Samtgemeinde

49. Änderung Flächennutzungsplan

Gemeinde

Beglaubigte Planabschrift

Danndorf

Änderungsbereich Luftbild: Google Earth Luftbild: Google

Schütz Planungsbüro Braunschweig Samtgemeinde Velpke 49. Änderung Flächennutzungsplan Verfahrensleiste

RECHTSGRUNDLAGEN

Das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808), in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11. 2017 (BGBl. I S. 3634)

Die Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I S.132), zuletzt geändert durch Gesetz vom 04.05.2017 (BGBl. I S.1057, in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. No- vember 2017 (BGBl. I S. 3786).

Die Planzeichenverordnung 1990 - (PlanzV 90) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58). Zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057)

PRÄAMBEL - AUSFERTIGUNG Auf Grund des § 1 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) i.V.m. § 58 Abs. 2 Nr. 2 des Nieders. Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) hat der Rat der Samtgemeinde Velpke die 49. Ände- rung des Flächennutzungsplanes bestehend aus der Planzeichnung (1 Blatt) beschlossen.

Velpke, den 04.12.2020 gez. Fricke Der Samtgemeindebürgermeister L.S.

VERFAHRENSVERMERKE

Aufstellungsbeschluss Der Samtgemeindeausschuss Velpke hat in seiner Sitzung am 01.03.2016 die Aufstellung der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss ist gemäß § 2 Abs. 1 BauGB am 19.11.2018 ortsüblich bekannt gemacht worden.

Velpke, den 04.12.2020 gez. Fricke Der Samtgemeindebürgermeister

Planunterlage Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte Maßstab 1 : 5000 Landkreis: , Gemeinde: Velpke, Gemarkung: Danndorf Herausgegeben vom Katasteramt Helmstedt Die Vervielfältigung ist nur für eigene, nichtgewerbliche Zwecke gestattet (§ 5 Abs.3 § 9 Abs.1 Nr.2 Nds. Vermessungsgesetz vom 01.02.2003, Nds GVBl. 1/2003, S. 5).

Planverfasser Der Entwurf der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde ausgearbeitet von: Schütz Planungsbüro Am Hohen Felde 11 38104 Braunschweig

Braunschweig, den 02.12.2020 gez. Schütz Planverfasser

Schütz Planungsbüro Braunschweig

Samtgemeinde Velpke 49. Änderung Flächennutzungsplan Verfahrensleiste

Öffentliche Auslegung Der Samtgemeindeausschuss Velpke hat in seiner Sitzung am 22.09.2020 dem Entwurf der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes nebst Begründung zugestimmt und seine öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wur- den am 29.09.2020 ortsüblich bekannt gemacht. Der Entwurf der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes nebst Begründung hat vom 05.10.2020 bis 06.11.2020 gemäß § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich ausgelegen.

Velpke, den 04.12.2020 gez. Fricke Der Samtgemeindebürgermeister

Feststellungsbeschluss Der Rat der Samtgemeinde Velpke hat nach Prüfung der Bedenken und Anregungen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes nebst Begründung in seiner Sit- zung am 01.12.2020 beschlossen.

Velpke, den 04.12.2020 gez. Fricke Der Samtgemeindebürgermeister L.S.

Genehmigung Die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes ist mit Verfügung vom heutigen Tage unter Auflage (AZ.: 63/61 20/54104-Änd.49) gemäß § 6 BauGB genehmigt.

Helmstedt, den 24.02.2021 gez. Siegert Landkreis Helmstedt - Der Landrat- L.S. Vorstand Bau und Umwelt

Bekanntmachung und Inkrafttreten Die Erteilung der Genehmigung der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes ist am ______gem. § 6 (5) BauGB im Amtsblatt Nr. __ für den Landkreis Helmstedt bekannt gemacht worden. Die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes ist damit am ______wirksam geworden.

Velpke, den ______Der Samtgemeindebürgermeister

Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften Innerhalb eines Jahres nach Wirksamwerden der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes sind die Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften sowie Mängel des Abwägungsvorganges beim Zustandekommen der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes nicht geltend gemacht wor- den.

Velpke, den ______Der Samtgemeindebürgermeister

Schütz Planungsbüro Braunschweig

PLANZEICHENERKLÄRUNG PlanzV 90

Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 und Nr. 6 BauGB, §§1-11 BauNVO)

WA Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO)

Samtgemeinde Velpke Maß der baulichenGemeinde Nutzung Danndorf(§ 9 (1) Nr.1 BauGB, § 16 BauNVO) 49. Änderung Flächennutzungsplan0,3 Grundflächenzahl Synopse: Wirksame Fassung / Neue DarstellungI Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß

Baugrenzen (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 23 BauNVO) Baugrenze

o offene Bauweise

(§ 9 (1) Nr. 11 BauGB) Verkehrsflächen Straßenverkehrsflächen

Straßenbegrenzungslinie Bereich ohne Ein- und Ausfahrt

Flächen für Versorgungsanlagen (§ 9 (1) Nr. 12 BauGB)

Zweckbestimmung: Netzstation

Flächen für Maßnahmen zum Schutz von Landschaft (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB)

ÄnderungsbereichFlächen für Ausgleichsmaßnahmen (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB) Bisherige Darstellung: PLANZEICHENERKLÄRUNGFlächen zum Anpflanzen PlanzV v. Bäumen 90 und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 Landw. Fläche § 5 Abs. 2 Nr. 9 BauGB M 1:5000 ArtSonstige der baulichen Planzeichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 und Nr. 6 BauGB, §§1-11 BauNVO) © 2018 RGB WA GrenzenAllgemeineGrenze der desWohngebiete Geltungsbereiche räuml. (§ 4 BauNVO)des Bebauungsplanes (§ 9 (7) BauGB) Geltungsbereichs Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, § 16 BauNVO)

Wirksame Fassung 0,3 Grundflächenzahl

I Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß

Baugrenzen (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 23 BauNVO) Baugrenze

o offene Bauweise

Verkehrsflächen (§ 9 (1) Nr. 11 BauGB)

Straßenverkehrsflächen

Straßenbegrenzungslinie Bereich ohne Ein- und Ausfahrt

Flächen für Versorgungsanlagen (§ 9 (1) Nr. 12 BauGB) S Nahversorger Zweckbestimmung: Netzstation

Flächen für Maßnahmen zum Schutz von Landschaft (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB)

ÄnderungsbereichFlächen für Ausgleichsmaßnahmen (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB) Neue Darstellung: Flächen zum Anpflanzen v. Bäumen und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 S Sonderbaufläche Nah- § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB M 1:5000 Sonstigeversorger Planzeichen§ 1 Abs. 1 Nr. 4 BauNVO © 2018 RGB GrenzenGrenze der des Geltungsbereiche räuml. des Bebauungsplanes (§ 9 (7) BauGB) Geltungsbereichs

49. Änderung Flächennutzungsplan (Neuplanung)

Schütz Planungsbüro Braunschweig Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Samtgemeinde Velpke Begründung zur 49. Flächennutzungsplanänderung

Inhaltsverzeichnis Seite 0. Vorbemerkung 3 1. Anlass und Ziel der Planung 3 1. Geltungsbereich 3 2. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 6 2.1 Landes-Raumordnungsprogramm 6 2.2 Regionales Raumordnungsprogramm 8 3. Darstellung, Erläuterung und Inhalt der 49. Flächennutzungsplanänderung 10 3.1 Allgemein 10 3.2 Rechtsgrundlagen 10 3.3 Plangrundlage 10 3.4 Lage, Größe und Nutzung 10 3.5 Zeichnerische Darstellung 11 3.6 Erläuterung 11 4. Technische Infrastruktur der Änderung des Flächennutzungsplanes 12 4.1 Verkehrliche Erschließung 12 4.2 ÖPNV 13 4.3 Ver- und Entsorgung 13 5. Auswirkungen der Änderung des Flächennutzungsplanes 14 5.1 Auswirkungsanalyse 14 5.2 Belange des Immissionsschutzes 22 5.3 Eingriffsregelung 23 5.4 Landschaftsschutzgebiet 23 5.5 Finanzielle Auswirkungen 23 6. Baugrundverhältnisse 24 7. Umweltbericht 24 8. Hinweise aus der Sicht der Träger öffentlicher Belange 24 9. Bauleitplan Abwägung 26 10. Verfahrensvermerk 27 11. Anhang

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 2 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

0. Vorbemerkung

Im Zuge der Aufstellung der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung ist es mehrfach zum Wechsel der beauftragten Planungsbüros gekommen. Ursprünglich wurde das Planungsbüro Lauterbach aus Hameln beauftragt. Auf der Grundlage des ersten Vorentwurfes wurde Ende 2018 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB und die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentl. Belange gemäß § 4 (1) BauGB durchgeführt. Die weitere Bearbeitung der Planunterlagen wurde vom Büro Thomas Jansen Ortsplaner aus Blumental/Mark übernommen. Der überarbeitete Vorentwurf des Büro Jansen war Grundlage der erneuten frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Mit der Durchführung der erneuten frühzeitigen Beteiligungsverfahren und der weiteren Ausarbeitung der Planunterlagen wurde das Planungsbüro Schütz aus Braunschweig durch den Vorhabenträger beauftragt. Bei der Überarbeitung der Planunterlagen wurden entsprechend dem Planungsprozess die Ausarbeitungen und Unterlagen der vorher beauftragten Büros teilweise übernommen bzw. geändert und in die Planzeichnungen und die Begründungstexte eingebunden. Die Begründung wurde grundlegend überarbeitet und neu gegliedert. Eine aufwendige Kennzeichnung der individuellen Planungsbeiträge der unterschiedlichen Autoren würde dem Sinn und der üblichen Praxis eines Bauleitplans widersprechen und nicht der Übersicht und Lesbarkeit dienen. Um die urheberrechtliche Kennzeichnung zu berücksichtigen, sind bei der Samtgemeinde Velpke Planunterlagen abrufbar, die eine Zuordnung der ursprünglichen Beiträge der beiden zunächst beauftragten Planungsbüros ermöglichen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 3 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

1. Anlass und Ziele der Planung Anlass zur Aufstellung der 49. Flächennutzungsplanänderung ist das Vorhaben zur Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittel-Nahversorgers in der Gemeinde Danndorf. Die Flächennutzungsplanänderung ist erforderlich, um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 und 3 BauGB zu entsprechen und die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahversorgung“ im Parallelverfahren zu schaffen. Der Flächennutzungsplan hat gemäß Baugesetzbuch (BauGB) die Aufgabe, „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung zu gewährleisten und dazu beizutragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern sowie die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln“. Er ist somit ein umfassender räumlicher Entwicklungsplan, der nach § 5 BauGB die Grundzüge der Art der Bodennutzung, die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergibt, flächendeckend für das ganze Gebiet der Samtgemeinde steuert. Die Entwicklungsziele sind auf eine mittel- bis langfristige Verwirklichung ausgelegt und werden meist in Zeitabständen von 10 bis 15 Jahren durch Neufassungen des Flächennutzungsplanes aktualisiert. Neben den Neuaufstellungen erfordern geänderte Rahmenbedingungen und Nutzungsansprüche einen ständigen, kurzfristig umzusetzenden Anpassungsprozess der Planungsinhalte. Die neuen Zielvorstellungen der Planinhalte werden in der `Planungs-Praxis´ durch Änderungen von Teilflächen des Flächennutzungsplanes berücksichtigt und häufig in Verbindung mit einem Bebauungsplan im Parallelverfahren aufgestellt. Die Samtgemeinde Velpke bildet den nördlichen Teil des Landreises Helmstedt, sie liegt zwischen dem Mittelzentrum Helmstedt im Süden und dem Oberzentrum im Nordwesten. Östlich des Samtgemeindegebietes verläuft die Landesgrenze zu Sachsen- Anhalt mit dem Landkreis Börde.

LK Börde

Gemeinde Danndorf

Wolfsburg SG Velpke

LK Helmstedt Quelle:Wikipedia

Kommunale Gliederung

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 4 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Das Gebiet der Samtgemeinde Velpke hat eine Fläche von rund 120 km². Zur Samtgemeinde gehören die Mitgliedsgemeinden , Danndorf, Grafhorst, Groß Twülpstedt und Velpke. Sitz der Samtgemeindeverwaltung ist Velpke. Insgesamt leben rund 12.700 Menschen in den 16 Ortsteilen und Siedlungen der Samtgemeinde. In der Samtgemeinde Velpke hat, entsprechend der landes- und regionalplanerischen Zuordnung, die Ortschaft Velpke die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Insbesondere Velpkes räumliche Nähe zum Oberzentrum Wolfsburg mit der Volkswagen AG als bedeutenden Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor in der Region und das Angebot an oberzentralen Versorgungseinrichtungen haben zur starken räumlichen Verknüpfung und Ausbildung der Siedlungsachse Wolfsburg - Danndorf - Velpke geführt.

Danndorf 10 km 2,5 km 5,0 km Grundzentrum Velpke Kartenausschnitt: www.unser-stadtplan.de

Räumliche Lage Die benachbarten, zentralen Orte mit ihren übergeordneten infrastrukturellen Versor- gungsangeboten sind über das bestehende Netz der Landes- und Bundesstraßen erreichbar. Das Oberzentrum Wolfsburg lieg in 10 km Entfernung. Die Entfernung zum Mittelzentrum Helmstedt mit dem Verwaltungssitz des Landkreises beträgt 25 km. Das Grundzentrum Velpke verfügt im Bereich der Nahversorgung über eine gesicherte Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben mit leistungsfähigen Strukturen. Außerhalb des Grundzentrums sind in den Ortsteilen der Samtgemeinde keine nennenswerten, weiteren Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf vorhanden. Dabei ist die Versorgung mit Lebensmitteln und Drogeriewaren nicht nur eine zentralörtliche Angelegenheit, sondern in hohem Maße auch Aufgabe von Standorten außerhalb der Zentralen Orte. Neue Einzelhandelsgroßprojekte für die Nahversorgung sind unter bestimmten landesplanerischen Voraussetzungen auch außerhalb der zentralen Orte zulässig. Daher wird die vom Vorhabenträger NORMA initiierte Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittel-Nahversorgers in der Mitgliedsgemeinde Danndorf als Verbesserung der wohnortbezogenen Nahversorgung gesehen und von den Einwohnern und der örtlichen Politik begrüßt. Die Gemeinde Danndorf liegt im Nordwesten des Samtgemeindegebietes inmitten einer vielfältigen Wald-, und Seenlandschaft, am Rande des Drömlings. Der Ort wurde schon 1150 als Danthorpe urkundlich erwähnt. Die ursprüngliche Siedlung entstand wohl durch

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 5 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Torfabbau im Drömling und Landwirtschaft. Davon zeugen noch heute die erhaltenen Höfe im Altdorf. Danndorf hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Wohnort entwickelt. Baugebiete sind überwiegend im Südosten der Ortslage entstanden. Mit rund 2.500 Einwohnern ist Danndorf nach Velpke die einwohnerstärkste Ortschaft in der Samtgemeinde.

Danndorf

Schule

Kita Kulturtreff Gemeinde

Altdorf

Änderungsbereich Luftbild: Google Earth Luftbild: Google Lage des Plangebietes Als öffentliche Einrichtungen sind eine Kindertagesstätte mit 120 Plätzen und eine Grundschule vorhanden. Danndorf wird geprägt durch ein reges Vereinsleben. 21 Vereine und Verbände gestalten das gemeinschaftliche Dorfleben und die Entwicklung des Ortes. Die verkehrliche Infrastruktur der inner- und überörtlichen Straßen wird durch eine gute Busanbindung nach Velpke, Wolfsburg und Helmstedt ergänzt.

2. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 2.1 Landes-Raumordnungsprogramm Das Landes-Raumordnungsprogramm ist der Raumordnungsplan für das Land Niedersachsen. Das Landes-Raumordnungsprogramm in der jetzigen Fassung basiert auf einer Verordnung aus dem Jahre 1994. Es wurde seitdem mehrfach aktualisiert, im Jahr 2007/2008 grundlegend novelliert. Die aktuelle Fassung der LROP-Änderungsverordnung, das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 ist am 17.02.2017 in Kraft getreten. Wesentliches Anliegen der Landesplanung ist die Herstellung und Sicherung gleichwertiger und gesunder Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen. Dafür erarbeitet sie das Landes-Raumordnungsprogramm sowie weitere Konzepte und Pläne und koordiniert raumbedeutsame (Fach-) Planungen und Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, d.h. in Richtung einer sozial, ökologisch und ökonomisch verträglichen Raumnutzung.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 6 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Mit verbindlichen Aussagen zu raumbedeutsamen Nutzungen (Siedlung, Verkehrswege, Rohstoffgewinnung u.a.) und deren Entwicklungen dient das Landes- Raumordnungsprogramm dazu, die oftmals widerstreitenden wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Interessen an den Raum aufeinander abzustimmen. Es stellt so die planerische Konzeption für eine zukunftsfähige Landesentwicklung dar. Das LROP umfasst eine sog. „Beschreibende Darstellung“ mit textlichen Festlegungen und eine „Zeichnerische Darstellung“. Die beschreibende Darstellung des Programms ist in vier Abschnitte gliedert: Abschnitt 1 enthält die Ziele und Grundsätze zur Entwicklung des Landes und seiner Teilräume, zur Einbindung des Landes in die norddeutsche und europäische Entwicklung, zur Entwicklung der Räume in den Verflechtungsbereichen Bremen / Niedersachsen und zur integrierten Entwicklung der Küste, der Inseln und des Meeres. Abschnitt 2 trifft Regelungen zur Entwicklung der Siedlungs- und Versorgungsstrukturen insbesondere zu den Themenbereichen Siedlungsentwicklung, Standortfunktionen, Entwicklung der Zentralen Orte (Ober- und Mittelzentren) und Entwicklung der Versorgungsstrukturen. Abschnitt 3 trifft Regelungen zur Entwicklung der Freiraumstrukturen und Freiraumnutzungen insbesondere zu den Themenbereichen Natur und Landschaft, Landwirtschaft / Forstwirtschaft / Fischerei, Erholung, Rohstoffgewinnung und Wassermanagement. Abschnitt 4 trifft Regelungen zur Entwicklung der technischen Infrastruktur und zu raumstrukturellen Standortpotenzialen mit Zielen und Grundsätzen der Raumordnung zu Mobilität / Verkehr / Logistik, Energieversorgung, See- und Binnenhäfen sowie hafenorientierte Anlagen, zu Altlasten und zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Laut Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2017) liegt die Samtgemeinde Velpke und damit auch die Mitgliedsgemeinde Danndorf in einer ländlichen Region. Die landesplanerische Zielsetzung ist hier die Durchführung von Maßnahmen, die dazu beitragen, diese Räume so zu entwickeln, dass eine ausgewogene Raumstruktur des Landes erreicht wird.

LROP-Regelungen zur Steuerung von Einzelhandelsgroßprojekte Hinsichtlich der Steuerung des großflächigen Einzelhandels sind in Niedersachsen die Ziele und Grundsätze des Landes-Raumordnungsprogramms 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 01 bis 10 zu beachten. Um die Auswirkungen des großflächigen Lebensmittel-Nahversorger auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu beurteilen, wurde eine Auswirkungsanalyse1 zur geplanten Ansiedlung des geplanten NORMA Lebensmittelmarktes erstellt. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind. Das gutachterliche Ergebnis zu den Auswirkungen des großflächigen Lebensmittel- Nahversorgers auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung wird ausführlich im Kapitel 5.1 Auswirkungsanalyse dargelegt.

1 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittel- markt in der Gemeinde Danndorf - BBE Handelsberatung GmbH Hamburg - 07.08.2018

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 7 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

2.2 Regionales Raumordnungsprogramm Aufgabe der Regionalplanung ist es, übergeordnete, überörtliche und zusammenfassende Pläne oder Programme aufzustellen und fortzuschreiben, sowie alle raumbedeutsamen Planungen aufeinander abzustimmen. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit der auf das Verbandsgebiet bezogenen Planung entsprechend den ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und sonstigen infrastrukturellen Erfordernissen. Dies gilt z.B. gleichermaßen für das Regionale Raumordnungsprogramm wie für andere gemeinde-übergreifende Vorhaben wie regionale Verkehrsprojekte, Freiraumschutz und Entwicklung oder Standortkonzepte für eine regional verträgliche Windenergienutzung. Im Interesse einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt- und Regionalentwicklung werden die unterschiedlichen öffentlichen Ansprüche an den Raum durch die Regionalplanung abgewogen und in nachfolgende Planverfahren als Rahmensetzung eingebracht. Hier ist insbesondere die gemeindliche Bauleitplanung (Bebauungs- und Flächennutzungspläne) berührt. Die Oberzentren in Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg bilden - mit dem sie umgebenden Umland und dem strukturell eng verflochtenen Mittelzentrum in olfenbüttelW - einen international ausgerichteten Wirtschaftsraum mit ausgeprägter Bevölkerungs-, Wissenschafts- und Arbeitsmarktkonzentration, der durch den Verbund gestärkt werden soll. Die engen Verflechtungen dienen der gegenseitigen Ergänzung und sollen für eine Stärkung der Standortstrukturen genutzt werden. Dem Regionalverband Großraum Braunschweig wird als zuständigem Träger der Regionalplanung die Aufgabe übertragen, durch Abstimmung einen Ausgleich der Entwicklungsvorstellungen herbeizuführen. Das RROP gliedert sich in vier Bestandteile: Beschreibende und zeichnerische Darstel- lung, die Begründung und den Umweltbericht. Die Beschreibende Darstellung umfasst Leitbilder als übergeordneten Rahmen für die räumliche Entwicklung sowie Grundsätze und Ziele. Die Ziele sind von den Behörden ver- bindlich zu beachten, die Grundsätze sind in Entscheidungen einzubeziehen, können aber nach eigenem fachlichen Ermessen abgewogen werden. Die Zeichnerische Darstellung legt die vielfältigen Raumnutzungen und -funktionen für Siedlungen und Freiräume in einem Plan fest und weist Vorbehaltsgebiete für großflä- chige Nutzungen wie zum Beispiel Erholung oder Landwirtschaft aus, die langfristig zu sichern und zu entwickeln sind. In Vorbehaltsgebieten ist bei allen Planungen und Nut- zungen auf die festgelegten Belange Rücksicht zu nehmen. Daneben sind für besonders wichtige oder schutzbedürftige Belange Vorranggebiete festgelegt, wie beispielsweise für Natur und Landschaft. In diesen haben die festgelegten Nutzungen Vorrang vor jeder anderen Inanspruchnahme.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 8 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Platzhalter Fotos Lage Änderungsbereich

Auschnitt RROP 2008 Der Ausschnitt aus der Zeichnerischen Darstellung des RROP 2008 verdeutlicht, wie eng die Ortslage von Danndorf durch raumordnerische Belange `eingeschnürt´ wird. Für den Änderungsbereich sind Vorbehaltsgebiete `Natur und Landschaft´ sowie `Land- wirtschaft´ festgelegt. Vorbehaltsgebiet `Natur und Landschaft´ sind Gebiete und Landschaftsbestandteile, die aufgrund ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit oder als Pufferzonen und Vernetzungsbe- reiche eine besondere Bedeutung für den Naturhaushalt, das Landschaftsbild und die Er- holung haben. Alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen so abgestimmt werden, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden. Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft sind Gebiete zum Schutz einer nachhaltigen Landbewirtschaftung, die einen mittleren bis hohen Ertragspotenzial aufwei- sen. Alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen so abgestimmt werden, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beein- trächtigt werden. Den mit den Vorbehaltsgebieten verbundenen Belangen wird bei der Abwägung mit den konkurrierenden Belangen der wohnortbezogenen Nahversorgung von Danndorf ein geringeres Gewicht beigemessen. Alternative Standorte, die den Ansprüchen eines Nah- versorgers entsprechen, sind nicht erkennbar. Die kleine Fläche des Änderungsbereichs ist in Relation zu den weiträumig festgelegten Vorbehaltsgebieten von untergeordneter Bedeutung. Eine grundsätzliche Beeinträchtigung der raumordnerischen Ziele wird durch das geplante Vorhaben nicht verursacht.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 9 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

3. Darstellung, Erläuterung und Inhalt der 49. Flächennutzungsplanänderung

3.1 Allgemein Ein Flächennutzungsplan ist eine grafische Plandarstellung, in der gem. § 5 BauGB für das ganze Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen dargestellt wird. Der Flächennutzungsplan gibt in groben Zügen Auskunft über Bauflächen und Baugebiete sowie Verkehrsflächen und Grünanlagen. Er soll sich auf die Grundzüge der beabsichtigten Bodennutzung beschränken. Der Flächennutzungsplan entfaltet gegenüber den Bürgern kein unmittelbare rechtliche Wirkungen. Baurechte aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes lssen sich nicht herleiten. Eine mittelbare Betroffenheit ergibt sich aus dem Entwicklungsgebot für Bebauungspläne, die die gegenüber allen Bürgern rechtsverbindlichen Festsetzungen enthalten, sie müssen aus den Darstellungen des Flächennutzungsplans entwickelt sein.

3.2 Rechtsgrundlagen

Der Flächennutzungsplan basiert auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen: • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. l S. 3634), in Kraft getreten am 03.11.2017, zuletzt geändert am 05.01.2018 durch Artikel 2 aufgrund des Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBI. I S. 2193). • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. l S. 3786), in Kraft getreten am 21.11.2017. • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991, S.58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (GVBl.I S. 1057).

3.3 Plangrundlagen Der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes liegt der Inhalt der wirksamen Urfassung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Velpke in der Bekanntmachung vom 26.06.1977 sowie dessen wirksamen Änderungen zugrunde. Die Darstellung einer „Sonderbaufläche Einzelhandel“ die 2005 mit der 33. Änderung des Flächennutzungsplanes für eine Fläche auf der gegenüberliegenden Seite der Landesstraße 647 eingeführt worden war, ist mittlerweile aufgegeben worden (59. Ände- rung durch Berichtigung vom 29.01.2020) und ist nun als Wohnbaufläche ausgewiesen worden.

3.4 Lage, Größe und Nutzung Das Änderungsgebiet liegt im Süden von Danndorf, südwestlich der Landesstraße L 647 und erfasst eine ca. 1.0 ha große Fläche. Der wirksame Flächennutzungsplan stellt für den Änderungsbereich Flächen für die Landwirtschaft dar. In der Nachbarschaft zum Geltungsbereich der Flächennutzungsplanänderung liegen „Gemischte Bauflächen“ im Nordwesten, die L 647 im Nordosten sowie landwirtschaftliche Nutzflächen im Westen und Süden.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 10 PLANZEICHENERKLÄRUNG PlanzV 90

Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 und Nr. 6 BauGB, §§1-11 BauNVO)

WA Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO)

Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, § 16 BauNVO)

Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan 0,3 GrundflächenzahlBegründung

I Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß 3.5 Zeichnerische Darstellung Baugrenzen (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 23 BauNVO) Baugrenze

o offene Bauweise

Verkehrsflächen (§ 9 (1) Nr. 11 BauGB)

Straßenverkehrsflächen

Straßenbegrenzungslinie Bereich ohne Ein- und Ausfahrt

Flächen für Versorgungsanlagen (§ 9 (1) Nr. 12 BauGB) S Nahversorger Zweckbestimmung: Netzstation

Flächen für Maßnahmen zum Schutz von Landschaft (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB)

ÄnderungsbereichFlächen für Ausgleichsmaßnahmen (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB) Neue Darstellung: Flächen zum Anpflanzen v. Bäumen und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 S Sonderbaufläche Nah- § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB M 1:5000 Sonstigeversorger Planzeichen§ 1 Abs. 1 Nr. 4 BauNVO © 2018 RGB GrenzenGrenze der des Geltungsbereiche räuml. des Bebauungsplanes (§ 9 (7) BauGB) Geltungsbereichs

49. Änderung Flächennutzungsplan (Neuplanung) Für den Geltungsbereich der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird die bisherige Darstellung `Landwirtschaftliche Fläche´ geändert und nunmehr als `Sonderbaufläche Nahversorger´ ausgewiesen.

3.6 Erläuterung

Gem. § 11 (3) BauNVO sind großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können, außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig. Auswirkungen sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich des großflächigen Einzelhandelsbetriebes, auf die Entwicklung zentraler ersorgungsbereicheV in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Eine Großflächigkeit ist in der Regel anzunehmen, wenn die Geschossfläche 1.200 m2 überschreitet. Dabei sind in Bezug auf die Auswirkungen insbesondere die Gliederung und Größe der Gemeinde und ihrer Ortsteile, die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung und das Warenangebot des Betriebs zu berücksichtigen. Zur Beurteilung der genannten Auswirkungen wurden ergänzend zur vorliegenden Flächennutzungsplanänderung und zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan `Sondergebiet Nahversorger´, der im Parallelverfahren von der Gemeinde Danndorf aufgestellt wird, Gutachten und Untersuchungen angefertigt. Die vorliegenden Expertisen zu den Themen Verkehr, Immissionsschutz, Arten- und Umweltschutz stellen in ihren Beurteilungen fest, dass dem Vorhaben keine wesentlichen Belange entgegen stehen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 11 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Die raumordnerische Zulässigkeit des wohnortbezogenen, nicht raumbedeut- samen Nahversorger an diesem Standort in Danndorf ergibt sich aus dem Landesraumordnungsprogrammes (LROP 2017, 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels). Die Erläuterungen zum Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 führen dazu folgendes aus: Keine Einzelhandelsgroßprojekte sind Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung. Sie befinden sich auch in Siedlungsgebieten außerhalb der Zentralen Orte, sind Wohngebieten räumlich funktional direkt zugeordnet und dienen überwiegend der Versorgung im fußläufigen Nahbereich, auch für die in der Mobilität eingeschränkten Bevölkerungsgruppen. Zur Sicherstellung, dass keine wesentlichen Auswirkungen auf die Funktion und Leistungsfähigkeit der Zentralen Orte sowie die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung gemäß § 11 Abs. 3 BauNVO zu erwarten sind, sind die Voraussetzungen, unter denen ein Vorhaben als Betrieb der wohnortbezogenen Nahversorgung angesehen werden kann, eng zu fassen. Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung sind nur solche, die nachweislich einen überwiegend fußläufigen Einzugsbereich aufweisen. Zur Bestimmung der fußläufigen Erreichbarkeit ist eine maximale Gehzeit von 10 Minuten zugrunde zu legen, dies entspricht einer Entfernung von 700 bis maximal 1.000 m. Ein überwiegend fußläufiger Einzugsbereich liegt vor, wenn der Vorhabenumsatz zu mehr als 50 % mit Kaufkraft aus dem fußläufig erreichbaren Umfeld des Betriebes erzielt wird. Als Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung können nur solche gelten, die auf mindestens 90 % der Verkaufsfläche nahversorgungsrelevante Sortimente anbieten. Dies sind die periodischen Sortimente im Sinne von Ziffer 03 Satz 7 (vor allem Lebensmittel und Drogeriewaren); aperiodische Sortimente fallen nicht hierunter. Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung dürfen die Schwelle der Großflächigkeit von 800 m² Verkaufsfläche im Einzelfall auch überschreiten. Für Betriebe, die diese genannten Voraussetzungen erfüllen und somit Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung darstellen, wird generalisierend angenommen, dass sie keine raumbedeutsamen Auswirkungen haben. In der Auswirkunkungsanalyse werden entsprechende Nachweise zur Einstufung des Einzelhandelsgroßprojekte als Betrieb zur wohnortbezogenen Nahversorgung geführt (s.a. Kapitel 5.1). Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung erfolgen differenzierte Festsetzungen zu den zulässigen Verkaufsflächen und Sortimenten. Mit der Aufstellung der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird auch das Entwicklungsgebot gem. § 8 (2) BauGB für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahversorger“ im Parallelverfahren gemäß § 8 (3) BauGB berücksichtigt. Im Flächennutzungsplan als vorbereitenden Bauleitplan werden entsprechend der üblichen Praxis nur die `Grundzüge der Bodennutzung´ dargestellt, die auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung im Bebauungsplan konkretisiert werden. Alternative Standorte in städtebaulich integrierter Lage zur Berücksichtigung der Belange der vorrangigen Innenentwicklung sind im Nahbereich des Plangebietes in der erforderliche Größe nicht vorhanden bzw. derzeit nicht verfügbar. Zudem bietet das vorgesehene Grundstück insbesondere aufgrund der sehr guten verkehrlichen Anbindung eine wesentliche Voraussetzung für das geplante Vorhaben. Bei der Standortwahl sind neben den üblichen Anforderungen an ein geeignetes Grundstück (z. B. Größe, Zuschnitt und Verfügbarkeit und Erreichbarkeit) insbesondere die städtebaulichen Kriterien nach § 1 Absatz 7 BauGB in Abwägung zu stellen. Für die vorliegende Standortentscheidung sind insbesondere maßgebend:

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• die Sicherstellung einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung, • allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, • die Belange des Umweltschutzes. Der Standort hat sich aufgrund der vorstehenden bauleitplanerischen Zielsetzungen für die Ausweisung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Nahversorgung“ als besonders geeignet erwiesen, da sinnvolle alternative Flächen für das Vorhaben nicht vorliegen.

4. Technische Infrastruktur der Änderung des Flächennutzungsplanes

4.1 Verkehrliche Erschließung

Die Verkehrserschließung des Nahversorgers erfolgt über die nordöstlich am Plangebiet verlaufende „Hauptstraße“ in Höhe des Tränkenwegs. Zur Bewertung der bestehenden und der zu erwartenden Verkehrssituation liegt eine Verkehrsuntersuchung vor 2. Die Untersuchung bewertet den Abschnitt der Landesstraße im Bereich des Plangebietes im Status Quo 2017 und im Prognosejahr 2030.

Im Zuge der Verkehrsanbindung werden auf der Landesstraße zwei neue Linksabbiegespuren angelegt, eine Abbiegespur von Südosten kommend in Richtung Discounter und eine zweite von Nordwesten in den „Tränkenweg“. Zudem werden Gehwegverlängerungen und die Errichtung von Bushaltestellen vorgesehen. Um die Leistungsfähigkeit der Verkehrsflüsse zu gewährleisten ist die Steuerung über eine Ampelanlage erforderlich. Der vollsignalisierte Ausbau des Knotens einschließlich der Anlage von Fußgängerüberwegen in allen Armen und der Errichtung einer Querungshilfe bindet den geplanten Verbrauchermarkt lückenlos und sicher an die vorhandenen Verkehrsanlagen an. Im Rahmen des vorhabenbezogenen, verbindlichen Bebauungsplanes werden die mit dem zuständigen Straßenbaulastträger die Ausbauplanungen und die erforderliche Kreuzungsvereinbarung abgestimmt und festgelegt.

4.2 ÖPNV Die Buslinie 380 (Helmstedt - Wolfsburg) der Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG Braunschweig) verläuft über die L 647. Im Zuge der Neugestaltung des Kreuzungsbereiches „Hauptstraße - Tränkenweg“ ist die Errichtung neuer Haltestellen an der L 647 unmittelbar angrenzend an das Plangebiet vorgesehen.

4.3. Ver- und Entsorgung Im Straßenraum der „Hauptstraße“ (L 647) sind Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Schmutzwasser, Elektrizität, Wasser, Gas, Telekommunikation) vorhanden und können für die Erschließung des Plangebietes genutzt werden.

2 Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf“, Zacharias Verkehrsplanungen, Hannover, Stand August 2017

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Im Rahmen des Vollzuges des Bebauungsplanes sind vom Vorhabenträger mit den einzelnen Medienträgern für Strom, Erdgas, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser, Löschwasser einvernehmliche Abstimmungen zur technischen Aus- und Durchführung vorzunehmen.

Niederschlagswasser

Das auf den versiegelten Flächen anfallende Niederschlagswasser kann aufgrund der vorliegenden Bodenverhältnisse nicht im Plangebiet versickert werden. Im Nordwesten des Plangebietes ist ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Das eingeleitete Regenwasser kann dort gesammelt und zeitverzögert dem Vorfluter zugeleitet werden. Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgen auf der Grundlage von hydraulischen Berechnungen planungsrechtliche Festsetzungen zur Beseitigung des Niederschlagswasser.

Brandschutz

Die Anforderungen an den Brandschutz sind mit dem Brandschutzprüfer sowie mit Vertretern der örtlichen Feuerwehr abzustimmen. Die bereitzustellende Löschwassermenge soll über das Trinkwasser-Leitungsnetz bereitgestellt werden. Die Förderung von ausreichendem Löschwasser bzw. die Einhaltung sonstiger brandschutztechnischer Auflagen ist im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens nachzuweisen.

5. Auswirkungen der Änderung des Flächennutzungsplanes 5.1 Auswirkungsanalyse3 Beurteilung der landesplanerischen und raumordnerischen Belange Laut dem Regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig4,5 befinden sich sämtliche Lebensmittelmärkte der Samtgemeinde Velpke in der Mitgliedsgemeinde Velpke. In den übrigen Mitgliedsgemeinden sind keine Lebensmittelmärkte mehr vorhanden. Lediglich Bäcker, Kioske oder Drogeriemärkte in Bahrdorf und Danndorf können einen Teil der Grundversorgung übernehmen. Das Einzelhandelsentwicklungskonzept empfiehlt daher die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden zu verbessern. Dem Analysebericht ist hierzu folgendes zu entnehmen: „Die Planungen für die Ansiedlung von Nahversorgungseinzelhandel in der Gemeinde Danndorf sollte weiter verfolgt werden. Auch für die übrigen Mitgliedsgemeinden sollten Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahversorgungssituation gefunden werden“. Durch die vorliegende Bauleitplanung wird der gutachterlichen Empfehlung zur Stärkung des Einzelhandels gefolgt. Die geplante Einzelhandelseinrichtung bildet somit einen wichtigen Baustein in der Grundversorgung der Samtgemeinde Velpke. Die Kaufkraft 3 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf“, BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg, August 2018 4 Regionales Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008, Landkreis Helmstedt, CIMA Beratung + Management GmbH (2009), Lübeck. Fortschreibung 5 Regionales Einzelhandelskonzept (REHK) für den Großraum Braunschweig, Fortschreibung 2018, Stadt + Handel, Leipzig, 03.08.2018

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kann durch das geplante Vorhaben stärker vor Ort gebunden werden. Um einen detaillierten Überblick bzgl. möglicher ökonomischer und städtebaulicher Auswirkungen des geplanten Vorhabens zu erhalten, wurde durch die BBE Handelsberatung GmbH eine umfassende Auswirkungsanalyse erstellt.6 In der Samtgemeinde Velpke hat der Ort Velpke entsprechend seiner landes- und regionalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Danndorf übernimmt keine zentralörtlichen Funktionen. Da es derzeit keinen Lebensmittel- Einzelhandelsmarkt in der Gemeinde Danndorf gibt, konzentriert sich der geplante Lebensmittelmarkt auf die wohnortbezogene Nahversorgung vor Ort. Der Anbieter darf nach landesplanerischen Vorgaben die Verkaufsflächengrenze zur Großflächigkeit von 800 qm überschreiten, sofern nachgewiesen werden kann, dass es sich im vorliegenden Fall nicht um einen raumbedeutsamen Einzelhandelsbetrieb, sondern um eine wohngebietsbezogene Nahversorgung handelt. Dies konnte von Seiten der BBE Handelsberatung attestiert werden. Es ist darüber hinaus auch zu prüfen, ob von einer wettbewerbsüblichen Anpassung schädlichen Auswirkungen auf die wohnortbezogene Grundversorgung bzw. Funktionalität von zentralen Versorgungsbereichen in der Standortkommune sowie angrenzenden Gemeinden ausgehen können. Dies konnte im vorliegenden Gutachten ausgeschlossen werden: • Unterstellt man für den geplanten NORMA Lebensmitteldiscounter mit einer Verkaufsfläche von maximal rd.1.200 qm Verkaufsfläche eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd.3.500 Euro/qm Verkaufsfläche7 , was angesichts der überschaubaren Einwohnerplattform im perspektivischen Einzugsgebiet von knapp 12.700 Personen sowie der vorhandenen Wettbewerbsstrukturen in der Nachbargemeinde Velpke als ambitioniert (Worst-Case-Ansatz) zu bewerten ist, wird sich der Gesamtumsatz des NORMA-Marktes in einer Größenordnung von insgesamt rd. 4,2 Mio. Euro pro Jahr bewegen. Für die geplante Verlagerung des bereits ortsansässigen Bäckerei/Bistro mit einer Verkaufsfläche von rd. 200qm wird von Seiten der Gutachter eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd.5.000Eurojeqm Verkaufsfläche zu Grunde gelegt. Daraus resultiert ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 1,0 Mio.Euro. • Auf die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel entfallen für den geplanten NORMA- Markt rd. 3,50 Mio. Euro, auf den Bereich Drogeriewaren/Tiernahrung rd. 0,35 Mio. Euro und auf die aperiodischen Randsortimente (Non Food Sortimente) entfallen rd. 0,35 Mio. Euro. Bei den aperiodischen Randsortimenten (Non Food Sortimente) handelt es sich vornehmlich um die wöchentlich wechselnden Aktionswaren. Es ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen in diesem Angebotssegment unterhalb der Nachbarkeitsschwelle liegen. Damit liegt das umverteilungs-/auswirkungsrelevante Brutto-Umsatzvolumen des geplanten NORMA Lebensmittelmarktes inkl. Bäckerei/Bistro für die nahversorgungsrelevanten Sortimente in der Summe bei rd. 4,85 Mio. Euro. • Von dem im perspektivischen Einzugsgebiet verfügbaren Kaufkraftpotenzial (ca. 35,2 Mio. Euro) für nahversorgungsrelevante Sortimente wird das Vorhaben nach erfolgter Realisierung insgesamt voraussichtlich knapp 14 % binden können. Dabei 6 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf“, BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg, August 2018 7 Der Durchschnitt des NORMA-Filialnetzes im Bundesgebiet liegt bei rd. 3.500 €/qm (Quelle: Stati sta 2017)

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stellt sich die Marktdurchdringung im fußläufigen Einzugsbereich (Kerneinzugsgebiet) erwartungsgemäß stärker dar, als im erweiterten Einzugsgebiet (Zone II). • Für das nahversorgungsrelevante Kernsortiment (Nahrungs- und Genussmittel / Drogeriewaren) ist aller Voraussicht nach davon auszugehen, dass der geplante NORMA-Markt inkl. Bäckerei/Bistro im Kerneinzugsgebiet (Zone I: = fußläufiger Einzugsbereich) eine Marktabschöpfung in einer Bandbreite von rd. 37 bis 39% erreichen kann. Dies ist in erster Linie damit zu begründen, dass derzeit kein standortadäquates Lebensmittelangebot in der Gemeinde Danndorf besteht und die Wohnbevölkerung derzeit gezwungen ist die haushaltsnahe Grundversorgung außerhalb des Gemeindegebietes abzudecken. Demnach dürfte die Realisierung eines modernen Lebensmittelmarktes am Standort Danndorf zu einer hohen Kundenbindung führen, zumal der Planstandort nahezu aus dem gesamten Siedlungsgebiet fußläufig zu erreichen ist. Aufgrund fehlender Einkaufsalternativen muss davon ausgegangen werden, dass die gesamte Wohnbevölkerung von Danndorf den Planstandort als Einkaufsmöglichkeit aufsuchen werden. Dies trifft auch auf die Wohnbevölkerung zu, die nicht mehr innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius verortet ist, da auch diese Einwohner über keine alternative Einkaufsmöglichkeiten verfügen, die sie schneller erreichen könnten. In einer städtisch geprägten Siedlungsstruktur wäre diese Fallbetrachtung sicherlich anders zu bewerten, da hier zu erwarten ist, dass für diejenigen Einwohner die nicht innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius verortet sind, eine schneller/kürzer zu erreichende Einkaufsalternative besteht. Daher ist aus Sicht der BBE Handelsberatung grundsätzlich das gesamte Siedlungsgebiet von Danndorf als Nahbereich zu bewerten, aus dem intensive Einkaufsbeziehungen zum Planstandort generiert werden. Dazu wird in der Auswirkungsanalyse folgendes ausgeführt: Demnach reflektiert der Standortbereich innerhalb eines 1.000 m Luftlinienradius (= fußläufiger Einzugsbereich) auf ein Nahpotenzial von knapp 2.280 Personen und erschließt somit als einziger Lebensmittelmarkt nahezu alle Bewohner der Gemeinde in einer fußläufigen Distanz. Dabei ist aus gutachterlicher Sicht darauf hinzuweisen, dass sich innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius keine infrastrukturellen, topografischen oder sonstige mentalen Barrieren zwischen dem Projektstandort und den fußläufig erreichbaren Siedlungsstrukturen befinden. Im Hinblick auf die räumliche Ausdehnung eines fußläufigen Nahbereiches verweisen die Gutachter zudem auf die ‘‘Fachkommission Städtebau‘‘ der Bauministerkonferenz die den ‘‘Leitfaden zum Umgang mit § 11 Abs. 3 BauNVO in Bezug auf Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels‘‘ im September 2017 veröffentlicht hat. Eine wichtige Aussage wird dabei auf Seite 10 zur räumlichen Ausdehnung des Nahbereiches getroffen: ‘‘Es ist davon auszugehen, dass die Versorgung mit nah- versorgungsrelevanten Sortimenten i.d.R. noch in einer Gehzeit von 10-15 Minuten, möglich sein soll. Dies entspricht in etwa einer fußläufigen Entfernung von 700 – 1.000 m. Im ländlichen Raum kann der Nahbereich ggfs. Abweichend zu beurteilen sein. In Betracht kann hier eine Entfernung von bis zu 2.500 m kommen (vgl. Kuschnerus, Der standortgerechte Einzelhandel, 2007, Rd. 98)‘‘. Damit wird deutlich, dass der fußläufige Nahbereich im ländlich geprägten Danndorf mit einer Distanz von 1.000 m Luftlinie als sehr restriktiv zu bewerten ist und aus Sicht der BBE Handelsberatung in der Realität das gesamte Siedlungsgebiet um-asst. Darüber hinaus stellt das Verwaltungsgericht (VG) Sigmaringen in einem aktuellen Urteil vom 18.05.2017 zur Nahversorgung im ländlichen Raum fest, dass in einer ländlich geprägten Gemeinde ein großflächiger Nahversorgungsbetriebe aufgrund der besonderen

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siedlungsstrukturellen Gegebenheiten auch in einer Ortsrandlage zulässig ist. Im Hinblick auf die verbrauchernahe Versorgung ist auch von Bedeutung, ‘‘inwieweit eine verbrauchernahe Versorgung (bisher) überhaupt vorhanden ist, die beeinträchtigt werden könnte‘‘. „Denn auch die Beurteilung von Verbrauchernähe kann nicht gänzlich losgelöst vom konkreten Einzelfall bewertet werden. Gerade in ländlichen Bereichen ist es seit Jahrzehnten üblich, dass vor allem kleinere Gemeindeteile keine eigene Nahversor- gung mehr besitzen und die Einwohner mithin darauf angewiesen sind, in andere Gemeindeteile oder gar andere Gemeinden zu fahren, um die Grundversorgung sicherzustellen. „Verbrauchernah“ ist im ländlichen Raum nicht zwingend identisch mit „fußläufig erreichbar“.“ Es könne „auch dann schon von „Nahversorgung“ gesprochen werden, wenn wenigstens in einem Ortsteil die Ansiedlung oder Erhaltung eines entsprechenden Einzelhandels möglich ist.“ Auch die Tatsache, dass sich ein Lebensmittelmarkt in einer Ortsrandlage befindet, ändere nichts an seiner Nahversorgungsfunktion, denn: ‘‘Es ist kleinen Ortschaften eigentümlich, dass die Ansiedlung eines modernen Einzelhandelsbetriebes mit den erforderlichen Flächen (auch nicht großflächigen) in der Ortsmitte häufig rein faktisch nicht gelingen kann‘‘.

1.000 m

500 m

Standort Nahversorger

Wohnortbezogene Nahversorgung: Fußläufiger Einzugsbereich

Darüber hinaus sind die bereits ausgewiesenen Wohnbaugebiete im Westen und Osten der Gemeinde Danndorf in der Einwohnerplattform des fußläufigen Nahbereiches nicht enthalten. Unabhängig von den o.g. Faktoren, fokussiert sich die Modell-Rechnung zu den möglichen Umsatz- bzw. Kundenanteilen und den daraus resultierenden Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten des geplanten NORMA-Marktes auf den durch die Landesplanung definierten 1.000 m Luftlinienradius.

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• Die prognostizierten Markabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Bandbreite von 37 bis knapp 39 % - bezogen auf den fußläufigen Nahbereich (= 1.000 m Luftlinienradius) - liegen damit in einem noch adäquaten Bereich und ermöglichen der Danndorfer Wohnbevölkerung (Mantelbevölkerung) potenzialseitig weitere Versorgungseinkäufe an anderen Nahversorgungsstandorten im Untersuchungsraum (z.B. bei Lebensmittelvollsortimentern, SB-Warenhäusern). Als Kenngröße bzw. Näherungswert wird dabei von gutachterlicher Seite auch der durchschnittliche Markt- bzw. Kundenanteil für die verschiedenen Betriebsformen des Lebensmitteleinzelhandels im Bundesgebiet herangezogen. Dieser liegt bei der Betriebsform des Lebensmitteldiscounters (NORMA = Lebensmitteldiscounter) im Bundesgebiet bei knapp 46% (Quelle: EHI Retail Institute, 2016). Vor diesem Hintergrund ist naturgemäß davon auszugehen, dass der Markt- bzw. Kundenanteil innerhalb des fußläufigen Einzugsbereiches in einer ländlich geprägten Gemeinde wie Danndorf mit keinen alternativen Einkaufsmöglichkeiten mindestens bei >46% liegt. • Dass die rein rechnerisch ermittelte Nachfrage- bzw. Einwohnerplattform im fußläufigen Einzugsbereich des Planvorhabens (= 1.000 m Luftlinienradius) mit knapp 2.280 Einwohnern als noch ausreichend zu bewerten ist, um mehr als 50 % des Zielumsatzes des NORMA Lebensmittelmarktes inkl. des Bäckerei/Bistro zu erwirtschaften, wird auch in der Arbeitshilfe zum Abschnitt 2.3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels des LROP 2017 unterstrichen: „Bei der Umsatzprognose ist zu berücksichtigen, dass typischerweise in Bezug auf diejenigen Kunden, die aus dem fußläufigen Einzugsbereich stammen, eine maximale Kaufkraftbindung von 40-50 % erreicht werden kann“ (Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, S. 18). • Bezogen auf das Kaufkraftpotenzial im fußläufigen Einzugsbereich von rd. 6,5 Mio. Euro entspricht der prognostizierte Kundenanteil in einer Bandbreite von rd. 50 bis 52 % einem erwarteten Umsatzanteil von rd. 2,42 bis rd. 2,52 Mio. Euro. Aus dem fußläufigen Einzugsbereich (= 1.000 m Luftlinienradius) des Planstandortes, welcher weitgehend dem Siedlungsgebiet der Gemeinde Danndorf entspricht, kommen demnach zukünftig rd. 50 bis 52 % der zu erwartenden Umsätze. • In Zone II (erweitertes Einzugsgebiet) ist mit einer deutlich schwächeren Marktdurchdringung in einer Bandbreite von rd. 8,1 bis 8,5 % auszugehen. Dies entspricht einem Umsatzanteil in einer Bandbreite von rd. 2,33 bis 2,42 Mio. Euro. • Mittelfristig ist davon auszugehen, dass aufgrund der geplanten Neubaugebiete in der Gemeinde Danndorf im fußläufigen Einzugsbereich des Planvorhabens, weitere rd. 200Personen (= Mittelwert) im Kerneinzugsgebiet hinzukommen und damit auch nachfrageseitig ein zusätzliches Kaufkraftpotenzial entsteht. • Der geplante NORMA Lebensmittelmarkt inkl. Bäckerei/Bistro (Worst-Case-Szenario / Variante I) dient somit überwiegend der wohnortbezogenen Nahversorgung in der Gemeinde Danndorf. • Für die vorhandenen Lebensmittelangebote in der Gemeinde Danndorf, die sich auf ein kleinflächiges Fachgeschäft für italienische Lebensmittel sowie die zu verlagernde Bäckerei Meyer beschränken, prognostizieren die Gutachter keine messbaren Auswirkungen. Vielmehr würde die Realisierung des NORMA Lebensmittelmarktes zu einer deutlichen Optimierung der wohnortbezogenen Nahversorgung führen, die bislang de facto nicht existiert. • Für die Nachbargemeinde Velpke prognostizieren die Gutachter in der Summe eine Umsatzumverteilung in einer Größenordnung von max. rd. 3,25 Mio. Euro bzw. rd. 11,4 %.

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Damit muss in der Summe zwar von spürbaren Umsatzumverteilungen auf den ortsansässigen Lebensmitteleinzelhandel ausgegangen werden. Angesichts der sowohl quantitativ wie auch qualitativ hochwertigen Angebotsausstattung im Segment der periodischen Bedarfsgüter (Lebensmittelmärkte, Getränkefachmärkte, Drogeriemärkte) in der Gemeinde Velpke, können aus gutachterlicher Sicht auf der einzelbetrieblichen Ebene betriebsbedingte Absiedlungen ausgeschlossen werden. Demnach dürfte das Gros der prognostizierten Umsatzumverteilungen durch das räumlich am nächsten lokalisierte Fachmarktzentrum am Sägemühlenweg geschultert werden. Dabei handelt es sich um einen modernen und sehr leistungsstarken Standortverbund aus mehreren Lebensmittelanbietern (u.a. Edeka, Aldi, Netto), die durch eine Reihe von arrondierenden Fachmärkten (u.a. Deichmann, NKD, Takko) ergänzt werden und insgesamt den attraktivsten Einzelhandelsstandort im gesamten Gebiet der Samtgemeinde Velpke bildet. Auch der Standortverbund mit einem Penny Lebensmitteldiscounter sowie GP Getränkefachmarkt an der Bahnhofstraße verfügt über ein sehr hohes Nahpotenzial mit tradierten Einkaufsbeziehungen, die auch nach Realisierung des Planvorhabens in der Gemeinde Danndorf bestehen bleiben. • In der bereits in Sachsen-Anhalt lokalisierten Gemeinde Oebisfelde prognostizieren die Gutachter eine mögliche Umsatzumverteilung von max. rd. 0,40 Mio. Euro bzw. rd. 2,0 %. Auch hier zeigt sich ein differenziertes Angebot mit Lebensmittelmärkten (Edeka, Aldi, Netto, Penny, Hol ab Getränkefachmarkt), das angesichts der sehr geringen Umsatzumverteilungen auf einzelbetrieblicher Ebene zu keinen negativen Auswirkungen führen wird. • Für die relevanten Lebensmittelmärkte im östlichen Stadtgebiet von Wolfsburg, die sich unmittelbar an den Hauptverkehrsachsen zwischen der Gemeinde Danndorf und der VW AG befinden, sind in der Summe voraussichtlich Kaufkraftrückholungseffekte in einer Größenordnung von rd. 1,20 Mio. Euro bzw. rd. 4,7 % zu erwarten. Vor diesem Hintergrund können von Seiten der Gutachter auf der einzelbetrieblichen Ebene Betriebsschließungen, die in Verbindung mit der Realisierung des Planvorhabens stehen, ausgeschlossen werden, zumal alle relevanten Anbieter über ein sehr hohes Nahpotenzial in Verbindung mit einer sehr guten verkehrlichen Erreichbarkeit verfügen. • Aus diesen Umsatzumverteilungsquoten lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. • Die Planung ist mit den Zielen der Raumordnung insofern kompatibel, als dass nachgewiesen werden konnte, dass es sich im vorliegenden Einzelfall nicht um einen raumbedeutsamen Einzelhandelsbetrieb handelt. • Darüber hinaus folgt das Planvorhaben den Handlungsempfehlungen des Regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für den Großraum Braunschweig - Analysebericht 2008 und der REHK-Fortschreibung September 2018. Das Einzelhandelsentwicklungskonzept empfiehlt die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden zu verbessern. Anlässlich des Ansiedlungswunsches von NORMA ist zudem zu prüfen, ob die Verkaufsflächen der beiden Betriebe (d.h. NORMA Lebensmitteldiscounter sowie Bäckerei/Bistro) in bauplanungsrechtlicher Hinsicht zu kumulieren sind und inwieweit es sich bei dem geplanten Bäckerei/Bistro überhaupt um einen Einzelhandelsbetrieb handelt.

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Inwiefern zwei betriebliche Einheiten an einem Standort als eine Funktionseinheit zu bewerten sind, hängt in erster Linie davon ab, in wieweit sich die angebotenen Leistungen/ Produkte gegenseitig ergänzen - also z.B. eine Nebenleistung unter einer Hauptleistung darstellen. Nur wenn eine betriebliche Einheit Leistungen bzw. Produkte anbietet, die nicht regelmäßig in einem Hauptbetrieb angeboten werden bzw. hier zu erwarten sind, ist von zwei eigenständigen Betriebseinheiten auszugehen. Neben diesem zwingenden Kriterium müssen auch beide Betriebe als eigenständige wirtschaftliche Einheiten fungieren, das heißt über gesonderte Ein- und Ausgänge, eine eigenständige Anlieferung sowie eigene Personalräume (inkl. WC) verfügen. Aus Sicht der BBE Handelsberatung GmbH sind die geplanten Betriebe (Ansiedlung eines NORMA Lebensmitteldiscounters sowie Café mit Backwarenverkauf) in Danndorf, trotz der Lage in einem Gebäude, nicht als Funktionseinheit zu bewerten. Auch das OVG-Urteil Münster vom 29.05.2013 (Az. 10 A 1144/11) kann auf die projektierte Planung in Danndorf keine Anwendung finden. Für die Beurteilung des vorgelegten Nutzungskonzepts am Standort Danndorf ist entscheidend, dass der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit des geplanten Betriebs in der Gastronomie liegen wird und der Verkauf von Backwaren und Konditoreiprodukten eine ergänzende Nutzung darstellen wird. Kriterien, nach denen eine Unterordnung einer reinen Nebenleistung unter eine Hauptleistung beurteilt werden kann, sind nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg (VG Freiburg, Urteil vom 22.08.2007 – 4 K 1989/06 -, BRS 71 Nr. 57) beispielsweise der Umsatz, die Flächenanteile, die Anteile der Gäste bzw. Kunden, die Sitzgelegenheiten sowie die Warenangebote. Für das geplante Bäckerei/Bistro sind folgende Flächenanteile zu konstatieren: Der Gastraum mit Verkaufsthekenbereich hat eine Größe von rd. 110qm. Hinzukommen der gastronomisch genutzte Außenbereich mit rd. 12,5qm, die Nebenräume mit knapp 72qm sowie der Eingangsbereich mit rd. 5,2qm, so dass sich die Gesamtnutzfläche auf knapp 200qm addiert. Von dieser Fläche entfallen lediglich rd. 20qm auf den Bereich des Backwarenverkaufes. Aufgrund des hervorgehobenen Flächenanteils des Gastraums ist davon auszugehen, dass der Gastronomieumsatz des Cafés/Bistro einen dem Einzelhandelsumsatz des Betriebs übergeordneten Anteil erreichen wird. Der geplante Betrieb ist somit als ein Hybrid von Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieb zu bewerten. Insbesondere sein gastronomisches Angebot ist als eigenständige Leistung und nicht als „ausgelagerte“ Nebenleistung des geplanten NORMA-Marktes zu bewerten. Insgesamt kann das Café mit Backwarenverkauf daher mit seinen eigenen Sozialräumen und eigenen Eingang sowie Anlieferung ein selbständiges „Eigenleben“ führen. Dies spricht gegen die Annahme eines einzelnen Einzelhandelsbetriebs gemeinsam mit dem NORMA-Markt und damit gegen eine Kumulation der Verkaufsflächen. Die Verkaufsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf ist der Verkaufsfläche des NORMA Lebensmittelmarktes somit nicht hinzuzurechnen. Im Ergebnis spricht die räumliche Unterordnung des Backwarenverkaufs gegenüber der gastronomischen Nutzung durch das Café gegen die Annahme eines Einzelhandelsbetriebs. Es konnte nachvollziehbar dargestellt werden, dass es sich bei dem geplanten Café/ Bistro um einen baulich und funktional eigenständigen Betrieb handelt (siehe hierzu auch die Ausführungen in Kapitel 4.1). Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Auswirkungsanalyse zwei weitere Planvarianten für das Projektvorhaben dargestellt, die das geplante Bäckerei/Bistro als

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gastronomischen Betrieb bewerten. Demnach erfolgte eine Modell-Rechnung für den geplanten NORMA Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.200 qm ohne Berücksichtigung der Angebotsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf (Planvariante II). Darüber hinaus erfolgte eine Modell-Rechnung für einen „kleineren“ NORMA Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.100 qm ohne Berücksichtigung der Angebotsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf (Planvariante III)8. Die Ergebnisse der Modell-Rechnungen werden im Folgenden zusammengefasst: • Für die Planvariante II (NORMA Lebensmittelmarkt mit rd. 1.200qm Verkaufsfläche) wird ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 4,2Mio.Europ.a. prognostiziert. Bei einem prognostizierten Umsatz- bzw. Kundenanteil im fußläufigen Nahbereich (= 1.000m Luftlinienradius) in einer Bandbreite von 50 bis rd.52 %, resultieren daraus Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Größenordnung von rd. 29 bis 31%. Damit wird deutlich, dass rd. 70% des potenziell zur Verfügung stehenden sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials im fußläufigen Nahbereich des geplanten NORMA-Marktes zum Lebensmitteleinkauf an alternativen Standorten zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund kann von einer ausreichenden Mantelbevölkerung im fußläufigen Nahbereich des Planstandortes gesprochen werden. • Im Hinblick auf die zu erwartenden ökonomischen und städtebaulichen Auswirkungen des geplanten NORMA-Marktes mit rd. 1.200qm Verkaufsfläche, lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. • Für die Planvariante III (NORMA Lebensmittelmarkt mit rd. 1.100qm Verkaufsfläche) wird ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 3,85Mio.Europ.a. prognostiziert. Bei einem prognostizierten Umsatz- bzw. Kundenanteil im fußläufigen Nahbereich (= 1.000m Luftlinienradius) in einer Bandbreite von 50 bis rd. 52%, resultieren daraus Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Größenordnung von rd. 27 bis 28%. Die flächenseitig kleinste Planvariante dokumentiert, dass mehr als 70 % des potenziell zur Verfügung stehenden sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials im fußläufigen Nahbereich des geplanten NORMA-Marktes zum Lebensmitteleinkauf an alternativen Standorten zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund kann von einer mehr als ausreichenden Mantelbevölkerung im fußläufigen Nahbereich des Planstandortes gesprochen werden. • Im Hinblick auf die zu erwartenden ökonomischen und städtebaulichen Auswirkungen des geplanten NORMA-Marktes mit rd. 1.100qm Verkaufsfläche, lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass die geplante Ansiedlung eines NORMA Lebensmittelmarktes in der Gemeinde Danndorf aus BBE-Sicht sowohl den Vorgaben der Landes- und Regionalplanung entspricht und zudem zu keinen schädlichen Auswirkungen auf die wohnortbezogene Grundversorgung bzw. Funktionalität von zentralen Versorgungsbereichen in der Standortkommune selbst sowie den angrenzenden Gemeinden führt. Diese Einschätzung trifft auf alle im Gutachten dargestellten drei Planungsvarianten zu, wobei naturgemäß die flächenseitig kleinste arianteV (NORMA 8 Eine geringere Verkaufsflächenausstattung des NORMA-Marktes von rd. 1.100 qm ist, laut Aussa- ge des Auftraggebers, am Standort Danndorf nicht umsetzbar.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 21 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Lebensmittelmarkt mit rd. 1.100 qm VKF) die geringste Marktabschöpfungsquote/ Kaufkraftbindungsquote im fußläufigen Nahbereich aufweist. Darüber hinaus ist aus gutachterlicher Sicht darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem geplanten Café mit Backwarenverkauf in einer Größenordnung von rd. 200 qm nach der aktuellen bauplanungsrechtlichen Rechtsprechung zweifelsfrei um einen gastronomischen Betrieb handelt und dieser daher nicht als auswirkungsrelevant im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO zu bewerten ist.“

5.2 Belange des Immissionsschutzes

Für das Planvorhaben liegt eine liegt eine „Schalltechnische Untersuchung“9 vor. Das Schallgutachten, das für den im Parallelverfahren aufgestellten Bebauungsplan beauftragt wurde, untersucht den Gewerbe- und Verkehrslärm. Auf der Ebene der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und des sich anschließenden Baugenehmigungsverfahrens ist das Problem gewerblicher Schallimmissionen ausgehend vom Marktgelände einschließlich des diesem zuzurechnenden Kfz-Fahrverkehrs und der zuzurechnenden Parkvorgänge auf dem Betriebsgelände und des Schutzes der nächst gelegenen schutzwürdigen baulichen Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs zu klären. Darüber hinaus wird der Plangeltungsbereich und umliegende schutzwürdige Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs stark von Verkehrslärm beaufschlagt. Schutzwürdige Nutzungen befinden sich westlich, nördlich und östlich des Plangeltungsbereichs. Innerhalb des Plangeltungsbereichs sind keine schutzwürdigen Nutzungen geplant. Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen zeigen, dass sowohl die Orientierungswerte gem. DIN 18005 als auch die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV am Tage und in der Nacht im derzeitigen Zustand an den Gebäuden Hauptstraße 1 sowie Schlehenweg 9 bis 11 an mindestens einem Geschoss überschritten werden. Durch den Betrieb des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop kommt es in beiden Beurteilungszeiten an schutzwürdigen Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs teilweise zu geringfügigen Erhöhungen der Beurteilungspegel der Gesamtbelastung durch Verkehrslärm auf öffentlichen Verkehrsflächen gegenüber der Vorbelastung. Bezüglich der gewerbliche Schallimmissionen werden die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte/Orientierungswerte Tag IRW T bzw. OW T und gemäß TA Lärm bzw. DIN 18005 werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen schutzwürdiger Nutzungen unter Ausschluss einer Nachtbelieferung des NORMA-Marktes eingehalten. Eine Nachtbelieferung des Backshops ist möglich. Die erste Maßgabe des Schallgutachters ist allein durch die Festsetzung eines Sondergebiet-Einzelhandel mit den benannten zulässigen Nutzungen als erfüllt zu betrachten. Sowohl die Nachtanlieferung für den Lebensmitteldiscounter als auch die Materialwahl für die Oberflächen der Fahrgassen des Kundenparkplatzes gilt, dass sie im Bebauungsplan mangels Ermächtigungsgrundlage gemäß § 9 Abs. 1 BauGB nicht festgesetzt werden. Die erforderlichen Maßnahmen werden zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan gehörenden Durchführungsvertrag abgesichert.

9 „Schalltechnischen Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens „Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stellplätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und Backshop“, Büro für Schallschutz, Magdeburg, 10.02.2020 Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 22 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

5.3 Eingriffsregelung Auf Flächennutzungsplanebene ist eine detaillierte Einschätzung des Eingriffs aufgrund fehlender Planungstiefe noch nicht möglich. Dies kann erst im nachfolgenden Planungsschritt mit ergänzenden Angaben zum Vorhaben und zur Festsetzung möglicher interner Maßnahmen erfolgen. Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung wird die naturschutzfachliche Eingriffsregelung erarbeitet. Hierbei werden quantifizierende Aussagen zum Umfang von Begrünungs- und sonstigen Kompensationsmaßnahmen getroffen und als textliche und zeichnerische Festsetzungen in den Bebauungsplan integriert.

5.4 Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“

Das Plangebiet lag in Randlage teilweise innerhalb der Flächen des Landschaftsschutz- gebietes „Velpker Schweiz“. Diese Teilfläche wurde 2017 aus dem LSG herausgelöst10.

Änderungsbereich

Gelöschter Landschaftsteil (Schraffur) des LSG `Velpker Schweiz´ Eine Überlagerung des Plangebietes und des LSG liegt nicht mehr vor, die neue Grenze verläuft in einem Teilbereich an der südwestlichen Grenze des Plangebietes.

5.5 Finanzielle Auswirkungen Durch die Änderung des Flächennutzungsplanes entstehen der Samtgemeinde Velpke keine Kosten.

10 1. Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“ Amtsblatt für den Landkreis Helmstedt vom 01.11.2017

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 23 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

6. Baugrundverhältnisse

Im Zuge der Planbearbeitung wurde vom Ingenieurbüro Nachtigall GmbH im August 2016 eine Baugrunderkundung11 durchgeführt. Im Plangebiet wurden zum einen 10 Rammkernsondierungen zur Erkundung des Baugrundes und zum anderen 2 Rammkernsondierungen zur Erkundung des Straßenaufbaus im vorgesehenen Einfahrtsbereich durchgeführt. Hinsichtlich der geologischen Situation ist das Plangebiet durch pleistozänen Geschiebemergel gekennzeichnet, welcher von quartären Sanden und Kiesen überlagert wird. Der Geschiebemergel kann Schluff- und Sandlinsen aufweisen, die z.T. wasserführend sind. Weitergehende Hinweise werden im verbindliche Bauleitplan aufgeführt.

7. Umweltbericht § 2 Abs. 4 und § 2a sowie Anlage zum BauGB Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bauleitplänen ist eine Umweltprüfung für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB durchzuführen. Die im Rahmen der Umweltprüfung ermittelten, bewerteten und beschriebenen voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Planung werden im Umweltbericht dargelegt. Der Umweltbericht ist Teil der Begründung.

8. Hinweise aus der Sicht der Träger öffentlicher Belange

Belange des Denkmalschutzes

Bau- und Bodendenkmale sind weder innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes noch in dessen näherer Umgebung bekannt. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde (das können u.a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohleansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht werden, sind diese gemäß § 14 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) der Gemeinde Danndorf oder der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Helmstedt anzuzeigen. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs.2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen/ wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Altlasten Altlasten sind im Plangebiet nicht bekannt. Sollten jedoch im Zuge der Bauarbeiten derartige Belastungen festgestellt werden, so sind diese dem Landkreis Helmstedt unverzüglich anzuzeigen. Munitionsbelastung Der Gemeinde Danndorf liegen für das Plangebiet keine Informationen über eine Munitionsbelastung vor. Sollten bei Erdarbeiten Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, sind umgehend die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder dem

11 Stellungnahme zu den Baugrundverhältnissen, Ingenieurbüro Nachtigall GmbH Stendal, 29.08.2016

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 24 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) zu benachrichtigen. LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geologie Bauwirtschaft Im Untergrund der Planungsfläche liegen lösliche Gesteine aus dem Mittleren Keuper in einer Tiefe, in der durch Lösungsprozesse (irreguläre Auslaugung) lokal Verkarstungserscheinungen auftreten können. Erdfälle aus dieser Tiefe sind selten und im Planungsgebiet sowie in der Umgebung nicht bekannt. Da es nach unserem Kenntnisstand im Gebiet keine Hinweise auf Subrosion gibt, wird die Planungsfläche formal der Erdfallgefährdungskategorie 2 zugeordnet (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers „Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten“ vom 23.02.1987, AZ. 305.4 - 24 110/2 -). Bei Bauvorhaben im Planungsgebiet kann - sofern sich auch bei der Baugrunderkundung keine Hinweise auf Subrosion ergeben - auf konstruktive Sicherungsmaßnahmen bezüglich der Erdfallgefährdung verzichtet werden. Nach den uns vorliegenden Unterlagen (Kartenserver des LBEG) steht im Pla- nungsbereich lokal setzungsempfindlicher Baugrund an. Es handelt sich hierbei um anthropogene Auffüllungen mit geringer bis großer Setzungsempfindlichkeit und geringen bis großen Setzungsdifferenzen aufgrund wechselnder Steifigkeiten. Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010- 12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Niedersächsischen Bodeninformations- system NIBIS (https://nibis.lbeg.de/cardomap3/) entnommen werden. Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Baugrundes.

Landwirtsch./Bodenschutz Wie in den Unterlagen ausgeführt, sind für Teile des Plangebietes Suchräume für schutzwürdige Böden entsprechend GeoBerichte 8 (Stand: 2019, www.lbeg. niedersachsen.de/download/1133/GeoBerichte_8.pdf) ausgewiesen. Die Karten können auf dem NIBIS Kartenserver unter https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=6htDlNt eingesehen werden. Aus bodenschutzfachlicher Sicht sind diese Standorte von besonderer Bedeutung. Gemäß dem Nds. Landesraumordnungsprogramm (LROP 3.1.1, 04) sind Böden, welche die natürlichen Bodenfunktionen und die Archivfunktion in besonderem Maße erfüllen, vor Maßnahmen der Siedlungsund Infrastrukturentwicklung besonders zu schützen. Entsprechend den Daten des LBEG sind die Böden zudem empfindlich gegen- über Bodenverdichtung (siehe Auswertungskarte „Gefährdung der Bodenfunktionen durch Bodenverdichtung“ auf dem NIBIS Kartenserver unter https://nibis.lbeg.de/ cardomap3/?permalink=1Mm7ufDp). Verdichtungen sind durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden – zum Schutz und zur Minderung der Beeinträchtigungen des Bodens.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 25 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

Es wird begrüßt, dass bodenspezifische Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen getroffen werden (VM2). Aus bodenschutzfachlicher Sicht ergänzen wir einige allgemeine Hinweise zu den Maßnahmen der Vermeidung und Verminderung von Bodenbeeinträchtigungen. Vorhandener Oberboden sollte aufgrund §202 BauGB vor Baubeginn abgetragen und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Im Rahmen der Bautätigkeiten sollten weitere DIN-Normen aktiv Anwendung finden (v.a. DIN 19639 Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben, DIN 19731 Verwertung von Bodenmaterial). Um dauerhaft negative Auswirkungen auf die von Bebauung freizuhaltenden Bereiche zu vermeiden, sollte der Boden im Bereich der Bewegungs-, Arbeits- und Lagerflächen durch geeignete Maßnahmen (z.B. Überfahrungsverbotszonen, Baggermatten) geschützt werden. Boden sollte im Allgemeinen schichtgetreu ab- und aufgetragen werden. Die Lagerung von Boden in Bodenmieten sollte ortsnah, schichtgetreu, in möglichst kurzer Dauer und entsprechend vor Witterung geschützt vorgenommen werden (u.a. gemäß DIN 19731). Außerdem sollte das Vermischen von Böden verschiedener Herkunft oder mit unterschiedlichen Eigenschaften vermieden werden. Auf verdichtungsempfindlichen Flächen sollten Stahlplatten oder Baggermatten zum Schutz vor mechanischen Belas- tungen ausgelegt werden. Besonders bei diesen Böden sollte auf die Witterung und den Feuchtegehalt im Boden geachtet werden, um Strukturschäden zu vermeiden. Der Geobericht 28 „Bodenschutz beim Bauen“ des LBEG dient als Leitfaden zu diesem Thema (www.lbeg.niedersachsen.de > Karten, Daten & Publikationen > Publikationen > GeoBerichte. Redaktionelle Ergänzung der Begründung zur 49. Änderung des Flächennutzungsplans entsprechend der Auflage der Genehmigungsverfügung des LK Helmstedt, AZ.: 63/61 20/54104-Änd.49 vom 24.02.2021: Stellungnahme des LBEG Landesamtes für Bergbau-, Energie und Geologie vom 12.11.2020, Thema Landwirtsch./Bodenschutz: Eine eingriffs- und funktionsbezogene Kompensation verbleibender Bodenfunk- tionsbeeinträchtigungen sollte durch geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfunktionen durchgeführt werden (z.B. Entsiegelung, Renaturierung, Wiedervernässung). Dementsprechend empfehlen wir Bodenab- und -auftrag im Zuge dieser Maßnahmen zu vermeiden und Maßnahmen zu wählen, die den natürlichen Standortbedingungen entsprechen. Wir weisen in diesem Kontext auf die LBEG Veröffentlichung Geofakten 31 (Erhalt und Wiederherstellung von Bodenfunktionen in der Planungspraxis) hin. Schutzwürdige Böden sollten bei der Ermittlung des Kompensationsbedarfs besondere Berücksichtigung finden (vgl. Liste III des verwendeten Leitfadens vom Nds. Städtetag).

9. Bauleitplanverfahren - Abwägung In den Bauleitplanverfahren gem. § 3 (2) und § 4 (2) BauGB sind Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange eingegangen, die eine Abwägung im Sinne des § 1 (7) BauGB erforderten. Das Ergebnis der Abwägung ist der Begründung als Anlage beigefügt.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 26 Samtgemeinde Velpke . 49. Änderung Flächennutzungsplan Begründung

10. Verfahrensvermerk Der Entwurf der Begründung hat mit dem zugehörigen Entwurf der 49. Flächennutzungsplanänderung gem. § 3 Abs.2 BauGB vom 05.10.2020 bis 06.11.2020 öffentlich ausgelegen. Die Begründung mit Umweltbericht wurde in der Sitzung am 01.12.2020 durch den Rat der Samtgemeinde Velpke unter Berücksichtigung der Stellungnahmen zu dem Bauleitplanverfahren beschlossen.

Velpke, den 04.12.2020 gez. Fricke Samtgemeindebürgermeister

11. Anhang Begründung

Umweltbericht Abwägung Bauleitplanverfahren

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 27

Umweltbericht

zur zur 49. Änderung des Flächennutzungsplanes Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt" in der Gemeinde Danndorf der Samtgemeinde Velpke Landkreis Helmstedt, Bundesland Niedersachsen

Entwurf

Bearbeiter Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR Hauptstr. 31 16845 Sieversdorf Dr. B. Schulze Dipl.-Ing. S. Geitz

Unterschrift (Planverfasser)

Stand: November 2020

Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Inhalt

1 Einleitung ...... 4 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans ...... 4 1.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen ...... 6

2. Bestandsbeschreibung und Bewertung der Schutzgüter ...... 9 2.1 Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt ...... 9 2.2 Schutzgut Fläche und Boden ...... 15 2.3 Schutzgut Wasser...... 15 2.4 Schutzgut Klima und Luft ...... 17 2.5 Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild ...... 18 2.6 Schutzgut Mensch und Bevölkerung ...... 19 2.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter ...... 19

3. Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung ...... 19 3.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt ...... 19 3.1.1 Gefäßpflanzen 20 3.1.2 Wirbellose 20 3.1.3 Fische 21 3.1.4 Amphibien 22 3.1.5 Reptilien 22 3.1.6 Säugetiere 22 3.1.7 Europäische Vogelarten nach Art. 1 und Art. 4 Abs. 2 der VogelschutzRL 23 3.2 Auswirkungen auf Fläche und Boden...... 24 3.3 Auswirkungen auf Wasser ...... 25 3.4 Auswirkungen auf Klima und Luft ...... 25 3.5 Auswirkungen auf Landschaft / Landschaftsbild ...... 26 3.6 Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete ...... 26 3.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und Bevölkerung ...... 27 3.8 Auswirkungen auf Kultur und sonstige Sachgüter ...... 30 3.9 Wechselwirkungen ...... 30 3.10 Art und Menge der erzeugten Abfälle...... 31 3.11 Eingesetzte Techniken und Stoffe ...... 31 3.12 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen ...... 31 3.13 Kumulierung mit den Auswirkungen anderer Vorhaben ...... 31 3.14 Wechselwirkungen zwischen den Belangen des Naturschutzes ...... 31 3.15 Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ...... 32

4. Umweltzustand bei Nichtdurchführung der Planung...... 33

2 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

5. Beschreibung der geplanten umweltrelevanten Maßnahmen ...... 33 5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung ...... 33 5.2 Ausgleichsmaßnahmen ...... 35

6. Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 35

7. Zusätzliche Angaben ...... 36 7.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren ...... 36 7.2 Umweltmonitoring ...... 36

8. Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 37

Literatur ...... 38

3 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

1 Einleitung 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans Dem Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR wurde der Auftrag erteilt, eine naturschutzfachliche Eingriffsbewertung zur 49. Änderung des Flächennutzungsplanes Bereich "Sondergebiet Ver- brauchermarkt" in der Gemeinde Danndorf, Landkreis Helmstedt, Bundesland Niedersachsen, durchzuführen. Im Zuge der Aufstellung der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung ist es mehrfach zum Wechsel der beauftragten Planungsbüros gekommen. Ursprünglich wurde das Planungsbüro Lauterbach aus Hameln beauftragt. Auf der Grundlage des ersten Vorentwurfes wurde Ende 2018 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB und die frühzeitige Betei- ligung der Behörden und sonstigen Träger öffentl. Belange gemäß § 4 (1) BauGB durchgeführt. Die weitere Bearbeitung der Planunterlagen wurde vom Büro Thomas Jansen Ortsplaner aus Blumenthal übernommen. Der überarbeitete Vorentwurf des Büro Jansen war Grundlage der erneuten frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Mit der Durchführung der erneuten frühzeitigen Beteiligungsverfahren und der weiteren Ausarbei- tung der Planunterlagen wurde das Planungsbüro Schütz aus Braunschweig durch den Vorha- benträger beauftragt. Bei der Überarbeitung der Planunterlagen wurden entsprechend dem Planungsprozess die Aus- arbeitungen und Unterlagen der vorher beauftragten Büros teilweise übernommen bzw. geändert und in die Planzeichnungen und die Begründungstexte eingebunden. Die Begründung wurde grundlegend überarbeitet und neu gegliedert. Eine aufwendige Kenn- zeichnung der individuellen Planungsbeiträge der unterschiedlichen Autoren würde dem Sinn und der üblichen Praxis eines Bauleitplans widersprechen und nicht der Übersicht und Lesbarkeit dienen. Um die urheberrechtliche Kennzeichnung zu berücksichtigen, sind bei der Samtgemeinde Velpke Planunterlagen abrufbar, die eine Zuordnung der ursprünglichen Beiträge der beiden zunächst beauftragten Planungsbüros ermöglichen.

Anlass zur Aufstellung der 49. Flächennutzungsplanänderung ist das Vorhaben zur Ansiedlung eines großflächigen Betriebes des Lebensmitteleinzelhandels in der Gemeinde Danndorf. Die Flächennutzungsplanänderung ist erforderlich, um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 und 3 BauGB zu entsprechen und die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Aufstellung des vor- habenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahversorgung“ im Parallelverfahren zu schaffen. Der Flächennutzungsplan hat gemäß Baugesetzbuch (BauGB) die Aufgabe, „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung zu gewährleisten und dazu beizutragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern sowie die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln“. Er ist somit ein umfassender räumlicher Entwicklungsplan, der nach § 5 BauGB die Grundzüge der Art der Bodennutzung, die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergibt, flä- chendeckend für das ganze Gebiet der Samtgemeinde steuert. Die Entwicklungsziele sind auf eine mittel- bis langfristige Verwirklichung ausgelegt und werden meist in Zeitabständen von 10 bis 15 Jahren durch Neufassungen des Flächennutzungsplanes aktualisiert. Neben den Neuaufstellungen erfordern geänderte Rahmenbedingungen und Nut- zungsansprüche einen ständigen, kurzfristig umzusetzenden Anpassungsprozess der Planungs- inhalte. Die neuen Zielvorstellungen der Planinhalte werden in der `Planungs-Praxis´ durch Ände- rungen von Teilflächen des Flächennutzungsplanes berücksichtigt und häufig in Verbindung mit einem Bebauungsplan im Parallelverfahren aufgestellt.

4 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Abb. 1: Lage des FNP-Gebietes (Quelle: Niedersachsenviewer; 11-2019)

Abb. 2: 49. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Velpke - (Quelle: Planungsbüro Schütz, Entwurf)

5 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Ziel und Zweck des Flächennutzungsplanes "Die vorliegende 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird mit der Zielsetzung aufgestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Lebensmittelmarkt zu si- chern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Die Erforderlichkeit zur Änderung des Flächennutzungsplanes ergibt sich dabei insbesondere aus der Tatsache, dass der geplante Lebensmittelmarkt derzeit planungsrechtlich nicht genehmi- gungsfähig ist.

Tabelle 1: Flächenbilanz 49. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtge- wirksame geänderte meinde Velpe / OT Danndorf Darstellung Darstellung

Sonderbaufläche Nahversorger 0 qm 10.217 qm

Flächen für Landwirtschaft 10.217 qm 0 qm

gesamt 10. 217 qm 10.217 qm

1.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachpla- nungen Mensch: Die bestehenden Fachgesetze zielen z.B. auf den Schutz des Menschen vor Emissionsbelästi- gungen (Lärm, Schadstoffimmissionen, etc.) ab. Beispiele sind das Baugesetzbuch, die TA Lärm oder die 16. BImSchV - Verkehrslärmschutzverordnung.

Tiere und Pflanzen: Die Berücksichtigung dieses Schutzgutes ist gesetzlich im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Nds. Ausführungsgesetz (NAGBNatSchG) und in den entsprechenden Paragraphen des Baugesetzbuches vorgegeben.

Folgende bestehenden Fachgesetze müssen demnach beachtet werden: • Baugesetzbuch (BauGB) 1 in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) 2 • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)3 • Niedersächsische Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) 4

1 BAUGESETZBUCH (BGB). In der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808) m.W.v. 29.07.2017, Stand: 05.01.2018 aufgrund Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBl. I S. 2193) 2 Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. l S. 3786), in Kraft getreten am 21.11.2017 3 BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNATSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706) geändert worden ist 4 NIEDERSÄCHSISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (NAGBN AT SCH G), vom 19. Februar 2010, letzte berücksichtigte Änderung: § 2 geändert durch Artikel 3 § 21 des Gesetzes vom 20.05.2019 (Nds. GVBl. S. 88) 6 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Umweltschutzziele aus dem Baugesetzbuch (Auszug): Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaft- lichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Ge- nerationen miteinander in Einklang bringt und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozial- gerechte Bodennutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Um- welt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz. Außerdem sind die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind zur Verringe- rung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesondere durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nach- verdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelun- gen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden (§ 1a Abs. 2 BauGB). Die Grundsätze nach den Sätzen 1 und 2 sind gemäß §1 Abs. 7 BauGB in der Abwägung zu berücksichtigen.

Umweltschutzziele aus dem Bundesnaturschutzgesetz (Auszüge): Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlagen für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass…

1. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, 2. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, 3. die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie 4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind.

Bedeutung der Umweltschutzziele für die vorliegende Planung: Durch die Lage am Ortsrand auf einer intensiv genutzten Ackerfläche kann ein Eingriff in ökolo- gisch sensiblere Bereiche vermieden werden. Da auf bestehende Infrastruktureinrichtungen wie Straßenanbindungen zurückgegriffen werden kann, wird auch dem Umweltschutzziel, mit Grund und Boden sparsam und schonend umzuge- hen, entsprochen. Die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter ist dabei von besonderer Bedeutung. Brach liegende, bereits „vernutzte“ Flächen, existieren in der Ortslage nicht.

Fachplanungen Folgende relevante Fachplanungen liegen für das Plangebiet vor: • Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP), Fassung 2012 mit Änderungen 2017 (wirksam geworden am 17.02.2017) • Regionales Raumordnungsprogramm Großraum Braunschweig (RROP), 2008 • Landschaftsrahmenplan des Landkreises Helmstedt, 2004

7 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Für das Gebiet der Samtgemeinde Velpke fehlt ein Landschaftsplan. Für die Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen wird es auf der Ebene der Flächennutzungsplanung grund- sätzlich nicht ausreichen allein die übergeordneten Planungen und Fachgutachten wie z.B. den Landschaftsrahmenplan (LRP) auszuwerten. Hier sind Beschreibungen und Bewertungen auf der Ebene des Landschaftsplanes erforderlich. Der hier fehlende Landschaftsplan ist diejenige Ebe- ne der Landschaftsplanung, die dem Flächennutzungsplan hinsichtlich Maßstabs und Detaillie- rung äquivalent ist. Die Rahmenpläne sind auf das Regionale Raumordnungsprogramm ausge- richtet; sie sollen und können die erforderlichen Aussagen auf der Ebene des Flächennutzungs- planes nicht leisten. Die Beschränkung der Umweltprüfung auf die Datengrundlage der überge- ordneten Planungsebene hat naturgemäß das Risiko, dass durch Datenlücken und unzureichen- de Detaillierung die Umweltbelange im Flächennutzungsplan nicht mit dem Gewicht in die Abwä- gung eingestellt werden können, die ihnen gebührt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde das Gelände und umliegende Bereiche begangen und der Bestand und ersichtliche Bedarf analysiert.

Fachgutachten Folgende relevante Fachplanungen liegen für das Plangebiet vor: • Schalltechnisches Gutachten zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Ver- brauchermarkt“, Gemeinde Danndorf (Neubau eines NORMA-Marktes), Planungsbüro Lau- terbach, Hameln, 06.11.2018 • Schalltechnischen Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens "Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stellplätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und Backshop" innerhalb des Geltungsbereiches des aufzustellenden vorhabenbezogenen Be- bauungsplanes "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemeinde Danndorf (LK Helmstedt)" Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand 31.01.2020 • Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf, BBE Handelsberatung GmbH, Ham- burg, August 2018 • Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen Büro Dipl.- Geogr. Lothar Zacharias, Hannover, 09.08.2017 • Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias, Hannover, 24.05.2017 • Stellungnahme zu den Baugrundverhältnissen, Ingenieurbüro Nachtigall GmbH, Stendal, 29.08.2016 • Erläuterungen zur Vorbemessung Entwässerung, Weinkopf Ingenieure für Bauwesen GmbH, Helmstedt 12/2019 • Umweltbericht Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf, Vor- entwurf, Planungsbüro Lauterbach 2018

8 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

2. Bestandsbeschreibung und Bewertung der Schutzgüter 2.1 Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Biotope und Pflanzen Das Plangebiet umfasst hauptsächlich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche und Straßenver- kehrsflächen. Die Landwirtschaftsfläche wurde bisher ackerbaulich genutzt. Der Ackerrandstrei- fen wurde aufgelassen. Hier haben sich ruderale Gras- und Staudenfluren angesiedelt. Zwischen der Straße (L 647) und dem Acker befindet sich ein Entwässerungsgraben, der nur temporär Wasser führt. Im Norden und Osten schließt die Ortschaft an. Im Süden und Westen schließen weitere Ackerflächen und daran anschließend ein großes Waldgebiet, das „Hehlinger Holz“ an. Die Biotoptypen des Untersuchungsraumes wurden nach dem Schlüssel des Landes Nieder- sachsen während einer Geländebegehung am 25.06.2019 auf der Basis von Luftbildern kartiert. In der Biotoptypenkarte (siehe Abb. 3) ist die Lage der einzelnen Biotoptypen dargestellt. Folgende Biotoptypen sind für den Planungsraum (Plangebiet und Flächen angrenzend) relevant:

Tabelle 1: Biotoptypen des Untersuchungsraumes Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp Schutz §§ 29 u. FFH-LRT Lage / Bemerkung code (LRT) 30 BNatSchG / §

24 NAGB- NatSchG A Acker in intensiver Nutzung - - Der größte Teil des Geltungsbe- reichs wird intensiv ackerbaulich genutzt, zum Zeitpunkt der Kartie- rung Getreide OVZ Straße, asphaltiert - - Die Landesstraße L647 grenzt unmittelbar an das Plangebiet, auf gegenüberliegender Straßenseite befindet sich ein asphaltierter Radweg anliegend OVW Weg, unversiegelt - - An der nordwestlichen Grenze zwischen Wohnbebauung und Entwässerungsgraben befindet sich ein unbefestigter Erschlie- ßungsweg. FGZ Graben, temporär Wasser - - Der Entwässerungsgraben grenzt führend nordwestlich und nordöstlich an das Plangebiet und entwässert auf gegenüberliegende Straßenseite in den Teich hinter der Feuerwehr. Der Graben ist unbeschattet, schmal, tief eingeschnitten, Was- serpflanzen sind derzeit nicht vor- handen, am Rand stehen stellen- weise Wasserschwaden. Haupt- sächlich ist die Ufervegetation durch Rohrglanzgras geprägt. UHM Ruderale Gras- und Stau- - - Streifen mit Gras- und Staudenflu- denfluren ren liegen an den Gräben als Ackerrandstreifen an. Dieser be- findet sich auf einem ehemaligen Ackerstandort, dementsprechend finden sich hier Arten der Acker- 9 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp Schutz §§ 29 u. FFH-LRT Lage / Bemerkung code (LRT) 30 BNatSchG / §

24 NAGB- NatSchG brachen. GRA Artenarmer Scherrasen - - Die Rasen-Bereiche um den Rad- weg werden regelmäßig gemährt, es hat sich eine artenarme Vegeta- tion (v.a. Gras) etabliert

Im Untersuchungsgebiet konnten keine nach § 30 BNatSchG oder § 24 NAGBNatSchG ge- schützte Biotoptypen kartiert werden. Geschützte Pflanzenarten konnten ebenfalls nicht festge- stellt werden.

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Abb. 3: Karte der Biotoptypen

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Fotodokumentation

Abb.4: Straßenentwässerungsgraben, zum Zeit- Abb.5: Entwässerungsgraben am nordwestlichen punkt der Kartierung ausgetrocknet, anliegend an Plangebietsrand, ebenfalls zum Zeitpunkt der Kar- Baufläche tierung ausgetrocknet

Abb.7: aufgelassener Acker auf der Fläche des Abb.6: aufgelassener Acker, ruderale Gras- und Plangebietes, angrenzend intensiv genutzter Acker, Staudenfluren, im Hintergrund das Hehlinger Holz, typ. Arten der Ackerbrache: Hundskamille, Stumpf- Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“. blättriger Ampfer, Windhalm

Abb.9: an die Ackerbrache angrenzend Getreide- Abb.8: zugewachsener Graben am nordwestlichen feld in Intensivnutzung, im Hintergrund Hehlinger Plangebietsrand Holz 12 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Abb.10: Bebauung auf der gegenüberliegenden Abb.11: L 647 mit anliegendem Radweg, Scherra- Straßenseite, Lärm- und Sichtschutzwand aus sen (Straßenbegrünung) auf gegenüberliegender Gabionen, Baumreihe (außerhalb des Plangebie- Straßenseite tes)

Baumbestand im Plangebiet Es kommen im Plangebiet keine Bäume (oder Sträucher) vor. Baumfällungen werden demzufol- ge nicht getätigt.

2. Arten Faunistische Kartierung wurden nicht durchgeführt. Aufgrund der vorkommenden Biotoptypen können jedoch Rückschlüsse allgemeiner Art getätigt werden. Für alle relevanten Artengruppen erfolgten Potenzialabschätzungen aufgrund der gegebenen Habitatbedingungen.

Säugetiere Aufgrund der angetroffenen Strukturen und der in Anspruch genommenen Biotoptypen können unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes bei der Tierartengruppe „Säugetiere“ die streng ge- schützten Fledermäuse von einer weiteren Betrachtung ausgeschlossen werden. Es sind näm- lich keinerlei Strukturen betroffen, die als Quartiere dienen könnten. Jagdflüge von Fledermäusen aus umliegenden Beständen sind durchaus möglich, aber hier nicht relevant. Die Artengruppe „Fledermäuse“ ist von der 49. Änderung des Flächennutzungsplanes nicht betroffen. Laut dem Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, Ausgabe 04/2016 gehört der Landkreis Helmstedt zu den Gebieten mit bedeutenden Feldhamstervorkommen. Ackerflächen in der natur- räumlichen Region „Börden“ stellen zudem einen Lebensraum für Hamster dar. Hamster bevor- zugen für die Anlage ihrer bis zu 2 m tiefen Baue tiefgründige, nicht zu feuchte Löss- und Lehm- böden. Dagegen sind sandige und steinige Böden sowie ein hoher Grundwasserstand ungeeig- net. Im Plangebiet befinden sich Pseudogley-Böden, die aufgrund der tendenziell höheren Grundwasserstände weniger für eine Besiedlung geeignet sind. Zudem befindet sich das Plan- gebiet gemäß Landschaftsrahmenplan des Landkreises Helmstedt in keinem wichtigen Bereich für Arten und Lebensgemeinschaften. Es ist davon auszugehen, dass der sehr seltene Feldhamster von der 49. Änderung des Flä- chennutzungsplanes nicht betroffen ist. Auch Fischotter und Biber haben im Plangebiet keine geeigneten Habitate. Der häufig ausge- trocknete Graben eignet sich nicht als Habitat.

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Vögel Gebüsch brütende Arten kommen im „ausgeräumten“ Plangebiet nicht vor. Gehölze fehlen hier vollständig. Auch Gebäudebrüter können im Plangebiet ausgeschlossen werden. Der Acker weist vor allem geeignete Lebensraumstrukturen für Vögel der offenen Feldflur, wie zum Beispiel Feldlerche, auf. Sie legt ihre Nester in Bodenmulden in kurzer und lückiger Vegeta- tion an. Bei der Feldlerche handelt es sich um eine gemäß BNatSchG besonders geschützte Vo- gelart, die in Niedersachsen bei ungünstigem Erhaltungszustand als gefährdet gilt. Das Plange- biet ist als großflächiger Acker grundsätzlich als Lebensraum geeignet. Allerdings ist die Freiflä- che durch die L 647 und Bebauung im Nordosten und nördlich der Straße sowie durch den Wald- rand im Süden begrenzt. Die Feldlerche hält tendenziell einen Abstand zu Vertikalstrukturen mit Kulissenwirkung. Der Waldrand liegt etwa 200 m vom Plangebiet entfernt (ausreichend). Auf- grund der Störungen durch die anliegende, viel befahrene Straße und die freilaufenden Katzen aus den direkt angrenzenden Siedlungen, ist ein Vorkommen von Bodenbrütern im direkten Plangebiet auszuschließen. Es wird deshalb von keiner nachhaltigen Beeinträchtigung einer möglichen lokalen Population ausgegangen. In erster Linie weist die Fläche eine gewisse Bedeutung für die Nahrungssuche von Vögeln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Plangebiet auch in Jagdflüge der heimischen Greifvögel miteinbezogen (z.B. Bussard, Turmfalke). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass eine hei- mische Greifvogelpopulation maßgeblich von dieser Fläche abhängt. Ähnliche Flächen sind in der unmittelbaren Umgebung ausreichend vorhanden.

Amphibien Für diese Tierartengruppe liegen keine geeigneten Biotope vor. Der anliegende Graben war zum Zeitpunkt der Begehungen (Mai/Juni 2019) ausgetrocknet, sodass eine Reproduktion von Am- phibien nicht hätte stattfinden können. Eine Betroffenheit der Tierartengruppe ist nicht abzuleiten.

Reptilien Insbesondere die Zauneidechse benötigt sandiges Substrat und besonnte Bereiche für die Eiab- lage. Als Winterquartiere eignen sich Totholz- und Steinhaufen. Über solche Habitatausstattung verfügt das Plangebiet nicht, sodass von einem Vorkommen bzw. Betroffenheit nicht ausgegan- gen werden kann.

Artenschutzrechtliche Gesichtspunkte In der Eingriffsplanung sind alle Arten zu berücksichtigen, die in § 7 Abs. 2 Nr. 12 – 14 BNatSchG genannt werden. Das heißt, es sind im speziellen Artenschutz alle Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie und alle europäischen Vogelarten zu beachten. Durch diese gesetzlichen Grundlagen gehören nahezu alle einheimischen Säugetierarten – (außer jagdbare Arten) zu den besonders geschützten Tierarten. Ebenso sind alle Amphibien und Reptilien besonders geschützt. Zusätzlich sind alle europäischen Vogelarten gemäß EU- Vogelschutz-Richtlinie besonders geschützt. Nach § 44 Abs. 1-3 BNatSchG gelten für besonders und streng geschützte Arten Zugriffs-, Be- sitz- und Vermarktungsverbote (Verbotstatbestände). Diese Punkte sind bereits im Vorfeld zu einem Bauvorhaben zu beachten: a. § 44 (1) Nr. 1 verbietet das Nachstellen, Fangen, Verletzen oder Töten der besonders geschützten Arten bzw. die Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwick- lungsformen. b. Nach 44 (1) Nr. 2 sind erhebliche Störungen der streng geschützten Arten und euro- päischer Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinte- 14 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

rungs- und Wanderungszeiten verboten. Eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population der jeweils betroffe- nen Art verschlechtert. c. Nach § 44 (1) Nr. 3 ist es verboten, Fortpflanzungs- und Ruhestätten der wild leben- den Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschä- digen oder zu zerstören.

Der Begriff ‚Biologische Vielfalt‘ bzw. ‚Biodiversität‘ steht als Sammelbegriff für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde und ist die Variabilität aller lebender Organismen und der ökologischen Komplexe zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme. Die biologische Vielfalt trägt zur Vielfalt der belebten Natur bei und bildet die existenzielle Grundlage für das menschliche Leben. Sie steht in vielfälti- ger Wechselwirkung mit den anderen Schutzgütern und beeinflusst z.B. Stoffkreisläufe, die Quali- tät der Böden und das Klima. 5 Die biologische Vielfalt im Plangebiet ist aufgrund des Standortes und der vorhandenen Nutzung als eher minder ausgeprägt zu beurteilen. Das Plangebiet ist teilweise bereits versiegelt (vorhan- dener Straßenraum) und stark anthropogen geprägt. Es bietet daher nur wenigen Arten Habitate. Die vorhandenen Biotope weisen mäßig ausgeprägte Lebensräume auf. Es besteht keine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen.

2.2 Schutzgut Fläche und Boden Das Plangebiet liegt in der naturräumlichen Region „Börde“. Vorherrschender Bodentyp ist über- wiegend mittlere Pseudogley-Braunerde (BK50, Kartenserver LBEG, zuletzt aufgerufen am 16.10.2018). Im nordwestlichen Bereich des Plangebietes ist Pseudogley-Pelosol-Braunerde vorherrschender Bodentyp. Es handelt sich um Böden mit mittlerer bis hoher Bodenfruchtbarkeit (Ertragsfähigkeit). Der Boden ist durch intensive Landwirtschaft vorbelastet. Der nordwestliche Bereich wird in der Themenkarte „Suchräume für schutzwürdige Böden“ Bo- den mit hoher bis äußerst hoher Bodenfruchtbarkeit aufgeführt (vgl. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Kartenserie Boden). Ingenieurgeologisch weist der Bereich eine mittlere bis gute Tragfähigkeit auf. Es wird der fol- gende Hinweis gegeben: oberflächennah stark verwittert, wasserempfindlich, klüftig, in Hangla- gen und Einschnitten rutschgefährdet, z.T. quellfähig und z.T. schrumpfempfindlich. Durch die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird die bauliche Inanspruchnahme einer intensiv genutzten Ackerfläche vorbereitet. Es kommt zu einem zusätzlichen Flächenentzug von ca. 1,0 ha. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Plangebietsgröße, ist durch den Flächenent- zug von keiner existenzbedrohenden Situation für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe auszugehen.

2.3 Schutzgut Wasser Grundwasser Das Plangebiet liegt nicht in einem Wasserschutzgebiet. Die Grundwasserneubildungsrate ist als sehr gering anzusetzen (<50 mm/a). Das Grundwasser steht nicht oberflächennah an, sondern verläuft im Festgestein. Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung ist hoch (vgl. Lan- desamt für Bergbau, Energie und Geologie, Kartenserie Hydrogeologie). Als Vorbelastung ist die landwirtschaftliche Nutzung zu nennen. Die Baugrunderkundung des Untersuchungsgebietes durch das Ingenieurbüro Nachtigall GmbH (2016) hat ergeben, dass das Gebiet im untersuchten Tiefenbereich von Schichtwasser beein-

5 www.bfn.de (abgerufen am 11.06.2018) 15 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf flusst wird: „Es wird eingeschätzt, dass in niederschlagsreichen Zeiten und zum Zeitpunkt der Schneeschmelze das Schichtwasser bis nahe der Geländeoberkante anstehen kann. Entwässert wird das Untersuchungsgebiet in nordöstlicher Richtung in angrenzende Seen und Gräben“ (In- genieurbüro Nachtigall GmbH, 2016, S. 10).

^ Abb.12: Grundwasserleiter (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de)

Oberflächengewässer: Bis auf einen Entwässerungsgraben, befinden sich im Plangebiet keine Oberflächengewässer. Der Graben ist temporär wasserführend und entwässert in ein Versickerungsbecken (Teich an der Feuerwehr nördlich der Straße).

Abb. 13: Graben entlang der Straße, Blickrichtung nach Südosten, zum Zeitpunkt der Kartierung war der Graben ausgetrocknet (25.6.2019) 16 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

2.4 Schutzgut Klima und Luft Maßgebende Wetterstation ist Wolfsburg. Das Gebiet ist im Gegensatz zum Bördeland geprägt durch den schon spürbaren ozeanischen Einfluß 6 . Während SCHULTZE (1955) Niederschläge im Schnitt von 540 - 600 mm/a angab, beträgt das Mittel von 1981 bis 2010 ca. 639 mm/a (siehe nachf. Abb.)

Abb. 14: monatliche mittlere Niederschläge und Temperaturen 1981 – 2010

Abb. 15: monatliche mittlere Niederschläge und Temperaturen 2018

Wie aus den vorherigen Abbildungen ersichtlich ist, war das Jahr 2018 wesentlich trockener und etwas wärmer, als der langjährige Durchschnitt, was auch zum Austrocknen der Oberflächenge- wässer führte. Das Untersuchungsgebiet liegt in der klimaökologischen Region „Geest- und Bördenbereich“. Durch das Relief findet relativ hoher Austausch und mäßige Beeinflussung lokaler Klimafunktio- nen statt. Die klimatische Funktion des Plangebietes wird durch die Ortsrandlage beeinflusst. Durch die landwirtschaftliche Nutzung produziert die Fläche Kaltluft. Aufgrund des Reliefs ist die Austauschfunktion und damit die Wirkung auf die angrenzende Bebauung jedoch gering. Da zu- dem davon ausgegangen werden kann, dass die Überwärmungstendenz von Ortslagen mit Ein-

6 SCHULTZE,J. Die naturbedingten Landschaften der DDR, Gotha 1955 17 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf zel- und Reihenhausbebauungen gering ist, ist die klimaökologische Funktion der Fläche zu ver- nachlässigen. Die Flächen südlich des Ortsrandes sind für die Kaltluftentstehung wichtige Flächen. Wegen der geringen Größe der künftig wegfallenden Ackerfläche liegt jedoch nur eine allgemeine Bedeutung für die Frisch- und Kaltluftentstehung vor. An das Plangebiet grenzt mit der „Hauptstraße“ (L 647) eine Hauptverkehrsstraße an. Im Zu- sammenhang mit dem KFZ-Verkehr entstehen Luftschadstoffe, die in das Plangebiet bereits jetzt hineinwirken. Die vorhandenen Flächen besitzen durch die bestehenden Bebauungen und Nutzungen weitge- hend ein bereits gestörtes Kleinklima.

2.5 Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild Das Plangebiet ist geprägt durch die Lage am südlichen Ortsrand und am „Hehlinger Holz“. Es ist für die Landschaft und die landschaftsbezogene Erholung sowie im Hinblick auf Vielfalt, Eigenart und Schönheit von einer gewissen Bedeutung. Aufgrund der nicht vorhandenen Ortsrandeingrü- nung ist derzeit jedoch kein harmonischer Übergang in die freie Landschaft vorhanden. Das Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landschaftsschutzgebiet „Vel- pker Schweiz“. Dieses Schutzgebiet hat den Schutzzweck, den Charakter des Gebietes mit sei- ner abwechslungsreichen Landschaft (aufgelassene Sandsteinbrüche, durch Bodenabbau ent- standene Wasserflächen, vorherrschende Laubmischwälder und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt) zu erhalten und zu fördern. Das Plangebiet selbst liegt außerhalb des LSG und umfasst lediglich eine landwirtschaftlich ge- nutzte Fläche direkt an der „Hauptstraße“ (L 647) und hat somit keine wesentliche Bedeutung für das benachbarte Landschaftsschutzgebiet.

Abb.16: Landschaftsschutzgebiete (grün dargestellt und Biosphärenreservate (rot dargesetllt) im Gebiet um die zu betrachtende Fläche (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de) 18 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

2.6 Schutzgut Mensch und Bevölkerung Für die Betrachtung des Schutzgutes Mensch sind zum einen gesundheitliche Aspekte, vorwie- gend Lärm und andere Immissionen, zum anderen regenerative Aspekte wie Erholungs-, Frei- zeitfunktionen und Wohnqualität von Bedeutung. Das Plangebiet ist bereits anthropogen beeinflusst. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich, als Ackerfläche genutzt. Funktionen zur Erholung sind nicht gegeben, denn es ist für die Anwoh- ner nicht direkt nutzbar (fehlende Wege etc.). Derzeit ist die Freifläche jedoch als Übergang zum Wald visuell wahrnehmbar und wird vermutlich als Freifläche positiv wahrgenommen. In nördlicher und nordöstlicher Richtung grenzt bestehende Wohnbebauung unmittelbar an das Plangebiet an. In westlicher und südlicher Richtung schließen sich weitere landwirtschaftlich ge- nutzte Flächen an. Südwestlich erstreckt sich schließlich das „Hehlinger Holz“. Der Wald und ein Teil der landwirtschaftlichen Flächen außerhalb des Plangebietes gehören zum Landschafts- schutzgebiet „Velpker Schweiz“. Zudem hat das Gebiet laut des RROPs für den Großraum Braunschweig eine Bedeutung für die Natur und Landschaft (Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft) sowie insbesondere für die Erholung (Vorranggebiet für ruhige Erholung in der Natur und Landschaft). Das Plangebiet liegt direkt an der Landesstraße 647. Diese weist bereits generell ein verhältnis- mäßig hohes Verkehrsaufkommen auf. Nordwestlich und nordöstlich des Plangebietes befinden sich schutzbedürftige Wohnnutzungen. Im Zuge des Bauleitplanverfahrens ist deshalb ein schall- technischer Nachweis zu erbringen, ob die gesetzlichen Bestimmungen zum Schallschutz einge- halten werden können. Auf das Plangebiet wirken Immissionen von der anliegenden Straße und in geringfügigem Maße von den benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen ein. Diese Immissionen (Geruch, Staub, Lärm) treten jedoch nur an wenigen Tagen im Jahr aufgrund der Bewirtschaftung der Flächen auf und sind im Allgemeinen relativ gering, so dass sie als wohnverträglich einzustufen sind. Da es sich bei dem Plangebiet zum großen Teil um Ackerflächen handelt, ist die Naherholungs- qualität relativ gering. Bewertung: Für die Naherholung besitzt die Fläche eine mittlere Bedeutung. Im Plangebiet be- steht eine mittlere Belastung durch Verkehr und eine geringe Immissionsbelastung durch die Landwirtschaft.

2.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter Unter dem Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter sind Güter und Objekte zu verstehen, die eine gesellschaftliche Bedeutung haben. Diese Güter und Objekte dürfen durch die Planung in ihrer Nutzbarkeit oder prägender Bedeutung (Ortsbild oder historische Bedeutung) nicht einge- schränkt werden. Hierunter fallen u.a. Denkmäler (archäologische Funde, andere Bodendenkmä- ler, architektonisch wertvolle Bauten und Baudenkmäler sowie Grabfelder und Grabstätten). Im engeren Untersuchungsgebiet sind weder Bodendenkmäler noch andere Kultur- und sonstige Sachgüter bekannt oder betroffen.

3. Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung 3.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan werden keine geschützten Biotope oder Pflan- zenbestände überbaut oder beeinträchtigt. Es handelt sich um einen Ackerstandort. Insgesamt ist

19 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf durch die vorliegende Planung - nach vollzogener Kompensation - von keiner nachhaltigen Ver- schlechterung für das Schutzgut Pflanzen/Biotope auszugehen.

Tabelle 2: Überbauung von Biotopen: Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp Bestand Überbauung code (LRT) m² m²

A Acker in intensiver Nutzung 7.393 7.393 OVZ Straße, asphaltiert 1.714 0

OVW Weg, unversiegelt 16 16

FGZ Graben, temporär Wasser 584 0 führend UHM Ruderale Gras- und Stau- 3.237 3.237 denfluren GRA Artenarmer Scherrasen 546 0 SUMME: 13.487 10.646

Für Überbauungen und den Verlust an Flächen ruderaler Gras- und Staudenfluren und Acker sind geeignete Kompensationsmaßnahmen vorzusehen. Durch die Inanspruchnahme der derzeitig unbebauten Fläche wird es zu Auswirkungen im Bezug auf das Schutzgut Tiere kommen. Durch die Versiegelung geht die Freifläche als Jagdgebiet und Nahrungshabitat für Vögel verloren. Von den geschützten Tierartengruppen ist am ehesten bei den Vögeln eine mögliche Betroffen- heit abzuleiten. Für Amphibien ist der Lebensraum nicht geeignet. Reptilien finden hier keine ge- eigneten Habitate. Fledermäuse kommen mit Sicherheit in der näheren Umgebung vor und wer- den das Plangebiet auch in ihre Jagdflüge einbeziehen. Da das Plangebiet aber nur allenfalls ein Teil eines Jagdhabitats darstellt und keine Quartiere betroffen sind, ist hier mit keinen Auswir- kungen auf eine lokale Population zu rechnen.

3.1.1 Gefäßpflanzen Die genannten 11 (Anhang IV FFH-RL) sowie 5 Pflanzenarten (BArtSchV) können innerhalb des B-Plangebiets nicht vorkommen, da die dort vorherrschenden Biotopbedingungen aufgrund der gegebenen Nutzungsbedingungen nicht für ein Vorkommen geeignet sind. Auch für die geschütz- te Flechtenart Echte Lungenflechte ist das UG nicht relevant. Bewertung: Eine Beeinträchtigung der geschützten Pflanzenarten bzw. der geschützten Flechtenart ist durch das Vorhaben nicht möglich. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

3.1.2 Wirbellose Libellen Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG können aufgrund fehlen- der Habitatflächen nicht eintreten.

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Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

Käfer Die aufgeführten, geschützten Holz- (Heldbock, Eremit) und Wasserkäfer (Breitrand, Schmalbin- diger Breitflügel-Tauchkäfer) besitzen keine potentielle Lebensraumbedingungen im Plangebiet.

Wasserkäfer Die beiden gewässergebundenen Käferarten kommen i.d.R. in größeren, schwach bis mäßig eutrophen Standgewässern vor, so dass von keinem Vorkommen in dem kleinen Gewässer an- grenzend an das B-Plangebiet auszugehen ist. Der Graben trocknet zu schnell aus.

Holzkäfer - Heldbock Aufgrund des Fehlens von geeigneten Altbäumen der Art Eiche ist ein Vorkommen der genann- ten Holzkäferart im gesamten B-Plangebiet nicht möglich.

Holzkäfer - Eremit Ein Vorkommen der Holzkäferart kann vollständig ausgeschlossen werden

Tag- und Nachtfalter Eine spezielle Prüfung der Vorkommen erfolgte nur in Beziehung zu den Lebensraumansprüchen der Arten. Insgesamt betrachtet sind die für die Überbauung vorgesehenen genutzten Acker- und Grünlandflächen nicht als Lebensraum insbesondere für die beiden Feuerfalterarten anzusehen. Auch eine Vegetation, die potentiell für den Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina ) geeignet wäre, ist nicht zu erwarten. Typische Wirtspflanzen für die Raupen der Art sind Nacht- kerze (Oenothera spec.), Weidenröschen (Epilobium spec.) , z.T. jedoch auch Blutweiderich (Lythrum salicaria) . Diese kommen nur sporadisch am Graben vor, werden jedoch häufig ge- mäht.

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: Für den direkten Baubereich ist nicht mit einem Vorkommen der Arten zu rechnen, so dass hier auch keine artenschutzrechtlichen Konflikte nach § 44 Abs. 1 BNatSchG zu erwarten sind.

Weichtiere / Mollusken Im Untersuchungsgebiet befinden sich keine geeigneten Habitate von zu berücksichtigenden Weichtierarten. Der Graben trocknet zu früh im Jahr aus.

3.1.3 Fische Das B-Plangebiet bietet keine geeigneten Habitate für die Fischfauna. Der Graben liegt temporär trocken.

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3.1.4 Amphibien Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG können aufgrund fehlen- der Habitatflächen nicht eintreten. Der Graben trocknet zu früh im Jahr aus. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

3.1.5 Reptilien Habitatbedingungen im B-Plangebiet Für Reptilienarten günstige Habitatbedingungen konnten im gesamten Plangebiet nicht festge- stellt werden. Insbesondere für die gelistete Zauneidechse sind keine Lebensraumelemente vor- handen (Eiablageplätze, Sonnenbadeplätze, Winterquartiere).

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: In Ermangelung von geeigneten, vegetationsfreien, grabbaren Eiablageflächen ist ein Vorkom- men der Zauneidechse im B-Plangebiet nicht anzunehmen. Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um Acker, ruderale Grünlandflächen und Grassäume. Totholz- und Steinhaufen konnten ebenfalls nicht festgestellt werden. Die Fläche liegt isoliert. Insgesamt ist festzustellen, dass es durch das geplante Vorhaben nicht zu Beeinträchtigungen der Art bzw. der Artengruppe kommen kann. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Ein weiterer Untersuchungsbedarf liegt nicht vor.

3.1.6 Säugetiere

Fledermäuse Aufgrund fehlender Gehölze, können keine Sommerquartiere (oder Winterquartiere) von Fleder- mäusen betroffen sein. Auch als Jagdhabitat ist die Fläche aufgrund fehlender Strukturen von keiner großen Bedeutung.

Bewertung und Empfehlung: Insgesamt ist festzustellen, dass es durch das geplante Vorhaben nicht zu Beeinträchtigungen der Art bzw. der Artengruppe kommen kann. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Ein weiterer Untersuchungsbedarf liegt nicht vor.

Biber, Fischotter Auch Fischotter und Biber haben im Plangebiet keine geeigneten Habitate. Der häufig ausge- trocknete Graben eignet sich nicht als Habitat.

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf:

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Erhebliche Beeinträchtigungen der genannten Arten sind aufgrund der örtlichen Bedingungen sowie der momentan vorhandenen intensiven Nutzungsweise nicht möglich. Artenschutzrechtli- che Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG liegen demnach nicht vor.

Feldhamster, Haselmaus Es ist davon auszugehen, dass der sehr seltene Feldhamster von der Aufstellung des vorhaben- bezogenen Bebauungsplans nicht betroffen ist. Aufgrund fehlender Habitatstrukturen (fehlende Gehölze) kann auch die Haselmaus im Plangebiet nicht vorkommen.

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: Erhebliche Beeinträchtigungen der genannten Arten sind aufgrund der örtlichen Bedingungen sowie der momentan vorhandenen intensiven Nutzungsweise nicht möglich. Artenschutzrechtli- che Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG liegen demnach nicht vor.

3.1.7 Europäische Vogelarten nach Art. 1 und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie

Potentielle Brutvögel des B-Plangebietes Gebüsch brütende Arten kommen im „ausgeräumten“ Plangebiet nicht vor. Gehölze fehlen hier vollständig. Auch Gebäudebrüter können im Plangebiet ausgeschlossen werden. Der Acker weist vor allem geeignete Lebensraumstrukturen für Vögel der offenen Feldflur, wie zum Beispiel Feldlerche, auf. Sie legt ihre Nester in Bodenmulden in kurzer und lückiger Vegeta- tion an. Bei der Feldlerche handelt es sich um eine gemäß BNatSchG besonders geschützte Vo- gelart, die in Niedersachsen bei ungünstigem Erhaltungszustand als gefährdet gilt. Das Plange- biet ist als großflächiger Acker grundsätzlich als Lebensraum geeignet. Allerdings ist die Freiflä- che durch die L 647 und Bebauung im Nordosten und nördlich der Straße sowie durch den Wald- rand im Süden begrenzt. Die Feldlerche hält tendenziell einen Abstand zu Vertikalstrukturen mit Kulissenwirkung. Der Waldrand liegt etwa 200 m vom Plangebiet entfernt (ausreichend). Auf- grund der Störungen durch die anliegende, viel befahrene Straße und die freilaufenden Katzen aus den direkt angrenzenden Siedlungen, ist ein Vorkommen von Bodenbrütern im direkten Plangebiet auszuschließen. Es wird deshalb von keiner nachhaltigen Beeinträchtigung einer möglichen lokalen Population ausgegangen. In erster Linie weist die Fläche eine gewisse Bedeutung für die Nahrungssuche von Vögeln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Plangebiet auch in Jagdflüge der heimischen Greifvögel miteinbezogen (z.B. Bussard, Turmfalke). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass eine hei- mische Greifvogelpopulation maßgeblich von dieser Fläche abhängt. Ähnliche Flächen sind in der unmittelbaren Umgebung ausreichend vorhanden.

Anlagenbedingte Beeinträchtigungen gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht zu erwarten. Bau- vorgezogene sog. CEF-Maßnahmen werden somit nicht erforderlich. Baubedingte Beeinträchtigungen treten ggf. für die Feldlerche ein, wenn die Erdarbeiten inner- halb der Brutzeit 01.04. bis 10.07. durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr gering, dass die Feldlerche auf diesem Standort brütet.

Fazit: Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG werden nicht eintre- ten.

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3.2 Auswirkungen auf Fläche und Boden Für das Schutzgut Boden gehen im Bereich der versiegelten Flächen alle natürlichen Funktionen verloren: • Verlust der Speicher-, Puffer-, Filter und Transformationsfunktion (Boden als wesentliches Element von Stoffkreisläufen; von besonderer Bedeutung ist in dieser Hinsicht die Was- serspeicher- und Aufnahmefunktion sowie die Schadstofffilterung) • Beeinträchtigung des Bodenlebens • Verlust der Biotopfunktion • Verlust der Ertragsfunktion (Boden als Grundlage zur Produktion von Land-, Forst- und Gartenwirtschaft) • Verlust der Lebensraumfunktion (Boden als Ausgangssubstrat von Biotopen) Bewertung: Allgemeine Bedeutung.

Prognose Altlasten Es sind für das Plangebiet keine den vorgesehenen Nutzungen entgegenstehenden Altlasten, Altlastenverdachtsflächen, Altablagerungen oder andere Kontaminationen bzw. Bodenverunreini- gungen bekannt.

Neuversiegelungen Folgende Flächengrößen werden bei einer Umsetzung des Vorhabens im SO Einzelhandel überbaut:

Ermittlung Bestandsversiegelung (FNP-Fläche und angrenzender Straßenraum): Tabelle 3: Bestandsversiegelung Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp Bestand Versiegelung code (LRT) m² m²

A Acker in intensiver Nutzung 7.393 0 OVW Weg, unversiegelt 16 0

FGZ Graben, temporär Wasser 584 0 führend UHM Ruderale Gras- und Stau- 2.224 0 denfluren SUMME: 10.217 0 Summe der Versiegelung im Bestand: 0,0 m²

Prognose: Durch die Aufstellung die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird es bei einer Bebauung zu einer erheblichen Neuversiegelung von Boden kommen. Die Baumaßnahmen selbst führen zu einer Verdichtung des Bodens und zu einer Veränderung der Bodenstruktur. Mit der Planung sind erhebliche Beeinträchtigungen der ökologischen Boden-

24 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf funktionen verbunden. Die Festlegung von entsprechenden Kompensationsmaßnahmen werden im Zuge der Grünordnungsplanung im B-Planverfahren getroffen.

3.3 Auswirkungen auf Wasser Im Hinblick auf das Schutzgut Wasser ist die zu erwartende zusätzliche Bodenversiegelung als Eingriff zu bewerten. Durch Versiegelung wird die Grundwasserneubildung reduziert, denn der versiegelte Boden kann Regenwasser nicht aufnehmen, speichern und sukzessive abgeben. Das Niederschlagswasser wird über die versiegelten Flächen abgeführt und steht diesem Standort nicht mehr direkt zur Verfügung. Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans kann es in dem Sondergebiet zu einer maximalen Versiegelung von 3.673 m² kommen. Erhebliche Beeinträchtigungen auf Oberflächengewässer sowie Grundwasser sind bei Beachtung der gesetzlich vorgeschriebenen technischen Rahmenbedingungen nicht gegeben. Im Rahmen der weiteren Planung ist möglichst Sorge zu tragen, dass Versiegelungen minimiert und anfallendes Regenwasser vor Ort zurückgehalten wird.

Bewertung: mittlere Bedeutung Prognose: Es ist vorgesehen, ein Regenbecken anzulegen und so das anfallende Niederschlagswasser abzuführen. Das Niederschlagswasser kann nicht vor Ort versickern und steht somit der Grund- wasserneubildung auf der Fläche nicht zur Verfügung. Das Schutzgut Wasser wird in Bezug auf die Grundwasserneubildung durch die Planung beein- flusst und beeinträchtigt.

3.4 Auswirkungen auf Klima und Luft Mögliche Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima oder die Anfälligkeit des geplan- ten Vorhabens gegenüber den Folgen des Klimawandels sind nicht abzuleiten. Die Nutzung des SO Einzelhandel ist im Hinblick auf z.B. die Wärmeerzeugung für Heizungsanlagen nach dem aktuellen Stand der Technik auszurichten.

Bewertung: geringe Bedeutung Prognose Es wird eine Kaltluftbildungsfläche überbaut und damit die Kaltluftentstehung reduziert. Diese Überbauung führt in gewissem Umfang zu einer Veränderung der thermischen Verhältnisse. Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Pflanzungen) sind klimatische Parameter zu stützen und auf- zuwerten (Frischluftbildung, Verdunstung etc.). In Bezug auf die Schutzgüter Klima und Luft können durch den Baustellenbetrieb und -verkehr kleinklimatische bzw. lufthygienische Beeinträchtigungen hervorgerufen werden. Luftverunreini- gungen dieser Art treten lediglich temporär begrenzt während der Bauphase auf und sind daher als nicht erheblich einzustufen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist nicht mit zusätzlichen erheblichen Belastungen des Klimas und der Luft durch das geplante Vorhaben zu rechnen. Erhebliche Auswirkungen auf die örtlichen luftklimatischen Verhältnisse sind nicht zu erwarten (§ 1a Abs. 3 BauGB, § 1f BNatSchG, § 1 BImSchG).

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3.5 Auswirkungen auf Landschaft / Landschaftsbild Eine Ortsrandbebauung stellt grundsätzlich einen raumwirksamen Eingriff in das Landschaftsbild dar. Aufgrund der derzeit fehlenden Ortsrandeingrünung wird der Eingriff in das Landschaftsbild allerdings verringert. Eine Eingrünung als landschaftsgerechte Gestaltung ist gem. § 15 BNatSchG dennoch erforderlich. Ein nachhaltig negativer Einfluss auf das Landschaftsbild wird durch die Vorbelastung des Gebietes nicht gesehen.

Bewertung: mittlere Bedeutung. Prognose: Durch die geplante Bebauung verschiebt sich der Ortsrand in einem Teilbereich um etwa 50 m in Richtung Süden. Durch eine Eingrünung der Außengrenzen, der Höhenbegrenzung und Beachtung der örtlichen Bauvorschriften wird das Landschaftsbild aber weitgehend intakt bleiben. Eine erhebliche Beein- trächtigung des Landschaftsbildes durch die Planung ist nicht zu erwarten.

3.6 Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogelschutz- Richtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) und den Schutzgebieten der Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richt- linie (Richtlinie 92/43/EWG). Sie werden nach EU-weit einheitlichen Standards ausgewählt und unter Schutz gestellt. 7 Das nächstgelegene FFH-Gebiet befindet sich in rund 2 km Entfernung nördlich des Plangebie- tes (FFH-Gebiet "Drömling"). Ein Schutzgebiet gemäß der Vogelschutz-Richtlinie befindet sich ebenfalls rund 2 km nördlich des Plangebietes (EU-Vogelschutzgebiet „Drömling“). Erhaltungs- ziele und Schutzzwecke von Natura 2000 Gebiete werden durch die Planung nicht berührt.

7 www.bmu.de (abgerufen am 11.06.2018) 26 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Abb.17: Vogelschutzgebiete (grün schraffiert) und FFH-Gebiete (braun schraffiert) im Gebiet um die zu betrachtende Fläche (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de)

Prognose: FFH-Gebiete oder Vogelschutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen.

3.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und Bevölkerung Prognose: Für den Menschen ist die Erholungsfunktion von Bedeutung. Mit der Planung des Baugebietes geht ein geringer Teil des als Landschaftskulisse wirksamen Erholungsraumes verloren. Das Büro für Schallschutz, Magdeburg kommt in seiner "Schalltechnischen Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens "Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stell- plätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und Backshop" innerhalb des Geltungsbereiches des aufzustellenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemeinde Danndorf (LK Helmstedt)" mit Stand 31.01.2020 zu folgendem zusammenfassenden Ergebnis:

"Gewerbelärm • Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte Tag IRWT und Nacht IRWN gemäß TA Lärm werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkom- plexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen sicher eingehalten. • Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte Tag IRWT, max. und Nacht IRWN,max für kurzzeitige Geräuschspitzen gemäß TA Lärm werden unter Berücksichti- gung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen sicher eingehalten. 27 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

• Bedingung für die Berechnungsergebnisse ist, dass eine Nachtanlieferung des NORMA- Marktes nicht stattfindet und somit auszuschließen ist. • Eine Nachtanlieferung des Backshops ist genehmigungsfähig. • Der Backshop soll auch an Sonntagen geöffnet sein. Auf Grund des erheblich geringeren Kundenverkehrs auf dem Kundenparkplatz, des Wegfalls der Geräusche durch Einkaufswa- gen und wegen des wesentlich geringeren Lieferverkehrs an Sonntagen werden die für Werk- tage ermittelten Beurteilungspegel deutlich unterschritten. Aus diesem Grund ist aus schall- schutztechnischer Sicht ein Betrieb des Backshops an Sonntagen genehmigungsfähig. • Aus schallschutztechnischer Sicht in Hinsicht auf Gewerbelärm ist die Errichtung und der Be- trieb des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop innerhalb des aufzustellenden vorhabenbezogenen Bebauungsplangebietes "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemein- de Danndorf entsprechend der vorliegenden Planungen genehmigungsfähig." (Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand: 31.01.2020)

"Verkehrslärm • Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen im Istzustand zeigen, dass die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV bereits an den Immissionsorten IO 07, IO 12 und IO 13 sowie IO 15 und IO 16 in mindestens einem Geschoss sowohl am Tage als auch in der Nacht überschritten werden. • Nach dem geplanten Umbau des Knotenpunktes steigen die Beurteilungspegel am Tage und in der Nacht um bis zu aufgerundet 2 dB(A) im kreuzungsnahen Bereich. Die Anzahl der Be- troffenheiten (IO mit Überschreitungen) geht jedoch geringfügig zurück. Die Überschreitungen werden maßgeblich bestimmt durch den neuen Verkehr auf der Planstraße zum Sondergebiet Einzelhandel (NORMA) und vor allem durch den Betrieb der zu errichtenden Lichtzeichenan- lage. Die Zunahme des Gesamtverkehrs auf der L 647 spielt im Hinblick auf die Verkehrs- schallimmissionen eine untergeordnete Rolle. Im ferneren Bereich zum Knotenpunkt sinken die Beurteilungspegel. Dies ist trotz zunehmender Verkehrsbelastung auf die Verminderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf dem o.g. Streckenabschnitt südöstlich der geplan- ten Lichtzeichenanlage zurückzuführen. • Ausgehend von den Ergebnissen des Vergleichs der Verkehrslärmvorbelastungen mit den Gesamtbelastungen nach Inbetriebnahme des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop kann nun Kriterium 1 gem. TA Lärm, Nummer 7.4 (Erhöhung der Beurteilungspegel für Verkehrsgeräusche um 3 dB(A), s. Abschnitt 4.2, Seite 10) ausgeschlossen werden. Au- ßerdem ist Kriterium 2 auszuschließen: eine Vermischung des Anlagenbezogenen Verkehrs mit dem übrigen Verkehr ist zumindest für die bereits vorhandenen öffentlichen Verkehrsflä- chen gegeben. In Bezug der Beurteilung der Verkehrslärmsituation aus Sicht der TA Lärm sind keine weiteren organisatorischen Maßnahmen zur Verkehrslärmminderung erforderlich. (Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand: 31.01.2020)

Zur Einordnung der Ergebnisse und zur Ableitung von Festsetzungen führt der Schallgutachter wie folgt aus: "Vom Lärmschutz her ist die Fragestellung des Schutzes der schutzwürdigen Nutzungen außer- halb des räumlichen Geltungsbereichs des Entwurfs zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemeinde Danndorf gegenüber Verkehrs- und Gewerbe- lärm durch innerhalb des Plangebietes gelegene Schallquellen des geplanten NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop und Verkehrswegen durch entsprechende Festsetzungen zu klären. Innerhalb des Plangeltungsbereichs ist keine Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden geplant. Eine durch das Büro für Schallschutz Magdeburg erstellte schalltechnische Untersu- chung, deren Ergebnisse in Berichtsform vorliegen, sind Bestandteil der Planunterlagen. 28 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

In Bezug auf die o.g. Fragestellung ergeben sich für Verkehrsschallimmissionen folgende Aussa- gen: • Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen zeigen, dass sowohl die Ori- entierungswerte gem. DIN 18005, Bbl. 1 als auch die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV am Tage und in der Nacht im derzeitigen Zustand an den Gebäuden Hauptstraße 1 sowie Schlehenweg 9 bis 11 an mindestens einem Geschoss überschritten werden. Durch den Be- trieb des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop kommt es in beiden Beurteilungs- zeiten an schutzwürdigen Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs teilweise zu gering- fügigen Erhöhungen der Beurteilungspegel der Gesamtbelastung durch Verkehrslärm auf öf- fentlichen Verkehrsflächen gegenüber der Vorbelastung.

In Bezug auf die o.g. Fragestellung ergeben sich für gewerbliche Schallimmissionen folgende Aussagen: • Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte/Orientierungswerte Tag IRW T bzw. OW T gemäß TA Lärm bzw. DIN 18005 werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsor- ten und in allen Geschossen schutzwürdiger Nutzungen sicher eingehalten. • Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte/Orientierungswerte Nacht IRW N bzw. OW N gemäß TA Lärm bzw. DIN 18005 werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen unter Ausschluss einer Nachtbelieferung des NORMA-Marktes ebenfalls eingehalten. • Eine Nachtbelieferung des Backshops ist möglich. • Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte Tag und Nacht für kurzzeitige Geräuschspitzen IRW T,max und IRWN,max gemäß TA Lärm werden unter Berücksich- tigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen unter Ausschluss einer Nachtbelieferung des NORMA-Marktes an allen Immissionsorten und in al- len Geschossen schutzwürdiger Nutzungen eingehalten." (Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand: 31.01.2020)

Hieraus entwickelt der Schallgutachter Festsetzungen aus schallschutzrechtlicher Sicht: "Aufgrund der ermittelten Lärmbeaufschlagung schutzwürdiger Nutzungen außerhalb des Plan- geltungsbereichs durch Verkehrs- und Gewerbelärm ausgehend vom zu errichtenden NORMA- Markt mit angeschlossenem Backshop innerhalb des Bebauungsplangebietes "Sondergebiet Versorgungsmarkt" der Gemeinde Danndorf sind folgende Festsetzungen aus schallschutztech- nischer Sicht erforderlich: • Die Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden (Wohngebäude, Bürogebäude) innerhalb des Geltungsbereichs des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Sondergebiet Verbraucher- markt" ist unzulässig. • Eine Nachtbelieferung des NORMA-Marktes in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist unzu- lässig. • Eine Nachtbelieferung des Backshops in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist zulässig. • Für die Pflasterung der Oberflächen der Fahrgassen des Kundenparkplatzes und des Markt- vorplatzes ist Asphalt oder Gleichwertiges zu verwenden.

Möglicherweise ergeben sich weitere Festsetzungen beruhend auf weitere durchzuführende schalltechnische Untersuchungen in Hinsicht auf die wesentliche Änderung von Verkehrswegen

29 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf im Sinne der 16. BImSchV (Versetzung Ortseingangsschild oder anderweitige Geschwindigkeits- begrenzung, Betriebszeiten Lichtzeichenanlage)." (Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand: 31.01.2020)

Die erste Maßgabe des Schallgutachters ist allein durch die Festsetzung eines Sondergebiet- Einzelhandel mit den benannten zulässigen Nutzungen als erfüllt zu betrachten. Sowohl die Nachtanlieferung für den Lebensmitteldiscounter als auch die Materialwahl für die Oberflächen der Fahrgassen des Kundenparkplatzes gilt, dass sie im Bebauungsplan mangels Ermächti- gungsgrundlage gemäß § 9 Abs. 1 BauGB nicht festgesetzt werden. Die erforderlichen Maßnah- men zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan gehörenden Durchführungsvertrag abgesichert. Ein entsprechender Hinweis ist auf dem Planbild abgedruckt.

Das Gutachten weist nach, dass das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht in Bezug auf den Anlagenlärm genehmigungsfähig ist. Eine Nachtanlieferung durch einen LKW ist schalltechnisch verträglich, dagegen ist eine Nachtnutzung der Stellplatzanlage nicht zulässig. Durch die geplante Bebauung werden sich das Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Immissionen geringfügig erhöhen. Immissionen aus der Landwirtschaft werden sich auf das an Dorfrändern gewöhnlich vorherr- schende Maß beschränken. Der Blick in südöstliche Richtung vom derzeitigen Ortsrand aus in die freie Landschaft wird durch den Baukörper verstellt. Außerdem kann es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in diesem Bereich kommen. Andererseits erhöht die Versorgungseinrichtung im Dorf die Wohnqualität. Fahrten zu entfernte- ren Standorten können entfallen. Durch eine ortsrandgerechte Eingrünung werden die negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch (in Bezug zur Erholung) minimiert. Das Schutzgut Mensch wird durch die Bauarbeiten temporär beeinträchtigt. Diese Beeinträchti- gungen können aus Baustellenlärm und Stäuben bestehen. Sie sind zeitlich begrenzt und un- vermeidbar.

3.8 Auswirkungen auf Kultur und sonstige Sachgüter Prognose: Werden bei Erdarbeiten archäologische Funde oder Befunde entdeckt, so sind diese unverändert und gesichert an Ort und Stelle zu belassen. Die zuständige Gemeinde oder Behörde ist umge- hend zu informieren, damit eine fachgerechte Bergung und Dokumentation eingeleitet werden kann (§ 14 NDSchG).

3.9 Wechselwirkungen Die betrachteten Umweltbelange können untereinander in Wechselbeziehungen stehen. Der Be- griff Wechselwirkungen umfasst dabei die in der Umwelt ablaufenden Prozesse. Die Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Ein Eingriff in den einen Umweltbelang kann somit auch (in-)direkte Auswirkungen auf einen anderen haben. Diese können positiver wie auch negativer Art sein.

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Prognose: Eine Verstärkung der Umweltauswirkungen der Planung durch Wechselwirkungen ist nicht zu erwarten.

3.10 Art und Menge der erzeugten Abfälle Emissionen (siehe oben) Baubedingt werden keine Abfälle, außer durch die Verpackung und Umgebinde der Baumateria- lien, erzeugt. Diese und die durch den Betrieb des Verbrauchermarktes verursachten Abfälle werden der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung zugeführt.

3.11 Eingesetzte Techniken und Stoffe Bei dem hier vorliegenden Vorhaben kommt es während Bau- und Betriebsphase nicht zu erheb- lichen Auswirkungen durch den Einsatz der vorgesehenen Techniken oder Stoffe. Es ist bei dem Bau und Betrieb von der Verwendung von Materialien nach dem neusten Stand der Technik aus- zugehen.

3.12 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen Durch die Entwicklung der Fläche zu einem Verbrauchermarkt sind keine besonderen Risiken zu erwarten.

3.13 Kumulierung mit den Auswirkungen anderer Vorhaben Kumulierende Auswirkungen können durch die Umsetzung des Vorhabens in Verbindung mit den Auswirkungen benachbarter Vorhaben auftreten. Dieses wäre im vorliegenden Fall beispielswei- se ein weiterer großer Einkaufsmarkt in der Nachbarschaft. Dann könnten Umweltauswirkungen der benachbarten Vorhaben (z.B. Lärmemissionen) dazu führen, dass die Schwelle zur Erheb- lichkeit überschritten wird, selbst wenn die einzelnen Vorhaben für sich allein betrachtet keine erheblichen, negativen Umweltauswirkungen hervorrufen. Vorhaben benachbarter Plangebiete sind derzeit nicht bekannt. Eine Aussage zu Kumulierungen mit evtl. geplanten Vorhaben in Bezug zur Umwelt können deshalb nicht getroffen werden.

3.14 Wechselwirkungen zwischen den Belangen des Naturschutzes Die nach Vorgaben des Baugesetzbuches zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich ge- genseitig in unterschiedlichem Maße. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sowie Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und komplexe Wirkungszusammenhänge unter den Schutzgütern zu betrachten. Im Plangebiet führt die geplante Versiegelung teilweise zu einem Verlust der natürlichen Boden- funktionen. Daraus resultieren auch für das Schutzgut Wasser negative Folgen, wie beispielswei- se eine Abnahme der Speicherung von Niederschlagswasser und eine Zunahme des oberflächi- gen Abflusses.

Prognose: Aufgrund der Lage des Untersuchungsgebietes und der großzügigen Maßnahmenflächen, sind die Umweltfolgen der möglichen Wechselwirkungen als unerheblich zu beurteilen. Eine Verstär- kung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ verstärkende Wechselwirkungen ist im Untersuchungsgebiet nicht zu erwarten. 31 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

3.15 Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Na- turhaushaltes und des Landschaftsbildes Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes ist gemäß § 1a BauGB die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz anzuwenden. Danach müssen die dargestellten Eingriffe zu- nächst durch geeignete Maßnahmen vermieden und vermindert werden. Für verbleibende Ein- griffe sind Ausgleichsmaßnahmen vorzusehen. Die Eingriffsbilanzierung erfolgt nach dem Verfahren der Arbeitshilfe des Niedersächsischen Stadttages, das von einer die Schutzgüter zusammenfassenden Bewertung der Biotoptypen aus- geht. Jeder Biotoptyp hat einen spezifischen Wert für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zwischen 0 (= ohne Bedeutung) bis 5 (= sehr hohe Bedeutung). Ein besonderer Schutzbedarf einzelner Schutzgüter ist bei der Planung durch geeignete Vermeidungs- bzw. Kompensations- maßnahmen zu berücksichtigen.

32 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Tabelle 4: Bewertung der Biotoptypen (Bestand) Code Ist-Zustand der Biotoptypen Wertstufe A Acker in intensiver Nutzung 1 OVW Weg, unversiegelt 0

FGZ Graben, temporär Wasser führend 2

UHM Ruderale Gras- und Staudenfluren 3 GRA Artenarmer Scherrasen 2

Es ist davon auszugehen, dass der Eingriff im Zuge der Umsetzung des FNP nicht auf dem Grundstück ausgeglichen werden kann und weitere externe Kompensationsmaßnahmen not- wendig sind. Die Festlegung der Vermeidungs-, Minimierungs- sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden im weiteren B-Planverfahren ermittelt.

4. Umweltzustand bei Nichtdurchführung der Planung Ohne die Entwicklung des Sondergebietes Verbrauchermarkt würde der Acker- und Grünland- standort mit den damit verbundenen Auswirkungen durch die Bewirtschaftung verbleiben. Die Entwicklung von Flächen für Verbrauchermärkte oder Einzelhandel müsste aufgrund des ent- sprechenden Bedarfs dann an anderer Stelle erfolgen, die möglicherweise empfindlicher in Hin- blick auf die Schutzgüter der Umweltprüfung ist.

5. Beschreibung der geplanten umweltrelevanten Maßnahmen Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes ist gemäß § 1a BauGB die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz anzuwenden. Danach müssen die dargestellten Eingriffe zu- nächst durch geeignete Maßnahmen vermieden und vermindert werden. Für verbleibende Ein- griffe sind Ausgleichsmaßnahmen vorzusehen. Die Festlegung von Ausgleichs- und Ersatzmaß- nahmen werden im Zuge der Grünordnungsplanung im B-Planverfahren getroffen.

5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung Durch folgende Vorkehrungen werden erheblichere Beeinträchtigungen vermieden bzw. in ihrer Intensität minimiert:

Vermeidung Durch die Standortwahl des Plangebietes in einem siedlungsnahen Bereich auf einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche werden schwerwiegendere Eingriffe in Natur und Landschaft vermieden.

Minimierung Durch die Ausweisung größerer Maßnahmenflächen innerhalb des Plangebietes können die Ein- griffe in Natur und Landschaft verringert werden. Die Gehölzpflanzungen übernehmen neben der Funktion als visuelle Abschirmung auch ökologische Funktionen. Auf der Maßnahmenfläche im Nordwesten wird zudem eine Fläche für die Regenrückhaltung entstehen. 33 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Folgende grundsätzlichen Maßnahmen, die geeignet sind, nachteilige Auswirkungen durch die geplanten Maßnahmen zu minimieren und zu vermeiden, sind:

Tabelle 5 : Vermeidungs- / Minimierungsmaßnahmen u. Schutzmaßnahmen Maßnahme Art der Maßnahme Lage Zeitpunkt der Umsetzung Nr. Vermeidungs- / Minimierungsmaßnahmen V/M 1 Ordnungsgemäßer Umgang und SO Bauphase sachgerechte Lagerung von wasser- und bodengefährdenden Stoffen sowie Einhaltung aller technischen Anforderungen. V/M 2 Einhaltung der DIN 18915, Boden- SO Bauphase bearbeitung, Trennung des Mutter- bodens vom Unterboden, Wieder- verwendung des Mutterbodens zur Herstellung von Vegetationsflächen, mechanische Lockerung aller nicht überbauten Flächen. V/M 3 Einhaltung DIN 18920 Schutz von Anliegend an Bau- Bauphase Bäumen, Pflanzenbeständen und fläche: Hecken, Vegetationsflächen Graben., Gras- und Staudensaum V/M 4 Keine Lagerung von bodengefähr- Bauflächen Bauphase denden Materialien auf unversiegel- ten Flächen, Einhaltung der techni- schen Vorgaben während der Bau- und Betreiberphase. V/M 5 Minimierung der Flächeninan- SO Bauphase spruchnahme während der Baupha- se V/M 6 Minimierung notwendiger Wegean- Direkte Anbindung Bauphase bindungen, Nutzung vorhandener an Landesstraße Wege V/M 7 Bündelung von erschließenden Lei- SO Bauphase tungstrassen V/M 8 Das anfallende Oberflächenwasser Pflaster- und Ge- Betreiberphase wird in einer Mulde gesammelt und bäudeflächen vor Ort versickert. Artenschutzmaßnahmen V/M 9 Geltungsbereich Bauphase Um artenschutzrechtliche Verbots- (Schutz der tatbestände für die Art Feldlerche zu Feldlerche) vermeiden ist vor Beginn der Bau- maßnahmen (wenn diese in den Brutzeitraum 01.04. bis 10.07. fallen sollten) die Fläche nach dem Vor- handensein von Brutverhalten der Feldlerche zu untersuchen. Bei einem Positivnachweis sind wei- tere Maßnahmen zum Schutz der streng geschützten Art notwendig. 34 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Maßnahme Art der Maßnahme Lage Zeitpunkt der Umsetzung Nr. Arbeiten sind ggf. auf die Zeit nach dem Brutgeschehen zu verschieben. Schutzmaßnahmen V/M 10 Beim Bau und Betrieb der Anlage ist SO Bau- u. Betreiberphase eine Beeinträchtigung des Grund- wassers auszuschließen

5.2 Ausgleichsmaßnahmen Es werden naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahem erforderlich, die der Wiederherstellung der verloren gehenden Funktionen und Werte des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes dienen. Gemäß § 1a BauGB erfolgt keine Unterscheidung nach Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men. Die Kompensation kann auch an anderer Stelle als dem Eingriffsort als externe Maßnahme erfolgen.

Fazit: Bei der Umsetzung aller der im weiteren B-Planverfahren zu ermittelnden Vermeidungs- und Mi- nimierungsmaßnahmen sowie interne und externe Kompensationsmaßnahmen, ist kein nachhal- tiger Eingriff in Natur- und Landschaft durch die 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt“ festzustellen. Das ökologische Risiko bei einer Bebauung der Fläche für die Schutzgüter Boden wird als gering eingestuft. Die o.g. Kompensationsmaßnahmen müssen geeignet sein, um die Neuversiegelung (Schutzgut Boden) auszugleichen. Das ökologische Risiko durch die zusätzliche Versiegelung wird jedoch für das Schutzgut Wasser als mittel-hoch eingestuft, denn das Niederschlagswasser kann nicht vor Ort versickern, wird abgeführt und steht somit der Grundwasserneubildung auf der Fläche nicht zur Verfügung. Das Risiko für die Vernichtung von Arten- und Lebensgemeinschaften durch Wegfall von wertvol- len Biotopen wird auf der überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche als gering eingestuft. Für das Schutzgut Klima/Luft wird ein geringes ökologisches Risiko gesehen, da auf Grund der Lage am Ortsrand angrenzend an bestehende Bebauung die klimaökologischen Funk- tionen zu vernachlässigen sind. Das Konfliktpotenzial als zusammenfassende Einschätzung des ökologischen Risikos wird als gering bewertet. Eine Überplanung des Gebietes ist landschaftsplanerisch nur vertretbar, wenn die Eingriffe in Natur und Landschaft adäquat ausgeglichen werden und Festsetzungen zur Eingrünung und damit zum Schutz und zur Verbesserung des Landschaftsbildes getroffen werden. Gesetzliche Grundlage für die Anwendung der Eingriffsregelung ist §15 des BNatSchG. Hierbei wird die Bio- topbewertung des Ist-Zustandes der Biotopbewertung der geplanten Nutzungen gegenüberge- stellt. Der sich hieraus ergebende Wertverlust ist durch Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet bzw. durch Ersatzmaßnahmen außerhalb des Plangebietes zu kompensieren.

6. Anderweitige Planungsmöglichkeiten Wie eingangs beschrieben, wird die 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbraucher- markt“ mit der Zielsetzung aufgestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Verbrauchermarkt zu sichern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken.

35 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Das Regionale Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebe- richt 2008 Landkreis Helmstedt8) empfiehlt, die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Velpke zu verbes- sern. Aus diesem Grunde wurde der Bau eines Marktes in Danndorf generell angestrebt. Der konkrete Standort ergab sich aus der Verfügbarkeit und Eignung sowie der verkehrlichen Anbin- dung. Zudem werden hier keine hochwertigen Biotope beeinträchtigt. Standortalternativen gibt es aus diesen Gesichtspunkten in Danndorf nicht.

7. Zusätzliche Angaben 7.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Eingriffsregelung: Die Eingriffsregelung wurde in Anlehnung an das „Städtetagsmodell“ (Niedersächsischer Städte- tag in der Auflage des Jahres 2013) erstellt. Schwierigkeiten bei der Bearbeitung haben sich nicht ergeben. Schalltechnische Untersuchung: Eine wesentliche Beurteilungsgrundlage hinsichtlich der Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und seine Gesundheit stellt die Schalltechnische Beurteilung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan dar. Die schalltechnischen Berechnungen wurden unter Verwendung des elekt- ronischen Rechenprogramms „SoundPLAN“ (Version 8.0) der SoundPLAN GmbH, Backnang, durchgeführt.

7.2 Umweltmonitoring Gemäß § 4c BauGB überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen, die aufgrund des Planes eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Die abschließende Beurteilung der Umweltauswirkungen ist unter der Voraussetzung durchgeführt worden, dass die im späteren B-Planverfahren festgesetzten Maßnahmen für Natur und Landschaft durchgeführt werden. Deshalb ist die Kontrolle der Umsetzung dieser Maßnahmen ein Bestandteil des Umweltmonitorings. Die anzulegenden Maßnahmenflächen sind 1 Jahr nach Fertigstellung und nach weiteren 3 Jahren zu kontrollieren.

8) CIMA Beratung + Management GmbH (2009): Regionales Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008 Landkreis Helmstedt, Lübeck. 36 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

8. Allgemeinverständliche Zusammenfassung "Mit der 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt" beabsichtigt die Samt- gemeinde Velpke, die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels in Danndorf planerisch vorzube- reiten. Es ist vorgesehen, im Änderungsbereich großflächigen Lebensmitteleinzelhandel anzusiedeln. Das Plangebiet liegt in der Gemeinde Danndorf, am südlichen Ortseingang der Ortschaft Dann- dorf, südwestlich der „Hauptstraße“ (L 647) in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehender Wohnbebauung. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich als Ackerland sowie als Straßen- verkehrsfläche genutzt. Der Geltungsbereich beträgt ca. 1,0 ha. Im Umweltbericht wurde die Planänderung aus Umweltgesichtspunkten betrachtet und festge- stellt, dass sich die Eingriffe in Natur und Landschaft im Wesentlichen auf die Versiegelung und den Verlust von intensiv genutzten Biotopen beschränken wird. Hochwertige Biotope wurden innerhalb des Geltungsbereiches nicht festgestellt. Zur Einbindung in das Landschaftsbild ist eine Eingrünung des Marktgebäudes unerlässlich, insbesondere zur freien Landschaft im Süden und Westen. Die Festlegung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden im Zuge der Grünord- nungsplanung im B-Planverfahren getroffen. Durch die Nähe der Änderungsbereiche zu bestehenden Störeinflüssen wie Straßen und Bebau- ungsflächen besteht bereits eine deutliche Vorbelastung hinsichtlich Bebauungen, Lärm oder visueller Beeinträchtigung. Funktionen wie zur Erholung sind kaum gegeben. Artenschutzfachliche Beeinträchtigungen des Vorhabens konnten für die im Vorfeld relevanten Artengruppen durch Potenzialabschätzungen ausgeschlossen werden. Vermeidungsmaßnahmen in Form von baubedingt einzuhaltenden Tabuzonen oder eine Bauzeitenregelung sind Rahmen der Grünordnungsplanung im B-Planverfahren zu beachten. Aus naturschutzfachlicher Sicht wird das Vorhaben für durchführbar eingeschätzt.

Des Weiteren sind als Auswirkungen der Planung die Geräuschemissionen, die durch den Be- trieb des Marktes entstehen, zu benennen, da sich in direkter Nachbarschaft Wohngebiete befin- den. Dazu wurde ein Schalltechnisches Gutachten erarbeitet. Das Gutachten weist nach, dass das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht in Bezug auf den Anlagenlärm genehmigungsfähig ist. Eine Nachtanlieferung durch einen LKW ist schalltechnisch verträglich, dagegen ist eine Nacht- nutzung der Stellplatzanlage nicht zulässig.

37 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zur 49. Änderung des FNP Bereich "Sondergebiet Verbrauchermarkt", Gemeinde Danndorf Entwurf

Literatur BfN (2018): Bundesamt für Naturschutz, https://biologischevielfalt.bfn.de/infothek/biologische- vielfalt/begriffsbestimmung.html, (Zugriff: 09.07.2018). BMU (2018): Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, https://www.bmu.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/naturschutz-biologische- vielfalt/gebietsschutz-und-vernetzung/natura-2000/, (Zugriff: 09.07.2018). Bundesnatur- schutzgesetz, aktuelle Fassung. BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND (2018): BAUGESETZBUCH . In der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808) m.W.v. 29.07.2017, Stand: 05.01.2018 aufgrund Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBl. I S. 2193) DRACHENFELS , O. V. (2016): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen – unter besonde- rer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie – Stand Juli 2016. Naturschutz und Landschaftspflege in Nie- dersachsen A/4. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Na- turschutz. LANDESAMT FÜR BERGBAU , ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG): NIBIS Kartenserver zu den Themen- bereichen Bodenkunde, Hydrogeologie, Ingenieurgeologie. Internet: http://nibis.lbeg.de/cardomap3/?TH=BGL500# (Zugriff: 26.06.2018). LANDKREIS HELMSTEDT (2004): Landschaftsrahmenplan. NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT , KÜSTEN - UND NATURSCHUTZ (NLWKN) – Fachbehörde für Naturschutz – (Hrsg.): Leitfaden „Berücksichtigung des Feld- hamsters in Zulassungsverfahren und in der Bauleitplanung“, Informationsdienst Natur- schutz Niedersachsen, Ausgabe 04/2016 NIEDERSÄCHSISCHE MINISTER FÜR ERNÄHRUNG , LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN (2017): Landes- Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP), Fassung 2012 mit Änderungen 2017. NIEDERSÄCHSISCHE MINISTER FÜR UMWELT , ENERGIE UND KLIMASCHUTZ : Niedersächsische Um- weltkarten. Internet: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten (Zugriff: 14. April 2018). NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG 2013: Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen in der Bauleitplanung, Hannover September 2013. Spektrum.de (2018): https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/wirkungsgefuege/9071, (Zu- griff: 09.07.2018). REGIONALVERBAND GROßRAUM BRAUNSCHWEIG (2008): Regionales Raumordnungsprogramm.

38 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Samtgemeinde Velpke Seite 1 49. Flächennutzungsplanänderung Beteiligung der Behörden und sonstige TÖB gem. § 4 Abs. 2 BauGB vom 05.10. bis zum 06.11.2020 Stand: 12.11.2020

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 1. Landkreis Helmstedt Die Samtgemeinde Velpke beabsichtigt, für eine Fläche am Südrand der im 04.11.20 Zusammenhang bebauten Ortslage Danndorf, die bisher als „Fläche für Land- oder Forstwirtschaft“ zu gelten hatte, eine Darstellung als „Sonderbaufläche Nahversorger“ neu einzuführen, um die Ansiedlung eines Nahversorgers ermög- lichen zu können. Gegenüber dem Planverfahren gem. § 4 Abs. 1 BauGB aus dem Jahr 2020, ist die geplante Darstellung dahingehend abgeändert worden, dass nunmehr eine Darstellung als „Sonderbaufläche Einzelhandel“ nicht länger beabsichtig ist. Diese veränderte Planungsabsicht beurteile ich in meiner Funkti- on als Behörde im Sinne des § 4 BauGB wie folgt.

Hinweis zur Zweckbestimmung der Sonderbaufläche Der Hinweis wird beachtet. Der Begründungstext bedarf einer strikten Überarbeitung. So wird in der Ent- Die Begründung wird geändert. wurfsbegründung bereits beim ersten Kapitel, welches Anlass und Ziele der Planung darlegen soll, im ersten Satz erläutert, dass die Ansiedlung eines groß- flächigen Betriebes des Lebensmitteleinzelhandels geplant sei. Dies wäre je- doch mit der nun gewählten Festsetzung nicht möglich. Demnach ist die Ent- wurfsbegründung dahingehen anzupassen, dass diese auch den tatsächlichen Planinhalt begründet, da sonst Entwurfsbegründung und zeichnerische Darstel- lung teilweise in Widerspruch zueinander stehen würden. Diese Zielbegründung wiederholt sich mehrfach bereits im ersten Kapitel. Die Tatsache, dass innerhalb des Änderungsverfahrens das Planungsbüro gewechselt worden ist, kann nicht als Begründung für die Fehlerhaftigkeit der Entwurfsbegründung angeführt wer- den. Die Entwurfsbegründung sollte daher entsprechend überarbeitet und im Hinblick auf das neue Planungsziel – der Ansiedelung eines Nahversorgers – kritisch gelesen und auf Richtigkeit geprüft werden. Auch in Abschnitt 2.1 und 3.6 wird im aktuellen Entwurf eine Begründung für die geplante Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandels gegeben.

Hinweise zum Umweltbricht Die Hinweise werden beachtet. Bezüglich der Eingriffsregelung wird unter anderem das Fazit gezogen, das Der Umweltbericht wird geändert. ökologische Risiko bei der Bebauung der Fläche werde für die Schutzgüter Boden und Wasser als gering eingestuft. Für das Schutzgut Wasser entspricht diese Aussage allerdings nur bedingt den Tatsachen, denn das Niederschlags- wasser kann nicht versickern, sondern muss entsprechend abgeführt werden. Es steht damit der Grundwasserneubildung nicht mehr zur Verfügung. Da keine

Schütz Planungsbüro Braunschweig Samtgemeinde Velpke Seite 1 49. Flächennutzungsplanänderung Beteiligung der Behörden und sonstige TÖB gem. § 4 Abs. 2 BauGB vom 05.10. bis zum 06.11.2020 Stand: 12.11.2020

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 1. Landkreis Helmstedt Die Samtgemeinde Velpke beabsichtigt, für eine Fläche am Südrand der im 04.11.20 Zusammenhang bebauten Ortslage Danndorf, die bisher als „Fläche für Land- oder Forstwirtschaft“ zu gelten hatte, eine Darstellung als „Sonderbaufläche Nahversorger“ neu einzuführen, um die Ansiedlung eines Nahversorgers ermög- lichen zu können. Gegenüber dem Planverfahren gem. § 4 Abs. 1 BauGB aus dem Jahr 2020, ist die geplante Darstellung dahingehend abgeändert worden, dass nunmehr eine Darstellung als „Sonderbaufläche Einzelhandel“ nicht länger beabsichtig ist. Diese veränderte Planungsabsicht beurteile ich in meiner Funkti- on als Behörde im Sinne des § 4 BauGB wie folgt.

Hinweis zur Zweckbestimmung der Sonderbaufläche Der Hinweis wird beachtet. Der Begründungstext bedarf einer strikten Überarbeitung. So wird in der Ent- Die Begründung wird geändert. wurfsbegründung bereits beim ersten Kapitel, welches Anlass und Ziele der Planung darlegen soll, im ersten Satz erläutert, dass die Ansiedlung eines groß- flächigen Betriebes des Lebensmitteleinzelhandels geplant sei. Dies wäre je- doch mit der nun gewählten Festsetzung nicht möglich. Demnach ist die Ent- wurfsbegründung dahingehen anzupassen, dass diese auch den tatsächlichen Planinhalt begründet, da sonst Entwurfsbegründung und zeichnerische Darstel- lung teilweise in Widerspruch zueinander stehen würden. Diese Zielbegründung wiederholt sich mehrfach bereits im ersten Kapitel. Die Tatsache, dass innerhalb des Änderungsverfahrens das Planungsbüro gewechselt worden ist, kann nicht als Begründung für die Fehlerhaftigkeit der Entwurfsbegründung angeführt wer- den. Die Entwurfsbegründung sollte daher entsprechend überarbeitet und im Hinblick auf das neue Planungsziel – der Ansiedelung eines Nahversorgers – kritisch gelesen und auf Richtigkeit geprüft werden. Auch in Abschnitt 2.1 und 3.6 wird im aktuellen Entwurf eine Begründung für die geplante Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandels gegeben.

Hinweise zum Umweltbricht Die Hinweise werden beachtet. Bezüglich der Eingriffsregelung wird unter anderem das Fazit gezogen, das Der Umweltbericht wird geändert. ökologische Risiko bei der Bebauung der Fläche werde für die Schutzgüter Boden und Wasser als gering eingestuft. Für das Schutzgut Wasser entspricht diese Aussage allerdings nur bedingt den Tatsachen, denn das Niederschlags- wasser kann nicht versickern, sondern muss entsprechend abgeführt werden. Es steht damit der Grundwasserneubildung nicht mehr zur Verfügung. Da keine

Schütz Planungsbüro Braunschweig 49. Flächennutzungsplanänderung Seite 2

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Versickerung des Niederschlagswassers auf dem künftigen Einzelhandels- grundstück stattfindet, wird das Schutzgut Wasser somit beeinträchtigt. Dies sollte sich auch im Umweltbericht unter Abschnitt 3.3 wiederfinden.

2. Regionalverband Großraum Als für den Großraum Braunschweig zuständige untere Landesplanungsbehörde 05.11.20 Braunschweig und Träger der Regionalplanung nehme ich zu dem o. g Bauleitplanverfahren im Rahmen der Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB wie folgt Stellung:

1. Sachverhalt Die Hinweis zum Sachverhalt werden zur Kenntnis genommen. Ziel der Planung ist die Realisierung eines Norma Lebensmittelmarktes mit insgesamt 1.200 m2 Verkaufsfläche (VKF) sowie einem Bistro/Café mit 200 m2 VKF südwestlich der L 647 (Hauptstraße) am südlichen Ortsrand von Danndorf Die Samtgemeinde Velpke plant mit den o.g. Bauleitplänen die Darstellung einer Sonderbaufläche ,,Nahversorger" bzw. die Festsetzung eines Sonstigen Son- dergebietes mit der Zweckbestimmung „Nahversorger". Den Plänen liegt ein Verträglichkeitsgutachten der BBE Handelsberatung von August 2018 bei. Erreicht ein Einzelhandelsbetrieb die Schwelle zur Großflächigkeit (über 800 m2 VKF), greift die Regelvermutungsgrenze im Sinne des § 11 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BauNVO, nach der ab einer Geschossfläche von 1.200 m2 nicht nur unwesentli- che Auswirkungen auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Lan- desplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und 0rdnlng anzunehmen sind. Die Ansiedlung großflächiger und zugleich raumbedeutsamer Einzelhandelsbe- triebe müssen die Anforderungen der raumordnerischen Zielsetzungen gem. Abschnitt 2.3 des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) Niedersachsen 2017 sowie dem Abschnitt 2.1 Großflächiger Einzelhandel des Regionalen Raumordnungsprogramms (RR0P) für den Großraum Braunschweig 2008 erfül- len. Dient ein Planvorhaben mit periodischen Kernsortimenten der wohnortbezoge- nen Nahversorgung, wirken diese Betriebe ausschließlich kleinräumig und er- langen deshalb keine Raumbedeutsamkeit. Wegen ihrer fehlenden Raumbe- deutsamkeit sind Betriebe unter 800 m2 VKF und Vorhaben der wohnortbezoge- nen Nahversorgung nicht an die Vorgaben des LROP gebunden. Sie werden allein über das Städtebaurecht gesteuert. Der Nachweis eines nicht- raumbedeutsamen Nahversorgers ist im Rahmen des Bauleitplanverfahrens zu

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 3

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise erbringen.

2. Raumordnerische Beurteilung Die raumordnerischen Beurteilung wird zur Kenntnis genommen. Als untere Landesplanungsbehörde teile ich Ihnen mit, dass auf die Abarbeitung der Ziele der Raumordnung zum großflächigen Einzelhandel bei erfolgtem Nachweis eines nicht raumbedeutsamen Nahversorgers verzichtet werden kann. Den Regelungen des Abschnitts 2.3 des LROP 2017 unterliegen, wie bereits oben erwähnt, großflächige und zugleich raumbedeutsame Einzelhandelsbetrie- be. Das Planvorhaben (VKF 1.200 m2 Lebensmittel-Discounter) dient, wie in der Begründung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans festgehalten worden ist, der wohnortbezogenen Nahversorgung und ist somit als nicht raumbedeut- sam anzusehen,

3. Hinweise Hinweise zum LROP Die Hinweise werden beachtet. Ich möchte Sie jedoch bitten, die textliche Festsetzung zu überarbeiten. Wie Die landesplanerische Zuordnung und Benennung des geplanten Einzelhandelsbe- bereits richtig in der Begründung dargestellt ist, handelt es sich bei dem Plan- triebes werden redaktionell in der textlichen Festsetzung des Bebauungsplanes und vorhaben um einen Einzelhandelsbetrieb der wohnortbezogenen Nahversorgung in den Begründungen korrigiert. gem. Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 LROP 2017 (oder auch ,,Arbeitshilfe zum Abschnitt 2.3 'Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels' des LROP", herausgegeben vom Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) im September 2017, Kapitel 2.6 und 8.2). In der textlichen Festsetzung wird hingegen von einer wohnortnahen Nah- versorgung gesprochen. Außerdem ist der Bezug (Absatz 2.3 Ziffer 10 LROP 2017) falsch. Dieser Bezug findet sich auch in der Begründung des Bebauungs- plans auf Seite 13 wieder. Diese Festlegung bezieht sich auf Standorte mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung.

Nachweis zur wohnortbezogenen Nahversorgung Der Hinweis wird beachtet. Bereits in meiner Stellungnahme vom 04. August 2020 hatte ich einen Hinweis Der Hinweis bezieht sich auf den im Parallelverfahren aufgestellten Bebauungsplan zur textlichen Festsetzung gegeben. Diesen Hinweis möchte ich nochmals auf- und wird dort behandelt. greifen und verdeutlichen: Für das sonstige Sondergebiet mit der Zweckbestim- mung Nahversorger sehen die textlichen Festsetzung eine VKF von 1.200 m2 für einen Lebensmittel-Discounter und eine Bäckerei/ Bistro mit einer max. VKF von

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 4

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 200 m2 vor. Somit wäre ein Nachweis im Gutachten und in der Begründung zu führen, dass insgesamt 1.400 m2 VKF der wohnortbezogenen Nahversorgung dienen. Falls dieser Nachweis nicht erbracht werden kann, handelt es sich um ein Einzelhandelsgroßprojekt und ist nach den Vorgaben des LROP Abschnitt 2.3 zu bewerten.

Hinweis zum fußläufigen Einzugsbereich Der Hinweis wurde beachtet. Abschließend möchte ich noch einen weiteren Hinweis geben: Im Abstim- Die Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für den mungsgespräch am 11 Juli 2018 wurde von Seiten des Regionalverbandes geplanten NORMA Lebensmittelmarkt der BBH Handelsberatung setzt sich ausführ- erklärt, dass für den Nachweis des Umsatzes aus dem fußläufigen Einzugsbe- lich mit dem Thema des fußläufigen Einzugsbereichs auseinander. reich eine Gehzeit von 10 Minuten anzusetzen und nur als Ausnahme der im Die Begründung wird um entsprechende Aussagen ergänzt. Gutachten angesetzte Radius von 1.000 m vertretbar sei. In der Praxis hat sich mittlerweile die Berechnung auf Grundlage des 10-minütigen Gehwegs etabliert, einen pauschalen Entfernungsradius anzusetzen sieht das LROP und die Ar- beitshilfe (Frage 2 7.1) hingegen nicht vor. Daher möchte ich Sie bitten, die Begründung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans gegebenenfalls ent- sprechend zu ergänzen.

3. Nds. Landesbehörde für Gegen die Flächennutzungsplanänderung bestehen auch weiterhin keine 06.10.20 Straßenbau und Verkehr grundsätzlichen Bedenken. Unter der Voraussetzung, dass die Bedenken und Anregungen aus der Stel- lungnahme gemäß § 4 (1) BauGB vom 05.08.20 im weiteren Bauleitplanverfah- ren berücksichtigt werden, stimme ich der o.a. Flächennutzungsplanänderung in straßenbau- und verkehrlicher Hinsicht zu.

Stellungnahme vom 05.08.20: Durch die o. a. Flächennutzungsplanänderung werden Belange, die seitens des Geschäftsbereiches Wolfenbüttel zu vertreten sind, hinsichtlich der Ausweisung von Sonderbauflächen, Flächen für Versorgungsanlagen und Flächen für das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen an der süd- westlichen Seite der freien Strecke der Landesstraße 647 im Abschnitt 100 in der Gemarkung Danndorf, berührt.

Hinweis zur Verlegung der OD-Grenze Der Hinweis wird beachtet. Im Zuge der Baumaßnahmen ist eine Verschiebung der Ortsdurchfahrtsgrenze Im Rahmen der Ausbauplanung werden entsprechende Anträge gestellt.

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 5

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise (OD-Grenze) geplant. Diese muss beim Landkreis Helmstedt beantragt werden und im Einvernehmen mit dem Geschäftsbereich Wolfenbüttel erfolgen. Die vorhandene und die geplante OD-Grenzen sind im weiteren Verfahren einzutra- gen. Die neue OD-Grenze muss sich so dicht wie möglich an der Bebauung und dem Ortscharakter orientieren. Aus Sicht der Straßenbauverwaltung kann ma- ximal einer Verschiebung an den Anfang der Querungshilfe zugestimmt werden.

Hinweise zur Bauverbotszone Die Hinweise werden beachtet. Die Bauverbotszone und das Zu- und Ausfahrtsverbot an den freien Strecken Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung werden Festsetzungen zur Bauver- der Landesstraße sind zu berücksichtigen. Innerhalb der Bauverbotszone kann botszone getroffen. nur den für die Landesstraße erforderlichen Entwässerungsanlagen zugestimmt werden. Die für den Nahversorger erforderlichen Entwässerungsanlagen sind außerhalb der Bauverbotszone anzuordnen. Die verkehrliche Erschließung hat über die geplante Gemeindestraße zu erfolgen. Einzelheiten werden in dem Bebauungsplanverfahren geregelt.

Hinweise zur Umweltprüfung und zu der externen Kompensation Die Hinweise werden beachtet. Zum Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung habe ich keine Anmer- Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung werden Festsetzungen zu den exter- kungen vorzubringen. Ich bitte Sie jedoch im Bebauungsplanverfahren die Flä- nen Ausgleichsmaßnahmen getroffen. chen, die für Kompensationsmaßnahmen ggf. erforderlich sind, mit genauen Angaben zur Lage (Gemarkung, Flur, Flurstück) zu kennzeichnen und in der Übersicht zum Geltungsbereich mit darzustellen. Eine Betroffenheit mit eigenen Kompensationsmaßnahmen muss geprüft werden können.

4. Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 5. LBEG Landesamt für Berg- Hinweise Die Hinweise werden beachtet. 12.11.20 bau-, Energie und Geologie Landwirtsch./Bodenschutz: Die Hinweise werden in Begründung ergänzt. Eine eingriffs- und funktionsbezogene Kompensation verbleibender Bodenfunk- tionsbeeinträchtigungen sollte durch geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfunktionen durchgeführt werden (z.B. Entsiegelung, Renaturierung, Wiedervernässung). Dementsprechend empfehlen wir Bodenab- und -auftrag im Zuge dieser Maßnahmen zu vermeiden und Maßnahmen zu wählen, die den natürlichen Standortbedingungen entsprechen. Wir weisen in diesem Kontext

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 6

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise auf die LBEG Veröffentlichung Geofakten 31 (Erhalt und Wiederherstellung von Bodenfunktionen in der Planungspraxis) hin. Schutzwürdige Böden sollten bei der Ermittlung des Kompensationsbedarfs besondere Berücksichtigung finden (vgl. Liste III des verwendeten Leitfadens vom Nds. Städtetag).

Bauwirtschaft Die Stellungnahmen des LBEG, Fachbereich Bauwirtschaft vom 11.12.2018 (Az. L 3.3L68505-03_01-2018-1143-Möh/Loe und L3.3-L68503-03_01-2018-0404- Scha/Loe) zum Flächennutzungsplan und Bebauungsplan gelten inhaltlich un- verändert auch für den aktuellen Planungsstand.

Stellungnahme des LBEG, Fachbereich Bauwirtschaft vom 11.12.2018: Im Untergrund des Planungsgebietes liegen lösliche Gesteine aus dem Mittleren Keuper und Mittleren Muschelkalk in einer Tiefe, in der lokal Verkarstungser- scheinungen auftreten können (irreguläre Auslaugung). Erdfälle aus dieser Tiefe sind jedoch selten und im Planungsbereich sowie im näheren Umfeld nicht bekannt. Die nächstliegenden bekannten Erdfälle sind mehr als 4 km vom Pla- nungsbereich entfernt und stammen aus einer anderen geologischen Epoche (Zechstein). Da es nach unserem Kenntnisstand im Gebiet keine Hinweise auf Subrosion gibt, wird die Planungsfläche formal der Erdfallgefährdungskategorie 2 zugeord- net (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4 - 24 110/2 -). Bei Bau- vorhaben im Planungsgebiet kann - sofern sich auch bei der Baugrunderkun- dung keine Hinweise auf Subrosion ergeben - auf konstruktive Sicherungsmaß- nahmen bezüglich der Erdfallgefährdung verzichtet werden. Nach den uns vorliegenden Unterlagen (Kartenserver des LBEG) steht im Pla- nungsbereich setzungs- und hebungsempfindlicher Baugrund an. Es handelt sich hierbei um wasserempfindlichen Ton und Tongesteine. Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorga- ben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten.

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 7

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:201012 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet-Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden.

6. LGLN Behörde für Geoin- formation, Landentwicklung und Liegenschaften 7. LGLN - Katasteramt Helm- stedt 8. LGLN - Kampfmittelbeseiti- gung 9. Landwirtschaftskammer Hinweise zur Drainage, zu landwirtschaftlichen Emissionen, zur Pflege und Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. 06.10.20 Niedersachsen dem Grenzabstand der geplanten Anpflanzungen Die Übernahme unserer Hinweise zu den Dränagen, der Tolerierung landwirt- schaftlicher Emissionen und den Anpflanzungen -auch im Zusammenhang mit der Passierbarkeit des Grasweges-in die Begründung ist aus landwirtschaftlicher Sicht zu begrüßen.

Hinweis zur externen Kompensationsfläche Die Hinweise werden beachtet. Vor Umsetzung der externen Kompensationsmaßnahme ist mit dem Flächenei- Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung erfolgt mit dem Eigentümer der gentümer oder -bewirtschafter unbedingt zu klären, ob die betroffene Teilfläche Flächen eine Klärung zum Drainagesystem und zur Rübenverladung. dräniert ist. Sofern dies der Fall ist, ist die Teilfläche vom übrigen Dränage- system zu kappen, um Schäden an den Dränageleitungen und eine Behinde- rung der Flächenentwässerung durch Wurzelmasse der Anpflanzungen zu ver- hindern. Ebenso ist zu klären, ob auf der betroffenen Fläche der Anbau von Zuckerrüben stattfindet. Durch die Heckenpflanzung wird eine Rübenverladung auf dieser Fläche nicht mehr möglich sein, da die Fläche zu den drei weiteren Seiten von Gräben und anderen Ackerflächen, nicht aber Wegen umgeben ist. Hier sind einvernehmliche Lösungen mit dem Flächenbewirtschafter zu finden. Da sich die Kompensationsmaßnahme an der vorhandenen Bewirtschaftungsstruktur der betroffenen Fläche orientiert und nur einen untergeordneten Teil des Schlags

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 8

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise einnimmt, halten wir die Heckenpflanzung in diesem Fall für hinnehmbar, sofern o.g. Bedenken ausgeräumt werden. Grundsätzlich weisen wir nachdrücklich darauf hin, dass Kompensationsmaßnahmen flächensparend umzusetzen sind, um die Landwirtschaft nicht mit weiteren Flächenentzügen zu belasten. Dieser Punkt ist in künftigen Bauleitplanungen unbedingt zu berücksichtigen.

10. Nds. Landesforsten, Forst- Keine Bedenken 27.10.20 amt Wolfenbüttel 11. Wasserverband Vorsfelde

12. Unterhaltungsverband Oberaller 13. TenneT GmbH

14. Avacon AG .

15. Deutsche Post AG

16. Deutsche Bahn AG DB Immobilien 17. Deutsche Telekom Technik

18. Vodafone GmbH

19. WOBCOM GmbH

20. LSW Netz Wolfsburg

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 9

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 21. Harzwasserwerke

22. Staatl. Gewerbeaufsichts- amt Braunschweig 23. Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig 24. Industrie- und Handels- Keine Bedenken 28.10.20 kammer Braunschweig 25. Handwerkskammer Braun- schweig-Lüneburg-Stade 26. Bischöfliches Generalvika- riat Hildesheim 27. Landeskirchenamt Wolfen- büttel 28. Agentur für Arbeit

29. Finanzamt Helmstedt

30. Staatliches Baumanage- ment Braunschweig 31. BAIUD der Bundeswehr

30. Polizeiinspektion Helmstedt

33. Freiwillige Feuerwehr

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 10

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 34. Örtlicher Selbstschutzleiter

Interessenverbände IV 1. Nds. Landvolk

IV 2. NABU Niedersachsen

IV 3. BUND Kreisgruppe Helm- stedt

Nachbargemeinden N 1. Stadt Wolfsburg

N 2. Samtgemeinde

N 3. Stadt Königslutter am Elm

N 4. Gemeinde Rühen

N 5. Stadt Oebisfelde

Mitgliedsgemeinden

M 1. Gemeinde Bahrdorf Keine Bedenken 17.10.20

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49. Flächennutzungsplanänderung Seite 11

M 2. Gemeinde Danndorf Keine Bedenken 06.10.20 M 3. Gemeinde Grafhorst Keine Bedenken 06.10.20 M 4. Gemeinde Groß Twülpstedt Keine Bedenken 17.10.20 M 5. Gemeinde Velpke Keine Bedenken 17.10.20

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Luftbild: Google Earth Geltungsbereich B Vorhabenbezogener Bebauungsplan Schütz Planungsbüro Braunschweig Zusammenfassende Erklärung Sondergebiet Nahversorger Gemeinde Danndorf Kulturtreff § 10aBauGB Änderungsbereich Gemeinde Danndorf Altdorf Geltungsbereich A Kita Schule

Luftfoto: Google Earth Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

Zusammenfassende Erklärung § 6a Abs. 1 BauGB Zum Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

A Ziel des Bebauungsplanes Der vorhabenbezogene Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger wird mit der Zielsetzung aufgestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Discounter an einem städtebaulich integrierten Standort zu sichern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist erforderlich, um die planungs- rechtlichen Voraussetzungen zur Genehmigung des geplanten Bauvorhabens zu schaffen. Bei der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbraucher- markt“ werden die folgenden flankierenden Ziele und Zwecke verfolgt: • Berücksichtigung der Belange der Wirtschaft im Interesse einer verbrauchernahen Versor gung der Bevölkerung, • Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, • Sicherung der allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und an die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung, • Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes und insbesondere des Immissions- schutzes, • Einbindung der geplanten Bebauung in die vorhandene städtebauliche Struktur Um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 und 3 BauGB zu entsprechen, wurde die 49. Flä- chennutzungsplanänderung im Parallelverfahren aufgestellt. Velpke hat entsprechend seiner landes- und regionalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Das Grundzentrum Velpke verfügt im Bereich der Nahversorgung über eine gesicherte Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben mit leistungsfähigen Strukturen. Außerhalb des Grundzentrums sind in den Ortsteilen der Samtgemeinde keine nennenswerten, weiteren Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf vorhanden. Dabei ist die Ver- sorgung mit Lebensmitteln und Drogeriewaren nicht nur eine zentralörtliche Angelegenheit, sondern in hohem Maße auch Aufgabe von Standorten außerhalb der Zentralen Orte. Neue Einzelhandelsgroßprojekte für die Nahversorgung sind unter bestimmten landesplanerischen Voraussetzungen auch außerhalb der zentralen Orte zulässig. Daher wird die vom Vorhabenträger NORMA Lebensmittelhandels Stiftung & Co.KG aus Nürn- berg initiierte Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittel-Nahversorgers in der Mitgliedsge- meinde Danndorf als Verbesserung der wohnortbezogenen Nahversorgung gesehen und von den Einwohnern und der örtlichen Politik begrüßt. Der geplante Neubau des Lebensmittel-Discounters hat insgesamt eine Gebäudefläche von ca. 1.800 m2. Ergänzend zum Discounter mit einer Verkaufsfläche von 1.200 qm ist ein eigenstän- diger Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit 200 qm vorgesehen. Gem. § 11 (3) BauNVO sind großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können, außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig. Auswirkungen sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung,

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 2 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich des großflächigen Einzelhandelsbetriebes, auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Eine Großflächigkeit ist in der Regel anzunehmen, wenn die Geschossfläche 1.200 m2 übersch- reitet. Dabei sind in Bezug auf die Auswirkungen insbesondere die Gliederung und Größe der Gemeinde und ihrer Ortsteile, die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung der Bevölker- ung und das Warenangebot des Betriebs zu berücksichtigen. Zur Beurteilung der genannten Auswirkungen wurden ergänzend zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan `Sondergebiet Nahversorger´ Gutachten und Untersuchungen angefertigt. Die vorliegenden Expertisen zu den Themen Verkehr, Immissionsschutz, Arten- und Umweltschutz stellen in ihren Beurteilungen fest, dass dem Vorhaben keine wesentlichen Belange entgegen stehen. Die raumordnerische Zulässigkeit des wohnortbezogenen, nicht raumbedeutsamen Nahver- sorgers an diesem Standort in Danndorf ergibt sich aus dem Landesraumordnungsprogramm (LROP 2017, 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzel- handels). Wohnortbezogene Nahversorger sind unter der Vorausetzung zulässig, dass die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters zu 90 % der Verkaufsfläche aus einem nah- versorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimente: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) besteht. Weiterhin muss mehr als 50 % des Umsatzes von Kunden aus einem fußläufigen Einzugsbe- reich (maximale Gehzeit von 10 Minuten) stammen. In der Auswirkungsanalyse der BBE Han- delsberatung werden entsprechende Nachweise geführt, dass es sich bei dem Planvorhaben mit 1.200 m2 VKF für einen Discounter zuzüglich 200 m2 Bistroflache um einen Nahversorger handelt. Der Bebauungsplan sieht ergänzende textliche Festsetzungen zu der höchstzuläs- sigen Verkaufsfläche und zu den einzelnen Sortimenten und deren Flächengrößen vor. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind. Das Discountergebäude wird im Süden des Plangebiets angeordnet. Vorgelagert zur Haupt- straße liegen die erforderlichen Kundenstellplätze und Fahrgassen. Die Anlieferzone ist an der Südwestseite des Discounters vorgesehen. Nordwestlich, westlich und südlich des geplanten Nahversorgers sind grünordnerische Maß- nahmen für die Einbindung des Gebäudes in das Landschaftsbild und zur Abschirmung gegen- über der nordwestlich angrenzenden Wohnbebauung vorgesehen. Die Verkehrserschließung des Nahversorgers erfolgt über die nordöstlich am Plangebiet ver- laufende „Hauptstraße“. Im Zuge der Verkehrsanbindung erfolgt ein Knotenausbau im Kreu- zungsbereich Hauptstraße, Tränkenweg und der neuen Zufahrt zum Lebensmitteldiscounter entsprechend den Ergebnissen einer Verkehrsuntersuchung. Auf der Landesstraße werden zwei neue Linksabbiegespuren angelegt, eine Abbiegespur von Südosten kommend in Rich- tung Discounter und eine zweite von Nordwesten in den „Tränkenweg“. Um die Leistungsfähig- keit der Verkehrsflüsse zu gewährleisten ist die Steuerung über eine Ampelanlage erforderlich. Zudem werden Geh- und Radwegverlängerungen, eine Querungshilfe und die Errichtung von Bus-haltestellen vorgesehen. Der vollsignalisierte Ausbau des Knotens einschließlich der An- lage von Fußgängerüber-wegen in allen Armen und der Errichtung einer Querungshilfe bindet den geplanten Verbrauchermarkt auch für Radfahrer und Fußgänger sicher an die vorhandenen Verkehrswege ein.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 3 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

B Berücksichtigung der Umweltbelange Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bauleitplänen hat die Gemeinde die Be- lange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a (BauGB) zu berücksichtigen. Die im Rahmen der Umweltprüfung ermittelten, bewerteten und beschriebenen voraussichtlichen Um- weltauswirkungen der Planung werden nachfolgend zusammengefasst. „Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahversorger“ beabsichtigt die Ge- meinde Danndorf, die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels in Danndorf planerisch vorzube- reiten. Das Plangebiet liegt in der Gemeinde Danndorf, am südlichen Ortseingang der Ortschaft Dann- dorf, südwestlich der „Hauptstraße“ (L 647) in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehender Wohnbebauung. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich als Ackerland sowie als Straßen- verkehrsfläche genutzt. Die Fläche des Geltungsbereichs A beträgt ca. 1,4 ha. Im Umweltbericht wurde die Planänderung aus Umweltgesichtspunkten betrachtet und festge- stellt, dass sich die Eingriffe in Natur und Landschaft im Wesentlichen auf die Versiegelung und den Verlust von intensiv genutzten Biotopen beschränken wird. Hochwertige Biotope wurden in- nerhalb des Geltungsbereiches nicht festgestellt. Zur Einbindung in das Landschaftsbild ist eine Eingrünung des Marktgebäudes unerlässlich, insbesondere zur freien Landschaft im Süden und Westen. Die Festlegung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden im Zuge der Grünord- nungsplanung im B-Planverfahren getroffen. Durch die Nähe der Änderungsbereiche zu bestehenden Störeinflüssen wie Straßen und Be- bauungsflächen besteht bereits eine deutliche Vorbelastung hinsichtlich Bebauungen, Lärm oder visueller Beeinträchtigung. Funktionen wie zur Erholung sind kaum gegeben. Artenschutzfachliche Beeinträchtigungen des Vorhabens konnten für die im Vorfeld relevanten Artengruppen durch Potenzialabschätzungen ausgeschlossen werden. Vermeidungsmaßnah- men in Form von baubedingt einzuhaltenden Tabuzonen oder eine Bauzeitenregelung sind Rahmen der Grünordnungsplanung im B-Planverfahren zu beachten. Aus naturschutzfachlicher Sicht wird das Vorhaben für durchführbar eingeschätzt. Des Weiteren sind als Auswirkungen der Planung die Geräuschemissionen, die durch den Be- trieb des Marktes entstehen, zu benennen, da sich in direkter Nachbarschaft Wohngebiete befinden. Dazu wurde ein Schalltechnisches Gutachten erarbeitet. Das Gutachten weist nach, dass das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht in Bezug auf den Anlagenlärm genehmigungsfä- hig ist. Eine Nachtanlieferung durch einen LKW und die Nachtnutzung der Stellplatzanlage sind nicht zulässig. Der externe Geltungsbereich B liegt westlich der Ortslage, nördlich der Neuhäuser Straße (K 60).In diesem Bereich sind auf einer Ackerfläche Heckenpflanzungen als externe Ausgleichs- maßnahmen vorgesehen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 4 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

C Berücksichtigung der Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (1) BauGB fand vom 29.11. bis 06.12.2018 statt. Es bestand die Möglichkeit der Erläuterung der allgemeinen Ziele und Zwecke der Pla- nung und der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung. Die Bürgerinnen und Bürger hatten Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung. Frühzeitige Behördenbeteiligung Die Behörden, sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gem. § 4 (1) BauGB mit Schreiben vom 16.11.2018 zur Abgabe einer Stellungnahme bis zum 19.12.2018 aufgefordert. Erneute frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Die erneute frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (1) BauGB fand vom 15.07. bis 07.08.2020 statt. Es bestand die Möglichkeit der Erläuterung der allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung. Die Bürgerinnen und Bürger hatten Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung. Erneute frühzeitige Behördenbeteiligung Die Behörden, sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gem. § 4 (1) BauGB mit Schreiben vom 03.07.2020 zur erneut Abgabe einer Stellungnahme bis zum bis 07.08.2020 aufgefordert. Seitens der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden Anregungen vom Landkreis Helmstedt, vom Regionalverband Großraum Braunschweig, von der Nds. Landesbe- hörde für Straßenbau und Verkehr, von dem LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geo- logie und von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vorgetragen. Die Anregungen wurden abgewogen und weitestgehend berücksichtigt. Die Festsetzungen des bebauungsplanes wurden ergänzt und differenziert. In die Begründung und in den Umweltbe- richt sind zusätzliche Angaben und Ausführungen aufgenommen worden. Öffentliche Auslegung und Behördenbeteiligung Die öffentliche Auslegung des Entwurfs des Bebaungsplanes mit der Begründung gem. § 3 (2) BauGB wurde 05.10. bis 06.11.2020 durchgeführt.

Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 22.09.2020 über die öffentliche Auslegung informiert. Seitens der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden Anregungen vom Landkreis Helmstedt, vom Regionalverband Großraum Braunschweig, von der Nds. Landesbe- hörde für Straßenbau und Verkehr, von dem LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geo- logie und von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vorgebracht. In den Stellungnahmen erfolgten u.a. Hinweise und Anregungen zur Zweckbestimmung der Sonderbaufläche, zum Um- weltbericht, zur Raumordnung, zur Ausbauplanung der verkehrlichen Erschließung, zum Boden- schutz und zur Bauwirtschaft sowie zu landwirtschaftlichen Belangen Umweltbelangen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 5 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

D Abwägung Vorgetragene Belange sind bereits im Planverfahren im Rahmen der planerischen Abwägung erkannt und bei den Festsetzungen berücksichtigt worden. Des Weiteren wurden Abwägungs- unterlagen erarbeitet, um dem Rat der Gemeinde Danndorf eine Gewichtung der einzelnen Be- lange zu ermöglichen. Der Rat der Gemeinde Danndorf hat die Abwägung der sonstigen öffent- lichen und privaten Belange vorgenommen. Der Satzungsbeschluss wurde vom Rat der Gemeinde Danndorf am 16.12..2020 gefasst.

E Gründe für die Auswahl des Planes Die Bebauungsplanaufstellung wird durchgeführt mit der Zielsetzung, die Versorgung der Bevöl- kerung mit einem modernen und attraktiven Verbrauchermarkt zu sichern und somit die Nahver- sorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Das Regionale Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008 Landkreis Helmstedt empfiehlt, die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Velpke zu verbessern. Aus diesem Grunde wurde der Bau eines Marktes in Danndorf generell angestrebt. Der konkrete Standort ergab sich aus der Verfügbarkeit und Eignung sowie der verkehrlichen Anbindung. Zudem werden hier keine hochwertigen Biotope beeinträchtigt. Standortalternativen gibt es aus diesen Gesichtspunkten in Danndorf nicht. Sinnvolle, räumliche und inhaltliche Pla- nungsalternativen stehen in der Gemeinde Danndorf nicht zur Verfügung.

F Bekanntmachung und Inkrafttreten Der vom Rat der Gemeinde Danndorf am 16.12.2020 beschlossene Bebauungsplan Sonder- gebiet Nahversorger ist am ______gem. § 10 Abs. 3 BauGB im Amtsblatt Nr. __ für den Landkreis Helmstedt bekannt gemacht worden worden. Der Bebauungsplan ist damit am ______rechtsverbindlich geworden.

Danndorf, den ______L. S. ______Gemeindedirektorin

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