Auf den Spuren des blauen Goldes

Entdeckungen am Schieferpfad

Schieferpfad am Grünen Band lich hochinteressante Region Liebe Besucher des Thüringisch-Fränkischen und Wanderer, Schiefergebirges können Sie bei einer Wanderung auf dem Schieferpfad kennen lernen. der Schieferpfad führt Sie durch Naturparkgebiete, die Der Schieferpfad ist als großer vom Schiefergestein und dem Rundweg von ca. 60 km ange­ damit verbundenen Schiefer­ legt. Wo Sie Ihre Wanderung bergbau geprägt sind. Eines beginnen, können Sie selbst­ der Zentren der Schiefer­ verständlich frei entscheiden. gewinnung war das Gebiet schaft vernarben, aber man Besonders ans Herz legen zwischen , darf nicht vergessen, dass möchten wir Ihnen die vier , Ludwigsstadt und der Schieferbergbau für viele kleinen Rundwege um die Gräfenthal. Hier wurde seit Menschen in dieser Gegend Orte Probstzella, Lehesten, Jahrhunderten hochwertiger auch einen, sicherlich eher Ludwigsstadt und Gräfenthal. Dach-, Wand- und Tafel­ bescheidenen, Broterwerb be­ Diese in zwei bis vier Stun­ schiefer abgebaut. Während deutete. Diese erdgeschicht­ den gut zu bewältigenden die Schieferbrüche langsam Wanderungen verschaffen von der Natur zurück erobert Ihnen einen ersten Einblick werden, sind die Städte in die Schönheiten unserer „Schiefermann“ an der Gedenkstätte Laura und Dörfer mit ihren blau- Landschaft. schwarzen Schieferdächern Für den hungrigen und müden und -fassaden immer noch Wanderer stehen in den Orten ein prägendes Element ländliche Gasthäuser und dieser charakteristi­ Übernachtungsmöglichkeiten schen Mittelgebirgs­ zur Verfügung. landschaft. Wir wünschen Ihnen einen an­ Das blaue Gold, genehmen Aufenthalt und eine wie man den interessante Entdeckungstour Schiefer auch auf dem Schieferpfad und in nennt, wird unseren drei Naturparken. heute hier nicht Geschichtliche Hintergründe mehr abgebaut. über die Ortschaften und die Mit der Schlie­ ehemalige innerdeutsche ßung der letzten Grenze, die auch das Gebiet Schiefergrube im zwischen Thüringen und Fran­ Jahr 2008 ist eine ken zerschnitt, werden ebenso jahrhundertealte erläutert wie die Erdgeschichte Bergbau­tradition zu dieses Gebirges – ein Thema, Ende gegangen. Die dem sich in erster Linie der Wunden in der Land­ Geopark Schieferland widmet.

2 3 Region wertvoller Dach- und Von der Tafelschiefer gewonnen. Der Schieferpfad Entstehung einer Lehesten entwickelte sich gar verbindet die Orte: zum größten Tagebau des Landschaft europäischen Festlandes. Probstzella – Teilweise waren dort bis zu 2.500 Bergarbeiter beschäf­ Lehesten – Die Besiedelung der Schie­ tigt. Bis heute lässt sich diese Ludwigsstadt – ferpfad-Region begann relativ Tradition und die sich daraus spät. Die Waldgebiete auf den entwickelte Handwerkskunst Gräfenthal höheren Lagen blieben lange anhand der eindrucksvollen Zeit unbewohnt. Erst im 11. Schieferarchitektur nachvoll­ Jahrhundert wurde begonnen, sind überhaupt erst durch den ziehen. Charakteristisch sind und hat eine Gesamtlänge von die umgebenen Wälder urbar Abbau des „blauen Goldes“ die Ortsansichten mit ihren ca. 60 km (einschließlich der zu machen. Die ehemaligen entstanden – beispielsweise dunklen Schieferdächern und Rundwege). Die Rundwege Bergmischwälder aus Buche der Weiler Gabe Gottes, der -fassaden. ermöglichen Rundwanderun­ und Tanne verschwanden zu­ zur Gemeinde Probstzella gen um die Ortschaften und sehends. Durch den steigen­ gehört. Die landwirtschaftlich Aus den Schieferbrüchen und gehören zum Schieferpfad. den Holzbedarf der folgenden genutzten Flächen waren Halden sind im Laufe der Zeit Mit Längen von ca. 3 bis 8 km Jahrhunderte entstand schon kleinräumig und die Bearbei­ neue Lebensräume enstan­ sind sie bequem in wenigen früh Raubbau am Wald. Erst tung erfolgte ausschließlich den. Nach der Stilllegung der Stunden zu erleben. im 19. Jahrhundert begann manuell mit Sense und Sichel. Brüche konnten sich seltene man mit einem systemischen Bunt blühende und kräuterrei­ Tiere und Pflanzen ansiedeln, Probstzella: Waldbau. Heute ist die Fichte che Bergwiesen entstanden. die speziell an die nährstoff­ Rundweg „Die Entstehung des die dominierende Baumart in Nur durch Schutz und sanften armen Standorte angepasst Schiefers“ – 3,7 km den Wäldern des Schieferge­ Umgang können die wenigen sind. Die ehemaligen Abbau­ birges. noch verbliebenen Bergwiesen gebiete sind heute Heimat Lehesten: erhalten werden. bedrohter und gefährdeter Rundweg „Schieferarchitektur, Maßgeblichen Einfluss auf Flechten, Moose und Pilze, Dachdeckerkunst“ – 2,7 km das heutige Landschaftsbild Über Jahrhunderte wurde Vögel, Reptilien und Fleder­ (mit Abstecher zur hatte der Bergbau. Viele Orte entlang der Schieferpfad- mäuse. Dachdeckerschule)

Ludwigsstadt: Rundweg „Geopfad Eisenberg“ – 7,5 km

Gräfenthal: Rundweg „Die Gesteine der Gräfenthal- Gruppe“ – 6,5 km

Naturschutzgebiet „Staatsbruch“ Scharlachflechte

4 5 Damit Ihre Wander- freuden ungetrübt blei- ben, beachten Sie bitte folgende Hinweise:

• Das Betreten der Halden, Tagebau-Restlöcher und Stollenmundlöcher ist verboten. Wegemarkierung • Geschützte Flächen Sehenswürdigkeiten (einschließlich Stollen und Mundlöcher) im Interesse am Schieferpfad der dort lebenden seltenen • Erleben Sie die Ruhe und Pflanzen- und Tierarten auf ungestörte Natur. Deshalb keinen Fall betreten. achten Sie darauf, dass Sie Probstzella Lehesten Ihren Hund an der Leine A Bauhaus-Hotel E Dachdeckerschule • Verlieren Sie keinen Abfall. führen und Wege nicht „Haus des Volkes“, (Abstecher) Schon geringste Mengen an verlassen. Naturpark-Information F Thüringer Schieferpark Nährstoffen reichen aus, um „Ein Fenster zum Grünen Lehesten mit Technischem einen der nährstoffarmen • Bitte Absperrungen beach­ Band“ Denkmal – Nationaler Standorte für anspruchsvol­ ten (Absturzgefahr). B Grenzturm auf dem Geotop „Schiefer von le Flechten und Moose un­ Hopfberg, Lehesten“, brauchbar zu machen. Uhu, • Im Bereich des Kolonnen­ DDR-Grenzbahnhof-Muse­ Naturpark-Information Turmfalke und Rauhfußkauz weges ist festes Schuhwerk um im Bahnhof Probstzella „Lichtwechsel“ und danken es Ihnen. erforderlich (Wabenplatten). Steinegarten Lehesten Schmiedebach C Gedenkstätte Laura und Ludwigsstadt Aussichtspunkt in den G Viadukt der ehemaligen Oertelsbruch (Abstecher) Lokalbahn D Schieferdorf-Museum H Schiefermuseum der „Hermann-Söllner-Stiftung“ I Aussichtsturm „Thüringer Warte“ (Abstecher) J Burg Lauenstein (Abstecher)

Gräfenthal K Wetzsteinbrüche L Grenz- und Heimat- museum M Schloss Wespenstein Wabenplatten im Bereich des Kolonnenweges

6 7 M Geologie am Schieferpfad L Felsformation am Schieferpfad Das Thüringisch-Fränkische mer) dunkel gefärbten Dach- Schiefergebirge zählt zu den und Tafelschiefer wurden geologisch und bergbaulich Wetzschiefer und Wetzsteine interessantesten Gebieten in gewonnen. Für die Herstellung K Deutschland. Die ältesten Ge­ von Schreibgriffeln wurde steine stammen aus dem Prä­ Griffelschiefer abgebaut. Unter kambrium (älter als 550 Mio. den Erzen hatte die Gewin­ Jahre). Daran schließt sich nung von Eisenerzen die eine fast durchgehende Sedi­ wirtschaftlich größte Bedeu­ mentation über einen Zeitraum tung. Auch Buntmetallerze (vor von etwa 300 Mio. Jahren allem Kupfer) und sogar kleine an, die mit der variszischen Vorkommen von Gold sind aus Gebirgsbildung endete. Diese dem Schiefergebirge belegt. Gebirgsbildung hat zur Faltung und Schieferung der Gesteine Um diese äußerst interessante sowie zum Eindringen von erdgeschichtliche Entwicklung Magma in die Erdkruste und mehr ins öffentliche Bewusst­ zu Vulkanausbrüchen geführt. sein zu rücken und an die viel­ fältigen bergbaulichen Traditio­ Legende Neben dem durch Kohlenstoff nen zu erinnern, haben sich und eisenreichen Chlorit (Glim­ VerlaufVerlauf RundwanderwegeRundwanderwege die drei Naturparke der Region

VerlaufVerlauf SchieferpfadSchieferpfad

Parkplatz

TouristinformationTouristinformation

A Sehenswürdigkeiten geologische Aufschlüsse Ba Bahn Ba Bahn Bu Bus anstehendes Schiefergestein Bu Bus Grünes BandBand 8 Geobasisdaten Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation – (http:/www.thueringen.de/de/tlvermgeo/) – 14/ WM-0069813/2010 – Naturpark Thüringer Schiefergebirge /Obere Saale schlossen. An größeren, lose fläche. Die Tentakuliten sind am Weg liegenden Stücken ist als kommaförmige, bis 5 mm die typische Bänderung gut zu lange Striche zu erkennen. erkennen. Die dunklen Bänder Vermutlich handelte es sich sind sehr feinkörnige Tonla­ um im Meer lebende Weich­ gen. Die hellen Lagen werden tiere. Zwischen den Schiefern durch sandiges Material liegen kompakte Gesteins­ gebildet. brocken von meist grünlicher Farbe. Hierbei handelt es sich  Steinbachstal bei um Diabas (Oberdevon), der Bordenschiefer Falkenstein durch untermeerische Vulkan­ zusammengeschlossen und ferpfades liegt, verläuft die An der Einmündung des Stein­ ausbrüche entstanden ist. den Geopark Schieferland ins geologische Grenze zwischen bachstals in das Loquitztal Leben gerufen. Interessante Devon und Karbon. Verein­ sind durch den Abbruch eini­  Schieferpark Lehesten Aufschlüsse im Wandergebiet facht handelt es sich um eine ger Gebäude kleine Felsklip­ Der Schieferpark Lehesten des Schieferpfades werden Wechsellagerung von Schie­ pen freigelegt worden, in ist auf dem Gelände des hier kurz vorgestellt. fer-, Kalk- und Quarzitlagen. denen der hell- bis mittelgraue ehemaligen Staatsbruchs Außerdem befindet sich der Phycodenquarzit (Ordovizium) entstanden. Hier wurde über Neben den im Anschluss Aufschluss im Umbiegungsbe­ anzutreffen ist. Der Übergang viele Jahrhunderte im Tagebau genannten Aufschlüssen gibt reich einer Falte, was an den in den darüber liegenden und später auch untertägig der es alte Schieferbrüche und steilgestellten Gesteinsschich­ Griffelschiefer ist aktuell nicht bläulich-schwarze unterkar­ Halden überall in der Region. ten zu erkennen ist. aufgeschlossen. bone Dachschiefer abgebaut. Bedeutende Schieferbrüche, Der ehemalige Tagebau stellt denen Sie am Schieferpfad  Aufschluss Ziermanns-  Haldenmaterial am eines der bedeutendsten Geo­ begegnen, sind der Oertels­ bruch in Probstzella Schieferberg tope in Thüringen dar. bruch bei Schmiedebach, der Überwiegend Kalkknoten­ (nahe Agentenschleuse) Staatsbruch Lehesten und schiefer, Aufschluss wird auf Der Großteil des Gesteinsma­  Aufschluss im Ockerkalk der Oertelsbruch bei Lud­ dem Rundweg Probstzella terials besteht aus Tentakuli­ nördlich des Bahnhofs wigsstadt. Einen noch aktiven vorgestellt. tenschiefer (Unterdevon). Es Ludwigsstadt Steinbruch (Diabas) können ist ein blaugraues Gestein mit Aufschluss wird als Punkt 19 Sie bei Ottendorf sehen.  Aufschluss mattem Glanz auf der Ober­ der Audioguide-Route auf dem Großgeschwendaer Berg Einige interessante Schräg gestellte Grauwacken­ geologische Aufschlüs- lagen, Aufschluss wird auf se am Schieferpfad dem Rundweg Probstzella vorgestellt.  Geschützter geologi- scher Aufschluss* (an  Weg zum Grenzturm der B85 nordwestlich An den Hanganschnitten Probstzella) entlang des Weges bis zum In diesem Aufschluss, der Grenzturm ist der Borden­ etwas abseits des Schie­ schiefer (Unterkarbon) aufge­ Tentakulitenschiefer Tentakulitengehäuse, schematisch

* Aufschluss: natürliche oder künstliche Freilegungen von Gesteinen 14 15 Geopfad Eisenberg vorge­ stellt. Große Bedeutung hatte Gemeinde der Ockerkalk als Baustein. Probstzella Ein schönes Beispiel dafür ist das rund 100 Jahre alte Haus Siedlungsweg Nummer 13 Die Gemeinde Probstzella liegt in Ludwigsstadt. Hier ist der im Naturpark Thüringer Schie­ Ockerkalk im Naturstein-Fun­ fergebirge/Obere Saale und dament mustergültig verbaut. unmittelbar an der thüringisch- bayerischen Landesgrenze Lederschiefer an der Wedelshöhe  Aufschluss im entlang der Eisenbahnstrecke Griffelschiefer nördlich schiefer zeitweilig im Abbau. –Kronach und der Ebersdorf Heute sind nur noch Relikte B85. In der von bewaldeten Für den Griffelschiefer ist das übrig. Die Namen gebenden Hügeln geformten und vom Zerfallen in scheitartige Stücke Phycoden sind besenartige Schieferbergbau geprägten charakteristisch. Die Ursache Gebilde, bei denen es sich Landschaft finden Wanderer dafür ist das Aufeinandertref­ vermutlich um Wohn- und abwechslungsreiche und gut fen zweier Schieferungsflä­ Fressbauten eines wurmarti­ ausgebaute Wege, herrliche chen in einem sehr spitzen gen Meerestieres handelt. Ausblicke, einen großen Winkel. Zur Herstellung Artenreichtum an Tieren und  der Griffel (Schreibstifte für Felsen an der Pflanzen und erholsame Ruhe. Kolonnenweg – Teil des Schieferpfades die Schiefertafeln) wurden Wedelshöhe (Gräfenthal) allerdings kompakte Gesteins­ Etwas Besonderes stellt die Durch ihre Lage an der informiert eine vom Bundes­ bereiche benötigt. Über dem Entstehungsgeschichte des ehemaligen innerdeutschen amt für Naturschutz geförderte Griffelschiefer folgt ein bedeu­ hier anstehenden Lederschie­ Grenze ist die Landschaft bei Dauerausstellung „Lebenslinie tender Eisenerzhorizont, der fers (Ordovizium) dar. Das Probstzella Teil des Grünen Todesstreifen“ im Hotel Haus u.a. auch in dieser Gegend tonige Sediment wurde im Bandes. Entlang des Grenz­ des Volkes in Probstzella. kleinräumig abgebaut wurde. Schelfbereich des Südkon­ streifens haben sich über die tinentes Gondwana abgela­ Jahrzehnte der Absperrung Geführte Grenzwanderungen  Alte Wetzsteinbrüche an gert. Gondwana erstreckte besonders erhaltenswerte mit ausgebildeten Naturfüh­ der thüringisch- sich bis zum Südpol, der zu Biotope entwickelt. Über rern und Filmvorführungen im bayerischen Grenze jener Zeit vereist war. In den diese besondere Landschaft Haus des Volkes können auf Im Phycodenschiefer Schelfbereich hinaustreibende (Ordovizium) kommen dichte, und abschmelzende Eisberge hellgraue und harte Lagen – ließen ihre mitgeführte Fracht die sogenannten Wetzschiefer (Gerölle) in das weiche Sedi­ – vor. Diese wurden zur Her­ ment fallen. stellung von Abziehsteinen, den sogenannten „Wasserstei­ nen“, und „scharfen“ (rauen) Wetzsteinen gewonnen. Zwischen Lauenstein und Gräfenthal standen die Wetz­ Haus des Volkes in Probstzella

16 17 Anfrage organisiert werden geologischen Prozesse, die (Kontakt über die Verwal­ zur Entstehung des Schiefers tungsgemeinschaft Schiefer­ führten, sind komplexer Natur. gebirge, Tel. 036735 4610 Auf dem Rundwanderweg oder Haus des Volkes, Tel. kann man sich ein Bild von 036735 46057). Ferner kann diesen Vorgängen machen. auch ein museal eingerichteter Grenzturm auf dem Hopfberg Erster Aufschluss – besichtigt werden (Schlüssel Sedimentation (Tafel im Gemeindeamt erfragen). am Großgeschwendaer Im historischen Bahnhofsge­ Ehemaliger Grenzturm auf dem Hopfberg bäude wurde im November Berg) 2010 das DDR-Grenzbahnhof- seinem kulinarischen Angebot Rundweg Ausgangsmaterial des Museum eröffnet. auch zahlreiche kulturelle Ver­ Probstzella – Schiefers im gesamten anstaltungen. Hier befinden Raum des Geoparks sind Zu Fuß oder auf dem Rad ent­ sich die „Grüne Band“-Ausstel­ Die Entstehung Sedimentgesteine. Die für lang des Loquitz-Radwander­ lung, das Franz-Itting-Museum diese Gesteine charakteris­ weges lassen sich die maleri­ und die Naturpark-Information des Schiefers tische Schichtung ist nicht schen Ortschaften der Region zum Grünen Band. immer leicht zu erkennen. Die mit ihren Dorfkirchen und den Start und Ziel: Absonderung von tafel- oder schiefergedeckten Häusern In dieser Region gibt es meh­ Marktplatz – 3,7 km plattenförmigen Gesteins­ am besten entdecken. rere Wanderrouten am Grünen (Wanderung entgegen dem körpern, bedingt durch einen Einen reizvollen Kontrast dazu Band, darunter auch Routen Uhrzeigersinn empfohlen) Wechsel im Gesteinsmaterial, bildet das 1927 vom Industrie­ mit Audioguide. Die Geräte erzeugt die Schichtung. Oft pionier Franz Itting errichtete können zum Beispiel im Hotel Das bekannteste Gestein im überwiegt die Schieferung. Haus des Volkes, eine Ikone Haus des Volkes ausgeliehen Geopark dürfte der Dach­ In diesem Aufschluss ist die der Bauhausarchitektur. Der werden. Weitere Informati­ schiefer sein. Dieser wurde Schichtung (weiße Punkte) gut hoch aufragende Gebäu­ onen finden Sie unter www. in großem Umfang abgebaut zu erkennen. Die ursprüng­ dekomplex mit Hotel, Cafe, gruenesband.tomis.mobi und und als Baumaterial verwen­ lich horizontal abgelagerten Restaurant und Theatersaal ist am Info-Punkt Grünes Band det. Probstzella liegt inmitten Schichten wurden durch die das größte Bauhausdenkmal im Haus des Volkes (Bahnhof­ dieses Abbaugebietes. Die Gebirgsbildung leicht geneigt. in Thüringen und bietet neben straße 25).

Zweiter Aufschluss –

M Grenzbahnhof-Museum in Probstzella Auszug aus der Übersichtskarte zum Schieferpfad

18 19 L

K

Legende VerlaufVerlauf RundwanderwegeRundwanderwege

VerlaufVerlauf SchieferpfadSchieferpfad

Parkplatz

TouristinformationTouristinformation

A Sehenswürdigkeiten geologische Aufschlüsse Ba Bahn Ba Bu BahnBus Bu Bus Grünes BandBand Geobasisdaten Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation – (http:/www.thueringen.de/de/tlvermgeo/) – 14/ WM-00698/2010 – Naturpark Thüringer Schiefergebirge /Obere Saale Aufschluss sehr gut sichtbar Vierter Aufschluss – Bedingungen für Fledermäu­ ist. Auch die Lagerung neben Falte (Bahnhofstraße) se, um überwintern zu können, den Dachschiefern, statt dar­ denn die fliegenden Säugetie­ unter, ist durch die Gebirgsbil­ In diesem Aufschluss an der re halten einen ausgiebigen dungsprozesse zu erklären. Bahnhofsstraße (zwischen Winterschlaf. den Häusern Nr. 5 und 9) kann Dritter Aufschluss – man eine Gesteinsfalte, die Großes Mausohr Der Dachschiefer Umbiegung der Schichten im (Herrenbruch) Faltenscheitel, direkt erken­ Eine der hier vorkommenden nen. Arten ist das Große Mausohr. Schrägstellung der Grauwackenlagen Das Ausgangsmaterial für den Es ist die größte mitteleuropä­ Dachschiefer ist ein Sediment­ ische Fledermausart und ist Zweiter Aufschluss – gestein, welches überwiegend stark gefährdet. Sie bevor­ Karbonatische aus feinsten Partikeln (Ton) be- zugt Stollen mit einer hohen Sedimentation steht. Es wurde landfern in gro- Luftfeuchte, deshalb findet sie (Ziermannsbruch) ßen Wassertiefen ausgespro­ hier ihr ideales Winterquartier. chen langsam und gleichmäßig Vor dem Winterschlaf fressen Namensgeber des Stein­ abgelagert. Nach der Ablage­ sich die Großen Mausohren bruchs war der Probstzellaer rung weiterer Sedimentpakete Fettreserven an. Zur Nahrung Unternehmer Kurt Ziermann. über dem Dachschiefer setzte gehören Nachtfalter und große Er ließ hier zwischen 1928 am Ende des Unterkarbons (vor Friedrichshoffnung Käfer. und 1956 Kalkknotenschiefer ca. 340 Mio. Jahren) die Ge- abbauen – ein dekoratives birgsbildung ein, die zur Faltung Friedrichs­ Werden Fledermäuse durch Baumaterial. Man verwendete und Schieferung der Gesteine den Menschen gestört und es vor allem für die Verblen­ führte. Durch die Einwirkung hoffnung wachen auf, bevor die kalte dung von Eisenbahnbrücken, von gerichtetem Druck (z. B. Jahreszeit vorüber ist, kann Stützmauern und Wohnhäu­ bei gebirgsbildenden Prozessen) dies zum vorzeitigen Auf­ sern. Der eher bräunliche kommt es zur Ausrichtung der Schon weit vor dem 19. Jahr­ brauchen der begrenzten Kalkknotenschiefer entstand Minerale und zum Mineral- hundert wurde hier Dach- und Fettreserven und damit zum im Zeitalter Devon und ist wachstum senkrecht zur Druck- Tafelschiefer abgebaut. Die Tod führen. Der Schutz der somit älter als der im nächs­ richtung. Es entsteht eine neue durch den Schieferabbau Winterquartiere ist deshalb ten Aufschluss zu sehene Teilbarkeit, die Schieferung. ent­standenen Tagebaurestlö­ von größter Bedeutung. Dachschiefer. Die Kalkknoten­ cher und Stollen entwickelten schiefer unterscheiden sich sich zu Quartieren für seltene vom Dachschiefer in Farbe, Fleder­mausarten. Beschaffenheit und durch kno­ tenartige Kalkknollen und be­ Im Berg befindet sich ein legen, dass nicht nur toniges, Stollen, der keine Verbindung sondern auch kalkhaltiges zu anderen Stollen oder Tage­ Material sedimentiert wurde. baurestlöchern hat. Dadurch Durch die spätere Gebirgsbil­ ist eine relativ konstante Tem­ dung kam es zu einer Faltung peratur von 10–12° C über das der Schichten, was in dem Gesteinsfalte ganze Jahr gegeben. Perfekte Großes Mausohr

20 21 einen gesetzlichen Status. Es Mühlgraben ist noch heute Kolonnenweg/ gilt, das Grüne Band dauerhaft gut sichtbar. Seit der Jahrhun­ Grünes Band als Natur- und Kulturerbe zu dertwende wurde kaum etwas bewahren. Eine naturschutz­ aus der Steinbachsmühle gerechte Entwicklung des verändert, weshalb man sie Der Schieferpfad verläuft in Gebietes kann nur durch schließlich unter Denkmal­ Teilen auf dem Kolonnenweg Nutzungsverzicht bzw. natur­ schutz stellte. des ehemaligen Grenzstrei­ schutzgerechte Pflege oder fens. Nach der Wiederver­ pflegliche Bewirtschaftung der Scheue Schwarzstörche Flächen erzielt werden. einigung Deutschlands, am Heidekraut auf Nahrungssuche 3. Oktober 1990, begannen beauftragte Kommandos, die ehemaligen Grenzstreifens. Ihr Auen und ihre angrenzen­ Grenzanlagen systematisch zu charakteristischer melodischer den Wälder sind die Kinder­ beräumen. Seitdem veränder­ Gesang ist meist während des Steinbachsmühle stube für Fische und eine te die Natur auffallend schnell Singfluges zu hören. Auch Vielzahl von Amphibien wie das Bild entlang des stets kleine Tümpel, gesäumt von Kammmolch, Bergmolch und freigehaltenen Grenzstreifens. Röhrichten, kleine Moore und Im Gebiet des einstigen Grasfrosch. Einige dieser Sümpfe haben sich in der Ab­ Schieferabbaus prägten viele Tiere zählen wiederum zu den Flora und Fauna am geschiedenheit zu wertvollen Mühlen das Landschaftsbild. Beutetieren des Schwarzstor­ Ob als Schiefer- oder Korn­ Kolonnenweg Lebensräumen entwickelt. Sie ches. Der elegante Schreit­ werden von Lurchen, wie dem mühlen bewirtschaftet – sie vogel ist extrem scheu und waren wichtige Bestandteile reagiert äußerst empfindlich Durch die jahrzehntelange gefährdeten Fadenmolch, zur des täglichen Lebens. Die hie­ auf jegliche Störung. Ruhige Abgeschiedenheit konnte sich Laichablage genutzt. sige Mühle wurde im Auenbe­ Plätze an Waldrändern wie weitgehend ungestört eine reich des Steinbaches gebaut, hier im Steinbachsgrund sind beeindruckende Tier- und Erhaltung und Schutz durch dessen feuchte Wiesen bevorzugte Lebensräume. Je­ Pflanzenwelt entwickeln. des Grünen Bandes heute der Schwarzstorch des Jahr in der Zeit von April schreitet. bis Juni werden etwa 3 bis 5 Blütenreiche Magerrasen, Weite Abschnitte des Grenz­ Eier bebrütet, abwechselnd Feuchtwiesen und Hochstau­ streifens genießen als „Be­ Bis ins Jahr 1970 hinein, von beiden Eltern. Gerade denfluren ziehen Schmetterlin­ sonders geschütztes Biotop“ wurde die Mahlmühle mit dann braucht er umso mehr ge, Käfer und Heuschrecken oder als Naturschutzgebiet Wasserkraft betrieben. Der Ruhe. an. Diese wiederum dienen zahlreichen, zum Teil sehr sel­ tenen Vogelarten als Nahrung. Das Braunkehlchen ist ein Bodenbrüter. Sein Nest findet entlang des Grünen Bandes ausreichend Deckung durch Zwergsträucher- und Heide­ gewächse. Auch die seltene Heidelerche bevorzugt die mageren Böden entlang des Wanderung am Grünen Band Steinbachsmühle Schwarzstorch auf Schieferhalde

22 23 In Thüringen galt dieser Zugvo­ nachvollziehbar in einer Aus­ gel Ende des 19. Jahrhunderts Lehesten – stellung darzustellen. als ausgestorben. Durch ent­ Ortsteil sprechende Schutzmaßnahmen Das Ortsmuseum kann nach gehört der Freistaat mittlerweile Schmiedebach Voranmeldung besichtigt wer­ deutschlandweit zu den Spit­ den: Tel. 036653 22252. zenreitern der Schwarzstorch­ Schmiedebach ist eine Ort­ bestände. Etwa 50 Brutpaare „Laura – die Hölle am haben hier ihr sommerliches schaft in steiler Hanglage Schieferberg“ Domizil gefunden. nahe dem ehemals größten Schieferbruch des europäi­ Strauchflechten Das Konzentrationslager Laura gehörte von September schwarze Schiefergestein an 1943 bis April 1945 zu den Rehbachhalde den südlichen Hangflächen größten Außen­lagern des KZ und auf dem Plateau heizt sich Buchenwald. Nachdem die im Sommer stark auf – hier Raketenversuchsanstalt Pee­ Unbrauchbares Gesteinsmate­ fühlen sich Wärme liebende nemünde von alliierten Luftan­ rial wurde direkt vom Oertels­ Arten wohl. Die nördlichen griffen getroffen worden war, bruch über einen angelegten Bereiche mit ihren Trocken­ verlegte die Heeresführung die Stollen ins Rehbachtal beför­ mauern hingegen bleiben Waffenfertigung in zumeist ab­ dert und hier aufgeschüttet. ganzjährig kühl und feucht – seits liegende Gegenden und Die Rehbachhalde ist also ein Landschaft bei Schmiedebach ein bevorzugter Lebensraum nach Untertage. Aus Buchen­ von Menschenhand entstan­ für Kälte liebende Moose. schen Festlandes, dem Oer­ wald abtransportierte Häftlinge dener Berg auf einer Länge telsbruch, gelegen. Der Abbau mussten die Stollenanlage in von etwa 600 Metern. Seltene Arten von Moosen und von Schiefer wurde im Jahr der ehemaligen Schiefergrube Flechten, z. B. das Schmal­ 2008 eingestellt. Sehenswert Oertelsbruch weiter ausbauen Mikroklima schafft be- früchtige Vierzackmoos, das sind das Schieferdorf-Museum und ein unterirdisches Sauer­ sondere Lebensräume Sternenmoosartige Vierzack­ in der Ortsmitte sowie die stoffwerk im Felsen errichten, moos sowie die Echte Rentier­ KZ Gedenkstätte Laura am um im Gelände Triebwerk­ Flechten und Moose sind be­ flechte, konnten bisher auf der Rande des Oertelsbruchs im tests für die Raketenwaffe V2 sonders gut an das spezielle Rehbachhalde nachgewiesen Fröhlichen Tal. durchführen zu können. Wäh­ Haldenklima angepasst. Das werden. rend der Existenz des Lagers

Schieferdorf-Museum

Der Ortsverein Schieferdorf­ gemeinschaft Schmiedebach e.V. stellte sich die Aufgabe, Rehbachhalde bei Schmiedebach die Geschichte des Ortes Gedenkstätte Laura

24 25 kamen über 2600 Häftlinge fall, die eine Bodenentstehung aus zehn Nationen in dieses begünstigen. Sie schaffen eine Außenkommando. Gefangene Grundlage für das Wachstum starben hier an den Folgen der von Pionierbäumen wie Birken unmenschlichen Lebens- und und Kiefern. Diese wiederum Arbeitsbedingungen und durch beeinflussen die Sukzession Mord. Die Gedenkstätte mit maßgeblich, da sie die Verfüg­ musealer Ausstellung wurde barkeit an Nährstoffen und 1979 eingerichtet und seit Wasser verbessern. 2010 umfangreich saniert und Holunder-Kuckucksblume Blick zur Kirche in Lehesten erweitert. Fledermäuse wie die Gro­ von steilen Wänden, Sohlen ße Bartfledermaus und die Öffnungszeiten und Hinweise und Abraumhalden geprägt. Breitflügelfledermaus haben Stadt Lehesten zur Besichtigung erhalten Sie den ehemaligen Oertelsbruch unter www.kz-gedenkstaette- Der Schiefer wurde über lange für sich entdeckt und wertvolle laura.de. Zeit mittels Handarbeit abge­ Lebensräume gefunden. Rep­ Die Berg- und Schieferstadt baut – menschliche Eingriffe tilienarten wie der Glattnatter Lehesten liegt an der thürin­ blieben kleinräumig. Infolge und der Ringelnatter stehen hier gisch-bayrischen Landesgren­ dessen entwickelte sich eine genügend Nahrung und ausrei­ ze auf einem Hochplateau mosaikartige, vielschichtig ge­ chend Deckung zur Verfügung. von 550 m bis 600 m über gliederte Landschaft. Wärme In den älteren Waldbeständen NN. Der Wetzstein (792 m) liebende Arten entdeckten den ist der Gartenschläfer wie auch ist die höchste Erhebung im stillgelegten Schieferbruch der Sperlingskauz zuhause. Naturpark Thüringer Schie­ schnell für sich und besiedel­ Zudem brüten Uhus im Gelände fergebirge/Obere Saale. Auf ten die Halden und steilen und gehen in der weiträumigen ihm prangt weiterhin sichtbar Oertelsbruch Abbauwände. Dazu zählen vor Landschaft auf Jagd. der 32 m hohe Altvaterturm. allem artenreiche Flechten- Hier hat man einen herrlichen Der durch Menschenhand und Moosgesellschaften sowie Blick über das Waldgebiet von entstandene Oertelsbruch hat Orchideen und Bärlappe. drei Naturparken. Geprägt ist über Jahrzehnte eine neue die Stadt durch den über 800 Kulturlandschaft hervorge­ Nachfolgend sind es niedrige Jahre währenden Bergbau bracht. Der Schiefer­bruch ist Gräser und Kräuter mit Streu­ auf Schiefer. Hier entstanden Ende des 19. Jahrhunderts die größten Tagebaue des europäischen Festlandes. Das „blaue Gold“ war sehr begehrt und hat Lehesten (1651 Stadtrecht) weit über die Lan­ desgrenzen hinaus bekannt gemacht.

Die vielen alten Schieferbrü­ che, die moos-, flechten- und Oertelsbruch bei Schmiedebach Große Bartfledermaus

26 27 M

Rundweg L Lehesten – Schiefer- architektur, Dachdeckerkunst

K Flechten als Erstbesiedler auf Schiefergestein Rathaus Start und Ziel: birkenbewachsenen Halden Deutschlands werden heute Rathaus – 2,7 km Untere Marktstraße 13: sowie die Tagebau-Restlöcher, noch Lehrlinge und Meister (Wanderung entgegen dem Fassadeneindeckung mit die sich teilweise in Seen ausgebildet. In der Sankt Uhrzeigersinn empfohlen) Schuppenschablonen mit Zier­ verwandelt haben, sorgen für Aegidien Kirche Lehesten ist band über dem Eingang die Unverwechselbarkeit der die größte jemals im Schiefer­ Rathaus: Landschaft. Hier haben sich bruch Lehesten gewonnene Anspruchsvolle Eindeckung ei­ Breite Straße 16: im Laufe der Jahre besonders Platte (2,53 m x 3,08 m) als nes repräsentativen Gebäudes; Fassadeneindeckung mit wertvolle Biotope herausgebil­ Gedenkstein zu besichtigen. an Fassade, Mansarden, Dach Rechteckschablonen teils det. Deshalb stehen viele von und Turm die Wangen (1) der neuer, teils wiederverwendeter ihnen unter Naturschutz (Na­ Die Thüringisch-Fränkische stehenden Fenster ausgehend Schiefer auf Lattung in Rechts­ turschutzgebiete, Landschafts­ Schieferstraße, der Schiefer­ eingekehlt (2); Mansarden mit deckung (5); Ortausführung mit schutzgebiete, europäisches pfad sowie der Thüringer Gebindesteigung (3) gedeckt; aufgelegtem Ort Naturschutzsystem „Natura Schieferpark führen an die Zeit­ Verwendung von einheimi­ 2000“). zeugen des Schieferbergbaus schem Buntschiefer: Neuein­ Am Bahnhof 11: heran, die im Technischen deckung in den 1990er Jahren Einfamilienhaus vollständig Ebenfalls typisch sind die Denkmal „Historischer Schie­ originalgetreu der Erstein­ altdeutsch (6) eingedeckt mit Schiefereindeckungen und ferbergbau Lehesten“ anschau­ deckung umfangreicher Fassadenge­ Fassadengestaltungen der lich demonstriert werden. staltung; Ortausführung am Legende Häuser. Sie zeugen von der Untere Marktstraße 15: Dach, optisch sehr gefällig auf Handwerkskunst der Schie­ Weitere Informationen erhal­ Eindeckung mit Fischschuppen Stichstein, Zwischenstein und VerlaufVerlauf RundwanderwegeRundwanderwege ferdecker. An der ältesten ten Sie im Internet unter www. und eingebundenem Ort (4) Anfang­ort (7), Endort (8) ge­ Dachdeckermeisterschule schiefer-denkmal-lehesten.de. VerlaufVerlauf SchieferpfadSchieferpfad

Parkplatz

TouristinformationTouristinformation

A Sehenswürdigkeiten Auszug aus der Übersichtskarte zum Schieferpfad geologische Aufschlüsse Ba Bahn 28 29 Ba Bu BahnBus Bu Bus Grünes BandBand Geobasisdaten Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation – (http:/www.thueringen.de/de/tlvermgeo/) – 14/ WM-00698/2010 – Naturpark Thüringer Schiefergebirge /Obere Saale schuppendeckung (Fassade); Siedlung 24: Blume und Lehestener Tanne Ornament des Lehestener integriert in die altdeutsche Wappens (Tanne) teils mit Deckung; am Schuppen/Ne­ Buntschiefer; Nachbildung bengebäude Eindeckung eines des Bismarckturmes auf dem Rundornamentes mit Hammer Wetzstein mit aufgearbeitetem und Brücke (Dachdeckerwerk­ Schiefer zeuge) sowie einer Blume in eine altdeutsche Deckung Siedlung 11–13: Glückaufstraße – Einsatz von Wandeindeckung mit Fisch­ Am Bahnhof 11 farbigem Schiefer zur Gestaltung Glückaufstraße 11: schuppen und eingebundenen staffelt; im Vorgarten aufwändig Endortdeckung an Fassade Individuelle Fassadengestal­ Orten; Dacheindeckung in alt­ mit Schiefer eingedeckte Mo­ 3-fach gestaffelt tung; Eindeckung von vier deutscher Deckung; stumpfer delle (Briefkasten, Vogelhaus) Bändern teils mit Farbschiefer; Hieb (9), Wangen der Schlepp­ Am Bahnhof 3: Eindeckung von Schiefer­ gaube (13) sind ausgekehlt Am Bahnhof 4a: Einfamilienhaus mit Vorhaus hammer und Brücke (hier ist und regelmäßig in die Dachflä­ Dach- und Fassadeneinde­ und großem Erker als typische ein Dachdecker zu Hause); che eingebunden ckung als Referenzarbeit eines Bauweise für das Oberland; gesamte Wand neben dem Dachdeckers mit verschiede­ Eindeckung in altdeutscher Garagentor im Zopfmuster Siedlung 3: nen Deckungsarten, Mustern, Deckung bis in Geländehöhe eingedeckt; Wandeindeckung Wandeindeckung mit auf­ Bändern, Ornamenten und mit Achteckschablonen und gearbeitetem Schiefer in Kehlung; Eindeckung verschie­ Am Bahnhof 2: aufgelegtem Ort; Eindeckung Rechts- und Linksdeckung; dener Anschauungsmodelle mit Fassadeneindeckung mit des Thüringer Landeswappens Auflockerung durch Zierbänder Schiefer sowie einer Fleder­ scharfem Hieb; Wandankeh­ und des Maskottchens der oberhalb des Fußes (14); beide mausgaube (12) lung an Fenstern mit einge­ Thüringer Dachdecker („Dach­ vorstehende Fenster sind bundenen, an der Ostseite hase Curt“) mit Farbschiefer; ausgekehlt Am Bahnhof 4: aufgelegten Orten gedeckt an Nordseite Eindeckung eines Ehemaliges Geschäftshaus mit Adlers und eines Dachdeckers Siedlung 2: Dachaufbau und Schornstein­ Glückaufstraße 29: beim Vorrichten des Schiefers Fachwerkhaus bis zum Erdbo­ erhöhung; Vorhaus vollständig Fischschuppen, kombiniert auf dem Haubock (11); Jahres­ den eingeschalt (typisch für die in altdeutscher Deckung mit mit Rundplättchen als Drei­ zahl der Eindeckung im Giebel Region in und um Lehesten); scharfem Hieb (10) eingedeckt; ecksmuster, dazu Schmuck­ verewigt Schieferbeschlag als bestmög­ bänder in Schuppendeckung; Gestaltung eines Postkastens: Dach mit Lehestener Schiefer eingedeckt, Demonstration der Vielseitigkeit von Schiefer als Mauerstein in Gartenzaunsäu­ len, Abdeckplatten usw.

Glückaufstraße 23: Eindeckung mehrerer Am Bahnhof 3 Schmuck­bänder in eine Fisch­ Siedlung 24 Friedhofskapelle

30 31 lichen Schutz vor dem rauen Deckung; gotische Fenster mit Klima Rechteckschiefer unterdacht Dachdeckerschule bzw. überdacht, Abstecher zur Lehesten Friedhofskapelle: Dachdeckerschule möglich. Friedhofsgebäude mit Recht­ eckschablonen in Links­deckung Kirchgasse 5: Zusammen mit dem Schiefer­ (15) mit aufgelegten Orten Nachgestaltung des Bismarck­ abbau entwickelte sich das eingedeckt; Hauptkehlen mit turms von 1902 und des Dachdeckerhandwerk und Schiefer eingebunden; Dach­ Alt­va­terturms von 2004; in 1910 entstand in Lehesten die eindeckung in altdeutscher Farbschiefer ausgeführt älteste Dachdeckermeister­ schule Deutschlands. Begriffserklärung Das Hauptgebäude ist voll­ (1) Wangen – Seitenflächen der (7) Anfangort – Stein, mit dem ständig mit Thüringer Schie­ stehenden Fenster (Gauben) begonnen wird, i.d.R. linker Ort fer® (aus der Grube Lehesten) (2) Kehle – innere (8) Endort – Stein, mit dem originalgetreu eingedeckt. Im Verschneidungslinie von zwei abgeschlossen wird, Dach- oder Fassadenflächen i.d.R. rechter Ort Turm wurde das Handwerks­ (3) Gebinde – einzelne Reihen zeichen wieder verewigt. (9) stumpfer Hieb „Dachhase Curt“ (Schichten) einer Schiefer­ (Thüringer Hieb) – Nebengebäude und Ausbil­ deckung; werden beim Dach siehe Foto unten dungshallen sind teilweise mit Eindeckung der gesamten meist auf Steigung (10) scharfer Hieb – anderen Bedachungsmateria­ Fassade bis auf die Grund­ (Gebindesteigung) gedeckt siehe Foto unten len gedeckt, um die gesamte mauern dient nicht nur dem (4) Ort – linker/rechter Abschluss (11) Haubock – kleiner Bock, auf Vielfalt zu demonstrieren. Wetterschutz, sondern auch (Rand) einer Dach- oder dem der Schiefer behauen wird Fassadenfläche Besonders hervorzuheben als Referenzobjekt für die (12) Fledermausgaube – (5) Rechtsdeckung – Eindeckung siehe Foto unten ist die Villa südlich unterhalb Kundschaft. Alle Kehlen sind der Gebinde erfolgt von links der Ausbildungshallen. Als als Schieferkehlen eingebun­ nach rechts (13) Schleppgaube – siehe Foto unten Wohn- und Geschäftshaus den gedeckt. Die aufgelegten (6) – Altdeutsche Deckung des ehemaligen Besitzers des Orte an der Fassade wurden Decksteine sind in Höhe und (14) Fuß – unterer und waagerech­ Breite unterschiedlich, werden ter Abschluss (Rand) einer Friedrichsbruchs wurde sie mit dem Schieferhammer zum First hin immer kleiner – Dach- oder Fassadenfläche um 1890 im Jugendstil erbaut, handbehauen. Auf den Glasor­ auch „Königin der (15) Linksdeckung – Eindeckung heute dient sie zur Unterbrin­ namenten sind die vier Jahres­ Deckarten“ genannt, der Gebinde erfolgt von rechts handwerklich anspruchsvoll nach links gung der Meisterschüler. Die zeiten zu sehen.

stumpfer Hieb scharfer Hieb Fledermausgaube Schleppgaube

Text Rundweg Lehesten mit freundlicher Hauptgebäude Unterstützung der Dachdeckerschule der Dach­ Lehesten und Herrn Ernst Frank deckerschule

32 33 Staatsbruch vor. Auch die Thüringer hohe Vielfalt an Baumflechten, Schieferpark Erd- und Gesteinsflechten unterscheidet dieses Gebiet Lehesten von anderen Steinbrüchen Thüringens.

Mitten im Geopark „Schiefer­ Fledermäuse, wie die Große land“ liegt der heutige Thürin­ Bartfledermaus, nutzen ger Schieferpark Lehesten, ein Stollen, Klüfte und Halden als ehemaliger Großbetrieb zur Sommer- und Winterquartier. Ein Tagebau entwickelt sich zum Schiefersee. Gewinnung und Produktion Auch der Uhu sucht hier ge­ von Dach- und Wandschiefer, eignete Brutplätze. In der Um­ Schiefertafeln und Werkstei­ gebung bieten Feuchtwiesen, Der Thüringer Fotosafari u. v. m. für Kinder nen. Vom 13. Jahrhundert an Hochstaudenfluren, Bachläufe Schieferpark Lehesten – und Jugendgruppen an. bis 1999 wurden die Lager­ und kleine Teiche eine Heimat Freizeit und Erlebnis stätten über- und untertage für Fadenmolche und die Torf- Die Naturpark-Information abgebaut. Mosaikjungfer, eine gefährdete Mit dem Auslaufen der „Lichtwechsel“ zeigt beson­ Libellenart. Geschützte Vögel Schieferproduktion begann dere Tiere und Pflanzen des Durch den Abbau des Schie­ wie Schwarzspecht, Sperlings­ der Aufbau des Schieferparks angrenzenden Naturschutz­ fers entwickelte sich im Laufe kauz und Rauhfußkauz haben Lehesten mit einem 105 ha gebietes, darunter auch ein der Jahrhunderte eine ganz sich in den umliegenden Fich­ großen Freizeit- und Erlebnis­ Terrarium mit Glattnatter. Am eigene Landschaft, die ge­ tenwäldern angesiedelt. gelände. Eingang des Geländes gibt es prägt ist von Tagebaulöchern, seit Oktober 2010 einen „Stei­ Schieferhalden und Stollen. Ohne den einstigen Abbau Einige der historischen und negarten“, in dem typische Mit dem Erliegen der berg­ von Dachschiefer würde es denkmalgeschützten Gebäude Gesteine des Thüringisch- baulichen Wirtschaft bekam die mannigfaltigen Arten und sind heute Seminar- und Ta­ Fränkischen Schiefergebirges dieses Gebiet ein ganz neues vielschichtigen Lebensräume gungszentrum mit Hotel, Ho­ zu sehen sind. Gesicht. nicht geben. Ein Großteil des stel, Restaurant, Räumen für Areals ist heute ein Natur­ Feierlichkeiten und Ferienwoh­ Der über 800 Meter lange und Das Naturschutzgebiet schutzgebiet und von interna­ nungen. Auf dem Gelände ist 300 Meter breite Tagebau des „Staatsbruch“ tionaler Bedeutung. weiterhin eine Naturparkaus­ ehemaligen Staatsbruches stellung und eine Geoparkin­ Lehesten wurde als National Auf verwitterten Halden siedel­ formation untergebracht. Dazu bedeutsamer Geotop Deutsch­ ten sich erste Pflanzengesell­ gibt es einen Kinderspielplatz, lands ausgezeichnet. schaften an. Nach und nach einen Grillplatz und Stallungen folgten Birken und Kiefern, für Reitwanderer. Unter dem Im unteren Bereich des Heide- und Strauchgewäch­ Titel „Rennsteigakademie“ Schieferparks, dem Techni­ se. Über 1.100 Tier- und bietet das Q3 Projektbüro schen Denkmal „Historischer Pflanzenarten konnten bisher Bad Lobenstein speziell für Schieferbergbau Lehesten“, nachgewiesen werden. Einige den Schieferpark zugeschnit­ wird dem Besucher der Wer­ tene Programmmodule wie degang des Schiefers von der Flechten-, Moos- und Pilzarten Der seltene Uhu findet im Staats- kommen landesweit nur im bruch geeignete Brutplätze Geocaching, Bogenschießen, Gewinnung über die Förde­

34 35 Thüringer Schieferpark Lehesten – Technisches Denkmal „Historischer Schieferbergbau“

36 37 Weitere Auskünfte bzw. Informationsmaterial Stadt erhalten Sie: Ludwigsstadt

Stadtinformation Lehesten Obere Marktstr. 1 Ludwigsstadt liegt im Tal 07349 Lehesten der Loquitz, einem linken Tel. 036653 2600 Nebenfluss der Saale. Ihre www.lehesten.de süd­liche Gemarkungsgren­ ze überspringt teilweise Schieferpark Gäste GmbH den Rennsteig, der hier die rung bis zur Verarbeitung Staatsbruch 1 Wasserscheide zwischen anschaulich demonstriert. Die 07349 Lehesten Main/Rhein und Saale/Elbe Produktions­anlagen und der in Tel. 036653 26050 bildet. Geographisch liegt die Europa einmalige Pferdegöpel www.schieferpark.de Großgemeinde Ludwigsstadt mit Förderschacht befinden direkt am Grünen Band, der sich an Originalstandorten des Stiftung Thüringer Landesgrenze zwischen den ehemaligen Schieferbetriebes. Schieferpark Lehesten Bundesländern Bayern und Seit Mai 2008 kann man sich Staatsbruch 17 Thüringen. Touristisch gehört auch ein Schiefermodell­ 07349 Lehesten die Region zum Naturpark dorf anschauen, in dem die Tel. 036653 26270 Frankenwald in einer Höhenla­ filigrane Kunst des Dachde­ www.schiefer-denkmal- ge von 350 m (Falkenstein) bis Thüringer Warte bei Lauenstein ckens dargestellt wird. Diese lehesten.de ca. 730 m (bei Lauenhain). Modellhäuschen wurden in der Dachdeckerschule Lehesten Q3 – Quartier für Medien, Das Kleinod der Region ist die selvollen Geschichte ist diese angefertigt. Bildung, Abenteuer gGmbH Mantelburg Lauenstein, eine romantische „Schieferburg“ Abt. Rennsteig-Akademie mittelalterliche Höhenburg. seit 1962 im Besitz des Frei­ Auf zwei neu angelegten Geo­ Markt 25 Sie geht in ihren ältesten staates Bayern: auf Schiefer­ rundwanderwegen kann man 07356 Bad Lobenstein Bausubstanzen auf das fels gegründet, mit Schiefer­ eine außergewöhnliche Berg­ Tel. 0173 3587961 12. Jahrhundert zurück und stein erbaut und mit blauem baufolgelandschaft erleben. www.qdrei.info wird 1222 erstmals urkundlich Dachschiefer aus Thüringen genannt. Nach einer wech­ eingedeckt.

Modelldorf im Schieferpark Ansicht der „Schieferburg“ Lauenstein

38 39 Auf dem Gipfel des 678 m der heimischen Kultur und hohen Ratzenberges steht der Rundweg Identität. Dennoch zeigt sich Aussichtsturm „Thüringer War­ Ludwigsstadt – darin nur eine von vielen te“. Die thüringisch-bayerische Facetten unserer lebhaften Landesgrenze ist kaum 200 m Geopfad Erdgeschichte. entfernt. 1963 wurde der Turm Eisenberg als „Schaufenster“ in das an­ Erdgeschichte um dere Deutschland und zur För­ Start und Ziel: Ludwigsstadt derung des Fremdenverkehrs Schiefermuseum – 7,5 km unmittelbar an die damalige Die Region in Ludwigsstadt deutsch-deutsche Grenze Ausgehend vom Schiefermu­ ist Bestandteil einer geologi­ Schiefermuseum gebaut. Heute ist er ein tou­ M und Tourist-Information seum Ludwigsstadt erläutert schen Großstruktur, die als ristischer Anziehungspunkt im der ca. 7,5 km lange Pfad die „Gräfenthaler Horst“ bezeich­ Herzen des Thüringisch-Frän­ Schieferbruch, Arbeit in den Erdgeschichte rund um den net wird. In ihrem Zentrum, kischen Schiefergebirges. Spalthütten, Schiefertafel- Eisenberg nordwestlich von dem Gebiet um Gräfenthal und L und Schiefergriffelherstel­ Ludwigsstadt. Eine Über­ Lauenstein, stehen besonders Vom Mittelalter bis ins lung, Wetzsteingewinnung sichtstafel, fünf Objekttafeln zu alte Schichtfolgen des tieferen 19. Jahrhundert hatte das aus Schiefer ausgesuchten Themenpunkten Erdaltertums großräumig an ansässige metallverarbeiten­ • Schieferwerksteine und sowie 8 über Tomis-Audio­ der Erdoberfläche an. Wie alle de Gewerbe (Kupferhütte, elektrotechnische Isolierplat­ guide abrufbare Wegepunkte anderen Gesteine der Region Eisenhämmer, Silberschmel­ ten aus Schiefer, Grabsteine (19–26) sind dazu entlang des entstanden sie in einem weiten ze) überregionale Bedeutung. und KunstgewerbeartikelK Weges eingerichtet. Letztere Meeresbecken, dessen Tiefe Seit der zweiten Hälfte des aus Schiefer schließen an die 18 im Inneren und Erstreckung sich im Laufe 19. Jahrhunderts bis zur • Schiefer als Rohstoff für die des Schiefermuseums instal­ des Erdaltertums mehrfach Mitte des 20. Jahrhunderts Industrie, Schieferdecker­ lierten Punkte an. veränderte. dominierte die Schiefer- bzw. handwerk Schiefertafelproduktion. • Sozialgeschichte der Schie­ Die Gewinnung und Verarbei­ Mit einem Alter von etwa ferindustrie tung von Dach- und Griffel­ 420 Millionen Jahren ist der Seit 1993 befindet sich das schiefer war für lange Zeit die Ockerkalk das älteste Gestein Schiefermuseum, Dank der Hier hat man die Gelegenheit, Lebensader des Ludwigsstäd­ am Eisenberg. Eine besonders finanziellen Unterstützung in einem alten Schulzimmer ter Raumes. Sie ist somit ein große Vielfalt erdgeschichtli­ (Erwerb des Hauses) durch Platz zu nehmen. fest verankerter Bestandteil cher Phänomene erschließen die Hermann-Söllner-Stiftung, in Ludwigsstadt. Nähere Informationen 21 erhalten Sie unter: 19 Das Museum umfasst die Abteilungen: Legende Tourist-Information der 20 1 fränkischen Rennsteigregion Verlauf Rundwanderwege 22 4 • Geologie im Raum Ludwigs­ Lauensteiner Straße 44 2 3 5 26 stadt und dem angrenzen­ V96337erlauf LudwigsstadtSchieferpfad 23 25 den Thüringen Tel. 09263 974541 • Geschichtliches vom 24 Parkplatzund im Internet unter Schieferbergbau, Arbeit im www.ludwigsstadt.de Auszug aus der Übersichtskarte zum Schieferpfad Touristinformation

40 41 A Sehenswürdigkeiten

Ba Bahn Bu Bus

Grünes Band Geobasisdaten Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation – (http:/www.thueringen.de/de/tlvermgeo/) – 14/ WM-00698/2010 – Naturpark Thüringer Schiefergebirge /Obere Saale die Schichten des Devon-Zeit­ Mit der Variszischen Ge­ konnte sich über Jahrzehn­ alters, die vor etwa 410 bis 360 birgsbildung ist die erdge­ te hinweg eine einzigarti­ Millionen Jahren entstanden schichtliche Entwicklung der ge Fauna aus mehreren (Objekttafel 1). Dabei spielte Region noch längst nicht dutzend Arten von Moosen der intensive untermeerische abgeschlossen. Das entstan­ und Flechten etablieren. Diabas-Vulkanismus eine prä­ dene Hochgebirge ist bald 4. Oertelsbruch: In dem gende Rolle. Er verwandelte wieder eingeebnet und weicht bereits durch die Schauta­ das vormals einheitliche Mee­ in erdgeschichtlich kurzer Zeit fel zu „Bayerns schönsten resbecken in ein sehr mobiles zunächst den Küstensümp­ Geotopen“ ausführlich System aus Schwellen, Untie­ fen der Permzeit und wenig Aussichtskanzel geologisch beschriebenen am Schallersbruch/Eisenberg fen und Beckenbereichen, das später dem Zechsteinmeer. Bruch wurde zusätzlich sich recht gut mit der heutigen In der Erdneuzeit, im Alttertiär eingegraben, zeigt sich eine Erläuterung zu Werk­ Situation bei Island vergleichen vor etwa 60 Millionen Jah­ der Schallersbruch als zeugen und Arbeitsbedin­ lässt. Aus wirtschaftlicher Sicht ren, beginnt sich das heuti­ der landschaftlich wohl gungen im Schieferabbau hinterlassen die vulkanischen ge Thüringisch-Fränkische eindrucksvollste der drei vergangener Zeiten ange­ Eruptionen mit dem Diabas Schiefergebirge wieder großen Dachschieferbrüche bracht. einen heute sehr begehrten spürbar anzuheben. Erst vor am Eisenberg. Eine über Rohstoff. etwa 2 Millionen Jahren führt den Bruchrand ragende Weitere Zusatzinformationen schließlich eine letzte Anhe­ Aussichtsplattform ermög­ zur Geologie und zur Land­ Von wenigen Ausnahmen ab­ge- bung zur Entstehung des heu­ licht nunmehr den grandi­ schaftsgeschichte vermitteln sehen, entstammen die Dach- tigen Mittelgebirges und der osen Blick ins Innere. Der die Texte des TOMIS-Audi­ schiefer des Ludwigsstädter Landschaft, die wir kennen. von Bäckermeister Heinrich guide. Raumes der tieferen Karbon- Schaller aus Ludwigsstadt Zeit (Objekttafeln 2–4). Das Objekttafeln: begründete Abbau wird TOMIS-Audioguide- Zeitalter des Unterkarbon ist 1. Tentakulitenschiefer: Der 1889 begonnen. AB 1904 Punkte: maßgeblich geprägt von der Tentakulitenschiefer ist ein entsteht vor Ort eine geräu­ sich allmählich ankündigenden typisches Gestein aus der mige, nach der Technologie 19: Ockerkalk-Aufschluss Variszischen Gebirgsbildung. Zeit des Unterdevons und der Zeit konzipierte Spalt­ Dieser Aufschluss zeigt einen Wenig später – im Oberkarbon damit etwa 390 Millio­ hütte, die 1907 vollendet der bedeutendsten Werksteine – wird sie das Meeresbecken nen Jahre alt. Er erhielt wird. der Umgebung. Es handelt anheben und die in ihm gebilde- seinen Namen von einer 3. Liebes Dachschieferbruch: sich um einen Kalkstein, ten Sedimente intensiv verfalten. Fossilgruppe, die zu den Gustav Liebes Dach­ ein Sediment, das vor über Mollusken und demnach schieferbruch, kurz auch 400 Mio. Jahren im tiefen in enge Verwandtschaft zu „Liebesbruch“ bezeichnet, Wasser eines Meeres abge­ den heutigen Schnecken sticht Jahrzehnte nach lagert wurde. Der Ockerkalk gestellt wird. Die Tenta­ seiner Stilllegung beson­ ist das älteste Gestein, das kuliten lebten in großen ders durch seine gewaltige Sie auf dem Geopfad sehen Mengen – vermutlich als Halde hervor. Die Lage am werden. Das Markante am Schwärme – in den Ozea­ Südhang des Eisenberges Gestein sind die gelb-braunen nen der Devon-Zeit. macht sie zu einer weithin Flecken, die dem Kalk seinen 2. Schallersbruch: Über sichtbaren Landmarke. unverwechselbaren Charakter 40 Meter tief, wie eine Am sonnendurchfluteten verleihen. Moos „erobert“ eine Schieferhalde Schlucht in den Eisenberg Südhang des Eisenberges

42 43 20: Aussichtspunkt am 24: Aufschluss in Hang (oberhalb der Kalkknollenschiefern Stadt Gräfenthal Tafel) Vor uns liegt ein kleiner Auf­ Vor uns liegt Ludwigsstadt, schluss, dessen Schiefer mit lang gestreckt im Tal der einer Vielzahl von rundlichen Zwischen Rennsteig und Loquitz. Die Hügel um Lud­ Hohlräumen durchsetzt ist. In Saal­felder Höhe, idyllisch in wigsstadt machen einen recht den weniger verwitterten Ge­ die reizvolle Landschaft des einheitlichen Eindruck, aller­ steinspartien sind diese Hohl­ Thüringisch-Fränkischen Schie­ dings liegen hinsichtlich des räume mit einem blaugrauen fergebirges eingebettet, liegt Alters der Schichten 150 Mio. Kalkstein gefüllt. Es handelt die Stadt Gräfenthal mit ihren Blick durch das Kirchtor auf die Stadt Jahre dazwischen. sich um einen so genannten Ortsteilen in einer Höhenlage Kalkknollenschiefer. von 400 m bis 730 m über NN. Ein Grenz- und Heimatmuseum 21: Aussichtspunkt an der gibt Aufschluss über die wech­ Wegkreuzung 25: Flaserkalk-Bruch Das kleine Städtchen Gräfen­ selvolle Geschichte der fast 700 Blickt man nach Osten bzw. Hier erhebt sich eine mehr thal beeindruckt durch das Jahre alten Stadt und Südosten, also rechts des als 15 Meter hohe Wand aus hoch über der Stadt gelegene ihrer Ortsteile. Nähere Informati­ Weges in das Tal der Loquitz, einem sehr dichten Kalkstein, Schloss Wespenstein. Die onen erhalten Sie unter: erkennt man den großen der einige Ähnlichkeit mit dem mit­telalterliche Burg lag an der Tel. 036703 81579. Steinbruch von Ottendorf. Ockerkalk aufweist, allerdings alten Heer- und Handelsstraße Er liefert Diabas, einen grün ohne die ockerfarbenen Fle­ Nürnberg–Leipzig durch das Ausgehend von dem Gebiet gefärbten Hartstein. cken. Es handelt sich um ei­ Gräfenthaler Gebiet. Sie war Probstzella – Schmiedebach – nen so genannten Flaserkalk, früher Sitz der Marschälle von Lehesten bis nach Ludwigs­ 22: Wegkehre mit der im Oberdevon abgelagert Pappenheim. stadt, das deutlich durch den Aussichtspunkt an der wurde. Dachschieferabbau geprägt ist, Dachschieferhalde Das historische Marktviertel mit rundet der Weg über Gräfenthal „Liebesbruch“ 26: Tentakulitenschiefer- dem Ensemble Stadtkirche St. zurück nach Probstzella den Wo Dachschiefer abgebaut Böschung Marien, Alte Schule, Rathaus, Schieferpfad ab. Besonders werden, bleibt immer eine Auf dem Rückweg zu unserem Marktbrunnen, Stadtpark und im Gebiet nordwestlich von Menge nutzloser Abraum Ausgangspunkt gelangen wir der 1898 erbaute Eisenbahnvia­ Ludwigsstadt und um Gräfenthal übrig. Es entstehen Schiefer­ wieder zu älteren Ablagerun­ dukt prägen das Erscheinungs­ trifft der Wanderer auf Schiefer­ halden. Schon nach wenigen gen. Die Böschungen vor uns bild der Stadt auf besondere gesteine ganz anderen Ausse­ Jahrzehnten erobern sich Flo­ bestehen aus Tentakuliten­ Weise. hens und anderen Alters. Geolo­ ra und Fauna diesen Lebens­ schiefern des Unterdevons. raum zurück. Eine tektonische Verwerfung entlang des Tales hat uns 23: Diabas im Talgrund etwa 60 Mio. Jahre zurück Die kompakten Felsbildungen versetzt. bestehen aus Diabas, einem Gestein der Oberdevon-Zeit, welches im Rahmen unter­ meerischer Vulkanausbrüche entstanden ist. Schloss Wespenstein

44 45 Rundweg Gräfenthal – Die Gesteine der M Gräfenthal- Gruppe L

Überspannung des Tales durch Viadukt Auszug aus der Übersichtskarte zum Schieferpfad Start und Ziel: gisch gehören diese Schiefer Grenz- und Heimatmuseum nördlich der Ortslage befindet, Ordovizium (vor ca. 450 Mio. ins Ordovizium und sind damit „Georg Stift“ – 6,5 km ermöglicht Einblicke in die Jahren). Der Südpol befand deutlich älter als der Dachschie­ Geologie des Gebietes und sich zu dieser Zeit im Gebiet fer. Erwähnenswert sind hier die Der Rundweg um Gräfenthal führt zu Orten in der Nähe der des heutigenK Nordafrikas. Phycodenschiefer, aus denen hat eine Gesamtlänge von Stadt Gräfenthal, an denen in hier Wetzschiefer bzw. Wetzstei­ 6,5 km. Da jedoch mehrfach der Vergangenheit Bergbau Um die Stadt Gräfenthal ne gewonnen wurden. nicht unerhebliche Höhen­ betrieben wurde. wurden bis ins 19. Jahrhundert unterschiede zu überwinden hinein an mehreren Stellen Interessant ist auch, dass die sind, sollte er nicht unter­ Die kleineren und größeren verschiedene Bodenschätze Stadt Gräfenthal Namen gebend schätzt werden. Ein guter Aus­ Felsklippen, die man überall gewonnen. für die aus Griffelschiefer, gangspunkt für den Rundweg in und um die Stadt herum Schmiedefelder Eisenerzhori­ kann das Grenz- und Heimat­ antrifft, bestehen aus Leder­ Im nordwestlich der Stadt zont und Lederschiefer beste­ museum „Georg-Stift“ (Obere schiefer. Wirtschaftlich besitzt gelegenen Steinbachsgrund henden, einige hundert Meter Coburger Straße 15) sein. der Lederschiefer keinerlei müssen, nach alten Unterla­ mächtigen Ablagerungen der so Bedeutung, aber erdgeschicht­ gen zu urteilen, Abbaue auf genannten Gräfenthal-Gruppe Nur 300 m vom Museum lich ist dieses Gestein hochin­ Ocker existiert haben. Nicht war. Sowohl der Griffelschiefer entfernt kreuzt der Rundweg teressant: Der Lederschiefer weit davon entfernt, westlich als auch die Eisenerze hatten Gräfenthal die Straße und enthält Gerölle, die Beleg sind des Schlosses Wespenstein, in der Vergangenheit große unterquert einen imposanten für eine Vergletscherung des wurde Eisenerz gewonnen – wirtschaftliche Bedeutung für Eisenbahnviadukt. Der Teil Südpolargebietes im oberen undeutliche Haldenreste sind diese Gegend. des Rundweges, der sich Legende VerlaufVerlauf RundwanderwegeRundwanderwege

VerlaufVerlauf SchieferpfadSchieferpfad

Parkplatz

TouristinformationTouristinformation

A Sehenswürdigkeiten Reste eines Wetzschieferbruches im Wald Grenz- und Heimatmuseum „Georg-Stift“ Stadtkirche St. Marien (Mitte) und Schloss Wespenstein geologische Aufschlüsse Ba Bahn 46 Ba Bu BahnBus 47 Bu Bus Grünes BandBand Geobasisdaten Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation – (http:/www.thueringen.de/de/tlvermgeo/) – 14/ WM-00698/2010 – Naturpark Thüringer Schiefergebirge /Obere Saale Termin: nach Absprache Entdecken Sie Anmeldung: bei Naturführerin mit Zertifizierten Kerstin Pape Tel. 036703 70732 Natur- und Land­ schaftsführern den Auf den Spuren des blauen Goldes Schieferpfad und das Grüne Band Bei verschiedenen Wanderun­ Agentenschleuse gen erhalten Sie interessante Hahnhäusle oberhalb Schloss Informationen zum Schiefer­ Wespenstein Kehren Sie ins Bauhaus-Res­ bergbau und die Folgen für Die geführten Wanderungen taurant im Haus des Volkes ein Natur und Landschaft. Welche unserer gut ausgebildeten und genießen Sie die regiona­ besonderen Tiere und Pflanzen hier noch heute zu finden. Naturführer sind zu jeder Jah­ len Köstlichkeiten. die Schieferhalden nun besie­ Dieses Erz, Ablagerungsge­ reszeit ein Erlebnis. Erleben deln, wird Ihnen ausführlich stein eines flachen Meeres, Sie abwechslungsreiche Land­ Ò Strecke: 3–5 km, 3 Std., leicht erklärt. wurde als Schmiedefelder schaften und ihre Geschichte, bis mittel, Rundwanderung Eisenerzhorizont bezeich­ Wissenswertes und Unterhalt­ Treffpunkt: Haus des Volkes, Ò Strecke: verschiedene net, bei Schmiedefeld und sames sowie Köstliches und Probstzella Wanderungen im Raum Le­ Wittmannsgereuth sogar bis Kostbarkeiten aus der Natur. Termin: nach Absprache hesten – Probstzella – Leuten­ Anmeldung: bei Natur- u. Land­ Mitte des 20. Jahrhunderts ge­ berg – Wurzbach, 5–20 km, schaftsführer Leopold Jahn, wonnen und in der Maxhütte Anmeldungen sind direkt bei 2–5 Std., leicht, mittel oder Tel. 036735 72244, verhüttet. Der unseren Naturführern erfor­ schwer, Rund-, Strecken- oder Mobil: 0170 2822999, ebenfalls zur Gräfenthal-Grup­ derlich. Dabei erhalten Sie Etappenwanderung [email protected], pe gehörende Griffelschiefer alle Informationen betrefflich Treffpunkt: Schieferpark Le­ www.leopoldjahn.de bildete das Ausgangsmate­ Terminabsprache und Kosten. hesten, Bahnhof Probstzella rial für die Herstellung von und Naturpark-Haus Schreibgriffeln. Vorkommen Wanderung am Grünen GrenzGeschichten Termin und Uhrzeit: Mo–So dieses Gesteins gibt es auch Band – Vom Todesstrei- 8–18 Uhr, nach Vereinbarung Wandern Sie entlang des Anmeldung: bei Naturführerin bei Gräfenthal. fen zur Lebenslinie Grünen Bandes und entdecken Alexandra Triebel, Sie die Vielfalt der Natur. Dabei Der Rundweg um Gräfenthal Entdecken Sie entlang des Tel. 036643 599556, lauschen Sie den Geschichten bietet an mehreren Stellen Grünen Bandes in der Region [email protected] der Naturführerin und hören In­ sehr schöne und imposante Probstzella eine traumhafte teressantes zu Geschichte und Ausblicke auf das Zopte-Tal Naturlandschaft. Besichtigen Wanderung um Lehesten Naturschutz an der ehemaligen mit seinen steilen Hängen und Sie den Grenzturm am Hopf­ deutsch-deutschen Grenze. die Stadt Gräfenthal mit dem berg und hören Sie spannende Erfahren Sie Wissenswertes Schloss Wespenstein. Hier Berichte zur ehemaligen inner­ Ò Strecke: 8 km, 3 Std., zur Region des Schieferberg­ ist vor allem die Wedelshöhe, deutschen Grenze. Besuchen leicht, Rundwanderung baus und zur Lage im ehe­ aber auch der südlich der Sie den ehemaligen Grenz­ Treffpunkt: Spechtsbrunn, maligen Grenzgebiet. Erleben Stadt liegende Abschnitt des bahnhof mit Drehscheibe, Lok­ Parkplatz gegenüber Gasthaus Sie die vielfältige Natur am Rundweges zu nennen. schuppen, Wasserturm u. v. m. „Kalte Küche“ Wegesrand und lassen Sie sich

48 49 von interessanten Erläuterun­ Anmeldung: bei Bettina Thieme, gen überraschen. Tel. 036703 70499, So erreichen Sie Ò Strecke: 5 km oder 8 km, Mobil: 0172 6338025, den Schieferpfad 2–5 Std., leicht oder mittel, [email protected], Rund- oder Streckenwande­ www.thieme-design.de rung (Altvaterturm, Rennsteig und Schieferpark) Wanderung auf dem Treffpunkt: Parkplatz am Schieferpfad – Region Wetzstein zwischen Lehesten & Gräfenthal Brennersgrün Termin: nach Vereinbarung Wandern Sie vom Viadukt Anmeldung: Richtung „Haide“ bis zur bei Naturführerin „Wild­rosenwiese“ zu­rück zum Alexandra Triebel, Museumspark „Kräu­tergarten siehe vorheriges Angebot und mehr“. Entdecken Sie die besonders abwechslungsreiche Gräfenthal – Wandern Umgebung und erfahren Sie vom Schieferpfad zum bei vielen Pausen Wis­sens­ wertes über Schiefergestein, Teichfest Wildrosen, Hecken, Wildkräuter und mehr. Wandern Sie über Berg und Tal und erleben Sie eine faszinie­ Ò Strecke: ca. 3 km, 3 Stun­ rende Landschaft mit wasser­ den, kurze Steigung 16 % reicher Gegend. Bäche, Teiche Treffpunkt: 10 Uhr, Gräfenthal, Bahn: Bus: und besondere Wiesen zeigen Brücke i. d. Coburger Str., je­der von Saalfeld nach Probstzella, von Saalfeld nach Probstzella, sich hier von ihrer schönsten erhält ein Info-Wanderpaket Kursbuchstrecke 840 Buslinie 547 Seite. Termin: Juni – zur Wildrosenblütezeit von Saalfeld nach von Saalfeld nach Gräfenthal, Ò Strecke: ca. 5 km, 4 Std., Anmeldung: bei Bettina Thieme, Ludwigsstadt, Buslinie 547 mittlere Schwierigkeitsstufe, siehe vorheriges Angebot Kursbuchstrecke 840 Steigung 20 %, festes Schuh­ von Leutenberg nach werk u. Wanderstock empfoh­len Lehesten, Buslinie 555 Streckenverlauf: Markt – von Leutenberg nach Schlossberg – Orchideenwiese Weitere Informationen Schmiedebach, Buslinie 555 – alte Brauerei – Eisenbahn­ viadukt – Aufstieg zur Heide – Diese und weitere Angebote von Bad Lobenstein nach Panoramablick auf Gräfenthal – der Naturführer sowie Hinwei­ Lehesten, Buslinie 610 alter Bahnhof – Markt – Einkehr se zur jährlich stattfindenden zum Teichfest (nur im Mai) bis Geologischen Wan­de­rung zum Abend am Schieferpfad (März/April) Treffpunkt: 10 Uhr, finden Sie im Internet unter Marktbrunnen Gräfenthal www.thueringer-schiefergebir­ Termin: Mai ge-obere-saale.de.

50 51 Ausflugsziele. Eine Geopark- Weiterführende Literatur Wichtige Information mit Mineralienaus­ Adressen und stellung gibt Aufschluss über Auf den Spuren des blauen geologische Besonderheiten Goldes Informationsstellen im Geopark „Schieferland“. Impressionen aus einem Gleich im Foyer erwartet Sie „steinreichen“ Naturpark mit im „Lebensraum Bach“ ein Geschichten und Wissens­ Verwaltungsgemeinschaft Tourist-Information Terrarium mit lebenden Feuer­ wertem aus der Region des Schiefergebirge der fränkischen salamandern. Schieferbergbaus. Herausge­ Markt 8 Rennsteigregion ber: Verwaltung und Verein 07330 Probstzella Geopark-Information Öffnungszeiten Naturpark Thüringer Schiefer­ Tel. 036735 4610 Lauensteiner Straße 44 der Ausstellung gebirge/Obere Saale (2003) www.vgem-probstzella.de 96337 Ludwigsstadt ISBN: 3-934 306-02-0 Tel. 09263 974541 Mo – Do: 8.00 – 15.30 Uhr Haus des Volkes www.rennsteigregion-im- Fr: 8.00 – 13.00 Uhr Unser „afrikanischer Lehestener Str. 10 frankenwald.de Schiefer“ Von Mai bis Sept. zusätzlich 07330 Probstzella, Die Geologie der unterkar­ So: 14.00 – 18.00 Uhr Tel. 036735 46057 o. 73850 Tourist-Info Gräfenthal bonischen Dachschiefer- www.probstzella.de Marktplatz 1 Lagerstätten im Thüringisch- 98743 Gräfenthal Die NaturParkWelten am Sor­ Fränkisch-Vogtländischen Stadtinformation Lehesten Tel. 036703 889-14 mitzweg sind immer begehbar. Schiefergebirge. Herausgeber: Obere Marktstraße 1 www.graefenthal.de Hier gibt es zahlreiche Attrak­ Naturpark Thüringer Schiefer­ 07349 Lehesten tionen zum Thema Schiefer, gebirge/Obere Saale, Traditi­ Tel. 036653 260-0 Weitere Informationen Wald und Wasser. Kinder fin­ onsverein Thüringer Schiefer­ www.lehesten.de zum Schieferpfad den hier einen Kletterspielplatz bergbau e. V. (2015) erhalten Sie im: und einen Matschplatz. ISBN: 978-3-934 306-03-5 Schieferpark Gäste GmbH Staatsbruch 1 Naturpark-Haus Wir freuen uns auf Ihren Beide Broschüren erhalten Sie 07349 Lehesten in Leutenberg Besuch! in den Tourist-Infos der Schie­ Tel. 036653 26050 Geopark-Information ferpfadregion oder bestellen www.schieferpark.de Wurzbacher Straße 16 diese im Naturpark-Haus O7338 Leutenberg Leutenberg. Tel. 036734 23090 Fax 036734 23099 poststelle.schiefergebirge@ nnl.thueringen.de www.thueringer-schiefergebirge- obere-saale.de

Im Naturpark-Haus finden Sie drei Ausstellungen. Die Na­ Geologische turpark-Ausstellung informiert Wan­de­rung am Schieferpfad über Naturschönheiten und Wasserspielplatz und NaturParkWelten am Naturpark-Haus

52 53 Der über Jahrhunderte betriebene Abbau des Dachschiefers aus den riesigen Schieferlagerstätten der geologischen Schichtenfolgen des Karbon und Devon hat den Charakter des Geoparks entscheidend geprägt. Der Schieferpfad am Grünen Band verbindet Schaubergwerke, Technische Denkmale und Museen, die in den historischen Abbaugebieten entstanden. Er informiert den Wanderer auf unterhaltsame Weise über die Geschichte des Bergbaus und führt ihn zu atemberaubenden Aussichten in die Kultur- landschaft des Thüringer Schiefergebirges und des Frankenwaldes.

Impressum Herausgeber: Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale Wurzbacher Str. 16, 07338 Leutenberg Tel. 036734 23090, Fax 036734 23099 E-Mail: [email protected] www.thüringer-schiefergebirge-obere-saale.de Texte: ppb Dr. Mann, Planungs- und Projektbüro, REUTERTEXT, Susen Reuter Fotos: Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Beate Graumann (S. 1, 2, 3, 6, 13, 31, 22, 23, 25, 27, 42, 45, 46, 48, 52, 53, 54); VG Schiefergebirge, Katrin Michel (S. 17, 18, 25, 29, 30, 31, 32, 33, 38, 39, 46, 49); ppb Dr. Mann (S. 7, 14, 15, 16, 20, 24, 26, 35, 47); Thüringer Landesbergamt, Jürgen Thiel (S. 36/37); Gemeinde Probst­ zella, Anja Scheidig (S. 18, 45); Stadt Gräfenthal, Karen Fiebig (S. 45); Frank Putzmann (S. 5, 21, 24, 26, 28); Kevin Fischer (S. 4, 22); Schiefermuseum Ludwigsstadt, S. Scheidig (S. 39, 40), M. Weber (S. 43); Dieter Nagel (S. 17); Eberhard Drößler (S. 33); Martin Weber (S. 23); Thomas Filip (S. 26), Henry Bechtoldt (S. 46); Brita Graumann (S. 1), Werner Böttcher (S. 34) Karten: Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation (14/WM-00698/2010), Bearbeitung: ppb Dr. Mann, SDC Satz+Druck Centrum Saalfeld GmbH Geolog. Übersicht: ppb Dr. Mann Naturpark-Karte: Kuse-Design Gesamtherstellung: SDC Satz+Druck Centrum Saalfeld GmbH Auflage: 10.000 Stück (gedruckt auf FSC®-zertifiziertes Papier)