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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Dortmunder Beiträge zur Landeskunde

Jahr/Year: 1996

Band/Volume: 30

Autor(en)/Author(s): Köhler Gerhard, Foerster Horst

Artikel/Article: Die sogenannte Eckerhöhle im . Überlieferung und heutiger Zustand 75-111 Dortmunder Beitr. Landeskde. naturwiss. Mitt. 30 75-111 Dortmund, 1996

Die sogenannte Eckerhöhle im Nordharz. Überlieferung und heutiger Zustand.

G. KÖHLER, Magdeburg, H. FOERSTER, Darlingerode

Seite Inhalt

1 Kurzfassung 76 76 2 Einleitung 76 3 Schriftliche Überlieferungen 76 3.1 Nachrichten über frühere Besuche des Hohlraumes 77 3.2 Altbergbau und Mineraliensuche im 78 3.3 Streit um den Reichen Stollen, letzte Bergbauversuche 81 3.4 Eckerhöhle und andere Bezeichnungen des Reichen Stollens 81 3.4.1 Höhle, Eckerhöhle 86 3.4.2 Loch im Brandenberg 87 3.4.3 Schösserstollen 88 3.4.4 Lotte-Stollen 89 3.4.5 Spörenstollen 90 4 Ergebnisse von Begehungen des Stollens 90 4.1 Gegenwärtiger Zustand 92 4.2 Felsritzungen im Eingangsbereich und ihre wahrscheinlichen Urheber 95 5 Zusammenfassung 96 6 Anmerkungen 100 7 Schrifttumsverzeichnis

105 Anlage 1: Lage und Bezeichnungen des Aufschlusses im unteren Eckertal Anlage 2: Koordinaten-Angaben für häufiger erwähnte Örtlichkeiten 106 1 Kurzfassung

Vor wenigen Jahren wurden im Eingangsbereich eines unter verschiedenen Bezeichnungen bekannten unterirdischen Hohlraumes im unteren Tal der , Landkreis , der seit mehreren Jahrzehnten nicht zugänglich war, bisher unbekannte Felsritzungen entdeckt. Es wird insbesondere zu klären versucht, ob dieser Hohlraum auf natürliche Weise entstan­ den aber das Ergebnis bergbaulicher Unternehmungen ist, wann dieser erstmals er­ wähnt wird, wer als Urheber der Felsritzungen angesehen werden kann und welchem Zweck diese gedient haben könnten. Die Verfasser gehen auch auf Fragen ein, die sich aus der Rolle ergeben, die die lokale Überlieferung diesem Hohlraum in der Mitte des 17. Jahrhunderts zuweist.

2 Einleitung

Die zahlreichen Probennahmen für ein umfangreiches Forschungsvorhaben des Museums für Naturkunde Dortmund, mit dem hauptsächlich das Ziel verfolgt wurde, die Schwer­ mineralführung der Sedimente von Fließgewässern des Harzes zu analysieren, führten W. HOMANN zu Beginn der neunziger Jahre auch in das untere Eckertal an die Landesgrenze der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bei den in der Ecker in unmittelbarer Nähe der sogenannten Eckerhöhle durchgeführten Waschversuchen entdeckte er im Ein­ gangsbereich eines unterirdischen Hohlraumes bisher unbekannte Felsritzungen. Diese könnten seiner Ansicht nach möglicherweise von den wohl vom 13. Jahrhundert an auch im Eckertal zufällig oder planmäßig prospektierenden oberitalienischen Mineraliensuchern, den Venedigern, als Fundortmarkierungen hinterlassen worden sein. Die nach Abschluß des Vor­ habens erarbeitete Dokumentation enthält auch die ersten uns bekannt gewordenen veröf­ fentlichten Abbildungen des Eingangsbereichs der sogenannten Höhle und auch einer der Felsritzungen1. Weil aber im 16. Jahrhundert einsetzende schriftliche Überlieferungen über Bergbauversuche im Eckertal berichten, lag der Gedanke nahe, die Frage zu klären, ob es sich hierbei um eine natürliche Höhle oder um einen bergmännischen Aufschluß handelt, um aus dieser Sicht möglicherweise eine Antwort darauf zu erhalten, wer als Urheber dieser Felsritzungen angesehen werden kann. Zu einer entsprechenden Untersuchung vor Ort regte uns insbesondere Herr Karl-Wolfgang Sanders, Bad , an, der uns auch spezielle Literatur überließ. Unser Vorhaben wurde ferner durch Herrn Hans Riefenstahl, llsenburg, mit Hinweisen, eigenen Forschungsergebnissen und Literatur freundlicherweise hilfreich unter­ stützt. Beiden Herren fühlen wir uns ebenso zu Dank verpflichtet wie den Damen und Herren der Außenstelle Wernigerode des Landeshauptarchivs Magdeburg, der Stadtbibliothek Magdeburg, Hauptbibliothek, sowie den Damen der Harzbücherei Wernigerode für stets gezeigtes Entgegenkommen beim Bereitstellen von Schriftgut und dessen Auswertung sowie bei der Ausleihe eigener und auswärtiger Literatur. Unser besonderer Dank gebührt Herrn Direktor Dr. W. Homann für das bewiesene Interesse an dieser Arbeit, für überlassenes Bild­ material und den uns freundlicherweise ermöglichten Druck. 3

3 Schriftliche Überlieferungen

3.1 Nachrichten über frühere Besuche des Aufschlusses Die schriftlichen Überlieferungen geben verschiedene Bezeichnungen für einen unterirdi­ schen Hohlraum, der tatsächlich oder vermutlich im unteren Eckertal zu suchen ist, an, die in der Anlage 1 zusammengestellt sind. Es bereitet einige Schwierigkeiten zu klären, welche dieser Bezeichnungen oder ob vielleicht alle genannten Namen auf denjenigen Aufschluß zutreffen, den wir aufgesucht haben. Zunächst steht fest, daß dieser derjenige ist, in dessen Nähe Experten des Naturkundemuseums Dortmund mit Flußsedimenten der Ecker Wasch- versuche zur Bestimmung der Schwermineralführung unternommen haben. Das ergibt sich aus der Übereinstimmung der von HOMANN (1993) als Abb. 8 in vorzüglicher Qualität darge­ stellten Felsritzung mit unseren Beobachtungen, aber auch aus dem Vergleich des von HOMANN abgebildeten Eingangsbereichs der sogenannten Eckerhöhle (Abb. 7) z. B. mit unserer Abb. 6.

Ergebnisse von Befahrungen des Stollens durch Bergbausachverständige während der Betriebsperioden in den Jahren 1652 und 1840 werden im Abschnitt 3.3 behandelt.

Ein weiterer Bergbausachverständiger, Bergmeister SCHLEIFENBAUM vom Revier Büchen­ berg an der Wernigeröder Grenze zum ehemaligen Amt Elbingerode, beschrieb im Jahre 1894 Lage und Zustand des hier zu behandelnden Stollens, der damals schon mehr als fünf Jahrzehnte aufgelassen w ar2. Diese Darstellung deckt sich weitgehend mit unseren Beob­ achtungen.

Im Jahre 1925 teilte ein Herr C. SCHACHT aus (Saale), der sich auf eine Veröffentlichung von GROSSE über die Venediger im aus dem gleichen Jahre bezog, diesem unter ande­ rem brieflich mit, daß er in den Jahren 1904 und 1905 gemeinsam mit dem Steinbruchauf­ seher SIEBERT3 aus einige Male in einem Stollen „im Eckertal unter dem Stein­ bruche gegenüber der Holzpappenfabrik und der Eckerbrücke“ gewesen sei. Darin wird die Örtlichkeit genau beschrieben: „Der Stollen führt von der Ecker aus in gleicher Höhe mit die­ ser in die Felswand unter dem Steinbruch hinein.“ Diese Angaben, verglichen mit unseren Abb. 1 und 6, bestätigen anschaulich, daß es sich um denjenigen Stollen handelt, über den wir berichten’. Bemerkenswert ist, daß Herr SCHACHT im Stollen außer einer alten Berg­ mannslampe auch noch „zertrümmerte Grubenstempel , also die Reste früheren Gruben- bzw. Stollenausbaus, vorfand4.

Der Steinbruch, den Herr SCHACHT erwähnt und dessen Bauwerksreste von Betriebsan­ lagen wir auf der rechten Niederterrasse der Ecker sowie auf dem Steilhang selbst antrafen, wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch nicht lange betrieben worden sein. Die TK 25 Harzburg- (sogenannte Reliefkarte) von 1896/97 weist diesen noch nicht aus. Enst in derTK50 Harzburg- (in GRIEBENs Reiseführer Harz von 1910/11) eingetragen .

In den 30er Jahren dieses Jahrhunderts hatte RIEFENSTAHL nach eigenen Angaben diesen Stolleneingang aufgesucht und war in den Stollen selbst ein kurzes Stück eingedrungen . Nur wenige Jahre früher, 1930 oder kurz vorher, muß der Harzburger Kunstmaler und Heimat­ forscher FISCHER zumindest den Eingangsbereich dieser „Höhle“ in Augenschein genom­ men haben. Darauf läßt einerseits seine Beschreibung des durch herabgestürztes Gestein enger und unbequemer gewordenen Eingangsbereichs schließen . Andererseits bestätigen dies auch dessen Lageskizze der „Höhle“, die Federzeichnung des Eingangsbereichs und sein handschriftlicher Vermerk auf dem Korrekturabzug seiner Arbeit über die Elendstraße überden Harz (vgl. Abb. 5 mit Abb. 1), worauf wir noch zurückkommen werden .

Die gute Übereinstimmung der Angaben zur Örtlichkeit läßt keinen Zweifel aufkommen, daß in allen oben genannten Fällen der gleiche Aufschluß gemeint ist. Ob auch JACOBS und GROSSE, die diesen unter einem der in der Anlage 1 aufgeführten Namen erwähnen, den Aufschluß aus eigener Anschauung kannten, können wir aus den uns vorliegenden Nachrichten nicht ersehen.

3.2 Altbergbau und Mineraliensuche im Eckertal

Nachrichten über frühen Bergbau und über Mineraliensuche im Eckertal auf der rechten Seite der Ecker und darüber hinaus im Brockengebiet des llsenburger Forstes enthalten die Berg- werksakten des Landesarchivs in Wernigerode9, auf die sich die darauf bezogene Literatur im wesentlichen stützt10. Es sind zumeist Mutungsgesuche, darauf erteilte Schürfgenehmigun­ gen und Bergwerksprivilegien, aber auch Streitfälle in Bergbauangelegenheiten, die in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Die Lage der darin angegebenen Fundpunkte, Schürfe, Schächte und Stollen ist zumeist so allgemein bezeichnet und mit heute unbekannten oder unverständlichen Namen belegt, so daß eine Zuordnung zu einem Aufschluß heute nur in eini­ gen Fällen zweifelsfrei möglich ist11. Andererseits werden in einem bergmännischen Gutach­ ten aus dem Jahre 1840 über den von uns aufgesuchten Stollen noch zwei weitere namentlich nicht genannte Stollen bzw. Schächte „hart an der Ecker“ erwähnt, die in Abständen von jeweils 200 Metern eckeraufwärts zu finden sein sollen. Wie es scheint, hat der Gutachter diese beiden bergmännischen Aufschlüsse aber nicht selbst aufgesucht12. Genaue Pläne und Risse von Anlagen der frühen Neuzeit fehlen ebenso wie Angaben über Fördermengen oder dort tatsächlich angetroffene nutzbare Mineralien. Hinzu kommt die große Wahrscheinlichkeit, daß die Namen Frankenberg, Großes und Kleines Frankental so­ wie Frankenhai im llsenburger Forst an der Ecker auf Bergleute des Goslarschen Bergwerks und deren Bergbauversuche in noch früherer Zeit (etwa vor 1350) zurückgehen, die Spuren hinterlassen haben könnten. Nachrichten darüber sind nicht überliefert13. Das Eckertal ist dar­ über hinaus als bevorzugtes Prospektionsgebiet der venetianischen Mineraliensucher, der Venediger oder Walen, und der später deren Spuren folgenden deutschen bzw. einheimi­ schen Goldsucher, Kuxgänger, Erzprobierer, Alchimisten oder Laboranten bekannt, in deren Walenbüchern oder Fundweisungen 14 auch Örtlichkeiten des Eckertales enthalten oder zu vermuten sind15.

3.3 Streit um den Reichen Stollen, letzte Bergbauversuche

In den Wernigeröder Bergwerksakten wird ein Bergwerk Reicher Stollen am Buerberge, also am heutigen Bauerberge, nach unseren Feststellungen zum ersten Male in einem Bericht des Clausthaler Steigers und Rutengängers Diederich WEBER vom April 1652 über Bergwerke im llsenburgischen erwähnt. Im gleichen Zusammenhang nennt der Bericht ein „daselbst an der Ecker“ vorhandenes Silbererz-Bergwerk, das von einem Steiger gemutet se i16. Der Wortlaut dieses Berichtes ist leider nicht eindeutig genug, um herausfinden zu können, ob hier der Reiche Stollen zugleich das Silberbergwerk ist, oder ob es sich um zwei benachbarte Auf­ schlüsse handelt. Manches in diesem Bericht dürfte wohl übertrieben sein, besonders die Aussage, daß der Silbergang über den Stollen bis 100 Schritte aufwärts in die Höhe streichen würde. Auch ein hier anstehender Weißwasserkies wird erwähnt. Später nennt JASCHE (1858) S. 24 als Vorkommen am Fuße des Bauerberges im Eckertal Schwefelkies, eine An­ deutung von Kupfergehalt sowie knollige Massen von Wasserkies, der an freier Luft bald ver­ wittern würde.

Für unsere Betrachtungen ist die Feststellung im Bericht des Clausthaler Steigers interessant, daß der Stollen 20 Schritte gleich in den Berg führt. Er muß folglich schon vor 1652 bis zu die­ ser Länge vorgetrieben worden sein. Dafür fehlen jedoch bis heute zweifelsfrei zuzuordnende frühere Mutgesuche und erteilte Privilegien 17. Auffallen muß es aber, daß für einen Silber­ gang an dieser Stelle ein Mutgesuch erst am 16. September 1652 eingereicht wird, obwohl im Bericht des Clausthaler Steigers vom April des genannten Jahres zum Ausdruck kommt, daß dort bereits ein Steiger sei, der diesen Silbergang gemutet habe. Ein Hans KUTSCHER aus Westeroda(e) beim heutigen , später in llsenburg, der sich Muter, Lehnträger und auch Steiger nennt, bezeichnet in seinem Mutgesuch vom 16. Sept. 1652 den Silbergang ausdrücklich als „In Euer Gräfl. Gnaden Grundt und Boden“ liegend, d. h., daß dieser auf der rechten Seite der Ecker zu suchen ist. Ihm wurde noch am gleichen Tage die Schürferlaubnis erteilt. Doch zu dem vom Muter in Aussicht gestellten Bau von Wassergefällen, Künsten, Rad­ stuben und deren Zubehör an dieser Stelle ist es offenbar nicht gekommen18. Von einer Belehnung mit dem Reichen Stollen erfahren wir erst im Jahre 1659. Am 15. Juni des genannten Jahres muten H. MÜLLER und H. MÖHRING aus Nöschenrode das Bergwerk, Reicher Stollen genannt, an der linken Seite der Ecker gelegen 19. Wir können jedoch davon ausgehen, daß dieser Lagebeschreibung nicht die Fließrichtung der Ecker, sondern der Weg zum Stollen aus Richtung Stapelburg/Ilsenburg flußaufwärts zugrunde gelegt worden ist. Dies vorausgesetzt, stimmt die Örtlichkeit mit dem auf gräflichem Grund und Boden an der Ecker liegenden und im September 1652 gemuteten Silbergang sowie mit dem schon im April des genannten Jahres untersuchten Reichen Stollen und dem Silberbergwerk überein. Dennoch bleibt eine gewisse Unsicherheit, ob wir den Aufschluß von 1652 des KUTSCHER oder denjenigen von 1659 von MÜLLER und MÖHRING gefunden haben. Das ergibt sich so­ wohl aus den Akten als auch aus dem Hinweis RIEFENSTAHLs (1993b), daß die zuletzt ge­ nannten Muter ein neues Mutrecht in unmittelbarer Nachbarschaft des „Silberganges“ von KUTSCHER erlangt hätten 20. Der dadurch ausgelöste Streit zwischen beiden Parteien über die Schürfrechte hinterließ umfangreiches Aktenmaterial. So ist dem KUTSCHER unter ande­ rem vorgeworfen worden, sieben Jahre lang den Abbau ruhen gelassen zu haben, so daß dessen Schürfrechte erloschen seien. MÜLLER und MÖHRING beklagten sich auch am 12. Oktober 1659 beim Grafen HEINRICH ERNST: „Ueber das fahret er (KUTSCHER - d. Verf.) in seinem Stollen von der seiten gerade zu auf uns zu, welches aber nicht Bergwerks arth und gewohnheit ist.“ 21 Wenn diese Behauptung zutreffen sollte, müßten in der Nähe des von uns aufgesuchten Stollens noch ein zweiter Stollen oder Schürf, zumindest aber darauf hindeu­ tende Anzeichen, vorhanden sein.

Auf solche Anzeichen machte uns H. RIEFENSTAHL (briefl. am 30.04.96) aufmerksam, die er gemeinsam mit einem Begleiter bei einer kürzlichen Begehung des Reichen Stollens gleich westlich des Stolleneingangs am Steilhang bemerkte. Dort befindet sich eine von Pflanzen­ wuchs freie felsige Stelle. Auch wir hatten schon bei unserer Anwesenheit dort den Eindruck, als ob das Gestein hier nicht durch Verwitterung abgesprengt, sondern durch Menschenhand gebrochen wurde. Am Fuße des Hanges unterhalb dieser Stelle hat sich Lockergestein an­ gehäuft. Die Beobachtung RIEFENSTAHLs könnte wohl die aus der Aktenlage abzuleitende Annahme bestätigen, daß der Silbergang und der Reiche Stollen eine kurze Zeit als zwei ver­ schiedene bergbauliche Unternehmungen betrieben wurden, wobei der letztere über einen Versuch nicht hinausführte. Ob an der felsigen Stelle spätere Schürfversuche, z. B. die von 1838 bis 1840, Spuren hinterlassen haben, ist wohl kaum noch zu klären.

Welche Erze und welche Mengen bis 1659 gefördert wurden, geht aus den Akten nicht hervor. Der Streit schließt ab mit einem am 1. Januar 1660 erzielten Vergleich zwischen den Kon­ trahenten „wegen des Bergwergks an der Ecker der Reiche Stollen genandt , der am 11. Januar 1660 protokolliert worden ist. Er trägt am Schluß die Unterschriften von 21 Gewerken, darunter auch die von KUTSCHER, der mit 28 von insgesamt 128 Kuxen beteiligt ist, während für MÜLLER und MÖHRING 15 bzw. 25 Anteilscheine ausgewiesen werden. Die Liste der An­ teilseigner schließt mit der Unterschrift eines Johannes FRIDERIC oder FRIDERICY, der als Schichtmeister bezeichnet wird 22. Im SPENGLERschen Namensregister wird ein Schicht­ meister Johann FRIDERICH/FRIDERICY als ,,Org.“(anist) bezeichnet. Da in diesem Register der Wernigerödischen Gewerken auch der Pastor von Drübeck, Magister Oswald HECHT, und der Verwalter Christian KUNZE aus Drübeck als Teilhaber am Reichen Stollen aufgeführt sind, liegt wohl die Annahme nahe, daß auch der Organist und Schichtmeister FRIDERICY zu den angeseheneren Drübecker Einwohnern zählte, die Anteile am Reichen Stollen erworben hatten 23 Dies läßt erkennen, welche Hoffnungen man in die Ausbeute gesetzt hatte. Aber auch diese Gewerkschaft „Reicher Stollen“ scheint zu keinem wirtschaftlichen Erfolg gekom­ men zu sein. RIEFENSTAHL bemerkt dazu, daß die 1658 erwähnte llsenburger Schmelzhütte die aus den Bergbauversuchen erwarteten Nichteisenmetalle, auch diejenigen des Eckerta­ les, erschmelzen sollte. Aber mit der Ausbeute zu Kupfer oder gar Silber seien schon damals keine Gewinne zu erzielen gewesen24. Seit dieser Zeit erscheint in den Bergwerksakten der Name Reicher Stollen nicht wieder. Doch rund 180 Jahre später wird dieser Stollen, nun namenlos, wieder aufgenommen. Förster LOTZ aus Darlingerode erhielt auf sein Gesuch vom 9. Oktober 1838 die Schürfgenehmigung für bergmännische Versuche am Forstort Bauerberg im llsenburgischen Forstrevier25. Daß es sich hier um eine Wiederaufnahme des Reichen Stollens handelte, ergibt sich schlüssig aus einem Befahrungsbericht vom 25. Januar 1840. Darin heißt es, daß ein alter 14-15 Lachter (ca. 28-30 Meter) langer Stollen wiederaufgenommen wurde und fortgesetzt wird. Seine Lage wird wie folgt beschrieben: ungefähr 20 Minuten oberhalb des Eckerkruges, 300 Schritte über der untersten Brücke im Eckertal (die Holzschleiferei an dieser Brücke entstand erst zu späterer Zeit), auf dem rechten Ufer der Ecker „ganz hart am Bett derselben.“ 26 Das stimmt gut mit un­ serer Abb. 1 überein.

Aus diesem Aktenstück geht auch hervor, daß das Gebirge an einigen Stellen nicht standfest war und deswegen einige Stellen des Stollens und besonders der abgeteufte Schacht ausge­ zimmert werden mußten. Für die Aufnahme des alten Stollens und die Vortriebsarbeiten hatte der Muter, Förster LOTZ, einen Bergmann und einen Hüttenzimmermeister aus Schierke, da­ mals noch Hüttenort am Brocken, angesetzt. Diesen leisteten zwei Tagelöhner aus Stapel­ burg und llsenburg Hilfe beim Fortschaffen der Berge (des nicht nutzbaren Gesteins) und bei der Wasserlösung des Stollens bzw. Schachtes. Nach dem Befahrungsbericht des Hütten­ faktors BRANDES aus llsenburg hatte man den alten verbrochenen Ort des Stollens nicht wie­ der aufgenommen, sondern dort einen taleinwärts geführten Querschlag von 8-9 Lachter Länge vorgetrieben und dort einen seigeren Schacht von 7 Lachter Teufe niedergebracht, von dem man wieder durch einen nach Nordost getriebenen Auslenker den vermuteten Erzgang erreichen wollte. Ob dies noch gelang, scheint zweifelhaft zu sein. Erkennbar ist aber, daß in den 16 Monaten von Januar 1839 bis Ende April 1840 beim Fortführen des alten Stollens ein Vortrieb von insgesamt 15-16 Lachter (= 30-32 Meter) erreicht wurde. Da BRANDES als Hüttenfaktor nur zwei Handstücke mit Vererzungen erwähnt, aber nicht darüber berichtet, daß Probeschmelzungen durchgeführt wurden, ist anzunehmen, daß alles ausgeräumte Gestein dort verblieben ist. Das Steilufer unterhalb des Mundloches bot dazu keinen Platz. Die kleine Schüttung von splittrigem dunkelblauem Schiefer an der alten Buche zwischen Mundloch und Furt könnte noch ein Rest aus dieser Zeit sein. Ungeklärt bleibt, wo die im 17. und 19. Jahrhundert insgesamt hier angefallenen etwa 70 m3 nicht verhüttungsfähigen Gesteins ver­ blieben sind, auch wenn ein Teil davon wohl zur Anlage der Furt durch die Ecker kurz ober­ halb des Stollenmundlochs verwendet worden sein dürfte.

Hüttenfaktor BRANDES27 und Bergmeister SCHLEIFENBAUM (1894) S. 92 beurteilen die hier ausgeführten bergmännischen Arbeiten recht unterschiedlich. Während der zuerst Genannte feststellt, daß der Betrieb „ganz bergmännisch geführt wird“ und, wo das Gebirge nicht stand­ fest ist, Zimmerung angewendet wird, bemerkt der zuletzt Genannte, daß dieser Stollen „ohne alles bergmännische Verständnis über Gangvorkommen angelegt und getrieben ist.“ SCHLEIFENBAUM fand jedoch den Stollen nach seinen Angaben nur auf 30 Meter Länge bis zum Verbruch vor dem alten Stoß begehbar. In seinem Befahrungsbericht beurteilt BRANDES schließlich einen günstigen Erfolg des Un­ ternehmens für nicht wahrscheinlich. In seinem Schreiben an die gräfliche Kammer vom 8. Dezember 1838 hatte bereits der llsenburger Mineraloge Dr. JASCHE aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der nicht gesicherten Lagerstättenverhältnisse eine Aufnahme des Bergbaues am Bauerberge nicht befürworten können. Förster LOTZ als Muter stellte schließ­ lich am 2. Mai 1840 wegen Erfolglosigkeit des Unternehmens die bergmännischen Versuchs­ arbeiten ein, um von seiner Seite dafür nicht noch mehr Geld aufwenden zu müssen. Er wurde noch zweimal gemahnt, als „nothwendige Sicherheits-Maßregel“ das Stollenmundloch im Eckertal zu verschließen. Ob es dazu noch kam, geht aus den Akten nicht hervor. Anzeichen für eine Verwahrung des Stollens oder Sicherung des Stollenmundlochs haben wir nicht bemerkt28. Nachrichten über spätere bergmännische Unternehmungen am ehemaligen Reichen Stollen sind uns nicht bekannt. Für ein eckeraufwärts am Ostfuß der gemutetes Eisenerz­ vorkommen liegt jedoch eine Verleihungsurkunde auf Bergwerkseigentum vom 9. September 1872 vor29.

3.4 Eckerhöhle und andere Bezeichnungen des Reichen Stollens

3.4.1 Höhle, Eckerhöhle Die früheste uns bekannt gewordene Nachricht von einer Höhle im unteren Eckertal ist in einem Taschenbuch für Reisende in den Harz aus dem Jahre 1829 enthalten30, die GROSSE (1929) S. 40 zitiert hat. Die nächste Kunde fast gleichen Inhalts stammt aus dem Jahre 184631. Diesen Wortlaut hat FISCHER (1930) S. 197 /5/ in den Korrekturbogen seiner Arbeit über die Elendstraße im Harz an der Stelle, die diesen unterirdischen Hohlraum beschreibt, hand­ schriftlich so eingetragen, wie das Abb. 5 zeigt. In beiden Fällen nennen die beiden alten Harz-Reiseführer diese Höhle im Zusammenhang sowohl mit der Ahlsburg, unter der diese liegen soll, als auch mit dem 30jährigen Kriege, weil die Höhle den Stapelburger Einwohnern als Zufluchtsort vor den kriegführenden Parteien gedient haben soll. Aus Archivgut ist keine Höhle am Fuße der Ahlsburg überliefert. Wir haben bisher dort eine solche auch nicht entdecken können, obwohl Grund zu der Annahme be­ steht, daß im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ein Aufschluß am Ostfuß der Ahlsburg bzw. am Nordfuß des Forstortes Ahlsburg entstanden sein könnte. Dort steht ein Eisenglanzvor­ kommen an, das sich auch auf der gegenüberliegenden Seite am Stöttertalskopf fortsetzt32. Auf Grund einer gräflichen Mutung auf das Eisenerzvorkommen auf der Seite der Ahlsburg hat das Wernigeröder Bergamt im Jahre 1872 eine Verleihungsurkunde über Bergwerks­ eigentum auf Eisenerz ausgestellt33. Zu mehr als Probeschürfungen scheint es dort aber nicht gekommen zu sein. Dieser Sachverhalt wird bereits FISCHER veranlaßt haben, das dem Harz- Reiseführer von BREDERLOW (1846) entlehnte Zitat, wonach sich unter der Ahlsburg eine geräumige Höhle öffnen soll, mit dem handschriftlichen Hinweis zu versehen, daß anstelle von „unter“ besser „unterhalb im Tale“ zu lesen ist (siehe Abb. 5). Übrigens hat eine ähnliche nach heutigem Sprachgebrauch nicht exakte Lagebeschreibung in einem anderen Falle nach unserer Ansicht zu nicht haltbaren Interpretationen geführt34. FISCHER (1930) S. 197 „ver­ legt“ diese Höhle zweifelsfrei an den von uns aufgesuchten Aufschluß. Auf diesen könnte sich seiner Ansicht nach aber auch die in einer Fundweisung eines Walenbuches enthaltene Ört­ lichkeitsangabe „Loch in dem Brandenberge“ in der Ecker bei llsenburg beziehen (siehe Ab­ schnitt 3.4.2). Schließlich meint FISCHER, daß das Höhlenloch, wie er es hier nennt, die ge­ räumige Höhle unterhalb der Ahlsburg sein könnte, in der sich die Stapelburger im 30jährigen Kriege in Sicherheit gebracht haben sollen.

Uns erscheint es doch als merkwürdig, daß der Berliner Verfasser eines Harzer Reisehand­ buches im Jahre 1829 erstmals über Stapelburger Einwohner berichtet, die sich zu Kriegs­ zeiten in eine Höhle im Felsen (an der Ecker) zurückgezogen haben sollen. Ob die zweite Er­ wähnung dieser Begebenheit im Jahre 1846 auf eigenen Recherchen des Verfassers beruht oder aus der Schrift von 1829 übernommen wurde, ist in unserem Falle unerheblich. Es gibt aber zu diesen Darstellungen des Schicksals der Stapelburger eine gewisse Parallele. Im Jahre 1814 schreibt der gräfliche Archivar DELIUS im Wernigerödischen Intelligenzblatt über Ereignisse in Wernigerode während des Kriegsjahres 1644 unter anderem folgendes: „Das große kaiserliche Heer unter Gallas rückte jetzt an der Saale und Elbe herab... Mit gerechter Furcht wurde die Gegend erfüllt. Die Stapelnburger (damals eine abgerisse­ ne Gemeinde) baten 9. Jun. um Erlaubniß für ihr Vieh in dem Forst an der Ecker einen Hagen machen zu dürfen. (Das Andenken hat sich durch mündliche Fortpflanzung erhal­ ten, man will noch, unter der Ahlsburg, die Stelle wissen, wo in jenen Tagen der Noth ein Kind getauft worden).“ 35 Die Ereignisse, von denen die mündliche Überlieferung berichtet und auf die DELHIS sich ausdrücklich stützt, lagen zu seiner Zeit auch schon 170 Jahre zurück. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, daß der Volksmund die eine oder andere Begebenheit vielleicht etwas anders dargestellt hat, als diese sich zugetragen haben wird. Da verwundert es schon, daß der Autor des Beitrags das genaue Datum, nämlich den 9. Juni 1644, eines Gesuches der Stapelburger um eine Erlaubnis nennt. Dies würde doch wohl eine schriftliche Überlieferung vorausgesetzt haben, von der aber nichts mitgeteilt wird. Auch JACOBS nennt in einem Manu­ skript über Schloß und Dorf Stapelburg dieses Gesuch und das Datum. Aber ihm lag keine Quelle vor, denn er stützt sich nur auf die erwähnte Veröffentlichung von DELIUS aus dem Jahre 181436.

Um wenigstens grob eingrenzen zu können, wo sich die Örtlichkeit „in dem Forst an der Ecker“ befunden haben könnte, an der die Stapelburger ihr Vieh einhegen und so vor dem Zugriff der Feinde schützen wollten, ist an folgendes zu denken. Für den Stapelburger Ge­ meindeforst 37, der sich auch an der Ecker entlang bis zur Schmalen Scheide südwestlich des Kienberges erstreckte, wäre ein solches Gesuch nicht nötig gewesen. Auch die Nähe zur Ortslage wird die Stapelburger davon abgehalten haben, ihr Vieh hierher zu führen. Ihr Ge­ such wird sich daher auf den südwestlich anschließenden gräflichen Forst bezogen haben, dessen westliche Grenze gegenüber braunschweigischem Territorium die Ecker bildete. Aber eine schmale Holzstätte um die Ahlsburg herum, das Ahlshäu, zwischen Ecker und Stötter- bach auf braunschweigischer Seite gelegen und ehemals Zubehör der Ahlsburg, wurde vom Wernigeröder Grafenhaus beansprucht. Sie war viele Jahre zwischen diesem und den braun­ schweigischen Herzogen streitig. Da muß es schon auffallen, daß die hierfür angelegte Wernigeröder Akte im oben genannten Kriegsjahr 1644 mit gegenseitigen Beschuldigungen der Forstbeamten beider Seiten wegen des Rechts der Holznutzung beginnt. Einen Hinweis darauf, daß den Stapelburgern im genannten Jahr gestattet wurde, hier ihr Vieh vorüberge­ hend einzustellen, enthält diese Akte jedoch nicht38.

Fast hundert Jahre nach der oben erwähnten Veröffentlichung des Wernigeröder Archivars DELIUS ging ein bekannter Harzburger Lokalforscher, Amtsgerichtsrat WIERIES, im Rahmen seiner Abhandlung über das Amt Harzburg im 30jährigen Kriege39 auch auf das Ersuchen der Stapelburger wegen Errichtung eines Viehhagens im Forst an der Ecker ein. Das von ihm dabei genannte Datum (9. Juni 1644) läßt vermuten, daß er sich ebenso wie schon JACOBS auf DELIUS gestützt haben muß. Interessant ist, daß WIERIES hier aber die Stelle „in dem Forst an der Ecker“ eingrenzt, an der die Stapelburger ihr Vieh in Sicherheit gebracht haben sollen. Er sagt hier sehr bestimmt: "Das geschah auf jetzt braunschweigischem Gebiet unter der Ahlsburg, wo das Tal durch die dicht an die Ecker herantretenden Klippen des Hausmanns eng eingeschnürt war.“ Damit meint er zweifelsfrei die bereits oben genannte lange Zeit streitige Holzstätte. Worauf WIERIES seine Ansicht über die Stelle des Stapelburger Viehhagens stützt, kann man nur ver­ muten. Wahrscheinlich gab die (gewollte oder unbewußte?) gedankliche Verbindung, die DELIUS (1814) S. 102 zwischen der Stelle des Viehhagens und einer der Überlieferung nach in jenen Tagen „unter der Ahlsburg“ vorgenommenen Kindstaufe herstellte, den Anstoß. Daß WIERIES (1907) diesen Platz selbst aufgesucht und auch Stapelburger Einwohner zu Rate ge­ zogen hat, könnte man aus seiner Anmerkung zur oben genannten Textstelle herauslesen40. Danach war ihm bekannt, daß ältere Stapelburger noch den die Stelle der Taufe bezeichnen­ den Stein mit Jahreszahl „auf dem linken Eckerufer unter dem Hausmann, wo der Mühlen­ graben der Pottschen Fabrik abzweigt,“ gesehen haben wollen. Er bedauert dann, daß keiner ihm diesen Stein zeigen konnte, weil dieser, wie er meint, überwachsen war. Während WIE­ RIES einen Stein mit Jahreszahl suchte, der die Stelle der Taufe bezeichnete, wußte der Volks­ mund nach GROSSE (1929) S. 130 u. 138, daß dort eine Klippe als Kanzel und ein ausgehöhl­ ter Stein als Taufbecken diente. Hier hätten die Bewohner Stapelburgs im 30jährigen Kriege ge­ haust und Gottesdienst gehalten. Dafür sei auch der Name Sechswochenbett überliefert41. Möglicherweise hat der Viehhagen an diesem Platz den Anlaß gegeben, daß eine historische topographische Karte, die um das Jahr 1700 entstanden ist, etwa an der Stelle der Ahlsburg den Namen Baurochsenburg42 nennt. Eine aus dem Jahre 1682stammende Karte des Com- munionharz-Vermessers Joh. Zach. ERNST gibt für den Nordwesthang des Bauerberges zwi­ schen der Schmalen Scheide und dem Zwisseltal den Forstortnamen Bauerochsenberg 43 an. In diesem Areal liegt allerdings nicht mehr die Ahlsburg bzw. der ehemalige Stapelburger Viehhagen, sondern der Reiche Stollen, die sogenannte Eckerhöhle. RIEFENSTAHL (1987) S. 14 hält es dennoch für möglich, daß ein Zusammenhang mit dem Viehhagen bei der Ahlsburg bestehen könnte, weil die Bezeichnung mitunter auch in Bauerochsenburg wech­ seln würde, wie z. B. bei der bereits erwähnten Karte, die um 1700 entstand. Er verweist aber zugleich darauf, daß der 1,5 km nördlich im Harzburger Forst gelegene Wartenberg ebenfalls Bauerochsenberg genannt wurde, weil (nach WIERIES (1937) S. 118) die Landbevölkerung des Amtes Harzburg dort Weiderechte besaß. Andererseits darf man wohl annehmen, daß der Communionharz-Vermesser, der die Arbeit im Forst etwa 35 Jahre nach den Kriegsereignis­ sen beendet hatte, über eine zeitweilige Nutzung der seit 1644 aktenkundig gewordenen strit­ tigen Holzstätte jenseits der Ahlsburg als Viehhagen informiert gewesen sein müßte.

Nach dem zu urteilen, was der Volksmund berichtet, scheint sich das Leben der Einwohner Stapelburgs während ihrer mehrwöchigen Flucht vor Kriegsgefahr im Jahre 1644 vorwiegend im Ahlshai jenseits der Ahlsburg abgespielt zu haben. Die bisher genannten Autoren stützen sich beim Erwähnen der Flucht der Stapelburger vor Kriegsgefahr auch immer nur auf das schon von DELIUS (1814) in diesem Zusammenhang genannte Gesuch aus dem Jahre 1644. Erst der spätere Stapelburger Pastor F. GROßE (1931) S. 10 nennt uns ein ähnliches Ereignis, das sich aber schon 19 Jahre früher zugetragen haben soll44. Ihm haben für seine detaillierten Angaben über diese Kriegzeit schriftliche Nachrichten Vorgelegen. Aus welcher Quelle die uns interessierenden Angaben stammen, ist allerdings nicht genau zu ersehen. So hätten im Herbst 1625 Wallensteinsche Truppen Stapelburg und umliegende Orte besetzt. Die Ein­ wohner Stapelburgs sollen aus Furcht ihre wertvollste Habe in die Kirche geschafft haben, aber auch diese sei geplündert worden 45. Vor dem Eintreffen von Reiterei und Fußvolk ver­ ließen am 22. November 1625 die Stapelburger Bauern mit dem Amtsschreiber Heinrich BRAUNS und anderen herrschaftlichen Knechten den Ort fluchtartig „und brachten sich und ihre letzte Habe in ein sicheres Waldversteck.“ Wo sich dieses befand, konnte auch GROßE nicht ermitteln, denn er fragt: "Gern wüßten wir auch Näheres über ihren heimlichen Zufluchts­ ort." Daß die Ortsüberlieferung von einem „Sechswochenbett“ am Fuße der Ahlsburg im Eck­ ertal berichtet, wo sich die Flüchtlinge aufgehalten haben sollen, hält GROßE für glaubhaft und meint, daß die Gegend an der Ahlsburg durchaus in Frage käme. Schließlich zitiert Pastor GROßE noch die Angaben von GROSSE (1929) S. 40 mit den darin enthaltenen Zitaten, die eine Höhle unter der Ahlsburg bzw. im Forstort Schmale Scheide und das Gesuch von 1644 nennen, ohne aber selbst eine Höhle als Zufluchtsort anzugeben. Er hält wohl doch die Ge­ gend unter den Hausmannsklippen, also den Forstort Ahlshai, als das ursprüngliche Waldver­ steck der Stapelburger, denn er vermutet, daß es sich „hier um einen Zufluchtsort handelt, der schon einmal 19 Jahre früher benutzt worden ist!“ Aber auch GROßE gelang es nicht, den Nachweis zu führen, daß der Überlieferung zufolge die Stapelburger dort auch mit ihrem Pfar­ rer Trost und Erbauung gesucht und Felsblöcke als Kanzel und Taufstein gedient haben sol­ len. Schließlich kommt der Autor zu der Erkenntnis, die auch noch heute gelten kann, daß das Waldversteck im Eckertal eine Fülle geheimnisvoller Erinnerungen birgt.

Die angebliche Kindstaufe während der Kriegszeiten unter der Ahlsburg bzw. den Haus­ mannsklippen durch einen Stapelburger Pastor ist bisher durch Kirchenbucheintragungen nicht zu belegen. Im Unterschied dazu bescheinigt das llsenburger Kirchenbuch mehrere Taufen im Sommer des Jahres 1641 im Borkenzelt am Westerberg. Zufluchtsort der llsenbur­ ger war in dieser Zeit die südliche klippenreiche Gipfelfläche des Westerberges 46. Für den be­ nachbarten Amtsbezirk Harzburg im Braunschweigischen konnte dies WIERIES (1907) S. 216 an drei verschiedenen Örtlichkeiten im Harzburger Forst nachweisen. Er zitiert auch eine Ein­ tragung im Kirchenbuch von Neustadt unter der Harzburg aus dem Jahre 1636, die belegt, daß eine namentlich genannte alte Frau aus Stapelburg, die wegen großer Kriegsgefahr in den Schimmelwald (heute Schimmerwald) geflohen war, zu Ostern des genanntes Jahres dort gestorben und in Neustadt bestattet worden ist.

Einen solchen Nachweis für Stapelburg anhand von Kirchenakten zu führen, gestaltet sich schwierig, wahrscheinlich unmöglich. Die Stapelburger Pfarrstelle war während des 30jähri- gen Krieges nicht ständig besetzt. Sollte die überlieferte Taufe während der Flucht der Stapel­ burger im November 1625 stattgefunden haben, würde diese in die Zeit gefallen sein, in der Pfarrer Konrad RO(H)DEMANN zu die Pfarrgemeinde Stapelburg mit betreute. Er starb im Sommer 1626 wie viele andere Pfarrer vermutlich an der Pest. Nach diesem versorgte für kurze Zeit der alte Pastor Joh. KÜNNE aus Schauen auch die Gemeinden Abbenrode und Stapelburg und diesen Ort erneut von 1639 bis 1640. Von 1643 bis 1647 war Joh. Elemann ROVER Pastor in Stapelburg. Er soll dort während seiner vierjährigen Amtszeit 131 Kinder getauft, 24 Paare getraut und 121 Personen bestattet haben 47. Das älteste erhaltene Stapel­ burger Taufregister beginnt jedoch erst 1651, somit nach der Amtszeit des Pastors ROVER und sieben Jahre nach der angeblichen Taufe unter der Ahlsburg. Die erste Eintragung im Sterberegister stammt aus dem Jahre 1702 48. Woraus BERGNER u. JACOBS (1913) S. 128 ihre Kenntnis über die Amtshandlungen des Stapelburger Pastors ROVER geschöpft haben, ohne daß aus dieser Zeit Kirchenbücher erhalten sind, wird hier nicht mitgeteilt. Aus dem handschriftlichen Nachlaß von JACOBS geht jedoch hervor, daß dieser die Angaben im Jahre 1903 vom damaligen Pfarrer in erhalten hat. Dem Pastor ROVER aus Stapelburg war im Jahre 1647 die Pfarrstelle zu Heudeber übertragen worden 49. Es ist wohl anzuneh­ men, daß die Angaben über dessen Amtshandlungen in Stapelburg persönlichen Auf­ zeichnungen des Pastors ROVER entnommen wurden, die sich 1903 im Pfarrarchiv zu Heu­ deber befanden. Falls sich diese Aufzeichnungen bis heute erhalten haben sollten und auf­ findbar sind, könnten diese sehr wahrscheinlich zur Klärung der Frage wesentlich beitragen, ob im Kriegsjahre 1644 eine Taufe nicht in der Kirche zu Stapelburg, sondern, wie die Überlie­ ferung berichtet, in der Nähe der Ahlsburg stattgefunden hat. Wäre dies der Fall gewesen, kann man wohl einen Hinweis auf diesen außergewöhnlichen Ort für eine solche Amtshand­ lung in den persönlichen Aufzeichnungen des Pastors ROVER erwarten. Bis heute müssen wir uns aber mit der Feststellung begnügen, daß im Unterschied zu Kindstaufen während des 30jährigen Krieges unter ähnlichen Verhältnissen in llsenburg und im benachbarten Amt Harzburg im Falle Stapelburg kein Nachweis erbracht worden ist. Damit soll nicht gesagt sein, daß die im Volksmund überlieferte Taufe unter der Ahlsburg als unrealistischer Gedanke ab­ zulehnen ist.

Merkwürdig ist, daß WIERIES (1907) ebenso wie schon DELIUS (1814) die nur etwa 1,25 km Luftlinie von der Ahlsburg entfernte sogenannte Eckerhöhle als Zufluchtsort der Stapelburger in der Khegszeit nicht erwähnen. Auch GROßE (1931) S. 10 nennt diese nicht selbst; er be­ zeichnet die Stelle immer nur als Waldversteck. Hat WIERIES von seinen Stapelburger Ge­ währsleuten, die ihm den Taufstein zeigen wollten, nichts von der Höhle erfahren? In den Jahren 1904 und 1905, also nur wenige Jahre, bevor WIERIES seine Abhandlung veröffent­ lichte, führte ein Stapelburger Steinbruchaufseher einen Urlaubsgast in den Reichen Stollen, worauf wir schon im Abschnitt 3.1 aufmerksam machten. Wir müssen folglich zur Kenntnis nehmen, daß die sogenannte Eckerhöhle ursprünglich in zwei alten Harz-Reisehandbüchern aus den Jahren 1829 und 1846 erwähnt wird. Erst GROSSE (1929) S. 40 und FISCHER (1930) S. 197 greifen die Deutung des Reichen Stollens als Zufluchtsort der Stapelburger wieder auf. GROSSE, der das Reisehandbuch von 1829 und die Ausführungen von WIERIES (1907) zitiert, ergänzt diese Angaben in sehr bestimmter Weise, indem er schreibt: „Die Zufluchts­ höhle ist noch heute erkennbar unterhalb der Ahlsburg an der Ecker in der sogen, schmalen Scheide (im Volksmund: Spörenstollen).“50 FISCHER äußert sich nur wenig später etwas zurückhaltender, als er den Reichen Stollen meint, den er hier als Höhle bezeichnet, in dieser auch das Loch der Venetianer sieht und schließlich folgert, daß dies vielleicht die geräumige Höhle der Stapelburger unterhalb der Ahlsburg gewesen sein könnte. Um überhaupt eine ungefähre Vorstellung davon zu erhalten, in welchem Umfange diese Unterschlupf geboten haben könnte, sollen einige bekannte Größen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Aus Abschnitt 3.3 geht hervor, daß der Reiche Stollen im April des Jahres 1652 20 Schritte weit in den Berg hinein führte. Das ist nicht ganz die Hälfte seiner heutigen Länge (siehe Abschnitt 4.1). Wir unterstellen einmal, daß der Stollen schon im Jahre 1644 bis zu dieser Länge vorgetrieben war und den heutigen Quer­ schnitt von etwa 1,8 m Firsthöhe und 1,2 m Sohlenbreite besaß. Wenn wir diesen angenähert als gleichschenklig-spitzwinkliges Dreieck betrachten, ergibt das eine Fläche von 1 m2 und bei 18 m Länge einen Hohlraum von 18 m3. Diesen wird man unter Berücksichtigung seiner geometrischen Gestalt wohl kaum als geräumig bezeichnen dürfen. Schließlich handelt es sich um einen im Gangerzbergbau üblichen Stollen, nicht um den Weitungsbau in einer Lagerstätte und schon gar nicht um eine Karsthöhle, wie sie im Elbingeröder Komplex anzu­ treffen sind.

Der schon oben genannte Örtlichkeitsname Sechswochenbett, der für den Unterschlupf der Einwohner Stapelburgs überliefert ist, kann wohl als Anhaltspunkt dafür gelten, daß dieser einen mehrwöchigen Aufenthalt gewährte. Deshalb wird man annehmen dürfen, daß der Stollen nicht mehr als 20 Erwachsenen und 10 Kindern als Lagerstatt gedient haben könnte.

Das Ermitteln der Einwohnerzahl Stapelburgs zu dieser Zeit, die zu einem Vergleich benötigt wird, ist problematisch, weil verläßliche Angaben darüber fehlen. Wenn wir dies hier dennoch tun, geschieht das in dem Bewußtsein, daß das Ergebnis nur als grobe Schätzung zu bewer­ ten ist. Aus Mangel an geeigneten Daten müssen wir uns jedoch damit begnügen. Die nach­ stehenden Angaben sind sämtlich BERGNER u. JACOBS (1913) S. 127 und der Abhandlung von JACOBS (1879) S. 111 entnommen. Danach gab es 1567 in Stapelburg 58 Hauswirte als Inhaber der 58 Reihehäuser 17 Kossatenhöfe 11 Altanbauer 27 spätere Neuanbauerstellen, somit 113 Hausstellen. Dazu kam die herrschaftliche Dienerschaft der Burg bzw. des Burg­ gutes mit (1573) 14 erwachsenen Personen.

Andererseits werden für das Jahr 1573 nur 28 Hauswirte des Dorfes angegeben. Doch in die­ sem Falle handelt es sich offenbar nur um die Teilnehmer am Grenzzuge um Stapelburg vom 3./4. September des genannten Jahres 51, nicht aber um die Dorfbevölkerung. Für das Jahr 1702 wird diese mit 243 Personen angegeben. Aus dem Verhältnis der Geburten (131) zu den Sterbefällen (121) während der Amtszeit des bereits erwähnten Stapelburger Pastors ROVER in den Kriegsjahren 1643 bis 1647 ergibt sich interessanterweise eine leicht steigende Ten­ denz der Einwohnerzahl, keinesfalls also ein Rückgang. Rechnet man nun auf jede der im Jahre 1567 vorhandenen Hausstellen und auf jede der späteren Neuanbauerstellen des Dor­ fes 2 Erwachsene und 1 Kind, so ergeben sich etwa 330 Einwohner. Das sind rund 90 Personen mehr als die für das Jahr 1702 angegebene Zahl. Die hierfür in Frage kommenden Gründe sind nicht bekannt. Doch um die eingangs gestellte Frage beantworten zu können, ob die sogenannte Eckerhöhle den Stapelburgern im Jahre 1644 als Zufluchtsort gedient haben könnte, reichen uns die überschläglich ermittelten Zahlenwerte aus. Danach hätten von mehr als 300 Einwohnern nur etwa 30, also etwa ein Zehntel, in diesem Stollen für mehrere Wochen Platz gefunden. Somit wäre der größte Teil der Dorfbevölkerung auf ein anderes Versteck angewiesen gewesen. Daß die Stapelburger die sogenannte Eckerhöhle kannten, wird wohl niemand bestreiten wollen. Der Stollen hätte sich als Versteck für wichtige Dokumente des Dorfes und anderes wertvolles Eigentum geeignet, zumal die Dorfkirche dafür keine Sicherheit geboten hatte 52. Auch für die von den Kriegswirren heimgesuchten Einwohner Stapelburgs kann das gelten, was WIERIES (1907) S. 202 von den benachbarten Bewohnern des Amtes Harzburg berich­ tet: viele seien dauernd im Walde gewesen, wohin man kaum folgen konnte, und die anderen hätten sich daran gewöhnt, bei Gefahr im Dickicht und zwischen unzugänglichen Klippen zu verschwinden. Das hat RIEFENSTAHL auch für die llsenburger nachgewiesen. Er sieht darin einen Grund zu fragen, ob die Talaue der Ecker zwischen der Ahlsburg und den Hausmanns­ klippen für die Stapelburger als sicher genug gelten konnte. Seiner Ansicht nach hätte sich der klippenreiche Berggipfel des Forstortes Ahlsburg als Fluchtort besser geeignet53.

Als Ergebnis dieser Betrachtungen können wir nun folgendes festhalten: Die im Volksmund überlieferte Flucht der Stapelburger Dorfbewohner im Kriegsjahre 1644 in den seit 1652 als Reicher Stollen bekannten, aber schon früher vorhandenen unterirdischen Hohlraumn am Fuße des Bauerberges an der Ecker läßt sich durch zeitgenössische Nach­ richten nicht belegen. Über die Flucht in eine Höhle im Jahre 1644 berichten erstmals zwei Reisehandbücher für den Harz aus den Jahren 1829 und 1846, die als Stelle dieser Höhle den Felsen unter der Ahlsburg nennen. Diese Angaben sind nicht haltbar. Es wird ein Felshang an der Ecker unterhalb der Ahlsburg gemeint sein, vermutlich derjenige, in den der Reiche Stol­ len hineinführt. Dieser hätte aber nur einer im Verhältnis zur Einwohnerschaft von Stapelburg sehr begrenzten Zahl von Personen für mehrere Wochen Platz bieten können. Deshalb ist wohl eher daran zu denken, daß dieser Stollen als Versteck für Dokumente und wertvolle Ge­ genstände benutzt worden ist. Für zutreffender halten wir die Nachricht, daß die Stapelburger schon am 22. November 1625 vor Kriegsgefahr in ein sicheres Waldversteck geflohen waren.

Auch für die überlieferte Errichtung eines Hägens für das Vieh der Stapelburger im Forst an der Ecker im Jahre 1644 haben sich bis heute keine Belege gefunden, ebenso nicht für eine dort abgehaltene Taufe. Wir zweifeln jedoch nicht daran, daß allen durch den Volksmund überlieferten Nachrichten ein realer Kern zugrunde liegt. Er ist in dem durch die Wirren des 30jährigen Krieges hervorgerufenen Zwang zur Flucht an sichere Örtlichkeiten zu suchen. Nachgewiesene Fluchtorte der llsenburger und Harzburger Einwohner lassen jedoch Zweifel aufkommen, ob die Talaue der Ecker zwischen der Ahlsburg und den Hausmannsklippen für die Stapelburger dafür günstige Voraussetzungen besaß.

3.4.2 Loch im Brandenberg

Als die älteste Nachricht von den Venetianern im Harz bezeichnet GROSSE (1925) S. 569-570 die im Berg- und Salzwerksbuch des Nordhäuser Arztes David KELLNER54 vom Jahre 1702 abgedruckte Fundweisung aus einem Walenbuch, die ihrem Inhalte nach schon aus dem An­ fang des 17. Jahrhunderts stammen würde. Die wohl ursprüngliche und vollständige Fassung gibt GROSSE (1931) S. 133 wie folgt an: „Item bey llsenburg in der Eicker hat es ein loch in dem brandberge in welchem viel guthes stecket wer es findet der hat sein lebtage brod genung.“ Er geht davon aus, daß hier Eicker gleich Ecker zu setzen ist55. Eine inhaltlich gleiche, jedoch gekürzte Fassung dieser Walenbuchnotiz hatte schon wenig früher FISCHER (1930) S. 197 als Zitat aus BRÜCKMANNs „Unterirdische Schatzkammer...“ angegeben56. Erst sehr viel später erfahren wir von RIEFENSTAHL (1991,1993b) erneut von diesem in Venetianersagen erwähnten Loch.

FISCHER folgert aus der Lagebeschreibung in der Fundweisung, daß dieses Höhlenloch, wie er es hier nennt, auf der llsenburger Seite der Ecker und unmittelbar am Ufer zu suchen ist und meint, daß weiter oberhalb der Höhle der Breitenberg liegt, der früher vielleicht Brandenberg geheißen hat. GROSSE verweist mit Recht darauf, daß der nordöstlich vom Bauerberg liegen­ de und durch das Tuchfeldstal von diesem getrennte Breitenberg aber kaum bis zur Ecker herabreichen würde und gibt zu bedenken, daß es flußaufwärts an der Ecker im Zillierwald einen im Jahre 1738 erwähnten Brandigen Kopf gegeben habe 57. Die daraus abzuleitende Frage, ob mit dem Loch im Brandenberg etwa die im Abschnitt 3.4.5 genannte „Höhle“ am Dielenwegskopf gemeint sein könnte, hätte wohl eine gewisse Berechtigung; sie ist aber nicht mehr zu beantworten. Vielleicht ist der Brandige Kopf auch mit den ebenfalls von GROSSE (1929) S. 60 aufgeführten Feuerköpfen zwischen dem Gr. Maitzental und dem Kl. Frankental nordöstlich des benachbarten Forstortes Spörenwagen identisch. In diesem Falle könnte eine Begehung weiterhelfen, wenn durch diese dort auch ein „Loch“ und möglicherweise alte Schlackenreste nachgewiesen werden könnten5Ö.

Weshalb unserem Stolleneingang der Name Loch beigelegt worden sein könnte, wird späte­ stens verständlich, wenn man diesen vom linken Eckerufer aus betrachtet, wie das z. B. Abb. 6 zeigt. Aber auch derjenige, der vor der dunklen Öffnung am Steilhang stand und den Grund ihrer Entstehung nicht mehr kannte, wird diese wohl als Loch im Gedächtnis behalten haben (siehe Abb. 4-6). So wird dieser Name wohl entweder im Volksmunde entstanden oder aber von Goldsuchern, Schatzgräbern usw. als Fundpunktbezeichnung gebraucht und überliefert worden sein. Deshalb glauben wir, der Ansicht von RIEFENSTAHL folgen zu können, der in diesem „Loch“ das Mundloch des Reichen Stollens und somit des hier besprochenen Auf­ schlusses sieht 59.

3.4.3 Schösserstollen

Im Zusammenhang mit Bergbauversuchen im Eckertal erwähnt SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91 ein Mutgesuch Wernigeröder Bürger vom 13.08.1607 „wegen Aufnahme des Schösser­ stollens an der Ecker“, das jedoch nicht berücksichtigt worden sein soll. Unter diesem Datum erinnert ein Melchior RÖDER aus Wernigerode zugleich im Namen seiner Mitgewerken Hans MÜLLER, Joachim SIEVERTZ (SIEBERT) und Andreas SPENGELER in einem Schreiben an die Grafen JOHANN und HEINRICH, daß ihm vom seeligen Grafen WOLF ERNST bereits im Jahre 1603 ein Mutzettel für den Erbstollen auf der Heiligen Dreifaltigkeit am Ruchberge aus­ gestellt worden sei. Er wolle aber den genannten Stollen nicht allein aufnehmen. Deshalb bit­ tet er darum, auch mit dem „Schiffer Stollen an der Ecker gelegen und zu S. Johann genannt“ und mit den „dabei liegenden Schlacken“ beliehen zu werden, die er zum Zusatz benötigen würde. RÖDER bietet schließlich an, eine Probe auf 30 Zentner ansetzen zu wollen, falls ihm dies gestattet würde. Nachrichten darüber, daß ihm über den „Schiffer Stollen“ ein Mutzettel ausgestellt wurde, haben wir nicht gefunden60.

Woher der Name Schösserstollen kommt, den SCHLEIFENBAUM angibt, ist nicht bekannt. Der Familienname eines früheren Gewerken scheint es nicht zu sein, denn das SPENGLERsche Namensverzeichnis der Gewerken des Wernigerödischen Bergwerks enthält diesen nicht61. Wahrscheinlicher wäre es wohl, daß damit nicht ein Familienname, sondern eine Amtsbe­ zeichnung, der Schösser = Einnehmer, Verwalter von Zöllen, Gefällen und Abgaben, gemeint ist62. Zwar wird ein Christian KUNZE, Verwalter zu Drübeck, als Mitgewerke des Steigers Hans KUTSCHER, Muter und Lehnträger des Silberganges an der Ecker beim Reichen Stollen, erst 1660 erwähnt63. Doch in diesem Falle würde sich wohl der Name des KUTSCHER erhalten haben. Aber ein Joan (auch Joh.) SPIEß, Städt. Vogt zu Wernigerode, wird ab 1668 bzw. 1670 als Schösser bezeichnet. Doch dies geschieht nur im Zusammenhang mit dem Wismut-Berg­ werk am Beerberge und in der Dumkuhle des Hasseröder Reviers64, was möglicherweise für eine Verwechslung der Örtlichkeit sprechen würde. Auffällig ist dagegen, daß nach dem Mutgesuch von Wernigeröder Bürgern aus dem Jahre 1607 in der Nähe des von diesen auch gemuteten „Schiffer Stollen“, für den SCHLEIFEN­ BAUM (1894) S. 91 die Bezeichnung Schösserstollen angibt, Schlacken liegen sollen. Wenn solche bei den oben genannten aufgelassenen Bergwerken des Hasseröder Reviers gefun­ den werden sollten, spräche das wohl dafür, daß der Schösserstollen dort zu suchen wäre. Ist andererseits der Reiche Stollen damit gemeint, müßte es sich um die unterhalb der Pappen­ fabrik an der Ecker liegende Halde der ehemaligen Schülerhütte gehandelt haben, für die schon einmal im Jahre 1589 eine Konzession zum Schmelzen erteilt worden w a r65. Mög­ licherweise ist der im Mutgesuch des Melchior RÖDER aus dem Jahre 1607 enthaltene Name „Schiffer Stollen“ als Schösserstollen gelesen worden. Für diese Annahme wird auch gelten können, daß der Reiche Stollen auf einer Schichtfuge zwischen Quarzit und Schiefergestein angelegt und, wie SCHLEIFENBAUM (1894) S. 92 mitteilt, der Aushieb „in mildem Thonschie­ fer erfolgt ist“.

In Betracht gezogen werden muß aber auch der Hinweis des llsenburger Hüttenfaktors BRANDES in dessen Bericht vom 25. Januar 1840 über die Befahrung des wieder aufgenom­ menen Reichen Stollens. Danach sollen sich eckeraufwärts am gleichen Ufer wie dieser und ebenfalls nahe über dem Fluß in Abständen von jeweils etwa 200 Schritten noch zwei Stollen oder Schächte befinden, deren Namen damals offenbar schon in Vergessenheit geraten waren. Dieser Lagebeschreibung nach müßte der letzte Stollen oder Schacht wohl in der Nähe der Einmündung der beiden Zwisseltäler in die Ecker, also ungefähr auf halbem Wege zwischen dem Reichen Stollen und der Ahlsburg, zu finden sein. Es bietet sich an, künftig ein­ mal auf dort etwa vorhandene alte Schlacken zu achten, um einen Anhaltspunkt dafür gewin­ nen zu können, ob dort der von RÖDER gemutete „Schiffer Stollen an der Ecker gelegen und zu S. Johann genannt“ zu suchen ist.

Nach heutigem Erkenntnisstand muß also weiterhin offenbleiben, welchen Stollen SCHLEI­ FENBAUM mit dem nur von ihm genannten Schösserstollen an der Ecker gemeint hat.

3.4.4 Lotte-Stollen

Nur von SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91 erfahren wir, daß der Reiche Stollen auch unter dem Namen Lotte-Stollen bekannt gewesen sein soll. Ein Gewerke mit Namen LOTTE hätte als Anteilseigner dieses Bergwerks „sein ganzes Vermögen“ eingebüßt. Weiter wird nichts mitge­ teilt, auch nicht das Jahr dieser Begebenheit. Den Namen LOTTE enthält weder das SPENGLERsche Namensverzeichnis der Gewerken des Wernigerödischen Bergwerks noch das Verzeichnis der Gewerken des Reichen Stollens. In beiden ist jedoch ein H.(err) Johann LOFF angegeben, der sich mit 2 1/2 Kuxen, einer im Vergleich mit anderen Gewerken sehr geringen Zahl von Anteilscheinen, am Bergwerk beteiligt hatte66. Hier wäre ein Verlesen oder Verschreiben von LOFF und LOTTE wohl denkbar, weil die Handschrift des Namens Aus­ legungen zuläßt. Aber wir möchten doch zu bedenken geben, ob die kleine Zahl von Kuxen des LOFF dessen ganzes Vermögen ausgemacht hat. Der Verlust der anderen Gewerken müßte dann ein Mehrfaches betragen haben und wäre deshalb wohl eher überliefert worden.

Eine andere Herkunft der hur von SCHLEIFENBAUM gebrauchten Bezeichnung für den Reichen Stollen kommt der Wahrheit wohl etwas näher. Im Abschnitt 3.3 hatten wir die schließlich erfolglos gebliebenen Versuche des Darlingeröder Försters F. LOTZ zur Wieder­ aufnahme des Reichen Stollens in den Jahren 1838-1840 ausführlicher beschrieben. Dafür hatte LOTZ zwei Bergleute und zwei Tagelöhner eingesetzt; zum Stollen- und Schachtausbau hatte LOTZ das erforderliche Grubenholz von der Forstverwaltung auf eigene Kosten bezo­ gen. Überschläglich waren für dieses Unternehmen Kosten in Höhe von mehreren hundert Talern angefallen, die LOTZ aus eigener Tasche vorgeschossen hatte. In seiner Mitteilung über die Einstellung der Versuchsarbeiten im Jahre 1840 begründete Förster LOTZ diese auch mit dem Hinweis darauf, von seiner Seite nicht „noch mehr Geld daran zu wenden.“ 67 Denkbar wäre, daß im Volksmund der nachfolgenden Zeit daraus „das ganze Vermögen“ ge­ worden ist, wie SCHLEIFENBAUM berichtet. Wahrscheinlich wird in der mündlichen Überlie­ ferung aus LOTZ schließlich LOTZE und LOTTE geworden sein. Anzunehmen ist, daß SCHLEIFENBAUM die Akte von 1838-1840 nicht eingesehen hat, denn er geht auf ihren Inhalt nicht ein. Bis zu seiner Veröffentlichung im Jahre 1894 waren seit der Einstellung der Ver­ suchsarbeiten immerhin mehr als 50 Jahre vergangen, in denen die Legende vom Lotte-Stol­ len wohl entstanden sein mag.

3.4.5 Spörenstollen

Nach GROSSE (1929) S. 40 soll die Zufluchtshöhle der Stapelburger im 30jährigen Kriege, die noch heute erkennbar unterhalb der Ahlsburg an der Ecker liegen würde (vgl. Abschnitt 3.4.1), im Volksmund auch Spörenstollen genannt worden sein. Dieser Name wird in der von uns herangezogenen Literatur nur einmal erwähnt. Bekannt ist aber ein Forstort Spörenwagen am Nordrand des Unteren Zillierwaldes zwischen Eschenbach (-born) und Großem Gierstal, dessen Schreibweise sich im Laufe der Zeit änder­ te (GROSSE (1929) S. 133; RIEFENSTAHL (1987) S. 177). Dieser Forstort liegt etwa 3,3 km (Luftlinie) südwestlich des Reichen Stollens.

RIEFENSTAHL (1993a) erwähnt eine (weitere) „künstliche Höhle“ am Dielenwegskopf, die dicht am Aufstiegsweg zum Scharfenstein hin gelegen haben s o ll68. Die Entfernung dieser südwestlich vom Forstort Spörenwagen gelegenen „Höhle“ beträgt 1,5 km Luftlinie von die­ sem, somit 4,8 km vom Reichen Stollen. Heute ist dieser unterirdische Hohlraum von der Eckertalsperre überflutet. RIEFENSTAHL vermutet, daß hier im 16. Jahrhundert nach Eisenerz geschürft worden ist. Daß diese „Höhle“ im (Stapelburger?) Volksmund den Namen Spören­ stollen bekommen haben könnte, ist nicht auszuschließen, denn der Weg dorthin führte durch den Forstort Spörenwagen. Wenn dieser Aufschluß am Dielenwegskopf schon im 16. Jahr­ hundert durch Bergbauunternehmungen entstanden ist, könnte er den Stapelburgern im 30jährigen Kriege als Unterschlupf gedient haben, vorausgesetzt, dieser hätte den notwendi­ gen Platz geboten. Das kann allerdings aus den schon genannten Gründen heute nicht mehr festgestellt werden, so daß diese Frage offen bleiben muß.

Die Gegend am Dielenwegskopf war den Stapelburgern als Eckersägemühlenplatz bekannt. Dort befand sich bis 1609 eine Sägemühle; daher der Name. Aus dieser Zeit ist auch bekannt, daß die Stapelburger diese Örtlichkeit als Sommerweide für ihr Vieh nutzten. Daher wäre es nicht überraschend, wenn sich das „sichere Waldversteck“ der Stapelburger während des 30jährigen Krieges hier befunden hätte69.

Dem Reichen Stollen eindeutig zuzuordnende schriftliche Nachrichten sind dagegen erst seit 1652 überliefert. Im April dieses Jahres prospektierte ein Steiger und Rutengänger aus Claus­ thal auch den Silbergang an der Ecker sowie den Reichen Stollen dort und gab an, daß dieser 20 Schritte in den Berg führen würde 70. Diese Länge dürfte der Reiche Stollen wohl auch schon im Kriegsjahre 1644 erreicht haben, mit der sich die Stapelburger als Unterschlupf oder als Depot für wertvolle Gegenstände hätten begnügen müssen. Andererseits spricht wohl die ziemlich große Entfernung zwischen Stapelburg und dem Dielenwegskopf für eine höhere Sicherheit der Einwohner Stapelburgs in Kriegszeiten, zumal diesen die Gegend bekannt war.

Auf eine „Höhle“ in dieser Gegend könnte auch der 1578 erstmals erwähnte Örtlichkeitsname „Heintzmanns Mutter Hoel“ zurückzuführen sein, die in Höhe der Muxklippe etwa 1 km unter­ halb des Dielenwegskopfes an der Ecker zu suchen wäre. Eine zweifelsfreie Deutung des Namens ist bisher nicht gelungen. Diese Stelle liegt dem Forstort Spörenwagen auch näher als der Dielenwegskopf. Über eine Höhle gegenüber der Muxklippe ist nichts bekannt, doch kann man bei den zahlreichen Schürfversuchen in dieser Gegend an der Ecker durch Men­ schenhand geschaffene Hohlräume nicht ausschließen71.

Festzuhalten bleibt, daß Herkunft und Bedeutung des nur von GROSSE genannten Namens Spörenstollen, der dem Volksmunde entstammen soll, sich nicht eindeutig klären lassen. Eine Identität dieser Örtlichkeit mit dem Reichen Stollen kann nicht nachgewiesen werden, obwohl GROSSE eine solche ohne Zweifel unterstellt.

Bergbauliche Versuchsarbeiten an der Ecker zwischen den Forstorten Spörenwagen und Dielenwegskopf können unterirdische Hohlräume hinterlassen haben. Der am Dielenwegs­ kopf ist heute nicht mehr zugänglich. Ob an den anderen genannten Örtlichkeiten solche anzutreffen sind, ließe sich nur durch Begehung klären. Da die Gegend am Dielenwegskopf von den Stapelburgern als Weideplatz genutzt worden sein soll, spricht einiges dafür, daß diese abgelegene Gegend sich als das überlieferte „sichere Waldversteck“ während des 30jährigen Krieges angeboten hätte.

4 Ergebnisse von Begehungen des Stollens

4.1 Gegenwärtiger Zustand Die Lage des von uns begangenen Stollens ist aus Abb. 1 zu ersehen. Das Stollenmundloch (Abb. 6) liegt am Fuße des Bauerberges in einem Steilhang wenige Meter über dem Flußbett am rechten Ufer der Ecker. Auf der Höhe über dem Steilhang wurde vor Errichtung der Grenz­ anlagen ein Steinbruch betrieben, von dem noch einzelne geringe Bauwerksreste vorhanden sind. Die Ecker bildet hier die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Das Stollenmundloch (Abb. 4 u. 6) hat annähernd die Form eines spitzwinkligen Dreiecks. Die linke Wand besteht aus hellem (sandfarbenen) Quarzit, der mit etwa 60-70° einfällt, die rechte Wand aus schwarzblauem Schiefer. An diese rechte Wand lehnt sich der leicht fluß­ abwärts geneigte starke Stamm einer alten Fichte an, deren kräftige Wurzeln diese Felswand durchdrungen haben und diese auch oberflächlich umklammern. Dies dürfte die Ursache dafür gewesen sein, daß aus dem First des Mundloches Gesteinsschutt und ein großer Block herausgebrochen sind und den Einstieg in den Stollen teilweise verschüttet und dadurch ein­ geengt haben. Welche Stelle der auf Abb. 4 links unten zu erkennende große Gesteinsblock ursprünglich eingenommen hat, zeigt die umwallte lange Narbe am Stammfuß der alten Fichte noch deutlich an. Dieser Verbruch muß später als 1840 eingetreten sein, denn die in die linke Felswand eingemeißelten Zeichen (Abb. 3 u. 7-9) befinden sich nur wenige Hand­ breiten über dem heutigen Niveau. Man würde diese hier wohl nicht in gebückter Haltung in den Felsen gehauen haben. Auch im Bericht von SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91, 92 über seine Befahrung des Reichen Stollens ist nichts enthalten, was auf diesen Versturz hindeuten könnte. Erst FISCHER (1930) S. 197bemerkt, daß der Einstieg durch nachstürzendes Gestein enger geworden ist, was den Zutritt etwas erschweren würde. Das ist auf seiner Zeichnung des Mundloches (Abb. 5) vorn links unten auch andeutungsweise zu erkennen. Die ursprüng­ liche Sohle des Mundloches muß also tiefer gelegen haben; darauf deutet auch das kurze Gefälle der Sohle gleich hinter dem verbrochenen Einstieg hin.

Die Felsritzungen in diesem Bereich werden im folgenden Abschnitt ausführlich behandelt.

Der Stollen ist in nord-südlicher Richtung von etwa 27° vorgetrieben worden. Die mit Stahl­ bandmaß ermittelte Länge beträgt ca. 40 Meter. Als Firsthöhe wurden, abgesehen von verbro­ chenen Abschnitten, etwa 1,80 m ermittelt. Der Querschnitt wird durch die Steilstellung der linksseitigen Quarzitbänke und dem darunter und rechtsseitig abgebauten Schiefer bestimmt. Einige auf der Sohle liegende größere Gesteinsstücke haben sich wahrscheinlich vom First gelöst. Verbruchstellen liegen bei 18 m und zwischen 30 und 35 m. Dahinter verengt sich der Stollen stark bis zum alten Abbaustoß. Die rechte Wand (Schiefer) weist vereinzelt Tropfstel­ len auf; stehendes oder fließendes Wasser auf der Sohle wurde nicht angetroffen. In Nestern und in schmalen Gängen auf Schichtflächen tritt stellenweise vermutlich Eisenglanz, vorwie­ gend im Schiefer, auf. Vorkommen von Schwefelkies oder Kupferkies haben wir nicht beob­ achtet.

Auf Reste von Grubenholz, das bei der Wiederaufnahme des Reichen Stollens in den Jahren 1838-1840 zur Auszimmerung eingebracht worden war (siehe Abschnitt 3.3), sind wir nicht gestoßen. SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91 u. 92 erwähnt solche nicht, obwohl C. SCHACHT (1925 briefl. an GROSSE) über „zertrümmerte Grubenstempel“ berichtet, die er bei Bege­ hungen des Stollens in den Jahren 1904 und 1905 noch antraf72. RIEFENSTAHL bemerkte bei einer Begehung des Stollens im Frühjahr dieses Jahres wenige Meter vor dessen Ende einen etwas größeren Hohlraum. Kurz zuvor hatte ihnrrein Besucher, der ebenfalls im Reichen Stol­ len gewesen war, mitgeteilt, daß er glaube, den Anfang eines Querschlages angetroffen zu haben 73. Sollten diese Beobachtungen sich künftig als zutreffend erweisen, könnten diese entweder die Aussagen der Muter des Reichen Stollens aus dem Jahre 165974 oder die Anga­ ben aus dem Befahrungsbericht des llsenburger Faktors BRANDES vom Januar 1840 ^b e ­ stätigen, auf die wir schon im Abschnitt 3.3 eingegangen sind.

Bemerkenswert ist, daß etwa 20 bis 30 Meter flußaufwärts vom Stollen eine alte Furt die Ecker diagonal quert (Abb. 10,11). Der am linken Ufer herabführende Hohlweg ist besonders tief eingeschnitten. RIEFENSTAHL fand diesen westlich der Ecker in einem alten Meßtischblatt (Bl. 2304) eingezeichnet. Die Topographen müssen diesem Hohlweg damals doch eine gewisse Bedeutung zuerkannt haben 76. Über diese alte Wegeführung, die an die­ ser Stelle die alte Grenze zwischen dem Herzogtum Braunschweig und der Grafschaft Wernigerode überschreitet, ist uns nichts bekannt geworden. In der Furt sind Packlagen aus größeren Gesteinsstücken noch deutlich zu erkennen (Abb. 10). Möglicherweise ist das beim Stollenvortrieb angefallene grobe Gestein dazu verwendet worden, denn auf dem hier nur wenig Platz bietenden rechten Eckerufer zwischen Stollenmundloch und Hohlweg liegt neben einer alten Buche nur noch eine niedrige Schüttung von splittrigem dunkelblauem Schiefer. Insgesamt werden bei den Vortriebs- und Gewinnungsarbeiten, die im Jahre 1652 etwa 20 Schritte in den Berg führten und in den Jahren 1659/60 und wieder von 1838 bis 1840 fortgeführt wurden, ungefähr 70 m3 Festgestein ausgeräumt worden sein. Welchen Anteil davon nutzbare Erze ausmachten, ist nicht bekannt; allem Anschein nach war dieser sehr gering. Das begründet auch die Annahme, daß die hier vorhandene Furt und die beiderseiti­ gen Hohlwege nicht nur für den Erztransport zur llsenburger Schmelzhütte angelegt bzw. durch diesen Verkehr so tief ausgefahren wurden.

Merkwürdig ist auch, daß der Weg auf dem rechten Eckerufer oberhalb der Furt nach Beob­ achtungen von RIEFENSTAHL in eine etwa 125 Meter lange und 25 Meter breite Terrasse übergeht, die an einem auch hier steil bis zur Ecker herabreichenden Berghang endet. Ein Weg sei hier nicht mehr zu erkennen. Daß man das beim Stollenausbau angefallene und für eine Verhüttung nicht geeignete Gestein bergwärts transportiert und hier planiert hätte, wäre zwar nachprüfbar, aber kaum anzunehmen. Wahrscheinlicher dürfte wohl sein, daß im 16. oder 17. Jahrhundert am Hang zwischen dem Gipfel des Bauerberges und dem Eckertal noch kein Holzabfuhrweg existierte77. Man schaffte das geschlagene Holz talwärts, weil das leich­ ter war, bis zur Terrasse, um es dort zu verladen und abzufahren. Möglicherweise diente diese zeitweise auch als Meilerstätte zur Gewinnung von Holzkohle für die Schmelzhütten. Das könnte noch auf eine Belehnung der VON CRAMM und VOM HUSE im Jahre 1496 mit den Holzbergen zwischen der Schmalen Scheide und den Zwisseltälern zurückgehen. Dazu ge­ hörte auch der Bauerberg. Die Wernigeröder Grafen machten es damals zur Bedingung, das geschlagene Holz zu verkohlen78. Die lange Zeit notwendige Abfuhr von Holz und Holzkohle aus dieser Gegend wird wohl als eigentliche Ursache für das Anlegen einer Furt und das Ent­ stehen von Hohlwegen oberhalb des Reichen Stollens angesehen werden müssen.

4.2 Felsritzungen im Eingangsbereich und ihre wahrscheinlichen Urheber

Unser besonderes Interesse galt der von HOMANN (1993) erstmals abgebildeten Felsritzung im Eingangsbereich des Stollens, die er unter mehreren möglichen von ihm beschriebenen Venedigerzeichen, vorzugsweise des Brockengebietes, nennt79. Der Verfasser hatte im Rah­ men eines Forschungsvorhabens im Harz die Anregungen insbesondere von GROSSE (1931) und später von LAUB (1969) aufgegriffen, auf weitere der bis dahin bekannten Venedi­ gerzeichen, insbesondere des Brockengebietes, zu achten. Die zielgerichtet vorbereitete zu­ meist schwierige Suche konnte mit einem unerwarteten Ergebnis abgeschlossen werden. Danach sind dem Geologen und Direktor des Dortmunder Naturkundemuseums im weiteren Brockengebiet fünf Venedigersteine bekannt geworden, deren Echtheit er als wohl bewiesen betrachtet. Drei weitere Steine mit Einritzungen, bei denen es sich um Venedigerzeichen han­ deln könnte, traf HOMANN am Rande von Harzflüssen bei Waschversuchen an 80. Eines die­ ser Zeichen ist das eingangs Genannte. Ihm ist es in überzeugender Weise gelungen, auch Zusammenhänge zwischen dem Kern von Venedigersagen aus dem Harz, der Mineraliensu­ che der Venediger im Harz und den Standorten der Venedigersteine bzw. -Zeichen nachzu­ weisen. Dadurch hat die Walenforschung im Harzgebiet zweifellos eine neue Qualität erreicht. Diese bedeutende Arbeit kann aber im Einzelfall, wie in unserem Beispiel, dem lokalgeschicht­ lich Interessierten Anlaß zur Diskussion in bezug auf solche Felsritzungen geben, deren Ent­ stehung und Bedeutung noch zweifelhaft ist.

Die durch mündliche Überlieferung fortgepflanzte Bezeichnung des hier interessierenden Aufschlusses als Eckerhöhle bzw. Höhle deutet zunächst auf einen natürlichen Hohlraum im anstehenden Gestein hin. Höhlen sind im Elbingeröder Komplex als Karsthöhlen häufiger und als von Menschenhand geschaffene unterirdische Hohlräume auch im Sandstein des Nord­ harzrandes anzutreffen81. Doch hat sich dies in unserem Falle, wie aus Abschnitt 3.3 hervor­ geht, als nicht begründet erwiesen. Ähnlichkeiten der von uns angetroffenen Felsritzungen mit den in einer Sandsteinhöhle des Vorlandes beobachteten Zeichen bestehen nicht82. Wir können uns daher auf den Versuch beschränken zu klären, ob als Urheber der Einritzungen am Eingangsbereich des Aufschlusses an der Ecker Bergbautreibende, die ursprünglichen echten Venediger, wie sie GROSSE einmal nannte, oder die deren Spuren folgenden deut­ schen bzw. einheimischen Goldsucher, Kuxgänger, Erzprobierer, Schatzsucher, Alchimisten usw. angesehen werden können.

HOMANN entdeckte und fotografierte im Jahre 1991 an der nördlichen Wand des Eingangs­ bereichs des Stollens außer der bereits erwähnten Einritzung noch zwei weitere, und zwar in der Anordnung, wie sie Abb. 3 zeigt. Sein Foto von der mittleren Figur, das er uns freundli­ cherweise für unsere Abb. 8 zur Verfügung stellte, unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht wesentlich von der von HOMANN bereits veröffentlichten Felsritzung, deren Wieder­ gabe er uns ebenfalls gestattete (siehe Abb. 9). Da die Felsritzung mit der Jahreszahl 1840 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr als Hinterlassenschaft der Venediger angesehen werden konnte, bestand kein Grund, dieses Zeichen in dem von HOMANN veröffentlichten Forschungsbericht abzubilden.

Die Jahreszahl 1840 der linken Ritzung (Abb. 3 u. 7) befindet sich etwa zwei Handbreiten über dem Erdboden; die beiden rechts folgenden sind etwas höher angebracht. Geht man am Ufer der Ecker flußaufwärts, sind alle Zeichen nicht einzusehen. Sie sind erst zu erkennen, wenn man den Eingangsbereich erreicht hat. Dies dürfte auch nicht anders gewesen sein, als diese Zeichen vor 1840 höher über der Oberkante des Bodens gelegen haben, als das heute der Fall ist. Die dafür in Frage kommenden Ursachen hatten wir im Abschnitt 4.1 genannt.

Es wird heute allgemein anerkannt, daß die Venediger, die Abgesandten der oberitalieni­ schen Glas- und Mosaikmanufakturen, bessere Kenntnisse und Fertigkeiten in der mineralo­ gischen Prospektion als die einheimische Bevölkerung ihrer Zielgebiete besaßen 83. In dem ihnen unbekannten Gelände werden sie die Fluß und Bachtäler aufwärts als Wege benutzt haben, weil ihnen die Fließgewässer bessere Möglichkeiten der geologisch-mineralogischen Erkundung als der bewachsene Waldboden boten. Zur Orientierung, auch bei zukünftigen Reisen in ihr Zielgebiet, waren Wegezeichen und Fundpunktmarkierungen von Vorteil, die uns als Venediger- oder Walenzeichen überliefert und bekannt sind. Wegezeichen sind vor allem an Taleingängen und an Zusammenflüssen von Gewässern zu erwarten. Als solche können der Venedigerstein bei Braunlage 84, der Mönchsstein bei Schierke 85 sowie die am Oberlauf der Ecker86 angesehen werden, die anscheinend in eine bestimmte Richtung, in der die Fundstelle zu suchen ist, verweisen oder Gabelungen von Bachläufen anzeigen. Diesem Zweck können die hier zu besprechenden Felsritzungen des Aufschlusses im unteren Ecker­ tal nicht gedient haben. Wenn diese Zeichen von Venedigern oder diesen später folgenden Goldsuchern usw. hinterlassen worden sein sollten, wären diese als Fundpunktmarkierung anzusehen.

Eine Deutung der mittleren und rechten Figur in der Abb. 3 als Markscheiderzeichen kann wohl ausgeschlossen werden, weil man sich in den Akten über den Streit wegen des Mut­ rechts am Reichen Stollen gewiß auf solche Marken von bergrechtlich erheblicher Bedeutung bezogen hätte 87. Die eben genannten Zeichen selbst ähneln keinem der bekannten Mark­ scheiderzeichen des Harzes. Dies gilt jedoch nicht für das kleine Kreuz, das in der Abb. 9 rechts neben der Figur zu sehen ist. Hier tritt die Längsachse dieses vermutlichen Kreuzes deutlich hervor, während die Querachse auch durch Risse in der Gesteinsoberfläche vor­ getäuscht worden sein könnte. Wenn es sich erweisen sollte, daß hier tatsächlich ein Kreuz eingeritzt worden ist, könnte dies aus mehreren Gründen geschehen sein. Aus Oberharzer Gruben ist bekannt, daß zur Kennzeichnung der Markscheide, d. h. der Grubenfeldgrenze unter Tage, im Regelfall Kreuze in das feste Gestein gehauen wurden 88. Zur Zeit seiner Ent­ stehung hätte dieses Zeichen noch vorn im Stollen, dessen First später einstürzte, seinen Platz gehabt. Doch auch hierfür müßte die bereits gezogene Schlußfolgerung gelten, daß ein solches Markscheiderzeichen im Schriftgut überden Streit um Schürfrechte am Reichen Stol­ len sicherlich erwähnt worden wäre.

Andererseits ist ein Kreuz auch das Waldmal bzw. die Waldmarke und das Grenzzeichen der Wernigeröder Grafen89. Dies hätte hier an der Ecker als Grenze zwischen dem braunschwei­ gischen Amt Harzburg und der Grafschaft Wernigerode wohl eine Berechtigung gehabt. Für das Brockengebiet wird das Kreuz außerdem als Walenzeichen angegeben90. Bevor jedoch weitere Überlegungen angestellt werden, welcher Deutung hier der Vorzug zu geben ist, muß zunächst an Ort und Stelle geprüft werden, ob die hier besprochene Erscheinung tatsächlich in den Fels geritzt worden ist, oder ob es sich nur um Risse im Gestein handelt, die auf Verwit­ terung zurückzuführen sind.

Wir haben die in den Abb. 3, 8 und 9 dargestellten Zeichen, die an eine Kombination der Großbuchstaben H und M erinnern, mit Walenzeichen verglichen, die in der Literatur enthal­ ten sind. Unsere Einritzungen ließen sich aber keinem bekannten Walenzeichen direktzuord­ nen 91. Die diesen am nächsten kommenden Walenzeichen haben wir in der Abb. 2 wiederge­ geben. Das darin als Figur 3 dargestellte Zeichen kommt dem Großbuchstaben H gleich und gilt als Wegemarkierung für Seifengoldvorkommen im Riesengebirge 92. Es besitzt anstelle des für unsere Zeichen so charakteristischen nach oben offenen Winkels einen geraden Steg. Die in der Abb. 2 durch die Figuren 1 und 2 dargestellten Zeichenkombinationen dürften iden­ tisch sein und sich nur in ihrer Formgebung, bedingt durch die Fertigkeiten des jeweiligen Urhebers, die Eigenschaften des dazu verwendeten Werkzeugs und des Untergrundes (Stein oder Holz), geringfügig unterscheiden. Auch diese aus Sachsen stammenden Warnzeichen sollen Seifengoldvorkommen anzeigen93. Die Ähnlichkeit des jeweils mittleren Zeichens die­ ser Zeichenkombinationen mit unseren beiden Einritzungen ist tatsächlich auffallend. Wir können jedoch davon ausgehen, daß hier nur die Kombination der jeweils drei Bestandteile beider Walenzeichen die diesen beigelegte Bedeutung, nämlich den Hinweis auf Seifengold, besitzt. Dadurch unterscheiden sich diese Warnzeichen doch wesentlich von unseren ein­ zeln stehenden Einritzungen. Allerdings ließe sich einwenden, daß der Überlieferung zufolge auch die Ecker in ihren Ablagerungen Gold geführt haben soll94. Tatsächlich hat HOMANN im Oberlauf der Ecker und in vier in die Ecker mündenden Nebenbächen oberhalb des Ecker­ stausees eine sehr geringe Goldführung der Sedimente nachgewiesen. Dagegen verliefen zwei Waschversuche in der Ecker, direkt vor der sogenannten Eckerhöhle, negativ95. Dieses Ergebnis schließt natürlich nicht aus, daß auch hier in früherer Zeit nach Gold gesucht worden ist. Ähnlichkeiten unserer Einritzungen mit Venedigerzeichen des Harzes, die auf Gold und andere Edelmetallvorkommen hinweisen, bestehen aber nicht.

Für überzeugender halten wir, daß der bereits erwähnte Streit der Muter des Reichen Stollens, Hyronimus MÜLLER und Hyronimus MÖHRING aus Nöschenrode, mit dem Muter eines Sil­ berganges an der Ecker, Hans KUTSCHER aus llsenburg, über die Schürfrechte die Erstge­ nannten veranlaßt haben wird, ihre Initiale in Gestalt eines ineinander verschlungenen H und M im Stolleneingang gewissermaßen als Besitzzeichen einzumeißeln. Letzte Zweifel an dieser Deutung dürften dann ausgeräumt sein, wenn sich künftig nachweisen lassen sollte, daß über dem Zeichen der Abb. 8 nicht zwei parallele waagerechte Rillen, sondern vier eingeritzt wor­ den sind oder waren (siehe auch Abb. 3, Figur 2). Vier übereinander liegende waagerechte Balken oder Rillen zeigt nämlich die Forstmarke oder das Waldmal von Nöschenrode 96, heute Ortsteil von Wernigerode. MÜLLER und MÖHRING waren Nöschenröder Einwohner97. Wir glauben deshalb, davon ausgehen zu können, daß die Zeichen in den Abb. 8 und 9 von den Mutern MÜLLER und MÖHRING als Merkmal ihrer Schürfrechte am Stolleneingang noch vor dem Vergleich mit KUTSCHER und dem Entstehen der Gewerkschaft Reicher Stollen im Jahre 1660 eingemeißelt worden sind.

Die in der Abb. 3 als Figur 1 dargestellte Felsritzung mit der Jahreszahl 1840, die auch Abb. 7 zeigt, nennt uns die Zeit ihrer Entstehung. In diesem Jahre wurde der letzte bekannt geworde­ ne Versuch zur Wiederaufnahme des Reichen Stollens, der im Jahre 1838 begann, eingestellt (siehe Abschnitt 3.3). Als Bergleute waren daran Wilhelm WENZEL und der Hüttenzimmer­ meister Heinrich MOOK, beide aus Schierke, beteiligt98. Wir zweifeln nicht daran, daß WEN­ ZEL gegen Ende des Bergbauversuchs die Jahreszahl 1840 in die Felswand gehauen hat. Zwei der darüber stehenden Großbuchstaben „W“ können wohl als Initiale des WENZEL be­ trachtet werden; was der dritte zu bedeuten hat, ist aus heutiger Sicht nicht zu klären.

Eines der beiden rechts neben der Jahreszahl 1840 eingeritzten Zeichen, die wir als ineinan­ der verschlungene Buchstaben „H/M“ gedeutet haben, könnte auch dem oben genannten Heinrich MOOK zugeschrieben werden (siehe Abb. 3, 8 u. 9). Gegen eine solche Annahme spricht unserer Ansicht nach, daß beide Zeichen „H/M“ der Ausführung nach wohl von der gleichen Hand stammen.

Als Ergebnis dieser Betrachtungen können wir folgendes festhalten: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die Felsritzungen der Abb. 7 bis 9 keine Venediger- oder Walenzeichen. Die Zeichen der Abb. 8 und 9 werden als Initiale der Muter H. MÜLLER und H. MÖHRING aus Nöschenrode gedeutet, die ihrem Anspruch auf die Schürfrechte am Reichen Stollen gegenüber ihrem Kontrahenten KUTSCHER Ausdruck verleihen sollten. Diese Zei- chen werden wahr scheinlich spätestens im Jahre 1659 eingeritzt worden sein. Bei künftigen Begehungen sollte noch festgestellt werden, ob über dem Zeichen der Abb. 8 außer den bei­ den waagerechten Rillen darunter noch zwei weitere in Andeutungen zu erkennen sind oder vorhanden gewesen sein können. Außerdem sollte noch geprüft werden, ob die Erscheinung rechts neben dem Initial der Abb. 9 als kreuzförmige Ritzung angesehen werden muß, oder ob diese durch Risse in der Gesteinsoberfläche vorgetäuscht wird. Die Jahreszahl 1840 steht im Zusammenhang mit einem nachweisbar in dem genannten Jahre eingestellten Versuch, den Reichen Stollen wieder aufzunehmen.

5 Zusammenfassung

Die Entdeckung bisher unbekannter Felsritzungen im Eingangsbereich der sogenannten Ecker­ höhle im unteren Eckertal, Landkreis Wernigerode, durch W. HOMANN zu Beginn dieses Jahrzehnts regte dazu an, diesen lange Zeit nicht zugänglichen unterirdischen Hohlraum zu begehen und das diesen betreffende Schrifttum möglichst vollständig zu erfassen und auszu­ werten. Es konnte nachgewiesen werden, daß es sich um einen Stollen des Altbergbaus han­ delt, der im Jahre 1652 bereits 20 Schritte weit in einen Steilhang vorgetrieben war und erst­ mals als Reicher Stollen bezeichnet wird. Mutgesuche und Schürfgenehmigungen aus frühe­ rer Zeit, das Eckertal betreffend, lassen sich zumeist nicht eindeutig auf diesen Aufschluß beziehen. Der Reiche Stollen war in den Jahren 1659/1660 Streitobjekt zwischen Berg­ bautreibenden, die sich schließlich zu einer Gewerkschaft Reicher Stollen zusammenschlos­ sen. Zu einer nennenswerten Ausbeute scheint es nicht gekommen zu sein, denn Nachrich­ ten über Art und Menge der gewonnenen nutzbaren Mineralien sind nicht überliefert.

Dieser Stollen ist in den Jahren 1838 bis 1840 zu bergbaulichen Versuchsarbeiten wieder auf­ genommen und weitergeführt worden, die jedoch wegen Erfolglosigkeit im Jahre 1840 wieder eingestellt werden mußten. Als heute noch begehbare Länge des Stollens, der an einigen Stellen teilweise verbrochen ist, wurden ca. 40 Meter gemessen.

Bemerkenswert sind drei in die nördliche Wand des Stolleneingangs eingehauene Zeichen, von denen zwei als ineinander verschlungene Großbuchstaben „H/M“ gedeutet werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die Initiale der beiden Muter aus dem Jahre 1659. Das andere Zeichen, das die Jahreszahl 1840 und darüber dreimal den Großbuchsta­ ben „W“ zeigt, weist offensichtlich auf die in dem genannten Jahre wieder eingestellten Ver­ suche zur Wiederaufnahme des Stollens hin. Es handelt sich somit nicht um Fundpunktmar­ kierungen der auch im Eckertal prospektierenden Venediger oder von deutschen und einhei­ mischen Goldsuchern, Kuxgängern und Erzprobierern.

Dem Reichen Stollen werden im Schrifttum weitere Namen beigelegt, die in einer Übersicht mit Angabe der Quellen zusammengestellt wurden. Die Herkunft der Namen konnte nicht in allen Fällen nachgewiesen werden, und deren Zuordnung zum Reichen Stollen ist nicht in allen Fällen gesichert. Die Koordinaten der Topographischen Karte 1:25000 Blatt 4129 Bad Harzburg für die in dieser Arbeit hauptsächlich angegebenen Örtlichkeitsnamen enthält eine Tabelle.

Wo sich das sichere Waldversteck befunden haben könnte, daß die Stapelburger schon im Kriegsjahre 1625 aufgesucht haben sollen, kann nur vermutet werden. Für die im Volksmund überlieferte Benutzung des Reichen Stollens als Zufluchtsort der Einwohner Stapelburgs im Kriegsjahre 1644 fehlen zeitgenössische schriftliche Nachrichten ebenso wie für ein Gesuch um Errichtung eines Viehhagens im Forst an der Ecker als Schutz vor dem Zugriff der Kriegs­ parteien. Auch für eine unter der Ahlsburg abgehaltene Kindstaufe während dieser Zeit fehlen bis heute schriftliche Nachweise. Wenig oberhalb des Reichen Stollens quert diagonal eine Furt, in die ausgefahrene Hohlwege führen, das Flußbett der Ecker, die hier die Grenze zwischen dem damaligen braunschweigi­ schen Amte Harzburg und der Grafschaft Wernigerode bildete. Nachrichten über Entstehung und Bedeutung sind nicht überliefert. Die unbedeutende Ausbeute des Bergbaus im Reichen Stollen kann diese ausgeprägten Wegespuren im Gelände nicht verursacht haben. Zu vermu­ ten ist, daß Hohlwege und Furt durch Abfuhr von Holz und Holzkohle vom Bauerberg entstan­ den sind bzw. dafür angelegt wurden.

Die vorliegende Arbeit soll als ein erster Versuch verstanden werden, möglichst viele der ver­ streuten Nachrichten über den Reichen Stollen bzw. die sogenannte Eckerhöhle zu sammeln, zu bewerten und in siedlungs-, wirtschafts- und heimatgeschichtlicher Hinsicht auszuwerten. Wir glauben, einige Fragen beantwortet zu haben, andere mußten jedoch offen bleiben. Wei­ tere Fragen stellen sich neu. Das Ergebnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit in be­ zug auf die Erfassung der schriftlichen Überlieferung sowie auf deren Bewertung und Inter­ pretation. Es soll der Heimatforschung weitere Ansatzpunkte für Diskussionen und Aktivitäten liefern. Für entsprechende Hinweise und weiterhelfende Kritik, die schon für unsere bisherige Arbeit von großem Nutzen waren, sind wir auch künftig dankbar.

6 Anmerkungen

(Abkürzungen: H.A. = Hauptarchiv; LHA = Landesarchiv Magdeburg, Landeshauptarchiv, Außenstelle Wernigerode, Rep. H Stolberg-Wernigerode; UB = Urkundenbuch)

1 HOMANN (1993) S. 189 Ziff. 4, S. 190 zu Ziff. 4, Abb. 7 u. 8.

2 SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91,92.

3 GROSSE (1931) S. 126 schrieb „Sieber“.

4 Aus dem Nachlaß GROSSE im Besitz von K.-W. SANDERS, Bad Harzburg. Für Überlassung einer Kopie danken wir Herrn FELDMANN, Bad Harzburg.

5 Zum Steinbruchbetrieb siehe DUHME (1957).

6 6 RIEFENSTAHL schriftl. am 21.03.96.

7 7 FISCHER (1930) S. 197.

8 Aus dem Nachlaß FISCHER im Besitz von K.-W. SANDERS, Bad Harzburg; mit dessen freundlicher Zustimmung hier wiedergegeben.

9 Siehe Schrifttumsverzeichnis.

10 Insbesondere JASCHE (1858) S. 24; JACOBS (1870) S. 49f., S. 61 f., (1871) S. 62, (1888) S. 142f., (1921) S. 68,69; WEDDING (1881) S. 15; SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91,92; GYNZ-REKOWSKI (1991) S. 116f.; RIEFENSTAHL (1991), (1993).

11 JACOBS (1870) S. 60-62; SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91,92; RIEFENSTAHL (1987) S. 39,155.

12 LHA Kammer Wernigerode, Repon. Registr. Fach 375 0I Nr. 15 Bl. 15v. 13 UB IS. 4,32; JACOBS (1870) S. 30,31,91, (1921) S. 68,69; RIEFENSTAHL (1993a).

u Orientierungshilfen für Fundpunktangaben.

15 Hierzu insbesondere SCHROEDER (1785) S. 286; JACOBS (1888); GROSSE (1925), (1931); Laub (1969), (1993) S. 53.

16 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 14 Bl. 28v; Fach 10 Nr. 17 Bl. 35,36.

17 Vgl. Abschnitt 3.4.3 über den Schösser-/Schlffer-Stollen, der 1607 bereits bekannt war.

18 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 1 Bl. 45v; Fach 4 Nr. 6 Bl. 8,9; Fach 10 Nr. 13 Bl. 12r; Fach 10 Nr. 18 Bl. 14-17.

19 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 1 Bl. 45v, 46r; Fach 4 Nr. 6; Fach 10 Nr. 13 Bl. 15; Fach 10 Nr. 18 Bl. 18f.

20 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6 Bl. 21 r/v; Fach 10 Nr. 18 S. 37.

22 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6; Fach 10 Nr. 18 S. 44-48. Nach SCHLEIFENBAUM (1894) S. 92 sollen sich 28 Gewerken zusammengeschlossen haben. RIEFENSTAHL (1993b) nennt insgesamt 138 Kuxe.

23 LHA H.A. B 97 Fach 10 Nr. 13 Bl. 6 u. 9. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß im Jahre 1606 der Pfarrherr zu Drübeck, Melchior LEPORINUS, wegen „Alchymisterey“ seines Amtes enthoben wurde (LHA H.A. A 14 Fach 6 Nr. 4).

24 RIEFENSTAHL (1993b), (1993c) S. 66 u. Anm. 3, (1995) S. 86.

25 LHA Kammer Wernigerode, Repon. Registr. Fach 375 0 1 Nr. 15 Bl. 1,11,12r, 13v.

26 Ebd. Bl. 14r.

27 Ebd. Bl. 14r-15v.

28 Ebd. Bl. 17r, 19r.

29 LHA, Bergamtsregister, B Nr. 24 (1872). Siehe auch LASIUS (1789) S. 401,402.

30 HOFFMANN (1829) S. 8. Zitat auch bei GROßE (1931) S. 10, der sich auf GROSSE (1929) bezieht.

31 BREDERLOW (1846) S. 256.

32 FROMME (1927) S. 55,216; PÖRNER (1937) Karte; mit Zeichen für ein verlassenes Bergwerk unter der Hausmannsklippe gegenüber der Ahlsburg; FISCHER (1930) S. 197; RIEFENSTAHL (1993b).

33 LHA Bergamtsregister, B Nr. 24. 34 Vgl. BODE, A. (1928) S. 191, Fundpunkt 166. Dazu KÖHLER, G.: Zur Frage einer Schlackenhalde unter der Andreaskirche am Papenberge (Bodfeld). Unveröff. Ms. 1992.

35 DELIUS (1814).

36 Landeshauptarchiv Magdeburg, Außenstelle Wernigerode, schriftl. am 03.04.96 1a-8.1.2.-417ma.

37 JACOBS (1879) S. 112.

38 LHA H.A. B 78 Fach 3 Nr. 2; siehe auch SCHROEDER (1785) Karte I; GROSSE (1929) S. 40; RIEFENSTAHL (1987) S. 5.

39 WIERIES (1907) S. 220 u.Anm. 2.

40 Ebd.

41 Siehe auch RIEFENSTAHL (1987) S. 174,186.

42 GROSSE (1929) S. 44.

43 RIEFENSTAHL (1987) S. 14,219, K 10. Joh. Zach. ERNST: Abriß des Harzburger Forsts, welcher zwischen der und Ecker gelegen und von der Radau in zwei Teile geteilet wird. 1682. StA. Wolfenbüttel, Karte 5484,5485; siehe PITZ, E. (1967): Landeskulturtechnik, Markscheide- und Vermessungswesen im Herzogtum Braunschweig bis zum Ende des 18. Jh. In: Veröff. d. NSächs. ArchVerw. Heft 23. Göttingen. S. 187-189, S. 187 Anm.5.

44 Den Hinweis auf die Abhandlungen des Pastors GROßE, Stapelburg, verdanken wir H. RIEFENSTAHL, llsenburg.

45 In llsenburg wurde als „Tresor“ die Kirchenwand der Marienkirche benutzt (RIEFENSTAHL schriftl. am 29.03.96).

46 RIEFENSTAHL schriftl. am 29.03.96.

47 BERGNER u. JACOBS (1913) S. 128.

48 Ebd. S. XVIII; DENEKE (1923/24) S. 107.

49 Landeshauptarchiv Magdeburg, Außenstelle Wernigerode, schriftl. am 03.04.961a-8.1.2.-417-ma.

50 Zu Spörenstollen siehe Abschnitt 3.4.5.

51 Vgl. BERGNER u. JACOBS (1913) S. 127 mit JACOBS (1879) S. 111; GROßE (1931) S. 6.

52 RIEFENSTAHL schriftl. am 29.03.96; vgl. GROßE (1931) S. 10.

53 RIEFENSTAHL schriftl. am 29.03.96.

54 KELLNER, D. (1702): Kurtz abgefastes sehr nütz- und erbauliches Berg- und Saltzwercks-- Buch etc. Frankfurt und Leipzig. S. 570. Siehe auch GROSSE (1931) S. 114. 55 GROSSE (1931) S. 144.

56 BRÜCKMANN, F. E.: Magnaliadei in locis subterraneis oder Unterirdische Schatzkammer ...mehr als 1600 Bergwercke durch alle vier Weltteile. I Braunschweig 1727, II Wolfenbüttel 1730.

57 GROSSE (1929) S. 48, (1931) S. 144.

58 Hinweis RIEFENSTAHLschriftl. am 29.03.96.

59 RIEFENSTAHL (1993b).

60 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6 Bl. 4; Fach 10 Nr. 13 S. 20; Fach 10 Nr. 18 S. 9-12; JACOBS (1870) SDr. S. 61.

61 LHA H.A.B 97 Fach 10 Nr. 13.

62 JACOBS (1888) S. 108,111.

63 LHA H.A. B 97 Fach 10 Nr. 13 Bl. 12r.

64 Ebd. Bl. 12,22.

65 UB Goslar III Urk. 265 (1311) S. 181 -183; LHA H.A. B 97 Fach 14 Nr. 2; BODE, A. (1928) S. 176; GROSSE (1929) S. 129; RIEFENSTAHL (1987) S. 171.

66 66 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6 Bl. 33r, Fach 10 Nr. 13 Bl. 14, Fach 10 Nr. 18.

67 67 LHA Kammer Wernigerode, Repon. Registr. Fach 37501 Nr. 15 Bl. 15v, 17r.

68 Diese meint wohl auch FISCHER (1930) S. 198, der sie als klein bezeichnet.

69 RIEFENSTAHL (1987) S.43; schriftl. am 29.03.96.

70 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 14 Bl. 28v, Fach 10 Nr. 17 Bl. 36.

71 WIERIES (1937) S. 58,59.

72 Aus Nachlaß GROSSE im Besitz von K.-W. SANDERS, Bad Harzburg.

73 RIEFENSTAHL schriftl. am 30.04.96. Begehung mit Herrn FELDMANN, Bad Harzburg.

74 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6 Bl. 21 r/v.

75 LHA Kammer Wernigerode, Repon. Registr. Fach 37501 Nr. 15 Bl. 14r-15v.

76 76 RIEFENSTAHL schriftl. am 28.05.96.

77 77 Ders. schriftl. am 30.04.96 u. 28.05.96.

78 JACOBS (1878) S. 448.

79 HOMANN (1993) Abb. 8 u.S. 187-191. Der Verf. stellte uns sein Foto (1991) für unsere Abb. 9 freundlicherweise zur Verfügung. HOMANN (1993) S. 173f., 188,189; GROSSE (1931) S. 130; LAUB (1969) S. 212, (1989) S. 56.

81 Siehe TSCHORN (1987) S. 3-8; FÖRSTER (1987) S. 9-14.

82 Vgl. Abb. 3 u. 7-9 mit Abb. 5 u. 7 bei FÖRSTER (1987).

83 GROSSE (1931) S. 109f.; LAUB (1961) S. 8, (1969) S.194,212,213,(1989) S. 3-5; SCHRAMM u. WILSDORF (1987) S. 217-231; HOMANN (1993) S. 187,188,192,193.

84 MORITZ (1976) S. 75-76; LAUB (1989) S. 19,20; FRIEDRICH (1992) S. 151 -153; HOMANN (1993) S. 189,191 u. Abb. 13.

85 FOERSTER u. KÖHLER (1990) Anlage 1 S. 1 -15 (Erwähnungen des Mönchssteins bei Schierke im Schrifttum); HOMANN (1993)S. 189,190u. Abb. 3-6.

86 HOMANN (1993) Abb. 11,12.

87 LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6, Fach 10 Nr. 18. Siehe hierzu LAUB (1989) S. 34 mit Zitat AGRICOLA, (1992) S. 52.

88 LAUB (1989) S. 34, Zitat DENNERT.

89 DELIUS, Elbingerode (1813) S. 48; GROSSE (1931) S. 145.

90 Z. B. RITTER (1744) S. 56; SCHROEDER (1796) S. 44-46; WAGENBRETH (1952) S. 439; SCHRAMM u. WILSDORF (1987) S.275; FOERSTER u. KÖHLER (1991) S. 8-9.

91 HEILFURTH (1967) S. 160,850; WAGENBRETH (1952) S. 439; SCHRAMM u. WILSDORF (1987) S. 275,276; WERNER u. NEUBERT (1988) S. 341.

92 HEILFURTH (1967) S. 850.

93 1: HEILFURTH (1967) S. 160 Abb. Nr. 21; 2: WAGENBRETH (1952) S. 439.

94 SCHROEDER (1785) S. 284-286; GROSSE (1931) S. 126 erwähnt Waschversuche auf Silber in der Ecker durch Venediger und Graben nach Gold an der Ecker im Zillierwalde durch Leute aus Elbingerode; LAUB (1969) S. 197.

95 HOMANN (1993) S. 190 zu Ziff. 4., S. 191 zu Ziffern 7,8 und 13.

96 GROSSE (1929) S. 145.

97 LHA H.A. B 97 Fach 10 Nr. 18 S. 18; SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91.

98 LHA Kammer Wernigerode, Repon. Registr. Fach 375 Ol Nr. 15 Bl. 15r/v

7 Schrifttumsverzeichnis

(Abkürzungen: H.A. = Hauptarchiv; ZHV = Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde) Landesarchiv Magdeburg, Landeshauptarchiv, Außenstelle Wernigerode, Rep. H Stolberg-Wernigerode H.A.B55 Fach 3-4 Nr. 1 Adam Friedrich v. Pfuhls Gesuch um Mutung einer Fundgrube über llsenburg nach dem Brocken zu gelegen, 'der Regenbogen' genannt, vom 8. Sept. 1689; erneutes Gesuch vom 3. Sept. 1714. H.A.B55 Fach 3+4 Nr. 4 Verschiedener Gewerken des Wernigeröder Bergwerks gesuchte Mutungen und darauf erteilte Mutscheine. H.A.B78 Fach 3 Nr. 2 Acta über das Ahlsholz jenseits der Ecker und des Chur- und Fürstl. Hauses Braunschweig praetension davon zu der Hauung und den Holtz Verkauf vor Fremden de 1644 sequ. H.A. B97 Fach 4 Nr. 1 Verschiedener Gewerken des Wernigerodischen Bergwerks gesuchte Muthungen und darauf ertheilte Muthscheine de 1544-1710. H.A. B 97 Fach 4 Nr. 6 Acta das Bergwerk an der Ecker betr. de 1544-1660. H.A. B 97 Fach 4 Nr. 14 Acta das Wernigerödische Bergwerk betr. de 1573-1583. H.A. B 97 Fach 10 Nr. 13 Namen-Register von Heft I bisX G. Spengler 1893. H.A. B 97 Fach 10 Nr. 17 1) Wernigerödisches Bergwerk betr. 1573-1583; 2) Verschiedene Wernigerödische Bergwerkssachen 1586-1692; 3) Notizen aus einem Acten-Verzeichniß 1642-1779. H.A. B 97 Fach 10 Nr. 18 (G. Spengler 1893). Heft V. S. 1 -48. Das Bergwerk an der Ecker 1544-1660.

H.A.B 97 Fach 14 Nr. 2 Acta Concession zum Schmelzen der alten ins Freie gefallenen Schlackenhalde vor der Saigerhütte Schülerhütte auch ...am Beerbergede 1589. Kammer Wernigerode, Repon. Registr., Fach 375 0I Nr. 15 Acta betr. die bergmännischen Versuche im Eckerthaie in specie zu dem Förster Lotz dazu ertheilten Schürfschein de 1838-1840. Bergamtsregistratur, B Nr. 24 Bl. 1-14 Bergwerks-Verleihungs-Sachen Nr. 24. Acta betr. die Eisenerz-Muthung Ahlsburg de 1872. Urkundenbuch des Klosters llsenburg. Erste Hälfte. Die Urkunden vom Jahre 1003-1460. Halle(S) 1875. Zweite Hälfte. Die Urkunden vom Jahre 1461 -1597. Halle(S) 1877. (GeschQu. d. Prov. Sachsen, 6. Band). Urkundenbuch der Stadt Goslar und der in und bei Goslar belegenen geistlichen Stiftungen. ErsterTeil. Halle 1893. (Hist. Komm. d. Prov. Sachsen, 29. Band); Dritter Teil. Halle 1900. (Hist. Komm. d. Prov. Sachsen, 31. Band). BERGNER, H. u. JACOBS, E. 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Anschriften der Verfasser:

Gerhard Köhler Horst Foerster Semmelweisstraße 5 Am Birkholz 2 39112 Magdeburg 38871 Darlingerode Lage und Bezeichnungen des Aufschlusses im unteren Eckertal

Lage Gemarkung llsenburg, Forstabteilung 553 (alt: 53), in einem Steilhang am rechten Ufer der Ecker. TK 25 Bl. 4129 Bad Harzburg R 44 05 900 H 57 49 625

Bezeichnungen

Reicher Stollen, Stollen LHA H.A. B 97 Fach 4 Nr. 1 Bl. 45v, 46v, 48r Nr. 6 Bl. 9/1 f. Nr. 14BI.28V LHA H.A. B 97 Fach 10 Nr. 13 Bl. 6,14,15,22 Nr. 17 Bl. 35,36 Nr. 18 Bl. 18f. JACOBS (1870) S. 61; SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91,92; JACOBS (1921) S. 69; GROSSE (1929) S. 44; (1931) S. 126; RIEFENSTAHL (1987) S. 14; (1991); (1993) Nr.6S. 10.

Höhle, Eckerhöhle HOFFMANN (1829) S.8; BREDERL0W (1846) S. 256; GROSSE (1929) S. 40 u. Zitat HOFFMANN (Hercynia 1829) S. 8; FISCHER (1930) S.197; (1930 Autorkorrektur vor S. 197 (5) mit handschriftl. Anm. Zitat BREDERLOW S. 256); GROßE (1931 ) S. 10 mit Zitat GROSSE (1929) S. 40 aus HOFFMANN (Hercynia 1829) ; HOMANN (1993) S. 189,191, Abb. 8.

Loch (im Brandenberg) GROSSE (1925) S. 570 Zitat KELLNER (1702); FISCHER (1930) S. 197 Zitat HAKE (1583) u. BRÜCKMANN (1727); GROSSE (1931 ) S. 133 Anlage 1 Ziff. 3, Zitat aus Walenbuch; RIEFENSTAHL (1991 ); (1993b) S. 10.

Schösserstollen SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91.

Lotte-Stollen SCHLEIFENBAUM (1894) S. 91.

Spörenstollen GROSSE (1929) S. 40 („im Volksmund“).

Hinweis: Vollständige Quellen- und Literaturangaben im Schrifttumsverzeichnis. Koordinaten-Angaben für häufiger erwähnte Örtlichkeiten

Topographische Karte 1:25000 Blatt 4129 Bad Harzburg

Ahlsburg (Ruine), Hausmannsklippen R44 04 750 H 51 49 300

Bauerberg, Berg im gleichnamigen Forstort R 44 06325 H 51 48 950

Dielenwegskopf, Eckersägemühle, Dreiherrenbrücke R44 02 500 H 51 46 200

Feuerköpfe R44 03 925 H 51 47 750

Muxklippe, Heintzmanns Mutter Hoel R44 02 250 H 51 47 075

Reicher Stollen, Ecker-Höhle R44 05 900 H 57 49 625

Spörenwagen, Forstort R44 03 375 H 51 47 250

Zwisseltäler (Einmündung in die Ecker) R44 05 450 H 51 49500 107 Abb. 3: Felsritzungen an der nördlichen Wand des Eingangsbereichs der sogenannten Ecker­ höhle oder des Reichen Stollens.

Abb. 4: Stollenmundloch am Steilhang mit angelehntem Stammfuß und oberflächlichen Wurzeln einer älteren Fichte. Im Bild links steilgestellte Quarzitbank. Unten links herabgestürzter großer Felsblock. Abb. 5: Lageskizze. Federzeichnung und handschriftlicher Vermerk von K. B. FISCHER im Korrekturbogen. 1930. (Reprod.: SANDERS).

Abb. 6: Stollenmundloch vom linken Eckerufer aus gesehen. Das „Loch“ in der Überlieferung. 0 Abb. 7: Erste Felsritzung im Quarzit der nördlichen Wand des Eingangs.

Abb.8: Abb. 9: Zweite Felsritzung im Quarzit der Dritte Felsritzung im Quarzit der nördlichen Wand des Eingangs. nördlichen Wand des Eingangs. Aufnahme: Aufnahme: Dr.W. HOMANN, Dortmund (1991). Dr.W. HOMANN, Dortmund (1991). Abb. 11: Hohlweg am linken Eckerufer mit Furt oberhalb des Reichen Stollens. Am Bildrand links Stollenmundloch jenseits der Ecker.