<<

Filmprogramm März 2019

Rex Tone →3 Hommage an →4 filmgeschichte →13 Premieren: Gräns / Tel Aviv on Fire →15 Die Reise des Bashô / The Sisters Brothers →19 Pity / Closing Time→21 Eisenberger →22 03 Agenda →16/17 rex kids →23 Kunst und Film: Komplexe Bilder →24 19 Special: Modernes Reislaufen im Recht →27 Uncut →28 www.rexbern.ch Editorial Locarno Festival O cal selection

Von Thomas Allenbach

Zwei Vorstellungen, gerade mal elf Eintritte: Als wir im September 2016 Mädchen in Uniform zeigten, war das Interesse an dieser Verfilmung des lesbisch-autoritätsskeptischen Theaterstücks «Gestern und heute» mini- mal. Eigentlich erstaunlich angesichts der Bedeutung des Films aus dem Jahr 1958 und der prominenten Besetzung mit der jungen Romy Schneider an der Seite von Lilli Palmer und Therese Giehse. Nun, wir lassen uns von diesem Misserfolg nicht entmutigen und zeigen den Film im März erneut. Hier kommt die Nacht: Die Hoffnung, dass er jetzt auf mehr Resonanz stossen wird, ist nicht unbe- In der DJ-Reihe REXtone gründet, denn das Thema ist deutlich populärer: War der Film 2016 Teil spielen einmal im Monat ausgewählte DJs Obskuri- einer Reihe zum Kino der jungen BRD, so zeigen wir ihn nun in unserer Hom- täten, Raritäten und mage an Romy Schneider. Popularitäten aus ihren weiten Archiven. Songs, die eine Einladung an die Die Karriere von Romy Schneider ist geprägt von Kehrtwendungen, Auf- Geselligkeit und Neugierde brüchen, Rückschlägen, Pausen und Phasen von geradezu hektischer Pro- sind und die zuweilen duktion, von Widersprüchen und Ambivalenzen gerade was ihre Rolle als auch zum Tanz bitten. Frau betrifft, wie Daniela Sannwald in ihrem Text auf den folgenden Seiten schreibt und womit sich Jeannette Wolf und Gerhard Göbel in ihrer Lesung Freitag, 29.3. 22:30 am 6. März befassen werden. Für unsere Hommage haben wir zwölf Filme Radiowellen, aufgelegt von UrbanWolf ausgewählt und dabei Entscheide getroffen, die durchaus kritisierbar sind. Sie sind keine «richtigen So verzichten wir auf die Sissi-Produktionen, die Romy Schneider zum Star DJs», schreiben Urban CLOSING TIME machten. Zum einen deshalb, weil sie allseits bekannt und oft zu sehen sind, Stalder und Moritz Wolf WRITTEN AND DIRECTED BY NICOLE VÖGELE auf ihrer Website. Und zum andern, weil Romy Schneider alles versuchte, um sich von ihrem Sissi- doch laden die beiden ein- Image zu befreien. Dafür zeigen wir nicht weniger als vier der fünf Filme, mal im Monat in ihrer die sie mit Claude Sautet gedreht hat, dem Regisseur, der sie wie kein RaBe-Sendung «Urban- Wolf» zur leidenschaft- zweiter verstand. Romy Schneider sei die «Synthese aller Frauen», sagte lichen und unerschrocke- Sautet einmal. Im Gegensatz zu unnahbaren Stars wie Marlene Dietrich, nen Tour durch ihre Jeanne Moreau oder , mit denen sie oft verglichen wird, Musiksammlungen ein. Was sie lieben – und das war Romy Schneider – vor allem in den Filmen von Sautet – eine geradezu ist eine ganze Menge –, «nahbare» Schönheit, dies vor allem dank ihrem Mut zu Verletzlichkeit und was sie entdecken in der Offenheit und natürlich auch wegen der vielen Bezüge, die es zwischen grossen Welt des Pop: Das ist nun auch an die- ihrem tragischen Leben und ihren Figuren gibt. sem Abend im REX zu hören. Mit dem März-Programm starten wir eine neue Reihe am Schnittpunkt von Medienkunst und Politik. Unter dem Titel «Komplexe Bilder» stellt die Ber- ner Künstlerin Maia Gusberti einmal pro Monat Arbeiten zur Diskussion, in denen mit Bildern über die ästhetische, politische und ideologische Funk- tion von Bildern nachgedacht wird – und darüber, wie mit Bildern Realität geschaffen und zugleich kritisiert werden kann. Nicht verpassen sollten Sie auch den Filmgeschichte-Termin am 19. März: Kathleen Bühler befasst sich AB 21. MÄRZ IM KINO in ihrer Vorlesung mit dem weiblichen Blick und schlägt dabei den Bogen von King Vidors Melodrama Stella Dallas (1937) zu Chantal Akermans letzter Arbeit No Home Movie (2015). UBS Kulturstiftung

Rubriktitel 3 Hommage an Romy Schneider

Romy Schneider (1938–1982) war knapp 20 und bereits ein Star, als sie 1958 nach Paris ging. In Frankreich wollte sie sich vom Sissi-Image befreien. Mit ihrer Mischung aus Unschuld, Schamlosigkeit und Verletzlichkeit wurde sie zum Sinnbild der modernen Liebenden, zur erotischen Ikone, aber auch zum Spielball des männ- lichen Blicks – und nach ihrem tragischen Tod zum Mythos. Wir zeichnen diesen Weg am Beispiel ihrer markantesten Filme nach, die sie mit Regisseuren wie Luchino Visconti, Orson Welles, Andrzej Zulawski, Jacques Deray und immer wieder Claude Sautet drehte.

4 Rubriktitel RubriktitelLe Procès5 Daniela Sannwald Es galt, ein neues Profil zu entwickeln, und so in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre mit Romy abwesenden Vaters vermisst hatte. Aber mit dem begann Romy Schneider mit sich selbst zu expe- Schneider arbeiteten, gelang es ihm, ihrem Spiel Beginn der Beziehung zu Harry Meyen zerschlu- rimentieren. 1961 erschien sie, lässig elegant, als neue, unbekannte Facetten zu entlocken und eine gen sich die Hoffnungen, zu denen Romy Schnei- reiche Bürgerstochter und Gattin eines italie- Intensität, die auf ihr grosses schauspielerisches der durch ihren Aufbruch ins internationale Kino Als Romy Schneider mit knapp 20 Jahren nach nischen Adeligen in der von Luchino Visconti Talent verwies. berechtigt war. Wie bei anderen Schauspiele- Paris ging, hatte sie bereits 14 Filme gedreht und inszenierten Episode von Boccaccio 70, wo sie rinnen ihrer Generation mag auch die Umbruch- war als Sissi weit über den deutschsprachigen mit Unterstützung Coco Chanels den radikalen Gebremst in ihrer Neugier auf sich selbst und situation, in der sich das internationale Kino in Raum hinaus bekannt. Sie hatte Millionen ver- Stilwechsel von der hausbackenen, mädchen- ihrem Elan, mit dem sie neue Rollenfächer anging, den frühen 1960er-Jahren befand, dazu beigetra- dient und hätte das auch vorerst weiter tun können, haften Fünfzigerjahre-Mode zum französischen wurde Romy Schneider in jenen Jahren nicht von gen haben, dass sie plötzlich keine Rollen mehr wenn sie an einem der vielen Drehbücher Inter- Chic der Sechziger bereits vollzogen hatte. Alain Delon, der einen Film nach dem anderen angeboten bekam, die ihrer Begabung und ihren esse gehabt hätte, die ihr zugeschickt wurden. Befreit von Perücken, Prunkroben und den drehte und sich 1964 von ihr trennte, sondern Ansprüchen genügten. Aber sie nahm sich die Freiheit, eins nach dem damit verbundenen Publikumserwartungen, von Harry Meyen, einem Schauspieler und Boule- anderen abzulehnen. Ihr Widerwille gegen das probierte die junge Schauspielerin, was in ihr vard-Theater-Regisseur in Berlin, den sie ein Jahr Dass sie mit Harry Meyen als Lebensgefährten wie- kontrollierte, aber auch behütete Prinzessinnen- steckte. Ihr Potenzial erkannte mit Orson Welles später kennen lernte. Womöglich versprach der 14 der auf die Bühne spekulierte, wo sie 1962 in Paris Leben, das sie bisher geführt hatte, und ihre Lust ein Meister des Regie-Handwerks, der sie 1962 Jahre ältere Mann, der im Gegensatz zu dem wil- in einer Inszenierung von Visconti («Dommage auf Abenteuer müssen sehr ausgeprägt gewe- in Le Procès besetzte, einer ästhetisch anspruchs- den, unberechenbaren Strassenkind Alain Delon qu’elle est une putain») an der Seite Alain Delons sen sein, als sie 1958 ihrem Geliebten Alain vollen Schwarzweiss-Inszenierung des kafka- über eine gehörige Portion Seriosität und Intel- reüssiert hatte, scheint Ausdruck ihrer Orientie- Delon nach Paris folgte, wo niemand sonst auf schen Romans. Ähnlich wie seine amerikanischen lekt verfügte, ihr jene väterliche Geborgenheit, rungslosigkeit, die Hans-Jürgen Syberberg in sie wartete. Kollegen Otto Preminger oder Clive Donner, die die Romy Schneider als Kind eines ignoranten, seiner Dokumentation Romy – Portrait eines Gesichts (1967) eingefangen hat. Mit noch nicht L’important c’est d’aimer, 1975 einmal 28 Jahren reflektiert Romy Schneider über ihre Karriere, erklärt sich in einem Moment offen für sämtliche Herausforderungen, um im nächsten über ihren Rückzug ins Familien- leben nachzudenken. Schwankend zwischen Verletzlichkeit und Selbstüberschätzung zeigt sich Romy Schneider in diesem intimen Porträt, das ihre Labilität nicht bloss-, sondern lediglich feststellt. Der Mut, dessen es bedurfte, um ein neues Leben anzufangen, ist ihr offenbar abhan- dengekommen. Mitten im Aufbruch ist sie stecken geblieben, irgendwo auf dem Weg vom deutschen Fräuleinwunder zur französischen Diva.

Als Alain Delon fast genau zehn Jahre nachdem Romy Schneider ihn getroffen und sich Hals über Kopf in ihn verliebt und vier Jahre nachdem er sie verlassen hatte erneut bei ihr meldete, tat er das aus professionellen Gründen. Er schlug ihr vor, mit ihm als Partner La Piscine unter der Regie des auf Kriminalfilme spezialisierten Regisseurs Jacques Deray zu drehen. Delons Angebot konnte Romy Schneider nach einer Phase, in der sie geheira- tet und ein Kind bekommen, sich jedoch beruflich zurückgezogen hatte, nicht ablehnen. Sie mag bewusst darauf spekuliert haben, dass in diesem Fall der Star-Status Delons ihrer eigenen Karriere wieder auf die Sprünge helfen würde. Und so etab- lierte sie das Rollenbild, mit dem sie zur gefeierten

6 Menschliche Komödien: Retrospektive Leo McCarey 7 französischen Schauspielerin der Siebziger avan- Offenbar gerade weil Romy Schneider in ihren cierte: In La Piscine erscheint Romy Schneider französischen Filmen auf sexuell aktive, mitun- als mondäne, raffinierte, freizügige Frau auf dem ter aggressive Frauen festgelegt war, musste sie Höhepunkt ihrer Schönheit. Delon und sie galten ihren männlichen Partnern und Zuschauern die als Traumpaar der Leinwand, gerade auch weil Kehrseite zeigen, um ihren Offensiven die Schärfe sie es im Leben einmal gewesen waren. zu nehmen und begehrenswert zu bleiben. Dazu passt, dass sie in dieser Phase ihres Filmschaf- Danach drehte Romy Schneider hektisch Film fens auffällig viel Weiss – die Farbe der Unschuld um Film, drei oder gar vier pro Jahr. Sie spielte und Reinheit – trägt: halb transparente, boden- Les choses Le procès La piscine sexuell offensive, verführerische Frauen, die bei- lange Baumwollkaftane, hautenge Hosenanzüge, de la vie Fr. 1.3. 17:00 Sa. 2.3. 17:00 nahe traumwandlerisch in Liebesbeziehungen Abendroben, Minikleider und natürlich Negligees. Do. 28.2. 18:30 So. 10.3. 12:00 FR. 15.3. 16:00 geraten, die Männer leiden lassen an ihrer Ge- Fr. 15.3. 18:30 Do. 14.3. 18:00 Mo. 25.3. 18:00 fühlskälte oder auch umgekehrt. Ihre makellose, Als Repräsentantin einer Mischung aus Unschuld So. 24.3. 12:30 wohlproportionierte Rückenansicht, die, wasser- und Schamlosigkeit wurde Romy Schneider zum BRD/Frankreich/Italien 1962, Frankreich / Italien 1968, beperlt und gebräunt von der südfranzösischen Star des französischen Films jener Dekade, als Frankreich 1970, 89 Min., 118 Min., DCP, E/d 122 Min., DCP, F/d Sonne, emblematisch für La Piscine steht, wurde Begleiterin und mitunter Spielball von Männern, Digital HD, F/d Regie: Orson Welles Regie: Jacques Deray Drehbuch: Orson Welles, Drehbuch: Jacques Deray, in den Siebzigern in allen denkbaren Variatio- die mit sich selbst und miteinander beschäftigt Regie: Claude Sautet Drehbuch: Jean-Loup Dabadie, nach dem gleichnamigen Roman Jean-Claude Carrière, nen in Szene gesetzt. Immer wieder zeichnet sind und kaum wahrnehmen, mit wem sie das Claude Sautet, Paul Guimard, nach von Franz Kafka Jean Emmanuel Conil die Kamera Romy Schneiders Rückenlinie nach: Bett teilen. Vielleicht auch deshalb ist Romy seinem gleichnamigen Roman Mit: Anthony Perkins, Jeanne Mit: Romy Schneider, Alain Delon, Moreau, Orson Welles, Paul Crauchet, Jane Birkin beim, vor und nach dem Sex mit ihren Filmpart- Schneider zur erotischen Ikone dreier Männer- Mit: Michel Piccoli, Romy Schneider, Léa Massari, Gérard Lartigau Romy Schneider, Elsa Martinelli nern. Darüber hinaus existieren und kursieren generationen geworden. Und es scheint, dass «Venus kann nicht verführerischer «Der Angestellte Josef K. wird eines ausgesehen haben, als sie den Hunderte von Fotografien aus den Siebzigern mit sie neuerdings festgelegt war – auf ein Rollenbild, «Ein erfolgloser Architekt, der in einem ungeklärten Dreiecksverhält- Tages von einer obskuren Justiz- Wellen entstieg. Vom Schwimm- dem gleichen Motiv in unendlichen Variationen: das ihr ähnlich rigide Beschränkungen auferlegte nis lebt, wird bei einem Autounfall behörde vor Gericht gestellt, ohne becken aus läuft sie direkt zu ihrem Romy Schneider in lasziver Trägheit, bäuchlings wie jenes, das sie in den Fünfzigern als niedliches schwer verletzt und stirbt zwei Stun- Genaueres über den Grund der Mann hinüber, der sich träge in der Anklage zu erfahren. Le procès ver- Sonne aalt. Lachend lässt sie das hingestreckt auf Betten, Liegen und Flokati- Prinzesschen und volksnahe Kaiserin perfektio- den später. In dieser letzten Frist meditiert er die kleinen und belang- dichtet die Vorlage Kafkas durch Wasser von ihrem Körper, der nur Teppichen, an Pool-Rändern, auf Booten, auf der niert hatte. Romy Schneider muss das gespürt losen, doch in der Perspektive des virtuos verfremdete Schauplätze von einem winzigen Bikini bedeckt Wiese, am Strand. Es scheint, als ob die Welt haben. Sie flüchtete sich in Alkohol, Tabletten und Sterbens plötzlich bedeutsamen zu düster-expressionistischen Bil- ist, auf ihn tropfen. Sie kniet nie- dern. Orson Welles umstellt Josef K. der, legt sich auf ihn, küsst ihn, flüs- sich nicht sattsehen konnte an der makellosen noch mehr Arbeit – und zahlte dafür letztlich mit Ereignisse seines Lebens. Technisch und ästhetisch brillant und psycho- mit einer gespenstisch verwirrenden tert ihm ins Ohr: ‹Kratz mir den Rückenansicht dieser Frau, die einst so perfekt in dem Leben. Erst nach ihrem frühen Tod wurde logisch sensibel.» Umwelt und lässt dessen Leben Rücken.› Und als er bereits ihr Ober- die Korsetts höfischer Kleiderordnungen gepasst sie zum Mythos: In ihrer Verletzlichkeit, die einen Lexikon des Internationalen Films von phantastischen Bedrohungen teil geöffnet hat, seufzt sie: ‹Nie- überwuchern. (...) Welles’ Interpre- mand kann das so gut wie du.› Es hatte. Die mitunter gar nicht besonders subtilen Teil ihres schauspielerischen Könnens ausmachte, «Für mich ist Romy unersetzlich. Es tation des Kafka-Romans ist ein ist ein Moment purer Erotik, und so Konnotationen solcher Abbildungen lassen auch erkannte vor allem ihr weibliches Publikum sich gibt viele Schauspielerinnen, aber suggestiv-fesselndes filmisches wie sich diese beiden sehr braun auf die Missverständnisse der sogenannten Frau- wieder. Da sie nie gelernt hatte, ihr Privatleben ihre Persönlichkeit war völlig einma- Meisterwerk.» Prisma.de gebrannten, sehr schönen Körper da auf dem Boden wälzen, sieht der enbefreiung in den Siebzigern und die Misogynie von der Öffentlichkeit abzuschirmen, war auch lig. (...) Schon wenn geprobt wurde, begann sie zu spielen, total, als wäre «Romy Schneider spielt eine Neben- Zuschauer sofort, dass ihre Bewe- – nicht nur – des französischen Films jener Jahre ihr persönliches Unglück Teil der mythischen Per- es ihr eigenes Leben. Viele Schau- rolle, die Anwaltssekretärin Leni, gungen einander noch immer ver- schliessen: Die Frau bleibt entindividualisiertes sona, die ihr Publikum generiert hatte und an der spieler ermüden, wenn man Szenen Orson Welles selbst ist der bettläge- traut sind. Bis dann das klingelnde rige Anwalt. Nicht nur ihre in diesem Telefon aus dem Haus die Lieben- Objekt; sie hat keine Möglichkeit zu kontrollie- es bis heute festhält. wiederholt. Sie gar nicht. Sie wurde immer besser. Sie wollte sogar, dass Film ungewöhnlich dunkel geschmin- den auseinanderreisst. Als Jacques ren, was der Mann, der sich ihr von hinten nähert, man wiederholt, damit es noch bes- kte Augenpartie verleiht Romy Derays Film Anfang 1969 in die mit ihr anstellen wird, um darauf angemessen Daniela Sannwald, Filmhistorikerin, arbeitet als freie ser wurde. Am liebsten hätte man Schneider eine neurotisch-verfüh- Kinos kam, war er eine Sensa- rerische Intensität, der auch der von tion – und ein Skandal. Denn Romy reagieren zu können. Mit der Verletzlichkeit, die Publizistin und Ausstellungskuratorin für die Deutsche ihr gesagt: ‹Hör auf, es ist perfekt!› Kinemathek. Die von ihr kuratierte Ausstellung «Romy Aber sie wollte es noch besser, noch Anthony Perkins verkörperte Held Schneider und Alain Delon, die Romy Schneiders flächiges, auch in den Siebzi- Schneider. Wien – Berlin – Paris» wurde zwischen ergreifender.» des Films erliegt, noch bevor er sich da so überzeugend ihren Leiden- gerjahren trotz allen modischen Make-ups häu- 2009 und 2012 in Berlin, Paris, Bonn und Gent präsen- Claude Sautet im juristischen Dickicht verliert. schaften vor der Kamera freien Vier Jahre später erinnerte sich Romy Lauf liessen, waren ein paar Jahre fig nackt wirkendes Gesicht verriet, brauchten tiert. Aktuell läuft «Zwischen den Filmen – Eine Foto- geschichte der Berlinale» in der Deutschen Kinemathek Schneider in Romy – Portrait eines zuvor im wirklichen Leben Europas die Männer, die ihren Rücken sahen, sich nicht Berlin. Im März 2019 erscheint von ihr «. Gesichts an die Dreharbeiten und berühmtestes Liebespaar gewe- auseinanderzusetzen. Eine Hommage» im Verlag ebersbach & simon. wunderte sich immer noch darüber, sen. Inzwischen waren beide jedoch dass sie sich selbst zunächst nicht anderweitig verheiratet. Über erkannt hatte, als sie die ersten Auf- dem Dreh an der Côte d’Azur liegt nahmen auf der Leinwand sah.» von Anfang an eine sinnliche Hoch- Arsenal Berlin spannung.» Der Tagesspiegel

8 Hommage an Romy Schneider 9 Romy – Portrait La passante du Max et les Une histoire simple César et Rosalie Le vieux fusil eines Gesichts Sans-Souci ferrailleurs Do. 7.3. 18:00 Fr. 8.3. 18:00 Sa. 9.3. 18:00 So. 3.3. 12:30 So. 3.3. 14:00 So. 3.3. 17:00 So. 17.3. 12:15 So. 24.3. 18:00 Sa. 16.3. 14:15 Mi. 6.3. 18:15* Sa. 16.3. 18:00 Sa. 9.3. 14:00 Fr. 22.3. 18:00 Frankreich/BRD 1978, 107 Min., BRD/Frankreich/Italien 1972, BRD/Frankreich 1975, 103 Min., BRD 1967, 59 Min., DCP, D/e BRD/Frankreich 1982, 110 Min., 35mm, F/d 109 Min., Digital HD, F/d Digital HD, F/d Regie: Hans-Jürgen Syberberg 35mm, F/d Regie: Claude Sautet Regie: Claude Sautet Regie: Robert Enrico Drehbuch: Hans-Jürgen Syberberg Regie: Jacques Rouffio Frankreich/Italien 1971, 112 Min., Drehbuch: Claude Sautet, Drehbuch: Claude Sautet, Drehbuch: Robert Enrico, Mit: Romy Schneider, Hans-Jürgen Drehbuch: Jacques Rouffio, Digital HD, F/d Jean-Loup Dabadie Jean-Loup Dabadie Pascal Jardin, Claude Veillot Syberberg, Jean Chapot, Jacques Kirsner, nach dem gleich- Regie: Claude Sautet Mit: Romy Schneider, Claude Mit: Romy Schneider, Yves Mit: Romy Schneider, Philippe Anthony Perkins, Michel Piccoli namigen Roman von Joseph Kessel Drehbuch: Claude Sautet, Jean- Brasseur, Bruno Cremer Montand, Eva Maria Meineke, Noiret, Jean Bouise, Joachim Mit: Romy Schneider, Michel Loup Dabadie, Claude Néron, nach Sami Frey, Umberto Orsini Hansen, Madeleine Ozeray «‹Ich bin 27. Das ist ja nicht so alt.› seinem gleichnamigen Roman «Die fast 40-jährige Marie ist ge- Piccoli, Wendelin Werner, Helmut schieden und hat einen 16-jährigen «César et Rosalie ist eine Art bur- «Die Geschichte des Films basiert Das sagt Romy Schneider zu Be- Griem, Mit: Romy Schneider, Michel ginn dieses Porträts, das nicht nur Piccoli, Bernard Fresson, François Sohn, mit dem sie zusammenlebt. lesker Jules et Jim, an dessen Ende auf authentischen Begebenheiten eines ihres Gesichts ist, sondern «La passante du Sans-Souci ist ein Périer, Georges Wilson Von ihrem neuen Freund Serge der Beginn einer grossen Männer- beim Massaker von Oradour-sur- auch eines ihrer Stimme. Beides von Schneider selbst initiiertes Pro- erwartet sie ein Kind. Doch er wird freundschaft steht. Sautet spricht Glane, jenem französischen Dorf, gleichermassen facettenreich und jekt. Die Romanvorlage von Joseph «Es dauert fast 30 Minuten, bis Romy ihr zunehmend fremd und verfällt bei dieser Arbeit von einer ‹Autopsie in dem die Waffen-SS am 10. Juni feingestimmt im Ausdruck von Kessel stammt aus dem Jahr 1937: Schneider zum ersten Mal im Film dem Alkohol, so dass sie sich von ihm der Gefühle› und achtet darauf, dass 1944 auf das Grausamste 642 Gefühlsnuancen, von Gemütsver- Elsa, eine aus Deutschland geflo- zu sehen ist: im schwarzen Leder- trennen will. Sie entschliesst sich, das Fundament seiner verstrickten Bewohner tötete. Dem sehr emoti- fassungen, von noch minimals- hene Jüdin, versucht in Paris als mantel, mit hohen Schuhen, Ziga- das Kind ohne sein Wissen abzu- Liebesgeschichte zwischen drei onalen, mehrfach preisgekrönten ten Schwankungen und Wechseln. Geliebte eines NS-Bonzen zu errei- rette rauchend, vor einem Lokal auf treiben. Bei einem Zusammentref- Menschen deren unverkennbare Film gelang es einerseits am Einzel- Und darin absolut fesselnd. So chen, dass ihr Mann aus dem KZ und ab gehend. Die Tonspur offen- fen in einem Café eröffnet Marie Freude am Leben ist. Überraschen- schicksal des Chirurgen Julien schaut und lauscht man, während entlassen wird. In ihrer Begleitung bart aus einer Polizeiakte alles über ihm ihre Absichten. Diese simple, derweise gibt er an, er habe ursprün- Dandieu und seiner Familie von die- sie raucht und trinkt, um Worte ringt befindet sich ein Kind, das sie aus Lili: ihre traurige Vergangenheit, aber gekonnt inszenierte Alltagsge- glich versucht, Romy Schneider sem Kriegsverbrechen zu erzählen, und mit dem Blick Gedanken folgt, Deutschland retten konnte. Dieser ihr Dasein als Prostituierte (lapida- schichte war der letzte gemeinsame nicht für die Rolle der Rosalie zu andererseits zu schildern, wie während sie Bilanz zieht ihres noch Junge, Max Baumstamm, nimmt rer Kommentar: ‹Das muss wohl Film von Claude Sautet und seiner besetzen, stellt jedoch während des der humanistische Arzt als Reaktion jungen und dabei schon so reichen Jahrzehnte später Rache an dem so drinstecken in ihr›) und Geliebte gern besetzten Darstellerin Romy Entstehungsprozesses fest: ‹Als auf den Schmerz seine Lebens- Lebens. Schier das Herz will einem Nationalsozialisten, durch den seine eines Kleinkriminellen. Auf diesen Schneider.» Prisma.de ich vor einer konkreten Szene stand, normen durchbricht, um mit Waffen- brechen ob all der Selbstzweifel, Zieheltern umkamen. Jahrelang hat es wiederum der Pariser Kom- war nur sie es, die dafür in Betracht gewalt gegen die unmenschlich all der Ängste, all der Verunsiche- musste der Film wegen tragischer missar Max abgesehen – er bemüht «Mit Une histoire simple wollte Sautet kam. Es ist ihr leidenschaftlicher agierenden deutschen Soldaten vor- rung – alles vergebens!» Ereignisse in Schneiders Leben ver- sich um Lilis Gunst, um ihm durch erstmals ein Frauenleben nicht aus Charakter, der mich anzieht, sie hat zugehen. Die Motivation dazu, Viennale 2017 schoben werden. Nach seiner Fer- sie eine Falle zu stellen. Während dem Blickwinkel eines Mannes, son- eine unglaubliche innere Energie, die überaus glückliche Beziehung tigstellung bestand sie darauf, ihn Romy Schneider in Frankreich für dern aus der Sicht einer Frau erzählen. sie ist nicht friedfertig, sondern auf- zu seiner lebensfrohen Frau Clara, ihrem Sohn und ihrem Ex-Mann zu ihre gewagte Rollenwahl gefeiert Durch die enge Zusammenarbeit gewühlt, heftig, stolz.›» erzählt der Film in Rückblenden. *Mit einer szenischen Lesung von wird, will man ihr in der Heimat die- zwischen der Schauspielerin und Florian Widegger, Filmarchiv Austria Neben der fesselnden Geschichte Jeannette Wolf und Gerhard Göbel widmen, die Zueignung findet sich auf den ersten Filmmetern. Die fran- sen Imagewechsel nicht verzeihen.» dem Regisseur entstand ein Dreh- berührt der Film auch durch heraus- Lesung zösische Premiere erlebte Schneider Florian Widegger, Filmarchiv Austria buch, das genau auf Romy Schneider ragende Darstellerleistungen, Romy und die Liebe noch. Als der Film in Deutschland zugeschnitten war. Die Rolle der allen voran Romy Schneider und Romy und die Männer in die Kinos kam, musste ihre Rolle Marie spiegelt Schneider zufolge all Philippe Noiret.» ard.de Romy und das Frauenbild bereits von einer anderen Schau- ihre eigenen Probleme und Vorstel- Romy und die Sucht spielerin synchronisiert werden.» lungen wider. 1979 wurde sie für ihre Romy und Frankreich Filmarchiv Austria schauspielerische Leistung in Une Romy und das Ende histoire simple mit einem César aus- gezeichnet. Sautet, Dabadie und Wurde wirklich schon alles ge- nicht zuletzt Romy Schneider schaf- schrieben und gefilmt über fen eine emanzipierte Frau, die sich Romy Schneider? Versuch einer nicht um Konventionen zu kümmern Annäherung. scheint. Besonders im Umgang mit ihren Liebhabern ist sie sehr offen und versucht, ihre Unabhängigkeit zu bewahren.» Anna Wirnsberger, Film- museum München, November 2016

10 Hommage an Romy Schneider 11 Filmge- schichte Zusammen mit dem Lichtspiel präsentieren wir Filmge- Mädchen in L’important c’est Ludwig schichte in einem Zusam- Ugetsu monogatari Stella Dallas Uniform d’aimer So. 17.3. 18:30 menspiel von Vorlesungen Di. 5.3. 20:30 Di. 19.3. 20:00 So. 10.3. 18:00 Mo. 11.3. 18:15 und Filmvorführungen. Sa. 23.3. 14:00 In acht Vorlesungen und am So. 10.3. 16:00 So. 24.3. 16:00 Mo. 18.3. 18:00 MI. 20.3. 18:15 Beispiel von 16 Filmen wer- Lichtspiel: Lichtspiel: Italien/Frankreich/BRD 1973, den zentrale Aspekte der Mi. 13.3. 20:00 MI. 27.3. 20:00 BRD / Frankreich 1958, Frankreich/Italien/BRD 1975, 235 Min., DCP, I/d 95 Min., DCP, D 109 Min., Digital HD, F/d Regie: Luchino Visconti Filmgeschichte von ihren Regie: Géza von Radvanyi Regie: Andrzej Zulawski Drehbuch: Luchino Visconti, Anfängen bis heute beleuchtet. Japan 1953, 96 Min., DCP, Jap/d USA 1937, 106 Min., Digital, E Enrico Medioli Regie: Kenji Mizoguchi Regie: King Vidor Drehbuch: Franz Höllering, Drehbuch: Andrzej Zulawski, Alle Filme werden im F. D. Andam Christopher Frank Mit: Helmut Berger, Romy Drehbuch: Matsutaro Kawaguchi, Drehbuch: Sarah Y. Mason, Mit: Lilli Palmer, Romy Schneider, Mit: Romy Schneider, Fabio Testi, Schneider, Trevor Howard, Helmut Lichtspiel und im REX in Yoshikata Yoda, Kyuchi Tsuji, Victor Heerman Therese Giehse, Blandine Ebinger, Jacques Dutronc, Klaus Kinski, Griem, Nora Ricci Originalversion gezeigt: Akinari Ueda Mit: Barbara Stanwyck, Anne Adelheid Seeck, Gina Albert Guy Mairesse Mit: Machiko Kyo, Masayuki Mori, Shirley, John Boles, Barbara O’Neil, Leben und Leiden des Märchenkö- Filmgeschichte im Kinoformat! Kinuyo Tanaka, Mitsuko Mito, Alan Hale, Marjorie Main «Im Jahr 1910 soll die junge Manuela «Eine Geschichte von Geld und Ge- nigs Ludwig II., der sowohl an sei- Sakae Ozawa, Sugisaku Aoyama, von Meinhardis nach dem Tod ihrer fühlen: Aus der Not heraus nimmt nen Herrscherpflichten als auch an Kikue Mori, Ikio Sawamura, Eigoro «Eine Mutter opfert sich für den geliebten Mutter in einem Internat die erfolglose Schauspielerin Nadine seinen persönlichen ästhetischen Onoe, Saburo Date, Reiko Kongo sozialen Aufstieg ihrer Tochter. Zwi- für adlige junge Mädchen die Regeln Rollen in schäbigen Pornofilmchen Utopien zerbricht. Stilsichere und schen High Society und unterer der Gesellschaft erlernen. Doch es an. Am Set lernt sie den Fotografen poetische, ebenso einfühlsame wie «Im 16. Jahrhundert, zur Zeit ver- Mittelschicht angesiedeltes Melodram fällt ihr schwer, in Uniform den stren- Servais kennen, der sich in sie ver- sezierende Studie einer anachronis- heerender Bürgerkriege: Einen aus den USA der 1930er-Jahre, gen Vorschriften des Hauses zu liebt. Sie liebt zwar ihren Mann, einen tischen Existenz und des Scheiterns Töpfer drängt es, reich zu sein, sein in der Gestaltung dem damaligen folgen. Nur Fräulein von Bernburg depressiven Versager, beginnt aber einer Selbstbefreiung. Luchino Vis- Bruder will Kriegsherr werden. Standard entsprechend. Hervorra- versucht, Manuela über den Verlust eine Affäre mit Servais. Trotz Geld- conti gelingt es überzeugend, die Der weibliche Um diese Träume zu verwirklichen, gend: Barbara Stanwyck in einer ihrer Mutter hinweg zu helfen. Als not und Schulden bei einem Mafia- rauschhafte Ästhetik des 19. Jahr- Blick setzen sie alles aufs Spiel – und ihrer ersten Filmrollen.» ihre Schülerin jedoch eine zärtliche, Gangster verschafft er ihr aus Liebe hunderts aufwendig zu beschwö- verlieren. Dies ist einer der gros- Lexikon des Internationalen Films schwärmerische Verliebtheit für ein Theaterengagement, das in ren und zugleich mehrfach kritisch Di. 19.3. 18:15 sartigsten Filme aller Zeiten. Die sie aufbaut, hat das dramatische einem Fiasko endet – und so nimmt zu brechen. Helden sind grob und brennen vor «In Stella Dallas schuf Barbara Konsequenzen.» moviepilot.de die Tragödie ihren Lauf … Niemals Vorlesung von Kathleen Bühler Ehrgeiz, aber der Stil des Films ist Stanwyck eine der unvergesslichsten davor und danach ist Romy Schnei- «Mit Romy Schneider allein behaup- Das Mainstream-Kino ist bis heute elegant und geheimnisvoll. (…) Heldinnen des Goldenen Zeitalters «Die dritte Verfilmung von Christa der mit ihrer Gänsehaut erregenden tet sich in diesem zwischen Mons- eine männerdominierte Industrie, in Die Eröffnungssequenz ist eine in : eine Müllerstochter, Winsloes lesbisch-autoritätsskepti- Darstellung an die Grenzen gegan- trosität und Strenge schwer welcher klassische filmische Stra- von Mizoguchis berühmten ‹Scroll- die (...) alles tut, um ihrer Tochter schem Theaterstück ‹Gestern und gen wie in diesem Film, für den sie atmenden Film das Kino als vita- tegien herrschen. Dazu gehört die Shots›, in der die Kamera so über ein besseres Leben zu ermöglichen. heute› (‹Ritter Néresta› 1930) gilt prompt ihren ersten César als beste les, physisches, sensibles, nicht Aufgabenteilung in einen am männ- die Landschaft gleitet, als wäre Dies ist ein 100-fach bewährtes als inszenatorisch strenge Studie Schauspielerin erhielt. Zulawski, bloss den schönen Bildern und lichen Zuschauervergnügen ausge- diese ein japanisches Rollbild.» Melodram in seiner reinsten, hoch- in Grautönen mit einigen wenigen, jenem grossen, leider zunehmend in künstlichen Gefühlen huldigendes richteten Blick sowie die Herrichtung Roger Ebert, «Chicago Sun-Times» prozentigen Form, das mit allen genau gesetzten Schmuckfarben.» Vergessenheit geratenen polnischen Medium, und so muss man vor allem der Frau als visuell konsumierbares 2004 Mitteln das Pathos seiner emotiona- Filmfestival Locarno Ausnahmeregisseur, gelingt eine sagen, dass Viscontis Ludwig ein Blickobjekt. Seit den 1960er-Jahren lisierenden Themen Klasse, Mutter- extrem aufwühlende Mischung aus Sieg Romy Schneiders ist, der nicht haben sich Filmschaffende, Kritike- «Dieser bewunderungswürdigste schaft und Selbstaufopferung Melodram und Psychogramm.» genug bewundert werden kann.» rinnen und Kritiker und das kritische aller Filme ist Mizoguchis Meister- ausreizt.» Florian Widegger, Filmarchiv Austria Siegfried Schober, Süddeutsche Publikum gefragt, wie ein spezifisch werk, das ihn auf die gleiche Stufe Film Society Lincoln Center Zeitung weiblicher Blick im Kino ausschauen stellt mit Griffith, Eisenstein und könnte und wie dies die Ästhetik Renoir. (…) Mizoguchi ist wohl der des Films verändern würde. Unser einzige Regisseur, der es wagt, filmhistorischer Rundgang schlägt systematisch Gegenschussaufnah- einen Bogen von Stella Dallas (1937, men von 180 Grad zu verwenden.» King Vidor), einem Klassiker des Jean-Luc Godard, in: «Arts», «Frauengenres» Melodrama, der Nr. 656, 1958 noch in einer herkömmlichen filmi- schen Ästhetik produziert wurde, zu No Home Movie (2015, Chantal Akerman), einem sehr persönlichen Film der feministischen Filmema- cherin Chantal Akerman.

12 Hommage an Romy Schneider 13 AB 28.2. Gräns Dänemark/Schweden 2018, So romantisch und befreiend kann ein Horrorfilm sein: Inspi- 108 Min., DCP, Dänisch/d riert von einer nordischen Sage, drehte Ali Abbasi einen schau- Regie: Ali Abbasi derhaft schönen, sehr berührenden und originellen Film und Drehbuch: John Ajvide Lindquist, Isabella Eklöf, Ali Abbasi gewann damit in Cannes 2018 den Prix Un certain regard. Mit: Eva Melander, Eero Milonoff, Die Grenzbeamtin Tina ist eine bemerkenswerte Erscheinung. Jörgen Thorsson, Viktor Åkerblom, Ihr seltsam geschwollenes Gesicht, ihr bohrender Blick und ihre kör- Joakim Olsson, Andreas Kundler perliche Kraft verleihen der jungen Frau etwas Animalisches. Tina hat zudem eine besondere Fähigkeit: Sie kann Angst, Scham und Wut anderer Menschen wittern. Ihr Talent macht sich der schwedische Grenzschutz erfolg- reich zunutze, um Kriminelle aufzuspüren. Dennoch fühlt sich Tina seltsam fremd unter ihren Mitmenschen und lebt einsam und naturverbunden als Aussenseiterin in den Wäldern. Doch dann begegnet sie Vore, der ihr auffallend ähnlich sieht und bei dem ihre Begabung an ihre Grenzen stösst. Tina ahnt, dass Vore etwas zu verbergen hat. Gräns ist so mutig und so finster, wie ein Märchen nur sein kann. Regisseur Ali Abbasi begeistert mit einer phantastischen Geschichte, die so behutsam wie berührend Grenzen sprengt. Zwischen Identität und Selbstbestimmung gelingt ihm eine hinreissende Fabel, deren raue Magie in Bann schlägt. Premieren Romantischer Horror: Gräns; turbulente Komödie: Tel Aviv on Fire; Meditation AB über die Zeit: Die Reise des Bashô von Richard Dindo; Western von Jacques Tel Aviv on Fire Audiard: The Sisters Brothers mit John C. Reilly; exzentrische Tragikomödie: 7.3. Pity; Nachtfilm aus Taipeh: Closing Time von Nicole Vögele; Kunst muss schön Palästina 2018, 97 Min., DCP, Ein Palästinenser gerät als Autor einer Soap zwischen alle sein: Eisenberger von Hercli Bundi. Arabisch/Hebräisch/d/f Fronten: Sameh Zoabi treibt in seiner ebenso hintersinnigen Regie: Sameh Zoabi wie unterhaltenden Komödie den Konflikt zwischen Palästinen- Drehbuch: Dan Kleinman, Sameh Zoabi sern und Israelis in absurde Höhen. Mit: Yaniv Biton, Lubna Azabal, Der scheue Palästinenser Salam hat gerade ein Praktikum bei Kais Nashif, Nadim Sawalha, der erfolgreichen TV-Soap «Tel Aviv on Fire» angetreten. Um das Maisa Abd Elhadi, Salim Dau, Yousef Sweid Fernsehstudio zu erreichen, muss er täglich den Checkpoint zwi- schen seinem Wohnort Jerusalem und Ramallah passieren. Dort trifft er auf Assi, den israelischen Chef des Grenzübergangs, der nicht schlecht staunt, einem der «Macher» der Lieblingsserie seiner Frau gegenüberzustehen. Um seiner Liebsten zu imponieren, übt Assi zunehmend Druck auf Salam aus, die Serie nach seinen Vorlieben zu gestalten. Und Salam begreift, dass die kreativen Einfälle Assis seine grosse Chance sind, zum Drehbuchautor aufzusteigen. Als sich die Forderungen Assis nicht mehr mit jenen der arabischen Macher vereinbaren lassen, steckt Salam in einem Dilemma.

«Die Komödie von Sameh Zoabi (...) überzeugt mit einem etwas anderen Blick auf den Nahostkonflikt.»Patrick Heidmann, epd film

14 Rubriktitel REX Premieren 15 Rex Agenda 03/19 Do. 28.2.19 Do. 7.3.19 Do. 14.3.19 Do. 21.3.19 14:30 12:30 16:30 18:30 Gräns Die Reise des Bashô Le procès Closing Time 10:30 22:30 18:00 | 20:30 → Premieren, geplanter Start → Premieren, geplanter Start → Romy Schneider → Premieren, geplanter Start MO 18:30 | Les choses de la vie → Romy Schneider Tel Aviv on Fire Fr. 15.3.19 Pity DI → Premieren, geplanter Start → Premieren, geplanter Start 16:00 | La piscine MI → Romy Schneider Fr. 1.3.19 18:00 | Une histoire simple The Sisters Brothers DO 17:00 | Le procès → Romy Schneider → Premieren, geplanter Start 18:30 | Les choses de la vie FR → Romy Schneider → Romy Schneider 20:00 | Eisenbeger – Fr. 8.3.19 SA Kunst muss schön sein, sagt Sa. 2.3.19 18:00 | César et Rosalie Sa. 16.3.19 der Frosch zur Fliege SO → Romy Schneider 16:00 | Supa Modo 14:15 | Le vieux fusil → Premieren → REXkids → Romy Schneider Vorpremiere in Anwesenheit Sa. 9.3.19 von Regisseur Hercli Bundi und Reguläre Spielzeiten 17:00 | La piscine 14:00 | Max et les ferrailleurs 16:00 | Tim & Struppi: Christian Eisenberger → Romy Schneider → Romy Schneider Der Fall Bienlein → REXkids Fr. 22.3.19 So. 3.3.19 16:00 | Supa Modo 18:00 | Max et les ferrailleurs Die Premierenfilme sind nur mit 12:30 | Romy – Portrait eines → REXkids 18:00 | La passante du Sans-Souci → Romy Schneider dem jeweils geplanten Startdatum Gesichts → Romy Schneider erfasst. Die Spieldaten und -zeiten → Romy Schneider 18:00 | Le vieux fusil Sa. 23.3.19 der Premierenfilme werden wöchent- → Romy Schneider So. 17.3.19 lich aktualisiert. 14:00 | La passante du Sans-Souci 14:00 | Ludwig 12:15 | Une histoire simple → Romy Schneider → Romy Schneider So. 10.3.19 → Romy Schneider Veranstaltung mit Gästen 12:00 | Le procès 16:00 | Tim & Struppi: 17:00 | Max et les ferrailleurs → Romy Schneider 18:30 | Ludwig → Romy Schneider Der Fall Bienlein → Romy Schneider → REXkids 16:00 | Ugetsu monogatari Mo. 4.3.19 → Filmgeschichte Mo. 18.3.19 So. 24.3.19 18:00 | Die Reise des Bashô 18:00 | Mädchen in Uniform 18:00 | Mädchen in Uniform 12:30 | Les choses de la vie → Premieren → Romy Schneider Vorpremiere in Anesenheit von → Romy Schneider → Romy Schneider Regisseur Richard Dindo Mo. 11.3.19 20:00 | Closing Time 16:00 | Stella Dallas → Premieren → Filmgeschichte Di. 5.3.19 18:15 | L’important c’est d’aimer Vorpremiere in Anwesenheit von 18:30 | Bild/Medien/Gewalt → Romy Schneider Regisseurin Nicole Vögele 18:00 | César et Rosalie → Kunst und Film: Komplexe Bilder → Romy Schneider Einführung: Maia Gusberti, an- Di. 12.3.19 Di. 19.3.19 schliessend Diskussion mit Rachel 18:00 | Chris the Swiss 18:15 | Der weibliche Blick Mo. 25.3.19 Mader (Hochschule Kunst & Design, → Specials → Filmgeschichte Luzern) und Maren Polte 18:00 | La piscine Anschl. Podiumsdiskussion mit Vorlesung von Kathleen Bühler, → Romy Schneider (Hochschule der Künste, Bern) Regisseurin Anja Kofmel und Kuratorin Kunstmuseum Bern Prof. Martino Mona (Uni Bern); 20:30 | Ugetsu monogatari Moderation: Prof. Walter Stoffel 20:00 | Stella Dallas Di. 26.3.19 → Filmgeschichte (Uni Freiburg) → Filmgeschichte 20:30 | Matrimonio italiano → Uncut Mi. 6.3.19 20:30 | Suspiria Mi. 20.3.19 14:00 | Supa Modo → Uncut Mi. 27.3.19 14:00 | Tim & Struppi: → REXkids Der Fall Bienlein 14:00 | Tim & Struppi: Mi. 13.3.19 → REXkids Der Fall Bienlein 18:15 | Romy – Portrait eines 14:00 | Supa Modo → REXkids Gesichts → REXkids 18:15 | L’important c’est d’aimer → Romy Schneider Programmänderungen → Romy Schneider 18:30 | Matrimonio italiano vorbehalten! Mit einer szenischen Lesung von 18:00 | Suspiria → Uncut Jeannette Wolf und Gerhard Göbel → Uncut

Aktuelles Progamm REX und Kellerkino: www.rexbern.ch

16 17 AB 7.3. Die Reise Mo. 4.3. 18:00: Vorpremiere in Anwesenheit von Regisseur des Bashô Richard Dindo Ausgehend von Leben und Werk des japanischen Dichters und Schweiz 2018, 98 Min., DCP, D Zen-Buddhisten Bashô hat Richard Dindo eine poetische Medi- Regie, Drehbuch: Richard Dindo Mit: Hiroaki Kawamato,Higuchi tation über die Zeit, den Tod, die Schönheit und die Natur realisiert. Seitaro, Christian Kohlund (Stimme) Der japanische Dichter und Zen-Buddhist Bashô (1644–1694) wird in seiner Heimat noch heute tief verehrt. Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er als Pilger auf Wanderschaft durch verschiedene Provinzen Japans. Unterwegs schrieb Bashô, der als geistiger Vater der japanischen Haiku-Poesie gilt, ein Reise- Tagebuch und seine meditative Lebensweise widerspiegelnde Gedichte. Im neuen Film von Richard Dindo reist ein Mönch, der den Dichter Bashô darstellt, auf den Spuren von dessen Tagebuch durch die japanischen Landschaften, an Flüssen und dem Meer entlang, durch Wälder, in die Berge. Zeitlose Texte von Bashô, gelesen von Christian Kohlund, Musik und Naturgeräusche, Landschaftsaufnahmen von aussergewöhnlicher Schön- heit: Die Reise des Bashô ist eine tief bewegende, poetische und philosophische Meditation.

«Bashô, der ein mönchisches Leben führte, wird von einem Mönch dargestellt. Es ist eine Art ‹Mischfilm›, weder rein dokumentarisch noch Spielfilm. Es hat keine Dialoge, nur Situationen. Die Bilder werden durch Ausschnitte aus den Reisetagebüchern kommentiert. Der Dichter wird durch seine eigenen, autobiografischen Texte porträtiert. Zuerst sind die Worte da, und erst dann geht man auf die Suche nach möglichen Bildern. Da die Vergangenheit nicht ein- fach abgefilmt werden kann, muss man sie rekonstruieren.»Richard Dindo

AB 21.3. The Sisters Fr/Esp/USA/Rou 2018, 121 Min., DCP, E/d/f Brothers Regie: Jacques Audiard Drehbuch: Jacques Audiard, Wie man ein altes Genre gekonnt neu sattelt, zeigt der Franzose Thomas Bidegain, Patrick deWitt Jacques Audiard mit The Sisters Brothers. In Venedig erhielt er Mit: Jake Gyllenhaal, Joaquin Phoenix, John C. Reilly, Rutger für seinen Western mit John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Hauer, Riz Ahmed, Carol Kane, Gyllenhaal und Rutger Hauer den Preis für die beste Regie. Creed Bratton, Duncan Lacroix, Oregon, 1851: Wenn irgendwo Schüsse fallen oder Häuser bren- Jóhannes Haukur Jóhannesson, Niels Arestrup nen, dann stecken nicht selten die abgebrühten Revolverhelden Charlie und Eli dahinter. Die Brüder, die sich im Wilden Westen einen Namen als The Sisters Brothers gemacht haben, bieten ihre zielsicheren Dienste demjenigen an, der sie am besten bezahlt. Ihr mysteriöser neuer Auf- traggeber Comodore hat es auf den Goldgräber Hermann Kermit Warm abgesehen. Wäh- rend der skrupellose Charlie schnell die Pistole zieht und stets einem guten Schluck Whiskey zugeneigt ist, wird der nachdenkliche Eli auf ihrem Weg von Oregon City zu den Goldminen von Zweifeln heimgesucht. Wie lange können sie ihre Verbrecherkarriere aufrechterhalten? Und wäre das Goldgeschäft von Hermann Warm nicht lukrativer als dessen Tod? Regisseur Jacques Audiard (Un prophète, De rouille et d’os) wagt mit dieser fabulös inszenierten Wes- tern-Komödie, die auf dem gleichnamigen Roman von Patrick deWitt beruht, erstmals den Sprung über den Ozean.

18 Rubriktitel REX Premieren 19 AB 21.3. Pity Griechenland/Polen 2018, 99 Min., Mitleid macht süchtig: Weil seine Frau im Koma liegt, wird ein DCP, Griechisch/d trauernder Anwalt mit Mitleid überhäuft. Er beginnt, die Anteil- Regie: Babis Makridis nahme zu geniessen, und ist schon bald abhängig davon. Das Drehbuch: Efthymis Filippou, Babis Makridis Drehbuch zu dieser absurden, staubtrocken inszenierten Tra- Mit: Yannis Drakopoulos, Evi gikomödie stammt von Lobster-Autor Efthymis Filippou. Saoulidou, Nota Tserniafski, Makis Ein Anwalt wird von seiner Umwelt mit Mitleid überschüttet, weil Papadimitriou, Georgina Chryskioti, Evdoxia Androulidaki, seine Frau im Koma liegt und kaum Überlebenschancen hat. Der Nikos Karathanos Trauermann geht ganz in seiner Rolle auf und geniesst die Anteil- nahme. Doch dann erwacht wie durch ein Wunder seine Frau. Das schier unvorstellbare Glück passt dem Dauerdeprimierten nun aber gar nicht ins Konzept. Um wieder ganz nach unten zu kommen, muss er sich etwas einfallen lassen. Pity ist unverkennbar ein Produkt der sogenannten «Greek Weird Wave», die vor allem durch die Filme von Yórgos Lánthimos (The Lobster, The Killing of a Sacred Dear, The Favourite) bekannt ist. Regisseur Babis Makridis teilt sich denn auch seinen Drehbuchautor Efthymis Filippou mit Lánthimos und setzt wie dieser auf einen staubtrockenen, rigiden Stil und absurden, schwarzen Humor.

AB Closing Time 21.3. Mo. 18.3. 20:00: Vorpremiere Ein Zufall führte die Schweizer Filmemacherin Nicole Vögele in Anwesenheit von Regisseurin zu einem 24-Stunden-Imbiss in Taipeh. Daraus entstand eine Nicole Vögele betörend komponierte Betrachtung der Nonstop-Gesellschaft Schweiz 2018, 116 Min., DCP, und des Nachtgefühls in den Metropolen. Spezialpreis der Jury OV/d/f Cineasti del presente, Filmfestival Locarno. Regie, Drehbuch: Nicole Vögele «3 Uhr morgens, Zhongzheng-Strasse, Taipeh. Der Verkehr Mit: Chung-Shu Kuo, Li-Jiao Lin donnert ohne Unterlass durch die Metropole. Gesäumt von einer mehrspurigen Strasse und unterhalb einer grossen Autobahn liegt das «Little Plates with Rice», ein Nachtlokal, in dem Herr Kuo und seine Gattin, Frau Lin, für die Imbissstube kochen. Für die Taxifahrer, die Ladenbesitzer, den Tätowierer von nebenan, für Familien, junge Liebespaare und sogar für den Strassenhund, der immer noch auf die Rückkehr seines Besitzers wartet, ist dieses Restaurant ein Refugium, die Verheissung einer warmen Reismahlzeit. Eines Morgens nimmt Herr Kuo auf dem Rückweg vom Markt eine andere Autobahnabfahrt und geht ans Meer.» Filmfestival Locarno

«In Closing Time (...) verschwimmen die Grenzen. Er ist als Spielfilm aufgeführt, aber so neu- gierig wie die Menschen auf den Strassen in die vorbeifahrende Kamera schauen, wird deutlich, dass hier abseits der Hauptfiguren kein abgesprochener Dreh stattfindet. Von Zeit zu Zeit könnte Closing Time auch ein Dokumentarfilm sein. Oder ein essayistisches Musik- video zur neuen Ambientplatte von Kevin Drumm, der gemeinsam mit Jonathan Schorr und Alva Noto die Soundscapes des Films entworfen hat. Auch hier wieder: fliessende Grenzen.» Katrin Doerksen, Kino-Zeit

REX Premieren 21 REX Premiere Kids

Im Kinderkino zeigen wir in Kooperation mit dem Chinderbuechlade jeweils Supa Modo Tim & Struppi: samstags um 16 Uhr und Sa. 2.3. 16:00 Der Fall Bienlein mittwochs um 14 Uhr Kinder- Mi. 6.3. 14:00 Sa. 16.3. 16:00 film-Klassiker und aktuelle Mi. 20.3. 14:00 Produktionen für ein junges Sa. 9.3. 16:00 Publikum von 6 bis 10 Jahren. Mi. 13.3. 14:00 Sa. 23.3. 16:00 Profitieren Sie von den Mi. 27.3. 14:00 attraktiven Kombi-Tickets: Kenia 2018, 74 Min., DCP, D Regie: Likarion Waianina Jede erwachsene Person Schweden / Deutschland 2000, Drehbuch: Mugambi Nthiga, 78 Min., DCP, D in Begleitung eines Kindes Silas Miami, Wanjeri Gakuru, Regie: Torbjörn Jansson, Albert bezahlt den Kindertarif Kamau Wandung'u Hanan Kaminski, Arpad Szabo Mit: Stycie Waweru, Nyawara Drehbuch: Torbjörn Jansson von CHF 10.–.* Ndambia, Marrianne Nungo, Johnson Chege, Humphrey Maina, Professor Bienlein hat in seinem *Dieser reduzierte Preis gilt für eine Joseph Omari, Rita Njenga, Labor eine Ultraschall-Waffe entwi- Begleitperson pro Kind. Weitere Dinah Githinji ckelt, die so interessant ist, dass sich Erwachsene zahlen den regulären gleich zwei Geheimdienste dafür Preis. Für Kinderfilme ausserhalb Die neunjährige Jo liebt Action- interessieren. Auf einer Reise nach der Reihe REXkids gelten die übli- filme und träumt davon, selbst eine Genf wird Bienlein entführt, wäh- chen Preise. Superheldin zu sein. Ihr grösster rend zu Hause das Labor geplündert Wunsch: einen Film zu drehen, in wird. Klarer Fall, dass Tim, Struppi dem sie selbst die Hauptrolle spielt. und Kapitän Haddock alles daran AB In ihrer Fantasie vergisst sie, dass setzen, ihren zerstreuten Professor sie unheilbar krank ist. Irgendwann aufzuspüren und die Situation Eisenberger kann Jos Schwester nicht mehr zu entwirren. mit ansehen, wie das lebensfrohe 28.3. Mädchen die kostbare Zeit, die ihm Wo beginnt die künstlerische Freiheit und wo endet sie? Hercli «Die originalen Tintin-Animations- Do. 21.3. 20:00: Vorpremiere in noch bleibt, nur im Bett verbringt. filme aus den Sechziger- und frühen Anwesenheit von Regisseur Hercli Bundi wirft in seinem Porträt des österreichischen Künstlers Sie ermutigt Jo, an ihre magischen Siebzigerjahren stehen mit ihrem Bundi und Christian Eisenberger Christian Eisenberger fundamentale Fragen auf heitere Art Kräfte zu glauben, und animiert zweidimensional-charmanten Stil das ganze Dorf, Jos Traum wahr und Weise auf. Hergés legendären Comic-Bänden Schweiz 2018 94 Min., DCP, D/f werden zu lassen. Das berührende in nichts nach und bieten abenteuer- Regie, Drehbuch: Hercli Bundi Kunst ist nur eine Etikette ohne jede Relevanz, sagt der österrei- Drama des kenianischen Filme- liche, poetische und dabei äusserst Mit: Christian Eisenberger, Sandro chische Künstler Christian Eisenberger. Mit 40 Jahren hat er über machers Likarion Wainaina, ent- atmosphärische Unterhaltung.» Droschl, Brigitte Kowanz, standen im Rahmen einer Master- Kino Xenix, Zürich Philipp Konzett, Ursula Krinzinger, 45’000 Werke geschaffen. Mit grosser Lust beobachtet er, wie aus class des deutsch-kenianischen Gernot Schulz, Christine Zufall Kunst entsteht und sein überbordendes Schaffen nicht nur Produktionskollektivs One Fine Day Eisenberger, Willi Eisenberger sein Publikum überrascht, sondern immer wieder auch ihn selbst. Films, erzählt von der Kraft der Fantasie und von einem ungewöhn- Tausende davon liess er auf Strassen und Plätzen stehen. Mit sei- lichen Weg des Abschiednehmens. ner ausufernden Produktion entzieht sich Christian Eisenberger der Kontrolle durch Gale- rien, Kunstmessen und Museen. In einem Milieu, das mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit und Anerkennung kämpft, stellt sich die Frage immer wieder: Worin besteht die künstleri- sche Freiheit tatsächlich? Und braucht es dazu überhaupt noch Künstler?

22 REX Premieren 23 Kunst und Film: Komplexe Bilder

Die von Maia Gusberti in Kooperation mit dem Kino REX kuratierte Reihe präsen- tiert ab März künstlerische Reflektionen zur De/Konstruktion von Bild und Welt.

Das Programm Komplexe Bilder umfasst Filme Voraussetzungen, über Verfügbarkeit und einge- von Künstler*innen, die das Bild und die fotogra- schriebene Codes. In ihren Arbeiten appellieren belit sağ (*1980, Türkei) ist (Video-) Aktivistin und Künstlerin und fische Abbildung zum zentralen Thema machen, die Künstler*innen, über die Ränder und Rah- lebt in Amsterdam. Sie studierte Bilder zu Protagonisten und Akteuren erklären und men der Bilder hinauszudenken, verschiedene Notes for a Letter to Angelina Jolie Mathematik in Ankara und Kunst an dabei die Involviertheit von Bild-Produzent*innen, Bedeutungsebenen zu prüfen, Bilder auf ihren der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. Sie war an einer Reihe Publikum und Abgebildeten befragen. Die aus- Wahrheitsanspruch zu befragen und politisch auf- von (Video-)Aktivisten-Kollektiven gewählten Filme sind künstlerische Reflektionen, geladene Bilder kritisch zu dekodieren. Auf kon- in der Türkei beteiligt und Artist die mittels Bildern über Bilder nachdenken: expe- zeptueller, erzählerischer, formaler und poetischer in Residence an der Rijksakademie. Komplexe Bilder präsentiert And the Image Ihr politisches und künstlerisches rimentelle, konzeptuelle, ernsthafte und rebelli- Ebene wird über Fotografie und Repräsentation Engagement konzentriert sich auf sche Beispiele dafür, wie Wirklichkeit repräsentiert, nachgedacht. Zugang, Zirkulation, Schärfe und ab März jeden Monat eine Gazes Back die Manipulation von Medienbildern. Vorstellung mit zwei bis vier ästhetisch aufbereitet und politisch konstruiert Unschärfe, Auflösung und Verdichtung sowie belit sağ, 2014, Video, 10 Min., OV wird und welche Rolle Bilder dabei einnehmen. die Rolle der Medien werden thematisiert und Filmen. Nach den Vorfüh- When Things Occur Die Arbeiten zeichnen sich durch ungewöhn- damit Strategien der Kunst und der poetischen rungen findet jeweils ein belit sağs Arbeiten «lesen» Bilder Gespräch im Kino oder in aus Zeitungen, Filmen und Medien liche, formal präzise Erzählformen zwischen Erzählung als subtile, subversive Formen der auf visueller Ebene und kommen- Oraib Toukan, 2016, Video, experimentellem Kunstfilm und essayistisch- Kritik untersucht. der REX Bar statt. tieren die Bedeutung bestimmter 28 Min., OV/e dokumentarischen Formaten aus und suchen Komplexe Bilder beinhaltet vielseitige Bei- Posen, Kompositionen, Codes und When Things Occur basiert auf Gesten, um anschliessend völlig nach Alternativen zu gängigen Bildsprachen. Es spiele dafür, was stereotypen Erzählungen, 1. Programm: Skype-Gesprächen mit in Gaza neue oder versteckte Erzählungen lebenden Fotografinnen und Foto- sind filmische Arbeiten, die in Erinnerung rufen, medial orchestrierten Bildern und politisch konst- Bild/Medien/ aufzudecken oder vorzuschlagen. grafen und ihren Helferinnen und dass jedes Bild immer nur eine Interpretation der ruierten Erzählungen entgegenstellt werden kann. Gewalt Oftmals erweisen sich die Bilder Helfern vor Ort. Die Gesprächs- als politisch konnotiert, was ihnen Wirklichkeit ist, und die untersuchen, wie unsere Die Filmreihe fordert uns als Bildkonsument*in- partnerinnen und -partner zeichnen Di. 5.3. 18:30* zusätzliche Bedeutungen verleiht für bestimmte Bilder verantwort- Wahrnehmung durch Bilder beeinflusst und mani- nen und Bildproduzent*innen dazu auf, Bilder oder zuschreibt, die mit der lich, die sich im Sommer 2014 puliert wird – es sind künstlerische Werke, die Stel- nach ihrer Entstehung, Absicht und Wirkung *Einführung: Maia Gusberti, ursprünglichen Absicht möglicher- von Bildschirm zu Bildschirm ver- anschliessend Diskussion mit weise in Beziehung stehen oder lung zu einer Ethik des Bildermachens beziehen. kritisch zu befragen. breiteten. Der Film schaut hinter Rachel Mader (Hochschule Kunst aber davon völlig losgelöst sind. die Fassade der Trauer und des Komplexe Bilder präsentiert Filmkunst, die & Design, Luzern) und Maren Polte Die Künstlerin hinterfragt in ihren Schmerzes – auf deren digitale Ver- aufzeigt, dass auch das Ausgesparte, das nicht Maia Gusberti ist Künstlerin, studierte Medienkunst (Hochschule der Künste, Bern) Arbeiten die Rolle der Bilder in aktu- körperung, Verbreitung und Re- in Wien und Critical Images in Stockholm und lebt in Bern ellen und historischen Ereignissen. Abbildbare, das Erahnte oder das jenseits des präsentation. Er untersucht, wie der und Brüssel. Ihr zentrales Interesse gilt dem Bild als Die Bilder, die wir um uns herum Blick im digitalen Raum geleitet Bildrahmens liegende Beachtung einfordert, Bil- Projektionsfläche und Imaginationsraum, als Auslöser sehen, prägen uns ebenso, wie wir wird und wie Empathie entsteht. der erzeugt und hervorruft. Die Filme reflektieren und Speicher kollektiver und individueller Vorstellungs- sie prägen, sei es eine Enthaup- Was genau bedeutet es, Leid «aus welten. Ihre Auseinandersetzung mit Bildern und deren tung, die die Ästhetik eines Holly- über Sehgewohnheiten, das kritische Lesen von der Distanz» zu betrachten – Wirkkraft ist Auslöser zu dieser Filmreihe. wood-Films zu übernehmen scheint, und wie viele Meter oder Kilometer Bildern, über technische und gesellschaftliche www.maiagusberti.net seien es Bilder von Menschen, die Abstand sind dazu nötig? Wie sieht den Fernsehsender in Burkina Faso das Verhalten und die politische übernehmen. Dieses Video ist ein Ökonomie von Bildern des Kriegs Versuch, auf assoziative Weise über aus? Wer ist «der Einheimische» unsere Beziehung zu Bildern und in der Repräsentation des Kriegs? der Beziehung von Bildern zu uns zu Und worin besteht die tägliche sprechen. Routine derer, die den Krieg reprä- sentieren?

24 25 Für das Zustandekommen Modernes special des Programmes­ danken wir: Premieren: Outside The Box, Renens / Trigon Film, Ennetbaden / Film- Reislaufen coopi, Zürich / Ascot-Elite, Zürich / Xenix Filmdistribution, Zürich / im Recht Vinca Film, Zürich Romy Schneider: Wofür kämpfen junge Männer aus der Schweiz im Ausland? Studiocanal Berlin / Cinémathèque suisse, Lausanne / Tamasa Welche Identität formen sie in fremden Kriegen? Wie geht das Distribution, Paris / Unzero Films, Recht, wie gehen wir damit um, wenn sie weggehen und wenn Lagny-sur-Marne / The Festival sie zurückkommen? Agency, Paris / Deutsche Kinema- thek, Museum für Film und Fernse- Die Veranstaltung ist Teil der Filmreihe «Recht im Film», welche hen, Berlin / CCC Filmkunst GmbH, Walter Stoffel und Lucie Bader jeweils im Frühlings-Semester an Berlin / Edison Filmgesellschaft, der Universität Freiburg durchführen. Die Reihe ist auch dieses Berlin / Deutsches Filminstitut – DIF, Wiesbaden / TF1 Studio, Paris Oraib Toukan, (*1977 in den USA) Jahr Gast im REX Bern und präsentiert am Dienstag, 12. März lebt und arbeitet als Künstlerin in Oxford, England, wo sie aktuell pro- 2019, den Film Chris the Swiss von Anja Kofmel. Anschliessend Filmgeschichte: moviert. Bis 2015 leitete sie die Podiumsdiskussion mit der Filmregisseurin und Prof. Martino Fred van der Kooij, Zürich / Kathleen Bühler, Bern / Trigon Film, Kunstabteilung des Bard College an Mona, Strafrechtler an der Universität Bern; Leitung: Prof. Walter der Al Quds University in Palästina. And the Image Gazes Back Ennetbaden / Park Circus, Glasgow Sie ist Gastdozentin an der Inter- Stoffel, Wirtschaftsrechtler an der Universität Freiburg; Einfüh- national Academy of Fine Arts in rung: Lucie Bader, Medienwissenschaftlerin.Informationen unter: Kunst und Film: Maia Gusberti, Bern / Auguste Orts, Ramallah und Assistenzprofessorin unifr.ch/go/droitcinema an der University of Oxford’s Ruskin Brüssel / LIMA, Amsterdam / School of Fine Arts. Sie hat an Studierende erhalten reduzierte Tickets für CHF 10.– Adel Abidin, Helsinki, Amman / zahlreichen internationalen Einzel- Herman Asselberghs, Brüssel / und Gruppenausstellungen teil- History Wipes Sie versucht zu verstehen, was Oraib Toukan, Oxford / belit sağ, genommen. Chris’ tatsächliche Beteiligung an Amsterdam diesem Konflikt war, und nimmt Adel Abidin, 2018, Video, 3 Min., OV uns mit auf ihre Suche in Kroatien. REXkids:

«History Wipes besteht aus Archiv- Sie erzählt ihre Reise in einer intelli- Chinderbuechlade Bern / Notes for a Adel Abidin (*1973 in Bagdad) genten und emotional berührenden Trigon Film, Ennetbaden / filmen, Nachrichtenmaterial und lebt zwischen Helsinki und Amman. Letter to anonymen Schnappschüssen, die Mischung aus Dok- und Animations- Editions Dargaud, Paris Er studierte an der Academy of film. Angelina Jolie aus dem Internet gesammelt wurden. Fine Arts in Bagdad und an der Aca- Traumata, die die Menschen hoch- «Anja Kofmel (...) verwendet eine Special: demy of Fine Arts in Time and Lucie Bader, Bern / Prof. Walter Herman Asselberghs, 2018, Video, geladen und im Laufe der Zeit geteilt Space Art in Helsinki und repräsen- fast abenteuerliche Mischung haben. Als ich all diese Aufnahmen aus Materialien und Gattungen: von Stoffel, Freiburg / First Hand Films, 11 Min., OV/e tierte Finnland im Nordischen Chris the Swiss Zürich durchging, war ich verloren in dem, Pavillon bei der Biennale in Venedig Animation über Archivaufnahmen, Ursprünglich als Video-Brief an was tatsächlich wahr ist und was 2007. Di. 12. 3. 18:00 Dokumentarfilm bis hin zur Repor- Angelina Jolie (Sondergesandte des nicht. Wie können wir uns auf eine tage, in der die Autorin ihre Re- Uncut: UNHCR) gedacht, aber stattdes- Geschichte verlassen, die nur vom cherche filmisch dokumentiert. Georges Pauchard und Anschliessend Podiumsdiskussion Uncut-Team, Bern sen an den Zuschauer gerichtet,prä- Gewinner, vom Stärksten dokumen- mit Regisseurin Anja Kofmel (...) Das hybride Material fügt sich sentiert Herman Asselberghs eine tiert und manipuliert wird? Ich und Prof. Martino Mona (Universität zu einem spannungsreichen Gan- Art Notizbuch, eine assoziative Serie stellte mir vor, die ganzen Traumata Bern); Moderation: Prof. Walter zen, in das immer wieder Anja von stillen Bildern und stillen Ge- wegzuwischen. Der Handschuh- Stoffel (Universität Freiburg) Kofmels grandiose Schwarzweis- danken, während er sich dem Bild, Wischscreen wurde von Giorgio de sanimation einfliesst, um Fiktiona- der Leinwand und dem Zuschauer Chiricos berühmtem Gemälde Schweiz 2018, 90 Min., DCP, OV/d/f les, Ausgedachtes, Erträumtes und nähert. ‹The Song of Love› (1914) inspiriert, Regie, Drehbuch: Anja Kofmel Inszeniertes zu veranschaulichen. in dem ein riesiger Gummihand- Die persönlichen Erinnerungen und Herman Asselberghs (*1962 in schuh neben dem Kopf von Apollo Anja Kofmel bewunderte ihren Cousin ihre Recherchen verbinden sich so Mechelen) ist ein belgischer Künst- Belvedere abgebildet ist. Die Arbeit Chris bereits als kleines Mädchen. zur Innensicht eines Kriegs und zu ler, dessen Arbeit sich auf die untersucht die Manipulation und Sein mysteriöser Tod mitten in den einem Film, der eindringlich von den Grenzen zwischen Klang und Bild, Beseitigung von schmerzhaften und Jugoslawienkriegen 1992 beschäftigt vergangenen Ungerechtigkeiten, Welt und Medien, Poesie und Politik schändlichen Ereignissen, ein Pro- sie bis heute, denn zum Zeitpunkt die teils bis heute nicht gesühnt konzentriert. Seine Installationen zess, der überall auf der Welt statt- des Todes trug der junge Schweizer sind, erzählt, aber auch von jugend- und Videos werden international findet. Die Frage ist letztlich, wessen Journalist die Uniform einer interna- lichem Fanatismus und Wahnwitz, beachtet. Herman Asselberghs lebt Geschichten und Geschichte wir tionalen Söldnergruppe. Warum der sich in jeder Zeit Bahn bricht – in Brüssel und unterrichtet an der erzählen – oder erzählt werden – und nur? Als erwachsene Frau beschliesst bis heute.» Hogeschool Sint-Lukas Brussel. mit welcher Stimme.» Adel Abidin Anja, seiner Geschichte nachzugehen. Doris Senn, «Filmbulletin»

26 Kunst und Film: Komplexe Bilder 27 Leitung, Programmation: Der Betrieb des Kino REX Impressum Thomas Allenbach wird unterstützt von: Uncut Kommunikation, Marketing: Programmheft: Martina Amrein 31.1.28.2. 2019 2019 – – 27.2. 27.3. 2019 2019 Leitung Bar: Jeannette Wolf Uncut widmet sich dem AuflAuflage: age: 5700 Leitung Projektion: Lis Winiger, weltweiten LGBT-Filmschaf- Erscheinungsdatum: 10.1.7.2. 2019 2019 Simon Schwendimann fen und zeigt neue Spiel- Erscheint 11-mal jährlich Büro und Dokumentarfilme Redaktion: Thomas Allenbach Kino REX / Cinéville (manchmal auch Filmklas- Kommunikation, Marketing: Progr / Büro 160 Das REX ist ein Partnerkino Suspiria Matrimonio italiano der Cinémathèque suisse. siker) von lesbischen und Martina Amrein Waisenhausplatz 30, 3011 Bern der Cinémathèque suisse. Di. 12.3. 20:30 Di. 26.3. 20:30 Korrektorat: Renate Weber [email protected] schwulen Filmemachern Gestaltung und Layout: 031 311 60 06 oder zu lesbisch/schwul/bi/ Mi. 13.3. 18:00 Mi. 27.3. 18:30 Gerhard Blättler, Simona Roos trans-Themen, die in der Druck: Haller & Jenzer, Burgdorf Der Umbau des Kino REX wurde Geht an alle Freundinnen und Kellerkino unterstützt von: Regel im Kino keinen Platz Italien/USA 2018, 152 Min., Italien 2018, 90 Min., Digital HD, I/d Digital HD, E/d Regie: Alessandro Genovesi Freunde des Kino REX / Kellerkino Kramgasse 26, 3011 Bern – Stadt Bern haben, mal gesellschaftlich Regie: Luca Guadagnino Drehbuch: Alessandro Genovesi, Tickets, Infos: www.rexbern.ch – Kanton Bern und politisch engagiert, Drehbuch: David Kajganich, nach Giovanni Bognetti Kino REX Bern Tel. Reservationen: 031 311 75 75 – Lotteriefonds des Kantons Bern Schwanengasse 9 Kellerkino Kasse: 031 311 38 05 – Ernst Göhner Stiftung mal rein unterhaltend. dem italienischen Horror-Klassiker Mit: Cristiano Caccamo, Salvatore Suspiria von Dario Argento Esposito, Diana Del Bufalo, Diego 3011 Bern Vorstellungen: Mo–Fr ab 18:00, – Burgergemeinde Bern Mit: , Dakota Abatantuono, Beatrice Arnera Tickets, Infos: www.rexbern.ch Sa ab 16:00, So ab 10:30 – Stanley Thomas Johnson Stiftung Johnson, Chloë Grace Moretz Tel. Reservationen: 031 311 75 75 Kinokasse 30 Minuten vor – Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung «In Berlin, fernab der italienischen REX Bar und Kasse: 031 311 27 96 Filmbeginn geöffgeöffnet net – Jubiläumsstiftung der Schweizeri- «Nach seinem schwulen Erweckungs- Heimat, um die Hand seines Liebsten ÖffÖffnungszeiten: nungszeiten: schen Mobiliar Genossenschaft filmCall Me by Your Name hat anzuhalten, ist romantisch und Mo–Fr ab 13:00 bis 00:30 Leitung, Programmation: – Generation Espace sich Luca Guadagnino das Remake mutig zugleich, aber dennoch der Sa ab 30 Minuten vor erstem Simon Schwendimann – Stiftung Wunderland eines italienischen Horror-Klassi- einfachste Part für Antonio. Die Film bis 00:30 – Miteigentümerschaft kers vorgenommen, Dario Argentos viel grössere Herausforderung So ab 10:00 bis 00:30 Das Programm des Kellerkinos Schwanengasse 9 Suspiria. Wie der berüchtigte für ihn: den Eltern beizubringen, wird wöchentlich aktualisiert. – Private Mäzeninnen und Mäzene Schlitzer-Film aus dem Jahr 1977 dass sie nicht nur einen schwu- Das Kino REX wird vom Verein In der Regel werden die Premieren- – Spenderinnen und Spender erzählt die Wiederverfilmung von len Sohn, sondern mit Pablo bald Cinéville betrieben fifilme lme des Kino REX übernommen von Kinositzen einer jungen Amerikanerin, die als auch einen Schwiegersohn haben. Schülerin an eine Ballettschule Noch schwieriger wird es aller- kommt und dort ins Zentrum einer dings, Pablos Mutter, die seit dessen mysteriösen Mordserie und die Coming-out den Kontakt mit ihm Fänge von satanischen Kräften gerät. abgebrochen hat, zur Hochzeitsfeier Guadagnino verlegt die Handlung zu bringen. Denn das ist die Bedin- von Freiburg nach West-Berlin, gung von Antonios Mutter. Wenn verortet den Film dezidiert im Deut- geheiratet wird, dann traditionell schen Herbst 1977 und macht aus mit der kompletten Familie sowie der Ballettschule einen lesbischen dem gesamten Dorf – und dafür Hort und eine Welt quasi ohne Män- hat sie auch gleich ungefragt einen ner. Die junge Susie Bannion (Dakota TV-Hochzeitsplaner engagiert. Johnson, Fifty Shades of Grey-Trilo- Bis zum Ja-Wort gibt es allerdings gie) ist nach dem Tod ihrer streng- noch einige Verwicklungen und gläubigen Mutter aus Ohio nach Konflikte durchzustehen, schliess- Berlin gekommen, um sich dort in lich handelt es sich hier um eine einer Tanzakademie einzuschreiben. klassisch gebaute Screwball-Komö- Nach dem ungeklärten Verschwin- die. Basierend auf dem gleichna- den der Studentin Patricia ist ge- migen Off-Broadway-Erfolg, jong- rade ein Platz frei geworden. Schon liert Filmemacher Alessandro Geno- bald zieht Susie die Aufmerksamkeit vesi gleichermassen mit Klischees der Akademieleiterin Madame Blanc über Schwule und Italiener. Es (Tilda Swinton als diabolische Ver- gelingt ihm dabei, genauso leicht- sion von Pina Bausch) auf sich. Nach füssig die Homosexuellenfeind- ihrem Willen soll Susie gleich die lichkeit in der katholischen Kirche Hauptrolle in der kommenden Pro- als auch innerhalb Pablos Fami- duktion ‹Volk› übernehmen. Doch lie blosszustellen. Ein warmherzi- hinter der seriösen Fassade der ger, romantischer Wohlfühlfilm mit Akademie offenbart sich schon bald einem fulminantem Musicalfinale!» eine Parallelwelt, die wie der stein- lsf-hamburg.de alte Psychotherapeut der Schule, Wie dürfen wir Sie beeindrucken? Dr. Jozef Klemperer, erklärt, von drei Hexen beherrscht wird.» sissymag.de Legen Sie Ihre Medienproduktion in unsere Hände. www.haller-jenzer.ch 28 Die Reise des Bashô Der neue Film von Richard Dindo

www.fi lmcoopi.ch Ab 7. März im Kino

*Basho_InsD_142x105_rex.indd 1 29.01.19 14:48

#acid

#passion

#fresh

#exciting

fiff.ch #fiff19 Ein Film von Jeshua Dreyfus Dimitri Stapfer Katja Kolm Sibylle Canonica Miriam Joya Strübel Dani Levy

www.sohnmeinesvaters.ch

Freundinnen und Freunde des Kino Rex/Kellerkino (Basis, Plus oder Super Abo) Ab 14. März im Kino erhalten reduzierte Eintrittspreise fürs FIFF 2019.

SMV - Ins Rex 142x214.indd 1 12.01.2019 12:03:09 MIRIAM CAHN ICH ALS MENSCH 22.02.–16.06.2019

Eine Kooperation von:

Rubriktitel

190125_KinoRex_Inserat_Miriam_Cahn_142x214mm.indd 1 25.01.2019 12:11:28