Das Deutsche Wörterbuch Johann Leonhard Frischs
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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur 19 GERHARDTPOWITZ DAS DEUTSCHE WORTERBUCH JOHANN LEONHARD FRISCHS AKADEMIE-VERLAG BERLIN 1959 Copyright 1959 by Akademie-Verlag, Berltn Alle Rechte vorbehalten Eraohienen im Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 1, Leipziger Straße 8-4 Lizenz-Nr. 202 . 100/87/68 Sitz, Druck und Bindung: IV/2/14 . VEB Werkdruck Gräfenhainichen . 1000 Beatell- und Verlagsnummer: 2054/68/19 Printed in Uermany ES7D INHALTSVERZEICHNIS Vorwort .............................. Einleitung ............................. ERSTES KAPITEL Johann Leonhard Frisch ....................... ZWEITES KAPITEL Das 'Teutsch-Lateinische Wörter-Buch' und die lexikographischen Bestre- bungen der Zeit um 1700 ..................... Frisohs lexikographische Zielsetzung (Specimen I 1723) ....... I. Die lexikographische Erschließung der neuhochdeutschen Gemein- sprache ........................... 1. Der Gedanke eines Wörterbuchs der neuhochdeutschen Gemein- sprache im Sinne der Fruchtbringenden Gesellschaft ...... 2. Das Fortwirken der lexikographischen Theorie der Fruchtbringen- den Gesellschaft in den Jahrzehnten um 1700 ......... 3. Frischs Verhältnis zur sprachtheoretischen Bewegung ..... 11. Forschungen mit dem Ziel der geschichtlich-sprachvergleichendenEr- hellung des deutschen Wortschatzes .............. 1. Die Tradition der geschichtlich-sprachvergleichenden Wort- forschung ......................... 2. Frischs ursprüngliche Zielsetzung: der Gedanke eines etymolo- gischen Wörterbuchs der deutschen Sprache (Anregung durch die germanistische, mittellateinische und romanistische Wortforschung) 111, Dio Erforschung des Wortschatzes der deutschen Mundarten und Faohsprachen ........................ 1. Die Anfange der Mundartenforschung und Frischs Mundarten- studien .......................... 2. Leibniz und der Gedanke eines Deutschen Wörterbuchs 'zumahl Terminorum technicorurn' in der Preußischen Societiit der Wissen- schaften ......................... IV. Der Gedanke eines Gesamtwörterbuchs der deutschen Sprache. .. 1. Der Gedanke eines Gesamtwörterbuchs im Sinne der sprach- theoretischen Bewegung .................. IV Inhaltsverzeichnis 2. Der Wörterbuchplan Johannes Bödilrers ........... 61 3 . Leibnizens Vorschlag einer Gesamtdarstellung des deutschen Wortschatzes in den 'Unvorgreiflichen Gedanken' ....... 65 4 . Die Wirkung der 'Unvorgreiflichen Gedanken' auf Prisch (Wand- lung der ~usprünglichenZielsetzung: vom etymologischen Wörter- buch zum Gesamtwörterbuch). Der Gang der lexikographischen Arbeit ........................... 68 DRITTES KAPITEL Die Quellendes 'Teutsch-Lateinischen Wörter-Buchs' ........... I. Die Quellen für die Erfassung des gemeinsprachlichen Wortgutes . 1. Der Ansatzpunkt der lexikalischen Oberlieferung des neuhoch- deutschen Wortschatzes ................... 2 . Die lexikalische oberlieferung bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts 3 . Der Anteil lexikalischer Quellen am Belegbestand des Uauale generale .......................... 4 . Die Gesichtspunkte der Vorlagenverwertung .......... I1 . Die Quellen für die Erfassung des nicht gemeinsprachlichen Wortgutes 1 . Einleitung ......................... 2 . Quellenverzeichnis zum 'Teutsch-Lateinischen Wörter-Buch' ... A . Sprachwissenschaftliche Hilfsmittel ............. 1. Sprachvergleichende Werke ............... 2 . Hilfsmittel für die Erfassung des Wortschatzes nichtgerma- nischer Sprachen .................... 3 . Hilfsmittel für die Erfassung des Wortschatzes der germe- nischen Sprachen (außer Deubsch) ............ 4 . Hilfsmittel für die Erfassung des deutschen Wortschatzes ... B . Literarische Quellen und nicht sprachwissenschaftliche Hilfs- mittel .......................... 1 . Dichtung ....................... 2 . Religion/Theologie ................... 3 . Geschichte ....................... 4. Recht ......................... 6 . Technik . Fach.. Natur-. Ltinderlrunde .......... VIERTES KAPITEL Das 'Teutsch-Lateinische Wörter-Buch' im Urteil des 18. Jahrhunderts ... 180 Verzeichnis der Werke Johann Leonhard Frischs ............ 190 Literaturverzeichnis ......................... 194 Namenregister ........................... 198 VORWORT Der Gedanke, das germanistische Hauptwerk des Berliner Schulmannes, Sprach- und Naturforschers JOHANNLEONWARD FRISCH ZU untersuchen, ging aus von meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. WERNERS~ON. Unter seiner Leitung begann ich im Herbst 1952 mit Vorarbeiten, deren Ergebnisse eine erste Niederschrift vom April 1953 zusammenfaßte. Bereits damals hatte sich meine Aufmerlrsamkeit vorzugsweise zwei Fragenkreisen zugewandt : der Entstehungs- geschichte und den Quellen des Wörterbuchs. Die begonnenen Untersuchungen führte ich in den folgenden Jahren auf breiterer Stoffgrundlage fort, und dankbar gedenke ich der Unterstützung, die mir wahrend dieser Zeit zuteil geworden ist: von seiten der Bibliothek des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, ins. besondere aber durch das Archiv der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und seinen Leiter, Herrn FRITZG. LANQE.Im Mai 1957 wurde meine Arbeit von der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin als Disser- tation angenommen. Wahrend der folgenden Monate habe ich die Darstellung nochmals überprüft und teilweise neu gefaßt. - Meine Untersuchung fügt sich ein in die. Reihe der Berliner Arbeiten zur Geschichte der deutschen Wortforschung. Sie ist dazu bestimmt, einen Teil der Leistung jenes Mannes erkennbar zu machen, der nach dem Urteil JACOBGRIMMS 'das erste gelehrte deutsche wörterbuch' schuf - ein Werk, aus dem noch die germanistische Wortforschung des 19. und 20. Jahrhunderts in reichem Maße geschöpft hat. Die vorliegende Darstellung, die in der Berliner Arbeitsstelle des Deutschen Wörterbuchs der Brüder GRIMMent- standen ist, darf zugleich als Beitrag zur Vorgeschichte dieses Instituts und ZU der der Deutschen Kommission in der ehemals Preußischen Akademie der Wissen- schaften gelten. FRISCHwar der erste Germanist, der die Arbeit ihrer VorgBngerin, der Historisch-Pl~ilologischen Societatsklasse, als Direktor leitete, und er war der erste Lexikograph, der eine geschichtliche Darstellung des deutschen Wort- schatzes im Sinne JACOBGRIMMS anstrebte. Zu Dank verpflichtet bin ich dem Direktor des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur, Herrn Professor Dr. THEODORFBINQS, für seine Bereitwilligkeit, diese Untersuchung in die Schriftenreihe des Instituts aufzunehmen. Berlin, im Januar 1959 Gerhardt Powita EINLEITUNG Während mx BERMANNJELLINEK bereits vor mehreren Jahrzehnten eine zusammenfassende 'Geschichte der neuhochdeutschen Grammatik' schreiben konnte, harrt die Geschichte der deutschen Wortforschung noch heute ihrer wissenschaftlichenErschließung. Eine zureichende Gesamtdarstellung dieses Ge- bietes liegt nicht vor, und sie wird nicht vorgelegt werden können, solange die Voraussetzungen fehlen: eine bibliographische Bestandsaufnahme des wortkund- lichen Schrifttums seit der Zeit des Humanismus und Einzeluntersuchungen über die wichtigsten Persönlichkeiten, Werke und Entwicklungsabschnitte. Die vor- liegende Arbeit, die sich in die Reihe der für eine Gesamtdarstellung notwendigen Vorstudien einfügen möchte, verfolgt das Ziel, die Persönlichkeit und das Werk eines der fuhrenden deutschen Lexikographen des 18. Jahrhunderts in den Um- rissen zu würdigen: JO~NLEONHAED FRISCE (1666-1743) und sein 1741 5u Berlin erschienenes 'Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch'. Die Aufgabe der Untersuchung ist es, Antwort zu geben auf zwei Hauptfragen, die der wissenschaftsgeschichtlichenForschung auf diesem Gebiet gestellt sind : die Fragen nach den theoretischen Grundlagen und nach dem sprachlichen Inhalt des Wörterbuches. JOIIBNNLEONHARD FRISOH, nach bewegten Wanderjahren seit 1698 am Ber- liner Gymnasium zum Grauen Kloster tätig und seit 1706 Mitglied der Preußischen Societtit der Wissenschaften, schuf in jahrzehntelanger Arbeit eine stofflich viel- schichtige und sprachkundlich tief eindringende Darstellung des deutschen Wort- schatzes. Sie steht als ein Werk eigenen Gefüges in der Wörterbuchschreibung des 18. Jahrhunderts durchaus für sich. Die lexikographische Theorie, in gewissem Grade auch das angespannte lexikographische Schaffen der Jahrzehnte um 1700 hatte allerdings den Weg bereits geebnet für das Unternehmen, den Wortbestand der deutschen Sprache in einer umfassend angelegten Darstellung zu erschließen. Es ist das Ziel des ersten Teils der vorliegenden Arbeit, das Wirken der geschicht- lichen Kriifte erkennbar zu machen, die den Gang der Studien FRISOHSauf den Einzelgebieten der Wortforschung und die Eigenart seiner lexikographischen Gesamtzielsetzung bestimmten. Die Untersuchungen, die sich in diesem Zu- sammenhang als notwendig erweisen, werden stellenweise weit ausgreifen, ja sich Einleitung in gewissem Sinne zu einem Gesamtbild der vielgestaltigen lexikographischen Zeitbestrebungen erweitern müssen. Sie führen jedoch auch in die Kleinwelt der örtlichen Verhältnisse Berlins. Denn es soll gezeigt werden, wie die Anregungen aus der Ferne, wie die Forschungstradition des 17. Jahrhunderts und der Allgemeinbesitz der Gegenwart aufgenommen und umgesetzt worden sind in der unmittelbaren Umgebung JORANNLRONHARD FRISURS. Die preußische Hauptstadt der Zeit um 1700 ist kein unwichtiger Sammelpunkt lexikographischer Bestrebungen. Hier besteht seit dem Auftreten JOHANNESVORSTS und JOHANNBS B~DIKDRSeine örtliche Tradition germanistischer Studien. Hier erörtert zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Historisch-Philologische