DER BEZENBERG Ein bewaldeter Höhenrücken zwischen und im nördlichen Schönbuch Diese Informationsbroschüre wurde gefördert durch den Naturpark Schönbuch mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale Zusammengetragen und erfasst von Eberhard Klein und Günther Schwarz Denkmale aus der Hallstatt- und Römerzeit Steinbrüche, Mühlsteine, Gedenksteine Klingen, Brunnen

Denkmale Jagdausübung und Verbindungswege Grenzsteine, Brücken, ehemalige Wiesen

Geschlossener, teils durch Holzentnahme Acker- und Wiesenfächen Hutewald, Weide und Heidefächen lückiger Waldbestand

Karte des Bezenbergs mit der wahrscheinlichen Flächennutzung im 18. Jahrhundert und den heute noch erkennbaren historischen Boden- und Kleindenkmalen Vorwort

Martin Strittmatter Michael Lutz Lorenz Kruß (Vorsitzender (Bürgermeister der Stadt (Bürgermeister der Stadt Naturpark Schönbuch) ) Vorsitzender Förderverein Naturpark Schönbuch e.V.)

Zwischen Neuenhaus und Waldenbuch, mitten im Schönbuch, liegt der Bezenberg. Dieses wunderschöne Stück Baden-Württemberg ist es wert, dass man sich ausführlich damit beschäftigt – genau dies wurde mit der vorliegenden Broschüre auf sehr eindrückliche Weise getan.

Die Gegend um den Bezenberg birgt zahlreiche historische Fundstät- ten. Die ältesten Belege einer Besiedelung hinterließen Kelten bei- spielsweise in der Markung Neuenhaus, wo sich etliche Grabhügel aus der Hallstattzeit (ab ca. 800 v.Chr.) finden. Später kamen die Römer und auch ihre Anwesenheit ist noch heute durch Fundstücke belegbar. Alte Grenzverläufe und Denkmäler, Brunnen, Gebäude und Salzlecken: Menschen haben sich über die Jahrhunderte mit zahllosen steinernen Überresten verewigt, von denen einige noch heute existieren. Die zwei ehemaligen Revierförster Eberhard Klein und Günther Schwarz haben eine detaillierte tabellarische Übersicht über die steinernen Zeugen der Vergangenheit am Bezenberg erstellt und ihre Geschichten zusammen- gefasst und stellen sie in diesem beeindruckenden Werk der Öffentlich- keit zur Verfügung.

Die Geschichte der Waldnutzung und des Waldbaus am Bezenberg offenbart sich jedoch auch in ganz anderen Quellen. Alte Dokumente und aktuelle Artenzusammensetzungen wurden für diese Broschüre durchforstet und zeigen, dass der Wald sehr verschiedene Zeiten erlebt hat. So fielen große Teile der durchgehenden Buchenmischwälder bei Glashütte ab 1500 der Glasmacherei zum Opfer, bis diesem Gewerbe buchstäblich das Holz ausging. Auch durch die Waldweide lichtete sich der Wald massiv. Es entwickelten sich Hutewälder, die eher lockeren Grußwort des Landrats Roland Bernhard Parklandschaften als einem Wald glichen. Zeitweise war rund ein Drittel des Bezenberges gänzlich entwaldet. Selbstverständlich musste der Wald auch als Jagdrevier des Adels herhalten. Der hohe Wilddruck ließ kaum Naturverjüngung zu. Nach massiven Aufforstungsarbeiten ab dem 19. Jahrhundert, einer von Grund auf veränderten Waldnutzung und stark verringerten Wildbeständen sind die 1.500 Hektar heute wieder fast vollständig bewaldet. Der über die Jahrhunderte recht Als ich am 13. November 2013 den wechselvollen Behandlung der Wälder sowie den abwechslungsrei- Startschuss für die Erfassung der chen Standortsverhältnissen ist es zu verdanken, dass sich auf diesem Kleindenkmale im Landkreis Böblin- begrenzten Gebiet heute sehr unterschiedliche Waldgesellschaften gen gab, konnte ich über 100 ehren- finden. amtliche Helferinnen und Helfer im Landratsamt begrüßen. Mit großem Neben Holz und Wild wurden noch andere Schätze des Waldes ge- Engagement erfassten sie über zwei nutzt. Der Stubensandstein etwa spielte je nach Qualität als Baustoff Jahre hinweg die Brunnen, Wegkreuze, oder als Rohmaterial für die Glashütten eine große Rolle. Bei Neuen- Grenzsteine und