Sammlung Stadterneuerung Und Soziale Bewegungen in Kreuzberg
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Die Kreuzberger Lokalzeitung von Bürgern aus SO 36 Südost Express Nr.1/81 Januar 90 Pfennig Polizei lost Wohnungsnot? wie kam es zu den straßenschlachten? Kita-Streik—und was nun? SO 36 - eine Rutschbahn ( Nach der massiven Kritik an den Methoden der Berliner Stadtreinigung, die Straden in der " Winterzeit durch den Einsatz von zig Tonnen umweltschädlichem Streusalz befahrbar zu I halten, sollte diesmal eine radikale Änderung eintreten - in Kreuzberg sollte beispielhaft auf das Verstreuen von Salz verzichtet werden. Mit Freude wurde diese Kunde von denjeni¬ wegstücke einigermaßen sicher sind, rut¬ SO 36, eine Rutschbahn gen aufgenommen, die im Streusalz eine er¬ schen beim Überqueren der Straße aus und - aber keine Rodelbahn S.2 hebliche Gefahr für das kärgliche Grün in ziehen sich deftige Prellungen zu. Kita-Streik S.3 unserem Bezirk sehen. Ablehnung kam aus Keiner hatte geahnt, daß die Berliner Stad¬ Die neue Masche der Spekulanten .... S.4 den Reihen der Berufsfahrer - vor allem der treinigung ihre Aussage: „...in Kreuzberg Der Vermieter des Monats S.4 BVG. wird nicht gestreut" so wörtlich nehmen Mieter lehnen dankend ab S.5 Und dann war es plötzlich so weit: Schnee würde - bis die erste Schlacke gestreut wur¬ Immer Ärger im Naunynblock S.5 und klirrende Kälte breiteten nicht nur de verging geraume Zeit. Während die Au¬ Polizei löst Wohnungsprobleme? wohlige Vorweihnachtsstimmung aus, son¬ tofahrer durch große Vorsicht ihr Risiko Krawalle um Hausbesetzungen S.6-8 dern verwandelten ganz Kreuzberg in eine wenigstens etwas mindern konnten (es soll Frauen finden keine Wohnung S.9 einzige Rutschbahn. in Kreuzberg weniger gekracht haben, als in Kultur in den Kiez S.9 Autofahrer, die an einer Kreuzung auf die anderen Bezirken), waren die Leidtragen¬ Weihnachtsmarkt Falckensteinstr. ... S.10 Bremse treten, werden schneller und rut¬ den - wieder einmal - unsere älteren Mitbür¬ Eine Kreuzberger Geschichte schen auf die Kreuzung; beim Anfahren tre¬ ger. Und wieder einmal hat die Stadtreini¬ - von mir S.l 1 ten entgegengesetzte Probleme auf: man gung ein sehr schlechtes Beispiel für ihre Mittelseiten:Oranienplatz S.12/13 kommt nicht vom Fleck. Fußgänger, die Sorgfaltspflicht abgegeben - so ein Beispiel Falckensteinstraße 15 S.14 auf einem der wenigen gut gestreuten Fu߬ darf nicht Schule machen. Sanierung jetzt auch an der Ecke Reichenberger/Lausitzer S.l5 Mietergruppe legal erfolglos S.16 Krach um Villa Kunterbunt S.l7 Instandbesetzer schützen Galerie S.l5 Aus dem Leben einer Hauswartsfamilie S.19 Kurzinformationen S.20/21 Tips S.22 Vorletzte Seite S.23 Neuigkeiten 0 S.24 Neues von der Bürgerinitiative SO 36 Ab Januar richten wir für Büroarbeiten und Organisationskram eine bezahlte Stelle im Bl-Laden ein, damit nicht soviel liegen X,''. bleibt. Bezahlt werden der/die aus Beiträ¬ gen der Bürgerinitative SO 36 und vom Net¬ zwerk Selbsthilfe e.V. Das muß ja was wer¬ den. Auf alle Fälle ist so im Neuen Jahr der V? Jäl-3 t* "i'. ."ST*v *T* . .. — r- ' ' > • ~ . - • Laden in der Sorauer Str.28 wieder regel¬ -- Ik* V-«-« * *■ -' mäßiger geöffnet. - alter keine Rodelbahn Der erste Schnee brachte es Rodelbahnen und -hänge: Steglitz: Lichterfelder Ring Ek- Orani^nsi^nsln 131 wieder an den Tag: ke Osdorfer Straße; Gemeindepark Lankwitz; Fichteberg; Goebenwie- Wer sich im Schnee tummeln Tiergarten: Fritz-Schloß-Park, Kruppstraße 14 bis 18. se, Goebenstraße. will, muß mitunter lange An¬ Wedding: Humboldthain, Gu- Tempelhof: Marienhöhe, Marien¬ L^i^hh:.Ä^hhörnch^n fahrtswege in Kauf nehmen. stav-Meyer-Allee (nur für Kinder): höher Weg; Volkspark Mariendorf Besonders Kinder aus der In¬ Volkspark Rehberge; Goethepark. (beide beleuchtet), Rixdorfer Stra¬ ße;, Lichtenrade, Küstriner Straße; nenstadt haben es schwer, die Tränsvaalstraße (für Kinder); Schillerpark, Barfusstraße. Marienfelde. Domagkstraße; 4 ersehnten Rodelbahnen zu er¬ Volkspark Mariendorf, Alt-Marien¬ U Zfrödel [^i Kreuzberg: Franz-Klühs-Straße; reichen. Und wo liegen die Wiener Straße; im Viktoriapark. dorf; Alter Park, Parkstraße; Fran- Charlottenburg: Schloßpark ckepark, Albrechtstraße. slhrr ;< r-^-Sch m w ck überhaupt? Die nachfolgende Neukölln: Rudower Höhe; Aufstellung gibt Auskunft Charlottenburg; Volkspark Jung¬ fernheide. Schneise Volkspark Hasenheide; darüber. Spandau: Siemensstadt, Dihl- Park am Buschkrug; Grünzug Aber Vorsicht: Manche Ro¬ mannstraße; Staaken, Ungewitter- BBR, Severingstraße; Grünzug delbahnen sind so kurz,daß weg; Schützenstraße; Borkzeile BBR, südlich Johannisthaler Chaussee; Lessinghöhe. man sich beim Schwung holen hinter Wendeplatz. Wilmersdorf: Wiesbadener Stra¬ Reinickendorf: Grünanlage mit dem Hinsetzen beeilen ße 36; Volkspark Kufsteiner Stra¬ Kienhorstpark; Steinbergpark, Tkerjen, TH^nna, üSU muß. ße; Volkspark Prinzregentenstra¬ Waidmannslust; Senftenberger Kinder aus SO 36 haben aber - ße; Volkspark LivländisChe Stra¬ Ring, Wittenau; Freizeit- und Erho¬ lungspark Lübars; Grünanlage Ka- Teegeschirr so in schlappen 20 Jahren - ße; Preußenpark; Halenseepark; Nikolsburger Platz. velberg an der Gorkistraße; Lär¬ ungeahnte Möglichkeiten: Sie Zehlendorf: zwischen Onkel- chenkamp Reinickendorf; Borsig- können dann vom Dach des Tom-Straße und Sprungschanzen¬ damm Tegel; Büdnerring. Reinik- weg; im Fischtalpark; Ramstein¬ kendorf (Spielplatz). neuen Hallenbades direkt bis Die drei Skihänge liegen in Neu¬ fast an den Flutgraben rodeln weg; Plaßstraße (Spielplatz). Schöneberg: Auf dem Insulaner: kölln, Rudower Höhe, in Reinik- - hoffentlich! Rudolph-Wilde-Park; Berchtesga¬ kendorf, Freizeit- und Erholungs¬ dener Straße 29-31; Schwalbacher park Lübars, und in Steglitz, Grün¬ Straße 3; Wielandstraße 40/41. anlage Osdorfer Straße. Am 8. Dezember streikten allein in Kreuzberg 27 von 29 bezirklichen Kindertagesstätten - zur Warnung. Weitere, vom Senat verlangte Verschlechterungen der pädagogischen und Arbeits-Bedingungen in den Berliner Kindertagesstätten wollten die in der ÖTV und GEW organisierten Erzieher nicht hinnehmen, in ihrem und im Interesse der Kinder. Die Über¬ belastung der Erzieher und die räumliche und personelle Unterausstattung der Kita's dürfe nicht größer werden - im Gegenteil. Auslöser war der Rechnungshof, die Ursachen liegen tiefer. Allein in Kreuzberg stehen 2.200 Kinder auf der Warteliste, in SO 36 fehlen 1000 Kita-Plätze. Die Forderungen und Ziele des Streiks: Abwehr der personalen und räumli¬ chen Verschlechterung, 2 Erzieher pro Gruppe, Sofortbauprogramm für neue Kinderta¬ gesstätten. Streik in Berliner Kindertagesstätten Was wird nun in Kreuzberg? Dem Rechnungshof fiel an der falschen 3000 Kinder wurden an diesem Tag in Immerhin: bei einem Gespräch zwischen Stelle auf, daß gespart werden müßte. Die Kreuzberg nicht betreut. 300 der 400 Kreuz¬ Senat und Vertretern der GEW und ÖTV Kita's seien ja gar nicht hundertprozentig berger Erzieher streikten. Über 100 Eltern wurde zugesagt,daß Überbelegungen nicht ausgelastet. Denn durch Urlaub, Krankheit suchten mit ihren Kindern Senatorin Ilse geplant seien und es von den einzelnen Be¬ oder andere Dinge wären nur vier Fünftel Reichel auf, kamen aber nur zu einer zirken abhinge, ob Mehrzweckräume umge¬ der Kinder anwesend. Da wäre eine einge¬ fruchtlosen Diskussion mit ihrem Referen¬ nutzt werden oder nicht. Aus dem Bezirks¬ plante 20%ige Überbelegung doch ein gutes ten. 50 Eltern demonstrierten im Bezirk¬ amt war zu erfahren, daß in Kreuzberg Mittel, die Krippen, Kindergärten und Hor¬ samt. Ein toller Zusammenhalt der Eltern nicht beabsichtigt sei, solche Räume zu te so richtig auszufüllen. Wo doch in Berlin und Erzieher. ..melden". 22.000 und in Kreuzberg 2.200 Kinder auf der Warteliste ständen. Daß es auch bei den Erziehern Urlaub, Krankheit und andere Dinge gibt und auch hier längst nicht alle eingeplanten Kräfte rund um die Uhr zur Verfügung stehen können, wurde verges¬ sen. Das Abgeordnetenhaus verlangte, daß Kita's mir besserer Raumausstattung mehr Gruppen aufnehmen müßten. Pädagogisch notwendige Mehrzweck-, Spiel- und Werk¬ räume mußten zur Unterbringung dieser Gruppe geopfert werden, ob damit mühsam erreichte Raumausstattungen und pädago¬ gische Konzepte zunichte würden oder nicht. Noch vor der Abgeordnetenhaussitzung am 12. Dezember fand am 8.12. der Erzieher- Warn-Streik statt. Die Eltern waren recht¬ zeitig informiert, so daß sie sich einen Tag Und was kommt nun? kein begrüßenswerter Schritt nach vorn. Urlaub nehmen oder ihr Kind woanders un¬ Der Bedarf ist riesig. 1978 gab es erst 150 Schon die heutigen „Normgrößen" von 136 terbringen konnten. Unerwartet und über¬ Tagespflegestellen, inzwischen sind es bis 142 Kindern erscheinen vielen Pädago¬ raschend: es gab keinerlei Beschwerden, schon über 1000 beantragte und existieren¬ gen und Eltern zu groß. Verstärkt müßten trotz aller Beschwernisse zeigten die Eltern de Tagespflegestellen (und nur ein Sachbe¬ auch Wohnräume für Kinder umgenutzt großes Verständnis. Das zeigte sich auch in arbeiter auf dem Bezirksamt!). Neue Kita's werden, dan aber mit entsprechenden zur Gesprächen, die der SÜDOST-Express mit müssen gebaut werden. Doch es gibt kaum Verfügung stehenden Spiel- und Grünflä¬ deutschen und ausländischen betroffenen Geld und in Kreuzberg kaum freie Flächen. chen. Hier müßten die Elterninitiativen- Eltern führte. Sie stehen hinter den Forde¬ Modelle vom Senat für Berufstätige attrak¬ rungen und wissen, daß nur so die Misere in Mammut-Kinderaufbewahr-Anstalten, wie sie auch jetzt noch in der Kohlfurter Straße tiver ausgestattet werden. den Kitas behoben werden kann. für 210 Kinder zwischen einem und über Auch bei der Personalausstattung