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Auslobung 01.03.2018

Freudenstadt und Baiersbronn im Schwarzwald

GARTENSCHAU 2025

Offener Ideenwettbewerb nach RPW 2013

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TEIL A AUSLOBUNGSBEDINGUNGEN

A1.1 Allgemeines Der Durchführung dieses Wettbewerbs liegen die Richtlinien für Planungs- wettbewerbe RPW 2013 zugrunde. Die Anwendung und Anerkennung der RPW 2013 ist für Auslober und Teilnehmer sowie alle übrigen Beteiligten ver- bindlich, soweit diese Auslobung nicht ausdrücklich davon abweicht. Die Aus- lobung dieses Wettbewerbs hat die Architektenkammer Baden-Württemberg eingesehen und geprüft. Der Wettbewerb wurde bei der Architektenkammer unter der Nummer 2018-3-03 registriert.

A1.2 Ausloberin

Stadt vertreten durch Herrn Oberbürgermeister Julian Osswald Marktplatz 1, 72250 Freudenstadt

Gemeinde Baiersbronn vertreten durch Herrn Bürgermeister Michael Ruf Oberdorfstr. 46, 72270 Baiersbronn

Land Baden-Württemberg vertreten durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart

A1.2.1 Wettbewerbsbetreuung und Vorprüfung

Büro H+H Birke Hörner Birke Hörner, Freie Landschaftsarchitekten BDLA Eberhardstraße 9/2, 71634 Ludwigsburg Fon 0049 (0)7141-53790, Fax 0049 (0)7141-58075 [email protected]

ARCHITEKTUR 109 Mark Arnold + Arne Fentzloff, Freie Architekten BDA Hohnerstraße 23, 70469 Stuttgart Fon 0049(0)711-505081-80, Fax 0049(0)711-505081-89 [email protected]

Fragen zum Wettbewerbsverfahren sind per Email zu richten an:

[email protected]

A1.3 Anlass und Zweck des Wettbewerbs Freudenstadt und Baiersbronn im Schwarzwald gestalten gemeinsam die GARTENSCHAU 2025. Das zentrale Ziel der Gartenschau ist, Impulsgeber zu sein für eine gemeinsame Entwicklung der Region durch die Stärkung der Verbindung zwischen Freudenstadt und Baiersbronn. So darf es im übertra- genen Sinne nicht darum gehen wo die Gemarkungsgrenze verläuft, sondern wo welches Projekt seine beste Entfaltung erlangt. Das Forbachtal könnte somit als Verbindungsachse der zukünftigen Entwicklung inszeniert werden, welche die Lebensverhältnisse und Bewegungsmuster der zukünftigen Gene- rationen trägt. Es gilt die gemeinsame Geschichte zu erkennen, daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen und eine Leitidee zu entwickeln. 2

Mit dem Verfahren eines offenen Ideenwettbewerbs soll die beste landschafts- gestalterische, städtebauliche und verkehrliche Lösung gefunden werden. In den nachfolgenden Planungsphasen wird der Masterplan weiter ausgearbeitet und auf dessen Grundlage die einzelnen Teilbereiche weiter ausformuliert.

A1.3.1 Gegenstand des Wettbewerbs Gegenstand des Wettbewerbs ist die Entwicklung des „Masterplan Garten- schau 2025 Freudenstadt - Baiersbronn“ mit einer Fläche von ca. 325 ha.

Details der weiteren Aufgabenstellung des Wettbewerbs sind in der Auslobung Teil B beschrieben.

A1.4 Wettbewerbsart, Verfahren, Ziel Der Wettbewerb ist als einphasiger Ideenwettbewerb in Form eines offenen Wettbewerbs ausgelobt und zielt auf den Erhalt einer Vielfalt von Lösungsvor- schlägen.

A1.4.1 Zulassungsbereich, Sprache Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschafts- raumes EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Über- einkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Der Wettbewerb und die weitere Bearbeitung wird in deutscher Sprache durchgeführt.

A1.5 Wettbewerbsteilnehmer

A1.5.1 Teilnahmeberechtigung Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen, welche über die in § 75 Abs. 1 VgV erwähnte Berufsqualifikation verfügen und die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Herkunftsstaates berechtigt sind, am Tage der Bekanntmachung im Zulassungsbereich die Berufsbezeichnung Landschaftsarchitektin / Landschaftsarchitekt zu führen. Teilnahmeberechtigt sind auch Arbeitsgemeinschaften aus Landschaftsar- chitekten und Stadtplanern. Die Landschaftsarchitekten bleiben dabei federführend. Ist in dem Herkunftsstaat die Berufsbezeichnung nicht gesetzlich geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung gemäß Artikel 46 bis 49 der Richtlinie 2005/36/EG „Berufsanerkennungsrichtlinie“ gewährleistet ist, und der die entsprechende Tätigkeit gemäß Richtlinie und Auslobung nachweisen kann.

Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der Wettbewerbsaufgabe entsprechen, und wenn der bevollmächtigte Vertre- ter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fach- lichen Anforderungen erfüllt, die an natürliche Personen gestellt werden. Arbeitsgemeinschaften natürlicher und juristischer Personen sind teilnahmebe- rechtigt, wenn jedes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft teilnahmeberechtigt ist.

Mehrfachbewerbungen natürlicher oder juristischer Personen oder von Mit- gliedern einer Bewerber- bzw. Arbeitsgemeinschaft führen zum Ausschluss aller Beteiligten.

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Sachverständige, Fachplaner oder andere Berater müssen nicht teilnahmebe- rechtigt sein, wenn sie keine Planungsleistungen erbringen, die der Wettbe- werbsaufgabe entspricht, und wenn sie überwiegend und ständig auf ihrem Fachgebiet tätig sind. Die Zusammenarbeit mit Verkehrsplanerinnen / Verkehrsplanern als sachverständige Berater wird empfohlen.

A1.5.2 Teilnahmehindernisse Teilnahmehindernisse sind in RPW § 4 (2) beschrieben.

A1.5.3 Bereitstellung der Unterlagen und Teilnahmeregistrierung Die Auslobung mit den Anlagen zur Bearbeitung des Wettbewerbes ist ab dem Tag der Auslobung des Wettbewerbes am 01.03.2018 zum Herunterladen be- reitgestellt unter der Website: www.freudenstadt-baiersbronn2025.de

Zur Organisation des Verfahrens und im Sinne der Teilnehmer, für die Informati- on von Ergänzungen, Rückfragen und Protokolle werden alle teilnahmeinteres- sierte Bewerber gebeten die Anlage gsfb_A24_Teilnehmerregistrierung.doc ausgefüllt an nachfolgend angegebener Adresse zu senden:

[email protected]

A1.5.4 Kolloquium/Auftaktveranstaltung 12.04. 2018 | 13:00 Uhr Die Ausloberin veranstaltet ein Kolloquium mit Rundfahrt durch Planungs- gebiet um die Qualität der komplexen und schwierigen Aufgabenstellung zu sichern. Bei der Rundfahrt werden Vertreter des Fachpreisgerichts und Vertre- ter der Stadt Freudenstadt sowie der Gemeinde Baiersbronn teilnehmen.

Eine Teilnahme am Kolloquium wird dringend empfohlen.

A1.5.5 Wahrung der Anonymität Die Verfasser der Wettbewerbsarbeiten bleiben bis zum Abschluss der Preis- gerichtssitzung anonym.

A1.6 Preisgericht, Sachverständige, Gäste und Vorprüfung Die Ausloberin hat das Preisgericht in nachstehender Besetzung gebildet und hat es vor der endgültigen Abfassung der Auslobung gehört.

A1.6.1 Fachpreisrichter 1. Prof. Hubert Möhrle, Freier Landschaftsarchitekt, Stuttgart 2. Michael Glück, Freier Landschaftsarchitekt, Stuttgart 3. Prof. Cornelia Bott, Freie Landschaftsarchitektin, Korntal 4. Axel Lohrer, Freier Landschaftsarchitekt, München 5. Stefan Helleckes, Freier Landschaftsarchitekt, Karlsruhe 6. Prof. Mathias Hähnig, Freier Architekt und Stadtplaner, Tübingen

A1.6.2 Stellvertretende Fachpreisrichter 1. Rudolf Müller, Architekt, Amtsleiter Amt für Stadtentwicklung FDS 2. Thomas Kuntosch, Architekt, Bauamtsleiter, Baiersbronn

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A1.6.3 Preisrichter der Ausloberin 1. Marc Calmbach, MLR 2. Julian Osswald, Oberbürgermeister, Freudenstadt 3. Michael Ruf, Bürgermeister, Baiersbronn 4. Prof. Dr. Wolfgang Tzschupke, GR Freudenstadt 5. Maike Weiss, GR Baiersbronn

A1.6.4 Stellvertretende Preisrichter der Ausloberin 1. Eberhard Haug, GR Freudenstadt 2. Dr. Michael Seitz, GR Baiersbronn

A1.6.5 Sachverständige 1. Prof. Dr.-Ing. Jan Riel, Verkehrsplaner, Karlsruhe 2. Martin Richter-Liebald, bwgrün.de, Ostfildern 3. Michael Krause, Tourismusdirektor Freudenstadt 4. Patrick Schreib, Tourismusdirektor Baiersbronn 5. Michael Kaltenbach, Christophstal 6. Christoph Jäger, Bezirksbeiratsvorsitzender Friedrichstal 7. Ingo Christein, Bezirksbeiratsvorsitzender Baiersbronn 8. Simon Stahl, Amtsleiter Kreisforstamt Freudenstadt 9. Martin Walter, Baurecht und Umweltschutz, LRA Freudenstadt

A1.6.6 Vorprüfung + Koordination Die Vorprüfung erfolgt durch Büro H+H Birke Hörner und ARCHITEKTUR 109. Die Ausloberin behält sich vor weitere Vorprüfer und sachverständige Berater zu benennen. Die Koordination GS2025 FDS-BAI vor Ort erfolgt durch Philipp Heidiri, Amt für Stadtentwicklung und Kathrin Heinen, Baiersbronn Touristik.

A1.7 Wettbewerbsunterlagen Die Wettbewerbsunterlagen bestehen aus: Teil A Auslobungsbedingungen Teil B Wettbewerbsaufgabe Teil C Anlagen zur Auslobung

A1.8 Wettbewerbsleistungen und Kennzeichnung Auf Grundlage der zur Verfügung gestellten Unterlagen sind folgende Leistungen vom Teilnehmer, in genordeter Zeichnungsausrichtung zu erbringen:

Plan 1 / 80 x 160 cm Gesamtkonzept M. 1:5.000 Landschaftsgestalterischer, städtebaulicher und verkehrlicher Gesamt- zusammenhang Erschließungsflächen für Fahr- und Standverkehr Eingänge und Andienung, Gestaltung der Frei-und Verkehrsanlagen

Plan 2 bis 3 / 80 x 120 cm Schwerpunktthema ohne Maßstab Darstellung der Leitidee / Drehbuch in freier Darstellung über die innovativen Ansätze der Gartenschau-Idee auf max. 2 Plänen

Szenische skizzenhafte Darstellungen der Idee sind erwünscht, allerdings soll auf eine aufwändige fotorealistische Visualisierung verzichtet werden.

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Plan 4 bis 6 / 80 x 120 cm Detaillierte Ausschnitte im Maßstab 1:1.000 Die im Folgenden aufgeführten Ausschnitte sind durch die Verfasser so zu wählen, dass die Entwurfsabsicht nachvollziehbar wird: a. Anbindung Freudenstadt – Forbachtal b. Anbindung Baiersbronn – Forbachtal c. Anbindung S-Bahn Haltestelle – Forbachtal

Erläuterungsbericht auf den Plänen und separat auf DIN A4 Blätter Erläuterungen zur Herleitung der Leitidee, zum freiraumplanerischen und städtebaulichen Konzept sowie zu den Lösungen: Überwindung der Höhenunterschiede und Distanz. Erläuternde szenenhafte Skizzen in Form von Piktogrammen und Strich- zeichnungen sind zulässig. Auf aufwändige fotorealistische Visualisie- rungen soll verzichtet werden.

Verfassererklärung (2-fach) Beigefügte Formblatt: „Verfassererklärung“ ausgefüllt und unterzeichnet in einem mit der Kennzahl versehenen undurchsichtigen und verschlossenen Umschlag, bezeichnet als „Verfassererklärung“. Jeder Verfasser prüft sei- ne Teilnahmeberechtigung eigenverantwortlich und belegt sie mit einer Kopie seines Befähigungsnachweises in der Wettbewerbssprache.

Ausstellungskarte Für die Ausstellung eine Karte im Format DIN A5-quer mit den Namen der Verfasser und aller Beteiligten, in einem undurchsichtigen und ver- schlossenen Umschlag, bezeichnet als „Ausstellungskarte“.

Datenträger mit den digitalen Zeichnungen als pdf-Datei und dwg-Datei Orientierungsgröße für die digitalen Zeichnungen: 300 dpi bei DIN A 4 alle eingereichten Pläne, auch die DIN A3-Formate als pdf-Datei

Kopien aller eingereichten Pläne, farbig, im Format DIN A3

Verzeichnis aller eingereichten Unterlagen

Die Präsentationspläne sind ungefaltet einzureichen. Aus organisatorischen Gründen sind max. 6 hochformatige Pläne in den vorbenannten Maßen zu verwenden. Die einzureichende Wettbewerbsarbeit ist in allen Teilen nur durch eine Kennzahl aus sechs arabischen Ziffern (Größe h = 1 cm, b = 6 cm) in der rechten oberen Planecke zu kennzeichnen.

A1.9 Beurteilungskriterien Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsar- beiten die nachfolgenden Kriterien anwenden. Das Preisgericht behält sich vor die Beurteilungskriterien zu erweitern oder zu differenzieren. Die Reihenfolge hat auf die Gewichtung keinen Einfluss.

1.1 Städtebauliche und landschaftsarchitektonische Leitidee 1.2 Innovative Ansätze der Gartenschau-Idee 1.3 Berücksichtigung der ortstypischen Charaktere 1.4 Verortung und Funktionalität der Ausstellungsidee 1.5 Erschließungskonzept und Mobilität 1.6 Freiräumliche und Nutzungsqualität der Daueranlagen 1.7 Touristischer Mehrwert 1.8 Ökologische Anforderungen und Umweltverträglichkeit 1.9 Einbindung von Denkmalen

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A1.9.1 Zulassung der Arbeiten Die Wettbewerbsaufgabe enthält keine bindenden Vorgaben gem. § 6(2) RPW 2013. Es wird den bearbeitenden Büros jedoch empfohlen, die Zielvorstellungen der Ausloberin zu beachten.

A1.10 Terminübersicht

Preisrichtervorbesprechung 07. 02. 2018 | 10:00 Uhr

Tag der Bekanntmachung 01. 03. 2018

Bereitstellung der Wettbewerbsunterlagen ab 01. 03. 2018

Kolloquium/Auftaktveranstaltung 12. 04. 2018 | 13:00 Uhr

Treffpunkt: Sitzungssaal im Technischen Rathaus Freudenstadt, Marktplatz 64, Dachgeschoss, 72250 Freudenstadt

Das Wettbewerbsgebiet ist frei zugänglich. Die Besichtigung der örtlichen Gegebenheiten wird seitens der Ausloberin empfohlen. Die Ausloberin veranstaltet ein Kolloquium mit gemeinsamer Rundfahrt im Bus durch das Planungsgebiet um die Qualität der komplexen und schwieri- gen Aufgabenstellung zu sichern. Bei der Rundfahrt werden Vertreter des Fachpreisgerichts und Vertreter der Stadt Freudenstadt sowie der Gemeinde Baiersbronn teilnehmen.

Um die Vorbereitung und Logistik planen zu können, bittet die Auslobe- rin um Nennung der Teilnehmeranzahl am Kolloquium. Die Rundfahrt er- folgt in einem von der Ausloberin gestellten Bus.

Rückfragen Eingang der schriftlichen Rückfragen 19. 04. 2018 | 16:00 Uhr (Zugang bei ARCHITEKTUR 109) Schriftliche Beantwortung der Rückfragen 02. 05. 2018 Fragen und Antworten werden nach Abstimmung mit der Ausloberin und - so- weit inhaltliche Fragen auftreten unter Hinzuziehung von Preisrichtern - zusam- mengefasst und an alle Wettbewerbsteilnehmer, die Preisrichter und die Ar- chitektenkammer Baden-Württemberg gesandt. Die Antworten der Ausloberin gelten als Bestandteil dieser Wettbewerbsauslobung.

Abgabetermin für die Wettbewerbspläne 28. 06. 2018 | 16.00 Uhr Der Zeitpunkt der Abgabe wird mit Datum und Uhrzeit als Submissionstermin festgelegt, unabhängig zur Art und Weise des Eingangs.

Die Wettbewerbsarbeit kann an den Abgabeterminen jeweils von 9.00 - 16.00 Uhr abgegeben werden. Als Zeitpunkt der Abgabe gilt dann die auf der Emp- fangsbestätigung vermerkte Datums- und Zeitangabe der Wettbewerbsbe- treuung. Zur Wahrung der Anonymität ist bei Zusendung von Plänen durch Post, Bahn oder andere Transportunternehmen als Absender die Anschrift des Empfän- gers zu verwenden. Die Arbeit kann persönlich oder über einen Zustelldienst an die folgende Adresse abgegeben werden:

ARCHITEKTUR 109 • Hohnerstraße 23 • 70469 Stuttgart

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Sitzung des Preisgerichts und Bekanntgabe der Ergebnisse Das Preisgericht tagt voraussichtlich am 03. 08. 2018 Die Ausloberin teilt den Wettbewerbsteilnehmern das Ergebnis des Wettbe- werbes unter dem Vorbehalt der Prüfung der Teilnahmeberechtigung durch Übersendung der Niederschrift über die Preisgerichtssitzung unverzüglich mit und macht es sobald als möglich öffentlich bekannt. Die Mitglieder des Preis- gerichts und die Architektenkammer Baden-Württemberg erhalten ebenfalls die Niederschrift.

Ausstellung aller Arbeiten Nach der Preisgerichtssitzung werden die Arbeiten öffentlich ausgestellt. Die Ausstellung ist sowohl in Freudenstadt als auch Baiersbronn geplant. Die genauen Termine und Orte werden von der Ausloberin rechtzeitig bekannt gegeben. Die mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten werden Eigentum der Ausloberin. Die übrigen Wettbewerbsarbeiten können bei der

Stadtverwaltung Freudenstadt Amt für Stadtentwicklung Stadtplanung Marktplatz 64, 72250 Freudenstadt

ab dem 15. 08. 2018, jeweils nach vorheriger telefonischer Terminabstim- mung: Telefon 07441 890-883 abgeholt werden.

Die Arbeiten müssen bis zum 10. 09. 2018 abgeholt werden, ansonsten können die Unterlagen aus Platzgründen nicht weiter aufbewahrt werden. Sofern eine versandfähige Planrolle miteingesandt wurde, erfolgt die Rücksen- dung - auf Wunsch der Teilnehmer. Die Kosten trägt der Teilnehmer. Im Falle von Beschädigung oder Verlust einer Wettbewerbsarbeit haftet die Ausloberin nur insoweit als ihr der Schaden aufgrund ihres eigenen Verschuldens und der Umstände persönlich zurechenbar ist.

A1.11 Prämierung Das Preisgericht lässt alle Arbeiten zu, die den formalen Vorgaben der Auslo- bung entsprechen, in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungsumfang entsprechen, termingerecht eingegangen sind und keinen Verstoß gegen den Grundsatz der Anonymität erkennen lassen. (RPW Anlage VII, Pkt. 3).

Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Gesamtbetrag in Höhe von 100.000 EUR zur Verfügung. Die Umsatzsteuer ist darin nicht ent- halten. 1. Preis 40.000 EUR 2. Preis 25.000 EUR 3. Preis 15.000 EUR Anerkennungen 20.000 EUR

Dem Preisgericht bleibt bei einstimmigem Beschluss eine andere Verteilung der Preissumme vor Aufhebung der Anonymität vorbehalten.

A1.12 Abschluss des Wettbewerbs Die Ausloberin teilt den Wettbewerbsteilnehmern das Ergebnis des Wettbe- werbs unter dem Vorbehalt der Prüfung der Teilnahmeberechtigung unverzüg- lich mit und macht es sobald als möglich öffentlich bekannt.

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A1.13 Weitere Bearbeitung Die Ausloberin wird - in Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes - ei- nen oder mehrere Preisträger mit der Ausarbeitung des Masterplans beauf- tragen und in die weiteren Verfahren für Teilbereiche des Planungsgebietes oder für einzelne Bauprojekte einbinden, z. B. in konkurrierenden Verfahren wie Mehrfachbeauftragungen und Realisierungswettbewerbe auf der Grundla- ge des Masterplans. Das ausgewählte Landschaftsarchitekturbüro bzw. die ausgewählte Arbeitsgemein- schaft verpflichtet sich, im Falle einer Beauftragung durch die Ausloberin, die weite- re Bearbeitung zu übernehmen und durchzuführen.

A1.13.1 Vergütung der weiteren Bearbeitung Im Falle der weiteren Ausarbeitung des Masterplans werden durch den Wett- bewerb bereits erbrachte Leistungen dieses Landschaftsarchitekturbüro bzw. dieser Arbeitsgemeinschaft bis zur Höhe der Preissumme nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.

A1.13.2 Urheberrecht Die Nutzung der Wettbewerbsarbeit, das Recht der Erstveröffentlichung und das Urheberrecht sind in § 8 (3) RPW geregelt.

Ausloberin Stadt Freudenstadt, Gemeinde Baiersbronn und Land Baden-Württemberg vertreten und gez. durch Herrn Oberbürgermeister Julian Osswald Herrn Bürgermeister Michael Ruf das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

01.03.2018

Julian Osswald Michael Ruf Marc Calmbach Oberbürgermeister Bürgermeister MLR Freudenstadt Baiersbronn

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TEIL B WETTBEWERBSAUFGABE

FREUDENSTADT – BAIERSBRONN UND DIE GARTENSCHAU

Freudenstadt und Baiersbronn im Schwarzwald haben sich im Sommer 2009 für das Landesprogramm „Natur in Stadt und Land“ gemeinsam mit einem interkommunalen Pro- jekt im Forbachtal beworben und im Herbst 2009 den Zuschlag zur Durchführung der Gartenschau 2025, der Gartenschau Freudenstadt und Baiersbronn erhalten.

Ideenwettbewerb - Hintergründe und Zielsetzung „Wälder – Wasser – Wonne“. So lautet das Motto der Bewerbung und der Machbarkeits- studie. Das endgültige Motto der gemeinsamen Gartenschau der beiden Schwarzwald- kommunen Freudenstadt und Baiersbronn ist noch nicht entschieden. Eingebettet in weit- läufige Wälder bietet das urwüchsige acht Kilometer lange Tal des Forbachs, der beide Orte verbindet, das ideale Terrain für eine Gartenschau. Zeitzeugen einer frühen Indust- rialisierung mit Bergbau, Waldwirtschaft, Tuchfabrik und Hüttenwerk können Bestandteile des Ideen-Konzeptes werden. Bei der Gartenschau darf es also im übertragenen Sinne nicht darum gehen, wo welche Gemarkungsgrenze verläuft, sondern wo kann welches Projekt seine beste Entfaltung er- langen. Das Forbachtal könnte somit als Verbindungsachse der zukünftigen Entwicklung insze- niert werden, die die Lebensverhältnisse und Bewegungsmuster der zukünftigen Genera- tionen trägt. Hierbei gilt es die gemeinsame Geschichte zu erkennen und draus die Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Ein Titel könnte heißen: „Natur und Kultur im Forbachtal – Von der Frühindustrialisierung bis zur Verbindungs- und Freizeitachse der Zukunft“ Die Gartenschau mit ihren Dauereinrichtungen soll Freudenstadt und Baiersbronn im Forbachtal verbinden und die eigenständige Identität des Forbachtales erlebbar machen. Ziel ist die durchgängige Integration der „interkommunalen Gartenschau-Philosophie“. Durch eine ausgezeichnete S-Bahnanbindung soll der Zugang zur Gartenschau über drei Bahnhöfe, Baiersbronn, Friedrichstal und Freudenstadt aktiv gefördert und attraktiv aus- gebaut werden. Vom Freudenstädter Bahnhofsvorplatz soll über den berühmten Markt- platz und in Baiersbronn vom Bahnhofvorplatz oder vom Rosenplatz ein attraktiver und schwellenfreier Zugang ins Grüne Forbachtal geschaffen werden. Fußgängern und Rad- fahrern soll eine höhere Priorität eingeräumt werden. Es sollen neue Wege und Plätze mit Aufenthaltsqualität entstehen. An den Ortsrändern und im grünen Tal sollen leer stehen- de Gebäude sinnvoll umgenutzt, genutzt und aktiviert werden. Baiersbronn und Freuden- stadt möchten ihre in Schönheit schlummernden Verbindungswege via Forbachtal ver- netzen und die über Jahrhunderte historisch sowie kulturell gewachsenen Wurzeln ver- knüpfen.

Gesucht ist eine gemeinsame Vision für das Forbachtal bis in die beiden Ortskerne hinein die dem Tal in seiner Funktion als „Verbindungstal“ gerecht werdendes Gesicht geben, auch vor dem Hintergrund, wie die Besucher und die Anwohner das Tal aus den ver- schiedenen Perspektiven erleben. Fragen in diesem Zusammenhang können sein: • Wie kann das Forbachtal bis in die Ortskerne hinein eine für die Region identitäts- stiftende Gestaltung bekommen? • Wo liegen die Ortseingänge und wie lassen sie sich gestalten? • Wie kann die Taldurchfahrt gestaltet werden, um auch bei Fahrradfahrern und Spazier- gängern einen positiven Eindruck zu hinterlassen? • Wie zeigt sich das Forbachtal in seinen äußeren Ortsansichten von der umgebenden Landschaft, insbesondere von den Spazier- und Wanderwegen aus? • Welche inneren Ortsansichten sind prägend für das Forbachtal? Wie können sie gestärkt werden, wie werden sie erlebbar? • Wo starten und enden beispielsweise die Spazier- und Wanderwege, wie kommen die Menschen zu diesen Orten, wo parken sie etc.?

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Der Impuls, der von der Gartenschau 2025 ausgehen soll wird so entwickelt, dass wirt- schaftlicher Erfolg, ökologische Verträglichkeit und hohe soziale Qualität Hand in Hand gehen. Er soll einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region leisten und positive Wechselwirkungen mit Tourismus, Naturraumentwicklung, Aufenthaltsquali- tät, Handel und Gewerbe entfalten.

Fakten Fläche: ca. 325 ha Zeitraum: Gartenschau Mai bis September 2025

B1 ORTE UND LANDSCHAFT (STADT FREUDENSTADT – BAIERSBRONN - FORBACHTAL)

B1.1 Stadt Freudenstadt gsfb_A04a_Stadtplan_Freudenstadt.pdf

B1.1.1 Geografische Lage Freudenstadt ist seit 1988 eine Große Kreisstadt im Regierungsbezirk Karls- ruhe in Baden-Württemberg und Sitz des Landkreises Freudenstadt. Freu- denstadt liegt im nordöstlichen Schwarzwald, ca. 60 km südwestlich von Stuttgart und südlich von Karlsruhe auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds in der Region Nordschwarzwald. Die Hochfläche liegt am Rande einer nach Osten flach abfallenden schiefen Ebene. Diese ist Einzugs- gebiet der Glatt, die dann in den Neckar mündet. Gleich westlich des Stadt- zentrums fällt das Gelände steil zum tief eingeschnittenen Tal des Forbachs ab, der zur Murg fließt. Das größtenteils waldbedeckte westliche Stadtgebiet steigt zur Passhöhe am Kniebis an und von dort weiter bis auf 968 Meter Hö- he bei der Alexanderschanze. Südlich des Ortsteils Kniebis entspringt der Fluss Wolf und der Forbach.

B1.1.2 Die Stadt Freudenstadt ist die fünftgrößte Stadt in der Region Nordschwarzwald und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Die Stadt setzt sich zusam- men aus der Kernstadt mit Christophstal und Zwieselberg und den insgesamt 6 Stadtteilen Dietersweiler und Lauterbad, Grüntal und Frutenhof, Igelsberg, Kniebis, Musbach und Wittlensweiler. In Freudenstadt leben ca. 22.800 Ein- wohner, davon ca. 6.440 in den Stadtteilen. Die Gemarkungsfläche umfasst ca. 8.758 ha und weist einen enormen Hö- henunterschied auf. Der Marktplatz liegt auf 731 m über NN, Kniebis- Alexanderschanze ist auf 968 m über NN und das Rathaus von Grüntal befin- det sich auf 591 m über NN. Das historische Zentrum ist um den Marktplatz angeordnet. Die Stadt Freudenstadt glänzt mit Klima, Natur, Architektur und Geschichte.

Freudenstadt ist seit 1997 ein mit Prädikat anerkannter „Heilklimatischer Kneippkurort sowie ein traditionell beliebter Urlaubsort. Freudenstadt hat ein erfrischendes, anregendes Mittelgebirgsklima und im gesamten Jahr kaum belastende Wetterlagen.

Seit 1961 pflegt Freudenstadt eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Courbe- voie im Großraum Paris. Neben der einzigen “echten”, also durch Urkunde besiegelten Städtepartnerschaft pflegt die Stadt Freudenstadt noch weitere freundschaftliche Beziehungen zu Städten im In- und Ausland.

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• Männedorf/Schweiz Männedorf am Zürichsee Diese Städtefreundschaft besteht seit Anfang der 60er Jahre. Ein reger Ge- danken- und Kulturaustausch hat sich entwickelt. Gegenseitige Besuche fin- den alle drei Jahre statt. • Schöneck/Vogtland Seit 1990 besteht diese Freundschaft. Aus dem Erfahrungsaustausch auf Verwaltungsebene in der Zeit der Wende hat sich eine beständige Freund- schaft entwickelt. So darf sich der Kunst & Genussmarkt in Freudenstadt all- jährlich über die Beteiligung von Schönecker Künstlern freuen. • Heide/Schleswig-Holstein Die Freundschaft findet ihren Ursprung im “Streit” um die Stadt mit dem größ- ten Marktplatz Deutschlands. Da beide Städte diesen Titel für sich bean- spruchten, gab es bereits im Jahr 1989 eine spektakuläre Vermessungs- aktion, um diese Frage ein für allemal zu klären. Dabei lag Freudenstadt ganz knapp vor Heide: 4,74 ha misst der Platz in Freudenstadt, 4,70 ha in Heide. Seit dieser Zeit sind die beiden Städte durch eine herzliche Freundschaft verbunden, die sich durch gegenseitige Besuche, vor allem auf kultureller Ebene, auszeichnet. • Sandanski/Bulgarien Die jüngste Städtefreundschaft wurde 2009 geschlossen. Schwerpunkt der Verbindung ist der Tourismus, aber auch Begegnungen zwischen den Ju- gendlichen sind geplant.

B1.1.3 Bedeutung in der Region Freudenstadt bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, deren Oberzentrum die Stadt Pforzheim ist. Über die Entwicklungsachsen ist Freudenstadt mit dem Mittelzentrum Horb sowie mit den benachbarten Unter- zentren Baiersbronn, Dornstetten und Alpirsbach vernetzt. Als heimliche Hauptstadt des Schwarzwalds bekennt sich Freudenstadt zu seiner Funktion und Verantwortung als Mittelzentrum für den Landkreis und darüber hinaus. Gemäß des Landesentwicklungsplanes sollen die Mittelzentren sich so entwi- ckeln, dass sie über die Grundversorgung des eigenen Nahbereichs hinaus für ihren Mittelbereich den gehobenen und spezialisierten Bedarf an überörtli- chen Versorgungsangeboten, an Dienstleistungen und an qualifizierten Ar- beitsplätzen, decken können und sich als Standort eines vielfältigen Angebots an höherwertigen Einrichtungen auszeichnen.

B1.1.4 Geschichte Vorgeschichte Forbachtal - Bergbau Eines der ältesten Gewerbe im Christophstal ist der Bergbau. Bereits 1267 wurde der Bergbau hier in der Gegend erwähnt. Die ersten bekannten Berg- bauaktivitäten im Stadtgebiet wurden 1475 erwähnt. Soweit bekannt ist, wurde aber erst 1542 mit dem Bergbau im Forbachtal begonnen. Die Initiative ging von Herzog Christoph aus, der damals den Christophsstollen in Richtung Kienberg graben ließ, um Silbererz zu fördern. Anfangs wurde im Chris- tophstal nach Kupfer und Silber gegraben. Möglicherweise wurden 1593 die ersten „Christophstaler” aus dem dort gewonnenen Silber, in Stuttgart ge- prägt. Später wurde nach Eisenerz gegraben, das auch im Tal verarbeitet wurde. Hierzu wird 1604 neben der Silberschmelze ein Sensenhammer einge- richtet: Messinghammer, Drahtmühle, Münzwerk und Glockengießerei folgen. 1839 werden die staatlichen Gebäude der alten Werke im Christophstal ver- kauft - u.a. entsteht dort eine Tuchfabrik. Die neuen Werke im nahen Fried- richstaI werden vergrößert (jetzt: Schwäbische Hüttenwerke - SHW). Der letz- te Stollen, der zwar nicht in Betrieb, aber betriebsbereit ist, gilt dem Schwer- spat. Es ist der Dorothea-Untersuchungsstollen.

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Gründung der Stadt Freudenstadt Freudenstadt ist 1599 die erste Stadtgründung der Renaissance in Deutsch- land. Am 22. März wird im Beisein Herzog Friedrichs l. von Württemberg von dessen Baumeister Heinrich Schickhardt, die ersten Häuser und Gassen der neuen Stadt nach dem von Schickhardt entworfenen „Mühlebrettplan” abge- steckt. Für die Stadt werden 3.500 Einwohner eingeplant. Im Zentrum sollte ein mächtiges Residenzschloss entstehen. Arkaden umziehen den riesigen Platz, der in den Ecken mit Winkelhaken-Gebäuden versehen wird. Es ist also kein althergebrachter Wohn- und Siedlungsplatz, sondern eine künstliche Schöpfung des prunkliebenden Herzogs. Einen schon lange gehegten Plan, in der Mitte seines Herzogtums eine Stadt zu gründen, konnte er nun endlich umsetzten. In der Nähe der silberhaltigen Kupfererzbergwerke im Chris- tophstal war die neue Wohnstatt ideal, zumal mit Einsetzen der Gegenrefor- mation in der Steiermark, Kärnten und Krein, viele protestantische Auswande- rer eine neue Arbeitsstelle und Wohnung suchten.

Dem Zusammentreffen religiöser Interessen und wirtschaftlicher Betäti- gungsmöglichkeiten verdankt Freudenstadt seine Entstehung.

Als dann 1599 die ersten Exilanten eintrafen, fanden sie aber keine fertige Stadt vor. Es war noch Wildnis und Urwald und sie mussten zuerst noch die Wälder roden und die notwendige Infrastruktur schaffen. Lediglich eine Fern- straße führte an der neuen Stadt vorbei, welche von Stuttgart über der Amts- stadt Dornstetten kommend, über die Passhöhe Kniebis und weiter bis nach Straßburg ging.

Der Stadtbau folgte den Plänen des herzoglichen Baumeisters der Renais- sance Heinrich Schickhardt. Geplant war ein viereckiger Platz umgeben von mehreren geschachtelten Vierecken mit Reihenhäusern umstellt, ähnlich wie ein Mühlebrett. Herzog Friedrich gab seinem Meister den Befehl, auf dem Quadratischen Platz „mitten auf dem Markt“ ein Schloss zu bauen. Dieses ge- plante Schloss sollte größer als das Stuttgarter Schloss sein. Doch es wurde nie gebaut. Die protestantischen Glaubensflüchtlinge wollten so schnell wie möglich eine Kirche. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte schon 1601 als Winkelha- kenkirche mit Hauptschiff und Nebenschiff auf einem Eck am großen Platz und ist ebenso wie die Arkaden, welche um den Platz herumlaufen, auf das geplante Schloss ausgerichtet. 1608 wird die Stadtkirche mit ihren zwei Tür- men vollendet. Im Jahr 1602 wird mit dem Bau des Kauf- und zeitweiligen Rathauses, dem Schickhardtbau begonnen; in der Stadt stehen bereits 80 Häuser.

Der Tod des Stadtgründers Herzog Friedrichs l. beendet die erste Blütezeit der Stadt. Die Einwohnerzahl ist auf ca. 2.000 Seelen angewachsen.

Scharfe Einschnitte in die Stadtentwicklung verursachten der Stadtbrand von 1632, die großen Bevölkerungsverluste im Dreißigjährigen Krieg und die weit- gehende Zerstörung der Innenstadt im Zweiten Weltkrieg.

Elendsjahre und Wiederaufblühen Nur wenige Jahre nach der Gründung, als Freudenstadt schon fast 3.000 Einwohner gezählt haben soll, brach 1610/11 die Pest aus; sie soll 800 Men- schen hinweggerafft haben, weitere 900 seien infolge der endenden Steuer- freiheit, rückläufiger Ausbeute aus den Silbergruben, sowie Enttäuschung über mageren Boden und zu raues Klima, abgewandert. Viehkrankheiten und Missernten verschlimmerten die Situation. 1632 brach im Gasthaus „Zum Güldenen Barben“ am unteren Marktplatz ein Brand aus, der sich wegen der Anordnung der Fachwerkhäuser in Häuserzeilen schnell ausbreitete.

Nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen im Dreißigjährigen Krieg wurden durch kaiserlich-habsburgische Truppen erneut Gebäude in Brand gesetzt 13 und die wenigen verbliebenen Einwohner beinahe gänzlich ermordet und ge- plündert. Die Pest brach 1635 zudem erneut aus und vernichtete wiederum nahezu jegliches Leben. Freudenstadt blieb über Jahre weitgehend verödet. Selbst 1652, fast zwanzig Jahre nach den tragischen Ereignissen, ist in Auf- zeichnungen von nur etwa 300 Bürgern die Rede.

Der Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs veranlasste Herzog Eberhard III., der den Freudenstädtern sehr zugeneigt war, sich erneut mit der Stadtentwicklung und den Festungsplänen zu befassen. Damit die Einwohner in der Stadt blie- ben, wurde ihnen sechs Jahre Steuerfreiheit zugesagt. Neue Bürger brauch- ten zwölf Jahre lang keine Steuern zahlen. Es gab verbilligte Bauplätze, das Bauholz wurde verschenkt. Erstmals nach der langen Kriegszeit wurden die Ämter wieder besetzt. In Freudenstadt fing das Leben wieder an zu gedeihen.

Im Jahr 1667 ließ Herzog Eberhard III nach den Ideen des Ingenieurs d´Avila mit dem Bau einer gewaltigen Festungsanlage beginnen. 1674 starb Herzog Eberhard III, sein Nachfolger, Herzog Wilhelm Ludwig ließ den kostspieligen Weiterbau der Festung, die derzeit eine gut doppelt so große Fläche, wie die bewohnte Stadt, bedeckte, einstellen. Die Bevölkerung nutzte das Desinteresse der Obrigkeit an der Festungsanla- ge und versorgte sich über Jahrzehnte mit Baumaterial aus den Festungs- mauern. Die behauenen Steine fanden sich in privaten Gebäuden wieder, aus Gräben und Wälle wurden Gärten und Weiden für das Kleinvieh. Die landwirt- schaftliche Nutzung und Überbauung veränderte das Bild der Festung. Ab 1870 wurden die Stadttore zum Abriss verkauft und die Festung endgültig dem Verfall preisgegeben.

Auf dem Kniebis entstanden 1674 bis 1675 Befestigungswälle für den Reichs- krieg gegen Ludwig XIV., den Sonnenkönig. Herzog Karl Alexander ließ diese zum Fort Alexander ausbauen, heute bekannt als Alexanderschanze.

1737 wurde Freudenstadt Standort einer kleinen Garnison. Die Kaserne hinter dem Rathaus wird gebaut. 1759 wurde das Amt Freudenstadt zum Oberamt erhoben. 1796 bringt der Einfall der Franzosen einen erneuten Rückschlag. Weitere Kriegs- und Hungerjahre folgen. Nach dem Hungerwinter 1816/17 wird eine Industrieschule gegründet. Die neue Straße auf den Kniebis wird von 1832 bis 1835 gebaut, Gasthäuser ent- stehen, touristischer Reiseverkehr zu den beliebten Kniebisbädern entsteht.

Als Ablösung für die Holz- und Weiderechte im Staatswald erhält Freuden- stadt 1833 den großen Stadtwald (2.450 ha), ihren wertvollsten Besitz. 1839 werden die staatlichen Gebäude der alten Werke im Christophstal ver- kauft - u.a. entsteht dort eine Tuchfabrik. Die neuen Werke im nahen Fried- richstaI werden vergrößert (jetzt: Schwäbische Hüttenwerke - SHW). In den Jahren 1846/47ff. folgen Missernten und Hunger. 1854 werden auf Kosten der Stadt 204 arme Personen mehr oder weniger zur Auswanderung nach Amerika (New Orleans) „veranlasst” - 35 sterben unterwegs.

Freudenstadt wurde zusehends zu einer Stadt des Handwerks, was durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz mit der Gäubahn 1879 begünstigt wurde. 1876 gab der damalige Stadtschultheiß Hartranft die Absicht bekannt, Freu- denstadt mit seiner reinen Luft zum Kurort zu machen. Das Vorhaben gelang, und gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein stetig wachsender Kurbe- trieb ein.

1902 wird das Kurtheater gebaut. Zehn Jahre später folgt eine Wandelhalle mit Musikmuschel. Nach weiteren 12 Jahren wird auf dem ehemaligen Fried- hofsgelände gegenüber vom Kurtheater der Kurgarten angelegt. 1937 waren 65.000 Gäste in Freudenstadt – darunter viele Ausländer. 1938 wurde aus dem Oberamt der Landkreis Freudenstadt.

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Im Zweiten Weltkrieg entstand auf dem fast 1.000 Meter hoch gelegenen Kniebis, unweit der Alexanderschanze, eine Befehlszentrale der Wehrmacht zur Verteidigung der Westfront. Am 16. April 1945, nur wenige Wochen vor Kriegsende, wurde die Stadt von Truppen der französischen Armee angegrif- fen, wobei es durch Bombenabwurf und Artilleriebeschuss zu großflächigen Zerstörungen kam. Die Innenstadt wurde fast vollständig zerstört. Es setzte eine lange Diskussion über den Wiederaufbau der Stadt ein. Dazu wurden Modelle einheimischer Architekten sowie renommierter Stadtplaner jener Zeit begutachtet. Es galt, eine ausgewogene Mischung zwischen Tradi- tion und Moderne zu finden. Der Wohnraum sollte beim Wiederaufbau den veränderten Lebensgewohnheiten angepasst werden. Freudenstadt entstand so innerhalb von nur fünf Jahren abermals als Planstadt. Der Wiederaufbau erfolgte nach den Plänen von Ludwig Schweizer und ging als „Wunder von Freudenstadt“ in die Geschichte ein.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung. Freudenstadt blieb Amtssitz des vergrößerten Kreises. Dieser wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde.

B1.1.5 Verkehrsanbindung Freudenstadt Mit dem Auto ist Freudenstadt mit der Autobahn A5 zwischen Frankfurt-Basel, Ausfahrt Rastatt über die B 462 durch das Murgtal, Ausfahrt Baden - Baden über die B 500 und Ausfahrt Appenweier über die B 28, sowie mit der A 8 Karlsruhe – München Ausfahrt Pforzheim über die B 294 und die Autobahn A 81 Stuttgart - Singen Ausfahrt Herrenberg, Horb über die B 28 und Rottweil über die B 462 an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Derzeit lau- fen die Planungen für einen Stadttunnel um die Innenstadt Freudenstadts in Richtung Baiersbronn zu unterfahren. Der Beginn für das Planfeststellungs- verfahren ist für 2018 geplant. Der geplante Tunnelverlauf beginnt an den Boschenlochkurve westlich von Freudenstadt und endet im Kreuzungsbereich Ringstraße/Stuttgarter Straße.

Mit Bus und Bahn durch den Schwarzwald nach Freudenstadt Von Stuttgart mit der Gäubahn im Stunden-Takt, von Offenburg mit der Orte- nauer S-Bahn durch das Kinzigtal und von Karlsruhe aus mit der S-Bahn ge- langen Sie direkt, umweltschonend und entspannt nach Freudenstadt. Die Stadt hat zwei Bahnhöfe: den Hauptbahnhof und den Stadtbahnhof. Vom Stadtbahnhof sind es nur fünf Gehminuten bis ins Zentrum von Freudenstadt

Freudenstadt ist Start- oder Endpunkt des 68 km langen Radweges „Tour de Murg“ von Freudenstadt bis Raststatt. Die „Tour de Murg“ führt durch das Wettbewerbsgelände im Forbachtal

B1.1.6 Leben und Arbeiten - Wirtschaft Innovative Unternehmen entwickeln technisch anspruchsvolle Produkte, Ma- schinen, Komponenten in attraktiven Branchen und Bereichen wie Holztech- nik, Kunststofftechnik, Leiterplattentechnik etc. Einige sind etabliert auf dem Weltmarkt und bieten attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte und Ingenieure mit beruflichen Ambitionen. In Handel, Handwerk, Dienstleistung und der Gastronomie sowie Hotellerie sind die Freudenstädter Betriebe ebenfalls ausgezeichnete Arbeitgeber.

Freudenstadt bietet exzellente Perspektiven vor allem für junge Familien, die den Spagat zwischen beruflicher Karriere und familiärer Herausforderung im stimmigen Lebensraum meistern möchten. In Freudenstadt im Schwarzwald liegen die Möglichkeiten einer beruflichen Entfaltung sowie einer persönlichen Entwicklung in einer intakten Natur und Umwelt eng beieinander. 15

Im Jahr 2015 haben die Städte und Freudenstadt zum ersten Mal ge- meinsam den „Unternehmenspreis Nagold-Freudenstadt“ verliehen. Die Kernidee der Wirtschafts-förderung war es, einen Preis ins Leben zu rufen, der auf regionaler Ebene wahrgenommen wird. Ausgezeichnet werden Un- ternehmen in den Kategorien Unternehmensführung, Junge Unternehmen, Nachhaltigkeit und Gesellschaftliches Engagement. Das Ziel der beiden Städ- te ist, die erfolgreichen Unternehmen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und damit die Wirtschaftskraft im Nordschwarzwald zu stärken. Für die Unter- nehmen ist der Unternehmenspreis eine Möglichkeit, im Wettbewerb - zum Beispiel um Fachkräfte und Auszubildende - zu zeigen, dass ihr Unternehmen zukunftsweisend und erfolgreich aufgestellt ist.

Die Stadt Freudenstadt ist bestrebt, Menschen mit Handicap eine gleichbe- rechtigte Teilnahme am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Sie setzt sich ein im Verständnis und der Toleranz für das „Anders“ sein sowie im Ab- bau von Vorurteilen und Gedankenlosigkeit im Umgang miteinander.

Die Stadt bemüht sich, städtische Gebäude, Straßen und Fußwege möglichst barrierefrei anzubieten. So wurden zum Beispiel die Randsteine in der Innen- stadt sowie in Richtung Krankenhaus, Hauptbahnhof, Stadtbahnhof und in der Stuttgarter Straße abgesenkt. Ampeln mit Tastern und Signalton sind an den Fußgängerüberwegen der Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt vorhan- den.

B1.1.7 Tourismus Die Stadt Freudenstadt steht für eine spontane, belebende Auszeit im Schwarzwald. Freudenstadt zeichnet sich durch seine hohe Attraktivität und Erholungsmöglichkeiten als Sommer- und Winterdestination aus. Seit 2011 verzeichnet die Stadt wieder steigende Übernachtungszahlen, allei- ne im 1. Halbjahr 2016 sind diese um über 10% gestiegen. Freudenstadt ist ein typisches Kurzreiseziel mit einer durchschnittlichen Auf- enthaltsdauer im Jahr 2016 von ca. 3,2 Tagen. Pro Jahr zählt die Stadt ca. 3 Mio. Tagesgäste, ca. 150.000 Ankünfte und 480.000 Übernachtungen in 50 Beherbergungsbetrieben mit rund 2.750 Bettenanzahl. Die Auslastung des Bettenangebotes beträgt 45%.

B1.1.8 Kultur Als aktive Stadt ist der Veranstaltungskalender übers Jahr prall gefüllt. Alle zwei Jahre findet das Sommertheater statt. Seit 20 Jahren besteht das Schwarzwald Musikfestival. Bei der Experimenta-Freudenstadt „Sehen - Staunen - Verstehen“ heißt es aktives Erleben für die ganze Familie. Der größte Marktplatz Deutschlands prägt die im Stil der Spätrenaissance an- gelegte Stadt. Hier findet der Wochenmarkt statt und zum Stadtfest das große Feuerwerk. Freudenstadts Bürger sind in mehr als 200 Vereinen aktiv. In Freudenstadts Vereinen, vom Auto-Club über Musik- und Sportvereine bis hin zur Vogelzucht ist für jeden etwas dabei.

B1.1.9 Denkmalschutz und Denkmalpflege Der Verein für Kulturdenkmale Freudenstadt e.V. wurde Ende der 90-er Jahre gegründet als Ein-Projekt-Initiative, als Förderverein Rußhütte. Nachdem der Erhalt des frühen Industrie-denkmals gesichert schien, „entdeckten“ die Mit- glieder neue Aufgabenfelder.

Der Verein setzt sich ein für den Erhalt von Kulturdenkmälern in Freudenstadt, wirbt für mehr qualitätvolles Bauen heute, möchte Bürger auf das kulturelle Erbe hinweisen und das bauliche Erbe in eine sichere Zukunft führen und 16

beim Erhalt in handwerklicher Tradition selbst Hand anlegen. An dieser Stelle wird auf das Platzmeisterhaus im Gebiet der Gartenschau, Talstraße 250 hin- gewiesen.

B1.1.10 Schul- und Bildungswesen Freudenstadt bietet mit ca. 20 Schulen eine vielseitige Schul- und Bildungs- landschaft in Trägerschaft der Stadt Freudenstadt, des Landkreises Freuden- stadt und weiteren Institutionen. In Freudenstadt wird derzeit der Campus Schwarzwald als Außenstelle der Universität Stuttgart gebaut. An diesem Campus sollen Lehrangebote für rund 200 Masterstudenten realisiert werden.

B1.1.11 Freizeit und Erholung Freudenstadt thront auf einem sonnigen Hochplateau auf 730 m Höhe und gilt als idealer Ausgangspunkt, um den Schwarzwald zu entdecken. Auch die Stadtkirche - die große Dame Freudenstadts - ist durch ihren Win- kelhakenbau einzigartig und somit ein Anziehungspunkt für Architektur- und Kulturliebhaber. Auch Naturliebhaber und Outdoorsportler kommen in Freudenstadt auf ihre Kosten, denn umgeben von herrlichen Wäldern, am Rande des Nationalparks bietet Freudenstadt ein breites Rad- und Wandernetz, sowie im Winter eine ausgedehnte Loipenlandschaft. Das Panorama-Bad Freudenstadt bietet ganz- jährig Badespaß, Familienerlebnis und Entspannung.

B1.1.12 Leitbild Freudenstadt gsfb_A04b_Leitbild_Freudenstadt.pdf Freudenstadt hat seit 2007 ein Leitbild. Auszüge aus diesem Leitbild: Unser Selbst-verständnis: „Wir sind Freudenstadt! - Wir stehen zu Freudenstadt!“ Wir, die Freudenstädter Bürgerinnen und Bürger, wollen die Zukunft unserer Stadt und der Region aktiv gestalten.

B1.1.13 Klimaschutzkonzept gsfb_A04c_Klimaschutzkonzept_Freudenstadt.pdf Freudenstadt hat ein Klimaschutzkonzept mit Maßnahmenkatalog und 10-Jahres-Aktionsplan, sowie ein Energie- und klimapolitisches Leitbild.

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B1.2 Baiersbronn gsfb_A05a_Ortsplan_Baiersbronn_gesamt.gif gsfb_A05b_Ortsplan_Baiersbronn_Innenstadt.gif

B1.2.1 Geografische Lage Die Gemeinde Baiersbronn, mit ca. 14.700 Einwohnern, liegt im Landkreis Freudenstadt und gehört zur Region Nordschwarzwald. Die Gemeinde liegt etwa 6,5 km nordwestlich von Freudenstadt. Der seit Anfang 2014 bestehen- de Nationalpark Schwarzwald liegt zu weiten Teilen auf der Gemarkung der Gemeinde. Das Gemeindegebiet von Baiersbronn erstreckt sich vom Murgtal in 450 m ü. NN bis zum Dreifürstenstein östlich der Hornisgrinde in 1153 m Höhe, die zugleich den höchsten Punkt in Württemberg darstellt.

B1.2.2 Der Ort Baiersbronn ist nach der Gemarkungsfläche von ca. 19.000 ha hinter der Landeshauptstadt Stuttgart die zweitgrößte Kommune des Landes und als Fremdenverkehrsort auch bekannt für seine Spitzengastronomie. Daher ist oftmals auch vom „Sternedorf“ Baiersbronn die Rede.

Die Großgemeinde Baiersbronn besteht aus den Teilorten: Baiersbronn(-Dorf), Friedrichstal, Mitteltal, Obertal und Tonbach den Ortschaften: Klosterreichenbach, Röt-Schönegründ, Huzenbach und Schönmünzach-Schwarzenberg den Wohnbezirken: Buhlbach (zu Obertal gehörig) Reichenbacher Höfe (zu Klosterreichenbach gehörig) Heselbach (zu Klosterreichenbach gehörig) Schönmünz (zu Schönmünzach-Schwarzenberg gehörig) mit Vorder-, Mittel-, und Hinterlangenbach, Leimiß, Volzenhäuser, Tauchert und Zwickgabel

Mit einem Waldanteil von über 81% der Gesamtgemarkung ist Baiersbronn die größte Waldgemeinde Baden-Württembergs.

Der Ortsteil Obertal-Buhlbach ist ausgezeichnet als heilklimatischer Kurort Premium Class. 2017 erhielt er die deutschlandweit höchste Auszeichnung.

Die Gemeinde Baiersbronn pflegt Partnerschaften zu zwei Städten in Europa. Die erste Partnerschaft wurde mit der französischen Stadt Nogent-le-Rotrou 1964 geschlossen. 1985 folgte dann die Partnerschaft mit der englischen Stadt Midhurst. Seither besteht zwischen den drei Städten eine rege Dreieck- spartnerschaft. Das Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium hat darüber hinaus noch einen regelmäßigen mit der finnischen Stadt Taivalkoski. Hier besteht al- lerdings keine Städtepartnerschaft.

B1.2.3 Bedeutung in der Region Die Bewohner des Murgtals waren hauptsächlich in der Land- und Holzwirt- schaft beschäftigt. Nicht erst der Waldbrand von 1800 ließ das Murgtal verar- men, sondern die fast vollständige Abholzung der Waldungen durch die Holzcompagnien führte dazu. Erst mit der Zunahme des Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Baiersbronn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Mehr Schwarzwald gibt’s nirgends: Mit diesem Versprechen sorgt der „Wan- derhimmel” rings um Baiersbronn für „steigende Tendenzen” bis in 1.150 m Höhe. Waldreiche Mittelgebirgslandschaften, Wiesen und Täler sowie roman- tische Pfade entlang quellfrischer Bäche machen die Region im oberen Murg- tal auf Schritt und Tritt zum wanderbaren Erlebnis. Dass dabei mitten im Schwarzwald der Genuss nicht auf der Strecke bleibt, garantiert eine über-

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durchschnittlich hohe Dichte an Michelin-prämierten Gourmet-Restaurants und zünftige Wander-Hütten. In den Kneipp-, Erholungs- und Luftkurorten lässt es sich draußen wie drinnen auftanken: Wellness-Hotels bringen Rundum-Genuss für Körper, Seele und Geist. Das ist schließlich auch die Grundlage für einen Familienurlaub, bei dem alle Abstand von Beruf, Schule und Alltag gewinnen. Der größte Touris- musort Baden-Württembergs liegt 6,5 km von Freudenstadt entfernt und hat für jeden was zu bieten.

Baiersbronn glänzt als Wanderparadies mit seinem „Wanderhimmel“ welcher 550 Kilometer Wanderwege zusammengefasst, mit seinem „Sternenhimmel“ in welchem die Sterneköche acht Michelin-Sterne über dem kleinen Schwarz- waldort zum Leuchten bringen. Baiersbronn wird dafür als Gourmethauptstadt Deutschlands betitelt. Einfallsreichtum, Hingabe und höchste Handwerkskunst lassen in den hiesigen Küchen einzigartige Genüsse entstehen.

B1.2.4 Geschichte Getrennte Wege - gemeinsame Geschichte Die Geschichte der Gemeinde Baiersbronn ist geprägt durch die Geschichte ihrer Ortsteile. Da die Ortschaften Klosterreichenbach, Röt-Schönegründ, Huzenbach und Schönmünzach-Schwarzenberg bis zum Jahre 1975 selbständig waren, ist bis zu diesem Zeitpunkt die Geschichte der Ortsteile einzeln zu betrachten.

Das Kloster Reichenbach wurde 1085 als Tochterkloster des Klosters Hirsau von Bischof Gebhard geweiht. Nach der Einführung der Reformation wurden der Prior und seine Mönche 1595 zur Flucht gezwungen und Reichenbach wurde eine weltliche reformierte Gemeinde und Sitz des gleichnamigen Klos- teramtes. 1897 wurde der Ort von Reichenbach in Klosterreichenbach umbe- nannt.

Röt-Schönegründ wurde erstmals 1282 urkundlich erwähnt. Im Dreißigjähri- gen Krieg wurde es von kaiserlichen Truppen besetzt und verwüstet. 1812 zerstörte eine Brandkatastrophe den Ort ein weiteres Mal, die auch die Kirche nicht verschonte. Ab 1890 begann mit der Industrialisierung (u. a. Sägewerke) der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde.

Huzenbach wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt, als Pfalzgraf Ludwig von Tübingen den Ort dem Kloster Reichenbach schenkte. Die Huzenbacher leb- ten über Jahrhunderte vor allem von der Holzwirtschaft. Huzenbach, das bis dahin zu Schwarzenberg gehört hatte, wurde 1810 selbständig.

Die Gründung des Klosters Reichenbach führte 1085 auch zur ersten Erwäh- nung Schwarzenbergs, weil ein Gut im Ort dem neuen Kloster geschenkt wur- de. Auf der Schwarzenberger Gemarkung wurde 1773 eine Glashütte erbaut, die bis zum beginnenden 20. Jahrhundert bestand und aus der sich der Orts- teil Schönmünzach entwickelte. Der Dichter Wilhelm Hauff erhielt die Anre- gungen zu seinem Märchen Das kalte Herz bei einem Besuch in Schwarzen- berg. Seit 1953 ist Schönmünzach Kneippkurort. Hier mündet der Fluss Schönmünz in die Murg. Der Ortsteil Schönmünz zieht sich entlang der Schönmünz und des Langenbachs. Er besteht aus den Siedlungen bzw. Wei- lern Zwickgabel, Schönmünz (oder Volzenhäuser), Leimiß, Vorder-, Mittel- und Hinterlangenbach.

Der Ortsteil Friedrichstal kann durch die Schwäbischen Hüttenwerke auf eine frühe Industrialisierung zurückblicken. Vor allem die Sensen aus Friedrichstal waren berühmt.

Mitteltal ist der größte Teilort der „Altgemeinde“ Baiersbronn liegt ca. 4 km westlich vom Mutterort. Durch die West-Ost-Ausrichtung des Murgtals gibt es 19

hier eine ausgeprägte Winter- und Sommerseite. Die Einwohner wohnen in typischen Streusiedlungen, auch „Parzellen“ genannt.

Bekannt ist der Ort vor allem durch das „Hotel Bareiss“ und das Fahrzeugwerk „Müller Mitteltal“. Im frühen 20. Jahrhundert betrieb die Kolb & Schüle AG eine Flachsrösterei in Mitteltal. Im Jahr 2003 wurde der von der Wunderheiler- Familie gebaute „Morlokhof“ von Hotelier Bareiss erworben und liebevoll res- tauriert. Dafür erhielt er 2008 den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg. Seit 2009 gibt es in Mitteltal ein Naturbad, das aus dem alten Freibad ent- standen ist.

Obertal ist heilklimatischer Kurort. Seine Ursprünge liegen im Tonnengelder Tal mit der Burgruine Tannenfels. Später gewann der Ortsteil Buhlbach durch die dortige Glashütte an Bedeutung. Die Glashütte wurde von 1721 bis 1909 betrieben. 2004 gründete sich unter Federführung von Dora-Luise Klumpp der Förderverein Glashütte Buhlbach e. V. mit dem Ziel, die noch vorhanden Teile der Glashütte zu erhalten und zu einem Kulturpark auszubauen. Dieser ist in- zwischen zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Heute ist der Ort durch den Fremdenverkehr geprägt.

Tonbach, das kleine Seitental ohne Durchgangsverkehr mündet kurz nach Baiersbronn von Nordwesten kommend ins Murgtal und hat ca. 830 Bewoh- ner. Berühmt ist Tonbach besonders durch seine Gastronomie, allen voran das „Hotel Traube Tonbach“.

Baiersbronn, das seit 1320 zu Württemberg gehört, wird 1292 erstmals ur- kundlich erwähnt. Eine erste Schule wird 1627 nachgewiesen. Aufgrund der sozialen Situation (Missernten, allgemeine Armut) wanderten ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele Baiersbronner nach Nord-Amerika aus. Durch den An- schluss an die Murgtalbahn 1901 kommt es dann zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Baiersbronn wird zum Luftkurort und Wintersportplatz.

Das obere Murgtal wurde durch Einzelgehöfte besiedelt. So entstanden nach und nach kleine Weiler und Siedlungen, Parzellen genannt.

B1.2.5 Verkehrsanbindung Die Gemeinde liegt an der 1901 von Freudenstadt bis Klosterreichenbach er- öffneten Murgtalbahn. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten die Bahnhofsgebäude von Friedrichstal, Baiersbronn und Klosterrei- chenbach als Einheitsbahnhöfe. Aufgrund des steilen Streckenverlaufs wurde die Bahn bis 1924 stellenweise als Zahnradbahn betrieben. Die Linien S8 und S81 der Stadtbahn Karlsruhe verbinden Baiersbronn mit Karlsruhe und Freu- denstadt. Durch Anschlüsse in Freudenstadt Hauptbahnhof sind über die dort beginnende Kinzigtalbahn und die Gäubahn weitere Ziele im Schwarzwald er- reichbar. Baiersbronn gehört der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freuden- stadt an. Mit der Verkehrsgemeinschaft des Landkreises Freudenstadt (vgf) erreicht man mit dem Bus alle Orte des Landkreises Freudenstadt.

Die Bundesstraße B462 von Rastatt nach Rottweil schließt Baiersbronn an das überregionale Straßennetz an und die B500 (Schwarzwaldhochstraße) läuft im Westen größtenteils entlang der Gemeindegrenze, die früher auch Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden war.

B1.2.6 Leben und Arbeiten - Wirtschaft Arbeiten, wo andere Urlaub machen! Die Wirtschaft in Baiersbronn wird von Tourismus und Gastronomie dominiert. Zwei Drittel aller Beschäftigten sind in dem Bereich Handel, Verkehr, Dienst- leistungen und das restliche Drittel ist im produzierenden Gewerbe tätig. Wei- tere in Baiersbronn ansässige Branchen sind das Handwerk, Kartonage- und 20

Druckbetriebe, Maschinenbauunternehmen, Holzverarbeitung sowie Speditio- nen. Unter anderem hat Mayr-Melnhof Karton hier einen Produktionsstandort. Die Mayr-Melnhof Karton AG ist einer der größten Hersteller von Karton auf Recyclingpapierbasis und ein führender Produzent von Faltschachteln.

Die Gemeinde Baiersbronn ist an dem Projekt „Barrierefreier Schwarzwald“ beteiligt. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen z. B. an die Themen „Infrastruktur“ und „Beschilderung“

B1.2.7 Tourismus gsfb_A05c_Nachhaltigkeitsbericht_Baiersbronn_Touristik_2015 gsfb_A05g_Markenpositionierung Seit Februar 2016 darf Baiersbronn offiziell den Titel "Nachhaltiges Reiseziel" tragen. Die Zertifizierung ist drei Jahre gültig, mit ihr wird die nachhaltige Aus- richtung der Gemeinde Baiersbronn bestätigt. Baiersbronn ist ein typisches Kurzreiseziel mit einer durchschnittlichen Auf- enthaltsdauer im Jahr 2016 von ca. 3,4 Tagen. Pro Jahr zählt die Gemeinde, ca. 220.000 Ankünfte und 840.000 Übernachtungen in 76 Beherbergungsbe- trieben mit rund 4.050 Schlafgelegenheiten. Die Auslastung der Schlafgele- genheiten beträgt 53%. Die Zahl der Übernachtungen ist insgesamt stabil, wobei sich seit 2004 die Aufenthaltsdauer von 4,4 Tagen auf 3,4 Tage zurück ging und dabei die Zahl der Ankünfte entsprechend gesteigert werden konnte.

B1.2.8 Kultur Hauffs Märchenmuseum im Baiersbronner Oberdorf ist Wilhelm Hauff gewid- met, dem Verfasser des Märchens „Das kalte Herz“. Gezeigt wird das frühere Leben der Flößer, Köhler, Glasmacher und Holzhändler im oberen Murgtal. Im Museum Königshammer erinnern ein rekonstruierter Breithammer und wei- tere Exponate an die Geschichte der Eisenverarbeitung in Friedrichstal. Am Platz des Museums stand von 1810 bis 1965 ein Hammerwerk der Königli- chen Hüttenwerke. Ein 4,6 km langer Rundweg Im Tal der Hämmer führt zu Stätten des Bergbaus und der Waldgewerbe, und durch die Industrie- und Ar- beitersiedlung zu den ehemaligen Hammerschmieden.

Königshammer

Kulturpark Glashütte Buhlbach in Obertal Buhlbach: Die Glashütte Buhlbach, gegründet 1758, war Mitte des 19. Jahrhunderts einer der größten industriel- len Betriebe im Schwarzwald mit rund 200 Beschäftigten. Unter der Familie Böhringer begann 1788 eine blühende Glasindustrie. Mit der Herstellung des

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Buhlbacher Schlegel, der bis zum Zarenhof nach Sankt Petersburg exportiert wurde, erreichte die Glashütte überregionale Bedeutung. Seit 2001 finden im Sommer Theateraufführungen der Amateur-Theater- gruppe „Neue Studiobühne“ unter freiem Himmel an wechselnden Orten statt. Mit dem Stück Morlok.Mythos.Mädesüß. gewann das Ensemble den Sonder- preis der Jury beim Oskarle, dem Mundart-Theater-Preis Baden-Württemberg.

Wochenmarkt ist jeden Samstag auf dem Rosenplatz.

Die kurvenreiche Verbindungsstraße zwischen Baiersbronn-Obertal und dem Ruhestein wurde am 21. Juli 1946 einmalig für eine Motorsportveranstaltung genutzt, das Ruhestein-Bergrennen. In Erinnerung an dieses Ereignis findet seit 2013 das Baiersbronn Classic statt, eine dreitägige Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsfahrt für Automobilklassiker bis Baujahr 1975.

Baukultur gsfb_A05c_Baiersbronn_Baukultur.pdf Heute stellt Baukultur einen integrativen Prozess der Lebensraumgestaltung dar, der für die Entwicklung von Kommunen ein wichtiger Faktor ist. Baukultur versteht Baiersbronn dabei nicht als historisierenden Umgang mit der gebauten Umgebung. Sondern vielmehr als einen andauernden Prozess zur Erarbeitung von regionalen Qualitätsmerkmalen: Stärkung des regionalen Profils, zielgerichteter Umgang mit Demographie und Einwohnerrückgang so- wie das Erarbeiten von Alleinstellungsmerkmalen. Baukultur umfasst zudem die Integration von erneuerbaren Energien sowie den nachhaltigen Umgang mit Gebäudesanierungen und Neubauten. Es geht somit um den zukünftigen Umgang mit der gebauten Umgebung als Ganzes. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, Architekten und all jene, die Baiers- bronn zu Recht mit dem Begriff „Heimat“ umschreiben, haben in den letzten Jahren aktiv über zeitgemäßes und zukunftsweisendes Bauen in unserer Region nachgedacht. Sie haben Nachhaltigkeit, Materialgerechtigkeit und Ästhetik in Einklang ge- bracht. In der Broschüre „Baukultur Baiersbronn“ zollt die Gemeinde allen Beteiligten Dank und Anerkennung und stellt eine Auswahl an positiven Beispielen als Anregung für Zukünftiges vor.

Leitbild für das Unterdorf gsfb_A05d_Baiersbronn_Leitbild_Unterdorf.pdf Ende 2014 hatte der Gemeinderat Baiersbronn beschlossen, ein Wettbe- werbs- verfahren für das Unterdorf durchzuführen. Ziel sollte sein, die langfris- tigen gestalterischen und konzeptionellen Perspektiven in Form eines Leitbilds für das Unterdorf zu klären und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen für eine Neugestaltung ausgewählter Bereiche vorzuschlagen. Das Leitbild soll Einzelentscheidungen zu einem Gesamtkonzept bündeln, z.B. die Bundes- straße besser in den Ort einbinden, ein wahrnehmbares innerörtliches Zent- rum entwickeln, identitätsstiftende Gebäude identifizieren, Tourismuskonzep- te, Parkierungskonzepte, Blickbeziehungen, Fußwegkonzepte, das Grünpro- jekt, Belange und Maßnahmen des Hochwasserschutzes und die Perspektive öffentlicher Einrichtungen berücksichtigen. Für während des Verfahrens zu bestimmende Bereiche sollten konkrete Gestaltungsmaßnahmen vorgeschla- gen werden, die mit vorrangiger Priorität umgesetzt werden können. Sie sollen das Ortsbild aufwerten und dem Gedanken einer lokalen Baukultur einen an- gemessenen Ausdruck geben. Hintergrund war, dass Baiersbronn 2014 als eine von bundesweit drei Pilotgemeinden für das Forschungsvorhaben „Bau- kultur konkret“ des Bundesumweltministeriums (BMUB) ausgewählt worden war. Im Zuge der Arbeit der mit der Durchführung des Forschungsvorhabens beauftragten ARGE „Baukultur konkret“ kristallisierte sich heraus, dass ein Schwerpunkt der weiteren Ortsplanung auf das „Unterdorf“ gelegt werden

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müsse, und es wurden erste Ideen und Ansätze für eine Aufwertung gesam- melt.

B1.2.9 Denkmalschutz und Denkmalpflege Die Röschenschanze in der Nähe des Hotels Zuflucht liegt genau auf der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württemberg, teilweise also auf Baiersbronner Gebiet, teilweise gehört sie zu .

Auf dem Rinkenkopf befindet sich die Rinkenmauer, eine Befestigungsanlage deren Entstehungszeit und Zweck bis heute unbekannt sind.

B1.2.10 Schul- und Bildungswesen Neben dem Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium gibt es weitere Grund-, Real- und Hauptschule mit Werkrealschulen. Das Richard-von-Weizsäcker- Gymnasium ist Partnerschule des Olympiastützpunktes Freiburg. Schüler aus den Leistungskadern der verschiedenen Sportarten erhalten besonderen För- der- und Stützunterricht, um Unterrichtsverschiebungen optimal auszuglei- chen.

B1.2.11 Freizeit und Erholung gsfb_A05e_Erlebnispfad_Im_Tal_der_Hämmer.pdf Mountainbiking 400 Streckenkilometer, elf Touren, 30 Prozent Single-Trails. Das ist Mountainbiken in Baiersbronn. Im Wanderhimmel sind auch Radler willkommen. Für die Wintersportler wird ein großes Loipennetz angeboten. Der Erlebnispfad „Im Tal der Hämmer“ verbindet Geschichte und Natur.

B1.2.12 Traditionen und fast vergessene Gewerbe Flößer & Köhler Anfang des 18 Jahrhunderts, zur Zeit des großen Holzbedarfs, gewann die Flößerei an großer Bedeutung im württembergischen Murgtal und auch das Wirken der Köhler sollte bis Mitte des 19.Jahrhunderts unerlässlich sein. Heu- te sind diese Berufe nahezu ausgestorben, nicht aber die Erinnerung daran. Ob Veranstaltung oder Erlebnispfad, die Berufe von damals werden lebendig gehalten.

Ab dem 15. Jahrhundert galt der Schwarzwald als größter Holzlieferant in Deutschland. Bis ins 20. Jhd. hinein war die Flößerei ein angesehenes und sich lohnenswerte Waldgewerbe. Die Aufgabe der Flößer bestand darin, ge- fällte Baumstämme auf Flüssen ins Tal zu bringen. Unter der Köhlerei versteht man die Herstellung von Holzkohle durch das Ver- schwelen von Holz in einem Kohlenmeiler. Bei etwa einem Viertel bis einem Fünftel des Gewichts liefert die Holzkohle bei der Verbrennung doppelt so viel Energie wie rohes Holz.

Stoff, der zu Märchen inspiriert Wilhelm Hauff (1802-1827) schrieb sein Märchen ‚Das Kalte Herz’ höchst- wahrscheinlich auf historischer Grundlage der Flößer und Köhlern in Schwar- zenberg und seiner Umgebung. Aber auch der historische Roman ‚Schillers Heimatjahre – Die Wanderung des Heinrich Roller’’ des schwäbischen Schriftstellers Hermann Kurz be- schreibt in mehreren Kapiteln das Dorf Schwarzenberg.

Bergbau Eines der ältesten Gewerbe im Forbachtal ist der Bergbau. Bereits 1267 wur- de der Bergbau hier in der Gegend erwähnt. Die ersten bekannten Bergbau- aktivitäten im Tal wurden 1475 erwähnt. Soweit bekannt ist wurde aber erst 1542 mit dem Bergbau im Forbachtal begonnen. 23

Schindelmacher Das Handwerk der Schindelmacher hat im Schwarzwald große Tradition. Dä- cher der Häuser im Schwarzwald pflegte man mit Holzschindeln zu bedecken und Hausfassaden teils oder ganz mit Schindelschirmen zu versehen. Die Schindeln schützen und vermögen große Schneelasten zu tragen, sind lang- lebig und waren damals günstig, denn das Holz wuchs vor der Tür.

Teucheln Teucheln sind ausgehölte Baumstämme, durch die früher das Wasser von den Waldquellen bis in die Stadt, oder zu Feldern, geleitet wurden. Eine ca. 250 Jahre alte Holzteuchel befindet sich am Teuchelweg, wo die his- torische Wasserleitung von den Langenwaldquellen zu den Freudenstädter Marktplatzbrunnen verlief.

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B2 NATUR UND LANDSCHAFT VON FREUDENSTADT – FORBACHTAL – BAIERSBRONN

B2.1 Landkreis Freudenstadt Der Landkreis gehört zur Region Nordschwarzwald. Als einer der kleinsten und am dünnsten besiedelten Kreise in Baden-Württemberg zählt er nur etwa 122.000 Einwohner. Dem steht eine Zahl von rund 2 Millionen Übernachtun- gen jährlich gegenüber. Rund ein Drittel der Erwerbstätigen sind im Touris- mus- und Dienstleistungssektor beschäftigt. Die früher verbreitete extensive Weidewirtschaft ist vielerorts auf dem Rückgang. Als Folge nimmt die Bewal- dung heute wieder zu und lässt die Forstwirtschaft an Bedeutung gewinnen.

Der Schwarzwald bestimmt überwiegend das Landschaftsbild, fast zwei Drittel des Landkreises (62,6%) sind von Wald bedeckt. In den charakteristischen Nadel- und Mischwäldern findet man häufig Weißtannen. Die bewaldeten Hö- henrücken sind durchzogen von den tief eingeschnittenen Flusstälern der Murg, Kinzig, Wolf, Eyach, Glatt und Waldach. Daneben sind vor allem die Grinden, durch Beweidung entstandene Heideflächen auf den Bergkuppen, von Bedeutung für den Naturschutz. Die Region wird deshalb auch als Grin- denschwarzwald bezeichnet. Zur Erhaltung der natürlichen Vielfalt finden sich auf dem Gebiet des Kreises immerhin 18 Naturschutzgebiete und 39 Land- schaftsschutzgebiete.

Fast die gesamte Kreisfläche liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, dem größten in Deutschland. Der Naturpark organisiert sich als Verein, dem die betreffenden Landkreise und Gemeinden angehören. Seine Ziele sind die Er- haltung der Natur- und Kulturlandschaft und eine möglichst naturnahe Forst- wirtschaft mit zahlreichen Bann- und Schonwäldern. Auf vielen naturbelasse- nen Flächen sind noch die Auswirkungen des Orkans Lothar im Jahr 1999 deutlich zu sehen. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit einer Fläche von 374.000 ha einer der größten Naturparke Deutschlands. Rund 170.000 ha liegen in der Region Nordschwarzwald. Die Zielsetzung Naturparks ist die Schönheit, den Charakter und die Vielfalt von Natur und Landschaft im Schwarzwald zu erhalten und Wege einer nachhaltigen Zukunft für die Region aufzuzeigen. Ziel ist es auch, die touristische Infrastruktur im Schwarzwald zu verbessern und Aktiv-Erlebnisse für die Erholung des Menschen in der Natur zu schaffen.

Geologisch wird der Landkreis durch den Oberen und Mittleren Buntsandstein der Schwarzwald-Hochlagen dominiert. In den Tälern hatten der Silberberg- bau und das Hüttenwesen eine lange Tradition.

Die zentralen Entwicklungsziele der Nationalparkregion: Erklärtes Ziel der Nationalparkregion Schwarzwald ist es, das beste Touris- musangebot aller Nationalparkregionen in Deutschland zu bieten. Das Stre- ben nach Exzellenz in allen Bereichen ist deshalb eine zentrale Strategie in diesem Tourismuskonzept, was damit auch Maßstab für die Beurteilung aller Projekte und Maßnahmen ist. Angestrebt wird entsprechend • die langfristige Sicherung des Tourismus als bedeutsamer Wirtschafts- zweig, eine stabile Wertschöpfung aus dem Tourismus, die Sicherung und Schaffung touristisch bedingter Arbeitsplätze, • der Erhalt und die weitgehend ungestörte Entwicklung natürlicher und naturnaher Lebensräume und Lebensgemeinschaften im Nationalpark, der Erhalt und die Weiterentwicklung der schwarzwaldtypischen Natur- landschaft und Sicherstellung einer Biotopvernetzung im Umfeld des Nationalparks, eine dem Schutzzweck und der ökologischen Tragfähig- keit angepasste touristische Nutzung von Nationalpark und Umgebung, • die Sicherstellung der Aufenthaltsqualität der Gäste, ein positiver Bei trag des Tourismus zur Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung, die Förderung des Verständnisses für ökologische Zusammenhänge 25

sowie den Wert der Natur und des Nationalparks Schwarzwald bei Ein- heimischen und Gästen, sowie der Erhalt, die Entwicklung und die ver- trägliche Nutzung schwarzwaldtypischer Kultur. Das nachhaltige Tourismuskonzept setzt bewusst auf die besondere Quer- schnittfunktion des Tourismus und räumt dabei allen drei Zielbereichen eine gleichrangige Stellung ein. Das Thema Natur und Naturverträglichkeit ist hier essentiell, seine Bedeutung herausragend im Vergleich zu anderen Destinati- onen. Der Erfolg des Tourismus in der Nationalparkregion ist nur dann ge- währleistet, wenn die ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belange des Tourismus und seiner Akteure, Gästen und Einheimischen, gleichermaßen im Mittelpunkt stehen.

B2.2 Ostabdachung des Nordschwarzwalds Landschaftsbild: • Waldgeprägte Mittelgebirgslandschaft im Buntsandstein mit engen Tälern und Hochflächen • Systematischen Anlage von Rodungsinseln im Spätmittelalter auf den Hochebenen der Randplatten (Waldhufendörfer), Grünlandnutzung in den schmalen Tälern • Historischer Bergbau (Blei, Silber, Schwerspat, Kupfer, Eisen, Kobalt) • Glasmanufakturen • Tradierte Waldnutzungen (Köhlerei, Flößerei), daran gebundene Holzverarbeitung Mühlen, Sägemühlen, Holzhandwerk) und Holzhandel • Mehrere bedeutende Klöster/Klosterruinen • Bedeutende Tradition des Kur- und Heilbetriebs mit zahlreichen Mineral- und Thermalquellen, Kurorten und Bädern

Landschaftswandel: • Verlust des Offenlands in den Tälern und einem Teil der Rodungsinseln • Großflächige Windwürfe, dadurch mit ausgelöst Neuorientierung des Waldbaus • Moderate Siedlungsexpansion im Einzugsbereich des Verdichtungs- raumes Pforzheim sowie im Randbereich der Mittelzentren • Ansiedlung von Gewerbeflächen auf den landwirtschaftlich geprägten Rodungsinseln • Teilweiser Verfall der historischen Architektur • Mögliche Ansiedlung von Windenergieanlagen

B2.3 Naturraum Naturräumliche Gliederung Das Gebiet Freudenstadt - Baiersbronn - Forbachtal ist Teil der südwestdeut- schen Stufenlandschaft. Sie ist dem Großraum „Schwarzwald“ und der natur- räumlichen Einheit „Schwarzwald Randplatten“ zuzuordnen. Ausgeprägte Schichtstufenlandschaft mit Murg, Kinzig, Glatt, Nagold und Neckar, sowie den Seitentälern als Erosionsbasis. In die größeren welligen Landterrassen sind die Flüsse tief eingeschnitten. Schwarzwald-Randplatten: Parabraunerden aus sandigem Lehm, oft schluffig, grusig, steinig auf Buntsandstein. Grindenschwarzwald / Enzhöhen: Braunerden aus anlehmigem Sand bis san- digem Lehm, meist grusig und steinig auf Buntsandstein.

B2.4 Geologie und Boden Das Gebiet befindet sich in einem Deckgebirge der Trias, das auf einem älte- ren Grundgebirgssockel liegt. Die vorherrschenden Buntsandstein-Ablagerungen wurden im Verlauf des Tertiärs vom Freudenstädter Graben gestört, einem zwölf Kilometer langen und sieben Kilometer breiten Graben mit Verwerfungen von bis zu 140 Meter Sprunghöhe. Die Grabensohle besteht wie in dem östlich benachbarten Gäu 26

aus Muschelkalk. Vor allem an den Grabenrändern, zum Beispiel im Chris- tophstal unweit des heutigen Stadtzentrums, haben hydrothermale Lösungen Quarz-Schwerspat-Gänge gebildet.

B2.5 Fließgewässer Forbach Güteklasse der biologischen Gewässergüte, zwischen Güteklasse I unbelas- tet bis sehr gering belastet und I-II gering belastet. Der Forbach ist ein reines Forellengewässer speist die Teichanlage des Kreisfischereivereins Freuden- stadt und begleitet diese auf ihrer gesamtem Länge. Das Angeln an der Teichanlage ist am Unteren See ganzjährig möglich.

Forbach

Murg Das Murgtal ist eines der größten und tiefsten Täler des Schwarzwaldes (bis über 700 Meter) und verläuft generell nordwärts. Die Murg entsteht aus zwei größeren Quellbächen im westlichen Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Sie fließt die Murg südostwärts durch Mitteltal nach Baiersbronn, wo sie in die Richtung des von Süden einmündenden Forbachs einschwenkt. Güteklasse der biologischen Gewässergüte, zwischen Güteklasse I unbelastet bis sehr gering belastet und Güteklasse II mäßig belastet.

B2.6 Klima In Freudenstadt ist das Klima gemäßigt warm. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge in Freudenstadt. Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Eine Jahresdurchschnittstemperatur von 7.8 °C wird in Freudenstadt erreicht. 1024 mm Niederschlag fallen im Durchschnitt innerhalb eines Jahres. Freudenstadt ist prädikatierter Heilklimatischer Kurort. Das vorherrschende Klima ist nachweislich therapeutisch wirksam und weist kaum Belastungsfak- toren auf. Freudenstadt ist durch die sehr staub- und allergenarme Luft bes- tens für die Klimatherapie und Outdoor-Aktivitäten jeder Art geeignet.

Das Klima in Baiersbronn ist mild und allgemein warm und gemäßigt. Der Niederschlag in Baiersbronn ist hoch, auch während des trockensten Monats. Eine Jahresdurchschnittstemperatur von 8.6 °C wird in Baiersbronn erreicht. Über das Jahr verteilt gibt es im Schnitt 916 mm Niederschlag. Das Klima im Landkreis Freudenstadt hat eine durchschnittliche Jahrestempe- ratur von 7,4°C, durchschnittliche Jahresgesamtniederschläge von 960 mm und durchschnittlich 120 Frosttage.

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B2.7 Flora, Fauna Wälder: Lebens-, Wirtschafts-, Erholungs- und Wasserschutzraum Der Wald gilt nach wie vor als größtes Kapital des Schwarzwaldes. Die alten Waldgewerbe, Flößer, Köhler, oder Holzfäller, haben ihre Spuren in der Land- schaft hinterlassen. Heute dominieren Mischwälder aus Nadelbäumen den Schwarzwald, in denen auch zunehmend wieder Laubbäume wachsen. Ihre natürliche potentielle Vegetation sind Hainsimsen-Waldschwingel-Tannen -Buchenwälder, Waldsimsen-Tannenwälder und Hainsimsen-Tannen-Buchen- wälder. Aktuelle faunistische und floristische Erhebungen für dieses Gebiet liegen nicht vor.

B2.8 Schutzgebiete und besonders geschützte Flächen gsfb_A06a_Landschaftsschutzgebiet Umgebung Bärenschlössle.pdf gsfb_A06b_Schutzgebiete_NORD.pdf gsfb_A06c_Schutzgebiete_MITTE.pdf gsfb_A06d_Schutzgebiete_SÜD.pdf gsfb_A07a_Baiersbronn_Denkmale_Übersichtspläne.pdf gsfb_A07b_Baiersbronn_und_Friedrichstal_Denkmalliste.pdf gsfb_A07c_Baiersbronn_Liste_Naturdenkmale_Tabelle.pdf gsfb_A07d_Baiersbronn_Naturdenkmale_einzelne_Denkmale.pdf Fast die gesamte Kreisfläche liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, dem größten in Deutschland. Landschaftsschutzgebiet ist die „Umgebung Bä- renschlössle“.

Bärenschlössle

Auf der Gemarkungsfläche Baiersbronn gibt es viele Naturdenkmale. Diejenigen, welche sich im Wettbewerbsgebiet befinden, sind auf dem Situati- onsplan dargestellt.

Schutzgebiete, welche sich auf dem Wettbewerbsgelände befinden sind auf beiliegenden Karten dargestellt:

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B2.9 Landschaftserhaltung gsfb_A08_Landschaftserhaltungsverbände_Ba-Wü_LK_Freudenstadt_eV.pdf

Erhalt Trockenmauern "Landschaftserhaltungsverband Landkreis Freudenstadt e.V." Im Juli 2013 wurde der "Landschaftserhaltungsverband Landkreis Freuden- stadt e.V." (LEV) gegründet. Zweck des gemeinnützigen Vereins ist die Förde- rung des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Die Tätigkeit des LEV wird gefördert durch Land und EU, den Landkreis und die Mitglieder. Landrat Dr. Klaus Michael Rückert ist kraft Amtes LEV-Vorsitzender. Der LEV FDS unterstützt als Anlaufstelle und Dienstleister die Mitgliedsge- meinden, den Landkreis, private Grundstückseigentümer und Bewirtschafter wie z.B. Landwirte, Schäfer, Forstwirte und örtliche Naturschutzvereine bei all diesen Aufgaben. Derzeit arbeiten die LEV‘s erfolgreich für ein regionales Na- tur- und Landschaftsmanagement.

B3 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN

B3.1 Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg gsfb_A09_ Landesentwicklungsplan_2002_Text_und_Karten.pdf Die Landesregierung hat mit dem Landesentwicklungsplan (LEP) 2002 ein neues Kursbuch für die räumliche Entwicklung Baden-Württembergs be- schlossen. Im Vordergrund des Entwicklungskonzepts steht die nachhaltige Sicherung von Lebensqualität und Wohlstand. Einen besonderen Stellenwert haben Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, Sicherung der Wettbewerbsfähig- keit des Landes als Wirtschafts- und Wohnstandort, Erhalt der Primärfunktio- nen von Land- und Forstwirtschaft sowie die Offenhaltung angemessener Ge- staltungsmöglichkeiten für kommende Generationen.

B3.2 Regionalplan 2015 des Regionalverbandes Nordschwarzwald und Raumnutzungskarte zum Regionalplan 2015 des Regionalverbandes Nordschwarzwald gsfb_A10a_Regionalplan_2015_Nordschwarzwald.pdf gsfb_A10b_Regionalplan_2015_NSW_Strukturkarte.pdf gsfb_A10c_Regionalplan_2015_NSW_Raumnutzungskarte.pdf Der Regionalplan 2015 formt den verbindlichen Landesentwicklungsplan 2002 entsprechend § 8, Abs. 1 Landesplanungsgesetzt (LPlG) a.F. näher aus. Er gilt für das Verbandsgebiet mit dem Enzkreis, dem Stadtkreis Pforzheim sowie den Landkreisen Calw und Freudenstadt. 29

Der Regionalplan 2015 besteht aus den Teilen: • Text (Plansätze und Begründung), • Strukturkarte 1 : 200.000 • Raumnutzungskarte 1 : 50.000

B 3.3 Landschaftsrahmenplan gsfb_A11a bis gsfb_A11w Der Landschaftsrahmenplan befindet sich derzeit in der Überarbeitung. Dem Anhang ist der aktuelle Entwurf des Landschaftsrahmenplans mit all seinen Bestandteilen in Textbroschüren und Karten beigefügt.

B3.4 Entwicklungskonzept Schwarzwaldhochstraße (Masterplan) Endbericht Januar 2017 / Tourismuskonzept Nationalpark gsfb_A12a_Endbericht_Masterplan_Schwarzwaldhochstraße_ Januar_2017.pdf gsfb_A12b_Tourismuskonzept_Nationalpark.pdf Die Schwarzwaldhochstraße stellt traditionell ein wesentliches Markenzeichen für den gesamten Schwarzwald dar. Die touristische Situation entlang der 60 km langen Schwarzwaldhochstraße von Baden-Baden bis Freudenstadt hat jedoch in den vergangenen 20 Jahren eine negative Entwicklung genommen. Bezeichnend dafür sind die Leerstände zahlreicher gastgewerblicher Betriebe und ein teilweiser Verfall diverser Kulturgüter. Mit dem vorliegenden Konzept werden Entwicklungsperspektiven und Maß- nahmen zur Revitalisierung des Kernbereichs der Schwarzwaldhochstraße sowie deren Randbereiche aufgezeigt. Dabei stehen touristische Infrastruk- turprojekte im Mittelpunkt der Überlegungen. Von dem Infrastrukturmaßnah- menplan sollen nachhaltig wirksame Impulse auf die touristische Entwicklung der Region ausgehen. In diesem Sinne soll der Masterplan potenziellen (öf- fentlichen wie privaten) Investoren als Orientierungshilfe dienen. Der Masterplan ist ein gemeinsames Projekt der drei an der Schwarzwald- hochstraße liegenden Landkreise Ortenaukreis, Freudenstadt, Rastatt und dem Stadtkreis Baden-Baden.

Für den Nationalpark, sowie für die Nationalparkregion wurde 2017 ein Kon- zept für die nachhaltige touristische Entwicklung erstellt. Dieses Konzept soll die unterschiedlichen Tourismusvereinigungen mit deren Tourismuskonzepti- onen und den Belangen des Nationalparks abstimmen.

B3.5 Flächennutzungsplan Freudenstadt gsfb_A13a_Flächennutzungsplan_Freudenstadt_Wittlensweiler_2010.pdf 4. Änderung FNP 2010 - Auszug Freudenstadt M1:5000 genehmigt: 19.05.2010, in Kraft seit 04.06.2010.

B3.6 Flächennutzungsplan Baiersbronn gsfb_A13b_Flächennutzungsplan_Baiersbronn_Friedrichstal_Tonbach.pdf Baiersbronn – Ortslagen Baiersbronn, Friedrichstal und Tonbach 2. Fortschreibung 1993 – Landkreis Freudenstadt

B3.7 Grundstückseigentum gsfb_A14a_Freudenstadt_Grundstückseigentum_Stand_2017.pdf gsfb_A14b_Gemeindegrundstücke_Baiersbronn_Oberdorf_Friedrichstal.pdf gsfb_A14c_Bhf_Baiersbronn_Erwerb_Gemeinde_dunkelblau_ DB_Grundstücke_hellblau.pdf 30

B3.8 Bestehende Bebauungspläne, Planungen und Entwürfe gsfb_A15a_Trassenführung_Brückenlösung_ Beseitigung_BÜ_Baiersbronn.pdf gsfb_A15b_RE_Entwurf_Brückenlösung_über_Bahn.pdf gsfb_A15c_Baiersbronn_Machbarkeitsstudie_Bahnübergang_ Kreisverkehr.pdf gsfb_A15d-f_Planung Neubau Straße Am Königshammer gsfb_A16a_Baiersbronn_Städtebauliche_Erneuerungsmaßnahme_ Unterdorf.pdf gsfb_A16b_Baiersbronn_Entwurf_FDS-Strasse_Variante_2.pdf gsfb_A17a_B_Plan_E-Bühl_Zeichnerischer_Planteil.pdf gsfb_A17b_B_Plan_Uferweg_Stöckerweg.pdf gsfb_A17c_B_Plan_Pulvermüllerweg_Lageplan_mit_Textteil.pdf gsfb_A17d_Teil_B_Plan_Industriegelände_am_Forbach.pdf gsfb_A17e_B_Plan_Erlebnishimmel_Stöckerkopf.pdf gsfb_A17f_Machbarkeitsstudie Seilbahn Stöckerkopf.pdf

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B4 AUFGABENSTELLUNG MASTERPLAN

Der Masterplan ist als Plan, Ideenpool und städtebauliches und gestalteri- sches Leitkonzept zu verstehen, der als Vorplanung die möglichen wesentli- chen Ziele der Gartenschau erfasst und darstellt. Der Masterplan stellt somit die Grundlage für die anschließenden Planungsstufen dar. Bei der Entwick- lung des Leitkonzeptes sollen weder Eigentumsverhältnisse noch übergeord- nete Planungen und Pläne Grenzen setzen. Weiterhin werden Bereiche aufgezeigt, welche Bestandteil der nachfolgenden Wettbewerbsverfahren oder anderen kooperativen / partizipativen Planungs- prozessen sein können.

Die Ideen des Masterplanes sollen die folgenden übergeordneten Ziele von Freudenstadt und Baiersbronn

NÄHER ZUSAMMENRÜCKEN BARRIEREN ALLER ART ABBAUEN TOURISMUS FÖRDERN WIRTSCHAFTSSTANDORT VERBESSERN FREIRÄUME NACHHALTIG SCHÜTZEN, ENTWICKELN UND ERHALTEN

zum Erfolg führen.

„Wir möchten den Planern Platz für verrückte Ideen lassen“

Die Bewerbung zur interkommunale Gartenschau 2025 Freudenstadt – Baiersbronn stand unter dem Motto „WÄLDER WASSER WONNE“. Entsprechend dieses Themas spielt das Wasser und die Wälder als Gestal- tungs- und Erlebniselement eine zentrale Rolle. Das Masterplanthema soll aus der Lage der Gartenschau im Schwarzwald, der Geschichte von Freudenstadt, Baiersbronn und dem Forbachtal und all dem für was die Orte und das Tal weithin bekannt sind: Genuss, Wonne, Wellness, Wandern, Radfahren, Mountainbiken und Kuren entwickelt werden. Auch Themen des Umwelt- und Naturschutzes, wie z. B. Zähmung des Wal- des in sinnvollen Grenzen, Erhalt, Wiederaufbau und Anlage von Trocken- mauern und Streuobstwiesen und Beweidung sollen Eingang in die Planung finden. Die Natur soll erlebbar werden, aber mit Respekt, Erlebnisbereiche und Schutzzonen müssen definiert werden, Thema ist der dauerhafte Erhalt. Das Handwerk, die frühe Industrialisierung und die ökologische Entwicklung des Forbachs, als maßgeblich prägende Faktoren für die Entwicklung des Forbachtales sollten ebenfalls Bestandteil des Masterplans werden. Weiter werden für den Umgang mit bestehender Bausubstanz im Masterplan Vor- schläge erwartet.

Die Besonderheiten und der Charakter des Wettbewerbsgebietes sollen in ei- nem Gesamtkonzept herausgearbeitet werden, welches den Leitgedanken und Ziele der beiden Orte entspricht und befördert. Freudenstadt, bekannt als heilklimatischer und Kneipp-Kurort mit seinen Heil- klima-Wanderwegen, seinem bekannten Marktplatz und seinem eindrucksvol- len Skulpturen und Brunnen sowie den Naturlehrpfaden und Baiersbronn, be- kannt durch seine Spitzengastronomie, sein weitläufiges Wanderparadies und seine Wellnessangebote werden durch das Forbachtal, das aktuell als „schlummernder Schatz“ verborgen liegt miteinander verbunden. Durch den Zusammenschluss der Orte im Rahmen der Gartenschau sollen Synergieeffekte für die beiden charakterstarken Orte entstehen, die von gro- ßer Bedeutung sein werden, ganz nach dem Motto. „Gemeinsam sind wir stärker, bedeutender und können mehr erreichen - eine aktive Nachbarschaft soll entstehen“.

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Grube Untere Sophia

Das Verbindungsgebiet des Forbachtales ist geprägt durch sein altes Hand- werk (Hämmer, Schmieden, Schmelzöfen, etc.) als Industrieort, seine Ge- schichte, seine Landschaft und seine spannenden Ausflugsziele (Grube „So- phia“, Schmiedemuseum „Königshammer“). Durch die Gartenschau soll das Tal wieder belebt und dadurch der Bekanntheitsgrad vergrößert und der Tou- rismus angekurbelt werden.

In Freudenstadt und Baiersbronn sollen die Besucher an den Ankunftsplätzen „abgeholt“ und auf attraktiv und barrierefreien Wegen über die Ortszentren zu den Einstiegspunkten der Gartenschau geleitet werden.

Im Tal selbst liegt das Entwicklungspotential vor allem bei Vorhandenem. So soll hier vor allem der Forbach in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt werden, sowohl räumlich als auch gedanklich. Der Forbach soll dauerhaft und naturverträglich, durch generationsübergreifende Erlebnis-, Spiel- und Infor- mationsbereiche, erlebbar gemacht werden,

B4.1 Masterplan für die Daueranlagen zur Gartenschau 2025

B4.1.1 Abgrenzung des Wettbewerbsgebietes Das Planungsgebiet soll das Stadtzentrum von Freudenstadt mit dem Ortsze- ntrum von Baiersbronn durch das Forbachtal mit Christophstal (Freudenstadt) und dem Teilort Friedrichstal (Baiersbronn) verbinden. Das Forbachtal ist ein ca. 8 km langes Tal zwischen Freudenstadt und Bai- ersbronn mit unerschöpflichem Potenzial für ideenreichen Natur- und Kultur- Genuss. Dieses besondere Terrain- umrahmt von dicht bewaldeten Hängen- wird an vielen Stellen wieder zugänglich gemacht. Alte, verwachsene Wege, durch die fortschreitende Industrialisierung verlassene Gebäude, versteckte Nischen der Geschichte, heimelige Plätze rücken in den Fokus der Natur- und Landschaftsverbesserung. Alles im Sinne einer aktiven, kreativi- tätsfördernden Nachbarschaft. Die im Situationsplan dargestellte Grenze stammt aus der 2009 zur Bewer- bung aufgestellten Machbarkeitsstudie, zuzüglich des südlichen Talabschnit- tes bis zum ehemaligen Freibad Langenwaldsee. Sie ist nicht bindend und kann entsprechend der Wettbewerbsidee, unter Berücksichtigung bestehen- der Planungen angepasst werden.

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B4.1.2 Gewünschte attraktive, konflikt- und barrierefreie Erschließung für Fuß- gänger, Radfahrer, Anlieger und Lieferverkehr der ansässigen Betriebe

Stadtbahnhof Freudenstadt

Marktplatz Freudenstadt

Adlerterrasse an Rappenstraße bei Einmündung in die Murgtalstraße

Ehem. Freibad „Langenwaldsee“ Forbachtal Bärenschlössle

Christophstal Bushaltestelle Schiff Christophstal

Friedrichstal S-Bahn Haltestelle Friedrichstal

Museum Königshammer Reuteweg / Michaelskapelle

Stöckerkopf / Sankenbachtal

Schelklewiese

Bahnhof Baiersbronn Rosenplatz

B4.1.3 Zentrale Aufgabenstellungen Es wird ein überzeugendes, durchgängiges und identitätsstiftendes und un- verwechselbares Gesamtkonzept erwartet, welches aufzeigt mit welchen nachhaltigen baulichen Möglichkeiten und Mobilitätskonzepten, die räumliche Distanz und die vorhandenen Höhenunterschiede überwunden werden und die beiden Orte Freudenstadt und Baiersbronn im Forbachtal zusammen- wachsen und „sich nachhaltig grün sind“.

Das Motto der Bewerbung „Wälder Wasser Wonne“ nennt die Themen, wel- che im Gartenschaugelände in den Fokus gerückt werden sollen. Die beiden Orte sollen noch stärker mit dem Forbachtal – der Natur vernetzt werden.

Das gemeinsame Ziel der beiden Orte muss, unter Wahrung der räumlichen Identität, ablesbar werden.

Die Natur und die Geschichte des Tales sollen für die Besucher, nicht nur für die Zeit der Gartenschau, auf vielfältigste Weise „erlebbar“ sein.

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Forbachtal

Das teilweise enge Tal des Forbachs stellt eine große Herausforderung für die Erschließung während des Durchführungszeitraumes der Gartenschau, aber auch für die Zeit danach, dar. Auch hier werden Ideen erwartet.

B4.1.4 Brennpunkte für die es Ideen braucht Bestand – Potentiale - Ziele

B4.1.4.1 Verbindung vom Marktplatz Freudenstadt ins Forbachtal Die vorhandenen Wegeverbindungen und die „Adlerterrasse“ sind nicht barri- erefrei und ihr Zustand würde eine Neuordnung und Neugestaltung gut ver- tragen. Da der Marktplatz das Herzstück von Freudenstadt ist sollte von hier eine barrierefreie Verbindung ins Tal geschaffen werden, auch über die Zeit der Gartenschau hinaus. Ebenso sollte man die Blickbeziehung Marktplatz - Forbachtal deutlich herausarbeiten und Möglichkeiten bieten diesen Weitblick zu erleben. Ein zentrales Thema der Gartenschau „Wasser“ ist auf dem Marktplatz in Form von Fontänen, Wasserläufen und Brunnen herausragen- des Gestaltungelement.

Marktplatz Freudenstadt Blick Richtung Forbachtal

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Treppenanlage Blick Richtung Forbachtal

Christophstaler Steige

Adlerterrasse mit Blick Richtung Bärenschlössle

Es bietet sich die große Chance Freudenstadt auf attraktive Art näher ans Tal, ans Wasser, eben zur Natur zu bringen.

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B4.1.4.2 Ehemaliges Freibad Langenwaldsee Das ehemalige Freibad Langenwaldsee und der dazugehörige Parkplatz lie- gen südlich und der Zugang ins Forbachtal, der Eichwaldweg, liegt nördlich der Bundesstraße 28 Richtung Kniebis. Zwischen Zufahrt Parkplatz und Eich- waldweg fließt der Forbach unter einem Brückenbauwerk unter der B 28 hin- durch. Ein Teil der Fläche des ehem. Freibades wird für die Erweiterung des Hotels benötigt. Eine vollständige Einbeziehung in die Gartenschau wird da- her nicht möglich sein. Vom Parkplatz sollte ein attraktiver Zugang ins Forbachtal Richtung Freuden- stadt und Baiersbronn gefunden werden.

Parkplatz – Brücke und gegenüber der B 28 der Eichwaldweg

B4.1.4.3 Die ehemalige Tuchfabrik soll eine neue Bestimmung bekommen Oberer Großhammer - Tuchfabrik Hoyler Im Zentrum von Christophstal stand die bedeutendste Eisenschmiede im Tal – der „Obere Großhammer“. Einige ältere, noch vorhandene Gebäudeteile las- sen die Vorgeschichte der Anlage noch erkennen. Baumeister Schickhardt zeichnete die Pläne für den 1596 erstmals erwähnten „Schmittebau“, eine Ei- senschmiede. Daraus entwickelte sich der „Obere Hammer“, in dem bis zur Aufgabe der Werke im Jahre 1835 Eisen bearbeitet wurde. 1902 übernahm die Tuchfabrik Hoyler das Werk und errichtet den heute noch stehenden Er- weiterungsbau. In Spinnerei, Weberei und Färberei wurden zeitweise bis zu 110 Personen mit der Herstellung der damals weltweit bekannten „Chris- tophstaler Tuche“ beschäftigt. Ideen für eine sinnvolle Zwischen- bzw. Nachnutzung werden erwartet. Je- doch unter der Maxime, mit der vorhandenen Bausubstanz behutsam umzu- gehen.

Ehemals Tuchfabrik Hoyler 37

B4.1.4.4 Christophstal und Friedrichstal- das Tal der Hämmer Frühes kulturelles Leben - handwerklich geprägt- mit Bergbau, Industrialisie- rung und Waldwirtschaft. Der Forbach ist Wasser- und Transportweg, aber auch Lebensgrundlage einer gesunden, idyllischen Vegetation (Wälder ge- prägt von der Weißtanne im Einklang mit Wiesen, Auen, Teichen, Bachläu- fen). Zeitzeugen aus der späteren Industrialisierung sind z.B. die ehemalige Tuchfabrik, aber auch das frühere Königliche Hüttenwerk Christophstal-Friedrichstal", das durch seine Stahl- und Sensenherstellung im 19. Jahrhundert in Europa bekannt wurde. Bis heute werden hier noch Hand- geräte für die Land- und Forstwirtschaft produziert. Eine Feilenhauerei war ebenfalls in Betrieb. Das Gebäude der Feilenhauerei Bührle in der Talstraße 83, ist im Eigentum der Stadt. Viele historische Maschinen sind nicht mehr im Gebäude, das Wasserrad ist noch vorhanden, allerdings nicht historisch. Zugleich schlummern die Stollen der Blütezeit des Bergbaus (Kupfer, Eisen, Silber) im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert.

Diese vorhandenen Potentiale aus Natur, Mensch und Geschichte soll sich gemeinsam in einer dauerhaften Leitidee bündeln. Die Gartenschau sowie die Dauereinrichtungen sollen alle Generationen mit unterschiedlichsten Interessen ansprechen: Ob Wandern, Natur, Naturerkun- dung, Kunst, Kultur, Geschichte, Handwerk, lndustrialisierungsgeschichte, his- torischer Bergbau, Sport oder Bewegung.

B4.1.4.5 Barrierefreie Anbindung S-Bahn-Haltestelle Friedrichstal

S-Bahn Haltestelle Friedrichstal

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B4.1.4.6 Barrierefreie Anbindung an Ortsmitte und Bahnhof Baiersbronn Anbindung an Bahnhof

Derzeitige Brachfläche zwischen Bahnkörper und Forbachtal

Blick von der Brachfläche Richtung Kleingartenanlage im Forbachtal

Blick Richtung Forbachtal 39

Anbindung an Ortszentrum Rosenplatz

Blick vom Rosenplatz Richtung Forbachtal

B4.2 IDEEN UND KONZEPT FÜR DIE ZEIT DER GARTENSCHAU 2025 Im Rahmen dieses Ideenwettbewerbs sollen Ideen sowie planerische und in- haltliche Aussagen zur Ausstellungskonzeption getroffen werden. Für den Zeitraum der eigentlichen Gartenschau ca. vom Mai bis September 2025 soll ein überzeugendes und für die beiden Orte Freudenstadt und Baiersbronn charakteristisches Gesamtkonzept entworfen werden, in welchem beide Orte all ihre guten Eigenschaften in eine Waagschale werfen und mit gebündelter Strahlkraft überzeugen.

Im Rahmen des Masterplanes wird von den Teilnehmern explizit kein Ausstel- lungs- und Durchführungskonzept erwartet, vielmehr geht es um die Veror- tung der einzelnen Flächen und Nutzungsmöglichkeiten im Sinne der Leitidee des Masterplanes.

B4.2.1 Ausstellungsidee- und Konzeption Für das Ausstellungskonzept sind üblicherweise folgende Einrichtungen und Flächen vorzuhalten:

Aussteller und ungefährer Platzbedarf: Berufsverbände Ausstellungsgärten, Azubi-Gärten, Treffpunkt Grün ca. 1.500 qm Grabgestaltung ca. 750 qm Blumenhalle ca. 1.000 qm Freizeitverbände ca. 1.500 qm Fachverwandte Ausstellungbeiträge ca. 1.500 qm Hauptbühne ca. 2.800 qm Landkreis Pavillon ca. 200 qm Treffpunkt Baden-Württemberg ca. 700 qm Hauptgastronomie ca. 1.800 qm Grünes Klassenzimmer mit zwei Unterrichtsräume für bis 30 Schüler

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Ausstellungsbereiche: Neben einem den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entsprechend gestalteten Gesamtgelände sind spezielle Ausstellungs- und Schaubereiche und sonstige informelle Angebote erforderlich. Diese sollten mit möglichst ge- ringem Rückbauaufwand platziert und gebaut werden. Insbesondere folgende Themen können dabei präsentiert werden: • Sommerblumen, Stauden und Gehölze, Heilpflanzen, Pflanzenverwendung • Beiträge der gärtnerischen Fachgruppen und des Garten- und Landschaftsbaues sowie Haus- und Kleingärten, Siedlergärten, Nutzgärten • Sonderschauen zu Themen wie Umwelt, ökologische Zusammenhänge und Naturhaushalt, Imkerei, Landwirtschaft, Forstwirtschaft • Blumen- und Pflanzenpflege in Haus und Garten • Qualitätsprodukte aus der Region • gesunde Ernährung und Verbraucherschutz Erwartet wird ein innovatives Gesamtkonzept unter Einbeziehung der Bürger.

Hallenschauen Hier können Gärtner, Floristen, Hobbygärtner und Pflanzenliebhabervereini- gungen ihre Produkte oder Exponate präsentieren und Einblicke in ihre Tätig- keitsbereiche geben. Dazu werden 1000 - 1500 qm Fläche benötigt mit ent- sprechender Technikausstattung und geeigneten Licht-verhältnissen. Treffpunkt Baden-Württemberg Im Treffpunkt Baden-Württemberg präsentieren die Ministerien des Landes und ihre nach-geordneten Dienststellen Ausstellungen zu aktuellen Themen aus ihrem Zuständigkeitsbereich. Begleitend dazu finden fachliche und kultu- relle Veranstaltungen statt. Es werden ca. 700 qm Fläche mit entsprechender technischer Ausstattung benötigt.

Kulturelle Veranstaltungen Ein Kulturprogramm, das vor allem örtlichen und regionalen Künstlern Gele- genheit bietet, sich einem größeren Publikum vorzustellen.

B4.2.1 Mobilität Im Sinne einer naturverträglichen Fortbewegung im Forbachtal, sollen auf Grundlage des Gesamtkonzeptes, Ideen für ein funktionsfähiges und passen- des Mobilitätskonzept entwickelt werden. Hierbei soll aufgezeigt werden, wie die Ortszentren mit dem Forbachtal, wie innerhalb des Forbachtals und wie die einzelnen „Hotspots“ der Daueranlagen und für die Zeit der Gartenschau die einzelnen „Hotspots“ der Ausstellung erreicht werden. Besonderer Fokus wird auf mögliche Park+Ride Anlagen, auf die Überwin- dung der Höhenschiede, die Topographie und der Barrieren im Tal, gerichtet. Die bereits vorhandenen Wanderwege, Radwege und Themenwanderungen, welche das Wettbewerbsgebiet tangieren sollen ebenfalls Anschluss an das Wege- und Mobilitätskonzept der Daueranlagen und Gartenschau erhalten.

B4.2.2 Technik und Kommunikation Neueste Techniken und Kommunikationsmittel sollen vorgestellt und zum Ein- satz kommen, z. B in Bezug auf Wasser, Energie, Orientierung und vieles mehr.

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B4.2.2 Bürgerbeteiligung gsfb_A20a_Protokoll_Ideenwerkstatt_Juni_2016.pdf gsfb_A20b_Ideenkatalog der Bürger_20180227.pdf gsfb_A20c_Wege_Konzept_Landschaftserfahrung.pdf gsfb_A20d_Wasserhebewerk_Grube_Dorothea.jpg Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung, einer Ideenwerkstatt im Juni 2016, einem Bürgerspaziergang im November 2017 und im Internet auf der Websei- te http://www.freudenstadt-baiersbronn2025.de wurden die Bürger von Freu- denstadt und Baiersbronn bereits frühzeitig über das Thema Gartenschau 2025 informiert und um Ideen und Beiträge gebeten.

Fischteich und Naturlehrpfad des Kreisfischereivereins Freudenstadt

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TEIL C ANLAGEN

Anlage 01: gsfb_A01_ Luftbild_Wettbewerbsgebiet_M_1:10.000.pdf Anlage 02: gsfb_A02a_ Katasterplan_Wettbewerbsgebiet_ M_1:10.000.dwg gsfb_A02b_ 2,5_m_Höhenlinienplan_Wettbewerbsgebiet_ M_1:10.000.dwg gsfb_A02c_ 25_m_Höhenlinienplan_Wettbewerbsgebiet_ M_1:10.000.dwg gsfb_A02d_ Kataster_und_2,5_m_Höhenlinienplan_Wettbe- werbsgebiet_M_1:10.000.dwg Anlage 03 gsfb_A03a_ Aufgabenplan_M_1:10.000.dwg gsfb_A03b_ Aufgabenplan_M_1:10.000.pdf gsfb_A03c_ Situationsplan_M_1:10.000.dwg gsfb_A03d_ Situationsplan_M_1:10.000.pdf Anlage 04: gsfb_A04a_ Stadtplan_Freudenstadt.pdf gsfb_A04b_ Leitbild_ Freudenstadt.pdf gsfb_A04c_ Klimaschutzkonzept_Freudenstadt.pdf Anlage 05: gsfb_A05a_ Ortsplan_Baiersbronn_gesamt.gif gsfb_A05b_ Ortsplan_Baiersbronn_Innenstadt.gif gsfb_A05c_ Nachhaltigkeitsbericht_Baiersbronn_ Touristik_2015 gsfb_A05d_ Baiersbronn_Baukultur.pdf gsfb_A05e_ Baiersbronn_Leitbild_Unterdorf.pdf gsfb_A05f_ Erlebnispfad_Im_Tal_der_Hämmer.pdf gsfb_A05g_ Markenpositionierung_Baiersbronn.pdf Anlage 06: gsfb_A06a_ Landschaftsschutzgebiet Umgebung Bärenschlössle.pdf gsfb_A06b_ Schutzgebiete_NORD.pdf gsfb_A06c_ Schutzgebiete_MITTE.pdf gsfb_A06d_ Schutzgebiete_SÜD.pdf Anlage 07: gsfb_A07a_ Baiersbronn_Denkmale_Übersichtspläne.pdf gsfb_A07b_ Baiersbronn_und_Friedrichstal_ Denkmalliste. pdf gsfb_A07c_ Baiersbronn_Liste_Naturdenkmale_Tabelle.pdf gsfb_A07d_ Baiersbronn_Naturdenkmale_ einzelne_Denkmale.pdf Anlage 08: gsfb_A08_ Landschaftserhaltungsverbände_ Ba-Wü_LK_Freudenstadt_eV.pdf Anlage 09: gsfb_A09_ Landesentwicklungsplan_2002_ Text_und_Karten.pdf Anlage 10: gsfb_A10a_ Regionalplan_2015_Nordschwarzwald.pdf gsfb_A10b_ Regionalplan_2015_NSW_Strukturkarte.pdf gsfb_A10c_ Regionalplan_2015_NSW_ Raumnutzungskarte.pdf Anlage 11: gsfb_A11a_ Landschaftsrahmenplan_ Region_ Nord- schwarzwald_Broschüre_1.pdf gsfb_A11b_ Landschaftsrahmenplan_Region_NSW_ Broschüre_2 gsfb_A11c_ Landschaftsrahmenplan_Region_NSW_ Broschüre_3 gsfb_A11d_ LRP_NSW_Karte_1_1_Realnutzung.pdf gsfb_A11e_ LRP_NSW_Karte_1_2_Schutzgebiete.pdf gsfb_A11f_ LRP_NSW_Karte_1_3_Projekte_NU.pdf gsfb_A11g_ LRP_NSW_Karte_1_4_Belastungen.pdf gsfb_A11h_ LRP_NSW_Karte_2_Landschaft.pdf gsfb_A11i_ LRP_NSW_Karte_3_1_Mensch_VWE.pdf gsfb_A11j_ LRP_NSW_Karte_3_2_Mensch_LFF.pdf gsfb_A11k_ LRP_NSW_Karte_4_Kulturgüter_und_ historische_Kulturlandschaften.pdf 43

gsfb_A11l_ LRP_NSW_Karte_5_1_ABS_VWE.pdf gsfb_A11m_ LRP_NSW_Karte_5_2_ABS_LFF.pdf gsfb_A11n_ LRP_NSW_Karte_5_3_ABS_ Biotopkomplexe.pdf gsfb_A11o_ LRP_NSW_Karte_5_4_ABS_Datenpool_ Habitate.pdf gsfb_A11p_ LRP_NSW_Karte_6_1_Boden_VWE.pdf gsfb_A11q_ LRP_NSW_Karte_6_2_Boden_LFF.pdf gsfb_A11r_ LRP_NSW_Karte_7_1_1_Grundwasser_ VWE.pdf gsfb_A11s_ LRP_NSW_Karte_7_1_2_Grundwasser_ LFF.pdf gsfb_A11t_ LRP_NSW_Karte_7_2_1_Oberflwasser_ VWE.pdf gsfb_A11u_ LRP_NSW_Karte_.pdf gsfb_A11v_ LRP_NSW_Karte_8_1_Bioklima.pdf gsfb_A11w_ LRP_NSW_Karte_8_2_Lufthygiene.pdf Anlage 12: gsfb_A12a_ Endbericht_Masterplan_ Schwarzwaldhoch straße_Januar_2017.pdf gsfb_A12b_ Tourismuskonzept_Nationalpark.pdf Anlage 13: gsfb_A13a_ Flächennutzungsplan_ Freudenstadt_ Wittlensweiler_2010.pdf gsfb_A13b_ Flächennutzungsplan_Baiersbronn_ Friedrichstal_Tonbach.pdf Anlage 14: gsfb_A14a_ Freudenstadt_Grundstückseigentum_ Stand_2017.pdf gsfb_A14b_ Gemeindegrundstücke_Baiersbronn_ Oberdorf_Friedrichstal.pdf gsfb_A14c_ Bhf_Baiersbronn_Erwerb_ Gemeinde_dunkelblau_ DB_Grundstücke _hellblau.pdf Anlage 15: gsfb_A15a_ Trassenführung_Brückenlösung_ Beseitigung_BÜ_Baiersbronn.pdf gsfb_A15b_ RE_Entwurf_Brückenlösung_über_Bahn.pdf gsfb_A15c_ Baiersbronn_Machbarkeitsstudie_ Bahnübergang_Kreisverkehr.pdf gsfb_A15d_ Neubau_Planung_Straße_am_Königshammer_ Blatt_1.pdf gsfb_A15e_ Neubau_Planung_Straße_am_Königshammer_ Blatt_2.pdf gsfb_A15f_ Neubau_Planung_Straße_am_Königshammer_ Blatt_3.pdf Anlage 16: gsfb_A16a_ Baiersbronn_Städtebauliche_ Erneuerungsmaßnahme_Unterdorf.pdf gsfb_A16b_ Baiersbronn_Entwurf_FDS-Strasse_ Variante_2.pdf Anlage 17: gsfb_A17a_ B_Plan_E-Bühl_Zeichnerischer_Planteil.pdf gsfb_A17b_ B_Plan_Uferweg_Stöckerweg.pdf gsfb_A17c_ B_Plan_Pulvermüllerweg_Lageplan_ mit_Textteil.pdf gsfb_A17d_ Teil_B_Plan_Industriegelände_am_Forbach.pdf gsfb_A17e_ B_Plan_Erlebnishimmel_Stöckerkopf.pdf gsfb_A17f_ Machbarkeitsstudie Seilbahn Stöckerkopf.pdf 44

Anlage 18: gsfb_A18a_ Wandertouren_FDS_Baiersbronn_ und_Sankenbachsee.pdf gsfb_A18b_ Wanderung_Rundweg_Christophstal.pdf gsfb_A18c_ Wanderung_Romantisches_Christophstal.pdf gsfb_A18d_ Wanderung_Berg_und_Tal.pdf gsfb_A18e_ Wasser_Leben_Christophstal_Flyer.pdf gsfb_A18f_ Wasserleben_ein_wanderbares_Museum_ im_Christophstal.pdf gsfb_A18g_ Wandern_ohne_Gepäck_Holzmichel.pdf gsfb_A18h_ Heilklima_Wanderweg_Christophstal_ Freudenstadt.pdf gsfb_A18i_ Heilklima_Wanderweg_Finkenberg_ bei_Freudenstadt.pdf gsfb_A18j_ Streckenübersicht_MTB_ Single_Trail_Rundkurs.pdf gsfb_A18k_ MTB_Finkenbergtour.pdf gsfb_A18l_ Radtour_Kniebis_Tour.pdf gsfb_A18m_ Tour_de_Murg.pdf gsfb_A18n_ Kartenausschnitt_Wander_Welten.jpg gsfb_A18o_ Augenblicke.pdf gsfb_A18p_ Baiersbronn_Kinderkarte.pdf gsfb_A18q_ Baiersbronn_MTB_1.pdf gsfb_A18r_ Baiersbronn_MTB_2.pdf gsfb_A18s_ Booklet_MTB.pdf gsfb_A18t_ Baiersbronner_Wanderhimmel.pdf gsfb_A18u_ Wanderhimmel_Jahresprogramm_2018.pdf gsfb_A18v_ Booklet_kult._Wanderhimmel_2018.pdf gsfb_A18w_ Wanderguide.pdf gsfb_A18x_ Weggefährte.pdf gsfb_A18y_ Markenstern_Baiersbronn.pdf gsfb_A18z_ Wegbeschreibung_Rothirsch.pdf gsfb_A18zz_ Etappe_1_Langenwaldsee_Oberwiesenhof.pdf Anlage 19: gsfb_ A19a_ Machbarkeitsstudie_Text_2009.pdf gsfb_A19b_ Machbarkeitsstudie_Karte_2009.pdf gsfb_A19c_ Machbarkeitsstudie_Maßnahmenplan_2009.pdf Anlage 20: gsfb_A20a_ Protokoll_Ideenwerkstatt_Juni_2016.pdf gsfb_A20b_ Ideenkatalog der Bürger_20180227.pdf gsfb_A20c_ Wege_Konzept_Landschaftserfahrung.pdf gsfb_A20d_ Wasserhebewerk_Grube_Dorothea.jpg Anlage 21: gsfb_A21_ Gedanken_Tourismus_zur_Gartenschau Anlage 22: gsfb_A22_ Verfassererklärung.doc Anlage 23: gsfb_A23_ Verfasserkarte.doc Anlage 24: gsfb_A24_ Teilnehmerregistrierung.doc

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