Leitbild Wasserversorgungen Aargau
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Departement Bau, Verkehr und Umwelt Aargauisches Versicherungsamt Feuerwehrwesen Full- Reuenthal Leibstadt Schwaderloch Leuggern Etzgen Wallbach Mettau Möhlin Wil Laufenburg Oberhofen Sisseln Mandach Rheinfelden Mumpf Zeiningen Hottwil Stein Münch- Kaiseraugst Kaisten Sulz Gansingen Ober- wilen Eiken Villigen Olsberg mumpf Oeschgen Magden Zuzgen Ittenthal Mönthal Schupfart Remigen Elfingen Hellikon Rüfena Frick Oberbözberg Hornussen Bözen Gipf- Oberfrick Effingen Riniken Wegenstetten Br Ueken Unterbözberg Gallenkirch Umiken Wittnau Kosten in Fr. Villnachern Wind Herznach Zeihen Linn Wölflinswil Habs- Hausen Schinznach- burg Bad 600.- Densbüren Dorf Scherz Lupfig Oberhof Ober- Thalheim flachs Holder- Birr 400.- Veltheim bank Bruneg Auenstein Möriken- Erlinsbach Küttigen Biberstein Wildegg 350.- Nieder Rohr Rupperswil Othm lenz Buchs singe 300.- Aarau Hunzen Lenzburg Hen schik schwil Staufen Entwicklung der Bedarfsdeckung im Mittel Entwicklung1972 - 2040 der Bedarfsdeckung im Mittel 1972 - 2040 Total Grundwasser + Quellen 160 Bedarf Quellen 140 120 Leitbild Dargebotsreserve im Mittel 100 49% 35% 19% 27% Wasserversorgungen 80 Grundwasser 60 Aargau Wasser pro m³ Jahr Mio. 40 20 Quellen 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Bericht BevölkerungsentwicklungBevölkerungsentwicklung und Prognose und Prognose Heute Z0 Z1 Z2 Leitbild 1972: 900'000 Einw. Leitbild Z2 (2040) 729'000 Einw. Leitbild Z1 (2020) 640'000 Einw. 569'000 Leitbild 1980: 600'000 Einw. Aarau, September 2007 Impressum Verfasser: Departement Bau, Verkehr und Umwelt BVU Aargauisches Versicherungsamt AVA Abteilung für Umwelt Feuerwehrwesen Entfelderstrasse 22 Bleichemattstrasse 12/14 5001 Aarau 5001 Aarau Tel. 062 835 33 60 Tel. 0848 836 800 Bearbeitung: Kartographie: Waldburger + Partner AG Anderhub AG Ingenieurbüro Zeichentechnik + Kartographie Bleichemattstrasse 11 Feldhaus 9 5000 Aarau 6274 Eschenbach Arbeitsgruppe: Fritz Kyburz, Feuerwehrwesen/AVA Daniel Schaub, Abteilung für Umwelt/BVU Ronni Hilfiker, Abteilung für Umwelt/BVU Martin Schibli, Waldburger + Partner AG Jürg Waldburger, Waldburger + Partner AG Alex Anderhub, Anderhub AG Leitbild Wasserversorgung Aargau Vorwort Eine intakte Wasserversorgung ist die Basis der individuellen Lebensqualität und damit Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche und wirtschaft- liche Entwicklung. Im Kanton Aargau ist es Sache der Gemeinden, die Wasser- versorgung sicherzustellen. Der Kanton hat die Gemeinden in ihrer Aufgaben- erfüllung zu unterstützen und ihre Tätigkeiten zu koordinieren. Diese Funktion hat der Kanton unter anderem mit den Leitbildern zur Wasserversorgung von 1973, 1980 und dem hier vorliegenden von 2007 wahrgenommen. Die Leitbilder sind geprägt durch den jeweiligen Zeitgeist. Stand im Jahr 1973 der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserversorgung unter der Annahme einer stark wachsenden Bevölkerung im Mittelpunkt, so war es 1980 die langfristige Sicherheit der Versorgung mittels der in der Zwischenzeit erstellten Infra- struktur. Für die Revision 2007 standen die Erhaltung einer guten Wasser- qualität, die Versorgungssicherheit in Kriegs- und Katastrophenfällen und der Umgang mit zunehmenden Trockenphasen im Falle einer globalen Klima- erwärmung im Blickpunkt. Bei all diesen unterschiedlichen Motiven bleibt der Zweck des kantonalen Leit- bildes jedoch stets der gleiche: Es wird eine gesamtkantonale Dokumentation des aktuellen Standes und der Kapazität der Wasserversorgungsanlagen geschaffen, die allen Wasserversorgungen zur Verfügung steht. Sie zeigt künftige Bedürfnisse auf und weist auf mögliche überkommunale Lösungen (Zusammenschlüsse, Verbünde) hin, um den Gemeinden zu helfen, eine rationelle Wasserversorgung zu betreiben und Fehlinvestitionen zu verhindern. Die Federführung des Leitbildes Wasserversorgung lag für die Version 2007 erstmals bei der Abteilung für Umwelt (AfU). Ich möchte der begleitenden Arbeitsgruppe und dem Projektleiter Ronni Hilfiker für die kompetente und fachlich versierte Arbeit ganz herzlich danken. Ich bin überzeugt, dass die im Leitbild enthaltenen Hinweise und Vorschläge die Diskussionen bei der Planung der Wasserversorgung anregen und sich bei Umsetzung der Massnahmen als nützlich erweisen werden. Dr. Daniel Schaub Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung für Umwelt, Leiter Sektion Boden und Wasser 1 Leitbild Wasserversorgung Aargau 2 Leitbild Wasserversorgung Aargau Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 5 1 Einleitung 6 1.1 Ausgangslage und Auftrag 6 1.2 Rechtlicher Stellenwert 7 1.3 Methodisches Vorgehen 7 1.4 Herkunft der Daten 7 1.5 Auswertung Vernehmlassung 8 1.6 Grundlagen 9 2 Analyse der Situation der Wasserversorgungen im Jahre 2000 11 2.1 Technische Anlagen 11 2.2 Wassergewinnung und Wasserabgabe 14 2.3 Grundwassernutzung 21 2.4 Tarife 22 2.5 Organisation der Wasserversorgungen 25 2.6 Entwicklung der Wasserversorgungen seit 1972 26 2.7 Zusammenfassung über die Situation der Wasserversorgungen im Jahr 2000 29 3 Massnahmenkonzept für die Versorgungen in den Planungszielen Z1 (2020) und Z2 (2040) 31 3.1 Technische Anlagen 31 3.2 Wasserbedarf 36 3.3 Wasserdargebot 41 3.4 Bedarfsdeckung und Bilanzierungen 45 3.5 Bemerkungen zu den einzelnen Regionen 47 3 Leitbild Wasserversorgung Aargau 4 Leitbild Wasserversorgung Aargau Zusammenfassung Seit dem Leitbild aus dem Jahre 1980 wurden die Anlagen stetig ausgebaut und zahlreiche Netzverbindungen zwischen den einzelnen Wasserver- sorgungen realisiert. Im Jahre 2000 bestehen Reserven von 49 % bei der Wasserbeschaffung. Das vorhandene Speichervolumen der Reservoire lässt grösstenteils einen wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Versorgungen zu. Das Hauptleitungsnetz von 4'750 km Länge versorgt 570'000 Einwohner mit Trinkwasser. Unter Berücksichtigung der Grundgebühren wird im aargauischen Durchschnitt für den Bezug von 1’000 Liter Trinkwasser aus der öffentlichen Versorgung weniger als Fr. 1.40 bezahlt. Das vorliegende Leitbild zeigt aufgrund der in den Jahren 1998/99 erhobenen Daten und den Prognosen für die Planungsziele Z1 (2020) und Z2 (2040) folgende Schwerpunkte: − Aufgrund der kantonalen Bevölkerungsprognosen ist mit einem Mehrbedarf von 13 % (Z1) resp. langfristig mit bis zu 25 % (Z2) zu rechnen. Aufgrund der vorhandenen Reserven bei der Wassergewinnung ist in den meisten Regionen kein Ausbau der Wasserbeschaffung notwendig; − Durch die Umsetzung des planerischen Grundwasserschutzes mittels Schutzzonen ist die mittel- bis langfristige Nutzung von verschiedenen, leistungsstarken Grundwasserpumpwerken und Quellen nicht mehr gesichert. Teilweise ist ein Ersatz für diese Anlagen zur langfristigen Sicher- stellung der Wasserversorgung unabdingbar, wozu regionale Grund- wasserpumpwerke in geeigneten Grundwasservorkommen als Lösungen vorgesehen sind. Insbesondere für die Wasserversorgungen im Limmattal stellt ein nachhaltiger Grundwasserschutz die Versorgungen in Zukunft vor grosse Herausforderungen; − Engpässe bei der Wasserbeschaffung können in der Regel innerhalb einer Region gelöst werden, indem über bestehende und geplante Verbindungen ein Ausgleich zwischen Überschüssen und Defiziten erreicht wird. Die weitergehende Vernetzung zwischen den einzelnen Wasserversorgungen erhöht die Versorgungssicherheit bei Ausfällen von bestehenden Anlagen; − Durch die intensivierte Nutzung des Grundwassers kommt in Gebieten mit limitierter Grundwasserneubildung (Wiggertal, Suhrental, Rohrdorferberg) einer koordinierten, regionalen Grundwasserbewirtschaftung und der Realisierung von Grundwasseranreicherungsanlagen erhöhte Bedeutung zu. Das Leitbild zeigt auf, dass auch zukünftig der Aargau als Wasserschloss der Schweiz seine Wasserversorgung weitgehend selbständig und ohne grosse, überregionale Infrastrukturen bewältigen kann. Wo nötig, kann zur Wasser- beschaffung auf bereits ausgeschiedene Grundwasserschutzareale zurück- gegriffen werden. Die im Leitbild Wasserversorgungen Aargau dargestellten Probleme und Lösungen sollen allen Beteiligten wertvolle Impulse für eine zukunftsgerichtete, nachhaltige Planung der Wasserversorgungen geben. Das Vernehmlassungs- verfahren hat gezeigt, dass das Leitbild bereits in verschiedenen Regionen Diskussionen unter den Wasserversorgungen und konkrete Projekte ausgelöst hat. Die Projektverfasser: Martin Schibli Jürg Waldburger Waldburger + Partner AG, Aarau 5 Leitbild Wasserversorgung Aargau 1 Einleitung 1.1 Ausgangslage und Auftrag Mit dem 1996 beschlossenen kantonalen Richtplan erteilte der Grosse Rat dem Regierungsrat den Auftrag, das im Jahre 1973 erstellte und 1980 teilrevidierte Leitbild für die Wasserversorgungen Aargau zu überarbeiten. Gleichzeitig verpflichtet Art. 58, Abs. 2 des eidgenössischen Gewässerschutzgesetzes die Kantone zur Erstellung eines Inventars der Wasserversorgungsanlagen und der Grundwasservorkommen, den so genannten Wasserversorgungsatlas (WVA). Das Leitbild der Wasserversorgungen Aargau und der WVA weisen inhaltliche Gemeinsamkeiten auf. Mit Beschluss vom Oktober 1998 beauftragte daher der Regierungsrat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt die beiden Projekte aufeinander abzustimmen und die gemeinsamen Ressourcen zu nutzen. Es wurde ein zeitlicher Aufwand von 6 Jahren zur Grundlagenerhebung und ein weiteres Jahr für die Erarbeitung des Leitbildes vorgegeben. Mit der Eingabe des Leitbildes zur Vernehmlassung im Herbst 2006 und der daraus folgenden Überarbeitung konnte dieser Zeitrahmen eingehalten werden. Die Wasserversorgung im Aargau bezieht rund zwei Drittel ihres Bedarfs aus Grundwasser und einen Drittel aus Quellen. Zudem erfolgt