Die Kreuzberger Lokalzeitung

von Bürgern aus SO 36

Südost

Express

Nr.1/81 Januar 90 Pfennig

Polizei lost Wohnungsnot? wie kam es zu den straßenschlachten?

Kita-Streik—und was nun? SO 36 - eine Rutschbahn ( Nach der massiven Kritik an den Methoden der Berliner Stadtreinigung, die Straden in der " Winterzeit durch den Einsatz von zig Tonnen umweltschädlichem Streusalz befahrbar zu I halten, sollte diesmal eine radikale Änderung eintreten - in sollte beispielhaft auf das Verstreuen von Salz verzichtet werden.

Mit Freude wurde diese Kunde von denjeni¬ wegstücke einigermaßen sicher sind, rut¬ SO 36, eine Rutschbahn gen aufgenommen, die im Streusalz eine er¬ schen beim Überqueren der Straße aus und - aber keine Rodelbahn S.2 hebliche Gefahr für das kärgliche Grün in ziehen sich deftige Prellungen zu. Kita-Streik S.3 unserem Bezirk sehen. Ablehnung kam aus Keiner hatte geahnt, daß die Berliner Stad¬ Die neue Masche der Spekulanten .... S.4 den Reihen der Berufsfahrer - vor allem der treinigung ihre Aussage: „...in Kreuzberg Der Vermieter des Monats S.4 BVG. wird nicht gestreut" so wörtlich nehmen Mieter lehnen dankend ab S.5 Und dann war es plötzlich so weit: Schnee würde - bis die erste Schlacke gestreut wur¬ Immer Ärger im Naunynblock S.5 und klirrende Kälte breiteten nicht nur de verging geraume Zeit. Während die Au¬ Polizei löst Wohnungsprobleme? wohlige Vorweihnachtsstimmung aus, son¬ tofahrer durch große Vorsicht ihr Risiko Krawalle um Hausbesetzungen S.6-8 dern verwandelten ganz Kreuzberg in eine wenigstens etwas mindern konnten (es soll Frauen finden keine Wohnung S.9 einzige Rutschbahn. in Kreuzberg weniger gekracht haben, als in Kultur in den Kiez S.9 Autofahrer, die an einer Kreuzung auf die anderen Bezirken), waren die Leidtragen¬ Weihnachtsmarkt Falckensteinstr. ... S.10 Bremse treten, werden schneller und rut¬ den - wieder einmal - unsere älteren Mitbür¬ Eine Kreuzberger Geschichte schen auf die Kreuzung; beim Anfahren tre¬ ger. Und wieder einmal hat die Stadtreini¬ - von mir S.l 1 ten entgegengesetzte Probleme auf: man gung ein sehr schlechtes Beispiel für ihre Mittelseiten:Oranienplatz S.12/13 kommt nicht vom Fleck. Fußgänger, die Sorgfaltspflicht abgegeben - so ein Beispiel Falckensteinstraße 15 S.14 auf einem der wenigen gut gestreuten Fu߬ darf nicht Schule machen. Sanierung jetzt auch an der Ecke Reichenberger/Lausitzer S.l5 Mietergruppe legal erfolglos S.16 Krach um Villa Kunterbunt S.l7 Instandbesetzer schützen Galerie S.l5 Aus dem Leben einer Hauswartsfamilie S.19 Kurzinformationen S.20/21 Tips S.22 Vorletzte Seite S.23 Neuigkeiten 0 S.24

Neues von der Bürgerinitiative SO 36

Ab Januar richten wir für Büroarbeiten und Organisationskram eine bezahlte Stelle im Bl-Laden ein, damit nicht soviel liegen X,''. bleibt. Bezahlt werden der/die aus Beiträ¬ gen der Bürgerinitative SO 36 und vom Net¬ zwerk Selbsthilfe e.V. Das muß ja was wer¬ den. Auf alle Fälle ist so im Neuen Jahr der V? Jäl-3 t* "i'. ."ST*v *T* . .. — r- ' ' > • ~ . - • Laden in der Sorauer Str.28 wieder regel¬ -- Ik* V-«-« * *■ -' mäßiger geöffnet. - alter keine Rodelbahn Der erste Schnee brachte es Rodelbahnen und -hänge: Steglitz: Lichterfelder Ring Ek- Orani^nsi^nsln 131 wieder an den Tag: ke Osdorfer Straße; Gemeindepark Lankwitz; Fichteberg; Goebenwie- Wer sich im Schnee tummeln : Fritz-Schloß-Park, Kruppstraße 14 bis 18. se, Goebenstraße. will, muß mitunter lange An¬ Wedding: Humboldthain, Gu- Tempelhof: Marienhöhe, Marien¬ L^i^hh:.Ä^hhörnch^n fahrtswege in Kauf nehmen. stav-Meyer-Allee (nur für Kinder): höher Weg; Besonders Kinder aus der In¬ ; . (beide beleuchtet), Rixdorfer Stra¬ ße;, Lichtenrade, Küstriner Straße; nenstadt haben es schwer, die Tränsvaalstraße (für Kinder); Schillerpark, Barfusstraße. Marienfelde. Domagkstraße; 4 ersehnten Rodelbahnen zu er¬ Volkspark Mariendorf, Alt-Marien¬ U Zfrödel [^i Kreuzberg: Franz-Klühs-Straße; reichen. Und wo liegen die Wiener Straße; im . dorf; Alter Park, Parkstraße; Fran- Charlottenburg: Schloßpark ckepark, Albrechtstraße. slhrr ;< r-^-Sch m w ck überhaupt? Die nachfolgende Neukölln: Rudower Höhe; Aufstellung gibt Auskunft Charlottenburg; Volkspark Jung¬ fernheide. Schneise ; darüber. Spandau: Siemensstadt, Dihl- Park am Buschkrug; Grünzug Aber Vorsicht: Manche Ro¬ mannstraße; Staaken, Ungewitter- BBR, Severingstraße; Grünzug delbahnen sind so kurz,daß weg; Schützenstraße; Borkzeile BBR, südlich Johannisthaler Chaussee; Lessinghöhe. man sich beim Schwung holen hinter Wendeplatz. Wilmersdorf: Wiesbadener Stra¬ Reinickendorf: Grünanlage mit dem Hinsetzen beeilen ße 36; Volkspark Kufsteiner Stra¬ Kienhorstpark; Steinbergpark, Tkerjen, TH^nna, üSU muß. ße; Volkspark Prinzregentenstra¬ Waidmannslust; Senftenberger Kinder aus SO 36 haben aber - ße; Volkspark LivländisChe Stra¬ Ring, Wittenau; Freizeit- und Erho¬ lungspark Lübars; Grünanlage Ka- Teegeschirr so in schlappen 20 Jahren - ße; Preußenpark; Halenseepark; Nikolsburger Platz. velberg an der Gorkistraße; Lär¬ ungeahnte Möglichkeiten: Sie Zehlendorf: zwischen Onkel- chenkamp Reinickendorf; Borsig- können dann vom Dach des Tom-Straße und Sprungschanzen¬ damm Tegel; Büdnerring. Reinik- weg; im Fischtalpark; Ramstein¬ kendorf (Spielplatz). neuen Hallenbades direkt bis Die drei Skihänge liegen in Neu¬ fast an den Flutgraben rodeln weg; Plaßstraße (Spielplatz). Schöneberg: Auf dem Insulaner: kölln, Rudower Höhe, in Reinik- - hoffentlich! Rudolph-Wilde-Park; Berchtesga¬ kendorf, Freizeit- und Erholungs¬ dener Straße 29-31; Schwalbacher park Lübars, und in Steglitz, Grün¬ Straße 3; Wielandstraße 40/41. anlage Osdorfer Straße. Am 8. Dezember streikten allein in Kreuzberg 27 von 29 bezirklichen Kindertagesstätten - zur Warnung. Weitere, vom Senat verlangte Verschlechterungen der pädagogischen und Arbeits-Bedingungen in den Berliner Kindertagesstätten wollten die in der ÖTV und GEW organisierten Erzieher nicht hinnehmen, in ihrem und im Interesse der Kinder. Die Über¬ belastung der Erzieher und die räumliche und personelle Unterausstattung der Kita's dürfe nicht größer werden - im Gegenteil. Auslöser war der Rechnungshof, die Ursachen liegen tiefer. Allein in Kreuzberg stehen 2.200 Kinder auf der Warteliste, in SO 36 fehlen 1000 Kita-Plätze. Die Forderungen und Ziele des Streiks: Abwehr der personalen und räumli¬ chen Verschlechterung, 2 Erzieher pro Gruppe, Sofortbauprogramm für neue Kinderta¬ gesstätten.

Streik in Berliner

Kindertagesstätten

Was wird nun in Kreuzberg?

Dem Rechnungshof fiel an der falschen 3000 Kinder wurden an diesem Tag in Immerhin: bei einem Gespräch zwischen Stelle auf, daß gespart werden müßte. Die Kreuzberg nicht betreut. 300 der 400 Kreuz¬ Senat und Vertretern der GEW und ÖTV Kita's seien ja gar nicht hundertprozentig berger Erzieher streikten. Über 100 Eltern wurde zugesagt,daß Überbelegungen nicht ausgelastet. Denn durch Urlaub, Krankheit suchten mit ihren Kindern Senatorin Ilse geplant seien und es von den einzelnen Be¬ oder andere Dinge wären nur vier Fünftel Reichel auf, kamen aber nur zu einer zirken abhinge, ob Mehrzweckräume umge¬ der Kinder anwesend. Da wäre eine einge¬ fruchtlosen Diskussion mit ihrem Referen¬ nutzt werden oder nicht. Aus dem Bezirks¬ plante 20%ige Überbelegung doch ein gutes ten. 50 Eltern demonstrierten im Bezirk¬ amt war zu erfahren, daß in Kreuzberg Mittel, die Krippen, Kindergärten und Hor¬ samt. Ein toller Zusammenhalt der Eltern nicht beabsichtigt sei, solche Räume zu te so richtig auszufüllen. Wo doch in und Erzieher. ..melden". 22.000 und in Kreuzberg 2.200 Kinder auf der Warteliste ständen. Daß es auch bei den Erziehern Urlaub, Krankheit und andere Dinge gibt und auch hier längst nicht alle eingeplanten Kräfte rund um die Uhr zur Verfügung stehen können, wurde verges¬ sen. Das Abgeordnetenhaus verlangte, daß Kita's mir besserer Raumausstattung mehr Gruppen aufnehmen müßten. Pädagogisch notwendige Mehrzweck-, Spiel- und Werk¬ räume mußten zur Unterbringung dieser Gruppe geopfert werden, ob damit mühsam erreichte Raumausstattungen und pädago¬ gische Konzepte zunichte würden oder nicht. Noch vor der Abgeordnetenhaussitzung am 12. Dezember fand am 8.12. der Erzieher- Warn-Streik statt. Die Eltern waren recht¬ zeitig informiert, so daß sie sich einen Tag Und was kommt nun? kein begrüßenswerter Schritt nach vorn. Urlaub nehmen oder ihr Kind woanders un¬ Der Bedarf ist riesig. 1978 gab es erst 150 Schon die heutigen „Normgrößen" von 136 terbringen konnten. Unerwartet und über¬ Tagespflegestellen, inzwischen sind es bis 142 Kindern erscheinen vielen Pädago¬ raschend: es gab keinerlei Beschwerden, schon über 1000 beantragte und existieren¬ gen und Eltern zu groß. Verstärkt müßten trotz aller Beschwernisse zeigten die Eltern de Tagespflegestellen (und nur ein Sachbe¬ auch Wohnräume für Kinder umgenutzt großes Verständnis. Das zeigte sich auch in arbeiter auf dem Bezirksamt!). Neue Kita's werden, dan aber mit entsprechenden zur Gesprächen, die der SÜDOST-Express mit müssen gebaut werden. Doch es gibt kaum Verfügung stehenden Spiel- und Grünflä¬ deutschen und ausländischen betroffenen Geld und in Kreuzberg kaum freie Flächen. chen. Hier müßten die Elterninitiativen- Eltern führte. Sie stehen hinter den Forde¬ Modelle vom Senat für Berufstätige attrak¬ rungen und wissen, daß nur so die Misere in Mammut-Kinderaufbewahr-Anstalten, wie sie auch jetzt noch in der Kohlfurter Straße tiver ausgestattet werden. den Kitas behoben werden kann. für 210 Kinder zwischen einem und über Auch bei der Personalausstattung muß Kita-Neubau in der Kohlfurter Straße: sechs Jahren gebaut werden, sind sicher dringend was geschehen: 2 Erzieher pro ein Kinder-Paradies? Gruppe! In Kreuzberg wären somit statt 400 Erziehern ca. 530 nötig! Auch die Rege¬ lung, daß bei einem Ausländeranteil von über 30% ein (1!) Erzieher pro Kita dazu¬ kommt, ist ein Witz, ein Tropfen auf den heißen Stein. Die GEW und die ÖTV for¬ dern sogar: 2 Erzieher und eine Vertre¬ tungskraft pro Gruppe. Wenn Kita's nicht nur der Aufbewahrung , sondern der päda¬ gogischen Erziehung dienen sollen, sicher nicht zuviel verlangt. Daß man gerade in Kreuzberg im Krankheitsfalle kaum eine Vertretungskraft findet, trotz der vielen ar¬ beitslosen Erzieher, spricht dafür, daß sich die Arbeitsbedingungen in den Kita's ver¬ bessern müssen. sifÄör

Liegnitzer Str.5:

Die neue Hasche der Spekulanten

Mieter stören - eine alte Weisheit für Haus¬ Seit 1977 wird die Liegnitzer Str. 5 entmie¬ Wo widerrechtlich "entmietet" wird und besitzer, die sanieren wollen. Mieter lassen tet. Die Mieter in diesem guterhaltenen Alt¬ Betroffenenbeteiligung erst gar nicht zu¬ sich heutzutage nicht mehr so einfach über¬ bau erhielten zwei Briefe, in denen ihnen ei¬ stande kommen kann, gibt es eine ehrliche gehen oder über's Ohr hauen, wenn sie sa¬ ne Modernisierung und ihre Vertreibung Lösung: Die leeren Wohnungen werden in¬ nierungsbetroffen werden. Also raus mit ih¬ (Umsetzung) angekündigt wurde. Verunsi¬ standgesetzt und wieder vermietet - ver¬ nen, rechtzeitig. chert und im Unklaren darüber, was wird, steht sich. Dann kann eine Mieterversamm¬ zogen einige, dann mehr, aus. lung stattfinden, auf sich die Mieter für Im Seitenflügel, mit Innentoilette, gut er¬ oder gegen Modernisierung entscheiden. halten, wohnen nur noch drei Mieter, im Diese Forderung erhoben denn auch die Vorderhaus sahen fünf bisher keinen Mieterberater beim Verein SO 36. Der Se¬ Grund, ihre Wohnung aufzugeben. nat und die Bezirksverwaltung, schon wie¬ 16 Wohnungen stehen leer. Die Mieter ha¬ der bei Unfähigkeit und Hintergehung von ben Angst vor Einbrechern, Pennern und Betroffenenbeteiligung ertappt, indem sie Kälte im Winter und einfrierende Leitun¬ die Abrißgenehmigung ewrteilte, wollen gen. jetztspuren. Die Abrißgenehmigung kommt Gewieft: Jetzt beantragen die Eigentümer vom Tisch, der Eigetümer bekommt für's (Firma Beta, Architekt Gutzeit) beim Senat Vorderhaus keine Modernisierungsgelder, Gelder für eine Modernisierung. Dringend erklärte der Senatsvertreter im ZIP- wär's, weil das Haus halb leer steht. Noch Ausschuß. Und Vereins-Geschäftsführer - kein Mieter wurde gefragt, ob er ausziehen Keller schwankte mal wieder wie der Stroh¬ oder saniert werden will. halm im Wind: „Wenn die Liegnitzer Str. 5 Das Bezirksamt gab im Juni schnell einem instandbesetzt wird, schicke ich noch 'ne Abrißantrag für einen der besten Seitenflü¬ Blaskapelle vorbei!" gel im Stadtteil statt. Inzwischen liegt dem Landeswohnungsamt eine Leerstandsanzeige von einer Mieterbe¬ raterin des Vereins SO 36 vor. Eine Miete¬ rin ist ausgezogen, weil sie nicht länger Puf¬ fer gegen Instandbesetzer sein will. „Erst entmieten sie und jetzt befürchtet die Beta, daß wegen den vielen leerstehenden Woh¬ nungen instandbesetzt wird", sagt sie.

Vermieter des Monats

Dr. Stober läljt seine Mieter für Instandsetzung bleehen Der vom Senat eingesetzte Sanierungsträger GeSA (Eigentümer Dr.Stober), der in der Oranienstraße mehrere Häuser übernommen hat, versuchte im Sommer 1980, einen türki¬ schen Mieter im Hause Oranienstraße 181 für eine Badeofenreperatur selbst aufkommen zu lassen. Der türkische Mieter hatte seine Hausverwaltung aufgefordert, Reperaturen in seiner Wohnung vorzunehmen. GeSA-Chef Dr. Stober, im Sanierungsgebiet eher als unfä¬ GALERIEKNEIPE u ESSEN higer Vertröster bekannt, wies seine Hausverwaltung Hermes an, die Kosten für den repa¬ rierten Badeofen bei dem Mieter einzutreiben. 36 • MUSKAUERSTR.15 Er hätte für sowas kein Geld - also ran an bis 10.000 DM pro Haus die dringensten In¬ NXHE BETHANIEN 17-1 UHR den Mieter. Dessen Rechtsunsicherheit aus¬ Standsetzungen möglich gewesen wären. nutzend, gelang es durch Drohbriefe, daß Dr. Stober, früher beim Berliner Großspe¬ ■ Tabaka Schreibmraren\ der Mieter die Rechnung bezahlte. Durch kulanten Dr. Marx beschäftigt, hat bisher Intervention der Betroffenenvertretung im nur bewiesen, daß er Sprüche klopfen Mieterladen Dresdener Straße erklärte sich kann. Anscheinend reichen das und ein die Hausverwaltung bereit, dem Mieter die paar Nettigkeiten aus, um heute vom Senat Summe von 600,- DM zurückzugeben. als Sanierungsträger anerkannt und einge¬ Diese Schamlosigkeit ist die Spitze eines setzt zu werden. Und uns reichte das, um Eisberges, der sich durch Vertröstungen, ihn als würdigen Vermieter des Monats aus¬ Verschleppungen, Desinteresse und Unfä¬ zuzeichnen. higkeit auf Seiten des Eigentümers aus¬ zeichnet. Selbst kleinere Reperaturen läßt der sich ständig auf Weltreisen befindliche Dr. Stober nicht ausführen. Unter anderem 681 40 20 betreibt Dr.Stober nebenbei eine Kunstgale¬ Zapf Zapf-Umzuge rie am Tempelhofer Ufer 11. Trotz genauer Mängelerhebung und Gutachten über not¬ BetMungen MttwM/aaeA wendige Winterfestmachungen an Dächern, Leitungen und Öfen durch die Betroffenen¬ Btriin • fifefeMTtNMM vertretung wurden bisher nur kleine Entrümpelungs- und Tischlerarbeiten durchgeführt. Dabei hatte ihm die Betroffe¬ nenvertretung nachgewiesen, daß für 5.000

1 Oppelner Straße 6:

Mieter lehnen dankend ab

Ach je, jetzt geht es bei uns auch bald los, Standhaltungsarbeiten daran gekoppelt sei¬ dachte sich so mancher Mieter in der Oppel¬ en, daß auch alle anderen Modernisierun¬ ner Str. 6, als wir im Juli 80 erfuhren, daß gen durchkommen. Kein Wunder, daß die wir einen neuen Hausbesitzer bekommen Mieter über solche Aussagen empört und haben. Es ist die Grundstücksverwaltung verunsichert waren. Unser Haus ist zwar Phönix GmbH, Geschäftsführer, der Bank¬ recht gut erhalten und viele Mieter haben kaufmann Franke. bereits eine Dusche, aber wir haben Herrn Ende Oktober war dann auch eine erste Franke trotzdem erstmal eine Liste mit Wohnungsbesichtigung. Damals erhielten Mängeln übergeben, um ihn an seine In¬ die Mieter auf ihre Fragen, ob etwas grö¬ standhaltungspflicht zu erinnern. ßers geplant sei, noch die ausweichende Tatsache ist, daß in unserem Haus keine Antwort, "nein, nein, höchstens Doppel¬ reichen Leute wohnen. Eine Rentnerin ist fenster, wo noch keine sind oder ein paar erst vor einem halben Jahr aus der Falcken- kleine Ausbesserungen." Herr Franke hatte steinstraße wegsaniert worden, sie trifft es es eilig, wieder aus den Wohnungen zu ver¬ besonders hart. Aber - daß Herrn Franke schwinden. das nicht interessiert geht schon aus seiner * rautberg, Orani«n«tr 39 I Trepp«, geöffnet ab i# Uhr, Sonnabend und Am 27.11. lud er dann die Mieter zu einer zynischen Bemerkung hervor, er kenne ge¬ Sonntag FrUhatuck ebWUbf Mieterversammlung ein, wo er seine gro¬ nug Leute, die in unser teuer modernisiertes ßartigen Pläne kundtat. Geplant sind neue Haus ziehen würden! Frecher Weise schick¬ Fassade mit künstlerischer Gestaltung, te er uns auch noch die Wohngeldbroschüre Dach, Fenster, alles wärmeisoliert, Klinge¬ zu, die aber nur zeigt, daß unsere geplante ivirtscbaft 311111 beefer lanlage, Renovierung der Treppenhäuser, Mietsteigerung durch das bischen Wohn¬ Ausbesserung der Keller, Neugestaltung des geld nicht aufgefangen wird. Hofs mit Spielplatz und Grillplatz. In die Wohnungen soll eine Zentralheizungsanla¬ Am 11.12. setzten sich dann die Mieter ge und neue sanitäre Anlagen eingebaut noch einmal zusammen, um über die ge¬ werden. plante Modernisierung zu beraten. 75% So weit, so gut, der Klopper khm als die sprachen sich dagegen aus. Sie beschlossen Mieter wissen wollten welche Mieten da in in den Mieterverein einzutreten und ihre Zukunft auf sie zukommen sollen. Hier Ablehnung dem Senat, dem Bezirksamt drückte sich Herr Franke schon nicht mehr und dem ZIP-Ausschuß schriftlich mitzu¬ so deutlich aus: "Etwa 5,50 DM pro qm, teilen. wenn die Arbeiten fertig sind." Wie er zu Fest steht, daß man nicht zulassen kann, dieser Summe kommt bleibt undurchsich¬ daß immer mehr billiger Wohnraum ver¬ tig. Jedenfalls bedeutet das für uns Mieter nichtet wird, denn die Ausweichmöglichkei¬ eine Steigerung um 100% und mehr, Kalt¬ ten werden in Berlin immer geringer. Und bu6i*cbc* unb el*ä&*i*cbc0 miete! Dabei ist noch nicht berechnet, daß klar ist auch, daß man ein so gut erhaltenes sich die Mieten bei Einführung des Weißen Haus wie unseres, mit einfacherem Auf¬ cue fliehe unb feiler ab ! Kreises weiter steigern - oder haben wir wand instandhalten kann. i, , . IfW* dann schon Spitzenmieten!? Nein Danke - Herr Franke! bin. wran(ieletr.43 Herr Franke machte uns klar, daß seine In- L.Götz

Immer Ärger im Naunyn-

block. «BeWoGe unterläßt Heizkostenabrechnung Endlich eine Zentralheizung, endlich fließend Warm-Wasser. Zwar ist dieser Komfort et¬ was teuerer als der gute alte Ofen, aber Kohlen sind ja auch nicht billig. Viele Mieter den¬ ken inzwischen an ihren Kohleofen zurück.

Im Block 100 macht der Heizkostenvor- der Abrechnung die Heizkostenvorauszah¬ schuß inzwischen 1/3 der Miete aus. Die lung auf den durchschnittlichen Betrag von Mieter in den Altbauten zahlen 2,80 DM je monatlich 2,20 DM pro Quadratmeter zu Quadratmeter und Monat, also monatlich kürzen und auch weiterhin die Bezahlung 161 DM für 57 Quadratmeter Fläche. Im der Heizkostennachzahlung für 1979 zu Verhältnis zu vergleichbaren Wohnungen verweigern. ist dies außergewöhnlich viel. Der durch¬ Im Neubauteil des Blocks 100 geht die Be- schnittliche Preis liegt bei monatlich 2,20 WoGe geschickter vor. Erstmal ist hier der DM pro Quadratmeter. Für eine Zwei- Heizkostenvorschuß erheblich geringer als Zimmer-Wohnung macht das immerhin 35 bei den Altbauten. Wieso weiß auch nur die DM im Monat aus. Wieso, weiß nur die Be- BeWoGe, da sie auch hier bis jetzt noch WoGe. Diese sieht sich nämlich seit rund 4 keine detaillierte Abrechnung vorgelegt hat. Monaten außerstande, eine ordnungsgemä¬ Zudem ist dieser Vorschuß sogar noch ße Heizkostenabrechnung zu erstellen. Bis¬ überhöht, so daß es bisher zu Rückzahlun¬ her wissen die Mieter nicht einmal, mit wel¬ gen kam. Die Mieter freuen sich natürlich chem Brennstoff die Häuser überhaupt be¬ darüber und verzichten größtenteils auf ei¬ heizt werden. Hausverwaltung und Haus¬ ne Nachprüfung. Hier empfiehlt der Mie¬ wart geben widersprechende Auskünfte, die terrat den Heizkostenvorschuß um den Verwaltung schweigt bisher. überzahlten Teil zu kürzen, d.h. bei einer Der Mieterrat Block 100 empfahl deshalb Rückzahlung von 120 DM monatlich 10 den Mietern der Altbauten, bis zur Klärung DM einzubehalten. 5 dkadfe Die Verhinderung einer Hausbesetzung am Fränkelufer veranlasste die seit Jahren schlimmsten Straßen¬ schlachten in Kreuzberg. Aus eigener Erfahrung wissen wir, daß dafür in erheblichem Maße die Polizei¬ kräfte verantwortlich waren. Sie zeigten sich unseres Erachtens teils konfus, teils provozierten sie durch ihr Verhalten die Eskalation. Das heißt andererseits, der 12.Dezember hätte auch anders ausgehen kön¬ nen. Schwere Vorwürfe, die belegt werden müssen...und können.

Bewahrten Demonstrationen in Kreuzberg und am Ku'damm Lüder und Riebschläger vor dem Rücktritt?

Verletzte, Verhaftungen und

Plünderungen waren vermeidbar

habe aber öfter gehört „Marsch, marsch!" und dann zogen sie los mit ihren Schildern wie die alten Römer, den Knüppel hoch und daneben solche, die die Gasgranaten aufge¬ putzt haben und dann scheuchten sie die Leute die Admiralbrücke runter, Admiral¬ straße rein. Vorher sollen ja schon dolle Prügelszenen stattgefunden haben, aber das weiß ich nur vom Hörensagen. Ich hab ge¬ sehen, daß man sie nach sieben Uhr in Rich¬ tung Kottbusser Tor trieb, offensichtlich meinte die Polizei, dort sind die Scheiben zum Zerschlagen und sie haben ja recht ge¬ habt. Ich habe heute gelesen, daß die Polizeifüh¬ rung sagt, man habe schon seit Anfang des Jahres gewußt, daß so etwas passiert, man wußte nur nicht wann. Ja schläft denn die¬ ser Hübner? Wir haben ihm oftmals gesagt, das passiert wenn ein Haus geräumt wird. Ich war ungefähr um halb acht am Kottbus¬ ser Tor, da war man gerade dabei — die Leute waren ja alle dahin gescheucht wor¬ den — und die Polizei war ia an der Admi- Daß Polizisten wie wild um sich knüppelten, eine 69 jährige Frau am Kottbusser Tor oder eine Mutter mit ihren Kindern in der Oranienstraße umstießen und verprügelten, mit Nazis würdigen Sprüchen nicht zurückhielten, Fotografen am Fotografieren von Prügelszenen hinderten, erinnert an alles andere als an einen Rechtsstaat. Dafür gibt es Verantwortliche und tieferliegende Gründe. Daß die Polizei unnötig Bürgerkrieg übte, die Gefahr für die Läden übersah und auf Vermittlungsangebote von Bürgerinitiativen unfähig, ablehnend oder (?) arglistig reagierte, ist unfaßbar und nicht zu rechtfertigen. Die Krawalle und ihre Folgen hätten sich vermeiden lassen: 1.) durch Nichtverhinderung der Instandbesetzung am Fränkelufer 2.) durch Duldung einer wackligen Barrikade in der abgelegenen Admiralstraße 3.) durch Zurückhaltung im Knüppel- und Tränengaseinsatz 4.) durch das Schützen der Scheiben am Kottbusser Tor 5.) durch Unterlassung provozierender Polizeiaufmärsche in der Oranienstraße. Die drohenden Folgen waren jeweils abzusehen. (Herr Schattner berichtet darüber weiter unten.) Bleibt die FTage offen: war die Polizei nicht in der Lage oder nicht willens, die abzusehen¬ den und verursachten Folgen ihres Tuns zu verhindern. Wollte sie die Eskalation, brau¬ chen gewisse politische Kräfte sowas, um von ihren eigenen Problemen und Krisen ablen¬ ken zu können? Wir wissen es nicht, wissen aber aus eigener Erfahrung, daß ernsthafte Vermittlungsversuche durch das Verhalten der Einsatzkräfte zunichte gemacht wurden - auf Kosten des Gewerbes in der Oranienstraße, der Verletzten auf beiden Seitenund Ver¬ hafteten. Das ist der eigentliche Skandal.

Herr Schattner (60), ge¬ be den Eindruck gehabt, die meisten Repor¬ Die Sanierungsbetroffenen Vertreter auf der wählter Mietervertreter ter kennen die Gegend gar nicht und waren Pressekonferenz am 15.12.80 im Sanierungsgebiet süd¬ überhaupt nicht dagewesen. Es ist immer raibrücke stark vertreten — da war man al¬ einfacher zu kritisieren, als selber besser zu lieh des Kreuzberger To¬ so dabei, eine Scheibe nach der anderen zu machen. Das gebe ich gerne zu. Aber was knacken bei den Banken. Kein Polizist zu res, berichtet: sich hier die Polizei geleistet hat: Ihr Kon¬ sehen. Ja, und dann hat wohl die Einsatzlei¬ „Ich bin abends um 7 Uhr benachrichtigt zept war eigentlich nur eines, nämlich kei¬ tung am Karl-Hertz-Ufer das mitbekom¬ worden und wollte gerade zu einer Weih¬ nes zu haben. men, wie bedrohlich die Sache ist und dann nachtsfeier gehen, bin sofort rausgestürzt Ich habe an der Admiralstraße nach sieben hat sie ihre „Polizeimacht" hingeschickt: an die Ecke und war von abends um 7 bis Uhr erlebt, wie die Polizei die Brücke ge¬ Ein F'unkwagen mit zwei Beamten drin! morgens um vier immer an den Brennpunk¬ stürmt hat. Das war so eine Bastion, sie hat¬ Und die stellten sich dann auf. Ich find das ten des Geschehens. Ich muß ehrlich sagen, te wohl Angst, daß Steine ins Wasser fallen. war eine Provokation der Polizei gewesen, ich könnte jetzt stundenlang erzählen. Ich Ich habe niemals gehört, daß die Polizei ge¬ genau vor das Hochhaus an der Kottbusser habe mich durch die Presse gewühlt und ha- sagt hat, „räumen Sie bitte die Straße". Ich Str. Nr. 1, vor einer kaputten Scheibe, da 6 wo es am hellsten war, wo alle Demonstran¬ ten waren. Und der stellte sich also dorthin wo es am hellsten war, dann stiegen die beiden Beam¬ ten aus, diese Hirnis, und haben den Wagen leerstehen lassen. Ja warum denn — damit man ihn umkippt. Da hatte die Polizei ihr umgekipptes Fahr¬ zeug ,,Pfui Deibel, was sind das für De¬ monstranten". Ich denk ein wenig anders über diese Polizei. Da kam die Polizei mit ihren Wannen, und da kamen von allen Sei¬ ten die Leute an und griffen zu den Steinen, da prasselten die Steine an diese Autos und das klakte. Und da hat dieser Zugführer ge¬ sagt, ,,raus, marsch marsch". Da wurde hinten aufgemacht und die sind in den Steinhagel reingeflossen. Ich habe nie ein Katapult gesehen, aber ich habe gesehen, wie die grünen Beamten — ich kam mir ja schon vor wie im — mit ihren Schildern rauskommen und dann wurden sie von Steinen getroffen. Dann rannten die Fränkelufer 50, 48: an der Besetzung der 48 (rechts) entzündeten sich die Krawalle vom 12. Dezember. Demonstranten, die hatten ja auch Angst.

Fruchtlose Vermittlungen

Bis um ungefähr 22 Uhr 30 war in der Oranienstraße erst ein einziges Schaufenster von ei¬ nem Jungen eingeworfen. Bis zu dieser Zeit hatte es zwar viele Scharmützel in der Oranien¬ straße, Adalbertstraße und am Oranienplatz gegeben, doch der große Knall - zerberstende Scheiben, Schwerverletzte, Barrikaden in der Oranienstraße -war noch nicht da. Bis dahin Ein dritter Versuch um 1 Uhr morgens, bei gab es allerdings auch schon viele Verletzte und Verhaftete, darunter viele willkürlich Ver¬ der Einsatzleitung die Freilassung wenig¬ haftete und unschuldig Verletzte. stens des einen vor dem Mieterladen will¬ In dieser Situation versuchten Mitglieder der Bürgerinitative SO 36 und des Mieterladens kürlich Verhafteten zu erreichen und den Dresdner Str.12, Kontakt zur Einsatzleitung der Polizei am Carl-Hertz-Ufer herzustellen, Abzug der Polizeikräfte durchzusetzen, en¬ um diese zu bewegen, ihre Kräfte für eine begrenzte Zeit aus der Oranienstraße und Umge¬ dete mit der Zusage, daß sich die Polizei um bung zurückzuziehen, damit die Demonstranten und aufgebrachten Schaulustigen eine 1 Uhr 15 bis 1 Uhr 45 zurückzöge, um Denkpause bekämen. Zeit für eine Beruhigung zu geben. Solange die Polizei durch die Straße jage Steinwürfe in der Oranienstraße. Im Mie¬ Aus Empörung über die Verhaftung des ei¬ und Steine flögen, könne man nicht mit den terladen wurde von den Verhafteten upd nen vor dem Mieterladen waren inzwischen Demonstranten reden und würde keine Ru¬ Verletzten sowie Polizeiübergriffen berich¬ viele in die Oranienstraße zurückgekehrt he Zustandekommen. Dies sah die Einsatz¬ tet, was könne man jetzt tun. Einige wollten und war eine Barrikade in der Oranienstra¬ leitung ein und versicherte sogar, daß kein nach Hause gehen, andere den Rest der De¬ ße errichtet. Anstatt um 1 Uhr 15 die Kon¬ besetztes Haus geräumt werde. Seine Kräfte monstranten in die Dresdner Straße holen, frontationen einzustellen, begann nun der zurückzuziehen, verweigerte der Einsatzlei¬ dritte die Forderung nach Freilassung aller schwerste Polizeieinsatz. Mitten in erregte ter. Straftaten müßten verfolgt werden. Inhaftierten stellen, weil dann Ruhe wäre. Diskussionen auf dem Oranienplatz stürm¬ (Nur - ohne Polizeiwagen wären in der Ora¬ Mit einem aufgetriebenen Megaphon wur¬ ten die Polizeikräfte, stürmten die Barrika¬ nienstraße auch keine Steine geflogen und den die Leute in der Oranienstraße und am de, Polizeiwagen fuhren in die Menge , da¬ dort wurde auch nichts geplündert.) Kottbusser Tor aufgerufen, zum Mieterla¬ bei zerquetschten sie einem jungen Mann Am Kottbusser Tor wurde über ein Polizei¬ den zu kommen. beide Beine an einem Blumenkübel mit der megaphon im Namen der Bürgerinitiative aufgerufen, sich vor dem Mieterladen zu sammeln und die Lage zu überdenken. Schnell waren über 100 Demonstranten und Schaulustige am Mieterladen. Weitere Durchsagen wurden von der Polizei nicht zugelassen, indem kein Megaphon mehr zur Verfügung gestellt wurde. Versuche, doch noch eines auszuleihen, stießen auf wüste Drohungen und Beschimpfungen seitens ei¬ niger Polizisten:,.Jetzt wird nicht mehr ge¬ redet, jetzt wird ,alle' gemacht." Ein zwei¬ nm ter Besuch beim Einsatzleiter am Mitten in die Gespräche platzten mehere Stoßstange. Wahrend der Notarztwagen Carl—Hertz—Ufer, um ein Megaphon zu Polizisten und forderten, aus dem überfüll¬ ihn abtransportierte, explodierten in unmit¬ kriegen, schlug fehl. Selbst gegen Persona¬ ten Mieterladen einen angeblichen Steine¬ telbarer Nähe weitere Tränengasgranaten. lausweis und Hinterlegung von 1000 DM werfer rausholen zu können. Mannschafts¬ Steine flogen, viele Scheiben gingen in der war dieser nicht bereit, eins rauszurücken. wagen fuhren vor dem Mieterladen auf. Pa¬ Oranienstraße durch Steine und Gasgrana¬ Stattdessen das überaus „geschickte" An¬ nik bei den Anwesenden , Angst vor einer ten zu Bruch. An Vermittlungen war nicht gebot, doch im Mannschaftswagen mitzu¬ Tränengasgranate in den Mieterladen, mehr zu denken, nicht, weil nun auch die fahren und daraus die Durchsage zu ma¬ Sprüche von Polizisten wie:,,Das Viehzeug Vermittler ihre Prügel bezogen hatten. Die chen. Die erneute Aufforderung, die Poli¬ holen wir raus!" Nachdem den Polizisten Auseinandersetzungen tobten bis 4 Uhr zeikräfte vorübergehend abzuziehen, wurde ein Eindringen in den Mieterladen ausgere¬ morgens mit Unterbrechungen: schwerver¬ zurückgewiesen. det wurde, griffen sie sich einen völlig Un¬ letzte Demonstranten und weitere Verhafte¬ Währenddessen diskutierten weit über 100 beteiligten vor dem Mieterladen und rück¬ te waren das Ergebnis, sowie eine entwen¬ Leute im und vor dem Mieterladen, gleich¬ ten ab. Dadurch war die Einflußmöglich¬ dete Pistole, die einem Zivilen gegen eine zeitig weitere Verhaftungen, Knüppelei und keit der vermittelnden Leute hintertrieben. Ohrfeige abgenommen wurde. rJWrJ

Zur Frage der Plünderungen meinte Werner Orlowsky ... ,,Ich war zwar kein Augenzeuge, aber (Gcwerbetreibcndcnsprecher im SanierungsgcbieOauf der Pressekonferenz- der B1 SO 3fi nach alldem, was ich gehört habe — ich ha¬ be mit ca. 100 Leuten gesprochen — was sich durch meine berufliche Tätigkeit zwangsläufig ergibt (Drogist am Oranien¬ platz) war es der berühmte repräsentative Querschnitt der Kreuzberger Bevölkerung, darunter auch solche Leute, z.B. völlig un¬ politische, gerade aus dem Kino gekom¬ men, nach Hause gegangen, der hat die Hemmschwelle, der andere sagt: ,,Mensch, da bei A Idi ist ja kein Fenster mehr drin. Da ne Stange Zigaretten rausgeholt. Das tut de¬ nen nicht weh und mir hilfts bis zum Mo¬ natsende weiter." Womit ich nicht sagen würde, daß ich sowas auch tun würde. Aber es ist wie in allem, ob man etwas kausal er¬ klären kann oder ob man das billigt oder nicht. In so einer Situation ist so etwas wie eine Eigendynamik mit im Spiel. Ich möch¬ te daran erinnern, was die Morgenpost ge¬ schrieben hat, die ist ja so etwas wie ein BILD oder BZ-Ersatz, was da drin ist, ist ja ganz katastrophal, so ein bißchen aufge- puscht: ,,Morgenpost war dabei, fragt gleich ade." Da holt jemand die letzten Schallplatten heraus bei Kaisers Drugstore, sogar eine Kundin war dabei, und die, nun erkannt, sagt:,,Keine Aufregung, ich scha¬ Eingeworfene Scheiben, lieplunderte Läden. Die Ursachen dieser Eskalation der Gewalt de ja nicht Ihnen, ich schade ja nur Hegen in einer unverantwortlichen Sanierungs— und Jugendpolitik als auch im Fehlverhal¬ Kaisers. " Ich will damit sagen, die einseiti¬ ten der Polizei am 12. Dezember, ohne Stein würfe und Plünderungen gutheißen zu wollen. ge Darstellung, die alleinige Schuld an dem ,, Angesichts der 126 Millionen, die teils im Wüstensand, teils in den Taschen einiger FDP- Abend hätten die Instandbesetzer, die hät¬ Onkels verschwanden, stände dem Senat eine unbürokratische Hilfe für die geschädigten ten geplündert, und nur die, so die berühm¬ Ladeninhaber, deren Versicherung nicht zahlt, gut an. "meint Werner Orlowsky, Sprecher te Einteilung, hier Engel, da Teufel, das der Gewerbetreibenden im Sanierungsgebiet. stimmt nicht.

Leserbrief Zeugen gesucht

•ZI.Jl.So Dieser Leserbrief erreichte uns am 17.12.80. Jochen Behrmann ist Beamter Den jungen Leuten meine beim Bezirksamt Kreuzberg. Vielleicht Hochachtung und Sympathie können Sie ihm helfen? Hiermit möchte ich den aufrech¬ Mein Name ist Jochen Behrmann. Ich woh¬ ten jungen Leuten, die sich dem ne um die Ecke in der Naunynstraße / Ecke harten Kampf für das ungeschrie¬ Oranienplatz. Am Freitag, den 12.12. gegen bene Grundrecht auf Wohnraum 22.15 Uhr bin ich hier auf der Oranienstra- für jedermann stellen, meine Hoch¬ achtung und Sympathie bekunden. ße von 4 Polizisten zusammengeschlagen Ich selber wurde aus meiner Kreuz¬ und verhaftet worden. Ich befand mich auf berger Wohnung hinausschika¬ dem Weg nach Hause. Als die Polizei plötz¬ niert und darf jetzt in einer Voll¬ lich die Oranienstraße räumte, hatte ich komfortwohnung (Heizung und Badezimmer) am Arsch der Welt ei¬ mich im Hauseingang neben „Möbel- ner Spandauer Satellitenstadt hau¬ Pögel" versteckt. Nachdem die 1. Polizei¬ sen, von meinem Bekanntenkreis kette vorbei war, bin ich über die Straße auf abgeschnitten, die sich, wie ich, das Lokal „Oranienstübel" zugelaufen. kein Auto leisten können und sich Dabei haben die Polizisten mich verhaftet. nicht trauen, nachts mit der U- Bahn hieraus zu zuckeln. Damals in Sie behaupten, ich hätte vorher noch einen Kreuzberg hatte ich die Toilette Stein auf sie geworfen. Die Behauptung ist eine halbe Treppe tiefer und Ofen¬ eine Lüge. Ich kann sie allerdings hier nicht heizung; dafür zahlte ich 140 Mark. beweisen, da ich keine Zeugen habe. Jetzt muß ich beim Sozialamt um Wohnbeihilfe betteln, damit ich Haben Sie etwas gesehen? Können Sie mir hier wohnen darf. Viele meiner einen Hinweis geben? Mitmieter tun dasselbe, und zum Ich hatte an diesem Abend eine helle Cord¬ Gläschen Korn oder Päckchen Zi¬ hose, eine hellbraune Lederjacke und einen garetten reicht's jetzt auch kaum leuchtend roten Schal an. noch. Diese Luxussanierung macht ^§82?^iv ir^ v. ' j,- _ So uns alte Menschen kaputt. Wenn Sie etwas bemerkt haben, von dem Hier wird Eigentum geschützt, Sie meinen, es könnte mir vielleicht helfen, das von jeder Verpflichtung gegen¬ rufen Sie mich bitte unter der Telefonnum¬ über der Allgemeinheit entbunden ist. Es sollen profitable Karnickel¬ mer 6148976 an oder stecken ihn in den kästen mit Sanitärzellen errichtet Briefkasten. Ich besuche Sie dann oder werden. Wir haben eine soziallibe¬ schreibe Ihnen. rale Koalition, die keine Woh¬ Ich möchte hier noch einmal ausdrücklich nungspolitik für die Kleinen (Wei¬ ßer Kreis), sondern für die Profit¬ betoinen, daß ich keinen Stein geworfen ha¬ geier und Subventionsbankrotteu¬ be und für jeden Hinweis dankbar bin. re macht. ERNST HÄRTUNG Jochen Behrmann 1000 Berlin 36 Spandau Naunynstr. 46 614 89 76 Frauen finden keine Wohnung

An Sozialhilfeempfänger wird nicht vermietet Wenn Leute, egal aus welchen Gründen, von der Sozialhilfe leben müssen, ist es für sie fast völlig aussichtslos geworden, eine Wohnung zu bekommen. Man braucht sich nur einmal vorzustellen, was von Vermietern bei der sowieso schon genannt, die aber von den Vermietern nicht schlechten Wohnugsmarktlage alles gefordert wird: Einkommensnachweis, Heiratsurkun¬ an Sozialhilfeempfänger vermietet wurden. de usw. Sozialhilfeempfänger stehen dann, wie Haftentlassene ganz unten in der Gunst der Es handelte sich dabei um Häuser der Be- Vermieter. Wenn es sich dazu noch um alleinstehende Frauen handelt, die außerdem noch WoGe, der GESO-Bau und der GSW. Am mehrere Kinder haben, ist die Wohnungssuche absolut aussichtslos. Anfang November war dann zu allem Über¬ fluß plötzlich Frau R.s Karteikarte beim Zwar bekommen sie vom Landesamt für gen zu vergeben haben. Aber entweder wer¬ Landeswohnungsamt verschwunden und Wohnugswesen in der Regel einen Wohnbe¬ den Sozialhilfeempfänger mit einer Hinhal¬ wurde erst nach unzähligen Rückfragen im rechtigungsschein mit Dringlichkeitsstufe, tetaktik vertröstet, sie möchten doch in Dezember wiedergefunden. Auch die Suche aber damit stehen sie nur in einer Reihe mit zwei Jahren noch mal vorsprechen, im Mo¬ über private Vermieter und Makler führte 17.000 Wohnungssuchenden, die zwar alle ment sei nichts frei, oder das Grundstück¬ bei Frau R. nicht zum Erfolg. Inzwischen dieses Papier in den Händen haben, aber samt läßt selbst Wohnungen leer stehen, hat Frau R. sich schließlich an den Petition¬ praktisch damit nichts anfangen können. oder nicht Bedürftigen mit dickem Einkom¬ sausschuß des Abgeordnetenhauses gewen¬ Denn die Vermieter sind gar nicht mehr an men werden diese z. T. großen Wohnungen det. Sie hofft, daß von dort der nötige der Mietzahlungsgarantie des Sozialamtes zugewiesen. Druck kommt, um ihre Wohnsituation zu interessiert, sondern argumentieren mit den Aus diesen merkwürdigen Verhältnissen er¬ verändern. schlechten Erfahrungen, die sie angeblich geben sich dann Zustände, wie Frau R. sie Frau R. ist inzwischen zu allen Schritten be¬ mit Sozialhilfeempfängern gemacht haben: erlebt hat: reit, die zu einer angemessenen Wohnung Die würden den Hausfrieden stören, und Frau R. kam mit ihren 3 Kindern im Alter verhelfen können; und wenn es eben keine die vielen Kinder und ... von 1, 2 und 5 Jahren im Februar 1980 aus Wohnungen gibt, wird man sich eben eine Laut Auskunft des Senators für Bau- und Westdeutschland nach Berlin. Zusammen von den leerstehenden Wohnungen nehmen Wohnungswesen gibt es keine Möglichkeit mit ihrem Vater und den drei Kindern be¬ müssen. der Kontrolle oder eine Auflage, die etwa wohnte sie eine 1-Zimmer-Wohnung mit Falls unter den Lesern Frauen und Männer den sogenannten „gemeinnützigen Wo- Außenklo, in der Hoffnung, bald eine grö¬ sind, die sich in einer ähnlichen Situation hungsbaugesellschaften" vorschreiben wür¬ ßere Wohnung zu finden. Im Mai 1980 be¬ befinden, mögen sie sich bitte von Montag de, einen gewissen Prozentsatz ihrer Woh¬ kam sie vom Landeswohnungsamt ihren bis Donnerstag im Laden der BI SO 36, Tel. nungen diesen benachteiligten Leuten zur Wohnberechtigungsschein mit Dringlich¬ 6121750 melden. Verfügung zu stellen. Sie haben, wie auch keitsstufe. Ende Mai wurde die Situation in die privaten Vermieter, trotz riesiger staatli¬ der Ein-Zimmer-Wohnung mit den 3 Kin¬ cher Subventionen die freie Auswahl, an dern untragbar, sodaß sie schließlich ins wen sie vermieten wollen. Heim kamen, wo sie auch heute noch sind. Dann gibt es noch die Grundstücksämter, Vom Mai bis November 80 wurden Frau R. die für sozial Bedürftige ja auch Wohnun vom Landeswohnungsamt 4 Wohnungen

Kultur In den Kiez

Im „Max und Moritz" beginnt am Sonn¬ Theaterstücke, die in Wien aufgeführt wer¬ tag, den 11.1.81 um 12.00 Uhr eine Serie den und hat in Berlin schon gelesen. Bernd von Lesungen beim Frühschoppen, die zu Plumpowski begleitet auch ihn auf der Gi¬ einer literarischen Reihe ausgedehnt werden tarre. Hans-Ulrich Hirschfelder hat Germa¬ nistik und Theaterwissenschaften studiert, soll. Hier haben junge, unebekannte Auto¬ Frühstücke ren Gelegenheit, ihre Werke vorzustellen wohnt in Berlin und ist bekannt durch Ver¬ und sich im Kiez ein Publikum zu erlesen. öffentlichungen in Zeitschriften und Ant¬ Kaffee und Kuchen Ulrike Zimmermann eröffnet die Reihe. Sie hologien. Er liest am 1.2.81, 12.00 Uhr. ist Lehrerin in Kreuzberg, schreibt selbst, Das „Max und Moritz" will nach Abschluß vor allem von ihrer Arbeit mit ausländi¬ dieser Januar-Serie regelmäßig jungen Au¬ schen Kindern in „Klein Istanbul". toren Gelegenheit zum öffentlichen Auftre¬ Gepflegte Weine Sie wird von dem Gitarristen Bernd Plum- ten geben. Geplant ist z. B. eine Lesung mit Kleiner Imbill poweki begleitet. Am 18.1. um 12.00 Uhr einem türkischen Schriftsteller. Gerhard liest, singt und übt Gitarre Herbert Witzel, Schofer - der Wirt - möchte ein literarisch der auch in Kreuzberg lebt und seine Lyrik interessiertes Publikum hier in Kreuzberg schon als Buch vorstellen kann. Helmut gewinnen und diese Lesungen zu einer re¬ Fälckensteinstr^lO Korherr aus Wien hat sich den Frühschop¬ gelmäßig stattfindenden sonntäglichen Ver¬ TAGL e 24H.MO AB IfiH GESCHLOSSEN SO AB lOH GEÖFFNET pen am 25.1. vorgenommen, um in Kreuz¬ anstaltung werden lassen. berg die Zuhörer fürs Wienerische zu inter¬ Karin Müller-Lindhoff essieren. Er hat einen Film gedreht, schreibt

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Weihnachtsmarkt in der

Falckensteinstraße "Dschingis Khan"und einer ganzen Reihe anderer flotter Stücke hatten die Britzer einen bedeutenden Anteil am gelingen des diesjährigen Weihnachtsmarktes. Türkische Freunde waren gleich mit zwei ganzen Hammeln in die Falckensteinstr. marschiert. Ein Holzkohlenfeuer auf der Straße war schnell angezündet und es dau¬ erte nicht lange bis verführerischer Braten¬ duft durch die Straße zog. Allen lief das Wasser im Munde zusammen und sie konn¬ ten es kaum erwarten bis der erste Hammel gar war. Bei der "amerikanischen Versteigerung" die mit einer leibhaftigen Schlagbohrma- Schine bester Qualität, eingeleitet wurde, gab es dann einige Verständigungsprobleme zwischen den multinationalen Kreuzber¬ gern, die niemanden weiter störten. Alles in Allem war diesmal der Weihnachts¬ markt ein toller Spaß für die Alten wie für Sogar Schnee und eisige Kälte gab's zum Weihnachtsmarkt die Jungen. Wie schon in den vergangenen Jahren fand auch in diesem Jahr, zu Beginn der Weihnchtszeit, der Weihnachtsmarkt in der Falckensteinstraße statt. Auch diesmal war für den Besucher ein breites Angebot, mit zum Teil ausgefallenen Geschenkideen in den vielen Ständen ausgelegt. Für Stim¬ mung sorgten trotz Schneefall und Tempe¬ raturen weit unter Null, einige Kessel, voll mit dampfendem Glühwein. Eine besonde¬ re Attraktion waren jedoch die, aus dem Süden angereisten,Bläser aus Britz. Mit

Hammelbraterei in der Falckensteinstraße ,, Was heißt hier Ochse?"

ie Flore ®ARp

Im ..Sündenfair red' Dich niefit raus - gib's zu mit einem bunten Strauß Hier wird manch einem ganz schön cetnc CDUSlk der Marsch geblasen.

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Geschichte - von mir Wenn diese Zeilen erscheinen, ist das große Fest der Liebe und der Pflichtgeschenke vor¬ über. Einige davon sind sicher schon kaputt. Aber verharren wir noch etwas in dieser fried¬ lichen Stimmung und schimpfen wir nicht auf die armen Hauswirte oder die großen Bauge¬ sellschaften. Sie wollen doch alle nur unser Bestes - nämlich unser Geld! Ein Wohnhaus zu unterhalten kostet schließlich auch Geld, eine ganze Masse sogar - vorausgesetzt, es wird auch dafür verwendet!!! Aber zu unserer Geschichte. Betrachtet einmal das Bild - es ist alt und schlecht - mit dem kleinen Jungen auf dem Schoß seines Vaters. Es wurde am 1. Au¬ gust 1914 gemacht, am Feuerwehrdenkmal am Mariannenplatz. Der kleine Junge ist heute mehr als doppelt so alt wie sein Vater damals! - und sitzt jetzt an der Schreibmaschine, um euch etwas zu erzählen. Geboren ist er in der Mariannenstraße, in Wasserspülung! Da ein 2 1/2-Jähriger ja einer Dachkabause, auch Mansarde ge¬ noch nicht drei Stock tiefer (!!!) auf die nannt. Hat dort seine ersten Gehversuche Toilette gehen konnte, mußte Großmutter unternommen, später dann, schön langsam die Verdauungsrückstände jedesmal in ei¬ „rauf-runter-rauf" schreiben gelernt und nem Nachttopf hinunterschaffen!!! Im hinter eben den gleichen Fenstern dann Sommer war es da oben „schön warm" französische und englische Vokabeln ge¬ aber im Winter ... dazu gab es dann eben paukt! Und das schönste, lieber Leser, das Wärmflaschen! Jedenfalls haben wir hier Haus steht noch heute dort (siehe Foto). den ersten Weltkrieg überstanden, und „am Hoffentlich bringt man nicht eines Tages Rande" die Revolution 18/19 erlebt. Als dort eine Bronzetafel an „Hier wohnte von 12-14 jährige sind wir dann über die Stege 1914 bis 29 - u.s.w." Trotzdem kann man der Schornsteinfeger über die Dächer zwi¬ das Haus als museumswürdig ansehen, (ich schen Heinrichplatz und Naunynstraße ge¬ bin im Sommer dort gewesen). Es ist in all turnt. Mutter mußte ja nicht alles wissen! den Jahren nichts, rein gar nichts, daran Auch Kinderfeste gab es da schon in unre¬ verändert oder renoviert worden!!! Ein gelmäßigen Abständen auf den Höfen der Schei..., d. h. Toilette für sechs Mietpartei¬ Häuser, - mit Girlanden, Leierkasten und en. Holzsitz mit Loch darin, aber schon mit Spielen -, und für die Alten auch „etwas" zu trinken

Übrigens kostete die „Bude" damals 22 (auch Pinkelbude genannt) noch heute Vorbei, vorbei, wobei doch gerade diese Mark Miete - nicht pro Tag, sondern im steht, war ein Droschken-, - natürlich Pfer¬ Gegend vom Bombenkrieg einigermaßen Monat! Zeitung 50 - 60 Pfennig die Woche. dedroschken -, -halteplatz. Die Briefkästen verschont geblieben ist. Sie wurde durch an¬ 10 Pfund Kartoffeln oder ein Brot genauso- wurden von radfahrenden Boten geleert. A dere Maßnahmen zerstört - warum, aus viel! Aber der Arbeiter verdiente auch da¬ propos Radfahren, das habe ich dann auch - welchem Grunde und mit welchem mals noch unter einer Mark die Stunde - da¬ erst mit 14 - auf dem Mariannenplatz ge¬ Recht??? Fragezeichen. Aber noch etwas für aber drei Tage (!!!) Urlaub im Jahr. Da¬ lernt. Überhaupt der Mariannenplatz, das „zum Trost": es gab auch damals schon für wohnte man aber in einer - fast - angese¬ war unser Spielparadies! Die beiden ur¬ Türken in unserer Gegend, nämlich drei henen Gegend. Die Mariannenstraße war sprünglichen Springbrunnen wurden ja (!!!). Die saßen in einem Schaufenster in sozusagen Durchgangsstraße vom Schlesi- schon im ersten Krieg außer Betrieb gesetzt - der Oranienstraße, drehten mit der Hand schen Bahnhof zur Innenstadt und Neu¬ aber es gab da für uns Kinder zwei große, Zigaretten und verkauften sie für 1 1/2 bis 2 kölln, und die Oranien noch besser, fast wunderschöne „Buddelplätze", wo man Pfennig das Stück! vornehm, die Verbindung zwischen Görlit¬ „Burgen", „Schiffe" und „Kuten" bauen Das war ein ganz kleiner Ausschnitt aus zer und Anhalter Bahnhof. Ein Geschäft konnte. Auf den Rasen, und vielleicht Fu߬ dem Leben eines kleinen Jungen, der sei¬ neben dem anderen und von fünf oder ballspielen, durfte natürlich niemand. Da¬ nem Kreuzberg bis heute treu geblieben ist, sechs Straßenbahnlinien befahren! Autos für sorgte „Pupe", der Parkwächter, und hier 34 Jahre lang eine eigene Schlosserei gab es auch schon - aber selten, und am als kleiner Junge hatte man vor dem doch betrieben hat und mittlerweile 68 geworden Heinrichplatz, wo die Urinsammelstelle etwas Respekt! ist. Reinhold Weber 11 De

So sah es früher in Kreuzberg aus ü *—' wa der seti Berlin Oranienplatz

' Oranienplatz bildete um 1900 einen der beiden zentralen Kreuzungspunkte in der Hauptgeschäftsstraße der senstadt - der Oranienstraße. Zu dieser Zeit hatte der Luisenstädtische Kanal bereits seinen Zweck als Tran- rtweg für Baustoffe und schwere Güter verloren. 1848 wurde er im Rahmen eines Notstandsprogramms ausge- »en und 1924 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wieder zugeschüttet und zum Grünzug umgestaltet. Verbunden damit eine völlige Neugestaltung des Oranienplatzes. Sein heutiges Gesicht erhielt der Platz allerdings erst nach i Zweiten Weltkrieg. 1981 und 1982 soll der Platz ein neues Aussehen erhalten, daß nach schweren Auseinander- :ungen im Mai 1980 um eine geplante Mauer auf dem Platz von den Anwohnern selbst entworfen wurde. ,,Klebt schneller Leute - sonst fällt die Ta-\ Falckensteinstr. 15 pete ab, bevor wir weg sind." Feuchtet Wände - lose Tapetcnjn^e^rwdernisierte^ ZlP-modernisiertes Hans muß Falckensteinstr. 151

werden

Die Falckensteinstraße 15 ist den Süd-Ost- chenden Verwaltungsstellen, dem Verein Express-Lesern bekannt. Die Mieter dieses SO 36, und der BSM mit. Eine Pressekonfe¬ ZIP-modernisierten Hauses -11 türkische renz wurde Anfang Oktober mit Unterstüt¬ Familien, wandten sich im Juli geschlossen zung der Bürgerinitiative SO 36 veranstal¬ an einen Rechtsanwalt, um die Mängelbe¬ tet. seitigung beim Eigentümer (Vogel) durch¬ Am 30 Oktober fand eine etwa vierstündige zusetzen. Dieser Schritt erschienen ihnen Besichtigung des Hauses statt. Anwesend notwendig, weil trotz der kurz nach Bezug waren: der Eigentümer, die beteiligten Bau- der Wohnungen (Nov. 1979) der Hausver¬ firmen, der Rechtsanwalt, ein BI SO 36- waltung überreichten Mängellisten, die Vertreter. Ziel der Besichtigung: Feststel¬ Mängel nicht beseitigt wurden. Die Mieter lung der Mängel. Eine Mieterin des Hauses teilten ihre Vorgehensweise den entspre- schildert die Besichtigung: Von den vielen Leuten kannte ich den einen von der Mieterberatung und den Eigentü¬ mer. Er war einmal im Sommer hier im Haus, nachdem wir beim Anwalt waren. Die meisten Familien waren in der Türkei im Urlaub. Der Eigentümer sah sich unsere Wohnung zusammen mit einem anderen Mann an. Ich denke, es muß jemand von der Behörde gewesen sein, denn der Eigen¬ tümer verteidigte ihm gegenüber die Moder¬ nisierungsarbeiten. Die schlechte Ausfüh¬ rung sei nicht seine Schuld, sondern die der Handwerker., Bei der letzten Besichtigung war der Eigentümer sehr freundlich. Als ich ihm die Mängel zeigte, stimmte er zu, daß ren, was auf seiner Liste steht, und Schwel¬ es so nicht in Ordnung ist. Er sagte seinen len würden nicht darauf stehen. Das verste¬ Leuten, altes zu notieren, damit es repariert he ich aber nicht, denn im Brief des Recht¬ wird. Bei den Handwerkern war es anders. sanwalts waren diese Mängel benannt. Au¬ Zum Beispiel als ich dem einen sagte, die ßerdem habe ich sie bei der Besichtigung ge¬ Innentüren haben keine Schlösser, meinte zeigt. Hat man vergessen, es aufzuschrei¬ er "Wo brauchen Sie denn Schlüssel? Es ist ben? Mal sehen, wann der Rest gemacht nicht üblich und jetzt kann man es nicht wird.. Ärgerlich ist es schon, wenn Hand¬ mehr machen.' Ich fragte den Eigentümer, werker kommen. Man weiß nie genau, ob man es mit der Türfarbe nicht so ma¬ wann das ist und es macht doch viel Dreck. chen kann, daß sie nicht aufreißt. Er mein¬ Bei der Besichtigung zeigte sich der Eigen¬ te, es geht nicht, sie reißt wegen der Hei¬ tümer zuerst sehr verwundert, daß ein zung auf. Ich hörte, wie der BI-Vertreter Rechtsanwalt eingeschaltet wurde. Er mein¬ ihm antwortete, daß es auch anders ginge. te, dies wäre überflüssig gewesen. Der an¬ Zwei Wochen nach der Besichtigung kam wesende Hausmeister bestätigt ihm, daß er ein türkischer Tischler in unsere Wohnung. persönlich der Hausverwaltung Mängelli¬ Er hatte insgesamt etwa 5 Stunden gearbei¬ sten überreichte: trotzdem geschah ein hal¬ tet und manches repariert. Zum Beispiel die bes Jahr nichts. Wohnungstür, die nicht richtig zuging und Der Eigentümer zeigte sich sehr beflissen. einen Türrahmen; er wurde mit Holz ver¬ Er wird noch viele solche Modernisierungen Zentralheizung in Altbauten gefährdet de kleidet. Die Schwellen hatte er aber nicht in SO 36 durchführen. Wiederholt betonte Holzsubstanz: Risse in Türen. gemacht. Er sagte, er darf nur das reparie- er, daß er den Unmut versteht und daß in diesem Haus vieles schlampig ausgeführt wurde - die Falckensteinstraße 15 ist ohne Zweifel ein Prachtbeispiel von Schludrig¬ keit -. Er versicherte, daß bis auf die Schlös¬ 5 markt ser für die Innentüre alles behoben wird. Positiv ist noch hervorzuheben, daß man sich bereit erklärte, eine Mieterin, die die ZIP-Miete nur mit Mühe und Not tragen kann, in eine Altbauwohnung umzusetzen. Ob diese Frau vorher nicht aufgeklärt wur¬ Lebensmittel de, was alles an Belastungen in der neuen mit Wohnung auf sie zu kommt, an Nebenko¬ Obst - Gemüse sten, Heizkosten usw. Das zu verdeutli¬ chen, war Aufgabe der Mieterberatung. Frischfleisch Zeitungen Die Aktion der türkischen Mieter in der Falckensteinstraße 15 ist bisher erfolgreich Zeitschriften - Blumen abgelaufen. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß sich die Mieter ge¬ Berlin36. Wrangelstrafle 75, Tel: 61Z 5187 schlossen für ein gemeinsames Interesse ein¬ gesetzt haben, und daß sie ihre Probleme veröffentlichen 14 Sanierung jetzt aueh an der Eeke

Reichenberger/Lausitzer Straße Während im nördlichen SO 36 und im Sanierungsgebiet die Spekulantenbewegungen ge¬ nau beobachtet werden, passierten im südlichen SO 36 (um die Reichenberger Straße) still¬ schweigend Dinge, die alles andere als ,,betroffenen-gerecht" waren. Unter anderem im Block 109, zwischen Reichenberger Strasse und Paul-Lincke Ufer, zwischen Manteuffel und Lausitzer Sraße. Hier hat die Comforta GmbH&Co KG fast ein Viertel des Blocks ge¬ kauft und hat auf den Grundstücken Reichenberger 50,51, Lausitzer 22, 22a und 23 um¬ fangreiche Abrisse von Hinterhäusern, teure Modernisierungen nach §17, des 2.Woh¬ nungsbau Gesetz (Neubaustandart mit Anfangsmieten warm 7,24 DM pro qm) in den Vor¬ derhäusern und eine Reihe von Neubauten im Innenbereich vor.

ZIP-Ausschuß - Feigenblatt des Senats?

Zur Geschichte: (Mieterversammlungen, umfangreiche Mie¬ - Am 26.9. und am 3.10.1978 wurden diese terinformation über die bestehenden Alter¬ Grundstücke zum erstenmal im Z1P- nativen u.s.w.) reagierte Herr Vogel (als Ausschuß behandelt. Der ZIP-Ausschuß Vertreter der Eigentümer) mit einer Klage¬ empfahl eine ZIP-Modernisierung mit mi¬ androhung gegen den IBA-Mitarbeiter, weil nimalen Abrissen, eine Sozialplanung und er angeblich seine Mieter beunruhigen und behutsame Vorgehensweise, doch aus ZIP agitieren will. wurde nichts. - Herr Dohrmann (bekanntes Senatsschlitz¬ - Am 6.5.1980 stellte Herr Vogel (Wohn¬ ohr) drängt auf eine Stellungnahme des baudesign, zugleich Vertreter des Eigentü¬ ZIP-Ausschusses. Da es ihm zulange dau¬ mers) die neuen Planungen (§17 Moderni¬ ert, verfasst er einfach selbst am 14.8.1980 sierung, umfangreiche Abrisse, Neubauten) eine "Städtebauliche Stellungnahme", in er dem ZIP-Ausschuß vor. Der Ausschuß die geplante Vogel-Maßnahme in den Him¬ wollte eine Stellungnahme erst nach Ab¬ mel lobt schluß der Befragung der Betroffenen - Am 30.9.1980 werden die Ergebnisse der durch die Firma SPAS abgeben. SPAS-Befragung im ZIP-Ausschuß darge¬ - Die ersten Mieterversammlungen fanden stellt. Es zeigt sich, daß die Mieter, vor al¬ am ersten und zweiten Juli 1980 statt. Die lem in der Lausitzer Straße die umfangrei¬ Mieter (fast 70% Ausländer) beklagten chen Modernisierungen ablehnen. Sie wol¬ Die WohnBauDesign und Comforta KG's durchweg die seit drei Jahren unterlassene len niedrige Mieten, Instandsetzung, mini¬ versprechen nun die ersten Kompromisse: Instandhaltung der Häuser. male Modernisierung und kaum Abriß. Sie Wohnungsgrössen mehr gemäß den Mieter¬ - Als sich im Juli die IBA inoffiziell ein¬ wollen zudem ihre gut funktionierenden wünschen, die Lausitzer Straße 22a und 23 schaltete und eine verstärkte Betroffenen- Hausgemeinschaften nicht durch Umset¬ werden vorne nicht ganz so doll moderni¬ beratung durch den Verein SO 36 vorschlug zung zerstören lassen. siert. Statt vollpropfender Neubauten mit fami¬ Daß Dohrmann (Senat) und Vogel hinter Nach wie vor problematisch bleibt der ge¬ liengerechten Wohnungen, durch die hin¬ dem Rücken von ZIP-Ausschuß und Verein plante Neubauriegel im Hofbereich, der terher vielleicht 150 Kinder ohne Kita-Platz SO 36 sich schon über die Finanzierung der von der Lausitzer Straße 22 bis zur Reichen¬ dastehen, wäre eine Kindertagesstätten-und Abriß-und Neubauplanung geeinigt hatten, berger Straße 49 reichen soll. Freiflächenplanung für das Blockinnere kam so ganz nebenbei heraus. Wen wun¬ Behutame Stadterneuerung, Betroffenen- sinnvoller. Kinderspielplatz statt Tiefgara¬ dern da noch Dohrmanns eigenmächtige beteiligung? Was soll der ZIP-Ausschuß, ge! Lobpreisung oder die Klagen von Tepas wenn er von der Verwaltung als Feigenblatt (Senat), daß mit Stellungnahmen auf für die nachträgliche Rechtfertigung von Grundlage der Betroffenenbedürfnisse Bür- bereits ausgemauschelten Verwaltungsent¬ Xgerbeteiligung ihre Grenzen überschreite. scheidungen benutzt wird. So zerstört sich Wie hiess es so schön nach den "Strategien die Senatsverwaltung die Ruhe, die sie dort für Kreuzberg": "Erhaltung der vorhande- bisher hatte. Was an dieser Ecke passiert äen Bevölkerungs- und Gewerbestruktur, und passieren soll ist ein paar Ecken weiter, Anwendung flexibler Ausstattungsstan- an der Glogauer Straße, schon geschehen - darts bei der Modernisierung". Zum Sprü¬ Kahlschlagsanierung! cheklopfen wohl gut genug. Das sollte man nicht vergessen!

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der Berliner Presse

„Starke Zweifel am legalen Instanzenweg" Kreuzberger Mietergruppe ist dem Wohnungsleerstand auf der Spur / Behörden bleiben untätig Seit rund drei Jahren „gammeln" drei Häuser in Kreuzberg, in der Manieuffelstra- fest, .daß die BeWoGe In den letzten Bausenators, der öffentlichen und ge¬ ße 20 und 21 und der Wrangelsiraße 15 vor sich hin. 25 Wohnungen stehen leer; in Jahren ihrer Pflicht nach Instandhal¬ meinnützigen Bauträgern zur Verfü¬ iünl weitere Räume sind vor einigen Tagen junge Leute eingezogen, die erst einmal tung der Häuser nicht nachgekommen gung steht, wurden pro Haus 100000 das Notwendigste In Ordnung bringen mQssen. Mit der Tapete kam der Putz mit ist". Mark freigestellt. runter, die verrotteten Fußleisten müssen ausgewechselt werden, und die elektri¬ Die Wohnungsgesellschaft nahm die¬ Der SPD-Fraktlonsvorsitzende in schen Leitungen sind uralt. In den Parterre-Wohnungen In der Manteuffelstraße se Aufforderung offenbar nicht ernst, Kreuzberg, Wardin. der auch Mitglied setzt sich allmählich der Schimmel lest. denn erst am 25. November erreichte die im PlanungsausschQß ist, vermutet, daß Die drei Häuser waren 1977 von der kunft, daß die leeren Wohnungen für Mietergruppe nach zahlreichen Gesprä¬ nicht nur .Sachzwänge" für die Situation BeWoGe, die zu den öffentlichen Sanie- Umsetzmieter freigehalten werden soll¬ chen, daß die Vermietung von fünf Woh¬ verantwortlich sind. .Der zwischen uns rungstträgern in Berlin gehört, über¬ ten. Daraufhin meldete die Gruppe den nungen in Aussicht gestellt wurde; die und der BeWoGe vereinbarte Termin für nommen worden,- schon damals stand Wohnungsleerstand an das Landesamt zukünftigen Bewohner sollen bis Mitte Instandsetzung und Wiedervermietung Dezember Mietverträge erhalten. ist überschritten worden; deshalb haben O ein Teil der Wohnungen leer und befand für Wohnungswesen. Nach vier Wochen <ö sich in schlechtem Zustand. Aber erst im wurden die engagierten Bürger vertrö¬ Außerdem wurden die Räume notdürftig wir den neuen Termin vereinbart. Wir —*51 Mai dieses Jahres, als die Mietergruppe stet; Die Bearbeitung ihres Schreibens instandgesetzt. hoffen, auf dem Verhandlungswege wei¬ terzukommen, ansonsten müssen wir cc Mariannenplatz-Nord in der Manteuffel¬ werde noch vier Wochen dauern. Die Initiative am Mariannenplatz, die La straße 21 einen Mieterladen einrichtete, Bis heute wurden die Fragen, ob für allen Grund zur Ungeduld hat, will aber die Daumenschrauben etwas andrehen." wurden die BeWoGe und die politisch die Kreuzberger Wohnungen Leer- nicht aufgeben, sondern den .legalen* Die Mittel, um weiter Druck auf die 5 Instanzenweg weitergehen, doch viele ÜJ Verantwortlichen mit dem Problem kon¬ standsgenehmigungen vorlägen und ob Gesellschaft auszuüben, sind jedoch rar. «v frontiert. Wohnraum zwei Jahre leerstehen dürfe, Möglichkeiten stehen ihnen nicht mehr Das Wohnungsaufsichtsgesetz ist nur U) o „Uherall sahen wir Betroffenheit in vom Landeswohnungsamt nicht beant¬ offen. Gestern verschickte sie einen für bewohnte Wohnungen anwendbar; den Gesichtern, aber geschehen ist bis¬ wortet. Eine Dienstaufsichtsbeschwer¬ Brief an den Petitionsausschuß des Se¬ eine Untätigkeitsklage gegen das Lan¬ lang fast nichts", stellte gestern ein Ver¬ de der Mietergruppe an den Bausenator nats, und heute befaßt sich in Kreuzberg deswohnungsamt würde nach Auskunft treter der Mietergruppe, Diplominge¬ wurde von dort an den Leiter des Landes¬ noch einmal der Planungsausschuß mit der Mietergruppe vor Ende des Winters $ nieur Werner Hirschmüiler, fest. wohnungsamtes weitergeleitet und liegt dem Thema. kaum wirksam werden können. Es stehe -J Zuerst wurde der Initiative, mitgeteilt, dort offenbar immer noch. Der Vertreter der BeWoGe, Zwingel¬ sowieso schon in Frage, ob die leeren einige Wohnungen seien baupolizeilich Ein erster bescheidener Erfolg der Be¬ berg, macht finanzielle Engpässe, teure Häuser diesen Winter überhaupt noch _» gesperrt; eine Auskunft, die sich nach mühungen, dreißig Wohnungen in Baufirmen und'lange Auftragsfristen für überstehen. o Rücksprache mit dem Bezirksamt Kreuzberg instandzusetzen und wieder- die Situation verantwortlich. Seine Ge¬ Werner Hirschmüller: „Wir hatten > Kreuzberg als falsch herausstellte. An¬ zuvermieten, stellte sich am 11. Juli ein. sellschaft habe in diesem Jahr 40 weitere uns zu Beginn der Angelegenheiten dar¬ Of ur fang Juni versprach ein BeWoGe-Ver- Der Ausschuß zur Beratung von Bebau¬ Instandsetzungsprojekte zu betreuen, auf verständigt, die Häuser nicht zu be¬ a treter Herrn Hirschmüller einen Bericht ungsplänen beim Bezirksamt Kreuzberg und sei dabei auf Senatsmittel angewie¬ setzen, sondern den legalen Instanzen¬ < über den Zustand der einzelnen Woh¬ forderte die BeWoGe auf, die leerstehen¬ weg zu beschreiten. Uns sind aber inzwi¬ o sen. 2 nungen; der Bericht kam nie zustande. den Wohnungen bis zum 31. Oktober in¬ Diese Mittel stehen aber seit Mitte des schen erhebliche Zweifel gekommen, ob 2 Eine Woche später erhielt die Mieter¬ standzusetzen. Jahres zur Verfügung. Aus dem „In- über diesen Weg überhaupt etwas zu er¬ ■o gruppe, die weiter am Ball blieb, die Aus¬ Der Ausschuß stellte darüber hipaus standsetzungs-Förderungs'-Fonds des reichen ist." ULRICH ZAWATKA

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NDIMU5ICNEIPE CDCBCI SD 36 WRANEEL5TR IDS ED - 3 MD ZU 16 Viel Wirbel hat die Besetzung der Görlitzer Straße 36, über die wir bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet haben, ausgelöst. Allerdings sind die Folgen dieser Besetzung angesichts der schweren A useinandersetzungen - über die wir an anderer Stelle ausführlich berichten - in Kreuzberg und am Kudamm etwas in den Hintergrund getreten.

Krach um Villa Kunterbunt Am 21.11.80 wurde das Haus besetzt. Nur noch wenige Mietparteien wohnen darin. Viele andere wurden im Laufe des letzten Jahres mit zweifelhaften Methoden ,,entmietet", ob¬ wohl die eigentlich erforderliche Mieterversammlung niemals stattgefunden hatte. Mit den Mietern hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand über die Zukunft des Hauses gespro¬ chen, auch nicht der zuständige Verein SO 36, der sich allerdings öffentlich in aller Schärfe von der Besetzung distanzierte. Ein Vorstandsmitglied bezeichnet die Besetzung intern so¬ gar als ,,faschistische Methode" und warf der Bürgerinitiative SO 36, die diese Instandbe¬ setzung voll unterstützt, ebenfalls faschistische Methoden vor. Dieser Vorwurf wurde bis heute nicht zurückgenommen. Die Mieterversammlungen sind jetzt gelau¬ Im Laufe der auf die Instandbesetzung fol¬ fen, die noch im Hause verbleibenden Miet¬ genden Tage wird die Situation immer kur- parteien wollen alle nur eine Instandset¬ sioser: Der Verein SO 36 möchte genau in zung. Diese wurde ihnen auch eiligst zugesi¬ diesem Haus ein Mieterhotel einrichten, das chert. Somit wird die Hälfte des Vorder¬ Modernisierungsbetroffenen als „Zwische- hauses lediglich instandgesetzt, die Eigentü¬ numsetzhaus" angeboten werden soll. Die mer haben aber Steuergelder für eine Mo¬ Eigentümerin des Grundstücks, Firma In- dernisierung. Wie das weitergehen soll? Se¬ tergfund, winkt zuerst ab, schwenkt aber nat, Bezirksamt und Verein SO 36 sind jetzt schließlich doch auf diesen Vorschlag ein. erst einmal in der mißlichen Lage, zuzuge¬ Jetzt endlich werden Mieterversammlungen ben, daß in diesem Haus zum Zeitpuntk der einberufen, an der auch die Instandbesetzer Besetzung doch nicht alles so klar war,, wie teilnehmen. Gleichzeitig wird bekannt, daß sie es in ihren Erklärungen betonten. Es ist dieses Haus aus Mitteln des Landesmoder- halt etwas anderes, wenn man mit den Mie¬ nisierungsprogrammes - einem Nachfolger tern spricht und nicht nur für sie! Wie alte anderen besetzten Häuser gehört die des ZIP-Prgramms - modernisiert werden Im Zuge der ganzen Auseinandersetzungen, Görlitzer 36 zum Verhandlungspaketeiner soge¬ soll. Das -so Verein SO 36, Senat, Bezirk¬ bei der den Besetzern auch immer wieder nannten Vermittlungsrunde, die zwischen samt und Intergrund - sei bereits beschlos¬ mit einem Polizeieinsatz gedroht wurde, be¬ Hausbesetzern und Senat vermitteln soll. Und sene Sache. Daß darüber die Mieter nicht setzten 40 - 50 Leute aus Protest gegen die während dieser Vermittlungsphase soll ja nach informiert wurden, nun ja ... Politik des Vereins SO 36 kurzerhand des- den Vorstellungen aller kein Haus geräumt wer¬ den. Zeit genug, damit vielleicht auch der Ver¬ Und überhaupt, wenn nur noch so wenige senLaden. Was von den einen als „Demon¬ Mietparteien in einem solch großen Haus ein SO 36 seine Haltung und Erklärungen zu strationsmaßnahme" oder Go-in gewertet diesem Haus überdenkt. Denn, und das sollte wohnen, dann hätten die sowieso nichts wurde, empfanden die anderen als eine psy¬ einen ,,Bürgerverein" doch nachdenklich stim¬ mehr zu bestimmen. Ein wunderbares Lehr¬ chische Bedrohung. Und mit dem Vorwurf, men, die hier betroffenen Bürger -sprich Mieter stück von Bürgerbeteiligung in SO 36. Doch es handele sich um faschistische Methoden, der Görlitzer 36 - wollen etwas anderes, als es nicht etwa die an dieser Mieterverhöhnung war man wieder schnell zur Hand. Im Ta¬ der Verein und Eigentümer wollen. Und daß die Beteiligten übten Selbstkritik, sondern auf gesspiegel wurde fälschlicherweise veröf¬ Wünsche der Mieter erst durch die Instandbe¬ die, die diese ganze Peinlichkeit aufdeckten - fentlicht, daß die Vereinskasse geklaut wor¬ setzung bekannt wurden, ist nicht gerade ein also die Instandbesetzer - wurde vereint den wäre. Dabei fehlten nur ein paar Mark Grund, allzu laut zu schreiben. Weder für die losgeschimpft. Mit der öffentlichen Diskus¬ aus der SÜDOST—Express—Kasse, die in Verwaltung noch für den Verein SO 36. Besser als Drohungen und Distanzierungen wäre gewe¬ sion nahm der Vereinsvorstand in den Au¬ eine Kinderladen-Spendenkasse umgechüt- gen der Instandbesetzer und vieler anderen sen, Schlappen einzugestehen und daraus die tet worden waren. Auch diese Diffamierung Forderung nach mehr Mieterberatern zu ent¬ auch eine polizeiliche Räumung in Kauf. wurde nicht korrigiert. wickeln.

Instandbesetzer

schützen die

Galerie Gratz

Jahrelang wurde das schmälste Haus in SO 36, die Oranienstraße 46, wegen einem de¬ fekten Regenfallrohr am Nachbarhaus durchfeuchtet und damit die Existenz des Gemäldegaleristen Gratz gefährdet. Die GSG, für die Rparatur des Schadens ver¬ 'fafc it TkxtajuAOuJt antwortlich, sah sich nicht genötigt, den un¬ ■louStiter T'ldft -U2. * So 5b bequemen Galeristen pflichtgemäß vor Schaden zu bewahren, sondern redete sich U-Ulf CjOr/lher Z.in,e. heraus. An einem instandbesetzten Haus Te( tiitScS könne sie kein Regenfallrohr erneuern. Nur * - warum taten Sie das vorher auch nicht, Ab 1 ~ FuhsfuCK * ab i*9* k'lkij Herr Habermann? Jetzt sprangen die In¬ standbesetzer der Oranienstraße 45 ein. Ein kajtce #• icukac ItJt. # » SajVe Gerüst wurde im Dezember aufgebaut und üir Mrutrd«* das Fallrohr repariert. V* - 1»« Preisfrage: wer ist hier gemeinnützig, die JUcMoiieM senatseigene GSG oder die „Firma Instand¬ *- besetzung", wie es auf dem Bauschild am Gerüst zu lesen war? 17 Erfolg für Mieter Im Sanierungsgebiet

Feste Stellen für den Mleterladen In den Läden der Betroffenenvertretungen lungen über das, was sie brauchen, ausspre¬ Aufforderungen brach die SAMOG den in den Sanierungsgebieten um die Oranien- chen. Was ist kaputt und instandzusetzen, Vertrag, so daß die 8 Mieterbetreuer ab No¬ straße und die Waldemarstraße weht seit was muß sich verbessern, will man eine Mo¬ vember ohne Gehalt arbeiten mußten. September ein neuer Wind. Die jahrelange dernisierung und kann man sie bezahlen, Inzwischen ist die IBA eingesprungen und Forderung der Mieterläden an den Senat, was denken die Nachbarn. Mancher Haus¬ finanziert die Mieterbetreuung weiter. Die Stellen in den Mieterläden zu bezahlen, klatsch, oder Äger über die Nachbarn, aber Gesellschaften GSG, GSW, SAMOG, Be- konnte durchgesetzt werden, ohne daß die auch manche Idee, wie man sich selber hel¬ WoGe und GeSA blockieren nach wie vor Betroffenenvertretungen von ihren für den fen könnte und müßte, kommen heraus. diese Betroffenenbeteiligung, wo die Mieter Senat und die Sanierungsgesellschaften Die Mieterladen-Leute listen die Mängel nicht vor vollendeten Tatsachen gestellt nach deren Meinung unakzeptablen Zielen auf und machen einen Bericht über die werden, sondern sich ihre eigenen Überle¬ abrückten. Die Internationale Bauausstel¬ Wünsche der Mieter. Damit werden die Ei¬ gungen machen können. Nur mühsam ge¬ lung GmbH 1984 (IBA) übernahm diese gentümer aufgefordert, die Reperaturen zu ben die Eigentümer dem Druck nach und Forderung, so daß nun 4 Stellen für 8 seit veranlassen und eine Modernisierungspla¬ veranlassen notwendige Reperaturen - eine langem tätige Mieterberater eingerichtet nung gemäß den Mieterwünschen zu erstel¬ Sysiphusarbeit. wurden. In diesem Jahr sollen sogar noch len. Sonst werde keiner Sanierungsmaßnah¬ Deswegen die Forderung für 1981 nach 12 einige Stellen dazukommen. So kann nun me zugestimmt. bezahlten Stellen, Dolmetschern, Mieterbe¬ jeder durch die Sanierung betroffene Mieter Die IBA unterstützt diesen Weg. Schwierig¬ ratern, für Selbsthilfewerkstätten und einen oder Gewerbetreibender tagsüber und keiten gab es schnell. Die Mittel, aus denen Informations- und Beratungsdienst für die abends Unterstützung und Rat finden, die Betroffenenvertretungen ihre Mieterbe¬ Ausländer. Dringend erforderlich, doch ein wenn er mit seiner Wohnung Ärger oder an¬ treuer bezahlen sollten, flössen über eine weiter Weg. dere Probleme hat. komplizierte Brücke: staatliche Sanierungs¬ Immerhin, die ersten Ergebnisse sind zu se¬ Inzwischen wurden in über 40 Häusern gelder über die Sanierungsgesellschaft SA- hen. Mehrere Hausgemeinschaften schlos¬ Mieterversammlungen auf die Beine ge¬ MOG auf das Konto der Mieterläden. Es sen sich zusammen, wurden beraten und stellt. Die Mieter konnten sich dort aus¬ dauerte Monate, bis IBA-Boß Knipp diesen vertreten ihre Interessen jetzt eigenhändig quatschen, sie hatten das Wort. Die Eigen¬ Weg ausgemauschelt hatte, so daß die mit oder setzten an Wochenenden in Selbsthile tümer und deren Architekten bleiben außen den Mieterläden teilweise zusammenarbei¬ instand, entrümpelten und dichteten Dä¬ vor. So können die älteren, die türkischen, tenden Blockarchtitekten mit einer Samm¬ cher und Leitungen ab, wie in der Walde¬ die kinderreichen, die studentischen, die lung einsprangen. Und nach der ersten Mie¬ marstraße 42 oder in der Oranienstraße einzelnen Mieter unbeeinflußt ihre Vorstel¬ terversammlung und Instandsetzungs- 176.

täglich ab 18 Uhr bis 2 Uhr Die Alternative in Kreuzberg t* Gepflegte Biere — Wein - Tee N: "'S Taßepva »fl E A A A« Kunsthandwerk Gewürze — Keramik - Kerzen Tavema »PELLA

Griech.Essen u. Trinken für einfache Brieftaschen Bier Wein RETSINA, OUZO, SOUFLAKI, ZAZIKI Gottnunnsgniner Pils 1978er Portug 0.3 I O HO DM Weittherbst 3.75 DM Skalitzer Straße 94, Ecke Zeughofstraße Gottmannsgroner Dunkel 197Scr Gewurztraminer 0.S 1 1.20 DM Spallese b.75 DM

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Pizza statt Schrippen Liebe Freunde, lieber eine Pizzeria haben. vor ein paar Tagen erfuhr ich, daß „meine" Nächste Woche schließt die Bäckerei, die Bäckerei in der Wiener Straße 61 dem¬ Frauen stehen zunächst - kurz vor Weih¬ nächst zumachen soll. Weil ich das gar nachten - auf der Straße (wenn sie nicht nicht gut finde und weil ich wissen wollte, noch in Moabit untergebracht werden kön¬ was dahintersteckt (die Bäckerei läuft ei¬ nen, die Verhandlungen laufen), alle Leute gentlich ganz gut), habe ich heute vormittag sind sauer (wie soll ich jetzt morgens an beim Schrippenkaufen mal nachgefragt. meine Baguettschrippen kommen?), bloß Ich erhielt zur Antwort, der alte Besitzer weil dieser blöde Vermieter mit einer Pizze¬ der Bäckerei wolle sich zur Ruhe setzen und ria mehr Profit macht als mit einer Bäckerei die beiden Filialen in der Wiener Straße und - als ob es auf der Wiener Straße nicht in Moabit verkaufen - der neue Besitzer hät¬ schon genug Kneipen gäbe, einschließlich te sich auch bereiterklärt, die Filiale weiter¬ einer Pizzeria... zuführen und die Frauen, die dort arbeiten, Ich fände es gut, wenn sich der SÜDOST¬ weiterzubeschäftigen (unter denselben Be¬ EXPRESS anhand dieses (sicher nicht ein¬ dingungen wie bisher). Soweit, so gut, aber maligen) Falles wieder mit dem Problem be¬ trotzdem schließt die Bäckerei: weil schäftigen würde, wie das Kleingewerbe im nämlich im Zuge der ganzen Verhandlun¬ Kiez kaputtgemacht wird - in der Oranien- gen der Vermieter der Bäckereifiliale den straße gibt es sicher noch viel mehr Beispie¬ turnusmäßig zur Verlängerung anstehenden le dazu. Mietvertrag nicht verlängert hat. Er will, Mit kiezlichen Grüßen und das habe ich mir zweimal sagen lassen. Michael Aus dem Leben einer

Hauswartsfamilie Um SO 36 nicht nur aus der Sicht der sanierungsgebeutelten Mieter zu beschreiben, wollen wir in dieser und den nächsten Ausgaben über das Leben einiger Nachbarn hier im Kiez er¬ zählen. Nämlich die, die mit dem Wohl und Wehe ihres Hauses eng verbunden sind: die Hauswartsleute. Lucie und Alfred Willinga wohnen schon Alfred Willinga war ungefähr 32 Jahre lang seit 22 Jahren in der Sorauer Str.22. Sie ha¬ Droschkenkutscher im eigenen Geschäft. ben mittlerweile die Hauswartsstelle und Seitdem er nicht mehr chauffiert, repariert sorgen sich neben Reinigungsarbeiten und er Radios, Fernseher und sonstige Elektro¬ kleineren Reparaturen, Schneeschippen geräte der Leute aus der Nachbarschaft. und was sonst noch dazu gehört auch um Wenn er in seinem Arbeitskeller rumwer¬ die Verschönerung des Hauses und um das kelt, hat er schnell Besuch auch von türki¬ Wohlergehen der Hausbewohner. Aller¬ schen Bastlern, denen er mit Rat und Werk¬ dings im Winter, ab -5° Celsius wird es im zeug behilffch ist. Hinterhaus ungemütlich. Um ein Einfrieren In's Schwärmen kommen Willingas, wenn der Rohre zu verhindern, wird kurzerhand sie von früher erzählen. Damals war die So¬ das Wasser auf dem Klo abgedreht und rauer Straße noch eine rege Geschäftsstraße man geht wieder wie zu Omas Zeiten mit mit Schlachter, Bäckerei, Lebensmittelge¬ dem Eimer. Die Unstimmigkeiten, die zwi¬ schäft, Blumenladen und Drogerie. Verblie¬ schen Willingas und den Hinterhausbewoh¬ ben aus dieser Zeit ist Frau Lüdickes Fri¬ nern aus diesem Grunde entstehen, versucht seurladen und das Zeitungsgeschäft schräg Frau Willinga im Sommer wieder wettzu¬ gegenüber. Der Laden der Bürgerinitiative machen. Tisch und Stühle im Hof, blühen¬ SO 36 war ein Lebensmittelgeschäft, in dem des Grün und ein Planschbecken machen Frau Willinga gerne einkaufen ging. Dies aus einem tristen Hinterhof einaangeneh- war auch das ers'e Geschäft, das aufgab. sorauer isi/aße 22: men Platz für eine Kaffeestunde. Man kannte sich, traf sich beim Einkauf, Eine Außentoilette im wahrsten Sinne des Über mangelnde Instandhaltung und unter¬ hielt Kaffeeklatsch und jeder hatte Augen Wortes, da frieren einem nicht nur die Lei- lassene Reparaturen im Haus können sich für seine Nachbarn. Besonders für die Al¬ y tungen ein. Willingas nicht beklagen. Erst vor drei Jah¬ ten in der Straße bedeutete das eine gewisse ren bekam das Haus zumindest eine neue Sicherheit. Heute sieht alles ganz anders Fassade, die berühmte Erdbeerfassade, die aus. Die Besitzer verkaufen ihre alten Häu¬ der Sorauer Straße den Ruf der letzten voll¬ ser größtenteils an die BeWoGe, hier vertre¬ ständig erhaltenen Fassadenfront in Berlin ten durch Herrn Wiese. Viele Bekannte zo¬ raubte. gen weg oder verstarben. Türkische Fami¬ Das Wohl der Kinder liegt Frau Willinga lien zogen nach und die Sorauer Straße be¬ besonders am Herzen. Sie hat in ihrem Le¬ kam ihr jetziges Gesicht. ben 25 Pflegekinder gehabt, von denen Ein bißchen Angst haben Willingas schon, noch drei im Haushalt leben. Angefangen daß Herr Kain, der alte Hausbesitzer auch hat es 1961 mit einer Tagespflegesteile mit sein Haus mal an eine Sanierungsgesell¬ einem Kind, die dann sehr schnell ausgewei¬ schaft verkauft. Denn wohnen bleiben tet wurde zu einer Großpflegestelle. Auch möchten sie hier auf jeden Fall. Nichts wäre die Nachbarn wissen das zu schätzen und schlimmer als eine winzige Neubauwoh¬ bitten sie gelegentlich um die Betreuung ih¬ nung. rer Kinder. Selbstverständlich gehören die türkischen Kinder auch dazu. Damit auch Fand lie Willinga, wie sie leibt und lebt. alle Platz finden, mieteten Willingas zusätz¬ In Kutscherkluft und mit stolzem Blick po¬ lich zu ihrer Parterre-Wohnung noch eine siert Alfred Willinga vor seinem ersten Ta^ im ersten Stock. Zudem betreut sie auch xi. James Bond ist keine Erfindung der zwei Untermieter. Amerikaner, man beachte die Autonum¬ Autowerkstatt mer. Kreuzberg Paul-Uncke Ufer 32 s 618 27 82

Besuchen Sie uns bald, auch wenn das erste Mal das letzte Mal sein sollte 19 Berlin-Atlas für Fahrradfahrer Grün "Fahr Rad in Berlin!", so heißt der jetzt in das ? Nach unserer Meinung sollten zumin¬ dest die Autorennbahnen längs der Hoch¬ zweiter Auflage erschienene "Berlinatlas statt für Fahrradfahrer"- Umfang 60 Seiten. Er bahn als gefährlich für Radfahrer eingestuft zeigt sichere Strecken (in SO 36 z.B. werden ( und s.o.). Waldemar- und Reichenberger Str.). Dies Viele Tips wie z.B. Diebstahlschutz, Fah- Schrott sind Straßen, die bequem zu fahren sind radtransport und Schnellverbindungen ver¬ vollständigen das Infoangebot dieses Atlan¬ Lange genug mussten sich die Anwohner und er zeigt außerdem interessante Touren¬ am Ostende des ehemaligen Görlitzer Bahn¬ wege. Aber auf 29 Kartenseiten sind auch 8 ten. Nachdenklich stimmt, daß in SO 36 ganze 3 Radreparaturläden existieren, er¬ hofs ärgern: Fast ein Jahrzehnt hindurch Totenköpfe vermerkt, die lebensgefährliche gab es einen Schrottplatz mit Lärm, Qualm Stellen markieren, u.a. vor dem ICC, am freulich erscheint, daß im Adressenteil auch Mieter- und Stadtteilläden erwähnt sind. und Autowracks entlang der Straße. Bahnhof Zoo und am Sachsendamm, kei¬ Der AKTIONSKREIS SÜDOST berief im ner auf Kreuzberger Gebiet ( und was ist Dem Berlin-Atlas für Fahrradfahrer, einem Produkt des Fahrradbüros Berlin, in Crel- Nov.78 und im März 79 öffentliche Pro¬ mit Yorkstr. Ecke Katzbachstr.? d.S.)! testversammlungen ein, führte Gespräche A propos Kreuzberg: Unser Bezirk hat -laut lestr. in Schöneberg, ist eine weite Verbrei¬ tung zu wünschen.' mit den zuständigen Politikern und formu¬ Atlas - nur wenige Gefahrenstellen. Stimmt lierte Eingaben an den Petitionsausschuß des Abgeordnetenhauses und den des Bon¬ COSINUS - KOPIE ner Hundestages. Und nach der Wahl (Schlechtes Gewissen?) wurde endlich Geld beschafft, um dem Schrottbetrieb die Auf¬ !S°RL®n: Verkleinerungen lösung zu finanzieren. Am 9.Dez. 1980, nach Auflösung des Schrottplatzes berief der AKTIONSKREIS erneut eine Bürgerversammlung ein. The¬ OH Folien ma: Grün statt Schrott! Gemeinsam mit dem Gartenbauamt disku¬ wir binden sofort,bis 250 Blatt tierte man über einen Park, der auf dem ehemaligen Schrottplatzgelände, haupt¬ Öffnungszeiten: Mo.- Fr. soo-lßoouhr sächlich für ältere Mitbürger entstehen Sa. Boo _ 1300 Uhr soll,um diese Anwohner für die jahrelange 1/36 Ada'lbertstr. 3 in der Fussgängerzone am Kottbusser Tor Unbill zu entschädigen. Die Mauer längs der Görlitzer Straße soll zwar bleiben, doch werden Durchbrüche den Zugang zum Park ermöglichen. Der Aktionskreis Südost will das Bahnwärter¬ häuschen als Altentreff einrichten. Abzuwarten bleibt aber, ob nun zwischen Schrottplatzgeschädigten und Stadtverwal¬ tung Frieden herrscht. Ganz soweit ist es nämlich noch nicht, denn schon steht ein neues Problem ins Haus: Auch die Initiati¬ ve "Kinderbauernhof in Kreuzberg" mel¬ dete ihr Interesse an diesem Gelände an. Zu Prüfen bleibt noch, ob das Nebengelände für einen Kinderbauernhof in Frage kommt.(Eine Kuh macht Muh - Viele Kühe machen Mühe!)

Erhöhter Schutz Abonniert den SÜDOST-Express! für die Mieter Ich abonniere den SÜDOST-Express ab Monat für ein Jahr. Das Abonnement verlän¬ gert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht bis einen Monat vor Ablauf gekündigt wurde. Der Berliner Mieterverein erhöht ab Abonnement-Art: O Abonnement innerhalb West- DM 11 ,- 1.1.1981 die Mitgliedsbieträge um 2 DM. O ,,Übersee-Abonnement"(außerhalb West-Berlins) DM 15,- O Institutionen-Abonnement (für alle, die's aus fremden Taschen zahlen) DM 20,- Für Neumitglieder kostet es dann 7,50 DM. O Förderabonnement DM jährl. Davon geht die Hälfte an den Berliner Mie¬ O Extra-Förderer DM monatl. terverein, da die Leistungen für die Mieter¬ beratung schon vor längerer Zeit erweitert O Das Geld habe ich am auf das Postscheckkonto Nr.247298-106, PschA Berlin-West, wurden. Die andere Hälfte beinhaltet einen Volker Härtig Sonderkonto, überwiesen. Mietrechtsschutz bei der Volksfürsorge, O Der Betrag liegt bar □ oder als Scheck P bei. d.h. bei Mietstreitigkeiten vor Gericht sind die Mitglieder voll abgesichert. Da die ARAG den Gruppenvertrag für einen Teil Unterschrift: Datum: der Mitglieder noch nicht kündigen wollte, Anschrift: erhöht sich der Beitrag für diese Mitglieder nur um 1 DM. Für Studenten, Kleinstrent¬ ner und Sozialhilfeempfänger gilt eine Son¬ deregelung. Alles in allem wirkt sich die für Geschenkabo: Beschenkten-Anschrift: Beitragserhöhung (die letzte war vor fünf Jahren) positiv für die Mitglieder aus, da sie keine Angst mehr vor Prozessen haben brauchen. - Ein Grund mehr, Mitglied zu ausgefüllt amSÜDOST-Express, Sorauer Str.28, 1 Berlin 36. Die Bestellung kann innerhalb einer Woche widerrufen werden. Die Preise verstehen sich einschließlich Mehrwertsteuer. werden. Näheres unter ® 2115096/97/98 in der Zeit von 9-13 Uhr.

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Stadtteilzeitung beschlagnahmt Wer legt mit? Damit wir finanziell besser über die Runden Wie der SÜD-OST-ESPRESS bereits in der nummer und zwei Photos des beschuldigten kommen, haben wir uns entschlossen, den letzten Ausgabe kurz meldete, ist der Justizbeamten veröffentlicht. Diese Form SÜDOST-EXPRESS in Zukunft nicht „Schiorrendorfer" 12/80 am 20. Novem¬ der Veröffentlichunge ist sicherlich nicht mehr maschinell legen zu lassen (immerhin ber beschlagnahmt worden. Gleichzeitig unumstritten. Sie schien den „Schiorren¬ 300 DM). Wir werden ihn wieder selbst le¬ wurden mehrere Ausgaben des „Knastblat¬ dorfer" allerdings in diesem Falle notwen¬ gen, eine zwar lustige, aber zeitraubende dig, weil juristische Mittel - Strafanzeigen tes", einem Informationsblatt über Vor¬ Sache. Je mehr Leute sich dabei treffen, de¬ gänge im Knast, von der Kriminalpolizei gegen Häftlinge usw. - zu keinem Ergebnis sto schneller sind wir fertig und desto weni¬ mitgenommen. Gegen die beiden presse¬ geführt hatten. Es blieb also nur die Mög¬ ger Zeit braucht jeder einzelne dafür aufzu¬ rechtlich Verantwortlichen des „Schiorren¬ lichkeit, den Justizbeamten durch die Her¬ bringen. Legefreudige Mitmenschen sollten dorfer" und gegen den Herausgeber des stellung von Öffentlichkeit zur Verantwor¬ sich also an den entsprechenden Terminen „Knastblattes" ermittelt die Staatsanwalt¬ tung zu ziehen. Die Nachbarn des Beamten, im Laden der Bürgerinitiative einfinden. schaft wegen Verleumdung, Aufforderung der im Charlottenburger Kiez zu Hause ist, Kleiner Anreiz dazu: Es gibt Freibier oder zu strafbaren Handlungen und Verstoßens sollten ihn befragen, und wegen seiner ähnliches für alle die dabei helfen. Jeweils gegen das Presserecht. Handlungsweise zur Rede stellen. der letzte Freitag im Monat ab 17.00 Uhr ist Worum geht es? Es geht um die Person ei¬ Der zweite von der Staatsanwaltschaft be¬ Legetermin! nes Justizvollzugsbediensteten in Tegel, der - anstandete Artikel widmete sich - in satiri¬ nach Aussagen von Gefangenen - Häftlinge scher Form - der Farblosigkeit bei der Poli¬ verprügelt haben soll. Die „Schiorrendor¬ zei. Die CDU sah darin die Absicht, 16.000 Preisausschreiben: fer" hatten über Vorgänge im Knast zu Polizeibeamte, die pflichtbewußt ihren Ostern 1980 berichtet und in diesem Zusam¬ Dienst verrichten ... mit Farbbeuteln zu be¬ Gewinner menhang auch Name, Adresse, Telephon- werfen." Kontakt: Redaktion „Der Schiorrendorfer", Michael Jordan, Kant¬ ■ Verlierer straße 107, 1000 Berlin 12, Tel. 3245696 oder Holger Best, Windscheidstraße 15, Gewinner unseres Preisausschreibens: 1000 Berlin 12, Tel. 3237528. „Wer meldet uns die am längsten leerste¬ Postscheckkonto Berlin-West Nr. 426473- hende Wohnung" ist Frau Sabine Spring. Sie meldete uns, daß in dem Eckhaus Ge- im neuen Stil! 106, Hannelore Wagner, Sonderkonto „Zeitung", Stichwort „Prozeß". neisenaustr. 18 Ecke Solmsstraße minde¬ stens 20 Wohnungen seit 14 Jahren leer ste- hen". ab 9 Uhr Stellenangebot * * * Die Überprüfung der Jury hat diese Angabe Frühstücksstube und * des StJDOST-Express * * bestätigt und ernannte Frau Spring zum Ge¬ warme Speisen * Angesichts des Uberschusses von Ar- * winner. jjbeitskräften im Freizeit- und Hobby- * Neueröffnung Budweiser 0,91 * Und das ist ihr Gewinn: Jbereich bietet der SÜDOST-Express, 1 Deckenbürste, 1 Rolle, 1 Abstreichgitter, I DM 2,50 -Kdie Kreuzberger Lokalzeitung phan- } 1 große Schere, 1 Tapetenmesser, 3 Schrau¬ r ^tasievollen, aufstrebenden Naturen * * benzieher, Schrauben, 10 m Kabel, 1 40- Ohlauer Str. 30 Ecke Reichenbergei -fcinit großen Ohren und lockeren Mäu- * + lern folgende Stellen: * Watt-Birne, 1 Schukostecker, Lüsterklem¬ * men, 1 kleiner Pinsel, 1 Tube Abtönfarbe Stattbuch 2, der * Anzeigenwerber/innen * * * freier Wahl, 1 Rolle Tesakrepp, 1 Paar * Fotografen/innen * Gummihandschuhe und das alles im 20- * Layouter/innen * Liter-Eimer. 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Wenn ihr wissen wollt, wo mann / * fung findet (fast) nie statt. frau sich u. a. in Kreuzberg trifft, in wel¬ iHört X Weitere Informationen unter der ..Hort dir andrrrn cher Initiative ihr mitarbeiten könnt, was zu + Tel. 612 17 50 vo Mo -Do 17h - 19h V^fJifn", «rrmiltHi clnrn I berblick über mehr aU 50 tun ist, wenn ihr Ärger mit Behörden oder £ oder Di ab 19h im Laden. •die Jahre Sendeerfahrung mil Piralensendern im Wider¬ dem Vermieter habt: Stattbuch 2 kann euch anaergn stand. Das Buch von ( lau de (ollm ist die drulnhc weiterhelfen. lassung eines 1979 ers«hir- nenen Buches. Das Stattbuch 2 kostet 20 DM, bei Abnah¬ DEfn Wellen me von mindestens 10 Büchern gibt es ein Freiexemplar. Schriftliche Bestellungen er¬ ledigt bitte mit Vorauskasse, 20 DM plus 2 DM Versandkosten, in Form von Briefmar¬ □ ken, Geld oder Scheck (Bank für Sozial¬ wirtschaft, Kto. Nr. 30 143 00. BLZ: 100 205 00, Kennwort: Stattbuch 2). Ihr könnt □ das Buch aber auch persönlich bei den Stattbuchmachern im Mehringhof, Gneise- naustr. 2, 1000 Berlin 61, abholen. Das Stattbuch-Büro ist von dienstags bis frei¬ tags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Tele¬ IXpavM IdHton OmbH Ki Kanfewaa«' Damm 79 fon: 6913094/5. Tat-1000 OM • aaSIOM'! 4*4*4 Se>L/c*». >42, - QM., a-*-- ojtftw od+r foi 21 Musik im Kiez Bl /036 KULTUR Sorauer Str. 28, 1-36, Tel.: 612 17 50 Mietrechtsberatung: montags 17 - 19 Uhr TOMATENSOSSE Mieterberatung: Di, Mi, Do 17 - 19.30 Uhr ELEFANTEN PRESS GALERIE Treffen der BI SO 36: dienstags 19 Uhr Im Januar kein Lifeprogramm Information für "Neue": donnerstags 17 Uhr Januar. Horch, sie leben! Ausstellung K. Tucholsky Instandsetzungsgruppe: donnerstags 17- 19.30 Uhi Zusätzlich: 11.1.81 12 Uhr Helus Hercygier singt, LUMPENPUPPE: Redaktion Südost Express: WfEfeiUwr spricht und spielt Tucholsky Maybachufer 1-44, * 693 47 77 18.1.81 12 Uhr Uwe Wesel: Über Justiz Musik ab 21.00 Uhr Instandbesetzerplenum: donnerstags 20 Uhr in 25.1.81 12 Uhr Ingeborg Drewitz liest aus ihren Wer¬ 7.1.81 Michael (Rock) der Cuvrystr. 23 ken Mietertreffen: mittwochs 15-19 Uhr in der 1.2.81 12 Uhr Charlotte Wasser: Media Show über 14.1.81 Ralf (Berliner Musik) Cuvrystr. 23 21.1.81 Stephan Suhr und Tom Star (Ragtime/Blues) Kurt Tucholsky 28.1.81 Günther Homberg (Blues und Folk — deut¬ fTlietedoden Oe/dener Ztr. 8.2.81 12 Uhr Charlotte Wasser: Media Show über sche Texte) Kurt Tucholsky 4.2.81 Rainer (Folk) Betroffenenvertretung Sanierungsgebiet Kottbusser Tor/Oranienstraße (Mieterladen) KÜNSTLERHAUS BETHANIEN Dresdener Str. 12, 1-36, Tel.: 614 30 53 MIDGARD Ausstellung: Hanefi Yeter — Ein türkischer Maler in 9.1.81 Spiritus (Folk-Musik) Plenum: Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr Berlin (Berlinde bir türk ressam) 10.1.81 Martin Fisterer (Liebeslieder und Gedichte) Mieterberatung mit Dolmetscher und Anwälten: Ort und Zeit: Studio I tägl. außer Montag 12.00 - 16/17./18.1.81 Irshad Panjatan (Pantomime mit in¬ Jeden Donnerstag ab 19 Uhr 18.00 (bis 31.1.81) dischen Bewegungselementen) Verein /O 36 Im Rahmen der Ausstellung: Die Theater Manufak¬ Fr. 23.1.81 Klaus Schneider (Liedermaler) Skalitzer Str. 60, Tel.: 612 60,30/612 30 70 tur zeigt die Werkstattaufführung „Die Mutter" von B. Brecht. 24.1.81 Paco Liana Wigard (Flamenco Gitarrre) geöffnet täglich von 10 - 18 Uhr 29.1.-1.2.81 Siegfried Zimmerschied (Kabarettist aus Ort und Zeit: 1.1.81 - 4.1.81 und 6.1.81 - 7.1.81 und Passau) „Ein Hirtenbrief an alle schwarzen Schafe" ab 11.1.81 - 1.2.81 außer Montags im Studio I ab Arbeitsgruppe Mieterfragen: 14tägl. Mo 19.30 Uhi 20.00 Uhr. MAX & MORITZ Frauengruppe: 14 tägl. Mo 16 Uhr (Singe-Gruppe jeden 1. Sonntag im AUSSERDEM IM 2./3.1. 18 Uhr Trevor Richard Monat 16 Uhr im Frauencaffc) 4.1.81 16 Uhr „Kappedäschle" - Kaspertheater Treffen der Vereinsmitglieder Do 19 Uhr BETHANIEN HAUS 11.1.81 12 Uhr Frühschoppen mit Lesung: Ulrike Namik-Kemal-Bücherei (vorwiegend türkische Lite¬ Zimmermann, Gitarre: Bernd Plumpowski Kreuzberger /todtteilzentrum ratur für große und kleine Menschen) 16 Uhr „Kappedäschle" — Kaspertheater Öffnungszeiten: Mo, Fr 15-19 Uhr, Di, Mi, Do 13-17 ab 9./10.1.81 21 Uhr jeden Freitag: N.O. Jazzin' Ba¬ Lausitzer Str. 8, 1-36, Tel.: 612 66 66 bies, jeden Sonnabend: Onions & Ottilie NEUE ÖFFNUNGSZEITEN: BÜCHERECK KREUZBERG 18.1. 12 Uhr Frühschoppen mit Lesung: Herbert Mo, Mi - Fr 12 - 19 Uhr 23.1.81 20 Uhr Kochen für die Wohngemeinschaft — Witztel, Gitarre: Herbert Witzel Kaffeestube 15-19 Uhr Wie kann man für größere Gruppen ernährungsbe¬ 16 Uhr „Kappedäschle" — Kaspertheater Di FrauencaM 15 - 19.Uhr wußt kochen? Vortrag und Gespräch (Eintritt 3 DM) 23.1.81 21 Uhr „MIMOS" (Pantomime) — Theater¬ So Kaffeestube 15 - 18 Uhr 24.1.81 15-19 Uhr Brotbacken mit natürlichen Treib¬ saal mitteln (max. 10 Personen — vorher anmelden — 15 25.1.81 12 Uhr Frühschoppen mit Lesung: Helmut Baden ♦ Duschen, Wäschewaschen (nur mit Voran¬ meldung), Bügeln während der allgemeinen Öff¬ DM incl. Lebensmittel) Korherr 25.1.81 10-14 Uhr Bereitung von Getreidegerichten Gitarre: Bernd Plumpowski nungszeiten TMo, Mi-Fr 12-18 Uhr) Kinder werden tägfkh zwischen 15.00 Und 19.00 Uhr im und gemeinsames Essen (Max. 10 Personen — Vor¬ 16 Uhr „Kappedäschle" - Kaspertheater Kinderraum betreut. anmeldung — 15 Dm incl. Lebensmittel) 1.2.81 12 Uhr Lesung mit Frühschoppen: Hans- Ulrich Hirsch felder Montag Werkzeogverleih 12-18 h Fahrradwerkstatt 14-18 h Kleidertausch 16-19 h Treffpunkt und Beratung 6tüt ue Ifaaa - und ft&en- e.l/. Dienstag Frauencaft 15-18 h Mittwoch alle 14 Tage Laden¬ Lausitzer Str. 46, 1 - 36, Tel.: 612 10 11/12 Wrangelstroße 49 versammlung 17 h Donnerstag Schneidern (mit Mo. 9.00 - 12.00 Uhr, Di. 15.00 19.00 Ohr, Mi. 17.00 1COO Berlin 36 Schneidermeisterin) 10-13 h -19.00 Uhr (mit Rechtsanwalt). T 612 41 23 Beratung für Jugos¬ Do 15.oo - 19.00 Uhr (ab 17n lawen 15-19 h m. Arztin) Beratung: täglich 15-18 Uhr Werkzeugveiieih 12-18 h Fr 9.oo - 12.oo Uhr Samstag 10-13 Uhr Rechtsberatung:Mittwoch 16-18 Uhr PJX |A in Kreuzberg - seit über 50 Jahren - Beratungen werden in allen sozialen Fragen durchge¬ ■ IX IV auch im Herbst und Winter führt, wie z.B. Mietprobleme, Arbeits- und Aufent¬ haltsrecht, Kindergeld usw. die CSmpp« IfraiköviKirkiillinr 'ZQ cIS. Außerdem: Türkisch für Deutsche (ehem. Adolf-Koch-Institut) Im Haus der Familie Deutsch für Türken - Elternzentrum • Mehringdamm 102-114 • 1000 Berlin 61 - Deutsch und Alphabetisierung für nimmt insbesondere Paare/Familien auf. türkische Frauen (mit Kinderbe¬ treuung) Schwimmen montags ab 19.30 Uhr im Stadtbad Kreuzberg Gymnastik und Spiele, Tischtennis, Schreibmaschine für türk. Mäd¬ rhythmische Bewegung freitags ab 18.00 Uhr, Gruppenabende jeden ersten Mittwoch im Monat: chen Vorträge, Diskussionen, Filme, Reiseberichte, Teetrinken usw. im Haus der Familie Theatergruppe und Sazkurs Reisen und Veranstaltungen für Kinder nähere Informationen im Laden (cira

Riesen Krach an neulich belauschks im Parlament im Omnien -Siuhf Opposition verhindert J) Mieterhöhung

Das ist ja unglaublich! Ist denn sowas möglich? 2) Ja, auch das gibt es! Aber leider nicht bei uns! In England hat die Opposition - Labour- Partei - durch energischen Protest die von der Regierung beabsichtigten Mieterhöhun¬ gen für Sozialwohnungen (56 DM im Mo¬ nat) verhindert. Als ein Bote der Regierung die schriftliche Ankündigung der Regierung Volmer:n Ja.,ja. Hit Wickel- im Unterhaus vorbeibringen wollte haben {olie haben wir's die Abgeordneten der Opposition sich ihm in den Weg gestellt und einfach nicht in den am RnfaM oajch ge¬ macht. Stil Ich artei- Plenarsaal gelassen. Unter den Ausrufen: Itainer A'- „ Heult haLe ich te, können wir uns ,,Es ist eine Schande" versperrten sie ihm meint ersten Wickel- den Weg und waren auch auf Drängen des tioschenwindtln , erfahrunqen gemacht." leisten." Sprechers des Unterhauses nicht bereit, den Weg freizugeben. Wer mit solchen frechen Forderungen auf¬ tritt, wird ausgesperrt, muß draußen blei¬ ben. Man kann eben immer wieder etwas von der englischen Demokratie lernen. (/»«u •W.". fo n) Volker : ■ London (dpa). Das brjti^che tlnterivaus ^IVtnn man die nicht erlebte in der Nacht zum Freuag einen In die¬ gleich saubermacht ser Form bisher einmaligen Aufruhr. AnlaB fUr den parlamentarischen Konflikt war die Werden olle so hart." schriftliche Ankündigung von Umweltminister Heseitine, daß die Mieten für Soztalwohnun- gen um bis zu drei Pfund (14 DM) pro Woche 5) Haineryj:^ nber das Kind ist erhöht werden sollen. Die Tumulte begannen, als erregte Labour- doch erst zehn Wochen Abgeordnete den sogenannten Black Rod dar¬ alt." an hinderten, den Plenarsaal zu betreten. Der Black Rod ist ein königlicher Bote des Ober¬ hauses, der die Abgeordneten des Unterhau¬ 6' Volker. ses zur Vertagung der jetzt zu Ende gehenden Hain2 Hit der Wickel folk hl einjährigen Sitzungsperiode des Parlaments in das so ö/oo^. k/enn 0/1'e kinder ^icbl doch das Kind das House of Lords rufen wollte. Die nächste Legislatur-Periode wird offiziell am 20. No¬ f wetjlaufen pennst Du mit Du Idiot! Sondern Wie vember eröffnet. den Zipfeln in det- Hand Wickel lobt wird hart" Etwa 30 Abgeordnete der oppositionellen Labour-Party ließen sich nicht bewegen, Platz hl nie' rher. " für den Abgesandten des Oberhauses zu ma¬ chen. „Ich bitte Sie, Platz für Black Rod zu machen", rief Speaker Thomas. Die Antwort von den Oppositionsbänken lautete: „Nein, es ist eine Schande." Daraufhin vertagte der Speaker die Sitzung für zehn Minuten. An¬ schließend bat er die zornige Opposition er¬ neut vergeblich, Sir David in den Plenarsaal zu lassen. Auf Bitten der Regierung setzte er die Debatte erneut für 15 Minuten aus. Heseitine zog daraufhin seine Ankündigung zurück, diö in ihrer schriftlichen Form keine Debatte zugelassen hätte und deshalb den Wi- derstand der Labour-Opposition verschärft hatte. Der Minister will nach Eröffnung der nächsten Sitzungsperiode seine Vorschläge i erneut einbringen.

Oranien-$tra$sd62. jj'Jp? Kreuzhery, U-Bhf. Moritzplatz L / » präsentierl jede n I rcitac und Sonnabend ab 21.00 l^r HER OMO.VS A OTTILIE v.,.; »wOrh'afiK.IAZZl.VIIAItlES alter da// in bester .leitend & .4 23 * Neuigkeiten aus dem Kiez ★ O

Bürgerwehr in Kreuzberg? Ein Hoffnungsstreif am Himmel Es qualmt der Ofen, Einige Leute in Kreuzberg scheinen der Hin und wieder gibt es noch Zeichen und das Wasser will nicht loofen. Meinung zu sein, daß die Polizei zu wenig Wunder. So geschehen in der Oppelner auf dem Klo da miefts, tut: Str27. Die Mieter des Hauses konnten nun und durch das Fenster ziehts. Bei den Auseinandersetzungen am Kottbus- endlich die Schlüssel der lerstehenden Woh¬ Der Vermieter siehts, ser Tor gingen mehrere Gäste aus der Pizze¬ nungen in Empfang nehmen und mit den und wills nicht lindern, ria im NKZ auf einige Demonstranten mit Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten da sollte man doch gleich die Miete mindern Messern los und verfolgten sie. Der Besitzer Oder haben Sie Geld auf Mallorca zu über¬ beginnen. wintern? von dem Tabakladen gleich nebenan wird So gesehen hat der Hungerstreik von fünf beschuldigt mit andern zusammen Demon¬ Bewohnern gegen das Abriß- und Moderni¬ Wenn nicht, dann stranten "gefaßt" und der Polizei "überge¬ sierungsvorhaben des Hauseigentümers Jo¬ ben" zu haben. Außerdem wurde ein Mit¬ chen Severin Erfolg habt. Mit dem Bezug glied der BI So 36 in der Sorauer Straße be¬ der acht leerstehenden Wohnungen ist ein Mieter¬ schimpft und bedroht und die BI selbst er¬ erster Schritt gegen den weiteren Verfall des hielt per Brief eine "Warnung", in der klar Hauses getan. Trotzdem, endgültig ist auch beratung der gemacht wird, daß man mit dem "arbeits¬ jetzt noch nichts entschieden. Die Mietver¬ Bürgerinitiative so 36 scheuen Gesindel aus Westdeutschland" träge für die Wohnungen stehen noch aus Mo (mit Rechtsanwalt) aufräumen muß und die instandbesetzten und sollen zum I.Januar abgeschlossen 17.00 -19.00 Uhr Häuser "mit Flammenwerfern ausgeräu¬ werden. Der Verkauf des Hauses von Seve¬ chert" werden sollen. War das nicht schon rin an die GSW ist auch noch nkht perfekt. DI-DO 17.00-19.00 Uhr mal der Anfang vom Ende? Doch man kann noch hoffen. Bekanntlich sorauer Str. 28 (Laden) haben viele Leute gute Vorsätze für's neue Tel. 612 17 50 Jahr. Vielleicht auch jemand wie Severin?

Wir kriegen einen Waldi Waldemar Schulze soll neuer Bezirksbür¬ germeister werden.

Nachdem uns ja nun der alte (Bezirksbür¬ Spruch des Monats Neues vom SÜDOST-Express germeister Rudi Pietschker) Ende Januar verläßt, kriegen wir einen neuen — Waldi. „Das wird ja immer schlimmer, bis wir heu¬ Die Redaktionsgruppe trifft sich bis auf Für den bisherigen Kreisvorsitzenden der te so ein Haus leer haben... früher dauerte weiteres jetzt donnerstags um 19 Uhr 30 in SPD - Waldemar Schulze - haben sich 80 das ein halbes Jahr, dann waren 50 bis 70 der Sorauer Str.28, ® 612 17 50 von 83 anwesenden Genossen entschieden. Mieter weg", Frau Püschel, Chefin der Wir wünschen viel Erfolg bei der Lösung gleichnamigen Hausverwaltung über ihre Wer beim Zeitungsiegen mithelfen will, bei der Probleme, genügend Kindertagesstät¬ Sorgen mit der Verwaltung der Häuser der Freibier natürlich: die Februar-Ausgabe tenplätze, Spielplätze, Jugendfreizeitheime, senatseigenen GSG. wird am 30. Januar ab 17 Uhr bis spät ge¬ Betreuerstellen für Kinder und Jugendliche, legt...macht Spaß, es ist immer Zeit für ein Schulklassen, Lehrerstellen, Betätigungs¬ Schwätzchen. und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für unsere älteren Mitbürger, Existenzmöglich¬ Redaktionsschluß für die Februar-Ausgabe keiten für die Gewerbetreibenden, Einglie¬ ist am 22.Januar, ab 19 Uhr 30 im BI SO derungsmöglichkeiten für ausländische Prozeß um Ermordung von türkischem 36 - Laden! Mitbürger (wozu das Wahlrecht gehört) Lehrer und Grün- und Erholungsflächen zu schaf¬ fen, sowie billigen Wohn- und Gewerbe¬ Vor genau einem Jahr wurde am NKZ der raum zu erhalten (damit wir alle hier blei¬ türkischer Lehrer und Gewerkschaftler Ce- SÜDOST Express ben können). Leerstehenlassen von drin¬ lahettin Kesim ermordet. Er hatte mit gend benötigtem Wohnraum und die weite¬ Freunden vom Türkischen Demokratischen Arbeiterverein vor Kaisers Flugblätter ver¬ Herausgeber: n re Unterlassung der Instandhaltung zu ver¬ BÜRGERINITIATIVE SO 36 hindern. teilt, als türkische Faschisten aus der nahe¬ Verlag: Falls er das eine oder andere Problem nicht gelegen Moschee stürmten und sie mit Mes¬ ELEFANTEN PRESS VERLAG GmbH ganz lösen kann, werden die kietzbekann¬ sern und Knüppeln überfielen. C.Kesim ten Aktivgruppen - nicht zuletzt die Bürge- verblutete noch auf der Straße. Ein paar Redaktion: riniative SO 36 - auf ihre Art und Weise vol¬ Tage später fand eine große Demonstration Vera Krenz (v.i.S.d.P.) le Unterstützung leisten. für ein Verbot der "Grauen Wölfe", der Anette Schill, Arno Pluschke, Barbara türkischen Faschisten, statt und es wurde Knie, Helmut, Holger Maack, Kuno viel über ihre Organisationen und "Aktivi¬ Haberbusch, Lothar Kummer, Toni, Unverhofft kommt hoffentlich noch oft täten" berichtet. Im Dezember endete nun Volker Härtig der Prozeß gegen die beiden "mutmaßli¬ (alle Quartiersladen der BI SO 36, Jahrelang stehen nun schon zwei gut erhal¬ chen Haupttäter" (von den andern hörte Sorauer Straße 28, 1 Berlin 36, tene Seitenflügel im Haus Erkelenzdamm 5 « 612 17 50, Mo—Do 17.oo—19.ooUhr) man sowieso nichts mehr): Natürlich konn¬ Druck und Repro: zum Teil leer - und werden seitdem nicht te (oder wollte? ) man ihnen nichts nachwei¬ Projekt Offsetdruck, Köpenicker Str. 10, mehr instandgehalten. Unverhofft werden sen. Aber auch das Interesse der Öffentlich¬ 1 Berlin 36 030-618 28 91 sie aber seit Anfang Dezember wieder ver¬ keit war gering. Erschreckend, denn nur Satz: mietet. Hartnäckige Gerüchte besagen, daß weil es ein Jahr lang keine Toten gab, heißt Eigensatz bei GEGENSATZ, dies nur deshalb zustande kam, weil die das noch lange nicht, daß die "Grauen 1 Berlin 36, Eisenbahnstr.4 GSG Instandbesetzungen befürchtete. Wie Wölfe" ihr Unwesen in Westberlin nicht dem auch sei - ein Schritt in die richtige weiter treiben werden. Erscheinungsweise: zum 1. jeden Monats Richtung. Anfang Januar soll eine Gedenkdemonstra¬ tion für C. Kesim stattfinden. Auflage dieser Ausgabe: 2500 <