Die Fan-Analyse Im «Rothis»
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Montag, 11. Januar 2010 SPORT 11 Murisier und sein Einstand (Si) Als der Grossteil der Zuschauer das Adelbodner Skistadion längst verlassen hatte, gab Justin Murisier das Weltcup-Debüt – nur zwei Tage nach seinem 18. Geburtstag. Der Walliser fuhr unbe- kümmert drauflos und be- stätigte das grosse Potenzi- al, das ihm nachgesagt wird, auf eindrückliche Weise. Läppische fünf Hundertstel trennten Muri- sier von der Qualifikation für den zweiten Lauf. Im Vorfeld war Murisier in der Zeitung «Sonntag» als männliche Antwort auf die ein Jahr ältere Lara Gut an- gepriesen worden. «Ich möchte mich nicht mit Lara vergleichen», sagte Muri- sier nach dem Einstand mit Ausrufezeichen. Die Gele- genheit, sich im Zielraum mit der als Zuschauerin an- wesenden Tessinerin auszu- tauschen, nutzte er aber gerne. Zuvor hatte sich an diesem speziellen Tag auch Routi- nier Didier Défago, der als 70 Mitglieder des Fanklubs waren in Adelboden dabei, und Silvan Zurbriggen konnte nach dem zweiten Lauf doch noch jubeln: «Ich muss ja fast zufrieden sein . .» Vorfahrer im Einsatz stand, Fotos wb/Keystone um den Neuling geküm- mert. Zu den wichtigsten Mentoren von Murisier ge- hört mit Steve Locher ein ehemaliger Teamkollege von Défago. Der Trainer im Die Fan-Analyse im «Rothis» Nationalen Leistungszent- rum Brig hatte auch auf die Karriere von Lara Gut ei- Silvan Zurbriggen fuhr in Adelboden in die Top Ten, und der Fanklub fieberte mit nen gewissen Einfluss. Als Ein verhaltener und feh- van), Leuk (seine Mutter einmal nach Kranjska Gora», «Man kennt seine furiosen kleine Analyse geplant ist . .» Späher für Atomic vermit- lerhafter erster Durchgang stammt von dort) und dem so Fan-Urgestein und Kassier zweiten Läufe. Mental ist er * telte er die Tessinerin einst und dann die schon fast Saastal. Zurbriggens Pflege Willy Escher. 65 Mitglieder sehr stark, wenn er angreifen Tatsächlich gesellt sich der zur österreichischen Skifir- traditionelle Aufholjagd im nach der schweren Verletzung des Fanklubs werden in Wen- kann und muss.» Slalomspezialist auf dem ma, für die auch Murisier zweiten Lauf: Als 10. reali- in Basel zeigte auch auf den gen dabei sein. Den Olympia- * Heimweg im «Rothis» noch zu fährt. sierte Silvan Zurbriggen Fanklub Auswirkungen: Seit Trip nach Vancouver machen Die Ausfallquote wird grösser, seinem Fanklub. «Nach jedem sein bestes Adelboden-Re- dieser Zeit gehören 20 Mitglie- nur Sekretärin Claudia Zum- Zurbriggen stösst mit der Renntag, bei dem sie dabei «Skichilbi» im sultat, und 70 seiner Fan- der aus Basel dem Fanklub an, stein und Barbara Pfaffen mit. siebtbesten Laufzeit von Rang sind, gibts ein Treffen. Der klub-Mitglieder freuten darunter der damals behan- «Wir werden in einer Beiz in 19 auf Platz 10 vor. «Ich muss Kontakt zu meinem Fanklub ist Nebel erstickt sich darüber. delnde Arzt und der Physiothe- Glis einen Olympia-Treffpunkt ja fast zufrieden sein, hier in mir sehr wichtig. Sie haben (Si) Der Nebel trat in rapeut... einrichten», so Vereinspräsi- Adelboden hatte ich zuletzt ei- mich auch unterstützt, als ich Adelboden als Spielver- Hans-Peter Berchtold * dent Michael Cathrein zur «Al- ne Nullnummer und war im lange Zeit verletzt ausfiel.» derber auf. Der Samstag- aus Adelboden Zurbriggen handelt sich im ternative». zweiten Lauf noch nie dabei.» * Riesenslalom vor der Re- ersten Durchgang einen frühen * Liegt ihm das Kuonisbärgli ei- Am nächsten Sonntag werden kordkulisse von 32000 Es ist kalt an diesem Sonntag- Rückstand ein, dann gibts ein- Der zweite Lauf gelingt Zur- gentlich nicht? «Schwer zu sa- sie somit wieder aufbrechen, Zuschauern musste wie morgen, der «harte Kern» des gangs Zielhang noch einen briggen direkter und flüssiger, gen. Jedenfalls fühle ich mich zum Slalom nach Wengen, die vor zehn Jahren abgebro- Fanklubs von Silvan Zurbrig- Rutscher. «Es hat mich zwei- in seiner bekannten Art dreht in Wengen wohler, die Topo- «Rotjacken» des Zurbriggen- chen werden. 2000 sah gen musste der Bettwärme früh mal weggedrückt, dadurch ha- er jetzt auf. «Das war auch grafie dort liegt mir eher.» Fanklubs. Adelboden und seine man sich am «Kuonisbärg- entfliehen. Um 5.25 Uhr er- be ich Tempo verloren. Ich nicht perfekt, aber schon deut- * tolle Ambiance, dazu ein 10. li» wegen dichten Schnee- folgte die Abfahrt im Saastal, wollte früh Gas geben, doch es lich besser.» Er spürt, dass ein Der grosse Aufbruch nach dem Platz, ein perfekter Tag? «Ei- falls nach 33 Fahrern zur eine Stunde später gings ab ist mir nicht aufgegangen.» Platz in den Top Ten möglich langen Renntag, per Bus gehts gentlich schon», so Fanklub- Kapitulation gezwungen. Brig. 70 sind diesmal für Adel- * wird. für die 70 Unentwegten des Präsident Michael Cathrein. Dieses Mal standen nur boden dabei. Mit ingesamt 360 Den grossen Event-Ausflug * Fanklubs zur Verladestation Ihn hat nur eines gestört: dass noch acht Teilnehmer Mitgliedern gehört die Vereini- gabs in den letzten Jahren je- Das «Vogellisi» dröhnt aus den und zurück ins Wallis. Direkt man in Adelboden mittlerweile oben, als die Sicht für zu gung der «Silvan-Fans» zu den weils nach Kitzbühel, diesmal Boxen, der Fanklub jubelt. heimwärts? «Nein», so Ver- für einen Eintritt am Pistenrand schlecht befunden wurde. absolut grössten in der Schwei- ging es für drei Tage nach Val Noch nie hatte man in Adelbo- einspräsident Cathrein. «Ein 33 Franken verlangt. «In Grö- 32000 Zuschauer, noch zer Skiszene. Sie setzen sich Gardena. Im nächsten Jahr ist den Grund dazu, erstmals hat Zwischenstopp in Gampel im den bezahlten wir noch 13 Eu- einmal 6500 mehr als im zusammen aus der Region Schladming an der Reihe. Silvan hier gepunktet. Der Prä- ‹Rothis› ist geplant.» Warum ro. Und da gabs erst noch ein bisherigen Rekordjahr Brig-Glis (Wohnort von Sil- «Und ich möchte unbedingt sident hats geahnt, Cathrein: das? «Weil hier mit Silvan eine Lunchpaket gratis dazu...» 2009, hofften vergeblich auf eine Wetterbesserung. Der Nebel hatte den Start Adelboden zum 1. Lauf zunächst um Adelboden. Weltcup-Slalom der eineinviertel Stunden ver- Ein entfesselter Sieger Männer: 1. Julien Lizeroux (Fr) zögert. Auf um gut 15 1:51,88. 2. Marcel Hirscher (Ö) Fahrsekunden verkürzter 0,34 zurück. 3. Ivica Kostelic (Kro) 0,80. 4. Benjamin Raich (Ö) Strecke konnte das Spekta- Slalom in Adelboden mit starken Schweizern 0,82. 5. Mattias Hargin (Sd) 1,11. kel am vereisten Hang 6. Marc Gini (Sz) 1,18. 7. Urs Im- dann doch noch beginnen. (Si) Mit Marc Gini (6.), Jahren auf der Reiteralm besser Rechnung. Vor der Abreise den abgeschrieben und ausge- boden (Mold) 1,37. 8. Steve Mis- dem «Münstertal-Molda- klassiert als gestern in Adelbo- nach Kanada stehen noch vier mustert, vor gut drei Jahren sillier (Fr) 1,62. 9. Mitja Valencic wier» Urs Imboden (7.) den. Er preschte dank zweitbes- Weltcup-Slaloms auf dem Pro- ging er erstmals für Moldawien (Sln) 1,75. 10. Silvan Zurbriggen Wann kehrt (Sz) 1,93. 11. Felix Neureuther und Silvan Zurbriggen ter Laufzeit (0,92 langsamer als gramm. ins Rennen. (De) 1,98. 12. Lars Elton Myhre Albrecht zurück? (10.) klassierten sich im Lizeroux) vom 14. Zwischen- Urs Imboden reihte sich erst (No) 2,07. 13. Wolfgang Hörl (Ö) bhp) Daniel Albrecht wird Slalom am «Kuonisbärgli» in den 6. Schlussrang vor und zweimal weiter vorne ein als Zurbriggens Bilanz 2,20. 14. Bode Miller (USA) 2,38. trotz intensivem Aufbau- gleich drei Schweizer in sicherte sich damit souverän das gestern: 2000 in Park City und Für Silvan Zurbriggen war 15. Ondrej Bank (Tsch) 2,55 usw. training dem Weltcup wei- den Top Ten. Für Staunen Olympia-Ticket. «Jetzt habe ich 2002 an den Olympischen Spie- Rang 10 angesichts seiner Vor- – Ausgeschieden: Reinfried Herbst (Ö), Kilian Albrecht (Bul), terhin fernbleiben, die kom- sorgte in Adelboden aber freie Bahn und kann in den len jeweils als Fünfter. Damals geschichte an diesem Berg ein Jens Byggmark (Sd), Mario Matt menden Januar-Events in auch ein 18-jähriger Walli- nächsten Rennen voll angrei- startete der Münstertaler noch schöner Erfolg. Nie zuvor hatte (Ö), Jimmy Cochran (USA), Ted Wengen und Kitzbühel fin- ser Debütant. fen.» Als Slalomspezialist im Swiss-Ski-Dress. Nach der er in Adelboden gepunktet. Nun Ligety (USA), Manfred Mölgg den ohne den Oberwalliser kommt Gini im Januar auf seine Saison 2004/2005 wurde Imbo- steht Zurbriggen nach vier Sla- (It). statt. Ob er in dieser Saison Als Sieger konnte sich Julien loms mit zwei 12. Rängen als Die besten Laufzeiten tatsächlich nicht mehr an Lizeroux feiern lassen. Der 30- schlechtesten Resultaten da. 1. Lauf: 1. Hargin 55,20. 2. Herbst 0,15. 3. Raich 0,34. 4. Kos- den Start geht, darauf woll- jährige Franzose war schon im Weil der Walliser in den Speed- telic 0,43. 5. Mölgg 0,47. 6. Hir- te sich Techniker-Trainer ersten Durchgang der Schnells- Disziplinen nicht auf Touren scher 0,57. 7. Ligety 0,74. 8. Mis- Jörg Roten in Adelboden te – allerdings nur bis zur zwei- kam, verschob er den Fokus sillier 0,91. 9. Miller 0,94. 10. nicht behaften lassen. «Im ten Zwischenzeit. Nach einem zurück auf den Slalom. In den Myhre 1,01. – Ferner: 12. Lize- Februar findet Olympia oh- groben Fehler im Zielhang lag Anfangszeiten seiner Karriere roux 1,15. 13. Imboden 1,32. 14. Gini 1,41. 19. Zurbriggen 1,71. – ne ihn statt, dann sehen wir Lizeroux bei Halbzeit 1,15 Se- hatte ihm diese Strategie an den Nicht für den 2. Lauf qualifi- weiter.» Roten zum Form- kunden hinter Leader Mattias Weltmeisterschaften in St. Mo- ziert: 31. Justin Murisier (Sz) stand des vor einem Jahr in Hargin nur an zwölfter Stelle. ritz eine Silbermedaille einge- 2,44. 38. Marc Berthod (Sz) 3,26. Kitzbühel schwer gestürz- Mit einer entfesselten Fahrt und tragen. Wenn es Zurbriggen ge- – 76 Fahrer gestartet, 48 klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Carlo Jan- ten Albrecht: «Fortschritte klarer Laufbestzeit stiess er lingt, in ersten Läufen ähnlich ka (Sz), Manfred Pranger (Ö), Gi- sind erkennbar.