WAS MACHT EIGENTLICH …

Klaus Herlitz (63) war bis 1997 Vorstand FOTO: WOLF P. PRANGE FOTO: MARTIN LENGEMANN / INTRO: beim Schreibwaren- hersteller Herlitz AG – ein Unter - nehmen, das sein Großvater 1904 gegründet hatte Klaus Herlitz? (oben links eine Aufnahme aus dem Jahr 1993). IN DEN GESCHÄFTSRÄUMEN stehen überall Bären Die Bärenausstellung ist inzwischen ein tieri- aus Holz und Plastik – kleine, große und ganz scher Erfolg. Nach dem gelungenen Auftreten in In geboren, große. Und dann kommt auch noch der Chef – Berlin wollten immer mehr Städte in aller Welt blieb Herlitz immer seiner Heimatstadt ein Bär von einem Mann, an die zwei Meter groß, die Bären zu sich einladen. Inzwischen gastierte verbunden. Er aber schlanker als ein ausgewachsener Bär und die Truppe unter anderem in Astana, Buenos studierte an der FU viel zutraulicher: Klaus Herlitz. Der ehemalige Aires, , Hongkong, Kairo, , Betriebswirtschaft Unternehmer ist Geschäftsführer der Buddy Bär , , Tokio und sogar in der nordkorea- und spielte Basketball Berlin, einer Non-Profit-Organisation, die welt- nischen Hauptstadt Pjöngjang. Neben den Bären beim DTV Charlotten- weit den Berliner Bären vermarktet. sind auch Herr und Frau Herlitz immer dabei burg. 1972 trat er Die Idee dazu hatte seine Frau Eva. Sie sah und lernen so die Welt kennen. nach der Promotion in Ende der 90er Jahre die vielen bunt bemalten Verständlich, dass Klaus Herlitz diese völker- den elterlichen Kühe in Zürichs Innenstadt und dachte: Das verbindende Tätigkeit viel Spaß macht, auch Betrieb ein, wo er bis zum Vorstand für können wir in Berlin auch, schließlich ist der wenn er betont: „Das ist ein Fulltime-Job.“ Zu- Marketing und Bär ja das Wappentier der Stadt. Es folgten Ge - sammen mit sieben Mitarbeitern managt er von Einkauf aufstieg. Als spräche des Ehepaars mit dem Berliner Senat einem Hinterhaus in Schöneberg aus die Bären- die Herlitz AG 1997 in und schließlich die Genehmigung, die Bären in auftritte. Er muss vor allem Sponsoren suchen, Schwierigkeiten kam der Hauptstadt aufzustellen – erst verstreut, die die Kosten der Tourneen tragen. Hamburg und er sich mit dann zusammen für ein Jahr in der Nähe des Süd und Schenker konnte er zum Beispiel für den seinem Bruder über- Brandenburger Tors. Transport der Bären gewinnen. warf, stieg er aus dem Damit nicht jeder Bär gleich aussieht, dachte Durch Verkäufe von kleinen Bären und Ver- Unternehmen aus. sich wiederum Eva Herlitz etwas Besonderes aus: steigerungen der großen Tourneebären fließt zu- Jedes Land auf dieser Erde beauftragt einen re- sätzlich Geld in die Kassen, exakt 1,6 Millionen nommierten Künstler, der einen Bären gestalten bislang. Dies kommt Unicef und anderen darf. Inzwischen machen über 140 Länder mit. Kinderhilfsorganisationen zugute. Herlitz und Ergebnis von vielen Gesprächen, die das Ehepaar sein Team erweisen damit vielen Kindern einen Herlitz mit den Botschaften in Berlin führte. positiven Bärendienst. Wolfgang Hirn

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212 manager magazin 12/2010