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ÖSTERREICHS INSIDERBLATT FÜR DIE ELEKTROBRANCHE Ausgabe 3/2020

CORONAVIRUS LÄHMT GLOBALES BUSINESS DIE BRANCHE IM CHINA-KOLLER Messen werden abgesagt. Die Produktion in Fernost strauchelt. Die Unsicherheit wächst. Worauf der Handel sich einstellen muss und wie schlimm es noch werden könnte. Österreichische Post AG / MZ 14Z040117 M / Motopress Werbe-u. VerlagsgesmbH/Mariahilfer Straße 167 Top18 / 1150 Wien / Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien an: Postfach / 1150 Wien / Retouren 167 Top18 Straße VerlagsgesmbH/Mariahilfer Werbe-u. / MZ 14Z040117 M Motopress AG Post Österreichische

ANDREAS ROCKENBAUER PLATTFORMWIRTSCHAFT „Danke, schön war’s“ Gleiche Regeln für alle – jetzt! SCHRACK INFOTAGE KLAUS STEINMAURER Weiter auf Wachstumskurs „Die Mutter der Digitalisierung“ HERBERT PAIERL FPÖ GEGEN GIS „Eine Million ist nicht genug” Bärendienst am EFH JANOVSKY & BEKERLE PANASONIC Erfolg auf österreichisch Hollywood kommt heim Die neue Kraft aus Österreichs Nr. 1 Festnetz und Nr. 1 Mobilfunknetz €0 Internet Grundgebühr für die ersten 3 Monate

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edem Anfang wohnt ein Zauber inne...” die Funkis und suchte mir ebenfalls einen Platz. J Diese Zeile des Gedichts „Stufen” von Her- Was ich nicht wusste war, dass ich mich in die mann Hesse ist vielen Menschen bekannt, weil Generalversammlung geschmuggelt hatte und sie uns in den verschiedensten Kontexten im- die Kooperationen damals noch sehr darauf mer wieder um die Ohren gehauen wird. Den bedacht waren, sich eher wie Geheimbünde als Rest kennt man kaum. Das ist schade, denn da Einkaufsgenossenschaften zu verhalten. heißt es etwa auch: „Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise, und traulich eingewohnt, Nach ein paar einführenden Worten von so droht Erschlaffen. Nur wer bereit zu Auf- Gruber wurden Mappen mit wichtigen Un- bruch ist und Reise, mag lähmender Gewöh- terlagen ausgeteilt. Dabei kam eine der Mit- nung sich entraffen.” Und am Ende: „Des Le- arbeiterinnen auf ihrem Weg durch die Reihen bens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan auch zu meinem Platz. Während ich schon denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!” die Hand nach den begehrten Informationen ausstreckte, hielt diese plötzlich inne, machte Allerdings gebe ich zu, dass es nicht Hesse Danke, schön auf dem Absatz kehrt, hastete zu Gruber und war, der mir als erstes eingefallen ist, als ich war´s! flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin un- über dieses – mein letztes(!) – Editorial nach- terbrach dieser seine Ausführungen, um die gedacht habe. Es war eher ein profanes Stück Pop/Rock-Ge- Anwesenden in dramatischem Tonfall vor der Infiltration der schichte, das es mir diesbezüglich angetan hat. In Bob Segers Veranstaltung zu warnen. Song von 1978 „Still the same” kommt eine Textzeile vor, die mir schon seit Jahren nicht aus dem Kopf gehen will, weil sie Es seien, so der Funki-Chef, Menschen im Raum, die hier auf ganz unprätenziöse Weise eine tiefe Wahrheit enthält. „The nichts zu suchen hätten. Industrie oder Presse, das sei noch trick you said, was never play the game too long”, heißt es dort. nicht klar. Jeder solle sich bitte seine beiden Nachbarn an- schauen und sofort Alarm schlagen, wenn da jemand Unbe- Ja, Sie haben richtig gelesen: Dies hier ist mein allerletztes kannter hockte. Ich nützte den folgenden kurzen Tumult, um Editorial. Und jetzt, wo ich diese Worte vor mir auf dem Bild- mich schleunigst aus dem Staub zu machen und mit klopfen- schirm sehe, scheinen sie eine Ungeheuerlichkeit auszudrücken, dem Herzen wieder meinen Philips-Computern zu widmen. die ich noch vor gar nicht so langer Zeit für völlig ausgeschlos- Das war wohl eine Art Initiationserlebnis für mich und hatte sen gehalten hätte. Was ist passiert? Was wird passieren? Die eine Neugier geweckt, wie sie noch heute in mir steckt. Antwort auf diese Fragen möchte ich gerne geben und The trick you said, Dennoch war es eher Fa- gleichzeitig einen Blick über milienräson und auch die Schulter werfen – auf fast was never play the game too long... ein wenig Enttäuschung 30 Jahre Branchenerfahrung. über das desillusionieren- Mir aber auch das Aktuelle vergegenwärtigen, zum Drüber- de Konzernleben in meinem ersten Job nach dem Studium als streuen ein paarmal Danke sagen und gleichzeitig mit meiner Software-Entwickler bei Alcatel, die mich schließlich dazu be- Enttäuschung über die eine oder andere Entwicklung nicht hin- wogen, meine geliebte Beschäftigung mit dem Computer gegen ter dem Berg halten. das Verlagsgeschäft einzutauschen. Am Anfang etwas widerwil- lig, dann – spätestens mit der Ära der Mobilfunker Mitte der Meine Familie und meine Freunde wissen, dass der Journalis- 1990er und nach einem legendären Erlebnis mit dem ersten mus nicht meine erste Berufswahl war. Ich wollte Physiker wer- max.mobil-Chef Hansjörg Tengg – mit großer Begeisterung. den, kippte aber, wie es das Schicksal haben wollte, mit 15 Jah- Zum Journalisten wurde ich in der (harten) Praxis von meinem ren so richtig in die Computer-Technik. Für die Physik wäre Vater ausgebildet, das kommerzielle Handwerk hat mir meine, meine mathematische Begabung wohl nicht ausreichend gewe- stets im Hintergrund für eine gesunde Unternehmensbasis sor- sen, aber das Informatik-Studium schien wie gemacht für mich. gende Mutter beigebracht.

Allerdings besserte ich mir nebenbei mein Taschengeld mit Branche und Medium sind mir über die Jahre ans Herz ge- Geschichten für die E&W auf. Für eine ganz besondere Fach- wachsen und haben mein Leben bestimmt. Unzählige Kontak- zeitschrift, die mein Vater, meine Mutter und der gemeinsame te mit Händlern, Industriemanagern und Branchenvertretern Freund Fritz Knöbl aus Frust über die schlecht gemachten Ma- möchte ich nicht missen, viele menschlich und fachlich schöne gazine, die sich Anfang der 1980er am österreichischen Markt Begegnungen sind daraus hervorgegangen. Ebenso wie einige tummelten, mutig aus der Taufe gehoben hatten. enge Freundschaften, die bis heute halten und gewiss noch viele Jahre halten werden. Da fällt mir ein prägendes Erlebnis von der Funkberater- Tagung in Innsbruck ein, irgendwann in den späten achtziger Während meiner ersten journalistischen Gehversuche pas- Jahren. Die Marke Red Zac war noch nicht mal eine vage Idee sierte – fast möchte ich sagen – etwas Magisches, das mich und Chef war damals ein gewisser Mag. Ingolf Gruber. Ich soll- nachhaltig geprägt hat: Ich spürte, dass nahezu jede Beschäf- te für Philips den Händlern „Multimedia-PCs” präsentieren. tigung und jedes Thema, wenn man bereit ist, sich voll und Das war ganz lustig, aber mit der Zeit auch etwas langweilig. ganz darauf einzulassen und sein bestes zu geben, unglaublich interessante Facetten hat und einen rasch in seinen Bann ziehen Im Laufe der Tagung bekam ich mit, dass plötzlich immer kann. Plötzlich fesselten mich Dinge, von denen ich mir nie mehr Händler in einen großen Vortragssaal verschwanden. hätte vorstellen können, dass sie mich einmal interessieren wür- Nachdem ich neugierig geworden war, mischte ich mich unter den. Es war eine schöne Zeit.

| 3/2020 3 EDITORIAL

Im September 2002, bekam ich plötzlich die Chance, mein einstreifen zu dürfen, für die Leser ganz rasch nicht mehr inter- erstes Editorial zu verfassen. Ich glaube, das war einer der größ- essant ist und am Markt nichts mehr zu suchen hat. Das Ende ten Vertrauens- und Wertschätzungsbeweise meines Vaters, des Liedes: Jede Menge frei flottierender Gerüchte, die sich nicht der – sagen wir´s mal so – Zeit seines Lebens vieles grandios kontrollieren lassen und auch nicht redaktionell „eingefangen” gemacht hat, das Zeigen von Gefühlen jedoch nicht eine sei- und versachlicht werden können, weil ja dann kein Medium mehr ner Kernkompetenzen war. Meine anfängliche Scheu vor den da ist, das ernsthaft und substanziell darüber berichten könnte. übermächtig scheinenden Schuhen, in die ich schlüpfen muss- te, wich rasch echter Begeisterung. Ich hatte Spaß daran, Monat Es ist eine Mär, dass nur „bad News” „good News” sind. Die- für Monat jenen Platz zu füllen, den mein Vater mit seinen stets se Fehleinschätzung hält sich derart hartnäckig, weil Menschen pointiert geschriebenen Analysen zur Befindlichkeit der Bran- im Allgemeinen mit guten Nachrichten bloß solche assoziieren, che geadelt hatte, und genoss es, auf sehr persönliche Weise die durch Interessen gesteuert – also plumpe Gefälligkeits-News preiszugeben, was mir gerade durch den Kopf ging. – sind. Dabei sind das einzige, was wirklich zählt, interessante(!) Nachrichten. Das können „good News” genauso sein wie „bad Wieviele Menschen meine Editorials tatsächlich gelesen ha- News” – relevantes Kriterium ist allein das Maß der Überra- ben, weiß ich bis heute nicht. Aber jeder einzelne, der mir in schung beim Leser. Leider ist diesbezüglich schlaue Professiona- den vergangenen 18 Jahren zu verstehen gegeben hat, meine lität die Ausnahme. Gedanken ernst zu nehmen und „meine” Seite 3 mit Interesse – vielleicht sogar mit ein wenig Genuss – zu lesen, hat mich In jüngster Vergangenheit hat es mich darüber hinaus in eini- motiviert und mir viel Kraft gegeben. Ich weiß noch, wie mir gen Fällen auch menschlich getroffen, dass uns Unternehmen, ein Händler aus dem Westen Österreichs, während wir beide mit denen uns eine jahrzehntelange Partnerschaft verbindet, nebeneinander das Urinal verstärkt als Selbstbedie- einer Toilette des Linzer De- Die Antwort lag auf der Hand: Nein! nungsladen zu sehen schei- sign Centers benutzten, mit- Das durfte nicht das Ende vom Lied sein. nen, in dem Lohnschreiber teilte, dass ihm mein letztes allzeit bereit zur Verfügung Editorial sehr gut gefallen stehen, um die konzerneige- und ihm aus der Seele gesprochen habe. Ich glaube, ich war nen Jubelmeldungen gekonnt in Szene zu setzen. Parallel dazu, derart verblüfft, dass ich ihm gar nicht sagen konnte, was er und das ist das Perfide daran, von eben diesen Unternehmen gerade mit meiner Seele gemacht hatte... Marketingbudgets bis zur Lächerlichkeit zusammenkürzt wer- den. Ja, ich spreche auch von einem Marktführer mit großem Fast unmerklich zunächst, schließlich unübersehbar, hat sich Österreichbezug und Tradition, der drauf und dran ist, sich bis unsere Branche bis zur Unkenntlichkeit verändert. Ab den zur Unkenntlichkeit zu transformieren. 2010er Jahren, so will es mir scheinen, gar mit rasender Ge- schwindigkeit. Das hat Spuren hinterlassen. Als ich angefangen Im Herbst 2013 – unter dem Eindruck der beschriebenen habe, bei Interviews immer öfter die Antworten meiner Gegen- Entwicklungen und des Todes eines mir nahestehenden Men- über zu erraten, noch bevor ich die Frage gestellt hatte, weil schen – habe ich spontan einen Schritt getan, den ich erst für immer mehr Manager begannen, mit hohlen Phrasen und vie- die Zeit meiner Pension ins Auge gefasst hatte und der rückbli- len Worten immer weniger zu sagen, begann ich mir die Frage ckend betrachtet vieles in eine neue Richtung gelenkt hat: Ich zu stellen, ob es das nun gewesen war. Die Antwort lag auf der begann mit dem Philosophie-Studium. Zunächst noch ohne zu Hand: Nein! Das durfte nicht das Ende vom Lied sein. wissen, was mich erwarten würde, dann von Semester zu Semes- ter immer faszinierter von dieser ganz eigenen Welt der intel- Was paradoxerweise mit den tendenziell substanzloser wer- lektuellen Auseinandersetzung mit allen Facetten von Mensch denden Gesprächen einherzugehen schien (Ausnahmen be- und Gesellschaft. Manchmal ziemlich abgedriftet in abstrakten stätigen die Regel), waren die häufigen Interventionsversuche Überlegungen, oft jedoch auch überraschend praxisnah. á la „Aber bitte nicht schreiben”. Damit mich niemand falsch versteht: Die motivierende Vertrauensbasis, die ich und mein Wenn mir die offensichtlichen Hirnrissigkeiten unserer mir liebgewonnenes Team uns zusammen über all die Jahre Branche, die Respektlosigkeiten einiger Industriemanager und mühsam aufgebaut haben, führt zwangsläufig dazu, dass einem die ewig gleichen Forderungen ohne jede Gegenleistung zuviel immer wieder Dinge erzählt werden, die Der- oder Diejenige wurden, dann bin ich immer öfter in die philosophische Welt aus naheliegenden Gründen nicht veröffentlicht sehen möchte. eines Uni-Hörsaals oder Seminarraums abgetaucht. Und habe Das ist auch völlig okay so. Denn diese Art der Hintergrund- mich dort nach und nach etwa auf die Zusammenführung von information ist das Lebenselixier für jeden guten Journalisten. Informatik und Philosophie in Fragen der künstlichen Intelli- genz und der Möglichkeit von maschinellem Bewusstsein sowie Übrigens warne ich seit zwei Jahrzehnten jeden frisch einge- auf damit zusammenhängende ethische Fragen spezialisiert. stellten E&W-Redakteur, dass – wer immer eine vertraulich gegebene Information gegen den Wunsch des Informanten ver- Mir war immer bewusst, dass Routine für einen Unterneh- öffentlicht – sich in der Sekunde einen neuen Job suchen muss. mer ebenso toxisch ist wie die Überzeugung, dass früher alles besser war. Journalist Thomas Vasek schreibt ganz richtig: „In Was mich aber in diesem Zusammenhang richtig nervt ist, dass einer komplexen Welt kann nur der überleben, der die ständige dieses „Aber bitte nicht schreiben” mittlerweile als fast automa- Bereitschaft zur Umkehr und Neuorientierung hat.” Neuorien- tischer Zusatz zu völlig alltäglichen Informationen daherkommt tierung dürfe jedoch niemals nur etwas Oberflächliches sein, und mit der kurzsichtigen Unsitte einhergeht, immer nur Jubel- sondern müsse mit einer inneren Veränderung einhergehen. meldungen über sich, seine Marke und seine Produkte veröffent- licht wissen zu wollen. Dabei wird jedoch übersehen, dass ein Da E&W seit der Gründung Anfang der 1980er Jahre stets Medium, das bloß ungefilterte (und oft völlig unglaubwürdige) ein – konzeptionell wie redaktionell und auch technisch – un- Jubelmeldungen bringt, um gnadenhalber ein paar Werbe-Euros glaublich innovatives Medium war, habe ich schon seit längerem

4 | 3/2020 EDITORIAL gefühlt, dass sich wieder etwas tun muss. Ich wusste: Wir müs- ragender, ausgesprochen menschlicher und mit erfrischendem sen uns neu orientieren, kreativ sein, mit unseren Lesern noch Humor gesegneter Unternehmer, der sowohl meinem Vater als enger zusammenrücken, um unsere Zukunft und jene unserer auch mir gegenüber stets Wertschätzung entgegengebracht hat Branche aktiv mitzugestalten. Immer öfter kamen mir dabei al- und mit dem jedes Gespräch über die Branche nicht nur ver- lerdings Zweifel, ob ich dafür noch der Richtige wäre. Zu weit gnüglich, sondern auch informativ war. wollten meine Gedanken immer wieder abschweifen zu Fra- gestellungen, die nur sehr indirekt etwas mit den drängenden Manfred Müllner ist mir über all die Jahre ein enger und gu- Problemen unserer Branche zu tun haben. ter Freund geworden, mit dem ich nicht nur ganz hervorragend über die Branche, sondern auch über sehr Persönliches, die Welt Folgerichtig ging mir monatelang eine Idee im Kopf herum, und das Universum philosophieren konnte und dessen Scharf- deren Zeit noch nicht gekommen schien. Unter anderem, weil sinn mich jedesmal beeindruckt hat. ich für ein paar praktische Probleme zunächst noch keine Lö- sung hatte: Ich wollte E&W und elektro.at in die Hände meiner Franz Schlechta steht wohl exemplarisch für all das, was die Mitarbeiter entlassen. Wollte sie jenen in Eigenverantwortung Branche im vergangenen Jahrzehnt verloren hat und noch ver- übergeben, die zehn Jahre lang und mehr – Domink Schebach lieren wird: Für den Top-Manager, der seine Händler ebenso fast 17 Jahre – hart für den gemeinsamen Erfolg gearbeitet hat- wertschätzte wie seine Mitarbeiter, der aus seinem Herzen keine ten. Irgendwann im vergangenen Jahr schien mir der rechte Mördergrube machte und hinter dessen Lockerheit und Humor Zeitpunkt gekommen und ich begann, an der Umsetzung mei- sowohl großer Verstand als auch erfrischende Pragmatik steckte. ner Vision zu arbeiten. Das Und der meinem Vater und ist nun abgeschlossen. Eine Frage, die mir oft gestellt wurde: mir immer ein Partner war, Was machst du ab dem 1. April? auf den wir uns 100%ig ver- Konkret werden Domink lassen konnten. Schebach, Wolfgang Schal- ko und Mario Ernst ab 1. April sowohl E&W als auch elektro. Fritz Sobol ist wohl einer der Top-Handelsmanager in der at in Eigenregie führen und Steffi Bruckbauer wird ihnen dabei Elektrobranche, mit dem ich mich unzählige Abende lang nicht engagiert und kompetent zur Hand gehen. Im Zuge dessen wer- nur der Völlerei hingegeben habe, sondern auch richtig gute den die beiden Titel in ein neues Unternehmen – die E.P.I.K. Gespräche führen konnte. Ich kenne kaum jemanden, der sich Media GesmbH – ausgegliedert und sind dann mit mir und derart akribisch über alles und jeden informiert, der gleichzeitig meinem Unternehmen nur noch lose verbunden. voller Visionen steckt und diese auch erfolgreich umsetzt.

Eine Frage bekam ich in den vergangenen Wochen von en- Schließlich Anton Schalkamp, der begnadete Geschichtener- gen Freunden oft gestellt: „Was machst du ab dem 1. April?” Die zähler, der mit seiner Hingabe, der Liebe zum Job, der Branche kurze – vielleicht etwas schnoddrige – Antwort darauf lautet: und dem Handel, jedes Gespräch zu einer spannenden Lehr- Mir wird mit Sicherheit nicht langweilig. Die etwas ausführli- stunde machte. Und der auch noch um drei Uhr Morgens an chere ist, dass mein Unternehmen noch andere Standbeine hat, der Hotelbar bei einem Glas edlen Whiskys Weisheiten von sich die mich auf absehbare Zeit weiterhin tüchtig beschäftigen wer- gab, die ich nicht müde wurde, in einen meiner kleinen oran- den. Außerdem habe ich einige Projekte im Kopf, die ich schon gefarbenen Notizblöcke zu kritzeln. Dass sowohl Bose, als nun seit langem realisieren möchte und die ich aus Zeitmangel im- auch Revox auf seine Dienste verzichten ist eine Schande. mer wieder auf die lange Bank schieben musste. Einer meiner engsten Freunde, Alois Tanzer, hat mich vor Selbstverständlich stehe ich den neuen Chefs von E&W und vielen Jahren gebeten, mich beim Schreiben des Editorials et- elektro.at jederzeit gerne zur Verfügung, sollten sie meinen Rat was kürzer zu fassen, weil er, so gab er damals freimütig zu, die wollen. Außerdem werde ich mit großem Vergnügen das künfti- Seite 3 leidenschaftlich gerne auf dem Klo lesen würde, und er ge Ediorial lesen und mich über die Umsetzung der vielen neu- mittlerweile Angst hätte, durch meine ausufernden Texte Hä- en und kreativen Ideen des neuen alten E&W/elektro.at-Teams morrhoiden zu bekommen. Mein lieber Loisi, wenn du diesmal freuen. bis zum Schluss ausgeharrt hast, bin ich ehrlich stolz auf dich.

Lange habe ich überlegt, ob und gegebenenfalls bei wem ich Aber jetzt ist es vorbei und du musst dich, was Wünsche be- mich bedanken sollte für eine wunderschöne, bereichernde und züglich deiner Klolektüre betrifft, in Zukunft an Wolfgang spannende Zeit. In fast 30 Jahren finden sich naturgemäß viele Schalko oder Dominik Schebach wenden. Aber das können Menschen, mit denen man ganz besonders gute Gespräche ge- wir gemütlich bei einem Gläschen besprechen. Zusammen mit führt hat, mit denen man durch blindes Vertrauen verbunden Hannes. Und Gerhard, Reini, Franz, Richi, Rudi, Horst, Erich, war, die einem immer wieder geholfen haben, wenn es mal eng Thomas, Michael, Martin, Christian Uli, Jürgen, Alexander, wurde oder die bloß durch ihre offene Wertschätzung für die Wolfgang usw. Also mit jenen Menschen, die ich hier zwar wichtige Motivation gesorgt haben, Projekte wie E&W und nicht groß erwähnt habe, die aber in meinem Herzen gespei- elektro.at über so lange Zeit mit Freude zu führen. Das ist aller- chert sind – und in meiner Favoriten-Liste im Handy. dings sehr glattes Parkett, weil man dabei unweigerlich jeman- den vergisst und das nicht mehr wiedergutzumachen ist. Daher Während ich das schreibe, fällt mir gerade ein saugutes Edi- möchte ich mich, exemplarisch für die vielen mir ans Herz ge- torial-Thema ein. Tja, zu spät. Dass mir einmal vor den Themen wachsenen Mitstreiter und Freunde, auf nur fünf Menschen in die Möglichkeit zur Veröffentlichung ausgehen würde, hätte ich ganz besonderen Positionen beschränken, die über einen langen mir auch nicht gedacht. Das Leben ist schon eine komische Sa- Zeitraum wichtig für mich und E&W waren. che. Unsere Branche auch... ;-)

Einer davon ist Wolfgang Krejcik, dessen Engagement für die DI Andreas Rockenbauer, BA Branche von vielen zu gering geschätzt wird. Er ist ein heraus-­ Herausgeber

| 3/2020 5 IN DIESER E&W

3 Abschied 16 Baustelle 22 Besuchermagnet Andreas Rockenbauer Internet-Plattformwirtschaft Schrack Infotage

RUBRIKEN HINTERGRUND 24 „PV IST KEINE EINBAHN” PVA-Vorstand Herbert Paierl 3 EDITORIAL 8 SPOF! über die Zukunft der Photovoltaik Danke, schön war‘s! Kommentar in Österreich 50 VOR 20 JAHREN 10 DAS GROSSE WARTEN… Das Coronavirus und die Folgen für die heimische Elektrobranche HAUSGERÄTE 15 TOLLE PREISE FÜR AUSKENNER 27 MACHEN WIR DOCH Gewinner des Lehrlingsquiz‘ von DAS BESTE DARAUS Gremium und topprodukte.at Kommentar stehen fest 28 ERFOLG AUF ÖSTERREICHISCH 16 LAUTE FORDERUNGEN Electrolux Austria-GF A. Janovsky & KLEINE ERFOLGE und ML M. Bekerle im Gespräch Internet-Plattformwirtschaft: über ihre Sicht der Dinge Was hinsichtlich Transparenz und Fairness schon erreicht wurde 30 EIN WECKRUF iRobot Austria GF Ch. Lang 18 „WOLLEN AKZENTE SETZEN” und sein Appell an den FH ElectronicPartner mit viel Elan ins neue Jahr gestartet 32 EIN KONZEPT MIT ZUKUNFT? Weichenneustellung bei der 19 RAT & TAT Wohnen & Interieur 2020 eZustellung aktuell 34 AKTUELLES 20 „WOLLEN NUMMER EINS SEIN“ Samsung European Forum 2020 34 AM START in La Valetta küchenwohntrends München: Etablierte Marken treffen auf 21 WEITER IM VORWÄRTSGANG kreative Underdogs Stammtisch von Innung und E-Marke 22 EINE KLASSE FÜR SICH Schrack Technik Infotage bleiben Besuchermagnet

IMPRESSUM

MEDIENINHABER (VERLEGER) ANZEIGENKONTAKT Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, UND ANZEIGENVERWALTUNG [email protected] wenn es nicht bis spätestens 31.10. lfd. Jahres schriftlich Motopress Werbe- u. VerlagsgesmbH, GRAFIK gekündigt wird. 1150 Wien, Mariahilfer-Straße 167 Alexander Khun, Katrin Rehling Reklamationen die Zustellung betreffend werden nur Telefon: 01/485 31 49 Serie, innerhalb von 4 Wochen nach Versand akzeptiert. GRUNDLEGENDE RICHTUNG Fax: 01/ 485 31 49-30 Unabhängige Fachzeitschrift für den Elektrohandel Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos Internet: www.elektro.at und das -gewerbe wird keine Haftung übernommen. Bei mit „Advertorial” E-Mail: [email protected], gekennzeichneten Seiten handelt es sich um bezahlte HERSTELLER [email protected] Anzeigen. Druck Styria GmbH & CoKG, GESCHÄFTSFÜHRER 8042 Graz, Styriastraße 20 DI Andreas Rockenbauer ABONNEMENTS HERAUSGEBER Ein Jahresabonnement für Österreich DI Andreas Rockenbauer 10 Ausgaben EUR 78,10 (inkl. 10% MWSt.), FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE Einzelpreis EUR 10,45 (inkl. 10% MWSt.), Die aktuellen Auflagezahlen und Anzeigenpreise Stefanie Bruckbauer, Wolfgang Schalko, Preis für Auslandsabonnement Europa EUR 138,60,– entnehmen Sie unseren Mediadaten auf Mag. Dominik Schebach (inkl. 10% MWSt.), Übersee EUR 236,–. www.elektro.at

6 | 3/2020

24 PV-Zukunft 28 Einstellungssache 36 Tech-Zukunft Keine Einbahn A. Janovsky & M. Bekerle über Erfolg Nicht mehr Sci-Fi

TELEKOMMUNIKATION MULTIMEDIA

35 NÄCHSTES JAHR 42 SPIEL MIT DEM FEUER IN BARCELONA Kommentar Kommentar 43 DER ANFANG VOM ENDE 36 „DAS KOMMT SCHLEICHEND“ Deutsche Privatsender spielen RTR-GF Klaus Steinmaurer zu den beim SD-Ausstieg auf Zeit Herausforderungen von 5G und 44 BLAU MACHT MOBIL die Mutter der Digitalisierung Zweifelhaftes Vergnügen: 39 AKTUELLES Der EFH als Polit-Vehikel 44 Polit-Vehikel FPÖ mobilisiert gegen die GIS 40 „EXTREM SENSIBLES THEMA“ der FPÖ Sicherheit am Smartphone 46 HOLLYWOOD FREI HAUS TV- und Audio-Frühjahrsneu- heiten von Panasonic 47 DAB+ DREHT AUF Digitalradio startet mit Rücken- wind ins neue Jahr 48 „2020 WIRD SCHWIERIG” WISI sieht SAT- und Antennen- branche weiter unter Druck 49 SMARTER SHOPPEN Neuer Händler-Webshop von HZ Electronics 46 Hollywood Frühjahrsneuheiten bei Panasonic

Unsere Leser im Netz

Ja ja, die vielen „Vorteile“ des Onlinehandels: Umsätze verschieben sich zu ein paar Großen hin, dieses Oligopol nutzt seine Marktmacht um Zulieferer und Auftragnehmer unter Druck zu setzen, und putzt sich dann ab, a‘ la „Also wir sind da ja sicher nicht verantwortlich dafür!“

Leser Tastaturknecht

Eine Razzia bei Amazon hat einige Betrugsfälle aufgedeckt. Für unseren Leser Tastaturknecht eine Folge des Systems. Aber folgen Sie dem Storylink 2003007 auf elektro.at und lesen Sie dort die ganze Geschichte.

| 3/2020 7 HINTERGRUND

DOMINIK SCHEBACH BRADLER NICHT MEHR BEI RED ZAC Getrennte Wege Erst im Jänner hatte Red Zac Ger- hard Bradler als Nachfolger von Ale- xander Klaus als Vorstand für Mar- keting und Vertrieb präsentiert. Ende SPOF! Februar war das Gastspiel allerdings schon wieder zu Ende. Wie Euronics China hustet und die Weltwirtschaft hat eine Krise. So Austria am 27. Februar mitteilte, oder so ähnlich lassen sich viele der Analysen zusammen- hatte der 53jährige die Kooperation Hat Red Zac schon wieder fassen, die seit Wochen in verschiedenen Medien angesichts wieder verlassen. verlassen: Gerhard Bradler des Corona-Virus‘ die Runden machen. Das E&W-Redakti- hat mit 27. Februar seine onsteam hat sich natürlich ebenfalls mit dem Corona-Virus Bradler legte seine Funktion als Funktionen bei der Koope- und den damit verbundenen Folgen für die Branche ausein- Vorstand nach kurzer Zeit wieder ration zurückgelegt. andergesetzt. Lesen Sie dazu unseren Bericht ab Seite 10. Klar zurück und schied im Einvernehmen ist, dass das Corona-Virus sowie die dazugehörige Krankheit mit dem Aufsichtsrat aus dem Unternehmen aus. Die Suche Covid-19 uns noch länger beschäftigen wird. Wie soll man nach einem Nachfolger sei laut Red Zac schon angelaufen. also mit der Krise kurz- und langfristig umgehen? Eine nicht ganz ernst gemeinte Denkschule vertritt die Meinung „Panik – jetzt!!!. Dann hast du’s hinter dir und du kannst nachher re- agieren.“ Das ist verlockend, hilft uns aber auch nicht weiter. Im Gegenteil, im schlechtesten Fall verschwendet man nur GFK TEMAX – IM Q4/2019 UND IM GESAMTJAHR Ressourcen, Zeit und Energie, die man besser hätte einset- zen können. „Business as usual“ bringt uns allerdings auch Leicht aufwärts nichts. Denn Folgen von Covid-19 sind real und die kann man nicht wegdiskutieren. Bleibt also „Abwarten und Tee D e r trinken“. Dh allerdings nicht, vollkommen passiv der Din- Markt für ge harren, die kommen oder nicht, sondern die Situation technische genau zu beobachten, Informationen von den Lieferanten Konsumgü- einzufordern und frühzeitig sich Strategien überlegen, wie ter verzeich- man auf verschiedene Entwicklungen reagieren kann. Die nete laut Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass die GfK im vier- gesamte Wirtschaft und besonders die Elektronikindustrie ten Quartal

in der Abhängigkeit Chinas befindet, ist dagegen jetzt ein- 2019 im Ver- © GfK mal müßig. Langfristig wird man sich allerdings überlegen gleich zum müssen, wie man das Risiko streut. Denn das Corona-Virus Q4/2018 ei- Technischen Gebrauchsgüter verzeichneten im hat uns glasklar demonstriert, dass es heute in der globalen nen leichten vergangenen Quartal einen leichten Aufwärtstrend Weltwirtschaft einen neuen „Single Point of Failure“ gibt. Aufwärts- (im Jahresvergleich). Allerdings gab es hier große Abgekürzt wird dieser übrigens mit SPOF. Klingt wie der trend. Wie Unterschiede nach Warengruppen. Text eines schlechten Comics, hat meistens ähnliche Auswir- die Markt- kungen und ist dummerweise gar nicht so einfach zu umge- forscher Mitte Februar bekanntgaben, betrug das Umsatzplus hen. Denn, um unser Wirtschaftssystem redundant aufzu- demnach 1,5%. Die Unterschiede zwischen den Warengruppen stellen, reicht es eben nicht mehr aus, das Risiko auf mehrere waren allerdings groß: Der positivste Einfluss kam dabei aus dem Lieferanten zu verteilen. Man müsste auch auf deren globale IT-Sektor mit einem Wachstum von +9,3%, gefolgt von Tele- Herkunft achten – und natürlich ist es damit auch nicht ge- kommunikation und Haushaltsgroßgeräten mit einem Plus von + tan, weil die Zulieferketten sind ebenfalls in die Überlegung 2,4% bzw. +2,3%. Haushaltskleingeräte konnten mit +0,4% das miteinzubeziehen usw usf. Aber selbst wenn man als Händler hohe Niveau des Vorjahres leicht übertreffen. Die Unterhaltungs- sich mit diesen Verästelungen der Weltwirtschaft beschäf- elektronik schloss dagegen mit -8,7% ab. Bei Bürogeräte sowie tigt, bleibt dann noch immer ein Argument, um das man Verbrauchsmaterialien gab es einen Rückgang von -12,0%. nicht herumkommt: Die zusätzlichen Kosten. China hat sich aufgrund seiner günstigen Kostenstruktur an die Spitze Kommt hinzu, dass das 2019 für die Branche nicht gerade der Produktion gesetzt und das wird sich nicht so schnell rosig war, wie der Marktbericht von GfK zu den technischen ändern – auch wenn immer mehr Konzerne bereits Teile ih- Gebrauchsgüter feststellte. Denn obwohl das zweite Halbjahr rer Produktion in andere Teile Asiens verlagern. Bleibt uns im Summe besser verlaufen sei als das erste, zeigte das Gesamt- also nur die Möglichkeit, mit diesem SPOF zu leben, oder jahr ein leichtes Minus von -0,3%. auf neue Technologien in der Produktion und in der Logistik zu hoffen, die das Kostenargument langfristig überwinden bietet mehr Information via STORYLINK: 2003008 und wir z.B. auch wieder in Europa eine breit aufgestellte und konkurrenzfähige UE-Industrie sehen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es dazu wirklich revolutionäre Ansätze EINBLICK bräuchte wie z.B. individuelle UE-Geräte just-in-time aus „Wenn nicht einmal die Industrie „Momentan zahlen österreichi- dem 3D-Drucker. Aber vielleicht gibt ja genau diese Krise die Situation einschätzen kann, sche Händler die Müllgebühr den Anstoß zu neuen Entwicklungen dazu. Dann hätte das wie sollen wir es dann wissen.“ für chinesische Händler.“ Corona-Virus sogar etwas Gutes bewirkt. SEITE 10 SEITE 16

8 | 3/2020 EXPERT FRÜHJAHRSTAGUNG FA ELEKTROINSTALLATIONSTECHNIK Local Heroes Staffelübergabe Die diesjährige Expert Frühjahrstagung findet am 3. April Der Vorsitzende 2020 unter dem Motto „Mit Expert zum Local Hero“ in Salz- des FA Elektroinstal- burg statt. Und das Motto umreißt auch das Programm: Auf lationstechnik Alex- der Veranstaltung sollen Ansätze vorgestellt werden, die vor ander Rupp und sein allem die Expert Mitglieder in ihrem regionalen Einzugsgebiet Stellvertreter Oliver stärken sollen. Diese Aktionen und Aktivitäten werden zT Ferner-Prantner tre- schon von den Mitgliedern gemeinsam mit der Zentrale um- ten nicht mehr an. gesetzt, und sorgen für Frequenz- und Umsatzsteigerungen Nach zehn erfolgrei- bei den chen Jahren an der teilneh- Spitze des Fachaus- © Bundesgremium menden schusses stehen sie Mitglie- für die kommende Stv. Oliver Ferner-Prantner (li.) und Alexander Rupp, Vorsitzender des FA dern. Funktionsperiode Elektroinstallationstechnik, wollen nach Mit Expert zum nicht mehr zur Ver- 10 Jahren die Staffel an ein neues “Für fügung. „Wir haben Team übergeben. uns ist es nun gemeinsam 10 wichtig, ereignisreiche, spannende und wie ich meine auch erfolgreiche LOCAL HEROImmer mit Herz. dass wir Jahre gestaltet. Wir sind der Überzeugung, dass jetzt ein guter uns auf Klare Ansage: Bei der Expert Frühjahrstagung 2020 Zeitpunkt ist, den Stab weiter zu geben, am besten einem jün- unsere stehen vor allem Aktionen und Aktivitäten zur Stär- geren Team, das eigene, kreative Ideen in die Gruppe bringt kung der Mitglieder im regionalen Umfeld im Fokus. Stärken und vielleicht zusätzliche Aspekte einbringt!”, erklärt Alexander besin- Rupp, der sich zum Abschied vor allem auch bei den vielen nen, um uns erfolgreich gegenüber der Konkurrenz zu dif- Partnern in der Branche und dem Fachausschuss ausdrücklich ferenzieren. Ich bin deswegen der festen Überzeugung, dass für die gute Zusammenarbeit bedankt. der Local Hero-Gedanke der strategischen Schlüssel für die Zukunft ist. Es geht um die regionale Verankerung unse- Oliver Ferner-Prantner schließt sich den positiven Worten re Mitglieder und da entscheidet bei all der Digitalisierung des Vorsitzenden an, und wünscht dem zukünftigen Team im der Faktor Mensch“, erklärte Expert-GF Alfred Kapfer. Fachausschuss viel Erfolg: „Wir blicken nun auf rund 10 Jah- Nach der Tagung am Vormittag von 9:30 bis 12 Uhr, ha- re gemeinsame Arbeit im Fachausschuss zurück. Nach zwei ben die Expert-Mitglieder am Nachmittag die Möglichkeit, Perioden ist es an der Zeit, dass ein neues Team die Führung die Ausstellung der Industriepartner zu besuchen. Der Tag übernimmt. Wir haben in dieser Zeit nicht nur einen starken klingt aus mit der gemeinsamen Abendveranstaltung auf der Wandel der Branche erlebt, sondern sind auch bestmöglich im Zistelalm. Rahmen der gesetzlichen Grundlagen auf diese Themen in un- seren Sitzungen eingegangen. Ich wünsche dem neuen Team viel Erfolg!” Zu den wichtigsten Themen des FA Elektroinstallation in den vergangenen zehn Jahren gehörten ua Energieeffizienz, FIRMENINSOLVENZEN die Einführung der DSGVO oder die Planung der Power-Days Auf niedrigem Niveau sowie der neu eingeführte Planerfachtag.

Die Insolvenzstatistik der Creditreform zeigt eine Stabili- sierung bei den Firmeninsolvenzen im Jahr 2019. Die MEHRWERTSTEUER-FREIGRENZE Zahl der eröffneten Verfahren ist minimal um +0,6% auf 3.133 Verfahren gestiegen. In 2.102 Fällen (-0,4%) wurden Aufschub droht die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen. Geht es nach Branche, so ist die Entwicklung im Eigentlich hätte mit 1. Jänner 2021 die leidige Geschichte Handel besonders erfreulich. Dort sank die Anzahl der Fälle mit der Lücke bei der Einfuhrumsatzsteuer vorbei sein sollen. um 8%, im Bauwesen um 2,3%. Einzig im Transportwesen Den mit dem neuen Jahr war hier laut EU die Abschaffung ist die Zahl der Insolvenzen mit einem Plus von 27,9% sehr des Freibetrags von 22 Euro geplant. Nun aber droht erst recht stark gestiegen. Und trotz des Rauchverbotes gab es nur um wieder eine Verzögerung. Laut Quellen des Handelsverbandes 27 Verfahren mehr in der Gastronomie. haben Deutschland und die Niederlande nun bei der EU einen Aufschub von einem Jahr beantragt. „Österreichs Konjunktur erweist sich dank der starken Ex- porte und dem guten Binnenkonsum als stabil. Zudem ha- Für den Handelsverband ist dieses Ansinnen unannehmbar, ben sich die heimischen Unternehmen durch den Aufbau wie Handelsverband-GF Rainer Will feststellt: „Eine gleich- von Eigenkapital krisenresistenter gemacht“, erklärt dazu zeitige Umsetzung des EU-Mehrwertsteuerpakets und der Ab- Creditreform-GF Gerhard Weinhofer. Allerdings trübt sich schaffung der 22 Euro Freigrenze in allen Mitgliedstaaten bis laut Einschätzung der Creditreform die Stimmung ein. So sei spätestens 1.1.2021 ist unumgänglich, um das längst überfällige – bereits vor dem allgemeinen Ausbruch von Covid-19 – der level playing field zwischen Drittstaaten und dem innereuropäi- Optimismus der Unternehmer zurückgegangen. Mittelfristig schen Handel wiederherzustellen. Ein weiterer Aufschub würde erwartet man sich bei der Creditreform deswegen eine Trend- allein Österreich rund 150 Millionen Euro kosten. Das ist viel wende bei den Firmeninsolvenzen. Geld, das der Staatshaushalt gut gebrauchen kann.“

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DAS CORONAVIRUS UND DIE FOLGEN FÜR DIE HEIMISCHE ELEKTROBRANCHE Das große Warten… Gewiss ist dieser Tage nur die Ungewissheit. Zumindest, wenn es um das Coronavirus und die weitere Ent- wicklung geht. Während man einerseits unter der täglichen Flut aus Nachrichten, Meinungen und Phantas- tereien zu ersticken droht, sind seriöse Analysen der Situation sowie ernstzunehmende Prognosen leider Mangelware. Eine Bestandsaufnahme zwischen Panik, Beschwichtigung und Business-as-usual.

via STORYLINK: 2003010 TEXT: S. Bruckbauer, W. Schalko, D. Schebach | FOTOS: Samsung, Statista | INFO: www.elektro.at

b man vom Coronavirus, dem Er- O reger SARS-CoV-2 oder der Lun- generkrankung COVID-19 spricht, tut aus Sicht der Elektrobranche nichts zur Sache. Und auch nicht, ob oder wel- ches Tier der ursprüngliche Überträger gewesen sein könnte. Fakt ist, dass die Epidemie in der 11-Millionen-Met- ropole Wuhan, gelegen in der chinesi- schen Provinz Hubei (die nach wie vor am stärksten betroffen ist), ihren Anfang nahm und sich von dort seit Dezember 2019 über den gesamten Erdball verbrei- tet – bekanntlich auch nach Österreich. Dass dies in Zeiten des globalisierten Wirtschaftens nicht ohne Folgen bleiben kann, liegt auf der Hand. Die Einschät- zung, wie schwerwiegend die Auswirkun- gen für den heimischen Elektrohandel, das -gewerbe und die -industrie ausfallen © Samsung werden, kommt dem berühmten Blick in Noch sind die globalen Lieferketten weitestgehend aufrecht. Was sich jedoch schnell än- die Kristallkugel gleich – und verständ- dern kann, sollte ein Key-Player – wie im Bild Samsung Semiconductor – ausfallen. licherweise will sich momentan niemand allzuweit aus dem Fenster lehnen. nicht teilen kann: „Ganz konkret bezie- Weniger exakt legt man sich beim ABWEICHENDE ANSICHTEN hen wir Leuchtioden, also LED-Produkte FEEI fest: „Die österreichische Elektro- aus China. Dort ist es sogar so, dass die und Elektronikindustrie ist international Als bisher noch „überschaubares Prob- Produktion eingestellt ist und wir die Fa- stark vernetzt – sowohl in Bezug auf Zu- lem“ für die österreichische Wirtschaft brik überhaupt nicht erreichen, dh wir lieferer als auch Abnehmer. Daher sind bezeichnet der Chef des Instituts für bekommen gar keine Aussagen zu Liefer- wirtschaftliche Auswirkungen zu erwar- Höhere Studien (IHS), Martin Kocher, zeiten. Bei Photovoltaikanlagen sind wir ten, können aber zum jetzigen Zeitpunkt das Coronavirus. Selbst wenn sich die ebenfalls hauptsächlich aus Lieferungen nicht genau beziffert werden bzw je Un- Situation in Italien verschlimmere, rech- aus China angewiesen. Auch in diesem ternehmen unterschiedlich ausfallen.” ne man mit einem Minus von maximal Fall sind uns Lieferzeitverzögerungen von Und auch Bundesgremialobmann Wolf- 400-500 Mio Euro bzw gut 0,1 Prozent zumindest mehreren Monaten angekün- gang Krejcik hält sich mit Zahlen zurück: der Wirtschaftsleistung. Eine Einschät- digt worden.“ Kopfzerbrechen bereitet „Derzeit haben wir keine Informationen zung, die etwa Nikolaus Csernohorszky, dem Chef des 300-Mitarbeiter-Betriebs zu Engpässen oder Lieferschwierigkeiten. Geschäftsführer des gleichnamigen Wie- aber noch etwas: „Die Schwierigkeit ist Wir müssen allerdings befürchten, dass es ner Elektroinstallationsunternehmens, so nur, ob bzw wie wir das in unseren Verträ- bei der UE – dh TV und Audio – zu Eng- gen in Österreich abbilden können. Wird pässen kommen kann. Wegen der langen diese Fabrikssperre in China als höhere Transportzeiten werden die Folgen erst in AM PUNKT Gewalt anerkannt oder werden wir dann ein, zwei Monaten sichtbar. Einstweilen vielleicht Vertragsstrafen zahlen müssen?“ haben wir noch keine Verknappung fest- DAS CORONAVIRUS kostet der heimischen Wirtschaft laut IHS- Was die weitere Entwicklung in China gestellt. Aber natürlich beobachten wir Prognose rund eine halbe Milliarde Euro. angeht, zeigt sich das IHS jedenfalls vor- die Situation sehr aufmerksam.” sichtig optimistisch: „Rechnet man die BEI EINZELNEN WARENGRUPPEN BLICK ZU DEN KOOPS wie TV- und Audiogeräten, Smartphones Infektionsdynamik in der Region Hu- oder PV-Modulen kann es zu Engpässen – bei weiter, könnte das Corona-Virus bis und ev Teuerungen – kommen. Ende April weitgehend unter Kontrolle ElectronicPartner-GF Michael Hofer sein.“ Damit würde sich die wirtschaftli- hält zur aktuellen Entwicklung fest: „Es DIE PRODUKTION IN CHINA soll im Q2 wieder normal laufen. che Aktivität in China im zweiten Quar- gibt leider kaum Produkte, in denen tal weitgehend normalisieren. keine Bauteile aus China verbaut sind.

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Dennoch erwarten wir aus jetziger Sicht UE VOR PREISSPRUNG schon jetzt nur noch eingeschränkt ver- keine größeren Auswirkungen, weil ja nur fügbar seien. Dass die Auswirkungen in Werke direkt in Wuhan von völligen Pro- Mit weitreichenden Folgen rechnen unseren Breiten noch nicht spürbar seien, duktionsstopps betroffen sind. Natürlich Experten für die globale Displayproduk- hänge mit dem etwa fünf Wochen dauern- ist festzustellen, dass die Preise am Welt- tion, mit Einbrüchen von bis zu 20% al- den Schiffstransport von Produkten wie markt zum Teil anziehen, und das wird lein im Februar. Denn Wuhan ist nicht TV-Geräten zusammen. Deshalb seien uns auch in Europa mitbetreffen, insbe- nur das Zentrum der Corona-Epedemie, momentan noch Geräte unterwegs, die sondere in den Sparten IT und Telekom. sondern auch der chinesischen Panelfer- bereits vor Beginn der Epidemie versendet Die Industrie spricht zwar schnell von tigung. Andere Regionen sind aber eben- worden seien. Je nach Produktkategorie drohenden Knappheiten, aber es wird falls massiv betroffen: Auftragsfertiger würden sich die Auswirkungen aber frü- definitiv weiterhin Ware geben. Unsere Foxconn musste seine Werke in Shenz- her oder später bei den Konsumenten be- Aufgabe – und auch hen und Zhengzhou merkbar machen. Positiver Aspekt dabei: die der Händler – wird Wenn nicht einmal die auf Anordnung der Händler könnten in Zukunft mögliche es sein, für die entspre- ­Industrie die Situation Behörden vorüberge- Engpässe für Preiserhöhungen nutzen und chende Bevorratung zu ­einschätzen kann, wie sollen hend schließen, weiters Unterhaltungselektronik teurer verkau- sorgen.” wir es dann wissen? wurden eine Fabrik von fen. Eine seriöse Umsatzprognose für das Samsung für Mobildis- heurige UE-Geschäft bezeichnete Kamp Ähnlich äußert sich Peter Osel plays im südkoreani- als „schwierig, denn die vom Coronavirus auch Expert-GF Alfred schen Gumi sowie eine verursachten Effekte sind nicht genau vor- Kapfer: „Das Coronavirus ist derzeit bei ebenso dort ansässige Produktionsstätte hersehbar.” Man könne jedoch von einer der Industrie omnipräsent. Wir können von LG für Smartphone-Displays vorü- aufgestauten Nachfrage ausgehen, die sich davon ausgehen, dass das Auswirkungen bergehend lahm gelegt. später entladen werde: „Wir haben einen haben wird. Schließlich gibt es auf der Markt, der von hohen Ersatzkäufen ge- ganzen Welt kein Gerät mehr, in dem Beim deutschen Branchenverband und prägt ist. Das heißt, wenn das Coronavirus nicht zumindest eine sprichwörtliche IFA-Veranstalter gfu rechnet man damit, irgendwann überstanden ist, dann werden Schraube aus China verbaut ist. Wer jetzt dass es in der Unterhaltungselektronik zu diese Ersatzkäufe getätigt.“ allerdings schon alles auf das Coronavi- Engpässen und Preissteigerungen kommen rus schiebt, der flunkert. Wir beobachten könnte. Die verlängerten Werksferien und Bei Samsung hält man jedenfalls fest, die Situation und reagieren – mit Maß Produktionsausfälle in China aufgrund dass es derzeit „keine Engpässe” gebe. und Ziel. So wird unser Lagerstand zum des Coronavirus würden sich natürlich Allerdings könnte der Ausfall einer Spar- Geschäftsjahresende, Ende März, sicher entsprechend auf die Lieferketten auswir- te wie Samsung Semiconductor, wo die höher sein, als sonst üblich. Ob wir mit ken, erklärte gfu-Aufsichtsrats-Chef Hans- Koreaner globaler Key-Player sind, sehr unserer Strategie richtig liegen, kann man Joachim Kamp, weshalb einzelne Bauteile schnell zu gravierenden Auswirkungen allerdings erst im Nachhinein sagen.”

Red Zac spüre derzeit keine Auswir- SCHUTZMASSNAHMEN UND OFFZIELLE HINWEISE kungen der Coronakrise, wie Vorstand Peter Osel berichtet. Man treffe momen- Empfohlene Schutzmaßnahmen: tan auch keine Vorkehrungen, denn: „Wenn nicht einmal die Industrie die • Reinigen Sie Ihre Hände regelmäßig Bei Fragen zum Corona-Virus kann Situation einschätzen geschweige denn und gründlich mit einer Seife oder man sich unter der 24h-Hotline 0800 uns sagen kann, was passieren und wie einem Desinfektionsmittel 555 621 oder ages.at/coronavirus infor- es ihr gehen wird, wie sollen wir es dann mieren. Das Sozialministerium beant- wissen? Wir können aktuell nicht mehr • Halten Sie einen Abstand von min- wortet unter www.sozialministerium.at tun, als uns darum zu kümmern, dass wir destens einem Meter zwischen sich ebenfalls häufig gestellte Fragen. Die die für uns wichtigen Produkte beisam- und allen anderen Personen ein, die WHO klärt über das Coronavirus auf men haben – zumindest für eine gewis- husten oder niesen. der Webseite www.who.int auf – und se Zeit. Und selbst wenn gewisse Geräte stellt dort ua klar: „Personen, die Pakete ausgehen, müssen wir halt schauen, dass • Berühren Sie nicht Augen, Nase oder aus China erhalten, sind nicht gefährdet, wir Alternativen zur Verfügung haben.“ Mund! Hände können Viren aufneh- sich mit dem neuen Coronavirus zu in- Und: „Wir bekommen seitens der In- men und im Gesicht übertragen. fizieren. Aus früheren Analysen wissen dustrie Null Information“, kritisiert der wir, dass Coronaviren auf Objekten wie Vorstand, der damit weniger in Öster- • Halten Sie beim Husten oder Niesen Briefen oder Paketen nicht lange über- reich ansässige Unternehmen meint, son- Mund und Nase mit gebeugtem Ellen- leben.“ dern eher jene auf europäischer Ebene. bogen oder einem Taschentuch be- Reisewarnungen veröffentlicht das Bun- „Euronics International hat nachgefragt deckt und entsorgen Sie dieses sofort. desministerium für europäische und und nur unbedeutende Antworten be- internationale Angelegenheiten unter kommen.“ Osel glaubt, dass hier mögli- • Bei auftretenden Symptomen verlas- www.bmeia.gv.at. Für Reisen nach Chi- cherweise eine Strategie dahinterstecken sen Sie nicht Ihr Zuhause und kontak- na besteht derzeit „hohes Sicherheitsrisi- könnte, zB um Verknappung vorzutäu- tieren Sie Gesundheitspersonal oder ko” (Sicherheitsstufe 4) sowie eine „par- schen: „Diese Schmähs kennen wir ja. Rettungsdienste telefonisch. tielle Reisewarnung” (Sicherheitsstufe 5) Jedes Jahr wird uns zu Weihnachten er- in der Provinz Hubei. zählt, dass die Fernseher knapp werden.“ • Telefonische Gesundheitsberatung Erfreulicherweise sei bis dato in den Ge- unter 1450. Wählen Sie diese Nummer Die WKÖ hat unter wko.at/coronavirus schäften kein Rückgang bei der Kunden- auch wenn Sie Symptome aufweisen einen Infopoint für Unternehmen ein- frequenz feststellbar. oder befürchten erkrankt zu sein. gerichtet.

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bei Vorliegen neuer Informationen eng mit den Handelspartnern abstimmen.

Bei Electrolux Austria spürt man zwar noch keine Auswirkungen der Corona- Krise, hat aufgrund mehrerer in Ita- lien befindlicher Werke aber eine Art Taskforce eingerichtet, wie Österreich- GF Alfred Janovsky ausführt: „Die schau- en genau darauf, wie sich die Sache ent- wickelt, wie lange unsere Vorräte reichen usw. Zumindest bis Ende April werden wir bei Electrolux keine Probleme haben, alles weitere müssen wir abwarten.“ Mar- keting Director Martin Bekerle ergänzt: „Wir sehen momentan – und auch in naher Zukunft – keine Einschränkungen auf uns zukommen. Alle unsere asiati- schen Partner produzieren seit 10. Feb- ruar wieder ganz normal. In den Werken in Nord-Italien läuft bis jetzt (Anm.: 26. Feb 2020) auch alles einwandfrei.”

© Grafik: Statista Elektra Bregenz-GF Christian Schim- Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Laut aktuellen Informationen der Johns Hopkins kowitsch geht nicht davon aus, dass die University sind (Stand: 4. März) weltweit mehr als 93.0000 Personen mit dem Covid-19-Er- Auswirkungen des Coronavirus den Han- reger infiziert – die überwiegende Zahl in China, stark betroffen sind auch Südkorea und der Iran. Italien hat weiterhin die höchste Fallzahl in Europa: Dort sind ca 2.500 Corona- del in nächster Zeit allzu stark treffen virus-Infektionen registriert. Weltweit sind bisher 3.189 Menschen an dem SARS-CoV-2 werden – zumindest nicht in puncto Kun- genannten Erreger gestorben, die meisten davon in China. denfrequenz: „Wenn es allerdings so wei- tergeht, dann wird die Verfügbarkeit der Ware ein Problem. Wir wissen ja alle, dass auf dem Weltmarkt führen. Auch bei LG sicherzustellen. Darüber hinaus arbeiten es sehr viele Zulieferfirmen im asiatischen erwartet CE-Director Andreas Kuzmits in wir laufend an angemessenen Maßnah- Raum gibt. Dort gibt es bereits die ersten den nächsten Monaten keine Engpässe, da men, um negative Effekte auf unsere Sup- Engpässe. Man kann allerdings nicht ab- sich die Hauptproduktionsstätten für TV ply Chain zu minimieren.” schätzen, wer davon betroffen sein wird. in Südkorea befinden und die Weißware Unser Glück als Elektra Bregenz ist, dass für den hiesigen Markt in Polen assem- Auch bei Gorenje behält man die Situ- wir nicht in Fernost produzieren, sondern bliert wird. „Man darf die Situation nicht ation im Auge, wie Österreich-GF Micha- in der Türkei und auch in Europa.” unterschätzen, aber auch nicht überbe- el Grafoner erklärt: „Gorenje prüft den werten. Wir hoffen, dass bald alles wieder Status in Bezug auf die Produktion täglich TELEKOM IM UNGEWISSEN zur Normalität zurückkehrt”, so Kuzmits. und gibt Anweisungen zu den Verhaltens- Für Georg Kink, Vertriebsleiter CE Ös- weisen.“ Nachdem Gorenje ja seit dem Als einer der ersten Betroffenen ließ terreich bei Panasonic, ist die Situation Jahr 2018 zum chinesischen Hersteller Apple Mitte Februar mit einer Gewinn- aufgrund des vagen Informationsstandes Hisense gehört, habe man die Informa- warnung aufhorchen, die mit den Notfall- nur sehr schwer einzuschätzen: „Derzeit tionen über die Situation in Fernost aus maßnahmen in China begründet wurde. gibt es noch keine Einschränkungen oder erster Hand: „Zur Zeit sehen wir kaum Insbesondere die Produktion der Cash- Ausfälle, aber unsere Fabriken befürchten Einschränkungen, außer kürzere Verzö- Cow iPhone sei dadurch beeinträchtigt Engpässe, die sie jedoch selbst noch nicht gerungen von einzelnen Containern aus worden (nicht zuletzt durch die bereits konkretisieren können. Meine Sorge ist, Fernost.“ Dies sei aber kein großes Prob- oben genannten Ausfälle bei Foxconn). dass da noch etwas auf uns zukommt, da- lem, da 90% der Produktion von Goren- Anfang März zeichnete der internatio- her kann ich dem Handel nur empfehlen, je-Geräten ohnehin in Europa geschehe. nale Marktforscher Canalys ein düsteres etwas großzügiger bei der Planung vorzu- Bild von der Entwicklung der Smart- gehen und etwas mehr zu bestellen.” Bei Miele ortet Österreich-GF Sandra phone-Produktion: Dieses geht über das Kolleth aktuell ebenfalls keine geschäfts- Gesamtjahr von einem weltweiten Pro- WW ABWARTEND kritischen Einschränkungen auf den Be- duktionsrückgang im Best-Case auf 1,3 trieb: „An den insgesamt 13 deutschen Milliarden Smartphones aus (-4,3%), Die Hausgeräte-Hersteller geben sich und internationalen Standorten wird im Worst-Case-Scenario bricht die Pro- durch die Bank betont zurückhaltend. planmäßig produziert. Auch das Werk duktion im Jahresvergleich um auf 1,2 BSH-Sprecherin Lisa Vockenhuber etwa im südchinesischen Dongguan hat seine Milliarden Smartphones (-12,6%) ein. sagt: „Die BSH beobachtet die Situation Produktion nach den verlängerten Neu- Demnach soll sich die Situation bei der sehr genau. Aus heutiger Sicht rechnen jahrsferien bereits vor einer Woche wie- Smartphone-Produktion erst wieder im wir nicht mit signifikanten Engpässen deraufgenommen, hier ist die Produktion Q3/2020 normalisieren. Etwas optimis- bei der Belieferung unserer Kundschaft allerdings noch gedrosselt.“ Miele habe tischer betrachtet Marktforscher IDC außerhalb Chinas mit Fertigwaren. Der- seine Lieferfähigkeit vorerst gesichert. die Entwicklung und rechnet mit einem zeit haben wir ausreichend Ware auf Man überprüfe die Versorgungslage mit jährlichen Rückgang in der Smartphone- Lager, um eine reibungslose Versorgung den Lieferanten täglich und werde sich Produktion von -2,3% auf knapp über

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RECHT IM HANDEL – HANDELN IM RECHT Das Coronavirus und die Elektrobranche Wie sich die Gesundheit auf das Wirt- hier ein Wegfall der Geschäftsgrundlage können – zB schaftsleben von Unternehmen auswir- vorliegt und bereits geleistete Zahlungen, eine Lieferung, ken kann und was zulässig ist und was wie zB Mieten von Messeständen, im die aufgrund nicht bzw was dies für den einzelnen Rahmen des sogenannten Bereicherungs- des Coronavi- Händler bedeutet, kann schon mitunter anspruches zurückzuerstatten sind. rus zum jetzi- spannend werden. gen Zeitpunkt Erleichtert wird die Einordnung, ob allenfalls nicht Nun ist es ja so, dass das Coronavirus höhere Gewalt oder ein Wegfall der Ge- möglich wäre, und dessen Auswirkungen nicht auf eine schäftsgrundlage vorliegt auch durch in drei bis sechs Monaten aber schon. einzelne Person zurückführbar ist, es hat allfällige Reisewarnungen durch das Au- hier auch niemand seine Pflichten ver- ßenamt. Diesbezüglich liegt ohnehin ein Wenn man auf Lieferungen aus China letzt, dass dieses ausbricht und vielleicht sofortiger Rücktrittsgrund vor. Es sind in angewiesen ist und diese wegen des Co- dazu führt, dass die wichtige Fachmesse, dem Bereich auch Medienberichte zu be- ronavirus, nicht rechtzeitig fertig werden die man besuchen möchte, kurzfristig ab- achten, die nicht als übertriebene Berich- oder überhaupt nicht erbracht werden gesagt wird. Ist daraus jemand haftbar zu te abgetan werden dürfen, die nicht ernst können, liegt derselbe Fall wie soeben machen? Wer zahlt die eigenen Kosten? zu nehmen seien. Abhängig davon und dargestellt vor: Der Kunde kann wählen, Wie damit umgehen? von der tatsächlichen Gefahr kann daher ob er vom Vertrag zurücktreten möchte auch unabhängig von einer Reisewar- oder er an diesem festhalten will und sich HÖHERE GEWALT? nung höhere Gewalt und ein Wegfall der mit einer späteren Lieferung zufrieden Geschäftsgrundlage vorliegen und auch gibt. Der Händler selbst ist aber nicht Grundsätzlich ist die wichtigste Frage die eigene Entscheidung, eine Reise nicht berechtigt, den Vertrag aufzulösen, wenn jene, ob höhere Gewalt vorliegt, was dem anzutreten, allenfalls dazu führen, dass der Kunde an diesem festhalten möchte. Juristen – und damit auch dem Händ- man einen Vertrag auflösen kann. Man- Für die Verzögerung haftet der Händler ler – die Einordnung erleichtert und die gels Reisewarnung durch das Außenamt allerdings in so einem Fall nicht, voraus- Folgen zumindest aus finanzieller Hin- ist das jedoch etwas, was der Unterneh- gesetzt, es trifft ihn daran kein Verschul- sicht einfacher tragen lässt. Höhere Ge- mer für sich selbst beurteilen muss und den, was bei einem Produktionsstopp in walt liegt grundsätzlich dann vor, wenn hier natürlich einem Risiko unterliegt, China wohl zweifelsohne gegeben ist. ein unabwendbares Elementarereignis wenn die Gegenseite die angebotenen gegeben ist, welches entweder überhaupt Leistungen tatsächlich auch durchgeführt KEINE DIENSTREISEN? nicht verhindert werden kann oder sein werden (Flug, Zurverfügungstellung ei- Eintritt oder seine Wirkungen durch nes Messestandes). Zu berücksichtigen Interessant ist auch die Frage, ob man äußerste, den Umständen angemessene ist, dass für jene Fälle, wo der Reisean- seine Mitarbeiter verpflichten kann, in Sorgfalt und durch zumutbare Mittel tritt noch weiter in der Zukunft liegt, es ein Land mit zu reisen, um eine Ge- nicht hintangehalten werden kann. Das dem Kunden nach höchstgerichtlicher schäftsreise/Messebesuch vorzunehmen, ist bei außergewöhnlichen Ereignissen ge- Rechtsprechung jedenfalls zumutbar ist, wenn dort das Virus grassiert. Grundsätz- geben, die nicht in einer gewissen Regel- abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt. lich hat der Arbeitgeber ein Weisungs- mäßigkeit vorkommen bzw zu erwarten Nach den ersten Meldungen, dass die recht gegenüber seinen Mitarbeitern. sind; aber auch nicht außergewöhnliche Neuinfizierungen in China zurückgegan- Der Mitarbeiter würde sich aus meiner Ereignisse, die trotz aller erdenklichen gen sind, wird man einen Messebesuch, Sicht jedenfalls weigern können, mit zu Sachkunde und Vorsicht nicht abgewen- der im Juni 2020 stattfindet, wohl noch reisen, wenn Reisewarnungen durch das det werden können, können darunter fal- nicht zum heutigen Zeitpunkt abschlie- Außenamt vorliegen. Hier wird er sich len. Es ist wohl davon auszugehen, dass ßend bewerten können. Hier sollte zu- wohl berechtigt weigern dürfen und es sich beim Coronavirus um ein derar- gewartet werden, ob man wirklich – haf- auch keine dienstrechtlichen Folgen zu tiges unabwendbares Elementarereignis tungs- und kostenfrei – allfällig bereits befürchten haben. Wenn in einem Land handelt. gebuchte Leistungen stornieren kann. nur wenige Infizierungen vorliegen und der Reiseverkehr grundsätzlich problem- LEISTUNG & HAFTUNG Wird eine Messe von dritter Seite zB los aufrechterhalten wird, wird hier wohl abgesagt, weil Regelungen bestehen, dass eine Abwägung zu treffen sein, ob eine Liegt ein solches vor, kann man sich in größere Menschenansammlungen zu ver- Entscheidung des Arbeitnehmers als ge- Bezug auf die geschlossenen Verträge, meiden sind, so kann der Messebetreiber rechtfertigt angesehen werden kann oder die nun nicht eingehalten werden kön- seine Leistungen nicht anbieten. Dann ob unnötige Hysterie Platz gegriffen hat. nen, auf den sogenannten „Wegfall der muss er das Bezahlte an seine Kunden Das ist im Einzelfall zu prüfen. Geschäftsgrundlage“ berufen. Das geht zurückerstatten, er wird allerdings von grundsätzlich eben auch nur dann, wenn seiner Leistungspflicht befreit und wei- Viele Fragen und wohl auch bisweilen die Umstände, auf die man sich berufen tere Haftungen hat er nicht zu überneh- spannende Antworten dazu. Ich wünsche möchte, nicht in der eigenen Sphäre lie- men. Lässt sich eine Leistung zu einem Ihnen, dass das Coronavirus bei Ihnen nicht gen, was auch beim Coronavirus gegeben späteren Zeitpunkt aber schon erbringen, – auch nicht wirtschaftlich – halt macht! ist. Voraussetzung ist auch, dass die Errei- so kann der Vertragspartner wählen, ob chung des Vertragszweckes nicht nur zeit- er den Vertrag auflösen möchte und sein RA Dr. Nina Ollinger, LL.M weilig unerreichbar geworden ist. Beim Geld zurück haben will oder aber ob er 02231 / 22365 Entfallen einer Messe sind die erforderli- am Vertrag festhält und einfach abwar- [email protected] chen Leistungen nicht nachholbar, womit tet, bis die Leistungen erbracht werden www.ra-ollinger.at

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1,3 Milliarden Stück, wobei die Auswir- man sagen, dass sich die Situation über von Großhändlern und Anbietern. Auch kungen des Coronavirus vor allem im ers- Nacht ändern kann. Bei Smartphones wir haben uns mit größeren Mengen ein- ten Halbjahr – mit Lieferrückgängen von sehen wir nur punktuelle Lieferverzöge- gedeckt und das Lager vorsichtshalber voll- bis zu -10% – spürbar sein würden. rungen, aber keine wirklichen Engpässe. gefüllt. Ich befürchte, dass es länger dauern Anders stellt sich die Situation beim Zu- wird, bis die Produktion wieder voll an- Etwas weniger kritisch – dabei aber behör dar. Da ist die Situation von Her- läuft.” Suntastic.Solar-GF Markus König sehr ähnlich – fallen die Reaktionen der steller zu Hersteller unterschiedlich.” sieht die Situation ebenfalls kritisch: „Ich heimischen Netzbetreiber aus: „Wir be- schätze, wegen der Corona-Epidemie wer- obachten die Situation sehr aufmerksam PV-BRANCHE BANGT den rund 1,5 GWp Modulleistung vorü- und bemühen uns um die bestmögliche bergehend nicht nach Europa geliefert. Es Verfügbarkeit und Preisgestaltung für un- Aufgrund der vorwiegend in China an- hat sich offenbar ein Stau von mindestens sere Kunden. Bis dato gibt es – bis auf die sässigen Fertigungsstätten für Endproduk- vier Wochen aufgebaut und es wird bis in Verfügbarkeit einzelner Apple-Modelle – te, Komponenten und Bauteile zählt die den Sommer dauern, diesen wieder abzu- noch keine spürbaren Auswirkungen. Die Solarbranche zu den bauen – was natürlich Situation könnte sich aber natürlich än- Hauptbetroffenen der Ehrlicherweise muss man dramatisch bei termin- dern, wenn sich die Krise verschärft und Corona-Problematik. sagen, dass sich die Situation kritischen Projekten ist. noch wochenlang anhält”, erklärt Günter Laut dem deutschen über Nacht ändern kann. Wir als Distributor sind Lischka, Senior Head of Consumer, Drei. „pv magazine” führt die jedenfalls für unsere Stefan Windhager aktuelle Krise der Solar- Stammkunden da und Lev Ratner, Sprecher von Magenta Te- branche ihre höchst pro- sorgen für hohe Waren- lekom, sagt: „Wir haben in den letzten blematische Abhängigkeit von China auf verfügbarkeit – die Suntastic-Partner be- Wochen Lieferengpässe beobachtet, die sehr drastische Weise vor Augen: Die Lie- kommen, was sie brauchen.“ Herbert Paierl, sich jetzt allerdings wieder erholen. Es ferkette für dringend benötigte Rohstoffe Vorstand des Bundesverband PV Austria, geht hauptsächlich um die Verfügbarkeit sei nahezu zusammengebrochen, Zell- und fügt hinzu: „Betreffend Corona geht es uns von Smartphones und Internet-Routern Modulproduktionen hätten daher nicht wie allen Branchen, die Teil einer globalen in unserem Sortiment, die aufgrund von anlaufen können. Selbst die bereits pro- Lieferkette sind und die vor allem auch in Lieferengpässen eine längere Lieferzeit duzierte Ware dürfe nicht oder nur sehr Teilen kostenmäßig abhängig sind. Wir alle nach sich ziehen könnten.” verzögert auf die Reise geschickt werden. können nur hoffen, dass eine weitere dra- Mittlerweile würden zwar einzelne Ferti- matische Ausbreitung ausbleibt und es bald A1-Sprecher Jochen Ohnewas-Schütze- gungslinien wieder hochgefahren, „bis die wieder ein ‚normales Leben‘ gibt.” nauer sieht einerseits Einschränkungen bei existierende Produktionskapazität jedoch den Geräten für die Endkunden. Gleich- wieder voll ausgeschöpft werden kann, der FAZIT zeitig verweist er auch auf die Rolle des immense Auftragsstau abgebaut ist und die Telekom-Anbieters als Betreiber kritischer Zell- und Modulfertigung wieder in geord- Trotz aller Beschwichtigungversuche: Infrastruktur: „Auf Grund der laufenden neten Bahnen verläuft, wird es noch sehr Alleine, dass Veranstaltungen wie der Entwicklungen bewerten wir die Lage lange dauern. Denn wann der Peak der MWC, die Light + Building oder die EP: permanent neu und Corona-Epidemie über- Jahresveranstaltung – um nur eine exem- leiten entsprechende Wenn es so weitergeht, dann schritten ist, das kann plarische Auswahl zu nennen – abgesagt Maßnahmen ab. Da das wird die Verfügbarkeit der momentan noch nie- bzw verschoben wurden, zeugt von der Ware ein Problem. Coronavirus auch Aus- mand sagen. Experten Tragweite der Ereignisse. Gleichzeitig be- wirkungen auf Liefer- Christian Schimkowitsch rechnen damit, dass der steht die Gefahr, dass das Coronavirus für ketten hat, rechnen wir Wendepunkt vielleicht alles herhalten muss, was in nächster Zeit damit, dass einzelne Smartphone-Modelle, erst im April, wenn nicht sogar noch spä- nicht bzw nicht reibungslos funktioniert Modell-Ausprägungen und Endkunden- ter erreicht wird.” Für die Entwicklung des – und ohne etwas unterstellen zu wollen, Hardware in den kommenden Wochen europäischen Photovoltaik-Markts bedeute wird es dem einen oder anderen wohl als schwerer verfügbar sein werden. Ersatz- die Corona-Epidemie kurz gesagt: Chaos! durchaus willkommene Ausrede dienen. und Austausch-Komponenten, die für die Bereits im Februar sei ein Anziehen der Summa summarum halten sich die nega- Aufrechterhaltung des Betriebs kritischer Preise beinahe ausnahmslos über alle Tech- tiven Auswirkungen auf die Branche bis Infrastrukturen notwendig sind, sind aus- nologien erkennbar gewesen, Preissteige- dato jedenfalls in Grenzen. Was dennoch reichend auf Lager.” rungen von bis zu 20% in den kommenden bleibt, ist die Unsicherheit – und das Monaten seien durchaus denkbar. Bemer- mulmige Gefühl im Bauch, dass das noch Emporia-Sprecher Walter Deich sieht kenswert die Conclusio des Magazins: „Die nicht alles gewesen sein könnte. die Situation (noch) gelassen: „„Wir ha- Corona-Krise und alle damit verbundenen ben aus Erfahrungen der Vergangenheit Widrigkeiten und Einschränkungen füh- Einiges wird sich in der Zeit zwischen gewusst, dass rund um das chinesische ren uns einmal mehr unsere Abhängigkeit dem Verfassen dieses Artikels und dem Neujahr die Produktion zurückgeht und von der ‚Werkbank China‘ vor Augen. Die Erscheinungstermin wohl oder übel ge- haben deswegen schon vorab auf Lager aktuelle Situation im Bereich der erneu- ändert haben – die ausführlichen Stel- produziert. Deswegen sind wir derzeit erbaren Energien, aber auch in vielen an- lungnahmen der Branchenvertreter samt gut versorgt. Wenn die Corona-Krise al- deren Branchen, ist alarmierend und zeigt aktualisierter Informationen und Status- lerdings noch länger anhalten sollte, dann uns, dass wir dringend wieder mehr Wert- meldungen finden Sie auf elektro.at via wird es kritisch. Vor allem auch in Hin- schöpfung innerhalb Europas brauchen.” Storylink 2003010. blick auf das Weihnachtsgeschäft.“ TFK- VL Stefan Windhager betrachtet die Dem kann sich Christian Bairhuber, GF bietet mehr Information Sache differenziert: „Derzeit bekommt Energy3000 solar, nur anschließen und er- via STORYLINK: 2003010 man kaum offizielle Stellungnahmen zur gänzt: „Relativ schnell nach Bekanntwerden Lieferfähigkeit – und ehrlicherweise muss der Corona-Krise kam es zu Hamsterkäufen : Branchen-Statements

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LEHRLINGSQUIZ DES BUNDESGREMIUMS UND TOPPRODUKTE.AT Tolle Preise für Auskenner Die Energiesparmeister unter den EFH-Lehrlingen kommen aus Kärnten und aus Tirol. Sharon Podrzaj, von Sonepar Klagenfurt, und Stefan Spieß von Regro Innsbruck haben beim Lehrlingsquiz des Bundesgremiums und klimaaktiv topprodukte.at zum Thema Energiesparen am besten abgeschnitten. Sie können sich über einen E-Scooter bzw hochwertige Bluetooth-Kopfhörer freuen.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Bundesgremium | INFO: www.elektro.at

Das Quiz war jedenfalls eine spannende Herausforderung, bei dem neben viel All- gemeinwissen zum Energiesparen auch typische Lehrinhalte aus dem Unterricht abgefragt wurden.

Die Kärntnerin ist derzeit im vierten Jahr ihrer Lehre mit Matura. Dement- sprechend ist die Absolvierung der Reife- prüfung ab kommenden Juni ihr nächstes großes Ziel. Dieses genießt höchste Pri- orität. Den neu gewonnenen E-Scooter hat die Auszubildende jedenfalls schon ausgetestet. „Das ist ein wirklich toller Preis und schnell ist der Scooter auch“, so Podrzaj. SPRICHT FÜR DIE BRANCHE

Dass zwei Lehrlinge aus der Branche gewonnen haben, erfreut FA-Vorsitzende

© Bundesgremium Christine Kühr ganz besonders: „Das zeigt, dass sich die Lehrlinge mit energie- Die Gewinnerin des Lehrlingsquiz Sharon Podrzaj (m.), Lehrling bei Sonepar Klagenfurt, effizienten Haushaltsgeräten und sparsa- erhielt für ihre Leistung einen E-Scooter. Überreicht wurde der erste Preis samt Auszeich- mer Nutzung von Geräten beschäftigen nung von FA Vorsitzende Christine Kühr (2.v.r.). Gratulationen gab es auch von Michaela Wambach-Gschaider, Leiterin des Personalmanagements und Lehrlingsverantwortliche von und hier großes Wissen haben. Bei der Sonepar, Niederlassungsleiter Roland Filler und Lehrlingsausbildnerin Doris Frankl (v.l.). Ausbildung im Elektrohandel wird viel Wert auf diese wichtigen und zukunfts- weisenden Themen gelegt.“ ergangenen November und Dezem- hatten, zeigte sich allerdings dann doch V ber hatten das Bundesgremium und am Ergebnis. Den ersten Platz hat Sharon Ähnlich sieht man das auch bei den klimaaktiv topprodukte.at zum Lehr- Podrzaj von Sonepar Klagenfurt errun- Lehrbetrieben. „Wir finden es sehr gut, lingswettbewerb aufgerufen. In einem gen. Für ihre Leistung erhielt sie einen E- dass Lehrlinge an Wettbewerben dieser Art gemeinsam mit der Energieagentur ge- Scooter im Wert von ca 700 Euro. teilnehmen können und somit auch ihr stalteten Online-Quiz konnten Auszubil- Wissen gewinnbringend einsetzen kön- dende nicht nur ihr Wissen zum Thema Den zweiten Rang belegte Stefan nen“, erklärte auch Personalleiterin Mi- Energieeffizienz von Haushaltsgeräten, Spieß, von Regro Innsbruck. Seine Leis- chaela Wambach-Gschaider zum Gewinn energie- und kostensparende Gerätenut- tung wurde mit einem Paar hochwerti- von Sharon Podrzaj. „Auf diesen Erfolg zung und Energie im Allgemeinen spie- ger Bluetooth-Kopfhörer honoriert. Die sind wir sehr stolz und wir werden diesen lerisch aneignen, testen und vertiefen, Preise wurden von Christine Kühr Vor- Gewinn auch intern publizieren.“ sie konnten auch ihre Erfolge mit ihren sitzende des Fachausschusses Lehrlings- Kolleginnen und Kollegen über ein integ- ausbildung und Weiterbildung im Bun- riertes Leaderbord vergleichen. Das Lehr- desgremium, bzw ihrem Stellvertreter, lingsquiz lief vom 18. November bis zum Manfred Malli, im jeweiligen Lehrbetrieb AM PUNKT 17. Dezember 2019. Eine Teilnahme war übergeben. LEHRLINGSQUIZ unter anderem direkt über die Lehrlings- des Bundesgremiums und topprodukte.at seite des Bundesgremiums www.elektro- COOLE SACHE fragte Wissen zu Energieeffizienz von Haus- handelsprofi.at möglich. haltsgeräten ab. Sehr begeistert über ihren ersten Platz SATTELFEST Der Wettbewerb stand allen Lehrlin- zeigt sich Sharon Podrzaj: „Der erste Platz zeigten sich die Lehrlinge der Branche: Der gen in Österreich offen. Dass die Teil- hat mich ziemlich gefreut und überrascht. erste Platz ging an Sharon Podrzaj, Sonepar Klagenfurt, den zweiten Rang belegte Ste- nehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ich habe eigentlich nicht erwartet, bei fan Spieß, von Regro Innsbruck. Elektrofachhandel einen Startvorteil dem Lehrlingswettbewerb zu gewinnen.“

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WKÖ SPARTE HANDEL FORDERT MEHR FAIRNESS & TRANSPARENZ IN DER PLATTFORMWIRTSCHAFT Laute Forderungen & kleine Erfolge Die Internet-Plattform-Wirtschaft weitet sich im Zuge der Digitalisierung rasant aus. „Das Plattform-Ökosystem bietet große Chancen für Unternehmen, insbesondere für KMU“, sagt die WKÖ Bundessparte Handel, denn es ermögliche, internetbasierte Geschäftsmodelle, Anbieter, Kunden und Partner auf einem digitalen Marktplatz zusammenzubringen. Es birgt aber auch große Herausforderungen. Die Europäische Kommission ist um gleiche Wettbewerbsbedingungen bemüht bzw damit beschäftigt das Plattform-Ökosystem zunehmend in ein geregeltes Rechtssystem einzubetten. Die Bundessparte Handel gibt einen Überblick über aktuelle Erfolge und Forderungen.

via STORYLINK: 2003016 TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTOS: Rainer Sturm, Bernd Sterzl/ pixelio.de | INFO: www.wko.at

ie Europäische Kommission hat sich D zum Ziel gesetzt, den digitalen Bin- nenmarkt durch gleiche Wettbewerbsbe- dingungen zu stärken, und ergreift zu die- sem Zweck verschiedene Maßnahmen. In manchen Bereichen wurden neue Rechts- rahmen entwickelt, in anderen wiederum bestehende Rechtsregeln adaptiert und an die digitale Welt angepasst. ERFOLGE & ÄNDERUNGEN

Eine Forderung lautete: Mehr Fairness und Transparenz für Unternehmen, die über Online-Plattformen Waren oder © Rainer Sturm/ pixelio.de Dienstleistungen anbieten. Die Plattform- und Suchmaschinenbetreiber neigen Die EU Kommission möchte im digitalen Binnenmarkt für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgen. Unfairen, intransparenten Praktiken soll der Riegel vorgeschoben werden. dazu, vorformulierte AGBs zu verwenden und diese einseitig festzulegen. Mit der „Platform-to-Business Verordnung“, die bekannt gegeben werden - rückwirkende ist und ob es sich um einen privaten oder ab 12. Juli 2020 EU-weit gültig sein wird, Änderungen der AGB sind nicht gestattet. geschäftlichen Verkauf handelt. Sucher- sollen die unfairen Geschäftspraktiken gebnisse, deren Position erkauft wurde, der Plattformbetreiber – wie zB unange- Die Bundessparte Handel fordert in müssen gekennzeichnet werden. Es ist zu kündigte AGB-Änderungen, die plötz- diesem Bereich weitere Reformschritte zu erläutern, welche Hauptparameter (zB liche Löschung von Händler-Accounts setzen sowie Plattformbetreiber bei Nicht- Preis, Kundenbewertung) die Ranking- oder intransparente Rankings – nun befolgung der Regeln zu sanktionieren. Ergebnisse beeinflussen. Zudem muss si- eingedämmt werden. Folgende Maßnah- chergestellt werden, dass keine gefälschten men sind vorgesehen: Plattformbetreiber Eine weitere Forderung lautete: Mehr Produktbewertungen aufgelistet werden. haben künftig ihre Rankingmethoden Fairness und Transparenz für Verbraucher. offenzulegen, ohne diese im Detail be- Den EU-Verbrauchern ist mangels Trans- Die nächste Forderung drehte sich um schreiben zu müssen. Sie müssen zudem parenzvorschriften nicht immer klar, dass mehr Produktkonformität auf Online- angeben, ob sie ihre konzerneigenen sie außerhalb der EU einkaufen. Das kann Plattformen. „Wir sind mit einem wach- Dienste und Produkte besser behandeln dazu führen, dass die Verbraucher glauben senden Zustrom von Produkten, die nicht als jene der Marktplatzhändler. Die Platt- in lokalen bzw nationa- dem EU-Sicherheits- und formen haben darüber hinaus ein internes len Webshops einzukau- Momentan zahlen die Qualitätsstandard entspre- Beschwerdemanagementsystem einzu- fen, und deshalb davon österreichischen Händler ­ chen, konfrontiert“, sagt richten und Mediatoren zu benennen. ausgehen, dass alle EU- die Müllgebühr für die Bundessparte Handel, Änderungen der AGB müssen rechtzeitig Verbraucherschutzvor- chinesische Händler. laut der die bestehenden schriften gelten und Martin Sonntag Marktüberwachungsme- leicht durchgesetzt wer- chanismen leider nicht AM PUNKT den können. Tatsächlich könnte das aber ausreichen, um Missbräuche zu ahnden. PLATTFORMÖKONOMIE schwierig werden. Mit der Überarbeitung Nun wurde aber vor kurzem die Verord- Darunter versteht man internetbasierte der Verbraucherrechterichtlinie, die spä- nung über die Marktüberwachung und Geschäftsmodelle, die Anbieter mit Inter- testens bis 28. November 2021 in nati- Produktkonformität verabschiedet (Anm. essenten bzw Kunden auf einem digitalen onales Recht umgesetzt und ab 25. Mai ab 16. Juli 2021 gültig) – „ein Schritt in Marktplatz zusammenbringen (zB Amazon 2022 angewendet werden muss, werden die richtige Richtung“, wie die WKÖ Marketplace, ebay, Alibaba, Rakuten, etc). ua folgende Informationspflichten für On- sagt. Demnach sollen nur EU-konforme Dabei wirkt ua der Netzwerkeffekt: je mehr Anbieter auf der Plattform sind, desto inter- line-Plattformen vorgeschrieben: Online- Produkte über Online-Marktplätze in die essanter für Kunden – und umgekehrt. Plattformen müssen ersichtlich machen, EU importiert werden. In Zukunft wer- ob der Marktplatzhändler ein EU-Händler den EU-Fulfillment-Dienstleister dafür

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sorgen, dass für bestimmte risikoreiche NOCH NICHT GENUG © Bernd Sterzl/ pixelio.de Produkte, die EU Produktsicherheits- und Qualitätsstandards eingehalten werden. Für die Bundessparte Handel ist in Sa- chen Plattform-Wirtschaft noch lange Eine weitere laute Forderung betrifft nicht genug getan, um für fairen Wettbe- mehr Steuerfairness. Die WKÖ dazu: werb und Transparenz zu sorgen. Da gibt „Nach Schätzungen der EU werden 65% es noch einige Forderungen, zB rund um der Sendungen aus Drittländern in die Kleinsendungen aus Nicht-EU-Staaten. EU nicht mehrwertsteuerkonform ein- Jene Kleinsendungen, deren Gesamtwert Geschätzt 8 Mio Kleinsendungen werden geführt. Das bringt Unternehmen in 22 Euro nicht übersteigt, sind derzeit ein- jährlich von Nicht EU-Statten nach Österreich der EU - insbesondere KMU - enorme fuhrabgabenfrei. (Zum Vergleich: Solche importiert - 93% davon aus China. wettbewerbliche Nachteile.“ Durch das Sendungen zwischen zwei EU-Staaten Mehrwertsteuerpaket der EU werden sind ab dem ersten Cent umsatzsteuer- dert, diese Zollfreigrenze sobald wie mög- Online-Plattformen für außereuropä- pflichtig.) Nun soll die Freigrenze von 22 lich abzuschaffen. ische Marktplatzhändler ab 1. Jänner Euro ab 1. Jänner 2021 abgeschafft werden 2021 für Waren unter 150 Euro sowohl (wobei einige Staaten gerade darauf plädie- Darüber hinaus müssten auch die Ge- die Einfuhrumsatzsteuer erheben, als ren, den Termin nach hinten zu verschie- winne der großen ausländischen Online- auch Schuldner für diese Steuer sein. ben). Die Bundessparte Handel fordert Plattformen einer Ertragsbesteuerung Übrigens: Durch die Bemühungen der allerdings eine vorzeitige Abschaffung. in Österreich zugeführt werden. „Dies Bundessparte Handel wurde in Öster- könnte durch eine internationale digi- reich ab 1. Jänner 2020 die sogenannte Der Bundessparte Handel stößt zudem tale Betriebsstätte erreicht werden“, sagt Plattformhaftung eingeführt, derzufolge sauer auf, dass direkt eingeführte Waren die Bundessparte Handel, die schließlich Plattformen für die Umsatzsteuer ihrer unter 150 Euro zollfrei sind. Somit kön- noch fordert, dass ausländische Händler Marktplatzhändler haften - allerdings nur nen Nicht-EU-Verkäufer billiger an EU- künftig einen ausreichenden Beitrag zu dann, wenn sie ihre Sorgfalts- und Auf- Verbraucher verkaufen. Ein Beispiel: Ein europäischen Sammel- und Verwertungs- zeichnungspflichten (zB Name, Adresse, Einzelhändler, der Sportschuhe aus Chi- systemen leisten sollen. „Momentan ist Warenbeschreibung, etc) nicht erfüllen. na importiert, muss 16,9% Zoll für jedes es nämlich so, dass die österreichischen „Der Unterschied zur EU-Regelung liegt Paar zahlen. Ein chinesischer Verkäufer Händler die Müllgebühr für die chinesi- daher darin, dass Plattformen nicht auto- kann dasselbe Paar Schuhe direkt an EU- schen Händler zahlen“, bringt es Martin matisch Steuerschuldner werden“, erklärt Verbraucher verkaufen, ohne Zoll dafür Sonntag, Obmann der WKÖ Sparte Ver- die Bundessparte Handel. zu zahlen. Die Bundessparte Handel for- sand- & Internet-Handel, auf den Punkt.

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Als eine der größten Elektronikhändlergemeinschaften Österreichs sind wir besonders stolz, mehr als 200 Händlern ein umfassendes Gesamtpaket anbieten zu können: eine vertraute Marke, aufmerksamkeitsstarke Werbemaßnahmen, ausgezeichnete Konditionen und volle Rundum Betreuung. Wann kommen Sie zu uns? Lassen Sie sich vom Euronics-Vorstand Mag. Peter Osel persönlich beraten, wie Sie das Beste aus Ihrem Betrieb holen können. Telefon +43 2236 47140 0 oder [email protected] HINTERGRUND

ELECTRONICPARTNER MIT VIEL ELAN INS NEUE JAHR GESTARTET „Wollen Akzente setzen” Sehr gut angelaufene Geschäfte, eine erfolgreiche erste Gruppensitzungsrunde, die Integration von Südtirol als zusätzliches Betreuungsgebiet und noch eine Reihe von Projekten in der Pipieline – ElectronicPartner- Geschäftsführer Michael Hofer hat bis dato allen Grund, mit 2020 zufrieden zu sein.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: ElectronicPartner, W. Schalko | INFO: www.ep.at

raditionell bildete die erste Grup- Ostern. Bei dieser Gelegenheit T pensitzungsrunde 2020 den Auftakt durfte auch ein Ausblick auf das der Kooperations-Aktivitäten. Für GF neue InfoNet nicht fehlen, das Michael Hofer und die jeweiligen Regi- durch erweiterte Features und onalleiter stand an den neun verschiede- bessere Performance den Ar- nen Standorten neben den Neuigkeiten beitsalltag der Händler erhöht der Kooperation vor allem der Austausch und voraussichtlich im zweiten mit den Mitgliedern im Vordergrund. Halbjahr 2020 gelauncht wird. Erstmals stand in diesem Rahmen auch ein Besuch in der seit Jahresbeginn mit- Darüber hinaus stand eine betreuten Region Südtirol am Programm, Analyse der aktuellen GfK-Zah- wo 27 neue EP:Mitglieder begrüßt wer- len und der Entwicklung am den konnten. Markt auf der Agenda. BUNTE PALETTE DICHTES PROGRAMM

Das thematische Spektrum der Grup- Korrespondierend mit den GF Michael Hofer ist mit dem Jahresauftakt „sehr pensitzungsrunde war breit gefächert. Ei- identifizierten Wachstumsfel- zufrieden” und will weiter am Drücker bleiben. nen Schwerpunkt bildeten die Highlights dern wurden bei der Gruppen- der diesjährigen CES – dh Produktinno- sitzungsrunde Produkt- und vationen und zukünftige Technologien in Themenfelder präsentiert, auf die man in Auch der heurige Veranstaltungskalen- den Bereichen UE, WW und IT. Einen nächster Zeit besonderes Augenmerk le- der wurde auf die thematischen Schwer- weiteren ein detaillierter Blick auf die gen will. Dazu zählen neben „Klassikern” punkte abgestimmt. Ende April/Anfang Kernsortimente, Promotions, Förder- wie Netzwerke, Smart Home oder Kaffee Mai folgt die zweite Gruppensitzungs- und Partnerprogramme der jeweils wich- unter anderem Wearables – von Smart- runde und an deren Anschluss dann der tigsten Hersteller in den Segmenten UE, watches bis in zu Smart Care – sowie beliebte Smart Home Workshop. Nach WW, IT und TK. professionelle Lösungen für Hotellerie dem Auftritt bei den Elektrofachhandels- und Gastgewerbe – Stichwort Hotel TV tagen wird ElectronicPartner im Oktober Großes Gewicht hatten natürlich auch und Digital Signage. „Wir wollen gezielt gemeinsam der Fa. TopConcept eine Ver- die vielfältigen Unterstützungsmaß- Akzente setzen und Themen aufs Tapet kaufsschulung für die Mitglieder anbieten nahmen der Kooperation selbst. Diese bringen, die dem Händler eine Perspekti- und diese auch finanziell unterstützen. reichten von einem Update bei ERP, der ve bieten”, erläutert Hofer, der dieses Vor- Hier sind ganztägige Workshops in den ElectronicPartner Warenwirtschaft in haben durch den äußerst regen Zuspruch einzelnen Regionen vorgesehen. Ebenfalls Zusammenarbeit mit MEHR Data, bis der Mitglieder – erfreulicherweise gerade im Anschluss an die Branchenmesse wird hin zu den geplanten Werbemaßnahmen, auch jener aus Südtirol – als gelungen be- – so wie 2019 –auch wieder der Marketing wie etwa ein IT Sonderflyer rund um trachtet. Aktivkreis für alle EP:Mitglieder angebo- ten. Dieses Format hat sich im vergange- nen Herbst bestens bewährt, indem schon INTERNATIONALE ENTWICKLUNG der Werbeplan für das kommende Jahr und andere wichtige Informationen kom- ElectronicPartner blickt auf ein heraus- ging. Die Qualitätsoffensive 2.0 hat sich muniziert werden können. forderndes Geschäftsjahr 2019 zurück: derweil erneut als richtiger Weg für den Während die internationalen Landesge- EP:Fachhandel bewiesen, der sich wieder sellschaften bereinigt ein leichtes Um- deutlich über Markt bewegt.“ Insgesamt satzplus verbuchen konnten, war das Ge- schloss die Verbundgruppe das Geschäfts- samtgeschäft rückläufig. Die Gründe sieht jahr mit einem Zentralumsatz von 1,516 Vorstand Karl Trautmann neben externen Mrd Euro ab, was einem bereinigten Mi- Faktoren in der eigenen Neuausrichtung: nus von 5,1% zum Vorjahr entspricht. „Wir haben wichtige Entscheidungen ge- Die europäischen Landesgesellschaften troffen, um unsere Fachmarktlinie MEDI- verbuchten ein bereinigtes Wachstum von MAX wieder auf die Erfolgsspur zu brin- 1,1%. Das Umsatzergebnis für Deutsch- gen. Dabei sind wir einen großen Schritt land wurde wesentlich beeinflusst durch vorangekommen, auch wenn das mit einer die negative Gesamtmarktentwicklung Die erste Gruppensitzungsrunde war – hier Verringerung der Verkaufsfläche einher- sowie die Insolvenz des Herstellers Loewe. in der Steiermark – durchwegs gut besucht.

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Zuwachs Unternehmen sind 38 Mitarbeiter be- Elektroinstallationen im privaten & ge- schäftigt. „Kundenzufriedenheit ist unser werblichen Bereich bis hin zur Energie- bei Red Zac oberstes Ziel. Unser Service reicht von versorgung. Alles aus einer Hand – das ist der Reparatur kleiner Elektrogeräte über unser Motto“, erklärt Laimer. Es gibt Zuwachs in der steirischen Red Zac-Familie: Das Unternehmen Schwarz, Wagendorffer & Co setzt mit seinen bei- RAT & TAT den Elektrofachgeschäften in Bad Aussee und Bad Mitterndorf ab sofort auf die eZustellung aktuell Stärken der Elektronik-Kooperation in Magenta. Handlungsbedarf bei Aktualisierung der Daten

Das Unternehmen Schwarz, Wagen- Wie wir bereits berichtet haben, sind hat ist es möglich, über finanzonline ins dorffer & Co, das auf eine 130jährige Unternehmen ab 1.1.2020 zur Teilnah- Unternehmensserviceportal zu wech- Firmengeschichte zurückblickt und stark me an der elektronischen Zustellung seln, man findet dazu in finanzonline in seiner Region verankert ist, bietet von Behördenschreiben verpflichtet.rechts unten einen Link „meine USP- künftig also auch das Serviceverspre- Davon ausgenommen sind jene Un- services“; die vollen Funktionen des chen: „Elektronik – voller Service“. „Wir ternehmen, die wegen Unterschreitens usp kann man nur mit Handysignatur setzen mit der Entscheidung, Teil von der Umsatzgrenze nicht zur Abgabe nutzen, der Datenabgleich funktioniert Österreichs größter und umsatzstärkster von Umsatzsteuervoranmeldungen ver- aber auch mit den finanzonline Codes. Elektronik-Kooperation mit der bekann- pflichtet sind. Geänderte Mail-Adressen im finanzon- testen Kooperationsmarke zu sein, einen line werden NICHT automatisch ins wichtigen Schritt in die Zukunft“, erklärt Die Abwicklung der eZustellung er- usp übernommen! Sollten Sie dazu Fra- Geschäftsführer Bernhard Laimer. „Noch folgt über das Unternehmensservice- gen haben, wenden Sie sich bitte z.B. an portal (www.usp.gv.at), man benötigt uns. dazu eine Handysignatur oder Bürger- karte. Nach der Registrierung zur eZu- Unternehmer, die die Umsatzgrenze stellung kann Ihr Unternehmen sofort von 35.000,- € unterschreiten, können elektronische Zustellungen übermittelt sich von der eZustellung abmelden, ent- bekommen. Diese werden zentral über weder im usp oder – wenn man keinen das kostenlose elektronische Postfach Zugang hat – auch ganz altmodisch per „MeinPostkorb“ zugestellt. Ist eine neue Post mit einem eigens dafür erstellten Nachricht eingetroffen, werden Sie Formular, das Sie bei uns erhalten kön- darüber an Ihre hinterlegte(n) E-Mail- nen. Adresse(n) verständigt. ÄNDERUNG DER TELE- GF Bernhard Laimer (r.) zusammen mit dem Ab Juli 2019 wurden Unternehmen, FON- UND FAXNUMMER Shopteam in Bad Aussee: Vidovic Radovan, die zu diesem Zeitpunkt FinanzOn- Mario Berton und Markus Schwarzbauer. BEI ELDA – ACHTUNG line Teilnehmer waren und nicht auf VOR-ORT-ANMELDUNG! die elektronische Zustellung verzichtet bessere Preise durch einen gemeinsamen haben, automatisch in das neue Teil- Auf Grund der Zusammenlegung der Einkauf für unsere Kunden zu erreichen, nehmerverzeichnis der elektronischen Krankenkassen zur Gesundheitskasse gleichzeitig unser Warenmanagement Zustellung übernommen. Ab diesem Österreich mit 01.01.2020 haben sich weiter zu verbessern und auf eine starke Zeitpunkt konnten Unternehmen über die Telefon- und Faxnummern geändert. Marke im Außenauftritt zu setzen sind das elektronische Postfach „MeinPost- für uns schlagkräftige Argumente, um korb“ im USP ihre Einstellungen bereits Anmeldungen vor Arbeitsantritt: Teil der Red Zac Familie zu werden.“ einsehen und ändern. Diese Einstellun- gen wurden ab 1. Dezember 2019 für 1. Telefonisch bei der ELDA hotline Die bereits im Jahr 1891 gegründete die elektronische Zustellung verwendet. unter 05 0766 1460 Firma Schwarz, Wagendorffer & Co. betreibt seit der Gründung zwei kleine Achtung: Wenn Sie einen eigenen 2. Per Fax unter 05 0766 1461 E-Werke und startete in Bad Aussee mit Zugang zu finanzonline und dort elek- einem kleinen Leitungsnetz. Das Un- tronische Zustellung erlaubt haben, Das Formular zur Vor-Ort-Anmel- ternehmen gilt damit laut Red Zac als dann ist ihr Postkorb im usp aktiviert dung können Sie z.B. auf unserer „eine der ältesten privaten Elektrizitäts- – möglicherweise, ohne, dass Sie das Homepage downloaden. gesellschaften Österreichs“. Im Jahr 1920 wissen! In diesen Postkorb kann rechts- folgte dann die Gründung eines Elektro- gültig zugestellt werden und die Rechts- installationsgeschäfts in Bad Aussee und mittelfristen beginnen zu laufen. Es ist 25 Jahre später einer Filiale in Bad Mit- daher sehr wichtig, dass Sie sich im usp terndorf. darüber informieren, ob Ihre mail Ad- resse richtig angelegt ist und ob Sie eine Für weitere Auskünfte steht Seit 1. Jänner 2020 zählen nun eben die Zustellung bekommen haben (da hätten Ihnen Ihr Rat & Tat-Steuerberater, beiden Filialen zur Red Zac Familie. Elek- Sie an Ihre Mail-Adresse eine Nachricht Kanzlei Kowarik & Waidhofer troinstallation sowie drei Mitarbeiter, die erhalten – allerdings nur, wenn die rich- unter (1) 892 00 55, für das Service von Weißware und Fern- tige mail Adresse hinterlegt ist). Auch [email protected], gern zur Verfügung. sehtechnik zuständig sind. Im gesamten wenn man derzeit keine Handysignatur Web: www.kowarik-waidhofer.at

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SAMSUNG EUROPEAN FORUM 2020 IN LA VALETTA „Wollen Nummer eins sein“ Beim diesjährigen European Forum in La Valetta hat Samsung seinen Top-Partnern im EFH nicht nur die High- lights für 2020 gezeigt, sondern auch mit einigen Ansagen aufhorchen lassen. Der Bereich der Unterhaltungs- elektronik steht dabei natürlich an erster Stelle, wie auch Vice President CE, Michael Zöller erklärte, aber auch bei der Weißware und in Richtung Smart Home hat Samsung viel vor.

via STORYLINK: 2003018 TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

amsung hat sein European Forum dank der QLED- S wieder als eine beeindruckende Technologie. Bühne genutzt, um seine Top-Produkte vorzustellen. Absolutes Highlight dabei SELBST- war natürlich die neue QLED 8K-Flagg- BEWUSST schiff Q950TS Serie. Deren Modelle gibt es nun in 75, 88, 93 und 150 Zoll. Für viel Auf- Dabei sind die Geräte besonders schlank merksamkeit in La und bringen einiges an Verbesserungen Valetta sorgte Zöller mit – ua bei der Bildqualität: Der ver- zudem mit einer besserte „AI Quantum Prozessor 8K“ mit selbstbewussten künstlicher Intelligenz rechnet dazu den Ansage in Sachen Content auf 8K Auflösung hoch. Er- Weißware. Denn weitert wurde auch das Line-up bei den Samsung will in Lifestyle TVs. Andere Highlights in der diesem Bereich bis Präsentation waren die neuen Qsympho- 2024 zur Nummer © Schebach ny Soundbars, welche auch die Top-Laut- eins aufsteigen. Michael Zöller VP CE Samsung Austria will Samsung als strategischen sprecher der Samsung TV-Geräte nutzen, „Wir wären nicht Partner des Fachhandels stärken. Dabei liegt ihm besonders der TV- sowie das neue Einbauprogramm in der Samsung, wenn wir Bereich am Herzen, aber auch in der WW ließ er aufhorchen. Weißware, einschließlich des neuen Back- nicht überall dort, rohr mit integriertem Dampfgarer „Dual wo wir uns engagie- Cook Steam“. ren, auch die Nummer eins sein wollten. Smart Home. Zwar rede man über die- In einigen europäischen Ländern haben ses schon seit Jahren, geknackt hätte das Für die Partner im Fachhandel hatte VP wir das bereits geschafft und selbstver- Thema aber noch niemand. Doch jetzt CE Michael Zöller allerdings auch eine ständlich haben wir auch in Österreich sei die Zeit reif wie Zöller betont: „Wir deutliche Botschaft. Denn Samsung will das Ziel“, so Zöller. glauben, dass die 20er Jahre das Jahrzehnt nach den Verwerfungen der vergangenen des Smart Homes werden. Die Genera- Jahre seine Stellung um EFH wieder deut- Samsung ist deswegen dabei, sein Sor- tion, die jetzt in den Markt kommt, ist lich ausbauen. „Wir sind bei TV im Ge- timent in der WW deutlich auszuweiten mit der Vernetzung aufgewachsen. Für samtmarktführer, allerdings nicht im Fach- – ganz besonders im Einbau-Segment. die ist es logisch, Geräte wie Kühlschrän- handel. Dafür gab es Gründe, aber diese Hier will Samsung mit neuen attrakti- ke, Waschmaschinen oder Dunstabzugs- haben wir identifiziert und behoben“, so ven Produkten wie seinem Dual Cook hauben ebenfalls zu vernetzen. Deswegen Zöller. „Wir glauben, dass wir mit TV nun Dampfgarer punkten. Außerdem geht gehen wir jetzt in das Thema Connected auch gut im FH wachsen können. Und Zöller davon aus, dass mit der Einfüh- Living hinein. Wir haben dazu die besten auch für den EFH ist es sicher gut, wenn rung des neuen Energielabels Ende 2020 Voraussetzungen, weil dafür einerseits die er eine Partnerschaft mit dem Marktführer der Markt in Bewegung kommen wird. Hardware vom Smartphone, über TV bis eingeht – bei TV und anderen wichtigen Da sei Samsung in einer guten Situation, zur WW andererseits haben wir auch auf strategischen Produkten.“ Zöller verweist die sich bietende Chance zu nutzen, ist der Softwareseite unsere Hausaufgaben in diesem Zusammenhang auf die star- Zöller überzeugt: „Wir sind darauf vor- erledigt.“ ke Position von Samsung im TV-Bereich bereitet, um die Chance zu nutzen und unsere Marktposition deutlich zu verbes- Zöller spielt damit auf den Umstand, sern. Dazu planen wir auch entsprechen- dass Samsung im vergangenen Jahr seine AM PUNKT den Maßnahmen im EFH. Die große Cloud-Dienste auf eine Plattform gebracht Herausforderung wird es wohl sein, den hat. Damit laufen nun alle Connected Li- STÄRKER IM EFH Samsung will bei TV im EFH seinen Platz als Übergang so schnell wie möglich hin- ving-Anwendungen eines Benutzers über Marktführer wieder einnehmen. zubekommen. Wie man das am besten ein Konto, was wiederum die Vernetzung macht, muss man sich wohl einzelfallmä- der unterschiedlichen Samsung-Produkte WACHSTUMSANSAGE IN DER WW ßig ansehen.“ erleichtert. „Im Endeffekt geht es hier um Bis 2024 will Samsung auch in der WW an die Spitze vorstoßen. das Gesamtpaket. Gleichzeitig ermögli- SMARTE PERSPEKTIVE chen wir dem EFH hier mit uns neue Po- SMART HOME & CONNECTED LIVING tenziale zu erschließen, und im heutigen Gemeinsam mit dem Fachhandel Wachs- tumspotenzial bei Smart Home erschließen. Zu den strategischen Wachstumspers- Umfeld kann niemand auf Wachstums- pektiven gehört so Zöller auch das Thema chancen verzichten“, so Zöller.

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ÖSTERREICHWEITER STAMMTISCH VON INNUNG UND E-MARKE Weiter im Vorwärtsgang Von MItte Jänner bis Ende Februar tourten Bundesinnung und e-Marke durchs Land, um im Rahmen der mitt- lerweile traditionellen Stammtische aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen in der Branche sowie die Vorhaben und Ziele der Standesvertretung zu informieren. Volle Locations gaben den Veranstaltern rund um e-Marke-GF Gottfried Rotter recht – auch wenn mancher Besucher staunen mochte, wohin die Reise gehen soll.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: W. Schalko | INFO: www.e-marke.at

atürlich wurde bei den diesjäh- Für heuer ist N rigen Stammtischen wieder eine auch eine Über- breite Themenpalette behandelt, schon arbeitung des der Titel des Hauptvortrags „Mission mittlerweile in 2025 – Wo greifen wir an! Was haben wir die Jahre gekom- vor!” machte jedoch deutlich, dass sich menen Elektro- die Elektrotechniker und ihre Berufs- technikgesetzes gruppenvertreter kämpferischer als in der (von 1992) im Vergangenheit geben wollen. Und das in Regierungspro- vielen Bereichen, wie ein näherer Blick gramm verankert. auf die Mission 2025 zeigt. Hier fordern die Standesvertreter VIEL ZU TUN die Formulierung von eindeuti- Beim Halt in Wien stellte Landesin- gen und klaren nungsmeister Christian Bräuer die zent- Schutzzielen, die ralen Forderungen und nächsten Schritte Stärkung von vor. Etwa die Elektrotechnikverordnung Kompetenzen e-Marke-GF Gottfried Rotter betonte mit klaren Worten, dass die 2020, wo das Begutachtungsverfahren ab- von Elektrotech- Leistung der E-Techniker gewürdigt werden müsse – auch finanziell. geschlossen ist und die Veröffentlichung nikern sowie die in den kommenden Wochen ansteht – Anpassung des ua mit verpflichtender Erstprüfung im Bestandschutzes in Hinblick auf heutige der Lohnkosten für Berufsschulzeiten) Gesetzesrang und praxisgerechten Über- Anwendungen – dh die Berücksichtigung oder eine unbürokratische und direkte gangsfristen für ÖVE/ÖNORM E 8001 der verwendeten elektrischen Betriebs‐ Förderung durch die Innung (für Aus‐ und ÖVE E 8101 von einem Jahr. Daran und Verbrauchsmittel sowie als wichtigs- und Weiterbildung) den Kampf ansagen anknüpfend ging Bräuer auf die Anwen- ten Punkt verpflichtende wiederkehrende und weiterhin auch den Billigstbietern dung der ÖVE E 8101 ein, bei der die Prüfungen von allen elektrischen Anla- und Pfuschern. Hier steht zB die Frage normgerechte Absicherung von Steckdo- gen in festgelegten Intervallen. „Es gibt in „Gewerbeberechtigung ohne Weiterbil- sen- und Lichtstromkreisen das wesent- der Regierung nun endlich Leute, die uns dung ein Leben lang?” im Raum. lichste Thema sei – aber auch die Berück- diesbezüglich zuhören. Ich glaube, ein sichtigung von AFDDs neue Chancen Prüfintervall von zehn Jahren können wir MIT GUTEM BEISPIEL VORAN für E-Techniker eröffne. hinbekommen – bei Gasanlagen, Rauch- fängen oder PKWs sind solche Überprü- e-Marke-GF Gottfried Rotter plädierte fungen ja auch selbstverständlich gewor- erneut sehr eindringlich dafür, das The- den”, zeigte sich Bräuer zuversichtlich. ma Klimawandel bzw Energiewende als Chance zu begreifen und zu nutzen – und Strikte Regeln fordert man bei der Ge- argumentierte dabei zugleich vehement werberechtsnovelle ein: Es solle grund- gegen die OIB-RL 6 und die darin ent- sätzlich keine Nebenrechte für andere haltene Benachteiligung des Stromes als Gewerbe im Bereich Elektrotechnik ge- Energieträger. Denn gerade auch die Wär- ben – dh insbesondere kein Einbau und mestrategie – dh Ausstieg aus ÖL und kein Anschluss von Leuchten ohne Ge- Gas – spiele den Elektrotechnikern in die werbeberechtigung für Elektrotechnik, Hände. Unter einer Voraussetzung: „Die ebenso kein Einbau und Anschluss von Elektrotechnik wird stark zum Beratungs- elektrischen Anlagen bzw elektrischen verkauf werden. Wer ein System verkaufen Betriebsmittel wie PV‐Anlagen, Wärme- will, muss dem Kunden dieses System pumpen, Thermen, etc und auch keine verständlich machen – und das erfordert Errichtung von Alarmanlagen. entsprechende Aus- und Weiterbildung.”

Darüber hinaus will man dem Fachar- Um den Weg für Betriebsübernahmen Wiens Landesinnungsmeister Christian beitermangel mit Maßnahmen wie pra- zu erleichtern, will die Innung außerdem Bräuer brachte den Teilnehmern die xisgerechten Rahmenbedingungen für die eine Plattform und einen dazugehörigen „Mission 2025“ der Elektrotechniker näher. Lehre (zB staatliche Kostenübernahme Leitfaden für Elektrobetriebe erstellen.

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SCHRACK TECHNIK INFOTAGE BLEIBEN BESUCHERMAGNET Eine Klasse für sich Die Schrack Infotage bildeten auch in diesem Jahr den traditionellen Auftakt ins neue Jahr und füllten wie gewohnt Veranstaltungssäle quer durch Österreich. Damit steht schon vor dem Schlusspunkt Ende März in Vorarlberg fest, dass die Erfolgsgeschichte um ein Kapitel reicher ist und viele, viele heimische Elektrotech­ niker top-informiert zu Werke gehen können.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: Wolfgang Schalko | INFO: www.schrack.at

ie Zahlen sind weiterhin beeindru- D ckend: Allein im Großraum Wien konnte Schrack mit den heurigen Info- tagen rund 2.000 Elektrotechniker, 700 Schüler sowie genug Planer und Archi- tekten zum Füllen eines Vortragssaales mobilisieren. E&W war beim Event in der Pyramide Vösendorf vor Ort. FACHLICH FUNDIERTES

Bei den Fachvorträgen widmete sich Schrack einmal mehr dem Bereich Schutzschaltgeräte – aufgrund der vielen Veränderungen und der stetigen Zunah- me nicht-linearer Verbraucher ein the- matischer Dauerbrenner, wie Geschäfts- stellenleiter Dietmar Weingant festhielt. Schrack Experte Stefan Hammer brachte die Besucher mit seinem Vortrag „Schutz- schaltgeräte nach aktuellen normativen „Hausherr” Dietmar Weingant begrüßte die – insgesamt rund 2.000 – Besucher in Vösendorf. Anforderungen” insbesondere bei den Typen von FI-Schutzschaltern und deren Einsatzbereiche sowie der Umsetzung der gegenüber Stoßströmen geht (zB Ein- bei der geplanten neuen ETV 2020 sowie aktuellen Normen (zB OVE E 8101) auf schalten von Computern, Motoren oder der normativen Neubewertung bei Licht- den neuesten Stand. Hammer wies gleich Beleuchtungsanlagen), komme der Typ und Steckdosenstromkreisen. zu Beginn sehr eindringlich darauf hin, F (mischstromsensitiv) zum Einsatz. Wo dass der in der Vergangenheit häufig ver- die beiden zuvor genannten Typen an Im zweiten Fachvortrag ging Produk- wendete Typ AC (wechselstromsensitiv) ihre Grenzen stoßen, greife man zum Typ texperte Peter Suchacek näher auf bau- FI-Schutzschalter den heutigen Anforde- B (allstromsensitiv) – typischerweise bei artgeprüfte Schaltanlagen und Verteiler rungen nicht mehr gerecht werde – weil er E-Mobilität, PV-Anlagen oder Frequen- gemäß ÖVE/ÖNORM EN 61439 ein. bei den durch Dioden oder Steuerelekro- zumrichtern. Eine Tabelle mit jeweils ty- Obwohl mittlerweile sechs Jahre alt, ist niken erzeugten Halbwellen im Fehlerfall pischen Einsatzszenarien ist in der OVE die Norm nach wie vor in vielen Bereichen nicht auslöse bzw für glatte Gleichfeh- 8101 im Teil 5-53 zu finden. Abschlie- sehr wichtig und – wie zB die Erweite- lerströme (zB Frequenzumrichter, PV- ßend ging Hammer auf die Einsatzfelder rung um den Bereich Ladestationen für E- Anlagen, E-Mobilität) überhaupt „blind” von AFDDs ein und prognostizierte, dass Fahrzeuge zeigt – auch aktuell. Suchacek werden könne. Daher sei für Wohnun- sich „heuer noch einiges tun werde” – ua erläuterte die zulässigen Bauartnachweise gen, Häuser oder Büros heute zumeist der Typ A (pulsstromsensitiv) die erste Wahl. Wo es zusätzlich um höhere Immunität

AM PUNKT DIE INFOTAGE bildeten auch heuer den traditionellen Auf- takt im Veranstaltungskalender von Schrack. ALLEIN BEIM HALT IN WIEN wurden rund 2.000 Elektrotechniker gezählt. FÜR DIE KUNDEN präsentierte Schrack diesmal besonders vie- le neue Software-Tools. Die beiden Fachvorträge drehten sich diesmal um Schutzschaltgeräte, gehalten von Stefan Hammer (li.), sowie um Schaltanlagen und Verteiler, über die Peter Suchacek (re.) informierte.

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Überspannungs- teilnehmende Betriebe auf der Schrack- schutz, ohne selbst Homepage veröffentlicht und erhalten sämtliche Normen außerdem attraktive Produktangebote, kennen zu müssen – wie zB eine Wallbox um 590 Euro (inkl soll ab März kosten- 200 Euro an möglicher Förderung). los verfügbar sein (wie alle Tools auf WEITERE HIGHLIGHTS der Schrack-Home- page unter „Digitale Frei nach dem Motto „Die Zukunft ist Tools”). Im Bereich elektrisch – ohne Strom geht gar nichts Lichtwellenleiter mehr” stellte Eßbüchl die Neuheiten (LWL) ist ebenfalls im immer wichtiger werdenden Bereich ein Online-Kalku- Photovoltaik vor: Diese umfassten ua Schrack-Geschäftsführer Viktor Eßbüchl (re.) stellte die neuen Pro- lator geplant, der leistungsstärkere PV-Module (von 290 dukte und Services vor – hier mit Stefan Hammer die Schutzschalter. ab April das rasche Wp polykristallin bis 345 Wp Half-Cut), Erstellen von Ange- herstellerunabhängig einsetzbare Leis- boten ermöglichen tungsoptimierer sowie Infrarotpanele in (durch Prüfung, Vergleich mit einer Re- soll. Ab Q3 will Schrack zudem einen völ- diversen Ausführungen – wobei Eßbüchl ferenzkonstruktion oder Begutachtung) lig neu aufgesetzten Sprechanlagen-Kal- hervorhob, dass Schrack ausschließlich und betonte, dass neben Erwärmung und kulator zur Verfügung stellen, der neben TÜV-geprüfte, österreichische Produkte Kurzschlussfestigkeit auch die elektroma- der einfachen Planung von Anlagen aller anbiete (einzusetzen gemäß der Faustfor- gnetische Verträglichkeit zunehmend an Größenordnungen auch das automatische mel Raumvolumen mal 30W pro m3). Bedeutung gewinne. Erstellen von Stücklisten, Schaltlaufplä- nen uÄ bieten wird. Bereits verfügbar ist Einen Schwerpunkt bildeten einmal PRAKTISCHE NEUE TOOLS indes die neueste Version 4.1 der Vertei- mehr auch die zahlreichen Neuheiten im lerplanungs-Software Schrack Design. Bereich Lichttechnik, wo Schrack zB die Nach den fachlichen Schwerpunkten Design-Außenleuchtenserie Trinity, die war es an Geschäftsführer Viktor Eß- Rund um die Lagerhaltungs-Lösung formschönen Elegance-Modelle für die büchl, in gewohnt kurzweiliger Form ei- Scanos, die jedem Schrack-Kunden als Innenanwendung oder LED-Downlights, nen Überblick über die neuen Produkte individuell zugeschnittenes, fix-fertiges bei denen sich die Lichtfarbe manuell und Serviceangebote des Unternehmens Package offen steht, wurde mit einem einstellen lässt, präsentierte. Ebenfalls zu geben. Passend zu den Fachvorträgen neuen großen Handscanner ebenfalls gezeigt wurden neue USV-Lösungen mit wurden zunächst die beiden bauartge- eine Weiterentwicklung präsentiert. Au- Batterieüberwachung sowie das „immer prüften Verteilerserien Modul 2000TT ßerdem ließ man mit einer interessanten mehr im Kommen” befindliche Thema und Modul 4000TT sowie die neuesten Neuerung im Bereich E-Mobilität aufhor- Rechenzentren (va kleinere und dezent- FI-Schutzschalter vorgestellt, ehe eine chen: Da bei Stromtankstellen eine zerti- rale Umsetzungen, zB für Edge-Compu- diesmal besonders lange Liste von neuen fizierte Installation sowie eine jährliche ting), wo Schrack gemeinsam mit Schäfer Tools aus den unterschiedlichsten Berei- Prüfung notwendig sind, initiiert Schrack IT eine breite Produktpalette von der chen folgte. Etwa „Schrack Protect”, ein ein entsprechendes „i-Charge Partner- Einschranklösung bis zum Groß-System Berechnungstool für richtigen Blitz- und programm”. In dessen Rahmen werden anbietet.

Ein kleiner Auszug der präsentierten Neu­ heiten: Kompaktes Rechenzentrum in Form einer wassergekühlten Einschranklösung (li.o.). Bei Infrarotpanelen konnten die Besu- cher einen Blick ins Innere vornehmen (Mi.o.). Im Bereich Elektromobilität (re.o.) wurde die aktuelle Generation von Ladestationen samt neuen i-Charge Partnerprogramm präsen- tiert. Besonders viele Neuheiten gab es auch diesmal bei der Lichttechnik wie etwa die Serie Trinitiy für den Außenbreich (li.u.). Mit einer gelungenen Demo zeigte man, dass Licht tatsächlich Emotionen weckt (re.u.).

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PVA-VORSTAND HERBERT PAIERL ÜBER DIE ZUKUNFT DER PHOTOVOLTAIK IN ÖSTERREICH „PV ist keine Einbahn” Zum Zeitpunkt seines Einstiegs beim Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) im Mai 2019 habe es in Sachen Erneuerbare Energien und PV-Ausbau „relativ traurig” ausgesehen – das Budget war klein, die Arbeit am Erneu- erbaren-Ausbau-Gesetz aufgrund der vorzeitigen Regierungsauflösung beendet und die allgemeine Verunsiche- rung dementsprechend groß. Heute, ein knappes „abwechslungsreiches” Jahr später, ist PVA-Vorstand Herbert Paierl guter DInge. Auch, aber nicht nur wegen der Regierungsbeteiligung der Grünen.

TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: PV Austria, W. Schalko | INFO: www.pvaustria.at

ie schnell die Dinge sich doch W ändern können: Mit der Kon- stellation der neuen Regierung sei das Thema Erneuerbare Energie – und da- mit auch die Photovoltaik – in die Mitte des Geschehens gerückt, hält PVA-Vor- standsvorsitzender Herbert Paierl fest. Die Interessensvertretung werde „von der sachlichen Seite her” weiterhin vehe- ment aufzeigen, was für einen massiven und zügigen PV-Ausbau alles notwendig ist. Den aktuellen Schwung gelte es mit- zunehmen – jedoch ortet Paierl bei aller Euphorie auch (noch) den einen oder an- deren Hemmschuh, wie er vorausschickt:

Paierl: Fakt ist: Wir haben viel zu wenig Kapazitäten. Jedes PV-Modul, das instal- liert werden kann, ist willkommen. Dafür brauchen wir einerseits aber Fläche – ne- ben Dach- in Zukunft vermehrt auch Frei- flächen – und andererseits natürlich die Umsetzer. Wenn man sich ein Konjunk- turbelebungsprogramm wünschen würde, wäre es genau das. Man kann schon ein ge- PVA-Vorstandsvorsitzender Herbert Paierl ortet breiten Zuspruch für den Erneuerbaren-Ausbau. wisses Maß an Skalierung betreiben, aber schlussendlich ist es immer Handwerks- arbeit. Um PV-Anlagen zu installieren, ministerium. Wir wollen ausloten, ob es aber nicht auskommen, sondern zusätz- werden entsprechendes handwerkliches ein Potenzial aus dem Umschulungs- oder lich Freiflächen brauchen. Know-how und Kapazitäten benötigt, ins- dem Arbeitslosenbereich gibt, wo wir ge- besondere im elektrotechnischen Bereich. zielt Kapazitäten aufbauen können, wie Daneben gibt es ja noch die ge- zum Beispiel für die Anlagenmontage. bäudeintegrierte Photovoltaik… Zu diesen Kapazitäten könnte man Bei der gebäudeintegrierten PV gibt es durch neue, zusätzliche Fachkräften Wer sollte die entsprechenden Schu- sehr viele Entwicklungen, oftmals ist die kommen, etwa aus dem Ausland lungen übernehmen? Umsetzung jedoch eine Kostenfrage. Auf bzw durch Lehrlingsausbildung, oder Dafür muss im Wesentlichen das AMS Grund der gesunkenen Anlagenpreise er- man setzt vorhandene Elektriker sorgen. Wir unterstützen aber gerne mit reichen Großanlagen mittlerweile kWh- vermehrt zur PV-Installation ein. unserem Wissen, welche Kapazitäten in Preise, die nahe am Strom-Marktpreis Diesbezüglich führen wir in den nächsten welchen Bereichen notwendig sind. sind. Und wahrscheinlich schneiden sich Kaffee Wochen Gespräche mit dem Arbeits-­ die Kurven von Marktpreis des Stromes Welches Potenzial sehen Sie in den und Strompreis aus PV bald. Für solche eingangs erwähnten Freiflächenanlagen? Anlagen auf Freiflächen sowie auf grö- Crema & Espresso AM PUNKT Abgeleitet aus dem Ziel von 100% Er- ßeren Industrie- und Gewerbedächern PV KONGRESS neuerbarer Energie bis 2030 gehen wir müssen wir allerdings noch die äußerst ganze Bohne Am 19. März steht wieder der traditionelle davon aus, dass der PV-Anteil 15 GWp hinderliche Förder-Regelung wegbekom- PV-Kongress auf dem Programm, heuer un- sein wird. Im Moment haben wir knapp men, gemäß der die Flächen in 200 kWp- ter dem Motto „Am Weg zur Solar-Revoluti- 1,5 GWp installiert, dh in 10 Jahren Einheiten einzuteilen sind – durch die on“. Aufgrund des regen Interesses kann die müssen wir uns verzehnfachen, das ist Beschränkung der Tarifförderung auf PV- Veranstaltung aber nicht wie geplant in der WKÖ stattfinden – die Ersatz-Location wird eine ganz einfache Rechnung. Um diesen Anlagen mit max 200 kWp. Das ist völlig der PVA in Kürze bekanntgeben. Zubau zu bewerkstelligen, werden wir sinnlos und unverständlich, zumal man STARKER KAFFEE - STARKE MARKE: mit der angekündigten Million Dächer dadurch ja zB bei Anlagen mit 1 MWp jetzt nur bei ElectronicPartner! 24 | 3/2020 HINTERGRUND

auch fünf Mal Anschlussgebühr zah- brauchen wir die Gemeinden und die Gegenteil sogar die Flächennutzungseffizi- len muss. Das verteuert den PV-Ausbau Länder, denn diese sind in Hinblick auf enz verbessert – Stichwort Doppelnutzung. und wir wollen ja dem Steuerzahler bzw die verfügbaren Flächen und die Verfahren Stromkunden keine unnötigen Kosten mindestens so wichtig wie das EAG. Gibt es hier schon Regelungen? aufbürden. Aber es gibt bereits Zusagen, Wir weisen in unseren Diskussionen auf dass diese Regelung verschwinden soll. Wie erreicht man deren Mitwirkung? die Thematik hin und gehen darauf ein. Durch Bewusstseinsbildung? Ich bin ja – so wie alle im PVA-Vorstand Wie stehen sie grundsätzlich zur Die Gemeinden und auch die Länder – selbst im Markt unterwegs und erfah- neuen Regierung? Über die Grünen müssten als Raumordnungsbehörden ent- re aus erster Hand, wo es krankt und wo müsste die Branche ja heilfroh sein? sprechende Flächenvorsorgen betreiben, viele Projekte letztlich anstehen. Aber Definitiv, und sprichwörtlich bekreuzi- auf Dächern ebenso wie auf Freiflächen. diese Diskussion muss man führen. Da- gen sich auch alle. Doch es hat schon vor Auf Basis unserer Kal- neben gibt es natürlich den Wahlen einen Allparteienbeschluss kulation, bis 2030 pro Um den PV-Zubau zu große Player auf Bun- bewerkstelligen, werden wir zu unseren Programm mit dem PV- Österreicher 2 kWp PV- desseite wie die ÖBB, mit einer Million Dächer Notpaket gegeben, und damals waren die Leistung zu erreichen, nicht auskommen. die ASFINAG oder die Grünen nicht einmal im Parlament. rechne ich bei jedem BIG so wie auch ent- Bürgermeisterkontakt Herbert Paierl sprechende Flächen im Nach wie vor ist die Umsetzung des anhand der Einwoh- Besitz der Länder – es EAG aber ausständig. nerzal vor, wieviel PV-Leistung innerhalb geht um die Mobilisierung all dieser Flä- Für das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz hat der nächsten zehn Jahre installiert werden chen. Unser Geschäft besteht darin, das unser Haus wesentliche Basisarbeit ge- muss bzw wieviel Fläche dafür benötigt alles konsequent zu nutzen. leistet und wird das auch weiterhin. Die wird. Realistischerweise wird rund ein Drit- Zuständigen haben uns versichert, dass tel der notwendigen PV-Leistung von Auf- Apropos: Beim 1-Millionen-Dächer das EAG erste Gesetz ist, das auf Schie- dachanlagen kommen können, zusätzlich Programm und bei der Unterstützung ne gebracht wird. Auch wenn dafür eine braucht man aber Sonderflächen – wobei der Erneuerbaren mit jährlich einer 2/3-Mehrheit benötigt wird, sind wir guter wir hier sehr selbstkritisch sind und keines- Milliarde Euro handelt es sich bis Dinge, dass keine Querschüsse kommen wegs den Entzug von agrarisch und natur- dato lediglich um Ankündigungen. und das EAG tatsächlich per 1.1.2021 in schutzfachlich wertvollen Böden verlangen, Wir haben guten Kontakt zu den politi- Kraft tritt. Damit wird zwar eine wichti- da es ja Grenzertragssituationen und Son- schen Instanzen und Entscheidungsträgern, ge Schlacht gewonnen, aber noch lange derflächen gibt, wo die Widmung für PV in der Bundesregierung zB zur Umwelt- nicht der Krieg gegen die Fossilen. Dafür nicht nur niemanden stört, sondern im ministerin Leonore Gewessler. Im Zuge

Kaffee Crema & Espresso ganze Bohne

STARKER KAFFEE - STARKE MARKE: jetzt nur bei ElectronicPartner! HINTERGRUND

der Regierungsverhandlungen haben wir, und Skalierung zu einer ähnlichen Ent- nach dem Motto „Rette sich, wer kann”, soweit das möglich war, ebenfalls versucht wicklung kommt wie bei den PV-Mo- sondern erfordert koordiniertes gemein- unsere Weisheiten zu deponieren. Gerade dulen. Als ich vor vier Jahren begonnen sames Vorgehen. Daher suchen wir auch auch bei der ÖVP, wo mit Ex-OeMAG- habe, kostete das kWp noch 2.000 Euro, den Kontakt zu den Netzbetreibern, etwa Vorstand Magnus Brunner jetzt ein Staats- mittlerweile sind wir bei Großprojekten um auszuloten, wo es Kapazitäten im Netz sekretär am Werk ist, der absolut fach- bei 750 bis 1.000 Euro. gibt und entsprechende Flächen für den kundig und engagiert ist. Die Opposition Ausbau der Erneuerbaren auszuweisen. signalisiert ebenfalls durchwegs Interesse, Innerhalb des PVA bestehen durchaus Das haben wir mit den Netzbetreibern denn das ist natürlich ein populäres The- heterogene Interessenslagen, zB in Hin- von der APG abwärts und vor allem mit ma und keiner würde zu behaupten wagen, blick auf die EVUs. Wie schwierig ist es, der E-Control auch besprochen. man brauche keine Erneuerbaren Energien. diese unter einen Hut zu bekommen? Wir haben die Energieproduzenten bei Im Mai sind Sie ein Jahr im Verband. Welche Rolle spielt hier die Politik uns, die natürlich Schwesterunterneh- Wie fällt Ihr erstes Resümee aus? auf EU-Ebene, wo die Kommission men von den Netzbetreibern sind, die Es war sehr spannend und abwechslungs- kürzlich ihren Green Deal vorstellte – wiederum gewisse andere Interessen ha- reich. Als ich eingestiegen bin, hat es ja ei- kann man da Schützenhilfe erwarten? ben. Das muss man offen legen und die gentlich relativ traurig ausgeschaut, da auf- Thematisch ja, selbstverständlich. Aber Probleme eruieren. Denn es kann zB grund des Regierungsbruchs Ungewissheit ich betone noch einmal: Man hat nichts nicht sein, dass eine projektierte Anlage herrschte. Doch dann ist es für alle – auch davon, wenn man große Bekundungen „abgedreht” wird, weil man plötzlich mit für mich – überraschend postiv zu diesem und große Überschriften hinausposaunt, dem Netz nicht zurande kommt. Man Beschluss mit dem uneingeschränkten Be- aber dann auf der Projektebene die Vor- muss versuchen, solche Netzprobleme zu kenntnis zur Erneuerbaren gekommen. haben nicht auf die Reihe bekommt. lösen. Ich warne davor, das Netz als gott- Wir werden jetzt unsere vielfältigen Ansät- Man darf keine Ebene auslassen, das ist gegeben zu betrachten und daran nichts ze weiterverfolgen. ZB finalisieren wir an- ein entscheidender Punkt. ändern zu wollen – denn dann wird vieles hand unserer Formel 2 kWp PV-Leistung nicht möglich sein. pro Einwohner gerade eine „Defizitliste”, Stemmen sich manche Lobbys noch in der wir bis auf Gemeindeebene herun- immer gegen diese Entwicklung? Es geht hier auch um die Abgeltung terbrechen, wieviele PV-Anlagen noch zu Natürlich bestehen auch „fossile” Interes- der Netzkosten bzw die Gefährdung installieren sind. Auf jeden Fall müssen wir senslagen, die sich über Jahre und Jahr- der bisherigen Geschäftsmodelle. massiv Öffentlichkeitsarbeit machen, was zehnte eingefahren haben. Ein Killerargu- Die bisherigen Geschäftsmodelle sind auf diese Defizite angeht. Und in weiterer Folge ment lautet stets: Das kostet alles so viel die transportierte Kilowattstunde ausge- wollen wir auch aufzeigen, wie viel grüner – wer zahlt die Rechnung? Dazu kommt richtet. Das wird so nicht mehr gehen und Strom in den einzelnen Bundesländern und die soziale Frage, dh hier jene, die sich al- man wird die Kosten über einen anderen Regionen tatsächlich fließt – das werden les locker leisten können, dort die sozial Schlüssel hereinbringen müssen. Natür- wir ebenfalls in Kürze präsentieren können. Schwachen, die auf jeden Cent schauen lich soll der Netzbetreiber dabei nicht in muss. Da wird es soziale Ausgleiche geben Konkurs gehen – was mit dem Regulator Sie sind also guter Dinge? müssen, keine Frage. Wir als Erneuerbare E-Control im Rücken auch nicht passiert, Oh ja. Wir liegen thematisch voll im können und wollen nicht dafür verant- aber der Netzbetreiber muss schauen, dass Trend und gleichzeitig kann ich als Mann wortlich gemacht werden, dass sich die er die Ertüchtigung der Netze entspre- der Wirtschaft, der die Photovoltaik im- Energie eklatant verteuert. Andererseits chend hinbekommt. Ich kann mir vorstel- mer auch beinhart aus einem ökonomi- bin ich dafür, dass eine Bepreisung von len, dass die Projektanden bei PV-Anlagen schen Blickwinkel betrachtet, sagen: Das belastenden fossilen Produktionsformen ab 1 MWp einen standardisierten, klar macht Sinn. In Kombination mit der – wie sie ja jetzt schon diskutiert wird – kalkulierten Beitrag für das Stromnetz Technologie, dem Effizienzthema und in fairer Weise stattfindet und es nicht zu leisten, der ins Projekt eingerechnet wird. der gesamtheitlichen Betrachtung der einer Externalisierung der Kosten kommt. Der Rest sollte sozialisiert werden, dh über Umweltseite ist Photovoltaik ein nach- die Netzgebühren finanziert werden. Das haltiges, sauberes und noch dazu regional Die Stromnetze – Stichwort Versor- Ganze ist jedenfalls kein Guerillakrieg wertschöpfendes Tätigkeitsfeld. gungssicherheit – kommen in dieser Diskussion ebenfalls immer vor. Die Netzbetreiber sind durch die E-Con- trol reguliert und wenn sie Kosten haben, dann werden diese entsprechend vorgelegt und abgedeckt werden müssen – wenn die Forderungen gerechtfertigt sind. Aber das ist ja keine Einbahn, denn zum Teil sind die Erneuerbaren-Projekte ja auch netz- entlastend.

Wobei man in vielen Bereichen einen Netzumbau benötigen würde. Genau, die intelligenten Netze. Auch hier sind heute viele Lösungen, wie zB Block- chain, technologisch schon machbar, aber noch teuer. Ich hoffe auf den Fortschritt, sodass es hier – und auch bei den Strom- Laut Einschätzung des Bundesverbands wird der PVA-Zubau heuer kräftiger ausfallen als speichern – durch Effizienzsteigerung zuletzt – was angesichts der ambitionierten Klimaziele auch dringend notwendig ist.

26 | 3/2020 HAUSGERÄTE

WLASSITS-TERKL NEU BEI ELECTROLUX STEFANIE BRUCKBAUER Verstärkung MACHEN WIR DOCH Seit 1. März 2020 hat Electrolux sei- DAS BESTE DARAUS! nen Außendienst im Elektrofachhandel für die Marken AEG und Zanussi ver- stärkt - und zwar mit Anita Wlassits-Ter- Das sind ja wahrlich interessante Zeiten, in denen kl. Die 44-Jährige war nach ihrer langjäh- wir uns aktuell befinden, manch einer sagt auch rigen Position als Geschäftsführerin des beschissen dazu. Vor den Toren Europas (und auf Elektrofachhandelsgeschäfts RedZac Ter- dem Weg dorthin) befinden sich schon wieder zig tausende kl zuletzt für die Firma Dyson im Einsatz. Anita Wlassits-Terkl Menschen, die nach einem neuen Zuhause suchen. Und es werden noch viele mehr werden, nämlich dann wenn nicht Nebojsa Saric, Verkaufsleiter Elektrofachhandel von Electro- mehr nur aus politischen, religiösen oder wirtschaftlichen, lux Austria, sagt zur personellen Verstärkung: „Es war mehr als sondern auch aus klimatischen Gründen geflüchtet wird. höchste Zeit, dass wir mit Anita Wlassits-Terkl die erste Frau Womit ich beim nächsten Punkt wäre, der keine Freude in unserer Vertriebsmannschaft begrüßen dürfen. Ich bin über- macht. Ob menschgemacht oder natürlicher Lauf der Dinge: zeugt, dass sie mit ihrer jahrelangen Fachkompetenz in ihrer Das Klima verändert sich und in der Folge unsere Umwelt Region für hervorragende Kundenbetreuung sorgen wird und - drastisch und immer schneller und wir sollten bald irgendet- begrüße sie sehr herzlich in meinem Team.“ was tun, um uns anzupassen, denn sonst könnte es in einigen Jahren tatsächlich sehr ungemütlich werden.

Und als ob das nicht genug gröbere Probleme wären, die wir VOCKENHUBER FOLGT BAUER lösen sollten, sind wir zu allem Überdruss nun auch noch mit einem neuartigen Virus konfrontiert, mit dem keiner gerech- Neuzugang net hat und dessen Auswirkungen keiner absehen kann. Wo- bei wir - so wie es aussieht - ja noch Glück hatten, denn stel- Lisa Vockenhuber ist neue Brand len Sie sich vor wir würden nicht mit Schnupfensymptomen Marketing Managerin für Gaggenau. Sie davonkommen (wie es ja scheinbar in den meisten Fällen ist), folgt in dieser Position Christine Bauer. sondern wie im Film „World War Z“ nach der Infektion zu Zusätzlich verantwortet Vockenhuber Zombies mutieren ... DAS wäre erst beschissen! Aber Scherz seit Jahresbeginn die PR & Corporate beiseite, auch wenn Covid 19 nicht zwingend tödlich ist und Communications für die BSH Hausge- von vielen als harmlos beschrieben wird, kann er ziemlich räte Gmbh. viel kaputt machen, nämlich das gesellschaftliche Leben und Lisa Vockenhuber die Weltwirtschaft. Und wenn es ganz blöd hergeht, wird das Die gebürtige Linzerin war zuvor ua auch passieren. als Senior PR Consultant in der Kobza Media Gruppe tätig. Nach mehreren Jahren Agenturerfahrung Es gibt aber auch gute Nachrichten. Und auch wenn sie vor wechselte sie Anfang 2017 ins Marketing-Team von „Ja! Natür- dem Hintergrund der globalen Ereignisse klein und unbe- lich“, bevor sie 2020 zur BSH Hausgeräte GmbH wechselte. deutend scheinen mögen, freuen sie mich sehr. Eine gute Nachricht ist, dass die Konsumenten scheinbar wieder ver- mehrt auf die Stärken des FH setzen. Electrolux Austria GF Janovsky berichtet (im Interview auf den folgenden Seiten) PETER FISCHER IST GESTORBEN zum einen, dass das Geschäft im EFH durch die Decke geht und zum anderen, dass zur Zeit wieder vermehrt kleine Kü- Viel zu früh chenstudios eröffnen. Und nicht nur die Konsumenten, auch einige Hersteller wollen den Fachhandel. iRobot Austria GF Wie der E&W-Redaktion zugetragen Lang geht sogar soweit zu sagen, dass sein Unternehmen in wurde, ist Peter Fischer gestorben. Der Österreich auf den Fachhandel angewiesen sei. (Siehe Inter- Deutsche, der seit 2015 Vertriebsleiter view S.30) Denn hochwertig verkaufen funktioniere einfach der GGV Austria war, ist bereits Ende nur in diesem Kanal. In diesem Punkt ist er sich mit Janovs- Dezember 2019 im Alter von nur 54 ky übrigens einig: Hochpreisige, technisch komplexe Geräte Jahren unerwartet von uns gegangen. werden auch in Zukunft nicht locker flockig übers Internet Am 16. Jänner 2020 wurde er in seinem verkauft werden können. „Dazu braucht es einen Fachhan- Wohnort Bendorf bei Koblenz zu Grabe del!“ Inmitten von Corona-, Flüchtlings- sowie Klimakrise getragen. Wie es mit der Hausgerätemar- Peter Fischer sind das doch good News?! ke im Einstiegsbereich am österreichi- schen Markt weitergehen bzw wer Fischers Nachfolge antreten Was die großen, globalen Entwicklungen angeht, können wir wird, ist noch nicht bekannt. als Einzelne wenig ausrichten. „Wir können ohnehin nichts beeinflussen. Es wird laufen wie es laufen wird“, sagte Pe- EINBLICK ter Osel unlängst zu mir. Aber im Kleinen, also in unserem „Es ist als drücke man einem „Manche Fachhändler machen Umfeld, können wir sehr wohl einiges bewirken. Also sollten Buben ein super Spielzeugauto scheinbar lieber gar keinen wir das auch tun! Für Fachhändler bedeutet das, dass sie sich in die Hand – er lässt es nicht Umsatz, bevor sie ein bisserl darauf einstellen sollten, dass ihre Existenz - wie es aussieht mehr los.“ weniger Ertrag haben.“ - in Zukunft sehr wohl weiterhin gefragt sein wird. Und sie SEITE 28 SEITE 30 sollten das Beste daraus machen!

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ELECTROLUX AUSTRIA: GF A. JANOVSKY UND ML M. BEKERLE IM E&W-INTERVIEW Erfolg auf österreichisch 2018 war ein sensationelles Jahr für Electrolux Austria. Eine tolle, aber auch schwierige Situation, denn die Erwartungen an das darauffolgende Jahr sind dementsprechend hoch. Aber das Unternehmen enttäuschte nicht, denn auch 2019 war ein zufriedenstellendes Jahr für Electrolux in Österreich. Noch zufriedener stimmt GF Alfred Janovsky und ML Martin Bekerle nun ein Blick auf den Beginn von 2020. Das Geschäft im EFH gehe nämlich durch die Decke, wie die beiden im Interview mit E&W ua. berichten.

TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTOS: Electrolux | INFO: www.elektro.at

018 war ein sensationelles Jahr für 2 die Electrolux-Marken AEG und Zanussi. Immer wenn ein Unternehmen ein solches Erfolgsjahr erlebt, hat man al- lerdings einen gewissen Respekt vor dem darauffolgenden Jahr, denn die Ansprü- che und Erwartungen der Konzernmut- ter werden stetig höher, wie GF Alfred Janovsky erklärt: „Keiner streichelt Dich nach einem Rekordjahr und sagt: ‚Gut gemacht, dafür kannst Du Dich nächs- tes Jahr ausruhen.‘ Stattdessen bekommt man die Frage gestellt: ‚Was könnt Ihr noch draufsetzen?‘. Vor dem Hinter- grund, dass wir 2018 tatsächlich einen riesen Sprung gemacht haben, freut es mich sehr, dass wir die Zahlen aus 2018 auch 2019 halten konnten. Das ist in meinen Augen kein schlechter Schritt in die richtige Richtung.“

Das Unternehmen performte letztes Alfred Janovsky (li.) & Martin Bekerle: Der coole kühle Kopf und das kreative Mastermind Jahr sowohl im Elektro-, als auch im Kü- probieren hie und da Mal etwas Neues aus und beschreiten dabei auch ungewöhnliche Wege. chenfachhandel zufriedenstellend, wie der GF ausführt. Als interessant bzw. ganz anders als 2019, beschreibt er den ZAUBERWORT AUTODOSE Bei Einführung des Features im Jahr Start ins Jahr 2020: „Das Geschäft im 2019 waren nur die obersten Geräte- Küchenmöbelhandel präsentierte sich Diese schöne Entwicklung im EFH klassen damit ausgestattet. Nun gibt es in den ersten zwei Monaten eher durch- spiegelt sich in allen Produktgruppen wi- auch Modelle im mittleren Preissegment wachsen. Der Jänner machte im Vergleich der, vor allem aber in der Wäschepflege mit AutoDose und das werde großartig zum Vorjahr wenig Freude. Das dürfte mit AutoDose. Letzten Herbst legte AEG aufgenommen im Handel, wie Janovsky aber eine allgemeine Entwicklung sein, den Fokus auf dieses Feature und ergriff berichtet. „Wir sind momentan der ein- wie auch unsere Markt- zahlreiche Maßnahmen, zige Hersteller, der dieses autodosierende begleiter bestätigen. Vie- Die Geschwindigkeit wird um das Thema laut zu Feature nicht mehr nur in Topmodellen, le empfanden den ganzen weiter zunehmen, es wird trommeln – ua. mittels sondern nun auch in der Mittelklasse an- Schlussverkaufszauber in nur nicht jeder mitmachen. sehr eingängigem Radio- bietet. Das ist Convenience und kommt der Großfläche nicht so Martin Bekerle Spot. „Offenbar haben halt gut an.“ prickelnd. Ab der zwei- wir dabei viel richtig ten Februarhälfte lief es im Küchenmö- gemacht“, stellt Janovsky zufrieden fest. FREUNDSCHAFTLICH belhandel dann allerdings besser“, so Ja- ML Martin Bekerle ergänzt: „Wir starte- novsky nachdenklich. ten mit den Geräten Mitte letzten Jahres Für AEG läuft es also rund, und die und hatten im Dezember 12% Marktan- Zeichen stehen gut, dass sich das fort- Ein Lächeln hat der GF hingegen an- teil in der GfK-Kategorie ‚Waschen mit setzt, wie Janovsky berichtet: „Die Jah- gesichts der Entwicklung im Elektro- autodosierenden Geräten‘. Mit einem resgespräche im Elektrofachhandel liefen fachhandel im Gesicht: „Dieser Kanal Produkt aus einem derart hochpreisigen sehr freundschaftlich. Wir sind im besten performte schon letzten Herbst gut, Segment innerhalb von fünf Monaten ei- Einvernehmen mit allen drei Elektroko- aber seit Anfang Jänner 2020 geht er nen Anteil von 12% zu erreichen, ist mei- operationen. Wir sind aber auch im bes- durch die Decke. Wir wissen noch ner Meinung nach eine tolle Geschichte.“ ten Einvernehmen mit der Media-Saturn nicht warum das so ist. Aber wir freu- Gruppe. Auch dort läuft es sehr gut für en uns, dass es tatsächlich sensationell Vor kurzem startete AEG mit der zwei- uns. Wir waren angesichts der angekün- läuft.“ ten Welle in diesem Bereich. Soll heißen: digten organisatorischen Veränderungen

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(Anm.: Zentralisierung) im Vorfeld ja Ansprechpart- nicht unskeptisch, umso mehr freut es ner zu haben. uns jetzt, dass es funktioniert.“ Der Fachhan- del wird davon PLÄNE FÜR 2020 profitieren!“

2020 sind seitens AEG keine großen „Wir lassen Produktlaunches geplant, kleinere Neue- den Fach- rungen gibt es aber schon, zB im Einbau- handel seit gerätebereich, wo eine bestehende Range Jahrzehnten weiter ausgebaut wird. „Wir folgen damit sterben. Zu- einem neuen Küchentrend“, erklärt Ja- erst war es die novsky. „Vor zwei Jahren launchten wir Großfläche, die Pro Black-Modelle, also rein schwarze die den FH Geräte mit einer Glas Front. Glas spiegelt umbringt, allerdings von Natur aus und der nächste dann war es Heuler wird nun sein, dass die schwarzen das Internet. Glasfronten matt sind.“ Am österrei- Und noch chischen Markt sollen die Geräte – von immer haben wir eine Fachhändlerdich- Kochfeld mehr oder weniger verkauft ist. Backöfen über Kompaktgeräte bis zur te im Land, die ihresgleichen sucht. Im Damit werden die Urinstinkte der Män- Espressomaschine - im Herbst eingeführt Küchenmöbelhandel nimmt sie aktuell ner geweckt: Feuer, Fleisch, grillen. Wir werden. sogar schon wieder zu. Offenbar gibt es empfehlen den Händlern immer diese den Trend weg von der Möbelgroßfläche, Plancha Grillplatte am POS gemeinsam Auch in Sachen Vernetzung tut sich hin zu den Studios“, erläutert Janovsky mit den Kochfeldern zu präsentieren. bei AEG einiges. Die My AEG Care App und er ergänzt: „In Zukunft wird jede Art Wenn ein Mann an der Kaufentschei- im Wäschepflege-Bereich gibt es ja schon der Vertriebsform angeboten werden und dung beteiligt ist, muss man gar nicht viel länger. Seit letztem Jahr gibt es von AEG derjenige, der das Geld ausgibt, sprich der reden, man muss ihm lediglich diese mas- zudem Waschmaschine und Trockner, die Konsument, wird selbst bestimmen wo er sive Grillplatte in die Hände drücken. Es miteinander kommunizieren. Nun befin- wie kauft - sei es stationär, online oder di- ist als drücke man einem Buben ein super det sich auch im AEG rekt bei den Herstellern. Spielzeugauto in die Hand – er lässt es „Taste“-Bereich, also ko- Wir lassen den Fachhandel Wo auch immer er hin- nicht mehr los.“ chen, kühlen, spülen, ei- seit Jahrzehnten sterben. geht entscheiden nicht niges in der Pipeline, wie Zuerst war es die Großfläche, wir die Industrie oder der Zubehör zu verkaufen sei kein Mehr- Janovsky für den Herbst die den FH umbringt, dann Handel, das entscheidet aufwand, wie Bekerle ergänzt. „Im Ge- ankündigt. „Vernetzung war es das Internet. Und der Kunde.“ In einem genteil, es hilft dem Verkäufer das eigent- ist ein riesen Thema für noch immer haben wir eine Punkt ist sich Janovsky liche Gerät leichter zu verkaufen. Sofern die gesamte Branche. Fachhändlerdichte im Land, in dem Zusammenhang das Zubehör sinnvoll und begehrlich ist, die ihresgleichen sucht. Man muss aber wirklich sicher: Technisch kom- denn: Ein Ceranfeldschaber als Draufga- darauf achten, dass es Alfred Janovsky plexe Geräte, vor allem be oder ein Kühlschrankgeruchsneutra- tatsächlich Sinn macht“, im Bereich Kochen, wer- lisierer haben halt wenig Sex. Ein Bottle sagt Bekerle. Janovsky ergänzt: „Span- den auch in Zukunft nicht locker flockig Rack schon eher, denn da sieht der Kun- nend an der Thematik ist für mich, dass übers Internet verkauft werden können. de vor seinem geistigen Auge seine Bou- man bei Neuerungen nicht mehr unbe- „Dazu braucht es einen Fachhandel!“ teillen drin liegen.“ dingt auf die nächste Gerätegeneration warten muss, sondern dass man neue LOCKER FLOCKIG GEWISSE FREIHEITEN Features einfach auf bestehende Geräte aufspielen kann. Man macht die Geräte Apropos locker flockig hochwertig ver- Es läuft schon richtig lange gut bei via Update dann einfach intelligenter.“ kaufen. Man muss Emotion und Begehr- Electrolux Österreich. Für den Erfolg lichkeit schaffen und das funktioniert bei mitverantwortlich ist mit Sicherheit Apropos Zukunft. Auf die Fragen, wel- Hausgeräten laut Janovsky und Bekerle auch, dass das Team immer mal wieder che Erwartungen Janovsky und Bekerle sehr gut über sinnvolles Zubehör. AEG etwas Neues ausprobiert und hie und da an die 2020er Jahre haben, welche Ent- bietet am POS Bundles an und diese Sets auch ungewöhnliche Wege beschreitet. wicklungen sie auf uns zukommen sehen aus Geräten und dazugehörigem Zube- „Wir haben in Österreich innerhalb des und ob sie glauben, dass der Fachhandel hör verzeichnen enorme Zuwachsraten, Konzerns zum Glück gewisse Freiheiten“, gut aufgestellt ist für die Zukunft, sagt Be- wie die beiden berichten. „Verständlich“, erklärt Janovsky. „Dies, weil die Konzern- kerle: „Die Geschwindigkeit wird weiter sagt Janovsky und bringt ein Beispiel: mutter sieht, dass wir alle hier sehr gut zunehmen, es wird nur nicht jeder mit- „Männer sind an Kochfeldern in der Re- miteinander funktionieren, und zwar auf machen. Ich glaube, dass die Menschen gel kaum interessiert, da es sich in ihren Grund der schlanken, flexiblen Organi- einen Gang zurückschalten werden. Dass Augen lediglich um eine schwarze Flä- sation sowie der (salopp gesagt) Scheiß- sie angesichts des zunehmenden Tempos che handelt. Wie wir in unserem Schau- minix-Mentalität, die uns Österreichern rundherum als Ausgleich nach Entschleu- raum nun oft erleben, wenn ein Pärchen innewohnt. Wir probieren einfach viel nigung suchen werden. Das merkt man kommt, um sich ein Induktionskochfeld mehr aus. Während andere zuerst hun- jetzt schon. Und ich glaube auch, dass auszusuchen, muss man einem Mann derte Power Point-Präsentationen bas- die Leute wieder verstärkt in den statio- lediglich unsere Plancha Grillplatte, die teln, haben wir die Dinge schon getan. nären Handel gehen werden - wegen des es als Zubehör gibt, in die Hand legen Und zum Glück funktioniert das meiste persönlichen Kontaktes und um einen und er gibt sie nicht mehr her, womit das davon.“

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IROBOT AT GF CH. LANG IM E&W-INTERVIEW Ein Weckruf Es läuft gut bei iRobot in Österreich. Der Haushalts- robotermarkt wächst kräftig und iRobot als österrei- chischer Marktführer wächst munter mit. Dennoch ist Österreich GF Christoph lang nicht ganz zufrie- den. In seinen Augen ist iRobot prädestiniert für den traditionellen Elektrofachhandel, doch dieser will mit der Marke bzw der ganzen Kategorie scheinbar im- mer weniger zu tun haben. Stattdessen setze der FH auf ein lahmendes Pferd, wie Christoph Lang im Ge- spräch mit E&W schildert.

TEXT+FOTOS: Stefanie Bruckbauer | INFO: www.elektro.at

ie Zahlen sprechen für sich: Der an den Kopf geworfen, dass wir nichts für Schlittensauger-Angebot tatsächlich noch D Anteil der Roboter an der gesamten den Fachhandel tun. Das ist aber defini- benötigt wird. Oder ob es nicht doch Bodenpflege lag im Jahr 2019 bei knapp tiv nicht so!“ Als Untermauerung ergänzt sinnvoller wäre, sich an die Marktgege- 16% (15,2% Saugroboter und 0,7% Lang: „Wir kooperieren abseits der Zent- benheiten anzupassen und auch verstärkt Wischroboter). Von Jänner bis Dezember ralen mit einzelnen Fachhändlern. Denen Roboter und Handsticks ins Sortiment 2019 sind Staubsaugroboter um +25% in haben wir ermöglicht im Weihnachtsge- aufzunehmen. Stück und Wischroboter um +42% im schäft die gleichen Preise darzustellen wie Wert gestiegen. Die Kategorie Roboter die Großfläche, und diese Händler mach- EIN STÜCK VOM KUCHEN macht in Österreich mittlerweile über 20 ten auch schöne Umsätze.“ Dies sei nach- Millionen Euro Umsatz. vollziehbar, denn wohin soll ein Kunde ge- Einem Fachhändler die Entwicklung hen, der weder online bestellen will, noch des Bodenpflegemarktes deutlich zu ma- iRobot ist mit 57% Marktanteil die Nr. einen Großflächenmarkt in Reichweite chen, ist laut Lang selbst dann schwer, 1 in Österreich bei Saugrobotern. In einem hat? „Der geht zu seinem Fachhändler und wenn man ihm die Marktzahlen schwarz speziellen Vertriebskanal läuft es für die wenn dieser annähernd den Preis anbie- auf weiß vorlegt. „Die Antwort lautet jedes Marke in Österreich gera- ten kann, den die Groß- Mal, dass sich dieses Wachstum ja nur in de besonders gut. Das Ge- Viele Händler sehen das fläche in der Werbung der Großfläche und im Internet abspielt. schäft explodiere hier ge- Potential der Roboter nicht ankündigt, dann wird Und ja, das ist so. Aber würde sich der radewegs, wie Christoph und setzen stattdessen auf der Kunde auch bei ihm Fachhandel mit der Kategorie Roboter be- Lang berichtet und damit ein lahmendes Pferd. kaufen. Vorausgesetzt der schäftigen, könnte auch er vom Wachstum die Großfläche anspricht. Christoph Lang Fachhändler hat das Gerät profitieren!“ Stattdessen gehe der Fachhan- Und im Grunde könnte überhaupt im Geschäft“, delsanteil am Robotermarkt wie eingangs der Österreich GF rundum zufrieden sein, sagt Lang, der damit das nächste Problem erwähnt stetig zurück. „Die Fachhändler ist er aber nicht, denn es gibt einen ande- anspricht. „Wir sehen: Wer die Geräte la- bieten ihren Kunden keine Auswahl. Sie ren Kanal, an dem der Roboter-Boom fast gernd hat, verkauft sie auch. Denn es ist haben Ware aus der Werbung teilweise völlig vorbeigeht: den traditionellen Elekt- Tatsache: „Wenn der Konsument bereit ist nicht lagernd – klar, dass der Endkonsu- rofachhandel. „Der Fachhandelsanteil am Geld im stationären Handel auszugeben, ment dann woanders kauft. Und wir wis- Robotergesamtmarkt in Österreich lag dann will er das Gerät auch gleich mitneh- sen, dass die Menschen Roboter kaufen, schon Mal bei über 30%. 2018 waren es men. Die wenigsten Händler legen sich nur halt dort, wo sie die Geräte auch be- schon nur mehr 22,2%. Und von 2018 auf heutzutage allerdings Geräte auf Lager.“ kommen. Aber anstatt unsere Tipps zu be- 2019 gingen weitere 7% verloren, sodass herzigen, konfrontieren viele Fachhändler der Fachhandelsanteil 2019 nur mehr bei Auf die Frage nach dem Warum, erläu- unsere Aussendienstmitarbeiter mit Aussa- 14,9% lag“, berichtet Lang. „Dabei sollte tert Lang: „Zum einen sprechen wir hier gen wie zB „Die Kategorie Roboter ist ja sich vor allem der traditionelle Fachhandel von gebundenem Kapital. Zum anderen tot!‘, ‚das kauft kein Mensch‘. Und diese das Geschäft mit Saugrobotik nicht entge- sehen viele Händler das Potential der Ro- Fachhändler haben recht, und zwar inso- hen lassen!“ boter nicht und setzen stattdessen auf ein fern, dass bei ihnen im Geschäft immer lahmendes Pferd.“ Der GF spricht da- weniger Roboter gekauft werden.“ Lang wird vom heimischen Elektrofach- mit die Kategorie der Bodenstaubsauger handel vorgeworfen, er würde die Großflä- an. „Die Händler stellen noch immer 15 Auf Grund dieses Vorgehens werde der che bevorzugen. Dem ist aber nicht so, wie verschiedene Modelle von Bodenstaub- Konsument von den Fachhändlern qua- der iRobot Austria GF erklärt: „Die Ko- saugern aus und legen entsprechend viele si dazu getrieben im Internet oder in der operationszentralen bekommen von uns auf Lager. Dabei fuhr diese Kategorie in Großfläche zu kaufen. Und das tut er wie dieselben Angebote, sie nehmen sie – bis 2019 laut GfK ein Minus von 25% ein. die Zahlen zeigen: Die Großfläche legte auf eine Ausnahme - aber nicht war. Mei- Das ist doch ein deutliches Zeichen!“ Der von 2018 auf 2019 um knapp 5% zu. nem Vertriebsteam wird dann draußen im iRobot Austria GF rät jedem stationären Dieses Wachstum erklärt Lang mit pro- Handel mit sehr unfreundlichen Worten Händler zu überdenken, ob ein so breites aktivem Herangehen an die Sache: „Nur

30 | 3/2020 HAUSGERÄTE sitzen und warten, dass jemand nach den der Türe, die zweitstärkste Saison Geräten fragt, funktioniert bei Robotern für Roboter nach Weihnachten, nicht! Die Großfläche hat das verstanden und auch die Allergikersaison. und hat aktuell in nahezu jeder Werbung iRobot werde für den FH zu die- ein Robotermodell im Angebot. Die sen Themen natürlich spezielle Großfläche hat erkannt, dass man auf Ro- Frühjahrsangebote ausarbeiten, boter setzen muss, um den Verfall bei den wie der GF verspricht. Schlittenmodellen auszugleichen.“ Wie Lang sagt, war iRobot Durch das proaktive Vorgehen von schon immer eine Fachhandels- Großfläche und Onlinekanal würde der marke. „Unsere zwei Jungs, die Wettbewerbsdruck und damit einherge- Gebietsbetreuer Alexander Perneg- hend auch Preisdruck natürlich stärker. ger und Christoph Stadlbauer, sind Aber: Der Fachhandel könnte preislich seit Jahren im Fachhandel tätig, mithalten, wie Lang sagt: „Dafür sor- sie kennen unzählige Fachhänd- gen wir schon – das haben wir im letzten ler und werden gekannt. Wenn Weihnachtsgeschäft bewiesen.“ Natürlich irgendwo irgendein Problem auf- seien die Spannen auf Grund der Aktivi- taucht, dann versuchen sie es vor täten nicht mehr so hoch Ort zu lösen und wie noch vor zehn Jahren, Manche Fachhändler machen wenn das aus ir- räumt Lang ein. „Aber in scheinbar lieber gar keinen gendeinem Grund welcher Kategorie ist das Umsatz, bevor sie ein bisserl nicht funktio- weniger Ertrag haben. denn noch so?“, so der GF. niert, dann kom- „Der Verdienst geht pro- Christoph Lang me ich ins Spiel zentmäßig überall nach und ich verspre- iRobot Austria GF Christoph Lang sagt: „Wir sind auf den Fachhandel angewiesen!“ unten. Und Fachhändler, die dennoch stur che: Wir finden eine Lösung! Vor auf den Deckungsbeiträgen von vor zehn allem wenn es um den Fachhandel Jahren beharren, werden durch die Finger geht! Wir wünschen uns ehrlich, dass der ist.“ Oder man könnte Geräte zum Testen schauen, denn dann verkauft die Geräte je- traditionelle Fachhandel überlebt!“ verleihen, schlägt Lang vor, die Investition mand anderer. Diese Fachhändler machen halte sich in Grenzen, wie der GF erläutert: scheinbar lieber gar keinen Umsatz, bevor Um dem Fachhandel unter die Arme zu „Der Roomba e5 würde sich hier zB per- sie ein bisserl weniger Ertrag haben.“ greifen, basteln Lang und sein Team ak- fekt anbieten. Für einen geringen Kosten- tuell übrigens an einem Programm. Der aufwand (auch dabei würden wir unsere BESORGT Plan lautet, Partnern des selektiven SDA Handelspartner unterstützen) könnte der Vertriebssystems (das übrigens ausgewei- Händler das Gerät jahrelang zum Auspro- Lang beobachtet diese Entwicklung tet werden soll) mit einer Beteiligung an bieren verleihen.“ Mit solchen Aktionen mit Besorgnis, denn wie er sagt, sei iRobot einem Vorführgerät zu helfen, um einen würde man vielen Kunden die Scheu neh- auf den Stationärhandel angewiesen. „Wir iRobot Haushaltsroboter an Endkunden men, sagt Lang und: „Die Händler müs- wissen aus Erfahrung, dass teure Roboter zu verleihen. Lang dazu: „Wir wissen aus sen sich etwas einfallen lassen und nicht nicht online gekauft werden. Kunden, die Erfahrung: Kunden, die einmal einen iRo- nur warten, dass die Dinge passieren. Es bereit sind für einen Roboter 800 Euro bot zuhause hatten, wollen ihn nach spä- bedarf halt etwas Kreativität, den Kunden und mehr auszugeben, wollen das Gerät testens zwei Tagen nicht mehr bei einer so extrem Wir sehen: Wer die Geräte sehen, angreifen und erklärt bekommen. hergeben. Man muss die End- jungen Kategorie, lagernd hat, verkauft sie auch. Deswegen brauchen wir den Fachhan- konsumenten nur dazu brin- die noch dazu massiv del bzw Stationärhandel. Nicht nur als gen es einmal auszuprobieren Christoph Lang online getrieben ist, Schaufenster, sondern als Ort, wo der und die Hemmschwelle zu davon zu überzeugen Kunde beraten wird und kaufen kann!“ Es überwinden. Der Glaube, dass es sich bei stationär zu kaufen. Diese Kreativität ver- müssten ja nicht gleich wie in der Groß- Saugrobotern lediglich um ein Spielzeug misse ich bei vielen Fachhändlern. Aber fläche 15 Modelle ausgestellt werden, um handelt, ist leider noch verbreitet. Und wir unterstützen wie gesagt gerne. Jeder die gesamte Preistreppe abzubilden. Drei bei irgendwelchen no-name-Roboter- Händler, der Interesse hat, egal wie klein, bis vier Geräte würden schon reichen, wie Kehrmaschinen um 99 Euro UVP ist das soll an unsere ADs herantreten und sie Lang sagt: „Beginnend bei einem güns- wahrscheinlich auch so. Aber bei Geräten machen sich gerne einen Termin aus, um tigen Wisch-Saug-Kombigerät um 200 ab 200 Euro UVP aufwärts, kann es sich alles weitere zu besprechen.“ Euro und endend bei unserem i7+, als durchwegs schon um brauchbare Roboter bestes Gerät auf dem Markt, idealerweise handeln.“ PREDIGT in Kombination mit unserem Wischsau- ger Braava jet m6. Diese Produkte sind Lang rät: „Bieten Sie ihren Kunden die Abschließend erklärt Lang: „Seit Jah- doch prädestiniert für den Fachhandel!“ Möglichkeit ein Gerät zuhause zu testen! ren predigen wir, dass die Kategorie der Bei Amazon haben Kunden ein Mo- Roboter weiter wachsen wird und die EIN GUTER ZEITPUNKT nat lang Rückgaberecht und wir wissen, Marktzahlen geben uns recht. Vor die- dass die Rücklaufquote enorm niedrig sem Hintergrund macht es mich richtig Abschließend hält Lang noch einmal ist, nämlich unter 2%. Warum können traurig, wenn ich dann von Fachhänd- fest: „Ich rate dem traditionellen Elektro- Fachhändler ihren Kunden nicht auch lern höre, dass diese Produktkategorie im fachhandel ins Boot zu steigen. Wir hel- ein zweiwöchiges Rückgaberecht anbieten Sterben liegt. Ich hoffe, der traditionelle fen ihm dabei.“ Jetzt sei ein guter Zeit- – natürlich vorausgesetzt, dass am Gerät FH ändert bald seine Meinung und er- punkt. Denn der Frühjahrsputz stehe vor und an der Verpackung alles in Ordnung kennt das Potential!“

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WOHNEN & INTERIEUR 2020 Ein Konzept mit Zukunft? Alles verändert sich, auch die Messelandschaft. Die Wohnen & Interieur, Österreichs größte Messe rund ums Wohnen & Einrichten, war zuletzt mit stetig rückläufigen Besucherzahlen konfrontiert. Veranstalter Reed Exhibition zog nach der Ausgabe 2019 die Reißleine und arbeitet seither an einer grundlegenden Neukonzep- tion der W&I, die beginnend mit heuer sukzessive in den nächsten drei Jahren realisiert werden soll.

via STORYLINK: 2003032 TEXT: Stefanie Bruckbauer | FOTOS: Reed Exhibitions | INFO: www.wohnen-interieur.at

© Reed Exhibitions

Seit 17 Jahren zählt die Wohnen & Interieur zu den führenden österreichischen Publikumsmessen, wie Reed Exhibitions sagt. Um diese Führungsposition zu untermauern sei es notwendig, das Konzept regelmäßig auf seine Zukunftstauglichkeit zu checken. Das hat der Veranstalter vor kurzem getan.

ei der Wohnen & Interieur handelt Inszenierung. Gemäß dem Motto „Be- aus, allerdings flanierten während der B es sich um Österreichs größte Ein- gegnung der Sinne“ sollte der Besucher neun Messetage nur mehr 71.122 Besu- richtungsmesse, die immer zig tausende auf eine Reise durch die vier, jeweils in cher durch die Messehallen. 2019 lock- Besucher anlockte. Im Jahr 2016 wur- einer Halle untergebrachten Gefühlswel- te die Wohnen & Interieur schließlich de der Messe ein völlig neues Konzept ten „Desire“, „Joy“, „Chill“ und „Glory“ nur mehr 69.240 Besucher in die Messe verpasst. Gemeinsam mit Dr. Christian mitgenommen werden. Reed Exhibitions Wien, das waren knapp 10.000 weniger Mikunda, der als Vordenker der Erleb- hatte damit laut eigenen Angaben „ein als noch im Jahr 2017. niswirtschaft gilt, realisierte Reed Exhi- neues Kapitel in der Entwicklung des bitions damals eine erlebnisorientierte Messehighlights aufgeschlagen“. VON 9 AUF 5

Insgesamt 78.568 Besucher folgten Trotz aufwendiger Inszenierungen und AM PUNKT dem Ruf. Im darauffolgenden Jahr 2017 abwechslungsreichem Rahmenprogramm AB 2018 waren es sogar noch mehr Besucher, gingen die Besucherzahlen sukzessive zu- gingen die Besucherzahlen der Wohnen & nämlich 79.424, die sich die Ausstellun- rück. Nach der Veranstaltung im vergan- Interieur zurück. gen der rund 500 Aussteller ansahen. Der genen Jahr zog der Veranstalter schließ- Als Reaktion darauf verkürzte Reed Ex- Weg sollte in den kommenden Jahren lich die Reißleine und verkürzte die hibitions die Messedauer von neun auf konsequent fortgesetzt, die Inszenierung Messe von ursprünglich neun auf fünf fünf Tage, was heuer erstmals zum Tragen variiert und so dem Messepublikum im- Tage. Diese Verdichtung der Messedauer kommt. Zudem ist eine grundlegende Neu- mer neue Erlebnisfacetten und Gefühl- beschreibt Reed Exhibitions als Kernele- konzeption der Veranstaltung vorgesehen, die in mehreren Phasen in den Jahren 2020, simpressionen geboten werden. Soweit ment eines großangelegten, mehrstufigen 2021 und 2022 realisiert werden soll. der Plan. Im Jahr 2018 stellten dann be- Neu-Konzepts. Die Wohnen & Interieur reits mehr als 750 Aussteller und Marken wird dieses Jahr am Mittwoch, den 18.

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März, starten und am unmittelbar fol- Auch an den Wochen- genden Sonntag, den 22. März, enden. tagen soll eine höhere Am Wochenende wird parallel dazu im und qualitativ werti- Congress Center der Messe Wien die ge Besucherfrequenz Wiener Immobilien Messe (WIM) über erreicht werden. Es die Bühne gehen. wird Sonderschau- en, die die Interessen „NEUE CHANCEN“ der Besucher wider- spiegeln sollen, sowie Gernot Krausz, für B2C-Messen ver- Live-Bühnenauftritte antwortlicher Managing Director bei zum Thema Interieur Reed Exhibitions, erklärt: „Um unsere exklusiv für Aussteller Führungsposition in der Branche zu un- und Experten geben. termauern ist es notwendig, zusätzlich zu den jährlichen Adaptionen regelmäßig Eines ist sicher: Die Das große Trendthema heuer lautet: „Öko“ aus Überzeugung. auch einen großen Schritt zu machen und Wohnen & Interieur Das bedeutet ua Vollhölzer aus nachwachsender Forstwirtschaft, das Konzept auf Zukunftstauglichkeit zu hat ihre Daseinsbe- formaldehydfrei und mit Naturöl behandelt. Alles mit Bedacht checken. Wir sprechen hier nicht von ein rechtigung. „Von ihr auf Klimaneutralität und auf den kleinen CO2-Fußabdruck. wenig Farbe oder Feintuning, sondern gehen erhebliche wirt- von einem umfassenden mehrstufigen schaftliche Impulse Konzept, das den sich verändernden An- auf die Branche aus“, sagt Category Ma- vorrangig aus dem Textilbereich bekannt, forderungen, Wünschen und Erwartungs- nager Edmund Seliger. „Denn aus den Be- mit einem neuen Design-Konzept auf. haltungen unserer Kunden – Ausstellern sucherbefragungen der letzten Jahre wis- Neu dabei sind auch innovative Luftrei- sowie Besuchern - exakt angepasst ist und sen wir, dass vier von fünf Besuchern, die niger von Ozonos sowie Polstermöbel für zugleich neue Chancen eröffnet.“ zur Wohnen & Interieur kommen, kon- Drinnen und Draußen von Bullfrog prä- krete Einrichtungsprojekte vorhaben.“ sentiert von Möbelwerk. Das Küchenseg- Das Team von Reed Exhibitions hat ment wird ua erweitert mit Blanco, Olina dafür intensive Recherchen betrieben, ANGENOMMEN Küchen sowie Von Wildberg. Und auch unzählige Kundengespräche geführt, Küche+Co. tritt auf, dieses Mal mit einer Workshops organisiert und mit Unter- Wie Reed Exhibitions nun im Februar Virtual Reality-Sonderpräsentation. stützung unternehmensinterner und ex- informierte, hat das überarbeitete Kon- terner Profis Analysen zept Österreichs größ- SIGNIFIKANT ANDERS verfasst, die sich an Wir sprechen hier nicht ter Messe rund ums internationalen Bench- von ein wenig Farbe oder Einrichten sichtlich gut „Das Thema Einrichten hat sich nicht marks orientieren. ­Feintuning, sondern von getan. Neuorientierung zuletzt durch Großflächenanbieter und Der Outcome ist eine einem umfassenden sowie Verkürzung freue Onlineportale signifikant verändert“, mehrstufigen Konzept. grundlegende Neukon- nicht nur bestehende weiß Managing Director Gernot Krausz. zeption der Wohnen & Gernot Krausz Aussteller, sondern zie- „Durch die umfassende und tiefgehen- Interieur, die in mehre- he auch neue namhafte de konzeptionelle Veränderung – weg ren Phasen in den Jahren 2020, 2021 und Firmen sowie ehemalige Aussteller in die von einer klassischen Einrichtungsmesse 2022 realisiert werden soll. Messe Wien. Laut aktuellem Stand wer- - wird die Wohnen & Interieur hierzu den sich bei der Auflage 2020 rund 400 komplementär wirken, neue Meilenstei- DAS NEUE KONZEPT Aussteller präsentieren. ne setzen und damit auch in Zukunft Österreichs Hotspot und Gradmesser für Das neue Konzept umfasst unter ande- Ganz vorne mit dabei die Marke stilvolles und kreatives Wohnen repräsen- rem folgende Punkte: Die verkürzte Ver- Stressless mit ihren neuesten Errungen- tieren.“ Mehr dazu von 18. bis 22. März anstaltungsdauer auf fünf Tage. Dadurch schaften im Bereich der Massagestühle. in der Messe Wien. Welche Trends Sie ergeben sich eine reduzierte Flächenmiete Mit Gorenje und ABB samt Busch-Jäger auf der diesjährigen Wohnen & Interieur und geringere Nebenkosten. Das After sind auch namhafte Elektrogeräte-Mar- erwarten, erfahren Sie unter folgendem Work Shopping am Donnerstag bis 21 ken und Smart Home Spezialisten ver- Storylink auf elektro.at. Uhr wird ausgebaut. Es wird klarere sowie treten. In Sachen High Class-Küchen- neue Themenbereiche geben. Die Messe ausstellung sind Schüller Möbelwerke bekommt einen neuen Werbeauftritt, die – Next 125 Küche und Bulthaup mit bietet mehr Information via Zielgruppenansprache wird optimiert. von der Partie. Zudem wartet Tom Tailor, STORYLINK: 2003032

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WMF IST BEST BRAND MESSE BILANZ 2020 MIELE BILANZ 2019 Grund zur Freude Das war die EuroShop „Ein tolles Jahr“

WMF er- Die Miele Vertriebs- und Servicegesell- reichte erstmals schaft in Österreich konnte den Umsatz die Spitzen- im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben position un- um +3,7% auf 218,3 Mio Euro steigern. ter den zehn Am 20. Februar 2020 ging die Euro- „Vor allem die neue Einbaugeräte-Gene- besten Pro- Shop 2020, die als weltweit führende ration 7000 wurde erfolgreich am Markt duktmarken Fachmesse für den Investitionsbedarf des eingeführt und führte zu einer Steigerung im deutschen Handels gilt, nach fünf Tagen in Düs- bei Hausgeräten um 3,3%“, berichtet das Markenranking „Best Brands“. Das Ran- seldorf zu Ende. Rund 2.300 Aussteller Unternehmen, das damit seine Marktfüh- king des Best Brands Awards basiert auf aus 57 Nationen zeigten dort ihre Top- rerschaft bei großen Hausgeräten laut ei- einer Studie der Gesellschaft für Konsum- Themen. 94.000 Besucher kamen an den genen Angaben weiter ausbauen konnte. forschung (GfK), bei der keine Jury, son- Rhein, um sich über das in 16 Messe- Der Bereich Zubehör- und Verbrauchsgü- dern allein die Verbraucher entscheiden. hallen gezeigte Spektrum an Produkten, ter sei um 13% gewachsen und das Ge- Gemessen werden dabei der wirtschaft- Trends und Konzepten für den Handel schäft mit den Professional-Geräten für liche Markterfolg sowie die Attraktivität und seine Partner zu informieren. Das Hotellerie und Gastronomie habe sich der Marke. Mehr als 80% der Befragten sind 19.000 Besucher weniger als zur ebenfalls weiterhin positiv entwickelt. bescheinigten WMF zudem einen ausge- EuroShop-Auflage im Jahr 2017, die von zeichneten Ruf. Außerdem gelinge es der der Messe Düsseldorf als „Rekordveran- Mag. Sandra Kolleth, Geschäftsführe- Marke, Kunden aller Altersgruppen ein staltung“ bezeichnet wurde. Der Besu- rin Miele Österreich, freut sich angesichts hervorragendes Markenerlebnis zu bieten. cherrückgang in diesem Jahr wird auf die der Zahlen: „Wir hatten ein wirklich tol- „Der Spitzenplatz der Marke WMF spricht Auswirkungen des Corona-Virus zurück- les Jahr!“ für eine exzellente Positionierung unter geführt. den Konsumenten und hohes Vertrauen in Design, Funktionalität und Qualität unse- Die Aussteller berichteten übrigens rer Produkte“, so Martin Ludwig, Senior von „sehr guten Kontakten und Ge- Vice President International Strategy and schäftsabschlüssen“. Zudem sei mit einem Product Creation der WMF Group. lebhaften Nachmessegeschäft zu rechnen.

MÜNCHNER KÜCHENWOHNTRENDS Am Start

m 5. und 6. Mai 2020 findet (vor- Bekanntgabe der Teilnehmer Aaussichtlich) die küchenwohntrends des „Start-up Spaces“ erfolgt in München statt. Nun veröffentlichte noch in dieser Woche.“ so Mi- Veranstalter trendfairs die (rund 150 chael Rambach, Gründer und Unternehmen bzw Marken umfassende) Gesellschafter des Messever- Ausstellerliste für diese neunte Ausga- anstalters trendfairs GmbH. be der Fachmesse für Küche, Essen und Wohnen, die sich übrigens ausschließlich NEWCOMER „Ausgespielt“ macht aus Musikinstrumenten Möbel. an Fachbesucher richtet: An Unterneh- men aus der Küchen- und Möbelbran- Zur diesjährigen Veranstal- che, (Innen-)Architekten, Tischler und tung erwartet den Fachbesucher neben Unternehmen ausgewählt. Einer der kre- Schreiner sowie an „die Generation, die bekannten, etablierten Marken auch eine ativen Köpfe ist Tischler Samuel Karl am Start ihrer beruflichen Karriere steht“, interessante Entdeckungsreise zu Neuhei- mit seinem Start-up „Ausgespielt“, der wie trendfairs sagt. Veranstaltungsort ist ten und Unternehmen, „die sich bisher aus ausgedienten Musikinstrumenten wieder das Zenith-Gelände in München- noch unter dem Radar befinden oder na- einzigartige Designmöbel formt. Die Freimann. Die tagesaktuelle Aussteller- hezu unbekannt sind, sich jedoch erstaun- Trinkbrunnen-Manufaktur „Aquaculta“ liste finden Interessierte unter kuechen- lich dynamisch entwickeln“, wie trendfairs hat sich, wie der Firmenname schon er- wohntrends.de/aussteller online. beschreibt. Für diese „Newcomer“ (bzw ahnen lässt, hingegen die neuartige Insze- um diese interessanten Entwicklungen nierung des Wassertrinkens auf die Fah- „Die diesjährige küchenwohntrends ist ein Stück zu fördern, wie der Veranstalter nen geschrieben. Für das überzeugendste erneut voll mit etablierten Marken, sagt), wurde zusätzlich die Sonderfläche Produkt wird auf der Messe übrigens der Marktführern, Newcomern und Innova- „Start-up Space“ an den Start gebracht. „Space Award 2020“ verliehen. Mehr toren der Branche. Den Besucher erwar- Zur Beteiligung aufgerufen waren Grün- Information finden Sie unter folgendem ten viele Produktneuheiten und Innova- der und Erfinder eines kreativen Produkts Storylink auf elektro.at. tionen rund um die Themen Küche und oder einer intelligenten Dienstleistung. Wohnen. Erstmals dabei von einer Jury ausgewählte Start-ups, welche ganz frische Aus den zahlreichen Bewerbungen bietet mehr Information via Ideen für die Branche bereithalten. Die wurden schließlich zehn junge, smarte STORYLINK: 2003034

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MAGENTA DOMINIK SCHEBACH Starkes Jahr Das Jahr 2019 war für Magenta Telekom äußerst erfolgreich: Neben Zu- NÄCHSTES JAHR wächsen in allen Ergeb- niskennzahlen, hat das IN BARCELONA Unternehmen ua sehr er- folgreich die neue Marke Seit 1987 findet die Mobilfunkmesse jährlich statt. Anfäng- Magenta am Markt einge- lich in London, dann nach einer Zwischenstation in Madrid, führt, als erstes Unterneh- in Cannes und seit 2006, nachdem die dortige Veranstal- men innerhalb der Deut- Sehr zufrieden mit 2019 tung aus allen Nähten geplatzt ist, in Barcelona. Zuerst als schen Telekom in Europa zeigt sich Magenta Telekom GSM World Congress bekannt, trägt die Veranstaltung seit CEO Andreas Bierwirth. und als erster Betreiber 2008 den Namen Mobile Word Congress. Unter diesem Na- Österreichs sein 5G-Netz men lockte die Messe jedes Jahr Vertreter der Infrastruktur- in Betrieb genommen. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Hersteller, Smartphone-Produzenten, App-Anbieter, Netz- Vorjahr um 21% auf 1.276,2 Mio Euro (Vorjahreswert: 1.054,7 betreiber und natürlich eine Unzahl von Journalisten nach Mio Euro). Der Umsatzanstieg ist zum überwiegenden Teil auf Barcelona. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 100.000 die Übernahme von UPC Austria zurückzuführen, aber auch Besucher. Dank der Präsentation neuer Smartphones und operativ ist Magenta Telekom dank höherer Umsätze im Ver- neuer Mobilfunktechnologien hat der MWC für eine Indus- tragskundenbereich sowie Zuwächsen im Wholesale-Geschäft triemesse immer ungewöhnlich viel Aufsehen erregt – Was gewachsen. Das bereinigte EBITDA AL (bereinigt um Sonder- allerdings auch kein Wunder ist, schließlich ist das Interesse und Leasingeffekte gemäß IFRS 16) legte um 36% von 344,8 der Endkunden an neuen Smartphones ungebrochen hoch Mio Euro auf 467,4 Mio Euro zu. – und die Hersteller haben auch immer brav geliefert. Mit anderen Worten, der Mobile World Congress ist nicht nur „2019 war ein herausragendes Jahr: Wir haben mit Magenta die bedeutendste Mobilfunkmesse in Europa bzw der Welt, eine tolle neue Marke eingeführt und mit der neuen Marke er bietet auch den Endkunden einen wichtigen Ausblick auf gleich ein erfreuliches Kundenwachstum im Vertragskunden- die Neuigkeiten der Branche. bereich erzielen können“, so Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom. 2020 will der Betreiber seine Infrastruktur Dieses Jahr fällt die Veranstaltung das erste Mal in ihrer Ge- weiter ausbauen und die Kunden der Zweitmarke Telering zu schichte aus. Der Corona Virus macht auch vor gut etab- integrieren. lierten Industriemessen nicht halt. Die Branche ist deswegen nicht stehen geblieben. Die großen Hersteller haben ihre neu- esten Smartphone-Modelle entweder bereits vor dem MWC vorgestellt, oder die Präsentation ins Web verschoben. Die DATENHUNGER Medien haben den Ball aufgenommen und über die Neu- erscheinungen entsprechend berichtet. Natürlich, schließlich Ungestillt ist das unser Job, könnte man sagen. Man kommt allerdings nicht daran vorbei, dass der Mobilkommunikationsbranche Wie aus dem jüngsten Internet Monitor der RTR hervor- dieses Jahr etwas fehlt. Das direkte Vergleichen der unter- geht, steigt die Menge an übertragenen Daten sowohl im Fest- schiedlichen Smartphone-Debütanten, die Hintergrund-In- netz als auch bei Smartphones weiterhin ungebremst. Damit formationen, die Suchen nach den Technologie-Neuigkeiten einher geht ein Trend zu höherwertigen Tarifen bei sinkenden von Übermorgen und schließlich einfach der Überblick über Preisen. „Der Datenhunger der Österreicherinnen und Ös- eine Branche, die seit ihrem Entstehen einen immer wichti- terreicher ist offenbar noch lange nicht gestillt! Im 3. Quartal geren Teil in unserem Leben spielt. Kurz, der Branche ist ihr wurden in Österreich 490.700 Terabyte mobiles Datenvolumen Stimmungsbarometer abhanden gekommen. Andererseits ist verbraucht. On top liegt weiterhin der Datenkonsum über das angesichts des Corona-Virus‘ die Stimmung so oder so im Festnetz mit einem Verbrauch von 980.000 Terabyte“, erklärte Keller. Abgesehen davon, dass ein Festhalten an der Messe Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Tele- unter diesen Umständen einfach unverantwortlich gewesen kom-Regulierungs-GmbH für den Fachbereich Telekommuni- wäre. Deswegen – ja – es geht auch ohne Messe. Aber zur kation und Post, zum Internet Monitor Q3/2019. So erhöhte Gewohnheit sollte es nicht werden. Wenn nur jetzt die Excel- sich der Datenkonsum im Festnetz innerhalb eines Jahres um Sheet-Krieger der Welt nicht meinen, man könnte vielleicht beinahe 124.000 TB, während er im Mobilfunkbereich um auch in Zukunft auf eine teure und aufwändige Messe wie 121.000 TB zulegte. Geringfügig verbessert hat sich auch die den MWC verzichten. Denn das würde ein verheerendes Si- Übertragungsgeschwindigkeit bei den Internetverbindungen: gnal aussenden. Anstatt einmal im Jahr alle Augen auf sich Da ist die Hälfte der Nutzer noch immer mit einer Dowloadge- zu ziehen, würde die Branche in diesem Fall wohl einfach schwindigkeit von weniger als 24 Mbit/s unterwegs. im Hintergrundrauschen der News verschwinden. Vor allem für die kleineren Hersteller, die schon jetzt beim Marktanteil an die Wand gedrückt werden, wäre es dann schwer, die not- EINBLICK wendige Aufmerksamkeit zu erzeugen. Aber auch die Vor- „Die Infrastruktur ist die Mutter „Die größten Sicherheitsrisiken stellung neuer Mobilfunktechnologien würde unter einem der Digitalisierung.“ basieren auf unsicheren Passwör- Bedeutungsverlust des MWC leiden. Hoffen wir also, dass tern.“ die diesjährige Pause ein einmaliges Phänomen bleibt und SEITE 36 SEITE 40 sich die Branche nächstes Jahr wieder in Barcelona trifft.

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RTR-GF KLAUS STEINMAURER ÜBER DIE HERAUSFORDERUNGEN VON 5G „Das kommt schleichend“ Klaus Steinmaurer ist seit Juli 2019 RTR-GF für den Bereich Telekom und Post. Der Oberösterreicher sieht den Telekom-Sektor im Umbruch. Das bedinge auch ein neues Leitbild für die Telekom-Regulierung, welches die Probleme der Digitalisierung aktiv angeht. Im Gespräch mit E&W erklärte er, warum er in diesem Zusammen- hang 5G durchaus auch philosophisch sieht und was das alles mit Science-Fiction zu tun hat.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.rtr.at

ie im April anstehende 5G-Aukti- D on, der Infrastrukturausbau, sowie fortschreitende Konvergenz mischen die Karten neu. Das stellt auch besondere Herausforderungen an den Regulator, wie Klaus Steinmaurer, GF Telekom der RTR, betont. Eine Reaktion darauf ist das neue Leitbild des Regulators „Für eine digitale Welt von Morgen“, welches Steinmaurer E&W als eines der ersten Medien präsentiert hat.

Herr Steinmaurer, 5G kommt in den Markt, die nächste Frequenz-Auktion steht bevor. Wie sieht die Vision der RTR für die Telekommunika- tionszukunft Österreichs aus? „Eigentlich träumen wir derzeit nur von der digitalen Zukunft. Teilweise holen wir uns die Vorstellungen dazu aus den Sci-Fi-Romanen der 80ern. Aber die da- mals angedachten Themen werden heute aktuell. Vieles kommt schleichend, aber Sci-Fi-Fan Klaus Steinmaurer, RTR-GF für den Bereich Telekom und Post, zum neuen Leitbild für die Telekom-Regulierung in Zeiten von 5G: „ Agil ist für uns kein Modewort. Wir wollen damit steigt der Bedarf an leistungsfähi- aktiv auf Themen zugehen und nicht warten bis jemand einen Antrag schreibt.“ ger Infrastruktur. Daher kommen wir um 5G nicht herum. Aber 5G bedeutet mehr, als die heute bekannten Anwendungen. Facebook/WhatsApp, die zwar nicht re- Dienste verschmelzen. Als Regulierungs- Das hat wiederum Auswirkungen auf guliert sind, aber trotzdem Telekommu- behörde muss man hier ebenfalls eine kla- die Gesellschaft, weil mit der Vernetzung nikationsdienste anbieten, sorgen. Als re Strategie haben. zT noch unbekannte Geschäftsmodelle Regulierer stellen wir hier der Politik möglich werden. Das muss uns klar sein. unsere Expertise zur Verfügung und ich Wie kann man sich nun diese Regu- gehe davon aus, dass diese OTT-Player in lierungsstrategie vorstellen? Als Branche stehen wir heute vor drei Zukunft in irgendeiner Form auch regu- Wir wollen eine agile Regulierung – großen Herausforderungen. Erstens im liert werden. wobei agil für aktiv & angemessen, ge- Bereich Plattformen und Wettbewerb: meinsam & gestaltend, innovativ & Hier müssen wir für ein ebenes Spielfeld Der zweite Bereich betrifft 5G selbst: Da international, lernend & lösungsorien- zwischen den regulierten Netzbetrei- geht es aber nicht nur um die technische tiert steht. Die Strategie-Entwicklung bern, die die kostenintensive Infrastruk- Regulierung, die ist mehr oder weniger habe ich bereits während meiner Cool- tur bereitstellen, und den sogenannten gelernt, sondern auch um die ,philoso- off-Phase nach meiner Zeit bei der DT Over-The-Top-Playern wie Google oder phischen‘ Fragen. Denn begonnen, zusammen „Die Infrastruktur ist die mit 5G werden Themen mit einem umfassen- Mutter der Digitalisierung.“ AM PUNKT wie Digitalisierung und den Diskussionspro- Breitband für alle, In- Klaus Steinmaurer zess im Haus. Das jetzt NEUES LEITBILD dustrie 4.0 sowie IoT vorliegende Papier soll soll die RTR für die Herausforderungen der aktuell. Deswegen hat 5G gesellschaftli- zeigen, wie wir uns für die digitale Welt digitale Zukunft fit machen. che sowie wirtschaftliche Auswirkungen von morgen aufstellen wollen. Das ist 5G PHILOSOPHISCH und damit verschiebt sich der Regulie- der Rahmen für meinen Fachbereich, Mit der allgemeinen Verfügbarkeit von mo- rungsfokus. nach dem wir alle Themen, die sich uns bilem Breitband und neuen Diensten wer- stellen, angehen werden. Das nächs- den auch bisher unbekannte Anwendungen möglich, was auch einen neuen Regulie- Die dritte Herausforderung betrifftte große Projekt dazu ist natürlich die rungsfokus notwendig macht. schließlich die Konvergenz: Man muss Versteigerung der 5G-Frequenzen im sich ansehen, wie die unterschiedlichen April.

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Diese wird ein entscheidender Schritt bei autonome Straßen- der Digitalisierung Österreichs. Für die bahn Anwendun- Konsumenten verheißt 5G eine leistungs- gen mit minimaler fähige Breitband-Versorgung. Gleichzeitig Latenzzeit nutzbar bestehen viele Ängste bezüglich Strahlung, sind. Dann heißt Arbeitsplätze oder Sicherheit. Die Unter- es für die Kunden nehmen erwarten sich wiederum erhöh- auch nicht mehr bis te Effizienz, neue Geschäftsmodelle und zu 1Gbit/s, sondern Innovationen. Andererseits gilt es Fragen 1Gbit/s Punkt. Für der Daten- und Versorgungssicherheit zu die Wirtschaft wird klären. Der TK-Sektor hat schließlich Fra- 5G wiederum die gen zum Wettbewerb und der Investitions- Basis-Technologie sicherheit. Das hängt alles zusammen, und für Industrie 4.0, wir haben nun den Auftrag, diese Gruppen die viele proprietäre zu unterstützen, die notwendigen Vorgaben Lösungen ersetzt. zu machen und Rechtssicherheit zu schaf- Dann kann ich fen. Dafür soll unsere Strategie dienen. Agil überspitzt gesagt, ist deswegen für uns kein Modewort – son- ein Stahlwerk wie Die TK-Branche und damit die RTR steht nach Ansicht Steinmaurers vor drei Herausforderungen: dem Wettbewerb zwischen dern beschreibt, dass wir aktiv auf Themen die VOEST vom Netzbetreiber und OTT-Playern, der Einführung von 5G sowie zugehen und nicht warten, bis jemand Home-Office aus den Folgen der Konvergenz. einen Antrag stellt. Wir sind europaweit bedienen. Damit vernetzt, und suchen aktiv nach Lösungen. das alles aber auch Das hängt vielleicht auch ein wenig mit so funktioniert, wie sich Politik, Wirt- können sich durch Versorgungszusagen meiner Industrieerfahrung aus den Pio- schaft sowie Konsumentinnen und Kon- für weitere Gebiete einen Rabatt erstei- niertagen des Mobilfunks bei Ö-Call und sumenten erhoffen, braucht es zuerst ein gern. Damit geben wir auch wieder direkt max.mobil zusammen. Das war damals ordentliches, möglichst flächendeckendes Geld zurück für den schnellen Ausbau Start-up-mäßig. Ich kenne aber auch die Netz. Denn die Infrastruktur ist immer bisher unterversorgter Gebiete, anstatt Konzernsicht aus meiner Zeit in Deutsch- die Mutter der Digitalisierung – weswe- über Förderungen dieses erst nachträglich land bei der DT. Deswegen weiß ich auch, gen wir als Regulator wieder gefordert wieder auszuschütten. Da sind wir in Eu- dass man mit Maß und Ziel an die Themen sind, hier die Voraussetzungen zu schaf- ropa die ersten, die sich so etwas trauen. herangehen muss, und wie man die Ideen fen, angefangen bei den Frequenzen. und Visionen der Wirtschaft mitnimmt. Außerdem schaffen wir über die langen Man muss der TK-Branche den richtigen Im April stehen die 700 sowie 1500 Lizenzlaufzeiten von 24,5 Jahren einen Rahmen bieten, denn ohne die Betreiber MHz-, sowie das 2,1 GHz-Frequenzband zusätzlichen Ausbau-Anreiz. Damit er- und deren Netzinvestitionen funktioniert zur Auktion an. Bei 5G spricht man höhen wir den Wert der Frequenzen und das Ganze nicht. allerdings über Frequenzen bis hinauf schaffen Investitionssicherheit für die zu 26 GHz. Wie kann man die jetzi- Betreiber. Das ist für uns der wichtigste Stichwort Netze und Infrastruktur. ge Frequenz-Auktion einordnen? Hebel, um eine rasche 5G-Versorgung Was erwarten Sie sich von 5G? Vergangenen Herbst wurden die Blöcke Österreichs zu ermöglichen. Schließlich Da bin ich mehr auf der philosophischen im Bereich 3,4 bis 3,8 GHz versteigert. haben wir anders als in Deutschland Seite, weil ich der Meinung bin, wir soll- Die sind vor allem in der Stadt interes- keinen Teil des Spektrums für Campus- ten weniger über die Technologie reden. sant. Die im April anstehenden Frequen- Netze reserviert. Da besteht bei unserem Stattdessen sollten wir im Zusammen- zen ermöglichen dagegen von ihrer Aus- Nachbarn seitens der Großindustrie wie hang mit 5G über „Breitband für alle“, breitungscharakteristik her eine regionale BASF oder BMW ein starkes Interesse, mobiles Breitband – in Kombination mit Versorgung mit Mobile Broadband. Die in Österreich wartet die Wirtschaft hier festen Breitband – sowie über die Digi- soll allen Österreicherinnen und Öster- noch zu. Ich sehe allerdings in der Zu- talisierung per se reden. reichern zu Gute kom- kunft im Bereich 26 GHz eine große Ginge es einfach nur „5G zieht das Glas aufs Land.“ men, wobei die 1500 Chance für solche Anwendungen. um zusätzliche Leis- MHz-Frequenzen als tung für ein Mehr an Klaus Steinmaurer Add-on zu den 700 Aufbauend auf der mobilen Breitband- Streaming, brauchen MHz vergeben werden. Versorgung erwarten wir eine Vielzahl wir 5G nicht wirklich. Wir gehen davon aus, von technologischen Neuerungen, die Allerdings ist 5G ein mehrstufiges Pro- dass alle Betreiber größtes Interesse an sich wiederum positiv auf die österreichi- jekt für die gesamten 20er Jahre. Mit den 700MHz-Frequenzen haben, da sie sche Wirtschaft auswirken sollten. Da- den nächsten Standard-Releases kom- gerade im regionalen Bereich große Flä- neben hat 5G einen weiteren positiven men eben Features, wie Network Slicing, chen versorgen können. Deswegen haben Effekt für die Breitband-Versorgung: Die Campus Netzwerke oder Beamforming, wir mit diesem Frequenzen-Bändern auch 5G-Basisstationen benötigen wegen der und damit wird es interessant. Da stoßen Versorgungspflichten verbunden: Wer in anfallenden Datenmengen einen Glasfa- wir mobilfunkmäßig her in vollkommen diesem Bereich Frequenzen erwirbt, der ser-Anschluss. 5G zieht damit das Glas neue Bereiche vor: In Zukunft werden muss auch für jeden Block 150 bisher mit ins Land – und bringt damit auch Glas- so eigene Netzwerk-Slices für speziel- Breitband unterversorgten Katastralge- faserinfrastruktur näher an die Bevölke- le Dienste möglich, oder ich kann mit meinden erschließen – insgesamt wären rung in den Regionen. Beamforming – zB für die zielgerichte- das 900. Damit die Betreiber über diese te Übertragung von Streams – als End- Versorgungspflicht hinaus gehen, gibt Dh, mit Einführung von 5G wird auch kunde die volle Bandbreite in der Zelle es in der dritten Auktionsstufe zudem die Breitbandversorgung mittels nutzen, während gleichzeitig zB für die eine Reversed Auction: Dh, die Betreiber Glasfaser weiter zunehmen, mit

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allen Konsequenzen in der Medi- die Hardware und installiert diese, zu- ennutzung, bei den Anwendungen sätzlich verkauft er den Kommunikati- und natürlich bei der Regulierung. onsbetreiber-Anschluss, die TV-Box, das Das geht Schritt für Schritt. Der Ausbau -Paket, die Cloud sowie das Smart des Kupfernetzes dauerte fast 80 Jahre. Home und sorgt dafür, dass das Ganze Bei Glas gehe ich von rund 30 Jahren auch sicher ist. Sicherheit wird überhaupt aus, bis jeder Haushalt angeschlossen ist. einer der wichtigsten Aspekte. Im B2B- Wichtig ist, dass möglichst alle Menschen Bereich ist der FH wiederum viel flexibler in Österreich möglichst schnell einen als große Beratungsunternehmen wenn es leistungsfähigen Breitbandzugang erhal- um die Betreuung der KMU geht, die in ten. Mit 5G schaffe ich, dass die Fläche Österreich den Großteil der Wirtschaft schnell erschlossen wird – und dahinter ausmachen. Die würden niemals die Vor- wird sukzessive das Glas kommen, weil teile eines Campus-Netzes nutzen, wenn die Nachfrage weiter wächst. es niemanden in ihrem Umfeld gibt, der ihnen das auch erklären kann. Da kann Aber das Spannende ist, unsere Zukunfts- ein vifer regionaler Anbieter aktiv werden visionen werden vielleicht erst 2035 und der verkauft dann zu den Services Wirklichkeit, doch die dafür notwendi- auch die gesamte Hardware dazu – auch gen Technologien werden in den nächs- in Kombination mit den Netzbetreiber, © Schebach ten ein, zwei Jahren verfügbar; und die wenn dort die entsprechenden Program- 5G ist auch ein philosophisches Problem, so benötigte Infrastruktur wird jetzt gebaut. me entwickelt werden. Dazu muss man Steinmaurer: „Wir können vielleicht, wenn Dh, wir brauchen jetzt visionäre Gedan- auch in die Ausbildung der Mitarbeiter wir uns dagegenstemmen, die Entwicklung ken von Seiten der Konsumenten, der investieren. Da gehören ebenfalls Visio- verzögern, aber der Wandel kommt.“ Wirtschaft und der TK-Industrie. Als nen dazu. Deswegen wollen wir als Regu- Regulator wollen wir diese Visionen dis- lierer auch viel stärker mit Unternehmen kutieren. Ich bin ein neugieriger Mensch über diese Visionen reden, weil derzeit und stelle gerne Fragen. Wir als RTR ste- kommt von dort wenig. Aber wer fürch- hen in der Mitte, auf der einen Seite ist tet, dass die Entwicklung an ihm vorbei die Politik, auf der anderen Seite draußen geht, sollte vielleicht einen Sci-Fi-Roman sind viele Stakeholder - TK-Industrie, aus den 80ern lesen. Konsumenten und Wirtschaft. Wir müs- sen versuchen, alle Seiten zusammenzu- Aber nochmal: Die Technologie ist da bringen und mit ihnen gemeinsam an der und entwickelt sich – meistens schlei- digitalen Zukunft zu arbeiten. chend. Wir können vielleicht, wenn wir uns dagegenstemmen, ein paar Dinge be- Nicht nur die TK-Industrie muss sich hindern und zurückhalten, aber der Wan- neu aufstellen, auch der Han- del kommt. Wenn wir also in Zukunft Um für den Wandel gerüstet zu sein, hat del ist von 5G betroffen. Wo hat mitspielen wollen – das betrifft sowohl sich die RTR ein neues Leitbild gegeben, Ihrer Meinung nach der Handel die TK-Industrie, die Wirtschaft, die welches E&W als eines der ersten Medien präsentiert wurde. in der Zukunft seinen Platz? Medien oder den EFH – dann müssen Ich glaube, die Entwicklung ist eine gro- wir unsere Geschäftsmodelle aufgrund ße Chance für den EFH. Es gibt so viel dieser Veränderungen von 5G, Glasfaser Bereich der Internet-Plattformen. Zu- Technologie und die wächst immer stär- und Applikationen neu denken. Altes sätzlich stellen sich Fragen des Wettbe- ker zusammen, sodass der Konsument abwerfen und Neues zulassen. Deswegen werbs und des Datenschutzes. Deswegen den Überblick verliert, dabei will der doch wollen wir agil regulieren und die Verän- macht eine behördenumfassende Zusam- nur konsumieren. Wer es schafft, den derung unterstützen. Wir wollen nicht menarbeit großen Sinn. Menschen abzuholen und die notwen- strafen – das tun wir auch – aber wir wol- digen Applikationen zu verkaufen, wird len mehr die Branche an der Hand neh- Aber die Frage – Wo beginnt der Rund- erfolgreich sein. Der Fachhändler wird men und neue Möglichkeiten aufzeigen. funk und wo endet das Internet, bzw wo für seine Kunden das Menü zusammen- grenze ich Content von der Übertragungs- stellen – wie bei McDonald‘s: ein Burger, Bleibt die Frage nach der Konver- leistung ab? – wird sich immer wieder stel- einmal Pommes und dann noch eine Ap- genz. Diese lässt Grenzen zwischen len. Das betrifft natürlich auch die Broad- feltasche. Natürlich liefert der Händler TK und Rundfunk verschwimmen. caster wie den ORF und die Netzbetreiber Wie wird dies in Zukunft aussehen wie eine A1, Magenta oder Drei – ganz – auch aus Sicht der Regulierung? besonders mit der Einführung von 5G. KLAUS STEINMAURER Wir sind als Medien- und Telekom-Re- Als Broadcaster muss man heute sicher gulierungsbehörde da sehr gut aufge- weiter denken und sich möglichst breit Klaus Steinmaurer, Jahrgang 1969, stellt: Einerseits um die ,reine Lehre‘ zu aufstellen. 5G mobile Broadcast mag da kennt die Branche. Der gebürtige betrachten, weil es immer sektorspezifi- eine Möglichkeit sein. Ich kann aber die Oberösterreicher begann seine Karrie- sche Fragen der Regulierung geben wird. Mobilfunkbetreiber nicht dazu zwingen, re noch bei Ö-Call, später max.mobil Prinzipiell reguliert der TK-Bereich der die ORS zu integrieren. Das müssen sich und T-Mobile. Vor seinem Wechsel zur RTR die Infrastruktur, die Netzwerke ORS und Mobilfunker untereinander aus- RTR war der Jurist bis Oktober 2018 und die bidirektionale Kommunikation; machen. Im Fachbereich TKP der RTR zudem bei der DT als VP International die KommAustria ist für die Inhalte zu- schauen wir darauf, dass den Content-Lie- Regulatory Affairs tätig. ständig. Andererseits überschneidet sich feranten eine möglichst breite Infrastruk- das natürlich wegen der Konvergenz im tur zur Verfügung steht.

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SAMSUNG Magenta mit rund 1.100 Kilometer Län- Das Smartphone ist nach IP 65/68 gegen Flip ge, wobei es sich laut Betreiber um eine das Eindringen von Staub und Wasser Mischung aus Glasfaser- und Koaxialka- zertifiziert. Samsung unternimmt einen neuen beltechnologie handelt. Anlauf in Richtung Falt-Smartphones. Lieferbar ab Q2/2020 Das Galaxy Z Flip soll das Klapphandy- Um das Upgrade nutzen zu können, UVP: EUR 1.199 Feeling wiederbeleben und auch vom müssen Kunden auf einen Gigabit-Tarif Preis her eine breitere Zielgruppe anspre- umsteigen und erhalten dabei einen chen. Wie weit das bei einem UVP von neuen Router, der Geschwindigkei- A1 1480 Euro zutrifft, bleibt einmal offen. ten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde Zu den Features des Smartphones gehö- übertragen kann. Zum Start der Giga- Vereinigte TV-Plattform ren eine 12 MP Hauptkamera, eine 10 bit-Verfügbarkeit sind alle Magenta- MP Selfie-Ka- Internetprodukte sowie Kombi-Pakete A1 hat ein neues TV-Produkt auf den mera, 256 GB bestehend aus Internet und TV im Zuge Markt gebracht. Mit der Umbenennung Speicher sowie einer Anmeldung für die ersten drei von A1 TV auf A1 Xplore TV hat der ein 3300 mAh Monate kostenlos. Ebenso ist eine Fest- Anbieter seine Streaming-Plattform mit Akku. Nach den netz-Rufnummernmitnahme kostenlos seinem TV-Angebot vereint. Dazu steht Startschwierig- inkludiert. dem Endkunden zu Hause A1 Xplore keiten des Ga- TV via A1 Xplore TV Box am TV, via laxy Fold betont App am Smartphone und Tablet (iOS Samsung bei und Android), im Web und über Chro- diesem Launch SONY mecast zur Verfügung. Dabei sind bis zu vor allem auch 3 Streams unterwegs und bis zu 5 Boxen die robuste Aus- Kurs auf 5G zu Hause möglich. führung von Scharnier und Jetzt stößt auch Sony in die 5G-Gefil- Der Zugriff auf A1 Xplore TV erfolgt dem faltbaren de vor. Mit dem Xperia 1 II hat der Her- zu Hause über die neue A1 Xplore TV Display. Damit soll sich das Galaxy Flipp steller ein Highend-Modell für die neue Box. Die A1 Xplore TV Box vereint laut Z mehr als 200.000 Mal öffnen lassen. Mobilfunkgeneration vorgestellt. Das Betreiber mehr als 260 Sender, 7.500 Smartphone verfügt über ein 6,5 Zoll 4K Blockbuster Filme und Serienhigh- Dennoch werden faltbare Smartpho- lights, das Angebot von Sky (separates nes vorerst ein Nischenthema bleiben. Abo erforderlich), sowie direkten Zu- Für den breiten Markt hat Samsung im griff auf YouTube, YouTube Kids, ORF Februar seine neue Smartphone-Familie TVthek, Flimmit auf einer übersichtli- mit dem Samsung Galaxy S20, S20+ und chen Oberfläche. Zudem sollen laufend Galaxy S20 Ultra 5G präsentiert. Diese weitere Streaming-Dienste zur Plattform sollen ua auch mit ihrer Kameraausstat- hinzugefügt werden. Auch bietet, ein tung punkten. entsprechendes Abo vorausgesetzt, A1 Xplore TV Zugang zu Amazon Prime Lieferbar: Ab sofort Video. UVP: EUR 1.480 HDR OLED Display im Format 21:9. Außerdem integriert A1 Xplore TV Die drei Objektive der Triple-Kamera mit den Kunden bekannte Dienste wie 500 MAGENTA BAUT AUS Brennweiten von 16 Millimeter (Super- Stunden Web-Speicher sowie View Con- weitwinkel), 24 Millimeter (Weitwinkel) trol, womit man Sendungen bis zu 7 Mehr Speed und 70 Millimeter (Tele) verfügen über Tage nachsehen kann. – Hier musste der eine Auflösung von jeweils 12 MP und Betreiber allerdings zuletzt einen Rück- Bereits im vergangenen Jahr hat Ma- sollen bei Landschaftsaufnahmen, Port- schlag einstecken. Per einstweiliger Verfü- genta seine Glasfaser- und Kabel-Infra- räts oder spontanen Schnappschüssen für gung haben Sat1 und RTL Ende Februar strukur innerhalb Wiens aufgebohrt. Jetzt exzellente Bilder und Videos sorgen. für ihre Sender einen Ausstieg aus View bringt der Betreiber Gbit-Versorgung Control erwirkt. auch in andere Bundesländer. Der erste Wie bei Sony üblich, wartet auch die- Schritt erfolgte noch im Jänner in den ses Gerät mit einer Reihe von Technolo- Wiener- gien aus den anderen Bereichen des Kon- wald-Ge- zerns auf. So nutzt das Smartphone für meinden den „Echtzeit“-Autofokus Technologie westlich aus der für Sportfotografie optimierten von Wien. Sony Alpha 9-Kamera. Sobald die Kame- Jetzt sind ra gestartet wird, verfolgt diese vom „Eye die Städte AF“ erkannte Augen von Menschen (und Graz, Kla- zT auch Tieren) im Bildausschnitt. Laut genfurt, Sony erstmals bei einem Smartphone gibt Villach es auch eine Serienbildfunktion mit bis und Wiener Neustadt sowie deren Um- zu 20 Bilder/Sekunde mit AF/AE-Tra- landgemeinden an der Reihe. Möglich cking. Ein Comeback machte beim Xpe- macht dies das „Glasfaserkabelnetz“ von ria 1 II zudem der Audio-Klinkenstecker.

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SICHERHEIT AM SMARTPHONE „Extrem sensibles Thema“ Jeff Bezos ist ein prominentes Opfer. Am 22. Jänner berichteten heise.de und Online-Standard erstmals über einen möglichen Angriff auf das iPhone X des Amazon CEOs. Spätere Berichte relativierten zwar die Story, dennoch hat der Fall das Thema Sicherheit wieder hochgespielt. E&W hat sich dazu im Handel und bei Netz- betreibern umgehört.

TEXT: Dominik Schebach | FOTO: Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

s war eine Räuberpistole – aber eine E gute: Demnach hätte der Geheim- dienst von Saudi Arabien mit einer ma- nipulierten Nachricht intime Fotos vom iPhone des reichsten Mannes der Welt abgezogen und an ein US-Boulevardblatt weitergespielt. Weitere Berichte in der Cause, boten zwar eine alternative Erklä- rung an, da aber Bezos selbst die Story in Umlauf gesetzt hat, zeigt sich vor allem eines: Selbst der CEO eines Hightech- Konzerns kann ein Sicherheitsproblem am Smartphone haben.

Angesichts der Berichte mögen viele Endkunden natürlich die ewig gleiche Beruhigungspille hervorkramen und sich denken, „Was wollen Cyberkriminelle schon mit meinen Daten anfangen?“ – Andererseits sind gerade auf Smartpho- nes viele persönliche Daten gespeichert, die auch einen besonders tiefen Einblick © Deutsche Telekom in das Privat- und Berufsleben geben. Angesichts der Vielzahl an persönlichen Daten, die sich auf den Geräten finden, wird jedes Von den Fotos des letzten Urlaubs über Smartphone zu einem lohnenden Ziel für Angreifer. Andererseits können bereits mit dem Bankdaten, Kennwörter bis hin zu ver- nötigen Bewusstsein viele Sicherheitsprobleme vermieden werden. traulichen Chat-Verläufen oder E-Mails reicht die Palette. Damit wird jedes Smartphone zu einem lohnenden Ziel für im Zillertal: „Sicherheit ist ein extrem Kunden auf die Unterstützung durch den Kriminelle. sensibles Thema. Wir werden täglich mit Händler angewiesen. den Sicherheitsproblemen unserer Kun- LÜCKE BEIM den konfrontiert. Viele Menschen wissen „Da muss man als Händler auch Auf- JUGENDSCHUTZ einfach nicht, wie sorglos sie mit ihrem klärungsarbeit leisten. Leider ist das oft Smartphone umgehen. Das belastet uns vergeblich, weil Eltern inzwischen so- In diesem Zusammenhang ist das feh- auch, denn dieses mangelnde Bewusst- gar sechs bis siebenjährigen Kindern lende Bewusstsein der Endkunden in Sa- sein der Kunden fällt im schlimmsten Fall hochwertige Smartphones samt ent- chen Sicherheit am Smartphone oft das auf uns zurück.“ sprechenden Datentarif ohne besondere größte Problem, befindet Walter Grams- Vorkehrungen schenken“, so der Tiroler hammer, Inhaber von Gramshammer Dieses mangelnde Sicherheitsbewusst- durchaus emotional. „Ich habe deswegen – Handy, Technik, Zubehör, in Strass sein der Endkunden betrifft seiner meine Leute gebrieft, damit sie die Eltern Ansicht alle Aspekte der Smartphone- zumindest fragen, ob ihre Kinder wirk- Sicherheit. Das beginne mit dem un- lich einen vollkommen unkontrollierten AM PUNKT kontrollierten Zugang zu ungeeignetem Zugang zum Netz benötigen. Natürlich Content für Kinder – sprich, die Darstel- kann es auch passieren, dass man dadurch BEWUSSTSEIN FEHLT OFT Viele Endkunden sind sich der Gefahren lung von Gewalt und Pornos. Deswegen einen Kunden verliert – andererseits ha- rund um das Smartphone nicht bewusst. ist für Gramshammer auch der Jugend- ben uns auch viele Eltern in dieser Hal- schutz ein großes persönliches Anliegen. tung bestärkt und sehen unsere „Aufklä- PHYSISCHE SICHERHEIT Unsichere Passwörter bleiben das größte Denn seiner Ansicht nach, sind sich rungsarbeit“ sehr positiv und bedanken Problem beim physischen Zugriff. gerade viele Eltern nicht der Gefahr be- sich sogar dafür.“ wusst. Andererseits seien oft ältere User CYBER-ANGRIFFE auch bezüglich dem richtigen Umgang Anwendungen für den Schutz der Kin- lassen sich mit „Bordmitteln“ sowie Sicher- heitslösungen der Betreiber bekämpfen. mit Smartphones schlicht überfordert. In der am Smartphone selbst sind in diesem diesen Fällen sind seiner Ansicht nach die Zusammenhang seiner Erfahrung nach

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nur begrenzt eine Hilfe. Zu oft werden Stromverbrauch © Amazon seiner Erfahrung nach die Anwendungen weisen darauf hin, durch falsche Einstellungen am Smart- dass ggf im Hinter- phone oder Lücken im System ausgehe- grund Daten abge- belt. saugt werden.“

SCHWACHE PASSWÖRTER Trotzdem kom- me man nicht da- Auch aus Sicht der Netzbetreiber ist rum herum, dass das fehlende Problembewusstsein bezüg- Angriffe gegen lich Sicherheit ein großes Problem. Das Netzbetreiber und betrifft sowohl die Gefahr physischer Malware-Attacken Eingriffe – sprich ein potenzieller Angrei- gegen Smartpho- fer hat direkten Zugriff auf das Gerät – nes, die Passwörter sowie Angriffe über das Netz. In beiden stehlen, Daten zer- Fällen könne man als Benutzer einfache stören oder Bank- Maßnahmen, um die Gefahr zu mini- daten stehlen kön- Jeff Bezos, CEO von Amazon, gilt als reichster Mann der Welt. mieren, wie zB auch A1 Sprecher Jochen nen, zunehmen. Trotzdem wurde der Chef des Tech-Konzerns nach eigenen Ohnewas-Schützenauer gegenüber E&W „Netzbetreiber sind Angaben Opfer einer Cyber-Attacke. erklärt: „Bezüglich physischer Eingriffe ständig Angriffen empfehlen wir, das Smartphone mit ei- ausgesetzt. Deshalb nem nicht trivialen Code wie 1-2-3-4 zu setzen Betreiber laufend neue Schutz- nicht nur mobile Geräte, sondern auch sichern. Ganz allgemein kann man sagen: maßnahmen, um Angriffe von vornher- herkömmliche Computer vor Gefahren wenn man sein Handy so „schützt“ wie ein abzuwehren“, erklärt deswegen auch aus dem Internet. Diese Pakete werden seine Brieftasche (die man ja auch nicht Westhof. „Laut unserem Partner Allot durchaus auch nachgefragt, wie zu erfah- offen am Kaffeehaustisch liegen lässt) hat gab es im Dezember 2019 in Summe ren war. So gehört der Internetschutz zu man schon mal einen wesentlichen Bei- rund 80.000 Schutzaktionen bei Kun- den am besten verkauften Optionen des trag geleistet.“ den die den Drei Internetschutz nutzen. Betreibers. Mehr als die Hälfte davon blockierte bös- Ähnlich argumentiert auch Martin artige URLs, 38.000 Aktionen blockier- SCHUTZ AUS DER CLOUD Westhof, Teamleader Marketing bei Drei: ten den Download von Malware. Die am „Die größten Sicherheitsrisiken basieren stärksten geblockten Kategorien waren Auch Drei setzt bei seinem Internet- auf unsicheren Passwörtern. Da helfen Adware und Trojaner Malware. Im Laufe schutz auf die Cloud. Dieser funktioniert auch die Sicherheits-Lösungen der Netz- des Dezembers wurden in Summe 350 ohne Installation von Apps und spezi- betreiber nur begrenzt. In erster Linie URLs geblockt. Der durchschnittliche elle Geräteeinstellungen im gesamten muss das Thema Security mehr ins Be- Kunde wurde innerhalb dieses Monats in Drei Netz, unabhängig vom genutzten wusstsein der Kunden gebracht werden.“ Summe 17 mal geschützt.“ Endgerät (Smartphone, Tablet, Router). Da sich Drei direkt um die notwendi- Leider scheitern viele dieser einfachen GESUNDER gen Sicherheits-Vorkehrungen in seinem Vorsichtsmaßnahmen an der Bequem- MENSCHENVERSTAND Netz kümmert, bleiben Kunden immer lichkeit der Benutzer, wie Walter Grams- am aktuellsten Sicherheitsstandard und hammer aus der Praxis berichtet. So be- Deswegen müsse man jedoch nicht in geschützt. Laut Drei kommt der Inter- nutzen seiner Meinung nach viele User Panik verfallen, heißt es unisono von Be- netschutz besonders gut bei Neu- und noch immer schwache Codes oder - treiberseite. Wie beim heimischen PC Bestandskunden an, die sich für einen dardpasswörter. gilt, nur vertrauenswürdige Links ankli- neuen Internetvertrag entscheiden. Es ist cken und natürlich sichere Passwörter auch immer öfter so, dass Kunden solche CYBER-ANGRIFFE setzen. Themen selbst aktiv ansprechen.

Bleiben Angriffe auf Smartphone über Einen Schritt weiter gehen die ver- A1 empfiehlt wiederum die Installati- das Netz – per App, manipulierte Websei- schiedenen Sicherheitspakete der Netzbe- on des A1 Handyschutzes, der einerseits te oder Mail. Auch hier gewähren schon treiber. Eine breite Auswahl an diversen das Smartphone selber schützt als auch einfache Vorkehrungen ähnlich wie bei Schutzpaketen bietet zB Magenta Tele- Zugriffskontrollen und Sperrfunktionen einem Computer Schutz, wie Schütze- kom: Diese beginnt bei einer umfassen- bietet. Zusätzlich bietet der Betreiber nauer betont: „Einerseits empfehlen wir den Versicherung für das Endgerät, die mit dem A1 Cyberschutz auch eine Ver- nur Apps aus den offiziellen Betriebssys- vor physischen Schäden schützt. Zu- sicherung an, sollte doch einmal etwas tem-Stores oder Hersteller-Stores herun- sätzlich gibt es eine Versicherung gegen passieren. Dummerweise ist das Prob- terzuladen, da diese Apps mit sehr hoher Internet-Betrug und Cyber-Attacken, lembewusstsein bei den Endkunden oft Wahrscheinlichkeit sicher sind. Auch die mit einer Soforthilfe und finanziel- dann am größten, wenn gerade etwas pas- macht es Sinn, „Bordmittel“ zum Schutz ler Entschädigung zur Seite steht. Gegen siert ist – also eigentlich, wenn es bereits des Handys zu verwenden, im Falle von Phishing bietet Magenta einen soge- zu spät ist. Deswegen bleibt es eine der Android zB „Play Protect“. Wenn man nannten Internetschutz, den es auch als wichtigsten Aufgaben des Fachhandels, Links zugesandt bekommt, ist es wichtig, Kinderschutz gibt, der vor schädlichen hier Aufklärung zu betreiben, ihre Kun- dass sie aus vertrauenswürdigen Quel- Web-Inhalten und unerwünschten Apps den am POS und in sozialen Netzwerken len kommen sollten. Auch ist es wich- schützen soll, sowie auch vor unsiche- zu aktuellen Pishing-Attacken zu warnen, tig zu beobachten, was nach dem Klick ren WLAN-Netzen. Der Norton-Viren- und natürlich effektive und kunden- passiert. Erhöhter Daten- und/ oder schutz im Magenta-Sortiment wappnet freundliche Lösungen anzubieten.

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WOLFGANG SCHALKO TARGETED-ADVERTISING-SPEZIFIKATION Meilenstein für HbbTV Die HbbTV Association hat die HbbTV-Spezifikati- SPIEL MIT on für Targeted Advertising (HbbTV-TA) veröffentlicht. DEM FEUER Dieser Schritt schafft eine standardisierte Grundlage für Nur zur Sicherheit: Die Überschrift ist nicht als Aufforde- Rundfunkveranstalter und Werbeindustrie, neue Geschäfts- rung, sondern als Feststellung zu verstehen. Rund um den modelle und Einnahmequellen mit zielgerichteten Werbe- ORF und dessen Gebührenfinanzierung wird nämlich ge- möglichkeiten zu erschließen, die bislang weitgehend auf den zündelt. Wieder einmal von der FPÖ bzw genauer gesagt den Internet-Werbemarkt und OTT/Streaming-Dienste beschränkt beiden Protagonisten Obmann Nobert Hofer und General- waren. Die HbbTV-TA-Spezifikation, die zusammen mit DVB sekretär Michael Schnedlitz. initiiert wurde, ermöglicht es Rundfunkveranstaltern, bestimm- ten Zuschauergruppen in den Werbepausen maßgeschneiderte Die beiden Herren – nicht unbedingt gut auf den, wie sie Werbung anzubieten, indem die „normale” Werbung auf dem es nennen, „Privilegienstadl” am Küniglberg, zu sprechen – herkömmlichen Ausspielweg des Fernsehsenders durch spezifi- haben eine Kampagne zur Abschaffung der GIS-Gebühren sche, zielgerichtete Werbung ersetzt wird. Die Addressable-TV- gestartet (siehe Seite 44). Diese seien, vor allem in der aktuel- Fähigkeiten der neuen Spezifikation ermöglichen auch Perso- len Höhe, aufgrund der gesunkenen Marktanteile, Zuschau- nalisierungs- und Lokalisierungsfunktionen, mit denen für erzahlen und Werbeeinnahmen des ORF nicht gerechtfertigt, Menschen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen ein zumal auch die Qualität des Programms und die Ausgewo- deutlich verbesserter Zugang geschaffen werden kann. genheit der Berichterstattung sehr zu wünschen übrig ließen. Nachdem der ORF de facto ohnehin wie Pay-TV funktionie- re, wäre aus Sicht der FPÖ ein entsprechendes Abo-Modell NIKOLAUS TUFARO miere tätig. Nun gab er seinen der beste Weg der Finanzierung. Wären das Programm und Abschied Abschied vom Pay-TV-Sender be- die Leistungen so gut wie stets vom ORF behauptet, so habe kannt, um sich einem neuen Le- Fast 24 Jahre war bensabschnitt zu widmen. Tufaro es dieser ja nicht nötig, die Menschen zu Gebühren zwangs- Nikolaus Tufaro für ist in der Elektrobranche vor allem zuverpflichten. Ein sehr kurzsichtiges Unterfangen, wenn Sky bzw die Vor- durch seine langjährige Leitung man bedenkt, dass wohl auch jedem die Sinnhaftigkeit der gänger-Unterneh- des Fachhandels-Vertriebs von Sky regelmäßigen „Pickerl”-Überprüfung beim Auto durchaus men DF1 und Pre- bekannt. bewusst ist – jedoch bezweifelt werden darf, dass auf dieser Basis die allgemeine Verkehrssicherheit längerfristig aufrecht zu erhalten wäre. Im Falle des ORF wären derartige Beden- KRÄFTIGER ANSCHUB DURCH STREAMING ken wohl in Hinblick auf Programme wie ORF III oder Ö1 sowie Einrichtungen wie das Radio Symphonie Orchester ebenso angebracht wie in Bezug auf dessen Unabhängig- Musikmarkt im Plus keit, die nur bei ausreichender Finanzierung gewährleistet ist. Umso bedenklicher mutet es daher an, dass laut FPÖ Der österreichische Musik- auch alle anderen Sender wie zB ATV, Puls4, ServusTV oder markt legte 2019 um 8,3% zu OE24 TV in den Genuss einer Förderung durch die öffent- und verbuchte 166 Mio Euro liche Hand kommen sollen, sofern sie öffentlich-rechtliche Gesamtumsatz. Davon wur- Inhalte im Programm haben. Ich halte es sogar für absolut den mit den Online-Musik (denk-)unmöglich, dass rein kommerziell orientierte Sender Angeboten Streaming und im öffentlichen Interesse handeln – warum sollten sie? Und Downloads 77,5 Mio Euro für eine selbsternannte Heimatpartei auch für äußerst frag- (+24%) erzielt, die physischen würdig, wenn man öffentliche Gelder zu Privatsendern trans- Tonträger CDs, Vinyl-Schall- ferieren will, die ihre Gewinne dann an die Konzernmütter platten und Musik-DVDs IFPI-Präsident Dietmar Lienbacher, die Vorstandsmitglieder Cornelius in Deutschland abführen. kamen auf 50,6 Mio Euro Ballin und Franz Pleterski sowie (-7,8%). Die Lizenzeinnah- IFPI-GF Franz Medwenitsch (vlnr; Was das alles mit dem Elektrohandel zu tun hat? Ganz ein- men der Verwertungsgesell- ©IFPI Austria/Tesarek). fach: Man kann den ORF mögen oder nicht, seine Angebote schaft LSG sind auf 31,5 Mio konsumieren oder nicht und sicher auch mögliche Verbes- Euro (+7,1%) gestiegen. Weitere rund 6 Mio Euro steuerten die serungen diskutieren. Doch eine Partnerschaft, die für den Umsätze mit Merchandising-Produkten sowie die Lizenzierung Fachhandel und die KEL in den letzten Jahren gewinnbrin- von Musik für Filme oder Werbung (Synch-Rechte) bei. Mit ei- gend war, lässt sich nicht in Abrede stellen. Hier kommt der nem kräftigen Umsatzplus von 33,5% auf 68,9 Mio Euro ist entscheidende Aspekt ins Spiel: Die FPÖ will legale Wege Streaming der mit Abstand größte Umsatzbringer am österrei- des GIS-freien Fernsehkonsums (inkl der ORF-Programme) chischen Musikmarkt. Bezogen auf die Kernbereiche des Mu- forcieren – Stichwort Streaming, entweder über Monitore sikmarktes sorgen Streaming-Abos mit einem Anteil von 54% oder TV-Geräte, bei denen die Tuner nachweislich ausge- bereits für mehr als die Hälfte der Einnahmen. In Summe wur- baut wurden. Für Letzteres wollen die Freiheitlichen den den im Vorjahr in Österreich rund 7,8 Mrd Songs gestreamt, EFH gewinnen – aufgrund der damit verbundenen Risiken eine Steigerung von 42% gegenüber 2018. Mit 39,4 Mio Euro (Stichwort Garantie und Gewährleistung) jedoch ein Spiel Umsatz und einem Marktanteil von 31% liegt die CD an zweiter mit dem Feuer. Verbrennen Sie sich nicht die Finger! Stelle der beliebtesten Musikformate.

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DEUTSCHE PRIVATSENDER SPIELEN BEIM SD-AUSSTIEG AUF ZEIT TRIAX Einfach zum SmartTV Der Anfang vom Ende Der neue EoC Media- Der Weg in die ausschließlich hochauflösende Fernsehwelt ist länger als Converter ursprünglich gedacht. Anfang 2021 macht jedoch die ARD den ersten von Triax Schritt und wagt die Abschaltung ihrer SD-Programme. zieht mit. macht in kürzester Zeit TEXT: Wolfgang Schalko | FOTO: SES | INFO: www.elektro.at aus jedem Fernseher einen Smart-TV, ohne dafür neue Kabel ziehen zu müs- sen. Der Konverter setzt auf die inno- ährend vie- vative Ethernet over Coax Technolo- W le heute gie (G.hn), die DVB- und IP-Signale von 4K und 8K störungsfrei über das vorhandene Ka- träumen, ist das belnetz überträgt. In Hotels, Ferien- Fernsehen noch anlagen oder auch in Krankenhäusern einmal zur Gänze und Pflegeheimen ermöglicht der EoC im HD-Zeitalter MediaConverter nicht nur den Zugriff angekommen. Und auf abonnierte Streaming-Dienste wie wird es so schnell Netflix oder Amazone Prime Video. Es auch nicht, wie ein lassen sich auch für die jeweilige Ein- Blick zu unseren richtung eigene Video – auch für den hie- Services oder konkrete Werbekanäle re- sigen Markt maß- alisieren. Um Gästen WLAN-Zugänge geblich mitbestim- © SES mit unterschiedlichen Bandbreiten an- menden – Nachbarn Die SD-Ära am SAT endet – es dürfte aber ein langer Abschied werden. zubieten, wird der Konverter einfach in Deutschland mit den entsprechenden Triax Access zeigt. Dort hat nun Points verbunden. Der Konverter wird zwar die ARD angekündigt, die gemein- aller jeweiligen Free-TV-Sender in Stan- diskret auf der Rückseite des Fernse- schaftlich betriebenen Programme Das dardauflösung (SD) über die Astra 19,2° hers angebracht und ist binnen eniger Erste, tagesschau24, ONE und ARD- Ost umfasst. Für Astra-Geschäftsführer Minuten installiert und konfiguriert. alpha ab 12. Jänner 2021 nicht mehr per Christoph Mühleib eine nachvollziehbare Satellit (Astra 19,2° Ost) in Standardauflö- Entscheidung, wie er in einem Interview sung zu senden. Noch offen ist allerdings, mit der Plattform Digitalfernsehen er- wann die SD-Abschaltung der weiteren klärte: „Fakt ist, dass alle werbefinanzier- SHARP Sender – darunter die Dritten Programme ten Sender, die man derzeit im Free-TV – erfolgen wird. Nachdem die Kommissi- empfangen kann, auf eine möglichst hohe 4K Android Atmos TVs on zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Reichweite angewiesen sind. Das bringt Rundfunkanstalten (KEF) die Mittel für deren Geschäftsmodell nun mal mit sich. Sharp hat die Verfügbarkeit seiner neu- die SD-Verbreitung von ARD und ZDF Und eine hundertprozentige Reichweite en Premium TV-Linie angekündigt. über Satellit mit Ende 2020 streicht (im- ist hinsichtlich der technischen Möglich- Die 4K Ultra HD Android-Modelle merhin 13,7 Mio Euro), kommt dieser keiten in den Haushalten derzeit – und punkten mit umfassender Ausstattung Schritt nicht ganz überraschend. Auch auch auf die nächsten Jahre gesehen – nur bei Bild, Ton und Vernetzung und sol- Kultursender ARTE hat angekündigt, möglich, wenn der Senderbetreiber an ei- len ab April ausgeliefert werden. Die seine SD-Ausstrahlung über den gleichen ner SD-Übertragung festhält.“ hochwertige TV-Linie bietet neben Satellitentransponder zum Jahreswechsel UHD-Auflösung und HDR (Dolby ebenfalls einzustellen. Anders als die ARD ORF NOCH ABWARTEND Vision) auch ein beeindruckendes 360° hat das ZDF noch keinen konkreten Zeit- Klangerlebnis durch Dolby Atmos und plan geäußert. Laut Digitalisierungsbe- Seitens des ORF heißt es zu der The- das integrierte harman/kardon Laut- richt 2019 steht in 82,4% der deutschen matik: „Die überwiegende Mehrheit des sprechersystem. Für den intuitiven Zu- Haushalte mittlerweile mindestens ein TV-Publikums nutzt den ORF mittler- gang zum Fernsehen inkl Sprachsteue- HDTV-Gerät – demgegenüber rechnet weile im HDTV-Standard. Die Nutzung rung sorgt Android TV in Kombination man aber auch mit noch rund 15 Mio Ge- von SD-Signalen geht kontinuierlich mit Google Assistent und Chromecast. räten in deutschen Haushalten, die (wis- weiter zurück. Der ORF beobachtet die- Darüber hinaus stehen vielfältige An- sentlich) nicht HDTV-tauglich sind. se Entwicklung sehr genau und prüft die schluss- und Empfangsmöglichkeiten entsprechenden Szenarien für eine Been- zur Verfügung (darunter USB, Blue- RTL UND PRO7 BIS 2024 digung der SD-Ausstrahlung via Satellit.” tooth, HDMI 2.0, WiFi und Tuner für Zugleich betonte man, dass der ORF DVB-T/T2/C/S/S2). Die Modellreihe Definitiv in die Verlängerung geht SD höchsten Wert auf ausreichende Über- ist in Diagonalen von 40, 50, 55 und bei den Privatsendern: Sowohl die Me- gangsfristen und bestmögliche Informa- 65 Zoll ver- diengruppe RTL Deutschland wie auch tion und Service für die Seherinnen und fügbar, die die ProSiebenSat.1 Media SE haben ihre Seher legen werde, ehe die SD-Signale UVPs liegen Partnerschaft mit dem Satellitenbetreiber endgültig abgeschaltet würden. Nachsatz: bei 549, 669, SES verlängert – im Rahmen eines neuen „Konkreter Termin ist im Moment noch 879 und Distributionsvertrags, der die Ausstrahlung keiner festgelegt.” 1.299 Euro).

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ZWEIFELHAFTES VERGNÜGEN: DER EFH ALS POLIT-VEHIKEL DER FPÖ Blau macht mobil Dass die FPÖ und der ORF in diesem Leben nicht mehr beste Freunde werden, ist hinlänglich bekannt. Nun haben die Blauen eine Kampagne gegen die GIS-Gebühren gestartet und wollen für ihre Zwecke den Elekt- rohandel bzw die Kommunikationslektroniker vor den Karren spannen. Die damit verbundenen Risiken lassen bei den Branchenvertretern die Alarmglocken schrillen.

via STORYLINK: 2003044 TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: GIS, Dominik Schebach | INFO: www.elektro.at

nde Februar ist die „Infokampag- E ne” der FPÖ gestartet, die erster Linie darauf abzielt, die GIS-Gebühren abzuschaffen. Diese hätten sich „überholt und überlebt” und es sei – nicht zuletzt aufgrund des sich wandelnden Medien- konsums – an der Zeit, sich von diesen Zwangsgebühren zu verabschieden. Zu- mal der ORF seinen Zenit überschritten habe, wie FPÖ-Obmann Nobert Hofer bei einer Pressekonferenz auch anhand einiger Zahlen zu untermauern versuch- te: Schauten vor 30 Jahren noch 69% der Österreicher täglich ORF1 oder ORF2, sei dieser Wert im Jahr 2016 auf 48,1% abgesunken. Der Marktanteil des ORF habe sich zwischen 1998 und 2018 von 61% auf 30,2% halbiert und parallel dazu seien die Werbeeinnahmen von 365 Mio Euro im Jahr 2000 auf knapp 230 Mio Euro im Jahr 2018 geschrumpft. Die FPÖ macht gegen die GIS-Gebühren mobil. Parteiobmann Norbert Hofer (re.) hält diese Gestiegen sei hingegen die GIS-Gebühr: für „überholt” und will den ORF stattdessen über ein Abo-Modell finanzieren. Von 1998 bis 2018 um 37%, von durch- schnittlich 215 auf 295 Euro pro Jahr und Haushalt. Der ORF funktioniere de der Oppositionsrolle heraus erzwingen. man mit diesen Geräten Inhalte streamen facto wie Pay-TV, allerdings „mit dem Auf www.wegmitgis.at wurde eine On- – Netflix, Amazon Prime, diverse sons- großen Unterschied, dass man sich als line-Petition eingerichtet, bei der man tige Apps und natürlich auch die ORF Konsument nicht frei entscheiden kann, auf breite Unterstützung der Bevölke- TVthek. Zudem bestehe die Möglich- ein Abo abzuschließen, sondern vom rung hofft. Sollte die Regierung nicht keit – „Und das”, so Hofer, „wissen vie- Staat gezwungen wird zu zahlen, wenn bereit sein einzulenken und eine kom- le Menschen nicht” – vom bestehenden man einen Fernseher zuhause hat – auch plette ORF-Reform inkl Abschaffung Fernseher den Tuner fachmännisch aus- dann, wenn man das Programm des ORF der GIS-Gebühren umzusetzen, stellte bauen zu lassen, sodass dieses TV-Gerät nicht konsumiert”, ergänzte Hofer. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einen Monitor verwandelt werde. Für auch ein mögliches Volksbegehren in den diese Art der Dienstleistung gebe es in Nachdem es in der geplatzten Koaliti- Raum (Anm.: Zuletzt hatte ein solches Österreich ebenfalls Unternehmen, die on mit der ÖVP (Stichwort „Ibiza”) die Christliche Partei Österreichs im Jahr natürlich auch garantieren würden, dass nicht mehr zur bereits vereinbarten Ab- 2018 initiiert, das nach der obligatori- das Gerät weiter funktionstüchtig und schaffung der GIS-Gebühren gekom- schen Behandlung im Nationalrat schub- keine GIS mehr fällig ist. men sei, wolle man diese nun eben aus ladisiert wurde). Es bleibe am Ende also nur die Frage ORF-SCHAUEN OHNE GIS nach der zukünftigen Finanzierung des AM PUNKT ORF. Für den besten Weg hält Hofer Im Rahmen der Pressekonferenz wur- hier ein Abo-Modell, bei dem Menschen, DIE FPÖ startete eine Kampagne inklusive einer On- den von Hofer auch heute bereits beste- die das Programm wie bisher über einen line-Petition gegen die GIS-Gebühren. hende, legale Möglichkeiten genannt, Tuner empfangen wollen, ein Abo ab- sich die GIS-gebühr zu ersparen: Anbie- schließen und die entsprechende Gebühr GERÄTE OHNE TUNER stellen eine legale Alternative dar, um die ter wie NOGIS oder KAGIS, aber auch entrichten. Wenn das Programm und die GIS-Gebühr zu umgehen. Media Markt, Saturn und viele kleinere Leistungen so gut seien, wie der ORF Elektrohändler würden Monitore verkau- selbst gerne behaupte, müsse man ja kei- BRANCHENVERTRETER MAHNEN fen, bei denen kein Empfangsteil einge- ne Angst haben, dass die Leute nicht auch beim Ausbau von Empfangsteilen zur Vor- sicht – Stichwort Garantie/Gewährleistung. baut ist und die daher auch nicht GIS- freiwillig eine Gebühr entrichten würden. pflichtig seien. Sehr wohl aber könne Zugleich solle es auch für andere Sender

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TEILNEHMERENTWICKLUNG 2000 - 2019

Entwicklung Rundfunkteilnehmer 3.700 3.662 3.618 3.620 3.636 wie ATV, Puls4, ServusTV oder OE24 TV nicht befugten 2001 - 2019 3.586 3.606 3.556 in Tausend 3.527 3.505 3.476 296 die Möglichkeit einer Förderung durch Firma modifiziert3.500 3.445 303 3.403 312 312 309 312 3.354 309 310 die öffentliche Hand geben, wenn diese werde, bestehe die 3.308 310 313 3.300 3.249 324 öffentlich-rechtliche Inhalte anbieten. Gefahr, dass das 3.181 323 314 3.110 321 Gerät Schaden 3.100 3.032 336 335 AUF SEHR DÜNNEM EIS 2.932 nimmt. Hier sei auf 2.870 343 2.900 332 3.333 3.366 alle Fälle zu beach- 3.277 3.294 3.306 3.308 327 3.217 3.247 3.164 3.195 2.700 324 3.122 Ob man die Anliegen und Forderun- 3.040 3.080 ten, dass das Gerät 2.987 2.913 Gesamt-Zuwachs 2.845 gen der FPÖ für gerechtfertigt hält, tut nach dem Eingriff 2.768 2001-2019: 792 2.500 2.700 2.605 aus Sicht des Elektrohandels eigentlich nach der ÖVE/ 2.546

2.300 nichts zur Sache. Für diesen – wie auch die ÖNORM E8701 12/2000 12/2001 12/2002 12/2003 12/2004 12/2005 12/2006 12/2007 12/2008 12/2009 12/2010 12/2011 12/2012 12/2013 12/2014 12/2015 12/2016 12/2017 12/2018 12/2019 Gruppe der Kommunikationselektroniker überprüft wird. Im Zahlungspflichtig Befreit – geht es vielmehr darum, sich die Risiken Zuge dieser sog 16 % Schwarzseherquote 4% vor Augen zu halten, die den vermeintlich „Prüfung nach In- Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ist seit 2000 sukzessive gestiegen, leicht verdienten Extra-Euros gegenüber standsetzung elek- während die Schwarzseherquote von 16% auf 4% gesunken ist. stehen. Der Ausbau von Tunern wird quer trischer Geräte” durch Österreich ab ca 100 Euro angebo- wird sichergestellt, ten, kann sich – je nach Region und Di- dass das Gerät betriebssicher ist (Elektri- Urheberrechtsabgabe (URA) für diverse stanz zum Unternehmen – aber auch auf scher Schlag, Berührungssicherheit, etc). Geräte und Speichermedien eingehoben 200 Euro und mehr belaufen. „Sollte es nach solchen ‚Eingriffen‘ zu – allerdings produktbezogen und mit Defekten, Störungen, oÄ des TV-Geräts dem problematischen Begleitumstand, Die Berufsgruppe der Kommunikati- kommen, können sich Konsumenten dass viele dieser Produkte aus dem Aus- onselektroniker hat bereits im Herbst des selbstverständlich an uns Kommunikati- land kommen und die URA dafür nicht Vorjahres eine sehr umfassende Informa- onselektroniker wenden”, so Karall. bezahlt wird. Unser Vorschlag lautet da- tion veröffentlicht, wann GIS-Gebühr zu her, dass die URA nicht produktbezo- bezahlen ist bzw wann nicht. Insbesondere DEUTLICHE WORTE gen, sondern nutzerbezogen eingehoben was den Ausbau von Tunern angeht, mahnt wird. In jedem Haushalt sind ja zig solche Bundesberufsgruppenobmann Martin Ka- „Hören Sie auf Ihren Handels- und URA-pflichtige Produkte im Einsatz. Die rall jedenfalls zur Vorsicht: Sobald ein neu- Fernsehpartner, der Sie nicht nur in den GIS sollte neben den ORF-Gebühren es TV-Gerät entsprechend modifiziert wer- Fragen der Gewährleistung optimal bera- auch die URA von den Haushalten ein- de – zB eben durch den Ausbau des Tuners ten wird“, spricht auch Harald Kräuter, heben – technisch wäre das möglich.” – bestehe die „hohe Wahrscheinlichkeit, Geschäftsführer der GIS Gebühren Info dass der Kunde seine Herstellergarantie Service GmbH, eine klare Empfehlung DIE GIS IN ZAHLEN verliert”. Denn diese sei ja eine freiwillige aus. Und er bringt noch einen Aspekt ins Leistung des Herstellers und es gelte daher, Spiel: „Sollte der Gesetzgeber die Strea- Melde- und gebührenpflichtig sind dessen Garantiebedingungen zu beachten. minglücke schließen, wird es für Kun- hierzulande alle Rundfunkempfangsanla- Anders die Gewährleistung: Für diese müs- den, die TV-Geräte ohne Tuner gekauft gen (wie zB jeder Fernseher an sich) so- se der Betrieb, der die Modifikation vorge- haben oder den TV-Tuner nachträglich wie Gerätekonstellationen, die Rundfunk nommen hat, einstehen. Der Konsument ausbauen haben lassen, wohl eine böse wahrnehmbar machen. Lediglich Auto- solle sich, bevor er ein Gerät zur Modifika- Überraschung geben, denn dieser Eingriff radios brauchen nicht gemeldet werden. tion übergibt, unbedingt vergewissern, ob war dann hinausgeschmissenes Geld. Da- Die Verrechnung und Weiterleitung der der Betrieb eine Gewerbeberechtigung der rüber hinausLEISTUNGSEMPFÄNGER hinterfragen wir natürlich Rundfunkgebühren sowie damit verbun- Kommunikationselektronik besitzt – am auch jetzt schon die gesamte Gerätekons- dene Abgaben und Entgelte an die Leis- einfachsten über die Firmen-Suche auf der tellation, also ob der tunerlose Fernseher tungsempfänger macht die GIS – übrigens Wer bekommt Webseitewieviel? der WKÖ. über eine Schnittstelle zB mit Kabel- oder eine 100%-Tochter des ORF – zum ös- Im Jahr 2018 verrechnete die GIS 922,4 Millionen Euro an Rundfunkgebühren und damit verbundene Abgaben und Entgelte weiter. 620,10 Millionen Euro wurden an den ORF als Programmentgelte weitergeleitet. DerSAT-Receivern Bund erhielt 56,2 betrieben Millionen Euro wird. an Diese Ge- terreichischen Großunternehmen. 2018 Rundfunkgebühren, 63,7 WennMillionen das Euro Gerätan Steuern von sowie einer einen nicht zweckgebundenen fach- rätekonstellationen Kunstförderungsbeitrag in lösenHöhe von ja 18,6wieder Millionen eine betrug das Gebührenaufkommen 922,4 Euro. Schließlich gingenkundigen 146,8 Millio bzwnen Euro laut an diedem Bundesländer. Gewerberecht Gebührenpflicht aus.“ Mio Euro, wovon 620,1 Mio Euro an den ORF als Programmentgelte gingen, an Verteilung der Rundfunkgebühren und der damit verbundenen Abgaben und EntgelteFür 2018Bundesgremialobmann den Bund 56,2 Mio an Rundfunkgebüh- Bund: Rundfunkgebühren Wolfgang Krejcik ist die The- ren, 63,7 Mio an Steuern sowie 18,6 Mio 56,2 Mio. matik klar gelagert: „Verliert der als zweckgebundener Kunstförderungsbei- Bund: Steuern Kunde die Gewährleistung bzw trag, und 146,8 Mio an die Bundesländer 63,7 Mio. die Garantie, wenn der Tuner (außer Oberösterreich und Vorarlberg, die Bund: Kunstförderungsbeitrag aus einem TV-Gerät ausgebaut keine Landesabgabe einheben). Von den 18,6 Mio. wird, um daraus einen Monitor 3,64 Mio Teilnehmerinnen und Teilneh- zu machen? Ja, selbstverständ- mern sind 3,33 Mio gebührenpflichtig Länder: lich. Für diese Antwort brauche und 303.000 befreit. Dem ORF verblei- Landesabgaben 146,8 Mio. ich gar nicht erst lange nachzu- ben nach allen Abzügen jeweils 55 Cent denken, denn in beiden Fällen pro Tag bzw 16,78 Euro pro Monat. ORF: Programmentgelte ist ein wesentlicher Eingriff auf 620,1 Mio. die Eigenschaften des Produkts verboten.” Rund um die wie- bietet mehr Information der aufgeflammte GIS-Debatte via STORYLINK: 2003044 Von den GIS-Gebühren gehen ca 2/3 an den ORF, der lässt Krejcik mit einer weiteren damit Produktion, Technik, Lizenzen uvm finanziert. Idee aufhorchen: „Es wird eine : KEL-Fachinformation

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TV- UND AUDIO-FRÜHJAHRSNEUHEITEN VON PANASONIC Hollywood frei Haus Panasonic startet mit einer ganzen Reihe von Produktneuheiten aus dem TV- und Audio-Segment ins Früh- jahr. Neben dem neuen TV Line-up mit Filmmaker-Mode und Dolby Vision IQ kommen auch zwei Heimkino- Soundbars, die ersten True Wireless Kopfhörer und weitere klangstarke Produkte in den Handel.

via STORYLINK: 2003046 TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: Panasonic | INFO: www.panasonic.at

anasonic verschreibt sich auch heuer HXW804 über P der Devise, Hollywood ins Wohn- Multi-HDR-Ul- zimmer zu holen – in jeder Umgebungs- timate verfügen situation und beim Bild ebenso wie beim und alle gängigen Ton. Einmal mehr sind es vor allem die HDR-Formate neuen TV-Geräte, mit denen der Herstel- sowie Dolby At- ler Maßstäbe setzen will – und kann. mos unterstützen. Die HXW904- GROSSES KINO Serie ist mit ei- nem HDR Cine- Mit der HZW2004 (in 55 und 65 Zoll, ma Display für ab Juli) und der HZW1004 (in 55 und 65 mehr Helligkeit Zoll, ab Mai) kommen zwei neue OLED- bestückt, die Top- TV-Serien, die in enger Zusammenarbeit Serie HXW944 mit führenden Hollywood-Produzenten überzeugt mit optimiert wurden und als erste Modelle ihrem HDR Ci- Die OLED-TVs der HZW1004-Serie punkten mit erstklassiger Bild- und im Markt sowohl Dolby Vision IQ als nema Display Pro, Tonqualität sowie Features wie einem drehbaren Standfuß. auch den Filmmaker-Mode mit Intelli- nativer Bildwie- gent Sensing unterstützen. Zudem sind derholfrequenz die neuen Geräte zu allen gängigen HDR- von 100 Hz und dem HCX Pro Intelli- darüber hinaus die Sprachassistenten Formaten inklusive Dolby Vision und gent Prozessor, der auch in den OLED- Amazon Alexa und Google Assistant. HDR10+ kompatibel. Die HZW2004- TVs zum Einsatz kommt. Serie legt mit 360°Soundscape Pro darü- STARKE KLÄNGE ber hinaus die Latte auch beim Sound auf Für hohe Flexibilität beim Fernsehemp- ein neues Level: Zusätzliche integrierte fang sorgt das bewährte Quattro Tuner mit Ab Sommer ergänzt Panasonic sein nach oben abstrahlende Lautsprecher er- Twin Konzept (HXW804: Quattro Tuner) Soundbar Portfolio um passende Model- möglichen faszinierenden Dolby Atmos- sowie als weiterer Empfangsweg TV>IP le für TVs ab 43 Zoll Bilddiagonale: Das Sound in „Tuned by Technics”-Qualität. Client & Server (HXW804: TV>IP Cli- 2.1 System HTB600 (UVP 499 Euro) er- Die OLED-TVs unterstützen eARC für ent). Ab der HXW804 Serie wird der öffnet Heimkinofans den Einstieg in die 7.1-Kanal Audio, alle neuen OLED- so- 2019 erstmals vorgestellte HbbTV Ope- cineastischen Klangwelten von Dolby At- wie 4K-LCD-Modelle ab HXW804-Serie rator App-Standard unterstützt, der das mos und DTS:X – mit 360 Watt (RMS) bieten zudem die Anschlussmöglichkeit Angebot von HD Austria ohne zusätzliche Ausgangsleistung durch zwei 80W-Breit- für einen externen Subwoofer. Darüber Hardware ermöglicht, außerdem ist der bandlautsprecher und einen kabellosen hinaus kann Panasonic die Bewegungs- Streaming-Anbieter an Bord, der Subwoofer mit 200W sowie zwei HDMI- darstellung bei schnellen Abfolgen wie zB frei empfangbare internationale Fernseh- Schnittstellen, davon ein Ausgang mit En- Sport durch innovatives dynamisches Ein- kanäle in einer App bündelt. Die neuen hanced Audio Return Channel (eARC). fügen von schwarzen Frames optimieren. TV-Modelle bieten dank der innovativen Wer seinem TV-Sound dezent mehr Dy- Bedienoberfläche My Home Screen 5.0 namik verleihen möchte, liegt beim All-in- Daneben stellt Panasonic drei neue komfortable Nutzung und unterstützen One-System HTB400 (UVP 279 Euro) 4K-LED-Serien (HXW944: 43-75 Zoll, ab April; HXW904: 43-65 Zoll, ab März; HXW804: 40-65 Zoll, ab März) vor, die bereits ab dem Einstiegsmodell

AM PUNKT PANASONIC SETZT IM TV-BEREICH einmal mehr neue Maßstäbe und hat für die neuen Modelle auf die Unterstützung von Hollywood-Experten zurückgegriffen. IM AUDIO-SEGMENT erweitern neue Dolby Atmos Soundbars, Partylautsprecher und diverse Kopfhörer- modelle das Sortiment. Mit der HTB600 bringt Panasonic eine kom- Für gute Stimmung sorgt der mobile Par- pakte Dolby Atmos Soundbar für Einsteiger. tylautsprecher TMAX5 mit 150 Watt (RMS).

46 | 3/2020 MULTIMEDIA mit 160 Watt Ausgangsleistung und DIGITALRADIO STARTET MIT RÜCKENWIND INS NEUE JAHR bereits integriertem Subwoofer richtig. Beide Neuheiten bieten zudem Musik- DAB+ dreht auf streaming über Bluetooth und komfor- table Bedienung dank HDMI-CEC.

m vierten Quar- © Digitalradio Österreich Für Feierlaunige kommt ebenfalls im I tal 2019 sind die Sommer der Partylautsprecher TMAX5 Verkaufszahlen von (UVP 199 Euro) mit 150 Watt (RMS) Radioendgeräten Ausgangsleistung und Multi-Color mit DAB+ Emp- Lichteffekten. Der kompakte TMAX5 fang deutlich gestie- unterstützt Bluetooth-Streaming sowie gen. Dazu passend den „Qi“ Standard für Wireless Char- attestiert der aktu- ging und kann dank Powerbank-Be- elle Radiotest dem trieb flexibel positioniert werden. Medium „Radio“ generell eine gestei- PREMIERE IM OHR gerte Nutzung. Und auch die österreichi- Bei den neuen True Wireless-Kopf- sche DAB+ Digital- Digitalradio ist weiter im Vormarsch: Die Radio-Nutzungsdauer hörern RZ-S500W und RZ-S300W radiofamilie hat mit steigt, der Verkauf DAB+ tauglicher Endgeräte ebenso. kombiniert Panasonic hervorragenden „Mein Kinderradio“ Klang, kabellose Freiheit und eine sta- neuerlich Zuwachs er- bile Bluetooth-Verbindung. Der RZ- halten. Viel Schwung also, den DAB+ aus DIE NEUE REGIERUNG S500W ist ab Mai für 179,99 Euro der Winterpause mitgenommen hat. IN DER PFLICHT (UVP) in Dusty White oder Deep Black erhältlich und bietet die zur Zeit AUFWÄRTSTREND Ab 21. Dezember 2020 müssen inner- bestmögliche aktive Geräuschunter- halb der Europäischen Union alle Neu- drückung für True Wireless-Kopfhörer. Die aktuellen GfK-Zahlen unterstrei- wägen – und somit deren Autoradios – Der RZ-S300W (ab Mai; UVP 119,99 chen die steigende Nachfrage nach Radio- den Empfang und die Wiedergabe von Euro) ist mit seinen 17mm Durch- geräten mit DAB+. Verglichen mit dem digital-terrestrischen Hörfunksignalen messer besonders kompakt. Über das Vorjahresquartal stand für das Q4/2019 DAB+ ermöglichen. Darüber hinaus soll berührungsempfindliche Bedienfeld ein Plus von 35% zu Buche – wobei die- in Österreich sichergestellt werden, dass können der Interaktionsmodus und die ser Aufwärtstrend sogar ohne die Zäh- (im Sinne des Konsumentenschutzes) im Smartphone integrierten Sprachas- lung der Verkäufe aus Onlinehandel und alle Radioempfangsgeräte verbindlich sistenten Siri, Alexa oder Google Assis- KFZ ermittelt wurde (Quelle: Verkaufs- mit unbeschränktem UKW- und DAB+ tant aktiviert werden. zahlen Digitalradio Q4 2017/18/19, GfK Empfang ausgestattet sein müssen. Austria GmbH). Dass es generell eine An Musikfans, die ihre Lieblingsmu- hohe Nachfrage beim Radiokonsum gibt, Daher appellierte Digitalradio Öster- sik mit der extra Portion „Wumms“ machte der jüngste Radiotest (Radio- reich auch an die neue Bundesregierung, erleben möchen, richtet sich die ab test 2019_4 von GfK Austria) deutlich: diese europäische Vorgabe rasch umzu- April verfügbare M-Serie: Die drei neu- Demnach ist und bleibt Radio das be- setzen. „Die Radiobranche braucht die en Bluetooth-Kopfhörer RB-M700B liebteste Medium der Österreicherinnen Fortsetzung der Digitalisierungsoffensive (UVP 179,99 Euro), RB-M500B (UVP und Österreicher. Trotz Spotify und Co. für ein modernes Radio-Ecosystem samt 129,99 Euro) und RB-M300B (UVP nutzen vor allem auch 14- bis 49-Jährige seiner beachtlichen europäischen und 99,99 Euro) bieten Top-Klang mit kna- intensiv klassisches, terrestrisches Radio: heimischen Wertschöpfung, die auch den ckigen und dynamischen Bässen, die „Als Digitalradio Österreich freuen wir Endgerätesektor umfasst“, zählte Struber man hören und dank Vibrationen auch uns sehr, dass die Mediengattung ‚Radio‘ die Vorteile einer EU-konformen Umset- spüren kann (RB-M700B, RB-M500B). trotz größter Medienkonkurrenz an Be- zung auf. Neben der DAB+ Empfangs- deutung gewinnt. 201 Minuten pro Tag pflicht soll laut Digitalradio Österreich konsumieren Herr und Frau Österreicher die UKW-Empfangspflicht selbstver- bietet mehr Information Radio – das ist wirklich herausragend ständlich weiterhin bestehen bleiben, um via STORYLINK: 2003046 und dafür gebührt der gesamten Branche das erfolgreiche Geschäftsmodell UKW höchster Respekt“, freut sich Wolfgang abzusichern. Struber, Vorsitzender von Digitalradio Österreich. AM PUNKT Mit der positiven Entwicklung der Ra- DAB+ IST MIT VIEL SCHWUNG diobranche geht auch eine kontinuierli- ins neue Jahr gestartet – in Österreich eben- che Verbreiterung des Programmangebots so wie in ganz Europa. einher. Seit Anfang Februar ist das Kin- derradio „Mein Kinderradio“ nicht mehr RADIO ERFREUT SICH wachsender Beliebtheit: Die Nutzungsdauer nur in Wien, sondern in allen Bundeslän- und der DAB+ Endgeräteverkauf steigen. dern – österreichweit – empfangbar. Der Sender richtet sich an Kinder und Eltern DIGITALRADIO ÖSTERREICH fordert von der Regierung die rasche Um- Der True Wireless Kopfhörer RZ-S500W mit dem Ziel, ein pädagogisch wertvolles setzung der DAB+ Empfangspflicht. überzeugt ua mit Active Noise Cancelling. Hörfunkangebot zu bieten.

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HAMA WISI SIEHT SAT- UND ANTENNENBRANCHE WEITER UNTER DRUCK Aus eins mach zwölf USB-C „2020 wird schwierig” hat in der mobilen WISI-GF Christian Koller blickt durchaus zufrieden auf 2019 zurück, aber Datenwelt mit gedämpften Aussichten nach vorne: Vor allem das schwächelnde vieles ver- Consumergeschäft und das Coronavirus bereiten Kopfschmerzen. einfacht, jedoch das Problem der (zu) wenigen TEXT: Wolfgang Schalko | FOTO: W. Schalko | INFO: www.wisi.at Anschlüsse bei Geräten nicht gelöst. Das übernimmt jetzt Hama mit seiner neuen 12in1-USB-C-Docking-Station ass 2019 am (UVP 129,99 Euro). Diese verfügt ne- DEnde sogar ben vier USB-A-Ports nicht nur über ei- besser ausfiel als nen USB-C-, einen LAN- (RJ45) und 2018, freut WISI- einen 3,5-mm-Klinkenanschluss, son- GF Christian Koller dern auch über einen integrierten Kar- natürlich. Dieser tenleser für SD- und microSD-Karten. begründet das zar- Eine weitere USB-C-Buchse dient zum te Umsatzplus mit Anschluss des PD-Netzteils und je ein einem kräftig ange- DisplayPort- und ein HDMI-Anschluss zogenen Projektge- verhelfen dank Multi-Stream-Transport schäft (im Zuge der zum Anschluss von zwei Monitoren mit massiven Wohnbau- unterschiedlichem Inhalt – ohne nervi- tätigkeiten) sowie ges Umstecken. Eine stabile Halterung einer Steigerung bei mit gummierter Unterseite für Tablets Kabel TV, die das und Smartphones für komfortables Ar- leicht rückläufige beiten rundet die Ausstattung ab. Consumergeschäft WISI-GF Christian Koller rechnet mit einem schwierigen Jahr 2020 und mehr als kompen- einer weiteren Marktbereinigung – auch, aber nicht nur wegen Corona. sieren konnten.

SKY GUT AUFGESTELLT zunehmender Beliebtheit erfreuen. Gera- de auch im Kopfstellengeschäft habe man Livesport-Highlights Im Consumerbereich sei – abseits vom 2019 ein deutliches Wachstum verzeich- anhaltend starken Modulabsatz – ein kla- nen können, führt Koller weiter aus und Seit kurzem rer Trend zu Cardless-Receivern feststellbar, verweist hier ua auf eine gemeinsame Mar- sind High- zumal aufgrund der ausgelaufenen TÜV- ketingaktivität mit den Kommunikations- lightvideos Zertifizierungen praktisch auch keine elektronikern, bei der ein spezieller Folder zahlreicher Smartcard-Receiver mehr in den Handel für Hotels angefertigt wurde – einfach Sky Lives- kommen würden. Hier habe man mit dem zu argumentieren dank durchkalkulierter port-Events OR 710 CL (HDTV Irdeto Cardless SAT- Preise und übersichtlicher Aufbereitung. neben dem Receiver auch auf der Receiver mit HbbTV, PVR-REady, etc) „Hier war deutlich spürbar, dass die, die ak- Sky Q App (Apple TV und Samsung ein gutes Gerät parat. Wie Koller anmerkt, tiv auf Hotels zugehen, ein gutes Geschäft TVs), der Sky Q Mini Box, über die wäre die Nachfrage nach Smartcard-Re- machen – und einige sind schon auf die- mobile App Sky Go sowie über Sky X ceivern jedoch eigentlich noch hoch – zB sen Zug aufgesprungen. Aber es wäre noch auf Abruf verfügbar – einfach in der überall dort, wo solche Geräte bei De- viel mehr möglich, wenn man die Hotels Sport Menü-Sektion via „On Demand“- fekten ersetzt werden sollen. In diesem aufklärt und das Angebot aufzeigt. Da gibt Button. Kunden mit entsprechenden Segment bietet WISI drei Geräte, wobei es Riesenpotenzial in Österreich. Zugleich Abos erhalten Zugriff auf die Highlight- zuletzt va der Twin-Receiver OR 182 IR ist das eine gute Möglichkeit für Zusatz- Videos der 1. und 2. Deutschen Bun- gut gelaufen sei. Dieser bietet neben der geschäfte, etwa mit CoaxLAN”, so Koller. desliga. Für alle Sky Kunden sind kurz Möglichkeit, ein Programm aufzunehmen nach Spielende die Highlightvideos und gleichzeitig ein anderes zu sehen, den VERHALTENER AUSBLICK aller UEFA Champions League Partien, großen Vorteil von unverschlüsselten Auf- Premier League Begegnungen und aller nahmen (die somit zB auch nach einem „2020 wird ein schwieriges Jahr“, ist sich DFB-Pokal Spiele verfügbar. Weiters ste- Smartcard-Tausch brauchbar bleiben). der WISI-GF sicher, denn schon jetzt sei- hen auch Top-Zusammenfassungen aus en bedingt durch das Coronavirus Liefer- Handball, Tennis und Golf über die di- Grundsätzlich will sich WISI weiterhin engpässe festestellbar – „Und die Situation versen Sky Q Plattformen, Sky Go sowie als verlässlicher Partner für EFH positi- wird in den nächsten zwei, drei Monaten Sky X zum Abruf bereit. Die Highlight- onieren, wie Koller erklärt. Dafür behält nicht besser werden.” Die Lieferfähigkeit Clips aller Begegnungen der Erste Bank man die Personalstärke von vier Mitar- werde daher einmal mehr zu einem zen- Eishockey Liga sowie des Topspiels der beitern im AD-Vertrieb ebenso bei wie tralen Aspekt, va für das Projektgeschäft. Admiral Basketball Superliga werden die bewährten Qualitäten Lieferung bin- „Manche werden davon profitieren, man- zeitnah auf skysportaustria.at gestreamt, nen 24 Stunden, Vorprogrammierung che darunter leiden. Der Handel und die wo es auch die Highlight-Clips der Tipi- und volle Unterstützung bei Projekten Elektroinstallateure sind sicher gut beraten, co Bundesliga zu sehen gibt. – inklusive Plug&Play Lösungen, die sich rechtzeitig zu ordern.”

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NEUER HÄNDLER-WEBSHOP VON HZ ELECTRONICS SIMPLITV Smarter shoppen Highlights in UHD Mit simpliTV SAT HD und RTL Nach dem Online-Auftritt unter der Adresse www.audio-vertrieb.at hat UHD Austria erleben Sportbegeisterte HZ Electronics nun auch sein runderneuertes B2B-Portal gelauncht – mit und Serienfans ab sofort noch mehr vielen hilfreichen Features für die Partner im Handel. Bildschärfe in UHD 4K-Qualität. For- mel1 und „Gute Zeiten, schlechte Zei- TEXT: Wolfgang Schalko | FOTOS: HZ Electronics | INFO: www.audio-vertrieb.at ten“ sind nur zwei UHD-Highlights bei RTL UHD Austria. Montags bis freitags ist die erfolgreiche tägliche Se- eit wenigen Ta- rie in UHD HDR zu sehen und am 14. S gen heißt HZ März 2020 heißt es dann anschnallen, Electronics seine wenn sich Lewis Hamilton und Sebas- Partner – und alle, tian Vettel beim Formel 1 Grand Prix die es werden wollen von Australien messen – übertragen – im brandneuen in ultrahochauflösender Qualität von Händler-Webshop RTL UHD Austria exklusiv auf sim- willkommen. Die- pliTV SAT HD. Bis Ende des Jahres ser präsentiert sich wird RTL UHD Austria exklusiv nur nicht nur im anspre- über simpliTV SAT HD zu sehen sein. chenden, modernen Durch die größeren Abstufungen zwi- Design, sondern schen hell und dunkel sowie der Er- punktet auch mit höhung der sichtbaren Farben werden praktischen, inno- Der neue Händler-Webshop von HZ Electronics sieht nicht nur gut Sportevents zu einem unvergesslichen vativen Funktionen. aus, sondern bietet den Partnern auch viele nützliche Funktionen. Erlebnis. Neben GZSZ und dem For- mel 1 Grand Prix von Australien folgen VÖLLIG NEU AUFGESETZT ALLES IM BLICK weitere gestochen scharfe Highlights wie der Grand Prix von Bahrain oder Eines vorweg: Ehe die Vorzüge des Für registrierte B2B-Kunden stellt der Vietnam und nicht zuletzt auch von neuen Händler-Webshops genutzt wer- neue Händler-Webshop ein hilfreiches Österreich. Zu den weiteren UHD- den können, ist – auch für Bestandskun- Werkzeug im Arbeitsalltag dar: Mit der Highlights zählen alle Fußballspiele, den – eine Neuanmeldung im System er- sofort ersichtlichen Information über die bei RTL ausgestrahlt werden, und forderlich. Über alle Details dazu wurden UVP und Händler-EK-Preis ebenso wie die dritte Staffel der RTL-Fiction-Serie die bestehenden Partner zusätzlich in ei- mit der Möglichkeit, den Lagerstand in „Sankt Maik“ (UHD HDR). nem persönlichen Schreiben informiert. Echtzeit zu verfolgen. „Dieser Aspekt ist Der Hintergrund der B2B-Registrierung besonders wichtig, da die rasche Auskunft © TVNOW / Lukas Gorys ist schnell erklärt: Auf Basis der einge- über die Verfügbarkeit bzw Lieferzeit ei- gebenen Daten erfolgt die Überprüfung nes Produkts zusehends an Bedeutung ge- und Freischaltung durch HZ Electronics winnt”, betont HZ Electronics-GF Klaus – inkl der individuellen Konditionen. Szapacs. Daneben stehen viele zusätzliche Produktinformationen wie Datenblätter, Testberichte, Bildmaterial etc zur Ver- fügung. Der Bestellvorgang selbst geht sehr einfach und rasch vonstatten, wobei auch weiterreichende Informationen wie Für alle, die diese hochkarätigen Lieferstatus, Bestellhistorie, uÄ abrufbar Sportevents in UHD-Qualität nicht sind und verwaltet werden können. verpassen möchten, hat simpliTV das passende Angebot parat: eine kosten- Ein Highlight bildet die umfassende lose 6-Monate-Testaktion von simp- Suchfunktion: Über Marken, Kategorien, liTV SAT HD (der Testzeitraum endet eine Suchleiste mit Live-Suchvorschläge automatisch). Benötigt wird lediglich und Bildanzeige oder diverse Schlag- ein UHD-fähiger Fernseher mit inte- wörter kann das Sortiment durchstöbert griertem 4K-Tuner sowie ein simpliTV werden. „Die Suchfunktion ist eine der- SAT Modul. An der SAT-Anlage selbst jenigen Funktionen, die von den Benut- muss keine Änderung vorgenommen zern als erstes und am häufigsten genutzt werden. Nach der Testaktion sind für wird. Ein Produkt muss heute – auch und sieben Euro im Monat zusätzlich zu gerade ohne Artikelnummer – möglichst den frei verfügbaren Sendern zahl- schnell und einfach zu finden sein”, so reiche beliebte Privatsender in HD Szapacs. Natürlich kommt bei all dem empfangbar – insgesamt mehr als 50 Responsive Webdesign zum Einsatz: Sender in HD verfügbar. Für alle Be- Schließlich ist optimale Bedienbarkeit standskunden ist RTL UHD Austria Dank Responsive Webdesign ist auch die Nut- unabhängig vom verwendeten Endgerät im Abo enthalten. Weitere Informati- zung auf mobilen Endgeräten komfortabel. heute ebenfalls ein Muss. onen unter simpliTV.at/uhd.

| 3/2020 49 VOR 20 JAHREN Vor 20 Jahren berichtete E&W unter anderem ...

ÜBER DEN „VERDRÄNGUNGSWETT- BEWERB“ AM MOBILFUNKMARKT. Um hier besser zu bestehen, hatte max. mobil ein neues Paket an SMS-Infodi- ensten geschnürt. Wohl auch, um der neuen Rolle des Handys als Informati- onsdrehscheibe gerecht zu werden. Denn das Kommunikationsverhalten hatte sich geändert, wie auch E&W feststellte. Im- merhin 50% der Handy-Besitzer nutzten damals bereits SMS.

ÜBER DIE GROSSEN PLÄNEN DER „EINZIGEN ÖSTERREICHISCHEN“ GROSS- FLÄCHE. Cosmos hatte seine Bilanz prä- Schilling gefallen, womit diese Produkt- sentiert. Das Führungstrio unter Francis kategorie auch für den EFH höchst inte- Lustig vermeldet ein Umsatzwachstum ressant wurde. von 20% und kündigte auch gleich eine weitere Expansion samt großer Service- ÜBER KAUFLUSTIGE MESSEBESU- Offensive an. Zu den bestehenden CHER AUF DER BAUEN.WOHNEN 21 Standorten sollten außerdem mehre- 2000. Die verzeichnete zwar weniger re Mega-Cosmos-Märkte hinzukommen. Besucher, einige der Aussteller konnten So sollte im Lauf des Jahres ein Standort allerdings ein größeres Order-Volumen in der SCS eröffnet werden. verzeichnen. Dementsprechend gemischt fielen die Resümees der Aussteller aus.

ÜBER KOOPERATIONS-MÜSLI – hat- te doch damals ElectronicPartner den schweizerischen Ableger von Expert über- nommen. Von langer Hand vorbereitet ÜBER EIN FITNESSPROGRAMM aber letztlich doch Handstreichartig, wie FÜR VERKAUFSPROFIS. Denn der E&W damals befand. Ein Vorgang, der Launch des E&W P.O.S. stand unmittel- zu einigem Knistern im Kooperations- bar bevor. Mit Inhalten wie Verkaufstipps, gebälk führte und auch in Österreich Argumentationskatalogen oder Informa- Spekulationen über ein Verschmelzen der tionskatalogen sorgte es bei dieser wich- Kooperationen auslöste. Die Vorhersage tigen Mitarbeitergruppe für „Mehr Biss“ des damaligen EP:International-Chefs am Point of Sales. Hermann Müller-Preisler, „In Österreich werden maximal zwei Kooperationen übrig bleiben“, hat sich allerdings nicht ÜBER DEN POWER-BUND. Anläss- bewahrheitet. lich der bevorstehenden Wirtschafts- kammerwahlen brachte die E&W ein Interview mit Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik. Der sah die Republik in ihrer unruhigsten Periode angekom- men und appellierte an die Mitglieder, Parteipolitik aus den Gremien draußen zu halten und sich gemeinsam auf die Sachthemen der Branche wie Gewährleis- tung, Elektroschrott oder den Stellenwert der Dienstleistungen zu konzentrieren. Die damalige Diskussion um die Pflicht- ÜBER DAS WELTWEITE WACHSTUM mitgliedschaft sah er gelassen und gab zu BEI DER DIGITALFOTOGRAFIE. Die bedenken, dass die Erfolge der Standes- durchlief damals eine rasante Entwick- vertretung im politischen Tagesgeschäft lung. So war der Preis einer 3,3 MP-Ka- auch durch ihre große Geschlossenheit mera innerhalb von wenigen Jahren von ermöglicht wurden. 100.000 auf bisher unerreichte 12.000

50 | 3/2020 SRT202EMATIC

Sehen Sie ihre Traumserien aus dem Netz auf ihrem TV Schließen Sie die Android TV-Box an Ihr Fernsehgerät an, rüsten Sie sie auf ein Smart-TV-Gerät um und nutzen Sie die Vorteile der Android-Plattform direkt auf Ihrem Fernsehbildschirm! Viel Spaß mit tausenden von Apps wie Netflix, YouTube und mehr. Oder genießen Sie einfach alle Ihre digitalen Inhalte, die auf USB-Geräten oder Micro-SD-Karten gespeichert sind. Dank der integrierten Chromecast-Funktion können Sie Fotos, Videos, Musik und mehr schnell von Ihrem Telefon, Tablet oder PC auf Ihren Fernseher übertragen. Diese kleine Box unterstützt HDR10 (High Dynamic Range), was Bilder mit besserem Kontrast, höherer Helligkeit und kräftigeren Farben bedeutet. Weiters trägt die handliche Bluetooth-Fernbedienung mit Google Assistant zu mehr Komfort bei.

„„Android TV box zertifiziert von Google (aktuellste Android „„Bequemes Auflisten und Navigieren von Inhalten und Version) Apps, beginnend mit den von Android TV empfohlenen Inhalten „„Video Auflösung bis zu 4K UHD (3840 x 2160 Pixels)

* Verfügbarkeit von Apps ist je nach Land unterschiedlich. STRONG haftet nicht für Leistungen Dritter. Angebote von Dritten können jederzeit geändert oder entfernt werden, sind möglicherweise nicht in allen Regionen verfügbar und erfordern möglicherweise ein separates Abonnement. SO FLEXIBEL. SO SAUGSTARK. SO SCHNELL.

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