Do 05.04.18 Brahms Berlioz
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do 05.04.18 Lionel Bringuier brahms Chefdirigent berlioz Do 05.04.18 12.15 Uhr Lunchkonzert 19.30 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag Wie klingt Abo Lunchkonzerte / Abo DO Engagement? — OHRENSCHMAUS 4 / VIS-À-VIS 6 Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier Leitung Igor Levit Klavier Unterstützt durch den Gönnerverein — Konzertflügel Steinway & Sons, Musik Hug AG Die Konzerte der Tonhalle-Gesellschaft Zürich werden ermöglicht dank der Subventionen der Stadt Zürich, der Beiträge des Kantons Zürich sowie des Maestro Clubs und des Gönnervereins des Tonhalle-Orchesters Zürich. Partner Credit Suisse, Mercedes-Benz Automobil AG Projekt-Partner Phoenix Reisen GmbH, Privatbank Maerki Baumann & Co. AG, Radio SRF 2 Kultur, F. Aesch- Zürich-West klingt gut! Dank dem Tonhalle-Orchester Zürich hält nun bach AG /U. Wampfler, Swiss Life, Swiss Re Projekt-Förderer Monika und Thomas Bär, Baugarten-Stiftung, Ruth Burkhalter, Dr. Rudolf W. Hug, Hans Imholz- die klassische Musik Einzug im Maag-Areal. Als langjähriger Partner des Tonhalle-Orchester Zürich freuen wir uns auf den frischen Wind Stiftung, International Music and Art Foundation, Robert A. & Verena Jeker-Stiftung, Adrian T. Keller und Lisa Larsson, Eberhard von Koerber, Landis & Gyr von Westen. Stiftung, Martinů Stiftung Basel, Pro Helvetia, Heidi Ras-Stiftung Service-Partner ACS-Reisen AG, AD.M Zurich AG, CLOUDS, PricewaterhouseCoopers AG, Ricola AG, Schellenberg Druck AG Kooperations-Partner Miller‘s, Zurich Film Festival, Zürcher Gemeinschaftszentren Medienpartner Neue Zürcher Zeitung credit-suisse.com/sponsoring Copyright © 2017 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten. TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 17/18 3 24568_210x297_Tonhalle_ZH_kli_d.indd 1 13.06.17 13:28 — — Programm 12.15 Uhr Lunchkonzert Programm 19.30 Uhr Hector Berlioz 1803–1869 Johannes Brahms 1833–1897 «Symphonie fantastique» op. 14 Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15 I. Rêveries – Passions I. Maestoso II. Un bal II. Adagio III. Scène aux champs III. Rondo: Allegro non troppo IV. Marche au supplice ca. 45’ V. Songe d’une nuit de sabbat ca. 52’ PAUSE Hector Berlioz 1803–1869 «Symphonie fantastique» op. 14 I. Rêveries – Passions II. Un bal III. Scène aux champs IV. Marche au supplice V. Songe d’une nuit de sabbat ca. 52’ — — Vor dem Konzert ins K2 oder ins Clouds Nach dem Konzert noch an die Bar Die nahegelegenen Restaurants K2 und Clouds Die Bar im Foyer der Tonhalle Maag ist nach allen nehmen Ihre Tischreservation gerne entgegen: Konzerten geöffnet. Bistro K2 in der Maag Halle, Zahnradstr. 22, — ab 17 Uhr offen; Ganz einfach nach Hause kommen Reservation: 044 444 26 66 oder k2bistro.ch ÖV: Bis mitternachts fahren mehrere S-Bahn-, Clouds im Prime Tower, Maagplatz 5, Bus- und Tramlinien ab Bahnhof Hardbrücke und Restaurant ab 17.30 Uhr und Bistro ganztags offen; Schiffbau. Reservation: 044 404 30 00 Auto: Für das Parkhaus Pfingstweid können vor dem — Konzert an der Garderobe bereits Ausfahrtickets Erfrischung in der Pause bezogen werden (CHF 10). An der Bar im Foyer der Tonhalle Maag gibt es Taxi: Der nächste Taxistandort befindet sich nur — Getränke und Snacks. 2 Gehminuten entfernt an der Hardstrasse 221/223, Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihr Mobiltelefon aus. Die Pause dauert 25 Minuten. unter der Geroldrampe. Aufnahmen auf Bild- und Tonträger sind nur mit Einwilligung der Tonhalle-Gesellschaft Zürich erlaubt. 4 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 17/18 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 17/18 5 — Zu den Werken Ein «instrumentales Drama» Berlioz’ «Symphonie fantastique» op. 14 Dass sich ein junger Mann in ein schönes Mädchen verliebt, ist normal. Dass diese Liebe später scheitert, leider auch. Dies wusste auch Hector Berlioz, als seine «Symphonie fantastique» Anfang Dezember 1830 zum ersten Mal in Paris erklang und ihn mit einem Schlag berühmt machte. Allerdings war der leidenschaftliche Exzentriker — Besetzung 2 Flöten (2. auch Piccolo), 3 Oboen Berlioz wohl auch nicht auf eigene Erlebnisse ange- (eine Oboe hinter der Bühne, 2. auch Englisch- wiesen; er selbst beschreibt seinen Zustand der Jahre horn), 2 Klarinetten (2. auch Es-Klarinette), 4 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 2 Kornette, um 1830 so: «Häufig empfinde ich ungewöhnliche 3 Posaunen, 2 Tuben, Pauken, Schlagzeug (z.T. Eindrücke, die schwer zu beschreiben sind, wahr- auch hinter der Bühne), 2 Harfen, Streicher — scheinlich ist die nervöse Überspanntheit daran Entstehung 1830 — schuld, das ist ähnlich wie der Opiumrausch.» Uraufführung 5. Dezember 1830 in Paris Angefangen hat alles an einem 11. September, einem unter der Leitung von François-Antoine Habeneck — Dienstag im Jahr 1827. Berlioz sass im Pariser Odéon Tonhalle-Orchester Zürich und erlebte zum ersten Mal ein Stück von Shakes- Erstmals am 1. Dezember 1903 unter der Leitung von Friedrich Hegar (Volkmar Andreae hielt vor peare. Als Ophelia stand Harriet Smithson auf der dem Konzert einen Einführungsvortrag) Bühne – und um Berlioz, der sowieso schon von den … allerdings bemerkt ein Rezensent der NZZ im Februar 1882 in seinem Artikel über bevorstehende vielfältigsten Eindrücken wie berauscht war, war es Konzerte mit einem anderen Werk von Hector gänzlich geschehen. In diesem seelischen Ausnahme- Berlioz, dass die «Symphonie Fantastique» bereits einige Jahre zuvor aufgeführt worden sei. Leider Hector Berlioz 1832 Harriet Smithson 1827 zustand, der durch die Unerreichbarkeit der Ange- liegen uns dazu keine weiteren Angaben vor. beteten auch keine Beruhigung erfuhr, komponierte Letztmals aufgeführt im September 2014 unter der Leitung von Lionel Bringuier. er die «Symphonie fantastique». Kaum ein Werk des 19. Jahrhunderts hat so polarisierend gewirkt wie konnte und wollte nicht übersehen, dass Berlioz derjenige war, der nach den dieser erste Wurf des jungen Berlioz. Sinfonien Beethovens als bisher Einziger etwas wirklich Neues wagte, und das tat Seine stark bildhafte und szenisch gedachte Musik auch Franz Liszt nicht, der zu den frühesten Berlioz-Bewunderern zählt und sogar ergänzte Berlioz mit einer Programmbeigabe, und nur diese beiden Medien zu- auf eigene Kosten ein Klavierarrangement der «Symphonie fantastique» herausgab. sammen ergaben für ihn das «instrumentale Drama», das ihm vorschwebte. Für Harriet Smithson bekam von alldem übrigens zunächst nichts mit – sie wusste Robert Schumann, der schon bei der Uraufführung dabei war und sich 1835 aus- nicht einmal etwas von diesem Werk, mit dem Berlioz sie doch so beeindrucken führlich mit der «Symphonie fantastique» befasste, war das blanker Unsinn: «Sol- wollte. che Wegweiser haben immer etwas Unwürdiges und Charlatanmäßiges.» Aber er MARGIT KLUSCH 6 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 17/18 TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Saison 17/18 7 — Zu den Werken Der Weg zur Grossform Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 op. 15 Anton Bruckner war «Und er ist gekommen, ein junges Blut, an dessen Wiege Grazien und begeistert von der über- Helden Wache hielten. Er heisst Johannes Brahms, kam von Hamburg, dimensionalen 90-Takte- dort in dunkler Stille schaffend […]. Er trug, auch im Äusseren, alle Introduktion des Orchesters Anzeichen an sich, die uns ankündigen: das ist ein Berufener.» Diese und meinte: Worte wählte Robert Schumann 1853, als er in der «Neuen Zeitschrift für «Dös is a Sinfoniethema». Musik» einen Musiker ankündigte, den er jüngst kennenlernen durfte. Mit dem Virtuosenkonzert seiner Zeit brach Brahms Johannes Brahms besuchte den Altmeister Robert — denn auch gewaltig, Besetzung Schumann und seine Frau Clara in Düsseldorf – er Klavier solo; 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, sprengte Dimensionen – war mit Eduard Reményi auf einer Konzertreise und 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, und gab Anlass zu allerlei Streicher schloss unmittelbar Freundschaft. Zwar führte diese — Spekulationen. Entstehung fulminante Einführung zu Publikationsmöglichkei- Brahms notierte nämlich zu Erste Entwürfe als Sonate für zwei Klaviere ten, doch der hohe Anspruch stürzte Brahms in eine bereits 1854 (verschollen, wohl von Brahms Beginn des langsamen kompositorische Krise. vernichtet), Satzes in das leere System 1855 Umarbeitungsversuch zu einer Sinfonie Erst mit dem Ersten Klavierkonzert konnte er diese (ebenfalls verschollen), der Klavierstimme parallel überwinden. Schumann hatte Brahms im eingangs 1856/57 Ausarbeitung zum Klavierkonzert in zur Melodielinie den Text Düsseldorf und Hamburg genannten Artikel in der «Neuen Zeitschrift für Mu- — Johannes Brahms um 1858 «Benedictus qui venit in Uraufführung sik» aufgefordert, sich nicht nur mit Kammermusik, nomine Domini», was an 22. Januar 1859 in Hannover (Königliches sondern auch mit den Gattungen der Sinfonie und Hoftheater) unter Joseph Joachim mit sich schon seltsam genug war. Hinzu kam, dass er in einem Brief an Clara Schumann Johannes Brahms als Solisten des Konzerts zu beschäftigen: «Wenn er seinen Zau- erwähnt hatte, er male an einem «sanften Porträt» von — berstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Tonhalle-Orchester Zürich ihr, «das dann Adagio werden soll». Plausibel scheint Erstmals aufgeführt am 5. April 1870 Massen, im Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen, unter Friedrich Hegar mit eine Verbindung zu E. T. A. Hoffmanns Roman so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die Ge- Theodor Kirchner als Solisten; «Lebensansichten des Katers Murr» zu sein: Das letztmals in Zürich im Januar 2017 heimnisse der Geisterwelt bevor.» So erstaunt es unter der Leitung von François-Xavier Roth «Benedictus»-Zitat steht auf dem Portal des Klosters, nicht, dass das Klavierkonzert Nr. 1 zuerst als