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BRAHMS SYMPHONIES 1–4

Johannes Brahms · Caricature by Otto Boehler · © Lebrecht Music & Arts TONHALLE ORCHESTRA ZURICH P & © 2011 Sony Music Entertainment (Switzerland) GmbH www.sonymusicclassical.ch Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 JOHANNES BRAHMS Symphony No. 3 in F major · 3e Symphonie en fa majeur 1–4 (1833–1897) 9 I. Allegro con brio 13.11 SYMPHONIES 10 II. Andante 7.57 11 III. Poco allegretto 6.15 12 IV. Allegro 8.51 1 68 Sinfonie Nr. c-Moll op. 4 98 Symphony No. 1 in C minor · 1ère Symphonie en ut mineur Sinfonie Nr. e-Moll op. Symphony No. 4 in E minor · 4e Symphonie en mi mineur 1 I. Un poco sostenuto – Allegro 15.24 2 II. Andante sostenuto 8.37 13 I. Allegro non troppo 12.41 3 III. Un poco allegretto e grazioso – Trio 4.26 14 II. Andante moderato 10.44 4 IV. Finale: Adagio – Più Andante – Allegro non troppo 15 III. Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I 6.10 ma con brio - Più Allegro 16.30 16 IV. Allegro energico e passionato. Più allegro 9.42 Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 TONHALLE ORCHESTRA ZURICH Symphony No. 2 in D major · 2e Symphonie en ré majeur 5 I. Allegro non troppo 20.37 DAVID ZINMAN 6 II. Adagio non troppo 10.11 Recorded: 14, 15 April 2010, Tonhalle Zurich, Switzerland · LIVE Recording 7 III. Allegretto grazioso (quasi andantino) – Executive Producer: Elmar Weingarten · Recording Producer: Chris Hazell Sound Engineer & Editing: Simon Eadon · Assistant Engineer: Will Brown · CD Mastering: Abbas Records Presto ma non assai 5.08 Cover and booklet design: Christine Schweitzer, Cologne

8 IV. Allegro con spirito 9.49 Photos: Priska Ketterer, Lucerne (David Zinman), © Tobias Madörin (Tonhalle Orchestra Zurich) Josef Stücker (Deckengemälde Tonhalle, p. 4) · Illustrations: after Otto Boehler (slipcases & labels)

Publisher: C.F. Kahnt; Kritische Gesamtausgabe 1998 (Ratz, Füssl, Kubik) Total time: 2:46:19 im Juni jenes Jahrs an Hegar ge schrieben. BRAHMS IN ZÜRICH „Mein Triumphlied aber bedankt sich sehr für die große Ehre die im geschieht, dass mit ihm die Musik einzieht in Ihren Saal – u. andere Blickt er nicht fast etwas scheu hinter den schönere u. schönste ihm folgt!“ anderen großen bereits Verstorbenen, hinter Es wurde ein Abschied von der Schweiz. Bach, Händel, Gluck, Haydn, Mo zart, Beetho ven 1856, kurz nach dem Tod Robert Schu manns, und Wagner auf uns hernieder? Johannes war er zusammen mit dessen Frau Clara in Brahms war der einzige Lebende, der damals die Schweiz gereist. Man besuchte Zü rich, auf dem Decken gemälde des Großen Ton hal le- Luzern und den Vier wald stätter see; Brahms saals verewigt wurde – immerhin war er auch machte einen Abstecher nach Ein siedeln, um der Einzige, der leibhaftig präsent war, als der dort alte Musik abzuschrei ben. Neun Jahre Saal am 19. Oktober 1895 eingeweiht wurde. später, seine Wer ke waren ihm vorausgeeilt, „Unter den fremden Gästen wurde nament- besuchte er konzerthalber Basel, im Herbst lich der gefeierte Tondichter Dr. Johannes dann auch Zürich. Und von da an stattete er Brahms bemerkt, der zu dem Zürcher Musik - der Schweiz öfters einen Besuch ab. Zürich lud feste besonders hergeko m men war“, ver- ihn 1874 zum Musikfest ein. Bei der Ge legen - merkte die Neue Zürcher Zeitung. Tags darauf heit dirigier te Brahms – noch in der alten dirigierte er sogar im ersten regulären Kon zert Ton hal le – sein Triumphlied, ein politisch nicht sein eigenes Triumphlied. „Den beiden Diri- ganz unproblematisches, nach dem Sieg über genten Dr. Brahms und Dr. [Friedrich] Hegar Frankreich dem Kaiser gewidmetes Stück. [dem ersten Tonhalle-Chefdirigenten] wurden „Nach unserm Dafürhalten gehört das Triumph- von einer Dame unter dem lebhaften Beifall lied zu dem Großartigsten, was im Canta ten - des vollen Hauses mächtige Kränze mit einer styl bisher geschrieben worden ist“, schrieb poetischen Ansprache überreicht.“ Keine Frage, die NZZ am 18. Juli, „und kennen wir außer Brahms war an der Limmat gern gesehen, und den Bach’schen keine Chöre, welche so poly- auch er fühlte sich hier wohl. „Ihr Musik fest phon gearbeitet und so bewunderungswürdig ist das einzige in diesem Jahr an das ich schon in einander verflochten sind.“ Im „Nidelbad“ längst mit dem lebhaften Wunsch u. der festen in Rüschlikon fand er damals einige Wo chen Absicht denke es mitzumachen“, hatte Brahms Er ho lung, auch um zu arbeiten. „So freund lich und leutselig auch Brahms war, er hat niemand Am Zürichsee sind denn auch mehrere Lieder der Stadt Zürich, und die Züricher Post dop- stunde zum Aufbruch zu bewegen“. Und er von uns je eingeladen, seinem Spiel zu lau- entstanden. 1868 bereits hatte er auf einer pelte nach: „Dass der Empfang des Meister bemerkte natürlich beim Dirigieren auch, schen“, erinnerte sich später eine Toch ter des Schweizerreise mit dem Vater, vermutlich im Brahms und der Beifall des gesammten Pub- dass „von der ge malten Decke der Tonhalle, wo Hauses. „Er schloss die Fenster, wenn er mu- Berner Oberland, eine berühmte Melodie ge - likums hier kein bloss zeremonieller, sondern Beetho ven und die anderen größten Meister sizierte und gab die Weisung, keine Zu hörer funden. „Also blus das Alphorn heute“, schrieb ein herzlicher, ein jubelnder war, versteht der Musik prangen, auch sein eigenes Bild auf zuzulassen. Bloß einige seiner Freunde, ihm er am 12. September an Clara Schumann und sich von selbst.“ Die Aufführung mehrerer ihn niederblickte, als er unter brausendem ‚tonverwandt‘, genossen diesen Vorzug.“ Un- notierte dazu auf die Postkarte jene Melodie, Werke, darunter die erste der neuen Nänie, Jubel der Zuhörer das Podium be stiegt, um sein berufene Besucher habe er vor der Tür stehen die er mit den Worten „Hoch auf’m Berg, tief begeisterte. „Wie hier der Chor, so feierte den großartiges Tonwerk zu dirigiren. Die freudige lassen. im Thal grüß ich dich viel tausendmal!“ un ter - Abend hindurch auch das Orchester einen Genug thuung, die ihm die gelungene Auf- Bei diesem Fest 1874 lernte er den Ber ner legte. Sie erscheint später im Finale der Ers ten kleinen Triumph; der Lorbeerkranz aber ge- führung bereitete, war so groß, dass er auf Schriftsteller und Journalisten Joseph Viktor Sinfonie und klingt gleichsam von fern herein, bührte dem Meis ter, und er erhielt ihn auch.“ dem Heimweg aus dem Concert selbst von Widmann kennen, mit dem er später auch als Er innerung, sei es an die Schweiz, sei es an (Tagblatt) Wen wunderts, dass die Tonhalle - dieser seiner Schöpfung zu sprechen begann, nach Italien reiste. Nichts zuletzt seinetwe- die eigenen Anfänge auf dem Waldhorn. All - Gesell schaft Brahms nach diesem Erfolg was bei ihm wunderselten vorkam“. gen verbrachte Brahms die Sommermonate zu sehr programmatisch deuten soll te man noch ein kleines Präsent nachsandte, einen 1886–88 in Thun: Es waren jeweils glückliche sie freilich nicht; die Sinfonie wurde ohnehin kunstvoll verzierten silbernen Becher, für den Quelle: Werner G. Zimmermann: Brahms in der Schweiz. Eine und frucht bare Schaffens mo na te. Überhaupt wesentlich auf der Ostseeinsel Rügen ausge- sich Brahms von Ischl aus bedankte: „Ihr Dokumentation; Zürich, Atlantis, 1983. pflegte er rege Kon takte zu Schweizer Musi kern staltet, also in einer gänzlich anderen Land- Becher ist angekommen und das geöffnete wie Theodor Kirchner, Hermann Goetz und Jo - schaft. Und dabei transfor mierte sich das Alp- Etui mit den musizierenden silbernen Engeln hann Carl Eschmann, er freundete sich mit horn ins Orchester in stru ment. Diese Hornme - drin prangt wie ein geöffneter Altarschrein Gott fried Keller an, lernte Arnold Böcklin und lodie ist heute noch, auf dem Alphorn gespielt auf dem Flügel. Sie glauben nicht, wie schön Ferdinand Hod ler kennen. Und seine Stücke von Solo-Hornist Mischa Greull, in der Zürcher und freundlich sich das ausnimmt und mit wurden rasch rezipiert. Die Vierte Sinfonie etwa, Ton halle präsent – als Pausensignet. welchem Ver gnü gen ich es ansehe.“ Und von deren Au to graph in der Zentralbib lio thek Sieben Jahre nach dem Musikfest feierte daher ist es auch nicht erstaunlich, dass ein- Zürich liegt, hat te Hegar bereits im Januar man Brahms wiederum in Basel und Zürich zig Brahms als Ehrengast für die Eröffnung 1887 den Zür chern vorgestellt, fünfzehn Mo- mit einer Reihe von Konzerten. „Das Extrakon - der neuen Tonhalle 1895 in Frage kam. Brahms, nate nach der Ur auf führung in Meiningen. zert der Tonhalle gesell schaft ge staltete sich ein Jahr vor seinem Tod, noch „im Vollgefühl Vom „Nidelbad“ aus sei er oft Rich tung Sihl - zu einer förmlichen Ovation für den anwe sen - seiner Kraft“, feierte freudig mit, saß, wie sein wald und Albis spaziert. Er genoss es, in der den Dr. Joh. Brahms in seinen verschiedenen Freund Widmann berichtet, „scherzend und Natur zu wandern – und dabei komponierte Eigenschaften als Komponist, ausübender lachend im Kreis der jungen Mädchen und es ständig in ihm. Die Schweiz inspirierte ihn. Künstler und Dirigent“, schrieb das Tagblatt war nur schwer und erst in der Mitter nachts- JOHANNES BRAHMS so einen Riesen hinter sich marschieren hört“, so der ständige Vergleich mit dem gro ßen schrieb er, als er bereits den ersten Satz der Klas si ker haften. Die Zweite erschien man- DIE SINFONIEN Ersten beendet hatte. Er rang mit der Form und chem Kommentator später als eine Pastorale, ihren Ansprüchen von den 1850er-Jah ren, als die Dritte als eine Eroica – Zuordnungen, die die ersten sinfonischen Entwürfe entstanden, höchstens ansatzweise den Charakter der die unter anderem ins 1. Klavier kon zert mün- Mu sik treffen. „Ich möchte, dass meine neunte Sym phonie deten, bis zu jenem 4. November 1876, als end- Nach dem Erstling hatte es die Zweite um so klingt“, soll Johannes Brahms über den lich die 1. Sinfonie in Karls ruhe uraufgeführt einiges leichter: In nur einem Viertel jahr ließ langsamen Satz von Haydns 88. Sinfonie ge- wurde – auch da noch fast überstürzt, wie das Brahms die neue Sinfonie folgen: „eine ganz sagt haben. Neben der wenig erstaunlichen Urauf füh rungs ma te rial zeigt. Das Stück be - unschuldige, heitere, kleine“, wie er in einem Verehrung für Haydn glaubt man bei Brahms ginnt denn auch, als wolle es hervorbrechen Brief schrieb, „das neue liebliche Unge he uer“. auch eine bittere Ironie herauszuhören, denn und, sich ausdehnend, Platz schaffen. Die Musik Und wenn er seinem Verleger Simrock an- gewiss wusste er da bereits allzu gut, dass er wirft sich mit einer verzweifelt-entschlosse nen kün digte: „Die neue Symphonie ist so melan- nie auch nur in die Nähe jener mythischen Kraft ins Werk, als wolle sie sagen: „Es muss cholisch, dass sie es nicht aushalten. Ich habe sinfonischen Neun gelangen würde. Schon die halt nun mal sein.“ Erst nach diesem gewal- noch nie so was Trauriges, Molliges geschrie- allererste Sinfonie forderte ihm das Letz te und tigen Expander-Akt beginnt es sich etwas zu ben: die Partitur muss mit Trauerrand er schei - immerhin an die sechzehn Ar beitsjahre ab, die entspannen. Von dieser Unruhe ist jedoch der nen. Ich habe genug gewarnt“, so ist das als folgenden Sinfonien gingen ihm leich ter von ganze erste Satz erfüllt. Mit den folgenden fast beschwingte Ironie zu nehmen. Das Stück der Hand, aber ein Schnell schreiber war er nie. Sätzen lichtet sich die Stimmung allmählich ist allenfalls passagenweise ein wenig an- Dazu ging er viel zu skrupulös ans Werk, was auf. Das Finale vollzieht die Entwicklung mela n cholisiert. Dagegen finden sich darin sich auch daran zeigt, dass er alle Ski zzen und nochmals nach, vom Adagio in Moll über das Wiegen lieder und ländliche Tänze, alles mit Fragmente gegen Ende seines Lebens entsorgte. bereits in Dur stehende Più Andante bis hin einem ungemein feinen rhythmischen Sen - Vielleicht hätte er sich überhaupt besser zu jenem mitreißenden Allegro non troppo sorium inszeniert. Die Kraft, die in der Ersten am Vorbild Haydn orientiert, der es immerhin ma con brio, das glücklich seine Bahn zum hervorbrach, entfaltet sich nun mit Ruhe. Und auf 104 Sinfonien brachte. Stattdessen wählte Ziele rennt. Das Ringen mit der Großform, so kaum bewusst wird einem die enorme Kunst er Beethoven, an dessen Sinfonien (vor allem möchte man meinen, ist überstanden; der der thematischen Verar beitung, so na tür lich der Neun ten) im 19. Jahrhundert kein Weg Kompo nist tritt selbstbewusst neben das erscheint sie hier. vorbeiführte. „Ich werde nie eine Sym phonie große Vorbild. Hans von Bülow hat diese „Die ersten beiden Symphonien bilden den komponieren! Du hast keinen Begriff davon, Erste denn auch als „Beethovens Zehnte“ bei Brahms häufig zu beobachtenden Phan- wie es unsereinem zumute ist, wenn er im mer bezeichnet – und ihr damit nicht nur einen ta siegegensatz und müssen wie ein Paar be - Johannes Brahms, 1866 Gefallen getan. Denn an Brahms‘ Sinfonik blieb trachtet werden, das aus einer und derselben tief verborgenen Wurzel aufgewachsen ist“, geist reichen Leuten durchgeprügelt wür de.“ schrieb der Musikwis senschaftler (und Bach- Eine unbedingte Ernsthaftigkeit, eine herbe Biograph) Philipp Spitta 1892. Ähnliches gilt Schwermut und gewiss auch eine Portion auch für die Nummern drei und vier, die nach kontrapunktischer Gelehrsam keit sind darin sechs Jahren symphonischer Abstinenz wieder ständig spürbar, selbst im mutwillig scher- in rascher Folge entstanden, diesmal zuerst das zenden Allegro giocoso. Aus Mürzzuschlag in eingänglichere Werk: Die Dritte, die ebenfalls der Steier mark, wo das Werk in den Sommern auf älteren Skizzen basiert, wurde im Sommer 1884/85 entstand, schrieb Brahms an den 1883 in Wies baden vollendet, in der Nähe von Diri genten Hans von Bülow: „Ich fürchte, sie Rhein und Rüdesheim. Man hat gelegentlich schmeckt nach dem hiesigen Klima – die auf die Anklänge an Schumanns Rheini sche Kirschen werden hier nicht süß, die würdest und die Frühlings sinfonie hingewiesen. Tat - du nicht essen.“ Später als die anderen drei sächlich steckt in dieser Musik ein unge mei ner Sinfonien fand diese letzte Anerken nung. Schwung, der nach der einleitenden Bläser- So wie die Vierzahl mit dem Aufbruch der fan fare losbricht. Ist dieses F-As-F, das sich Ersten bedeutsam anhob, mündet sie mit der gleich darauf ins Dur aufhellt, eine Reminis- Vierten in den stärksten Schluss ges tus, den die zenz an jene Jugenddevise F-A-E – „Frei, aber barock-klassische Musik bereithält: in eine einsam“, die Brahms mit Schumann verband? Passacaglia, den auskomponierten, noch mals Ent schlossen schreitet die Musik voran, und aufblühenden Niedergang, die Variation des sie entbehrt nicht einer gewissen Dra matik, Enden wollens. Und erinnert sich die Musik aber sie bleibt nicht auf dieser Ausdrucksebene, nicht mit den ersten Takten der Bläser, den sondern führt das Ohr durch verschiedene auf steigenden Flöten und Oboen und dem Gefühlsland schaf ten, bis hin zu jenem so un- absteigenden Passacaglia-Bass an die ausein - gewöhnlichen Schluss im Pianissi mo. anderstrebenden Linien zu Beginn der Ers ten? Johannes Brahms: Vierte Symphonie op. 98 · Partitur, Berlin, Simrock 1886 Nach diesem warmherzigen Stück stieß Als er dies komponierte, wusste Brahms, dass Aufführungsmaterialen aus der Musikalienbibliothek der Allgemeinen Musik-Gesellschaft Zürich, erstmals verwendet die Vierte zunächst einmal auf wenig Ver - er mit diesem mächtigen Schlusswort seine anläßlich der Zürcher Erstaufführung des Werks am 24. Januar 1887 unter der Leitung von Friedrich Hegar ständnis beim Publikum. Selbst der Brahms Sinfonien beenden würde. In den letzten zwölf Johannes Brahms: Vierte Symphonie op.98 · Score, Berlin, Simrock 1886 Performance material from the Music Library of the General Music Society Zurich, first used at the Zurich première geneigte Freund und Musikkri tiker Edu ard Lebensjahren bemühte er sich nicht mehr performance of the work on 24 January 1887, conducted by Friedrich Hegar Hanslick notierte über den Eingangs satz: um die Form. Johannes Brahms: Quatrième symphonie op. 98 · Partition d'orchestre, Berlin, Simrock 1886 „Den ganzen Satz über hatte ich die Emp- Matériel de concert issu de la Bibliothèque de la Société musicale de Zurich, utilisé pour la première fois à l’occasion de la © 2010, Thomas Meyer création zurichoise de l’œuvre sous la direction de Friedrich Hegar, le 24 janvier 1887. findung, als ob ich von zwei schrecklich ICH LIEBE BRAHMS. Seine Musik vermittelt ein ganz einzigartiges Ge fühl der Zufriedenheit. Spontaneität und Intellekt werden versöhnt und – ganz gleich, ob ich zuhöre oder dirigiere – seine Musik ist für mich immer ein Fest, sowohl für das Herz als auch für den Verstand. Meine ersten Begegnungen mit den Sinfonien von Brahms liegen weit zurück. Es war in meiner Schulzeit in der „High School for Music and Arts“ in New York. Dort wurde, man glaubt es kaum, zu Beginn jeder Schulfeier eine Schulhymne gesungen mit einem noblen und moralisch aufrichtenden Text. Die Melodie war das C-Dur-Finale aus der ersten Sinfonie von Brahms. An heißen Sommer abenden gingen wir in die „Stadium Symphony Concerts“. Sie fanden im Lewi sohn Stadion statt, wo das City College sonst seine Leichtathletikwett kämpfe durchführte. Für 25 Cents konnte ich ganz oben irgendwo in diesem Amphitheater sitzen und weltberühmte Dirigenten bei ihren Aufführungen der Brahms-Sinfonien beob- achten. Dann gab es die wöchentlichen Rund funküber tragungen der Kon zerte der New Yorker Philharmoniker, die von Bruno Walter dirigiert wurden, und des NBC Orchesters unter Leitung von Arturo Toscanini. Sobald ich einen überflüssi- gen Dollar zusammengespart hatte, ging ich zu „Joseph Patelson Half Priced Music Shop“ an der 56. Straße und kaufte mir die gebrauchte Partitur einer Brahms-Sinfonie. Eine der ersten Platten, die ich mir in meinem Leben überhaupt gekauft habe, war die Erste Sinfonie mit Arturo Toscanini. Immer wieder habe ich sie aufgelegt, bis die Rillen völlig ausgeleiert waren. Später, nach meinen ersten schüchternen Dirigierversuchen, konnte ich mit meinen Klassenka mera den ein Ad-hoc-Orchester zusammenzustellen. Wir haben in unsere samstäglichen Drei-Stunden-Proben so viel Literatur hineingepackt, wie wir nur irgend konnten, und hier habe ich zum ersten Mal alle vier Brahms-Sinfonien mehr schlecht als recht dirigiert. Das war vor fast sechzig Jahren. Immer wieder hatte ich Gelegenheit, die Brahms-Sinfonien mit den Orchestern zu musizieren, mit denen ich eng ver - bunden war: Rochester, Baltimore, Minnesota, Aspen und natürlich mit dem Seit der Saison 1995/96 ist David Zinman Tonhalle-Orchester Zürich. DAVID ZINMAN Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, Die Aufführungen, die auf diesen CDs dokumentiert sind, sind das Ergebnis mit dem er äußerst erfolgreiche Tourneen in der engen Zusammenarbeit mit Musikern, die, um es ganz schlicht auszudrücken, Europa, in den USA und in Asien unternommen meine wahren Gedanken und Gefühle, die ich mit dieser Musik verbinde, ganz David Zinman, in New York geboren, erhielt und zahlreiche CDs aufgenommen hat. Ihre viel genau kennen. Es sind die ersten „Live“-Aufnahmen, die ich mit dem Ton halle- seine Ausbildung zunächst am Oberlin gelobte Gesamteinspielung der Beetho ven- Orchester Zürich überhaupt gemacht habe, und dies in zwei Konzerten mit Kon servatorium, dann an der University of Sinfonien wurde 1999 mit dem begehrten einem ruhigen und aufmerksam lauschenden Publikum. Min ne sota, die ihm inzwischen die Ehren- Preis der deutschen Schall plat ten kritik au s - Wenn ich ehrlich bin, ich habe nie gedacht, dass eine kommerzielle Auf- doktor würde verliehen hat. Während seines ge zeichnet, und für die Auf nah me von Beet- zeich nung der Brahms-Sinfonien für mich noch möglich sein würde – auch Dirigier studiums am Tanglewood Music Center hovens Violin konzert mit Christian Tetzlaff wenn ich vermute, dass hier und da CDs von Rundfunkübertragungen auf dem des Boston Symphony Orchestra wurde Pier re wurde ihnen der Midem Classical Award für die herausragendste Einspielung eines Solisten - Markt herumirren. Die Existenz dieses Albums verdanke ich den Be mühungen Monteux auf ihn aufmerksam, der ihm die ers ten bedeutenden Auftritte u.a. beim konzerts verliehen. von Dr. Peter Stüber, dem Präsidenten der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, der die Lon don Symphony Orchestra und beim Im Mai 2000 wurde ihm vom französischen finanziellen Voraussetzungen schuf und Dr. Elmar Weingarten, dem Inten- Holland Fes ti val vermittelte. Kulturministerium der Titel eines „Chevalier danten der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, der das Projekt in die Hand nahm und Zinman war Chefdirigent beim Niederlän - de l’Ordre des Arts et des Lett res“ verliehen; schließlich dem Produktionsteam um Chris Hazell und Simon Eadon, die mich dischen Kammerorchester, beim Ro ches ter 2002 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt überzeugten, meine Skrupel gegenüber Live-Aufnahmen in der sehr empfind- Philharmonic Orchestra, bei den Rotter dam er Zürich geehrt und 2006 mit dem Theodore lichen Tonhalle-Akustik für einmal zurückzustellen. Doch muss mein innigster Philharmonikern und beim Baltimore Sym- Thomas Award, der alle zwei Jahre von der Dank an die ganz außerordentlichen Musiker des Tonhalle-Orchesters Zürich pho ny Orchestra, das sich unter seiner Leitung Conductors Guild verliehen wird. 2008 erhielt gehen, deren Freude am Musizieren schlicht ein Wunder ist. zu einem der bedeu tendsten amerikanischen er den Midem Classical Award „Künstler des Orchester entwickelte. Von 1985 bis 2009 war Jah res“. DAVID ZINMAN er Künst lerischer Leiter des Aspen Festival of In der Saison 2009/10 hat David Zin man Music. Immer wieder dirigiert David Zinman sein Debüt am Opernhaus Zürich mit Offen - die renommierten amerikanischen Orchester bachs Les contes d’Hoffmann gegeben, und und gastiert in Europa regelmäßig bei den im April 2010 leitete er den ersten „Inter na - Berliner Philharmoni kern, beim Concertg e - tionalen Dirigierkurs David Zinman“ in der bouw Amsterdam, in London beim Phil har- Tonhalle Zürich. monia Orchestra und in München bei den Philhar mo ni kern und dem Sinfonie orchester des Bayerischen Rundfunks. TONHALLE- 2007 wurde die Aufnahme von Beethovens Violinkonzert mit Christian Tetzlaff mit dem ORCHESTER ZÜRICH Midem Classic Award ausgezeichnet. Das letzte, mittlerweile abgeschlossene Auf nah me-Pro- jekt ist die Gesamteinspielung der Sinf onien Das Tonhalle-Orchester Zürich hat sich unter von Gustav Mahler. Die Aufnahme von Mah lers seinem Chefdirigenten David Zinman zu Sechster wurde im Februar 2009 von Le Mon de einem der führenden Klangkörper Europas de la musique mit mit einem „Choc“ ausge - entwickelt. Richtungsweisende CD-Einspie- zeichnet. David Zinman und das Ton hal le- lungen, zum Beispiel der Orchester werke von Orchester Zürich werden in der Saison 2011/12 Richard Strauss, der Sinfonien Robert Schu- das sinfonische Gesamtwerk von Franz manns und vor allem die Gesamtauf nahme Schu bert aufgenommen haben. von Beethovens Sinfonien, Ouvertüren und Das Tonhalle-Orchester Zürich, das älteste Solokonzerten, haben dem Orchester den Weg Sinfonieorchester der Schweiz, wurde 1868 an die Spitze geebnet. Wo immer es heute ge gründet. Mit der Eröffnung der neuen Ton - auf tritt, in der Schweiz wie in Europa und halle Zürich im Jahr 1895 erhielt es einen Übersee, begeistert es sein Publikum und Kon zertsaal, der als einer der besten der Welt ern tet anerkennende Kritiken. Gut hundert gilt. Prägende Chefdirigenten von Friedrich hoch motivierte Musikerinnen und Musiker Hegar, über , und engagierte Dirigenten-Persön lich keiten, u.a. bis David Zinman sowie allen voran der künstlerische Leiter David viele berühmte Gastdirigenten haben dazu bei- Zin man, präsentieren dem Publikum rund getragen, dass das Tonhalle-Orchester Zürich hundert Konzerte pro Saison mit etwa fünf- im Schweizer Musikleben eine tragende Rolle zig verschiedenen Programmen. spielt und international Beachtung findet. Spätestens seit 1999, als dem Tonhalle-Or- chester Zürich für seine epochale Gesamt- Weitere Informationen über das einspielung der Sinfonien Beethovens der Preis Tonhalle-Orchester Zürich: www.tonhalle-orchester.ch der deutschen Schallplattenkritik verliehen wurde, steht es im Brennpunkt weltweiter Auf merksamkeit. Inzwischen sind weit über eine Million Beethoven-CDs verkauft worden. Triumphlied is very appreciative of the great BRAHMS IN ZURICH honour bestowed upon it by being the first piece of music to enter your concert hall – to be followed by other, finer and finest pieces!” Doesn’t he look down at us almost timidly It was to be his last visit to Switzerland. In from behind the other great, deceased com- 1856, shortly after the death of Robert posers – Bach, Handel, Gluck, Haydn, Mozart, Schumann, Brahms had travelled to Switzer - Beethoven and Wagner? Johannes Brahms was land with the former’s wife, Clara. They visited the only living composer to be immortalised Zurich, Lucerne and Lake Lucerne; Brahms went in the ceiling fresco of the Tonhalle’s Large on an excursion to Einsiedeln in order to Hall – he was, after all, the only one of them tran scribe ancient music. Nine years later – present in person when the concert hall was his works had preceded him –, he visited con- inaugurated on 19 October 1895. certs in Basel and then also in Zurich, in the “The celebrated composer Dr. Johannes autumn. And from then on, he paid frequent Brah ms, who had come especially for the visits to Switzerland. In 1874, he was invited Zurich Music Festival, was noted among the to Zurich’s Music Festival. On that occasion, foreign guests,” remarked the Neue Zürcher Brahms conducted his Triumphlied – a piece Zeitung (NZZ). The next day at the first regular that was, in political terms, not entirely un - concert, he even conducted his own Triumph - problematic, dedicated as it was to the lied (Song of Triumph). “Amid lively applause Kaiser after Germany’s victory over France. from a full house, both conductors, Dr. Brahms “In our opinion, the Triumphlied is one of the and Dr. [Friedrich] Hegar [the Tonhalle’s first most splendid pieces ever written in the can- Chief Conductor], were presented with splend id tata style,” wrote the NZZ on 18 July, “and apart wreaths and a poetic address by a lady.” There from those of Bach, we know of no other is no question that Brahms was a welcome choruses written in such a polyphonic, admir - guest in the city on the Limmat, and he also ably interwoven manner.” Brahms enjoyed a felt comfortable here. “Your music festival is few weeks of relaxation at the “Nidelbad” in the only one this year that I have long since Rüschlikon, during which he also worked. “As had a great desire to attend, with the firm friendly and affable as Brahms was, he never invited any of us to hear him play,” one of the “Ihr Musikfest ist das einzige in diesem Jahr an das ich schon längst mit dem lebhaften Wunsch u. der festen Absicht intention of doing so,” Brahms had written denke es mitzumachen (Your music festival is the only one this year that I have long since had a great desire to to Hegar in June of that year. “But my daughters of the house later remembered. attend, with the firm intention of doing so)”; Brahms to Friedrich Hegar, June 1895 “When he played, he would close the windows Seven years after the Music Festival, Brahms year before his death, still “in the full con- and give instructions not to permit anyone was again celebrated with a series of con- sciousness of his powers”, Brahms happily to listen. Only some of his friends, ‘musically certs in Basel and Zurich. “The special concert joined in the celebrations, and sat, as his friend related’ to him, enjoyed that privilege. He left given by the Tonhalle Society developed into Widmann reported, “joking and laughing in uninvited visitors standing outside the door.” a veritable ovation for Dr. Johannes Brahms, the circle of the young girls, and could be per- At the festival of 1874, Brahms met the who was present in his various capacities as suaded only with difficulty to leave”. And of Bernese author and journalist Joseph Viktor composer, performer and conductor,” wrote course, he noticed while conducting that “from Widmann, with whom he later also travelled the Tagblatt der Stadt Zürich, and the Züri cher the painted ceiling of the Tonhalle, where Beet- to Italy. Not least thanks to him, Brahms spent Post added: “It goes without saying that the re - hoven and the other greatest masters of mu sic the summer months of 1886 to 1888 in Thun: ception of Maestro Brahms and the ap pla u se were splendidly repre sented, his own picture a happy and fruitful time. Indeed, he main- Johannes Brahms’ postcard to Clara Schumann: of the entire audience were not merely cere- was also look ing down at him when he moun t - tained lively contacts with Swiss musicians “Also blus das Alphorn heut.“ (This is how the alphorn was monial, but heartfelt and jubilant.” Those ed the podium to conduct his magnificent playing today) such as Theodor Kirchner, Hermann Goetz present were delighted with the performance composition amid the roaring applause of the and Johann Carl Eschmann, became friends of several works, including the first of the new audience. The joy ful satisfaction that the felici- with Gottfried Keller, and met Arnold Böcklin today,” he wrote to Clara Schumann on 12 Sep - Nänie. “Just like the chorus, the orchestra tous performan ce gave him was so great that and Ferdinand Hodler. And his pieces swiftly tember, and noted the melody on the post- celebrated a sort of triumph throughout the he started talking about this creation of his gained recognition. The Fourth Symphony, for card, accompanied by the words “High on evening; but the Maestro deserved the laurel on his way home from the concert, which in example, the autograph of which is in Zurich’s the mountain, deep in the valley, I send you a wreath, which he also received.” (Tag blatt) his case happened only extremely rarely.” Central Library, was introduced to Zurich thousand greetings!” The melody appears later It comes as no surprise that, following this audiences by Hegar as early as January 1887, in the First Symphony, resounding as if from success, the Tonhalle Society sent Brahms a Source: Werner G. Zimmermann: Brahms in der Schweiz. Eine only fifteen months after its première per- afar, like a memory – either of Switzer land, or little present – an elaborately decorated silver Dokumentation; Zurich, Atlantis, 1983. formance in Meiningen. of the composer’s own beginnings on the beaker for which Brahms sent his thanks From the “Nidelbad”, Brahms would often go French horn. However, it should not be inter- from Ischl: “Your beaker has arrived, and the walking towards the Sihlwald Forest and the preted all too programmatically; most of the open case, with the silver angels playing in- Albis. He enjoyed hiking in the countryside – symphony was in any case written on the struments inside, is as resplendent as an open and would compose all the while. Switzer land Baltic island of Rügen – in a completely different altar cabinet on the grand piano. You will not inspired him. He also wrote several songs on landscape. And the work transformed the alp - believe how beautiful and amiable it looks, Lake Zurich. As early as 1868, Brahms discove r ed horn into an orchestral instrument. This horn and with what pleasure I look upon it.” Con - a famous melody while on a trip to Switzer land melody is still present in Zurich’s Tonhalle con - sidering this, it is not surprising that Brahms with his father, probably in the Bernese Ober - cert hall as the interval signal – played on the was the only possible guest of honour for the land. “This is how the alphorn was playing alphorn by solo horn-player Mischa Greull. opening of the new Tonhalle in 1895. One him,” he wrote when he had already finished parisons with the great classical composer. biographer of Bach) Philipp Spitta in 1892. A JOHANNES BRAHMS the first movement of the First Symphony. To many a commentator, the Second Symphony similar view can also be taken of symphonies Brahms struggled with the form and its seemed later than the Pastoral, the Third an Three and Four, which were written in rapid THE SYMPHONIES demands from the 1850s, when he wrote his Eroica – attributions that describe the cha- suc cession after six years of symphonic first symphonic sketches, which led among racter of the music only to a certain extent. abstinence. This time, the more accessible other pieces to the Piano Con cer to No. 1, until After Symphony No. 1, the Second Sym pho ny piece comes first. The Third Symphony, also “I would like my ninth symphony to sound 4 November 1876, when the First Symphony had a much easier time of it. Brahms wrote the based on older sketches, was finished in the like that,” Johannes Brahms is supposed to was at last premièred in Karls ru he –almost new symphony in only three months: “an en- summer of 1883 in Wiesbaden, near Rhein have said of the slow movement of Haydn’s hastily even then, as the première perfor m an c e tirely innocent, cheerful little one,” as he and Rüdesheim. Some commentators have 88th symphony. Besides his admiration for material reveals. The piece also be gins as if it is wrote in a letter, “the lovely new monster”. And pointed to echoes of Schumann’s Rhenish Haydn, which comes as no surprise, a bitter about to erupt and, expanding, wants to create his announcement to Simrock, his publisher, and Spring symphonies. This music indeed has irony can also be discerned in these words, for space for itself. The music launches it self with that “the new symphony is so melancholy that an extraordinary momentum, which erupts Brahms certainly already knew full well that a resolute power borne of desperation, as if it you will not be able to bear it. I have never after the introductory fanfare in the brass he would never come close to that my thical to say, “It just has to happen.” Only after this written anything so sad, so minor: the score section. Is this F-A flat-F, which immediately symphonic number, nine. His first symphony tremendous act of expansion does it begin must be published with a black border. I have lightens into the major key, a reminiscence of pushed him to the limit and took almost six- to relax somewhat. However, the entire first given you sufficient warning,” can be inter- the youthful motto F-A-E – “Frei, aber ein- teen years of work to complete; the following movement is filled with this restlessness. The preted as almost elatedly ironic. At most, cer- sam” (free but lonely), that Brahms shared symphonies came more easily to him, but he mood lightens gra du ally over the course of tain pas sa ges of the piece are a little maudlin. with Schumann? The music strides resolutely was never a quick writer, for his ap proach to the following movements. The finale un der- By con trast, the work contains lullabies and onward, and is not devoid of a certain sense his work was far too scrupulous, as is also de- goes this de velop ment once again, from the country-dances, all presented with an uncom - of drama. Yet it does not remain on this ex - monstrated by the fact that he destroyed all Adagio in the minor key via the Più andante, monly fine sense of rhythm. The power that pressive level, instead leading the ear through his sketches and fragments towards the end which is already in the major, to the rousing erupted in the First now finds full, calm ex- various emotional landscapes, to that so un- of his life. Allegro non troppo ma con brio, which happi- pression. And the listener is scarcely aware of usual pianissimo conclusion. Perhaps Brahms would have done better to ly runs its course. We would like to think that the tremendous artistry of the thematic After this warm-hearted piece, audiences choose Haydn, who after all managed to write the composer has overcome his struggle with de velopment; so natural does it appear in this showed little comprehension for the Fourth 104 symphonies, as his role model. Instead, he the large-scale form and is now standing, piece. Symphony. Even Brahms’ friend, the music chose Beethoven, whose symphonies (partic- confidently, beside his great role model. Hans “The first two symphonies form the con- critic Eduard Hanslick, who was favourably ularly the Ninth) could not be ignored in the von Bülow even described the First Sym pho ny trasting fantasies that can be observed fre- disposed towards him, wrote of the first move - 19th century. “I shall never compose a sympho ny! as “Beethoven’s Tenth” – and by doing so not quently in Brahms, and must be considered as ment: “Throughout the movement, I had the You have no idea how someone like me feels only did the piece a favour, for Brahms’ sym- a pair that has grown from the same, deeply feeling that I was being beaten by two terri b- when he hears such a giant marching behind phonies were constantly subjected to com- concealed root,” wrote the musicologist (and ly witty people.” An unconditional seriousness, a severe melancholy, and certainly a dose of contrapuntal erudition are constantly percep- tible in the piece, even in the mischievously playful Allegro giocoso. From Mürzzuschlag in Styria, where he wrote the work in the summers of 1884 and 1885, Brahms wrote to the con- ductor Hans von Bülow: “I fear that it tastes of the climate here – the cherries do not grow sweet here; you wouldn’t eat them.” This last work found recognition later than the other three symphonies. Just as the series of four symphonies began momentously, with a sense of departure of the First, in the Fourth it leads to the most powerful closing gesture in baroque and clas sical music: a passacaglia, a through-composed de cline that blossoms once again; a variation on the desire to come to an end. And the first bars of the wind section, the ascending flutes and oboes and the descending passacaglia bass – are they not reminiscent of the diverg ing lines of the First Symphony? When he com- posed this, Brahms knew that he would con- clude his symphonic œuvre with this power- ful, last word. In the last twelve years of his life, he no longer worked in this genre. © 2011, Thomas Meyer Translation: Toby Alleyne-Gee I LOVE BRAHMS. There is something uniquely satisfying about his music. I have been closely connected: Rochester, Baltimore, Minnesota, Aspen and, of To me it is a perfect blending of spontaneity and intellect, and, no matter if I course, the Tonhalle Orchestra Zurich. am a listener or a performer, it has always been a never-ending feast for my heart The performances in this album are the result of a close collaboration over many years with musicians who, simply put, know intimately my deepest and mind. My first encounters with the symphonies of Brahms took place in high school thoughts and feelings about this music. They are the first “live” recordings I (I went to the High School of Music and Art in New York City) where, believe it have made with the Tonhalle Orchestra, recorded on two nights in front of a or not, every assembly began with our school song, a setting of a noble and remarkably quiet and attentive audience. uplifting text sung to the tune of the grand C major melody of the finale of To be honest, I never thought I would ever have the opportunity to record Brahms’ First Symphony. these symphonies commercially (although I am sure there are a few broadcast On hot summer evenings, I would attend the Stadium Symphony Concerts – tapes floating about here and there), and I owe the existence of this album to outdoor concerts given by the New York Philharmonic in Lewisohn Stadium the efforts of Dr. Peter Stuber, President of the Tonhalle Society Zurich whose (the athletic field of the City College of New York). For the princely sum of 25 cents idea this was, and who provided the considerable financial support necessary, I could get a bleacher seat at the top the amphitheatre and listen to world- Dr. Elmar Weingarten, Director of the Tonhalle Society Zurich, who made it all famous conductors play the Brahms Symphonies. Then there were the per- happen, and the production team of Chris Hazell and Simon Eadon, who over- formances of the symphonies to be heard on the weekly radio concerts given by came all my qualms about making “live” recordings in the somewhat creaky the New York Philharmonic conducted by Bruno Walter, or by the NBC Sym phony, Tonhalle. That said, my biggest thanks must go to the remark able musicians of conducted by Arturo Toscanini. Whenever I had accumulated a spare dollar or the Tonhalle Orchestra, whose joy in music making is a marvel. two I would go down to Joseph Patelson’s Half Priced Music Shop on 56th Street, and buy a used Brahms Symphony score. One of the earliest LP records I purchased was of Toscanini conducting Brahm’s First. I would play it over and over until the grooves were worn out. Later, after my first primitive attempts at conducting, I had the opportunity to put together an ad hoc orchestra made up of my high school classmates to read as much of the orchestral repertoire as we could cram into three hours of a Saturday afternoon, and in this way I was able to conduct for the first time (for better or worse) all four Brahms symphonies. Since then almost sixty years have gone by. I have had the opportunity to perform the Brahms symphonies many times with the orchestras with which 1995/96 season, and has undertaken high- orchestra’s most recently completed project is DAVID ZINMAN ly successful tours with the orchestra in TONHALLE the recording of all the symphonies of Gustav Eur o pe, the United States and Asia, as well as Mahler. The recording of the composer’s Sixth recording numerous compact discs. Their ORCHESTER ZÜRICH Symphony was awarded a Choc by Le Monde Born in New York, David Zinman initially trained much-lauded recording of the complete de la musique in February 2009. During the at the Oberlin Conservatory and then at the Beethoven sympho nies won the coveted 2011/12 season, David Zinman and the Ton- University of Minnesota, which has since German Record Critics’ Prize in 1999, and the Under its Chief Conductor David Zinman, the halle Orchestra Zurich will record the entire awarded him an honorary doctorate. While recording of Beetho ven’s Violin Concerto with Tonhalle Orchestra Zurich has developed into symphonic œuvre of Franz Schubert. studying conducting at the Boston Sympho ny Christian Tetzlaff won the Midem Classical one of Europe’s leading orchestras. Pioneer ing Established in 1868, the Tonhalle Orchestra Orchestra’s Tanglewood Music Center, he at- Award for the most out standing recording of CD recordings, such as the orchestral works Zurich is Switzerland’s oldest symphony trac ted the attention of Pierre Monteux, who a solo concerto. of Richard Strauss, the symphonies of Robert orchestra. With the inauguration of the New arranged for Zinman’s first important perfor- David Zinman was awarded the title of Schumann, and the complete recordings of Tonhalle Zurich in 1895, the ensemble received mances with the London Symphony “Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres” Beethoven’s symphonies, overtures and solo a concert hall that is considered one of the Orchestra and at the Holland Festival. by the French Ministry of Culture in May 2000. concertos, have prepared the ground for the finest in the world. Influential Chief Con ductors David Zinman was Chief Conductor of the In 2002 he won the Art Prize of the City of orchestra’s journey to the top. Wherever it per- ranging from Friedrich Hegar, Volkmar An dreae Chamber Orchestra of the Netherlands, the Zurich, and in 2006 the Theodore Tho mas forms today, whether in Switzerland, Eu rope and Hans Rosbaud, Rudolf Kempe and others Rochester Philharmonic Orchestra, the Rotter- Award, which is presented by the Conductors or overseas, the ensemble thrills audiences to David Zinman, as well as many famous dam Philharmonic and the Baltimore Sym- Guild every two years. and garners appreciative reviews. Just over guest conductors, have helped the Tonhalle phony Orchestra, which developed into one of In 2008, Zinman won the Midem Artist of 100 motivated musicians and a dedicated Orchestra Zurich to play a key role in Switzer- the most important American orchestras the Year Classical Award. David Zinman gave con ductor present audiences with about 100 land’s musical life and to gain international under his aegis. From 1985 until 2009 he was his début at Zurich Opera House with Offen- concerts per season, consisting of approxi- recognition. Artistic Director of the Aspen Festival of Music. bach’s Les contes d’Hoff mann during the mately 50 different programmes. Ever since 1999, when the Tonhalle Or chestra Further information about Tonhalle-Orchester Zurich: He frequently conducts the renowned 2009/10 season, and in April 2010 he directed www.tonhalle-orchester.ch American orchestras and is a regular guest the first David Zinman Inter na tional Con - Zurich won the German Record Critics’ Prize conductor of the Berlin Philharmonic, the ducting Course at the Tonhalle Zurich. for its seminal recording of the complete Concertgebouw Orchestra, Amsterdam, the Beet ho ven symphonies, the en semble has London Philharmonia Orchestra and the been the focus of considerable international Munich Philharmonic, as well as the Bavarian atten tion. More than a million Beethoven CDs Radio Symphony Orchestra. have now been sold. In 2007, the recording of David Zinman has been Chief Conductor Beethoven’s Violin Concerto with Christian of the Tonhalle Orchestra Zurich since the Tetzlaff won the Midem Classic Award. The ferme intention » Brahms a-t-il écrit en juin BRAHMS À ZURICH 1895 à Hegar. « Mon Chant de triomphe est très honoré du grand hommage qui lui est fait de faire pénétrer la musique dans votre Ne nous porte-t-il pas un regard quelque peu salle, ouvrant la voie aux plus belles, voire timide derrière les autres grands compositeurs sublimes pages musicales ! » déjà décédés, derrière Bach, Händel, Gluck, C’était un adieu à la Suisse. En 1856, peu Haydn, Mozart, Beethoven et Wagner ? Brahms après la mort de Robert Schumann, Brahms était le seul de ces compositeurs à être im- avait entrepris un voyage en Suisse en com- mor talisé de son vivant déjà sur la fresque au pagnie de la veuve de ce dernier, Clara. Ils plafond de la grande salle de la Tonhalle et avaient fait escale à Zurich, Lucerne et au lac donc le seul de ceux-ci à répondre présent lors des Quatre-Cantons. Le compositeur avait fait de l’inauguration de la salle, le 19 octobre 1895. un détour par Einsiedeln pour y recopier de la « Parmi les hôtes étrangers, on a notamment musique an cienne. Neuf ans plus tard, il donna relevé la présence du célèbre compositeur Dr des con certs à Bâle ainsi qu’à Zurich durant Radierung von R. Leemann Johannes Brahms, venu tout exprès pour les l’automne, alors que ses œuvres y étaient déjà nach einer Fotografie, festivités d’inauguration de la Tonhalle » a connues. Brahms s’est dès lors rendu en mit Dankesworten von Brahms an Adolf Steiner. noté la Neue Zürcher Zeitung. Le lendemain, il Suisse à plusieurs reprises. Zurich l’a invité en a même dirigé lors du premier concert régulier 1874 pour sa fête musicale. A cette occasion, Etching by R. Leemann son propre Chant de triomphe. « Les deux chefs Brahms a dirigé dans l’ancienne Tonhalle son after a photography, with Brahms’ thanks to Adolf Steiner d’orchestre Dr. Brahms et Dr ( Friedrich) He gar Chant de triomphe, une pièce dédiée à l’em- ( premier chef attitré de la Tonhalle ) se sont pereur allemand après sa victoire sur la France Eau-forte de R. Leemann chacun vus remettre par une dame et sous et donc politiquement un peu problématique. après une photographie, avec mots de remerciement les applaudissements nourris de la salle pleine « A notre avis, le Chant de triomphe fait partie de Brahms à Adolf Steiner une imposante couronne accompagnée d’une des choses les plus grandioses écrites à ce allocution poétique. » Brahms était indiscu - jour dans le registre des œuvres de forme can- (H. Feh, Zürich 1895?) Zentralbibliothek Zürich tablement bien vu sur les bords de la Limmat tate » a écrit la NZZ le 18 juillet, ajoutant que et il ne fait pas de doute qu’il s’y sentait à l’aise. « nous ne con naissons aucun chœur, à l’ex- « Votre fête musicale est la seule de cette ception de ceux de Bach, qui soit travaillé de année à laquelle je pense depuis longtemps façon aussi polyphonique et qui soit si admi- participer ; tel est mon souhait sincère et ma rablement entrelacé. » Brahms se trouvait alors au « Nidel bad» à Rüschlikon, où il pre- Lors de son séjour au « Nidelbad », Brahms nait quelques semaines de repos, ponctuées se serait souvent promené en direction du de séances de travail. « Tout aimable et socia- Sihlwald et de l’Albis. Il aimait beaucoup à se ble qu’était Brahms, il n’a jamais invité l’un promener dans la nature, où il se livrait con- d’entre nous à écouter son jeu » s’est souve- stamment à des travaux de composition. La nu plus tard une fille de la maison. « Il fer- Suisse l’a beaucoup inspiré. Plusieurs mélodies mait les fenêtres lorsqu’il fai sait de la musi- ont vu le jour sur les bords du lac de Zurich. que et donnait l’ordre de ne tolérer aucun En 1868 déjà, lors d’un voyage en Suisse ( pro- auditeur. Seuls quelques-uns de ses amis, des bablement dans l’Oberland bernois ) avec son proches sur le plan musical, pro fitaient de ce père, Brahms avait trouvé une mélodie célèbre. privilège. » Le musicien au rait laissé les visi- « Also blus das Alphorn heute » ( Ainsi ré- teurs non invités devant sa porte. sonnait le cor des Alpes aujourd’hui ) écrivit-il Lors de cette fête de 1874, Brahms a fait la le 2 septembre à Clara Schumann, ajoutant con naissance de l’écrivain et journaliste ber- sur la carte postale cette mélodie, qu’il ac- nois Joseph Viktor Widmann, avec lequel il a compagna des mots « Hoch auf’m Berg, tief plus tard voyagé en Italie. C’est notamment im Thal grüß ich dich viel tausendmal » ( Haut grâce à lui que Brahms a passé les mois d’été sur la montagne, au plus profond de la vallée, 1886–88 à Thoune. Ceux-ci ont été des mois je te salue des milliers de fois ). La mélodie heureux et productifs au niveau de la création. apparaîtra plus tard dans le Finale de la D’une manière générale, Brahms a cultivé des Première symphonie, surgissant pour ainsi dire contacts nourris avec des musiciens suisses de loin, comme un souvenir de la Suisse ou comme Theodor Kirchner, Hermann Goetz et des propres débuts de Brahms au cor. Cette Johann Carl Eschmann ; il s’est lié d’amitié mélodie n’est pourtant pas à interpréter de avec Gottfried Keller et a fait la connaissance façon trop pragmatique, car la symphonie a d’Arnold Böcklin et Ferdinand Hodler. Ses com- été conçue pour l’essentiel sur l’île de Rügen, positions ont tôt fait d’être prises en compte. dans la mer Baltique, soit dans un tout autre La Quatrième symphonie, dont le manuscrit paysage. C’est à cette occasion que le cor s’est se trouve à la Bibliothèque centrale de Zurich, substitué au cor des Alpes pour permettre à a par exemple été présentée aux Zurichois en celui-ci d’intégrer l’orchestre. Cet te mélodie Das Thuner Gasthaus „Freienhof“ an der Sinnebrücke – Brahms’ Stammlokal (aus/from/de: Alfred von Ehrmann: Johannes Brahms. Weg, Werk und Welt. Sändig, Reprint 1974, S. 373) janvier 1887 déjà par Hegar, quinze mois après de cor est toujours présente à la Ton halle de la création de l’œuvre à Meiningen. Zurich, sous forme d’appel d’entrée en salle du public, jouée sur le cor des Alpes par que seul Brahms soit entré en ligne de compte un tel géant derrière soi » écrivit Brahms, alors Mischa Greull, cor solo de l’orchstre. comme hôte d’honneur pour l’inauguration JOHANNES BRAHMS qu’il avait déjà achevé le premier mouvement Sept ans après la Fête musicale, Brahms a de la nouvelle Tonhalle en 1895. Un an avant sa de la Première symphonie. Dès les années 1850, de nouveau été ovationné à Bâle et à Zurich mort, un Brahms encore en pleine possession LES SYMPHONIES le musicien a été aux prises avec la forme et ses lors d’une série de concerts. « Le concert extra - de ses forces a célébré joyeu se ment l’événe- exigences. Il en était alors à concevoir ses pre - ordinaire de la Société de la Tonhalle s’est mué ment. Son ami Widmann a rapporté que le « J’aimerais que ma Neuvième symphonie miers essais symphoniques, qui ont notamment en une véritable ovation pour le Dr Joh. Brahms, compositeur « a pris place en plaisantant et sonne ainsi » aurait dit Brahms à propos du débouché sur le Premier concerto pour piano et présent dans ses différentes fonctions de riant dans le cercle de jeunes filles et ce n’est mouvement lent de la 88e Symphonie de orchestre. Cette lutte s’est poursuivie jusqu’au compositeur, d’artiste interprète et de chef que tard dans la nuit qu’on a pu l’inciter à Haydn. Outre une vénération guère surpre- 4 novembre 1876, date de la création de la d’orchestre » a écrit le Tagblatt der Stadt Zürich. prendre congé, non sans difficultés. » Brahms n ante pour Haydn, on croit aussi percevoir Première symphonie à Karlsruhe, ainsi qu’en La Zürcher Post a renchéri en ajoutant que a lui-même remarqué en dirigeant que « du chez Brahms une amère ironie, car le compo- témoignent les parties d’orchestre, porteuses « l’accueil chaleureux de maître Brahms et les plafond peint, là où Beethoven et les autres siteur devait bien savoir à ce moment-là qu’il ne des traces d’un ultime tourment. L’ouvrage applaudissements unanimes, en rien convenus plus grands musiciens trônaient, son propre parviendrait jamais à s’approcher de ce nombre débute comme si elle voulait faire irruption et mais bien cordiaux et jubilatoires, sont une portrait le regardait d’en haut, alors qu’il mythique de neuf symphonies. La pre mière faire sa place en s’étendant. La musique se évidence. » L’interprétation de plusieurs œuv res, mon tait sur le podium sous les acclamations symphonie lui a déjà coûté un im mense ef fort jette dans l’œuvre avec une force à la fois dés - dont la création de la nouvelle Nänie, a soulevé enthousiastes du public pour diriger sa gran- et pas loin de seize ans de travaux. Les sym- espérée et déterminée, comme si elle vou lait l’enthousiasme. « Tout comme le chœur, l’or- diose composition. La joyeuse satisfaction que phonies suivantes ont coulé plus facilement de dire : « Il doit ma foi en être ainsi ». Ce n’est chestre a également connu un petit triomphe la réussite du concert lui a apportée était sa plume, mais Brahms ne s’est jamais montré qu’après ce violent acte d’expansion que toute la soirée durant. La couronne de lauriers telle qu’il a commencé à parler sur le chemin rapide en matière de composition. Il abordait l’œuvre commence à se détendre quelque peu. est pourtant revenue au maître, qui en a pris du retour de sa création, ce qui lui arrivait ses œuvres de façon bien trop scrupuleuse, L’en semble du premier mouvement reste pour - possession. » ( Tagblatt ). On ne s’étonnera pas pour le moins rarement. » ainsi qu’en témoigne l’élimination de toutes tant imprégné de cette inquiétude. Dans les qu’à la suite de ce succès, la Société de la Ton - les esquisses et autres fragments vers la fin mouvements suivants, l’ambiance s’éclaircit Source : Werner G. Zimmermann : « Brahms in der Schweiz. halle ait encore envoyé un petit cadeau à Eine Dokumentation » ; Zurich, Atlantis, 1983 de sa vie. petit à petit. Le Finale répète encore une fois ce Brahms, un gobelet en argent finement dé - Brahms aurait peut-être mieux fait de développement, passant de l’Adagio en mineur coré. C’est d’Ischl que Brahms a envoyé ses prendre exemple sur le modèle de Haydn et de au Più Andante déjà en majeur, pour déboucher remerciements : « Votre gobelet est arrivé et ses 104 symphonies. Au lieu de quoi il a choisi sur cet entraînant Allegro non troppo ma con l’étui ouvert avec les anges musiciens ar gent és Beethoven, dont les symphonies ( en particu- brio, qui poursuit joyeusement son chemin fait l’effet d’un retable sur le piano à queue. lier la Neuvième ) étaient incontournables au jusqu’au but. On aimerait croire que la lutte Vous ne pouvez pas vous imaginer à quel point XIXe siècle. « Je ne composerai jamais de sym- avec la grande forme soit ainsi achevée, le cela a l’air beau et aimable et avec quel plaisir phonie ! Tu n’as aucune idée comment on se compositeur s’affirmant avec assurance aux je le contemple. » Il n’est dès lors pas étonnant sent lorsqu’on entend constamment marcher côtés de son grand modèle. Hans von Bülow a également désigné cette Première symphonie Première symphonie se déploie maintenant manque pas d’un certain dramatisme. Elle ne trouver dans la musique dite classique : une comme étant la « Dixième de Beethoven ». dans le calme. Le travail thématique est dé - reste cependant pas à ce niveau d’expression, mise en scène du déclin, avec des rebondisse- Ce n’est pas seulement un compliment qu’il lui veloppé avec un tel art du naturel qu’on en mais entraîne l’auditeur à travers différents ments éphémères pour illustrer cette volon té a fait de la sorte, car la musique symphonique prend à peine conscience. paysages émotionnels, jusqu’à la conclusion d’aboutir. La musique ne rappelle-t-elle pas les de Brahms a été dès lors constamment com- « Les deux premières symphonies constituent pianissimo très inhabituelle. lignes divergentes du début de la Premiè re parée aux grands compositeurs classiques. Par une opposition d’imagination souvent consta tée Après cette œuvre chaleureuse, la Quatri ème symphonie, à travers les premières mesures des la suite, certains commentateurs ont trouvé à chez Brahms et doivent donc être considérées symphonie a d’abord buté sur le manque de souffleurs, les flûtes et hautbois ascendants la Deuxième symphonie une analogie avec la comme une paire née de la même ra cine cachée compréhension du public. Même Eduard et la basse de passacaille descendante ? Brahms Pastorale et à la Troisième symphonie une cer- en profondeur » a écrit le musico logue (et Hans lick, critique musical et ami bienveillant savait au moment de composer cette œuvre taine parenté avec l’Héroïque : des comparaisons biographe de Bach ) Philipp Spitta en 1892. Il à l’égard de Brahms, a noté au sujet du pre- qu’il mettait avec cette conclusion puissante qui ne correspondent que très partiellement en va de façon similaire pour les Troisième et mier mouvement : « Pendant tout le mouve- un point final à son œuvre symphonique. Au au caractère musical de ces œuvres. Quatrième symphonies, qui ont vu le jour à ment, j’avais la sensation d’être roué de coups cours des douze dernières années de sa vie, il Après la Première symphonie, les choses se brève intervalle, après six ans d’abstinence par deux personnages terriblement cultivés. » n’a plus jamais abordé cette forme. sont passées plus facilement pour la Deuxi ème symphonique. Cette fois-ci, c’est l’œuvre la plus Un sérieux absolu, une âpre mélancolie et cer - symphonie : il n’a fallu à Brahms que trois mois abordable qui a d’abord été con çue: basée tainement aussi une bonne dose de science Thomas Meyer pour produire cette « petite œuvre toute in- elle aussi sur des esquisses plus an ciennes, la contrapuntique y sont perceptibles en per ma - Traduction : Michelle Bulloch no cente et sereine », comme il l’a désignée dans Troisième symphonie a été achevée au cours nence, même dans l’Allegro giocoso, d’une une lettre, ou encore : « le nouveau mon stre de l’été 1883 à Wies baden, à proximité du badinerie effrontée. L’œuvre a été conçue au aimable ». Le compositeur a annoncé à son Rhin et de la région viticole de Rüdesheim. cours des étés 1884–1885 à Mürzzuschlag en éditeur Simrock que « la nouvelle symphonie On a parfois signalé une parenté avec les Styrie, d’où Brahms a écrit au chef d’orchestre est d’une mélancolie insupportable. Je n’ai symphonies Rhénane et du Printemps de Hans von Bülow : « Je crains que l’œuvre ait jamais rien écrit d’aussi triste et douillet. La Schumann. C’est un fait qu’il y a dans la pris le goût du climat local, les cerises ne de- partition doit paraître avec une bordure de musique de Brahms un entrain extraordinaire, viennent pas sucrées ici, tu ne les mangerais deuil. Je vous ai assez mis en garde. » Ces propos qui éclate après une fanfare introductive des pas. » Cette symphonie a mis plus de temps que sont pourtant empreints d’une ironie presque vents. Est-ce que cet accord F-As-F ( fa-la les trois autres à gagner en reconnaissance. légère. L’œuvre est tout au plus teintée par bémol-fa, dans la désignation allemande ), qui Tout comme les mesures introductives de la moments de mélancolie. On y trouve par s’éclaircit tout de suite après en majeur, est Première symphonie donnent le coup d’envoi con tre des berceuses et des danses cham- une réminiscence de la devise juvénile F-A-E au quatuor symphonique de Brahms, la pêtres, le tout mis en scène avec une sensibilité ( fa-la-mi ) – « Frei aber einsam » ( libre mais Qua tri ème marque l’aboutissement du cycle ryth mique particulièrement délicate. La seul ) – qui reliait Brahms à Schumann ? La en empruntant la forme de la passacaille, puis sance qui se frayait un chemin dans la musique progresse avec détermination et ne geste final le plus puissant qu’on puisse J’AIME BRAHMS. Sa musique distille un sentiment de satisfaction unique j’ai été étroitement lié : Rochester, Baltimore, Minnesota, Aspen et bien sûr en son genre. Peu importe que je dirige la musique de Brahms ou que je l’écoute, l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich. la spontanéité et l’intellect ne font qu’un. Cette musique est toujours une fête Les enregistrements réunis sur ces CD résultent d’une étroite collaboration pour moi, tant pour le cœur que pour l’esprit. avec des musiciens qui, pour le dire très sobrement, connaissent au plus près Ma première rencontre avec les symphonies de Brahms remonte à bien long - mes pensées et mes sentiments les plus sincères m’unissant à cette musique. temps. C’était au temps de ma scolarité à la High School for Music and Arts à Ce sont les premiers enregistrements « live » que j’ai réalisés avec l’Orchestre New York. Aussi incroyable que cela paraisse, on y chantait au début de chaque de la Tonhalle de Zurich, au cours de deux concerts suivis par un public calme fête scolaire l’hymne de l’école, sur un noble texte d’intention moralisatrice. La et à l’écoute très attentive. mélodie était celle du Finale en do majeur de la Première symphonie de Brahms. Pour être honnête, je n’ai jamais pensé qu’un enregistrement commercial des Les chaudes nuits d’été, nous allions aux Stadium Symphony Concerts, qui avaient symphonies de Brahms me serait encore chose possible, même si je suspecte lieu au Stade Lewisohn, où se tenaient par ailleurs les compétitions d’athlétisme que des disques réalisés à partir d’enregistrements radiophoniques circulent du City College. Pour 25 cents, je pouvais prendre place quelque part tout en haut ici et là. Je dois l’existence de cet album aux efforts du Dr Peter Stüber, président de l’amphithéâtre et observer des chefs d’orchestre de réputation mondiale en de la Société de la Tonhalle de Zurich, qui a réuni le financement nécessaire, du train de diriger les symphonies de Brahms. Il y avait aussi chaque semaine les Dr Elmar Weingarten, administrateur de la Société de la Tonhalle, qui a pris le retransmissions radiophoniques des concerts de l’Orches tre Phil har monique de projet en main, et finalement de l’équipe de production menée par Chris Hazell et New York placé sous la direction de Bruno Walter et de l’Orchestre de la NBC Simon Eadon, qui m’a convaincu d’oublier pour une fois mes réticences à l’égard dirigé par Arturo Toscanini. Dès que j’avais mis un dollar de côté, je filais au d’enregistrements « live » dans l’acoustique très délicate de la Tonhalle. Qu’ils magasin de musique à moitié prix Joseph Patelson à la 56e Rue, et je m’achetais en soient tous remerciés. Mes remerciements les plus profonds s’adressent une partition d’occasion d’une symphonie de Brahms. L’un des premiers dis- toutefois aux extraordinaires musiciens de l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich, ques que je me suis acheté était la Première symphonie de Brahms dirigée par dont la joie de faire de la musique est une pure merveille. Arturo Toscanini. J’ai joué et rejoué ce disque jusqu’à usure complète des sil- lons. Plus tard, après mes premiers essais timides de direction, j’ai pu mettre sur pied un orchestre ad hoc avec mes camarades de classe. Nous avons casé autant de littérature que possible au cours de nos répétitions du samedi, qui duraient trois heures. C’est dans ce cadre que j’ai dirigé pour la première fois – plutôt mal que bien – les quatre symphonies de Brahms. Il y a bientôt soixante ans de cela. J’ai depuis lors eu à maintes reprises la possibilité d’interpréter les symphonies de Brahms avec les orchestres auxquels Munich et l’Orchestre Symphonique de la DAVID ZINMAN Radio Bava roise. Depuis la saison 1995–96, David Zinman est le chef titulaire de l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich, phalange avec laquelle il a remporté des succès nota- Natif de New York, David Zinman a d’abord bles lors de ses tournées en Europe, aux étudié au Conservatoire d’Oberlin, avant de Etats-Unis et en Asie. Parmi les nombreux poursuivre sa formation musicale à l’Uni ver - enregistrements discographiques qu’il a réa- sité du Minnesota, qui lui a depuis lors dé cer né lisés avec cet orchestre, son intégrale des le titre de Docteur Honoris Causa. Au cours de symphonies de Beethoven a reçu en 1999 le ses études de direction au Tanglewood Music réputé « Prix de la critique allemande du dis- Center de l’Orchestre Symphonique de Boston, que », alors que le Concerto pour violon de David Zinman a attiré l’attention de Pierre Mon - Beethoven, enregistré avec Christian Tetzlaff, teux, grâce à qui il a pu donner ses premiers a été crédité du Midem Classical Award pour concerts d’envergure à la tête de l’Or chestre la meilleure in ter prétation d’une œuvre con- Symphonique de Londres et au Holland Festi val. certante. David Zinman a été chef attitré de l’Orches tre En mai 2000, David Zinman s’est vu décerner de Chambre des Pays-Bas, de l’Or ches tre Phil- le titre de Chevalier de l’Ordre des Arts et des harmonique de Rochester, de la Philhar mo nie Lettres par le Ministère français de la culture ; de Rotterdam et de l’Orchestre Symphonique deux ans plus tard, la Ville de Zurich lui a re- de Baltimore, qu’il a élevé au rang des meil- mis son Prix des Arts. En 2006, la Guilde des leures phalanges américaines. De 1985 à 2009, chefs d’orchestre lui a accordé le Theodore le chef new-yorkais a assuré la direction artis- Thomas Award, une distinction bisannuelle. En tique du Festival de musique d’Aspen. David 2008, David Zinman a reçu le titre d’« Artiste Zinman est régulièrement invité à diriger les de l’année » au Midem Clas sical Award. Au orchestres américains les plus renommés, tout cours de la saison 2009-10, il a fait ses débuts en se produisant comme chef invité à la tête de lyriques à l’Opéra de Zurich avec Les Contes formations européennes telles que la Philhar - d’Hoffmann d’Offen bach, avant d’animer au mo nie de Berlin, l’Orchestre du Concert ge- mois d’avril 2010 le premier Cours international bouw d’Amsterdam, l’Orchestre Philharmo nia de direction David Zinman à la Tonhalle de de Londres, l’Orchestre Philharmonique de Zurich. attention internationale. Plus d’un million de ORCHESTERBESETZUNG ORCHESTRE DE LA disques Beethoven ont été vendus depuis lors. TONHALLE ZURICH En 2007, l’enregistrement du Concerto pour MEMBERS OF THE ORCHESTRA / MEMBRES DE L’ORCHESTRE violon de Beethoven, interprété par Christian 1st Violin Viola Flute Trombone Tetzlaff, a été récompensé du Mi dem Classic Andreas Janke Gilad Karni Sabine Poyé Morel David Bruchez-Lalli Award. Le dernier projet discographique mis Primož Novšak David Greenlees Haika Lübcke (3, 4) Andreas Kofler Janek Rosset (1, 2) George-Cosmin Banica sous toit est consacré à l’intégrale des sym- Katja Fuchs Bass Trombone Sous la baguette de son chef titulaire David Elisabeth Bundies phonies de Mahler ; l’enregistrement de la Michel Willi Piccolo Ernst Meyer Marc Luisoni Zinman, l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich Andrea Wennberg Haika Lübcke (4) Sixième symphonie a été couronné en février Mary Ellen Woodside Katarzyna Losiewicz Tuba s’est hissé au rang des meilleures formations Oscar García 2009 d’un « Choc » décerné par la revue fran - Richard Kessler Oboe Simon Styles (2) européennes. Des projets discographiques Thomas García çaise Le Monde la Musique. Au cours de la saison Hugo Bollschweiler Simon Fuchs (1, 2) Christopher Whiting mar quants, consacrés notamment aux œuvres Antonia Siegers Isaac Duarte (3, 4) Timpani 2011/12, l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich et Andrea Helesfai orchestrales de Richard Strauss, aux sympho- Johannes Gürth Kaspar Zimmermann Christian Hartmann David Zinman vont compléter l’enregistrement Noriko Yanagita Dominik Ostertag nies de Robert Schumann et surtout à l’inté- Oscar Garcia intégral de l’œuvre symphonique de Franz Felix Naegeli Clarinet Percussion Jonas Moosmann grale des symphonies, des ouvertures et des Michael Reid (3, 4) Klaus Schwärzler (4) Schubert. Shinjiro Hirota Violoncello Felix-Andreas Genner (1, 2) œuvres concertantes de Beethoven, lui ont Andrzej Kilian Fondé en 1868, l’Orchestre de la Tonhalle de Thomas Grossenbacher Diego Baroni (3, 4) ou vert la voie vers des sommets musicaux. Isabelle Lambelet Zurich est la plus ancienne formation sym- Alexander Neustroev Florian Walser (1, 2) David Goldzycher Qu’il se produise en Suisse, en Europe ou outre- phonique de Suisse. Avec l’inauguration de la Benjamin Nyffenegger Christian Proske Bassoon mer, l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich suscite 2nd Violin nouvelle salle de la Tonhalle de Zurich, en Matthias Rácz à chacun de ses concerts l’enthousiasme du Sophie Speyer Anita Federli-Rutz 1895, la formation s’est dotée d’une salle de Martin Hösli public et recueille des critiques élogieuses. La Kilian Schneider Mattia Zappa concert qui compte parmi les meilleures au Carolyn Hopkins Marti centaine de musiciens hautement motivés que monde. Des chefs attitrés d’envergure, de Cornelia Angerhofer Andreas Sami Contrabassoon compte l’ensemble et leur chef charismatique Aurélie Banziger Ioana Geangalau Hans Agreda (1, 3, 4) Friedrich Hegar et Volkar Andrae à Hans Mio Yamamoto Sebastian Diezig présentent une centaine de concerts par saison, Rosbaud, Rudolf Kempe et David Zinman, de Keiko Hashiguchi Horn totalisant quelque cinquante programmes même que nombre de chefs invités célèbres Judit Horváth (3, 4) Double-bass Ivo Gass (1, 4) différents. Isabel Neligan Ronald Dangel Mischa Greull (2, 3) ont marqué l’ensemble et ont contribué à lui Mari Parz Frank Sanderell Nigel Downing Depuis 1999, année où l’Orchestre de la Ton - accorder un rôle décisif sur la scène musicale Josef Gazsi Karl Fässler Peter Kosak halle de Zurich a reçu le « Prix de la critique helvétique et internationale. Seiko Morishita Robert Teutsch allemande du disque » pour son enregistre- Seraina Pfenninger Kamil Losiewicz Cathrin Kudelka Ivo Schmid Trumpet ment mémorable de l’intégrale des sympho- Beatrice Mössner Ute Grewel Heinz Saurer nies de Beethoven, la phalange jouit d’une Irina Pak (1, 2) Oliver Corchia Herbert Kistler Gallus Burkard 43