Revision Der Paläarktischen Douglasiidae (Lepidoptera)
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ACTA FAUNISTICA ENTOMOLOGICA MUSE! NATIONALlS PRAGAE Vol. 15, No. 176 Edit. 20. XII. 1974 (Acta faun. ent. Mus. Nat. P1·agae, 15 :79-102). Revision der paläarktischen Douglasiidae (Lepidoptera) REINHARD GAEDIKE Institut für Pflanzenschutzforschung der AdL Abteilung Taxonomie der Insekten (ehern. DEI) - Eberswalde Vorbemerkungen In v;orliegender Arbeit wurde auf der Grundlage der Untersuchung des Ko pulationsapparates eine Neugruppierung der Douglasiidae vcrgenommen. Die Grundlage der Revision war neben den Typen der Mehrzahl der hier abge handelten Arten und den Faltern der Sammlung des ehemaligen DEI Eberswalde eine große Zahl von Faltern aus zahlreichen Museen und Privatsammlungen. Für die i.,iberaus bereitwillige und freundliche Unterstützung bei der Beschaffung des Materials möchte ich folgenden Herren herzlich danken: Dr. H .. G. Amsel, Karlsruhe, H. Bem..: benek, Dresden, Dr. A. Diakonoff, Leiden, Dr. W. Dierl, München, Dr. L. Gozmany, Budapest, G. Hallin, Stockholm, Dozent Dr. H. J. Hannemann, Berlin, E. Jäckh, Bre men, J. 0. Kaisila, Helsinki, Dr. F. Kasy, Wien, Dr. J . Klimeseh, Linz, Dr. J. Moucha, Praha, Dr. A. Popescu-Gorj, Bukarest, Dr. K. Sattler, London, J. Svensson, Kristian stad, Dr .P. Viette, Paris, W. Wittmer, Basel, Vl. Zimmerann, Gotha. - Die Genitalpräparate wurden in FADREschem Gemisch eingebettet. Jede Art wird nach einheitlichem Schema abgehandelt: 1. Zur Zeit gültiger Gattungs- und Artname, Autor, Jahreszahl. 2. Zitat der Originalbeschreibung. 3. Aufbewahrungsort des Typus sowie terra typiea. 4. Kurzzitate von Katalogen und Standardwerken, in denen die Art genannt wird, sowie von Einzelarbeiten, in denen Abbildungen des Falters oder der Ge nitalien vorliegen. 5. Synonyma. Die schon im Katalog von Staudinger & Rebel als Synonyma aufgeführten Namen werden ohne besondere Kennzeichnung aufgeführt. Bei den andern Arten wird der Autor, der die Synonymie feststellte, im Kurzzitat genannt. Von mir als neue Synonyma festgestellte Arten werden durch syn. nov. gekennzeichnet. 6. Beschreibung des Falters und der o und S? Genitalien. 7. Angaben zur Biologie und Verbreitungsangaben wurden nur auf der Grund lage des untersuchten Materials gemacht, da bei vielen Arten oft Fehldetermi nationen vorkommen, die nur durch Überprüfung ausgeschaltet werden können. Das überprüfte Material jeder Art wird nach Ländern geordnet aufgeführt. Bei den Fundortangaben wurde die Originalschreibweise der Etiketten ve rwendet, der Sammlername folgt in runden Klammern, und als Abkürzung wird der Aufbewahrungsort des Falters angegeben. Folgende Abkürzungen wurden ver wendet: 79 A - Sammlung Dr. H. G. Amsel, Karlsruhe BM - British Museum (N. H.), London DEI - Sammlung des ehern. Deutschen Entomologischen Instituts J ·~ " -Sammlung E. Jäckh, Bremen MB - Naturwissenschaftliches Museum, Budapest MBa - Naturhistorisches Museum, Basel MBr - Überseemuseum Bremen MBuk - Museum "Gr. Antipa", Bukarest MG - Museum der Natur, Gotha MH - Zoo1ogisches Museum, Helsinki ML - Naturhistorisches Museum, Leiden MP - Nationallnuseum, Praha MPa - Naturhistorisches Museum, Paris MST - Reichsmuseum, Stockholm MTD - Staatliches Museum für Tierkunde, Dresden MW - Naturhistorisches Museum, Wien ZM - Zoologisches Museum, Berlin ZSM - Zoologische Staatssammlung, München Systematischer Teil Zur Familie Douglasiidae wurden bisher die Gattungen Tinagma Zeller, Dou glasia Stainton und Klimeschia Amsel gerechnet. Als selbständige Familie wer den die Gattungen Douglasia und Tinagma von Meyrick (1927) aufgefaßt, während er 1898 sie noch zur Familie Elachistidae zählte. Im Katalog von Staudinger & Rebel (1901) sowie bei Spuler (1910) und Hering (1932) stehen diese Gattungen als Unterfamilie · bei den Glyphipterygidae. Fleteher (1929) folgt der Ansicht von Meyrick (1928). In der Bearbeitung der polnischen Vertreter dieser Gattun gen werden diese von Toll (1956) ebenfalls als eigene Familie aufgefaßt. Die vorliegende Untersuchung der Arten hat diese Auffassung bestätigen können. Die Familie ist zur Überfamilie Yponorneutoidea zu zählen, eine genauere Ein ordnung ist heute noch nicht möglich. Kennzeichen der Familie: Schuppen fast immer zweifarbig, mit heller Basis und verschieden breiter dunkler Spitze. Zunge unbeschuppt, Palpen relativ kurz, schräg nach unten gerichtet oder aufgebogen. Im 9 Genitalapparat in der Bursa fast immer ein Signum aus zahlreichen skierotisierten mehr oder weniger langen Dornen, Ostium fast immer mit cha rakteristischen Sklerotisierungen. Auf Grund des Baus des Genitalapparates der oo lassen sich die Arten der Familie in zwei Gattungen einordnen, die Vertreter der Gattung Tinagma be .r- sitzen keinen Uncus und haben s:ymmetrisch gebaute Valven, während die Vertreter der Gattung Klimeschia einen Uncus besitzen und die Valver asym metrische Fortsätze haben. Tinagma Zeller, 1938 (Isis, 32, p. 204) Typusart: Tinagma perdicella Zeller, 1839. Synonym: Douglasia Stainton, Ins. Brit. Tin., p. 179-180, Taf. 6, Fig. 5a-5c; 1854. Syn. nov.; Typusart: Gracilaria? ocnerostomella Stainton, 850. Die Gemeinsamkeiten der im Folgenden behandelten Arten, vor allem im Bau des männlichen Genitalapparat.es, machen es unmöglich, die Gattung Dou- 80 glasia als selbständige Gattung aufrechtzuerhalten. Ich ziehe sie als Synonym zu Tinagma ein. Bei der Verwendung des Gattungsnamens Tinagma in Verbindung mit dem jeweiligen Artnamen gab es in der Literatur bisher keine Einigkeit über die durch das Geschlecht des Gattungsnamens erforderliche richtige Endung des Art namens. Der Name Tinagma jst griechischen Ursprungs und bedeutet "das Ge schwungene", sornit ist das Geschlecht der Gattung sächlich. Kennzeichen der Gattung: Palpen meist gerade oder nach unten gerichtet. Der Kopulationsapparat der oo ohne Uncus, Valven symmetrisch gebaut. Bestimmungstabelle der Arten der Gattung Tinagma: 1 Vorderflügel mit einen1 weißen Randhaken am. Hint·errand oder m it einer vom Vorder- zum Hinterrand reichenden schmalen weißen Binde 2 Vorderflügel anders gefärbt 5 2 Vorderflügel mit einer schmalen weißen Binde, die vom Vorder- bis zum Hinterrand reicht . balteolellum Q Vorderflügel nur mit einem weißen Haken am Hinterrand 3 3 Vorderflügel fast einfarbig braun, stark glänzend, mit wenigen eingespreng ten hellen Schuppenteilen, Kopf und Thorax ebenfalls stark glänzend, ein- farbig , balteolellum d Vorderflügel und Thorax m it zahlreichen hellen Schuppenteilen, nicht glänzend , . 4 4 Der weiße Haken am Hinterand deutlich abgesetzt . tabghanun Der weiße Haken sehr undeutlich, vor diesem ist der Hinterrand dunkler als der übrige Flügel . anchusellum 5 Vorderflügelgrundfarbe dunkelgraubraun, teilweise mit einer Binden- zcichnung 6 Vorderflügelgrundfarbe sehr hell, oft fast weiß . 8 6 Vorderflügel einfarbig dunkelbraun, mit zahlreichen h ellen Schuppenteilen durchsetzt . hedemanni Vo·rderflügel auf dunklem Grund mit einer helleren Bindenzeichnung . 7 7 Hinter der Mitte liegt auf dem Vorderflügel eine breitere, sehr undeutlich abgesetzte hellere Binde, beiderseits durch fast einfarbig dunklere Flächen begrenzt . perdicellum Die hellere Binde hinter der Mitte des Vorderflügels beider· seits deutlich abgesetzt, eine weitere helle Fläche unmittelbar vor der Flügelspitze dryadis 8 Vorderflügel einfarbig, völlig ohne Zeichnung . 9 Vorderflügel auf sehr hellem Grund mit teilweise undeutlichen Zeichnungs- elementen 10 9 Auf dem Vorderflügel zur Spitze hin mit langen weißen Schuppen minutissimum Vorderflügelspitze ohne auffallend lange Schuppen ocnerostomellum 10 Auf dem Vorderflügel in der Mite und vor der Flügelspitze je ein braunes Feld, in denen die weißen Schuppen eine braun eingesäumte Spitze haben bledellum Vorderflügel ohne diese Schuppenfärbung, beide Arten sind mit Sicherheit oft nur nach den Genitalien zu trennen . 11 11 Am Hinterrand in der Mitte ein heller, fast weißer Fleck, der zur Basis hin von einem dunklen Fleck begrenzt wird, zwischen diesem und der Basis ist der Hinterrand fast einfarbig weiß, Valven der od mit großem Castalarm anchusellum Flügelgrundfarbe insgesamt heller, o.ft fast weiß mit wenigen dunklen Schup- pen, Valven der od ohne Costalarm . columbellum Tinagma perdicellum Zeller, 1839 (Tinagma perdicella, Isis, p. 204) Typus: British Museum (N. H.) London. Terra typica: "Am Spitzberge". 8l Literatur: Stdgr.-Rebel-Kat. Nr. 2337. - Spuler p. 299, Taf. 87, Fig. 88 (Falter). - Toll Fig. 4-7 (Flügel, Kopf), Fig. 10-11 (o Genit.), Fig. 14 (9 Genit. unvollständig). Synonym: Genus ? deliciosella Caradja, Dtsch. ent. Ztschr. Isis 34, 164, 165; 1920; Terra typica: A1ai -Gebirge. Syn. nov. Aus der Sammlung Zeller lagen mir 1 o und 1 2 vor, die Herr Dr. Sattler freundlicherweise mit den typischen Exemplaren verglichen hat. Aus der Ca radja-Sammlung konnte 1 o von deliciosella mit der Fundortbezeichnung "Alai"' untersucht werden. Die Art erwies sich als ein Synonym zu perdicellum. Das untersuchte Männchen, Gen. Präp. G. Petersen Nr. 897, wähle ich hiermit zum Lectotypus. Falter: Kopf und Thorax graubraun gescheckt, Stirn und Palpen hellgrau~ nur wenig braun. Vorderflügel dunkelbraun. In der Mitte liegt eine breite hellere Binde, der Innenrand fast gerade, einfarbig weiß, deutlich abgesetzt gegenüber dem einfarbig braunen Flügelabschnitt zur Flügelspitze hin nur eine verwischte Grenze bildend. Das Innere der Binde stark mit braunen Schuppen durchsetzt. Die Flügelspitze und die Fransen mit hellen Schuppen etwas durch setzt. o Genitalpräparat (Fig. 1-3): Tegumen ohne besondere Bildungen. Vinculum mit langen Saccus. AneUus relativ groß, ringförmig, mit flügelartig verbreiter