G E M E I N D E H E

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G E M E I N D E H E Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 1 Wer glaubt ist nie allein Gemeindeheft Messfeier mit Papst Benedikt XVI. „Neue Messe München“ 10. September 2006 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 3 Grußwort „Wer glaubt ist nie allein.“ Dieses Wort steht über dem Besuch des Heiligen Vaters in seiner bayerischen Heimat. Diese Gemeinschaft erfahren wir in besonderer Weise, wenn Papst Benedikt mit uns die heilige Messe feiert. In jeder Eucharistiefeier wissen wir uns mit dem Papst verbunden. Darum nennen wir im Hochgebet jedes Mal seinen Namen. Diese Einheit mit ihm, die zu unserem Kirchesein gehört, gründet in unserem Glauben und wird bei der heiligen Messe am 10. September auf dem Münchner Messegelände sichtbar und erfahrbar. Wir hören das Wort Gottes, das uns Papst Benedikt ver- kündet, wir verbinden uns in Gebet und Gesang zum Lob Gottes und feiern den Tod und die Auferstehung des Herrn, der in unserer Mitte ist. Schließlich lassen wir uns in unsere Familien und Gemeinden senden, damit überall spürbar wird: „Wer glaubt ist nie allein.“ Ich sage allen, die zur Vorbereitung dieses Gottesdienstes und der Besuchstage in München beitragen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Allen Mitfeiernden wünsche ich ein frohes Fest des Glaubens. Am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, dem 15. August 2006 Friedrich Kardinal Wetter Erzbischof von München und Freising 3 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 4 Das Enghausener Kreuz 2003 begann eine umfassende, schwierige, aber dennoch irgendwie „normale“ Restaurie- rung des lebensgroßen Kruzifix aus der Filialkirche „Auffindung des Kreuzes“ in Enghausen (Pfar- rei Priel bei Moosburg). Das Enghausener Kreuz war 2003 – noch – eines der wenigen und bedeutenden romanischen Kru- zifixe Bayerns um 1200, aber immerhin eines von mehreren und weitaus nicht so „berühmt“ wie die Kruzifixe von München- Forstenried, Altenstadt (Obb.) oder Wessobrunn. Die wirklich spektakulären frühen, monu- einem fürchterlichen Zustand, mentalen Kruzifixe waren schmutzig, durch Vogelkot ver- ohnehin nicht in Bayern zu fin- unreinigt, die Fassungen waren den, allenfalls in Aschaffenburg, in großem Umfang instabil, das sondern im Rheinland, in Frank- Holz ausgemergelt. Dazu kam, reich, Italien… dass die letzte Restaurierung des Was also zwar mit hoher Auf- 20. Jh., wie so oft, durch grobe merksamkeit, aber nicht mit Vorgehensweisen mehr zerstörte ungewöhnlicher Nervosität als restaurierte. begann, endete nun mit einer Dringender Handlungsbedarf Sensation, die kaum mehr war angesagt und selbstver- widerlegbar sein wird. ständlich wurden hohe Anforde- Das Enghausener Kreuz wurde rungen an die ausführenden bis zu Beginn der Restaurierung Restauratoren gestellt. Immerhin 2003 - wie fast alle romani- handelte es sich um eine nicht schen Kreuze Oberbayerns – um ganz so häufige romanische 1200 datiert. Weitgehend unbe- Großplastik von hoher Qualität stritten. Das Kreuz war zu und v.a. um ein im lokalen Beginn der Restaurierung in Umfeld viel verehrtes Gnaden- 4 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 5 bild. Dennoch – die Restaurie- 890/900 entstanden und ist rung war restaurierungs- und damit die älteste monumentale konservierungstechnisch zwar Christusdarstellung, das älteste, schwierig, aber nicht spekta- lebensgroße Kruzifix überhaupt. kulär. Der ausdrucksstarke Gekreuzigte Erst als sich an einem anderen dürfte dabei aus dem ehem. romanischen Kreuz in Schaftlach Benediktinerkloster im nahen durch naturwissenschaftliche Moosburg stammen, das als kai- Untersuchungen eine spekta- serlich-karolingische Abtei im kuläre Frühdatierung in die otto- 9. Jh. in großer Blüte stand. nische Zeit um 1020 ergab, wur- Vielleicht ist das Enghausener den wir auch in Enghausen hell- Kreuz entstanden im Zusam- hörig, zumal einige stilistische menhang der Kaiserkrönung Besonderheiten (wie die Haar- König Arnulfs am 16.7. 895, tracht oder das Lendentuch) der wenige Monate vorher immer irritierten. Wir starteten Moosburg reich ausstattete und ein naturwissenschaftliches seinem bischöflichen Berater Untersuchungsprogramm, des- und Fürsprecher, Bischof Waldo, sen erste Ergebnisse zunächst als Eigenkloster schenkte. Das alle irritierte, erstaunte, skeptisch Enghausener Kreuz als kaiser- oder euphorisch werden ließ, lich-karolingisches Kunstwerk und das sich zur Sensation oder bereits als erster Reflex verdichtete, je mehr Ergebnisse Freisingischer Kunst auf die vorgelegt werden konnten. karolingische Reichskunst? Das Fazit der eingehenden Un- Die abseits gelegene Kirche in tersuchungen, nicht unähnlich Enghausen gehörte über Jahr- intensiver medizinischer Unter- hunderte zu Moosburg und suchung, von der Computer- bewahrte das bislang für drei tomographie, über mehrfache Jahrhunderte jünger angesehene Holzaltersbestimmungen ver- Meisterwerk, das künstlerisch schiedener Institute in der bereits eine hohe Formvollen- Radiokarbontechnik C14, Rönt- dung zeigt wahrscheinlich seit gen, bis zu Pigment- und Binde- der Zeit, als in Moosburg die mittelanalysen aller Art, usw.: Neuausstattung unter H. Lein- Das Enghausener Kreuz ist um berger ältere Kunstwerke in die 5 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 6 Filialen abdrängte. Gerade der Kreuz zu den monumentalen Kopf Christi ist von großer, Königsdarstellungen der Roma- hoheitsvoller Würde, die Augen nik, den expressiv leidenden sind geöffnet, der Blick ist Christusfiguren der Gotik zu den durchdringend. Die Haartracht durch Schönheit, Eleganz ausge- ist typisch für die karolingische zeichneten barocken Darstellung Zeit, Vergleichswerke sind aber usw. Nie ist nur der Mensch und bislang nur in der Buchmalerei nur das Leid, der Tod, immer ist oder der Elfenbeinkleinplastik zu der Ausblick in die Überwindung finden. Es fehlen Nachweise von von Tod und Leid in der göttli- Dornen- oder Königskrone. chen Erlösungstat am Kreuz, Ziel Christus ist noch nicht der König der inhaltlichen Aussage von wie in romanischen Bildwerken, künstlerischen Darstellungen auch nicht der expressiv Leiden- von Christus am Kreuz. de der Gotik, er ist in seiner So ist nicht nur das Kreuz, Zei- Würde der göttliche Mensch, chen der Erlösung jenseits von der uns in seiner hoheitsvollen Leid und Tod, das zentrale Sym- Größe als Erlöser, als Überwin- bol der Christen, alle Darstellun- der von Tod und Leid unaus- gen der Kunst versuchen dies weichlich anblickt. auch in künstlerischer Gestal- Die jetzt sichtbare von Blut- tung mit je unterschiedlichen spuren durchdrungene Fassung inhaltlich-formalen Schwerpunk- des Kruzifix ist im 17. Jh. ten sichtbar, ahnbar, verstehbar entstanden, es war die einzig zu machen. durchgängig vorhandene Fas- Enghausen steht dabei am sung am Bildwerk und ist Beginn einer endlos langen Zeichen einer völlig veränderten Reihe der künstlerisch beein- theologischen Auffassung von druckenden Formulierungen der Christus am Kreuz, dessen Blut- zentralen Erlösungstat Christi. spuren deutlich sichtbare Zei- Jenseits aller kunsthistorischen chen des Leids sind, dessen hel- Sensationen ist das Enghausener les Inkarnat aber wie von innen Kreuz wieder in den Chorraum heraus glänzt und so auf die der kleinen Filialkirche zurückge- Überwindung des Leids hin- kehrt, wird wieder vielfach ver- weist. Immer ist es ja der Span- ehrt werden, wieder Zeichen nungsbogen von Leid und Er- sein für die Großartigkeit unse- lösung, der alle Kruzifixdarstel- res Glaubens, wird eindringli- lungen je zu Zeiten mit unter- ches, erschütterndes Bild sein schiedlichen Schwerpunkten von Christus, dem lebendigen bestimmt, eben von der hoheits- Sohn Gottes und seiner un- vollen göttlichen Würde des fassbaren Erlösungstat. Menschen im Enghausener 6 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 7 INHALT Grußwort des Erzbischofs von München und Freising, 3 Friedrich Kardinal Wetter Das Enghausener Kreuz 4 Einstimmung auf die gemeinsame Feier der Eucharistie 8 Angelus-Gebet 9 Rosenkranz-Andacht 12 Morgenlob 25 Messfeier 36 Impressum 59 Danksagung 60 Anfahrt 62 7 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 8 Einstimmung auf die gemeinsame Feier der Eucharistie 8 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 9 Sonntag, 10. September 2006 – 6.00 Uhr ANGELUS-GEBET Die Benedikt-Glocke läutet zum Gebet. Die Papst-Benedikt-Glocke ist das Geschenk der Bürgerschaft der Stadt Traunstein aus Anlass der Verleihung der Ehrenbürgerwürde im Februar 2006. Joseph Ratzinger bezeichnete Traunstein seit jeher als seine Vater- stadt, hat er doch seine Jugend in dieser Stadt im Chiemgau verbracht. Benedikt XVI. charakterisierte Traunstein wäh- rend der Feierstunde in Rom mit dem Dreiklang: "Humanitas – Christianitas und Liberalitas Bavarica". Diese drei Begriffe sind mit dem Wappen des Papstes, dem Stadtwappen Traun- steins und einem Relief des Papstes auf der Glocke einge- gossen. Papst Benedikt XVI. übereignet die Glocke dem Studiensemi- nar St. Michael in Traunstein. Dort war er Schüler und das stattliche Gebäude auf der Wartberghöhe diente ihm über Jahrzehnte als Ort jährlicher Urlaubsaufenthalte. Die Bene- dikt-Glocke wird dort Teil eines neu geschaffenen Geläutes werden, das die im Krieg entfernte Glocke ersetzen wird. Während des Gottesdienstes kann der Papst seine Benedikt- Glocke sehen und hören. Mit den anderen fünf Glocken wird die Benedikt-Glocke erstmals in der Stunde des Abflugs des Heiligen Vaters aus seiner bayerischen Heimat über Traun- stein erklingen. Sie soll eine dauernde Erinnerung an diesen großen Sohn des Studienseminars St. Michael und der Stadt Traunstein sein. 9 Gemeindeheft-Riem 01.08.2006 14:05 Uhr Seite 10 V: Der Engel des Herrn brachte Maria
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