Wissensspuren. Bildung Und Wissenschaft in Wittenberg Nach
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Jens Hüttmann / Peer Pasternack (Hrsg.) Wissensspuren Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945 3 Die Drucklegung des Bandes erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Stiftung LEUCOREA. ISBN 3-933028-85-X © HoF Wittenberg / Drei-Kastanien-Verlag Wittenberg 2004 Herstellung: Elbe-Druckerei Wittenberg GmbH Printed in Germany 4 Jens Hüttmann Peer Pasternack (Hrsg.) Wissensspuren Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945 Lutherstadt Wittenberg 2004 5 6 Inhalt Wolfgang Böhmer Geleitwort.............................................................................................................................11 Reinhard Kreckel Vorwort ................................................................................................................................13 Jens Hüttmann „Wittenberg nach der Universität“. Zur Geschichte des Projekts.........................................17 Peer Pasternack Wissenschaft und Höhere Bildung in der Peripherie. Zur Einordnung des Falls Wittenberg...................................................................................26 Reformationsstadt Stefan Rhein Deponieren und Exponieren. Einblicke in das Lutherhaus...................................................57 Christian Mai Der Beitrag von Oskar Thulin (1898–1971) für Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945 ................................................................................71 Peter Freybe Leben und Lernen auf Luthers Grund und Boden. Das Evangelische Predigerseminar Wittenberg....................................................................83 Hans-Joachim Kittel Die Ausbildung an der Evangelischen Predigerschule der Kirchenprovinz Sachsen in Wittenberg 1948–1960. Ein Beispiel für den Zugang zum Pfarramt auf dem zweiten Bildungsweg.........................93 Jens Hüttmann Das Wittenberger Stadtkirchenarchiv.................................................................................106 Edeltraud Wießner Zur Geschichte des Melanchthonhauses nach 1945 ...........................................................109 Bildung und Forschung in Medizin, Naturwissenschaft und Industrie Peter Gierra Medizinische Ausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit am Krankenhaus der Paul-Gerhardt-Stiftung ...........................................................................119 Klaus Jasche, Manfred Oertel Industrieforschung in den Stickstoffwerken Piesteritz 1945–1994 ....................................131 7 Wilfried Kunert Industrieforschung im Gummiwerk „Elbe“ nach 1945...................................................... 139 Lotar Pickel Zur Geschichte der Betriebsakademie des Gummiwerkes Elbe nach 1945. Erinnerungen...................................................................................................................... 152 Martina Lindemann, Hans Jürgen Discher, Angelika Mleinek Das Institut für Umweltschutz ........................................................................................... 155 Hans-Peter Gensichen Von der Kirche zur Gesellschaft. Die Bewegung des Wittenberger Forschungsheimes zwischen 1945 und 2000................ 168 Dieter Schäfer Naturkundliche Fachgruppen im Kulturbund .................................................................... 190 Heimat- und Stadtgeschichtsschreibung Dieter Schäfer unter Mitarbeit von Burkhart Richter Denkmalpflege und Heimatgeschichte im Kulturbund...................................................... 201 Peer Pasternack Stadtgeschichtliches Museum – Städtische Sammlungen ................................................. 209 Kultur als Bildungsträger Renate Gruber-Lieblich Das Museum für Natur- und Völkerkunde „Julius Riemer“.............................................. 225 Diana Pielorz Die Bibliothek als Bildungsstätte, Kultur- und Kommunikationszentrum. Zur Wittenberger Bibliotheksgeschichte seit 1945............................................................ 233 Friedrich-Karl Künne Der A. Ziemsen Verlag...................................................................................................... 255 Elke Stiegler Die Pirckheimer-Gesellschaft in Wittenberg ..................................................................... 264 Helmut Bläss Theater in Wittenberg ........................................................................................................ 273 Rolf Udo Kober Musik und musikalische Bildung in Wittenberg nach 1945. Versuch einer Bestandsaufnahme...................................................................................... 284 Renate Gruber-Lieblich „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“. Kulturhäuser in Wittenberg............................ 304 Dieter Schäfer Vom „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ 1945 zum „Kulturbund e.V.“ 1990............................................................................................. 315 8 Schulwesen Gudrun Radke, Rosel Retzlaff Schulgeschichte in der Geschwister-Scholl-Straße/Falkstraße seit 1945. Heimkehrerlazarett, Polytechnische Oberschule, Berufsschule, Diesterweg-Grundschule, Kreisvolkshochschule ...............................................................323 Stephan Köcke Kreisvolkshochschule Wittenberg......................................................................................333 Barbara Geitner, Heidrun Rößing, Ariane Schröter, Maria Bothe, Susanne Hoffmann, Victoria Kamphausen Das Melanchthon-Gymnasium Wittenberg ........................................................................344 Hildegard Rühmigen Die Lucas-Cranach-Schule in Piesteritz .............................................................................352 Wieder ein universitärer Standort Johannes Walther Akademische Wissenschaft in Wittenberg: Zehn Jahre im Aufbruch. Wirkungen des universitären Standortes seit 1994.............................................................373 Peer Pasternack Wissensnetze. Bildung und Wissenschaft in Wittenberg seit 1990....................................383 Autoren & Autorinnen........................................................................................................409 Abbildungsnachweise.........................................................................................................413 Projektpublikationen...........................................................................................................414 9 Geleitwort Wittenberg ist seit jeher ein bedeutsames Zentrum von Bildung, Wissenschaft und Kultur. Den Grundstein hierfür legte Kur- fürst Friedrich der Weise 1502 mit der Gründung der Universität Leucorea. Sie war Wirkungsstätte des großen Gelehrten Martin Luther und damit Ausgangspunkt der Reformation. Nach der Verlegung der Universität nach Halle im Jahr 1817 blieben der Stadt zwar nur die umfangreiche theologische Bibliothek und das neugegründete Predi- gerseminar erhalten. Doch alsbald trat auch das Hebammenlehrinstitut hinzu. Die Stadt entwickelte aus sich heraus Impulse der geistigen Selbstbehauptung. Die in Wittenberg gepflegten authentischen Stätten der Reformation banden die Stadt in ein weltweites Netz ein, und auch die Industrialisierung zeitigte Wirkungen im geistigen Leben Wittenbergs. Für mich als Wittenberger ist es besonders erfreulich, dass sich der vorliegende Sammelband dem wissenschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt nach dem II. Weltkrieg widmet. Vorausgegangen war die Ausstellung „Wittenberg nach der Universität“ im Schloss Wittenberg, die anhand vielfältiger Exponate den Zeitraum zwischen 1817 und 1994 dokumentierte. Der vorliegende Band schließt daran an und vertieft die bislang kaum aufgearbeitete Zeit von 1945 bis 1994. In den einzelnen Beiträgen erfährt der Leser nicht nur Interessantes über die Rolle Wittenbergs als Reformationsstadt in diesen Jahrzehnten, sondern auch über das Schul- und Bildungswesen, über Ausbildungs- und Forschungsstät- ten und über die Arbeit kultureller und städtischer Institutionen in Wittenberg. Er erhält unterschiedlichste Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse der DDR. Neben wis- senschaftlichen Beiträgen kommen auch Zeitzeugen zu Wort. Mit ihren Erinnerungen und persönlichen Erfahrungen geben sie einen ‚authentischen’ Blick auf diese Zeit. Damit ge- lingt den Herausgebern des Bandes eine überzeugende Mischung vielfältiger Perspektiven, die den Zusammenhang von Bildung und Wissenschaft, von Kultur, Industrie und Stadt- entwicklung in Wittenberg zu jener Zeit deutlich machen. Die Darstellungen dienen aber nicht nur der Bewusstmachung von Geschichte. Sie zei- gen gleichzeitig auf, dass Wittenberg auch im 21. Jahrhundert beste Voraussetzungen hat, sich als Wissenschaftsstandort zu etablieren. Eine zentrale Rolle wird dabei die 1994 ge- gründete Stiftung Leucorea spielen. Die Stiftung arbeitet eng mit der Martin-Luther- Universität in Halle zusammen und vereinigt unter ihrem Dach acht wissenschaftliche Ein- richtungen. Mit der Leucorea wurde ein geistig-kultureller Ort geschaffen, dessen Aufga- benspektrum von der Förderung akademischer Kultur in der Region bis zur Ausrichtung 11 internationaler Tagungen reicht. Das akademische Leben in Wittenberg soll auch künftig weiter entwickelt werden. Deshalb unterstützt die Landesregierung das Projekt, ein Wis- senschaftszentrum für das Land Sachsen-Anhalt in Wittenberg einzurichten. Das Wissen- schaftszentrum soll als Knotenpunkt für Forschungseinrichtungen der Region dienen, in- dem es ausgewählte Aktivitäten insbesondere der Hochschulen koordiniert und bündelt sowie für diese Serviceleistungen anbietet. Die Lutherstadt Wittenberg hat das Potenzial,