ACTA FAUNISTICA ENTOMOLOGICA MUSE! NATIONALlS PRAGAE Vol. 15, No. 176 Edit. 20. XII. 1974

(Acta faun. ent. Mus. Nat. P1·agae, 15 :79-102).

Revision der paläarktischen ()

REINHARD GAEDIKE Institut für Pflanzenschutzforschung der AdL Abteilung Taxonomie der Insekten (ehern. DEI) - Eberswalde

Vorbemerkungen

In v;orliegender Arbeit wurde auf der Grundlage der Untersuchung des Ko­ pulationsapparates eine Neugruppierung der Douglasiidae vcrgenommen. Die Grundlage der Revision war neben den Typen der Mehrzahl der hier abge­ handelten Arten und den Faltern der Sammlung des ehemaligen DEI Eberswalde eine große Zahl von Faltern aus zahlreichen Museen und Privatsammlungen. Für die i.,iberaus bereitwillige und freundliche Unterstützung bei der Beschaffung des Materials möchte ich folgenden Herren herzlich danken: Dr. H .. G. Amsel, Karlsruhe, H. Bem..: benek, Dresden, Dr. A. Diakonoff, Leiden, Dr. W. Dierl, München, Dr. L. Gozmany, Budapest, G. Hallin, Stockholm, Dozent Dr. H. J. Hannemann, Berlin, E. Jäckh, Bre­ men, J. 0. Kaisila, Helsinki, Dr. F. Kasy, Wien, Dr. J . Klimeseh, Linz, Dr. J. Moucha, Praha, Dr. A. Popescu-Gorj, Bukarest, Dr. K. Sattler, London, J. Svensson, Kristian­ stad, Dr .P. Viette, Paris, W. Wittmer, Basel, Vl. Zimmerann, Gotha. - Die Genitalpräparate wurden in FADREschem Gemisch eingebettet. Jede Art wird nach einheitlichem Schema abgehandelt: 1. Zur Zeit gültiger Gattungs- und Artname, Autor, Jahreszahl. 2. Zitat der Originalbeschreibung. 3. Aufbewahrungsort des Typus sowie terra typiea. 4. Kurzzitate von Katalogen und Standardwerken, in denen die Art genannt wird, sowie von Einzelarbeiten, in denen Abbildungen des Falters oder der Ge­ nitalien vorliegen. 5. Synonyma. Die schon im Katalog von Staudinger & Rebel als Synonyma aufgeführten Namen werden ohne besondere Kennzeichnung aufgeführt. Bei den andern Arten wird der Autor, der die Synonymie feststellte, im Kurzzitat genannt. Von mir als neue Synonyma festgestellte Arten werden durch syn. nov. gekennzeichnet. 6. Beschreibung des Falters und der o und S? Genitalien. 7. Angaben zur Biologie und Verbreitungsangaben wurden nur auf der Grund­ lage des untersuchten Materials gemacht, da bei vielen Arten oft Fehldetermi­ nationen vorkommen, die nur durch Überprüfung ausgeschaltet werden können. Das überprüfte Material jeder Art wird nach Ländern geordnet aufgeführt. Bei den Fundortangaben wurde die Originalschreibweise der Etiketten ve rwendet, der Sammlername folgt in runden Klammern, und als Abkürzung wird der Aufbewahrungsort des Falters angegeben. Folgende Abkürzungen wurden ver­ wendet:

79 A - Sammlung Dr. H. G. Amsel, Karlsruhe BM - British Museum (N. H.), London DEI - Sammlung des ehern. Deutschen Entomologischen Instituts J ·~ " -Sammlung E. Jäckh, Bremen MB - Naturwissenschaftliches Museum, Budapest MBa - Naturhistorisches Museum, Basel MBr - Überseemuseum Bremen MBuk - Museum "Gr. Antipa", Bukarest MG - Museum der Natur, Gotha MH - Zoo1ogisches Museum, Helsinki ML - Naturhistorisches Museum, Leiden MP - Nationallnuseum, Praha MPa - Naturhistorisches Museum, Paris MST - Reichsmuseum, Stockholm MTD - Staatliches Museum für Tierkunde, Dresden MW - Naturhistorisches Museum, Wien ZM - Zoologisches Museum, Berlin ZSM - Zoologische Staatssammlung, München

Systematischer Teil

Zur Familie Douglasiidae wurden bisher die Gattungen Zeller, Dou­ glasia Stainton und Klimeschia Amsel gerechnet. Als selbständige Familie wer­ den die Gattungen Douglasia und Tinagma von Meyrick (1927) aufgefaßt, während er 1898 sie noch zur Familie Elachistidae zählte. Im Katalog von Staudinger & Rebel (1901) sowie bei Spuler (1910) und Hering (1932) stehen diese Gattungen als Unterfamilie · bei den Glyphipterygidae. Fleteher (1929) folgt der Ansicht von Meyrick (1928). In der Bearbeitung der polnischen Vertreter dieser Gattun­ gen werden diese von Toll (1956) ebenfalls als eigene Familie aufgefaßt. Die vorliegende Untersuchung der Arten hat diese Auffassung bestätigen können. Die Familie ist zur Überfamilie Yponorneutoidea zu zählen, eine genauere Ein­ ordnung ist heute noch nicht möglich. Kennzeichen der Familie: Schuppen fast immer zweifarbig, mit heller Basis und verschieden breiter dunkler Spitze. Zunge unbeschuppt, Palpen relativ kurz, schräg nach unten gerichtet oder aufgebogen. Im 9 Genitalapparat in der Bursa fast immer ein Signum aus zahlreichen skierotisierten mehr oder weniger langen Dornen, Ostium fast immer mit cha­ rakteristischen Sklerotisierungen. Auf Grund des Baus des Genitalapparates der oo lassen sich die Arten der Familie in zwei Gattungen einordnen, die Vertreter der Gattung Tinagma be­ .r- sitzen keinen Uncus und haben s:ymmetrisch gebaute Valven, während die Vertreter der Gattung Klimeschia einen Uncus besitzen und die Valver asym­ metrische Fortsätze haben.

Tinagma Zeller, 1938

(Isis, 32, p. 204) Typusart: Zeller, 1839. Synonym: Douglasia Stainton, Ins. Brit. Tin., p. 179-180, Taf. 6, Fig. 5a-5c; 1854. Syn. nov.; Typusart: Gracilaria? ocnerostomella Stainton, 850. Die Gemeinsamkeiten der im Folgenden behandelten Arten, vor allem im Bau des männlichen Genitalapparat.es, machen es unmöglich, die Gattung Dou-

80 glasia als selbständige Gattung aufrechtzuerhalten. Ich ziehe sie als Synonym zu Tinagma ein. Bei der Verwendung des Gattungsnamens Tinagma in Verbindung mit dem jeweiligen Artnamen gab es in der Literatur bisher keine Einigkeit über die durch das Geschlecht des Gattungsnamens erforderliche richtige Endung des Art­ namens. Der Name Tinagma jst griechischen Ursprungs und bedeutet "das Ge­ schwungene", sornit ist das Geschlecht der Gattung sächlich. Kennzeichen der Gattung: Palpen meist gerade oder nach unten gerichtet. Der Kopulationsapparat der oo ohne Uncus, Valven symmetrisch gebaut. Bestimmungstabelle der Arten der Gattung Tinagma: 1 Vorderflügel mit einen1 weißen Randhaken am. Hint·errand oder m it einer vom Vorder- zum Hinterrand reichenden schmalen weißen Binde 2 Vorderflügel anders gefärbt 5 2 Vorderflügel mit einer schmalen weißen Binde, die vom Vorder- bis zum Hinterrand reicht . balteolellum Q Vorderflügel nur mit einem weißen Haken am Hinterrand 3 3 Vorderflügel fast einfarbig braun, stark glänzend, mit wenigen eingespreng­ ten hellen Schuppenteilen, Kopf und Thorax ebenfalls stark glänzend, ein- farbig , balteolellum d Vorderflügel und Thorax m it zahlreichen hellen Schuppenteilen, nicht glänzend , . . 4 4 Der weiße Haken am Hinterand deutlich abgesetzt . . tabghanun Der weiße Haken sehr undeutlich, vor diesem ist der Hinterrand dunkler als der übrige Flügel . anchusellum 5 Vorderflügelgrundfarbe dunkelgraubraun, teilweise mit einer Binden- zcichnung 6 Vorderflügelgrundfarbe sehr hell, oft fast weiß . 8 6 Vorderflügel einfarbig dunkelbraun, mit zahlreichen h ellen Schuppenteilen durchsetzt . hedemanni Vo·rderflügel auf dunklem Grund mit einer helleren Bindenzeichnung . 7 7 Hinter der Mitte liegt auf dem Vorderflügel eine breitere, sehr undeutlich abgesetzte hellere Binde, beiderseits durch fast einfarbig dunklere Flächen begrenzt ...... perdicellum Die hellere Binde hinter der Mitte des Vorderflügels beider· seits deutlich abgesetzt, eine weitere helle Fläche unmittelbar vor der Flügelspitze dryadis 8 Vorderflügel einfarbig, völlig ohne Zeichnung ...... 9 Vorderflügel auf sehr hellem Grund mit teilweise undeutlichen Zeichnungs- elementen 10 9 Auf dem Vorderflügel zur Spitze hin mit langen weißen Schuppen minutissimum Vorderflügelspitze ohne auffallend lange Schuppen ocnerostomellum 10 Auf dem Vorderflügel in der Mite und vor der Flügelspitze je ein braunes Feld, in denen die weißen Schuppen eine braun eingesäumte Spitze haben bledellum Vorderflügel ohne diese Schuppenfärbung, beide Arten sind mit Sicherheit oft nur nach den Genitalien zu trennen . . . . . 11 11 Am Hinterrand in der Mitte ein heller, fast weißer Fleck, der zur Basis hin von einem dunklen Fleck begrenzt wird, zwischen diesem und der Basis ist der Hinterrand fast einfarbig weiß, Valven der od mit großem Castalarm anchusellum Flügelgrundfarbe insgesamt heller, o.ft fast weiß mit wenigen dunklen Schup- pen, Valven der od ohne Costalarm . columbellum

Tinagma perdicellum Zeller, 1839

(Tinagma perdicella, Isis, p. 204) Typus: British Museum (N. H.) London. Terra typica: "Am Spitzberge".

8l Literatur: Stdgr.-Rebel-Kat. Nr. 2337. - Spuler p. 299, Taf. 87, Fig. 88 (Falter). - Toll Fig. 4-7 (Flügel, Kopf), Fig. 10-11 (o Genit.), Fig. 14 (9 Genit. unvollständig). Synonym: Genus ? deliciosella Caradja, Dtsch. ent. Ztschr. Isis 34, 164, 165; 1920; Terra typica: A1ai -Gebirge. Syn. nov. Aus der Sammlung Zeller lagen mir 1 o und 1 2 vor, die Herr Dr. Sattler freundlicherweise mit den typischen Exemplaren verglichen hat. Aus der Ca­ radja-Sammlung konnte 1 o von deliciosella mit der Fundortbezeichnung "Alai"' untersucht werden. Die Art erwies sich als ein Synonym zu perdicellum. Das untersuchte Männchen, Gen. Präp. G. Petersen Nr. 897, wähle ich hiermit zum Lectotypus. Falter: Kopf und Thorax graubraun gescheckt, Stirn und Palpen hellgrau~ nur wenig braun. Vorderflügel dunkelbraun. In der Mitte liegt eine breite hellere Binde, der Innenrand fast gerade, einfarbig weiß, deutlich abgesetzt gegenüber dem einfarbig braunen Flügelabschnitt zur Flügelspitze hin nur eine verwischte Grenze bildend. Das Innere der Binde stark mit braunen Schuppen durchsetzt. Die Flügelspitze und die Fransen mit hellen Schuppen etwas durch­ setzt. o Genitalpräparat (Fig. 1-3): Tegumen ohne besondere Bildungen. Vinculum mit langen Saccus. AneUus relativ groß, ringförmig, mit flügelartig verbreiter­ ten Seiten. Valve fast quadratisch, nach vorn abgeschrägt, mit einem nasen­ artigen Fortsatz. Am abgeschrägten Rand eine Anzahl starker langer Borsten. Aedoeagus lang, an der Basis etwas verdickt, leicht gebogen, ohne Cornuti. 9 Genitalpräparat (Fig. 28): Zwischen den Apophysen eine breite Skleroti­ sierung. Ostium etwas erweitert, Hinterrand stumpf kegelförmig sklerotisiert, mit sehr kleinen Dornen besetzt, unterhalb des Ostiums ein kleiner skieroti­ sierter Ring. Bursa ohne Signum. Biologie: Raupen minieren in den Blättern von Fragaria, , .

Untersuchtes Material: 99 oo, 21 ((9 - Mon g o 1 e i : Uburchangai aimak: Changaj Gebirge, (Kaszab), MB; Archangaj aimak: Charchor in (Kaszab; MB). UdSSR: Ba­ bince, k . Krzywcza (TOLL) ZSM; Petrosawodsk (Tengström) HM; Sortavala (Kanerva) MH; Irkutsk (Ahnger) MH; Kaukasus (Haberhauer) ZM; Saisan (Haberhauer) ZM; Alai, MBuk; Kasakewitsch. MBuk.- F in n 1 an d: Lammi (Kaisila) HM; Loppi (Saarinen) lVIH; Karislojo, Lojo (Krogerus) MH; Umg. Helsinki (Winter) MH; Levia (Winter) MH; Jyväskyiä (Hackman) MH; Nastola (Lorquist) MH; Kirjavalaks (Poppius) MH; Re­ posaari (Lauro) MH; Suisaari (Tengström) MH; Mustasaari (Jussila) MH; Prevald (Palmen) MH; Sujetuk (Ehpberg) MH. - P o 1 e n : Silesia (Wacke) ZM; Reinerz (Wac­ ke) MBuk. - C S SR: Plze:ii (Vlach) MP; Tetschen (Zimmermann) MP; Kundratitz (Möbius) MTD; Trauterrau (Soffner) MTD. - DDR: Harz ZM; Chemnitz (Heinitz) MTD; Rothstein bei Löbau, ZM; Blösa (Schütze) MTD; Gotha (Lenthe) MG, Eisenberg (Krause) ZM; Jena (Jänner) MG; Umgebung Naumburg (Bauer) ZSM; Sachsenburg (Petry) MG; Hörseiberg (Lenthe, Hockemeyer) MG; Nordhausen (Pet:ry) MG; Spitz­ grund (Staudinger) MAD ; Lössnitz (Möbius) MTD). - B D R: Braunschweig, ZM; Eckertal/Harz (Bauer) ZSM; Umgebung Goslar (Bauer) ZSM; Regensburg (Frank) ZSM; überaudarf (Möbius) MTD. - Ni e d er 1 an d e : Arnhem (HeyLaerts) ML. - Ö s t er r e i c h : Großglockner (Krone) DEI; Graz, DEI, ZSM, MTD ; Umgebung Gra­ mast (Klimesch) ZSM; Schn.eeberg, MZ; Gumpoldskirchen (Zerny) MW; Manners­ dorf (Zerny) MW; Brühl (Hedemann) MBuk; Heiligenblut (Staudinger) MTD. - Ungarn : Budapest (Ujhelyi) MB; Gyulaj (Schmidt) MB; Gyon (Schmidt) MB. - Schweiz : St. Gallen (Müller-Rutz) ZSM, MBA; Fuchsacker (Müller-Rutz) MBA, Schönbiel (Müller-Rutz) MBA; Seysin (Müller-Rutz) MBA; Val Bevers (Möbius) MTD. - I t a 1 i e n : Gomagoi (Amsel) DEI; Trafoi (Staudinger) ZM; M. di Campiglio (Har­ tig) ZSM; Seila-Joch (Rebel) MW; Mendel, Bozen (Hedemann) MBuk. - J u g o s 1 a­ wie n: Gravosa (Knitschke) MW; Zljeb (Penther) MW.

82 Tinagma dryadis Staudinger, 1872

(Tinagma dryadis, Verh. zool. bot. Ges. Wien, 22, 735-736) Typus: Zoologisches Museum Berlin. Terra typica: Trafoi. Literatur: Stdgr.-Rebel-Kat. Nr. 2338. - Spuler, p. 299. - Toll Fig. 8 (Flügel), Fig. 12-13 (o Genit.), Fig. 15-16 (9 Genit. unvollständig). Aus der Staudinger-Sammlung lagen mir 10 Falter mit dem Typenzettel "Origin." sowie der Fundortbezeichnung "Tra.foi m." vor. Das o mit diesen beiden Etiketten, Gen. Präp. H. Gaedike Nr. 1009, wähle ich zum Lectotypus, die übrigen Falter sind die Paralectotypen. Falter: Kopf, Palpen und Thorax graubraun, mit hellen Schuppenteilen durch­ setzt, Vorderflügel mit dunkel graubrauner Grundfarbe. In der Mitte eine breite, helle, fast einfarbige Binde, zur Flügelbasis und zur Flügelspitze hin fast ge­ rade und deutlich abgesetzt gegenüber der braunen Flügelpartie. Am Ende des ersten Viertels ist der Flügel durch einige hellere Schuppen aufgehellt. Vor der Flügelspitze liegt ein größerer heUer, fast weißer Fleck, der halbmondförmig die einfarbig dunkelbraungraue F'lügelspitze umschließt. Hinterflügel einfarbig braungrau. o Genttalapparat (Fig. 4-6): Tegumen ohne besondere Bildungen, Vinculum mit langem Saccus. Anellus ringförmig, mit etwas verbreiterten Seitenteilen. Valve fast quat~atisch, die vordere obere Ecke etwas abgeschrägt und mit zahlreichen langen Borsten besetzt, Vorderende ohne Fortsatz. Aedoeagus lang, an der Basis etwas dicker, mit einigen sehr kleinen Cornuti. <;? Genitalapparat (Fig. 29): Apophysen relativ kurz, zwischen den Enden eine gedrungene kurze Sklerotisierung, Hinterrand des VII. Sternits in einem schma­ len Bereich sklerotisiert. Ostium erweitert, mit einem zweizipf.elichen, mit sehr kleinem Dornen besetzten Hinterrand. Unterhalb des Ostiums ein kleiner skle­ rotis.ierter Hing. Signum mit langen, nicht sehr zahlreichen Dornen. Biologie: Haupen an Dryas octopetala. Untersuchtes Material: 20 oo, 32 99. - Schweiz : Albula (Nagel, Staudinger) MB, ZM, MTD, MG, MBuk, ZSM; Alp Muster (Thomann) MBa; Tritschlucht MBa. - I t a 1 i e n : Trafoi (Staudinger) ZM, MW; Stilfser Joch (Amsel) DEI; Stelvio (Wocke) ZSM, MBa. - F in n 1 an d: Saana (N 0 rdman) MH; Kilpisjärvi (Nordman; Groten­ felt) MH. - Schweden : Torne Lappland, Pöllsa (Johansson) MH. Bemerkungen: Es scheint sich hier offensichtlich um eine arktoalpin verbreitete Art zu handeln. Kaisila (1963) nennt neben den schon oben ange.führten finnischen Fun­ den auch solche aus Norwegen: Fjeld Sakkovarre bei Mathisfossen am Alta-Fjord.

rfinagn1a ocnerostomellum (Stainton, 1850) iCOmb. nov.

(Gracilaria ? ocnerostomella, Trans. ent. Soc. London (Proc.), 1, 6) Typus: British Museum (N. H.) London. Terra typica: Mickleham. Literatur: Stdgr.-Rebel-Kat. Nr. 2341. - Spuler, p. 299, Taf. 87, Fig. 10 (Falter). - Pierce & Metcalfe Taf. 28 (o9 Genit.). - Toll Fig. 19 (Flügel), Fig. 28-29 (o Genit.), Fig. 32 (9 Genit). Synonym: Douglasia echii Herrich-Schäffer, Syst. Bearb. Schmett. Eur., 5, p. 259; · 1855, Abb. 961; 1854; Terra typica: Glögau; Frankfurt/M.; England. Aus der Stainton-Sammlung konnten 1 0 und 1 <;? untersucht werden, die beide mit typischen Exemplaren verglichen wurden.

83 2 c--

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Fig. 1-15: o Genitalien (Tegumen, Anellus, Vinculum, linke Valve, AedÜ'eagus) von: Fig. 1-3 Tinagma perdicellum; Fig. 4-6 T. d1·yadis; Fig. 7-9 T. ocnerostomellum; Fig. 10-12 T. columbellum; Fig. 13-15 T. hedemanni. Falter: Kopf, Palpen und Thorax hellgrau. Grundfarbe der Vorderflügel grau, aurf der gesamten Fläche mit hellen Schuppenteilen. Hinter der Mitte tre­ ten die hellen Schuppen am Hinterrand etwas gehäufter auf, so daß die An­ deutung eines Innenrandhakens voa:-handen ist. o Genitalapparat (Fig. 7-9): Tegumen ohne besondere Bildungen. Anellus klein, mit breiter Basis, nach oben schmal werdend. Vinculum mit sehr kleinem Saccus. Valve mit gerader Basis und Unterkante, die Oberkante am Ende auf­ gewölbt, in diesem Bereich mit langen spitzen Borsten besetzt. Aedoeagus sehr lang, an der Basis etwas breiter. 2 Genitalapparat (Fig. 30): Zwischen den Enden der Apophysen ein schwach skierotisiertes Gebilde, Ostium ohne besondere Bildungen. Unterhalb des Ostiums ein kleiner skierotisierter Ring. Signum mit sehr vielen langen schma­ len Dornen. Biologie: Raupen in den Stengeln von Echium. Untersuchtes Material: 59 oo, 46 22. - E n·g 1 an d : Box Hill (Stainton) BM. - Schweden : Ravlunda/Knähäck (Svensson) MH. - Nieder 1 an d e : Duinen/Am­ sterdam (Doest) ML; Zandvoort (Bentinck) ML; Overveen (Bentinck) ML. - B R D : Kaiserstuhl (Amsel) DEI; Eberstadt DEI; Goslar (Bauer) ZSM; Ebertsheim ZSM; Pfalz (Steudel) MBa; Braunschweig (Heinemann) ZM. - DDR : Lössnitz (Möbius) MTD; Mecklenburg MW; Friedland (Stange) ZSM; Umgebung Naumburg (Bauer) ZSM; Weißenfels MBuk; NO'rdhausen (Petry) MBa; Kyffhäuser (Petry} MBa; Söm• merda (Martini) ZM; Sangerhausen (Petr'Y) MG; Erfurt (Beer) MG; Gotha (Lenthe) MG. -Po 1 e n : Alt-Damm MB, ZSM; Stettin (Büttner) ZM; Mes.eritz (Zeller) ZM. - U d S S R : Krzywe, p. Zaleszczyki (Toll) MB. - C S S R : Kubatschka MB; Eisgrub (Zimermann) MP; Umgebung Leitrneritz (Zimmermann) MP; Trencsen (Pazs,iczky) MB. - U n gar n : Budapest (Uhryk) MB. - ö s t er r e i c h : Frater MW, MBuk; Hackeisberg (Kasy) MW; Klosterneuburg (Preissecker) ZSM. - Schweiz : Zürich (Frey) ZlVI; Lentz-Susten/Rhonetal (Schmidlin; SchmidJin, 1969). - Frankreich : Vogesen/Zang (Snellen) ML. - I t a 1 i e n : Bozen (Mann) MW; Livorno (Mann) MW, lVIBuk; Sizilien ZM. - T ü r k e i : 25 km SW von Mersin (Kasy) MW. - S y r i e n : 25 km W von Damaskus (Kasy & Vartian) lVIW.

Tinagma columbellum (Staudinger, 1880) cmnb. nov.

(Douglasia columbella, Horae 15, 383-384) Typus: Zoologisches Museum, Berlin. Terra typica: Arn.asia. Literatur: Stdgr.-Rebel--Kat. Nr. 2342. Die beiden in der Beschreibung erwähnten oo konnten untersucht werden. Das o mit dem Etikett :,Origin", der Fundortbezettelung "Amasia m., 10. 5." und dem handschriftlichen Vermerk "Columbella Stdgr. a, Gen. Präp. R. Gaedike Nr. 1005 , wurde als Lectotypus ausgewählt, das andere o vom gleichen Fundort ist der Paralectotypus. Falter: Kopf und Thorax hellbraungrau. Grundfarbe der Vorderflügel sehr hell, fast weiß, mit graunbraunen Schuppen durchsetzt. Am Hinterrand vor der Mitte liegt ein schräg nach vorn oben reichender brauner Fleck. Genauso ge­ färbt ist ein kleiner Fleck im letzten Flügelviertel in der Flügelmittellinie. Die Flügelbasis und das erste Viertel der Costa ist stärker mit dunkleren Schuppen durchsetzt. Die Fransen am Außenrand mit einer dunklen Binde. o Genitalapparat (Fig. 10-12): Tegumen ohne besondere Bildungen. Anellus schmal, nach oben in einer langen Spitze ausgezogen. Vinculum mit einem klei­ nen Saccus. Valve groß, an der Basis gerade, nach vorn breiter werdend, mit

85 gleichmäßig gerundeter Kante. Die gesamte vordere I-Iälfte mit langen, dünnen Borsten besetzt. Aedoeagus lang, an der Basis etwas dicker. 2 Genitalapparat: Unbekannt. Biologie: Lebensweise der Raupen unbekannt. Untersuchtes Material: 5 oo. - Türkei : Amasia (Staudinger) ZM. - Iran: S-Iran, 100 km westl. Shiraz (Exp. Mus. Vindob.) MW.

Tinagma hedemanni (Caradja, 1920) comb. nov.

(Dougla!ia hedemanni, Dtsch. ent. Ztschr. Iris, 34, 89-90) Typus: Museum "Gr. Antipa", Bukarest. Terra typica: Bo·zen. Die Art wurde nach 5 Faltern (3 oo, 222) aus Bozen, leg. Hedemann beschrie­ ben. Aus der Typenserie lagen mir 2 oo, 1 2 vor. Das o mit dem Fundortetikett "Boeen 18. V. 98, Gen Präp. R. Gaedike Nr. 1084;' wähle ich zum Lectotypus, nachde