Vorhabenbezogener Bebauungsplan / Vorhaben- und Erschließungsplan „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ der Stadt Sonnewalde

Stadt Sonnewalde Landkreis Elbe-Elster Region Lausitz-Spreewald Land

Umweltbericht

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 2 Umweltbericht

Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG...... 4

1.1 KURZDARSTELLUNG DER ZIELE UND INHALTE DES BEBAUUNGSPLANS ...... 4 1.2 DARSTELLUNG DER IN EINSCHLÄGIGEN FACHGESETZEN UND FACHPLÄNEN FESTGELEGTEN, FÜR DEN BEBAUUNGSPLAN RELEVANTEN UMWELTSCHUTZZIELE UND DEREN BERÜCKSICHTIGUNG ...... 5 1.3 UNTERSUCHUNGSUMFANG ...... 7 1.4 METHODIK ...... 7

2 UMWELTPRÜFUNG ...... 8

2.1 BESTANDSAUFNAHME ...... 8 2.1.1 MENSCH ...... 8 2.1.2 NATURSCHUTZRELEVANTE SCHUTZAUSWEISUNGEN ...... 8 2.1.3 BIOTOPSTRUKTUREN...... 9 2.1.4 PFLANZEN ...... 9 2.1.5 TIERE ...... 11 2.1.6 GEOLOGIE UND BODEN ...... 11 2.1.7 WASSER ...... 12 2.1.8 LUFT UND KLIMA...... 13 2.1.9 LANDSCHAFTSBILD ...... 13 2.1.10 KULTUR- UND SACHGÜTER ...... 13 2.1.11 WECHSELWIRKUNGEN ...... 13 2.2 WIRKPROGNOSE AUF DIE UMWELTBELANGE BEI DURCHFÜHRUNG DER PLANUNG ...... 14 2.2.1 SCHUTZGUT MENSCH ...... 14 2.2.2 SCHUTZGUT NATURSCHUTZRELEVANTE SCHUTZAUSWEISUNGEN ...... 15 2.2.3 SCHUTZGUT BIOTOPSTRUKTUREN ...... 15 2.2.4 SCHUTZGUT PFLANZEN ...... 16 2.2.5 SCHUTZGUT TIERE ...... 16 2.2.6 SCHUTZGUT BODEN ...... 16 2.2.7 SCHUTZGUT WASSER ...... 17 2.2.8 SCHUTZGUT LUFT UND KLIMA ...... 18 2.2.9 SCHUTZGUT LANDSCHAFTSBILD ...... 19 2.2.10 SCHUTZGUT KULTUR- UND SACHGÜTER ...... 19 2.2.11 SCHÜTZENSWERTE WECHSELWIRKUNGEN ...... 19 2.3 WIRKPROGNOSE AUF DIE UMWELTBELANGE BEI NICHTDURCHFÜHRUNG DER PLANUNG ...... 19 2.4 ERGEBNIS DER UMWELTPRÜFUNG ...... 19 2.5 GEPLANTE MAßNAHMEN ...... 20 2.5.1 MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG UND MINIMIERUNG VON BAUBEDINGTEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN BEZOGEN AUF VERSCHIEDENE SCHUTZGÜTER ...... 20 2.5.2 AUSGLEICHENDE MAßNAHMEN VON BAUBEDINGTEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN BEZOGEN AUF VERSCHIEDENE SCHUTZGÜTER ...... 21 2.6 ZUSAMMENFASSUNG DER AUSGLEICHSMAßNAHMEN ...... 22 2.7 EINGRIFFS- UND AUSGLEICHSBILANZIERUNG ...... 23 2.8 EMPFEHLUNGEN ZUR UMWELTÜBERWACHUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN ...... 25

3 ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG ...... 25

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 3 Umweltbericht

4 QUELLENVERZEICHNIS ...... 26

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Biotopstrukturen ...... 9 Tabelle 2: Gehölzarten auf dem Plangebiet ...... 10 Tabelle 3: potenzielle Brutvögel auf der Vorhabenfläche………………………………………...... 11 Tabelle 4: angestrebte Bodenversiegelung im Plangebiet ...... 12 Tabelle 5: mögliche Wirkfaktoren ...... 14 Tabelle 6: Biotopbewertung ...... 15 Tabelle 7: Eingriffs- und Ausgleichsbilanz ...... 24

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Lage des Plangebiets ...... 4 Abbildung 2: Lage NATURA 2000-Gebiete (Schraffur) ...... 9

ANLAGEN UND ANHÄNGE

Anlage 1: Grünordnerische Festsetzungen mit Pflanzliste Anlage 2: Biotopkarte

Anhang: Artenschutzrelevanzprüfung (WIESNER 02/2021)

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 4 Umweltbericht

UMWELTBERICHT

1 Einleitung Der Umweltbericht wird auf der Grundlage des Baugesetzbuches (BauGB) unter Beachtung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ausgearbeitet. Die Umweltprüfung ist ein integratives Trägerverfahren, in dem die voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt, beschrieben und bewertet werden. Der Umweltbericht zeigt auf, wie die Umweltbelange im Rahmen dieser Planung gesehen und aus ökologischer Sicht als abwägungserheblich gewichtet werden. 1.1 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte des Bebauungsplans Mit Anfertigung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde im Land Brandenburg, soll die planungsrechtliche Voraussetzung für die Errichtung eines II-geschossigen Wohnhauses im Ortsteil Möllendorf geschaffen werden. Das Bebauungskonzept beinhaltet ebenfalls die dem Nutzungszweck des Baugebiets untergeordnete Errichtung von Nebenanlagen, wie Garagen und Carports. Die Erschließung des Baugebiets ist durch die vorhandene Zufahrt zur öffentlichen Straße „Möllendorf“ gegeben, das Plangebiet ist eingefriedet. Festgelegt ist die offene Bauweise, die Vorhabenfläche schließt an vorhandene Siedlungsflächen und dient zudem der Eigenentwicklung der Stadt Sonnewalde.

Innerhalb des Bebauungsplans (Abbildung 1) werden folgende Flächen festgesetzt:

Wohnbaufläche (GRZ 0,4): 2.695 m² private Grünfläche: 750 m² Graben: 125 m²

Gesamtfläche 3.570 m²

Abbildung 1: Lage des Plangebiets

Plangebiet

Quelle: https://www.google.de/maps (ohne Maßstab)

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 5 Umweltbericht

1.2 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten, für den Bebauungsplan relevanten Umweltschutzziele und deren Berücksichtigung Gesetzliche Grundlagen, welche für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ von Bedeutung sind:

Baurecht und Naturschutzrecht

Im Rahmen der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahren ist die Eingriffsregelung nach §§ 13 - 18 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) i. V. m. § 1a Abs. 3 Baugesetzbuch (BauGB) zu beachten. Sie besagt, dass die Verursachenden des Eingriffes (§ 15 (1) BNatSchG) verpflichtet sind vermeidbare Beeinträchtigungen zu unterlassen. Unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft sind zu begründen und durch schutzgutbezogene Maßnahmen der Landschaftspflege und des Naturschutzes auszugleichen. Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen sind auf Grundlage der Handlungsanleitung zum Vollzug der Eingriffsregelung im Land Brandenburg (HVE) und i. V. m. §§ 6 und 7 Brandenburgisches Ausführungsgesetz (BbgNatSchAG) zu empfehlen bzw. durchzuführen. Ob sich durch die vorhabenbezogene Planaufstellung ein Ausgleichsbedarf ergibt, wird sich mit Durchführung der Umweltprüfung zeigen.

Arten- und Biotopschutz

Um den Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume der lokalen Populationen streng geschützter wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und FFH- Richtlinie 2006/105/EG Anhang IV und V sowie alle europäischer Vogelarten gemäß § 7 Bundesnaturschutzgesetzt (BNatSchG) sowie nach EU-Vogelschutzrichtlinie Anhang 1 durch die Aufstellung des Bebauungsplans nicht zu verschlechtern oder essentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht zu beschädigen, erfolgt die Durchführung einer Artenschutzprüfung nach §§ 44 Abs. 1 und 5 sowie 45 Abs. 7 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Zudem gilt es gemäß § 18 Brandenburgisches Ausführungsgesetz (BbgNatSchAG) in Verbindung mit § 30 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bestimmte Biotope zu schützen. Demnach sind Maßnahmen, die zu einer Zerstörung oder erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung dieser geschützten Biotope führen können als unzulässig.

Boden, Wasser und Luft

Die Vorhabenträger sind dazu angehalten im Sinne des Vorsorgeprinzips schonend mit natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft umzugehen. Bodenversiegelungen sind auf ein notwendiges Maß zu begrenzen sowie ist mit Grund und Boden sparsam und achtsam umzugehen (§ 1a, Abs. 2 Baugesetzbuch (BauGB), § 7 Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG)). Des Weiteren sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, und die natürlichen, nachhaltigen Funktionen des Bodens, beispielsweise als Lebensgrundlage und Bestandteil des Naturhaushalts, besonders zu schützen und zu erhalten. Zum Schutz des Bodens sind Böden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu sanieren. Der Umgang mit Altlasten und Altlastenverdachtsflächen, Sanierungsanforderungen sind gemäß dem Brandenburgischen Abfall- und Bodenschutzgesetz (BbgAbfBodG) einzuhalten. Gewässer sind nach § 1a Abs. 1 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als Bestandteil des Naturhaushaltes, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu nachhaltig zu bewirtschaften und zu schützen. Des Weiteren regelt das Brandenburgische Wassergesetz (BbgWG) die landesspezifischen Belange der Bewirtschaftung, der Nutzung und den Schutz der Gewässer sowie die Unterhaltung, den Ausbau und den Schutz vor Hochwassergefahren. Zweck des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen, wie Luftverunreinigungen, Geräusche, u. ä. zu schützen und das Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Außerdem sind nach § 50 Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass die von schädlichen Immissionen hervorgerufenen Auswirkungen auf schutzwürdige Gebiete, wie z. B. Wohnen, soweit wie möglich vermieden werden. Die 39. Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (BImSchV) von 2010 bildet zudem die gesetzliche Grundlage für die Überwachung und Bewertung der Luftqualität in Brandenburg, hier sind für relevante Luftschadstoffe Grenz- und Zielwerte festgelegt. ______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 6 Umweltbericht

Übergeordnete Planungen, die für die Erstellung des Umweltberichts herangezogen wurden

I. Landesentwicklungsprogramm Brandenburg (LEPro 2007) Das LEPro 2007 enthält raumordnerische Grundsätze zu einer nachhaltigen Siedlungs-, Freiraum- und Verkehrsentwicklung und zur Entwicklung der Kulturlandschaft. Das aktuelle Landesentwicklungsprogramm stellt das Plangebiet als Siedlungs- und Verkehrsfläche dar. Nach § 5 Siedlungsentwicklung sind für den Geltungsbereich des B-Plans folgende Entwicklungsziele relevant: - Die Siedlungsentwicklung soll auf zentrale Orte und raumordnerisch festgelegte Siedlungsbereiche ausgerichtet werden. - Die Innenentwicklung soll Vorrang vor der Außenentwicklung haben. - Bei der Siedlungsentwicklung sollen verkehrssparende Siedlungsstrukturen angestrebt werden. Sowie nach § 6 Freiraumentwicklung: - Die Naturgüter Boden, Wasser, Luft, Pflanzen- und Tierwelt sollen in ihrer Funktions- und Regenerationsfähigkeit sowie ihrem Zusammenwirken gesichert und entwickelt werden.

II. Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) Der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) ist 2019 in Kraft getreten. Er konkretisiert überörtlich und zusammenfassend die Grundsätze der Raumordnung des Landesentwicklungsprogramms 2007 (LEPro 2007) und definiert den raumordnerischen Rahmen für die räumliche Entwicklung in der Hauptstadtregion. Relevante Raumordnungsziele für den vorliegenden B-Plan sind: - Ziel 5.2 Abs. 1: Anschluss neuer Siedlungsflächen - Ziel 5.5: Eigenentwicklung für den örtlichen Bedarf

III. Landschaftsprogramm Brandenburg (2000) des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Das Landschaftsprogramm (2000) dokumentiert die landesweiten Ziele des Naturschutzes. Es enthält Leitlinien, Entwicklungs- sowie schutzgutbezogene Zielkonzepte und Ziele für die naturräumlichen Regionen . Folgende Zielekonzepte werden durch den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ berührt: - Schutzgutbezogene Ziele „Landschaftsbild“:  Entwicklung: Pflege und Verbesserung des vorhandenen Eigencharakters / bewaldet  Entwicklungsschwerpunkt: Das Landschaftsbild ist durch stärkere räumliche Gliederung der Landschaft mit gebietstypischen Strukturelementen zu entwickeln  Fließgewässer sind im Zusammenhang mit ihrer typischen Umgebung zu sichern und zu entwickeln - Entwicklungsziele sind:  Erhalt von großräumigem, störungsarmem Landschaftsraum  sowie Erhalt und Entwicklung umweltverträglicher Nutzungen (z. B. durch landwirtschaftliche Bodennutzung)

IV. Landschaftsrahmenplan (LRP) (1997) und Biotopverbundplanung des Landkreises Elbe- Elster (LK EE) (2010) Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Elbe-Elster (erstellt 1997) beinhaltet eine Analyse des Naturhaushaltes des Elbe-Elster Landkreises, mit deren Hilfe Entwicklungsziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege für entsprechende Planungen. Der Landschaftsrahmenplan wird etappenweise fortgeschrieben (aktuelle Fassung von 2010) und gibt in Bezug auf den aufzustellenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ folgende Entwicklungsziele vor: - Erhalt von landschaftsbildprägenden Gehölzstrukturen, insbesondere Alleen, feld- und uferbegleitende Gehölze - Berücksichtigung von Lebensraumansprüchen für Weißstorch, Kranich und Wiesenbrüter - Erhalt der Offenlandschaft zur Gewährleistung der Grundwasserneubildung

Der Fachbeitrag zur Biotopverbundplanung des LRP wurde 2010 erstellt und dient – neben der nachhaltigen Sicherung naturnaher und halbnatürlicher Lebensräume – der Bewahrung,

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 7 Umweltbericht

Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger, ökologischer Wechselbeziehungen in der Landschaft. Dabei stehen die Ansprüche der heimischen Arten an ihren Lebensraum im Vordergrund. Die Biotopverbundplanung bemerkt für den Planungsbereich das er „keine Bedeutung als naturschutzfachliche geeignete Gebiete für den Biotopverbund“ darstellt. Die Fläche der Planung liegt außerhalb von Bestands- und Entwicklungsflächen im Sinne der LK EE Biotopverbundplanung. Großräumlich liegt das Plangebiet aber im Zielkonzept „Unzerschnittene verkehrsarme Räume > 100 km2 mit sehr hoher Bedeutung für den Biotopverbund – Erhalt der Unzerschnittenheit.“

V. Verordnung des Landkreises Elbe-Elster zum Schutz von Bäumen und Hecken (GehölzSchVO EE) In § 2 der „Verordnung des Landkreises Elbe-Elster zum Schutz von Bäumen und Hecken“ werden Bäume und Hecken im Gebiet des Landkreises Elbe-Elster zu geschützten Landschaftsbestandteilen erklärt. Zweck dieser Verordnung ist es nach § 1 Abs. 4, den Bestand an Bäumen und Hecken im Landkreis zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und der Wohlfahrtswirkung, zur Belebung, Gliederung und Pflege des Orts- und Landschaftsbildes, zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und wegen ihrer Bedeutung als Lebensstätten bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, zu pflegen und zu entwickeln.

1.3 Untersuchungsumfang Die Festlegung der Untersuchungsräume für die einzelnen Schutzgüter richtet sich nach den möglichen Umweltauswirkungen. Hauptkriterien für die Abgrenzung sind die Reichweiten der Wirkfaktoren der Planung sowie die an das Planungsgebiet angrenzenden Nutzungen und örtlichen Gegebenheiten. Der Untersuchungsraum vorliegender Planung beschränkt sich auf das Plangebiet und die angrenzenden Nutzungen und Schutzgebiete. Hinsichtlich des Gegenstandes der Umweltprüfung nennt § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB folgende zu berücksichtigende Umweltbelange:

a) Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) Erhaltungsziele und Schutzzweck der NATURA 2000-Gebiete, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter, e) Vermeidung von Emissionen sowie sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern, f) Nutzung erneuerbarer Energien; sparsame und effiziente Nutzung von Energie, g) Darstellungen von Landschaftsplänen sowie sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, h) Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in bestimmten Gebieten, i) Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes.

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sind die Behörden aufgefordert, sich zu dem für die Umweltprüfung notwendigen Untersuchungsumfang und Detaillierungsgrad zu äußern. Die eingegangenen Hinweise werden im vorliegenden Umweltbericht berücksichtigt.

1.4 Methodik Die Anfertigung des vorliegenden Umweltberichts erfolgt gemäß § 2 Abs. 4 BauGB. Demnach ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt, beschrieben und bewertet werden. Die Inhalte des Umweltberichts sind in einer Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB festgelegt und danach anzuwenden. Laut § 2 Abs. 4 BauGB legt zudem die Gemeinde die Reichweite und den Detaillierungsgrad der Ermittlung der Umweltbelange für die Abwägung fest. Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und generell anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessener Weise erwartet werden kann. Als wesentliche Datengrundlage werden u. a. die aktuellen landes-,

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 8 Umweltbericht regional- und landschaftsplanerischen Fachbeiträge, amtliche Kartierungen sowie einschlägige Fachliteratur ausgewertet. Für die detaillierte Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume wurde ein Artenschutzfachbeitrag im Februar dieses Jahres (THOMAS WIESNER, Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz) verfasst, dessen wesentliche Ergebnisse in dieser Umweltprüfung übernommen werden. Mit der Wirkprognose wird die jeweilige Betroffenheit der Schutzgüter beschrieben und bewertet. Dabei wird, soweit geeignet, nach bau-, anlagen- und nutzungs-(betriebs-)bedingten Beeinträchtigungen unterschieden. Die Unterscheidung gründet sich auf eine projektspezifische Vorabschätzung der möglichen Wirkfaktoren. Die Bewertung von prognostizierten Auswirkungen und Beeinträchtigungen des Planvorhabens auf wesentliche Umweltbelange erfolgt in verbal-argumentativer Weise. Die Bewertung der Eingriffe in Natur und Landschaft werden auf Grundlage der Eingriffsregelung berücksichtigt, geregelt u. a. in § 1a Abs. 3 BauGB und im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes. Abschließend werden Planungsaspekte und Maßnahmen beschrieben, die der Vermeidung / Minderung und der Kompensation von Umweltauswirkungen und Eingriffen in Natur und Landschaft dienen.

2 Umweltprüfung Das Plangebiet des Bebauungsplanes liegt am nördlichen Ortsrand von Möllendorf, Ortsteil der Stadt Sonnewalde, und wird durch Siedlungs- und Gartenlandflächen begrenzt. Demnach ist für die Durchführung der Bebauungsplaninhalte nur mit geringen Eingriffen in den Naturhaushalt zu rechnen. Wie umweltverträglich das Vorhaben für Umwelt und Natur ist, bzw. in welchem Maße sich Auswirkungen auf verschiedene Schutzgüter zeigen und welche Ausgleichsmaßnahmen daraus resultieren, wird mit der Umweltprüfung ermittelt, beschrieben und bewertet.

2.1 Bestandsaufnahme Die Umweltbelange (gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 a) – i), und § 1a BauGB Abs. 2 und 3), die als Gegenstand der Umweltprüfung zu berücksichtigen sind, werden in den folgenden Kapiteln näher betrachtet.

2.1.1 Mensch Aufgrund der Nutzungsmischung von Siedlung, Gartenland und Ackerfläche gilt die Region rund um das Plangebiet als Wohnumfeld. Naturnahe, touristische Wege-Anbindungen zu Erholungsgebieten, Naturparks o. ä. werden durch die Aufstellung des B-Plans nicht berührt. Die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen stellen keine Erholungs- oder Freizeiteignung dar. Neben Erholungs- und Freizeiteignungen spielen vor allem die lufthygienischen und bioklimatischen Faktoren eine Rolle, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen geht. Die Luftqualität des Plangebietes wird in Kapitel 2.1.8 (Luft und Klima) näher betrachtet. Die Vorhabenfläche ist zudem nicht durch Starklärm belastet, da sie an keinen starklärmenden Hauptverkehrsstraßen- und Achsen liegt.

2.1.2 Naturschutzrelevante Schutzausweisungen Unter den Brandenburger Landkreisen besitzt der Elbe-Elster Landkreis mit 3 % Naturschutzgebieten (NSG) und 20 % Landschaftsschutzgebieten (LSG) nicht halb so viele unter Schutz stehende Flächen wie der brandenburgische Landesdurchschnitt. Das Wohnplanungsgebiet ist nicht von naturschutzrelevanten Ausweisungen im Sinne des Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), der Landschaftspflege, des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) oder des Brandenburgischen Naturschutzausführungsgesetz (BbgNatSchAG) betroffen. Jedoch befindet sich im Bereich der Gewässer „Kleine Elster“ sowie des Riethgraben das Flora-Fauna-Habitat Gebiet (FFH-Gebiet) (Abb. 2): „Kleine Elster und Niederungsbereiche“ (DE4347302).

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 9 Umweltbericht

Abbildung 2: Lage NATURA 2000-Gebiete (Schraffur)

Quelle: https://natura2000.eea.europa.eu/ (Ohne Maßstab)

2.1.3 Biotopstrukturen Biotopstrukturen gehören ebenfalls zur naturschutzrechtlichen Flächensicherung und sind je nach Ausprägung der Biotoptypen unterschiedlich schutzwürdig eingestuft. Zu ihnen gehören u. a. Feuchtwiesen, Gewässer oder Mager- und Trockenrasen, aber auch Baumbestände und Bruchwälder. Der größte Teil des Bebauungsplangebiets ist arm an Biotopstrukturen (Tabelle 1). Auf der Vorhabenfläche sind allerdings innerhalb des dort vorhandenen Gehölzbestandes erhaltenswerte Biotopstrukturen zu vermuten. Nach den Darstellungen des LANDSCHAFTSRAHMENPLANES DES LANDKREISES ELBE-ELSTER i. V. m. der zugehörigen BIOTOPVERBUNDPLANUNG (2010), liegt das Plangebiet in einem Siedlungs- und Verkehrsflächenbereich. Neben typischen Siedlungsstrukturen liegen hier Acker-, Grün- und Gartenland vor. Die Planfläche zählt nicht zu den Gebieten mit nationaler / länderübergreifender, überregionaler oder regionaler Bedeutung für den brandenburgischen Biotopverbund (LANDSCHAFTSPROGRAMM BRANDENBURG 2010).

Tabelle 1: Biotopstrukturen

Biotoptyp Kartiereinheit Schutz Reg Gefährdung Fläche in m² 05150 Intensivgrasland - X 2.695 10111 Gärten mit Gehölzen - X 750 011333 teilweise - X 125 beschatteter Graben 07150 Solitärbäume - RL Summe 3.570

2.1.4 Pflanzen Ohne anthropogenen Einfluss würden sich im Bereich der Vorhabenfläche, als natürliche Wald- und Pflanzengesellschaft, bodensaure zwergstrauch- und moosreiche Eichen- und Kiefern-Eichenwälder einstellen. Natürlich dominierend wäre in dieser geographischen Ost-mitteleuropäischen Tief- und Hügellandlage die Rotbuche (Fagus sylvatica), die jedoch aufgrund der trockenen Sanderböden zurückgedrängt und durch die Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) ersetzt würde. In der Krautschicht würden Pflanzenarten wie die Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), der Adlerfarn (Pteridium aquilinu) und je nach grundwassernahen Standorten auch das Pfeifengras (Molinia caerulea) häufig sein. Innerhalb der letzten Jahrhunderte wurden die bodensauren Eichwälder großflächig durch Kiefernforste und Ackerbauflächen ersetzt. Die Bestände natürliche bodensaurer Eichen- und Kiefern-Eichenwälder-Gesellschaften zählen heute zu den schutzwürdigen Lebensraumtypen mit reichen Biotopstrukturen. Aktuell wird das Plangebiet durch die Aktivität des Menschen gestaltet. Großflächig intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen, einfache Siedlungsstrukturen und gärtnerisch angelegte Grundstücke bestimmen das Erscheinungsbild des Ortes und der Planfläche und damit die einhergehende Vegetation. Eine Bestandsaufnahme der Gehölze und Pflanzenarten der Vorhabenfläche, im speziellen der schützenswerten Flora von Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-Richtlinie), erfolgte im ______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 10 Umweltbericht

Februar 2021 durch das BÜRO FÜR LANDSCHAFTSPLANUNG UND NATURSCHUTZ - DIPL.-ING. THOMAS WIESNER. Es wurde u. a. auch geprüft ob sich Areale, welche als Lebensraum für Tierarten und Brutvögel des Anhang IV FFH-Richtlinie geeignet sind, auf der Vorhabenfläche befinden. Zum Untersuchungszeitpunkt wurde auf der Planfläche eine frische Mähwiese mit reichem Hahnenfußgewächs-Bestand (bot. Ranunculaceae) festgestellt. Zum Zeitpunkt der Kartierung wurden durch die Artenschutzuntersuchung von DIPL.-ING. THOMAS WIESNER (2021) keine streng oder besonders geschützten Pflanzen- oder Baumarten vorgefunden. Das Plangebiet weist z. T. einen alten Baumbestand auf. Es wurden nördlich und östlich große Laubgehölze an den Grenzflächen des Plangebietes kartiert. Es befinden sich sechs nach der GehölzSchVO des Landkreis Elbe-Elster geschützte Gehölze auf dem Vorhabengrundstück (Tabelle 2).

Tabelle 2: Gehölzarten auf dem Plangebiet

Baum- Baumart Kronen Stamm- Stamm- Bemerkung Nr. -durch- anzahl umfang messer in cm in m in 1 m Höhe 1 Esche (Fraxinus 8 1 120 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, excelsior) geschützt nach GehölzSchVO EE 2 Esche (Fraxinus 10 1 90 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld excelsior) 3 Kirsche (Prunus 12 1 180 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, cerasus) geschützt nach GehölzSchVO EE 4 Birne (Pyrus 12 1 180 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, communis L.) geschützt nach GehölzSchVO EE 5 Weißrand-Ahorn 1,5 1 15 (Acer platanoides) 6 Esche (Fraxinus 7 1 90 excelsior) 7 Pflaume (Prunus 5 1 70 domestica) 8 Pflaume (Prunus 5 1 80 domestica) 9 Apfel (Pyrus malus 7 1 90 L.) 10 Birne (Pyrus 7 1 120 geschützt nach GehölzSchVO EE communis L.) 11 Pflaume (Prunus 6 1 70 domestica) 12 Walnuss (Juglans 14 1 210 geschützt nach GehölzSchVO EE regia) 13 Kirsche (Prunus 7 1 90 cerasus) 14 Kirsche (Prunus 4 1 50 cerasus) 15 Holunder (Sambucus 6 1 90 nigra) 16 Esche (Fraxinus 14 5 90 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld excelsior) 17 Esche (Fraxinus 14 1 100 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, excelsior) geschützt nach GehölzSchVO EE 18 Esche (Fraxinus 12 2 90 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld excelsior) 19 Esche (Fraxinus 10 1 120 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, excelsior) geschützt nach GehölzSchVO EE 20 Eiche (Quercus) 15 1 300 zum Erhalt festgesetzt, nicht im Baufeld, geschützt nach GehölzSchVO EE

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 11 Umweltbericht

2.1.5 Tiere Ob bedeutsame Tierarten bzw. deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten von der Aufstellung des Bebauungsplanes berührt werden, ist gemäß § 44 BNatSchG durch eine Artenschutzprüfung zu untersuchen und zu bewerten. Im Planbereich sind Gartenflächen und Gehölze vorhanden, welche allgemeinhin als Hotspots für die einheimische Artenvielfalt gelten. Zum Kartierzeitpunkt wurden auf der Vorhabenfläche keine streng oder besonders geschützten (gemäß Anhang IV FFH-Richtlinie) Tierarten sowie, jahreszeitlich bedingt, Brutvögel festgestellt. Insbesondere konnten auch aufgrund der sehr frischen feuchten Böden keine geeigneten Habitate der Zauneidechse gefunden werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die im Süden befindlichen Gehölzbestände des Plangebiets als Besiedlungs- und Lebensraum für bestimmte Brutvögel von Bedeutung sind. Nach T. WIESNER (2021) könnten hier erwartet werden: Blau- und Kohlmeise, Mönchs- und Klappergrasmücke, Star, Amsel, Singdrossel, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Heckenbraunelle, Buchfink, Grünfink, Bluthänfling und Stieglitz. Von den potenziell zu erwartenden Brutvögeln (Tabelle 3) gilt der Bluthänfling nach der aktuellen „Roten Liste“ des Landes Brandenburg als gefährdet. Alle zu erwartenden Vogelarten stehen nach § 7 Abs. 2 Nr.13 und 14 BNatSchG unter besonderen Schutzstatus.

Tabelle 3 : potenzielle Brutvögel auf der Vorhabenfläche

Art Kategorie der „Rote Schutzstatus nach BNatSchG Liste“ Brandenburg Bluthänfling (Linaria cannabina) gefährdet besonders geschützt Blaumeise (Parus caeruleus) - besonders geschützt Kohlmeise (Parus major) - besonders geschützt Mönchsgrasmücke (Sylvia - besonders geschützt atricapilla) Klappergrasmücke (Sylvia - besonders geschützt curruca) Amsel (Turdus merula) - besonders geschützt Singdrossel (Turdus philomelos) - besonders geschützt Rotkehlchen (Erithacus - besonders geschützt rubecula) Gartenrotschwanz - besonders geschützt (Phoenichuros phoenichuros) Heckenbraunelle (Prunella - besonders geschützt modularis) Buchfink (Fringilla coelebs) - besonders geschützt Grünfink (Carduelis chloris) - besonders geschützt Stieglitz (Carduelis carduelis) - besonders geschützt

2.1.6 Geologie und Boden

2.1.6.1 Geologie Die Vorhabenfläche liegt im Senkungsgebiet „Kirchhainer-Finsterwalder Becken“. Einzelne Areale von Möllendorf liegen, laut geologischen Kartenmaterial (LANDESAMT FÜR GEOLOGIE, ROHSTOFFE UND BERGBAU, 2021), teilweise auf geneigten Grundmoränenflanken, die in der Saaleeiszeit im Pleistozän zur Ablagerung kamen. Im Kirchhain-Finsterwalder Becken ist ein ebenes bis hügeliges Sand-Lehm- Gelände vorzufinden, das teilweise mit moorigen Niederungen durchzogen wird. Im nördlichen Teil wird es durch den Sander gebildet, der vom „Lausitzer-Grenzwall“ ausgeschüttet wurde und nach Süden hin abflacht. Der Hauptfluss im Senkungsbecken ist, südlich des Lausitzer Grenzwalls, die „Kleine Elster“, sie durchbricht südlich von Doberlug-Kirchhain den Höhenzug und entwässert zur „Schwarzen Elster“. Im Bereich des Planungsgebiets Geschiebemergel und -lehm mit Korngrößen von kiesig bis sandig, feinere Sedimente von schluffig bis tonig sowie stellenweise auch große Gesteine durch äolische, glazifluviale oder andere fluviolimnische Prozesse sedimentiert.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 12 Umweltbericht

2.1.6.2 Boden Die Bodenbildungen gehen im Bereich um die Gemeinde Möllendorf auf Sedimente wie Löss, Lehm, Flug- und Decksande sowie Schmelzwassersande hervor. Im nördlichen Raum, vom Plangebiet betrachtet, steht ein Bodengefüge aus verschiedenen Pseudogley-Fahlerden oder Pseudogleye aus Sand oder Lehmsand an. Eine geringe Verbreitung findet hier die Braunerde und Gley-Pseudogleye. Zu finden ist auf den hügeligen Grundmoränen-Substraten im Bereich der Vorhabenfläche und südlich davon, dann eine etwas andere Zusammensetzung von Bodentypen. Hier finden sich u. a. Fahl- und Braunerden oder schwach podsolige Braunerden aus Sanderflächen. Der Boden im Bebauungsplangebiet ist unversiegelt und wird momentan als Garten bewirtschaftet. Altlastenverdachtsflächen sind nicht bekannt. Durch die am Standort des Wohnbaugebiets hauptsächlich anthropogen beeinflusste Bodenentwicklung (Siedlungs- und Ackerland) gilt der Boden hier nicht als besonders schutzwürdig. Zudem wurden angrenzende ackerbauliche Flächen durch ausgedehnte Entwässerungsmaßnahmen bearbeitet, was zu einem geringeren Wassergehalt des Bodens führt (Karten des LANDESAMT FÜR BERGBAU, GEOLOGIE UND ROHSTOFFE BRANDENBURG, 2021; KARTE „BÖDEN - WERTVOLLE ARCHIVE DER NATURGESCHICHTE“, Stand 2018). Tabelle 4 zeigt die im Plangebiet zulässige Bodenversiegelung bei Durchführung des Planvorhabens.

Tabelle 4: angestrebte Bodenversiegelung im Plangebiet

Standort Gesamtfläche in Überbaubare Nicht m² Fläche in m² überbaubare Fläche in m² Angestrebtes 2.695 1.078 1.617 Wohngebiet (GRZ 0,4) Private 750 - 750 Grünfläche Graben 125 - 125 Summe 3.570 1.078 2.492

2.1.7 Wasser Das Plangebiet befindet sich in der hydrologischen Großraumeinheit „Nord- und mitteldeutsches Lockergesteinsgebiet“. Laut Definition besitzen diese Lockergesteingebiete gute bis sehr Eigenschaften, Sickerwasser in tiefere Bodenhorizonte zu transportieren. Diese Gebiete sind potenzielle Grundwasserleiter. Das bedeutet das Rückhaltevermögen, ausgelöst durch bindende Anteile von Geschiebemergel, Schluff und Ton, ist gering. Laut Kartenmaterial der AUSKUNFTSPLATTFORM WASSER (APW) (Stand Januar 2021) befinden sich keine Wasserschutzgebiete auf und um die Vorhabenfläche.

2.1.7.1 Oberflächenwasser Mit nur 1,6 % hat Elbe-Elster von allen Landkreisen Brandenburgs den geringsten Anteil an oberflächennahen Gewässern (KLIMASCHUTZKONZEPT LANDKREIS ELBE-ELSTER, 2015). Am südöstlichen Ortsrand von Möllendorf verlaufen der Riethgraben sowie die „Kleine Elster“. Am östlichen Rand des Plangebietes befindet sich ein Entwässerungsgraben (Gewässer II. Ordnung), der meist trocken liegt. Der Gewässerrandstreifen von 5,0 m befindet sich im Plangebiet. Für den Gewässerrandstreifen gelten die Bestimmungen des §§ 41 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) i. V. m. § 84 Brandenburgisches Wassergesetz (BbgWG).

2.1.7.2 Grundwasser Laut HYDROLOGISCHER KARTE des Landesamtes für Umwelt (Stand 2017) liegt der Grundwasserstand der Vorhabenfläche bei ca. 103,1 m NHN und somit knapp einen Meter unter der Geländehöhe des Plangebiets. Die Böden besitzen aufgrund der intensiven Entwässerung, Verdichtung und Bewirtschaftung im Bebauungsplangelände nur eine eingeschränkte Funktionalität als Grundwasserleiter, die Bodenoberfläche auf dem Plangelände ist momentan unversiegelt, was die Abführung bzw. die Versickerung von Niederschlagswasser ermöglicht.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 13 Umweltbericht

2.1.8 Luft und Klima Deutschland befindet sich in der warm-gemäßigten Klimazone. Brandenburgs Südosten ist klimatisch vom mitteleuropäischen Binnenklima beeinflusst und charakteristisch eher trocken und warm. Die Niederschlagsmenge beläuft sich im Jahresmittel auf 550-600 mm. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die durchschnittliche Jahrestemperatur im Flächenmittel in der Region Brandenburg-Berlin auf Grund des Klimawandels um fast ein Grad auf 9,3° C erhöht. Die Windgeschwindigkeit im Bereich des Plangebiets liegt im Jahr bei durchschnittlich bei 3,4 bis 3,7 m/s bei 10 m über dem Grund. Die lufthygienische Situation wird aufgrund fehlender industrieller und gewerblicher Großemittenten im Bereich des Plangebiets hauptsächlich durch den Anwohner-Kfz-Verkehr und die angrenzende Landwirtschaft bestimmt. Der Eintrag von Luftschadstoffen ist eher gering, da die Ortschaft Möllendorf von Hauptverkehrsstraßen, wie Bundes- und Landstraßen, nicht tangiert wird. Die Luftverunreinigung, welche durch die Landwirtschaft (Verbrennungsprozesse, Pestizid-Austrag, usw.) hervorgerufen werden kann, lässt sich quantitativ nicht bemessen, wird aber als gering eingestuft. Die Luftregenerationsfunktion kann durch die auf dem Plangebiet befindliche Vegetation, Gehölze und Bäume gegeben sein. Das Planungsgebiet fungiert zudem als „Transportfläche“ für die Frischluftzufuhr vom Norden in die östlich und südöstlich gelegenen Ortsteile. Die freien Landschaftsräume im Norden wie Nordwesten ermöglichen durch ihr strukturloses windoffenes Relief die Kaltluftproduktion. Je nach Bodenbeschaffenheit (brache Ackerfläche, Grünland, Getreideanbau, usw.) ist die Kaltluftproduktion unterschiedlich gut bis gering ausgeprägt. Die Kaltluftzufuhr besitzt eine bioklimatische Ausgleichsfunktion gegen Hitze-extreme Temperaturverläufe für den Siedlungsbereich.

2.1.9 Landschaftsbild Das Bebauungsareal liegt im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Das Flächenpotential im Landkreis wird u. a. zu 51 % landwirtschaftlich und zu 36 % waldwirtschaftlich genutzt. Der Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche beläuft sich auf 7,9 %. (KLIMASCHUTZKONZEPT LANDKREIS ELBE-ELSTER, 2015). Das Plangebiet ist dem brandenburgischen Naturraum „Lausitzer Becken und Heideland“ und dessen Untereinheit „Kirchhain-Finsterwalder Becken“ zu zuordnen und ist der Landschaftsgroßeinheit „Norddeutsche Tiefebene“ zugehörig. Das Kirchhain-Finsterwalder Becken liegt eingesenkt zwischen dem im N bis NW angrenzenden „Lausitzer Grenzwall“, dem im S und SO liegenden „Niederlausitzer Randhügeln“ sowie an einem kleinen Teil des „Elbe-Elster Tieflandes“. Das Gelände im Kirchhain- Finsterwalder Becken ist flach-wellig und etwa 100 m ü. NHN. Die Flächennutzung ist dominiert von forstwirtschaftlich genutzten Kiefernwäldern und großflächigen Agrarflächen, die meist monoton- intensiv genutzt werden. Der Landschaftscharakter rund um das Plangebiet ist relativ offen von dörflichen Siedlungsstrukturen bestimmt. Das Plangebiet befindet sich in nördlicher Ortsrandlage Möllendorfs, nahe der öffentlichen Straße „Möllendorf“ Richtung Sonnewalde. Die Geländehöhe der Vorhabenfläche liegt, laut Vermessungsdaten, bei ca. 104 m ü. NHN, die angrenzenden Areale sind im Westen, Süden und Osten Möllendorfer Siedlungsgebiete sowie Gartenland und im Norden Ackerflächen. Im Osten wird das Plangebiet zudem von älteren Laubbäumen entlang der Grabenböschung und nördlich entlang des Wegeflurstückes umsäumt. Im Geltungsbereich selbst befindet sich auch ein bewirtschafteter Hausgarten sowie eine Rasenfläche, ein Gewächshaus und ein Pavillon und Mauerreste.

2.1.10 Kultur- und Sachgüter Unter Kultur- und sonstigen Sachgütern sind Güter zu verstehen, die Objekte von gesellschaftlicher Bedeutung als architektonisch wertvolle Bauten oder archäologische Schätze darstellen und deren Nutzbarkeit durch das Vorhaben eingeschränkt werden könnte. Im Plangebiet berührt das Bodendenkmal Nr. 20718 „Mittelalterliche Dorfkern Möllendorf“, Fpl. 15. I. S. v. § 2 Abs. 2 Nr. 4 i. V. m. § 3 Abs. 1 BbgDSchG.

2.1.11 Wechselwirkungen Unter den Schutzgütern bestehen natürliche Wechselwirkungen. Anthropogene Eingriffe beeinflussen Umweltprozesse bzw. alle Schutzgüter mehr oder weniger nachhaltig. Eine Schlüsselkomponente unter den Schutzgütern ist der Boden. Die Bodenart bestimmt zum Teil den Wassergehalt im Grund sowie die Grundwasserneubildungsrate. Der Wasserhaushalt sowie die Bodenzusammensetzung in Folge die sich einstellende Vegetation. Es entfalten sich dementsprechend Pflanzengesellschaften und Biotopstrukturen, die abermals von charakteristischen Tierarten als Lebensraum oder zur Nahrungssuche genutzt werden.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 14 Umweltbericht

2.2 Wirkprognose auf die Umweltbelange bei Durchführung der Planung In den folgenden Kapiteln werden die Auswirkungen auf die entsprechende Schutzgüter bei der Durchführung des Vorhabens beschrieben und verbal-argumentativ bewertet. Zu den wichtigsten Belangen zählen u. a. die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, die Belange des Immissionsschutzes, des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege (§ 1 Abs. 6 BauGB).

Die nachfolgende Übersicht (Tabelle 5) gibt einen ersten Überblick der möglichen projektbezogenen Auswirkungen.

Tabelle 5: mögliche Wirkfaktoren

Schutzgut Wirkfaktoren Mensch, Landschaft keine und Erholung Pflanzen und Tiere Baubedingt sind Störungen der Brutvögel nicht auszuschließen. Boden Anlagebedingt werden unversiegelte Flächen befestigt / überbaut. Wasser Die Grundwasserneubildung kann durch Überbauung beeinträchtigt werden. Schadstoffe können das Grundwasser verschmutzen. Klima / Luft Mit dem Baubetrieb sind Lärm und andere stoffliche Emissionen zu erwarten. Anlagebedingt kann es zu veränderten Wärmeleit- und Speicherkapazitäten kommen. Landschaft Bauliche Anlagen werden als technisches Element in der Landschaft errichtet. Kultur- und Sachgüter Baubedingte Beeinträchtigungen des Bodendenkmals sind möglich

2.2.1 Schutzgut Mensch Aufgrund der Nutzungsmischung gilt die Region rund um das Plangebiet als ruhiges Wohnumfeld. Naturnahe, touristische Wege-Anbindungen zu Erholungsgebieten, Naturparks o. ä. werden durch die Aufstellung des B-Plans nicht beeinträchtigt. Ein Anstieg des Freizeitdrucks auf angrenzende naturnahe Gebiete und Landschaftsräume lässt sich ausschließen. Die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen stellen keine Erholungs- oder Freizeiteignung dar. Zudem sind für den Immissionsschutz (Lärm, Schadstoffe) im Bebauungsplan entsprechende Abstände zu schutzbedürftigen Objekten und Strukturen, gemäß gängigen Vorschriften, festgelegt.

Für die Bewertung des Planvorhabens kann eine Wirkunterscheidung vorgenommen werden:

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Auswirkungen auf Menschen entstehen in der Bauzeit durch den Verkehrslärm und durch die unmittelbaren Bauarbeiten. Der Baustellenverkehr während der Bauzeit verläuft über die öffentliche Straße und berührt somit die Einwohnerschaft von Möllendorf. Die Beeinträchtigungsphase beschränkt sich nur auf die Bau- und Tageszeit. Da die Straßen öffentlich gewidmet sind, ist stärkerer Verkehr grundsätzlich auch zulässig. Eine unzumutbare oder gesundheitsgefährdende Lärmbelastung für das umliegende Wohnen lässt sich ausschließen.

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Mit den zulässigen Nutzungen für ein Wohnhaus sind keine Beeinträchtigungen des Menschen verbunden.

Von einer tiefgreifenden Verschlechterung der Umweltsituation des Schutzgutes Mensch im Zuge der Umsetzung des Vorhabens ist nicht zu erwarten.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 15 Umweltbericht

2.2.2 Schutzgut naturschutzrelevante Schutzausweisungen Die sich in der Nähe befindlichen naturschutzrelevanten Schutzgebiete werden durch die Aufstellung und Durchführung des Planvorhabens nicht berührt. Erheblich Beeinträchtigungen des angrenzenden FFH-Gebietes „Kleine Elster und Niederungsbereiche“ (DE4347302) sind aufgrund der Entfernung zum Plangebiet nicht zu erwarten.

2.2.3 Schutzgut Biotopstrukturen Für die Beschreibung und Wertung der einzelnen Biotoptypen (Tabelle 6) wurde eine sechsstufige Skala (Biotopwertstufen) eingesetzt. Folgende allgemein gebräuchlichen Bewertungskriterien des Arten- und Biotopschutzes, die auch eventuelle Vorbelastungen berücksichtigen, werden verwendet:

- Naturnähe - Seltenheit - Nutzungsintensität - Vielfalt - besondere Standortbedingungen

Tabelle 6: Biotopbewertung

Wertstufe Definition Biotoptyp 5 sehr hoher Biotopwert: sehr im Planungsgebiet nicht vorhanden wertvolle, naturnahe Biotoptypen, Reste der ehemaligen Naturlandschaft, Lebensstätte für viele seltene oder gefährdete Arten, extensiv bis gar nicht genutzt, zum Teil sehr lange Regenerationszeit, kaum oder gar nicht ersetzbar/ausgleichbar 4 hoher Biotopwert: naturnahe im Planungsgebiet nicht vorhanden Biotoptypen mit wertvoller Rückzugsfunktion für viele, teilweise gefährdete Arten, mäßig bis geringfügig genutzt; lange bis mittlere Regenerationszeit, nur bedingt ersetzbar 3 mittlerer Biotopwert: relativ extensiv - Solitärbaum genutzte Biotoptypen innerhalb - Gärten intensiv genutzter Räume mit Rückzugsund/oder Vernetzungsfunktion; Gebiet mit lokaler Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, mäßige Nutzungsintensität, relativ rasch regenerierbar 2 geringer Biotopwert: stark - Intensiv genutzte Rasenfläche anthropogen beeinflusste Biotoptypen mit geringer Artenvielfalt, Vorkommen nur noch weniger standortspezifischer Arten; Lebensraum für Allerweltsarten, kurzfristig entstehend bzw. schnell ersetzbar 1 sehr geringer Biotopwert: im Planungsgebiet nicht vorhanden Biotoptypen ohne Rückzugsfunktion, intensiv genutzt, mit überall schnell ersetzbaren Strukturen; extrem artenarm bzw. lediglich für einige wenige Allerweltsarten von Bedeutung, sehr stark belastet 0 ohne Biotopwert: überbaute oder - Versiegelte Flächen vollständig versiegelte Flächen ______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 16 Umweltbericht

Bei den Biotoptypen des Plangebiets handelt es sich eher um Typen mit mittlerem bis geringem Biotopwert. Die Vorhabenfläche bietet zwar auch Biotope mit Rückzugsfunktion, Lebensraum und Nahrungsquelle für Lebewesen und Pflanzen, allerdings wird das Gartenland eher intensiv genutzt und es sind vorrangig schnell ersetzbare und relativ rasch regenerierbare Strukturen vorhanden. Das Plangebiet ist vielmehr artenarm und menschlich genutzt und geprägt. Die Durchführung der Planaufstellung stellt somit keine Beeinflussung von schutzwürdigen Biotopstrukturen dar. Auch das Zielkonzept: „Erhalt der Unzerschnittenheit“ der Biotopverbundplanung des LK EE wird durch das Bauvorhaben nicht negativ beeinflusst, da die Planfläche zum Siedlungs- und Verkehrsbereich sowie vorrangig zu dessen Entwicklung zählt.

2.2.4 Schutzgut Pflanzen Im Zusammenhang auf das Schutzgut Pflanzen sind neben den Umgestaltungen der abiotischen Standortfaktoren (Boden, Wasser, Klima / Luft) folgende nachteiligen Effekte der Neuausweisung der Planfläche wesentlich:

- Veränderung des gegenwärtigen Vegetationsbestandes und damit der Verlust von Biotopflächen als Lebensraum von Tieren - Beeinflussung und Beeinträchtigung von Pflanzenbeständen und somit Tierpopulationen auf angrenzenden Flächen (z. B. durch Licht, Lärm, etc.) mit Folge der Abwanderung von Arten und Rückgang der Besiedelungsdichte (vor allem in der Zeit der Planumsetzung)

Aufgrund der derzeitigen floristischen Beschreibungen wird die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans bzw. die Durchführung des Plans auf das Schutzgut Pflanzen keine Nachteile bürgen. Eine genaue Aussage der über den Vegetationsbestand und dessen eventuelle Schutzwürdigkeit wird mit dem Artenschutzfachbeitrag von TH. WIESNER dem Entwurf beigelegt.

2.2.5 Schutzgut Tiere Fazit des Artenschutzbeitrags von DIPL.-ING. THOMAS WIESNER (2021) ergibt, dass die Durchführung des Vorhabens keine wesentlichen Nachteile für das Schutzgut Tier darstellt, solange entsprechende Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen berücksichtigt werden. Eine Gefährdung der lokalen Artenpopulationen des Art. 1 der Europäischen Vogelschutzrichtlinie sind durch das Planvorhaben nicht zu erwarten, wenn die erheblichen Beeinträchtigungen der betroffenen potenziellen Artengruppen durch festgesetzte Ausgleichs- und Vermeidungsmaßnahmen aufgehoben werden. In Kapitel 2.5 sind die geeigneten Maßnahmen vorgestellt. Verbotsbestände nach § 44 BNatSchG, Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 treten somit aller Voraussicht nach nicht ein.

2.2.6 Schutzgut Boden Böden werden gemäß § 2 BBodSchG nach ihrer Leistungsfähigkeit zur Erfüllung der natürlichen Funktionen bewertet. Im Rahmen der Eingriffsregelung (HVE, 2009) sind vor allem folgende Funktionen für die Bewertung ausschlaggebend:

- Ausgleichskörper im Wasserkreislauf (= Biotopentwicklungspotenzial) - Filter und Puffer für Schadstoffe - natürliche Bodenfruchtbarkeit

Zentrales Element des Bodenschutzes in der Bauleitplanung ist die Bodenschutzklausel. Aus der Bodenschutzklausel des BauGB sowie aus dem Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) ergeben sich drei Hauptziele des Bodenschutzes in der Bauleitplanung: 1. Die Inanspruchnahme von Böden ist auf das unerlässliche Maß zu beschränken, 2. die Inanspruchnahme von Böden ist auf Flächen zu lenken, die vergleichsweise von geringerer Bedeutung für die Bodenfunktionen sind und 3. Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen sind soweit wie möglich zu vermeiden.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 17 Umweltbericht

Die Bodeneingriffe von Bauvorhaben können grundsätzliche Auswirkungen für das Schutzgut Boden bedeuten. Es kommt u. a. zu:

- Flächeninanspruchnahme führt zu Bodenverlust durch Versiegelung und Überbauung - Veränderung der Bodenstruktur (Bodenbewegungen, Verdichtungen, Umlagerungen von natürlichen Bodenhorizonten) - Bodenverlust als Puffer- und Filterfunktion für stoffliche Einträge - Verlust als Vegetationsstandort und Ausgleichskörper für den Wasserkreislauf

Die Auswirkungen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sind demnach:

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Beanspruchung des Bodens entsteht bei der Vorbereitung von baulichen Anlagen. Bei Nivellierung des Geländes werden Offenlandstrukturen beseitigt. Beim Fundamentbau fällt Bodenaushub an. Darüber hinaus kann es durch Leckagen u. ä. zu Schadstoffeinträgen in den Boden kommen. Ein sachgemäßer Umgang nach § 1a Abs. 2 BauGB (Bodenschutzklausel) sowie § 202 BauGB (Schutz des Mutterbodens) sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften gemäß § 1 Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) sind durchzuführen. Die baubedingten Auswirkungen sind auf die Bauzeit begrenzt. Erhebliche baubedingte Eingriffe auf das Schutzgut Boden sind nicht zu erwarten.

Anlagenbedingte Auswirkungen Im Plangebiet können ca. 1078 m² Bodenflächen bebaut bzw. befestigt werden. Der Bodenverlust ist als Eingriff zu werten. Die Versiegelung greift in den Naturhaushalt ein, wofür in Anlehnung an die Vorgaben der „Hinweise zum Vollzug der Eingriffsregelung“ (HVE) (2009) zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in der Bauleitplanung, Ausgleichsgebot gilt.

Betriebsbedingte Auswirkungen Es sind keine betriebsbedingten Auswirkungen zu erwarten.

Mit dem vorhabenbezogenen B-Plan werden zukünftig 1.078 m² Bodenfläche andauernd versiegelt. Durch die Neuausweisung als Wohnbaugebiet mit der Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4, gemäß § 17 Abs. 1 BauNVO, und die Zahl der Vollgeschosse II, gemäß § 20 BauNVO, führt dies nur zu einem geringen Überbauungsgrad. Dem hinzukommt, dass die Fläche des Baufeldes eher gering ist, sodass sich die Auswirkungen auf anstehende Böden in einem vertretbaren Rahmen bewegen. Der Auf- und Abtrag, die Verdichtung von Böden, Erosion und Entwässerung sind im Zuge der Planumsetzung verhältnismäßig gering zu halten oder im möglichen Falle zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Schadstoffeinträge. Da die Böden im Plangebiet wesentlich durch die anthropogenen Einflüsse beansprucht wurden und werden, ist der Natürlichkeits- und Seltenheitsgrad des anstehenden Bodens als gering zu bewerten und dementsprechend eine Funktion als Träger für natur- und kulturgeschichtliche Informationen nicht vorhanden. Durch die geringe nutzbare Feldkapazität ist der Boden der Vorhabenfläche ein potenziell guter Ausgleichskörper im Wasserkreislauf, da er günstige Bedingungen schafft, Sickerwasser in grundwassernahe Schichten zu befördern. Die Filter- und Pufferfähigkeit für Schadstoffe ist an diesem Standort dementsprechend sehr gering. Die natürliche Bodenfruchtbarkeit lässt sich durch die eher sandigen, nährstoffarmen Bodentypen sowie die anthropogene Nutzung als mittel bis gering einstufen.

Dem Folgend kann davon ausgegangen werden, dass eine übermäßige negative Veränderung der Bedingungen für das Schutzgut Boden bei Durchführung des Bauvorhabens nicht erkennbar ist.

2.2.7 Schutzgut Wasser Die Bewirtschaftung des Wasserhaushaltes ist mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung i. S. von § 1 Abs. 5 BauGB so zu entwickeln, dass auch nachfolgenden Generationen ohne Einschränkungen alle Optionen der Gewässernutzung offenstehen.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 18 Umweltbericht

Neue Siedlungsstrukturen können folgende Wirkungen auf das Schutzgut Wasser haben:

- Verminderung der Grundwasserneubildung durch Versiegelung und Überbauung und einhergehender Erhöhung des Oberflächenabflusses - erhöhte Grundwassergefährdung durch Stoffeinträge (Bodenbewegungen während der Bauphase) - Erhöhung des Trinkwasserverbrauches

Projektespezifische Auswirkungen:

Baubedingte Auswirkungen Durch den Betrieb von Baufahrzeugen und -maschinen kommt es zu geringen nicht quantifizierbaren baubedingten Abgasemissionen, welche teilweise in den Boden und grundsätzlich mit dem Sickerwasser auch in das Grundwasser gelangen können. Von der Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ist auszugehen. Somit kann eine erhebliche Belastung des Grundwassers ausgeschlossen werden. Die generellen baubedingten Auswirkungen sind auf die Bauzeit begrenzt und nicht als erheblich zu werten.

Anlagenbedingte Auswirkungen Anlagenbedingt stehen die Grundflächen durch Bebauung und Befestigung für die Grundwasserneubildung nicht mehr zur Verfügung. Das anfallende Niederschlagswasser kann jedoch an den Seitenflächen der Wohnanlage abfließen, dort versickern und zur Grundwasserneubildung beitragen. Durch die Flächenbefestigung ist mit keinen erheblichen Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung zu rechnen.

Betriebsbedingte Auswirkungen Es sind keine betriebsbedingten Auswirkungen zu erwarten.

Das relativ kleine Plangebiet mit einer überbaubaren Grundstücksfläche von GRZ 0,4 lassen eine nachhaltige Beeinträchtigung des Schutzgutes Wasser nicht erwarten. Das Plangebiet besitzt wegen der fehlenden bindigen Anteile (niedrige nutzbare Feldkapazität) eine mittlere bis hohe Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeintrag ins Grundwasser.

2.2.8 Schutzgut Luft und Klima Im Hinblick auf die Schutzgüter Luft und Klima – und dem davon abhängigen Wohlbefinden und der Gesundheit des Menschen, sind vor allem folgende beeinträchtigende Wirkungen mit Ausführung eines Wohnbebauungsplans zu erwarten:

- Durch Versiegelung und Bebauung von Freiflächen und der Entfernung von Vegetationsbestand treten veränderte Strahlungsverhältnisse, Wärmeleitfähigkeiten und Luftströmungsverhältnisse auf - Veränderungen der Lärm-, Schadstoff- und geruchlichen Belastungen

Für das Plangebiet ist Folgendes festzustellen:

Die vorhabenbezogene Bebauungsplanfläche besitzt eine geringe bis mittelmäßige Bedeutung in Bezug auf ihre klimatisch-lufthygienische Ausgleichsfunktion. Die Bedeutsamkeit für einen windoffenen Luftaustausch wird eher den Freiflächen im Norden bis Nordwesten rund um das Plangebiet zugesprochen. Diese bieten die Möglichkeit Frischluft zu produzieren und in die Siedlung zu transportieren – die relative stoffliche Vorbelastung durch die Landwirtschaft lässt sich jedoch nicht ausschließen! Da die nördlich gelegenen Flächen, vom Plangebiet aus, von der Aufstellung des Bebauungsplans nicht betroffen sind, findet kein Verlust bzw. keine Beeinträchtigung von bedeutsamen lokalklimatischen Ausgleichsflächen statt. Die Ackerfreiflächen dienen weiterhin als Kaltluftproduzent, die Luftzirkulationsverhältnisse sind durch die neuen Gebäudestrukturen nicht wesentlich beeinflusst. Die Erhöhung der Schadstoffbelastung (Abgase, Stäube), geruchliche Belastung sowie steigende Lärmemissionen und Lichtverschmutzung finden hauptsächlich in der Bauphase statt und sind nicht dauerhaft. Diese zeitlich befristeten Beeinträchtigungen stellen kein Konfliktpotenzial mit der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans dar.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 19 Umweltbericht

Gehölzstrukturen auf und um das Plangebiet, sind in der Lage Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Da die Dichte der Baum- und Vegetationsbestände allerdings eher gering ist, bieten die Gehölzstrukturen nur eine geringe Luftregenerationsfunktion.

Eine nachhaltige Beeinträchtigung der mesoklimatischen Verhältnisse und Vorort-Luftqualität ist infolge der Realisierung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes nicht zu erwarten.

2.2.9 Schutzgut Landschaftsbild Die Durchführung des Planvorhabens wird folgende Auswirkungen auf das Landschafts- und Ortsbild haben:

- Optisch-nachhaltige Veränderung des Landschaftscharakters

Die genannte Auswirkung ist dauerhaft. Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wird vornehmlich die private Gartenlandfläche der Grundstückseigentümer beansprucht. Die mit der Überbauung einhergehende Veränderung des Landschaftsbildes ist demzufolge vertretbar. Die geplante Wohnbaufläche fügt sich zudem gleichartig in die vorhandenen Siedlungsstrukturen Möllendorfs. Wertvoller alter Baumbestand bleibt erhalten. Das Schutzgut Landschaft wird durch die Planaufstellung nicht negativ belastet.

2.2.10 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Im vorhabenbezogenen Bebauungsplan werden der Bodendenkmalbereich sowie der dort geltenden Bestimmungen des BbgDSchG nachrichtlich aufgenommen. Die möglichen Auswirkungen auf den Bodendenkmalbereich sind baubedingt und beschränken sich auf die Berührung von Bodendenkmalflächen. Nach dem BbgDSchG bedürfen Erdarbeiten im Bodendenkmalbereich einer denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis (§ 9 Abs. 1 BbgDSchG). Hier sind evtl. Voruntersuchungen und ggf. eine fachgerechte Begleitung während der Bauausführung erforderlich.

Unter Berücksichtigung der Anforderungen des Denkmalschutzes ist davon auszugehen, dass keine erheblichen Beeinträchtigungen der Bodendenkmale eintreten.

2.2.11 Schützenswerte Wechselwirkungen Die unter den Schutzgütern bestehenden natürliche Wechselwirkungen sowie die Beeinflussungen aus Verlagerungseffekten, Kumulationseffekten, synergetischen Effekten sowie komplexen Zusammenhängen, sind zu betrachten. Zu nennen ist hier die Funktion des Schutzgutes Boden, der durch die Überbauung zwangsläufig seine natürlichen Funktionen verliert und ein Ausgleich stattfinden sollte (siehe Kapitel 2.5 geplante Maßnahmen). Der Bebauungsplan überschreitet das normal verträgliche Maß an Wechselwirkungen der Schutzgüter untereinander nicht. Aufgrund der relativ geringen Größe des Plangebietes hat die Umsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans wenig Einfluss auf die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern, eine tiefgreifende Veränderung der Wechselwirkungen ist nicht erkennbar.

2.3 Wirkprognose auf die Umweltbelange bei Nichtdurchführung der Planung Bei einer Nichtdurchführung der Planung würde sich die momentane Nutzung als private Gartenfläche weiterhin fortsetzen. Die abiotischen Faktoren (Boden, Wasser, Luft usw.) auf der Planfläche würden im derzeitigen Umfang gleichbleibend beeinflusst werden. Das Weiterbestehen des Gartenlandes hätte als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dieselbe Funktion, wie in aktueller Einschätzung. Der Stadt Sonnewalde würde durch die Nichtdurchführung die siedlungsbauliche Entwicklungsmöglichkeit der Eigenentwicklung verwehrt bleiben.

2.4 Ergebnis der Umweltprüfung Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ wird eine private Gartenlandfläche in die Siedlungsfläche umgewandelt. Die neu ausgewiesene Wohnbaufläche orientiert sich zur öffentlichen Straße „Möllendorf“ hin. Die Anbindung an das verfügbare Straßennetz sowie die entscheidenden Ver- und Entsorgungsanlagen sind dadurch bereits vorhanden. ______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 20 Umweltbericht

Aufgrund der relativ geringen Größe des Plangebietes sowie der bestehenden Vorbelastungen durch die dauerhafte Gartenbewirtschaftung sind tiefgreifende Beeinträchtigungen der geprüften Schutzgüter und Biotope nicht zu erwarten. Die mit der Umsetzung der planerischen Festsetzungen verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft können ausgeglichen werden. Artenschutzrechtliche Belange wurden in einer Artenschutzprüfung geprüft. Die ferne Benachbarung der neuausgewiesenen Wohnbaufläche zum NATURA 2000-Gebiet „Kleine Elster und Niederungsbereiche“ stellt auch keinen Eingriff mit möglicherweise erheblichen negativen Folgen für den Naturhaushalt dar.

Daher kommt die vom ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke durchgeführte Umweltprüfung zu dem derzeitigen Ergebnis, dass gegen die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ keine Bedenken bestehen.

2.5 Geplante Maßnahmen Für die Umsetzung wird überwiegend unbefestigtes Gartenland in Anspruch genommen und dauerhaft überbaut sowie versiegelt. Nach der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung stellen die geplanten Baumaßnahmen Eingriffe in Natur und Landschaft dar, die durch geeignete ökologische Maßnahmen zu kompensieren sind. Nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt können dadurch vermieden oder / und verringert werden. Die Eingriffsermittlung erfolgt in Anlehnung an die „Hinweise zum Vollzug der Eingriffsregelung (HVE, 2009)“.

2.5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von baubedingten Beeinträchtigungen bezogen auf verschiedene Schutzgüter Gemäß § 15 (1) BNatSchG dürfen Eingriffe in die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie in den Landschaftscharakter nicht mehr als unbedingt notwendig beeinträchtigen. Für die vorliegende Planaufstellung wären folgende Grundsätze für die verschiedenen Schutzgüter zu beachten:

Schutzgüter Boden, Wasser, Klima und Luft - Mutter- bzw. Oberboden ist vor eventuellen (baubedingten) Beeinträchtigungen zu schützen (§ 202 BauGB) - Erforderliche Versiegelungsflächen sind auf ein notwendiges Maß, auch im Sinne der Grundwasserneubildung, zu begrenzen - Für den Bau benötigte Befestigungen, Bodenverlagerungen, o. ä. sind nach der Bauzeit wieder zu lockern (§ 1a Abs. 2 BauGB, nach §12 BBodSchV) - Niederschlagswasser ist gemäß § 54 Abs. 4 Satz 1 BbgWG vor Ort zur Versickerung zu bringen. - Vermeidung von baubedingten Beeinträchtigungen des Bodens und des Grundwassers durch Öl-, Schmier- und Treibstoffe und Achtsamkeit bei deren sachgemäßer Entsorgung (§ 1 BBodSchG, AwSV). - Die Beseitigung von Abwässern und Abfällen erfolgt über die Entsorgungseinrichtungen.

Folgende Maßnahmen (M1-M2) können zu einer Minimierung der Auswirkungen des Bebauungsplans beitragen. Zentrales Ziel ist es, die Bodenfunktionen nach BBodSchG (vgl. Kapitel 1.2.1 Gesetzliche Grundlagen) zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

1. Flächen für Nebenanlagen sowie Wege sind in versickerungsfähiges Material (z. b. Schotterrasen oder wasserdurchlässiges Pflastergestein) zu fertigen 2. Sicherung und Schutz des Mutter- bzw. Oberbodens gemäß § 202 BauGB

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 21 Umweltbericht

Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Biotope und Landschaft - Bei Baumaßnahmen in der Nähe von Gehölzbeständen sind die Bäume während der Baudurchführung vor Beeinträchtigungen zu schützen - Schutz vor Störung und Schädigung von Brutplätzen, Gelegen und Nestlingen

Folgende Maßnahmen (M3-M4) können zu einer Minimierung der Bebauungsplan-Auswirkungen beitragen:

Um potenzielle baubedingte Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG auszuschließen, sind folgende Vermeidungsmaßnahmen durchzuführen:

3. Schutzabgrenzungen zum Baumschutz sind zu verwenden 4. Baum- und Gehölzfällungen sowie Baufeldfreimachung dürfen nur außerhalb der Brutzeit vom 01.10. bis 28.02. / 29.02. durchgeführt werden

2.5.2 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen von bau- und anlagenbedingten Beeinträchtigungen bezogen auf verschiedene Schutzgüter Generell kann davon ausgegangen werden, dass für die Realisierung der Wohnbaufläche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforderlich werden. Im Rahmen der Erstellung des Umweltberichts wird deshalb der Ausgleichsbedarf nach Art, Größe und Lage der Ausgleichsmaßnahmen ermittelt. Die Ausgleichs- und Ersatzermittlung erfolgt in Anlehnung an die HVE („Hinweise zum Vollzug der Eingriffsregelung im Land Brandenburg“, 2009), welche die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung in der Bauleitplanung erörtert.

2.5.2.1 Kompensation des Bodeneingriffs Mit Umsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans können von 2.695 m² Wohnbaufläche, bei einer festgesetzten GRZ von 0,4, 1.078 m² Bodenfläche versiegelt werden. Diese 1.078 m² Bodeneingriffe sind zu kompensieren. In der näheren Umgebung stehen für den Bebauungsplan keine Flächen für Entsiegelung zur Verfügung. Für die Kompensation des Eingriffs in den Naturhaushalt des Schutzgutes Boden ist daher die Umwandlung von einer 2300 m² großen Ackerfläche in extensives Grünland vorgesehen. Der Ausgleich bzw. Ersatz für den ökologischen Werte- bzw. Naturhaushaltsverlust des Bodens durch den B-Plan wird außerhalb des Geltungsbereichs erbracht.

Die externe Kompensationsfläche befindet sich in der Gemarkung Möllendorf, Flur 1, Flurstück 48. Die Ackerfläche wird über die Agrargenossenschaft „Agrofarm Goßmar eG“ bewirtschaftet. Auf der Fläche werden Fruchtfolgen von typisch einjährigen Ackerkulturen, wie Getreide und Mais angebaut. Die Ackerfläche befindet sich im Eigentum der Familie der Vorhabensträgerin. Der Pachtvertrag mit der Agrargenossenschaft wurde aufgehoben.

E Anlegen einer extensiven Grünlandfläche

Es werden folgende Maßnahmen-Schritte für die Ersatzmaßnahme E durch den Grundstückseigentümer umgesetzt:

 Begrünung durch Selbstbegrünung  Als Zielarten für extensives Grünland gelten u. a.: Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), Wiesen- Sauerampfer (Rumex acetosa) und Rotklee (Trifolium pratense)  Keine Eingriffe in die natürlichen Bodenverhältnisse sowie in die standortstypische spontane Wiesenvegetation  Kein Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden und Gülle  Schnittfrequenz und Pflegemaßnahmen durchführen, um ein verunkrauten, verbuschen und die Brache der Fläche zu verhindern (mindestens einmal bis zum 15.11., maximal aber nur zwei Schnitte pro Jahr)  Gelegentliches Befahren ist zulässig, jedoch nur wenn keine Schädigung des Aufwuchses stattfindet  Naturnahe Entwicklung ist vorgesehen – keine gestalterischen sowie gärtnerischen Maßnahmen dürfen auf der Fläche oder am Gehölz durchgeführt werden

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 22 Umweltbericht

Zeitplan für das Monitoring:

Die zuständige Behörde kontrolliert, ob die Herausnahme der Ackerfläche erfolgt ist. Im 3. Jahr wird die Artenzusammensetzung überprüft. Für den Extensivierungsprozess sind erfahrungsgemäß mehrere Jahre angebracht, damit sich das Grünland in seiner regional- und standorttypischen Zusammensetzung entwickeln kann.

2.5.2.2 Kompensation des Lebensraumeingriffs und der Veränderung des Landschaftsbildes

Für die Kompensation des Eingriffs in den Lebensraum von Pflanzen- und Tierarten und deren Lebensgemeinschaften sowie des Landschaftsbildes ist die Anpflanzung von ca. 5 Laub- bzw. Streuobst-Gehölzen innerhalb des Plangebiets, auf der nicht überbaubaren Grundstücksfläche, vorgesehen.

A Anpflanzen von Bäumen

Es werden folgende Maßnahmen-Schritte für die Ausgleichsmaßnahme A umgesetzt:

 Bei Einzelbaumpflanzungen im Verbund ist der Pflanzabstand so zu wählen, dass sich jeder Baum entsprechend seines Habitus (Wuchs- und Kronenform) optimal entwickeln kann  Neue Versorgungs- und Entsorgungsleitungen sind so zu planen, dass zu erhaltender Gehölzbestand nicht beeinträchtigt wird und die Leitungen ebenso nicht durch erforderliche Neuanpflanzungen überstellt werden  Verwendet werden regional- und standorttypische Pflanzenarten (Pflanzliste in Anlage 1)  Das Anpflanzen erfolgt nach artspezifischem Vegetationszyklus, bzw. bis zum 30. April  Kein Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden und Gülle – außer zum Anpflanz- und Entwicklungsstadium der Pflanze(n)  Eine naturnahe Entwicklung ist vorgesehen  Das Anwachsen der Gehölze ist für mindestens drei Jahre zu sichern

2.6 Zusammenfassung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Maßnahme E – Umwandlung Intensivacker in Extensivgrünland

Die Maßnahme E umfasst die Herausnahme einer intensiv genutzten Ackerfläche zur Entwicklung einer extensiven Blühwiese durch Selbstbegrünung. Größe der Maßnahmenfläche = 2.300 m² Lage der Maßnahmenfläche = Gemarkung Möllendorf, Flur 1, Flurstück 48 Kompensation = 1150 m² (Faktor 1:2)

Maßnahme A – Anpflanzen von Bäumen

Die Maßnahme A umfasst das Anpflanzen von ca. 5 standorttypischen Bäumen. Die Anpflanzung folgt der Berechnung, dass pro 200 m² nicht überbaubarer Grundstücksfläche 1 Baum neu gepflanzt wird. Die zu pflanzenden Gehölzarten sind der Anlage 1 zu entnehmen. Umfang der Pflanzung = ca. 5 Laub- bzw. Obstbäume Kompensation = Verlust von Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten, Veränderung des Landschaftsbildes durch die Planumsetzung sowie die zulässige Fällung von zwei Apfelbäumen.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 23 Umweltbericht

2.7 Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung Über Vermeidung, Ausgleich und Ersatz der aufgrund der Planaufstellung oder Planänderung zu erwartenden Eingriffen in Natur und Landschaft, ist nach §§ 1 und 1a BauGB zu entscheiden. Nach § 1a Abs. 3 BauGB ist ein Ausgleich nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.

Für die Wohnbaufläche innerhalb des Plangebietes wird eine unbefestigte Rasenfläche von mit einer Größe ca. 2.695 m² überplant. 2.695 m²

Bei Anwendung der festgesetzten Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 können von 2.695 m² Planfläche, 1.078 m² Fläche überbaut / befestigt werden. 1.078 m²

Die Bodenbeeinträchtigung des Bebauungsplans beträgt somit 1.078 m²

Die Kompensationsmaßnahme A (2.300 m²) führt zu einer bodenverbessernden Maßnahme von 1.150 m²

Der Ausgleich für das Schutzgut Boden beträgt dadurch 1.150 m²

Die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung ist für alle Schutzgüter in der nachfolgenden Tabelle 7 dargestellt.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 24 Umweltbericht

Tabelle 7: Eingriffs- und Ausgleichsbilanz

Eingriff Vermeidung, Ausgleich, Ersatz Schutzgut Beschreibung des Umfang des Weitere Maßnahme Beschreibung der Beschreibung Umfang der Lage der Einschätzung Eingriffs bzw. Eingriffs Angaben A = Ausgleich Vermeidungs- der Maßnahme Maßnahme, Ausgleichbarkeit / betroffene Funktion (Fläche, (z. B. Kompen- E = Ersatz bzw. Ausgleichsmaß (Fläche, zeitlicher Ersetzbarkeit; (voraussichtliche Anzahl u. ä. sationsfaktor) M = Minimierungs- nahme Anzahl u. ä.) Verlauf der verbleibende Beeinträchtigungen) Angaben) Vermeidung / maßnahme Umsetzung Defizite Minimierung Mensch / Mögliche nicht Vorbelastet - - - - - kein Ausgleich Gesundheit Beeinträchtigung erheblich durch erforderlich durch Lärm gegenwärtigen Siedlungslärm Tiere, Biotopverluste nicht - - - - kein Ausgleich Pflanzen erheblich erforderlich

Baumverlust 5 Gehölze - A Bauarbeiten sind Anpflanzen von A = ca. Innerhalb des Baubedingte (GehölzSchVO EE); M4 außerhalb der Bäumen 5 Bäume Plangebietes Störung und Tötung Verlust und Brutzeit von 1.10. von Brutgelegen Störungen von bis 28./29.02. kann vermieden Lebensraum, durchzuführen werden, Nahrungsquellen und Lebensraumverlust Jagdrevieren sowie ist ausgleichbar Ruhestätten Boden Bebauung / 1.078 m² 1:2 M1 – M2 Minimierung der Anlegen von E = 2.300 m² außerhalb des ausgleichbar Befestigung E Versiegelung, extensivem Plangebietes schonender Grünland Umgang mit dem Oberboden Wasser Beeinträchtigung des nicht - M1 Versickerungs- - - - kein Ausgleich Wasserhaushaltes erheblich fähiges Material für erforderlich durch Versiegelung Nebenanlagen und Wege verwenden

Klima/Luft Bebauung nicht ------kein Ausgleich erheblich erforderlich Landschafts- Bebauung nicht ------kein Ausgleich bild erheblich erforderlich

Kultur- und nicht vom Eingriff ------Sachgüter betroffen

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 25 Umweltbericht

2.8 Empfehlungen zur Umweltüberwachung der Umweltauswirkungen Im Rahmen der Umweltprüfung werden keine erheblichen Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter prognostiziert, sodass sich die dringliche Notwendigkeit einer Überwachung oder Überprüfung von Maßnahmen der Auswirkungen nicht ergibt. Die Effizienz und Wirkung der durchgeführten Ausgleichsmaßnahmen bedarf jedoch einiger Überwachungsmechanismen. Bei Gehölzpflanzungen sind über den Zeitraum der Fertigstellungspflege hinaus, die Vitalität und die Gewährleistung der Kompensationsfunktion zu überprüfen. Sollte es zu Ausfällen kommen, sind Nachpflanzungen durchzuführen. Darüber hinaus ist für die spätere Kontrolle, nach Abschluss des Bauvorhabens, ein Bestandsplan vorzulegen, der die Realisierung der ökologischen Maßnahmen dokumentiert. Das sogenannte Monitoring stellt eine Möglichkeit dar, im Anschluss an die Planungsphase auch die Durchführungsphase des Bauvorhabens auszuwerten. § 4c Satz 1 des Baugesetzbuchs sieht vor, dass die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen überwachen, die auf Grund der Bauleitpläne eintreten, um in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen.

3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Wohnhaus Graf in Möllendorf“ der Stadt Sonnewalde beinhaltet die Neuausweisung einer Wohnbaufläche von 2.695 m², einer privaten Grünfläche von ca. 750 m² sowie die Neuausweisung einer Fläche für die Regelung des Wasserabflusses von 125 m². Im vorliegenden Umweltbericht wurden die möglichen Auswirkungen der Planung auf die einzelnen Schutzgüter ermittelt. Ermittelt wurde, dass mit dem Bebauungsplan Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter in unterschiedlicher Art und Weise und Intensität zu erwarten sind. Die zulässige Bodenbefestigung stellt im Wesentlichen einen Eingriff dar, der nach dem geltenden Naturschutzrecht über die Eingriffsregelung kompensiert werden kann. Für die Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen der einzelnen Schutzgüter werden u. a. die Bauzeitregelung, das Anpflanzen von standorttypischen Gehölzen, die Möglichkeit der Versickerung von anfallendem Niederschlagswasser festgelegt. Die Kompensation der Naturhaushaltseingriffe erfolgt durch festgesetzte Anpflanzungsmaßnahmen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB innerhalb des Plangebietes. Die Ersatzmaßnahmen werden außerhalb des Plangebietes umgesetzt durch die Umwandlung einer intensiv genutzten Landwirtschaftsfläche in extensives Grünland. Detailliertere Angaben zu den Auswirkungen der Planung auf den Artenschutz sind im Fachbeitrag zum Artenschutz zum Bebauungsplan enthalten. Zusammenfassend ist festzustellen, dass unter Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich durch die Neuausweisung des Plangebietes keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen ausstehen.

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 26 Umweltbericht

4 Quellenverzeichnis Rechtliche Grundlagen

BAUGESETZBUCH (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1728) geändert worden ist

BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 25. Februar 2021 (BGBl. I S. 306) geändert worden ist

BUNDES-IMMISSIONSSCHUTZGESETZ in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 1 des Gesetzes vom 9. Dezember 2020 (BGBl. I S. 2873) geändert worden ist

BUNDES-BODENSCHUTZGESETZ (BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 25. Februar 2021 (BGBl. I S. 306) geändert worden ist. Hinweis: Änderung durch Art. 7 G v. 25.2.2021 I 306 (Nr. 9) textlich nachgewiesen, dokumentarisch noch nicht abschließend bearbeitet

BRANDENBURGISCHE BAUORDNUNG (BbgBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. November 2018 (GVBl.I/18, [Nr. 39]), zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. Februar 2021 (GVBl.I/21, [Nr. 5])

BRANDENBURGISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BbgNatSchAG) vom 21. Januar 2013 (GVBl I /13, [Nr. 3]), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 5 des Gesetzes am 25. Januar 2016 (GVBl I/16, [Nr. 5])

BRANDENBURGISCHES WASSERGESETZ (BbgWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. März 2012 (GVBl.I/12, [Nr. 20]), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 4. Dezember 2017 (GVBl.I/17, [Nr. 28])

BRANDENBURGISCHES ABFALL- UND BODENSCHUTZGESETZ (BbgAbfBodG) vom 6. Juni 1997 (GVBl.I/97, [Nr. 05], S.40), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 7 des Gesetzes vom 25. Januar 2016 (GVBl.I/16, [Nr. 5])

EUROPÄISCHE VOGELSCHUTZ-RICHTLINIE 2009/147/EG (Gültig seit 30. November 2009) des Rates über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, ursprüngliche Fassung 79/409/EWG vom 2. April 1979

FLORA-FAUNA-HABITAT-RICHTLINIE (FFH-Richtlinie) 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2006/105/EG vom 20. Dezember 2006

GESETZ ÜBER DIE UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 3. Dezember 2020 (BGBl. I S. 2694) geändert worden ist

VERORDNUNG DES LANDKREISES ELBE-ELSTER ZUM SCHUTZ VON BÄUMEN UND HECKEN (GehölzSchVO EE) vom 13. Februar 2013 (veröffentlicht im Amtsblatt Landkreis Elbe-Elster, Nr. 3 vom 27. Februar 2013)

WASSERHAUSHALTSGESETZ (WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1408) geändert worden ist

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 27 Umweltbericht

Allgemeine Literatur

ARTENSCHUTZBEITRAG des Plangebiets vom Februar 2021, erstellt vom Büro für Landschaftsplanung und Naturschutz (BLN) – Dipl.- Ing. Thomas Wiesner, Lauchhammer

BIOTOPKARTIERUNG BRANDENBURG (2011), Liste der Biotoptypenmit Angaben zum gesetzlichen Schutz (§ 32 BbgNatSchG), zur Gefährdung und zur Regenerierbarkeit, Bearbeitung durch: Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

BIOTOPVERBUNDPLANUNG, Fortschreibung des Landschaftsrahmenplanes für den Landkreis Elbe-Elster (2010), Hrsg.: Landkreis Elbe-Elster, Amt für Bauaufsicht, Umwelt und Denkmalschutz

HANDLUNGSANLEITUNG ZUM VOLLZUG DER EINGRIFFSREGELUNG IM LAND BRANDENBURG (HVE) (2009); Hrsg.: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK)

JAHRESBERICHT ZUR LUFTQUALITÄT in Brandenburg (2019), Landesamt für Umwelt, Hrsg.: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK)

KLIMASCHUTZKONZEPT LANDKREIS ELBE-ELSTER (2015), Hrsg.: Landkreis Elbe-Elster

KLIMAREPORT BRANDENBURG 2016, Fachbeiträge des Landesamtes für Umwelt, Heft Nr. 150, Hrsg.: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

LANDESENTWICKLUNGSPROGRAMM 2007 (LEPro 2007) vom 18.12.2007 (GVBI. I S.235)

LANDSCHAFTSRAHMENPLANUNG DES LANDKREISES ELBE-ELSTER (LRP) (1997), Hrsg.: Landkreis Elbe- Elster

LANDESENTWICKLUNGSPLAN HAUPTSTADTREGION BERLIN-BRANDENBURG (LEP HR) vom 29.04.2019 (GVBl. II, Nr. 35)

LANDSCHAFTSPROGRAMM DES LANDES BRANDENBURG (2010), Hrsg.: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

VERORDNUNG ÜBER ANLAGEN ZUM UMGANG MIT WASSERGEFÄHRDENDEN STOFFEN (AwSV), Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen vom 18. April 2017 (BGBl. I S. 905), die durch Artikel 256 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328) geändert worden ist

Verwendetes Kartenmaterial

AUSKUNFTSPLATTFORM WASSER des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK), Zugriff: 25.01.21 https://apw.brandenburg.de/

BODENÜBERSICHTSKARTE VON DEUTSCHLAND (M: 1: 3.000.000) (2014) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

BIOTOPVERBUNDKARTEN DES LANDSCHAFTSPROGRAMMS BRANDENBURG (Auflage 2001) des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

HYDROLOGISCHE KARTE des Landesamtes für Umwelt Brandenburg (Stand 2017), https://maps.brandenburg.de/WebOffice/?project=GWM_www_CORE

KARTE DER SCHUTZGEBIETE IN DEUTSCHLAND des Bundesamts für Naturschutz, https://geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de

KARTE DER NATURA 2000 GEBIETE, https://natura2000.eea.europa.eu/

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021

ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke 28 Umweltbericht

KARTEN DES LANDESAMT FÜR BERGBAU, GEOLOGIE UND ROHSTOFFE BRANDENBURG (Geologische und Hydrogeologische Karten sowie Boden und Bodenphysik), http://www.geo.brandenburg.de/lbgr/bergbau

KARTE „BÖDEN - WERTVOLLE ARCHIVE DER NATURGESCHICHTE“ (Stand 2018), Landschaftsprogramm Brandenburg, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK)

THEMENKARTEN DES GEOPORTAL BRANDENBURG (Naturraumeinteilung, Biotop- und Landnutzung) bereitgestellt vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK), https://geoportal.brandenburg.de/geodaten/themenkarten/

VERKEHRSSTÄRKENKARTE des Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, Brandenburg Viewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), https://bb-viewer.geobasis- bb.de/strassennetz/

WINDKARTEN ZUR MITTLEREN WINDGESCHWINDIGKEIT in Deutschland, Deutscher Wetterdienst (DWD), Bezugszeitraum: 1981 bis 2000, https://www.dwd.de/DE/leistungen/windkarten/deutschland_und_bundeslaender.html

Gefertigt: ISP Ingenieurbüro Stadtplanung Diecke , April 2021

______vorhabenbezogener Bebauungsplan (VEP) „Wohnhaus Graf in Möllendorf“, der Stadt Sonnewalde, Entwurf April 2021