Journal¤ 3,– Das offizielle Magazin des Deutschen Fußball-Bundes 1/2010
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LH_DFB_Fan_210x297_DFB_Journal_IC2.indd 1 14.09.09 13:05 Landes in der Welt zu verändern. Zudem kann ein in allen Bereichen Liebe Freunde gut verlaufendes Turnier dem Land und dem gesamten Kontinent Stärke und neues Selbstbewusst- des Fußballs, sein geben. Das wäre für Afrika ein großes Zeichen der Hoffnung. Des- halb bin ich fest davon überzeugt, der fußballerische Höhepunkt dieses Jahres rückt näher. Nur noch dass sich Südafrika während der etwas mehr als zwei Monate sind es, ehe in Südafrika die Weltmeis - Weltmeisterschaft als modernes, terschaft 2010 angepfiffen wird. Kein Wunder also, dass die erste WM stabiles und gastfreundliches Land auf dem afrikanischen Kontinent auch bei den haupt- und ehren- präsentieren wird. amtlichen Mitarbeitern des Deutschen Fußball-Bundes seit Monaten tagtäglich im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht. In allen Bereichen Wichtigster Faktor für einen erfolgreichen Verlauf der WM in Süd- laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein Beweis dafür ist die afrika ist es zweifelsohne, die Sicherheit der Mannschaften, Delega- neueste Ausgabe des DFB-Journals, die ganz im Zeichen der WM 2010 tionen und Fans aus aller Welt zu gewährleisten. Zweifel daran wur- steht und bei deren Lektüre ich Ihnen viel Vergnügen wünsche. den nicht erst zuletzt auch hierzulande laut. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal ganz klar sagen, dass der DFB vollstes Es ist kaum zu glauben, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bereits Vertrauen in die südafrikanische Regierung, die FIFA und das Orga- vier Jahre zurück liegt. Zu präsent sind die Bilder des „Sommer- nisationskomitee vor Ort hat. Dennoch setzen auch wir uns natür- märchens“ weiterhin in den Köpfen der Menschen. Noch heute werde lich intensiv mit dieser Thematik auseinander. Wir sind für die Her- ausforderungen, die uns in Südafrika erwarten, professionell aufgestellt. Es ist von allergröß- ter Bedeutung, dass sich die zahlreichen Fans, die unsere Mannschaft hoffentlich begleiten werden, exakt an die Vorgaben der Sicherheitsbehörden halten. Dann bewegen sie sich auf sicherem Ter- rain, auch wenn bei Veranstal- tungen dieser Größenordnung immer ein Restrisiko bleibt. Das allerdings war auch 2006 nicht anders.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre des neuen DFB- Journals, das viele interessante Ausgelassene Stimmung wird bei der WM-Endrunde in Südafrika herrschen. Geschichten rund um die Welt- meisterschaft in Südafrika bietet, auch ich im Ausland regelmäßig auf diese Zeit angesprochen. Auf Ihre Vorfreude auf das Turnier sicher weiter steigern und die Zeit bis die tollen Spiele in den gut besuchten Stadien. Vor allem aber auf zum ersten Anpfiff verkürzen wird. die Millionen von Fußballfans aus aller Welt, die auf den Straßen und Plätzen unserer Republik vier Wochen lang ein friedliches Fest fei- erten. Ein Fest, das bis zum heutigen Tag nachwirkt und das Bild der Deutschen in der Welt positiv verändert hat.
Diesen gesellschaftspolitischen Erfolg wünsche ich auch den Orga- nisatoren in Südafrika für „ihr“ Turnier. Vor allem auch unserem Schatz- meister Horst R. Schmidt, der sich seit vielen Jahren tatkräftig in die Vorbereitungen eingebracht und viele Anstrengungen für die Umset- zung des Turniers auf sich genommen hat. Aus gutem Grund, denn Dr. Theo Zwanziger die erste WM in Afrika bietet die große Möglichkeit, das Image des Präsident des Deutschen Fußball-Bundes
DFB-Journal 1/2010 | 3 Editorial 70 14 Dr. Theo Zwanziger 3
Am 13. Juni startet die Nationalmannschaft in die WM 2010 Titel-Safari durch Südafrika 6
Treffpunkt mit Joachim Löw Fahrplan in eine andere Welt 14
Die Bilanz der Bundestrainer bei ihrem WM-Debüt Zum Einstand eine Tasse Milch 20
Stürmer, Teamchef, Sportdirektor – ein Weltmeister wird 50 Es gibt nur ein’ Rudi Völler 23
Franz Beckenbauer über das Geheimnis einer erfolgreichen WM „Bei einem solchen Turnier ist Teamwork gefragt“ 24
Gemeinsam die Nationalmannschaft unterstützen „Der 4. Stern für Deutschland“ 28
Spielplan der Weltmeisterschaft in Südafrika 32 Teams – 64 Begegnungen – ein großes Ziel 30
Mit zehn Tonnen Gepäck bezieht der DFB sein Turnier-Quartier Eine logistische Abenteuer-Reise 32
Mit Idealismus hat Horst R. Schmidt die Organisatoren unterstützt „Die Beziehung wird mit dem Abpfiff nicht enden“ 38
Bafana Bafana – was sich die Südafrikaner von der WM erwarten Ein ganzes Land im gelben Trikot 42
„Miss South Africa 2007“ – Botschafterin des OK Die WM von ihrer schönsten Seite 48
Was die Veranstalter für ein friedliches Turnier tun 24 Auf Nummer sicher 50
Interview mit dem deutschen Botschafter in Südafrika „Es gibt keinen Anlass zur Panik“ 55
Abenteurer Hollensteiner reist mit einem Landrover nach Durban Kennzeichen 2010 56
Afrikanische Fußballer in der Bundesliga Schwarze Magie 58
Donald Spaene – ein afrikanischer Schiedsrichter in Deutschland Schwarz, Rot, Gelb 64
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114
4| DFB-Journal 1/2010 84
98 Bei der WM kämpft ein eingeschworener Kreis um mehr Akzeptanz Wo das Herz die Hauptrolle spielt 66
Nia Künzer wird während der WM im Bus durch Afrika reisen Ein bisschen Heimat 70
Genoveva Anonma wagte den Schritt ins ferne Thüringen Jenseits von Afrika 74
Steffi Jones möchte in Südafrika Eindrücke für die WM 2011 sammeln Inspizieren, informieren, inspirieren 78
Eine Mini-WM am Wattenmeer Die Welt zu Gast in Büsum 80
Deutsche Experten im Auslandseinsatz Aufbauhelfer unter Afrikas Abendsonne 84
Obdachlosen-WM in Südafrika Siege eines Straßenfußballers 88
Mit einem Klick zum Cup der guten Hoffnung Surfen nach Südafrika 92
Mit Fanreportern an die aufregendsten Orte Südafrikas Leoparden-Babys, Cocktails und weiße Haie 96
Paule wüsste ohne das „Krokodil“ wenig über den WM-Gastgeber Crocodile Dundee und die grünen Jungs 98
Namen und Nachrichten Host-City-Poster für die Frauen-WM 2011 vorgestellt 100
Mit Rekordzahlen zur Weltmeisterschaft Über 6,7 Millionen Mitglieder 104
Wissenswertes aus den Verbänden Geschäftsführer Hans-Günter Hänsel verabschiedet 107
Turnierbörse mit attraktiven Angeboten „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen …“ 110
Philipp Lahm engagiert sich für Hilfsprojekte und Aids-Prävention Botschafter mit Bodenhaftung 114
Vorschau und Impressum 118
DFB-Journal 1/2010 | 5 Am 13. Juni startet die deutsche Nationalmannschaft gegen Australien in die WM 2010 Titel-Safari durch Südafrika
Zum 15. Mal in Folge ist Deutschland für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert, und die den 23 EM-Fahrern sind nur noch 14 im erwei- terten Aufgebot für Südafrika. Jens Lehmann, Nationalmannschaft geht einmal mehr mit ambitionierten Zielen in das Turnier. Nach Platz drei Christoph Metzelder, Tim Borowski, David Odon- bei der Heim-WM 2006 und der Endspielteilnahme bei der EM in der Schweiz und Österreich vor kor und Oliver Neuville gehörten bereits unmit- zwei Jahren gehört die DFB-Auswahl in Südafrika zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten, telbar nach der EM nicht mehr zum Kader, Clemens Fritz, aus disziplinarischen Gründen auch wenn es noch einige offene sportliche Fragen gibt. Wo steht das Team so kurz vor dem Kevin Kuranyi und schließlich Torsten Frings Turnier? Oliver Hartmann, für den „Kicker“ ständiger Begleiter der Nationalmannschaft, hat folgten später.
nach Antworten gesucht. Löw konnte den Verjüngungsprozess auch des- halb so konsequent vorantreiben, weil es erst- ei der Vergabe der WM 2006 hatte Um dies zu erreichen, hat der 50-Jährige die mals nach etlichen Jahren nicht an Alterna- Deutschland am 6. Juli 2000 in Zürich Abläufe für die nächsten Wochen bis ins Detail tiven mangelte. Gleich 16 Profis feierten in knapp den Zuschlag gegenüber Süd- festgelegt. Für Löw ist es die erste Weltmeis- den 18 Länderspielen seit der Europameis - B afrika erhalten, rund vier Jahre spä- terschaft in hauptverantwortlicher Position, terschaft ihre Länderspiel-Premiere. In Mesut ter folgte ein klares Votum der FIFA-Exeku- nachdem er 2006 als rechte Hand von Jür- Özil (8 Länderspiele), Marko Marin (7), Andreas tive: Zum ersten Mal wird vom 11. Juni bis zum gen Klinsmann das heimische „WM-Som- Beck (6), Jérome Boateng (3), Sami Khedira, 11. Juli eine Fußball-Weltmeisterschaft auf dem mermärchen“ mitgestaltet und vor zwei Jah- Manuel Neuer (je 2) und Dennis Aogo stehen afrikanischen Kontinent ausgespielt. Ein Tur- ren mit dem EURO-Finaleinzug eine sieben Youngster im erweiterten WM-Kader, nier, das anders sein wird als die bisherigen erfolgreiche Turnierpremiere als Bundes- die vor einem Jahr in Schweden souverän Weltmeisterschaften, das den qualifizierten trainer gefeiert hatte. U 21-Europameister wurden. Hinzu kommt Verbänden in der Vorbereitung organisato- der erst 20-jährige Toni Kroos, der am risch enorm viel abverlangt, und das aufgrund Als Konsequenz aus der Erkenntnis, dass die 3. März gegen Argentinien debütierte. der klimatischen Bedingungen eine beson- Nationalmannschaft in Österreich und der „Das ist eine Situation, wie es sie dere Herausforderung für die Spieler darstellt. Schweiz zwar ein gutes Ergebnis erzielte, spie- lange nicht mehr in Deutschland „Nie war es wichtiger, mit einer guten kör- lerisch dabei aber nicht immer überzeugte, gab“, sagt Kapitän Michael Bal- perlichen Basis ins Turnier zu gehen“, pro- leitete Löw nach der Final-Niederlage gegen lack über die Qualität im phezeit Bundestrainer Joachim Löw. Spanien konsequent den Umbruch ein. Von Nachwuchsbereich: „Das
Mit ehrgeizigen Zielen wird die Nationalmannschaft zur WM-Endrunde nach Südafrika reisen.
6| DFB-Journal 1/2010 sind für die nächsten fünf bis zehn Jahre keine Weshalb Ballack sich und sein Team in Süd- Mein Reisezettel für Südafrika schlechten Perspektiven.“ afrika auch nicht zu den Topfavoriten zählt: „Vor allem in den Freundschaftsspielen Ich will die Erwartungen nicht zu Dass sich die Nationalmannschaft trotz des haben wir zu schwache Leistungen gezeigt, hoch schrauben, aber die Vor- Umbruchs souverän für die Weltmeisterschaft um sagen zu können, wir haben Niveau und aussetzungen sind sehr günstig. Wir brauchen uns vor niemandem qualifizierte und den Hauptrivalen Russland Routine, um all die anderen zu schlagen.“ Die zu verstecken. Unsere Torhüter zweimal besiegte, verdient großen Respekt. Hoffnung, dass es gelingt, hat er trotzdem, sind traditionell gut, im Mittel- In den entscheidenden Momenten waren Bal- obwohl die Mannschaft noch mittendrin feld haben wir defensives und lack und alle anderen da. Allerdings täuschen steckt im Entwicklungsprozess. kreatives Potenzial und auch im die Lichtblicke in Dortmund und Moskau nicht Angriff verfügt Joachim Löw über darüber hinweg, dass die DFB-Auswahl vor Löw, der allein in den letzten zwölf Länder- jede Menge Qualität. Das Halb- allem in den Testspielen vor heimischer Kulisse spielen 35 Akteure einsetzte, hat zwar viele finale traue ich der die Erwartungen nicht immer erfüllen konnte. Alternativen, aber noch nicht auf allen Posi- Mannschaft auf jeden Fall zu – danach ist dann immer alles drin. Uwe Seeler
DFB-Journal 1/2010 | 7 tionen seine Wunschformation gefunden. Es Foulspiels die Gelb/Rote Karte sah. Ihm man- setzte Bastian Schweinsteiger auch in der gibt noch einige offene Fragen. Wer spielt zum gelt es bei aller Klasse allein auf Grund sei- Nationalmannschaft in die Mitte, die Premiere Beispiel neben Per Mertesacker im Abwehr- nes Alters noch an internationaler Erfahrung. mit Ballack gab es beim 0:1 Anfang März gegen zentrum? Heiko Westermann war in dieser Argentinien. Und wer besetzt dann die rechte Saison lange verletzt und verfügt zudem über Und es gibt noch andere Mannschaftsteile, Flanke? Schweinsteigers Versetzung ins Zen- wenig Spielpraxis im Zentrum, weil er beim mit denen sich Millionen Fans und vor allem trum war lange kein Thema, weil es auf dem FC Schalke 04 meist als Außenverteidiger ein- der Trainerstab in den kommenden Wochen rechten Flügel an Alternativen fehlte. In die- gesetzt wird. Chancen auf den Platz rechnen intensiv beschäftigen. Wer wird der Partner ser Saison bot sich nun mit Thomas Müller sich auch Serdar Tasci und Arne Friedrich aus. von Michael Ballack im defensiven Mittelfeld? eine Variante an. Links herrscht dafür ein Oder wer verteidigt rechts? Links gilt Philipp Von seinen ursprünglichen Wunschlösungen Gedränge: Lukas Podolski, Marko Marin, Piotr Lahm als gesetzt, rechts wetteifern Jérome ist Löw abgerückt, weil Thomas Hitzlsperger Trochowski, Marcell Jansen und Toni Kroos Boateng und Andreas Beck. Der hoch veran- in ein Formtief geriet und sich Simon Rolfes fühlen sich auf der Position wohl. lagte Boateng erlebte seine denkwürdige Län- in dieser Saison drei Knie-Operationen unter- derspiel-Feuertaufe beim 1:0-Erfolg in Mos- ziehen musste. Jetzt drängt der von Louis Manchmal ist es nicht leicht, wenn ein Trai- kau, als er in der 69. Minute wegen wiederholten van Gaal beim FC Bayern ins Zentrum ver- ner die Qual der Spielerwahl hat. Wer ist der
Michael Ballack Lukas Podolski will wünscht sich eine auch in Südafrika erfolgreiche WM. jubeln.
8| DFB-Journal 1/2010 GET IN TOUCH ERFOLGE GEMEINSAM ERLEBEN >>>
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