Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Sozialstatistisches Berichtswesen

Spezialbericht 2006 - 1

Einflussfaktoren und Strukturmerkmale für die Sozialhilfebedürftigkeit von Familien mit Kindern in Berlin an der Schwelle zu „Hartz IV“

von Michael Seeger

Herausgegeben und bearbeitet von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz

Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme

Berlin 2006 ISSN-Nr. 1861-9444 Abkürzungen

BAFöG Bundesausbildungsförderungsgesetz BdG Bedarfsgemeinschaft/en BSHG Bundessozialhilfegesetz HzL laufende Hilfe zum Lebensunterhalt SGB II Sozialhilfegesetzbuch - Zweites Buch SGB XII Sozialhilfegesetzbuch - Zwölftes Buch dt. deutsch lfd. laufende ndt. nichtdeutsch SH Sozialhilfe VKZ Verkehrszelle

Verfasser: Michael Seeger

Redaktionelle Überarbeitung: Dr. Sylke Sallmon Britta Brandt

Redaktionsschluss: Oktober 2006

Herausgeber: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme Schriftleiter: Prof. Dr. Gerhard Meinlschmidt Oranienstraße 106, 10969 Berlin ISSN 1861-9444

Fachliche Auskünfte Telefon: (0 30) 90 28 26 60 Telefax: (0 30) 90 28 20 67 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html

Schutzgebühr 10,00 Euro (zuzüglich Porto)

Bezug über die Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Telefon: (0 30) 9028 2848 Telefax: (0 30) 9028 2056

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 3

Gesundheitsberichterstattung und Sozialstatistisches Berichtswesen

Anliegen der Gesundheitsberichterstattung (GBE) und des Sozialstatistischen Berichtswesens (SBW) in Berlin ist, die differenzierten Lebensverhältnisse und Lebenslagen sowie die gesundheitliche und soziale Versorgungssituation in ihrem zeitlichen Verlauf und in ihrer kleinräumigen Ausprägung sys- tematisch zu erfassen, darzustellen und zu bewerten. Als Mittel dazu dienen Daten bzw. indikator- gestützte Beschreibungen und Analysen. Soziale Problemlagen in der Berliner Bevölkerung und de- ren Konzentration im städtischen Raum sind herauszuarbeiten, um eine fundierte Grundlage für die Entwicklung zielgerichteter und passgenauer Handlungsstrategien zu schaffen. Die Berichterstattung dient als Planungsgrundlage für die Entwicklung und Durchführung von kon- kreten Maßnahmen und deren Evaluation. Sie informiert das Parlament und die Bürgerinnen und Bürger über die gesundheitliche und soziale Lage der Bevölkerung und sie stellt ihre Datenbestände der Wissenschaft zu Forschungszwecken zur Verfügung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne ein öffentliches Gut. Bei der Gesundheitsberichterstattung handelt es sich um eine verdichtende, zielgruppenorientierte Darstellung und beschreibende Bewertung von Daten und Informationen, die für die Gesundheit der Bevölkerung, das Gesundheitswesen und die die Gesundheitssituation beeinflussenden Lebens- und Umweltbedingungen bedeutsam sind. Die Berichtsform gliedert sich in Basisberichte, Spezialberichte und Statistische Kurzinformationen: - Der Basisbericht enthält Tabellen, die sich am Indikatorensatz der Länder orientieren, Erläute- rungen sowie Ergebnisbeschreibungen zu ausgewählten Schwerpunkten aus den behandelten Themenfeldern. Die Basisberichte werden jährlich herausgegeben. - Spezialberichte werden zu Schwerpunktthemen erarbeitet und enthalten Analysen, Zusammen- hänge und insbesondere Handlungsempfehlungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), die Verantwortlichen der GBE sowie die politisch Verantwortlichen. Zu den Spezialberichten ge- hören auch die Sozialstrukturatlanten. Die Spezialberichte erscheinen in unregelmäßiger zeitli- cher Folge. - Statistische Kurzinformationen fokussieren in aller Kürze auf aktuellpolitische Themen und die- nen als schnelle Information der politisch Verantwortlichen, der Fachebene sowie als Mitteilung an die Öffentlichkeit. Die Kurzinformationen erscheinen in unregelmäßiger zeitlicher Folge. Das Sozialstatistische Berichtswesen des Landes Berlin umfasst die systematische und regelmäßige Beobachtung und Auswertung von statistischen Daten auf den Sozialrechtsgebieten des SGB XII, des SGB II, des Asylbewerberleistungsgesetzes, des Landespflegegeldgesetzes und damit im Zusam- menhang stehenden sozialen Entwicklungen. Es beinhaltet die Generierung, Aufbereitung und Aus- wertung der Sozialstatistik des Landes Berlin auf den genannten Rechtsgebieten ebenso wie die Be- richterstattung über relevante Entwicklungen von Lebensverhältnissen und Lebenslagen in Berlin. Ergebnisformen des Sozialstatistischen Berichtswesens sind Daten und Statistiken, thematische Spezialberichte und Statistische Kurzinformationen: - In der Sozialstatistik werden zum einen die nach Leistungsarten differenzierten Einnahmen und Ausgaben und zum anderen die Empfänger und Empfängerinnen der sozialen Leistungen unter Beachtung sozialstruktureller Merkmale betrachtet. Beide Betrachtungsperspektiven werden mit der räumlichen Sichtweise verschränkt. - Spezialberichte im Rahmen des Sozialstatistischen Berichtswesens verfolgen die vertiefende Ana- lyse von Erkenntnissen aus der Sozialstatistik nach unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Die Spezialberichte erscheinen in unregelmäßiger zeitlicher Reihenfolge. - Statistische Kurzinformationen verfolgen den Zweck der kurzen, aktuellen Information der poli- tisch Verantwortlichen, der Fachebene und der Öffentlichkeit. Sie erscheinen in unregelmäßiger zeitlicher Folge.

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Die Ergebnisse der Gesundheitsberichterstattung und des Sozialstatistischen Berichtswesens werden zukünftig in das im Aufbau befindliche Gesundheits- und Sozialinformationssystem (GSI) des Statistik- referates der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz eingespeist und sind dann über das Internet unter www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html zugänglich. Die Nutzer fin- den hier die Fülle der Informationen thematisch in regionaler und zeitlicher Differenzierung geord- net. Eine einfache Suchfunktion unterstützt das schnelle Auffinden der verfügbaren Texte, Tabellen oder Grafiken. Einen Überblick über den Aufbau der Gesundheitsberichterstattung und des Sozialstatistischen Berichtswesens gibt folgende Abbildung:

Aktueller Bericht

Der vorliegende Spezialbericht gewinnt seine besondere Bedeutung im Kontext des Übergangs vom BSHG zu den Sozialgesetzbüchern II und XII, da hier der letztmalig für 2004 vorliegende umfang- reiche Datenbestand der Sozialhilfeempfangenden gemäß BSHG untersucht wird. Der Bericht ent- hält eine detaillierte, zielgruppenspezifisch und kleinräumig differenzierte Analyse des Datenbestandes

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 5 der Berliner Empfängerinnen und Empfänger laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen, insbesondere der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern zum Stichtag 31.12.2004 und beschäftigt sich mit den Hauptursachen und den Auswirkungen der Sozialhilfebedürftigkeit bei El- tern und Kindern. Damit bettet sich der Inhalt des Berichts ein in das übergreifende Thema der öko- nomischen Versorgungslage von Kindern und ihren Familien. Die Analyse dieser aussagekräftigen Daten markiert zum einen Strukturmerkmale und Einflussfaktoren für die Abhängigkeit von Familien mit Kindern von Sozialtransfers zur Sicherung ihres Lebensunter- haltes beim Übergang zu „Hartz IV“ und eröffnet damit auch erst die Möglichkeit späterer verglei- chender Analysen und Bewertungen dieser Entwicklung. Zum anderen bietet diese abschließende Bestandsaufnahme eine wichtige Grundlage für die Neuausrichtung des Sozialstatistischen Berichts- wesens. Im gesamten Bericht erfolgt da, wo möglich, die geschlechterdifferenzierte und migrationsspezifische Analyse.

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Inhaltsverzeichnis

Gesundheitsberichterstattung und Sozialstatistisches Berichtswesen 3

Aktueller Bericht 4

1 Kinder als Mitbetroffene von Sozialhilfebedürftigkeit 9

1.1 Einführung 9

1.2 Berichtszeitraum und Datenquellen 10

1.3 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bis 18 Jahren - Struktur und Dauer der Sozialhilfebedürftigkeit 11

1.4 Anzahl und Empfängerdichte nach Alter der Kinder 14

1.5 Zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit 28

1.6 Hauptursachen der Sozialhilfebedürftigkeit – Erwerbsstatus der Eltern sowie schulische und berufliche Qualifikation und soziale Lage von Bedarfsgemeinschaften 34

1.7 Auswirkungen der Sozialhilfebedürftigkeit bei Eltern und Kindern 48

1.8 Zuschussrate von Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt 49

1.9 Bedarfsstruktur und Niveau der Lebenshaltung bei Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt 51

1.10 Höhe und Struktur anrechenbarer Einkommen - Beleg für Armut? 55

2 Sozialreform ab 2005 und statistisches Berichtswesen 59

2.1 Berechtigtenkreis gemäß SGB II – erste Daten für Berlin 59

2.2 Neue Perspektive des Sozialstatistischen Berichtswesens 62

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3 Anhang 64

3.1 Tabellenverzeichnis 64

3.2 Abbildungsverzeichnis 64

3.3 Publikationsverzeichnis 68

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1 Kinder als Mitbetroffene von Sozialhilfebedürftigkeit

1.1 Einführung

Ende 2004, an der Schwelle des Übergangs vom Bundessozialhilfegesetz zu den Sozialgesetzbüchern II und XII, stellte sich die Situation von Familien mit Kindern, deren Lebensunterhalt nicht ohne staat- liche Hilfe gesichert ist, in Berlin nach wie vor sehr dramatisch dar. Rund 80 je 1.000 Berliner Ein- wohnern waren auf Sozialhilfe angewiesen, das bedeutete 270.585 Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen verteilt auf 143.533 Bedarfsgemeinschaften. Dieses hohe Niveau zeigte seit Jahren relative Stabilität. Gleichzeitig nahmen die Ausgaben der Sozialhilfe kontinuierlich zu. Die Abbil- dungen 1.1.1 und 1.1.2 machen diese Entwicklungen deutlich.

Abbildung 1.1.1: Sozialhilfeausgaben in Berlin 1991- 2004

1.992 2.023 2.100 1.926 1.884 1.911 1.879 1.834 1.808 1.787 1.832 1.900 1.730 1.775

1.700 1.460 1.500 1.260 1.300 1.079 1.103 1.027 988 1.022 1.100 952 879 883 913 871 827 873

Mio Euro Mio 791 900 693 974 981 912 926 920 938 926 700 829 719 757 500 609 620 495 300 425 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Sozialhilfeausgaben darunter Ausgaben Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen darunter Ausgaben Hilfe in besonderen Lebenslagen insgesamt

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.1.2: Index der Sozialhilfeausgaben (1991=100) in Berlin 1991- 2004

260 229,2 230,8 240 220,7 214,7 217,8 216,4 218,0 220 195,1 200 178,1 169,2 180 145,8 158,1 160,5 143,3 149,2 149,5 151,6 160 143,5 152,9 140,9 141,8 145,6 145,4 116,5 137,3 Prozent 140 155,6 159,2 115,8 148,1 142,5 147,5 120 137,4 100,0 131,8 126,8 125,7 126,0 127,5 119,4 100 114,1 80 100,0 60 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Sozialhilfeausgaben darunter Ausgaben Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen darunter Ausgaben Hilfe in besonderen Lebenslagen insgesamt

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Bis zum Ende des Jahres 2004 war Sozialhilfe nach BSHG das letzte Glied einer Kette sozialer Leistungssysteme, deren Leistungen Vorrang vor der Sozialhilfe haben, wobei Vorrang hier meint, dass diese Leistungen anderer sozialer Leistungssysteme bei der Berechnung zu bewilligender Sozialhilfeleistungen als anrechnungsfähige Einkommen behandelt werden. Personen und /oder Haus- halte mit Sozialhilfeanspruch können somit mehrfach von Leistungen des gesamten Sozialsystems abhängig sein. Mit dem Wechsel eines Großteils der Sozialhilfebedarfsgemeinschaften (fast 95 %) in den Zuständigkeitsbereich des SGB II ab dem 01.01.2005 verteilt sich die in diesem Kapitel unter- suchte Klientel auf den Zuständigkeitsbereich des SGB II und des SGB XII, wobei die untersuchten und beschriebenen Problemlagen grundsätzlich bestehen bleiben. So sind die folgenden Aussagen auf Bedarfsgemeinschaften nach dem BSHG bezogen, in ihrem Grundgehalt jedoch aufgrund der Angleichung der Regelsätze nach SGB XII und SGB II auf Bedarfsgemeinschaften nach SGB II und XII ab 2005 in jeweils ähnlicher Weise übertragbar. Daher wird in der folgenden Darstellung auf die Verwendung der Vergangenheitsform verzichtet. Kinder, die in Sozialhilfebedarfsgemeinschaften leben, sind in zweifacher Hinsicht abhängig. Im Regel- fall haben sie nach Bürgerlichem Recht Anspruch auf Sicherung ihres Lebensunterhalts durch Teil- habe am erworbenen Einkommen der Eltern. Fehlt im Elternhaus das nötige (Erwerbs-)Einkommen, sind nicht nur die Eltern, sondern auch ihre Kinder von Lohnersatzleistungen bzw. Sozialhilfe ab- hängig. Sozialhilfebedürftigkeit von Kindern heißt also, vom Einkommensmangel der Eltern direkt mit betroffen zu sein, die Sozialhilfebedürftigkeit der Eltern gezwungener Maßen teilen zu müssen. Sozialhilfebedürftigkeit bringt für die betroffenen Eltern und ihre Kinder eine ganze Reihe von Be- schränkungen mit sich, die für den Bestand der Familie und für die psychische und gesundheitliche Entwicklung der Kinder häufig von nachhaltig negativer Bedeutung sind. Wichtig ist daher, die Ur- sachen zu untersuchen und nach der materiellen Lage, den erworbenen schulischen und beruflichen Qualifikationen und nach den häuslichen Anforderungen wie Kindererziehung und Pflege von Ange- hörigen zu forschen. Soweit möglich soll auf Besonderheiten eingegangen werden, die die Lebensla- ge von Frauen und Männern, deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfeempfängern und -empfänger- innen beschreiben. Unter dem Aspekt der Zugehörigkeit zur Armutsbevölkerung ist die Einkommensstruktur der Sozialhilfebeziehenden zu untersuchen. Es stellt sich die Frage nach Höhe und Anteil ihrer aus eige- ner wirtschaftlicher Betätigung (Erwerbsbeteiligung) erworbenen Einkommen und nach der Struktur der (anrechenbaren) vorrangigen Transfereinkommen, von welchen sie neben der Sozialhilfe noch abhängig sind. Diese Fragen sollen vor allem mit Bezug auf Familien mit Kindern beantwortet werden. Es rücken insbesondere Sozialtransfers wie Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Wohngeld und das Kindergeld in das Blickfeld. Diese sind bei fehlendem oder zu geringem Erwerbseinkommen die hauptsächli- chen Sozialtransfers, die den Lebensunterhalt von Familien sichern helfen. Das Gewicht dieser Ein- kommensarten, gemessen am Gesamteinkommen der betroffenen Familien, macht das Ausmaß ihrer Transferabhängigkeit deutlich, ein Maß der Einkommensarmut in einem engeren Sinne.

1.2 Berichtszeitraum und Datenquellen

Der in diesem Beitrag verwendete Berichtszeitraum reicht von 2001 bis Ende 2004. Im SGB II wur- den Daten mit letztem Stand Juni 2006 verwendet. Damit soll die Entwicklung der letzten Jahre auf- gezeigt werden. Das Ergebnis ist die Zustandsbeschreibung der Sozialhilfeabhängigkeit für Familien mit Kindern am Übergang zur Sozialreform 2005 in Berlin. Ermöglicht wird dies dadurch, dass Berlin seit 2001 über ein für alle Berliner Sozialhilfeträger einheitlich definiertes Zählverfahren verfügt und somit eine automatisierte Auswertung der Sozialhilfeempfängerdaten des Fallbearbeitungssystems PROSOZ/S entwickelt werden konnte, welche tiefergehende Strukturanalysen erlaubt. Für die Aus-

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 11 wertung der Sozialhilfeausgaben werden die Ergebnisse der zentralen Haushaltsschreibung der Senats- verwaltung für Finanzen im System ProFiskal herangezogen. Alle in diesem Kapitel getroffenen auf Empfängerinnen und Empfänger bzw. auf Bedarfs- gemeinschaften bezogenen Berechnungen, Darstellungen und Aussagen beziehen sich auf die Emfangenden bzw. Bedarfsgemeinschaften mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt nach BSHG außerhalb von Einrichtungen. Die Berechnungen von Dichtequoten erfolgten unter Berücksichtigung der fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen. Mit der Ablösung der Sozialhilfesysteme durch das SGB XII und das SGB II tun sich Fragen nach den Datengrundlagen für die Berichterstattung ab dem Jahr 2005 auf, die als Grundlage der verschie- denen Planungen auf Landesebene dienen. Auf diesen Aspekt wird als Exkurs im Abschnitt 2.2 im Zusammenhang mit den Perspektiven der Sozialreform einzugehen sein.

1.3 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bis 18 Jahren - Struktur und Dau- er der Sozialhilfebedürftigkeit

Ein Blick auf die Verteilungsstruktur der Bedarfsgemeinschaften mit laufender Hilfe zum Lebensun- terhalt in Berlin zeigt ein typisches Großstadtphänomen. Mit nahezu 60 Prozent aller Bedarfs- gemeinschaften stellen die 1-Personen-Bedarfsgemeinschaften den weitaus größten Anteil. Ferner wird deutlich, dass die kumulierten Häufigkeiten von Bedarfsgemeinschaften nach der Größe bis zu einer Personenzahl von 4 Personen bereits rund 95 % aller Bedarfsgemeinschaften umfassen (Abbil- dung 1.3.1). Nur rund 5 % der Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe sind kopfstärker. Auf die Ge- samtheit bezogen haben sie keineswegs großes Gewicht. In regionaler Sicht kann es jedoch durchaus zu einer Häufung kopfstarker Bedarfsgemeinschaften kommen.

Abbildung 1.3.1: Verteilung nach der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften (BdG) in Berlin Dezember 2004

100

90 97,9 99,2 99,7 100,0 94,8 80 87,9

70 75,9 56,7 60

50 56,7 Prozent 40

30 19,2 20 11,9 7,0 10 3,1 1,3 0,5 0,3 0 Person Personen Personen Personen Personen Personen Personen BDG mit 1 BDG mit 2 BDG mit 3 BDG mit 4 BDG mit 5 BDG mit 6 BDG mit 7 BDG mit mehr mit BDG als 7 Personen als

Berlin alle Bezirke Berlin alle Bezirke Prozentanteile Prozentanteile kumuliert

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Diese Strukturverteilung bleibt innerhalb der Gesamtheit der Bedarfsgemeinschaften über Jahre sta- bil, wie der folgende Vergleich zwischen Dezember 2001 und Dezember 2004 belegt. Die beiden Ver- teilungen verlaufen nahezu identisch (Abbildung 1.3.2).

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Abbildung 1.3.2: Fallgruppenanteile (Prozentanteile je Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft kumuliert) in Berlin Dezember 2001 und Dezember 2004

99,2 99,7 100,0 98,1 100 95,3 99,2 99,7 100,0 95 97,9 88,7 94,8 90

85 87,9

80 77,0

75

Prozent 75,9 70

65

57,9 60

55 56,7

50 BdG mit 1 Person BdG mit 2 BdG mit 3 BdG mit 4 BdG mit 5 BdG mit 6 BdG mit 7 BdG mit 8 und Personen Personen Personen Personen Personen Personen mehr Personen

Dez 01 Dez 04

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die obigen Strukturangaben sollen mit der Haushaltsstruktur der Berliner Bevölkerung verglichen werden. Es zeigt sich, dass die Struktur der Berliner Haushalte in sehr hohem Maße der Verteilung der Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe nach Größe der Bedarfsgemeinschaft entspricht (Abbil- dung 1.3.3). Insgesamt wird damit erkennbar, dass Sozialhilfebedürftigkeit nicht besonders häufig mit Großfamilien oder Kinderreichtum einhergeht, sondern sich weitgehend entsprechend der Bevölkerungsstruktur verteilt, in der die kinderreiche Familie ebenfalls eher die Ausnahme ist.

Abbildung 1.3.3: Vergleich der Größe der Privathaushalte in der Bevölkerung insgesamt und der Größe der Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfeempfangenden (Prozentanteile je Haushaltsgröße kumuliert) in Berlin 2003

97,8 100,0 100 91,4 100,0 90 95,1 80,7 88,4 80

70 76,8

Prozent 57,5 60

50 50,1

40 1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 u. mehr Personen

Haushaltsgröße der Bevölkerung 2003 Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften 2003

(Datenquelle: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Wenn also nicht die Größe der Bedarfsgemeinschaft das Ausmaß der Betroffenheit vorrangig beein- flusst, ist nach weiteren Kriterien zu suchen. Dabei soll zunächst auf die Leistungsbezugsdauer von Bedarfsgemeinschaften mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt geschaut werden. Gibt es signifi- kante Unterschiede der Leistungsbezugsdauer in Bezug auf den Typ der Bedarfsgemeinschaft? Sind

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Bezieherhaushalte mit und ohne Kinder signifikant unterschiedlich lange sozialhilfeabhängig? Es werden folgende Typen der Bedarfsgemeinschaft unterschieden: - Bedarfsgemeinschaften insgesamt - Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren - Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder unter 18 Jahren - Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren - Alleinerziehende Frauen mit Kindern unter 18 Jahren. Die Abbildung 1.3.4 zeigt, dass die Leistungsbezugsdauer von Bezieherhaushalten mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt sowohl beim Typ mit Kindern als auch beim Typ ohne Kinder im gesamten Berichtszeitraum kontinuierlich und sehr deutlich angestiegen ist. Im Gesamtdurchschnitt stieg die Leistungsbezugsdauer seit März 2001 von 35 Monaten um rund 8 auf 43 Monate. Bezieherhaushalte mit Kindern sind im Durchschnitt etwa 2 bis 3 Monate kürzer sozialhilfeabhängig als solche ohne Kinder.

Abbildung 1.3.4: Durchschnittliche Leistungsbezugsdauer ausgewählter Typen von Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

44,1 45 43,6 42,9 43,2 43,0 43,1 42,2 41,0 41,4 40,3 40,7 39,1 39,3 42,2 40 38,3 41,2 37,1 40,3 39,6 39,0 35,6 38,2 Monate 37,3 37,7 35 36,8 36,9 36,1 36,2 35,5 34,8 34,2 33,0

30 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. 02 Mrz. 03 Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 02 Sep. Dez. 02 03 Sep. Dez. 03 04 Sep. Dez. 04

Haushalte mit Minderjährigen Haushalte ohne Minderjährige

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Betrachtet man jedoch die Haushalte mit Kindern für sich, werden relevante Strukturunterschiede hinsichtlich der Leistungsbezugsdauer sichtbar. Zunächst ist jedoch festzustellen, dass sich die durch- schnittliche Leistungsbezugsdauer sowohl bei Familien und nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern als auch bei den alleinerziehenden Eltern kontinuierlich und insbesondere ab März 2003 deutlich erhöht hat. Insofern läuft die Entwicklung der letzten Jahre für Bedarfsgemeinschaften mit Kindern parallel und gleichgerichtet. Es öffnet sich jedoch seit März 2003 eine Schere zwischen beiden Entwicklungsreihen, die zeigt, dass der Anstieg der Leistungsbezugsdauer bei alleinerziehenden Frauen nicht so stark ist wie bei Familien und nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Alleinerziehende sind am Jahresende 2004 mit durchschnittlich 38,6 Monaten rund 9 Monate kürzer sozialhilfeabhängig als die beiden anderen Bedarfsgemeinschaftstypen (47,4 Monate) (Abbildung 1.3.5). Dieser Niveau- unterschied muss als relevant bewertet werden. Die Ursachen dafür sind in der Datenbasis nicht zu erkennen. In Abschnitt 1.6, der sich mit der schulischen Qualifikation und dem Erwerbsstatus der Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen beschäftigt, wird auf diese Fragen mit Bezug auf erwerbs- fähige Sozialhilfeempfangende und durch Differenzierung nach dem Geschlecht und der Staats- zugehörigkeit teilweise nochmals einzugehen sein.

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Abbildung 1.3.5: Vergleich der durchschnittlichen Leistungsbezugsdauer nach ausgewählten Typen der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

50

47,4 48 46,5

46 45,1 44,3 43,6 44 42,7 42,2 41,8 41,2 42 40,8 40,3 39,7 39,6 39,3 40 39,0 38,6

Monate 38,2 37,7 37,7 37,4 37,3 38 36,8 36,8 36,9 38,6 36,1 36,2 35,6 35,5 37,5 36 36,9 34,8 34,3 36,2 34,2 35,7 35,1 35,1 34 33,0 34,5 34,6 34,7 34,2 33,9 34,1 33,2 32 32,8 31,8 30 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. 02 Mrz. 03 Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 02 Sep. Dez. 02 03 Sep. Dez. 03 04 Sep. Dez. 04

Ehepaare u. nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern alleinerziehende Frauen Haushalte mit Minderjährigen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

1.4 Anzahl und Empfängerdichte nach Alter der Kinder

Als weiterer Ansatzpunkt wird hier das Alter der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger heran- gezogen. Dabei wird mit Blick auf das Berichtsthema besonderes Gewicht auf die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen gelegt. Das Ausmaß der Sozialhilfebedürftigkeit in der Berliner Bevölkerung – sowohl insgesamt als auch auf ausgewählte Altersgruppen bezogen – wird als so genannte Dichtequote gemessen, d.h. als An- zahl der Sozialhilfeempfangenden je 1.000 Einwohner oder einer bestimmten Altersgruppe der Berliner Bevölkerung. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick. Sie zeigt, dass die höchsten Betroffenenquoten in den Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen zu finden sind. Die Dichte- quote der minderjährigen Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen liegt mehr als doppelt so hoch wie die der Gesamtbevölkerung. Bewohner im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) sind mit 74 je 1.000 knapp dem Gesamtdurchschnitt (80 je 1.000 Einwohner) entsprechend vertreten und am wenigsten sind die älteren Menschen (über 65 Jahre) von Sozialhilfebedürftigkeit betroffen (16 je 1.000 Ältere) (Abbildung 1.4.1). Der Blick auf die Altersgruppen der Kinder macht eine dramatische Lage deutlich. Je jünger die Kin- der, desto häufiger sind sie sozialhilfebedürftig. Die obige Abbildung gibt die Berliner Gesamtwerte am Ende des Jahres 2004 wieder. Danach war rund jedes vierte Kind im Alter von unter sieben Jah- ren Sozialhilfeempfänger oder -empfängerin. Nachfolgende Abbildungen zeigen je Altergruppe von Kindern die Dichtequoten seit März 2001 bis Dezember 2004 und die bezirkliche Verteilung zum Ende 2004. Es soll damit die Entwicklung der letzten Jahre und das aktuelle Niveau von Sozialhilfe- bedürftigkeit bei Kindern dargestellt werden.

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Abbildung 1.4.1: Sozialhilfeempfängerdichte ausgewählter Altersgruppen in Berlin Dezember 2004

65 u.älter 16

15 bis unter 65 74

50 bis unter 65 48

25 bis unter 50 78

18 bis unter 25 99

unter 18 185

Jahre 15 bis unter 18 118

7 bis unter 15 167

unter 7 242

3 bis unter 7 220

unter 3 269

Empfänger insgesamt 80

0 50 100 150 200 250 300

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Es werden folgende Altersgruppen unterschieden: - unter 3 Jahre - 3 bis unter 7 Jahre - 7 bis unter 15 Jahre - 15 bis unter 18 Jahre.

 Altersgruppe unter 3 Jahre Von geringen Schwankungen abgesehen stellt die Altersgruppe unter 3 Jahre seit März 2001 rund 23.000 Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen (31.12.2004: 22.923). Das sind 269 je 1.000 Kinder dieser Altersgruppe in der Bevölkerung (Abbildung 1.4.2). Sie ist im gesamten Berichtszeitraum unter den Sozialhilfeempfangenden deutlich mehr als dreimal so stark vertreten wie es ihrem Anteil in der Berliner Bevölkerung entspräche (rund 25 je 1.000 Einwohner, aber rund 90 je 1.000 Empfänger). Das bedeutet zugleich: Kleinkinder sind seit Jahren die am stärksten von Sozialhilfebedürftigkeit betroffene Bevölkerungsgruppe Berlins.

Abbildung 1.4.2: Entwicklung der Sozialhilfempfängerdichte der Altersgruppe bis unter 3 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

280 277 275 275 275 275 275 273 273 272 272 270 269 269 270 267 267 266 264 265

260 Empfänger je 1.000 der Bevölkerung je Empfänger Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Dartellung: SenGesSozV - II A -)

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Obendrein ist dieses Problem innerhalb der Stadt außerordentlich ungleich verteilt, wie der Bezirks- vergleich in Abbildung 1.4.3 zeigt. Ist schon das Berliner Gesamtergebnis bei dieser Altersgruppe erschreckend hoch, wird in bezirklicher Gliederung dargestellt erst wirklich sichtbar, welche drama- tischen Verhältnisse in etlichen Teilen Berlins anzutreffen sind. In fünf von 12 Bezirken ist mehr als jedes dritte Kind im Alter von unter 3 Jahren sozialhilfebedürftig. Mit einer Empfängerdichte von 407 je 1000 Kindern dieses Alters führt Neukölln die Reihe der am stärksten belasteten Bezirke mit weitem Abstand an, gefolgt von Mitte, Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau mit Werten von über 300 je 1.000 Kinder dieser Altersgruppe.

Abbildung 1.4.3: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe bis unter 3 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004

Berlin 269

Reinickendorf 269

Lichtenberg 283

Marzahn-Hellersdorf 343

Treptow-Köpenick 207

Neukölln 407

Tempelhof-Schöneberg 217

Steglitz-Zehlendorf 115

Spandau 320

Charlottenburg-Wilmersdorf 168

Pankow 190

Friedrichshain-Kreuzberg 337

Mitte 344

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

 Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre Ähnlich sieht es bei den 3 bis unter 7-Jährigen Kindern aus. Ihre Anzahl Sozialhilfeempfangender weist steigende Tendenz auf und liegt im Berichtszeitraum zwischen gut 20.000 und 24.200 (31.12.2004: 24.237). Je 1.000 Kinder dieser Altergruppe waren im Dezember 2004 220 Sozialhilfe- empfangende zu verzeichnen. Seit März 2003 ist jedes fünfte Kind dieser Altersgruppe Sozialhilfe- empfänger oder -empfängerin (Abbildung 1.4.4).

Abbildung 1.4.4: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

240 220 216 218 213 220 204 205 206 200 195 191 191 193 200 189 188 188 191

180

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung je Empfänger 160 Jun. 04 Jun. 03 Jun. 02 Jun. 01 Mrz. 04 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 01 Mrz. Sep. 04 Sep. Dez. 04 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 01 Sep. Dez. 01

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil sind diese Kinder unter den Sozialhilfeempfangenden zwei- einhalb bis dreimal häufiger zu finden. Betrug ihr Anteil je 1.000 Einwohner im Berichtszeitraum durchgehend rund 32, lag der altersspezifische Empfängeranteil durchgehend bei 80 bis 90 je 1.000 Sozialhilfeempfangende, Tendenz steigend. Die regionale Ungleichverteilung zeigt sich wiederum bei Darstellung der Bezirksergebnisse am Ende 2004 (Abbildung 1.4.5).

Abbildung 1.4.5: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004

Berlin 220

Reinickendorf 212

Lichtenberg 211

Marzahn-Hellersdorf 219

Treptow-Köpenick 133

Neukölln 349

Tempelhof-Schöneberg 180

Steglitz-Zehlendorf 92

Spandau 261

Charlottenburg-Wilmersdorf 135

Pankow 132

Friedrichshain-Kreuzberg 333

Mitte 330

0 50 100 150 200 250 300 350 400

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

 Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre In der Altersgruppe der für Schulen typischen Jahrgänge, d.h. 7 bis unter 15 Jahre, weist die Zahl der Sozialhilfeempfangenden ebenfalls steigende Tendenz auf. Sie stieg von rund 33.900 im März 2001 auf rund 36.300 zum Ende 2004 (31.12.2004: 36.311). Das bedeutete 167 Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger je 1.000 Einwohner der Altersgruppe (Abbildung 1.4.6). Fast im gesamten Berichts- zeitraum war diese Altersgruppe in der Sozialhilfe relativ doppelt so häufig vertreten wie es ihrem Bevölkerungsanteil entspräche.

Abbildung 1.4.6: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

167 170 165 166 163

160 152 153 150 151 150 141 140 140 140 140 136 135 133 133

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung je Empfänger 130 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Die zwischenbezirkliche Verteilung zeigt auch hier wieder die vorher schon gezeigten Ungleich- gewichte (Abbildung 1.4.7).

Abbildung 1.4.7: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004

Berlin 167

Reinickendorf 148

Lichtenberg 143

Marzahn-Hellersdorf 130

Treptow-Köpenick 82

Neukölln 254

Tempelhof-Schöneberg 144

Steglitz-Zehlendorf 74

Spandau 186

Charlottenburg-Wilmersdorf 115

Pankow 100

Friedrichshain-Kreuzberg 284

Mitte 295

0 50 100 150 200 250 300 350

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

 Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre Als letzte Altersgruppe der Minderjährigen wird hier die Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre darge- stellt. Auch ihre Anzahl weist über den gesamten Berichtszeitraum hinweg steigende Tendenz auf. Sie betrug im März 2001 rund 10.000 und stieg bis Ende 2004 auf 12.600 an (31.12.2004: 12.641). Allerdings liegen hier die Dichtequoten mit Werten zwischen 95 bis 118 je 1.000 der gleichaltrigen Einwohner bei weitem nicht so hoch wie bei den jüngeren Jahrgängen (Abbildung 1.4.8).

Abbildung 1.4.8: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

120 118 116 115 112

110 108 106 103 100 98 100 97 96 97 95 95 94 94

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung je Empfänger 90 Jun. 04 Jun. 03 Jun. 02 Jun. 01 Mrz. 04 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 01 Mrz. Sep. 04 Sep. Dez. 04 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 01 Sep. Dez. 01

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Aber auch in dieser Altersgruppe zeigt sich beim Bezirksvergleich das schon bekannte Bild der stark ungleichen bezirklichen Belastungssituation (Abbildung 1.4.9).

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Abbildung 1.4.9: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004

Berlin 118

Reinickendorf 117

Lichtenberg 78

Marzahn-Hellersdorf 69

Treptow-Köpenick 47

Neukölln 215

Tempelhof-Schöneberg 121

Steglitz-Zehlendorf 58

Spandau 151

Charlottenburg-Wilmersdorf 92

Pankow 54

Friedrichshain-Kreuzberg 218

Mitte 235

0 50 100 150 200 250

Empfänger je 1.000 der Bevölkerung

(Datenquellen: StaLa Berlin; SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die dargestellten durchschnittlichen Empfängerquoten je Altersgruppe und Bezirk rücken zwar das Sozialgefälle im überbezirklichen Vergleich ins Blickfeld. Jeder Bezirk hat jedoch in sich eine un- gleichmäßige sozialstrukturelle Verteilung, die erst in der kleinräumlichen Darstellung (Block, Verkehrszelle, statistisches Gebiet) wirklich transparent wird. Für Planung und Allokation sozialer Maßnahmen und Infrastrukturangebote, d.h. auch für die regionale Prioritätensetzung, ist eine sol- che Verteilungstransparenz unverzichtbar. Dem Leser erschließt sich aus dieser Darstellungsform das zum Teil enorme Ausmaß der Konzentration sozialer Problemlagen. Die folgenden Abbildungen und die Tabelle 1.4.1 zeigen für die genannten Altersgruppen die kleinräumige Verteilung. In Anlehnung an den Sozialstrukturatlas 2003 (vgl. Meinlschmidt, G. (Hrsg) (2003): Sozialstruktur und Armut. Sozialstrukturatlas Berlin, Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucher- schutz, Berlin: 36) wurden in der kleinräumigen Darstellung Verkehrszellen mit einer Einwohner- zahl von unter 1.000 Einwohnern wie auch Verkehrszellen, für die aus dem PROSOZ-Datenbestand keine Daten zur Untersuchung der Altersgruppen der Kinder verwendbar waren, aus der Betrachtung ausgeschlossen und in den Tabellen und Karten entsprechend kenntlich gemacht.

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Abbildung 1.4.10: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe unter 3 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004

Dichteverteilung Gesamt Alter 0 bis unter 3 < 150 150 bis < 200 200 bis < 250 250 bis < 300 300 bis < 350 >= 350 nicht einbezogen

(Datenquellen: Stala Berlin; SenGesSozV - II A -/ Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A)

Abbildung 1.4.11: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004

Dichteverteilung Gesamt Alter 3 bis unter 7 < 100 100 bis < 150 150 bis < 200 200 bis < 250 250 bis < 300 >= 300 nicht einbezogen

(Datenquellen: Stala Berlin; SenGesSozV - II A -/ Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A)

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Abbildung 1.4.12: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004

Dichteverteilung Gesamt Alter 7 bis unter 15 < 100 100 bis < 150 150 bis < 200 200 bis < 250 >= 250 nicht einbezogen

(Datenquellen: Stala Berlin; SenGesSozV - II A -/ Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A)

Abbildung 1.4.13: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004

Dichteverteilung Gesamt Alter 15 bis unter 18 < 50 50 bis < 100 100 bis < 150 150 bis < 200 >= 200 nicht einbezogen

(Datenquellen: Stala Berlin; SenGesSozV - II A -/ Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A)

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Tabelle 1.4.1: Verteilung der Anzahl der Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen je 1.000 der Bevölkerung der Altersgruppe nach Altersgruppen und Verkehrszellen in Berlin 31.12 2004 Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre

Mitte Großmarkt 0011 453 299 377 273 Putlitzstraße 0012 540 359 366 397 Emdener Straße 0021 439 350 350 319 Perleberger Straße 0022 377 343 322 268 Levetzowstraße 0031 178 186 159 131 Paulstraße 0032 205 205 234 224 0041 X X X X Lützowufer 0051 353 326 310 213 Potsdamer Brücke 0052 516 561 543 433 Soldiner Straße 0061 482 450 387 275 Gesundbrunnen 0071 432 395 345 304 Humboldthain 0081 521 468 391 344 Rathaus Wedding 0091 390 364 287 247 Reinickendorfer Straße 0092 469 439 358 324 Quartier Napoleon 0101 X X X X Plötzensee 0102 X X X X Afrikanische Straße 0111 386 275 213 194 Ungarnstraße 0112 280 186 157 118 Karlplatz 0981 91 100 200 0 Luisenstraße 0982 59 95 89 48 Habersaatstraße 0983 54 118 69 29 Rosenthaler Platz 0991 97 110 78 55 Schwarzkopfstraße 0992 119 53 58 0 Arkonaplatz 0993 111 88 92 63 Oranienburger Straße 1001 173 173 107 96 Rosenthaler Straße 1002 199 101 125 94 Spandauer Straße 1011 261 135 250 77 Hirtenstraße 1012 296 225 223 90 Dorotheenstadt 1021 X X X X Glinkastraße 1031 141 122 79 29 Französische Straße 1032 224 88 109 25 Michaelkirchplatz 1041 203 166 89 36 Inselstraße 1042 212 200 131 106 Stralauer Vorstadt 1051 278 164 134 90

Friedrichshain-Kreuzberg Mehringplatz 0121 627 589 470 447 Moritzplatz 0131 501 460 395 358 Mariannenplatz 0141 392 351 312 276 Wiener Straße 0151 412 375 332 290 Zossener Stern 0161 266 242 224 172 Südstern 0162 359 367 333 307 0171 268 242 232 196 Langenbeckstraße 1131 X X X X Friedensstraße 1141 294 202 150 71 Rigaer Straße 1151 256 242 179 106 Boxhagener Straße 1161 298 276 193 112 Warschauer Str. (S) nördl. 1162 248 183 136 73 Andreasstraße 1171 207 194 111 75 Straße der Pariser Komm. 1172 329 305 202 200 Stralauer Allee 1181 307 342 282 124 Alt-Stralau 1191 26 36 31 0

Pankow Schönhauser Allee 1061 186 122 126 69 Berliner Straße 1062 193 129 140 76 Wichertstraße 1071 211 150 128 41 Grellstraße 1072 481 238 183 96 Michelangelostraße 1082 312 212 134 76

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noch Tabelle 1.4.1: Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre noch Pankow: Paul-Heyse-Straße 1091 382 333 132 93 Syringenplatz 1092 370 234 208 136 Kastanienallee 1101 173 121 131 76 Kollwitzplatz 1102 120 91 79 56 Immanuelkirchstraße 1111 145 79 115 66 Pasteurstraße 1112 136 83 74 27 Zentralviehhof 1121 X X X X Meyerbeerstraße 1531 187 150 103 19 Langhansstraße 1532 217 178 113 54 Amalienstraße 1533 243 104 65 23 Liebermannstraße 1541 258 185 124 63 Hansastraße 1542 223 142 131 70 Heinersdorf 1551 47 57 10 16 Blankenburg 1561 21 16 4 7 Karow 1571 115 93 60 30 Marderberg 1581 X X X X Märchenland 1591 0 0 0 0 Maximilianstraße 1601 167 129 62 26 Elsa-Brändström-Straße 1602 224 165 113 81 Kissingenstraße 1603 263 169 111 46 Florastraße 1611 168 130 90 64 Breite Straße 1612 131 111 69 47 Am Schloß 1613 39 42 21 0 Am Krankenhaus 1614 254 152 112 45 Schönholz 1621 27 16 44 55 Wilhelmsruh 1631 90 92 59 45 Rosenthal 1641 120 121 89 96 Niederschönhausen 1651 115 67 36 27 Hertaplatz 1661 160 83 74 40 Hauptstraße 1671 197 123 102 36 Triftstraße 1672 229 190 187 93 Blankenfelde 1681 0 15 0 0 Lietzengraben 1691 X X X X Bucher Forst 1701 164 116 98 59 Buch 1711 412 311 224 121

Charlottenburg-Wilmersdorf Volkspark 0181 253 180 130 66 Friedrich-Olbricht-Damm 0191 583 353 370 189 Reichweindamm 0192 294 195 153 96 Fürstenbrunn 0201 190 0 100 0 Tegeler Weg 0202 210 169 164 146 Franklinstraße 0211 354 351 208 213 Klausener Platz 0221 210 167 161 125 Rathaus Charlottenburg 0222 258 271 212 128 Ernst-Reuter-Platz 0231 464 341 317 145 Breitscheidplatz 0232 520 488 317 188 Mittlerer Kurfürstendamm 0233 120 98 140 63 Lietzensee 0241 151 138 155 130 Savignyplatz 0242 210 161 146 114 Glockenturmstraße 0251 80 20 47 65 Rominter Allee 0252 36 0 30 21 Kranzallee 0253 13 13 10 0 Waldschulallee 0254 17 7 4 11 Funkturm 0255 X X X X Reichsstraße 0261 89 30 35 50 Theodor-Heuß-Platz 0262 134 87 72 37 Joachim-Friedrich-Straße 0401 126 81 77 72 Rathaus Wilmersdorf 0411 176 147 91 103 Eisenzahnstraße 0412 60 101 72 43 Schaperstraße 0421 210 74 163 138

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noch Tabelle 1.4.1: Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre noch Charlottenburg- Wilmersdorf: Düsseldorfer Straße 0431 92 89 54 60 Prager Platz 0432 137 103 85 59 Rudolstädter Straße 0441 138 114 54 90 Hildegardstraße 0442 159 96 95 83 Rüdesheimer Platz 0451 118 123 98 88 Stadion Wilmersdorf 0461 245 155 128 85 Berkaer Straße 0462 167 109 54 48 Grunewaldsee 0471 X X X X Königsallee 0481 53 49 28 36

Spandau Oberjägerweg 0271 X X X X Forstamt Spandau 0272 155 110 74 48 Stadtrandstraße 0273 522 380 249 213 Zeppelinstraße 0274 445 322 237 214 Werderstraße 0281 343 351 286 224 Galenstraße 0291 432 353 224 185 Neustadt 0292 394 324 253 224 Altstadt 0293 422 348 228 222 Freiheit 0301 X X X X Stresow 0302 167 116 73 29 Klosterfelde 0311 291 265 193 200 Wilhelmstraße 0321 406 330 257 185 Scharfe Lanke 0322 53 69 30 25 Pichelswerder 0323 423 321 238 81 Wilhelmstadt 0324 313 290 234 170 Zitadelle 0331 259 215 249 203 Gartenfelder Straße 0341 354 211 155 154 Schuckertdamm 0351 212 184 161 152 Siemenswerke 0361 200 150 172 103 Gartenstadt 0371 221 151 124 105 Amalienhof 0372 477 459 349 259 West-Staaken 0373 90 53 27 19 Alt-Gatow 0381 59 15 4 17 Hohengatow 0382 30 15 22 7 Kladow 0391 19 15 13 2

Steglitz-Zehlendorf Berlepschstraße 0491 92 60 41 38 Seehofstraße 0492 77 81 67 54 Schönow 0493 167 88 83 53 Krumme Lanke 0501 X X X X Riemeisterstraße 0502 46 39 39 25 Mexikoplatz 0503 10 17 14 12 Jagdschloß Grundewald 0511 X X X X Pacelliallee 0512 39 43 49 34 Freie Universität 0513 43 20 31 6 Schwanenwerder 0521 X X X X Rehwiese 0522 66 39 62 56 Spanische Allee 0523 28 34 43 15 Schäferberg 0531 X X X X Am Kleinen Wannsee 0532 8 5 15 6 Kohlhasenbrück 0533 34 14 6 0 Brentanostraße 0621 134 92 86 79 Rathaus Steglitz 0622 155 173 112 60 Feuerbachstraße 0631 170 130 132 116 Carmerplatz 0632 182 165 103 142 Stadtplatz Steglitz 0633 154 169 96 100 Südende 0634 160 139 116 99 Marienplatz 0641 159 108 92 82 Bhf. Lichterfelde 0642 330 277 195 148 Oberhofer Weg 0643 109 77 75 84

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 25

noch Tabelle 1.4.1: Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre noch Steglitz-Zehlendorf: Goerzwerke 0651 444 375 224 0 Unter den Eichen 0661 103 104 89 60 Carstennstraße 0662 38 39 32 13 Thuner Platz 0663 76 67 82 57 Hindenburgdamm 0664 100 79 75 41 Calandrellistraße 0671 155 121 109 102 Kaiser-Wilhelm-Straße 0672 219 129 118 70 Frobenstraße 0673 93 54 55 19 Preysingstraße 0674 280 231 161 148

Tempelhof-Schöneberg John-F.-Kennedy-Platz 0541 166 138 121 97 Großgörschenstraße 0571 233 218 179 196 Tempelhofer Weg 0581 259 186 178 145 Priesterweg 0591 200 273 42 43 Rubensstraße 0601 161 104 116 104 Friedenau 0611 84 57 53 43 Boelckestraße 0681 131 83 72 74 Rathaus Tempelhof 0682 230 130 89 94 Attilaplatz 0683 188 143 118 82 Platz der Luftbrücke 0691 270 240 174 147 Gottlieb-Dunkel-Straße 0692 460 208 168 139 Monopolstraße 0701 238 152 108 99 Volkspark Mariendorf 0702 209 132 135 101 Heidefriedhof 0703 226 134 142 94 Trabrennbahn 0704 39 36 19 36 Lankwitzer Straße 0711 98 29 59 39 Mauserstraße 0721 291 261 202 157 Kiepertstraße 0731 215 141 136 113 Waldsassener Straße 0732 277 191 152 137 Diedersdorfer Straße 0733 83 0 12 20 Lichtenrade Nord 0741 106 76 45 37 Lichtenrade Süd 0742 167 124 106 79

Neukölln Reuterplatz 0751 430 418 359 274 Roseggerstraße 0761 496 417 330 270 Grenzallee 0771 560 664 372 324 Dammweg 0772 639 522 425 392 Rathaus Neukölln 0781 557 501 439 363 Thomasstraße 0782 485 428 373 325 0791 X X X X Leinestraße 0792 507 425 342 312 Gradestraße 0801 434 379 249 226 Buschkrugbrücke 0802 435 368 295 255 Mohriner Allee 0803 227 65 31 19 Parchimer Allee 0804 377 274 157 154 Britzer Wiesen 0805 316 348 135 83 Schlosserweg 0806 27 20 32 0 Marienfelder Chaussee 0811 171 133 107 110 Alt-Buckow 0812 280 188 130 113 Zadekstraße 0821 269 156 135 78 Lipschitzallee 0822 403 391 280 218 Wutzkyallee 0831 303 249 165 147 Alt-Rudow 0832 124 80 37 56 Waltersdorfer Chaussee 0833 264 177 119 88

Treptow-Köpenick Elsenstraße 1201 246 146 160 109 Baumschulenweg 1202 249 149 94 29 Plänterwald 1211 X X X X Niederschönweide 1221 237 195 119 88 Adlershof 1231 198 139 77 41

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noch Tabelle 1.4.1: Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre noch Treptow-Köpenick: Siedlung Späthfelde 1241 34 0 22 8 Johannesthal 1242 199 128 34 35 Rudower Chaussee 1251 X X X X Altglienicke 1261 241 154 94 51 Bohnsdorf 1271 92 64 34 18 Helmholtzstraße 1281 447 268 207 154 An der Wuhlheide 1282 348 280 180 122 Wuhlheide 1291 X X X X Dammvorstadt 1301 166 136 105 64 Spindlersfeld 1311 262 210 113 74 Müggelheimer Straße 1321 279 167 129 74 Dregerhoffstraße 1322 132 40 27 16 Grünau 1331 95 86 27 20 Forst Grünau 1341 X X X X Rauchfangswerder 1361 X X X X Seddinberg 1371 X X X X Müggelheim 1381 39 7 14 10 Rahnsdorf 1391 72 19 13 6 Forst Rahnsdorf 1401 X X X X Kämmereiheide 1411 X X X X Müggelberge 1412 X X X X Forst Friedrichhagen 1421 X X X X Friedrichshagen 1431 86 51 22 22 Uhlenhorst 1441 131 65 45 30

Marzahn-Hellersdorf Bürknersfelde 1801 X X X X Stadtrandsiedlung 1811 549 372 229 99 Havemannstraße 1812 494 345 293 142 Franz-Stenzer-Straße 1821 388 233 166 104 Mehrower Allee (S) östl. 1822 497 370 230 175 Lea-Grundig-Straße 1823 408 312 199 143 Glambecker Ring 1824 347 229 196 98 Marzahner Chaussee 1831 95 43 0 0 Alte Rhinstraße 1832 X X X X Springpfuhl (S) östl. 1841 372 276 201 131 Bruno-Baum-Straße 1842 169 125 31 19 Auersbergerstr. 1843 347 259 178 91 Kienberg 1851 135 40 92 46 Öseler Str., Rapsweg 1861 82 43 16 9 Cecilienstraße 1862 292 170 114 55 Alt-Biesdorf (Straße) 1871 51 0 27 0 Biesdorf-Süd 1881 46 5 5 0 Kaulsdorf-Süd 1891 20 6 0 5 Mahlsdorf-Süd 1901 41 19 6 7 Mahlsdorf-Nord 1911 33 3 11 4 Kaulsdorf-Nord 1921 91 28 21 9 Kaulsdorf-Nord (U) 1931 345 172 113 40 Grottkauer Str. (U) 1932 355 269 110 44 Cottbusser Platz (U) 1941 417 298 142 82 Alte Hellersdorfer Straße 1942 428 267 150 97 Riesaer Straße 1951 321 188 119 53 Tangermünder Straße 1952 407 262 143 74 Louis-Lewin-Straße 1953 404 272 112 51

Lichtenberg Waldsiedlung Wuhlheide 1451 42 10 13 6 Karlshorst 1452 72 58 76 35 Rummelsburg 1461 250 143 34 0 Nöldnerplatz 1471 227 105 95 74 Alt-Friedrichsfelde 1472 249 178 140 69 Tierpark (U) 1473 183 162 98 76 Tierpark 1481 102 113 173 81

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noch Tabelle 1.4.1: Dichte (Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung der VKZ- Altersgruppe) Bezirk Verkehrszelle Nr. bis unter 3 3 bis unter 7 7 bis unter 15 15 bis unter 18 Jahre Jahre Jahre Jahre noch Lichtenberg: Magdalenenstraße 1491 229 170 146 88 Gotlindstraße 1492 201 83 55 56 Krankenhaus Herzberge 1501 X X X X Herzbergstraße 1511 184 195 209 118 Fennpfuhl 1521 296 183 128 83 Malchow 1721 X X X X Wartenberg 1731 33 19 0 0 Falkenberg 1741 X X X X Neubrandenburger Str. 1751 273 163 76 52 Biesenbrower Straße 1752 344 230 122 62 Ribnitzer Straße 1761 301 184 103 54 Am Breiten Luch 1762 92 122 27 12 Malchower Weg 1771 103 83 47 12 Suermondtstr., Hauptstr. 1772 188 159 97 28 Marzahner Straße 1781 500 1.000 625 750 Konrad-Wolf-Straße 1791 78 29 27 6 Genslerstraße 1792 272 129 87 60 Witzenhauser Straße 1793 93 140 110 24

Reinickendorf Flottenstraße 0841 X X X X Teichstraße 0851 375 249 206 165 Schäfersee 0852 381 305 227 188 Scharnweberstraße 0861 427 365 238 152 Flughafen Tegel 0871 107 0 0 0 Borsigdamm 0881 X X X X Flohrstraße 0882 X X X X Ehrenpfortenberg 0891 X X X X Tegeler See 0892 X X X X Tegeler Hafen 0893 88 77 72 102 Ziekowstraße 0894 135 93 99 78 Tegel Süd 0895 283 238 194 142 Saatwinkel 0896 X X X X Konradshöhe 0901 54 25 11 17 Alt-Heiligensee 0911 14 18 22 4 Schulzendorf 0912 75 38 13 24 Hubertusweg 0921 0 0 8 50 Zeltinger Platz 0922 32 19 8 4 Hermsdorf West 0931 17 22 15 14 Hermsdorf Ost 0932 53 24 39 27 Waidmannslust 0941 268 192 177 115 Lübars 0951 51 39 22 9 Hermsdorfer Straße 0961 108 80 47 49 Lübarser Straße 0962 122 46 38 122 Märkisches Viertel 0963 495 431 306 229 Tessenowstraße 0964 229 174 84 85 Breitenbachstraße 0971 X X X X

(Datenquellen: StaLa Berlin, SenGesSozV - II A - / Berechnung und Darstellung: SenGesSoz - II A -)

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1.5 Zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit

Die folgende Betrachtung muss aus Gründen der Datenverfügbarkeit auf die Gesamtheit der Sozialhilfeempfangenden im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) und auf die Arbeitslosen- quote insgesamt Bezug nehmen. Auf die Empfängerinnen und Empfänger im erwerbsfähigen Alter bezogen lag der Anteil der arbeitslos gemeldeten dieser Gruppe im gesamten Berichtzeitraum bei durchschnittlich 54,4 % und zeigt seit Dezember 2003 einen deutlichen Anstieg. Ende 2004 betrug er bereits knapp 58 % (Abbildung 1.5.1).

Abbildung 1.5.1: Arbeitslosenanteil der Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

59

57,7 58 57,3 56,8 57 56,1

56

54,9 55 54,5 54,5 54,3 53,8 Prozent 54 53,5 53,5 53,6

52,8 53 52,4 52,3 52,4

52

51

50 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Dass zwischen Beschäftigungslage und Empfängerzahlen der Sozialhilfe ein sehr enger Zusammen- hang besteht, wird seit Jahren sozialstatistisch nachgewiesen und ist aus den Zeitreihen der Abbil- dung 1.5.2 zu entnehmen, welche die Arbeitslosenquoten und die Empfängerdichte von 1995 bis 2004 gegenüberstellt. Diese beiden Variablen korrelieren stark miteinander (r=0,7948), d.h. dass die Wahr- scheinlichkeit sehr groß ist, bei Eintritt von Arbeitslosigkeit auch von Sozialhilfebedürftigkeit be- troffen zu sein. Teilnahme am Arbeitsmarkt erweist sich somit als Schlüssel zur Vermeidung von Sozialhilfebedürftigkeit. An dieser Stelle soll jedoch nicht der Ursachenanalyse, sondern Richtung und Ausmaß der Entwick- lung die besondere Aufmerksamkeit gelten. In bezirklicher Gliederung wird das Ausmaß der Ungleich- verteilung dieser Problematik sehr deutlich. Die Spannweite der Arbeitslosenquoten reichen Ende 2004 von 12 % in Zehlendorf bis 25,4 % in Friedrichshain-Kreuzberg (Abbildung 1.5.3 und Tabelle 1.5.1). Als nächstes ist zu fragen, welchen Anteil arbeitslose Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen unter den Arbeitslosen Berlins überhaupt stellen, welche Dauer der Arbeitslosigkeit sie aufweisen, wie sich gegebenenfalls das Verhältnis von Kurz- und Langzeitarbeitslosen verschoben hat und ob sich diese Entwicklung unter arbeitslosen Sozialhilfeempfangenden signifikant anders vollzog als unter den Arbeitslosen insgesamt. Die folgenden Abbildungen geben darüber Auskunft.

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Abbildung 1.5.2: Arbeitslosenquote und Empfängerdichte der Sozialhilfe in Berlin 1995 bis 2004

25

20,1 19,8 18,9 20 17,9 17,9 17,3 17,7 17,6

15,3

15 13,6 Prozent 10

7,8 8,3 8,1 7,9 8,0 7,2 7,4 7,7 5 6,7 4,9

0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Arbeitslosenquote Empfängerdichte

(Datenquelle und Berechnung: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg; Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.5.3: Arbeitslosenquote der Berliner Bezirke März 2001 bis Dezember 2004

30

25

20 Prozent

15

10 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

Mitte Friedrichshain-Kreuzberg Pankow Charlottenburg-Wilmersdorf Spandau Zehlendorf-Steglitz Schöneberg-Tempelhof Neukölln Treptow-Köpenick Marzahn-Hellersdorf Lichtenberg Reinickendorf

(Datenquelle und Berechnung: Bundesagentur für Arbeit, Agenturen für Arbeit Berlin Mitte, Nord, Süd / Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Tabelle 1.5.1: Arbeitslosenquote der Berliner Bezirke März 2001 bis Dezember 2004

Mrz. Jun. Sept. Dez. Mrz. Jun. Sep. Dez. Mrz. Jun. Sep. Dez. Mrz. Jun. Sep. Dez. Bezirk 01 01 01 01 02 02 02 02 03 03 03 03 04 04 04 04

Mitte 20,3 20,3 20,7 21,6 22,1 21,4 22,2 23,4 23,2 22,0 20,2 22,2 23,0 24,5 24,6 24,2 Friedrichshain- Kreuzberg 25,4 24,1 24,8 25,6 26,5 26,2 26,4 27,1 30,0 28,5 29,0 25,7 26,6 25,6 25,7 25,4 Pankow 18,3 17,7 18,2 18,6 18,9 18,2 18,8 19,3 21,2 20,0 19,6 19,1 19,8 17,7 17,5 17,0 Charlottenburg- Wilmersdorf 16,1 15,4 15,9 15,9 16,5 16,3 16,6 16,9 18,5 19,5 19,1 18,6 18,4 20,2 20,2 19,4 Spandau 21,0 19,9 19,8 19,9 20,8 20,4 20,8 21,4 21,9 21,1 21,2 20,7 21,4 20,5 20,1 19,2 Zehlendorf- Steglitz 12,6 11,8 12,2 12,4 13,2 13,1 13,0 13,3 12,4 11,7 11,6 11,3 12,3 13,0 12,8 12,0 Schöneberg- Tempelhof 17,0 16,4 16,8 17,1 18,1 17,8 17,4 17,9 19,9 20,2 19,7 19,3 19,8 19,0 18,8 17,4 Neukölln 22,7 22,0 22,5 23,3 23,6 23,1 22,5 23,1 25,5 25,6 24,6 25,3 26,2 25,7 25,7 24,8 Treptow- Köpenick 16,6 15,4 16,2 16,2 16,9 16,5 16,1 16,0 17,9 17,4 16,8 16,5 17,1 15,6 15,5 15,5 Marzahn- Hellersdorf 16,6 15,5 16,4 16,2 17,6 17,1 18,5 19,0 20,7 20,1 20,0 19,4 21,1 20,4 19,9 19,8 Lichtenberg 15,8 15,1 15,4 15,7 17,4 16,8 16,6 17,3 19,7 18,9 18,5 18,3 19,5 19,0 18,3 18,4 Reinickendorf 15,6 14,5 14,9 15,1 15,7 15,3 16,1 17,3 18,4 16,7 16,4 16,0 17,0 16,2 16,1 15,8 Berlin Gesamt 18,2 17,4 17,9 18,2 19,1 18,7 18,9 19,5 20,9 20,3 19,8 19,5 20,3 19,9 19,7 19,2

(Datenquelle: Agentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg / Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Seit März 2003 ist nach einem vorausgegangenen Rückgang um rund 2 Prozentpunkte wieder ein deutlicher Anstieg des Anteils der arbeitslosen Sozialhilfeempfangenden in der Gesamtheit der Ar- beitslosen zu verzeichnen. Ende 2004 lag er bei fast 36 Prozent, d.h. mehr als 1/3 aller Berliner Ar- beitslosen sind gleichzeitig arbeitslose Sozialhilfeempfänger oder -empfängerinnen (Abbildung 1.5.4).

Abbildung 1.5.4: Anteil der erwerbsfähigen arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen an den Arbeitslosen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

37 35,9 36 34,6 35 33,9 34

33 32,0 31,5 32 31,0 Prozent 30,7 30,4 31 30,0 30,0 29,7 29,7 30 29,3 29,3 29,2 28,5 29 28 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

(Datenquelle, Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Gleichzeitig zeichnet sich deutlich eine Entwicklung der Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit un- ter den Arbeitslosen ab, wie die folgende Abbildung 1.5.5 zeigt. Seit März 2003 stieg der Anteil der Langzeitarbeitslosen von rund 34 % auf 42 %, während der Anteil der Kurzzeitarbeitslosen von 65,6 % auf 58 % zurückging.

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Abbildung 1.5.5: Anteile der Kurz- und Langzeitarbeitslosen an den Arbeitslosen insgesamt in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

70

68,1 68,4 65 67,8 67,7 67,5 66,3 66,2 66,0 65,6

60 62,6 60,6 59,0 59,2 58,5 55 57,9 58,0

50 Prozent

45 42,1 42,0 41,0 40,8 41,5 39,4 40 37,4

33,7 33,8 34,0 34,4 35 32,5 31,9 32,2 31,6 32,3

30 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. 02 Mrz. 03 Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 02 Sep. Dez. 02 03 Sep. Dez. 03 04 Sep. Dez. 04

Kurzzeitarbeitslose Langzeitarbeitslose

(Datenquelle, Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die Entwicklung der Anteile von Kurz- und Langzeitarbeitslosen verläuft unter den arbeitslosen Sozialhilfeempfangenden anders. Hier dominiert durchgehend über den gesamten Berichtszeitraum bei weitem der Anteil der Langzeitarbeitslosen. Das Verhältnis Langzeitbezug zu Kurzzeitbezug be- trägt etwa 2:1. Seit Dezember 2003 ist ein deutlicher Anstieg auch unter den Kurzzeitarbeitslosen zu verzeichnen. Hier dürfte sich die aktuelle konjunkturelle Schwäche mit den zugehörigen Folgen am Arbeitsmarkt und die Tatsache niederschlagen, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zuneh- mend auch schon nach kurzer Beschäftigung arbeitslos werden und aus diesem Grund (noch) keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld haben (Abbildung 1.5.6).

Abbildung 1.5.6: Entwicklung der kurz- und langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

70.000 65.325 64.236 64.466 63.766 62.207 63.166 63.374 60.459 57.820 58.451 58.486 58.062 58.177 60.000 57.529 56.344 56.234

50.000

40.000 Anzahl 37.760 37.369 30.000 35.555 32.299 29.605 29.477 28.020 28.577 28.336 25.283 26.438 26.516 27.124 20.000 24.484 24.402 25.087

10.000 Jun. 04 Jun. 03 Jun. 02 Jun. 01 Mrz. 04 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 01 Mrz. Sep. 04 Sep. Dez. 04 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 01 Sep. Dez. 01

kurzzeitarbeitslose langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger Sozialhilfeempfänger

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Während jedoch unter den langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfangenden der Anteilsanstieg allmäh- lich verlief (Dez. 2004 +13 % gegenüber März 2001), zeigt die Quote der kurzzeitarbeitlosen Emp- fänger und Empfängerinnen seit Dezember 2003 stark steigende Tendenz. Und damit im Dezember 2004 +48 % gegenüber dem Basiswert vom März 2001 (Abbildung 1.5.7).

Abbildung 1.5.7: Entwicklung des Indexes der kurz- und langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 (März 2001= 100%)

160 149,3 147,8 150 140,6 140 127,7 130 117,1 116,6 120 113,0 110,8 112,1

Prozent 107,3 110 104,6 104,9 100,0 96,8 99,2 111,5 113,0 96,5 109,2 111,1 110,3 109,6 100 107,6 104,6 101,1 101,2 100,6 100,0 99,5 100,4 90 97,4 97,3

80 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04 kurzzeitarbeitslose langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger Sozialhilfeempfänger

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die absolute Gesamtzahl arbeitsloser Empfänger und Empfängerinnen stieg im Berichtszeitraum von rund 83.400 auf 102.800. Die Anzahl arbeitsloser Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen, wel- che gleichzeitig auf Grund von Ansprüchen nach dem SGB III Lohnersatzleistungen beziehen, schwankte während des gesamten Berichtszeitraums nur gering (rote Linie in Abbildung 1.5.8).

Abbildung 1.5.8: Entwicklung der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (mit SGB III - Leistungen) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

110.000 102.810 101.700 100.955

100.000 98.438 93.006 92.163 92.071 90.471 90.000 86.626 85.495 85.212 85.265 83.418 82.353 81.471 81.041 80.000

70.000

Anzahl 60.000

50.000

40.000

30.000

20.000 Jun. 04 Jun. 03 Jun. 02 Jun. 01 Mrz. 04 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 01 Mrz. Sep. 04 Sep. Dez. 04 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 01 Sep. Dez. 01

arbeitslose Empfänger mit SGB III - Leistungen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Die folgenden Abbildungen 1.5.9 und 1.5.10 stellen die Entwicklung der Kurz- bzw. Langzeitarbeits- losenanteile unter den Sozialhilfeempfangenden differenziert nach dem Geschlecht und für die Gruppe der Bezieher und Bezieherinnen von SGB III - Leistungen gegenüber. Die Zeitreihen zeigen einen sehr ähnlichen Verlauf in allen Kurzzeitgruppen. Ab Dezember 2003 nahm der Anteil bei den Frauen jedoch stärker zu als bei den Männern.

Abbildung 1.5.9: Entwicklung des Indexes der kurzzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (März 2001=100%) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

180

170 167,5 160

150 147,8

140 133,1 130 130,1 Prozent 120

110

100

90

80 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. 02 Mrz. 03 Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 02 Sep. Dez. 02 03 Sep. Dez. 03 04 Sep. Dez. 04

kurzzeitarbeitslose männlich weiblich mit SGB III - Leistungen Sozialhilfeempfänger

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.5.10: Entwicklung des Indexes der langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (März 2001=100%) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

115 113,7 113,0 112,1 110

105 Prozent

101,8 100

95 Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 01 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Sep. 01 Sep. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

langzeitarbeitslose männlich weiblich mit SGB III - Leistungen Sozialhilfeempfänger

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Unter den langzeitarbeitslosen Empfangenden wird – auch im Niveau fast einheitlich – der kontinu- ierliche Anstieg erkennbar. Die davon abweichende Reihe der Bezieherinnen und Bezieher von SGB III - Leistungen lässt sich anhand der vorhandenen Daten nicht begründen.

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1.6 Hauptursachen der Sozialhilfebedürftigkeit – Erwerbsstatus der Eltern sowie schulische und berufliche Qualifikation und soziale Lage von Bedarfsgemeinschaften

Kinder und Jugendliche verursachen nicht selbst ihre Bedürftigkeitssituation. Aus dem Erwerbsstatus und der sozialen Lage der Sozialhilfe beziehenden Eltern leiten sich auch die materielle und soziale Lage der Kinder ab. Sie „ererben“ ihre Sozialhilfebedürftigkeit als Folge fehlender wirtschaftlicher Möglichkeiten ihrer Eltern. Fehlt im Elternhaus das nötige (Erwerbs-)Einkommen, sind nicht nur die Eltern, sondern auch ihre Kinder von Lohnersatzansprüchen wie Arbeitslosengeld oder von steuer- finanzierten Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosenhilfe sowie von weiteren Sozialtransferleistungen abhängig. Reichen diese der Sozialhilfe vorrangigen Leistungen nicht für den Lebensunterhalt aus, deckt die Sozialhilfe den notwendigen Lebensunterhalt. Sozialhilfebedürftigkeit von Kindern heißt also, vom Einkommensmangel der Eltern direkt mitbetroffen zu sein, die Sozialhilfebedürftigkeit der Eltern gezwungener Maßen teilen zu müssen. Nicht selten wird diese Abhängigkeit über mehrere Generationen weiter gereicht. Es entstehen sogenannte „Sozialhilfedynastien“. Für die betroffenen Kinder bedeutet das ein kaum abwendbares Schicksal, sofern sie ohne Hilfe und Unterstützung von außen bleiben. Wo liegen die Hauptursachen der Sozialhilfebedürftigkeit? Die Ursachen materieller Bedürftigkeit sind sowohl in gesellschaftlichen als auch in ökonomischen Bedingungen wie schließlich auch auf der individuellen Ebene angesiedelt. Die Sozialhilfestatistik unterscheidet unter den Begriffen „Erwerbsstatus“ und „soziale Lage“ verschiedene Merkmale. In diesem Beitrag sollen zum Erwerbs- status zusätzlich „arbeitsmarktnahe“ und „arbeitsmarktferne“ Merkmale voneinander unterschieden werden. Dies bietet sich unter dem Gesichtspunkt der Ursachenbeschreibung, aber auch bei der Fra- ge nach dem Ausweg aus der Sozialhilfebedürftigkeit besonders an.

 Ursache Arbeitslosigkeit Als Hauptursache Nummer 1 ist die Arbeitslosigkeit der Eltern und damit nicht ausreichendes erwor- benes Familieneinkommen einzustufen. Dieser Zusammenhang ist zunehmend auch bei qualifizier- ten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und ihren Familien zu verzeichnen. Aus Abbildung 1.6.1 wird deutlich, dass Ende 2004 in einer Gesamtzahl von 287 Tsd. Arbeitslosen rund 103 Tsd. arbeits-

Abbildung 1.6.1: Entwicklung der Arbeitslosen sowie der erwerbsfähigen und arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

360 318 307 297 300 295 307 320 291 285 288 297 295 287 275 278 266 273 280

240

176 178 178 178 200 167 169 169 169 159 157 155 154 159 159 160 161 160

Anzahl in 1.000 in Anzahl 98 101 102 103 120 90 92 92 93 83 82 81 81 85 85 85 87 80

40

0 Jun. 04 Jun. 03 Jun. 02 Jun. 01 Mrz. 04 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 02 Mrz. Mrz. 01 Mrz. Sep. 04 Sep. Dez. 04 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 01 Sep. Dez. 01

Empfänger im erwerbsfähigen Alter Arbeitslose Berlin arbeitslose Empfänger (15- unter 65Jahre)

(Datenquellen: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, SenGesSozV - II A - / Darstellung: SenGesSozV - II A -)

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 35 lose Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen enthalten waren, gut jeder dritte Arbeitslose also gleichzeitig Sozialhilfeempfangender war. Seit 2001 stieg die Zahl der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger im erwerbsfähigen Alter um rund 19.000, die Zahl der arbeitslos gemeldeten Emp- fänger und Empfängerinnen um rund 20.000. Auf den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Empfängerdichte sowie die Struktur der Arbeits- losigkeitsdauer wurde im vorigen Abschnitt näher eingegangen. An dieser Stelle werden der Erwerbs- status und die Gründe bei Nichtbeteiligung am Erwerbsleben untersucht. In diesem Zusammenhang interessieren ggf. auch strukturelle Unterschiede zwischen Frauen und Männern sowie deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfeempfangenden.

 Erwerbsbeteiligung der Empfängergruppen Zunächst soll die Erwerbsbeteiligung der Sozialhilfebeziehenden untersucht werden, die vorzugsweise den Altersgruppen von Vätern und Müttern mit minderjährigen Kindern zuzurechnen sind. Es ist schwerpunktmäßig die Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre. Zum Vergleich wird die Struktur der er- werbsfähigen Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen insgesamt (15 bis unter 65 Jahre) heran- gezogen. Vier arbeitsmarktbezogene Merkmale zum Erwerbsstatus kommen zur Beschreibung des Erwerbs- status dieser Empfängerinnen und Empfänger in Betracht: - Vollzeitbeschäftigung - Teilzeitbeschäftigung - Aus- und Fortbildung - Arbeitslos gemeldet. Es ist festzustellen, dass diese Altersgruppe fast 56 % der erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen stellt. Unter den erwerbstätigen Empfangenden stellen sie gut drei Fünftel, beim Merkmal „Aus- oder Fortbildung“ gut 40 % und unter den arbeitslosen Empfangenden knapp drei Fünftel. Die Verteilungsunterschiede zwischen Männern und Frauen sind diesbezüglich nicht stark ausgeprägt (Abbildung 1.6.2).

Abbildung 1.6.2: Anteil der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre je arbeitsmarktnahem Erwerbsmerkmal an allen erwerbsfähigen Sozialhilfeempfangenden nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004

70 64,3 61,7 59,7 57,6 56,1

60 55,8

50 45,1 42,4 40,8 40,8 35,2 39,8 39,3 31,5 40 37,7 32,7 31,7 29,2 30,9 30,6 30,1 27,1 27,0 30 26,6 Prozent 26,9 24,6 24,1 22,9 22,4 19,2 17,9

20 15,9 15,3 15,2

10 9,9

0

insgesamt arbeitsmarktnah erwerbstätig Vollzeit Teilzeit Aus- Arbeitslos und Fortbildung

insgesamt männlich weiblich deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die folgende Abbildung zeigt, dass die Männer mit rund 10 % stärker erwerbsbeteiligt sind als die Frauen (7 %). Bei den Frauen ist die Quote der Teilzeitbeschäftigten knapp doppelt so hoch wie die

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme 36 SPEZIALBERICHT 2006-1 SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN der Vollbeschäftigen, während dieses Merkmal bei den Männern gleich verteilt ist. Die Anteile bei Aus- und Fortbildung zeigen keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Deutlich höher als bei den Frauen (49 %) ist dagegen der Anteil der arbeitslos gemeldeten männlichen Empfänger (73 %). Zu- sammengefasst bedeutet dies am Ende 2004, dass 74 % der genannten Empfänger und Empfänger- innen als dem Arbeitsmarkt zugehörig oder arbeitsmarktnah einzustufen sind, davon drei Fünftel als arbeitslos ( Abbildung 1.6.3).

Abbildung 1.6.3: Anteil arbeitsmarktnaher Erwerbsmerkmale der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre an den erwerbsfähigen Sozialhilfeempfangenden der Altersgruppe nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004

90 89,6

80 75,5 74,2 73,3 71,1 70 62,5 61,4 60 59,6 55,0

50 49,1

Prozent 40

30

20 11,0 10,2 8,6 7,7 7,4

10 7,1 6,4 6,2 6,1 6,0 5,1 5,1 5,1 4,9 4,7 4,0 3,9 3,7 3,7 2,7 0

arbeitsmarktnah erwerbstätig insgesamt Vollzeit Teilzeit Aus- Arbeitslos insgesamt und Fortbildung

Insgesamt männlich weiblich deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Erfassung der Merkmale zum Erwerbsstatus, die der Be- gründung der Nichtbeschäftigung dienen, im gesamten Berichtszeitraum eine hohe Ausfallquote auf- weist. Diese Merkmale beschreiben arbeitsmarktferne Situationen der Empfängerinnen und Emp- fänger. Die hier dargestellten Werte basieren somit nur auf den positiven Nennungen der Merkmale. Als statistische Merkmale der Nichterwerbstätigkeit werden neben der Arbeitslosigkeit folgende Merkmale erfasst: - Häusliche Bindung - Krankheit, Behinderung - Altersgründe - Sonstige Gründe. Zunächst wieder die Verteilung der Empfängergruppen, denen Väter und Mütter mit minderjährigen Kindern zum großen Teil zuzurechnen sind, auf die Gründe der Nichterwerbstätigkeit. In dieser Ver- teilung fällt sowohl bei Männern als auch bei Frauen der hohe Anteil der „sonstigen Gründe“ auf. Es ist hier von einer erheblichen Quote unvollständiger Fallbearbeitung, d.h. Nichterfassung der vorge- gebenen Merkmale auszugehen (Abbildung 1.6.4). Insgesamt entfallen 55 % der genannten Empfängergruppe auf Gründe der Nichterwerbstätigkeit. Sie sind als „arbeitsmarktfern“ einzustufen. Von den vorhandenen Nennungen sind 85 % „häusliche Bin- dung“, d.h. Erziehung eines kleinen Kindes oder Pflege eines Angehörigen. Weitere 30 % entfallen auf „Krankheit, Behinderung, Arbeitsunfähigkeit“ und nur 4 % sind Altersgründen zuzurechnen. Nur

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Abbildung 1.6.4: Anteil der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre je Grund der Nichterwerbstätigkeit an allen erwerbsfähigen Sozialhilfeempfangenden nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004

90 84,8 83,6 80 70 56,7 60 55,8 54,7

50 45,2 40,7 39,8

40 37,2 Prozent 31,7 30,4 28,2

30 24,8 24,4 24,5 24,1 17,5 16,3 16,3 16,2 20 15,9 14,1 9,5

10 5,6 4,1 2,9 2,3 1,8 1,3 1,2 0 arbeitsmarktferne häusliche Krankheit, Alters- sonstige insgesamt Gründe Bindung Behinderung, gründe Gründe Arbeitsunfähigkeit

insgesamt männlich weiblich deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) beim Merkmal „Häusliche Bindung“ gibt es einen gravierenden geschlechtsspezifischen Anteilsunter- schied. Frauen sind mit 84 % wesentlich stärker häuslich gebunden als Männer (1 %). Beim Merk- mal „Krankheit, Behinderung“ sind beide Geschlechter relativ gleich stark betroffen. Gemessen an ihrer Teilgesamtheit ist der Anteil der Frauen unter dem Merkmal „häusliche Bindung“ signifikant höher als bei Männern. Hier wird sichtbar, dass die Aufgabe der Kinderbetreuung und der Pflege Angehöriger fast ausschließlich von Frauen wahrgenommen wird. Die Verteilung der von Krankheit oder Behinderung betroffenen Elternjahrgänge zeigt hingegen deutlich geringere Unter- schiede. Hier sind die Männer rund 7 Prozentpunkte stärker betroffen. Die oben schon beanstandete Quote der „sonstigen Gründe“ ist bei beiden Geschlechtern nicht signifikant unterschiedlich, aber bei beiden Verteilungen zu hoch (Abbildung 1.6.5).

Abbildung 1.6.5: Anteil der Gründe der Nichterwerbstätigkeit der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre an den erwerbsfähigen Sozialhilfeempfangenden der Altersgruppe nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004

80 77,1

70 67,3 64,7 63,5

60

50

40 Prozent 30 22,9 20,0 18,3

20 16,7 16,3 16,2 16,1 13,3 9,6 10 9,4 1,8 1,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0

häusliche Krankheit, Alters- sonstige Bindung Behinderung, gründe Gründe Arbeitsunfähigkeit

Insgesamt männlich weiblich deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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In alters- und geschlechtsspezifischer Gliederung werden die Verteilungsunterschiede noch deutli- cher, wie die vorgehende Abbildung zeigt. Das Gesamtbild wird jedoch bestätigt: Unter den männli- chen Sozialhilfeempfängern sind Krankheit und Behinderung mit 16 % (Frauen 9 %) der häufigste Grund für Nichterwerbsbeteiligung, bei den Sozialhilfeempfängerinnen hingegen die häusliche Bin- dung mit 77 % (Männer 1 %). Es bleibt zusammenzufassen: Die typischen Elternjahrgänge der Sozialhilfeempfangenden stellen mehr als die Hälfte aller Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen mit arbeitsmarktnahen Merkmalen des Erwerbsstatus insgesamt. Dies gilt gleichzeitig auch für jedes einzeln genannte arbeitsmarktnahe Merkmal. Unter den arbeitsmarktfernen Merkmalen sind die typischen Elternjahrgänge zwar etwa gleich stark vertreten, sie konzentrieren sich jedoch vor allem auf Kindererziehung und häusliche Pflege von Angehörigen, sowie zu etwa gleichen Teilen auf Krankheit/Behinderung und „sonstige Gründe“.

 Ursache Nichtvereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung Hauptursache Nummer 2 der Sozialhilfebedürftigkeit ist in der Nichtvereinbarkeit von Kindererziehung und Berufsausübung, besonders bei alleinerziehenden Müttern und Vätern zu sehen. Bedauerlicher Weise stehen keine ausreichenden Daten für die quantitative Darstellung dieses Zusammenhanges zur Verfügung.

 Ursache fehlende/geringe schulische oder berufliche Qualifikation Hauptursache Nummer 3 muss im gänzlichen Fehlen oder in dem durchschnittlich sehr geringen Stand vorhandener schulischer und/oder beruflicher Qualifikation sozialhilfebedürftiger Eltern wie auch bei deren Kindern gesehen werden. Merkmale zur schulischen und beruflichen Qualifikation von Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 J.) werden in der Sozialhilfestatistik erfasst, allerdings mit relativ hohen Ausfällen, die sich in der Kategorie „un- bekannt“ wiederfinden. Diese Tatsache ist bei der Bewertung und Verwendung prozentualer Anga- ben in den folgenden Ausführungen unbedingt zu beachten. Das heißt beispielsweise, dass beim Ver- gleich zweier Gruppen von Sozialhilfeempfangenden mit differierenden Anteilen „unbekannter“ schu- lischer oder beruflicher Abschlüsse die prozentualen Anteile der weiteren Merkmale nicht direkt verglichen werden können, sondern nur unter Beachtung der unterschiedlichen Anteile von „unbe- kannt“. Hinsichtlich der schulischen Bildung wird in den Abbildungen 1.6.6 und 1.6.7. deutlich, dass die Emp- fängeranteile ohne bzw. mit nur geringer Schulbildung zusammen das Hauptgewicht haben. Da- bei liegen die jeweiligen Quoten je Geschlecht bei ca. 40 %. Nur rund ein Drittel entfällt auf Real- schul-, Fach- und Hochschulbildungsgänge. Dagegen ist bei beiden Geschlechtern die Quote unbe- kannter Schulabschlüsse mit fast 18 % wiederum sehr hoch. Es ist zu vermuten, dass auch sie zum großen Teil der Kategorie „kein Schulabschluss“ zuzuschlagen sind. In den folgenden Abbildungen 1.6.8 und 1.6.9 wird die Entwicklung des schulischen Ausbildungs- status der Sozialhilfebeziehenden seit Dezember 2001 dargestellt. Die Gruppe mit geringer oder ganz fehlender schulischer Qualifikation ist seit 2001 um rund 15.900 Personen angestiegen, das waren rund 26 % Zuwachs im Berichtszeitraum. Es wurde bereits erwähnt, dass Sozialhilfebedürftigkeit zunehmend auch Menschen mit besseren Qualifikationsmerkmalen trifft. Die Gruppe der Sozialhilfe- empfänger und -empfängerinnen mit Real-, Fach-, oder Hochschulabschluss nahm im Berichtszeitraum um rund 10.000 Personen zu. Das entsprach einem Zugang von rund 28 % seit Dezember 2001. Die- se Entwicklung läuft parallel zur außerordentlich starken Zunahme der Empfängerzahl ohne Schul- ausbildung, die von rund 15.000 um gut 40 % auf rund 21.100 Empfangende zulegte. Es bleibt zusammenzufassen, dass Sozialhilfebedürftigkeit zu einem guten Teil mit gänzlich fehlen- der aber auch mit geringer Schulbildung der Empfänger und Empfängerinnen einhergeht. War dies früher einer der Hauptgründe der Sozialhilfebedürftigkeit, betrifft dies nunmehr deutlich stärker auch

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Abbildung 1.6.6: Abbildung 1.6.7: Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach Prozentuale Verteilung der Sozialhilfeempfänger/innen im der schulischen Qualifikation und Geschlecht in Berlin erwerbsfähigen Alter nach der schulischen Qualifikation Dezember 2004 und Geschlecht in Berlin Dezember 2004

Anzahl Prozent 0 5 10 15 20 25 30 35 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 8,5 in schulischer 15.224 9,1 in schulischer Ausbildung 7.571 8,1 Ausbildung 7.653 28,1 Volks- oder 50.090 29,6 Volks- oder Haupschulabschluss 24.721 26,8 Haupschulabschluss 25.369

Realschulabschluss 20,0 Realschulabschluss 35.671 oder gleichwertiger 18,0 oder gleichwertiger 15.019 Abschluss 21,8 Abschluss 20.652

10,3 18.371 Fachhochschul- oder Fachhochschul- oder 10,4 8.718 Hochschulreife Hochschulreife 10,2 9.653

3,6 6.390 Sonstiger Sonstiger 3,9 3.285 Schulabschluss Schulabschluss 3,3 3.105

11,8 21.117 Kein Schulabschluss 11,4 Kein Schulabschluss 9.539 12,2 11.578

17,6 31.384 Unbekannt 17,6 Unbekannt 14.694 17,6 16.690

Empfänger insgesamt männlich weiblich Empfänger insgesamt männlich weiblich

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.6.8: Sozialhilfeempfänger/innen nach schulischer Qualifikation in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004

180.000

160.000 31.384 34.011

140.000 36.938 21.117 40.388 18.695 6.390 120.000 16.857 5.502 Unbekannt 18.371 15.057 Kein Schulabschluss 4.769 16.789 100.000 Sonstiger Schulabschluss 4.564 15.161 13.891 Fachhochschul- oder Hochschulreife Anzahl 80.000 35.671 Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss 33.431 30.915 Volks- oder Haupschulabschluss 28.339 in schulischer Ausbildung 60.000

40.000 50.090 47.285 44.197 41.260

20.000

10.865 12.083 13.596 15.224 0 Dez. 01 Dez. 02 Dez. 03 Dez. 04

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Abbildung 1.6.9: Entwicklung des Indexes der schulischen Qualifikationsstruktur bei Sozialhilfeempfängern/innen (Dez. 2001= 100 %) in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004

150

140,2 140 140,1 140,0 132,3 130 125,9 121,4 120

110

Prozent 100 100,0

90

80 77,7

70

60 Dez. 01 Dez. 02 Dez. 03 Dez. 04

in schulischer Ausbildung Volks- oder Haupschulabschluss Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss Fachhochschul- oder Hochschulreife Sonstiger Schulabschluss Kein Schulabschluss Unbekannt

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) schulisch besser qualifizierte Menschen. Hingewiesen werden soll auch noch darauf, dass die hier für die Empfängergesamtheit geschilderten Zusammenhänge sowohl in der Tendenz als auch im Ausmaß der Entwicklung bei Männern und Frauen sehr ähnlich verlaufen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Betrachtung der Verteilung nach der beruflichen Qualifikation (Abbildungen 1.6.10 und 1.6.11). Die bei weitem größte Gruppe der Sozialhilfeempfangenden kann keinen Berufsabschluss nachwei- sen. Das betrifft knapp 85.000 Personen, davon gut 38.000 Männer und 46.500 Frauen. Knapp die Hälfte aller Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen (47,7 %; Männer 46,0 %, Frauen 49,2 %) haben somit am Arbeitsmarkt keine berufliche Qualifikation anzubieten. Auch hier ist wieder auf die recht hohe Quote der unbekannten Qualifikation (17,4 %) hinzuweisen, die mit hoher Wahrschein- lichkeit mehrheitlich dem Anteil der nicht qualifizierten Empfänger und Empfängerinnen zuzuschla- gen ist. Sie liegt bei beiden Geschlechtern fast gleich hoch. Entsprechend niedriger fallen die Quoten der positiv benannten beruflichen Qualifikationen aus, wie die Abbildungen 1.6.10 und 1.6.11 zei- gen. In den Abbildungen 1.6.12 und 1.6.13 wird die Entwicklung des beruflichen Qualifikationsstatus der Sozialhilfeempfangenden seit Dezember 2001 dargestellt. Durchgehend ist im Berichtszeitraum die Zahl dieser Gruppe ohne Berufsabschluss gestiegen und zwar von rund 63.400 auf fast 85.000 Perso- nen oder um 34 %. Gleichzeitig ging die Zahl der Meldungen „unbekannter Berufsabschluss“ um rund 10.000 Personen zurück. Hierin ist zwar eine verbesserte Erfassung der beruflichen Qualifika- tionsmerkmale zu erkennen, jedoch ist der Anteil mit rund 31.000 nach wie vor als deutlich zu hoch einzustufen und lässt weiterhin auf Mängel der Fallrecherchen schließen. Auffällig ist der Anstieg der Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen mit gewerblicher oder kaufmännischer Ausbildung.

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Abbildung 1.6.10: Abbildung 1.6.11: Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach Prozentuale Verteilung der Sozialhilfeempfänger/innen im beruflicher Qualifikation und Geschlecht in Berlin erwerbsfähigen Alter nach beruflicher Qualifikation und Dezember 2004 Geschlecht in Berlin Dezember 2004

Anzahl Prozent 0 10 20 30 40 50 60 Kein berufl. 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000 80.000 90.000 Ausbildungsabschluss 47,7 Kein berufl. 46,0 Ausbildungsabschluss und nicht in berufl. 49,2 38.415 Ausbildung und nicht in berufl. 46.555 84.970 Ausbildung In beruflicher 1,9 1,8 In beruflicher 3.415 Ausbildung 1.467 2,1 Ausbildung 1.948 Abgeschlossene 5,8 3,4 Abgeschlossene 10.356 Lehre kaufmännisch 2.819 8,0 Lehre kaufmännisch 7.537 Abgeschlossene Abgeschlossene Lehre gewerblich, 14,5 25.810 19,5 Lehre gewerblich, technisch o.anderer 16.285 10,1 technisch o.anderer 9.525 Beruf Beruf Abgeschlossene 5,1 Abgeschlossene 9.094 beruflich-schulische 4,5 beruflich-schulische 3.773 Ausbildung 5,6 Ausbildung 5.321 Abschluss Fach- Abschluss Fach- ,Meisterschule, 1,3 ,Meisterschule, 2.312 1,3 1.091 Berufs-oder Berufs-oder 1,3 1.221 Fachakademie Fachakademie Fachhochschul- oder 3,3 Fachhochschul- oder 5.943 3,3 2.776 Hochschulabschluss 3,3 Hochschulabschluss 3.167

5.396 Anderer beruflicher 3,0 Anderer beruflicher 3,0 2.469 Abschluss Abschluss 2.927 3,1

30.951 17,4 Unbekannt 14.452 Unbekannt 17,3 16.499 17,4

Empfänger insgesamt männlich weiblich Empfänger insgesamt männlich weiblich

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.6.12: Berufsabschluss der Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004

90.000 84.086 84.738 84.970 81.425 75.683 76.365 77.222 80.000 73.819 70.420 68.554 66.263 67.374 70.000 63.432

60.000

50.000

39.592 39.208 38.428 36.783 Anzahl 35.787 36.210 36.166 40.000 36.028 35.790 35.777 35.567 36.788 36.562

30.000 35.594 35.208 32.961 34.487 34.076 34.399 34.358 34.065 33.354 32.717 31.837 31.024 30.951 20.000

8.118 8.021 7.891 8.244 8.367 8.196 8.255 6.896 7.283 7.317 7.494 7.408 7.838 10.000 3.182 3.278 3.266 3.313 3.358 3.378 3.369 3.374 3.287 3.334 3.436 3.430 3.415 0 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 02 Mrz. Mrz. 03 Mrz. Mrz. 04 Mrz. Dez. 01 Sep. 02 Sep. Dez. 02 Sep. 03 Sep. Dez. 03 Sep. 04 Sep. Dez. 04

Kein berufl. Ausbildungs- Noch in beruflicher Ausbildung Unbekannt abschluss und nicht in berufl. Ausbildung höhere berufl. Qualifikation gewerbl oder kaufm. Qualifikation

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Abbildung 1.6.13: Entwicklung der Berufsabschlüsse der Sozialhilfeempfänger/innen (Dezember 2001=100%) in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004

140 134,0

130

119,7 120

109,7 110

107,3 Prozent 100

90

78,2 80

70 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 Mrz. 02 Mrz. 03 Mrz. 04 Mrz. Dez. 01 02 Sep. Dez. 02 03 Sep. Dez. 03 04 Sep. Dez. 04

Noch in beruflicher Ausbildung Kein berufl. Ausbildungs- Unbekannt abschluss und nicht in berufl. Ausbildung höhere berufl. Qualifikation gewerbl oder kaufm. Qualifikation

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Diese Gruppe verzeichnete einen Zugang um rund 3.200 Personen. Bei der Besprechung der schuli- schen Qualifikationen wurde schon auf den Anstieg der Empfängeranteile mit höherer schulischer Bildung hingewiesen. Dieses Bild bestätigt sich wiederum im Anstieg der Empfängeranteile mit höherer beruflicher Qualifikation. Gemeint sind hier Abschlüsse an Fach-, Techniker-, Hoch- und Fachhochschulen. Absolventen dieser Ausbildungsgänge verzeichnen im Berichtszeitraum einen Anteilszuwachs um rund 20 % bei einer absoluten Zahl von gut 8.200 zum Ende 2004. Die hier für die erwerbsfähigen Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger durchgeführte Analyse zeigt bei der Unterscheidung nach dem Geschlecht einige relevante Strukturunterschiede auf. Zwar sieht das Gesamtbild der Entwicklung je Qualifikationsgruppe bei Männern und Frauen recht ähn- lich aus, jedoch liegen die Anstiegsraten bei den Männern deutlich höher als bei den Frauen. Beson- ders auffällig ist der Zugang beruflich gut qualifizierter Männer im Berichtszeitraum (Männer +28 %; Frauen +3 %). Auch die Anzahl der beruflich Unqualifizierten stieg mit +39 % bei den Männern si- gnifikant stärker als bei den Frauen (+30 %). Die Gruppe der noch in Ausbildung befindlichen Empfängerinnen lag unter den Frauen allerdings mit einer Zugangsrate von knapp 13 % deutlich höher als unter den Männern (4 %). Auf die grafische Darstellung der Indexwerte hierzu wird verzichtet, die absoluten Zahlen zum Ende des Jahres 2004 sind jedoch auch für Männer und Frauen getrennt der Abbildung 1.6.10 zu entnehmen. Mit Blick auf Familien mit Kindern ist hier auch von Interesse, ob es Unterschiede hinsichtlich der schulischen und beruflichen Qualifikationsstrukturen zwischen Bedarfsgemeinschaften mit bzw. ohne Kinder und zusätzlich zwischen deutschen und nichtdeutschen Bedarfsgemeinschaften gibt. Die vier Abbildungen (1.6.14 - 1.6.17) fassen die Ergebnisse zu dieser Fragestellung zusammen. Zunächst ist festzustellen, dass sowohl unter den deutschen als auch unter den nichtdeutschen Be- darfsgemeinschaften die schulischen Qualifikationsstrukturen der Bedarfsgemeinschaften mit bzw. ohne Kinder starke Ähnlichkeiten aufweisen. In beiden Staatszugehörigkeiten haben die Bedarfsge-

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meinschaften mit Kindern jedoch leichten Vorsprung hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Schulbil- dung (vgl. Abbildungen 1.6.14 - 1.6.17).

Abbildung 1.6.14: Abbildung 1.6.15: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei deutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und Kinder in Berlin Dezember 2004 ohne Kinder in Berlin Dezember 2004

30 40 25,7 25,5 35 34,7 25 32,7 23,4 23,1

30 29,8

20 18,9

25 17,2 21,7 15

20 13,3 12,2 16,5 Prozent Prozent 11,1 15 10,5 12,9 10 11,5 7,9 10,2 10 9,6 7,9 4,9 5 4,7 3,9 3,4 5 3,3 1,2 1,3 0,6 0,2 0,3 0,2 0 0 undefiniert Unbekannt undefiniert Unbekannt Ausbildung Sonstiger Ausbildung Sonstiger in schulischer in in schulischer in Abschluss Schulabschluss Abschluss Volks- oder Volks- Schulabschluss Volks- oder Volks- Hochschulreife Hochschulreife oder gleichwertiger Realschulabschluss oder gleichwertiger Fachhochschul oder Fachhochschul Kein Schulabschluss Kein Realschulabschluss Fachhochschul oder Fachhochschul Hauptschulabschluss Kein Schulabschluss Kein Hauptschulabschluss

deutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 J. deutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kindern unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kindern unter 18 J.

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.6.16: Abbildung 1.6.17: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfs- deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfs- gemeinschaften mit Kindern in Berlin Dezember 2004 gemeinschaften ohne Kinder in Berlin Dezember 2004

40 35 32,7 35 34,7 30 30 29,8 25,7

25,5 25 23,4 21,7

25 23,1

20 18,9

20 17,2 16,5 Prozent Prozent

15 13,3 15 12,9 12,2 11,1 11,5 10,5 10,2 9,6 10 10 7,9 7,9 4,7 4,9 3,9 3,3 5 3,4 5 1,3 1,2 0,6 0,3 0,2 0,2 0 0 undefiniert undefiniert Unbekannt Unbekannt Ausbildung Ausbildung Sonstiger Sonstiger in schulischer in schulischer in Abschluss Abschluss Schulabschluss Schulabschluss Volks- oder Volks- oder Volks- Hochschulreife Hochschulreife oder gleichwertiger oder gleichwertiger Realschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschul oder Fachhochschul oder Fachhochschul Kein Schulabschluss Kein Schulabschluss Kein Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss

deutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren deutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kindern unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 J. nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kindern unter 18 J.

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Beim Vergleich der deutschen/nichtdeutschen Bedarfsgemeinschaften mit/ohne Kinder(n) werden jedoch Unterschiede im durchschnittlichen Schulbildungsniveau erkennbar. Sowohl Haushalte mit

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Kindern als auch Haushalte ohne Kinder stellen unter den Ausländern und Ausländerinnen erheblich geringere Anteile mit Schulabschluss als die deutsche Vergleichsgruppe. Es wird nun gefragt, wie der Vergleich der beruflichen Qualifikationsstruktur ausfällt. Die vier Ab- bildungen 1.6.18 - 1.6.21 fassen wiederum die Ergebnisse zu dieser Fragestellung zusammen.

Abbildung 1.6.18: Abbildung 1.6.19: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei deutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 und ohne Kinder in Berlin Dezember 2004

60 60 51,3 50 50 43,6 39,4

40 37,5 40

30 30 25,0 Prozent 23,6 Prozent 18,9 20 18,0 20 16,4 11,4 11,3 10,7 9,3 9,4

10 7,3 10 6,4 5,7 5,0 4,8 4,3 4,0 3,2 3,0 3,2 3,2 3,1 3,0 2,9 2,6 2,5 1,7 1,5 1,5 1,5 1,1 1,1 0,8 0,5 0,2 0,2 0 0 undefiniert undefiniert Unbekannt Unbekannt Abgeschl. Abgeschl. berufl./schul. berufl./schul. o.ä. o.ä. Abschluss Ausbildung Abschluss Ausbildung Kein berufl. Kein Kein berufl. Kein Abgeschlossene Fachhochschul- Abgeschlossene Fachhochschul- Noch in beruflicher in Noch Abgeschlossene Noch in beruflicher in Noch Anderer beruflicher Anderer Abgeschlossene Anderer beruflicher Anderer Lehre kaufmännisch Lehre kaufmännisch /Hochschulabschluss /Hochschulabschluss Lehre gewerblich o.ä. Lehre gewerblich Lehre gewerblich o.ä. Lehre gewerblich Ausbildungsabschluss Abschluss FachschuleAbschluss Ausbildungsabschluss Abschluss FachschuleAbschluss

deutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschten mit Kindern unter 18 Jahren deutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder unter 18 Jahren

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.6.20: Abbildung 1.6.21: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfs- deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfs- gemeinschaften mit Kindern in Berlin Dezember 2004 gemeinschaften ohne Kinder in Berlin Dezember 2004

60 60 51,3 50 50 43,6 39,4

40 40 37,5

30 30 25,0 Prozent Prozent 23,6

20 18,9 18,0

20 16,4 10,7 11,4 11,3 9,4

9,3 10 6,4

10 7,3 5,7 5,0 4,8 4,3 3,1 2,5 3,2 2,9 4,0 3,2 3,2 3,0 3,0 0,8 1,5 1,5 2,6 1,1 1,7 1,5 1,1 0,5 0,2 0,2 0 0 undefiniert Unbekannt Abgeschl. undefiniert Unbekannt Abgeschl. berufl./schul. o.ä. berufl./schul. o.ä. Abschluss Ausbildung Abschluss Ausbildung Kein berufl. Kein Kein berufl. Kein Abgeschlossene Fachhochschul- Noch in beruflicher in Noch Abgeschlossene Anderer beruflicher Anderer Abgeschlossene Fachhochschul- Noch in beruflicher in Noch Abgeschlossene Anderer beruflicher Anderer Lehre kaufmännisch /Hochschulabschluss Lehre kaufmännisch Lehre gewerblich o.ä. Lehre gewerblich /Hochschulabschluss Ausbildungsabschluss Abschluss FachschuleAbschluss Lehre gewerblich o.ä. Lehre gewerblich Ausbildungsabschluss Abschluss FachschuleAbschluss

deutsche Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren deutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschten mit Kindern unter 18 Jahren nichtdeutsche Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder unter 18 Jahren

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Wiederum weist sowohl unter den deutschen als auch unter den nichtdeutschen Bedarfsgemeinschaften die berufliche Qualifikationsstruktur der Bedarfsgemeinschaften mit bzw. ohne Kinder starke Ähn- lichkeit auf (vgl. Abbildungen 1.6.18 und 1.6.19). Mit Bezug auf die Staatszugehörigkeit fällt der Vergleich der beruflichen Qualifikationsstruktur allerdings nicht so deutlich zuungunsten der Aus- länder und Ausländerinnen aus wie hinsichtlich der Schulbildung. Erstaunlich hoch ist in beiden Gruppen die Quote derjenigen ohne Berufsabschluss. Bei den Ausländern und Ausländerinnen kommt dann jedoch noch ein erheblicher Anteil „unbekannter“ Ausbildungen hinzu (gut 23 %), der etwa doppelt so hoch liegt wie bei den deutschen Empfangenden (gut 11 %). Unter den Positivnennungen vorhandener Berufsabschlüsse fallen die Anteile in der deutschen Empfängergruppe etwas höher aus. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass Sozialhilfebedürftigkeit sehr deutlich mit dem Bildungs- stand der Betroffenen zusammenhängt, wobei fehlende oder geringe schulische Bildung sich unmit- telbar auch auf die beruflichen Qualifikationschancen und damit auf den letztendlich erzielten Berufs- abschluss auswirkt.

 Staatsangehörigkeit der Empfängergruppen An dieser Stelle interessiert die sozioökonomische Lage ausländischer Bürger und Bürgerinnen, d.h. ihr Anteil an der Gesamtheit der Sozialhilfeempfangenden. An Hand der verfügbaren Daten der Sozialhilfestatistik soll anschließend vergleichend auf die schulischen und beruflichen Qualifikations- strukturen bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfeempfängern und -empfängerinnen insgesamt eingegangen werden. Der Vergleich der Altersstrukturen deutscher und nichtdeutscher Sozialhilfeempfangender zeigt kei- ne gravierenden Unterschiede. Selbst die Anteile der Minderjährigen und der jungen Erwachsenen liegen in beiden Empfängergruppen vergleichbar hoch, wie aus Abbildung 1.6.22 hervor geht.

Abbildung 1.6.22: Altersstruktur der deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin 2004

80

70 67,0 65,9 65,5

60

50 47,9 46,5 42,7 42,8 38,7

40 37,1 35,9 35,5 34,6 Prozent

30

20 12,0 12,0 11,6 11,0 10,5

10 8,1 4,0 3,3 3,0 0 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 0 bis unter 18 0 bis unter 25 0 bis 15 bis unter 65 15 bis 18 bis unter 25 18 bis unter 50 25 bis unter 65 50 bis 65 und mehr Jahre

Empfänger insgesamt deutsche Empfänger nichtdeutsche Empfänger

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Ein wesentlicher Unterschied besteht aber in der Empfängerdichte, d.h. in der Empfängerquote je 1.000 Einwohner der deutschen bzw. der nichtdeutschen Bevölkerungsgruppe. Abbildung 1.6.23 soll

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Abbildung 1.6.23: Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der deutschen und nichtdeutschen Bevölkerung und Ausländeranteil je 1.000 der Bevölkerung nach Berliner Bezirken 2004

300 277

250 236 226 218 210 200 199 171 169 151 161 150 142 148 134 je 1.000 je 134 114 124 94 100 105 103 101 104 89 90 89 82 66 81 64 67 55 50 51 49 41 56 65 46 34 36 34 0 Mitte Berlin Pankow Neukölln Spandau Steglitz- Marzahn- Zehlendorf Hellersdorf Lichtenberg Tempelhof- Schöneberg Kreuzberg Reinickendorf Wilmersdorf Friedrichshain- Charlottenburg- Treptow-Köpenick

Sozialhilfeempfängerdichte deutsch Sozialhilfeempfängerdichte nichtdeutsch Ausländeranteil Bevölkerung

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) dies anschaulich machen. Mit 161 Sozialhilfeempfangenden je 1.000 ausländischer Mitbürger erweist sich die nichtdeutsche Sozialhilfeempfängerquote für Berlin insgesamt ca. 2 ½ mal so hoch wie un- ter der deutschen Bevölkerung (67 je 1.000 dt. Einwohner). Auch in dieser Verteilung werden die besonders stark belasteten Bezirke sichtbar. Ob sich der relativ höhere Anteil nichtdeutscher Mitbürger und Mitbürgerinnen an der Sozialhilfe in den schon oben für die Empfängergesamtheit untersuchten Qualifikationsstrukturen bei einem Ver- gleich deutscher und nichtdeutscher Empfänger und Empfängerinnen im erwerbsfähigen Alter signi- fikant niederschlägt, soll nun gezeigt werden. Bezüglich der schulischen Qualifikation werden gravierende Verteilungsunterschiede zwischen bei- den Empfängergruppen erkennbar (Abbildung 1.6.24). Auf die Erfassungsprobleme bei der Zählung der Schulbildungsmerkmale wurde bereits schon eingegangen. Diese Schwierigkeiten liegen offen- bar bei beiden Empfängergruppen vor. Mit dieser Einschränkung bleibt aber dennoch festzustellen, dass nichtdeutsche Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen im erwerbsfähigen Alter mit zusam- men 49,5 % ihrer Teilgesamtheit entweder keinen Schulabschluss nachweisen oder dieser unbekannt/ undefiniert blieb. Der entsprechende Anteil unter den deutschen Sozialhilfeempfangenden beträgt 27,1 %. Dementsprechend betrug der Gesamtanteil nachgewiesener Schulabschlüsse unter den deutschen Sozialhilfeempfangenden rund 70 %, während er unter den nichtdeutschen Sozialhilfeempfängern und -empfängerinnen nur knapp 48 % ausmachte. Betrachtet man zusätzlich unter den positiven Nennungen zum Schulabschluss die Verteilung der Haupt- und Realschulabschlüsse, fällt auch hier der Vergleich zuungunsten der Ausländer und Ausländerinnen aus. Vor dem Hintergrund nahezu glei- cher Altersstruktur der beiden Empfängergruppen muss das schulische Ausbildungsniveau der nichtdeutschen Empfangenden insgesamt als deutlich schlechter eingestuft werden. Es ist nun zu fra- gen, ob sich dies auch beim Vergleich der beruflichen Qualifikationsstruktur wiederholt.

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Abbildung 1.6.24: Verteilung erwerbsfähiger deutscher und nichtdeutscher Sozialhilfeempfänger/innen nach dem erreichten Schulabschluss (deutsch/nichtdeutsch jeweils = 100%) in Berlin 2004

35 32,2

30 25,0 23,7 25 20,8 20,1 20 14,6

Prozent 15 11,7 11,3 10,8 10 8,5

4,0 4,4 4,5 5 2,5 2,8 3,3

0 undefiniert Unbekannt Ausbildung Sonstiger in schulischer in Abschluss Schulabschluss Volks- oder Volks- Hochschulreife oder gleichwertiger Realschulabschluss Fachhochschul oder Fachhochschul Kein Schulabschluss Kein Hauptschulabschluss

deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Die Abbildung 1.6.25 stellt die berufliche Qualifikationsstruktur der deutschen/nichtdeutschen Empfängergruppen gegenüber. In beiden Empfängergruppen liegt der Anteil ohne Berufsabschluss sehr hoch, wobei die Quote unter den nichtdeutschen Empfangenden mit fast 47,9 % noch einmal

Abbildung 1.6.25: Verteilung erwerbsfähiger deutscher und nichtdeutscher Sozialhilfeempfänger/innen nach dem erreichten Berufsabschluss (deutsch/nichtdeutsch jeweils = 100 %) in Berlin 2004

60

50 47,9

41,3 40

30

Prozent 23,4

20 17,5 14,3

10,2 10 7,0 5,9 4,0 4,4 3,7 2,8 3,0 3,5 3,3 2,6 1,6 1,1 1,5 1,1 0 undefiniert Unbekannt Abgeschl. Ausbildung berufl./schul. o.ä. Abschluss Ausbildung Kein berufl. Kein kaufmännisch Fachhochschul- Noch in beruflicher in Noch gewerblich o.ä. gewerblich Anderer beruflicher Anderer /Hochschulabschluss Ausbildungsabschluss Abschluss Fachschule Abschluss Abgeschlossene Lehre Abgeschlossene Lehre Abgeschlossene

deutsch nichtdeutsch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme 48 SPEZIALBERICHT 2006-1 SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN deutlich höher ausfällt als unter den deutschen Empfängern und Empfängerinnen (41,3 %). Hinzu kommen in beiden Gruppen erhebliche Anteile „unbekannter“ (dt. = 14,3 %; ndt. = 23,4 %) und „nicht definierter“ Berufsabschlüsse (beide Gruppen je rund 4 %). Zusammenfassend ist daher festzustel- len, dass in der deutschen Empfängergruppe fast drei Fünftel (rund 59 %) und bei nichtdeutschen Empfängergruppen gut drei Viertel (rund 76 %) gar keinen oder keinen verwertbaren Berufsabschluss nachweisen können. Für beide Empfängergruppen wird der Zusammenhang mangelnder Bildung und häufiger Sozialhilfebedürftigkeit deutlich, aber auch im Bereich der beruflichen Qualifikation ist die ausländische Empfängergruppe insgesamt erheblich schlechter für den Wettbewerb am Arbeitsmarkt gerüstet als die deutsche Empfängergruppe.

 Besondere soziale Lagen von Bedarfsgemeinschaften Zum Ursachengefüge der Sozialhilfebedürftigkeit gehören auch besondere soziale Situationen, die bezogen auf den Typ der Bedarfsgemeinschaft in der Sozialhilfestatistik mit folgenden Merkmalen erfasst werden: - Tod eines Familienmitgliedes - Trennung/Scheidung - Geburt eines Kindes - Freiheitsentzug, Haftentlassung - stationäre Unterbringung eines Familienmitgliedes - Suchtabhängigkeit - Überschuldung - sonstige soziale Situation. Zur Qualität der Erfassung dieser Merkmale im Zuge der Fallbearbeitung bei den Sozialhilfeträgern gelten leider auch hier die zum Erwerbsstatus gemachten kritischen Anmerkungen. Diese Merkmale werden in sehr hohem Maße unvollständig erfasst, ein Mangel der Fallbearbeitung, der wichtige In- formationen für eine gezielte Sozialplanung verhindert. Auf die Analyse dieses Datenbereiches muss daher verzichtet werden.

1.7 Auswirkungen der Sozialhilfebedürftigkeit bei Eltern und Kindern

Mögliche Auswirkungen von Sozialhilfebedürftigkeit lassen sich in zwei Hauptbereiche gliedern, materielle und soziale/sozialpsychologische Auswirkungen. Insbesondere für den zweiten Bereich gilt, das er sich in allgemeiner Darstellung eigentlich nur als eine Liste von Gefährdungsfaktoren beschreiben lässt, denen die Betroffenen ausgesetzt sind, besonders dann, wenn ihre Sozialhilfe- bedürftigkeit länger anhält und sie keinen Ausweg aus der Bedürftigkeitslage (mehr) sehen. Die wesentlichen direkten Auswirkungen der materiellen Knappheitslage liegen - in der Beschränkung der allgemeinen Konsummöglichkeiten – oft auf Dauer; - im erzwungenen Verzicht auf „Luxus“, den andere sich leisten können; - in der Gefahr des Ausweichens auf Kredite mit anschließend erdrückender Schuldenproblematik; - in der Gefährdung der bisherigen Wohnverhältnisse (Mietrückstände; Wohnungskündigung auch hier oft verbunden mit Schuldenproblematik). Häufige soziale und sozialpsychologische Folgen lassen sich wie folgt umreißen: - Arbeitslosigkeit belastet Ehe und Familie, sie kann zum Zerfall der Familie führen. - In der Familie wirkt materielle Not oft zerstörerisch und aggressivitätsfördernd bei Eltern wie bei Kindern.

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- Schwindendes Selbstwertgefühl der Betroffenen kann zur Flucht in die Sucht führen (Depressi- onen, Alkohol, Drogen, Beschaffungskriminalität). - Stigmatisierung und Isolierung der „Armen“ im Wohnumfeld und im Umfeld der Gleichaltrigen (Schule, Straße, Lehre, Beruf; Freundeskreis). - Cliquenbildung Gleichbetroffener - verbunden mit Aggressionsbildung. - Mangels innerfamiliärer Förderung wiederholen sich elterliche Bildungsdefizite bei den Kindern. Die betroffenen Menschen gehen selbstverständlich unterschiedlich mit dem Umstand sozialer Be- dürftigkeit und Deprivationsprozessen um und entwickeln unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Es verbietet sich somit eine pauschalierende Darstellung des „psychosozialen“ Zustandes der Empfängergesamtheit oder auch nur bestimmter Gruppen. Die genannten Gefährdungsfaktoren kom- men jedoch mit zunehmender Dauer der Sozialhilfebedürftigkeit auch zunehmend häufig zur Aus- wirkung. Dabei kommt den Folgewirkungen des Verlustes der eigenen Erwerbsmöglichkeiten der Eltern eine besonders hohe Bedeutung zu. Einige der genannten Faktoren weisen neben dem sozialen/sozialpsychologischen Bezug auch auf direkte und indirekte gesundheitliche Gefährdungen hin. Es ist darauf hinzuweisen, dass diese Ein- flüsse insbesondere für die geistige und gesundheitliche Entwicklung der von Armut betroffenen Kinder erhebliche Nachteile bedeuten und nachhaltige Defizite für die Lebensplanung junger Menschen hervorrufen können. Vor allem für Kinder und Jugendliche hat daher die Hilfe zum Ausweg aus der Sozialhilfebedürftigkeit über den materiellen Aspekt der Lebenshaltung eine wesentlich weiter rei- chende Bedeutung.

1.8 Zuschussrate von Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt

Die Frage nach der Eigenbeteiligung und dem Zuschussbedarf (Nettoanspruch) von sozialhilfe- bedürftigen Bedarfsgemeinschaften bringt zum Stand Ende 2004 erhebliche Unterschiede zu Tage, sofern nach dem Typ der Bedarfsgemeinschaft unterschieden wird. Zunächst soll aber ein Überblick über die durchschnittlichen absoluten Eurobeträge gegeben werden (Abbildung 1.8.1). Der Brutto- bedarf beschreibt den nach dem Bemessungsverfahren der Sozialhilfe je Bedarfsgemeinschaft ge- setzlich zu berücksichtigenden Wert der Lebenshaltung. Der Eigenanteil entspricht dem bei der Be- rechnung des Zuschussbedarfs anrechenbaren Einkommen und die Gesamtzuschussrate ist gleich der Summe aus Sozialhilfezuschuss plus Wohngeld. Die ausgewiesenen Werte sind jeweils als Durchschnitt in Euro/Monat je Typ der Bedarfsgemeinschaft berechnet. Die Spanne der durchschnittlichen Eigenanteile reicht von 156 Euro bei 1-Personenhaushalten bis 1.262 Euro in der offenen Klasse mit mehr als 7 Personen. Bei den meisten Bedarfsgemeinschaften liegt der Gesamtzuschussanteil von Sozialhilfe (Nettobedarf) und Wohngeld absolut über dem Eigen- anteil. Hier reicht die Spanne der Durchschnittsbeträge von 446 Euro bei 1-Personenhaushalten bis 1.418 Euro in der obersten Klasse mit mehr als 7 Personen. Lediglich bei den Bedarfsgemeinschaften mit 5 bis 6 Personen übersteigt der Eigenanteil den Gesamtzuschussanteil geringfügig. Wie viel Prozent ihres Lebensunterhaltes die Bedarfsgemeinschaften aus eigenem Einkommen be- streiten, zeigt die folgende Abbildung 1.8.2. Im Gesamtdurchschnitt über alle Bedarfsgemeinschaften beträgt die Gesamtzuschussrate (Nettobedarf Sozialhilfe plus Wohngeld) knapp 63 Prozent, d.h. nicht einmal zwei Fünftel der Lebenshaltungskosten werden im Durchschnitt aus eigenem Einkommen bestritten. Das hohe Ausmaß der Abhängigkeit von sozialen Transferleistungen wird allein am Zu- schussbedarf aus Sozialhilfe plus Wohngeld schon recht deutlich. Beim Vergleich nach der Größe der Bedarfsgemeinschaft treten die Gewichtsunterschiede von Ei- genanteil und Zuschussquote besonders markant zutage. Den weitaus höchsten Zuschussanteil neh- men 1-Personenhaushalte in Anspruch (74 %), gefolgt von den 2-Personenhauhsalten mit einer Rate

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Abbildung 1.8.1: Bruttobedarf, angerechnetes Einkommen und Gesamtsubventionsbetrag (Nettoanspruch (lfd. HzL) und Wohngeld) nach Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft in Berlin Dezember 2004

2.679 2700 2.285 2400 2.018 2100 1.753 1800 1.495 1.418 1500 1.254 1.156

Euro 1.031 1200 969 892 1.262 776 900 695 1.129 602 591 861 987 600 446 719 558 300 378 156 0 Personen Personen Personen Personen Personen Personen BdG mit 2 BdG mit 3 BdG mit 4 BdG mit 5 BdG mit 6 BdG mit 7 BdG mit 8 und mit BdG mehr Personen BdG mit 1 Person

Bruttobedarf Nettoanspruch u.Wohngeld angerechnetes Einkommen Ø=881 Ø=553 Ø=328

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.8.2: Eigenanteil und Gesamtsubventionsrate (Nettoanspruch (lfd. HzL) und Wohngeld) nach Größe der Sozialhilfe- Bedarfsgemeinschaft in Berlin Dezember 2004

80

75

70 74,1 61,0 65 62,7 60 55,5 51,9 52,9 50,6 55 50,9 51,1

50 Prozent 45 48,1 49,1 48,9 49,4 47,1 40 44,5 37,3 35 39,0 30

25 25,9 20 Personen je BdG insgesamt BdG je BdG mit 1 Person BdG mit 8 und mehr mit BdG BdG mit 2 Personen mit BdG 3 Personen mit BdG 4 Personen mit BdG 5 Personen mit BdG 6 Personen mit BdG 7 Personen mit BdG

Nettoanspruch u.Wohngeld angerechnetes Einkommen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) von 61 %. Je kleiner die Bedarfsgemeinschaft, desto höher fällt der Zuschussbedarf aus. Haushalts- typen, in denen von der Größe her eher Kinder zu vermuten sind (3 und mehr Personen), decken im

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Durchschnitt zwischen 45 % bis 50 % ihres Lebensunterhalts aus eigenem Einkommen. Erst im Fal- le besonderer Haushaltsgröße (mehr als 7 Personen) übersteigt wiederum der Zuschussanteil den Eigen- anteil. Dieses Ergebnis scheint vordergründig eine positive Bewertung zu verlangen, legt es doch den Schluss nahe, dass sich der Grad der materiellen Abhängigkeit bei Familien nicht ganz so dramatisch dar- stellt wie bei Haushalten, in denen vorwiegend allein stehende Erwachsene leben. Ob diese Vermu- tung wirklich zutrifft, ist zu untersuchen. An dieser Stelle sei nochmals angemerkt, dass bei der Be- rechnung des Zuschussbedarfs bereits Sozialtransfers aus anderen Sozialsystemen als anrechenbares Einkommen berücksichtigt werden, welche gegenüber der Sozialhilfe vorrangigen Charakter haben. Auf diesen Zusammenhang wird bei der Beschreibung des Lebenshaltungsniveaus von Sozialhilfe- empfangenden noch näher einzugehen sein (s. Abschnitt 1.10). Unterschiedliche Haushalte haben unterschiedliche Bedarfs- und Einkommensstrukturen, wie auch unterschiedliche Voraussetzungen der Einkommenserzielung (z. B. Erwerb, Kapital, Renten/Pensionen, öffentliche und private Trans- fers). Es soll versucht werden, durch differenzierte Betrachtung des Eigenanteils der Sozialhilfe- empfänger und -empfängerinnen nach diesen Kriterien die Grenze zwischen Armut und Versorgung deutlicher zu beschreiben.

1.9 Bedarfsstruktur und Niveau der Lebenshaltung bei Familien mit lau- fender Hilfe zum Lebensunterhalt

Zunächst ist aber ein genauerer Blick auf den Bruttobedarf, das gesetzlich vorgesehene Niveau der Lebenshaltung von Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe, und seine Entwicklung in Abhängigkeit von der Haushaltsgröße zu richten. Wiederum wird also nach dem Typ der Bedarfsgemeinschaft un- terschieden und die Entwicklung der letzten Jahre soll nachvollzogen werden. Damit kann zum ei- nen die Frage beantwortet werden, in welcher Weise der Bedarf mit zunehmender Größe der Bedarfs- gemeinschaft auch vom Gesetzgeber anerkannt wird und des weiteren, ob die hier betrachteten Gruppen von Sozialhilfeempfangenden in dieser Zeit eine materielle Besserstellung erfahren haben oder nicht. Steigt der anerkannte Bruttobedarf mit zunehmender Haushaltsgröße proportional oder gar über- proportional? Als Maßstab soll jeweils der Wert gelten, der dem 1-Personenhaushalt zugeordnet ist. Abbildungen 1.9.1 und 1.9.2 zeigen diesen Zusammenhang für einige ausgewählte Komponenten der

Abbildung 1.9.1: Steigerungsfaktoren des Bruttobedarfs, des Nettoanspruchs (lfd. HzL) und des angerechneten Einkommens in Abhängigkeit von der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft mit 1 Person= 1) in Berlin Juni 2001 bis Juni 2004

10

9 8,0 8 7,2 6,5 7 5,7 6 4,5 5 4,4

Faktor 3,8 3,5 4 3,4 2,9 2,4 2,5 3 2,1

2 1,6 2,7 1,0 2,3 2,0 1 1,6 1,7 1,3 1,5 0 BdG mit 1 BdG mit 2 BdG mit 3 BdG mit 4 BdG mit 5 BdG mit 6 BdG mit 7 BdG mit 8 und Person Personen Personen Personen Personen Personen Personen mehr Personen

Bruttobedarf angerechnetes Einkommen Nettoanspruch

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Abbildung 1.9.2: Steigerungsfaktoren des Gesamtzahlbetrages, des Nettoanspruchs (lfd. HzL) und des Wohngeldes in Abhängigkeit von der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft mit 1 Person= 1) in Berlin Juni 2001 bis Juni 2004

6

4,9 5

3,7 4 3,2 3,2

2,7 2,6 3 2,4

Faktor 2,2 1,9 1,9 2,7 2 1,6 1,8 1,6 2,3 1,0 1,3 2,0 1,6 1,7 1 1,5 1,3 1,0

0 BdG mit 1 BdG mit 2 BdG mit 3 BdG mit 4 BdG mit 5 BdG mit 6 BdG mit 7 BdG mit 8 und Person Personen Personen Personen Personen Personen Personen mehr Personen

Wohngeld Nettoanspruch Gesamtzahlbetrag

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Bedarfsberechnung. Die ausgewiesenen Werte sind wieder jeweils als Durchschnitt in Euro/Monat je Typ der Bedarfsgemeinschaft berechnet. Der gesetzlich zugestandene Gesamtwert der Lebenshaltung steigt zwar mit der Anzahl der Mitglie- der der Bedarfsgemeinschaft, jedoch deutlich unterproportional. Die Hauptursache dafür ist, dass die so genannten Regelsätze altersspezifisch festgelegt wurden. Dabei wird dem Haushaltsvorstand der größte Betrag (Eckregelsatz) zugeordnet. Ferner steigt die Miete nicht direkt proportional mit der Größe der Bedarfsgemeinschaft. Hingegen steigt das angerechnete Einkommen fast direkt proportional mit der Größe der Bedarfs- gemeinschaft. Dementsprechend entwickelt sich der Nettoanspruch aus der Sozialhilfe wieder unter- proportional. Im Zahlbetrag ist jedoch neben dem Nettoanspruch aus der Sozialhilfe auch noch ein Wohngeldbetrag enthalten. Dieser steigt in Abhängigkeit von der Größe der Bedarfsgemeinschaft deutlich stärker als der Nettoanspruch aus der Sozialhilfe, so dass der Zahlbetrag ebenfalls stärker zunimmt als der Netto- anspruch aus der Sozialhilfe. Betrachtet man den Verlauf des Niveaus der genannten Komponenten des Berechnungsverfahrens der Sozialhilfe in den letzen Jahren, so zeigen sich im Berichtszeitraum Juni 2001 bis Dezember 2004 für alle Bedarfsgemeinschaftstypen nur minimale Schwankungen. Diese Aussage bezieht sich sowohl auf den Bruttobedarf, als auch auf das angerechnete Einkommen und den durchschnittlichen Zahlbetrag. Beim Wohngeldanteil lassen sich für alle Bedarfsgemeinschaftstypen geringe Steigerungen feststel- len. Diese liegen zwischen 7 Euro (BdG mit 1 Person) und 44 Euro (BdG mit 8 und mehr Personen) je nach Größe der Bedarfsgemeinschaft. Zusammenfassend geben die Abbildungen 1.9.3, 1.9.4 und Tabelle 1.9.1 einen Überblick über die Gesamtdurchschnittswerte aller bereits dargestellten Komponenten der Bedarfsberechnung. Die Index- reihen in der Abbildung 1.9.4 belegen noch einmal deutlich, dass sich im Gesamtdurchschnitt fall- bezogen materiell seit 2001 nicht viel getan hat. Die enormen Ausgabensteigerungen der letzten Jah- re sind vor allem auf die Fallzahlentwicklung zurückzuführen, wie dargestellt. Außer dem Wohngeld,

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Abbildung 1.9.3: Durchschnittliche Beträge je Bedarfsgemeinschaft bei ausgewählten Komponenten der Bedarfsberechnung der Sozialhilfeträger in Berlin Juni 2001 - Dezember 2004

1000 869 875 881 849 852 860 860 900 847

800

700

538 541 548 546 543 548 553 600 536

500 416 411 416 419 413 413 419 Euro 417 400 311 312 312 314 311 326 327 328 300

200 122 130 132 127 130 135 134 119 100

0Jun 01 Dez 01 Jun 02 Dez 02 Jun 03 Dez 03 Jun 04 Dez 04

Bruttobedarf angerechnetes Einkommen Wohngeld SH-Nettoanspruch Zahlbetrag

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Abbildung 1.9.4: Index der Durchschnittsbeträge je Bedarfsgemeinschaft bei ausgewählten Komponenten der Bedarfsberechnung der Sozialhilfeträger (Juni 2001= 100%) in Berlin Juni 2001 - Dezember 2004

115

112,2

110

105,6 105 103,1 100,0

Prozent 100,5 100

95

90 Jun 01 Dez 01 Jun 02 Dez 02 Jun 03 Dez 03 Jun 04 Dez 04

Bruttobedarf angerechnetes Einkommen Wohngeld SH-Nettoanspruch Zahlbetrag

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) welches eine rund 12 %-ige Niveauanhebung erfuhr, verharren alle genannten Komponenten nahezu auf dem Ausgangsniveau vom Juni 2001. Unter Berücksichtigung selbst maßvoller Preisentwicklungen der Lebenshaltung im Berichtszeitraum ist daher davon auszugehen, dass sich die materielle Lage von Sozialhilfeempfängern und -empfängerinnen seit Jahren nicht wesentlich verbessert hat. Es ist in diesem Zusammenhang aber daran zu erinnern, dass insbesondere die Kostensteigerungen bei öf- fentlichen Dienstleistungen (Wasser, Energie, Nahverkehr - Sozialkarte) die hier in Rede stehenden Personen direkt mit betroffen haben. Der Verlauf der Einkommenslinie in der Grafik 1.9.3 lenkt den Blick auf die Einkommen der Sozial- hilfeempfängerinnen und -empfänger. Im Gesamtdurchschnitt aller Bedarfsgemeinschaften übersteigt das anrechnungsfähige Einkommen während des Berichtszeitraums das Niveau von 300 Euro nur unwesentlich. Woraus es sich zusammensetzt, ist die Frage, der sich der Bericht nun zuwenden soll.

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Tabelle 1.9.1: Komponenten des Bruttobedarfs der laufenden Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft in Berlin Juni 2001 bis Dezember 2004

Jun. 01 Dez. 01 Jun 02 Dez. 02 Jun. 03 Dez. 03 Jun. 04 Dez. 04

Euro Bruttobedarf

BdG mit 1 Person 587 590 591 600 594 597 600 602 BdG mit 2 Personen 941 940 951 959 962 966 972 969 BdG mit 3 Personen 1.223 1.216 1.236 1.238 1.245 1.249 1.260 1.254 BdG mit 4 Personen 1.448 1.442 1.465 1.470 1.482 1.486 1.495 1.495 BdG mit 5 Personen 1.688 1.682 1.708 1.724 1.737 1.750 1.757 1.753 BdG mit 6 Personen 1.944 1.943 1.973 1.986 1.987 2.006 2.022 2.018 BdG mit 7 Personen 2.208 2.174 2.226 2.245 2.260 2.264 2.284 2.285 BdG mit 8 und mehr Personen 2.607 2.542 2.616 2.626 2.643 2.654 2.665 2.679 angerechnetes Einkommen

BdG mit 1 Person 156 154 154 154 154 159 159 156 BdG mit 2 Personen 348 349 353 356 360 375 378 378 BdG mit 3 Personen 534 532 546 550 552 562 563 558 BdG mit 4 Personen 696 695 709 707 710 718 719 719 BdG mit 5 Personen 878 869 884 880 888 896 900 892 BdG mit 6 Personen 1.028 1.023 1.026 1.020 1.032 1.047 1.039 1.031 BdG mit 7 Personen 1.131 1.133 1.112 1.111 1.134 1.130 1.147 1.129 BdG mit 8 und mehr Personen 1.248 1.212 1.212 1.237 1.233 1.276 1.270 1.262 Wohngeld

BdG mit 1 Person 87 90 96 97 89 92 96 94 BdG mit 2 Personen 131 132 144 146 142 144 148 146 BdG mit 3 Personen 160 161 174 177 179 180 185 181 BdG mit 4 Personen 196 198 210 216 219 221 227 224 BdG mit 5 Personen 221 226 235 246 249 253 256 256 BdG mit 6 Personen 262 270 279 286 292 296 307 305 BdG mit 7 Personen 320 315 333 347 345 356 353 360 BdG mit 8 und mehr Personen 412 396 428 442 455 457 466 466 Nettoanspruch

BdG mit 1 Person 344 346 341 349 351 346 345 352 BdG mit 2 Personen 462 459 455 458 459 447 445 444 BdG mit 3 Personen 529 522 516 511 514 508 511 514 BdG mit 4 Personen 557 549 546 547 553 547 549 552 BdG mit 5 Personen 590 587 589 598 600 602 600 605 BdG mit 6 Personen 654 650 667 680 664 663 675 682 BdG mit 7 Personen 758 727 781 786 781 777 783 795 BdG mit 8 und mehr Personen 947 934 975 946 955 921 929 951 Zahlbetrag (Nettoanspruch+Wohngeld)

BdG mit 1 Person 431 437 437 446 440 438 440 446 BdG mit 2 Personen 593 591 598 603 601 591 594 591 BdG mit 3 Personen 689 684 690 688 693 687 696 695 BdG mit 4 Personen 753 747 756 763 772 768 776 776 BdG mit 5 Personen 810 813 824 844 849 854 856 861 BdG mit 6 Personen 916 920 947 966 955 959 982 987 BdG mit 7 Personen 1.078 1.042 1.114 1.133 1.126 1.134 1.137 1.156 BdG mit 8 und mehr Personen 1.359 1.330 1.404 1.389 1.410 1.377 1.395 1.418

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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1.10 Höhe und Struktur anrechenbarer Einkommen - Beleg für Armut?

In Abschnitt 1.8 wurde der so genannte Eigenanteil, das anrechnungsfähige Einkommen der Sozial- hilfeempfangenden, am Bruttobedarf gemessen und festgestellt, dass Haushalte mit Kindern einen etwas höheren Eigenanteil zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts beitragen als insbesondere Einper- sonenhaushalte. Es wurde auch beschrieben, dass zur Berechnung des Zuschussbedarfs auch Leis- tungen aus gegenüber dem BSHG vorrangigen Sozialsystemen herangezogen werden. Unter dem Aspekt der Zugehörigkeit zur Armutsbevölkerung ist daher die Einkommensstruktur der Sozialhilfe- beziehenden zu untersuchen. Es stellt sich die Frage nach Höhe und Anteil der aus eigener wirtschaft- licher Betätigung (Erwerbsbeteiligung) erworbenen Einkommen und nach den (anrechenbaren) vor- rangigen Transfereinkommen, von welchen Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen neben der Sozialhilfe noch abhängen. Letztere machen neben der Sozialhilfe bereits deutlich, wie weit die materielle Abhängigkeit der betroffenen Sozialhilfehaushalte von sogenannten vorgeschalteten Trans- ferleistungen bereits im Vorfeld der Sozialhilfebedürftigkeit auf mangelndes erworbenes Einkommen hinweisen und Versorgungslücken der betroffenen Haushalte darstellen. In diesen Zusammenhang gehört auch das Wohngeld. Es zählt nicht zum anrechenbaren Einkommen, sondern wird im Berech- nungsverfahren nach den Regeln des Wohngeldgesetzes zumeist als pauschales Wohngeld parallel zur Sozialhilfe gewährt und bildet mit dem Zuschussbetrag der Sozialhilfe (Nettoanspruch) zusam- men den Zahlbetrag. Aus diesen Ausführungen wird jedoch auch klar, dass der Einkommensbegriff in der Sozialpolitik mit der gängigen Begriffsfassung der Wirtschaftstheorie nicht kompatibel ist, sondern wesentlich um Elemente des Begriffs „Versorgung“ ergänzt wurde. Der Begriff „Armutsvermeidung“, oft im Zu- sammenhang mit der Sozialhilfegewährung genannt, belegt diese Vermischung. Gleichzeitig stellt die neue Sozialgesetzgebung des SGB II wieder wesentlich stärker auf den Einkommensbegriff im Sinne von Erwerbseinkommen ab (siehe Kapitel 2 ff). Im Folgenden wird versucht, die Einkommens- situation von Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe aus der Struktur ihrer anrechnungsfähigen Ein- kommen anschaulich zu machen. Mit Blick auf das Thema werden hier die Familien mit Kindern in den Betrachtungsmittelpunkt gerückt. Lediglich zu Vergleichszwecken wird die Lage der Einpersonen- haushalte mit herangezogen. Dabei sollen vier Einkommensgruppen unterschieden werden, die im Berechnungsverfahren der Sozialhilfe nach Einkommensarten aufgeschlüsselt sind. Sie trennen die Aspekte von Erwerb und Versorgung hinreichend: Einkommensgruppe 1 (erworbene Einkommen): Einkünfte aus Erwerbstätigkeit, Einkünfte aus Ge- werbebetrieb, Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit, Ein- nahmen aus Vermögen, Einkommen aus Vermietung, Ausbildungsgeld, Unterhalt, Werksrente, Pen- sionsrente, Ausgleichsrente und Ehegattenzuschlag, Berufs- und Schadensausgleichsrente, Elternrente; Einkommensgruppe 2 (Transfers auf Beitrag beruhend): Altersruhegeld, Witwen-/Witwerrente, Wai- senrente, Berufsunfähigkeitsrente, Erwerbsunfähigkeitsrente, sonstige Rente, Arbeitslosengeld, Kran- kengeld und sonstige Leistungen Krankenkasse; Einkommensgruppe 3 (Transfers auf Steuern beruhend): Arbeitslosenhilfe, sonstige Leistungen Ar- beitsamt, Kindergeld, Unterhaltsgeld, Grundrente (Bundesversorgungsgesetz), Berufsausbildungs- beihilfe, Kindergeldzuschlag, Kinderzuschuss, sonstige Leistung Kindergeld, BAFöG, Landesaus- bildungsförderung, Unterhaltsvorschuss, Werkstatteinkommen Eingliederungshilfe, sonstige Einnah- men II, Kindergeldzuschlag bei Versorgungsbezügen, Versorgung nach § 44 Bundesversorgungsgesetz, Versorgung nach § 48 Bundesversorgungsgesetz, LAG-Rente (Gesetz über den Lastenausgleich), Leistungen aus der Grundsicherung und Leistungen aus der Kriegsopferfürsorge; Einkommensgruppe 4 (sonstige Einkommen): einmalige Einkünfte, sonstige Einkünfte, Leistung nach § 77 (1) BSHG und nach § 77 (2) BSHG, Zuwendungen nach § 78 BSHG, sonstige nichtanrechenba- re Einkünfte, Leistung nach § 122 BSHG, Leistung nach § 16 BSHG, sonstige Einnahmen und anzu- rechnendes Einkommen des Ehegatten (Grundsicherungsgesetz).

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Zunächst wieder ein Gesamtüberblick. Das durch- Abbildung 1.10.1: schnittliche Gesamteinkommen liegt bei Ehepaa- Durchschnittliches monatliches Gesamteinkommen bei ren mit Kindern mit einem Betrag von rund 615 ausgewählten Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe in Berlin Dezember 2004 Euro unter allen ausgewählten Bedarfsgemein- schaftstypen am höchsten, gefolgt von den nicht- 700 615 ehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern 578 (rund 578 Euro) und den Alleinerziehenden (rund 600 479 479 Euro). Hinter diesen Gesamtergebnissen ver- 500 bergen sich u.a. unterschiedliche Haushaltsgrößen 400 in verschiedener Anzahl, so dass sie noch wenig Euro Aussagewert haben (Abbildung 1.10.1). 300 200 In den folgenden Abbildungen wird die Verteilung 119 der vier genannten Einkommensgruppen mit Be- 100 zug auf ausgewählte Bedarfsgemeinschaften mit 0 Kindern nach der Haushaltsgröße und zum Ver- gleich auch auf Einpersonenhaushalte bezogen

dargestellt. Kindern m. Kindern 1-Personenhaushalt Alleinerziehende. m. Alleinerziehende. Unter den Ehepaaren mit Kindern dominiert in m. Kindern Ehepaare Lebensgemeinschaften allen Haushaltsgrößen der Anteil der steuerfinan- zierten Transferleistungen bei weitem. Hierzu (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) gehören vor allem die Arbeitslosenhilfe und das Kindergeld. Erworbenes Einkommen bleibt über alle Haushaltsgrößen dieses Familientyps nahezu konstant. Beitragsbezogene Transferleistungen und sonstige Einkommen haben in der Einkommens- zusammensetzung kaum nennenswertes Gewicht (Abbildung 1.10.2).

Abbildung 1.10.2: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von Ehepaaren mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004

1.000 928

900 783 800 662 700

600 514

500 Euro 356 400

300 206 199 201 171 153 155 200 173 100 37 30 26 26 27 22 12 0 14 Ehepaare mit 1 Kind Ehepaare mit 2 Ehepaare mit 3 Ehepaare mit 4 Ehepaare mit 5 Ehepaare mit mehr n=5.700 Kindern Kindern Kindern Kindern als 5 Kindern n=5.679 n=3.021 n=1.359 n=564 n=391

erworbene Einkommen Transfers auf Beiträgen beruhend Transfers auf Steuern beruhend sonstige Einkommen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Beim Bedarfsgemeinschaftstyp „Alleinerziehende mit Kindern“ stellt sich die Lage sehr ähnlich dar. Auch hier überwiegen im Einkommen steuerfinanzierte Transferleistungen besonders deutlich. Hierzu gehören vor allem die Arbeitslosenhilfe und das Kindergeld, in gewissem Umfang dürften auch BAföG-

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Leistungen eine Rolle spielen. Erworbene Einkommen spielen mit um 100 Euro schwankenden Wer- ten eine sehr geringe Rolle. Sie sinken sogar bei steigender Haushaltsgröße. Hier dürfte sich u.a. deutlich das Problem der Nichtvereinbarkeit von Kindererziehung und Berufsausübung niederschla- gen. Und wie schon bei Ehepaaren mit Kindern stellen beitragsfinanzierte Transfers und sonstige Einkommen mit monatlichen Durchschnittsbeträgen unter 30 Euro kaum erwähnenswerte Anteile (Abbildung 1.10.3).

Abbildung 1.10.3: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von Alleinerziehenden mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004

1.200 1.128

1.100 1.004 955 1.000

900 779 800

700 573 600 Euro 500 395 400

300 219 140 132 200 106 81 61 73 100 96 17 18 14 15 14 5 0 0 Alleinerz. mit 1 Alleinerz. mit 2 Alleinerz. mit 3 Alleinerz. mit 4 Alleinerz. mit 5 Alleinerz. mit 6 Alleinerz. mit Kind Kindern Kindern Kindern Kindern Kindern mehr als 6 Kindern

erworbene Einkommen Transfers auf Beiträgen beruhend Transfers auf Steuern beruhend sonstige Einkommen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

Als letzter Familientyp sollen nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern betrachtet werden (Abbildung 1.10.4). Bei ihnen findet man nahezu dasselbe Bild wie bei den vorgenannten Familien- typen.

Abbildung 1.10.4: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von nichtehelichen Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004

1.200 1.106

1.000 894

744 800

545 600 Euro

390 400 221 194 196 175 164 133 200 180 24 17 18 48 27 0 0 Lebensgemeinschaft Lebensgemeinschaft Lebensgemeinschaft Lebensgemeinschaft Lebensgemeinschaft Lebensgemeinschaft mit 1 Kind mit 2 Kindern mit 3 Kindern mit 4 Kindern mit 5 Kindern mit mehr als 5 Kindern

erworbene Einkommen Transfers auf Beiträgen beruhend Transfers auf Steuern beruhend sonstige Einkommen

(Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -)

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Der Vergleich mit den Einpersonenhaushalten Abbildung 1.10.5: macht deren Einkommenslage deutlich (Abbil- Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung bei 1- dung 1.10.5). Durchschnittlich beträgt das Ge- Personenhaushalten mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004 samteinkommen in dieser Empfängergruppe 119

Euro. Dass sich hier mit hoher Wahrscheinlich- 60 keit ein nennenswerter Anteil älterer Arbeitneh- 53 mer und Arbeitnehmerinnen verbirgt, zeigt - trotz 50 des geringen Einkommensniveaus – der relative Anteil der erwerbs- und beitragsfinanzierten Transfereinkommen. Er beträgt immerhin gut 40 33 68 % des Gesamteinkommens dieser Bedarfsge- 29 30 meinschaften. Steuerfinanzierte Transfers und Euro sonstige Einkommen spielen mit rund 38 % bei diesem Typ auch noch eine erhebliche Rolle. Ent- 20 scheidend ist in dieser Gruppe jedoch die sehr geringe Höhe des Gesamteinkommens. Entspre- 10 5 chend hoch ist der Zuschussanteil aus Sozialhil- fe, wie bereits gezeigt (siehe Abschnitt 1.8). 0 erworbene Transfers auf Transfers auf sonstige Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Ty- Einkommen Beiträgen Steuern Einkommen beruhend beruhend pen von Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bereits vor Sozialhilfebezug in sehr hohem Maße (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) von steuerfinanzierten Transferleistungen abhän- gen. Es sei daran erinnert, dass in dieser Analyse Abbildung 1.10.6: das ebenfalls steuerfinanzierte Wohngeld außer Anteil des Wohngeldes je Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft Betracht blieb (siehe Abschnitt 1.10, Abs. 1). des Bruttobedarfs (Durchschnittswert über alle Bedarfs- Diese Transferleistung allein deckt neben dem gemeinschaften) in Berlin Juni 2001 - Dezember 2004 Zuschussbetrag der Sozialhilfe bereits je Bedarfs- gemeinschaft durchschnittlich zwischen 14 % und 16 15,4 15 % des Lebensunterhalts (Bruttobedarfs) (Ab- 15,3 15,5 15,2 15,2 bildung 1.10.6). 15,0 15 14,8

In dieser Bevölkerungsgruppe dominiert bei der 14,4 Einkommenszusammensetzung mit Abstand der 14,5 steuerfinanzierte Versorgungsaspekt. Bei Berück- Prozent 14,1 sichtigung des Wohngeldes würden die hier ge- 14 troffenen Bewertungen noch zusätzlich bestätigt 13,5 (Abbildung 1.10.6 und Abschnitt 1.9, Abb. 1.9.4). Das heißt aber auch, dass die hinter diesen steuer- 13 finanzierten Transferleistungen stehenden Sozial- Jun. 01 Jun. 02 Jun. 03 Jun. 04 leistungssysteme nicht in der Lage sind, den Dez. 01 Dez. 02 Dez. 03 Dez. 04 Versorgungsaspekt für bedürftige Familien mit (Datenquelle, Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) Kindern wirklich zu leisten und für sie damit die Sozialhilfe überflüssig zu machen. Es wird eindrucksvoll deutlich, wie sehr die in diesen Haushalten lebenden Kinder mehrfach in den Sog der materiellen Abhängigkeit ihrer Eltern mit hineingezogen werden. Ihre Grundbedürfnisse sind nicht durch Unterhaltsanspruch gegenüber den Eltern gedeckt, wie nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch vorgesehen. Unter dem Aspekt der Einkommenserzielung durch Erwerb sind Bedarfsgemeinschaften mit Kindern durchweg der Armutsbevölkerung zuzurechnen. Erwerbseinkommen und beitragsfinanzierte Trans- fers (Lohnersatzleistungen) haben im Einkommen bedürftiger Familien nur ein sehr geringes Gewicht. Hier spiegelt sich vor allem der hohe Erwerbslosenanteil unter den erwerbsfähigen Sozialhilfe- empfangenden (den Elternjahrgängen), die keine beitragsbegründeten Ansprüche aus der Arbeitslo- senversicherung (mehr) haben, als gesellschaftliches Versorgungsproblem wieder.

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2 Sozialreform ab 2005 und statistisches Berichtswesen

Der Gedanke einer Mindestsicherung des Lebensunterhalts für diejenigen Bürger und Bürgerinnen, die sich nicht aus eigener wirtschaftlicher Kraft oder auf der Grundlage von Ansprüchen gegenüber Dritten helfen können, ist im deutschen Sozialsystem unter dem Begriff Sozialhilfe (Hilfe zum Le- bensunterhalt) im Bundessozialhilfegesetz (BSHG) schon seit langem angelegt und sein Leistungs- niveau sogar ansatzweise an die allgemeine Lebenshaltung unterer Verbrauchergruppen geknüpft worden. Konzipiert war der Ansatz des BSHG als „letztes Glied“ einer Reihe von Sozialsicherungs- systemen (vor allem gesetzliche Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung), deren Leistun- gen bei der Berechnung des Sozialhilfeanspruchs eines Berechtigen als anrechnungsfähiges Einkom- men Berücksichtigung fanden. War das BSHG ursprünglich noch zur Behebung vorübergehender Notlagen konzipiert, wurde es vor allem als Folge steigender und anhaltender Arbeitslosigkeit ab Beginn der 1980er Jahre zunehmend zu einem „Grundsicherungssystem“ für erhebliche Anteile der Bevölkerung, vor allem in Großstäd- ten und industriellen Ballungsgebieten. In Berlin betraf dies seit 1997 durchgehend ca. acht Prozent der Bevölkerung (Ende 2004 rund 270.000 Personen), jeweils mit einem erheblichen Anteil Arbeits- loser (Ende 2004 rund 102.800). So wurden im ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesre- gierung als Hauptursachen der Sozialhilfebedürftigkeit Arbeitslosigkeit und unzureichendes Einkom- men identifiziert. Waren es in den 70er Jahren vorwiegend ältere Menschen mit unzureichenden Alters- einkünften, so hat sich das Hauptgewicht der Sozialhilfebedürftigkeit seitdem vor allem auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Niedrigeinkommen und geringer schulisch-beruflicher Qualifikation und noch einmal besonders deutlich auf Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern und zusätzlich auch qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Familien verlagert. Junge Erwachsene werden nach Abschluss ihrer Ausbildung oft nur schwer in dauerhafte Beschäfti- gung übernommen. Die Lohnersatzleistungen für all diese Gruppen wurden bisher von verschiede- nen Leistungsträgern, der Bundesanstalt für Arbeit im Rahmen der Arbeitslosenhilfe und vom Sozialhilfeträger im Rahmen des Bundessozialhilfegesetzes als laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, erbracht. Seit dem 01.01.2005 wurde das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) durch das Sozialgesetzbuch - Zwölf- tes Buch - (SGB XII) abgelöst. Es wurden die Sozialhilfeempfangenden im erwerbsfähigen Alter ein- schließlich ihrer Familienangehörigen und der Arbeitslosenhilfeempfänger und -empfängerinnen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (bzw. dem Sozialgeld) im Sozialgesetzbuch - Zweites Buch - (SGB II) zusammengeführt. Abgesehen von den damit verbundenen sozialrechtlichen Veränderun- gen und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Betroffenen, ergibt sich hier auch eine umfassende Veränderung der Datenlage. Damit wird der Blick auf alle erwerbsfähigen Bürger und Bürgerinnen nebst ihren unterhaltsberech- tigten Angehörigen möglich, die aus Mangel an eigenen Erwerbsmöglichkeiten oder mangels sons- tigen eigenen Einkommens bzw. aus Mangel an Erwerbsmöglichkeiten/Einkommen ihrer unterhalts- pflichtigen Angehörigen auf staatliche Hilfe angewiesen sind.

2.1 Berechtigtenkreis gemäß SGB II – erste Daten für Berlin

Inzwischen können wir auf die ersten Ergebnisse zum Kreis der Empfangenden und Berechtigten gemäß SGB II zurückschauen. Bei diesen Zahlen handelt es sich um „vorläufige Daten“ von der Bundesagentur für Arbeit. In Berlin umfasst er im Juni 2006 fast 582.000 Personen. Das entspricht rund 17 Prozent der Bevölkerung. Damit ist mehr als jeder sechste Berliner Einwohner auf Leistun- gen gemäß SGB II angewiesen, davon fast drei Viertel erwerbsfähige (gut 434.000 Personen) und mehr als ein Viertel nichterwerbsfähige Menschen (Abbildung 2.1.1, 2.1.2). Der Frauenanteil beträgt knapp die Hälfte aller Berechtigten. Die genannten relativen Anteilswerte sind seit Juni 2005 etwa stabil. Gleichzeitig stieg jedoch die Berechtigtenzahl absolut in allen Empfängergruppen.

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Abbildung 2.1.2: Abbildung 2.1.1: Hilfebedürftige Personen gem. SGB II in Prozentanteilen Hilfebedürftige Personen gem. SGB II nach Erwerbsstatus, nach Erwerbsstatus, Altersgruppen und Geschlecht Altersgruppen und Geschlecht in Berlin Juni und Dezember (Hilfebedürftige insgesamt = 100%) in Berlin Juni und 2005 und Juni 2006 Dezember 2005 und Juni 2006

80 75,7 75,6 700 75,4 74,7 74,7 74,4

600 582 70 545 514 500 440 434 60 412 407 388 400 383 47,8 47,7 50 47,6 278

300 260 in 1.000 in 245 231 39,8 39,7 216 39,4 203 200 40 147 138 132 Prozent 100 30 25,6 25,3 25,3 0 20

10 Frauen

0 unter 25 J Jahre Hilfebedürftige nicht erwerbsfähige nicht Frauen Personen insgesamt Personen nicht 15 Jahre bis 15 Jahre bis unter 65 Jahre 15 Jahre bis erwerbsfähige erwerbsfähige Hilfebedürftige Hilfebedürftige unter 65 Jahre erwerbsfähige Hilfebedürftige erwerbsfähige unter 25 J Jahre

Jun. 05 Dez. 05 Jun. 06 Jun. 05 Dez. 05 Jun. 06

(Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: (Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) SenGesSozV - II A -)

Der hohe Anteil erwerbsfähiger Personen unter den Hilfebedürftigen gemäß SGB II soll zu einer genaueren Betrachtung dieses Personenkreises Anlass geben, signalisiert doch vor allem er die Not- wendigkeit für Maßnahmen zur Realisierung des gesetzlich intendierten Vorranges der Beschäftigung. An dieser Stelle wird aber vor allem deutlich, dass die Zusammenführung der erwerbsfähig arbeits- losen Menschen aus Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe unter ein Sozialgesetz den vollen Blick auf das Ausmaß der Beschäftigungslosigkeit frei gibt, die nicht durch die Arbeitslosenversicherung auskömm- lich finanziert wird. Das Nebeneinander nur teilweise kompatibler Statistiken zur Kombination Ar- beitslosigkeit/Sozialhilfebedürftigkeit kann so überwunden werden. Der Vollständigkeit halber sei hier darauf hingewiesen, dass Bezieher und Bezieherinnen von Arbeitslosengeld I im Fallbestand des SGB II insoweit mit enthalten sind, wie sie und ihre unterhaltsberechtigten Angehörigen bei Vorlie- gen der Bedürftigkeitskriterien ergänzende Leistungen gemäß SGB II beanspruchen. Die Gesamt- zahl der Arbeitslosen setzt sich nach wie vor aus zwei Teilgesamtheiten von Arbeitslosen mit einer gemeinsamen Schnittmenge zusammen. Diese Schnittmenge wird ganz wesentlich vom Leistungs- niveau und der Leistungsbezugsdauer beim Arbeitslosengeld I beeinflusst. Besonders letztere steht gegenwärtig mit Blick auf unbillige Härtefälle in der Diskussion, die bei nur kurzzeitiger Gewährung von Arbeitslosengeld I vor dem Hintergrund langjähriger Beitragszahlungen entstehen. Zunächst wird eine Übersicht nach ausgewählten Gruppen gegeben, die zwischen jungen und älteren Arbeitnehmerjahrgängen unterscheidet und den Anteil alleinerziehender Frauen ausweist (Abbildung 2.1.3, 2.1.4): Von den knapp 582.000 Hilfebedürftigen sind ca. 434.000 erwerbsfähig (74,6 %), davon gut 87.000 (= 20 %) im Alter unter 25 Jahre und knapp 347.000 (= 80 %) zwischen 25 und 64 Jahre alt. Die über 50-Jährigen stellen mit knapp 83.000 (19 %) einen ähnlich hohen Anteil wie die jungen. Die Zahl der alleinerziehenden Eltern beträgt insgesamt knapp 41.500. Darunter stellen die Mütter einen Anteil von fast 39.000 oder 93,5 %. Dabei entfällt auf die jungen Mütter (unter 25 Jahre) mit gut 11 % nur ein relativ geringer Anteil. Absolut sind dies jedoch knapp 4.300 junge erwerbslose Frauen mit Kindern (Abbildung 2.1.5, 2.1.6).

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Abbildung 2.1.4: Abbildung 2.1.3: Anteil ausgewählter Gruppen erwerbsfähiger Hilfe- Ausgewählte Gruppen erwerbsfähiger Hilfebedürftiger bedürftiger gem. SGB II (Hilfebedürftige= 100%) in Berlin gem. SGB II in Berlin Juni 2006 Juni 2006

500

4

3

450 4 90 80 79,9 400 7

4 350 3 70 300 60 250 50

in 1.000 in 200 40 Prozent 150 30

7

3 20,1 19,2

8 100 8 20

9

3 50 10 8,9 0 0 älter älter älter älter Personen insgesamt Frauen Frauen 25 Jahre und 50 Jahre und 25 Jahre und 50 Jahre und unter 25 Jahre unter 25 Jahre alleinerziehende alleinerziehende

(Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: (Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) SenGesSozV - II A -)

Abbildung 2.1.6: Abbildung 2.1.5: Alleinerziehende hilfebedürftige Frauen gem. SGB II Alleinerziehende hilfebedürftige Frauen gem. SGB II in (Alleinerziehende insgesamt = 100%) in Berlin Juni und Berlin Juni und Dezember 2005 und Juni 2006 Dezember 2005 und Juni 2006

100 93,5 93,4 45 93,2 89,2 89,2 89,0 9 90 40 3

5 35

3 80 35 31 31 70

30 28 60

0

0 25

0

. 50

1

20 Prozent

n i 40 15 30 10 20 11,1 11,0 10,8

4 4 5 3 10 0 0

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5

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n n n

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a 25 Jahre i i i

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F

l l l Frauen unter

F Frauen über 25

a a a alleinerziehende alleinerziehende alleinerziehende

Jun 05 Dez 05 Jun 06 Jun 05 Dez 05 Jun 06

(Datenquelle: Arbeitsagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: (Datenquelle: Arbeitsagentur für Arbeit / Berechnung und Darstellung: SenGesSozV - II A -) SenGesSozV - II A -)

Erst die umfassende Analyse dieser Eckdaten in regionaler Gliederung und differenziert nach Familien- strukturen, wie oben ausgeführt, wird die Komplexität der neuen Gesamtdatenbasis der sozialen Bedarfslage erwerbsloser Menschen richtig überschaubar werden lassen. Diese Datengrundlage steht zur Zeit für die Bundesländer und damit auch für Berlin (noch) nicht zur eigenen Auswertung zur Verfügung. Dies bringt derzeit Probleme für die Sozialberichterstattung auf Landesebene mit sich, an deren Lösung aber gearbeitet wird.

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2.2 Neue Perspektive des Sozialstatistischen Berichtswesens

Dieser Abschnitt will am Übergang der ab 2005 in Kraft getretenen umfassenden Veränderungen der Datenlage, die durch die Sozialrechtsreform der Bundesregierung in Gang gesetzt wurde, auf Konse- quenzen für das Berliner Sozialstatistische Berichtswesen hinweisen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass gewisse Gruppen ehemaliger Leistungsempfangender von Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem BSHG auch im neuen Sozialhilferecht (SGB XII) verblieben und neue Leistungsschwerpunkte ent- standen sind, für welche ebenfalls ein statistisches Berichtswesen erforderlich ist. Auf Grund der Definition der Erwerbsfähigkeit im SGB II sind weitaus die meisten Sozialhilfe- empfängerinnen und -empfänger (rund 95 %), nämlich die erwerbsfähigen Empfangenden laufender Hilfe zum Lebensunterhalt mit ihren Angehörigen, unter die Zuständigkeit des SGB II gefallen und erhalten dort – zusammen mit den ehemaligen Arbeitslosenhilfeempfängern und -empfängerinnen – nach den dort geltenden Regeln ihre Leistungen. Die Falldaten all dieser Personen fließen bei der Bundesagentur für Arbeit zusammen. Damit wurde ab 2005 die Chance gegeben, mit Bezug auf den Gesamtkreis der mangels Einkommen und Erwerb armen oder von Armut bedrohten Menschen auf Bundes- wie auch auf Landes- und Kommunalebene einen Gesamtüberblick über die Strukturverteilung sozialer Problemlagen zu schaffen. Auf der anderen Seite ist der Empfängerkreis des bis zum 31.12.2004 geltenden Grundsicherungs- gesetzes in den Geltungsbereich des SGB XII übergegangen und umfasst neben den Empfängerinnen und Empfängern laufender Hilfe zum Lebensunterhalt zum Stichtag 31.12.2005 allein schon 40.970 Personen. Die soziale Lage unserer Gesellschaft geht alle Politikfelder in hohem Maße an. Vor allem sozial- und finanzpolitisch wird die Kenntnis über Stand und Entwicklung der sozialen Transferlasten zu- nehmende Bedeutung erlangen. Für sehr unterschiedliche Planungsaufgaben des Staates wie auch sozialer Institutionen und Verbände könnte hier eine wesentlich umfangreichere Informationsgrundlage zur Verfügung gestellt werden.

 Informationskontinuität Das Berliner Sozialstatistische Berichtwesen stand zunächst vor der schwierigen Aufgabe, Daten- kontinuität zu gewährleisten. Aufbereitung des Bisherigen und Strukturierung des Kommenden muss- ten Hand in Hand gehen, damit die Entwicklung vergleichbarer Merkmale und Sachverhalte auch künftig weiter verfolgt werden und zur Planung und Evaluation von Maßnahmen dienstbar gemacht werden konnte.

 Hilfe in besonderen Lebenslagen - neuer Auswertungsschwerpunkt der Sozialhilfe- statistik gemäß SGB XII Zur Umsetzung wurden die umfangreichen Erfahrungen und die technische Ausstattung der bisheri- gen Berichterstatter in der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz weiterhin genutzt. Für diese Vorgehensweise sprach unter anderem die Tatsache, dass für den Geschäftsbereich des SGB XII ohnehin die Entwicklung eines neuen Berichtszweiges der Statistik zum SGB XII auf- gebaut wurde und wird, der die bisherige Sozialhilfestatistik des BSHG ablöst. Hier erhalten auf der Basis des aktualisierten PROSOZ-Verfahrens vor allem die Berichtsteile der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, der Hilfe zur Pflege und der Hilfe zur Gesundheit besondere Bedeutung, aber auch dieser Berichtszweig enthält eine Statistik der Hilfe zum Lebensunterhalt. Für diese „Hilfen in besonderen Lebenslagen“ wurden zum Stichtag 31.12.2005 annähernd 42.000 Empfängerinnen und Empfänger gezählt.

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 Sozialdaten gemäß SGB II wesentlicher Bestandteil der sozialstatistischen Berichter- stattung Auf Grund der Tatsache, dass die weitaus meisten Sozialhilfeempfangenden des BSHG, nämlich die erwerbsfähigen Empfänger und Empfängerinnen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt mit ihren Angehörigen, ab 2005 unter die Zuständigkeit der SGB II gefallen sind , und nunmehr die Falldaten dieses Personenkreises dem bisherigen Berichtswesen des BSHG entzogen wurden, entsteht im Berichtwesen der Länder und Kommunen eine erhebliche Informationslücke, die es zu füllen gilt. Der Gesamtdatensatz zum SGB II entsteht für die Bundesrepublik zentral in der Bundesagentur für Arbeit. Es tun sich somit dringende Fragen nach der Verfügbarkeit der zum SGB II entstehenden neuen Sozialdatenbasis für die Länder auf. Die soziale Lage der Bevölkerung transparent darzustellen und die Ergebnisse allen verantwortlichen Politikbereichen zur Verfügung zu stellen, ist auch in Berlin eine dringliche Aufgabe, unabhängig davon, welcher Geschäftsbereich des Senats von Berlin letztendlich das neue Berichtswesen aufzubauen hat. Die soziale Entwicklung der Bundesrepublik verläuft regional sehr unterschiedlich. Die Länder und Kommunen haben daher ein eigenes Interesse an der Gestaltung des Berichtswesens nicht nur mitzuwirken, sondern ihre Datenbestände zu Zwe- cken der regionalen (Sozial-)Planung verfügbar zu bekommen, selbst zu analysieren und auszuwer- ten. Der Senat von Berlin wird sich für diesen Weg weiterhin einsetzten.

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3 Anhang

3.1 Tabellenverzeichnis

1.4 Anzahl und Empfängerdichte nach Alter der Kinder Tabelle 1.4.1: Verteilung der Anzahl der Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen je 1.000 der Bevölke- rung der Altersgruppe nach Altersgruppen und Verkehrszellen in Berlin 31.12 2004

1.5 Zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit Tabelle 1.5.1: Arbeitslosenquote der Berliner Bezirke März 2001 bis Dezember 2004

1.9 Bedarfsstruktur und Niveau der Lebenshaltung bei Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt Tabelle 1.9.1: Komponenten des Bruttobedarfs der laufenden Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach Größe der Bedarfs- gemeinschaft in Berlin Juni 2001 bis Dezember 2004

3.2 Abbildungsverzeichnis

1.1 Einführung Abbildung 1.1.1: Sozialhilfeausgaben in Berlin 1991- 2004 Abbildung 1.1.2: Index der Sozialhilfeausgaben (1991=100) in Berlin 1991- 2004

1.3 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern bis 18 Jahren - Struktur und Dauer der Sozialhilfebedürftigkeit Abbildung 1.3.1: Verteilung nach der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften (BdG) in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.3.2: Fallgruppenanteile (Prozentanteile je Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft kumuliert) in Berlin Dezember 2001 und Dezember 2004 Abbildung 1.3.3: Vergleich der Größe der Privathaushalte in der Bevölkerung insgesamt und der Größe der Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe- empfangenden (Prozentanteile je Haushaltsgröße kumuliert) in Berlin 2003 Abbildung 1.3.4: Durchschnittliche Leistungsbezugsdauer ausgewählter Typen von Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften in Berlin März 2001 bis Dezem- ber 2004 Abbildung 1.3.5: Vergleich der durchschnittlichen Leistungsbezugsdauer nach ausgewählten Typen der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern unter 18 Jahren in Berlin März 2001- Dezember 2004

1.4 Anzahl und Empfängerdichte nach Alter der Kinder Abbildung 1.4.1: Sozialhilfeempfängerdichte ausgewählter Altersgruppen in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.4.2: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe bis unter 3 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.4.3: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe bis unter 3 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004 Abbildung 1.4.4: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.4.5: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004 Abbildung 1.4.6: Entwicklung der Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.4.7: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004 Abbildung 1.4.8: Entwicklung Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.4.9: Sozialhilfeempfängerdichte der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre nach Berliner Bezirken Dezember 2004

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Abbildung 1.4.10: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe unter 3 Jahre nach Verkehrszellen - Berlin 31.12.2004 Abbildung 1.4.11: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 3 bis unter 7 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004 Abbildung 1.4.12: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 7 bis unter 15 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004 Abbildung 1.4.13: Verteilung der Empfängerdichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der Bevölkerung) bei Kindern der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre nach Verkehrszellen, Berlin 31.12.2004

1.5 Zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit Abbildung 1.5.1: Arbeitslosenanteil der Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.2: Arbeitslosenquote und Empfängerdichte der Sozialhilfe in Berlin 1995 bis 2004 Abbildung 1.5.3: Arbeitslosenquote der Berliner Bezirke März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.4: Anteil der erwerbsfähigen arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen an den Arbeitslosen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.5: Anteile der Kurz- und Langzeitarbeitslosen an den Arbeitslosen insgesamt in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.6: Entwicklung der kurz- und langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.7: Entwicklung des Indexes der kurz- und langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 (März 2001= 100 %) Abbildung 1.5.8: Entwicklung der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (mit SGB III - Leistungen) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.9: Entwicklung des Indexes der kurzzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (März 2001=100 %) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.5.10: Entwicklung des Indexes der langzeitarbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen (März 2001=100 %) in Berlin März 2001 bis Dezember 2004

1.6 Hauptursachen der Sozialhilfebedürftigkeit – Erwerbsstatus der Eltern sowie schulische und berufliche Qualifikation und soziale Lage von Bedarfsgemeinschaften Abbildung 1.6.1: Entwicklung der Arbeitslosen sowie der erwerbsfähigen und arbeitslosen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin März 2001 bis Dezem- ber 2004 Abbildung 1.6.2: Anteil der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre je arbeitsmarktnahem Erwerbsmerkmal an allen erwerbs- fähigen Sozialhilfeempfangenden nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.3: Anteil arbeitsmarktnaher Erwerbsmerkmale der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre an den erwerbsfähi- gen Sozialhilfeempfangenden der Altersgruppe nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.4: Anteil der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre je Grund der Nichterwerbstätigkeit an allen erwerbsfähi- gen Sozialhilfeempfangenden nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.5: Anteil der Gründe der Nichterwerbstätigkeit der Sozialhilfeempfänger/innen der Altersgruppe 18 bis unter 40 Jahre an den erwerbsfähi- gen Sozialhilfeempfangenden der Altersgruppe nach Geschlecht und Nationalität in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.6: Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach der schulischen Qualifikation und Geschlecht in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.7: Prozentuale Verteilung der Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach der schulischen Qualifikation und Geschlecht in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.8: Sozialhilfeempfänger/innen nach schulischer Qualifikation in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.6.9: Entwicklung des Indexes der schulischen Qualifikationsstruktur bei Sozialhilfeempfänger/innen (Dez. 2001= 100 %) in Berlin Dezem- ber 2001 bis Dezember 2004

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Abbildung 1.6.10: Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach beruflicher Qualifikation und Geschlecht in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.11: Prozentuale Verteilung der Sozialhilfeempfänger/innen im erwerbsfähigen Alter nach beruflicher Qualifikation und Geschlecht in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.12: Berufsabschluss der Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.6.13: Entwicklung der Berufsabschlüsse der Sozialhilfeempfänger/innen (Dezember 2001=100 %) in Berlin Dezember 2001 bis Dezember 2004 Abbildung 1.6.14: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei deutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.15: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.16: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.17: Prozentuale Verteilung der schulischen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.18: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei deutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.19: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.20: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften mit Kindern in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.21: Prozentuale Verteilung der beruflichen Qualifikation bei deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaften ohne Kinder in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.6.22: Altersstruktur der deutschen und nichtdeutschen Sozialhilfeempfänger/innen in Berlin 2004 Abbildung 1.6.23: Sozialhilfeempfänger/innen je 1.000 der deutschen und nichtdeutschen Bevölkerung und Ausländeranteil je 1.000 der Bevölkerung nach Berliner Bezirken 2004 Abbildung 1.6.24: Verteilung erwerbsfähiger deutscher und nichtdeutscher Sozialhilfeempfänger/innen nach dem erreichten Schulabschluss (deutsch/ nicht- deutsch jeweils = 100 %) in Berlin 2004 Abbildung 1.6.25: Verteilung erwerbsfähiger deutscher und nichtdeutscher Sozialhilfeempfänger/innen nach dem erreichten Berufsabschluss (deutsch/ nicht- deutsch jeweils = 100 %) in Berlin 2004

1.8 Zuschussrate von Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt Abbildung 1.8.1: Bruttobedarf, angerechnetes Einkommen und Gesamtsubventionsbetrag (Nettoanspruch (lfd. HzL) und Wohngeld) nach Größe der So- zialhilfe-Bedarfsgemeinschaft in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.8.2: Eigenanteil und Gesamtsubventionsrate (Nettoanspruch (lfd. HzL) und Wohngeld) nach Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft in Berlin Dezember 2004

1.9 Bedarfsstruktur und Niveau der Lebenshaltung bei Familien mit laufender Hilfe zum Lebensunterhalt Abbildung 1.9.1: Steigerungsfaktoren des Bruttobedarfs, des Nettoanspruchs (lfd. HzL) und des angerechneten Einkommens in Abhängigkeit von der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft mit 1 Person =1) in Berlin Juni 2001- Juni 2004 Abbildung 1.9.2: Steigerungsfaktoren des Gesamtzahlbetrages, des Nettoanspruchs (lfd. HzL) und des Wohngeldes in Abhängigkeit von der Größe der Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft mit 1 Person =1) in Berlin Juni 2001- Juni 2004 Abbildung 1.9.3: Durchschnittliche Beträge je Bedarfsgemeinschaft bei ausgewählten Komponenten der Bedarfsberechnung der Sozialhilfeträger in Berlin Juni 2001- Dezember 2004

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Abbildung 1.9.4: Index der Durchschnittsbeträge je Bedarfsgemeinschaft bei ausgewählten Komponenten der Bedarfsberechnung der Sozialhilfeträger (Juni 2001= 100 %) in Berlin Juni 2001- Dezember 2004

1.10 Höhe und Struktur anrechenbarer Einkommen – Beleg für Armut? Abbildung 1.10.1: Durchschnittliches monatliches Gesamteinkommen bei ausgewählten Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.10.2: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von Ehepaaren mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.10.3: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von Alleinerziehenden mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.10.4: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung von nichtehelichen Bedarfsgemeinschaften der Sozialhilfe nach Familiengröße in Berlin Dezember 2004 Abbildung 1.10.5: Durchschnittliche Einkommenszusammensetzung bei 1-Personenhaushalten mit Sozialhilfebezug nach Familiengröße in Berlin Dezem- ber 2004 Abbildung 1.10.6: Anteil des Wohngeldes je Sozialhilfe-Bedarfsgemeinschaft des Bruttobedarfs (Durchschnittswert über alle Bedarfsgemeinschaften) in Berlin Juni 2001- Dezember 2004

2.1 Berechtigtenkreis gemäß SGB II- erste Daten für Berlin Abbildung 2.1.1: Hilfebedürftige Personen gem. SGB II nach Erwerbsstatus, Altersgruppen und Geschlecht in Berlin Juni und Dezember 2005 und Juni 2006 Abbildung 2.1.2: Hilfebedürftige Personen gem. SGB II in Prozentanteilen nach Erwerbsstatus, Altersgruppen und Geschlecht (Hilfebedürftige insgesamt = 100 %) in Berlin Juni und Dezember 2005 und Juni 2006 Abbildung 2.1.3: Ausgewählte Gruppen erwerbsfähiger Hilfebedürftiger gem. SGB II in Berlin Juni 2006 Abbildung 2.1.4: Anteil ausgewählter Gruppen erwerbsfähiger Hilfebedürftiger gem. SGB II (Hilfebedürftige= 100 %) in Berlin Juni 2006 Abbildung 2.1.5: Alleinerziehende hilfebedürftige Frauen gem. SGB II in Berlin Juni und Dezember 2005 und Juni 2006 Abbildung 2.1.6: Alleinerziehende hilfebedürftige Frauen gem. SGB II (Alleinerziehende insgesamt = 100 %) in Berlin Juni und Dezember 2005 und Juni 2006

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme 68 SPEZIALBERICHT 2006-1 SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN

3.3 Publikationsverzeichnis

Im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung und des Sozialstatistischen Berichtswesens wurden vom Referat Gesundheitsberichter- stattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz folgende Veröffentlichungen herausgegeben:

Gesundheitsberichterstattung (GBE)

Basisberichte

Diese Berichtsform enthält Tabellen, die sich am Indikatorensatz der Länder orientieren, Erläuterungen sowie kurze Ergeb- nisbeschreibungen zu verschiedenen Themenfeldern. Der Bericht erscheint jährlich:

- Jahresgesundheitsbericht 1961

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- Basisbericht 2005 (2006). ISSN 1617-9242. - Druckfassung. Schutzgebühr 15,-- Euro zzgl. Porto - PDF-Datei abrufbar unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html

Spezialberichte - GBE

Diese Berichtsform wird zu Schwerpunktthemen erarbeitet; sie enthält Analysen, Zusammenhänge und Handlungs- empfehlungen.

- Meinlschmidt, Gerhard; Imme, Uwe; Kramer, Ramona (1990): Sozialstrukturatlas Berlin (West). Eine statistisch-methodische Analyse mit Hilfe der Faktorenanalyse.

- Hermann, Sabine; Meinlschmidt, Gerhard (1995): Sozialstrukturatlas Berlin. Erste gemeinsame Berechnung für alle Bezirke.

- Hermann, Sabine; Meinlschmidt, Gerhard (1997): Sozialstrukturatlas Berlin - Fortschreibung 1997 -.

- Hermann, Sabine; Imme, Uwe; Meinlschmidt, Gerhard (1997): Sozialstrukturatlas 1997 - Eine disaggregierte statistische Sozialraumanalyse - Schutzgebühr: 15,-- Euro zzgl. Porto

- Meinlschmidt, Gerhard (Herausgeber) / SenGesSoz; Brenner, M. H. (Herausgeber) / TU Berlin (1. Ausgabe 1999): Sozialstrukturatlas Berlin 1999 - Eine soziale Diagnose für Berlin -. Schutzgebühr: 15,-- Euro zzgl. Porto

- Delekat, Dietrich; Kis, Anita (2001): Zur gesundheitlichen Lage von Kindern in Berlin - Ergebnisse und Handlungsempfehlungen auf Basis der Einschulungs- untersuchungen 1999. Spezialbericht 2001-1, ISSN 1617-9250 Schutzgebühr 10,-- Euro zzgl. Porto

- Kis, Anita; Bömermann, Hartmut; Hermann, Sabine; Schieritz, Frank; Unger, Gisela (2002): Diagnosedaten der Berliner Krankenhauspatienten 1994-1999. Spezialbericht 2002-1, ISSN 1617-9250 Schutzgebühr 10,-- Euro zzgl. Porto

- Meinlschmidt, Gerhard; Imme, Uwe; Seeger, Michael (2003): Sozialhilfeempfängerprognoseverfahren in Berlin. Spezialbericht 2003-1, ISSN 1617-9250 Schutzgebühr 10,-- Euro zzgl. Porto

- Delekat, Dietrich (2003): Zur gesundheitlichen Lage von Kindern in Berlin - Ergebnisse und Handlungsempfehlungen auf Basis der Einschulungs- untersuchungen 2001. Spezialbericht 2003-2, ISSN 1617-9250 Schutzgebühr 10,-- Euro zzgl. Porto

- Meinlschmidt, Gerhard (Herausgeber) (2004): Sozialstrukturatlas Berlin 2003 - Ein Instrument der quantitativen, interregionalen und intertemporalen Sozialraumanalyse und -planung. - Langfassung. Spezialbericht 2004-1, ISSN 1617-9250. Schutzgebühr 15,-- Euro zzgl. Porto - Kurzfassung mit CD-ROM der Langfassung des Berichts

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- Bettge, Susanne; Oberwöhrmann, Sylke et al. (2006): Zur gesundheitlichen und sozialen Lage von Kindern in Berlin. Ergebnisse und Handlungsempfehlungen auf der Basis der Einschulungsuntersuchungen 2004. Spezialbericht 2006-1, ISSN 1617-9250. - Druckfassung. Schutzgebühr 10,-- Euro zzgl. Porto - PDF-Datei abrufbar unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html

Diskussionspapiere zur Gesundheits- und Sozialforschung

In dieser Reihe werden Themen von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung diskutiert sowie strittige oder widersprüchliche As- pekte des Themas aufgezeigt. Die Diskussionspapiere erscheinen in unregelmäßiger zeitlicher Folge.

1. Meinlschmidt, Gerhard (1986): Ärzte beurteilen Sozialstationen. Eine statistisch empirische Diagnose.

2. Imme, Uwe; Meinlschmidt, Gerhard; Wanjura, Marlies (1986): Der Krankenpflegenotfalldienst durch Sozialstationen. Eine Zwischenbilanz aus empirischer Sicht.

3. Imme, Uwe; Meinlschmidt, Gerhard (1986): Strukturanalyse arbeitsloser Sozialhilfeempfänger. Eine statistische Analyse.

4. Meinlschmidt, Gerhard; Völker-Oswald, Ingrid (1988): Zum Bedarf an Unterstützung in Hilfssituationen älterer Menschen in Berlin. Eine statistische Analyse.

5. Meinlschmidt, Gerhard (1988): Strukturanalyse pflegebedürftiger Menschen in Berlin. Eine statistische Analyse.

6. Referat Sozial- und Medizinalstatistik, EDV-gestützte Fachinformationssysteme; Mader, Sylvia (1988): Die Jugendzahnpflege 1986. Eine Untersuchung über den Zahnstatus bei Kindern und Jugendlichen in Berlin (West).

7. Referat Sozial- und Medizinalstatistik, EDV-gestützte Fachinformationssysteme (1988): Ergebnisse der Schulentlassungsuntersuchungen 1985/86 in Berlin (West) nach Kriterien des Jugendarbeitsschutzgesetzes.

8. Referat Sozial- und Medizinalstatistik, EDV-gestützte Fachinformationssysteme (1988): Sozialhilfeempfänger in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Statistischer Erfahrungsbericht zum 500er Pro- gramm.

9. Meinlschmidt, Gerhard (1988): Sozialhilfeempfänger auf dem Weg zurück ins Berufsleben. Grundgedanken zum Berliner Modell der Beschäftigung von arbeitslosen Sozialhilfeempfängern. Eine empirische Einstiegsstudie, die zu diesem Problemkomplex bei den Berliner Arbeitgebern durchgeführt wurde.

10. Liedtke, Dieter (1988): Projekt: Beratungspfleger (Teil 1).

11. Baum, Christiane; Koch-Malunat, Norbert; Seeger, Michael (1989): Vergleichbare Strukturdaten des Sozial- und Gesundheitswesens ausgewählter Großstädte der Bundesrepublik.

12. Becker, Barbara; Kramer, Ramona; Meinlschmidt, Gerhard (1989): Zur subjektiven Morbidität der Berliner Bevölkerung.

13. Liedtke, Dieter; Wanjura, Marlies (1989): Projekt: Beratungspfleger (Teil 2).

14. Haecker, Gero; Kirschner, Wolf; Meinlschmidt, Gerhard (1990): Zur „Lebenssituation von Sozialhilfeempfängern“ in Berlin (West).

15. Koch-Malunat, Norbert; Klausing, Michael (1990): Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen 1987 in Berlin (West).

16. Kiss, Anita (1992): Ergebnisse der Schulentlassungsuntersuchungen 1988/89 in Berlin (West).

17. Kirschner, Wolf; Radoschewski, Michael (1993): Gesundheits- und Sozialsurvey in Berlin.

18. Hermann, Sabine; Imme, Uwe; Meinlschmidt, Gerhard (1993): Zur Sozialstruktur in den östlichen und westlichen Bezirken Berlins auf der Basis des Mikrozensus 1991.- Erste methodi- sche Berechnungen mit Hilfe der Faktorenanalyse -.

19. Thoelke, Henning; Meusel, Katharina (1994): Zur Überlebensdauer von Typ-II-Diabetikern. Ergebnisse einer 20jährigen Follow-up-Studie in Berlin-Ost.

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme 70 SPEZIALBERICHT 2006-1 SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN

20. Koch-Malunat, Norbert (1994): Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen 1990 in Berlin-West - eine statistische Analyse -.

21. Radoschewski, Michael; Kirschner, Wolf; Kirschner, Renate; Heydt, Kerstin (1994): Entwicklung eines Präventionskonzeptes für das Land Berlin.

22. Kiss, Anita (1995): Zur gesundheitlichen Lage von Jugendlichen in Berlin unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse der Schulentlassungsuntersuchungen 1991/1992 - eine statistische Analyse -.

23. Kiss, Anita; Hermann, Sabine; Thoelke, Henning (1995): Vermeidbare Sterbefälle in Berlin 1983-1992.

24. Rothe, Kerstin u.a. (1995): Vergleichbare Strukturdaten des Sozial- und Gesundheitswesens ausgewählter Großstädte der Bundesrepublik Deutschland 1992.

25. Beblo, Miriam (1995): Zur Dimension der sozialen und gesundheitlichen Lage älterer Menschen in Berlin. Eine statistisch-empirische Diagnose.

26. Hermann, Sabine; Hiestermann, Angelika (1995): Zur gesundheitlichen und sozialen Lage von Frauen in Berlin. - Eine erste geschlechtsspezifische empirische Diagnose -.

27. Dohnke-Hohrmann, Sylvia; Reich, Renate (1995): Der Mund- und Zahngesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen 1992/93 in Berlin.

28. Hiestermann, Angelika; Hillen, Thomas (1996): Zur psychosozialen Befindlichkeit der Berliner Bevölkerung. - Eine statistische Analyse -.

29. Scholz, Rembrandt D.; Thoelke, Henning (1997): Lebenserwartung in Berlin 1986-1994. - Trends und regionale Unterschiede -.

30. Kiss, Anita (1997): Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Jugendlichen in Berlin unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse der Schulentlassungsuntersuchungen 1994/95.

31. Wiesner-Balcke, Waltraud; Angerman, Regina (1997): Allergische Erkrankungen und Beschwerden bei Berliner Einschülern im Vergleich mit dem Land Brandenburg - Analyse, Bezirksvergleiche, bezirkliches Vorsorgeprogramm -.

32. Hauschild, Beate; Baum, Christiane (1998): Dokumentation zur Strukturentwicklung des gemeindeintegrierten psychiatrischen Versorgungssystems. Erster Basisdaten- bericht (1997) zur Versorgung im ambulant/komplementären Bereich (Betreutes Wohnen und Tagesstätten). Schutzgebühr: 7,50 Euro zzgl. Porto

33. Hauschild, Beate; Baum, Christiane (2000): Dokumentation zur Strukturentwicklung des gemeindeintegrierten psychiatrischen Versorgungssystems. Zweiter Basis- datenbericht (1998) zur Versorgung im ambulant/komplementären Bereich (Betreutes Wohnen und Tagesstätten). Schutzgebühr: 7,50 Euro zzgl. Porto

Gesundheitsbarometer

- Hermann, Sabine; Meinlschmidt, Gerhard (1991): Eine repräsentative Erhebung zur Gesundheitspolitik, der Politik im allgemeinen und zur Pflegeproblematik. - Gesundheits- barometer 1 -.

- Hermann, Sabine; Meinlschmidt, Gerhard; Thoelke, Henning (1994): Eine repräsentative Erhebung zu Fragen der Gesundheit, der Prävention und ihrer Gestaltung.- Gesundheitsbarometer 2 -.

- Hermann, Sabine; Imme, Uwe (1996): Erhebung zu den zusätzlichen Öffnungszeiten anläßlich der „Schaustelle Berlin“ vom 29. Juni bis 25. August 1996. - Gesundheitsbarometer 3 -.

Statistische Kurzinformationen - GBE

2002 - 1 Neueste Lebenserwartungsberechnungen für die Berliner Bezirke - Deutliche Zusammenhänge zwischen Lebens- erwartung, vermeidbaren Sterbefällen und sozialer Lage -.

2002 - 2 Die Diagnosedaten der Berliner Krankenhauspatienten 1994 - 1999.

2002 - 3 Beschäftigte im Berliner Gesundheitswesen.

SenGesSozV, Referat Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme SOZIALSTATISTISCHES BERICHTSWESEN BERLIN SPEZIALBERICHT 2006-1 71

2002 - 4 Stationäre Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises in den Berliner Krankenhäusern 2000.

2005 - 1 Pflegebedürftigkeit in Berlin unter besonderer Berücksichtigung der Lebenserwartung.

Sozialstatistisches Berichtswesen (SBW)

Spezialberichte - SBW

Die Spezialberichte verfolgen die vertiefende Analyse von Erkenntnissen aus der Sozialstatistik nach unterschiedlichen Themen- schwerpunkten. Sie erscheinen in unregelmäßiger zeitlicher Reihenfolge.

- Schmidtke, Kerstin (2005): Konzepte und Methoden zur Abbildung von Lebenslagen - Bildung von Lebenslagen-Indices am Beispiel der Berliner Sozialhilfestatistik 2005. Spezialbericht 2005-1, ISSN 1861-9444. - Druckfassung. Schutzgebühr 15,-- Euro zzgl. Porto - PDF-Datei abrufbar unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/index.html

- Seeger, Michael (2006): Einflussfaktoren und Strukturmerkmale für die Sozialhilfebedürftigkeit von Familien mit Kindern in Berlin an der Schwelle zu „Hartz IV“

Spezialberichte und Diskussionspapiere aus dem Themengebiet des Sozialstatistischen Berichtswesens vor dem Jahr 2005 finden Sie unter den Publikationen im Abschnitt Gesundheitsberichterstattung (GBE).

Quartalsberichte - SBW

Die Berichtsreihe, in der die aktuelle Entwicklung der Leistungen und Empfängerart auf den Sozialleistungsgebieten BSHG, AsylbLG und PflegeG in Tabellenform mit kurzen Interpretationen sowie Schwerpunktthemen angeboten wurde, erschien quartalsweise seit 1988, letztmalig in dieser Form im IV. Quartal 2003.

- IV. Quartal 2003 (letzte Ausgabe) ISSN 1618-033X

Der statistische Tabellensatz des Berichtes mit unterjährigen Empfänger- und Leistungsdaten für Berlin insgesamt sowie in bezirklicher Gliederung wird weiterhin im Internet unter http://www.berlin.de/sen/gsv/statistik/sozial/quartalsberichte.html bereitgestellt.

Statistische Kurzinformationen - SBW

2006 - 1 Transferausgaben in Berlin im ersten Jahr der neuen Sozialgesetzgebung 2005 - SGB XII, AsylbLG, LPflGG.

Bezug über die

Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Oranienstraße 106, 10969 Berlin

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