Quartierspiegel Alt-Wiedikon

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Quartierspiegel Alt-Wiedikon KREIS 1 KREIS 2 KREIS 3 QUARTIERSPIEGEL 2014 KREIS 4 KREIS 5 KREIS 6 KREIS 7 KREIS 8 KREIS 9 KREIS 10 KREIS 11 KREIS 12 ALT-WIEDIKON IMPRESSUM IMPRESSUM Herausgeberin, Stadt Zürich Redaktion, Präsidialdepartement Administration Statistik Stadt Zürich Napfgasse 6, 8001 Zürich Telefon 044 412 08 00 Fax 044 412 08 40 Internet www.stadt-zuerich.ch/quartierspiegel E-Mail [email protected] Texte Nicola Behrens, Stadtarchiv Zürich Michael Böniger, Statistik Stadt Zürich Nadya Jenal, Statistik Stadt Zürich Judith Riegelnig, Statistik Stadt Zürich Rolf Schenker, Statistik Stadt Zürich Kartografie Michael Böniger, Statistik Stadt Zürich Fotografie Titelbild: Micha L. Rieser, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0 international Bilder S. 7: Paebi, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0 unportiert Bild S. 15: Micha L. Rieser, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0 international Bilder S. 27: Micha L. Rieser, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0 international Lektorat/Korrektorat Thomas Schlachter Druck FO-Fotorotar, Egg Lizenz Sämtliche Inhalte dieses Quartierspiegels dürfen verändert und in jeglichem For- mat oder Medium vervielfältigt und weiterverbreitet werden unter Einhaltung der folgenden vier Bedingungen: Angabe der Urheberin (Statistik Stadt Zürich), An- gabe des Namens des Quartierspiegels, Angabe des Ausgabejahrs und der Lizenz (CC-BY-SA-3.0 unportiert oder CC-BY-SA-4.0 international) im Quellennachweis, als Fussnote oder in der Versionsgeschichte (bei Wikis). Bei Bildern gelten abwei- chende Urheberschaften und Lizenzen (siehe oben). Der genaue Wortlaut der Li- zenzen ist den beiden Links zu entnehmen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de In der Publikationsreihe «Quartierspiegel» stehen Zürichs Stadtquartiere im Mittelpunkt. Jede Ausgabe porträtiert ein einzelnes Quartier und bietet statis­ tische Information aus dem umfangreichen Angebot an kleinräumigen Daten von Statistik Stadt Zürich. Ein ausführlicher Textbeitrag skizziert die geschichtliche Entwicklung und weist auf Besonderheiten und wich­ tige Ereignisse der letzten Jahre hin. ALT-WIEDIKON FRIESENBERG SIHLFELD KREIS 3 QUARTIERSPIEGEL ALT-WIEDIKON 119 111 121 115 101 122 123 102 61 63 52 92 51 44 71 72 42 12 34 14 13 11 91 41 31 73 24 82 74 33 81 83 21 23 Die Serie der «Quartierspiegel» umfasst alle Quartiere der Stadt Zürich und damit 34 Publikationen, die in regelmässigen Abständen aktualisiert werden. 3 STATISTIK STADT ZÜRICH ALT-WIEDIKON QUARTIER ALT-WIEDIKON Das Zentrum der Ursprungsgemeinde Wiedikon be- gebiet verteilten Landgüter und Einzelhöfe. Im Jahr 1837 findet sich bei der Tramstation Schmiede Wiedikon. eröffnete mit der Papierfabrik an der Sihl die erste Ma- Administrativ wird das Quartier heute durch die Grenze nufaktur ihre Pforten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahr- zwischen den Quartieren Alt-Wiedikon und Sihlfeld hunderts folgte eine ganze Reihe von Ziegel- und Back- zerschnitten, die der Birmensdorferstrasse vom Heu- steinfabriken, und man begann mit dem Bau der ersten ried zur Schmiede und Zurlindenstrasse sowie von der Eisenbahnen durch Wiedikon: die Uetlibergbahn und Schmiede bis zur Sihl beim Sihlhölzli folgt. Vom Sihl- die Sihltalbahn sowie die linksufrige Seebahnlinie als hölzli bis zum Militärsteg in der Allmend Brunau bildet Teil der Gotthardlinie. Der auf Wiediker Boden liegende die Sihl die Grenze zur Enge und zu Wollishofen. Die Friedhof Sihlfeld wurde durch das Rösslitram erschlos- Grenze zum Quartier Friesenberg führt von dieser Brü- sen. Es folgte der Bau des ersten Wohnblocks in Wiedi- cke über die Allmend Brunau bis zum Albisgüetliweg, kon. Die Bevölkerung wuchs zwischen 1870 und 1894 von dort zwischen Strassenverkehrsamt und Credit von 2850 auf über 8000 Personen an. Die Gemeinde Suisse Brunau an die Uetlibergstrasse, über den war durch die ungebremste Entwicklung – mit der auch Hegianwandweg bis zur Halde oberhalb der Binz, den die öffentlichen Dienste Schritt halten mussten – und Borrweg hinunter bis zum Agnes-Robmann-Weg und durch die gleichzeitig ziemlich knappen Kassen stark zu den Gleisen der Uetlibergbahn. Die Grenze folgt der gefordert. Deshalb befürworteten die Stimmberechtig- Bahnlinie bis zur Station Friesenberg und führt schliess- ten von Wiedikon am 9. August 1891 die Vereinigung lich entlang der Strasse Wasserschöpfi bis an die Bir- mit der Stadt Zürich – die sogenannte erste Eingemein- mensdorferstrasse unterhalb des Gemeinschaftszent- dung – mit 1113 Ja zu 23 Nein. rums Heuried. Wiedikon bildete seit 1893 zusammen mit Aussersihl Vor der Eingemeindung und dem damals noch zu Aussersihl gehörenden Indus- Das Gebiet des Quartiers Alt-Wiedikon gehörte einst triequartier den Stadtkreis Zürich III. Durch eine Auf- zur Gemeinde Wiedikon, deren Namen sich vom ale- teilung des Kreises im Jahre 1912 wurde Wiedikon zum mannischen Siedler Wiedo ableitet, was «der Gott- Kreis 3, Aussersihl zum Kreis 4 und das Industriequar- geweihte» bedeutet. Erstmals urkundlich erwähnt wird tier zum Kreis 5. «Wiedingchova» im Jahr 889, als der Grundeigentü- mer Perchtelo seinen Besitz in Wiedikon dem wenige Die Wiediker Quartiere entstehen Jahrzehnte zuvor gegründeten Kloster Fraumünster Wiedikon gehörte schon immer zu den bevölkerungs- schenkte. Ende des 15. Jahrhunderts waren die hohe reichsten Stadtkreisen Zürichs; in den 1940er- und und die niedere Gerichtsbarkeit an die Stadt Zürich 1950er-Jahren stand es sogar zuoberst auf der Liste. übergegangen, die die Obervogtei Wiedikon errichtete. Diesen Rang hat ihm später der Kreis 11 streitig ge- Diese bestand bis 1798 und umfasste neben dem heuti- macht. Aufgrund seiner Grösse wurde der Kreis 3 in gen Wiedikon auch Aussersihl, das nachmalige Indust- die Quartiere Alt-Wiedikon, Friesenberg und Sihlfeld riequartier, Albisrieden und Altstetten sowie Aesch bei aufgeteilt. Birmensdorf. Fast ein ganzes Jahrhundert lang blieb Wiedikon eine selbständige Gemeinde. Wiedikon war ein sogenanntes Haufendorf, das sich entlang der beiden Strassenzüge der Birmensdorfer- Um 1800 hatte Wiedikon ungefähr 620 Einwohnerin- strasse und Schlossgasse und der Zweierstrasse grup- nen und Einwohner. Diese lebten im Haufendorf bei pierte. Die Schmiede, nach der die Gegend heute be- der Schmiede, in den Weilern Wyl (an der heutigen nannt ist, wurde erst 1808 errichtet und 1933 zugunsten Haldenstrasse) und Friesenberg (oben an der gleichna- des Neubaus an der Ecke Birmensdorferstrasse/Schloss- migen Strasse) sowie in einem der über das Gemeinde- gasse abgebrochen. 4 QUARTIERSPIEGEL ALT-WIEDIKON Gleich hinter der Schmiede wurde 1791 das Bethaus Von der Brunau in Richtung Sihlufer eingeweiht, und zwar durch Johann Caspar Lavater, den In der Brunau beginnt die Nationalstrasse nach Chur, schon damals berühmten Pfarrer der St. Peterskirche. die in Alt-Wiedikon stark befahren ist. Seit 1974 wird der An das Bethaus wurde ein kleines Schulhaus mit einer Verkehr von dort «provisorisch» über die Sihlhochstras- Wohnung angebaut. Gleichzeitig legte man dahinter se und dann als Westtangente quer durch die Stadt zu den Friedhof an, der bis 1882 genutzt wurde. Heute den Autobahnanschlüssen nach Bern und Winterthur führt die Kehlhofstrasse über Teile des ehemaligen geführt. Mit der Fertigstellung des Uetlibergtunnels Friedhofsgrundstückes. verband man die Autostrassen A3 und A4. Zusammen mit den flankierenden Massnahmen wurde die Ver- Historischer Quartierkern kehrsberuhigung somit erfolgreich umgesetzt. An der Parallelstrasse zur Schlossgasse, der Zweierstras- se, befinden sich die denkmalgeschützten Oetenbach- Die älteste Firma der Stadt Zürich, die 1471 gegründete häuser. Alle anderen älteren Bauzeugen im Zentrum Papierfabrik auf dem Werd, begann 1837 am Ufer der von Wiedikon sind abgebrochen worden. Besonders Sihl mit der Produktion von Papier. 1971 feierte die Firma stolz war man 1958, als an der Birmensdorferstrasse 155 ihr 500-jähriges Jubiläum. Inzwischen hat sie weitere das erste Hochhaus des Quartiers errichtet wurde. Werke erworben, Abteilungen ausgegliedert und fusio- niert. Die daraus entstandene Papierhandelsgesell- Zu den älteren Häusern gehörten die Gebäude an der schaft Sihl + Eika Papier AG mit Sitz in Thalwil gehört Steinstrasse 2 und 4. Sie wurden 1960 abgebrochen, nun zum finnischen Stora-Enso-Konzern. Die Papier- um Platz zu schaffen für den bis heute dort liegenden produktion der Sihl Holding AG, die an die italienische Parkplatz. Dagegen konnte das Gebäude an der Stein- Diatec-Gruppe übergegangen ist, hat ihre Produktions- strasse 6 erhalten werden. Es ist schon im Jahre 1594 stätte an der Giesshübelstrasse zugunsten des Stand- nachgewiesen, nennt sich «Haus zum Eselsschrei» und ortes Manegg in Zürich-Wollishofen aufgegeben. Übrig beherbergt heute das Quartiermuseum von Wiedikon. geblieben ist die Sihl Manegg Immobilien AG, die mit der Investorin Credit Suisse auf dem ehemaligen Fabrik- Zwischen dem Dorf Wiedikon und der Sihl lag früher areal die «Sihlcity» errichtet hat, die gewissermassen die Aegertenwiese, eine zeitweilig als Ackerland be- ein Stadtteil für sich ist und auf 100 000 Quadratme- nutzte Fläche, die als Gemeindeweide diente. Das Land tern Mietfläche ein Einkaufszentrum, ein Multiplexkino, wurde durch die Gemeinde in Bauplätze eingeteilt und eine Diskothek, ein Hotel sowie Restaurants und Woh- mit Strassen und Kanalisation erschlossen. Da die Ge- nungen beherbergt. gend aber im 19. Jahrhundert als sehr abgelegen galt, konnten erst 1888 die ersten Parzellen verkauft werden. Im Gebiet Allmend/Saalsporthalle entstand eine Biker- Danach scheint die Überbauung
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