Quellen Zur Geschichte Thüringens Bd. 10

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Quellen Zur Geschichte Thüringens Bd. 10 Quellen zur Geschichte Thüringens Herausgegeben von Adrian Hummel und Thomas Neumann »Über allen Gipfeln…« Kultur in Thüringen 1772–1819 Politische, gesellschaftliche, pädagogische Kultur Quellen zur Geschichte Thüringens Kultur in Thüringen 1772–1819 Quellen zur Geschichte Thüringens »Über allen Gipfeln …« Kultur in Thüringen 1772–1819 Politische, gesellschaftliche, pädagogische Kultur Herausgegeben von Adrian Hummel Thomas Neumann Titelfoto: Die Titelabbildung zeigt einen Ausschnitt des Titelblatts von „Krebsbüchlein oder Anweisung zu einer unvernünftigen Erziehung der Kinder von Chr. Gotth. Salzmann. Dritte rechtmäßige, umgearbeitete, vermehrte und verbesserte Auflage. Erfurt 1792“. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Bergstraße 4, 99092 Erfurt 1999 ISBN 3-931426-29-7 Inhaltsverzeichnis EINFÜHRUNG Legitimation der Textauswahl Thüringen als ein kulturelles Zentrum des deutschen Sprachraums . 9 Der räumliche und zeitliche Rahmen . 11 Der vorausgesetzte Kulturbegriff: ›Kultur‹ als Poetik der Geschichte . 12 Die Prinzipien der Textauswahl und Textwiedergabe . 14 POLITISCHE KULTUR Sachsen-Weimar-Eisenach zwischen den Großmächten 1. Herzog Karl August an Graf von Görtz. Eisenach, 12. Juli 1787 . 17 2. Herzog Karl August an Freiherrn von Loeben. Weimar, 30. März 1788 . 18 3. Herzog Karl August an Markgraf Karl Friedrich von Baden. Weimar, 8. August 1788 . 23 Aufgeklärter Absolutismus in Sachsen-Meiningen 4. Gemeinnützige Instruktion vom 22. Februar 1793 . 25 Thüringen und die Französische Revolution 5. Christoph Martin Wieland: Betrachtungen . 31 6. Warnung für einer abscheulichen Mode . 39 Die Einführung des Code Napoléon 7. Königliches Dekret vom 23. Januar 1803 . 42 8. Königliches Dekret vom 27. Januar 1808 . 46 Eine landständische Verfassung 9. Grundgesetz über die Landständische Verfassung des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach (vom 5. Mai 1816) . 48 Das Wartburgfest (18./19. Oktober 1817) 10. Der Studentenfrieden auf der Wartburg . 54 11. Jakob Friedrich Fries: An die deutschen Burschen . 65 12. Brief Karl Friedrich Ernst Frommanns an seinen Sohn Friedrich Johannes Frommann. Jena, 7. Dezember 1817 . 69 5 Inhaltsverzeichnis Eine verhängnisvolle Kontroverse: ›Vaterlandsverrat‹? 13. Heinrich Luden: VI. Extrait d’un manuscrit . 71 14. August von Kotzebue: Erste und letzte Erklärung . 73 15. Heinrich Luden: Auch eine Erklärung, aber nicht die letzte . 79 Nach der Verkündigung der Karlsbader Beschlüsse (31. Oktober 1819) 16. Die Herausgeber der Dorfzeitung . 83 17. Clemens Wenzeslaus Coudray. Übersicht meiner Lebensereignisse. 1820 . 84 GESELLSCHAFTSKULTUR Der ›Weimarer Musenhof‹ 18. Johann Wolfgang Goethe an Johann Heinrich Merck. Weimar, 22. November 1776 . 87 19. Karl August Böttiger: Zur Weimarschen Genieperiode von 1775–1781 . 87 20. Karoline Jagemann: Wieder in der Heimat (1796–1797) . 91 Leihbibliotheken und Bücherverbote 21. Christoph Erhard Sutor: Nachricht . 94 22. Zensur des Buchverleihs? . 95 ›Volksaufklärung‹ 23. Rudolf Zacharias Becker: Versuch über die Aufklärung des Landmannes . 102 24. Rudolf Zacharias Becker: Noth- und Hülfsbüchlein . 117 25. Karl Hohnbaum an Karl Barth in Rom. Hildburghausen, 17. Februar 1818 . 121 26. Dorfzeitung. Sonnabend, den 2. Januar 1819 . 124 Umgangsformen 27. Über alte und moderne Sprach-Sitte . 127 Weimar. Ein zeitgenössischer Reiseführer 28. Joseph Rückert: Bemerkungen über Weimar . 135 6 Inhaltsverzeichnis Bürgerliche Geselligkeit. ›Mittwochs-Kränzchen‹ beim ›Olympier‹ (1801/1802) 29. Goethes Cour d’Amour . 141 Friedrich Schillers Begräbnis 30. Beerdigte bei der Stadt-Gemeinde . 150 31. Johannes Wilhelm von Archenholz: Schillers Beerdigung . 150 32. Nachschrift eines Einwohners von Weimar . 153 Bürgerliches Kriegs-Erleben. Die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt (14. Oktober 1806) 33. Brief Georg F.W.Hegels an Friedrich I.Niethammer. Jena, 24. Oktober 1806 . 156 34. Friedrich von Müller: Erinnerungen aus den Kriegs- zeiten . 157 35. Brief Johanna Schopenhauers an Arthur Schopenhauer. Weimar, 7. November 1806 . 159 Ein gesellschaftliches Ereignis. Napoleon und der ›Erfurter Fürstenkongreß‹ (1808) 36. Weimar und Erfurt im September und Oktober 1808 . 162 37. Johann Wolfgang Goethe: 1808. September. Oktober . 167 Damenmode (nach den Befreiungskriegen 1813/14) 38. W. v. Ch.: Was Sitte, was Mode sei, oder Deutscher Frauen Volkstracht . 172 PÄDAGOGISCHE KULTUR Christian Gotthilf Salzmann: Das Schnepfenthaler Erziehungskonzept 39. Etwas von Juden . 178 40. Mittel, Kindern das Lügen zu lehren . 182 Johann Gottfried Herder: Pädagogik als Humanwissenschaft 41. Vom ächten Begriff der schönen Wissenschaften und von ihrem Umfang unter den Schulstudien . 186 7 Inhaltsverzeichnis Didaktik des Kinderbuchs 42. Friedrich Justin Bertuch: Bilderbuch für Kinder (I) . 196 43. Friedrich Justin Bertuch: Bilderbuch für Kinder (II) 202 44. Heinrich August Müller: Denksprüche . 205 Weibliche Erziehung 45. Karoline von Wolzogen: Agnes von Lilien . 208 Anfänge der Sozialpädagogik. Das ›Falksche Institut‹ in Weimar 46. Johannes Daniel Falk: Gesellschaft der Freunde in der Not zu Weimar . 213 Friedrich Fröbel: ›Romantische‹ Pädagogik und ›Sphärisches Gesetz‹ 47. Die allgemeine deutsche Erziehungsanstalt in Keilhau bei Rudolstadt . 217 Erläuterungen . 228 Weiterführende Literatur . 231 Register . 239 Abbildungsverzeichnis und Druckgenehmigungen . 243 8 Einführung Kultur in Thüringen 1772–1819 EINFÜHRUNG Legitimation der Textauswahl Thüringen als ein kulturelles Zentrum des deutschen Sprachraums Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert dürfen die fürst- lichen oder (reichs-) städtischen Territorien auf dem Gebiet des heutigen Freistaates Thüringen (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hild- burghausen, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt u. a.)1 zu den kul- turell ambitioniertesten Gebieten des damaligen deutschen Sprachraumes gerechnet werden. Besagte Position verdankte die thüringische Region nicht nur der allseits bekannten Anwesenheit international renommierter Dichter am ›Weimarer Musenhof‹ der Herzogin-Mutter Anna Amalia und des Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar- Eisenach: Christoph Martin Wieland (seit 1772), Johann Wolf- gang Goethe (seit 1775), Johann Gottfried Herder (seit 1776), Friedrich Schiller (endgültig seit 1787) oder Jean Paul Friedrich Richter (1798 – 1800) lebten dort oder hielten sich doch längere Zeit in Weimar auf. Auch die aufstrebende Landesuniversität in Jena bildete mindestens zwischen den Jahren 1785 (Begründung der ›Allgemeinen Literatur-Zeitung‹) und 1819 (Auflösung der Ur-Burschenschaft, Abwanderung bekannter Professoren) einen überregionalen Anziehungspunkt für bildungsbeflissene Stu- denten wie Friedrich Hölderlin (1794/95), Wilhelm von Hum- boldt (1794 – 1797) oder Clemens Brentano (1798 – 1801) und progressive Professoren vom Profile eines Karl Leonhard Rein- hold (1787 – 1794), Johann Gottlieb Fichte (1794 – 1799), Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1798 – 1803), Christoph Wilhelm Hufeland (1793 – 1801), Lorenz Oken (1807 – 1819), Jakob Friedrich Fries (1802 – 1805; 1816 – 1819) oder Heinrich Luden (ab 1806). Außerdem fanden zukunftsweisende Bestrebungen reform- pädagogischer Provenienz ihren Ursprung etwa in Schnepfen- thal um Christian Gotthilf Salzmann (seit 1784), in Keilhau un- 9 Kultur in Thüringen 1772–1819 Einführung ter Friedrich Fröbel (1817 – 1831) oder in Sachsen-Hildburg- hausen durch Karl Ludwig Nonne (seit 1810). Ein reges Thea- terleben der Residenzstädte Weimar, Lauchstädt und Gotha (um Konrad Ekhof und Johann Wolfgang Goethe) sowie naturwis- senschaftlich-ökonomische Innovationen traten hinzu (Astrono- mie, Forst- und Betriebswirtschaft, Ornithologie u.a.). Gemein- hin bemühten sich selbst die einzelnen Landesregierungen um fortschrittliche Rahmenbedingungen: Von der napoleonischen Gebietsorganisation dem Königreich Westfalen zugeschlagen, kamen nordwestliche Gebiete Thüringens (Eichsfeld, Mühlhau- sen, Nordhausen u.a.) wenigstens vorübergehend in den Genuß der Aufhebung aller Leibeigenschaft; Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen wiederum hatte bereits 1793 ein volkserzie- herisch orientiertes Regierungsprogramm im Sinne des aufge- klärten Absolutismus verkündet. Sachsen-Weimar-Eisenachs landständische Verfassung von 1816 schließlich galt nicht zu- letzt aufgrund der garantierten Pressefreiheit deutschlandweit für vorbildlich; vor allem ihretwegen erlebte Thüringen im An- schluß an die napoleonische Ära einen neuen Aufschwung der Buch- und Journal-Kultur. Freilich lieferte eine verhängnisvolle Weimarer Pressefehde um den angeblichen ›Vaterlandsverrat‹ des Unterhaltungsschriftstellers August von Kotzebue (1818) nicht nur den Anlaß für dessen spätere Ermordung (1819); viel- mehr beriefen sich die 1819 bundesweit verfügten ›Karlsbader Beschlüsse‹ gerade in ihrer Begründung auf die mörderischen Folgen thüringischer ›Pressefrechheit‹. Wiewohl durch Herzog Karl August von Sachsen-Weimar- Eisenach nur widerwillig umgesetzt, bereiteten die radikale Ein- schränkung der Pressefreiheit, das Verbot der liberal gesinnten Burschenschaft und Strafmaßnahmen gegen sympathisierende Jenaer Universitäts-Professoren der kulturellen Vorreiter-Rolle Thüringens mit dem Jahre 1819 ein vorläufiges Ende. Der Anwesenheit des entrückt vereinsamenden Johann Wolfgang Goethe zum Trotz verlagerten sich die kulturellen Schwerpunkte nach Berlin, Wien und München. 10 Einführung Kultur in Thüringen 1772–1819 Der räumliche und zeitliche Rahmen Die beschriebenen Eckdaten thüringischer Kulturhegemonie um 18002 definieren den räumlichen
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    Maria Schmidt (Weimar 1807 – 1875 Weimar). Stammbuch aus dem Goethe-Umkreis und aus Weimars großer Zeit: Auguste Maria Clara Schmidt , verheiratete Auguste Baum , (Weimar 28. Sept. 1807 – 12. März 1875 Weimar) war eine deutsche Schauspielerin, Opernsängerin (Sopran) und Harfenspielerin, die nach 1835 als Madame Baum auftrat. Ihre musikalische Ausbildung (Klavier, Harfe, Gesang) er- hielt Maria Schmidt bei ihrem Vater, dem ersten Fagottisten der Weimarer Hofkapelle, sowie dem Kammersänger Karl Melchior Jakob Moltke (Te- nor, 1783–1831), Mitglied des Weimarer Quartetts. Nach ihrem Debüt 1823 am Hoftheater in Weimar hatte sie 1824 die Hauptrolle in der Urauf- führung von C. M. v. Webers Oper „Euryanthe“ gesungen. Goethe hatte 1824 der damals 18jährigen Stammbuch-Besitzerin sein Gedicht: „Das hol- de Tal“ gewidmet. Unter den zahlreichen bekannten Namen der Theater- und Musikerszene Weimars und Jenas finden sich in ihrem Stammbuch: F. A. Durand, J. J. Graff, F. G. Hand, C. v. Heygendorff, Joh. Nep. Hum- mel, C. v. La Roche, W.Schroeder-Devrient, Marie Seebach, F. J. Veit (geb. Elkan), W. Vogel u.v.a. Inskribentenliste der Stammbucheinträge mit Datum der Ausstellung und Angaben aus den teilweise vorhandenen biographischen Einträgen und verschiedenen biographischen Nachschlagewerken. 1. „Therese“ , Dessau, 12. August 1832. Seite 1. 2. Pozzi, Franziska. Ehefrau des Baumeisters Carlo Pozzi (Nr. 3). Dessau, 12. August 1832. Seite 3. 3. Pozzi, Carlo [Ignazio]. Architekt und Baumeister (Mannheim 1766 – 1842 Dessau-Roßlau). Mitglied der aus dem Tessin stammenden Stuckateurs-Dynastie Pozzi. Von 1812 bis 1842 war Pozzi Leiter des Bauwesens in Anhalt-Dessau. Dessau, 13. August 1832. Seite 5. 4. Bandemer, Auguste de. Teplitz, 15.
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