Z 8398 CX ^rmationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 8. Februar 1979

• JUGENDHILFE Sicherheit Frau Hubers Broschüre führt in die Irre Seite 4 •n Gefahr • VERTEIDIGUNG re sse, Fernsehen und Hörfunk berichten in Wehner betreibt den Ausverkauf ^•eseri Tagen ausführlich über Wehners unserer Sicherheit Seite 5 euen Vorstoß in der Abrüstungsfrage u9unsten der Sowjetunion, seine offenen • DIENST- ^griffe gegen Außenminister Genscher, LEISTUNGEN en Versucn SM ' Schmidt unter Druck zu Mehr Privatisierung im öffent- Spiv" Und den Kracn' den er dadurch im lichen Bereich Seite 8 J°/FDP.Lager ausgelöst hat. Dazu erklärte er Parteivorsitzende in Bonn: • WOHNUNGSBAU

Wenner und mit ihm Breitere Streuung privaten Spn — andere in der Wohneigentums gefordert rij "7- wollen, ist kein Geheimnis: Sie lehnen Seite 11 e Einführung neuer, moderner Waffen zur J^Wehr der Bedrohung durch die SS-20 rund- • MITTELSTAND e 9 ab, weil es — so Wehner — „nicht der Wir brauchen eine neue ä'en Lage der Bundesrepublik" entspreche, öffentliche Bewußtseinsbildung jjJJJ't der vorgeblichen Notwendigkeit zusätz- Seite 13 cner Waffensysteme zu argumentieren". !t seiner Entschlossenheit, „Dampf" zu ma- • DOKUMENTATION 6n hat Wenner nicnt nur Selbstverantwortung der Familien frG ' seinen Partei- muß erhalten bleiben Und Schmidt im Visier; mit seinem „Dampf" grüner Teil u.Nabelt er auch die tatsächliche Lage in Osteuropa. Ist es ein Zufall, daß Wehners • EUROPA • Jstoß zwar in Moskau Zustimmung fand — Für ein demokratisches Europa Washington aber mit Besorgnis aufgenom- mit starken Institutionen men wurde? blauer Teil pr militärpolitische Korrespondent der r • ÖFFENTLICH- " ankfurter Allgemeinen" schrieb in diesen KEITSARBEIT Weiter auf Seite 2 Das Gesamtangebot rosa Teil UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 2

außer Kraft gesetzt würden. Unbestrit- • INFORMATION ten sei zwar dadurch ein Strukturwan- del ausgelöst worden. Aber das bedeu- tet nicht das Ende der geltenden markt- Ludwig-Erhard-Preis wirtschaftlichen Ordnung. Die tiefer0 für Wirtschaftspublizistik Ursache der Schwierigkeiten l"e9e praktisch immer darin, daß vorher Qe' Die Ludwig-Erhard-Preise für Wirt- gen die Marktwirtschaft verstoßen wor- schaftspublizistik 1979 wurden Frau Fi- den sei und daß aus politischen ode des Krause-Brewer, Bonn, Redakteurin sozialen Erwägungen die strukturelle des Zweiten Deutschen Fernsehens, Anpassung verweigert werde. Prof. Dr. , Jesteburg-Oster- Für diese Verweigerung der Anpassunö berg, Bundesminister a. D., sowie Dr. gebe es naturgemäß keine besset0 Franz Thoma, München, Mitglied der Ausrede als die, die Normen der Öko- Chefredaktion der Süddeutschen Zei- e tung, zugesprochen. Die Übergabe der nomik seien nicht mehr gültig. Um d' unerwartete Lebensfähigkeit des von I«1" Verleihungsurkunden fand am 2. Fe- nen bekämpften „alten Kapitalismus^ bruar 1979 in Bonn statt. zu erklären, verfielen die Systemverän- derer und Stamokap-Anhänger auf da* Den Stamokaps ein Verdammungsurteil, daß im „staatsmo- halbes Jahrhundert voraus nopolistischen Kapitalismus" der Staa Anläßlich seiner Auszeichnung mit dem Lohndiener und Lebensverlängerer de Ludwig-Erhard-Preis warnte Karl Schil- Monopole sei. Die Stamokap-These se 1 ler vor der „Riege der Systemverände- falsch, weil es den Marktwirtschaftle " rer", die Strukturlenkungsmaßnahmen gelungen sei, eine saubere Trennung propagierten, um „bewährte Signale zwischen Staat und Markt herbeizufüh- et des Marktes" abzuschaffen. Nachdrück- ren. Eine strikte Ordnungspolitik g > lich widersprach Schiller der Behaup- dem Markt, was des Marktes ist un tung, daß seit der Ölkrise, der Weltinfla- reduziere Staatsinterventionen auf d' a tion und der Erfindung neuer Technolo- Setzung gesamtwirtschaftlicher P ^ gien die alten ökonomischen Gesetze menbedingungen. Diese liberale or

Fortsetzung von Seite 1 samte Sicherheitspolitik des westl'' chen Bündnisses haben". Tagen unter Berufung auf amerika- Der Bundeskanzler weiß also, wa nische Gesprächspartner, die „der- auf dem Spiel steht. Verhält er sic£ zeitige Strategiedebatte innerhalb auch in dieser Auseinandersetzung 1 der SPD" werde in den USA als ein so wie bei der Debatte um die E" ' „Rückfall der Kanzlerpartei" in das führung der Neutronenwaffe in da negative, der militärischen Wirklich- Atlantische Bündnis, so wäre de keit widersprechende Verhalten der endgültige Beweis erbracht, da fünfziger Jahre" gewertet; sollte die letztlich nicht Schmidt, sondern de SPD eine „strategische Kehrtwen- linke Flügel der SPD die Richtlinie^ e dung" vollziehen, so werde das ,,er- der deutschen Sicherheitspolitik t> hebliche Rückwirkungen auf die ge- stimmt. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 3 nungspolitische Neubesinnung sei der Der Vorsitzende des Arbeitskreises IV Mutigen Stamokap-Attitüde ein halbes — Sozial- und Gesellschaftspolitik — Jahrhundert voraus. der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Heinz Franke, kündigte an, die CDU/CSU Schuman-Preis werde den jetzt im Bundesrat vor- für von Hassel liegenden Regierungsentwurf einer Fünften Novelle zum Arbeitsförderungs- ^'t dem Robert-Schuman-Preis der gesetz in wichtigen Punkten verbes- Hamburger Stiftung F.V.S. wird in die- sern, damit endlich für die am schwer- sem Jahr der ehemalige Bundestags- sten betroffenen Problemgruppen auf r P äsident von Hassel (CDU) ausge- dem Arbeitsmarkt eine Trendumkehr 2 eichnet. Wie die Stiftung in der Hanse- eingeleitet wird. Es rächten sich näm- stadt mitteilte, ist der mit 30 000 DM lich jetzt die von der Koalition von SPD dotierte Preis zur Auszeichnung außer- und FDP zu verantwortenden Fehlgriffe 0r dentlicher Leistungen für die europäi- bei der Verabschiedung des Haushalts- sche Einigung vorgesehen. strukturgesetzes im Jahre 1975, als zahlreiche präventive Leistungen des Die Regierung gewöhnt Arbeitsförderungsgesetzes verschlech- sich an Arbeitslosigkeit tert wurden. Anläßlich der Bekanntgabe der Arbeits- losenzahlen für Januar 1979 erklärte Flensburger Katalog er ^ stellvertretende Vorsitzende des Ar- ungerecht? beitskreises „Wirtschaft und Ernäh- r.Un9" der CDU/CSU-Bundestagsfrak- Für eine baldige Änderung des Punkte- *l°n. , es ließe sich keine katalogs bei den Eintragungen in der er|denzwende am Arbeitsmarkt erken- Flensburger Verkehrssünderkartei hat nen. Die Zahl der Arbeitslosen sei im sich der Vorsitzende des Rechtsaus- Januar um 164 679 auf 1 171 400 (gleich schusses im , der CDU-Abge- ^ %) gestiegen, die Zahl der Kurzar- ordnete , ausgesprochen. beiter habe sich auf 134 900 erhöht. Lenz vertrat die Ansicht, eine Reihe von Während die offenen Stellen geringfü- Verkehrsverstößen seien nicht richtig "'9 zugenommen hätten, zeigten die bewertet. So müsse gefragt werden, ob saisonbereinigten Zahlen weiter negati- es gerechtfertigt sei, wenn Unfälle mit e Tendenz. Es wäre unverantwortlich, Körperverletzungen automatisch zu lcn an eine Arbeitslosenzahl von einer höheren Punktzahl führten. Der 9°0 000 oder knapp 1 000 000 zu gewöh- CDU-Rechtspolitiker setzte sich ferner nen und diese als unabänderlich hinzu- dafür ein, bei den Eintragungen in ehmen. „Die Bundesregierung sollte Flensburg auch das größere Risiko et- le Gründe nennen, warum trotz sich wa von Berufskraftfahrern zu berück- essernder Konjunktur die Arbeitslosig- sichtigen. Ungerecht könne es sein, eit der probiemgruppen, wie z. B. un- wenn jemand mit einer Fahrleistung von gelernte, gesundheitlich behinderte und jährlich nur 15 000 Kilometern bei 18 P ere Arbeitnehmer, bei gleichzeitiger Punkten in der Flensburger Kartei acharbeiternachfrage zunimmt, und ebenso den Führerschein verliere wie le sie diese wichtige Aufgabe zu lösen jemand mit einer Fahrleistung von 9edenkt." 50 000 Kilometern. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 4

in der Aufmachung und inhaltlichen Ge- JUGENDHILFE staltung der Broschüre wird der Öffent- lichkeit vorgegaukelt, als handele es sich bei dem vorgelegten Gesetzent- wurf um ein so gut wie bereits in Kran Frau Hubers getretenes Gesetz. Broschüre führt Eine Täuschung beinhaltet bereits die Feststellung, daß der Vorlage des Ent- in die Irre wurfes eine „zweijährige intensive Ab- stimmung und Diskussion mit den Län- Vor kurzem legte der Bundes- dern, den kommunalen Spitzenverbän- minister für Jugend, Familie und den, den Kirchen und den Verbänden Gesundheit, Frau Antje Huber, der vorausgegangen" sei. Richtig ist viel- Öffentlichkeit eine Broschüre unter mehr, daß die Bundesregierung bereits dem Titel vor: „Jugendhilfe — mehr seit 1969 an der Konzeption eines neu- Hilfe, weniger Eingriffe". Auf en Jugendhilfegesetzes arbeitet, daß das bisherige Jugendwohlfahrtsgesetz nahezu 70 Seiten wird mit Glanz- ablösen soll. leineneinband eine vom Steuer- zahler bezahlte Informationsschrift Nach mehreren Diskussions- und Refe- renzentwürfen wurde der erste Gesetz' zum Gesetzentwurf der Bundes- entwurf von der Bundesregierung zu' regierung angeboten, die im Bundes- rückgezogen, nachdem sie selbst fest- rat abgelehnt wurde. stellte, daß das Gesetz fehlschlug und Auch die Ministerpräsidenten der nicht zu realisieren war. SPD-regierten Bundesländer waren Geradezu unverschämt ist die trügeri- der Auffassung, daß der Gesetzentwurf sche Behauptung, der Gesetzentwurf der Bundesregierung zu perfektioni- sei mit den Landesjugend- und den stisch, unüberschaubar und dirigistisch Jugendämtern auf der einen, den J^' sei und einer Überarbeitung bedürfe. gend- und Wohlfahrtsverbänden und e Hier wird im Vorfeld der parlamentari- Kirchen auf der anderen Seite, abg ' schen Beratung Stimmungsmache be- stimmt, die meisten Probleme werden trieben und die Bevölkerung durch un- gleich oder ähnlich gesehen, so da'* sachliche, sogar täuschende Darstel- der Entwurf ,,im großen und ganzen auf lungen der Wirklichkeit in die Irre gelei- allen Seiten mitgetragen wird". tet, erklärte der jugendpolitische Spre- Frau Huber verleugnet die Wirklichkeit, cher der Bundestagsfraktion MdB Her- wonach ihrem Gesetzentwurf massiv"6 mann Kroll-Schlüter. Der mündige Bür- r ger wird durch Desinformation politisch Kritik sowohl der Kirchen als auch de vorprogrammiert. betroffenen Verbände entgegenschlu9' die Diskussion um Notwendigkeit, Ziel' Insgesamt wurden über 200 Änderungs- richtung, Art und Weise der Ausgestal' anträge zu diesem Gesetz vorgetragen; 1 Frau Huber setzte sich jedoch über die tung des Gesetzentwurfes ist noC" 1 Empfehlung des Bundesrates hinweg, nicht abgeschlossen und wird sowO" ein neues praktikables Gesetz zu konzi- die Öffentlichkeit als auch den Bundes' pieren. Durch geschickte Manipulation tag noch lange beschäftigen. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 5

VERTEIDIGUNG/ABRÜSTUNG Wehner betreibt den Ausverkauf unserer Sicherheit

Wieder — so sieht es aus — versucht licher Waffensysteme zu argumentieren , die Weichen für und dabei die Gefahr herauszube- ?en Schienenstrang deutscher Politik schwören, daß die Bundesrepublik zum ,n Richtung einseitiger Vorleistun- Träger solcher zusätzlicher Waffen ge- |en an Moskau und damit in den macht würde, statt die Kräfte des Bünd- packbahnhof hoffnungsloser Unter- nisses in die Waagschale von Rü- [e^jenheit unseres Landes zu stellen. stungsbegrenzung und Rüstungsabbau Gelänge ihm das, so würde sich zu bringen." gezwungen sehen, Trotz eilfertiger und beflissener Demen- "en Zug in dem wir alle sitzen, tis, die den Eindruck von Meinungsver- auf einem Kurs zu fahren, den er schiedenheiten löschen sollten, bleibt nach eigener Einsicht wahrscheinlich ein Gegensatz zwischen dem, was Weh- nicht einschlagen möchte. ner schrieb, und dem was Schmidt sag- te, für jeden unverkennbar, der zu lesen lAfas rechtfertigt solchen Argwohn? und zu hören versteht. Während Weh- *• Vor Jahr und Tag schon hatte ner ja gleichsam um jeden Preis für ^Qon Bahr — offenbar wider den Willen Abrüstung plädiert, scheint Schmidt im- es j* Kanzlers — eine demagogische merhin nicht nur die Modernisierung Kampagne gegen die sogenannten der Gefechtswaffen für nötig zu halten, Neutronenwaffe entfesselt. Daraus war sondern auch einen Ausgleich auf dem be reits deutlich geworden, daß es der Felde der „Grauzonenwaffen" anzu- sp D-Baracke darauf ankam, eine Mo- streben. Die Abrüstungsdebatte des dernisierung der amerikanischen Kern- Bundestages im nächsten Monat wird waffen auf europäischem Boden zu ver- zeigen, ob der Regierungschef auf sei- ändern. ner Position beharrt oder — wie damals pStzt hat das alte Spiel, das seit den gegenüber Bahrs Agitation — vor dem •anen des polnischen Außenministers Druck aus den eigenen Reihen zurück- AQ,am Rapacki nie beendet worden ist, weicht. j\uf neue Weise begonnen, stellte MdB Das alles rührt an das Fundament unse- Manfred Wörner, Vorsitzender des Ver- rer Sicherheit, da es um politische Ant- 'digungsausschusses, fest. Wie sonst worten auf militärische Fragen geht. 'eßen sich die Ausführungen des SPD- Wenn sich die Amerikaner im Bereich raktionschefs deuten? „Es entspricht" der Langstreckenwaffen auf der Basis r~ so schrieb Wehner im ideologischen des Gleichgewichts arrangieren, er»tralorgan seiner Partei — „nicht der wächst die Bedeutung des Ungleichge- J^a,en Lage der Bundesrepublik, mit wichts im Bereich der Mittelstrecken- °^r vorgeblichen Notwendigkeit zusätz- waffen, mit denen die Sowjets unseren UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 6

Kontinent in zunehmendem Maße be- braucht, daß die Planung auf die militä- drohen. Zwischen den immensen Ein- rische Aggression abzielt, gewiß indes- schüchterungskapazitäten des Ostens sen die Behauptung bestätigt, daß sie und den begrenzten Abschreckungspo- dem politischen Druck dient. tentialen des Westens würde dann auf Helmut Schmidt weiß das, und Herbert die Dauer eine Lücke klaffen, in der Wehner dürfte es ebenso wissen. Daher sich eine Konzeption der Neutralität, für bemüht sich der SPD-Fraktionschef den die in der Sozialdemokratie politisch- Kanzler mit allerlei Zitaten auf eine P°' psychologisch ohnehin eine traditionel- litik festzulegen, die nicht zur allmähli' le Neigung besteht, vermutlich ziemlich chen Restabilisierung, sondern zur völ- rasch herausbildet. ligen Destabilisierung des Gleichge- 1 Die Situation, die unsere Befürchtungen wichts der Kräfte führen würde. Verfolg weckt, wird durch die Tatsache be- er in innenpolitischer Absicht den takti- stimmt, daß Moskaus Kampfmittel von schen Zweck, in zukünftigen Wahl- interkontinentaler Reichweite von de- kämpfen die Koalition als Förderge- meinschaft der Abrüstung darzustellen, nen der USA zwar gegenwärtig noch |s aufgewogen werden, Washingtons damit die Opposition sozusagen a Kampfmittel von kontinentaler Reich- Fördergesellschaft der Aufrüstung er- weite aber allenfalls ein Zehntel dessen scheint? Oder geht es ihm in außenpoü' ausmachen, was die UdSSR aufbietet, tischer Vision um das strategische Ziel- nämlich eine Situation zu schaffen, in der unser Volk nicht mehr glauben kann, im Nord- — etwa 700 SANDAL-, SKEAN- und atlantikpakt Sicherheit zu finden, also SS-20-Raketen auf dem Lande, meinen muß, einen anderen Weg su- — rund 810 BADGAR-, BLINDER- und chen zu sollen? Steckt dahinter der BACKFIRE-Bomber in der Luft, utopische Gedanke an ein Zwischen- reich, das weder zum Westen noch zum — ungefähr 60 SERB- und SERK-Ge- Osten gehört, eine Idee, von der Egon schosse auf dem Meer. Bahr mitunter zu träumen pflegt? Warum unterhält und verstärkt die So- Wäre ein derartiger Wunsch zur Wirk- wjetunion dieses riesige nukleare Waf- lichkeit gediehen, so hätte die Bundes- fenarsenal gegen die NATO, ohne von republik den amerikanischen Schirm den Vereinigten Staaten oder gar von mit dem sowjetischen Zügel vertauscht- Großbritannien und Frankreich dazu Derartige Entwicklungen müssen Wir provoziert zu werden? Warum sorgt sie vorbeugen. Abrüstungsverhandlungen mit der Einführung der SS-20-Raketen mit dem Osten können nur dann erfolg' und der BACKFIRE-Bomber für die reich geführt werden, wenn der Westen quantitative Vergrößerung und die qua- nicht mit leeren Händen antritt. Noch litative Verbesserung dieser besonde- nie wurden ja westliche Vorleistungen ren Kategorie von Waffen, die von den mit östlichen Nachleistungen bezahlt. SALT und M.BFR nicht erfaßt werden? Daher darf zwischen Rüstungskontroll' Die atomare Rüstung des Kreml ist Verhandlung und aktiver Verteidigung5' ebenso wie dessen konventionelle Rü- politik kein künstlicher Gegensatz auf' stung nicht mit defensiven Tendenzen gebaut werden, wie das Wehner ver- erklärbar, sondern sie hat eindeutig of- sucht. Nur, wenn der Westen zum Aus- fensive Motive, was nicht zu besagen sucht. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 7

Am 4. Februar 1979 in der Rotterdamer Wehner im Wortlaut Zeitung „NRC-Handelsblad": „Ich weiß, Ar* 16. Januar 1979 in der SPD-Zeit- wo die schwache Stelle der westdeut- schrift „Neue Gesellschaft": „Es ent- schen außenpolitischen Präsentation sitzt. Ich kenne die Methode von Außen- spricht nicht der realen Lage der Bun- minister Genscher und ich bin damit desrepublik mit der vorgeblichen Not- nicht einverstanden." wendigkeit neuer Waffensysteme zu ar- 9umentieren und dabei die Gefahr her- a ufzubeschwören, daß die Bundesrepu- Und das schreibt die Presse: "''k zum Träger solcher zusätzlicher Waffen gemacht würde, statt die Kräfte „Haben sich die Militärfachleute jahre- des Bündnisses in die Waagschale von lang geirrt? Sind die 18 000 sowjeti- schen Panzer — dreimal mehr als der Rüstungsbegrenzung und Rüstungsab- ba Westen hat — sind diese Panzer Pla- uzu bringen." nierraupen, die den Weg zum Frieden Ar* 31. Januar 1979 in der „Neuen bahnen? Sind die Mittelstreckenraketen Ruhr-Zeitung": „Die Möglichkeit der mit Atomsprengköpfen, die auf uns ge- Abrüstungsverhandlungen muß bis an richtet sind, Rohrpostanlagen, mit de- d nen Entspannungspläne befördert wer- 'e äußerste Grenze ausgeschöpft wer- den? den, und das ist bei den Wiener MBFR- Vernandlungen noch nicht geschehen. Nein, Wehner kann nicht so naiv sein, D'e bisherigen Vorschläge des Westens zu glauben, was er sagte. Aber was ha| glaubt er nun wirklich?" te ich für unzureichend." BILD, 6. Februar 1979 Arh 3. Februar 1979 im „Norddeutschen Rundfunk": „Sie (die Wiener MBFR-Ver- „Was Experten zum militärischen Kräf- nar)dlungen) sind deshalb unzurei- Cn teverhältnis zwischen Ost und West sa- end, weil es vorwiegend Expertenge- gen — und dies sieht für den Westen s Präche sind, in denen vorwiegend, nicht gerade günstig aus —, das schert ^enn nicht gar ausschließlich, Daten den Genossen Wehner offenbar wenig. ausgetauscht und gegeneinanderge- Und wenn er so haarsträubende Thesen steiit werden .. . Mir liegt daran, daß wie die von der sowjetischen Friedfer- aiJs den Verhandlungen wirkliche Ver- tigkeit aufstellt, dann vertritt er nicht edlungen werden, und daß es nicht die Interessen der NATO, sondern die nu Moskaus, auch wenn er vorgibt, der r Expertengespräche mit Vergleichen Entspannung zu dienen." der Daten sind." Münchner Merkur, 6. Februar 1979 ^ber die sowjetischen Streitkräfte sag- te Wehner: „Es gibt zwar eine Philoso- Pnie. •.. als ob von der Sowjetunion her „Mit der Beschönigung Wehners, der etWas drohe, und ich bestreite das. Das, unter allen Umständen die Erfolge der Was sie hat, über das muß man sehr sozial-liberalen Koalition in der Ostpoli- streiten, muß man mit ihr rechten und tik retten möchte, wird das Herzstück rechnen, aber das ist defensiv und der westlichen Verteidigung getroffen." njcht Aggression." Bonner Rundschau, 6. Februar 1979 UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 8

Dienstleistungen dem Bürger besser • DIENSTLEISTUNG und billiger anbieten zu können. Für den Bereich der Ver- und Entsor- gungsleistungen sowie sonstiger tech- Mehr Privatisierung nischer Dienstleistungen fordert der Bundesfachausschuß die kommunalen im öffentlichen Bereich und staatlichen Stellen auf, private Wettbewerbsangebote zu in öffentlicher Für mehr Wettbewerb auch bei Regie erbrachten Dienstleistungen ein- öffentlichen Dienstleistungen hat zuholen. Soweit der Vergleich ergibt, sich der Bundesfachausschuß Innen- daß die Aufgabenerfüllung durch die politik der CDU in einem Thesen- öffentliche Hand nicht die günstigste papier ausgesprochen. Diese Lösung ist, soll daraus die Konsequenz „Thesen zum Wettbewerbsprinzip gezogen und die Aufgabe dem günstig' für öffentliche Dienstleistungen" hat sten privaten Anbieter übertragen wer- der Vorsitzende des Bundesfach- den. ausschusses, MdB Heinz Schwarz, Dabei soll nach Möglichkeit dafür ge' jetzt auf einer Pressekonferenz in sorgt werden, daß die im öffentlichen Bonn vorgestellt und dazu folgendes Dienst für diese Aufgabe Beschäftigten ausgeführt: durch Übertragung einer anderen Auf- gabe im öffentlichen Dienst oder durch Im Grundsatzprogramm der CDU heißt Weiterbeschäftigung im alten Aufga- es: „Wir wollen die Freiräume des benbereich für das neue Unternehmen Bürgers erweitern und verhindern, daß einen Arbeitsplatz behalten. der Staat diese Freiräume immer weiter Die privaten Auftragnehmer öffentlicher beschneidet, daß er immer mehr Aufga- Dienstleistungen müssen sich von Zeit ben an sich zieht und schließlich zum zu Zeit einem neuen Angebotsvergleich totalen Staat wird" (Ziffer 124). Und „wo stellen. Monopolbildungen müssen ver- immer möglich, sollten öffentliche Auf- mieden werden. Die Verträge müssen gaben durch private und freie Träger entsprechend befristet sein. Bei Groß- erfüllt werden, ohne daß diese öffentli- aufträgen ist darauf zu achten, daß sie chen Aufgaben dadurch zu deren Ange- durch Aufteilung in Mengen oder Fach- legenheit werden" (Ziffer 121). lose oder durch Ermöglichung der Ko- Der Bundesfachausschuß Innenpolitik operation mittelständischer Unterneh- der CDU hat zur Konkretisierung dieser mer auch für leistungsfähige Klein- und Aussagen die „Thesen zum Wettbe- Mittelbetriebe zugänglich bleiben. werbsprinzip für öffentliche Dienstlei- Zustandekommen und Ablauf der bisher stungen" erarbeitet. In seinen Vorschlä- erfolgten Übertragungen bestätigen if1 gen geht der Fachausschuß davon aus, keiner Weise das polemische Schlag- daß die Stärkung des Wettbewerbs, wort, es würden „Gewinne privatisiert eine Grundlage der Sozialen Marktwirt- und Verluste sozialisiert". Typischer- schaft, auch im Bereich öffentlicher weise ist das Gegenteil richtig: öffentli- Ausgaben dazu beiträgt, mehr Privat- che Verluste aus Steuergeldern werden initiative zu ermöglichen, eine größere in private Gewinne verwandelt, die neue Vielfalt der Angebote zu schaffen und Steuern einbringen. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 9

tikel wegen seiner umstrittenen Stamo- KOALITION kap-Thesen vorzuwerfen, diese „wohl mehr aus innerparteilicher Taktik, denn aus wirtschaftspolitischer Überzeu- gung" vertreten zu haben. Wörtlich Bemerkenswertes schreibt Ahlers: „Schiller wies nach, Eingeständnis der SPD daß nicht, wie der Bürgermeister mein- Zu den Angriffen des wirtschaftspoliti- te, der Staat ein Reparaturbetrieb des schen Sprechers der SPD-Fraktion Kapitalismus sei, sondern daß umge- Wolfgang Roth auf die Arbeitsmarktpo- kehrt die Marktwirtschaft oftmals die litik der Bundesregierung erklärt der Fehler und Versäumnisse ausbügeln Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe müsse, die von staatlicher Wirtschafts- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Adolf politik begangen wurden." Müller (Remscheid), daß hier zum ersten Mal seit Jahren eine Stellung- Eine Schlamperei Bonns nahme aus dem Rahmen der üblichen kostete Millionen allmonatlichen Schönfärberei fällt. Hier In einem 50 Seiten langen Prüfbericht werden die Arbeitslosenzahlen nicht hat der Bundesrechnungshof jetzt, der mehr wie gewöhnlich abgewiegelt, be- „Welt" zufolge, festgestellt, daß man- schönigt oder saisonalen Ursachen zu- gelnde Aufsicht der Bundesregierung geschoben, sondern das Versagen der eine der Hauptursachen für Millionen- Regierung in der Arbeitsmarktpolitik verluste der Deutschen Bau- und Bo- aus den Reihen der SPD-Fraktion erst- denbank (DBB) ist. In dem Bericht wird mals klar und eindeutig gebrandmarkt. vor allem das Bundeswohnungsbaumi- Es ist für den Bundeskanzler Helmut nisterium kritisiert. Der Minister habe Schmidt kein gutes Zeugnis, wenn ihm seine Aufsichtspflicht nicht ausreichend in dieser wichtigsten Frage aus der wahrgenommen. Insgesamt hat der eigenen Fraktion völliges Versagen vor- Rechnungshof für die finanzielle Pleite geworfen wird; und für die Kollegen aus der Bank unsachgemäße Geschäftsfüh- der SPD-Fraktion ist es kein gutes rung, Manipulationen und Schlamperei Zeugnis, daß sie diesen Vorwurf erst festgestellt. Die Bilanz des Unterneh- nach über vier Jahren Stillhalten erhe- mens — Hauptaktionäre waren der ben. Bund (67,08 Prozent) und das Land Nordrhein-Westfalen (25,1 Prozent) — Ahlers-Kritik an Klose konnte 1976 nur durch ein Bonner Dar- Der Chefredakteur der sozialdemokrati- lehen über 175 Millionen Mark und eine schen „Hamburger Morgenpost", der Bürgschaft über weitere 100 Millionen SPD-Bundestagsabgeordnete Conrad Mark ausgeglichen werden. Diese Be- Ahlers, hat den Hamburger Bürgermei- träge muß Bonn wohl jetzt als Verlust ster Hans-Ulrich Klose (SPD) wegen abschreiben. seiner Profilierungsversuche auf dem Der Rechnungshof kritisiert: Obwohl linken SPD-Flügel wieder kritisiert. Die der Bundesbauminister über den wah- jüngsten Äußerungen des früheren Bun- ren Sachverhalt bei der Bank im Bilde deswirtschaftsministers Karl Schiller war, hat er „jeweils den die Aktionärs- (67) zur Situation der Marktwirtschaft rechte des Bundes wahrnehmenden nutzte Ahlers, um Klose in einem Leitar- Vertreter seines Hauses angewiesen, in UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 10 den Hauptversammlungen zuzustim- liche Welt irritieren, erklärte der men, daß der Vorstand entlastet wer- Parlamentarische Geschäftsführer der" de". CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gerhard Beklagt wird in dem Prüfungsbericht Kunz (Berlin), die Äußerungen von Bun- auch, daß selbst Interventionen des deskanzler Schmidt seien der untaugli- Präsidenten der Bundesanstalt für das che Versuch einer Wahlerpressung und eine für demokratische Verhältnisse un- Kreditwesen den Minister nicht bewo- geheuerliche unerträgliche Entgleisung- gen hätten, gebotene Prüfungen nach- Die SPD wolle die CDU und ihren Spit- zuholen und dabei auch der Frage zenkandidaten Richard von Weizsäcker nachzugehen, ob Vorstandsmitglieder sozusagen zum Sicherheitsrisiko fur der Bank zum ,,Ersatz eines aus der Verletzung von Pflichten entstandenen Berlin stempeln. „Wer zu solchen üblen Schadens heranzuziehen sind". Die Methoden greift, zerstört nicht nur jede demokratische Gemeinschaft, sondern Frage des Schadensersatzes müsse er fügt damit auch Berlin schweren jetzt unverzüglich geprüft werden. Schaden zu, dessen Wohlergehen sei* jeher von der festen Solidarität aller „SPD- und FDP-Fraktion demokratischen Kräfte abhängt. Der ein verworrener Haufen" politische Wechsel für Berlin ist über- Als einen „verworrenen Haufen" be- fällig." zeichnete die Zeitung der dänischen Zu den Äußerungen des Bundeskanz- Minderheit, Flensburg Avis, die SPD- lers haben Abgeordnete der CDU/CSÜ- und FDP-Landtagsfraktion in Kiel. In Bundestagsfraktion entsprechende Frfl' einem Kommentar des Blattes, dessen gen an die Bundesregierung gerichtet- Chefredakteur der SSW-Landtagsabge- ordnete Karl Otto Meyer ist, wird be- Union erwägt zweifelt, daß SPD und FDP dazu reif seien, die von ihnen im Wahlkampf an- Verfassungsklage gestrebte Regierungsmacht in Schles- Die CDU/CSU hat eine Verfassungskl3' wig-Holstein zu übernehmen. Von ge- ge für den Fall angekündigt, daß diß genseitiger Solidarität merke man Bundesregierung weiterhin die Heraus- nichts, heißt es in dem Kommentar. gabe der Akten des Militärischen Ab- Wenn SPD und FDP nun öffentlich de- schirmdienstes (MAD) über elf Lauscn- battierten, ob Klaus Matthiesen (SPD) operationen verweigert. Der Obmann oder (FDP) der ge- der Union im Abhörausschuß des Parla- eignetste Ministerpräside'ntenkandidat ments, (CSU), erklärte Ig sei, und wenn sie sich gegenseitig sag- Bonn, die Bundesregierung verletze m1 ten, jeder solle sich um seine eigenen dieser Weigerung ihre Amtshilfever- Angelegenheiten kümmern, dann sei es pflichtung nach Artikel 44 des Grundge' verständlich, daß die Wähler zu zwei- setzes. feln beginnen würden. Durch die anhaltende Aktenverweige' rung, so betonte Riedl, setze sich d|e Unerträgliche Entgleisung Bundesregierung dem Vorwurf aus, sie Zu den Äußerungen von Bundeskanzler versuche, Abhörfälle aus der Amtsze" Schmidt im Berliner Wahlkampf, ein des Verteidigungsministers HeimU Sieg der CDU in Berlin würde die west- Schmidt zu verheimlichen. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 11 , • WOHNUNGSBAU Breitere Streuung privaten Wohneigentums gefordert

Eine grundlegende und langfristige private Investitionen nahezu zum Erlie- Neuorientierung der Wohnbaupolitik gen gekommen. J der Bundesrepublik hat die Aber auch in dem Bestand von etwa Arbeitsgruppe Raumordnung, Bau- zehn Millionen nichtöffentlich geförder- wesen und Städtebau der Bundes- ten Mietwohnungen funktioniert der Jagsfraktion gefordert. In einer Markt nicht mehr. Sozialmieten liegen •Klausurtagung verabschiedete manchmal höher als die Mieten ver- [^Arbeitsgruppe sogenannte gleichbarer freifinanzierter Wohnungen. »Lübecker Thesen". Darin heißt es Sozialmieten dürfen keine Preisführer Ur |ter anderem, privates Eigentum am Wohnungsmarkt sein. ^üsse mit Vorrang gefördert und Privates Eigentum an Grund und Folgende Thesen wurden erarbeitet: Qoden sowie an Wohnungen breiter O Die Bildung privaten Eigentums mit 9estreut werden. Mietwohnungen Vorrang zu fördern, bleibt auch weiter- Rollten verstärkt in eigengenutzte hin gesetzlich gebotene Aufgabe der El9entumswohnungen umgewandelt Wohnungsbaupolitik. Die CDU hält an Werden. ihrem ordnungspolitischen Ziel fest, pri- Q'e Wohnungsbaupolitik der Bundes- vates Eigentum an Grund und Boden regierung ist zum öffentlichen Ärger- und an Wohnungen breiter zu streuen. ^ls geworden, erklärte MdB Friedrich- Junge und kinderreiche Familien müs- Adolf Jahn (Münster), Obmann der Ar- sen frühzeitiger Wohnungseigentum er- eitsgruppe Raumordnung, Bauwesen langen können. Eine breitere Streuung nd Städtebau. Sie verdient nicht mehr privaten Eigentums ist die freiheitliche 'e Bezeichnung „sozial", von „liberal" Alternative zur Einräumung ausschließ- mangels Marktorientierung ganz zu licher Nutzungsrechte durch die Ge- ^nweigen. meinden, wie dies die SPD-Programme anstreben. er Wohnungsmarkt ist gespalten, und 6 Auseinanderentwicklung beschleu- © Möglichst viele Mieter, die dies ßt sich von Jahr zu Jahr. Mehr als ein wollen, sollen in die Lage versetzt wer- r'ttel des Wohnungsbestands besteht den, Eigentümer ihrer jetzigen Mietwoh- Us öffentlich geförderten Sozialwoh- nungen zu werden; denn Eigentum an n9en mit staatlich subventionierten der eigengenutzten Wohnung ist und 'eten und weitreichenden Belegungs- bleibt der beste Mieterschutz. nöI Mietpreisbindungen. Die Gesetzmä- Die verstärkte Umwandlung von Miet- 9keiten des Marktes gelten hier nicht. wohnungen in eigengenutzte Eigen- er freifinanzierte Mietwohnungsbau ist tumswohnungen entspricht nicht nur angels Abbaus von Hemmnissen für einem ordnungspolitischen, sondern UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 12

auch einem städtebaulichen Anliegen. lichen und bürokratischen Hemmnissen Der Verkäufer der Mietwohnung wird in für private Investitionen wird es einen der Regel den Erlös wieder für Bauinve- ausreichenden freifinanzierten Miet- stitionen verwenden, der Erwerber be- wohnungsbau nicht geben. Ein Miets- sondere Anstrengungen für die Moder- haus zu bauen muß attraktiver werden. nisierung erbringen. Die gesamte Wohnungsbauförderung Die Wohnungspolitik bedarf einer einschließlich des Wohngeldes, der grundlegenden und langfristigen Neu- steuerlichen Maßnahmen sowie der elt orientierung. Eines ihrer Ziele, die Min- Bausparförderung muß neu gereg destversorgung der Bürger mit geeig- und damit verbessert werden. netem Wohnraum, ist von regionalen Die knappen Mittel der staatlichen und gruppenspezifischen Engpässen Wohnungsförderung müssen den wirk- abgesehen weitgehend erreicht. Die lich einkommensschwachen Bevölke- Wohnungswirtschaft ist unter sozialer rungskreisen vorbehalten bleiben. Absicherung der einkommensschwa- Um öffentliche Mittel für den Woh; chen Bevölkerungskreise schrittweise nungsbau zu mobilisieren, sollte bei in die Soziale Marktwirtschaft einzubin- vorzeitiger Rückzahlung der öffentli- den. Der Staat hat für die Bürger zu chen Förderungsmittel neben der Ver- sorgen, die eine marktgerechte Miete kürzung der Bindungsfristen ein Bonus nicht aufbringen können. auch für Mietwohnungen und für Won- Da nicht alle Bürger Eigentum an der nungen des 2. Förderungsweges 9^" Wohnung erwerben können oder wollen währleistet werden. und für sie die Mietwohnung Mittel- Zur Erzielung tragbarer Mieten und La- punkt ihres Lebens ist, ist ein gesetz- sten muß sich die öffentliche Förderung lich festgelegter Schutz des Mieters ge- des Mietwohnungsbaus bei Wahrung genüber nicht gerechtfertigten Kündi- des unbedingt notwendigen Umfange^ gungen notwendig. Die Union bejaht objektbezogener Förderung stärker aüf die Regelung, daß die Kündigung zum die subjektbezogene Förderung verl3' Zwecke der Mieterhöhung ausgeschlos- gern. Eine subjektbezogene Förderung sen ist. gewährleistet, daß die laufende Förde- Auf der anderen Seite muß die Möglich- rung dem Wohnungsnutzer selbst zugu' keit eingeräumt werden, Mieten zu er- te kommt und vermeidet künftige Feh'- zielen, die die Wirtschaftlichkeit des belegungen. Hausbesitzes gewährleisten. Regelun- Wohnungsneubau, Wohnungsmoderni- gen, die sich nachteilig auf die Wirt- sierung, Sanierung sowie die Verbesse- schaftlichkeit des Hausbesitzes auswir- rung des Wohnungsumfeldes sind ken, führen letztlich zu einer Mangella- gleichwertige städtebauliche und won- ge im Wohnungsmarkt und wirken sich nungspolitische Aufgaben. so auf lange Sicht zum Nachteil der Mieter aus. Der soziale Wohnungsbau Um der Stadtflucht wirksam entgegen- kann im Hinblick auf die begrenzten zuwirken, müssen Städtebauförderung öffentlichen Mittel die Wohnungsversor- und Wohnungsmodernisierung besser gung nicht garantieren. aufeinander abgestimmt werden. Private Investitionsbereitschaft ist der Die Förderungsprogramme des Bundes Schlüssel zum Erfolg in der Wohnungs- und der Länder müssen vereinheitlich baupolitik. Ohne den Abbau von gesetz- und vereinfacht werden. UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 13

MITTELSTANDSVEREINIGUNG Wir brauchen eine neue öffentliche Bewußtseinsbildung

P'e Mittelstandsvereinigung hat sich litik wieder verstärkt auf die Schaffung [|) schwierigen Zeiten stets als eine langfristiger, konstanter und berechen- Kammer zwischen CDU und CSU barer Rahmenbedingungen konzentrie- erwiesen. Um es vorwegzunehmen, ren müsse. Insgesamt sei es an der djesen Eindruck konnten die Dele- Zeit, daß die Politik Abschied nehme 9jerten vom 24. Bundeskongreß der von einer Geisteshaltung, die davon Mittelstandsvereinigung der ausgehe, alles durch Gesetz, Eingriffe CDU/CSU mit nach Hause nehmen. und Planungen regeln zu können. Über diese wirtschaftspolitischen Aspek- ^ er Bundesvorsitzende MdB Ger- te hinausgehend, umriß der Bundes- ^ hard Zeitel rief die beiden Unions- vorsitzende Gerhard Zeitel neue Visio- Pa1eien zu einer neuen gemeinsamen nen für den gesamten Mittelstand: „Wir Anstrengung auf: „Ich glaube nicht, daß brauchen eine neue öffentliche Bewußt- wir einen Wahlsieg erreichen werden, seinsbildung, die uns hilft, die Bedeu- Wer>n wir uns auf eine vierte Partei tung des Mittelstandes in der prakti- Erlassen, ganz gleich wie sie heißen schen Politik stärker zur Geltung zu !?a9- Wenn aber CDU und CSU im bringen. Ich halte nichts davon, immer Einvernehmen handeln, dann werden gleich nach dem Staat zu rufen, wo wir Wlr die kommenden Auseinandersetzun- zunächst selbst gefordert sind; ich hal- gen gewinnen." Es gelte jetzt schleu- te auch nichts von ständig neuen Hilfs- n'9st wieder in die programmatische programmen für den Mittelstand. Statt Und gesetzgeberische Sachdiskussion dessen müssen wir ein neues Leitbild anzutreten, meinte Zeitel unter großem aufbauen, in dem nicht der große, son- Be'fall der 450 Delegierten aus CDU dern der kleine Betrieb die zentrale u nd CSU. Rolle spielt." j^eses Bekenntnis, daß Sachpolitik Zeitel forderte den Mittelstand zu grö- Unfti9 wieder Vorrang vor der Perso- ßerer Solidarität auf. Mittelstandspolitik "alPolitik haben müsse, stellte auch der betreffe nicht nur Handel und Hand- ^ersitzende der CSU-Landesgruppe, werk, sie umfasse darüber hinaus zahl- reiche Gruppierungen über die Freibe- A _ , seinen Usführungen voran. Zimmermann er- rufler bis zu den leitenden Angestellten. ^''te jeder Form von kollektivistischer In den inhaltlichen Fragen sollte der vf'rtschaftsordnung, in der gerade für Mittelstand einen gemeinsamen Block ^selbständigen Unternehmer und die bilden, denn nur so könne er zur ent- reiberufler kein Platz sei, eine scharfe scheidenden Stoßkraft für eine freiheit- ^bsage. Er machte deutlich, daß sich liche Gesellschaftsordnung werden. er Staat im Bereich der Wirtschaftspo- Laut Zeitel versteht sich die Mittel- UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 14

Standspolitik nicht nur als Wirtschafts- sich aber kleinlaut der Koalitionsdiszi- und Finanzpolitik, sie sei vielmehr das plin unterordne. Hauser verwies Herzstück unserer Gesellschaftspolitik. schließlich auf die intensiven Kontakte Eine gute Rede, mit der sich Zeitel zu zu den wichtigen mittelständischen Ver- seiner ersten Wiederwahl den Delegier- bänden des vorpolitischen Raumes mit ten präsentierte, die auch mit viel Bei- dem Ziel, die Erfahrungen und Vorstel- fall bedacht wurde. Manche Mißver- lungen der Verbände bei den parlamen- ständnisse, die nach dem Ludwigshafe- tarischen Entscheidungen berücksichti- ner Parteitag der CDU noch nicht rest- gen zu können. los ausgeräumt schienen, waren damit Der Präsident des Zentralverbandes weggewischt. Entsprechend klar fiel des Deutschen Handwerks, Paul Sehn»** auch das Vertrauensvotum für Prof. Zei- ker, warnte in seinem Schlußreferat d>e tel aus. Von 389 abgegebenen Stimmen Gewerkschaften vor weiteren „arbeits- erhielt er 338, mit Nein stimmten 39 platzgefährdenden und investitionshem- Delegierte bei 11 Enthaltungen. menden Lohnerhöhungen und Arbeits- Auch der geschäftsführende Vorstand zeitverkürzungen". Derartige Forderun- wurde von den Delegierten eindrucks- gen würden den nächsten Fehlschlaö voll in seinem Amt bestätigt. 321 stimm- der Konjunkturpolitik vorprogrammie' ten für den Mainzer Architekten Hans- ren. Schnitker erklärte, der Staat solle jürgen Doss, 364 für den Krefelder schleunigst von seinem sich selbst ver- Oberbürgermeister Hansheinz Hauser, liehenen Auftrag abrücken, Glücksbrin- 1 MdB, 330 für den hessischen Unterneh- ger für alle sein zu wollen. ,,Er muß sie" mer Dr. Christian Schwarz-Schilling, wieder auf seine eigentlichen Grenzen MdB, und 341 für den bayerischen Lan- und Aufgaben beschränken. Damit wür- el desvorsitzenden und Kürschnermeister de er zugleich einen Beitrag dazu l ' slen, den Freiheitsraum seiner Bürger Richard Wengenmeier, MdL. Einmütig |s bestätigten auch die Delegierten die zu sichern — Freiheit hier definiert a Kooption in den geschäftsführenden Selbständigkeit und Eigenverantwoi" Bundesvorstand von MdB Heinz F. tung." Landre, MdL, Günther Steeb, MdL, und Als einer der Spitzenkandidaten der MdB Horst Schröder. CDU für das erste direkt zu wählende Europa-Parlament ging der Handwerks' Einen Überblick über die Gesetzesin- 1 itiativen, die der Diskussionskreis Mit- Präsident auch auf die europäische M' ' telstand in den vergangenen zwei Jah- telstands-Perspektive ein. a ren im Bundestag einbringen konnte, Schon zuvor hatte das Europa-Them gab MdB Hansheinz Hauser, Vorsitzen- breiten Raum auf dem Kongreß einge' der des Diskussionskreises. Trotz der nommen. Der Vorsitzende des Exekutiv Oppositionsrolle sei es in der ersten Büros der Europäischen Mittelstands- Hälfte der Legislaturperiode gelungen, Union, Christian Schwarz-Schilling, &' In einigen wichtigen Einzelfragen parla- läuterte den Delegierten seine faS mentarische Erfolge für den Mittelstand zweijährige Vorbereitungsarbeit. Be' zu erringen. Enttäuschend für die mit- reits am 7. und 8. April soll in Rom die telstandspolitische Arbeit sei jedoch Europäische Mittelstands-Union (EM* die Doppelzüngigkeit der FDP, die in SU), an der sich 17 europäische Staa* vielen Fällen in der Öffentlichkeit Zu- ten beteiligen, aus der Taufe gehoben stimmung signalisiere, im Bundestag werden. UiD 6 - 8. Februar 1979 • Seite 15

Steuerliche Hilfe PARTEIARBEIT zur Gründung von Existenzen Neu im Angebot pto Kontrastprogramm zum geplan- ten Eigenkapitalhilfegropramm der Bundesregierung für Jungunter- Begegnungen n©hmer haben Elmar Pieroth und Gerhard Zeitel vorgelegt. Kernpunkt mit der Kunst 's* dabei die steuerliche Begünsti- gung des Ansparens von Existenz- 9ründungskapital. Ein Leitfaden A Iternativ zur staatlichen Begünsti- • gung des Bau- und Prämienspa- rens müsse in Zukunft das Ansparen für e'ne selbständige gewerbliche Tätigkeit steuerlich begünstigt werden. Auf ein ^Perrkonto sollten deshalb maximal CDU 'ünf Jahre lang jeweils höchstens 5 000 D.M — zusammen also 25 000 DM — eingezahlt und gleichzeitig als Sonder- ausgaben vom zu versteuernden Ein- Die CDU ist bestrebt, den Kontakt zu kommen abgezogen werden dürfen. Künstlern zu pflegen und zu vertiefen. Wenn zehn Jahre nach Beginn des An- Aus diesem Grund finden auf Bundes-, s Parens die Existenzgründung unter Landesebene und in den Städten immer Roller Aufgabe der Arbeitnehmertätig- ke wieder Gespräche zwischen Künstlern 't unterbleibt, müssen die Sparlei- und Politikern der Christlich Demokrati- stungen nachversteuert werden. schen Union statt. Um diesen Kontakt 'eroth und Zeitel sind davon über- mit den Künstlern zu fördern, hat die eugt, auf diese Weise vom derzeitigen Christlich Demokratische Union einen bubventionscharakter der Existenz- Leitfaden mit dem Thema „Begegnun- Qründungsförderung wegzukommen. Mit einer Verbesserung der Konditionen gen mit der Kunst" erarbeitet. Er soll Ur die Fremdkapitalaufnahme allein sei den Gliederungen der CDU helfen, von ®s nicht getan. Vielmehr müsse statt sich aus Veranstaltungen zu organisie- essen die Eigenkapitalausstattung jun- ren und durchzuführen, bei denen 9er Betriebe verbessert werden. Die Künstler, Politiker und Bürger die Mög- er billigung von Fremdkapital führe lichkeit haben, miteinander ins Ge- n amiich leicht dazu, junge Unterneh- spräch zu kommen. men in der Pionierphase künstlich am J-eben zu halten, die schon nach Ablauf Mindestabnahme: 25 Exemplare er Förderungszeit im marktwirtschaft- lchen Leistungswettbewerb nicht be- Preis: 15,75 DM pro 25 Exemplare gehen könnten. Bestell-Nr. 3903 UiD 6 • 8. Februar 1979 • Seite 16

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15. 2. KPV d. CDU/CSU — Bund Bundesvorstand und TERMINE Hauptausschuß, Bonn 16.2. LV Westfalen-Lippe Landesvorstand, Dortmund 9.2. LV Rheinland 16.2. CDU —Bund Landesvorstand, Köln BFA „Sport", Koblenz 9.2. CDU —Bund 17.2. LV Schleswig-Holstein BFA „Entwicklungspolitik, Bonn Umweltkongreß, Nortorf 10.2. LV Oldenburg 19.2. LV Baden-Württemberg Landesparteitag, Delmenhorst Präsidium und Landesvorstand, 10.2. CDU —Bund Stuttgart Frauenvereinigung 19. 2. LV Schleswig-Holstein Hauptausschuß, Bonn Landesvorstand, Kiel 10.111. 2. Mittelstandsvereinigung 21.2. LV Westfalen-Lippe der CDU/CSU — Bund Kreisgeschäftsführerkonferenz Fachtagung „Presse- u. Öffentlich- 22.2. LV Bremen keitsarbeit", Gelnhausen 12.2. CDU —Bund Frauenvereinigung Präsidium, Bonn Delegiertentag, Bremen 12.2. CDU —Bund 23. 2. LV Hessen Bundesvorstand, Bonn Kreisgeschäftsführerkonferenz, 12.2. LV Rheinland-Pfalz Lieh Landesvorstand, Mainz 23. 2. LV Hessen 12.2. CDU —Bund Landesvorstand, Gießen BFA „Außenpolitik", Bonn 1.12.3. CDU —Bund 12.2. CDU —Bund Wissenschaftliche Fachtagung zu BFA „Gesundheitspolitik", Bonn Umwelt und Wachstum, Bonn 12.2. CDU —Bund 2. 3. LV Schleswig-Holstein Kommission „Mitwirkung im Zentrale Großkundgebung zur kommunalen Bereich", Bonn Eröffnung des Landtags- 13.2. CDU —Bund wahlkampfes, Kiel Landesgeschäftsführerkonferenz, 2.14. 3. EAK d. CDU/CSU — Bund . Bonn Bundestagung, Wuppertal-Elberfß'"

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