Pressegespräch 24//11//2010
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
PRESSEGESPRÄCH 24//11//2010 Deutscher Tanzpreis »Zukunft« 2011 ERIC GAUTHIER in der Kategorie Choreographie für Eric Gauthier Vom Ballettstar zum Künstlerischen Leiter seiner eigenen zeitgenössischen Company Deutscher Tanzpreis 2011 für Egon Madsen Innerhalb von drei Jahren gelang Eric Gauthier der große Sprung vom charismatischen Publikums- liebling des Stuttgarter Balletts zum international gefragten Choreographen und Künstlerischen Leiter seiner eigenen Truppe, Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart. Die ers- Zukunft von Gauthier Dance// te Premiere von Gauthier Dance, SIX PACK, im Januar 2008 war der Auftakt für drei außerordentlich Dance Company Theaterhaus Stuttgart ungewiss erfolgreiche Jahre. Die Company präsentiert nicht nur Werke international renommierter Choreo- graphen wie Mauro Bigonzetti, William Forsythe, Jiří Kylián, Itzik Galili, Paul Lightfoot/Sol Léon und Hans van Manen, sondern auch Gauthiers eigene hochgelobte Stücke, darunter M.M. (2009) und Orchestra of Wolves (2009). Es sind vor allem diese beiden Produktionen, für die Eric Gauthier nun mit dem Deutschen Tanzpreis »Zukunft« ausgezeichnet wird. Darüber hinaus hat Gauthier Gastchoreographien für das Staatsballett Berlin, das Ballett des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken und das Scapino Ballet Rotterdam entwickelt und ist als Tänzer und Choreograph Stuttgart, 24.11.10. auf internationalen Galas von Dortmund bis München und zwischen Houston, Madrid und Seoul Der Deutsche Tanzpreis gilt als die wichtigste und renommierteste Auszeichnung für Tanz- gefragt. Seine Choreographien zeichnen sich durch originelle Ideen, Humor und Zugänglichkeit aus schaffende in Deutschland und weit darüber hinaus. Bei der nächsten Preisverleihung am 26. und begeistern dadurch ein neues, junges Publikum für den zeitgenössischen Tanz. Kein Wunder Februar 2011 im Essener Aalto Theater darf sich die Theaterhaus-Company Gauthier Dance also, dass die Theaterhaus-Company in kürzester Zeit zur festen Größe in der deutschen Tanz- gleich doppelt freuen: Company Coach Egon Madsen wird für sein Lebenswerk geehrt. Der szene avancierte und sich als ausgesprochener Shootingstar gleichzeitig international etablieren Künstlerische Leiter Eric Gauthier erhält den Deutschen Tanzpreis »Zukunft« in der nur un- konnte. Einen echten Volltreffer landete Gauthier Dance im Sommer 2010 mit der Uraufführung des regelmäßig vergebenen Kategorie Choreographie. Ein Gütesiegel – und eine gewisse Ironie ersten abendfüllenden Tanzstücks, Christian Spucks POPPEA//POPPEA, das von der britischen des Schicksals. Denn um die eigene Zukunft macht man sich bei Gauthier Dance gerade Sor- Fachzeitschrift Dance Europe unter den 10 weltweiten Top-Produktionen der Saison 2009/10 ge- gen: Wegen der strukturellen Unterfinanzierung sehen die Verantwortlichen den Fortbestand führt wurde. Überhaupt beschreitet die Company gerne Neuland: Teil des ansonsten live getanzten der Company in Gefahr. Ballettabends Out of the Box II wird die Filmpremiere der ersten komplett in 3D aufgezeichneten Choreographie in Deutschland sein – Gauthiers Threesome (2010) in der Regie von Niko Vialko- witsch (Uraufführung 18. Dezember 2010). EGON MADSEN DER DEUTSCHE TANZPREIS – traditionsreiche Auszeichnung Weltkarriere auf und hinter der Bühne Wie bei einem Familientreffen findet die deutsche Tanzszene alle Jahre wieder zur festlichen Gala Egon Madsen wurde 1942 auf der Insel Fünen (Dänemark) geboren. Zum Stuttgarter Ballett kam im Essener Aalto Theater zusammen. Entsprechend liest sich die Liste der Preisträger wie ein Who er 1961; dort ernannte ihn John Cranko schon ein Jahr später zum Solotänzer. In Stuttgart schrieb is Who des internationalen Balletts. Die mit der großen Gret Palucca 1983 beginnende Reihe setz- Egon Madsen Ballettgeschichte – als eine der legendären Persönlichkeiten, mit denen das Stutt- ten unter anderem John Neumeier, Marcia Haydée, Maurice Béjart, Pina Bausch, Uwe Scholz und garter Ballett Weltruhm erlangte. Egon Madsens herausragende tänzerische und schauspielerische William Forsythe fort. 2011 wird es Egon Madsen sein, der diese Würdigung für sein Lebenswerk Talente sowie seine Wandlungsfähigkeit inspirierten zahlreiche Choreographen, allen voran John entgegennimmt. Cranko. Dieser schuf für ihn Rollen wie die des Lenski in Onegin, Prinz Siegfried in Schwanensee, Don José in Carmen, Gremio in Der Widerspenstigen Zähmung oder Graf Paris in Romeo und Julia. Neben dem etablierten Hauptpreis gibt es seit 2005 den Deutschen Tanzpreis »Zukunft« in den Nach Crankos frühem Tod 1973 wurde die Zusammenarbeit mit anderen Choreographen inten- Kategorien Tänzer, Tänzerin und Choreographie. Er zeichnet künstlerische Hoffnungsträger aus, siver, unter anderem mit Glen Tetley, Kenneth MacMillan und John Neumeier. Zu Egon Madsens die schon starke Akzente gesetzt haben – und zum Sprung in die große internationale Karriere Partnerinnen zählten die berühmten Ballerinen Marcia Haydée, Margot Fonteyn, Gelsey Kirkland, ansetzen. In der Kategorie Choreographie wird er in unregelmäßigen Abständen vergeben, zuletzt Lynn Seymour, Eva Evdokimova, Anita Cardus und Lucia Isenring, mit der er seit 1980 verheiratet 2006 an Christian Spuck und 2007 an Terence Kohler. Mit Eric Gauthier, dem Künstlerischem ist. 1981 übernahm Egon Madsen die Leitung des Balletts in Frankfurt. Es folgten die Berufungen Leiter von Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart, wird nach vier Jahren Unter- zum Königlich Schwedischen Ballett in Stockholm und zum Teatro Communale in Florenz. 1990 brechung wieder ein Choreograph unter den Preisträgern sein. holte ihn Marcia Haydée als Ballettmeister und späteren stellvertretenden Ballettdirektor zum Stutt- garter Ballet zurück. Der Deutsche Tanzpreis wird vergeben vom Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V. 1999 betrat Madsen nach langer Pause wieder die Bühne: Er folgte einer Einladung Jiří Kyliáns zum unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert in Gemeinschaft Nederlands Dans Theater III, der weltberühmten Truppe von Tänzern über 40. Von 2000 bis 2007 mit dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik e.V. hatte er dort die Künstlerische Leitung inne und inspirierte als Tänzer zudem erneut Choreographen wie Jiří Kylián, Robert Wilson, Mats Ek, Meryl Tankard und Paul Lightfoot. Im September 2007 feierte Egon Madsen an der Seite von Eric Gauthier einen „Sensationserfolg“ (ballet-tanz) am Theaterhaus Stuttgart in Christian Spucks Don Q., Eine nicht immer getanzte Revue über den Verlust der Wirklichkeit, das 2008 und 2009 durch Europa und Asien tourte. 2009 kreierte Eric Gauthier das Stück M.M. für Egon Madsen, eine Hommage an den berühmten französischen Pantomimen Marcel Marceau. Die Uraufführung von M.M. fand am Grand Théâtre de Luxembourg statt und war seitdem am Theaterhaus Stuttgart und an weiteren Theatern in Deutschland zu se- hen. Seit 2009 ist Egon Madsen Company Coach von Gauthier Dance und als Gastdozent weltweit tätig. In Out of the Box II, dem neuen Programm von Gauthier Dance, tritt Egon Madsen wieder zusammen mit Eric Gauthier auf: in Gauthiers Dear John, – einer Homage an John Cranko. Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart ZUKUNFT MIT FRAGEZEICHEN Erst drei Jahre ist es her, dass sich im Herbst 2007 die Theaterhaus-Company Gauthier Dance um den Choreographen, Tänzer und Musiker Eric Gauthier formierte. In Rekordgeschwindigkeit schaffte die dynamische Truppe den Durchbruch. Zunächst in der Region Stuttgart, sehr rasch aber auch deutschland- und weltweit. Die Vorstellungen im Theaterhaus sind regelmäßig ausver- kauft, die durchschnittliche Auslastung lag von Anfang an deutlich über 90 %. An der strukturellen Unterfinanzierung der Company hat diese internationale Erfolgsgeschichte freilich nichts geändert: Die laufenden Personal- und Produktionskosten von Gauthier Dance liegen im Jahr 2010 bei 1,03 Millionen Euro im Jahr. Etwa € 640.000 davon werden durch Einnahmen, Gastspiele und Koproduktionsförderung gedeckt. Den jährlichen Fehlbetrag (2010: € 390.000) hat das The- aterhaus Stuttgart von Anfang an quersubventioniert, mit den Gewinnen aus seinem populären Comedy-Programm. Ab der Spielzeit 2010/11 erhöht sich dieses Minus um weitere € 130.000 EGON MADSEN Foto: Regina Brocke ERIC GAUTHIER Foto: Maks Richter auf € 520.000. Auch weil das Grand Théâtre de Luxembourg nach dreijähriger Unterstützung die Koproduktions-Partnerschaft bedauerlicherweise nicht fortsetzen kann. Ungeachtet des hohen künstlerischen Prestigegewinns, den die Theaterhaus-Company ihrer Hei- matstadt beschert, hat die Stadt Stuttgart Gauthier Dance bislang nie direkt unterstützt. Außer der seit der Gründung der Company unwesentlich erhöhten pauschalen Subvention für das Theater- haus schießt die Stadt lediglich für das Community-Projekt Gauthier Dance Mobil Geld zu. Dieser Beitrag wurde jedoch nicht jedes Jahr gewährt und außerdem von anfangs € 25.000 auf mittlerwei- le € 10.000 reduziert. Ob sich die Stadt 2011 engagiert, ist noch ungewiss. Unter diesen Umständen wird es immer schwieriger, seriös und langfristig zu planen. Mehr Informationen unter www.theaterhaus.com Pressekontakt: Nicola Steller, [email protected], Tel. 07156-350616 Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart wird unterstützt von dem Fashion- und Lifestylehaus Breuninger in Stuttgart, der Germanwings GmbH, der John Cranko Gesellschaft und den First Friends und Friends of Gauthier Dance. EGON MADSEN//ERIC GAUTHIER in Don Q. von Christian Spuck Foto: Regina Brocke GAUTHIER