Vol. 1 Nr. 2, Juni 2002 NEWSLETTER netzwerkElektroDU

Liebe Alumni, communications System“ seit zwei Jahren bin ich oder für „unerwartete nun hier an der Duisburg Mehreinnahmen zur Til- Gerhard-Mercator-Universi- gung der Staatsschul- tät als Nachfolger von Herrn den“. In unserem ge- Kollegen Dickopp, dessen meinsamen Großprojekt Fachgebiet Nachrichten- geht es um die Integrati- geräte und –anlagen hieß. on von analoger Hochfre- Am 1. Juni 2000 wurde es quenztechnik mit digita- „die KT“, abgekürzt für ler Basisbandsignal- Kommunikationstechnik, verarbeitung auf einem und ich wurde der Fach- Stück Silizium in CMOS- gebietsleiter. Mittlerweile Technologie. In der Indu- sind wir dort neun Leute. strie ist diese Analog-Di- Was diese neun Leute trei- gital-Integration eines ben, wollen Sie sicher wissen, der heißesten Themen der Gegen- Oststraße 99, 6. und 7. Stock des nicht wahr? In „unserer KT“ er- wart und näheren Zukunft. Erfreu- BB-Gebäudes. Oder besuchen Sie forschen wir hauptsächlich die licherweise sucht daher der eine uns virtuell (www.uni-duisburg.de/ Mobilkommunikation, z.B. die oder andere größere Halbleiter- FB9/KT). Mobilfunkübertragungs- hersteller mit uns und unseren Wer ich bin? Ich heiße Peter technik samt der zugehörigen IMS-Kollegen schon den Schulter- Jung und bin 38. Außerdem kom- Protokolle. Zudem entwickeln schluss. me ich aus der Pfalz, wo mit dem wir Endgerätekonzepte auf Aus unserer Sicht etwas kleiner Hambacher Schloss, der alten Kä- der Basis von „Software ist unser folgendes Arbeitsgebiet: sten- oder Maxburg, die Wiege der Defined Radio“-Ansätzen. In enger Abstimmung mit einem in- deutschen Demokratie steht. Dar- Schließlich befassen wir uns dustriellen Partner arbeiten wir auf auf bin ich ganz besonders stolz. mit der Quellencodierung von dem Gebiet der Protokolle, u.a. für Ich bin übrigens gebürtiger Kai- Video- und Audiosignalen. UMTS. Unsere Arbeiten erfolgen serslauterer. Beim dortigen 1. FCK So, staubtrocken, sagen besonders mit Blick auf die ge- spielt übrigens Miroslav Klose, ein Sie? Das wäre es bestimmt, schickte, dynamische Zuteilung würdiger Nachfolger von unserem wenn wir nicht eng mit der In- von Funkkanälen und deren Be- Fritz Walter. Fast fünfzig Jahre hat dustrie und industrienahen trieb. Ein spezieller Problemkreis die Pfalz auf so einen gewartet. Forschungseinrichtungen, wie ist die Implementierung einer Aber ich schweife ab. dem hiesigen Fraunhofer-In- schnellen Sendeleistungsregelung Nach meinem Abitur studierte stitut für Mikroelektronische unter Berücksichtigung aller mobil- ich Physik und erhielt Anfang 1990 Schaltungen und Systeme funkspezifischer Ärgernisse, wie mein Diplom. Nach der Physik kam (IMS), zusammenarbeiten z.B. Kanalverzerrungen, Kanallauf- die Elektrotechnik und ich widme- würden. Dann „schaun mer zeiten, Duplexabstand (Trennung te mich während meiner Promo- amal“ genauer hin: von Sende- und Empfangsfre- tionszeit der Mobilkommunikation Zur Zeit arbeiten wir zu- quenzen), Sender- und Empfän- und der Mikroelektronik. Nach mei- sammen mit dem IMS an der gerimperfektionen und mehr oder ner Promotion zum Doktor der In- Implementierung eines Ein- weniger lange Reaktionszeiten der genieurwissenschaften Anfang chip-Transceivers, der sowohl Signalverarbeitung. Besonders in- 1993 ging es mit Riesenschritten für Bluetooth als auch für teressant wird diese Angelegenheit Richtung Habilitation auf dem Ge- Kommunikationstechnik an der Duisburger Uni GSM und UMTS einsetzbar in Verbindung mit intelligenten An- biet der Nachrichtenübertragungs- ist. Die letzte Abkürzung steht, je tennen. technik. Im Mai 1996 war auch die- nachdem, wen man fragt, entwe- Noch nicht überzeugt? Dann ses Ziel erreicht, und ich wurde der für „Universal Mobile Tele- kommen Sie doch mal vorbei in der zeitgleich Dr.-Ing. habil. und Priv.- Doz. an der Universität Kaiserslau- und Systeme. Und seit Anfang tern. 2002 Mitglied des Vorstandes der IMST feiert Ende 1997 reifte mein Ent- VDI/VDE-GMM. Und seit April schluss, „zum Siemens“, Ge- 2002 Vorsitzender des Fakultäten- Geburtstag schäftsbereich Halbleiter, zu wech- tages für Elektrotechnik und seln, der heutigen Infineon Informationstechnik (FTEI). Jetzt Technologies AG. Das tat ich dann hätten wirs im wesentlichen. Anfang März 1998. Bei Siemens Aber jetzt fängt die Geschichte Im September 2002 ist es soweit: HL arbeitete ich zunächst als wieder oben an. Vielen Dank da- Die IMST GmbH in Kamp-Lintfort „Director“ eines kleinen, aber fei- für, dass Sie sich die Zeit für mei- feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Das nen Teams an einem UMTS/GSM- ne manchmal koketten Wortklau- 1992 gegründete Institut für Mobil- Chip. Mitte 1999 wuchs dieses bereien genommen und bis hierhin und Satellitenfunktechnik wurde sei- Team auf über fünfzig Köpfe und gelesen haben. ner Zeit mit Mitteln des Landes ich wurde als leitender „Senior Nordrhein Westfalen von insgesamt Director“ zuständig für die Produkt- Mit freundlichen Grüßen, 17,9 Mio. Euro gefördert und kann definition aller Infineon-Basisband- Ihr Peter Jung inzwischen auf ein Drittmittel- ICs für die drahtlose Kommunika- volumen von mehr als 79 Mio. Euro tion. Das blieb ich bis Juni 2000. zurückblicken.Der Ministerpräsident Und jetzt fängt die Geschichte wie- des Landes NRW, Herr Clement, hat der oben an. bereits seinen Besuch zu den offizi- Ach ja, fast hätte ich es verges- ellen Feierlichkeiten am 18. Septem- sen: Ich bin geschäftsführender In- ber 2002 in Kamp-Lintfort zugesagt. stitutsleiter des schon erwähnten Duisburger Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen International Studies in Engineering (ISE) Gut voran kommt die Ger- nationale Angelegenheiten der Dies alles kommt auch dem hard-Mercator-Universität Duis- Fakultät für Ingenieurwissen- neuen auslandsorientierten burg bei der Internationalisie- schaften kürzlich den gemeinsa- Studienprogramm ISE (Interna- rung ihres Studienangebots. Vor- men Preis des Deutschen Akade- tional Studies in Engineering) reiter ist wieder die Fakultät für mischen Austauschdienstes und zugute, das in der vierjährigen Ingenieurwissenschaften: Mit des Auswärtigen Amtes für be- Einführungsphase vom Deut- den International Studies in En- sondere Verdienste um die Be- schen Akademischen Austausch- gineering, kurz ISE, gibt es dem- treuung ausländischer Studieren- dienst mit insgesamt 500.000 nächst ein neues auslands- der erhielt. Euro unterstützt wird. ISE gehört orientiertes Studienprogramm. Dekan Prof. Solbach: „Die ISE- Studierenden werden ein gut bestelltes Feld vorfinden. Sie pro- fitieren von unseren internatio- nal anerkannten Erfahrungen bei der Einführung auslandsorien- tierter Studiengänge.” Hohe Auszeichnungen bekam beispielsweise der erste aus- landsorientierte Studiengang Informations- und Kommunika- tionstechnik, der seit Jahren eine wachsende Zahl internationaler Studierender nach Duisburg zieht. Er verbindet ein attrakti- ves, in weiten Teilen englisch- sprachiges Studienangebot mit qualifizierter Betreuung. So war es auch nicht überraschend, dass das Organisationsbüro für Inter- zu den zehn auslandsorientierten timale Kombination für ein In den nächsten Jahren wird Studiengängen bundesweit, die berufs- oder wissenschafts- dieses Spektrum um weitere in- diese Förderung erhalten. Insge- orientiertes Studium zusammen terdisziplinäre Angebote erwei- samt wurden 40 Projektanträge stellen können. tert und aktuelle Studienprofile gestellt. Die Uni Duisburg ist die Unter dem gemeinsamen ISE- ergänzt werden. einzige NRW-Hochschule, die Dach werden ab dem kommen- Die Planung, Einführung und diese begehrte Unterstützung zu- den Wintersemester Bachelor- Verwaltung dieses umfassenden gesprochen bekam. und Master-Studiengänge zu den auslandsorientierten Studienan- ISE sieht bereits zum WS disziplinären Kernkompetenzen gebots erfordert große Anstren- 2002/2003 zunächst die Einfüh- der genannten Abteilungen an- gungen, die teilweise nur durch rung je eines auslandsorien- geboten: den Einsatz modernster Technik tierten Bachelor- und Master- · Computer Engineering (CE) zu bewältigen sind. Auch hier ist Studiengangs für jede der vier · Electrical & Electronic Enginee- Duisburg Vorreiter. Als besonde- Abteilungen der Fakultät für In- ring (EEE) rer Service für die Studierenden genieurwissenschaften (Elektro- · Mechanical Engineering sowie wird mit Mitteln des Bundes und Informationstechnik; Ma- (ME) (662.000 Euro bis Ende 2005) schinenbau; Informatik-, Infor- · Material Science (MS) ein Intelligentes Internet- mations- und Medientechnik; Studienberatungssystem entwik- Materialwissenschaften) vor. Zusätzlich stehen im Master- kelt. Die Fakultät verlässt sich Zusätzlich sind mehrere Mög- Bereich folgende Studienprofile aber nicht nur auf derartige Pro- lichkeiten zur Kombination der offen: jekte aus Mitteln Dritter, sie stellt konsekutiven Abschlüsse sowie · Computer Science & Com- auch substanzielle eigene Mittel zum Übergang zwischen den ein- munication Engineering zur Verfügung, um das für sie be- zelnen Studiengängen vorgese- · Computer Engineering deutsame Ziel der Internationa- hen. Interdisziplinäre Angebote · Computer & Control Systems lisierung ihres Studienangebots ergänzen dieses Spektrum, so · Communications & Electronics dauerhaft zu stützen. Dekan dass den Studierenden ein at- · Production and Logistics Prof. Solbach hierzu: "Unsere Fa- traktives, breit gefächertes Stu- · Mechatronics kultät sieht in der systemati- dienangebot offen steht, aus dem · Water Resource and Environ- schen Öffnung ihres Studienan- sie eine für ihre Bedürfnisse op- mental Engineering gebots für Studierende aus dem Ausland eine besondere Chance, ihre Stärken in Forschung und Lehre weiter auszubauen und damit ihre Leistungsfähigkeit Agilent Praxisseminar in dauerhaft zu stärken." Die ingenieurwissenschaft- der Elektro- und liche Fakultät hat daher das Büro für Internationale Angelegenhei- Informationstechnik ten unter Leitung von Prof. Axel Hunger eingerichtet, der die ebenfalls neu geschaffene Posi- Am 17. Mai 2002 wurde ten der Gerhard-Mercator- tion des Dean for International von der Firma Agilent Tech- Universität abgehalten. Relations bekleidet. Prof. Hunger, nologies in Zusammenarbeit Praktische Tipps von Exper- der Initiator dieser Entwicklung, mit dem Dekanat der Fakul- ten gab es zu den Themen wird mit seiner Mannschaft die tät für Ingenieurwissen- „Lightwave Technology“ erforderlichen Strukturen in der schaften ein Praxisseminar und „Hochfrequenzmess- Lehre, der Betreuung der Studie- für Mitarbeiter und Studen- technik“. renden und der weiteren Vernet- zung mit Partnerhochschulen im Ausland vorantreiben und damit den eingeleiteten Prozess der In- ternationalisierung zu einer trei- benden Kraft für die Fakultät für Ingenieurwissenschaften entwik- keln. Mercatorprofessur 2002: Ulrich Wickert

Mit Ulrich Wickert setzt sich die Reihe prominenter Termine Mercator-Professoren um ei- nen weiteren klangvollen Namen fort. Seit Einführung Im Semesters findet wäh- der Mercator-Professur - sie rend der Vorlesungszeit re- wurde 1997 aus Anlass des gelmäßig das elektrotechni- 25-jährigen Bestehens der sche Kolloquium statt, und Mercator-Universität einge- zwar jeweils richtet - hat die Duisburger Hochschule in jedem Jahr Donnerstags um 16:00 Uhr, eine herausragende Persön- Bismarckstraße 81, lichkeit zu dieser viel beach- Raum BA 143.. teten Vortragsreihe begrü- http://www.uni-duisburg.de/ ßen können. FB9 Ulrich Wickert kommt zu Das Sommerfest der Uni- Die bisherigen Inhaber der drei Vorträgen an die Duis- versität wird in diesem Jahr Mercator-Professur waren Bun- burger Uni. Foto: NDR desaußenminister a.D. Hans- gefeiert am Dietrich Genscher, der Schrift- 1990 erhielt der Anchorman steller Siegfried Lenz, der Lite- der ARD den Deutsch-Französi- Freitag, den 12.07.02 ab ratur- und Sozialwissenschaftler schen Journalistenpreis für seinen 16:00 Uhr. Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Beitrag „Champagner-Clans. http://www.uni-duisburg.de die Präsidentin des Bundesver- Deutsche Geschichten um eine fassungsgerichts Prof. Dr. Jutta französische Erfindung“. Im Okto- Die Sommeruniversität für Limbach und der Filmregisseur ber 2000 wurde ihm für seine Ver- Frauen in Naturwissenschaft Volker Schlöndorff. dienste um die deutsch-französi- und Technik ist organisiert Weltoffen zu sein, ist ein Kri- sche Zusammenarbeit der Ade- für den Zeitraum terium für die Mercator-Professur. nauer-de Gaulle-Preis verliehen. Und Ulrich Wickert, der frankophi- Neben zahlreichen Hörfunk- 22. Juli - 2. August 2002. le Kosmopolit mit dem Lebens- und Fernsehdokumentationen http://www.uni-duisburg.de/ motto „Wenn nichts klappt, selbst hat Ulrich Wickert viele Aufsätze sommeruni was tun“, erfüllt es ohne Ein- in Zeitschriften und Sammelbän- schränkung. Auch seine Biogra- den veröffentlicht. Eine seiner Die Abschlussfeier der phie ist ein Indiz dafür: Wickert bekanntesten Buchveröffent- elektro- und informations- wurde 1942 in geboren und lichungen ist der 1994 erschie- technischen Studiengänge ging in Heidelberg und zur nene Bestseller „Der Ehrliche ist wird durchgeführt am Schule. Nach dem Abitur 1961 der Dumme - Über den Verlust studierte er Politische Wissen- der Werte“. Sein jüngstes Buch 30. Oktober 2002. schaften und Jura in Bonn und trägt den Titel „Zeit zu Handeln. http://alumni.uni-duisburg.de/ den USA. 1968 machte Wickert Den Werten einen Wert geben“. eit-abschlussfeier.shtml sein juristisches Staatsexamen Herr Wickert wird im Rahmen und arbeitete anschließend als seiner Mercatorprofessur drei Impressum freier Hörfunkautor. Vorlesungen halten, die den The- netzwerkElektroDU Von 1969 bis 1977 war Ulrich menkreis „Freiheit, Gleichheit, Gerhard-Mercator-Universität Wickert Mitarbeiter und Redakteur Brüderlichkeit - Nachdenken über Fakultät 5 des politischen Fernsehmagazins die republikanischen Werte“ be- Abteilung Elektrotechnik Monitor. 1977 wurde er ARD-Kor- leuchten. Die Termine sind: Bismarckstraße 81 respondent in Washington, 1978 47057 Duisburg ARD-Korrespondent in Paris. 1981 - Dienstag, den 25. Juni 2002, wechselte er wieder als ARD- 18.00 Uhr (s.t.), http://alumni.uni-duisburg.de Studioleiter nach New York. Die - Dienstag, den 15. Oktober gleiche Aufgabe übernahm er 2002, 18.00 Uhr (s.t.), Kontakt: Rüdiger Buß 1984 in Paris. Seit Juli 1991 ist fon: 0203 379-1180 - Dienstag, den 19. November Wickert Erster Moderator bei den fax: 0203 379-2409 2002, 18.00 Uhr (s.t.). in Hamburg. [email protected]