Wandern auf ho hem Niveau Rheinland-Pfalz wandert entlang des Rheins, im Hunsrück, im Westerwald und in der – und das auf Prädikats- und Premiumwegen.

Auf dem Rheinsteig ist man stets mit exzellenter Aussicht unterwegs – hier reicht der Blick über bis nach Andernach und zum Mühl- bachtal.

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ater Rhein inspirierte in der Romantik Dichter und Maler, die ihre Begeisterung in Bildern und Gedichten verewigten und ihn weltweit bekannt machten. Das Fluss-

tal mit schroffen Felsen, steilen Weinbergs- Wengel Tassilo Foto: Wandern auf ho hem Niveau lagen, malerischen Burgen, Schlössern und Rheinland-Pfalz wandert entlang des Rheins, im Hunsrück, im Westerwald und in der Eifel – und das auf Prädikats- und Premiumwegen. Klöstern auf den bewaldeten Bergkuppen so- wie verträumten Weindörfern an den Ufern E Von Heidrun Braun und in den Seitentälern war seit jeher ein be- liebtes Wandergebiet.

Premiumweg Rheinsteig Heute erlebt das Wandern am Rhein eine Re- naissance, die dem im September 2005 eröff- neten Premiumweg zu verdanken ist. 250.000 Wanderer waren bislang auf dem Rheinsteig unterwegs. Ein Spaziergang ist das aber nicht, das sei gleich vorab gesagt. Das Wörtchen „Steig“ im Namen ist Programm des Wan- derweges, der auf der Terrasse des hessischen Schlosses in beginnt und nach 320 spannungsreichen Kilometern durch die schönste Landschaft von Rheinland-Pfalz in Nordrhein-Westfalen auf dem Marktplatz in endet. Spannung meint hier vor allem Abwechslung und Erlebnis. Bei der Planung der Wegführung bekamen naturbelassene Pfade abseits von breiten Wanderwegen immer den Vorrang, um zu den schönsten Aussichtspunk- ten, Rheinorten, Burgen oder Römertürmen zu gelangen. Das bei der Rheinland-Pfalz Tou- rismus GmbH in angesiedelte Rhein- steig-Büro schaffte es, die Länderinteressen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-West- falen unter einen Hut zu bringen. Um dieses Kunststück zu vollbringen und dabei noch eine optimale Route für anspruchsvolle Wanderer zu garantieren, nahm Projektleiterin Karin Hünerfauth-Brixius jeden Meter der Strecke mehrmals unter die Füße. Von Wiesbaden aus führt der Rheinsteig durch die Weinberge des Rheingaus, schlängelt sich über , die Loreley, St. Goarshausen, die und die Festung Ehrenbreitstein durch das UNESCO-Welterbe Mittelrheintal, durchquert schließlich das und endet in Bonn. Einer der Väter des Rheinsteigs, der Soziolo- ge Dr. Rainer Brämer von der Forschungsgruppe Wandern an der Philipps-Universität Marburg, empfiehlt den Wanderern, bei der Zeitplanung einer Rheinsteig-Tour andere Maßstäbe als ge- meinhin üblich anzulegen: „15 Kilometer auf dem Rheinsteig füllen eine Tagestour, wenn man

DAV Panorama 3/2007 55 zwischendurch auch einmal stehen bleiben will, um einen Blick auf die Landschaft zu werfen.“ Passionierten Wanderern geht beim ständigen Auf und Ab auf Waldpfaden und schmalen Ser- pentinen das Herz auf. Doch nicht nur denen. Der Rheinsteig hat auch das Zeug, oft wan- derfaule Teenies zu begeistern. Sie schwärmen dann weniger von den sogenannten Königs- etappen im Rheingau oder einsamen Pfaden im Westerwald, sondern von der Flugschau der Falknerei auf der Burg Sayn bei oder den Römertürmen und Resten des jüngst zum Weltkulturerbe erhobenen Limes.

Durch die Klamm

„Das Beste am Rheinsteig war die Rupperts- GmbH/PIEL MEDIA Heidrun (5), Braun Tourismus Rheinland-Pfalz Fotos: klamm“, stellt ein 15-Jähriger nach weit über 100 absolvierten Rheinsteig-Kilometern durch das Mittelrheintal fest. Diese Klamm bei Lahn- stein gehört nicht nur zu den Höhepunkten des Rheinsteigs, sondern auch zu den größ- ten Überraschungen: Ein kleiner Bach hat die Klamm auf rund zwei Kilometern tief in den Devonschiefer eingegraben und plätschert den Wanderern beim knapp einstündigen Aufstieg entgegen. Steile Felsen säumen den Pfad, der an schwierigen Stellen mit Seilen gesichert ist. Theodor Zais entdeckte die Klamm 1910 und machte sie für Wanderer zugänglich. Später ge- riet sie in Vergessenheit und wurde erst mit der Rheinsteig-Planung wieder neu belebt. Anders als der Rheinhöhenweg, der über 100 Jahre alte Bruder des neuen Wanderweges, und der noch junge Rheinburgenweg, verläuft der Rheinsteig ausschließlich rechtsrheinisch. Doch immer wieder gibt es die Möglichkeit, den Strom mit einer Fähre zu überqueren und sich auf der anderen Rheinseite umzusehen, zum Beispiel in Bingen, Koblenz, Andernach oder Bad Breisig. Die Einkehrmöglichkeiten unmittelbar am Rheinsteig sind oft idyllisch – sei es der Wüstenhof bei oder die Burg Ockenfels über der Stadt Linz – allerdings auch nicht zu dicht gesät. Nützlich ist für die Wanderer deshalb das Verzeichnis der „Gast- geber am Rheinsteig“. Gastronomen und Ho- teliers, deren Häuser im Umkreis von fünf Ki- lometern am Rheinsteig liegen, haben sich dort eingetragen. Darunter auch Geschäftsführerin Karolin König-Kunz vom Landgasthof „Zum weißen Schwanen“ in unterhalb der Marksburg, die mit ihrem Angebot für Wan- derer Maßstäbe setzt. Beim Frühstück wird hier kein Gast argwöhnisch beäugt, wenn er

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Kilometer langen Höhenrückens zwischen Em- melshausen und Kell am See sehr treffend be- schreibt. Zum Hunsrück zählt der südwestliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges sowie das vorgelagerte Untere Naheland. Fast die Hälf- te der Fläche des Hunsrücks ist dicht bewal- det. Vor allem der Soonwald wurde schon im 18. Jahrhundert mit dem Räuberhauptmann Schinderhannes berühmt, der fahrende Kauf- leute ausraubte und in den vielen Schlupfwin- keln lange unauffindbar abtauchte, bis er 1803 schließlich doch auf dem Schafott endete. In vielen Sagen ist sein Leben beschrieben. Sagen- haft schön ist heute immer noch die glitzernde Pracht der Edelsteinstadt Idar-Oberstein, wo noch bis ins 20. Jahrhundert Halbedelsteine zutage gefördert wurden. Auf dem Steinkau- lenberg befindet sich ein Besucherbergwerk. Die Hunsrücker sind zeitgemäß, ohne ihre Traditionen zu vergessen. Nach den „Heimat“- Filmen von Edgar Reitz weltbekannt, sind sie gewissermaßen das historische Gewissen des ganzen Landes. Und das reicht noch viel weiter

Auf dem Rheinsteig durch das UNESCO-Welterbe Mittelrheintal

Die rheinland-pfäl- zurück: Hier waren die Kelten, die Römer – und zischen Wanderwege es gibt mittelalterliche Burgruinen zuhauf. vermitteln stimmungs- Auf 185 Kilometern zieht sich der Saar- volle Mittelgebirgs- Hunsrück-Steig vom saarländischen Cloef in Eindrücke (o.); „Pre- Mettlach-Orscholz bis in die Römerstadt Trier miumwandern“ auf und nach Idar-Oberstein. Träger des grenz- dem Rheinsteig (u.) sich ein Brötchen für unterwegs schmiert. Im übergreifenden Gemeinschaftsprojekts zwi- führt vorbei an zahl- Gegenteil, das Butterbrotpapier dafür liegt be- schen dem Saarland (62 Kilometer) und Rhein- reichen Sehenswürdig- reit und die Trinkflasche kann neu aufgefüllt land-Pfalz (123 Kilometer) ist der Naturpark keiten, die eine Un- werden. Saar-Hunsrück. terbrechung der Tour Im September 2006, ein Jahr nach der of- Beginnend am Nationalen Geotop Saar- mehr als rechtfertigen, fiziellen Eröffnung, war es dann soweit: Das schleife bei Mettlach-Orscholz verläuft der so zum Beispiel Burg Deutsche Wanderinstitut zeichnete den Rhein- Saar-Hunsrück-Steig im Saarland auf ver- Lahneck mit Allerhei- steig mit dem Deutschen Wandersiegel aus schlungenen Pfaden über den Felsenweg Los- ligenberg (ganz l.), die – mit der bisher höchsten Punktzahl für einen heim-Waldhölzbach in die Thermenstadt Weis- abenteuerliche Rup- Fernwanderweg. kirchen. Am Keller-Weg in Hermeskeil gabelt pertsklamm (l.), die sich die Tour. Man hat nun die Wahl: Entweder idyllische Laubach- Dem Schinderhannes auf der Spur wandert man weiter nach Trier oder wählt als mühle (r.) oder einen Im Mai 2007 eröffnete auf der anderen Rhein- Zielpunkt Idar-Oberstein. Variante zwei schickt der vielen Weinberge seite ein zweiter Steig, der sich bei der Konzep- den Wanderer auf den Weg zur Primtalsperre, im Rheingau (ganz r.). tion und Planung an den gleichen Maßstäben zum keltischen Ringwall bei Otzenhausen, über wie der Rheinsteig messen will, der Saar-Huns- den Erbeskopf, den mit 818 Metern höchsten rück-Steig. „Mosel, Nahe, Saar und Rhein Berg in Rheinland-Pfalz, und nach Morbach. schließen rings den Hunsrück ein“, heißt es Dort hat das Wandern gute Tradition. Der in einem alten Spruch, der die Lage des 120 Mühlenwanderweg bei Morbach etwa zählt

DAV Panorama 3/2007 57 zu den besten Themenwanderwegen Deutsch- lands. Deshalb ist der Anspruch an den neuen Steig auch nicht geringer, als einen Prädikats- wanderweg zu schaffen. „Wir wollen naturna- he Angebote stärker in den Fokus touristischer Angebote rücken“, sind sich der Geschäfts- führer der Hunsrück-Touristik GmbH, Jörn Winkhaus, und Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau einig. Dazu gehört auch, einige sensible Bereiche des Naturparks für Besucher zu öffnen, die das Verständnis für die land- schaftlichen Besonderheiten, die kleinen und großen Wunder der Natur wecken. Ein Bei- spiel dafür ist der Moorlehrpfad Ortelsbruch. In dem am Hang liegenden Moor gibt es bis zu 1,80 Meter dicke Torfschichten. Die Zahl beeindruckt, wenn man weiß, dass eine Torf- schicht in fünf Jahren nur einen Millimeter di- cker wird. Ein Holzsteg, der auch mit Rollstuhl und Kinderwagen befahren werden kann, führt quer durch das zunächst offene Gelände bis in Geodonsbach, Eifel Tourismus Heidrun P!EL Braun, MEDIA (3), Fotos: Naheland-Touristik/Hans den Wald. Biotopbetreuerinnen wie Margret Scholtes führen Besuchergruppen durchs Moor

Saar-Hunsrück- & Eifelsteig – zwei lohnende Wege

und erläutern dessen Besonderheiten, unter an- Wer über den neu derem viele urig gewachsene Bäume. eröffneten Saar-Huns- rück-Steig wandert, Durch die Eifel marschiert durch den Dritter im Bunde der Steige in Rheinland-Pfalz weitläufigen Soon- ist der Eifelsteig, der schon vor seiner offizi- wald (r.o.) und kann ellen Eröffnung 2008 zu den Top-Trails gehört, leben auch heute noch Zisterziensermönche dem Räuberhaupt- zu denen auch der Rheinsteig zählt. Akribisch in der Abtei. Nicht mehr 60 wie einst, aber mann Schinderhannes berücksichtigen die Planer schon in der Phase immerhin 14. Jeder, der einmal dem Chor der nachspüren (ganz r.); der Konzeption alle Voraussetzungen für einen Weißen Mönche in der barocken Klosterkirche die mittelalterliche zertifizierten Wanderweg nach den Kriterien mit Klais-Orgel lauschte, spürt die Botschaft: Felsenkirche von des Deutschen Wanderinstituts beziehungs- Beruhigung, Trost, Frieden. In der modern aus- Idar-Oberstein ist weise des Deutschen Wanderverbandes. Auf gebauten „Alten Mühle“ gibt es ein Museum Wahrzeichen der Edel- 300 Kilometern Gesamtlänge tangiert der Ei- mit Kunstausstellungen. steinstadt (l.o.); der felsteig Deutschlands jüngsten Nationalpark, Die Klosterchronik bestätigt enge Bezie- heilklimatische Kurort die Hochmoorlandschaft des Hohen Venn, hungen des 1134 von Bernhard von Clairvaux Weiskirchen liegt in- den Nationalpark Eifel und den im Salmtal gegründeten Klosters zum Mander- mitten des Naturparks European Geopark. In seinem Verlauf streift scheider Rittergeschlecht bis zurück ins frühe Saar-Hunsrück (r.). er Trier, Manderscheid, Daun, , Hil- 13. Jahrhundert. In Kriegszeiten fand der Kon- Monschau an der Rur lesheim, Blankenheim, Nettersheim, Gemünd, vent immer eine Zuflucht in der Niederburg. ist Station auf dem Ei- Monschau und . Die Manderscheider Burgen – Ober- und felsteig, der erst 2008 Mit der Eröffnung des Eifelsteiges im Som- Niederburg – liegen nur einen Katzensprung offiziell eingeweiht mer nächsten Jahres wird es auf dem Gelän- weit entfernt. Die 973 erstmals erwähnte werden wird (u.). de des gastlichen Klosters Himmerod noch Oberburg beherrschte über rund 150 Jahre das lebhafter zugehen. Wie vor über 800 Jahren Liesertal. Zwischen dem Burgherrn Heinrich

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Graf von Namur und Luxemburg sowie dem Erzbischof Albero von Trier entspann sich al- lerdings 1140 eine siebenjährige Fehde um Be- sitz und Macht. Heinrich verlor Krieg, Kloster und Burg an den Trierer Erzbischof. Die so ob- dachlos gewordenen Manderscheider Herren bauten sich, dem Erzbischof zum Trotz, ein neues Domizil in Steinwurfweite, aber schon auf dem Hoheitsgebiet der Luxemburger: die Niederburg. Seit mehr als 100 Jahren gehört die Nieder- burg dem Eifelverein, der sich auch einen Burg- herrn leistet. Dieter Scholz aus Trier führt die Besucher der Manderscheider Burgen durch das alte Gemäuer und seine bewegte Geschichte. Besonders beliebt sind seine Nachtführungen: Jahrhunderte lang hat es auf der Niederburg gespukt. Als man 1844 Ausbesserungsarbeiten vornahm, fand man in einer zugemauerten Ni- sche neben dem großen Wachtturm ein Gerippe. Der Überlieferung nach handelt es sich um die Tochter eines Manderscheider Grafen, der im Jähzorn ihren nichtstandesgemäßen Liebhaber meuchelte und sie einmauern ließ. „Einmauern war im Mittelalter eine beliebte Bestrafung“, erklärt Dieter Scholz, „doch meistens hat man die Missetäter rechtzeitig wieder herausgeholt.“ Unterhalb der Manderscheider Burgen fließt die Lieser, die Namensgeberin eines Wander- pfades ist, der nicht nur von Michael Andrack als der schönste Wanderweg Deutschlands ge- priesen wird. Der Lieserpfad ist natürlich in der Konzeption des Eifelsteigs fest eingeplant und wird zu einem der schönsten Abschnitte des neuen Wanderweges gehören.

Im Westerwald In Rheinland-Pfalz sind aller guten Dinge vier, zumindest bei den Wandersteigen. Denn auch im Westerwald wird es im nächsten Jahr eine Eröffnung geben: den Westerwaldsteig. Die Be- schilderung dieses rund 200 Kilometer langen Qualitätswanderweges zwischen Herborn im Dilltal und Bad Hönningen am Rhein soll bis September 2007 abgeschlossen sein. Von Her- born im Rothaargebirge geht es über die höchs- te Erhebung des Westerwaldes, die 657 Meter hohe Fuchskaute, durch die Hochheiden über der Krombachtalsperre vorbei am Wiesensee und durch die mit Stegen erschlossene 30 Me- ter tiefe Basaltschlucht im Naturschutzgebiet Holzbachschlucht zu einer beeindruckenden Steinbruchkulisse, die zu einer Fossilienlager- stätte mit 25 Millionen Jahre alten Funden ge-

DAV Panorama 3/2007 59 hört. Durch die Kroppacher Schweiz und das :info: Wanderbares Rheinland-Pfalz idyllische Wiedtal strebt der Westerwaldsteig schließlich vorbei am Kloster Ehrenstein über Wanderwege entlang des Eifelsteigs Waldbreitbach dem Rhein entgegen, wo er auf 1 Rheinsteig werden als Submarkenwege mar- den Rheinsteig trifft. Streckenverlauf: Von Wiesbaden kiert. Das Leitthema des Eifelsteigs nach Bonn (rechtsrheinisch) Der Marienwanderweg ist einer der schöns- lautet: „Fels & Wasser“. Länge: 320 Kilometer ten Abschnitte des Westerwaldsteigs. Auf den Länge: 300 Kilometer Spuren der Mönche führt der bis vor ein paar Markierung: Weißes R auf blauem Grund Eröffnung: erstes Teilstück in Nor- Jahren fast vergessene Weg vom Kloster Ma- Info: Rheinland-Pfalz-Tourismus drhein-Westfalen im Sommer 2007, rienthal auf rund 23 Kilometern zum Kloster GmbH, Rheinsteig-Büro, Löhrstra- offizielle Eröffnung des Eifelsteiges Marienstatt. Seine Geschichte reicht bis ins 14. ße 103-105, 56068 Koblenz, Tel.: im Sommer 2008 Jahrhundert zurück. Die klösterliche Gemein- 01805/64 83 28 (14 Cent/Minute), Info: Eifel Tourismus GmbH, Kalva- schaft der Zisterzienser hatte im Tal der Nister Fax: 0261/9 15 20 41, E-Mail: info@ rienbergstraße 1, 54595 Prüm, Tel.: einen guten Ruf. Ab 1476 wurde das im 12. rheinsteig.de, www.rheinsteig.de, 06551/9 65 60, Fax: 06551/96 56 96, Jahrhundert gegründete Kloster Marienstatt an www.rlp-info.de E-Mail: [email protected], www.eifel.info Literatur zum Rheinsteig: drei Tagen auch für Laien geöffnet. Das war e Wolfgang Blum, Heidrun Braun, 4 Westerwaldsteig der Beginn der Wallfahrt in dieser Gegend. Der Gert Stephan-Kaselow: Abenteuer zweite Wallfahrtsort Marienthal – heute Sitz Rheinsteig. 320 km Erlebniswan- Streckenführung: Von Herborn des Bildungswerkes der Erzdiözese Köln in der Heidrun GmbH/PIEL (3), Braun MEDIA P!EL MEDIA, Fotos: Tourismus Rheinland-Pfalz dern zwischen Wiesbaden und Bonn. (Hessen, Rothaargebirge) bis Bad Region Rheinland-Pfalz – hat seinen Ursprung Görres Verlag Koblenz / FLoH-Verlag Hönningen (Rheinland-Pfalz) in der Legende, dass ein Hirte aus Hamm ein , ISBN 3-935690-42-8, Länge: rund 200 Kilometer Bildnis der Muttergottes, der „Schmerzhaften Euro 12,80 Offizielle Eröffnung: 2008 Mutter“, schnitzte und unter einer Eiche auf- e Tassilo Wengel: Rheinsteig. 24 Info: Westerwald Touristik-Service, Tagesetappen von Wiesbaden nach stellte. 1456 übernahm das Kloster Marienstatt Kirchstraße 48 a, 56410 Montabaur, Bonn. Bruckmann Verlag, München Tel.: 02602/3 00 10, Fax: 02602/94 den dortigen Hof samt Marienbildnis. Aus die- 2007, ISBN 978-3-7654-4532-3, Euro 73 25, E-Mail: [email protected], ser Zeit ist der Wallfahrtsweg zwischen Mari- 11,90 www.westerwald.info enthal und Marienstatt bekannt, den Mönche, e Manfred Böckling: DuMont aktiv. Ordensfrauen und Pilger gingen. Wandern auf dem Rheinsteig. Rhein- Gütesiegel „Qualitätsweg Wan- burgenweg. DuMont Reiseverlag, Bevor Wanderer heute auf dem Marien- derbares Deutschland“ wanderweg die Nister überqueren, verlockt der Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7701- 8006-6, Euro 12,- Naturpfad „Weltende“ in Richtung des Ört- Der Deutsche Wanderverband legt chens Flögert sie, für rund vier Kilometer vom deutschlandweite Standards für 2 Saar-Hunsrück-Steig Wanderwege fest und vergibt das alten Pilgerweg abzuweichen. Der Naturpfad Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares führt durch unberührte Niederwaldflächen und Streckenführung: Von der Saar- Deutschland“. Ein Wanderweg wird durchquert einen der schönsten Teile der Krop- schleife bei Mettlach Orscholz (Saar- land 62 Kilometer) nach Trier und demnach nach neun Kernkriterien pacher Schweiz. Seinen Namen verdankt der Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz 123 und 23 Wahlkriterien analysiert. Wei- Weg einer Schenkung. Wilhelm, Herr von Rei- Kilometer) tere Info unter www.wanderbares- chenstein, überließ 1451 der Abtei Marienstatt Länge: rund 185 Kilometer deutschland.de den Zehnten. Da zu diesem Örtchen aber nur Offizielle Eröffnung: Mai 2007 ein Weg führte, wurde er im Volksmund „Am Info: Hunsrück-Touristik GmbH, Huns- Premiumwege des Deutschen Ende der Welt“ genannt. Das „Weltende“ be- rückhaus, 54411 Deuselbach, Tel.: Wanderinstituts zeichnet außerdem eine unwegsame steile Fels- 06504/95 04 60, Fax: 06504/95 04 31, E-Mail: info@hunsruecktouristik. Das Gütezeichen „Deutsches Wander- wand, welche die Nister in einer scharfen Links- de, www.hunsruecktouristik.de siegel“ mit 36 Kriterien ist Grundla- kurve umfließt. Während Wanderer früher an ge für die Aufnahme von knapp 200 dieser Stelle umkehren mussten, kann man die 3 Eifelsteig Merkmalen zum Wegeformat, zur Nister heute über große Steine überqueren. Landschaft, ihren kulturellen Sehens- Streckenführung: Von Trier (Rhein- Vom Ende der Welt ist es nicht weit zu würdigkeiten und zivilisatorischen land-Pfalz) nach Aachen (Nordrhein- Barrieren, zum Wanderleitsystem einer Stelle, die als die landschaftlich schöns- Westfalen) te des Westerwaldes gepriesen wird: der Zu- Bei der Planung des Verlaufs des Ei- und zu den Makrostrukturen des sammenfluss der Großen und Kleinen Nister felsteigs wurden rund 1800 Kilometer Umfeldes. Das Deutsche Wanderins- unterhalb von Heimborn. Wo sich Große und erfasst. Der bereits bestehende 86 titut zertifiziert mit dem „Deutschen Kleine Nister vereinen, weiten sich die beiden Kilometer lange „alte“ Eifelsteig im Wandersiegel“ Premiumwege, wie Flusstäler zu einem idyllischen Platz, der zur Norden der Eifel wird zwischen Ge- zum Beispiel den Rheinsteig. Weitere Infos unter www.deutscheswander- Rast oder zumindest zum Innehalten verführt. münd und Blankenheim Bestandteil der neuen Wanderroute sein. Viele institut.de.

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Klettern im Mittelgebirge

Als Fachverband kümmert sich der Deut- sche Alpenverein zusammen mit seinen Partnerverbänden um das naturverträg- liche Klettern in den deutschen Mittel- gebirgen. In Rheinland-Pfalz sind hier insbesondere der Pfälzer Wald sowie im Hunsrück die Kirmer Dolomiten und das Morgenbachtal zu nennen. Umfang- reiche Informationen zu den Kletterre- gelungen in Deutschland finden sich auf www.dav-felsinfo.de, wo im Laufe des Jahres auch In- formationen zu den Kletterfelsen in Rheinland-Pfalz ergänzt werden. Einen ersten Überblick verschafft die Karte der Klettergebiete Deutschlands, die man im DAV-Shop unter www.dav-shop.de bestellen kann.

Westerwaldsteig – der vierte im Bunde in Rheinland-Pfalz

Bei Gerolstein gibt – läuten in Rheinland-Pfalz eine neue Ära des sich die Eifel felsig Wanderns ein. „Wandern auf hohem Niveau“ (o.); der Zusammen- lautet der Wahlspruch des Rheinsteig-Pioniers. fluss der Großen und Gemeint sind damit nicht nur die zum Teil Kleinen Nister gehört dramatischen und in dieser Gegend eigentlich zu den landschaft- nicht erwarteten Anstiege, nicht nur die ver- lichen Höhepunkten Beide Flüsse entspringen im Hohen Wester- schlungenen, oft neu entdeckten Wege durch des Westerwalds (r.o.); wald und fließen zunächst durch eine weite Wald, Schluchten und Wingerte, nicht nur die der Marienwander- wellige Hochfläche, bevor sie sich tief durch atemberaubenden Aussichten auf Flusstäler weg (r.) zwischen den steile Felsrücken graben. Sprudelnd begleiten und ins weite Land, sondern auch die vielen Klöstern Marienthal Große und Kleine Nister in den Fels gehauene Plätze kulturhistorischer Schätze des Landes, und Marienstatt Pfade und Wege durch stille Dörfer. Über einen die alle Steige in Rheinland-Pfalz ansteuern. (ganz r.) wurde schon Holzsteg auf stattlichen Pfeilern überquert der Man hat etwas verpasst, wenn man diese Wege vor Jahrhunderten Weg bei Heimborn die Nister und bleibt ihrem nicht gegangen ist. f genutzt – heute ist Lauf bis zum Kloster Marienstatt treu. er in den Westerwald- Die neuen Wege – Rheinsteig, Saar-Huns- Heidrun Braun ist Redakteurin des Wochenendjournals der steig integriert. rück-Steig, Eifelsteig und Westerwaldsteig Rhein-Main Presse und Autorin von Reiseführern. MSM-KYSAL-001385 Anz DAV RZ:Layout 1 03.04.2007 10:19 Uhr Seite 1

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