April – Juni 2017
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Zeughauskino ZEUGHAUSKINO PROGRAMM Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2 10117 Berlin April – Juni 2017 T +49 30 20304-421 (Büro) T +49 30 20304-770 (Kinokasse) F +49 30 20304-424 → Continental Films [email protected] → DEFA-Komödien, 1947–1969 www.zeughauskino.de → Joseph Conrad INHALT VORWORT 1 Höhepunkte 2 Es begann am 26. Juni 1992 Filmreihen Milak, der Grönlandjäger Aus dem Fernseharchiv 4 Berlin.Dokument 8 FilmDokument 12 Filme für das besetzte Frankreich Alfred Greven und die Continental 14 Joseph Conrad 36 Lachende Erben: DEFA-Komödien, 1947-1969 44 Seit einem Vierteljahrhundert präsentieren Mitglieder und Freunde Der Luthereffekt 56 des Vereins CineGraph Babelsberg Wiederentdeckungen der deutsch- sprachigen Filmgeschichte im Zeughauskino. Die im Juni 1992 S wie Sonderprogramm 68 gestartete, monatlich stattfindende Reihe dürfte damit einmalig sein. Keine zweite hat über einen solch langen Zeitraum kontinuierlich Wiederentdeckt 70 deutsche Filmgeschichte erforscht und auf unterschiedliche Art ver- Seelennot mittelt. „Filme, die lange in den Archiven geschlummert haben, die Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland möglicherweise jetzt erst wieder in einer rekonstruierten Kopie von 1949 bis 1963 74 vorführbar sind, sollen einmal monatlich gezeigt werden“, heißt es programmatisch im ersten Ankündigungstext. Am Konzept von Wiederentdeckt hat sich seitdem nichts Wesentliches geändert. In Aktuelle Ausstellungen enger Zusammenarbeit vor allem mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek präsentiert die Reihe bevorzugt Sonderausstellungen im Deutschen Historischen Museum 89 Randständiges, Vergessenes, Übersehenes oder Unterschätztes – ein Anliegen, dem sich das Zeughauskino in besonderem Maße Kalender verpflichtet fühlt. Am 2. Juni wird mit dem von Peter Gotthardt am Flügel begleiteten Stummfilm Milak, der Grönlandjäger noch ein- Alle Termine im Überblick 90 mal das Programm zu erleben sein, mit dem Wiederentdeckt am 26. Juni 1992 startete. Anschließend soll gefeiert werden. Sie sind Filmwerkstatt herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Zeughauskino-Team Angebote für Schulklassen 96 Service & Impressum Tickets, Verkehrsverbindung & Parken, Impressum 97 Titel: Lord Jim (Park Circus) 2 HÖHEPUNKTE HÖHEPUNKTE 3 Vortrag & Film Berlin.Dokument Jean-Pierre Bertin-Maghit 2. Juni 1967 Im Vorfeld der Vorführung von Jean Grémillons Lumière d'été stellt Vor 50 Jahren, vom 27. Mai bis 4. Juni 1967 besuchten der persische der Filmhistoriker Jean-Pierre Bertin-Maghit am 10. Juni um 18 Uhr Schah Mohammad Reza Pahlavi und seine Frau Farah Pahlavi die das französische Kino der Besatzungszeit vor. Ein Vortrag in Beglei- Bundesrepublik und West-Berlin. Ein Staatsbesuch, der zahlreiche tung der Continental Films-Retrospektive Filme für das besetzte Proteste und Demonstrationen auslöste. Berlin.Dokument stellt Frankreich. zwei zeitgenössische Dokumentarfilme vor, die auch die Polizei- arbeit in den Fokus rücken und von denen jeder auf seine Weise Ankündigung auf Seite 30 Gegenöffentlichkeit herstellen möchte. Ankündigung auf Seite 11 Zu Gast Bertrand Tavernier Vom 10. Mai bis 15. Juni gewährt die Retrospektive Filme für das besetzte Frankreich einen Einblick in die Arbeit der vom deutschen Propagandaministerium kontrollierten Firma Continental Films, die eine zentrale Rolle im französischen Filmschaffen der Jahre 1940 bis 1944 spielte. Wir freuen uns, dass Bertrand Tavernier, dessen Film Laissez-passer am 11. Mai zu sehen ist, bereits am 10. Mai unser Gast bei der Eröffnung der Retrospektive sein wird. Ankündigung auf Seite 15 FilmDokument Peter Pewas Dokumentarfilme Film-Matinee Zeit seines Arbeitslebens hat Peter Pewas, der vor allem als Regis- Das Berliner Schloss im Film seur von Spielfilmen bekannt ist, auch Dokumentarfilme realisiert. Im Rahmen von FilmDokument stellt Günter Agde am 16. Juni Pewas Wie das Schloss und seine Umgebung vor 1950 tatsächlich aussahen, dokumentarische Arbeiten vor, die zwischen 1932 und 1967 entstan- zeigt die von Jeanpaul Goergen kuratierte Filmzeitreise anhand von den sind. selten gezeigten historischen Aufnahmen, die wir am 2. April im Rahmen einer Film-Matinee präsentieren. Ankündigung auf Seite 13 Ankündigung auf Seite 69 4 AUS DEM FERNSEHARCHIV AUS DEM FERNSEHARCHIV 5 Dazwischen Eine Rose für Jane BRD 1970, R: Hans W. Geißendörfer, B: Roald Koller, Hans W. Geißendörfer, K: Robert (d.i. Robby) Müller, M: Klaus Doldinger, D: Heinz Bennent, Martine Brochard, Eddie Constantine, Paul Albert Krumm, Klaus Lemke, Ton Lensink, Rolf Zacher, 92' · DigiBeta MI 05.04. um 20 Uhr + SO 09.04. um 20.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel Aus dem Fernseharchiv Hans W. Geißendörfer ist inzwischen vor allem als geistiger Vater und langjähriger Produzent der Lindenstraße bekannt. In jungen Jahren In den Archiven der öffentlich-rechtlichen Fernseh- gehörte er zu den prominentesten Vertretern des Neuen Deutschen sender Deutschlands liegt ein kaum bekannter Schatz: Films. Nach zwei abendfüllenden Kinofilmen inszenierte er 1970 Spielfilme teils prominenter Regisseure und/oder erstmals für das Fernsehen. Eine Rose für Jane erzählt die Geschichte Drehbuchautoren, entstanden hauptsächlich in den eines einsamen Profikillers, der in eine fremde Stadt kommt, dort sechziger und siebziger Jahren, als die Rundfunk- aber nicht mit der gewohnten Routine seinem Geschäft nachgehen anstalten zugleich ein Übungs- und Experimentierfeld kann, sondern zum Spielball in einem Komplott unter Gangstern auch für Nachwuchsfilmemacher boten. Reine TV- wird. Produktionen, die in aller Regel auch nur im Fernsehen gezeigt wurden, dort allerdings ein Millionenpublikum Die weitgehend wortlose Handlung, die an einem einzigen Tag spielt, erreichten. Auf diesen weitgehend vergessenen Teil sollte – für die damaligen „Jungfilmer“ nicht untypisch – eine Aus- der deutschen Filmgeschichte möchte die von Jan einandersetzung mit dem Genrekino, seinen Mechanismen, Wir- Gympel initiierte und mitkuratierte Reihe Aus dem kungsweisen und trivialen Mythen sein. Klaus Doldinger komponierte Fernseharchiv hinweisen: Monatlich wird ein Fernseh- einen Soundtrack, der ebenso ausgefeilt ist wie jede Einstellung und spielfilm präsentiert, der seit langem nicht mehr die Abläufe in ihr. Geißendörfers Co-Drehbuchautor und Regieassis- aufgeführt wurde und anderweitig nicht verfügbar tent war Roald Koller (1954-1978), der zur tragischen Figur wurde, als ist. Arbeiten von bemerkenswerter Qualität und Viel- er sich nach Problemen mit der Auswertung seines Regie-Erstlings falt, die umso mehr erstaunen, als die thematisch und Johnny West das Leben nahm. Im Tagesspiegel vom 31.10.1970 schrieb ästhetisch zum Teil eher „schwierigen“ Werke ihre Sibylle Wirsing über Eine Rose für Jane: „Der Film erinnert nicht Erstausstrahlung meist im Hauptabendprogramm der unvorteilhaft an frühe Gangsterfilme von Jean-Luc Godard. Mag die ARD erlebten. Auch im zweiten Quartal 2017 zeigen Ausgelassenheit fehlen, die Konzentration ist da. Die Unterwelt, wir Produktionen des Westdeutschen Rundfunks die man sich der Einfachheit halber gern als ein Kanalsystem unter Köln. der Großstadtoberfläche vorstellt, liegt bloß.“ (gym) Die Veranstaltungen der Reihe Aus dem Fernseharchiv finden bei freiem Eintritt statt. 6 AUS DEM FERNSEHARCHIV AUS DEM FERNSEHARCHIV 7 Die Eltern Dazwischen BRD 1974, R: Hans W. Geißendörfer, B: Hans W. Geißendörfer, Klaus Baedekerl, BRD 1982, R: Doris Dörrie, B: Doris Dörrie, Suse Reichel, K: Peter Gauhe, M: Paul Bernd Eichinger, K: Robby Müller, M: Eugen Thomass, D: Anne Bennent, Heinz Shigihara, D: Carmen Eckhardt, Rolf Berg, Nora Schwartz, Brigitte Röttgers, Bennent, Barbara Rütting, Henri Serre, Heinz Schubert, Diane Bennent, David Wolfgang Krassnitzer, Tana Schanzara, 81' · DigiBeta Bennent, Hans Elwenspoek, 96' · DigiBeta DI 13.06. um 20 Uhr + SO 18.06. um 20.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel SO 21.05. um 18 Uhr + MI 24.05. um 20 Uhr · Einführung: Jan Gympel Seit die ursprünglich für das Fernsehen produzierte Komödie Männer Mit Die Eltern, an dessen Drehbuch der damals noch unbekannte 1985/1986 ein Überraschungserfolg wurde, zählt Doris Dörrie zu Bernd Eichinger mitgewirkt hatte, setzte sich Hans W. Geißendörfer den bekanntesten und wichtigsten deutschen Regisseurinnen. Ihren ein weiteres Mal mit dem Genrekino auseinander. In der offenkundig ersten abendfüllenden Spielfilm schuf sie nach einer Reihe von von Henry James’ The Turn of the Screw inspirierten Geschichte Dokumentationen und Kurzfilmen. Dazwischen schildert einen Ab- wird ein kleines Mädchen von seiner reichen Großmutter zur Allein- schnitt im Leben eines pubertierenden Mädchens, zwischen Kindheit erbin ausersehen. Den bald folgenden Unfalltod seiner Eltern will und Erwachsensein, zwischen der ruhigen, bürgerlichen Existenz das Kind nicht akzeptieren, zumal ihm diese immer wieder erscheinen. beim Vater in der provinziellen Kleinstadt und den Wochenenden und Oder versuchen nur die habgierigen Pflegeeltern, das Mädchen Ferien bei der Mutter, die mit neuem Partner und künstlerischen verrückt zu machen? Ambitionen in Kölns Alternativszene lebt. In der Metropole findet die Die Kritik lobte einmütig, teils begeistert, die Leistung der damals Sechzehnjährige die erste große Liebe in einem zwei Jahre älteren zehnjährigen Hauptdarstellerin Anne Bennent, für die Geißendörfer Jungen, der Frauen allerdings vor allem als Zeitvertreib betrachtet den Film konzipiert hatte und die damit den Grundstein für ihre und parallel eine Beziehung zu einer Endzwanzigerin pflegt. Karriere legte. Neben ihr spielten