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ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT

Folge 5 / 6, Mai / Juni 1995 Nr. 335 40. Jahrgang

Vor 50 Jahren: Krieg im 1945

Am 29. März 1945, um 11 Uhr mittags, überschritten sowjetische damals geleistet haben, kann nicht genug gewürdigt werden. Truppen bei Klostermarienberg, im Bezirk Oberpullendorf, die heute Sie begannen in Kellern und Scheunen den Boden aufzugraben, um burgenländisch-ungarische Grenze, die damals die Grenze des wertvolles Gut dort zu verstecken: Kleider, Lebensmittel und Wert­ Deutschen Reiches gewesen war. Damit haben zum erstenmal gegenstände. Dann begannen sie in den Wäldern Bunker und Erd­ Truppen der alliierten Mächte ihren Fuß auf heute österreichischen löcher auszuheben, um darin Unterschlupf zu finden für die schwe­ Boden gesetzt. ren Tage, die vor ihnen lagen. An diesem Tag war gerade Gründonnerstag. So waren die Karwo­ Als die Front über die Dörfer hinweggezogen war und die Häuser che dieses Jahres und die Tage nachher eine blutige Passion im nicht mehr brannten, begannen Plünderungen großen Ausmaßes. Burgenland. Das ganze Land wurde mit Krieg überzogen. Jedes Das wenige, was die Leute hatten, wurde ihnen weggenommen. Dorf war Kriegsschauplatz. Plünderung, Brandstiftung, Mord und Vergewaltigung waren tägliche Begleiterscheinungen. Im Burgen­ Am 8. Mai war der Krieg endlich zu Ende. land sind damals mehr Menschen durch Gewalt ums Leben gekom­ Geendet hatte zwar der Krieg, aber der Friede war noch weit, noch men, als durch direkte Kriegseinwirkungen. In 4 Tagen hatten die weiter die Freiheit. Geendet hatten die verlorenen Jahre, die guten Russen das nördliche und mittlere Burgenland überrollt. Der Kampf noch nicht begonnen. um das südliche Burgenland dauerte bis zum 13. April, bis die Rus­ sen die Lafnitz an der steirisch burgenländischen Grenze erreichten Die Zeit zwischen Ende und Anfang war aber nicht leer. Sie war voll und dort stehen geblieben sind. Erst am 7. Mai stießen sie in Rich­ von Leid und Trauer, aber auch voll von Zuversicht und Hoffnung. tung Graz weiter vor, einen Tag bevor der Krieg zu Ende ging. Langsam begann der Wiederaufbau. Die dörfliche Gemeinschaft Die Ereignisse im vorangegangenen Winter ließen nichts Gutes ver­ lebte, auch ohne Verwaltung, ohne Rechtssicherheit, ohne Handel muten. Tausende und abertausende Flüchtlinge aus Rumänien und und Verkehr, ohne Geld und elektrischem Strom. Leben war da in Ungarn zogen durch das Burgenland und empfahlen auch unserer diesem Sommer, erstand neu und ging weiter. Bevölkerung, das Land zu verlassen, um den Schrecken des Krie­ Hab und Gut haben die Menschen verloren, nicht aber die Fähigkeit, ges zu entgehen. Aus dem Burgenland sind aber vergleichsweise nicht das Wissen und die Erfahrung. Dazu kam die Hoffnung auf das nur wenige nach dem Westen geflüchtet. politische Wiedererstehen unseres Landes und unseres Staates. Ehe das Jahr vergangen war, gab es wieder ein Österreich, gab es Dann begann der Ausbau der "Reichsschutzsteilung", den man all­ wieder ein Burgenland. gemein den "Ostwall" nannte. Zehntausende Burgenländer mußten an der ungarischen Grenze Schanzarbeiten leisten, Schützen- und Mit demselben Gottvertrauen, dem starken Glauben und den fleißi• Panzergräben ausheben. Da die Männer eingerückt waren, lag die gen Händen, mit denen sie die Frühjahrssaat in die Erde legten, ganze Last der Arbeit auf den Schultern der Frauen. Was die Frauen bauten sie an der wiedergewonnenen Heimat.

Stellungsbau im Burgenland Photo: Banny Durch Fliegerbomben zerstörtes Haus in Güssing Photo: Bleyer Seite 2 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai / Juni 1995

ße&e /!a.netleute! Unser Auswanderermuseum 4. Folge "Der Lebensraum der Auswanderer" Vom 30. März bis zum 12. April hat eine offi­ zielle Delegation des Landes die Burgenlän• Betritt man den ersten Raum springt sofort der Spruch in die Augen, der mit großer der in Nordamerika besucht. Dieser Delega­ Schrift über der Türe angebracht ist: "Ein starker Glaube und zwei fleißige Hände". Das tion gehörten an: I. Landtagspräsident Dr. ist jene Aussage, die Stefan Mikits machte, als er 1971 den burgenländischen Bischof Wolfgang Dax, 3. Landtagspräsident Georg Laszlo in Passaic begrüßt hat. Er meinte damit, daß die Auswanderer früher nur das Puhm, Landesrat Paul Rittsteuer (jeweils mit und sonst nichts mitnehmen konnten. ihren Gattinnen), Landesrat Dipl. Ing. Her­ mann Fister, Regierungsrat Rudolf Szorger (vom Amt der Burgenländischen Landesre­ gierung) und ich als Tourmanager und Prä• sident der Burgenländischen Gemeinschaft. Gleichzeitig mit der Reise der Burgenländi• schen Delegation hat auch die Theater- und Volkstanzgruppe aus zusammen mit den beiden Musikanten der "Weltpartie" eine Tournee durch Kanada und die Vereinigten Staaten unternommen. In Toronto und Northampton kam es zur ge­ meinsamen Teilnahme an den jeweiligen Heimatabenden der Burgenländischen Ge­ meinschaft. An dieser Stelle danke ich der Reisegruppe aus Bad Tatzmannsdorf für ihre Reise zu den Landsleuten und für das schöne Pro­ gramm, das überall begeistert aufgenom­ men wurde. An den vier großen Heimatabenden in Toronto, New York, Northampton und Chi­ Einige Stücke zeigen dann die Welt von früher, die Welt, aus der die Auswanderer ka­ cago haben insgesamt 1.600 Burgenländer men. Da steht ein altes Spinnrad und daneben ein ButterfaßI, ein Holzgefäß mit dem teilgenommen. Rechnet man noch kleinere man Butter gestoßen hat. Darüber hängen zwei große Fotos. Das eine zeigt einen Bau­ Veranstaltungen hinzu, sowie auch Hausbe­ ern beim Sensen dangein und das andere eine Frau, die gerade auf die eben beschrie­ suche und andere Begegnungen, so hat die bene Weise Butter macht. Delegation des Landtages und der Landes­ regierung nahezu 2.000 Burgenländer ge­ Über der anderen Tür hängt ein aus Stroh geflochtener Türzopf. Diesen habe ich von troffen. meinem Elternhaus abmontiert. Dort war er 1931 an der Kellertüre angebracht gewe­ Im Sinne der Städtepartnerschaft Nort­ sen, damit die Kälte nicht so in den Keller dringen kann. hampton - Stegersbach kam es auch zur Be­ In einer Ecke hängen Gegenstände, wie man sie früher in einer Küche fand, bzw. sol­ gegnung mit den Vertretern der Stadt Nort­ che, die Auswanderer aus Amerika mitgebracht haben: ein Wanddeckerl mit der engli­ hampton. schen Aufschrift "comb and brush". Daneben ein Löffelhalter, das ist ein Drahtgeflecht, In der nächsten Nummer unserer Zeitung in das man die Löffel hineingesteckt hat, und dann zwei Abreißkalender nebeneinander, werden wir ausführlich über diese Reise be­ einer aus Stegersbach und der andere aus dem Geschäft eines burgenländischen richten. Landsmannes in New York. Das Interessante dabei ist, daß beide Kalender gleich aus­ Wo immer wir waren, wurden wir auch ge­ schauen. fragt: wann kommt endlich der neue Landes­ Interessant und eindrucksvoll ist die Darstellung der einzelnen Auswanderungsland­ hauptmann und wann kommt endlich der schaften aus dem Burgenland und bestimmter Einwanderungslandschaften in Amerika. neue Diözesanbischof zu uns nach Ameri­ So wanderten die meisten Auswanderer aus dem Bezirk nach Chicago, die ka? Nun, es ist wirklich schwer für eine aus dem Zickental nach Pennsylvania, die aus dem Raabtal nach Connecticut usw. führende Persönlichkeit, die so viel Verant­ Eine andere Karte zeigt die großen Siedlungsgebiete der Burgenländer in Nordamerika, wortung trägt, für längere Zeit so weit weg zu fahren, aber nach meinen letzten Ge­ von New York über New Jersey, Pennsylvania bis nach Chicago sowie die frühen Sied­ sprächen mit Bischof Dr. Iby scheint es im­ lungsgebiete im Mittelwesten und die späten in der Gegend von Toronto. Ebenso sind mer wahrscheinlicher, daß mit seinem Be­ jene Gebiete eingetragen, wo Burgenländer in Südamerika, vor allem in Argentinien und such noch in diesem Herbst zu rechnen ist. Brasilien, leben. Schließlich wird ebenfalls auf einer Landkarte dargestellt, wie der Ab­ lauf der Wanderung von 1845 bis in die Gegenwart gewesen ist. Abschließend möchte ich den Vertretern der Landesregierung und des Landtages herz­ lich danken, daß sie diese beschwerliche Fahrt auf sich genommen haben. Damit haben sie zum Ausdruck gebracht, daß das Burgenland ihre Landsleute in der Ferne nicht vergessen hat und daß sie auch weiterhin interessiert sind, die Verbunden­ heit mit ihnen zu bewahren. Ich danke allen Landsleuten in Amerika, allen Mitarbeitern der Burgenländischen Ge­ meinschaft und den vielen treuen Burgen­ ländern, die diese Reise zu einem schönen Erfolg werden ließen. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft und für Euren großen Einsatz. Auf Euch können wir uns verlassen. Ihr könnt Euch aber auch auf uns verlassen. Das ist wohl der schönste Ausdruck unserer Verbundenheit. In dieser Verbundenheit und mit lieben Grüßen verbleibe ich Euer Walter Dujmovits Mai / Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 3

Bischof DDr. Stefan Laszl6 Auswandererdörfer (in Klammer die heutigen Einwohnerzahlen) Tiefe Trauer im Bur­ burg geboren, 1936 zum Priester ge­ genland, Bischof Dr. weiht'. Nach einem Jahr, das er als Ka­ Wimpassing ( 883 ) Stefan Laszl6 ist am plan in verbracht hatte, ging er Dieser Ort liegt an der Landesgrenze am 8. März kurz nach nach Rom, wo er weiter studierte. Als Grenzfluß Leitha auf dem Weg von Eisen­ Vollendung seines man das Burgenland 1960 zur eigenen stadt nach Wien. Die Auswanderung nach 82. Lebensjahres ge­ Diözese erhoben wurde, wurde Stefan Amerika hat erst spät begonnen und keine storben. Er war 59 Laszl6 ihr erster Bischof. großen Ausmaße erreicht. Die Gutshöfe Jahre Priester und 39 Dr. Stefan L'aszl'o wurde am 18. März in und Industriebetriebe im benachbarten Wie­ Jahre Bischof. Erst der Krypta des Domes zu Eisenstadt bei­ ner Becken und in Wien selbst haben vielen vor 2 Jahren hat er gesetzt. Groß war die Teilnahme am Arbeit und Brot gegeben. sein Amt als Oberhir­ Trauergottesdienst und an der Beiset­ Als erster wanderte der Wagnermeister te der burgenländi• zung. 5 Kardinäle und 23 Bischöfe aus Kopp mit seiner Frau und den 5 Kindern, schen Katholiken an dem In- und Ausland, unzählige Priester und seinen beiden Freunden Christian Lan­ Dr. Paul Iby weitergegeben. Mit Stefan und Laien haben den Verstorbenen auf ger und Stefan Pointner nach Brasilien aus. Laszl6 verliert das Burgenland einen seinem letzten irdischen Weg begleitet. Im Jahre 1924 war die Einwanderungsquote wahren Volksbischof. Er verkörperte wie Spitzenvertreter des Bundes, des Landes nach den USA dramatisch gesenkt worden, kein anderer die Vielfalt des Burgenlan­ und der Kirchen sowie der Volksgruppen so daß sich die Auswanderer aus dem Bur­ des und beherrschte alle im Lande ge­ nahmen Abschied von ihm. genland nach Südamerika wenden mußten. sprochenen Sprachen: Deutsch, Unga­ Im Kriegsjahr 1940 soll es einem Auswan­ risch und Kroatisch. Das ganze Land gedenkt ihrem ersten derer aus Wimpassing noch gelungen sein, Dr. Stefan Laszl6 wurde 1913 in Preß- Oberhirten in Liebe und Dankbarkeit. über Umwege nach Amerika zu gelangen.

Winden am See ( 1041 ) Leute aus dieser Gemeinde am Nordrand des Neusiedler Sees zählen zu den ersten Toni Lantos und Julius Gmoser. Amerikawanderern des Burgenlandes. Zu ihnen gehört auch der Maurer Mathias Die ersten Präsidenten der BG. Kloiber, der in Winden geboren und später nach Purbach gezogen ist. Als seine Frau In diesen Wochen gibt es drei Gedenkta­ Sein aufwendiger und kräfteraubender Ar­ starb, entschloß er sich noch im Alter von 62 ge, die mich und viele in der Burgenländi• beitsstil schwächte seinen Körper. 1961 Jahren, im Jahre 1854, sich einer Gruppe schen Gemeinschaft besonders rühren, hat er resigniert. Am Weihnachtstag 1976 von Purbachern anzuschließen und auszu­ den ist er gestorben. Er hat sich große Ver­ wandern. Dieser Gruppe gehörte auch sein 80. Geburtstag von Toni Lantos dienste um die Burgenländer in Amerika Sohn Michael mit seiner Frau Elisabeth und 75. Geburtstag von Julius Gmoser und damit um unsere Heimat erworben. dessen Sohn Johann an. In den Akten ist 10. Todestag von Julius Gmoser Ohne ihn gäbe es die Burgenländische auch vermerkt, daß Kloiber und seine Leute Gemeinschaft heute nicht. nach Texas ziehen wollten, um dort Acker­ Sie waren meine Vorgänger als Präsiden• Julius Gmoser wurde sein Nachfolger. Er bau zu betreiben. Das Vermögen der Fami­ ten der Burgenländischen Gemeinschaft. übersiedelte die BG von Eisenstadt nach lie Kloiber betrug damals 555 Gulden. Ma­ Toni Lantos hat diesen lIVerein zur Pflege Mogersdorf, wo er als Oberamtmann in thias Kloiber ist der älteste Auswanderer der Heimatverbundenheit der Burgenlän• der Gemeindeverwaltung tätig war. Im aus dem Burgenland, dessen Geburtsdatum der in aller WeW, wie er die B.G. genannt Hause des Gemeindeamtes hat er dann bekannt ist. Er ist 1792 geboren. Die Ameri­ hat, im Jahre 1956 gegründet und 5 Jahre auch die Kanzlei der BG eingerichtet. kawanderung aus Winden spielt zahlen­ lang geführt. Julius Gmoser hat die BG Julius Gmoser entstammte einer Auswan­ mäßig aber keine besondere Rolle. Viele erfolgreich weiter entwickelt und von ei­ dererfamilie aus Zahling. Dort kam er am Auswanderer aus diesem Ort zogen auch nem nach Amerika orientierten Verein zu 17. Februar 1920 zur Welt. Er besuchte nach Ungarn, Deutschland und in die einem Weltbund erweitert. das Gymnasium in Fürstenfeld und mußte Schweiz. Toni Lantos wurde am 2. April 1915 in nach der Matura zum Militär einrücken. Durch eine in Winden wohnende Familie hat Strem geboren. Er wurde Volksschulleh­ Nach Ende des Krieges ließ er sich in Mo­ dieser Ort für die Auswanderungsgeschich­ rer und später Hauptschullehrer in Eisen­ gersdorf nieder, wo seine spätere Gattin te noch eine Bedeutung: 33 Jahre lang war stadt. Auf vielen Gebieten war er kulturell Lehrerin an der Volksschule war. Alexander Klafsky Schulmeister in Winden. und künstlerisch tätig und als hochbegab­ Julius Gmoser organisierte die zahlrei­ Er ist der Vater des berühmten Komponi­ ter Literat über die Grenzen unseres Lan­ chen Charterreisen der 60er Jahre, grün• sten Dr. Rudolf Klafsky und Bruder von Kat­ des hinaus bekannt. Im Jahre 1957 hat er dete das Reisebüro und baute das Servi­ harina Klafsky, die damals die größte Wag­ zum Doktor promoviert. ce der BG aus. Kurz nach seiner Pensio­ ner-Sängerin ihrer Zeit war. Im Jahre 1885 Zunächst wollte er im Rahmen des Bur­ nierung erkrankte er. Am 9. Juni 1985 ist kam sie nach Amerika, wo ihr in dem in New genländischen Volksbildungswerkes er überraschend gestorben. Seine Frau, York erschienenen Buch IIKatharina Lohse­ ll IIBriefe aus der alten Heimat herausge­ Gerty, konnte diesen Verlust nicht verkraf­ Klafsky in Amerika 1895-1896 11 ein Denkmal ben. Dann entschloß er sich, ein monatli­ ten. Am 19. Mai 1988 ist sie ihm in den gesetzt wurde. ches Nachrichtenblatt für die Burgenlän• Tod gefolgt. Bereits um die Mitte dieses Jahrhunderts, der in Amerika zu schaffen. Als geschäftsführender Vizepräsident ha­ war eine andere burgenländische Künstle• Im Frühjahr 1956 erschien die erste Num­ be ich dann die Führung der Burgenländi• rin, die berühmte Tänzerin Fanny EIßler, mer der IIBurgenländischen Gemein­ schen Gemeinschaft übernommen, unter­ nach Amerika gekommen, wo sie enthusia­ schaW. Der Präsident des Ersten Kran­ stützt von Renate Dolmanits und Joe Bau­ stisch gefeiert wurde. kenunterstützungsvereines New York Jo­ mann. Dies ist jetzt auch schon genau 10 Jahre her. sef Leyrer, hat mir diese damals in New Windisch Minihof ( 480 ) York, in die Hand gedrückt, als ich für ei­ In diesen Tagen hätten wir also den 80. nige Monate in Amerika lebte. Ich konnte Geburtstag von Toni Lantos und den 75. Windisch Minihof ist ein Ort im südlichsten damals nicht ahnen, daß es die Zeitung Geburtstag von Julius Gmoser gefeiert. Teil des Bezirkes Jennersdorf, unmittelbar war, die ich viele Jahre später selbst ein­ Wir können dies nicht mehr tun. Wir kön• an der Dreiländerecke Österreich-Ungarn• mal herausgeben werde. nen nur ihrer gedenken und ihnen dan­ Slowenien. Viele aus diesem Ort ausgewan­ Lantos führte diesen Verein einfallsreich ken. Beide waren große Burgenländer. derte Leute zogen nach New Britain in und mit enormem Fleiß. Seine Familie, Sie bleiben unvergessen. Connecticut. Als erste soll die 1866 gebore­ ne Veronika Leiler 1903 dorthin gewandert vor allem seine Frau, Nelly, hatten ihm Walter Dujmovits dabei geholfen. sein. Seite 4 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai / Juni 1995

Zum Muttertag Die Stimme de~ MV\tte~

Wohl manche von uns haben selbst schon Menschen sagen An diesem Abend geht er früh heim. Lange aber kann er gehört: liEs war mir, als hätte mich meine Mutter gerufenlI. nicht schlafen. Bilder aus seinen Wanderjahren tauchen vor ihm auf. Gleich einem mittelalterlichen Sänger sieht er sich Josef Reichl, der erste echte burgenländische Mundartdich­ durch deutsche Lande ziehen. Er steht mitten im pulsierenden ter, erzählte in seiner Selbstbiographie IIln Pedan Seppl sei Leben. Eine schöne und bewegte Zeit! Wohl binden ihn tau­ LebnIl, daß auch er einmal in der Fremde die Stimme seiner send Fäden an die große Welt; sein Herz aber gehört der Hei­ Mutter zu hören meinte. mat.

Josef Reichl war das Kind sehr armer Leute. Als fünfjähriger "Kimm hoam, Sepperl, kimm!" Lange ist er schon nicht daheim Bub zog er mit seinen Eltern von Güssing nach Neumarkt an gewesen. Sie freuen sich alle, wenn er heim kommt, seine lie­ der Raab. In seiner Freizeit durfte er in der schönen Au am ben, seine Schulfreunde - ganz besonders aber seine Mutter. Fuße des Schloßberges die Kuh seiner Eltern halten (hüten, Kurz entschlossen macht er sich am nächsten Morgen auf den weiden). Vom Herzen war er Halterbub. Er liebte die Natur. Sie Weg nach Hause. Als er von der Ferne den langgezogenen bot ihm, dem aufgeweckten Knaben, vielerlei Anregungen zur Meierhof sieht, beschleunigt er seine Schritte. Er will daheim Beobachtung. Mit unzähligen Fragen bestürmte er seine Mut­ sein, eh' die Sonne untergeht. ter. Sie war eine einfache Frau mit sonnigem Gemüt. Als armer Leute Kind war es ihr nicht vergönnt gewesen, eine Schule zu Zu spät! - Seine Mutter ruht auf der gewohnten Liegestatt, als besuchen. Das Leben aber schickte sie in eine harte Schule, in ob sie schlafe, aber ihre Hände sind in der Todesstarre erkal­ der sie sich - bitterste Armut gewohnt - tiefes Wissen und Ver­ tet. Diese guten Hände! Sie haben viel Leid gelindert und auch stehen um menschliche Nöten und Schwächen erwarb. Oft viel gebetet. Still wie ihr Leben war, ist Mutter Reichl aus dieser sagte sie in ihrer stillen, abgeklärten Art: IISepperl, mirk das, Welt gegangen. Sie ist abberufen worden, ohne gelitten zu ha­ ma kaon nit gmui guit sein!1I ben.

Sepperlliebte seine Mutter mit der ganzen Kraft seines kind­ Josef Reichl bewahrte seiner Mutter ein liebevolles Gedenken. lichen Herzens und dankte ein Leben lang seiner Mutter, daß Nie vergaß er ihre Worte, daß es eine Gnade ist, in der Heimat sie mit liebevollem Herzen ihm alles gab, was eine Mutter leben zu können. So legte sie ihm frühzeitig die Liebe zur Hei­ ihrem Kinde fürs Leben zu geben vermag. mat ins Herz, die Liebe, die durch alle seine Werke glüht. Paul Stelzer Das Leben trieb Reichl als Hutmacher durch viele fremde Länder. Später ließ er sich in Wien nieder und brachte es bald zu Wohlstand und Ansehen. War er aber auch glücklich? Wer wie er die Heimat liebt, braucht die Heimat, um glücklich zu Gott segne Dich mein Burgenland sein! Sicherlich war er eine heitere Natur, gesellig und mitteil­ von ganzen Herzen mein - sam. Oft aber ging er einsam durch die lauten Großstadtgas• auch wenn ich in der Ferne bin. sen, wehmütig, voll Heimweh. Wenn ich auch einstens von Dir ging, Als er an einem Jännertag 1892 durch die belebten Straßen es hatte seinen Grund, der Innenstadt irrt, ist es ihm, als klingen die Worte an sein vergessen aber hatt' ich nicht, Ohr: IIWaonnst mi nao mol sehgn wüllst, kimm hoam Sepperl, und sag's in dieser Stund': kimm!" Es ist ihm, als rufe ihn die Mutter aus seiner fernen Hei­ mat. "Waonnst mi nao mol sehgn wüllst, kimm hoam Sepperl, IIGrüß mir mein Burgenland kimm!" Versonnen bleibt er stehen. Die vorbeiziehenden Men­ mein schönes Heimatland". schen blicken ihn fragend an. Da muß er über sich selbst lächeln. Mitten im Menschengewoge der Großstadt hat er wie­ von Theresia Kandelsdorfer der einmal mit offenen Augen geträumt.

~~~~~~~~~~~ W Dur(fenldttdiscJ.1e ~ ~ ~~fmf(tt8(JJaft EIN LAD UNG .. Achtung Mitglieder ~ Wir gestatten uns, zum 'IIIIIl Unsere KontaktsteIle in New York - Mr. Joe Baumann - hat eine neue PICNIC _ Adresse, und zwar ~ mit Auslandsburgenländertreffen in Moschendor! .. 144-49, 27th Avenue am Sonntag, dem 16. Juli 1995, um 15.00 Uhr, ~ Flushing/N.Y.11354-1319 _ herzlich einzuladen. Tel. 718353 1021

Der Vorstand _ ~~~~~..,.,~~~..,., ...... Mai / Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 5

100. Geburtstag Edi Nicka Der älteste Schuldirektor des Burgenlan­ gen Leben. Der Landeshauptmann und 50 Jahre des und der älteste Bürger von , hohe Persönlichkeiten aus Regierung und Das Vorstandsmitglied der Burgenländi• Alexander Luif, wurde 100 Jahre alt. Er Schulverwaltung waren mit ihren Glück• schen Gemeinschaft, der Hauptschulleh­ hat schon als Soldat den Ersten Weltkrieg wünschen gekommen. Als die Musik er­ rer und Landtagsabgeordnete Eduard mitgemacht, wurde verwundet und erhielt klang, legte der 100jährige noch einen Nicka wurde 50 Jahre alt. In Unterschüt• 1916 seine erste LehrersteIle in Stegers­ flotten Csardas auf das Parkett. Unter den zen geboren, studierte er an der Lehrerbil­ bach. Bereits 1925, also vor 70 Jahren, Glückwunschschreiben und Telegram­ dungsanstalt und wurde zuerst Volks­ stieg er zum Schulinspektor auf. men freute ihn besonders ein Brief, den schullehrer und dann Lehrer an der die ausgewanderten Pinkafelder aus Hauptschule in . Neben In unglaublicher Rüstigkeit wurde der Ge­ Amerika ihrem alten Lehrer geschickt ha­ seinem Lehrerberuf hat er sich immer burtstag gefeiert. Die Pfarrkirche in Pinka­ ben. stark in der Erwachsenenbildung enga­ feid war zu klein. So viele Menschen wa­ giert und ist im kulturellen Leben seiner ren zum Dankgottesdienst gekommen. Die Lebensgeschichte von Alexander Luif engeren Heimat tätig. Mit seiner Familie und seinen Freunden haben wir in unserer Zeitung Nr. 3/4-93 Im Jahre 1986 wurde er in den Vorstand saß er wenige Tage später zusammen abgedruckt. der Burgenländischen Gemeinschaft ge­ und erzählte Geschichten aus seinem lan- wählt und übt dort die Funktion des Be­ zirksobmannes von Oberwart aus. Sein Bruder ist nach Australien ausgewandert, wo er mit seiner Familie lebt. Seit 1987 ist der Jubilar Abgeordneter im 01\ this irnportal\t birthday, Burgenländischen Landtag. Trotz seiner as you're lookil\g back iI\ thought starken beruflichen Inanspruchnahme ist Edi Nicka ein wertvoller Mitarbeiter in der 01\ all the lovely rnernories Burgenländischen Gemeinschaft, wofür your hUl\dred years have brought. wir ihm heute herzlich danken. It's good to share Walter Dujmovits your heartfelt joy al\d wish you .special pleasure Dr. Edmund Zimmermann as you recall. with happil\ess. - 70 Jahre the rnernories you treasure. Eine große Persönlichkeit im burgenländi• schen Kulturleben, Hofrat Dr. Edmund Zimmermann, ist 70 Jahre alt geworden. . Der Jubilar entstammt einer Lehrerfamilie G01TE=.5 ..5~Gcrl in Mogersdorf. Nach seiner Rückkehr aus IVUEl1Isc-Hc-rV .])/~ dem Krieg, den er als Soldat erlebte, und anschließendem Hochschulstudium wur­ -::PI/V 1111 FEt-])G7z- f1Ii.J$ de er Professor am Gymnasium in Mat­ CA/Ij,q-t:> 19 tersburg, wo ihn 1964 die Berufung zum Landesschulinspektor erreichte. Anfangs war er für alle Schulen des Landes zu­ ständig, später nur für die allgemein bil­ denden höheren Schulen. Dieses Amt hat er 26 Jahre lang versehen. In diese Zeit fällt der gewaltige Aufbau des burgenlän• dischen Schulwesens, an welchem er Landtechnisches Museum großen Anteil hat. Der Jubilar war jahrzehntelang auch Prä• Das "Landtechnische Museum Burgen­ sident des Burgenländischen Roten Kreu­ land" in St. Michael im Bezirk Güssing zes und des Volksbildungswerkes sowie wurde am 8. April 1995 von Landeshaupt­ Verfasser zahlreicher Bücher über das mann Karl Stix eröffnet. Burgenland, seine Kultur und seine Ge­ schichte. Hofrat Dr. Zimmermann ist auch Der Verein "Historische Landmaschinen Mitarbeiter in der Burgenländischen Ge­ Burgenland" hat sich die Aufgabe gestellt, meinschaft. landtechnische KultL!rgüter zu erhalten und sie einer breiten Offentlichkeit zu prä• sentiere2. So stehen auf einer Fläche von Güssinger 2.500 m in großen Hallen nebeneinander alte Dreschmaschinen, von der handge­ Burgspiele 1995 triebenen Maschine über den "Schüttler" Mit dem großartigen Stück "Süleyman der bis zu den Dreschmaschinen, wie sie in den letzten Jahren noch üblich waren. Prächtige" von Heinz Koller setzt der Genauso ist es mit Traktoren, alten Ernte­ Burgverein Güssing seinen Weg fort und geräten, Geräten für den Wein- und macht die Stadt zu einem kulturellen Mit­ Ackerbau. telpunkt im Burgenland. Damit wird nicht nur das Werk des letzten Jahres mit dem Allen Heimatbesuchern ist dieses Muse­ Stück "Iwein der Mächtige" fortgesetzt, um sehr zu empfehlen. Es gewährt einen sondern es lebt die bereits vor 50 Jahren Blick zurück in eine Zeit, in der sie selbst begonnene Tradition der damals zahlrei­ mit diesen Geräten daheim umgegangen chen Burgspiele wieder auf. sind. Dem Betreiber, Sammler und Ver­ Die Premiere wird am 23. Juni 1995 statt­ walter dieses Museums, Herrn Josef Ma­ finden. 600 Zuschauer werden im Burghof tisovits, gebührt für dieses beispielhafte Platz findet. In der Zeit vom 23. Juni bis 9. Werk Bewunderung und Dank. Juli finden jeden Freitag, Samstag und Sonntag eine Aufführung statt. Seite 6 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai / Juni 1995

CALG ARY- ältestes M"tgliedI

Northampton - "Mr. Burgenland"

Das älteste Mitglied des Burgenländer Clubs, Christoph Panny, feierte seinen 93. Geburtstag. Er liest noch immer gerne die "Burgenländische GemeinschaftH und die Nachrichten aus der alten Heimat. Mr. Panny stammt aus Deutsch Tschant­ schendorf. Nun gibt es auch einen "Mister Burgenland" in Lehigh Valley. Ignaz Keglovits, der be­ Herzlichen Glückwunsch, und noch viele reits in Northampton geboren wurde, mit seinen Eltern 1932 nach Kroatisch Tschant­ gute und gesunde Jahre. schendorf kam und 1946 wieder nach Amerika auswanderte, wurde kürzlich zum "Mr. Burgenland" in Lehigh Valley gewählt. Hier im Bild mit seiner charmanten Gattin. Die Familie Keglovits hat zwei Söhne, die be­ reits verheiratet sind, und drei Enkelkinder haben. ARIZONA Herzlichen Glückwunsch auch zum 70. Geburtstag, welchen "Mister Burgenland" kürz• Die Mitglieder der Hauptversammlung der lich gefeiert hat. "Austrian Society of Arizona" haben den rührigen Präsidenten Wolfgang J. Klien wiedergewählt. Vizepräsidenten sind Bill Krause und Henry Kolberth. Aquebogue - New York Ein besonderes Zuckerl im Jahrespro­ - Gasthaus eines Burgenländers gramm dieses Vereins war anfangs Feber ein "Wiener Abend" mit Schrammelmusik.

Veranstaltungen der Burgenlän• der-Vereine im Ausland:

17.-18. Juni 1995: Traditionelles Bur­ genländer-Treffen im schönen Appenzeller-Land in der Schweiz.

9. Juli 1995: Burgenländertag der "Brüderschaft der Burgenländer in New York" im Castle Harbour Casino, Bronx

23. Juli 1995: Familienpicnic im Evening Bell Park, Adjala Twnsp. Hwy 9 & 50., des "Burgenländer Clubs Toronto". Es spielen die Hansi Lang, burgenländischer Abstammung, führt seit kurzer Zeit ein Gasthaus mit Golden Keys aus Kitchener ­ österreichischer und deutscher Küche in der Main Road in Aqueboque, weiteres Programm wie in den Tel. 516 722 5813 letzten Jahren. Er würde sich freuen, in seinem Lokal viele Landsleute bewirten zu können. 23. Juli 1995: Anna-Picnic des "1. KUV New York" im Castle Harbour Casino in Bronx. Mai / Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 7

TORONTO -Liebe Grüße HAWAII -Glanzvoller Ball

ll Das junge Ehepaar Steve und Usa Novakovics und die stolzen Der Präsident der 11 Austrian - Hawaiian Association , Hermann ~Itern Otto und Olga senden liebe Grüße nach Güttenbach. Allerstorfer, der aus Heiligenkreuz im Lafnitztal ausgewandert Ubrigens: Steve ist das jüngste Vorstandsmitglied im IIBurgen­ ist, grüßt mit diesem Bild die Landsleute in aller Welt. ll länder Club •

TORONTO -Hoher Besuch ZÜRICH - Arbeitsgespräch

Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky besuchte kürzlich Toronto, Anläßlich eines Besuches in der Schweiz im Feber 1995 kam wo er unter anderem auch von Otto Novakovic, Frank Jandri­ es zur Begegnung mit den führenden Auslandsösterreichern in sits und dem Vorstand des Burgenländer Clubs herzlich be­ Zürich (Stehend: Karl Nöst, Ehepaar Dujmovits, sitzend: Berta grüßt wurde. Nöst, Franz Plinegger, Edi Kovacs

REGINA -Der neue Vorstand WHITEHALL -Lieber Besuch

Der neue Vorstand des IIAustrian Canadian Edelweiß Clubs ll in Elisabeth Unger aus Moschendorf-Graz besuchte im letzten Regina im Westen Canadas sendet li~.be Grüße an alle Ver­ Sommer ihre Verwandten in Amerika, unter anderem auch die wandten und Freunde sowie an alle Osterreicher-Vereine in Familien Geider (links Familie Joe und Betty Geider, Mitte Mrs. der weiten Welt. Rose Geider und rechts Familie Florian und Janice Geider). Seite 8 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai I Juni 1995

ANDAU: Im Alter von 81 Jahren starb an die Burgenländer erinnern, die aus po­ Johanna Schlögl. Paula Reeh, und Gisela Sattler starb im litischen, religiösen oder rassischen Grün• 63. Lebensjahr. den zwischen 1938 - 1945 ums Leben ge­ LOCKENHAUS: Der frühere Generaldi­ kommen sind. rektor der Elektrifizitätsgesellschaft BE­ APETLON: Elisabeth Schiller starb im 80. WAG sowie Honorarkonsul der Bundesre­ Lebensjahr und Theresia Jandl im 85. FRAUENKIRCHEN: Seinen 91. Geburts­ publik Deutschland in Österreich, Eugen ASCHAU: Rosa Geschrey wurde 80 Jah­ tag feierte Johann Promitzer. Horvath, feierte seinen 75. Geburtstag. re alt. GERERSDORF b. G.: Bei einem Raub­ Aus diesem Anlaß wurde er mit der Wür• überfall auf die Raiffeisenbank im Ort er­ de eines Ehrenbürgers von Eisenstadt BAD TATZMANNSDORF: In diesem ausgezeichnet. Eugen Horvath hat die berühmten Kurort wurde das zweite große beutete ein Unbekannter 500.000 Schil­ ling. Der mit einer Faschingsmaske be­ Burg Lockenhaus zu seinem Alterssitz ge­ Hotel der Hotelkette Steigenberger eröff• macht. net. Es gehört zur 4 Sterne-Kategorie und kleidete und mit einem Revolver bewaff­ bietet 175 Zimmer, die alle hervorragend nete Täter ist noch flüchtig. : Josef Krutzler starb im ausgestattet sind. GOBERLlNG: Rosina Simon konnte ihr Alter von 71 Jahren. BERGWERK: Ihren 88. Geburtstag feierte 86. Wiegenfest feiern. MARIA BILD: Franz Feutl wurde 84 Jahre Frau Maria Hermann. GOLS: Magister Nick Titz, Professor am alt. BERNSTEIN: Pauline Lautner konnte Bundesrealgymnasium in Neusiedl am : Das Fest der Diaman­ ihren 85. Geburtstag feiern. See wurde für seine Verdienste um die tenen Hochzeit feierten Elisabeth und Jo­ Marktgemeinde Gois im kulturellen Be­ hann Igler. BILDEIN: Die älteste Bildeinerin, Theresia reich der Ehrenring der Marktgemeinde Müllner, wurde 90 Jahre alt. Gois überreicht. MARKT ST. MARTIN: Im 82. Lebensjahr starb Magdalena Piribauer BOCKSDORF: Bis zum Herbst nächsten GROSSWARASDORF: Im Alter von 86 Jahres soll das mit einem Kostenaufwand Jahren starb Anna Gojcsits. MINIHOF LIEBAU: Seinen 87. Geburtstag von 24 Millionen Schilling errichtete Ge­ feierte Franz Stacherl. meindezentrum fertiggestellt sein. GÜSSING: Nach langem Leiden ist der Gastwirt Willibald Richter gestorben. Der : Alfred Janisch starb im BURGAUBERG: Den 80. Geburtstag fei­ Verstorbene ist aus Punitz gebürtig, lebte Alter von 47 Jahren. erte Franz Glaser, der Vater des gegen­ viele Jahre mit seiner Familie in New MOGERSDORF: Im Alter von 63 Jahren wärtigen Bürgermeisters. York, wo auch seine Kinder zur Welt ka­ starb Julius Windisch. DEUTSCH BIELlNG: Anna und Johann men. Nach Rückkehr aus Amerika über• MÖNCHHOF: Frau Katharina Hafer er­ Rath feierten ihre Diamantene Hochzeit. nahm er das ehemalige Gasthaus Dörr reichte das hohe Alter von 85 Jahren. ("zum Nordpol") im Mühlwinkel. Willibald DEUTSCH EHRENSDORF: Rudolf Spit­ Richter wurde auf seinem Heimatfriedhof MOSCHENDORF: Der langjährige Direk­ zer wurde 85 Jahre alt. in Punitz zu Grabe getragen. tor der Volksschule Valentin Schlaffer .DEUTSCHKREUTZ: Der vielfache und wurde 70 Jahre alt. Er war von 1948 bis GÜTTENBACH: Im 86. Lebensjahr starb zu seiner Pensionierung Lehrer in Mo­ verdiente Bauernfunktionär Öko Rat Jo­ Ludwig Kulovics. hann Reinfeld ist gestorben. schendorf und seit 1951 auch Kantor in Stefan und Elisabeth Neubauer feierten HAGENSDORF: Anna Marth feierte ihren der Kirche. das Fest der Diamantenen Hochzeit. 80. Geburtstag. Ihren 90. Geburtstag feierte Maria Mittl. DEUTSCH SCHÜTZEN: Josef Rabold HANNERSDORF: Ihr 85. Wiegenfest be­ MÜHLGRABEN: Ihr 100. Geburtstagsfest beging seinen 80. Geburtstag, auch Berta ging Elisabeth Horvath. feierte Frau Aloisia Lipp. Unger wurde 80 Jahre alt. HASENDORF: Ihren 82. Geburtstag feier­ NECKENMARKT: Im Alter von 75 Jahren DEUTSCH TSCHANTSCHENDORF: te Frau Maria Mikovits starb Frau Maria Wiedemann. Frau Theresia Messenlehner feierte ihren HEILIGENKREUZ: Frau Theresia Reichl NEUBERG: Hatte die heiratsfähige Ju­ 85. Geburtstag. Frau Emma Teveli starb ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Frau gend in Neuberg ausgelassen, dann muß• im hohen Alter von 99 Jahren. Rosina Jost starb im Alter von 83 Jahren. te die "Waldbraut" herhalten. Nach mehr DOBERSDORF: Ihre Diamantene Hoch­ HEUGRABEN: Frau Maria Reichl ver­ als 70 Jahren fand in Neuberg wieder ein zeit feierten Maria und Hubert Venus. starb kürzlich im 82. Lebensjahr. Zum Be­ Blochziehen statt. DONNERSKIRCHEN: Der Altar in der gräbnis kamen auch der Sohn Josef mit NEUMARKT/Tauchental: Nach langer Dorfkirche wurde renoviert und von Bi- Gattin Maria und Enkelkind Ingrid aus und schwerer Krankheit starb im 86. Le­ 'schof Dr. Iby eingeweiht. New York. bensjahr Kammerrat LR. Thomas Pet­ schowitsch (Neumarkt LT., Gieberling). Er DRASSMARKT: Die Diamantene Hoch­ ILLMITZ: Anna Rauchwarter und Johann Sipötz schlossen den Bund der Ehe. zählte zu den profiliertesten Bauern sei­ zeit feierten Anna und Franz Rathmanner. nes Bezirkes. Er war Obmann der Urbari­ EBERAU: Ihren 87. Geburtstag feierte un­ INZENHOF: Gerald Fischi und Andrea algemeinde Neumarkt LT., gehörte ein le­ ser langjähriges Mitglied Frau Gisela Poandl schlossen den Bund der Ehe. benlang dem Imkerverein an und war in Lendl. Frau Maria Unger verstarb im 94. : Gisela Kollar wurde 85 Jahe alt. vielen hohen politischen Gremien vertre­ Lebensjahr. ten. JENNERSDORF: Maria Windisch feierte Thomas Petschowitsch kam aus Horit­ EISENBERG/PINKA: Ihren 80. Geburts­ ihren 85. Geburtstag. schon aus kleinbäuerlichen Verhältnissen tag feierte Frau Maria Krutzler. KLEINMÜRBISCH: Manuela Frisch und (zwei seiner Brüder wurden Priester, eine EISENHÜTTL: Kürzlich verstarb Frau An­ Martin Bruckner aus Wallendorf schlos­ Schwester Schulschwester im Theresia­ na Wukisevics, geborene Imp, im Alter sen den Bund der Ehe. num in Eisenstadt, ein Bruder Lehrer). Er von 85 Jahren. Schwester Emma Karlson selbst wollte wie viele aus seinem Dorf kam von New York zum Begräbnis. : Frau Julianna Schuch fei­ nach Amerika auswandern. Dann aber erte ihren 82. Geburtstag. EISENSTADT: Der langjährige ärztliche übernahm er mit 20 Jahren als Ansiedler Leiter des Krankenhauses in Eisenstadt KROBOTEK: Christian Supper und Clau­ den Karlshof (Gieberling) zwischen Drum­ und Präsident der Burgenländischen Ärz­ dia Stimpf aus Strem schlossen den Bund ling und Neumarkt. Thomas Petscho­ tekammer, Dr. Stefan Preyer, starb im Al­ der Ehe. witsch war sein ganzes Leben lang mit ter von 81 Jahren. KUKMIRN: Ihre Eiserne Hochzeit feierten Leib und Seele Bauer, auch Obst- und In Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Gustav und Theresia Steiner aus Pelz­ Weinbauer. Viele kamen, um ihm das Politik und Kirche wurden im Eisenstädter manngraben in Kukmirn. letzte Geleit zu geben. Kammerrat Thomas Petschowitsch war Landhaus zwei Gedenktafeln enthüllt, die LEBENBRUNN: 90 Jahre alt wurde Frau Mai I Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 9

der Schwiegervater unseres Kulturrefe­ ST. MICHAEL: Im Alter von 47 Jahren wärtigen Pfarrers, Geistl. Rat Karl Hirten­ renten OSR Paul Stelzer. verstarb der Hauptschullehrer Helmut felder, und seines Onkels Kanonikus Al­ Quarits. Er war von 1986 bis 1994 Bürger• fred Hirtenfelder, der vor 30 Jahren eben­ NEUHAUS/KLAUSENBACH: Frau Josefa meister dieser Gemeinde. Dann mußte er falls Pfarrer von Stegersbach gewesen Jud konnte kürzlich ihren 86. Geburtstag dieses Amt aus gesundheitlichen Grün• ist. feiern. den zurücklegen. Uberdies war er führend Der bekannte Autobusunternehmer Josef NEUMARKT/RAAB: Den 95. Geburtstag im gesellschaftlichen, kulturellen, politi­ Holzmann ist im Alter von 85 Jahren ge­ konnte Frau Theresia Holzmann feiern. schen und sportlichen Leben seiner Ge­ storben. Von 1939 bis zu seiner Pensio­ nierung führte er die Linie Oberwart ­ NEUTAL: Frau Anna Resch feierte ihren meinde. Er war auch Kantor in der Pfarr­ kirche. Stegersbach und dazu einige Nebenlini­ 87. Geburtstag, ebenfalls ihren 87. Ge­ en. burtstag feierte Frau Maria Predl. In seine Amtszeit als Bürgermeister fallen der Ausbau des Badesees in Rauchwart, STOOB: Bereits 65 Jahre lang sind Paul NICKELSDORF: Das hohe Alter von 95 der Neubau des Feuerwehrhauses und und Barbara Fasching miteinander ver­ Jahren erreichte Franz Kauschitz. die Gestaltung der Ortsdurchfahrt durch die Marktgemeinde St. Michael. heiratet. Sie feierten im Kreise ihrer NIKITSCH: pa es in dieser Gegend sehr Im Alter von 71. Jahren starb kürzlich un­ großen Familie ihre Eiserne Hochzeit. häufig zu Uberschwemmungen kommt, erwartet Frau Johanna Kremsner. wurde der Beschluß gefaßt, ein Rückhal• STREBERSDORF: Dieser Ort im Bezirk tebecken zu errichten, das im Falle eines SIGET/WART: Ihren 89. Geburtstag feier­ Oberpullendorf feiert heuer mit mehreren Hochwassers das überflüssige Wasser te Anna Imrek. Veranstaltungen seinen 800. Geburtstag. aufnehmen und den Ort und die Kultur­ SIEGGRABEN: Ein hochverdienter und STREM: Reinhard Kulovits und Mag. Ka­ flächen schützen soll. beliebter Schulmann ist 70 Jahre alt ge­ rin Augustin feierten Hochzeit. OBERDORF: Emilie Ostermann wurde 80 worden: Rupert Löschnauer. Jahre alt. Er war 19 Jahre alt, als er als Soldat im TOBAJ: Sein 95. Lebensjahr vollendete letzten Kriegsjahr sein linkes Auge verlor. der aus Tobaj stammende Grazer Univer­ OBERDORF: Der Männergesangverein Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, sitätsprofessor Prälat DDr. Johann FischI. "Eintracht" feiert sein 65jähriges Be­ trat er seinen Dienst als Lehrer an, den er Er wurde 1900 in Tobaj geboren und standsjubiläum. bis zu seiner Pensionierung als Direktor 1922 zum Priester geweiht. OBERDROSEN: Margarete Pint wurde 80 der Volksschule in Sieggraben versah. Seinen 92. Geburtstag feierte Rudolf Jahre alt, Theresia Potetz erreichte das Neben seiner bedeutenden Tätigkeit als Brantweiner, Anna Leitner wurde 91 Jah­ Alter von 85 Jahren. Lehrer, war er in Kultur, Gesellschaft und re alt. OBERLOISDORF: Rosalia Dillhof starb Sport sehr engagiert. Er gründete bzw. UNTERBILDEIN: Martin und Gisela Win­ im Alter von 72 Jahren. führte den Männergesangverein, die Blas­ disch feierten ihre Goldene Hochzeit. musikkapelle, das Volksbildungswerk, die OGGAU: Das seltene Fest der Diamante­ Volkstanzgruppe und den Sportverein. UNTERFRAUENHAlO: Die älteste "Frau­ nen Hochzeit feierten Maria und Josef Daneben war er auch noch Kantor in der enhaiderin", Franziska Harlander, wurde Uhl. Pfarrkirche. 95 Jahre alt. PODGORIA: Frau Gisela Konczer feierte SULZ: Der pensionierte Schmiedemeister UNTERKOHLSTÄTTEN: Im 85. Lebens­ ihren 90. Geburtstag. Julius Muik feierte seinen 70. Geburtstag. jahr verstarb Frau Maria Holzschuster. POPPENDORF: Theresia Gröller wurde Der in Neusiedl b. Güssing geborene Ju­ kürzlich 80 Jahre alt. bilar erlernte das Handwerk eines Hof­ UNTERSCHÜTZEN: Johanna Grabenho­ Im Alter von 89 Jahren starb Berta Pum­ und Wagenschmiedes und ließ sich in fer feierte ihren 90. Geburtstag. Sulz bei Güssing nieder. Nachdem die mer, Gustav Holler starb im 62. Lebens­ WALLENDORF: Frau Ludmilla Ring wur­ jahr. Zahl der Pferde und Wagen in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen de 80 Jahre alt. REHGRABEN: Karoline Jandrisits wurde war, hat er sich rechtzeitig auf das Schlos­ WALLERN: Rechtzeitig vor dem 260 Jahr 90 Jahre alt. serhandwerk umgestellt und begonnen, Jubiläum der Pfarrkirche Wallern wurden REINERSDORF: Im 76. Lebensjahr starb Geräte und Anhänger für Traktore zu bau­ die Renovierungsarbeiten an diesem Johann Klucsarits. Michael Nikitscher en. Seine Frau, Anna, leitete früher die Gotteshaus fertiggestellt. wurde 80 Jahre alt. Poststelle in Sulz. WEIDEN AM SEE: Frau Magdalena ROHR: Im 78. Lebensjahr ist Hermann SCHACHENDORF: Ihren 80. Geburtstag Strasser erreichte ihr 90. Wiegenfest. Peischl gestorben. Er war von 1954 bis feierten Koloman Rodack und Theresia 1970 Bürgermeister von Rohr. Marosi. WEPPERSDORF: Anna und Johann SCHALLENDORF: Im 83. Lebensjahr Teischler feierten ihre Diamantene Hoch­ ROTENTURM: Josef und Franziska Ja­ zeit. nisch feierten ihre Diamantene Hochzeit. starb Franziska Krammer. Der 82jährige Jubelbräutigam ist seit 40 SCHMIDTRAIT: Rosa Bock erreichte das WOPPENDORF: Ihren 90. Geburtstag Jahren Kantor in Rotenturm. hohe Alter von 92 Jahren. feierte Rosina Gabriel. RUDERSDORF: Frau Cäcilia Panner fei­ STEGERSBACH: Weil die alte Pfarrkirche ZAGERSDORF: Die berühmte Tamburiz­ erte ihren 92., Frau Maria Pfingstl ihren zum "Heiligen Ägidius" für die wachsende za-Kapelle des Dorfes unternahm ein 91. und Frau Paula Hösch ihren 89. Ge­ Gemeinde zu klein geworden ist, wurde sensationelles Gastspiel. Sie flogen für burtstag. anfangs der 70er Jahre eine neue Kirche zwei Wochen nach Taiwan, um dort an RUMPERSDORF: Karl Karner feierte sei­ ("Spiralkirche") errichtet. Dennoch wurde der Eröffnung eines Tempels zu spielen. nen 80. Geburtstag. auf Wunsch der Bevölkerung die alte Kir­ che erhalten und renoviert. Nach ZAHLlNG: Ihren 85. Geburtstag feierte RUST: Der Bürgermeister der Freistadt, langjährigen Arbeiten ist nun diese Reno­ Frau Rosa Pummer. Dipl. Ing. Heribert Artinger ist bereits 25 vierung, die mehr als 2 Millionen Schilling ZURNDORF: Auf der Parndorfer Platte in Jahre Bürgermeister der Freistadt und gekostet hat, abgeschlossen. Diese schö• erst 55 Jahre alt. Heribert Artinger ist ge­ der Nähe des Ortes Zurndorf soll ein ne Kirche, die auch als geistiges Veran­ Windkraftwerk errichtet werden. So kön• bürtiger Rudersdorfer und seit seiner Hei­ staltungszentum verwendet werden wird, rat im Jahre 1964 in Rust ansässig. nen die dort häufig wehenden Winde und wurde von Bischof Dr. lby im Rahmen ei­ Stürme zur Erzeugung von elektrischem ST. MARGARETHEN: Im 91. Lebensjahr nes Festgottesdienstes gesegnet. Strom herangezogen werden. verstarb Mathias Scheuhammer. Er war Bürgermeister nach dem Zweiten Welt­ Dieses Kirchweihfest fiel zeitlich zusam­ ZURNDORF: Helene Hiermann starb im krieg und Ehrenbürger seiner Gemeinde. men mit dem 50. Geburtstag des gegen- 76. Lebensjahr. Seite 10 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai / Juni 1995 SEINERZEIT 15 Wörter Die Burgenländische Gemeinschaft schrieb burgenländisch alle Ritt: oftmals hintereinander, in kurzen Abständen (Nordburgenland); vor 30 Jahren im Südburgenland heißt es lI alle ll Unser Gebietsreferent in der Schweiz, Fritz Hartl, macht darauf aufmerksam, daß die poot Schweizer Zöllner nur noch Arbeiter mit einer gültigen Arbeitsbewilligung einreisen auslassen: freisetzen; auch im Zusam­ lassen. menhang limit Schmalzauslas­ Das Burgenland trauert um Landeshauptmann a.D. Dr. Lorenz Karall senIl (= aus dem Speck das Schmalz herausschmelzen, so­ daß die Grammeln übrig blei­ vor 20 Jahren ben); lIausgelassenll heißt auch: Nach 20jähriger Abwesenheit kommen Steve und Lina Imp, New York, zum erstenmal übermütig sein, sehr lustig sein. auf Heimatbesuch nach Eisenhüttl und Rax. ausschitten: kalben, Junge kriegen (bei Altlandeshauptmann Wagner und Gattin feiern das Fest der Goldenen Hochzeit. Tieren) estimieren: gering schätzen: (11 ich habe vor 10 Jahren ihm etwas gegeben und er esti­ miert das nicht einmalII). Die Österreicher in Buenos Aires veranstalten ein gut gelungenes Weinlesefest. graamen: donnern, poltern, dröhnen; lies Mit dem Zitherspiein kam die Pöttschingerin Rosa Binder in das IIGuiness-Buchll der Re­ hat graamtll es hat oftmals in korde. Sie spielte 15 Stunden und 17 Minuten auf ihrer Zither und sang dazu. = der Ferne gedonnert hinoh: hinüber juizn: juchzen, bestimmte Freudelaute ausstoßen. Das machen vor al­ KURZ GESAGT lem die lustigen Burschen. mindeln:verdächtigen; er hat auf dich • Zum Gedenken an den berühmten Auslandsburgenländer, Richard Berczeller wurde ll in Mattersburg eine Ausstellung über sein Leben und sein Werk präsentiert, welche II gemindelt = er hat dich in Ver­ Bundespräsident Dr. Klestil feierlich eröffnet hat. dacht prodein: plappern, dummes Zeug daher­ • Schon heuer rüsten die Bewohner von Prostrum im unteren Pinkatal für die 800­ reden Jahrfeier im nächsten Jahr. Ende Juni werden hunderte Auswanderer aus Prostrum, die vorwiegend in Amerika leben, in der Heimat erwartet. Sauschädlkrankheit: Mumps, eine Kin­ derkrankheit, bei der Hals und • Etwa 2.500 Haushalte im Burgenland sind zu stark verschuldet. Das zieht sich durch die Drüsen des Erkrankten stark alle Schichten der Bevölkerung. Die häufigsten Gründe dafür sind Hausbau und Ein­ angeschwollen sind. richtung oder Erwerb einer Wohnung. Um die finanzielle Misere in den Griff zu be­ kommen tritt jetzt ein neues Gesetz mit der Möglichkeit zum Privatkonkurs in Kraft. Spucktrichal: Holzschachtel gefüllt mit Amm (Häcksel zum Hineinspu­ • Das Vorjahr war das wärmste Jahr seit 1775 in Österreich. Ein milder Jänner, eine ken); alte Männer haben Wärmeperiode im März und die Hitzewelle im Sommer ergaben eine Durchschnitts­ während sie die Pfeife rauchten, temperatur von 11,6 Grad Celsius. Das bedeutete einen um 2,1 Grad höheren oft gespuckt; daher stand dieses Durchschnittswert als bisher. Spucktrichal neben ihrem Sitz­ • Ein Drittel der 400 Einwohner von Weingraben im Bezirk Oberpullendorf lebt von platz beim Tisch; sogar der Leh­ Bettfedern. Einerseits fahren die Bettfedernhändler auf die Märkte im ganzen Bur­ rer in der Schule hatte neben genland, andererseits bietet auch die Reinigung vielen Menschen Arbeit. Die Dau­ seinem Schreibtisch oft ein nen kommen vorwiegend aus Ungarn und Polen. Den Federnhandel gibt es übri• IISpucktrichal 1l gens schon seit dem Zweiten Weltkrieg. Vorher beschäftigten sich die Einwohner stichgrod: gerade, direkt, II stichgrod ll in des Ortes vorwiegend mit dem Verkauf von SchwammerlnlI. die Augen schauen • Nach einem Absprung aus 3.000 ry1eter Höhe landete der Eisenstädter Fallschirm­ wiado: wieso, warum? springer Matthias Wölfe als erster Osterreicher am geographischen Nordpol. Zu die­ ziaring frei: Bei freier Zeche; wenn der sem Zeitpunkt, Mitte April, betrug die Temperatur in Bodennähe minus 36 Grad. Wirt einem Gast gegenüber ver­ • Jährlich werden tausende Kröten auf ihrer Wanderung zu ihren Laichplätzen beim pflichtet ist, braucht dieser die Überqueren der Straßen von den Autos getötet. Nun hat sich die Straßenverwaltung Zeche nicht zu bezahlen. entschlossen, entlang der Bundesstraßen kleine Zäune zu errichten, um die Kröten zualochan: auch zubiroachn/zureichen, abzulenken und sie in Sammelbehältern aufzufangen. Freiwillige Helfer tragen die zugeben; lider Zualoacherll beim aufgefangenen Kröten dann über die Straße und retten ihnen so das Leben. Hausbau reicht dem Maurer Zie­ gel, Mörtel und anderes

~1&--§~$;--§\23 ~1&--§~ Wußten Sie, daß •••

..... Eisenstadt seit siebzig Jahren die Hauptstadt des Burgenlandes ist? 3Irter Gprucl) ..... 23.000 Burgenländerinnen und Burgenländer außerhalb des Burgenlandes arbei­ "Wia bei da Orbeit, so beim Essen" ten? Das meint wohl, daß einer, der zügig ißt, auch tüchtig bei der Arbeit ist. Wenn aber ..... von allen burgenländischen Beschäftigten jeder fünfte seinen Arbeitsplatz in Wien einer schon beim Essen langsam herum­ hat? maanlt, wird er wahrscheinlich bei der Arbeit auch zu nichts sein...... das derzeitige Durchschnittsalter der Einwohner des Burgenlandes vierzig Jahre be­ Das heißt aber nicht, daß einer, der viel ißt, trägt? auch viel arbeitet! Mai / Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 11

They thought their troubles were over when Franz got a job with Ruppert's Auswandererschicksal Brewery. On his first day, he was told by D. Tschantschendorf the FBI to leave becauce one of the large This is a short story of two young peo­ The winter of 1927 was very cold and they bakeries he had worked for, was baking pie who immigrated from to the remembered that the apartment was hea­ bread for the Army and the Navy, as a de­ United States. It is a story of joy that flo­ ted only at night. They brought with them fense contractor. Franz therefore had to wed from a strong family life; and a story two feather beds; one for themselves and get another job with a company doing de­ of the hardships they faced in their new one for the sister and her husband (an fense work country. It is the story of Franz und The­ Irishman named Joe Flynn). Since Frank resia Frey. and Theresia couldn't speak English at Franz and Theresia were born and rai­ this stage, Joe Flynn became their advi­ sed in D. Tschantschendorf; Austria; sor. Even later, Joe Flynn became a close both were from families with nine sib­ friend and was helpful in many areas. lings. Franz had received Il entryll papers, permitting immigration to the United Sta­ tes for him and his wife, if married. To take advantage of this invitation, they decided to marry quickly; he at age 23 and she at age 18. (Very young for today's standards and for all that they had to face traveling to and establishing themselves in the United States). They were married July 26, 1926 at a double ceremony with The­ resia's brother and sister-in-Iaw, Chris and Anna (nee Lang) Panny. Immediately after the ceremony, Franz and Theresia traveled to Le Havre, France. Becauce it was determined at the pier that Franz had Iltrachomall (an eye disease believed Franz und Theresia Frey in Bronx, 1930 to have been caused by impure drinking It took an awful lot of perseverance Ilto water), Theresia returned to D.Tschant­ ll schendorf and Franz went to Vienna for make ends meet . Hopefully, this trait was· treatment. Because of the eye problems, passed on to Franz & Theresia's sons and it wasn't until January 1927 that their ship Franz Frey und Gustav Pany im Jahre their grandchildren. I have often wonde­ docked in New York City. 1924 in Güssing red if things wouldn't have been easier for them had they NOT immigrated from They were met by a brother who took Their first apartment was a fifth floor them by taxi to what is now referred to as Austria. Their greatest enjoyment was the walkup. A cousin brought them their first purchase of land in Sullivan County, New East Harlem. Theresia recalls that the taxi bed and a brother brought a stove for went through Central Park wh ich was co­ York and the construction of a two bed­ Ilsuperintendentsll of the house; this room house. Most of the labor was done vered with snow and looked beautifully. It meant a rent-free apartment. In return wasn1t long after that they realized how by Franz who purchased the land with a they had to clean the house and tend the Worker's Compensation award of $ 250 ugly parts of New York City could be when hot water boiler. compared to the loveliness of Ildie Ber­ he had received for a broken toe incurred Within days of arrival, Theresia, with the while on-the-job. We later realized that the gen 11 of D. Tschantschendorf, St. Michael help of a cousin, obtained her first job with and Punitz. great appeal in the land he purchased a Doctor Rafsky who Iived off Park Ave­ was becauce the topography closely re­ A sister Iived in East Harlem and they nue in Manhattan. She worked for the spent the first three or four days with her. sembled Ildie BergenIl in D. Tschant­ family until the day before the birth of their schendorf, Austria. first son, Frank. It took Franz several Frank j. Frey weeks to obtain his first job at the Gas Nutley, N.J. Works in Long Island City at a wage of $ 28.00 per week. It is to be noted that upon their arrival, the Freys owed $ 1.000; a princely sum in 1927. Franz left his job with the Gas Works and went to work with other Burgenländer in achair factory becauce of a slightly higher wage. With the advent of the 1929 Depression, the chair factory closed. Things were really bad at that time, so much so, that they had difficulty raising $ 3.00 for an x-ray for their second son, Randy. Franz, for awhile, worked for the WPA (Works Progress Administration) on the docks. One week, he would work three days and the next week it would be two days. On his days off, he worked as a baker in Yorkville in New York City. The bakery was owned by a stingy person who would not even part with a loaf of Die 3 Panny-Mädchen im Jahre 1923. bread. Weihnachten 1947 Seite 12 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai / Juni 1995 lJur"enldndfscljc qemelttsd1aft S ekt:iC>r1 F iirst:::e:J:1feld..

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir alle - jung und alt ­ Bedeutung. Viele fanden und finden hier Arbeit, viele besuch­ brauchen Gemeinschaft. Viele sind auf der Suche nach Ge­ ten die höheren Schulen in dieser Stadt, und Fürstenfeld ist meinschaft, finden aber nicht immer die gewünschte, die für zweifelsohne nach wie vor die große Einkaufsstadt für die Süd• sie richtige. In einer Gemeinschaft müssen wir uns irgendwie burgenländer. Alle, die aus dem Burgenland kommend, hier in verbunden fühlen. Uns, die Burgenländische Gemeinschaft Fürstenfeld seßhaft wurden, lieben diese Stadt und bemühen hier in Fürstenfeld, verbindet mehr als gleiche Gesinnung, glei­ sich, auf allen Bereichen das Leben der Stadt mitzugestalten, che Neigungen und Interessen, uns verbindet unsere typisch sei es auf dem wirtschaftlichen, sei es auf dem kulturellen Sek­ burgenländische Identität, die auch bei den Kindern und Kin­ tor. deskindern der nach Fürstenfeld übersiedelten Burgenländer, Wir, die BG.-Sektion Fürstenfeld, wollen nun unsere Gemein­ unverkennbar ist. Zu dieser burgenländischen Identität schaft neu beleben, wollen neue Ideen realisieren. Dazu zählt gehören vor allem die offene, aufgeschlossene und freundliche wohl die Eröffnung einer Kunstgalerie hier in Fürstenfeld im Wesensart, die Redefreudigkeit, die ausgeprägte Heimatliebe, Hause Brand, Stadt-Zug-Platz, am 10. Dez. 1994, in der vor besonderer Fleiß und Strebsamkeit, und Toleranz. Wir wollen allem aus dem Burgenland stammende Künstler ihre Werke alle diese Menschen burgenländischer Abstammung hier in das ganze Jahr hindurch ausstellen können. Die Eröffnungsfei• Fürstenfeld dazu bewegen, sich zu unserer Gemeinschaft zu er war gewiß ein besonderes Ereignis. Nach der Eröffnungsfei• bekennen. er der Galerie durch Vizebgm. HS.Dir. Helmut Wagner sprach Wie kam es denn zu dieser Organisation "Burgenländische Ge­ der Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft Hofrat Dr. meinschaft - Sektion Fürstenfeld"? - Sie ist ein Teil der großen Walter Dujmovits über die Bedeutung unserer Gemeinschaft Organisation "Burgenländische Gemeinschaft" und will vor al­ und als Krönung der Feier hat schließlich der Präsident des lem Bindeglied und Mittlerin zwischen der Stadt Fürstenfeld Burgenländischen Landtages Dr. Wolfgang Dax (Dr. Dujmovits und dem südlichen Burgenland sein. Deshalb haben sich auch und Dr. Dax sind Absolventen unseres Gymnasiums) das "Für• steirische Freunde, die dasselbe anstreben und wollen, unse­ stenfeld-Jahr" der Burgenländischen Gemeinschaft prokla­ rer Gemeinschaft angeschlossen. Es war und ist das Bedürfnis miert. Dies verpflichtet uns, gerade in diesem Jahr größere Ak­ dieser Menschen, untereinander und mit den Menschen im tivitäten zu entfalten. Ja, bekennen wir und doch zu unserer Burgenland Kontakte zu pflegen. Beseelt von dieser Idee grün• burgenländischen Identität und laßt uns in unserer BG-Sektion deten vor 25 Jahren einige Männer unter der Führung des be­ Fürstenfeld enger zusammenrücken. Ich denke an kulturelle reits verstorbenen 1. Obmannes, Ferdinand Kurta, unsere BG.­ Veranstaltungen, an Einladungen an unsere ausgewanderten Sektion Fürstenfeld. Freunde, uns gerade im "Fürstenfeld-Jahr zu besuchen und an . Fürstenfeld hatte schon immer für die Burgenländer eine große vieles mehr. OSR Hans Steiner

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Diamantene Hochzeit 85. Geburtstag

Bei guter Gesundheit feierte der 86jährige Altbauer Vitus Moor Seinen 85. Geburtstag feierte kürzlich Geza Jandrisits aus und seine 81jährige Gattin Elisabeth aus das Fest Güttenbach im Kreise seiner Familie. Auch vom Sohn Frank der Diamantenen Hochzeit. Das seit 60 Jahren verheiratete Jandrisits aus Toronto kam eine Geburtstagsüberraschung. Er Ehepaar grüßt mit diesem Bild die Verwandten in Amerika. ließ über die Burgenländische Gemeinschaft, Herrn Oberamts­ rat Edi Jandrisits, einen Geschenkkorb überreichen.

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Die Redaktion möchte sich heute nochmals schrift­ lich bei Frau Theresia Luif und Frau Maria Nemeth entschuldigen, es sind nämlich in unserer letzten Ausgabe die Fotos der beiden Jubilarinnen verse­ hentlich vertauscht worden. Nochmals herzlichen Glückwunsch an beide Jubila­ rinnen und noch viele Jahre in bester Gesundheit.

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So war es damals ... ~== Aus Sicherheitsgründen hat man zwi­ also besonders schöne mit dem Vorna­ schen dem Wohn- und Wirtschaftsgebäu• men darauf usw. Auch die Küchenwaage ATTENTION! de die Feuermauer gebaut. Dies war mit ihren IIWaagschalen ll aus blitzendem wichtig, weil im hinteren Teil nur Brennba­ Messing stand oben. Jedenfalls hat man CAN YOU PLAY BASKETBALL? res gelagert war: Stroh, Streu und Holz. alles in einer solchen Kredenz unterge­ If you can and you Eire between 18 - 25 Das sich ausbreitende Feuer konnte dann bracht. Viel hatte man damals ja noch years old and hold an Austrian passport or wegen der Feuermauer nicht mehr auf nicht. are legally entitled to da so, then here's a das Wohngebäude übergreifen. Wenn da­ In der Küche konnte auch ein Bett stehen, chance for a Iife time. Currently the Bas­ zu die Feuerwehr bald kam, konnte man weil es ja viele Leute im Haus gab. Hinten ketball Club UBC Oberwart (First Division meist das Wohngebäude retten. im Eck war der Platz für den Großvater in Austria; Participant of European Cup (Neidi). Dort rauchte er seine Pfeife und 95/96) is looking to fulfil its 95/96 players Auf dem Dachboden über dem Wohnge­ dort stand auch der Spucknapf, den man raster with you. For further information bäude standen alte Truhen und andere immer mit IIAmm ll füllen mußte. please contact our secretary office at Gebrauchsgegenstände. Natürlich auch oft viel unnützes Gerümpel, das aber in­ Die Türe nach außen konnte mit einem 3352-31550 (Tel.) or teressant war. Auch Getreide (die Schloß abgesperrt werden oder nur ein­ 3352-315504 (Fax) 11 FruchtII) wurde oft dort aufgeschüttet. fach verriegelt. Wenn junge Leute im or Mr. Alfred Wertner at Deswegen waren beim Mauern ein oder Haus waren, ließ man die Türe meistens mehrere Ziegellöcher ausgelassen wor­ offen. Die jungen Burschen kamen ja oft 3352-2654 (Private) or write to: den, damit die Luft durchziehen und man so spät nach Hause, wenn die Alten UBC Oberwart die Frucht trocken halten konnte. Auch die schon wieder bald aufgestanden sind. Postfach 50 IISelchll gab es dort, wo das Fleisch ge­ A-7400 OberwartlBgld./Austria seicht wurde, das man auf alle Fälle für An die Küche schloß sich die hintere Stu­ Europe den Osterschinken brauchte. be an. Sie war nur für das Schlafen ge­ braucht worden. In dieser Stube stand ein Im Dachboden über dem Wirtschaftsge­ Tisch mit Bänken, eine Truhe nahe dem BASKETBALLER GESUCHT! bäude lagerte das Heu. Darauf war Streu Backofen und zwei bis drei Betten, hoch Der UBC Oberwart sucht für die Saison vom Wald (Waldlaub zum IIDrunterstreu­ mit Tuchenten und Pölstern aufgepackt. ll 95/96 einen Basketballer, der entweder en ). Die Strohdriste stand im Freien. Ein Bett allein hatte oft nur die alte den Österreichischen Reisepaß bereits Weiter weg stand die Scheune, ebenfalls Großmutter oder der Großvater. Ehe­ besitzt oder für den es durch die familiären abseits der Schweinestall. paare mußten zusammen in einem Bett Verhältnisse leicht wäre, ihn zu bekom­ schlafen, die Kinder meist zu zweit oder men. Er sollte zwischen 18 und 25 Jahre zu dritt. alt sein und in Österreichs Oberster Liga Die Wohnküche Basketball spielen wollen. Eine Pendeluhr hing an der Wand mit Die Küche war nun keine Rauchküche Gewichten, die die Form von Tannenzap­ Die Kontaktadresse wäre: mehr, sondern eine behagliche fen hatten und ein Zifferblatt mit römi• schen Ziffern darauf. Die Fenster waren UBC Oberwart Wohnküche. Es gab nun bereits statt dem klein und oft auch vergittert. Blumen stan­ Mr. Alfred Wertner Lehmboden einen Fußboden aus geho­ den auf den Fensterbrettern in alten Töp• Johann Straussgasse 13 belten Brettern. Dieser wurde täglich mehrmals gekehrt. Am Samstag mußte er fen und Häfen, die man nicht mehr ge­ A-7400 Oberwart!Austria ll ll lIaufgerieben werden. Dies geschah brauchen konnte, weil sie II gluckert wa­ Tel. + Fax: 3352-2654 meist mit einer Seifenlauge oder mit einer ren. Für Blumentöpfe waren sie aber noch Die Büroadresse wäre: billigen Seife, die man oft aus Laugen­ zu verwenden. stein selbst verfertigt hatte. Damit wurde UBC Oberwart also der Fußboden gewaschen, mit einer Bilder an den Wänden gab es auch, ein Postfach 50 ll Reibbürste der Schmutz entfernt und IIHerz Jesu Bild durfte nicht fehlen, auch A-7400 Oberwart dann nachgeschwemmt. Das Wasser nicht das Bild der Mutter Gottes mit dem Tel. 3352-31550 wurde dann mit einem Fetzen abgewischt Kind. Oft hing dort auch noch das Erinne­ Fax 3352-315504 und in einem Schaff oder Kübel gewrun­ rungsbild aus dem Ersten Weltkrieg, auf gen, das heißt mit einer drehenden Hand­ dem die vier Monarchen der verbündeten bewegung ausgepreßt (ausgebolt). Es Mächte (Österreich-Ungarn, Deutschland, NEUE BÜCHER war eine schwere Arbeit für die Frau, dort Bulgarien, Türkei) und das Bild des Solda­ zu knien und aufzureiben. Wenn das vor­ ten aus dem Hause selbst abgebildet wa­ Mühlgrab'ner Koch- und Backrezepte ren. ll bei war, wurde der feuchte Boden mit Wie Oma ihre Lieben IIbekochte • Ein be­ sonderes Kochbuch stellten vor kurzem Säcken, später war es auch schon Gleich neben der Eingangstür am Türpfo• großflächiges Papier, abgedeckt. Am die Frauen der Gemeinde Mühlgraben sten angebracht, hing der Weihbrunnen, nächsten Morgen, es war der Sonntag, vor. Alte fast in Vergessenheit geratene aus dem man vor dem Schlafengehen wurde dieses weggenommen und der Koch- und Backrezepte aus den Mühl• sich mit Weihwasser besprengte und Fußboden strahlte wie neu. grabner Haushalten wurden gesammelt dann das Kreuz machte. und liebevoll mit gefälligen Details, wie Aber nur für einige Stunden, denn dann Vom Plafond hingen zwei eiserne Stan­ Zeichnungen und Sprüchen, in diesem kamen die Leute und brachten wieder mit gen, deren unteres Ende eingedreht war. Buch zusammengestellt. ihren kotigen Schuhen den Dreck in die Durch die beiden Löcher wurde eine Holz­ Man findet in diesem Buch Rübenstrudel, Küche. stange geschoben, auf dem die Kleidung Heidensterz, sowie Sarigari, Erdäpfelbrot abgelegt (übergeschlagen, aufgehängt) Neu war auch die Kredenz, die das Regal und sogar ein 11 Rezept für jeden HaushaW. war. Zwei Grundgedanken ließen dieses Buch ersetzte, auf dem das Kochgeschirr stand entstehen, einerseits wollte man die alten und das mit einem Vorhang zugezogen In der Mitte der Stube stand die Wiege. Rezepte dieser Region nicht in Verges­ werden konnte. Die Kredenz bestand aus Diese war unten offen, damit die Notdurft senheit geraten lassen und andererseits einem Unterteil mit Brotladen, einem Un­ des Kindes gleich durchfallen oder durch­ kommt der Reinerlös den Kindern von terkasten für das Kochgeschirr und einem rinnen konnte in einen darunter gestellten Mühlgraben zugute. Oberteil für das Speisegeschirr. Links und Topf. Später gab es natürlich schon Win­ rechts daneben stand ein Kasten für das deln. Dieses Buch ist über die Burgenländische Arbeitsgewand. Auf der Kredenz oben Gemeinschaft erhältlich. konnten noch schmucke Häferl stehen, Fortsetzung folgt Mai / Juni 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 15

ERINNERUNGEN

(aus dem Buch von Alois Schmiedl: "The Cooking ofBurgenland", erhältlich bei der Bgld. Gemeinschaft)

~PO-~D/led!YF6-UP ~PaUJa?/ :76o/b~/.n Aap~ IIMarzer Einbrenn (Kümmel) Suppell 5 tbsp. fat 4 tbsp. flour 1 onion, schopped 2 eggs, beaten 1 tbsp. crushed caraway seeds 1 tsp. salt 1/2 tsp. white pepper 2 ralls, thinly sliced 1 tbsp. chopped celery green Vor dem Auswandererbüro Klee, Güssing 1928 Photo: Klee 11/2 gts. brath made fram smoked meat or water

Carefully cook the flour briefly in the fat over low heat, stirring. Add the onion and continue to cook until the mixture is light brown. Sprinkle in the caraway, stir, pour in the hot broth or water, season with salt and pepper, and let simmer about 10 mi­ nutes. Refine the soup by adding the bea­ ten eggs shortly before serving. 6 servings

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2 Ib. park loin or shoulder, cubed 1/3 lard or oil 1 Ib. on ions, chopped 2 Ib. sauerkraut Österreichisches Bundesheer, Dragoner 1938 Photo: Ruß 1 clove garlic, crushed 1 tbsp. flour 1/2 C. sour cream 8 thin slices bacon, diced and fried until crisp 1/2 tsp. salt 1/2 tsp. caraway seeds 1 C. white wine ar water 1/2 tbsp. thyme 1 tbsp. sweet Hungarian paprika

Saute onions in lard or oi! unti/ golden. Add paprika, stir, and immediately pour in wine or water. Add meat, salt, cara­ way, gar/ic, and thyme, simmer unti/ meat half-tender. Rinse sauerkraut in cold water; drain weil and add to pot. Simmer 1/2 hour. Whisk together sour cream and flour; stir into goulash and let simmer slowly an additional 10 minutes. Gamish with fried bacon and serve with Bread Dumplings or Potato Dumplings. 4 servings Kukmirner Flüchtlinge in der Obersteiermark Photo: Koch Seite 16 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Mai/Juni 1995 Ein Heimatbuch... über den Bezirk Jennersdorf, das in keinem Haushalt fehlen sollte!

Erschienen im Mai '95 - Auflage begrenzt.

Ein Buch, das jede Gemeinde des Bezirkes ausführlich beschreibt und mit vielen Farbbildern illustriert. Eine schöne ZusaIllillenschau eines liebenswerten Bezirkes. Wissenswertes über Geschichte, Kultur, Sehenswürdigkeiten und den Strukturwandel aufinsgesamt 200 Seiten mit ca. 250 eindrucks­ vollen Farbbildern.

Verkaufspreis: S 396,-

Dieses Heimatbuch eignet sich auch hervorragend als Geschenk, dient der Orien­ tierung fiir unsere Gäste und istein sinnvollerGruß aus der Heimat.

Zu beziehen über: Burgenländische Gemeinschaft, 7540 Güssing, Hauptplatz 7, Tel.: 03322/2598, Fax: 03322/2133

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: "Burgenländische Gemeinschaft", Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländer in aller Welt, 7540 Güssing, Hauptplatz 7, Telefon 03322/2598. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Walter Dujmovits. Druck: Offsetdruckerei Josef Brückler, 8380 Jennersdorf, Eisenstädter Straße 5, Burgenland. Printed in Austria