Wettbewerb Potsdamer Platz Vor 25 Jahren

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Wettbewerb Potsdamer Platz Vor 25 Jahren Erinnerungen Wettbewerb an eine grund legende städtebauliche Potsdamer Platz Planungsentscheidung vor 25 Jahren am Kulturforum Blick vom Kulturforum auf die Torhochhäuser von Hans Kollhoff und Helmut Jahn am Potsdamer Platz Foto: Schnepp Renou 52 THEMA Bauwelt 40.2016 Bauwelt 40.2016 THEMA 53 Die Aufgabe war gewaltig, Schatten der düsteren Geschichte wieder in das Replik allerdings nur die knappe Aussage des da- Der Preisrichter strahlende Licht einer internationalen Öffent- maligen Bezirksbürgermeisters, ob man denn Der Manager Der Student das Thema absolut ein- lichkeit zu treten. Das Angebot von Daimler-Benz nun endlich anfangen könne. Das kam so unver- malig. Es galt, auf einer de- im März 1990, hier zu investieren, bot diese Mög- mittelt, dass ich mich zu Tode schämte, Rem solaten sandigen Brache lichkeit. Der Siegerentwurf des um die Grund- Koolhaas fast in Atemnot geriet und dann vor Wut Wer den 1959 mit der Senatsentscheidung zum stücke am Leipziger Platz ausgedehnten städte- leise aber hörbar schnaubte. Danach war Schluss Das Preisgericht für einen der umstrittensten Der Kalender verzeichnet das Preisgericht am 1. von symbolischer Bedeu- Bau der Philharmonie begonnenen Prozess des baulichen Wettbewerbs des Senats war so ge- für ihn und er äußerte sich überhaupt nicht städtebaulichen Wettbewerbe dieser Größen- und 2. Oktober 1991 und den zwei Tage zuvor lie- tung die Berliner Mitte als Stadtlandschaft gedachten Kulturforums sehen der Versuch, dem Anliegen der Investoren mehr. Da er offensichtlich einen frühen Flieger ordnung tagt. Es geht um den Potsdamer Platz genden Geburtstag. Den feierten wir genauso mit dem städtebaulichen Entwurf des benachbar- eine Form zu geben, Geschichte und Zukunfts- bekommen wollte, weg aus Berlin, gab es auch in Berlin. Daimler-Benz hat sein Grundstück an wie die vollbrachte Vorprüfung der Beiträge zum neu zu konzipieren. Lassen ten Quartiers rund um den Potsdamer Platz ver- vorstellungen zu verbinden. keinen Grund mehr, länger zu bleiben. Seine öf- der Berliner Mauer schon vor dem 9. November städtebaulichen Wettbewerb Potsdamer Platz. sich für das nur mäßige gleicht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Diese Idee konnte ohne die Brücke des indivi- fentliche Reaktion konnte man Tage später im 1989 erworben. Der neue Senatsbaudirektor Aus dem zuletzt als Tanzpalast genutzten Hotel Ergebnis Gründe finden? Das betrifft nicht nur den von vier Großkonzernen duellen Haus- und Grundstücksgefüges trotz SPIEGEL lesen. Eines war klar, Hans Stimmann Hans Stimmann dominiert das ganze Verfahren Esplanade, in dem wir arbeiteten, schenkten mir und mit dem damaligen Senat demonstrierten des breiten Nutzungsspektrums nur teilweise war für ihn die Katastrophe für das wiederver- und proklamiert im Vorfeld die europäische be- die Kommilitonen das übergroße Konterfei eines Sind sie in der zu knappen Mut für schnelle Entscheidungen, sondern vor gelingen. Hinzu kam die Fehlentscheidung des einte Berlin, und damit wollte und konnte er nichts ziehungsweise die Berliner Stadt. Das bedeutet verflossenen Schlagerstars, dessen Silberblick Zeit von zehn Wochen für allem die Leitbilder der hier lehrbuchartig neben- Investors, das von Renzo Piano entworfene öf- mehr zu tun haben. Umgekehrt war es allerdings Blockrandbebauung, Parzellenstruktur, Plätze zukünftig jedem durchs Zimmer folgen sollte. eine so komplexe Aufgabe einander gebauten Zukunftsvorstellungen. fentliche Straßensystem durch eine provinzielle genauso. Das Preisgericht war einer der ersten und Innenhöfe. Die Grundstücksbesitzer von Für den Senat war ich seit April 1990 als studen- Wir erinnern uns: Der im Januar 1991 ins Amt Mall zu zerstören. Dieser Bruch mit den Regeln denk würdigen Auftritte von Stimmann, und wie Daimler-Benz und Sony werden nicht als stimm- tischer Mitarbeiter tätig. Eine meiner Aufgaben zu suchen? War eine man- gekommene erste Gesamtberliner CDU/SPD- europäischen Städtebaus wurde noch gestei- er den beteiligten Investoren ein Redeverbot er- berechtigte Mitglieder der Jury zugelassen. Die war die Grundlagenrecherche. Etwa in der Plan- gelnde Sensibilität der Ar- Senat lobte Ende Juni einen begrenzten interna- gert durch die Anlage einer Rasenskulptur, die teilte, wird mir immer in Erinnerung bleiben. Vorstellungen der Investoren sind der Auslobung kammer des Ostberliner Büros für Städtebau, chitekten in Anbetracht tionalen städtebaulichen Wettbewerb aus, der die frühere Trennung durch Bahngleise nicht Von den Projekten sind mir nur die markantes- beigefügt, werden aber nicht als Bestandteil der wo die Kollegin, die dort früher gearbeitet hatte, Anfang Oktober 1991 mit der Vergabe des ersten aufhob sondern als Kunstwerk neu inszeniert. ten in Erinnerung geblieben: Die fünf Hochhäuser Auslobung definiert. und ich zum Leiter zitiert werden sollten, eben der Historie des Ortes der Preises an das Büro von Hilmer & Sattler been- Schließlich ist es mit Blick auf das Kulturforum von Hans Kollhoff rund um den Potsdamer Platz Als stille Beobachter, allerdings ohne Recht jenem Mann, der sie zuvor wegen des Ausreise- Grund? Lag die Schwierig- det wurde. besonders schmerzlich zu vermerken, dass es als neuer Abschluss des Tiergartens mit der zur Meinungsäußerung, nehmen Werner Breit- antrags relegiert hatte. In dieser Zeit des Um- Ihr Entwurf, der sich ausdrücklich auf das Leit- nicht gelungen ist, den von Piano geplanten Ein- Staatsbibliothek mittendrin. Schon damals hat schwerdt (Daimler-Benz), Rainer Wagner (Sony) bruchs wechselte auch die politische Verantwor- keit darin, den schon beim bild der „kompakten räumlich komplexen euro- und Durchgang durch die Staatsbibliothek zu er den Brückenschlag zu einem Hochhäuserring und ich an der Veranstaltung teil. Tatenlos müssen tung für Stadtentwicklung von der Grünen Mi- Grundstückskauf festge- päischen Stadt“ bezog, traf nicht nur bei den In- realisieren. So bleibt bis auf weiteres das urbane am Alexanderplatz vorgeschlagen, den er dann wir verfolgen, was sich zwar unter der Leitung chaele Schreyer zum Christdemokraten Volker legten Investoren-Vorstel- vestoren auf heftigen Widerstand. Er war auch Areal rund um den Potsdamer- und Leipziger im Wettbewerb zum Alexanderplatz wenige Jahre von Thomas Sieverts, aber unter dem Einfluss von Hassemer, der „den Tiger reiten“ wollte. Ein Tiger Auslöser dessen, was man später verharmlosend Platz scharf getrennt von den Bauten des Kultur- später wiederaufnehmen konnte. Ein weiteres Hans Stimmann abspielt: Im ersten Rundgang war Sony Corp., die das Esplanade kurz zuvor lungen hinsichtlich der als Berliner Architekturstreit beschrieb. Die In- forums. Damit fehlt der für die Stadt essentielle Konzept steht mir noch vor Augen, vielleicht vor fliegen gleich mal alle Entwürfe raus, die entwe- erworben hatte. Die erste Woche mussten wir die Terrainzuschnitte und ho- vestoren beauftragten Richard Rogers mit einem stadträumliche Zusammenhang. allem deswegen, weil Rem Koolhaas als Preis- der zu „amerikanisch“ oder zu „modern“ sind. Kälte des seit Jahren leerstehenden Baus er- hen Ausnutzung gerecht Gegenentwurf, und das überregionale Feuille- richter mir damals zuflüsterte, dass dies das ein- Rem Koolhaas verlässt danach unter Protest die tragen, die Kappa-Platten verzogen sich. Dann ton, die Fachmagazine und -verbände sowie die zig interessante Projekt sei: die Arbeit von William Jury und nennt dies „massakrierte Ideen“! So sicherte der Senat die Übernahme der Kosten Hans Stimmann zu werden? ... Unverständ- Akademie der Künste entfachten eine in ihren Alsop und Jan Störmer aus London/Hamburg. geht es weiter, bis schließlich der Wunschkandi- zu, und es wurde kräftig eingeheizt, so dass die (75). 1986–91 Bausenator in Lübeck, bis 1996 und von 1999 lich bleibt, warum ein polemischen Zuspitzungen aus heutiger Sicht bis 2006 Senatsbaudirektor in Berlin. Von 1996 bis 1999 Sie sahen auch eine Erweiterung des Tiergartens dat übrig bleibt: Hilmer & Sattler! In der Begrün- Pläne wieder in Form und wir im T-Shirt kamen. Großteil der Arbeiten städte- nicht mehr vorstellbare kulturpolitische Debatte Staatssekretär für Planung in der Senatsverwaltung für bis hin zum Leipziger Platz vor. Die geforderten dung heißt es unter anderem, dass in geschickter Die Beiträge versetzten uns ins Staunen: Von ko- etwa mit Vorwürfen, hier entstünde in direkter Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie. Baumassen waren riesige Objekte im Park, die Weise eine Wohnbautypologie auf Bürogebäude pierten Schwarzweißplänen über wuchtig in bauliche Verknüpfungs - Nachbarschaft zu Scharouns Vorstellung einer über dem Grund auf wackeligen Stützen schweb- übertragen worden sei. Dies mit Würfeltypen Plexiglas gerahmte Zeichnungen bis hin zum in punkte in Ost-West Rich- organischen Stadtlandschaft so etwas wie ein ten, so dass man meinen konnte, die Riesenkäfer von 50 x 50 Metern und 36 Metern Höhe. Aber es Puzzleteile zerlegten Modell reichte die Darstel- an Speers Planungen anknüpfendes „Neuteuto- gehen jeden Moment los. Befremdlich ist mir wird auch auf Konflikte mit dem Raumprogramm lung, kühn waren die Visionen von Alsop/Störmer, tung, die es zu artikulieren nia“. Gebaut wurde trotzdem, zwar nicht auf der heute noch das Konzept von O.M. Ungers, der mit und der Beleuchtung hingewiesen. Der Entwurf Libeskind und die Türme Kollhoffs. galt, zugunsten eines auf- Grundlage des ersten Preises, aber auf der Basis einer Überlagerung von gleichmäßigen Blöcken wird später in der ersten Erregung als Vorgabe Dem Preisgericht, denke ich, ging es ähnlich. trumpfenden Stück Stadt von „Weiterentwicklungen“ durch Renzo
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