Liedheft Zur Mitfeier Des Liborifestes

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Liedheft Zur Mitfeier Des Liborifestes Die Feier des Liborifestes im Hohen Dom zu Paderborn 14-EGV-Feier-Liborifest_inhalt.indd 1 06.07.17 13:38 Inhalt Leben und Verehrung des heiligen Liborius ........................... 5 Erhebung der Reliquien und Pontifikalvesper am Liborisamstag ....................................................................... 9 Pontifikalamt und Prozession am Liborisonntag ................... 35 Festandacht und Beisetzung der Reliquien am Liboridienstag ....................................................................... 75 2 3 14-EGV-Feier-Liborifest_inhalt.indd 2-3 06.07.17 13:38 Leben und Verehrung des heiligen Liborius Die Ursprünge der Liboriverehrung gehen in das Jahr 836 zurück. Damals war die Kirche von Paderborn erst wenige Jahrzehnte alt. Bischof Badurad (815–862) suchte deshalb das Band der Einheit zwischen dem noch jungen Bistum und den schon im Glauben bewährten Kirchen des Frankenreiches zu festigen und die Heiligenverehrung zu fördern. Mit einem Empfehlungsschreiben Kaiser Ludwigs des Frommen (814–840) zogen Gesandte des Bischofs Badurad von Paderborn nach Le Mans und erbaten die Gebeine eines Heiligen. Bischof und Gläubige schenkten ihnen daraufhin schweren, doch bereiten Herzens die Gebeine des heiligen Liborius. Zugleich schlossen beide Kirchen einen „Liebesbund ewiger Bruder- schaft“. Das Band der Einheit, der Liebe und des Friedens überdauerte alle Stürme der Zeit. Liborius, ein Freund des heiligen Martin von Tours († 397), war Bischof von Le Mans. Ihm fiel damals jene Aufgabe zu, die nun Bischof Badurad in Paderborn zu lösen hatte: den Menschen das Licht des Evangeli- ums zu schenken, die Sakramente des Heiles zu bringen und die Güte Gottes sichtbar zu machen. Von Liborius berichten Quellen, das er Großes für die Kirche von Le Mans geleistet hat. Das Volk liebte und verehrte ihn über den Tod hinaus. An seinem Grabe wirkte der Herr Wunderzei- chen. Nach der Überführung der Gebeine des heiligen Liborius hat die Kirche von Paderborn die Verehrung des Heiligen übernommen. Schon bald wurde er neben Maria und Kilian Patron des Domes, zu Beginn des 11. Jahrhunderts sogar Hauptpatron der Bischofskirche. Liborius wird besonders als Helfer bei Nierenkrankheiten angerufen. Diese Art der Vereh- rung wurde sehr gefördert, als im Jahre 1267 Erzbischof Werner von Mainz nach einer Wallfahrt zum Grab des heiligen Liborius von einem schweren Steinleiden befreit wurde. Im Jahre 1648 4 5 14-EGV-Feier-Liborifest_inhalt.indd 4-5 06.07.17 13:38 gab der Jesui t Johannes Bollandus († 1665) eine Lebensbeschrei- bung des heiligen Liborius als Patron der Steinleidenden heraus. Dadurch kommt es im 17. und 18. Jahrhundert zu einem bedeutsamen Aufschwung der Verehrung des heiligen Liborius. In Italien entstehen weit über einhundert Verehrungsstätten des Heiligen. In Rom stiftet ein Verehrer, der von einem Steinleiden befreit worden war, einen Liborialtar in der Kirche SS. Celso und Giuliano nahe der Engelsbrücke. Das große Altargemälde ist bis heute ein beredtes Zeugnis für die Verehrung des Heiligen in der Ewigen Stadt. Von daher konnte der Bau der Pfarrkirche San Liborio im Norden Roms, der in den Jahren 1997–1998 mit Hilfe unseres Erzbistums erstellt wurde, an eine bereits bestehende Tradition anknüpfen und ihr zu neuem Leben verhelfen. Wie in Italien kam es auch in anderen Ländern Europas zu einer Begründung der Liboriverehrung. Vor allem sind hier Öster- reich, Böhmen, Mähren, Kroatien, die Insel Malta und Spanien zu nennen. Zu einer weiteren Ausbreitung der Verehrung unseres Diözesanpatrons kam es in unseren Tagen durch die vielfältigen Kontakte, die im Gefolge des 2. Vatikanischen Konzils (1962–1965) zwischen Ortskirchen in aller Welt und unserem Erzbistum entstanden. Liborius, der Heilige aus Paderborn, wird heute vielerorts angerufen, so in Ecuador, Guatemala, Panama, Argentinien und Chile, in Papua- Neuguinea, in Südafrika, Tansania und in Indien. Alte Ver- ehrungs stätten gibt es in Australien und Nordamerika. Neue sind in jüngster Zeit in Bulgarien, Litauen, Ungarn und in Russland entstanden. In Paderborn wurde im Jahre 1986 das 1150. Jahr der Übertragung der Reliquien besonders festlich begangen. Auch das Todesjahr des Heiligen vor 1600 Jahren wurde 1997 eigens gefeiert. Immer mehr erkennen wir in Liborius einen Brückenbauer Europas. Unter seiner segnenden Hand gehen wir vertrauensvoll den Pilgerweg des Glaubens. Prälat Dr. Wilhelm Hentze Dompropst em. 6 7 14-EGV-Feier-Liborifest_inhalt.indd 6-7 06.07.17 13:38 G E S Ä N GE 460 Ia Erhebung– der Reliquien und 391 Pontifikalvesperœœœ am œLiborisamstag Lau - dá - te Dœ - miœ - num deœœ caeœœ - lis. T: Ps 148,1, M: gregorianisch,Erhebung Ü: Lobt den Herrn dervom Himmel Reliquien her. Einzug der Bischöfe h. 9 392 4 œ j ö œ œ œ. œ œ 1 Lo - be den Her - ren, den mächœ - tiœ - genœ lob ihn, o See - le, ver - eint mit den . ˙. œ œ œ ˙ œ œ œ öœ - nigœ derœ Eh - ren;˙. himm-li-schen Chö-ren. Kommet zu-hauf, Psalter und / œ . œ œ ˙. œ œ œ ˙. ˙ Har - fe,J wacht auf, las-setœ œ denœ Lob-ge-sang hö - ren.. 2.2 LobeLobe denden Herren,Herren, der alles so herrlich regieret,regieret, / / der der dich dich aufauf AdelersAdelers Fittichen Fittichen sicher sicher geführet, geführet, / /der der dich dich erhält, erhält, / /wie wie eses dirdir selberselber gefällt.gefällt. / / Hast Hast du du nicht nicht dieses dieses verspüret? verspüret? 3.3 LobeLobe denden Herren, derder künstlich künstlich und und fein fein dich dich bereitet, bereitet, / der / dirder Gesundheit dir Gesundheit verliehen, verliehen, dich freundlich dich freundlich geleitet. geleitet. / In wie /viel In Notwie /viel hat Notnicht / der hat gnädige nicht der Gott gnädige / über dirGott Flügel / über gebreitet. dir Flügel gebreitet. 4. Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet, / der 4 Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet, / der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. / Denke aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. / Denke daran, / was der Allmächtige kann, / der dir mit Liebe daran, / was der Allmächtige kann, / der dir mit Liebe begeg- begegnet. net. 5 Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen. / Lob ihn 8 9 mit allen, die seine Verheißung bekamen. / Er ist dein Licht, / Seele, vergiss es ja nicht. / Lob ihn in Ewigkeit. Amen. 14-EGV-Feier-Liborifest_inhalt.indd 8-9 T: Joachim Neander 1680/AÖL 1973, M: Halle 1741 nach Stralsund 1665 06.07.17 13:38 5. Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen. / Lob 3. Die Kirche ist erbauet / auf Jesus Christ allein. / Wenn sie ihn mit allen, die seine Verheißung bekamen. / Er ist dein auf ihn nur schauet, / wird sie im Frieden sein. / Herr, dich Licht, / Seele, vergiss es ja nicht. / Lob ihn in Ewigkeit. Amen. preisen wir, / auf dich bauen wir; / lass fest auf diesem Grund T: Joachim Neander 1680/AÖL 1973, M: Halle 1741 nach Stralsund 1665 / uns stehn zu aller Stund. 4. Seht Gottes Zelt auf Erden! / Verborgen ist er da; / in G E S Ä N GE 524 525 Prozession in die Krypta KIRC HE – Ö KUMENE menschlichen Gebärden / bleibt er den Menschen nah. / Herr, wir danken dir, / wir vertrauen dir; / in Drangsal mach Kirche – Ökumene uns frei / und steh im Kampf uns bei. 4 4 478 5. Sein wandernd Volk will leiten / der Herr in dieser Zeit; / h / œ ˙ 1 Einœ Hausœ voll Gloœ -- rieœ schau etœ weitœ üœ - berœ 477 er hält am Ziel der Zeiten / dort ihm sein Haus bereit. / Gott, ˙ œ wir loben dich, / Gott, wir preisen dich. / O lass im Hause 1 Gott ruftœ seinœ Volk zuœ - sam˙ - men˙ dein / uns all geborgen sein. 2 In gtt --li chem Er - bar - men Œ T: 1. Str.: Joseph Mohr 1875, 2. – 5. Str.: Hans W. Marx (1972) 1975, 3 Neu schafft des Gei - stes We - hen alœ - le Land, aus ewœ - gemœ Steinœ erœ - œ ˙ œ œ M: Joseph Mohr 1875 œ Œ Nach der Erhebung des Liborischreins verehren der Erzbi- ˙ ˙ Ó ˙ œ œ œ œ œ œ œ œ schof, alle Bischöfe sowie die Domkapitulare und Domvikare 1 rings˙ aufœ demœ Er˙ - den - rund, eint bau- et von Got- tesœ Mei -- sterœ hand.˙. uns in die Reliquien. 2 liebt Chri-stus al - le gleich; die Rei-chen / 3 das An --ge sicht der Welt und lässt ein ˙ j ˙ j Iesu, corona mentium O Jesu, deiner Gläub’gen Kron’, / ˙ œ. ˙ œ. Aeterna te colentium; Die bleibt in alle Ewigkeit, Gott, wir lo- benœ dich,˙ Gott, wir prei- senœ dich.œ Oœ œ ˙ œ ˙ Quo dante, non inglorius Durch deine Gnad’ Liborius œ ˙ ˙ œ ˙ ˙ / Tot signa dat Liborius. Viel große Wunderzeichen wirkt. 1 Chri - sti Na - men zu ei --nem neu en Bund. œ 2 und die Ar - men be - ruft er in sein Reich. œ œ œ œ ˙. œ œ œ œ œ ˙. En sacra lux inclaruit, Das heil’ge Licht des Tags erscheint, 3 Volk er - ste - hen, das er sich aus --er wählt. lass im Hau- se dein uns all ge-- bor gen sein. Qua praesul hic apparuit An dem der Hirt die Erde ließ, In sempiterno lumine, Um teilzunehmen ewiglich, / ˙ 2.2 AufAuf Zion hoch gegründetgegründet / /steht steht Gottes Gottes heilge heilge Stadt, Stadt, / dass / Tuo beatus numine. An deiner Gottheit sel’gem Licht. Ó ˙ ˙ œ ˙ siedass der sie Welt der verkündet,Welt verkündet, / was Gott / was gesprochen Gott gesprochen hat. / Herr, hat. wir / Hic post subacta crimina Er überwand der Sünden Reiz; 1 Wir sind des Herrn Geœ --mein˙ de˙ und rühmenHerr, wir dich, rühmen / wir dich,bekennen / wir dich,bekennen / denn dich, du hast / denn uns du bestellt hast Ad celsa divûm limina Zur hehren Himmelsherrlichkeit 2 Als Schwe-stern und als rü - der sind /uns zu Zeugenbestellt in/ zu der Zeugen Welt. in der Welt. 3 Hilf, Gott, dass ei - nig wer - de dein Pervenit abstinentia, Durch Opferlieb’ gelangte er, 3 Die Kirche ist erbauet / auf Jesus Christ allein. / Wenn sie Precumque diligentia. Und immerwährendes Gebet. auf ihn nur schauet, / wird sie im Frieden sein. / Herr, dich M: Gustav Schauerte (1876-1945) œ Ó ˙ œ œ œ œb preisen wir, / auf dich bauen wir; / lass fest auf diesem 1 fei --ernœ seiœ nenœ Tod.˙ In uns lebt, der uns Grund / uns stehn zu aller Stund.
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