PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT«: ÜBERLEGUNGEN ZUM VERHÄLTNIS VON AUTOMATISMUS, AUTOMATISIERUNG, MASCHINEN UND MATHEMATIK

MICHAEL ROTTMANN

SUMMARY

In dieser Studie wird Paul Klees Schaffen und sein künst- auf eine Verschränkung von Sujet und Methode abzielend, lerisches Denken erstmals gemeinsam über die Mathe- dass Klee nicht bloß das in den 1920er Jahren prekäre matik, Maschine, Automatisierung und den Automatis- Verhältnis von Mensch und Maschine thematisierte, son- mus in den Blick genommen, da diese Konzepte, wie zu dern auch in seiner künstlerischen Arbeit grafische Ma- zeigen sein wird, bei ihm in einem Beziehungsviereck schinen auf mathematischer Basis betrieb, mit denen er aufzufassen sind. eine gewisse Automatisierung des Schaffensprozesses Es ist bekannt, dass sich Klees künstlerische Arbeit im erzielte. Das damit auftretende Verhältnis von Automa- Spannungsverhältnis von Konstruktion und Intuition be- tismus und Automatisierung kann, so die Behauptung, wegte: Dem Mathematischen, wie darzulegen sein wird, als ein dialektisches bestimmt werden, in welchem wie- kam dabei eine erhebliche Rolle zu. Dementgegen prak- derum das Mathematische vermittelt. tizierte er einen Modus der Zeichnung, den er »Honig- In den Blick genommen werden Klees Zeichnungen sowie schrift« nannte, der mit dem surrealistischen Automa- seine schriftlichen und grafischen Äußerungen und dabei tismus in Verbindung gebracht wird – diesen gilt es Theorien des Entwurfs, der Notation, Diagrammatik und vorzustellen und abzugrenzen. Des Weiteren soll Klees Schriftbildlichkeit herangezogen. Die Studie soll der Interesse für Maschinen und sein Maschinendenken he- Theorie der Schaffensprozesse, der Medien sowie den rausgearbeitet werden. Geschichten von Kreativität und Maschinenkünsten zu- Unter diesen Vorzeichen soll nun argumentiert werden, spielen.

Ich ahne, dass es auf ein Gesetzmässiges EINLEITUNG ankommen wird, nur darf ich nicht mit Hy- s mag für manche wie eine Entzau- pothesen beginnen, sondern beim Beispiel, berung klingen: (1879-1940) wenn auch im Kleinsten. Vermag ich dann Ewandte sich in seinem Schaffen der klar zu gliedern, so hab ich davon mehr, Mathematik zu. Er beschäftigte sich unter als von schwungvoller und imaginärer anderem mit der Perspektive, Arithmetik Konstruction. (Goldener Schnitt), Topologie und Kombina- Und aus Beispielen wird Typisches sich au- torik.2 In seinem Besitz befanden sich Bücher tomatisch ergeben.1 wie Mathematisches Unterrichtswerk für höhere Schulen (1929) von Reinhard Zeisberg, Le- Paul Klee (1902) bendige Mathematik (1929) von Felix Auerbach sowie Geometrisches Zeichnen (1920) von Hugo Becker; Letzteres diente, mit rosa No- tizen versehen, der Unterrichtsvorbereitung

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 42 am .3 Wenn es angezeigt war, zum struktionszeichnungen sowie einschlägigen Beispiel zur Erlangung von »Objektivierung »Formungsbeispiele[n] und und äußerster Präzision«4 in »rein geome- Diagramme[n]«10. Hinsichtlich seiner um- trischen Konstruktionen«, so bediente sich fangreichen und vielseitigen grafischen Pra- der Künstler für seine Werke eines »techni- xis, sei daran erinnert: Klee war von Grund schen Instrumentarium[s]« wie »Reißfeder, auf Zeichner; schon als Kind praktizierte er Zirkel, Richtscheit, Winkelmaß [und] Schab- die Zeichnung, über sie kam er zur Malerei.11 Abb. 1 lonen« (ABB. 1). In Anbetracht »mathematisch- Während er als Schüler seine Mathematik- Atelier von Paul Klee im abstrahierender Ausdrucksmittel«5 und »geo- hefte mit gezeichneten Karikaturen anrei- Schlösschen Suresnes, Werneckstrasse 1, München, 1920 metrisch-konstruktive[r] Gestaltungsprinzi- cherte12, erweiterte er als Künstler sein Fotograf: Paul Klee pien« sprach Christian Geelhaar bezüglich Schaffen über das Mathematische. Im Spe- 12.5 x 17.3 cm Zentrum Paul Klee, Bern, der um 1930 entstandenen Zeichnungen gar ziellen beschrieb er Sachverhalte der Gestal- Schenkung Familie Klee von einer »Mathematisierung des Schaffens- tung durch numerische Ordnungen.13 Bei- © Zentrum Paul Klee, Bern, 6 Bildarchiv prozesses« – als Beispiel mag Spiegellauf spielsweise behandelte er auf einem Blatt eines Thema über 4 kubische Flächen (1931) seiner Bildnerischen Gestaltungslehre14 das Abb. 2 (ABB. 2) Paul Klee, Spiegellauf eines Thema dienen . Diese Vorgänge korrespon- Problem des Farbverlaufs mittels des Prin- über 4 kubische Flächen dierten mit der »technologisch-rationalisti- zips der sukzessiven Farbüberlagerung für (centralperspectivische sche[n] Zielsetzung«7 des Bauhauses, die die Übergänge von »Weiss« zu »Grau« bis Grundconstr.), 1931, 220 Feder auf Papier auf Karton mit dessen Übersiedelung 1925 von hin zu »Vollschwarz« nicht bloß grafisch mit 47,9 x 31,4 cm nach Dessau begann. Ein »naturwissenschaft- Schraffuren und diagrammatisch mit einer Zentrum Paul Klee, Bern 8 © Zentrum Paul Klee, Bern, lich-rationales Denken« herrschte besonders Art Tabelle, sondern auch numerisch über Bildarchiv seit dem Direktorat des Architekten Hannes eine geometrische »Progression« (ABB. 3,

Meyer 1928 vor. RECHTS).15 Klees Beschreibung der numeri-

Mit der Mathematik in Verbindung brachte Klee unter anderem für ihn bedeutsame schen Behandlung lässt ein Mittel der präzi- künstlerische Themen wie Dynamik, Bewe- sen Synthese erkennen: »[U]nd so könnte gung und Schwingung.9 So sind seine grafi- man jede Stufe auf ihr Mischungsverhältnis schen Blätter und Schriften – insbesondere hin berechnen, die Mischungen in elf Näpfen die Bauhaus-Unterrichtsnotizen – mit einer bereiten und jedes Resultat auf seine Stufe großen Anzahl mathematischer Inhalte hinstreichen, und das gäbe zum Schluss ein durchzogen: Tabellen mit numerischen Ein- [s]ehr exactes Bild einer Helldunkel Scala.«16 trägen, Zahlenreihen, geometrischen Kon-

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 43 Abb. 3 Paul Klee Bildnerische Gestaltungslehre: I.2 Principielle Ordnung, undatiert Farbstift auf Papier (recto) 15/14,3 x 33 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. BG I.2/175 © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

Das Aquarell Zwei Gänge (1932) ist ein Bei- verfasste Kritiken.22 Die Musik, erklärte Klee spiel dafür, wie Klee seine Überlegungen einmal, sei seine »Geliebte«23, die Malerei umsetzte (ABB. 4). Bereits in anderen »Schwar- hingegen eine »ölriechende Pinselgöttin«24, zaquarellen«17 wie Uhr auf der Kredenz, bei die er bloß umarme, weil sie eben seine Frau Kerzenlicht (1908) und Blick in eine Schlaf- sei. kammer (1908) (ABB. 5) »summierte er«, wie Die Musik kann jedenfalls erklären, weshalb Abb. 4 Paul Klee Christian Geelhaar erläuterte, »Lage um Klee auch in der bildenden Kunst mit Nota- zwei Gänge, 1932, 236 Lage verdünnter schwarzer Aquarellfarbe, tionen arbeitete25, worüber noch genauer zu Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton um stufenweise in die schattige Dunkelheit sprechen sein wird, und sie stellt als zeitba- 31,3 x 48,4 cm zu rücken.«18 Wenn er dabei »die Tonschritte sierte Kunst eine Referenz für die für ihn so Solomon R. Guggenheim Museum, von Weiß nach Schwarz rein«19 hielt, so sei wichtigen Problemstellungen »Bewegung«26 New York, Estate of Karl Nierendorf, By purchase eine »mathematische Hell-Dunkel-Propor- sowie »Raum und Zeit« dar. Klee war der © 2020 Solomon R. Guggenheim tion« entstanden, wobei Klee geäußert habe, Auffassung, dass bildende Künste wie die Museum dass die »gegliederte Einteilung« an »Ton- Malerei zeitbezogen seien, weshalb er Les- Abb. 5 leitern« und »musikalische[n] Skalen« erin- sings Laokoon kritisierte.27 Die Vermittlung Paul Klee blick in e. Schlafkammer, 1908, 70 nere. Es ist zudem die Rede von einem »Hell- von Bewegung mit dem statischen Bild, stellte Aquarell auf Papier auf Karton dunkel-Zeitmeßverfahren«20. Musik spielte für ihn eine zentrale Problemstellung dar.28 30 x 23,6 cm für Klee zeitlebens eine große Rolle. Sein Eine Lösung waren Farbverläufe. Sie lenken Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett Vater war Musiklehrer, die Mutter Sängerin.21 wie in Scheidung abends (1922) oder Sta- © Kunstmuseum Basel Er selbst spielte hervorragend Geige und tisch-Dynamische Steigerung (1923) den Blick

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 44 Abb. 6 Paul Klee Scheidung Abends, 1922, 79 Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton 33,5 x 23,2 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

Abb. 7 Paul Klee Statisch-Dynamische Steigerung, 1923, 67 Ölfarbe und Gouache auf Papier auf Karton 38,1 x 26,1 cm The Metropolitan Museum of Art, New York, The Berggruen Klee Collection © 2020 Image copyright The Metropolitan Museum of Art/Art Resource/Scala, Florence

des Betrachters – hier in vertikaler bzw. spi- »künstlerischen Selbstfindung« von Klee dar- ralförmiger Weise – und erzeugen im Re- stellte, aber vor den Surrealisten und in einer zeptionsprozess Dynamik im Bild (ABB. 6, 7).29 individuellen Weise bei ihm einsetzte; bereits Schon dieser – zugegeben skizzenhafte – 1908 hatte er Zeichnen als »Urgebiet der Einblick in das Schaffen von Paul Klee lässt psychischen Improvisation«36 beschrieben, folgende Einordnung von Michael Baumgart- die zugehörigen Zeichnungen als »Psycho- ner gut nachvollziehen: Es handele sich um gramme«37. Christian Geelhaar sah in solchen eine »hoch reflektierte, technisch subtile Zeichnungen, »in denen innere Regungen Kunst«30. Wir hatten gesehen, Klees Werke und Unbewußtes sich unvermittelt der seis- sind theoretisch fundiert und können präzise mographisch registrierenden Hand mittei- konstruiert oder anderweitig in Bezug auf len«38 ein Gegenstück zu Denjenigen »von das Mathematische ausgeführt sein. Zugleich subjektiver Bewegung gereinigte Sachlichkeit« eröffnet sich hier eine weitere wichtige Facette der erwähnten Dessauer Zeit. Als Beispiel von Klees Schaffen. Denn Baumgartner nahm nannte er bewölktes Gebirg (1931) mit seinen seine Einordnung im Kontext einer Verhält- durchgezogenen, dahinfließenden Bleistift- nisbestimmung zum Surrealismus vor, weil linien, wie es auch in Die Bucht (1930) und Klee – oftmals zu unkritisch – mit dessen Baumschlag (1931) auszumachen ist (ABB. 8). Automatismus bzw. automatisches Schreiben Geelhaar beschrieb es so: »Die intellektuelle (écriture automatique) in Zusammenhang ge- Steuerung im Schöpfungsakt wird möglichst bracht wird.31 Fest steht, Klee kannte die ausgeschaltet und die Erfindung dem auto- Surrealisten und hatte 1925 gemeinsam mit matisch dahingleitenden Schreibzeug über- ihnen in Paris ausgestellt.32 Schon die erste antwortet.«39 (Noch in den 1930er Jahren französische Rezeption widersprach jedoch wurde von »Schöpfung« im Sinne eines der Auffassung von Louis Aragon, dass seine »Schaffensakt[s]«40 statt von Kreativität ge- Werke vom Unterbewusstsein »automatisch sprochen.) Klee nannte sein Verfahren der diktiert«33 worden seien, da es sich bei seiner dahinfließenden grafischen Äußerung bzw. Kunst nicht um Spontanes, sondern Geplantes Veräußerlichung metaphorisch und mögli- handle.34 Diese Diskrepanz stützend, präzi- cherweise als eine Replik auf die écriture sierte Baumgartner, dass der »psychische automatique: »Honigschrift«41 (ABB. 9). Automatismus«35 eine wichtige Größe in der

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 45 Abb. 8 An dieser Stelle ist endgültig – wie in der Begriffspaar ist in unserem Zusammenhang Paul Klee Forschungsliteratur geschehen – ein Span- auch deshalb von Interesse, weil Klee es in die Bucht, 1930, 96 Bleistift auf Papier auf Karton nungsverhältnis auszumachen: Einerseits seinem Text Exakte Versuche im Bereich der 32,9 x 41,9 cm zeigt sich Klee als Künstler, um Manfred Kunst (1928) mit Kunst und Wissenschaft in Zentrum Paul Klee, Bern © Zentrum Paul Klee, Bern, Fath zu zitieren, der »seine Bilder häufig Beziehung setzte und sich im Zuge dessen Bildarchiv genau kalkulierend und planend geschaffen zur Rolle der Mathematik in der Kunst äu- 42 46 Abb. 9 hat.« Andererseits ist er der »Maler ver- ßerte. Paul Klee zauberter Märchen und Traumwelten, die er Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden Bildnerische Gestaltungslehre: aus einer phantasievollen Verinnerlichung dem Mathematischen im Schaffen Klees Anhang, undatiert Ölpause und Feder auf Papier gleichsam einem psychischen Automatismus, nachgegangen. Es soll jedoch nicht allein 32,8 x 20,6 cm wie ihn die Surrealisten forderten, in seinen um den Nachweis der Rezeption gewisser Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. 43 BG A/486 Bildern zur Geltung gebracht hat.« Diese mathematischer Sachverhalte oder deren © Zentrum Paul Klee, Bern, Ambivalenz spiegelt sich in Klees vielfältigen Rekonstruktion in Werken gehen. Vielmehr Bildarchiv Interessen: Wissenschaften wie die Mathe- wird das Mathematische in Verbindung mit matik und die Psychologie ebenso wie Musik, Klees Maschinendenken, das noch genauer Theater und Literatur. Andere Bauhäusler, vorzustellen sein wird, behandelt werden, wie Johannes Itten, sprachen die Ambivalenz um schließlich Einsichten zu seiner grafischen an, fanden aber für sich einen Arbeitsmodus: Praxis und dem Verhältnis von Automatismus »Der schöpferische Automatismus wurde und Automatisierung – auch im Allgemeinen von mir als einer der wichtigsten Faktoren – zu gewinnen. Dargelegt werden soll, dass künstlerischen Schaffens erkannt. Ich selbst Klee, der eine ausgeprägte Vorliebe für Ma- arbeitete an geometrisch-abstrakten Bildern, schinen besaß – man denke an seine berühmte die auf sorgfältigen Bildkonstruktionen be- Ölpause Die Zwitscher-Maschine –, nicht bloß ruhten.«44 die Zeichnung im Modus ›Honigschrift‹ prak- Eine Erklärung für das Spannungsverhältnis tizierte, sondern auch ›grafische Maschinen‹ bei Klee wurde in der Forschungsliteratur betrieb, wie man seine noch näher vorzu- über das von ihm selbst geprägte und noch stellenden operativen Grafismen, also gewisse näher zu behandelnde Begriffspaar »Intuition« grafische Gestaltungsmittel, wenn sie auf und »Konstruktion« vorgenommen.45 Das die Mathematik bezogen sind, nennen kann.

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 46 Da mit diesen eine gewisse Automatisierung hältnis von Klee und Maschine über das Be- im Schaffensprozess erzielt werden konnte, kannte hinaus vorzustellen. stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Automatismus und Automatisierung. KLEES SCHAFFENSKONZEPTION: In einem ersten Teil soll Klees Schaffens- KONSTRUKTION/INTUITION konzeption, die keine geschlossene Theorie Paul Klees Schaffenskonzeption soll hier darstellt, in Verbindung mit dem Begriffspaar bezüglich des Verhältnisses von Intuition und Intuition und Konstruktion rekonstruiert und Konstruktion und anhand seines Textes Exakte die Anteile des Mathematischen und Ma- Versuche im Bereich der Kunst rekonstruiert schinellen darin dargelegt werden. Dies wird werden, worin er eine Bestimmung über eine genauere Einordnung seines Verhält- beide Begriffe vornahm und diese mit Kunst nisses zum Automatismus (der Surrealisten) und Wissenschaft in Beziehung setzte: Wäh- ermöglichen. In einem zweiten Teil soll he- rend Kunst mit Intuition arbeite, so Klee, sei rausgearbeitet werden, in welcher Weise Wissenschaft exakt und »logisch«53. Unter Klees operative Grafismen wie Notationen »Intuition« verstand man im Sprachgebrauch und Diagramme, die er ganz unterschiedlich der 1920er Jahre in Anlehnung an Henri gebrauchte, seinem Schaffensprozess, res- Bergson eine »anschauende, ohne Verstan- pektive der Automatisierung und seiner Schaf- desoperationen unmittelbar vorgestellte Er- fenskonzeption dienlich waren. Dabei wird kenntnis«54. Es sei jedoch, so Klee, auch in es auch um Findtechniken, also Fragen der der Kunst »exakte[] Forschung«55 möglich Bild- bzw. Werkfindung gehen. Diesbezüglich und es gelte: »Mathematik und Physik liefern werde ich mich auf Theorien des Entwurfs, dazu die Handhabe in Form von Regeln für der Notation, Diagrammatik und Schriftbild- die Innehaltung und für die Abweichung.« lichkeit beziehen. In den Blick genommen Ein solcher Ansatz der Aneignung wissen- werden Klees Zeichnungen47 sowie seine schaftlicher Verfahren konnte am Bauhaus, schriftlichen und grafischen Äußerungen. insbesondere in den an Rationalität ausge- Der Fokus soll auf die Bauhaus-Jahre gelegt richteten Bereichen, Anklang finden – für werden – Klee begann 1921 in Weimar als die Architekten war er Tagesgeschäft, Klees Meister zu unterrichten und wechselte 1931 Künstlerkollege und Landsmann Johannes an die Kunstakademie Düsseldorf.48 Einerseits Itten hatte Mathematik studiert.56 Klee selbst ging mit der Entwicklung seiner Pädagogik lobte die Vorzüge dieses Ansatzes, mahnte eine Reflexion des eigenen Schaffens einher.49 aber an, dass Intuition und Genie in der Kunst Praxis und Lehre mussten für ihn »zusammen unabdingbar blieben.57 In Exakte Versuche geh[e]n«50. Wobei Klees Lehrinhalte wiederum schrieb er: »Wir konstruieren und konstruieren nicht mit seinem eigenen Schaffen gleich- und doch ist Intuition immer noch eine gute gesetzt werden können.51 Andererseits habe Sache. Man kann ohne sie Beträchtliches, sich Klee während des »Bauhaus-Jahr- aber nicht alles.«58 zehnts«52 vermehrt »Gesetzmäßigkeiten« ge- Im künstlerischen Schaffensprozess schei- widmet, womit das Spannungsverhältnis von nen Konstruktion und Intuition in einem Span- »Schematismus« und »Phantasie« auftrat. nungsverhältnis zu stehen, umso mehr als Ein Ziel ist es darzulegen, dass bei Klee dass Klee eine gewisse künstlerische Freiheit wie Intuition und Konstruktion auch Auto- einforderte.59 Es war Hans-Jürgen Buderer, matismus und Automatisierung in einem dia- der ein vermittelndes Erklärungsmodell vor- lektischen Verhältnis stehen, in welchem das schlug: Das Zusammenspiel von Gegensätz- Mathematische, so die Behauptung, vermittelt, lichem sei produktiv,60 worauf auch Klee hin- weshalb in dieser Studie Mathematik, Ma- gewiesen habe, und notwendig, es könne schinen, Automatismus und Automatisierung nicht zugunsten eines der beiden Prinzipien gemeinsam in einem Beziehungsviereck zu aufgelöst werden. Die Intuition beschrieb Bu- denken sind. Ein anderes Ziel ist es, das Ver- derer als einen »Bereich«61, »in dem der

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 47 Künstler unabhängig von den Erscheinungs- am Essentiellen, Prozessualen und Funktio- formen der Natur und ihren inneren Struk- nalen gelegen. In der Natur – die er einen turen eine neue autonome Ordnung bildwirk- »Urgrund der Schöpfung«70 nannte – konnten samer Beziehungen erstellt.« Er sei dabei Strukturen und Prozesse studiert und diese den »Gesetzen des Bildnerischen«62 ver- in Gesetzmäßigkeiten überführt werden. In- pflichtet, die er nicht selbst bestimmen könne, teressanterweise geschah dies nicht bloß weil sie »den bildnerischen Mitteln immanent« anhand des Zusammenspiels von Knochen, seien. Besser verständlich wird dies anhand Bändern und Muskeln beim Menschen (in einer genaueren Betrachtung von Klees Über- einer Lektion zum Organismus als Bewe- legungen zur Gestaltung in seiner Lehre. gungsmaschine71), sondern auch (in einer Dies ist auch deshalb aufschlussreich, weil Lektion zu Aktiv, medial, passiv) anhand einer uns darin sein Natur- und Maschinendenken mechanischen Maschine, nämlich am Beispiel entgegentritt. der »Wassermühle« und dem Zueinander Eine wesentliche Voraussetzung für künst- Abb. 10 Paul Klee lerisches Schaffen war für Klee die Kenntnis Beiträge zur bildnerischen der »bildnerischen Grundelemente«63 wie Formlehre, undatiert Feder und Farbstift auf Papier Linie, Hell-Dunkel und Farbe, auf die er sich 20,2 cm x 16,3 cm zunächst in seiner Lehre konzentrierte. Aus- Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. BF/92 sehen, Bewegungsverhalten und Ausdrucks- © Zentrum Paul Klee, Bern, möglichkeiten von Linien und Flächen ana- Bildarchiv lysierte er umfassend.64 Der Verlauf seines Lehrprogramms zeigt, dass seine Untersu- chungen sukzessive vom »einzelnen bildne- rischen Elementarmittel«65 über ihre »rela- tionalen Abhängigkeiten« zu »einer die Einheit der Erscheinung bestimmenden Gesetzmä- ßigkeit« voranschritten. Dabei hilfreich konnte, wie Klee es in Exakte Versuche anriet, die Beschäftigung mit Mathematik und Physik sein, erst mit Funktionen und dann mit For- men66. Er erklärte: Algebraische, geometrische Aufgaben, me- von »Wasser«72, »Treibriemen« und chanische Aufgaben sind Schulungsmomente »Räder[n]« (ABB. 10). Buderer sieht darin Me- in der Richtung zum Wesentlichen, zum Funk- taphern für universelle Gesetze, ihre Be- tionellen gegenüber dem Impressiven. Man schränkungen und Wechselwirkungen.73 lernt hinter die Fassade sehen, ein Ding an Einen Zweck der gefundenen Gesetzmä- der Wurzel fassen. Man lernt erkennen, was ßigkeiten bestand für Klee darin, auf ihrer darunter strömt, lernt die Vorgeschichte des Basis Bewegungen zu schaffen und weiter- Sichtbaren. Lernt in die Tiefe graben, lernt zuentwickeln.74 Diesbezüglich nannte er Ma- bloßlegen. Lernt begründen, lernt analysie- thematik und Physik, weil man in der Ausei- ren.67 nandersetzung mit diesen nicht bloß »Logik«75 Lange vor dem strukturalistischen Denken lerne, sondern auch »Bewegung durch logi- der 1960er Jahre und seiner Rezeption in schen Zusammenhang [zu] organisieren.« der Kunst interessierte sich Klee für das re- Zugleich warnte er davor, Gesetzmäßigkeiten lationale Zusammenspiel der bildnerischen um ihrer Selbstwillen zu folgen, da dies nicht Grundelemente, gebrauchte den Begriff lebendige Resultate hervorbringe.76 Zwar »Struktur«68 und habe ihn nach Buderer ins- spielte Bewegung bei Klee in etlichen Feldern besondere dann auf Bilder bezogen, wenn eine zentrale Rolle77, von herausragender sich eine bildnerische Einheit gleichmäßig Bedeutung war jedoch die Realisierung von bzw. rhythmisch wiederholt69. Klee war es Bewegung im Bild. Buderer zufolge könne

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 48 es bei ihm als ein »Bewegungsorganismus«78 menkanons«85 ab. Vergleichbares gelte für aufgefasst werden – für dessen Verständnis den Automatismus: André Breton habe in es der besagten Analyse der Elementarmittel seinem Ersten Manifest des Surrealismus bedürfe.79 (1924) Klees Zeichnen als »partiellen Auto- Entscheidend ist hinsichtlich der ange- matismus«86 und als Aussagen »aus den führten Fallbeispiele: Mit ihnen werden nicht Tiefen des menschlichen Geistes« diagnos- bloß Mensch und Maschine, sondern auch tiziert. Der Automatismus diene bei Breton Natur und Bild in Analogie gebracht.80 Mit zur »Überwindung des Positivismus, der mit dem zweiten Begriffspaar lassen sich im An- seiner ›an Dummheit grenzenden Klarheit‹ schluss an Buderer Intuition und die diesbe- Kunst und Wissenschaft bestimmt«87. Kind- zügliche Schaffenskonzeption charakterisie- liche Phantasie, Intuition, Gefühl und Zufall ren. Jeweils seien Bestandteile und Bewe- zielten auf die Ausschaltung der »planerischen gungsabläufe durch innere Bedingungen (die gedanklichen Einflußnahme«88 und also jeg- Genetik bzw. Ausdrucksmöglichkeiten) und licher »logischen Strukturierung« ab. Allein äußere Bedingungen (das Klima bzw. die re- die »psychisch-physische Gestimmtheit des zeptive Wirkung) bestimmt. Das Beispiel der Künstlers«89 solle derart im Bild enthalten Wassermühle wiederum zeige, da ihre Er- sein. Bei Klee hingegen sei das Bild eine scheinung zudem durch ihre Funktion – das Vergegenständlichung einer »bildnerischen »Antreiben des Hammers«81 – bedingt sei, Gesetzmäßigkeit, einer inneren Logik und dass der Künstler, über die spezifischen Schlüssigkeit«90, so Buderer, die im Schaf- Mittel hinaus, einen »Freiraum der Entwick- fensprozess zu überprüfen ist und die sich lung einer bildnerischen Struktur« besitze, bei der Betrachtung erfüllen soll. Somit gelte: wobei Letztere zwar auch »ihrer inneren Ge- »Freiheit und Intuition sind Mittel im Umgang setzesstruktur Folge leisten«82 müsse, zu- mit den Wirkungsgesetzen des Bildnerischen, gleich aber »das Bild als eine letztlich von stellen aber ihre Gültigkeit nicht in Frage.«91 der Natur und […] unserer empirisch erfahr- Ebenso grenzte Michael Baumgartner Klees baren Welt unabhängige kreative Schöpfung« Schaffen gegen »die surrealistische Praxis ausweise. Damit lasse sich die Intuition als des Kontrollverlusts«92 ab. ein »geistiges Vermögen«83 ausmachen, das Daran anknüpfend, könnte man bezüglich im Schaffensprozess dafür diene, die »Er- der Honigschrift spekulieren: Während die kenntnisse der bildnerischen Gesetze der Surrealisten mit einer schnellen Ausführung Gestaltungsmittel […] so zu nutzen, daß die der écriture automatique das Denken unter- in ihnen verborgenen Möglichkeiten der Ge- binden und hintergehen wollten, führte Klee staltung zur lebendigen Entfaltung kommen mit seiner entschleunigten Zeichnungsweise können« bzw. die »bildnerischen Möglichkeiten – die Metapher des langsam fließenden […] aufzuspüren.«84 Honigs verweist auf einen verlangsamten Arbeitsprozess – das Denken in einen beru- AUTOMATISMEN: higten, vielleicht meditativen Modus.93 Dies KLEE/SURREALISMUS führt nebenbei zur Einsicht, dass Zeichnen Es kann nun mit Buderer eine differen- sowohl ein Handlungsbeschleuniger, als auch ziertere Abgrenzung von Klee und dem Sur- ein -entschleuniger sein kann. Dass ein ge- realismus und dessen Automatismus vorge- schlossener Linienzug – mit Blick auf die nommen werden. Der Surrealismus habe Bewegungsphysiognomik von Ludwig Klages Klee, wegen seiner Auseinandersetzung mit – auch zum »Ausdruck der Ratio«94 werden der Abbildfunktion von Kunst und seinem kann, jedenfalls wenn er wie in Der Wille Anti-Akademismus vereinnahmt; genauer (1933) als sich überschneidende Zickzacklinie betrachtet, ziele der Surrealismus jedoch mit abrupten Richtungswechseln auftritt (ABB. auf eine Negation von Kunst, Klee hingegen 11), darauf wies Régine Bonnefoit hin. Für auf eine »Veränderung der tradierten Er- das Zeichnen im Allgemeinen wurde ein Ver- scheinungsformen und des ästhetischen Nor- hältnis von Rationalem und Intuitivem aus-

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 49 Abb. 11 Paul Klee der Wille, 1933, 11 Pinsel auf Grundierung auf Papier auf Karton 31,5/31 x 27,8/27,3 cm Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

Abb. 12 Paul Klee Die Zwitscher-Maschine, 1922, 151 Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton 41,3 x 30,5 cm The Museum of Modern Art, New York, Purchase © Digital image: The Museum of Modern Art/Scala, Florence

Abb. 13 Paul Klee Kleine Experimentier Maschine, 1921, 11 gemacht, da erreichte Zustände reflektiert Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton und »spontan in den weiteren Formfindungs- 23,5 x 31,2 cm prozess eingebaut«95 würden – wiederum Standort unbekannt tritt uns das Spanungsverhältnis wie in Klees © Zentrum Paul Klee, Bern, Archiv Schaffenskonzeption entgegen. Es passt ins Bild, dass Klees Verhältnis zur Mathematik ein anderes war, als dasjenige der Surrealisten. Während für Klee die Be- schäftigung mit ihr so fruchtbar war wie die Beschäftigung mit Natur und Maschinen, stellten die Surrealisten das Defizitäre der Sprache der Mathematik heraus, betrieben »Arbeit am Mythos«96, um ihre anti-rationa- Bildern Zwitscher-Maschine (1922) und Kleine listische Kunst zu legitimieren. Spielt auch Experimentier Maschine (1921) (ABB. 12, 13). in Klees Schaffenskonzeption die Intuition Zu dieser Zeit, während der zweiten in- eine wichtige Rolle, so darf sie nicht darüber dustriellen Revolution, fasste man Maschinen hinwegtäuschen – und dies zeigt das ange- als Vorrichtungen auf, die mechanisch oder führte Spektrum an Fallbeispielen von geo- elektrisch Kräfte übertragen; man rechnete metrischen Konstruktionszeichnungen über »Arbeitsmaschinen«97 dazu, die in der In- vorgeplante Aquarelle bis hin zu Zeichnungen dustrie zum Einsatz gelangten, und technische im Modus »Honigschrift« –, dass seine Schaf- Verkehrsmittel. Einen solchen Begriff von fensprozesse äußerst unterschiedlich waren. gebauten Maschinen besaß im Wesentlichen Wenden wir uns also nun seinen grafischen auch Klee. Mit Automobil, Eisenbahn, Schiff Praxen genauer und dafür zuerst seinem und Flugzeug hatte er eigene Erfahrungen Maschinendenken zu. gemacht.98 Großmaschinen hatte er als Mit- glied des Bauhauses im Kraftwerk Golpa- GEMALTE, GEBAUTE UND Zschornewitz der Elektrowerke A. G. bei Bit- GRAFISCHE MASCHINEN terfeld, das im September 1925 in der Fach- Dass Paul Klee ein Interesse für mechani- Zeitschrift für Elektrotechnik Helios vorgestellt sche Maschinen besaß, hatte sich bereits wurde (ABB. 14)99, im darauffolgenden Oktober mit seinem Lehrbeispiel der Wassermühle besichtigt.100 Klee schrieb seiner Familie von angedeutet. Zum Sujet machte er dieselben der Führung durch den Leiter des Kraftwerks, in den 1920er Jahren insbesondere in seinen erwähnte die markanten »elf Schornsteine«101

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 50 Abb. 14 sierung. In den 1920er Jahren – also vor Großkraftwerk Golpa- hundert Jahren – war längst vom »Maschi- Zschornewitz, in: Helios – 110 Fach-Zeitschrift für Elektrotechnik, nenzeitalter« die Rede. Es war verbreitet Nr. 39, XXXI. Jahrgang, 27. die zunehmende Durchdringung der Arbeits- September 1925, Leipzig/Wien, S. 6f. Abgerufen unter: welt kritisch zu besprechen, die Substitution http://anno.onb.ac.at/cgi- von Menschen als bedrohlich wahrzunehmen. content/anno?aid=hel&datum=192 50927&zoom=62 [24.04.2020]. Das Verhältnis von Mensch und Maschine (1920) wurde zum Titel eines in Leipzig ver- legten literarischen Schicksalsspiels.111 Dies- bezüglich wirkt eine Äußerung in Klees Ent- wurf für den Aufsatz Exakte Versuche im Be- und resümierte: »sehr interessant«. reich der Kunst wie eine Positionierung: »Wie Gleichsam existierten am Bauhaus Ma- die Maschine funktioniert, ist nicht übel. Wie schinen nicht bloß als Sujets, sondern auch das Leben funktioniert ist mehr. Das Leben als gebaute, gebrauchsfähige Objekte. In mo- zeugt und gebärt. Wann wird die Maschine derner Manier sollten Designobjekte (in den Kinder haben?«112 Maschinen sind demnach Werkstätten) fabriziert werden. In der Weberei nützlich, aber defizitär. Wenn Klee die Re- wurden zwar einfache Webstühle eingesetzt, produktionsunfähigkeit bemängelt, so bezog aber auch Gewebe für die industrielle Pro- er sich auf ein Kennzeichen des Lebendigen duktion entwickelt, die von Kooperationsfirmen der Biologie. Eine Auseinandersetzung Klees ausgeführt wurden.102 Mit Maschinen und mit der sozialökonomischen Dimension der dem Mechanischen experimentiert wurde Maschinisierung wird in seinem 1922 aus- insbesondere an der Bauhausbühne.103 Mit geführten Aquarell Analÿse verschiedener Künstler-Maschinen wie Lazlo Moholy-Nagys Perversitäten (ABB. 15) ausgemacht: So reprä- Licht-Raum-Modulator bzw. Lichtrequisit einer sentiere die Puppe, die menschliche Züge elektrischen Bühne (1930), der als Leuchtap- trage, aber faktisch ein mechanisches Wesen parat für das Theater in Zusammenarbeit sei, den »Übergriff der Maschinenwelt auf mit der Firma AEG entwickelt wurde, konnten den Körper.«113 Bezeichnenderweise entstand im Sinne der Moderne – in der Dynamik eine das Aquarell im gleichen Jahr als Oskar wesentliche Bestimmungsgröße war104 – Be- Schlemmers Triadisches Ballett uraufgeführt wegtbilder realisiert werden.105 und mit Karel �apeks W.U.R. – Werstands Klee selbst baute einen Projektionsappa- Universal Robots eine frühe literarische Be- rat.106 Einen besonderen Faible muss Klee arbeitung des Maschinenzeitalters erstmals 107 Abb. 15 für »kleine Machwerke, Maschinchen« ge- in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde. Paul Klee habt haben, die er »spielerisch aus Holz, , Analÿse verschiedener Perversitäten Draht und Gott-weiß-was in müßigen Au- 1922, 170 Feder und Aquarell auf Papier auf genblicken zusammengebastelt« hatte, wie Karton sich Lyonel Feininger an einen Atelierbesuch 31 x 24 cm Centre Pompidou, Paris, Musée erinnerte. Feininger beschrieb sie so: »Alles national d'art moderne / Centre de war beweglich, entweder irgendwie aufzu- création industrielle, Don de M. Heinz Berggruen en 1972 winden, oder sie standen auf dem langen Photo Fensterbrett, wo der Luftzug ausgenutzt war, © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe der die Dingerchen zu drehen hatte und die Migeat seltsamsten Tänze aufführen ließ.«108 Klees Verhältnis zur Maschine stellt sich bei genauerer Betrachtung jedoch als ambi- valent dar. Wenn er einmal äußerte, dass »Musik ohne Dynamik maschinell und aus- druckslos klingt«109, so spricht dies für eine pejorative Haltung bezüglich der Maschini-

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 51 Fritz Langs Film Metropolis (1927) und Charlie schiedlichen Zusammenhängen auftraten Chaplins Modern Times (1937) sollten fol- und diverse Funktionen besaßen. Analysiert gen. werden sollen hier nicht traditionelle Skizzen Obwohl sich bei Klee eine kritische Haltung und werkhafte Zeichnungen, sondern Notizen, der Maschine gegenüber ausmachen lässt, theoretische Schriften und Lehrmittel, in de- stellte das Maschinische bzw. das Mechani- nen individuelle Grafismen ebenso wie ver- sche zugleich ein wichtiges Bezugsfeld für breitete grafische Mittel, darunter Liste, Ta- den Künstler dar. Ziel war es diesbezügliche belle und Diagramm, zum Einsatz gelangten. Phänomene auf die Gestaltung zu übertra- Dass von letzteren sehr umfangreiche mit gen, insbesondere auf die bildnerischen Ele- teilweise extensiven Berechnungen existieren, mentarmittel wie Punkt, Linie und Fläche, war eingangs zu sehen gewesen (ABB. 3). Mit und dafür Natur, Mensch, Technik und Bild einer solchen Fokussierung kann gezeigt in Analogie zu stellen. So beobachtete, ana- werden, dass Klee mit seinen Grafismen lysierte und theoretisierte Klee in seiner Bild- nicht nur Inhalte veranschaulichte (Illustration) nerischen Mechanik Bewegungsmuster nicht oder mit ihnen Ideen für Werke festhielt bloß in der Natur, anhand von Lebewesen (in (Skizze), sondern auch Werke auf dem Papier Erde, Weltall und Wasser) und beim Men- entwickelte. Diesbezüglich legte Birgit Schnei- schen, sondern auch in technischen Zusam- der dar, wie Klee nicht bloß die »Speicher- menhängen; er unterschied »Eigenbewe- und Aufschreibefunktion«121 von Notationen, gung«114 und »Zwangsbewegung«, denn der sondern auch ihre »generative Dimension« Freiheitsgrad von Bewegungen war für ihn nutzte – sie spricht von »Darstellen« und ein relevantes Kriterium. Er machte »me- »Herstellen«. Grundsätzlich würde in Nota- chanische [] Typen«115 aus. In seiner Vorle- tionssystemen, im Speziellen denjenigen der sung vom 19.02.1924 führte er das Mechani- Geometrie bzw. der Mathematik, das Ope- sche mit folgender lexikalischen Definition rieren mit Zeichenelementen, weil es regel- ein: »Mechanik ist die Wissenschaft von den geleitet ist, gewisse Resultate entstehen las- Gesetzen der Bewegung und des Gleichge- sen, was wiederum eine produktive Methode wichtes, demzufolge in die Dynamik und an für die Hervorbringung von neuen Bildord- die Statik zerfallend.«116 Dies geschah aller- nungen und deshalb attraktiv in den Künsten dings, um das dualistische Verhältnis von Dy- sei.122 Mit der generativen Dimension von namik und Statik im Anschluss zu dekon- Grafismen konnte Klee nicht zuletzt durch struieren. Schließlich finden sich seine Kenntnisse musikalischer Notationen weitergehende Überlegungen zur (motori- vertraut sein123, die als operative Notations- schen) Maschine und ihren Kräften im Kon- systeme der Komposition, Interpretation und text eines Abrisses der Geschichte des Werk- Aufführung eines Werkes dienen. Klees gra- zeug- bzw. Maschinengebrauchs (Pfeil und fische Systeme mussten jedoch nicht not- Bogen117, Schleuder, Wagen, Lokomotive118, wendigerweise Notationssysteme im strengen Auto, Flugzeug119). Im Motor sah Klee den Sinne von Nelson Goodman sein.124 So zeich- »Inbegriff einer pathetischen Romantik der nen sich seine Blätter auch dadurch aus, Machtenfaltung des Ichs«120 hinsichtlich sei- dass Schriftliches und Bildhaftes gemeinsam nes Potentials der Überwindung der irdi- auftreten, sich formal durchdringen und in- schen Bedingungen zugunsten einer »reinen haltlich zusammenspielen, indem sie bei- Dynamik«. spielsweise jeweils Überführungen des einen in das andere darstellen. Am Beispiel der AUTOMATISIERUNG »Schachbrettstruktur«125, eine Bezeichnung Vor diesem Hintergrund, dem historischen von Klee aufgreifend, und Tabellen führte Kontext und dem Maschinendenken Klees, Schneider das Vermögen dieser hybriden sollen nun seine Grafismen und grafischen Grafismen systematisch Form- bzw. Farb- Praxen in den Blick genommen werden. Dabei konfigurationen zu erzeugen vor. Wenn ihre ist zu bedenken, dass dieselben in unter- Felder mit Zahlen, Buchstaben oder Farben

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 52 befüllt werden, so würde die Schachbrett- metrische Verfahren auszumachen: Die Plätze struktur ebenso wie bildnerische Elemente der Buchstaben werden von Oben nach Unten operativ gemacht.126 In diesem Sinne finden in Zeile und Spalte getauscht und die resul- sich auf etlichen Blättern Klees gleichartige tierenden Farbkonfigurationen zudem Ver- Formen, darunter geometrische wie das schiebungen sowie Spiegelungen unterzogen. Rechteck oder das Dreieck, die er (regelmäßig) Es wird deutlich, dass die festgehaltenen unterteilte, sodass Felder für Eintragungen Farbkonfigurationen so geschaffen und aus- entstanden. Insbesondere ermöglichte die probiert wurden.129 In einer solchen Weise Schachbrettstruktur die »regelgeleitete Er- generierte Klee ebenso Formen bzw. Muster. zeugung von Farbkompositionen«127 durch Auf einem anderen Blatt seiner Speciellen »streng geometrische Operationen«. Davon Ordnung machte er sich geometrische Trans- zeugt auch das Blatt I.3 aus seiner Bildneri- formationen wie die »Schiebung« (Translation), schen Gestaltungslehre (ABB. 16). Es mutet wie die »Spiegelung« und die »Drehung« (Rotation) ein wissenschaftliches Experiment an, wenn zu eigen und wandte diese, wie er selbst systematisch Konfigurationen der vier Farben darauf erklärte, auf eine grafische »Einheit« Rot, Gelb, Blau und Schwarz erzeugt werden, an, um zur »größeren Form« zu gelangen die zugleich durch die Buchstaben a, b, c (ABB. 17).130 und d in einem 2 x 2-Raster repräsentiert Dass »mathematische ›Mathematik‹«131 sind. Eine solche Zuordnung von Buchstaben und »›malerische‹ Mathematik« nicht das zu Farben, die eine kulturgeschichtliche Tra- Gleiche sind, darauf wies , dition besitzt, findet sich nach Wolfgang Kers- nachdem er 1923 Kunst, Wissenschaft (Ma- ten auch in Klees Skizzenbuch Bürgi der thematik) und Industrie als „zueinander stre- Jahre 1922-1925, wobei sich die »durchnum- bende Gebiete“132 am Bauhaus ausgemacht merierte Auflistung von Farben und Form- hatte, rückblickend im Zusammenhang mit motiven«128 in manchen Fällen »wie eine Ar- der abstrakten Kunst hin. Das kombinatorische beitsanweisung zum Aufbau eines bestimmten Moment im Schaffen Klees – er sprach unter Bildes« lese. Wurden Farbverläufe, wie ein- anderem von der »Kombination einer linearen gangs angesprochen, von Klee arithmetisch Form mit einer flächigen«133 – konnte wie bestimmt (ABB. 3), so sind auf dem hier be- bei seinen Kollegen Wassily Kandinsky und sprochenen Blatt kombinatorische und geo- Josef Albers durch den Chemiker Wilhelm

Abb. 16 Paul Klee Bildnerische Gestaltungslehre: I.3 Specielle Ordnung, undatiert Farb- und Bleistift auf Papier 33 x 21 cm max bill georges vantongerloo stiftung, Inv.Nr. BG I.3/901 © Zentrum Paul Klee, Bern, Archiv

Abb. 17 Paul Klee Bildnerische Gestaltungslehre: I.3 Specielle Ordnung, undatiert Blei- und Farbstift auf Papier (Faltblatt, 3. Seite) 33 x 21 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. BG I.3/004 © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 53 Ostwald stimuliert worden sein, der seine achtbar und erkundbar macht, so erweisen »kombinatorische Methode«134 als ein Mittel diese sich als »ein Werkzeug und ein ›Refle- für kreatives und interdisziplinäres Denken xionsinstrument‹«, womit sie heutzutage als nutzte.135 Ostwald ging gleichermaßen für »operative Bildlichkeit«140 zu bezeichnen sind. die Formfindung von Elementarformen aus, Eine solche Praxis konnte nicht zuletzt zu die er durch Translation, Drehung und Spie- einer zunehmenden Beschäftigung mit der gelung zu komplexeren Formen weiterent- Erscheinung und den Eigenschaften seiner wickelte.136 Grafismen führen. Des Weiteren erfolgte die Formfindung bei Zusammenfassend möchte ich behaupten, Klee im Zusammenspiel mit topologisch- können bei Klee grafische Maschinen aus- kombinatorischen Verfahren. Sein Interesse gemacht werden. Angesprochen sind insbe- für topologische Sachverhalte belegen seine sondere Grafismen, die mit mathematischen Aufzeichnungen, worin er an Fallbeispielen Operatoren oder anderweitigen Regeln aus- demonstrierte wie sich eine geometrische gestattet sind. Als Denkfigur soll hier, auch Figur auf einem Raster verhält, das sich wenn Klee nicht im mathematischen Kalkül durch » Zerrung und Entzerrung«137 verändert. und nicht nur mit Schrift arbeitete, Sybille Für die Formfindung (von Werken wie Berg- Krämers Konzept der »symbolische[n] Ma- schlucht, 1934, 19 und Berg-wild 1940, 260) schine«141 dienen. Da die Schrift des Kalküls arbeitete er mit (teilweise) deformierten Li- einem Regelsystem unterliegt, könne mit ihr, niennetzen, die als Hilfslinien dienten, indem losgelöst von der Kenntnis des Sinns, quasi- sie ein Wegenetz für potenzielle Liniengebilde mechanisch operiert und ein Ergebnis erzielt boten und den Zeichner bei der Linienführung werden. Im Rückgriff auf eine solche ›Me- lenken konnten (ABB. 18). So etwas sollte in chanik‹ seiner Grafismen konnte Klee seine den 1960er Jahren in den Schaffensprozessen Schaffensprozesse ›automatisieren‹. So neh- von Frank Stella und Mel Bochner wieder men die Grafismen, wie es auch Birgit Schnei- auftreten.138 Interessanterweise beschäftigte der ansprach, dem Künstler zu einem ge- sich Klee mit individuellen Gliederungen und wissen Anteil Entscheidungen bzw. Hand- in einem Beispiel aus seinen Beiträgen zur lungen ab.142 Er konnte, grob gesprochen, bildnerischen Formlehre scheint eine dunkle ›halb-automatisch‹ produzieren. Ein solches Form zu entstehen, indem sie sich einen Denken lässt sich auch bei Kandinsky finden. Weg durch eine Kästchen-Struktur bahnt Wie Klee an den bildnerischen Elementar- (ABB. 19).139 mitteln interessiert, hatte er in Punkt und Wenn sich in den vorgestellten Grafismen Linie zu Fläche (1926) auf Diagramme als ein Klees das Dargestellte handhabbar, beob- Umschlagplatz von Zahlen und grafischer

Abb. 18 Paul Klee Bildnerische Gestaltungslehre: Anhang, undatiert Bleistift auf Papier 42 x 33 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. BG A/489 © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

Abb. 19 Paul Klee Beiträge zur bildnerischen Formlehre (Detail), undatiert Feder und Bleistift auf Papier 20,2 cm x 16,3 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Inv.Nr. BF/62 © Zentrum Paul Klee, Bern, Bildarchiv

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 54 Darstellung und auf das »automatische Li- läuft immer rund, auch Maschinen erfahren nienziehen«143 bei ihrer Herstellung in Technik eine Materialermüdung. Klee musste an und Wissenschaft hingewiesen. Zweifelsohne dieser Dialektik von Mechanik und Zufall in- können maschinenhafte Medien in der Kunst teressiert gewesen sein, bereits 1903 hatte als Kreativitätskatalysatoren fungieren, dabei er es für die Anfertigung von Druckplatten ist jedoch zu bedenken, dass sie bezüglich mit Strichzeichnungen ausgemacht.152 Wenn ihres Outputs einen Eigenanteil einbringen. Klee nun grafische Maschinen und nicht ge- Sie eröffnen nicht bloß Möglichkeiten, sondern baute Maschinen betrieb, so könnte man ver- schränken diese zugleich ein. muten, dass er die Nähe zur idealen Maschine Bei Klee gelangt die grafische Mechanik suchte, die mathematisch modelliert und ih- zur Deckung mit seiner Schaffenskonzeption. rem Material entledigt perfekt funktioniert. Sie ist mechanisch-maschinell eingefärbt, Dem steht jedoch die künstlerische Anver- insbesondere Bewegungen wie Verschiebun- wandlung der Mathematik entgegen. Wenn gen und Drehungen sowie Kräfte sind darin man bedenkt, dass Klee an der »›Pathologie‹ von Bedeutung. Klee sprach beispielsweise geometrischer Schemata«153 interessiert war, von der »Mechanik der subjektiven Höhen- worin nach Michael Baumgartner eine Dis- grade«144 und der »Mechanik der Breiten- tanzierung von der nach Objektivität und Ra- grade«. Klee verstand das Bild generell als tionalität strebenden Programmatik des Bau- eine »Bewegungsmaschine«145. Die Waage hauses zu sehen ist, so spricht dies gar für und die Mühle – mit Treibriemen, Rädern eine kritische Haltung zur Mathematik und und »Hammer«146 – dienten ihm als didakti- zur Maschine. sche Anschauungsmittel. Nicht zufällig werden seine Vorlesungsskripte mit technisch-phy- SCHLUSS sikalischen Lehrbüchern verglichen.147 Das Es ist festzuhalten: Paul Klee war nicht angesprochene Anliegen der Übertragung bloß mit dem Automatismus, sondern auch von Prinzipien des Mechanischen in die Ge- mit der Automatisierung zugange, wenn man staltung wie in seiner bildnerischen Mechanik so will mit Honigschrift und Maschinenschrift. stützt die Existenz grafischer Maschinen. Beide grafische Praxen konnten ihn vom Schließlich belegen just Klees Maschinen- Denken entlasten und – wie es symbolischen Bilder Zwitscher-Maschine (1922)148, welches Maschinen zugesprochen wird – mit redu- das Verhältnis von Künsten und Maschine zierter Kontrolle durch das Bewusstsein ar- aufruft, und Kleine Experimentier Maschine beiten lassen. Dies führt zu einer überra- (1921), dessen Titel hier programmatisch schenden Einsicht: Automatismus und Au- wird, dass das Maschinelle nicht bloß Sujet, tomatisierung zeigen ähnliche Effekte, nähern sondern auch Methode war: Denn jeweils sich damit einander an und stehen bei Klee diente die Technik der »Ölpause« als ein in einem dialektischen Verhältnis. »mechanischer Herstellungsprozess«149, das Vor dieser Folie ist es aufschlussreich ab- »Durchdrücken, das Pausen«, um »ein au- schließend Klees Zeichnung Psychoregis- tomatisches Bild herzustellen« – salopp ge- trierapparat (1920) zu berücksichtigen (ABB. sagt: in der Ölfarbezeichnung wird das Öl 20). Mit ihr habe er die zahlreichen im 19. zum ›Maschinenöl‹. Es passt ins Bild, dass Jahrhundert erfundenen grafischen Regis- Christian Geelhaar für Klee einen »Reichtum trierapparate persifliert.154 Im Speziellen ver- seiner formalen Erfindungen«150 diagnosti- weist die Zeichnung auf die Experimental- zierte und einmal feststellte: »Experimente psychologie dieser Zeit und damit den Ur- mit ungewohnten Malgründen und raffinierten sprungsort des Automatismus und der écriture technischen Prozeduren erbrachten neue automatique im Umfeld von Pierre Janet.155 künstlerische Lösungen.«151 Die Ölpausen In dieser Disziplin zeichneten Registrierap- zeigen in ihrer Fleckenhaftigkeit und Fran- parate innere Zustände von Probanden in sigkeit, dass auch das Mechanische Unvor- wissenschaftlichen Grafiken auf, Diagramme hergesehenes hervorbringt. Keine Maschine des Inneren, die wiederum gedeutet werden

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 55 Abb. 20 Darstellung und Schaffensprozess. Paul Klee Was den künstlerischen Prozess angeht, Psychoregistrierapparat, 1920, 103 Feder auf Papier auf Karton so schätze Klee den Gebrauch wissenschaft- 21,6 x 29,4 cm licher und mechanischer Verfahren in der Norton Museum of Art, West Palm Beach, Schenkung Melvin und Kunst. Er musste jedoch auch Zweifel am Barbara Nessel Vermögen solcher Vorgehensweisen gehegt © Norton Museum of Art, West Palm Beach haben. Entscheidend blieb für ihn die Person des Künstlers: »Man war fleißig; aber Genie ist nicht Fleiß, wie ein weitgefehltes Schlagwort meint.«159 Er ergänzte: »Genie ist Genie, ist konnten. Auf die Bedeutung und Vorzüge von Begnadung, ist ohne Anfang und Ende. Ist Diagrammen hatte Klees Kollege Kandinsky Zeugung. Genie schult man nicht, weil es am Beispiel der Technik hingewiesen: Ihre nicht Norm ist, weil es Sonderfall ist.«160 Und Linien könnten Zahlen ersetzen, sie seien auch seine weiteren Ausführungen wirken »übersichtlich«156 und »auch dem Laien zu- wie ein Beitrag zum zeitgenössischen Krea- gänglich«. tivitätsdiskurs: Wenn man in Betracht zieht, dass Paul Mit dem Unerwarteten ist schwer zu rech- Klee mit dem psychischen Automatismus nen. Und doch ist es als Führer in Person seiner Honigschrift sein Inneres direkt, jedoch immer weit vorne dran. Es sprengt voran in ohne Apparat, in Grafiken (Psychogramme), gleicher Richtung oder in anderer Richtung. die grafologisch interpretiert wurden, über- Vielleicht ist es heute schon in einer Gegend, führte, so kann man argumentieren, dass an die man wenig denkt. Denn Genie ist zum seine Auseinandersetzung mit wissenschaft- Dogma oftmals Ketzer. Hat kein Prinzip außer lich-apparativen Aufzeichnungsverfahren nicht sich selber.161 nur über seine Sujets, sondern auch über Ende seine Methode geschah – eine Doppelung DANK wie sie bereits für seine Maschinen-Bilder Ich möchte Dr. Fabienne Eggelhöfer und dargelegt worden war. Dies gilt umso mehr, ihrem Team am Zentrum Paul Klee in Bern da er mit grafischen Maschinen arbeitete sowie Dr. Michael Baumgartner für die gute und derart die resultierenden Werke durch Zusammenarbeit, den fachlichen Austausch ihre Mechanisierung einer grafologischen und Hinweise danken. Dieser Text ist die Deutung (als Psychogramme) entzog. überarbeitete und erweiterte Version meines Durch den Rekurs auf die Wissenschafts- Aufsatzes Paul Kleeʼs „Honey-writing“. Some geschichte, in welcher mit dem Gebrauch Reflections on the Relation of Automatism, von Apparaten »mechanische Objektivität«157 Automation, Machines, and Mathematics. Er verfolgt wurde, wie das Bestreben mensch- wurde im Rahmen des SNF-Projektes Auto- liche Unzulänglichkeiten in Erkenntnispro- matisierte Innovationen verfasst, das sich Ma- zessen auszuschalten heutzutage genannt schinenkünsten im 20. und 21. Jahrhundert wird, konnte das damit zur Disposition ste- widmet. Dem Schweizerischen Nationalfonds hende Verhältnis von Mensch und Maschine sei für die Förderung gedankt. für die kritische Diskussion in der Kunst ak- 1 tiviert werden. In dieselbe Richtung gehend, Klee 1988, S. 148 (Nr. 412). 2 Vgl. Baumgartner 2008, S. 338. wird auch Klees Zwitscher-Maschine als eine 3 Vgl. Eggelhöfer 2012, S. 38. Infragestellung der Sinnhaftigkeit von Ma- 4 Vgl. Geelhaar 1981, S. 22. schinen und eine Satire der Labor-Wissen- 5 Vgl. Geelhaar 1977, S. 63. 158 schaft gedeutet. 6 Vgl. Geelhaar 1981, S. 22. An dieser Stelle lassen sich Leitthemen 7 Vgl. ebd. 8 festhalten, die verschränkt sind: das Zusam- Vgl. Teuber 1990, S. 33. 9 menspiel von Mensch und Maschine, die Ver- Vgl. Geelhaar 1981, S. 8. 10 Vgl. ebd., S. 7. hältnisse von Wissenschaft und Kunst sowie 11 Vgl. ebd.

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 56 12 Vgl. Klee 1898a, S. 100. 42 Vgl. Fath 1990a, S. 7. Bzw. Buderer 1990, S. 9. 13 Dass Klee an der arithmetischen Behandlung künst- 43 Diese Einordnung wird durch Tagebuch-Eintragun- lerischer Problemstellungen interessiert war, belegen gen und Aufzeichnungen von Klee untermauert. Vgl. diverse Publikationen wie Farbennormung auf mathe- Fath 1990a, S. 7. matischer Grundlage von K. Koelsch München (un- 44 Itten 1963, S. 9. datiert) in seinem Nachlass. Vgl. Klee o. J.a 45 Dem die Mannheimer Kunsthalle 1990 eine Ausstel- 14 Unter dem Titel Bildnerische Gestaltungslehre fasste lung widmete. Es fällt wieder einmal auf, dass die Kun- Klee rund 3900 lose Unterrichtsnotizen zusammen, die stgeschichte ein Denken in Dualismen repliziert, dass er zwischen 1923 und 1931 für die Lehre am Bauhaus der Poststrukturalismus überwunden wissen wollte. verfasst hatte. Diese sind als Faksimiles und Transkrip- Vgl. Deleuze 1992. tionen unter kleegestaltungslehre.zpk.org verfügbar. 46 Es ist bemerkenswert, dass Intuition und Konstruk- 15 Vergleichbares findet sich zur Farbtheorie, früher bei tion in den 1920er Jahren auch innerhalb der Mathe- Michel Eugène Chevreul, später bei Josef Albers. matik – beispielsweise im Intuitionismus von Luitzen 16 In der Beschreibung klingt zudem eine gewisse Mas- Egbertus Jan Brouwer – verhandelt wurden. Vgl. chinisierbarkeit an. Vgl. Klee 1924i. Mainzer 1980, S. 191. 17 Vgl. Geelhaar 1981, S. 12. 47 Eine Analyse der Arbeitsprozesse der Gemälde von 18 Vgl. ebd. Bzw. Geelhaar 1977, S. 21. Klee könnte erheblich komplizierter sein, weil diese 19 sich über längere Zeiträume bis hin zu Jahren erstreck- Vgl. ebd., S. 12f. ten. Vgl. Bonnefoit 2009, S. 11. 20 Vgl. Geelhaar 1977, S. 23. 48 Vgl. Okuda 2016, S. 43, 58. 21 Vgl. ebd., S. 14. Bzw. Geelhaar 1981, S. 9. 49 Vgl. Eggelhöfer 2012, S. 226. 22 Vgl. Baumgartner 2008, S. 336. 50 Vgl. Klee 1979b, S. 983. 23 Klee 1988, S. 33 (Nr. 67). Hier zitiert nach: ebd. 51 Vgl. Eggelhöfer 2012, S. 220ff. 24 Klee 1898b. Hier zitiert nach: ebd. 52 Vgl. Geelhaar 1981, S. 19f. 25 Vgl. Baumgartner 2008. 53 In der Wissenschaft sei Intuition hilfreich, weil sie 26 Vgl. Geelhaar 1977, S. 10. beschleunige, aber nicht zwingend notwendig. Vgl. Klee 1928/1976, S. 130. 27»Bewegung liegt allem Werden zugrunde. In Lessings 54 Laokoon, an dem wir einmal jugendliche Denkversuche Vgl. Brockhaus 1926, S. 498. verzettelten, wird viel Wesens aus dem Unterschied von 55 Vgl. Klee 1928/1976, S. 130. zeitlicher zu räumlicher Kunst gemacht. Und bei 56 Vgl. Helfenstein/Mentha 1992, S. 12. genauerem Zusehen istʼs doch nur gelehrter Wahn. 57 Denn auch der Raum ist ein zeitlicher Begriff.« Klee Vgl. Klee 1928/1976, S. 131. 1920/1976, S. 119. 58 Ebd., S. 130. 28 Vgl. Geelhaar 1981, S. 8f. 59 Vgl. Buderer 1990, S. 9. 29 Eine Theoretisierung nimmt Klee in seiner 60 Buderer beschrieb eine »notwendige Dipolarität« Bildnerischen Gestaltungslehre vor. Vgl. ab Blatt Klee zweier sich »bedingender Momente des Schöpferischen 1924h. […]«. Vgl. ebd., S. 10. Diesbezügliche Überlegungen zu 30 Vgl. Baumgartner 2016b, S. 100. transzendenten, religiösen und metaphysischen Di- 31 Die Ausstellung Paul Klee und die Surrealiste wid- mensionen können hier nicht berücksichtigt werden. mete sich diesem Konnex. Vgl. Baumgartner/Zimmer Vgl. Teuber 1990. 61 2016. Vgl. Buderer 1990, S. 19. 32 In der Ausstellung La peinture surréaliste, Galerie 62 Vgl. ebd. Pierre Paris. Vgl. Geelhaar 1981, S. 29. Bzw. Okuda 63 Vgl. ebd., S. 9. 2016, S. 49. 64 33 Vgl. ebd., S. 11. P. F. 1925, S. 3. Hier zitiert nach: Baumgartner 2016a, 65 S. 12. Vgl. ebd., S. 12. 66 34 Seither wird der Konnex in der Forschungsdebatte Vgl. Klee 1928/1976, S. 130. ambivalent bewertet. Während beispielsweise Uwe M. 67 Ebd. Auch an dieser Stelle stellte Klee die Bedeutung Schneede die Sache als rein »oberflächlich« ansah, der Intuition heraus: »Das alles ist sehr gut, und doch plädiert Michael Baumgartner für eine Relativierung hat es eine Not: Die Intuition ist trotzdem ganz nicht zu dieser Einordnung. Zur Diskursgeschichte vgl. Baum- ersetzen. Man belegt, begründet, stützt, man konstru- gartner 2016a, S. 12, 37 (FN 31). iert, man organisiert: gute Dinge; aber man gelangt 35 Vgl. Baumgartner 2016b, S. 100. nicht zur Totalisation.« Ebd., S. 131. 68 36 Vgl. Klee 1988, S. 282 (Nr. 842). Hier zitiert nach: ebd. Klee schrieb „Structur“. Vgl. Klee 1922d. 69 37 Baumgartner 2016b, S. 100. Klee selbst gebrauchte Vgl. Buderer 1990, S. 12. Bzw. Klee 1922i. diese Bezeichnung in Werktiteln wie Psychogramm der 70 Vgl. Geelhaar 1977, S. 54ff. Näherung (1930) und Psychogramm mit dem Fuss 71 Vgl. Klee 1922c. (1930). 72 38 Klee 1922e. Vgl. Geelhaar 1981, S. 22. 73 39 Vgl. Buderer 1990, S. 13. Vgl. ebd. 74 40 Vgl. Buderer 1990, S. 13, 16. Die »das Geschaffene, bes. die Gesamtheit des 75 Geschaffenen, auch der Schaffensakt; in der Philoso- Klee 1928/1976, S. 131. phie eins der Hauptprobleme der Metaphysik; Sie be- 76 Klee erklärte: »Solche Missverständnisse führen zur deutet den Übergang aus dem Nichtsein in das Sein.« Konstruction um ihrer selbst willen. Sie spucken in Brockhaus 1935, S. 780. Köpfen engbrüstiger Asthmatiker, welche Gesetze 41 Schließlich nannte er es nicht »Honiggrafik«. Vgl. die geben an Stelle von Werken. Welche zu wenig Luft in Beschriftung auf Abb. 9. Hier zitiert nach: Geelhaar sich haben, um zu begreifen, dass Gesetze nur zu 1981, S. 22. Grunde liegen sollen, damit es auf ihnen blühe. Dass

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 57 man nach Gesetzen nur forscht um Werke zu prüfen 109 Klee 1922b. wie die von den natürlichen Werken um uns, von Land, 110 Vgl. Brockhaus 1932b, S. 214. Vieh und Leuten, abweichen ohne darum unvernünftig 111 zu werden. Dass Gesetze nur gemeinsame Grundlage Vgl. Hans 1920. für Natur und Kunst sind.« Klee 1922g; Klee 1922h. 112 Vgl. Klee o. J.e. 77 Im Produktionsprozess die zeichnende Hand, im 113 Baumgartner/Zimmer 2016, S. 210. Rezeptionsprozess das Auge, das beim Betrachten 114 geführt wird und schließlich im »schöpferischen Vgl. Klee 1924c. Prozess« selbst. Buderer erklärte: »Zum einen, indem 115 Vgl. Klee 1924b. er den Schaffenden nach einer ersten »Initialbewe- 116 Vgl. Klee 1924a. gung« dazu auffordert, sein Tun zu unterbrechen und 117 sein Gestalten rezeptiv zu überprüfen, zu kontrollieren, Vgl. Klee 1924d. ob die Wege des Auges einer zwingenden Folge der 118 Vgl. Klee 1924e. Bildteile folgen. Zum anderen versteht er Bewegung 119 zwischen Produktion und Rezeption, aber auch als ein Vgl. Klee 1924f. In-Gang-Bringen der schrittweise entwickelten Geset- 120 Vgl. Klee 1924g. zmäßigkeiten.« Vgl. Buderer 1990, S. 19. Bzw. Geelhaar 121 Vgl. Schneider 2008, S. 269. 1981, S. 8f. 122 78 Vgl. Buderer 1990, S. 12. Vgl. ebd. 123 79 Vgl. ebd., S. 13. Vgl. Baumgartner 2008. Die Zwitschermaschine gilt 80 als eines der meistvertonten Kunstwerke. Vgl. Dücht- Vgl. ebd., S. 13f. ing/Jewanski 2009, S. 146ff. 81 Vgl. ebd. 124 Vgl. Goodman 1968/1998, S. 125ff. 82 Vgl. ebd. 125 Vgl. Schneider 2008, S. 274ff. 83 Teuber 1990, S. 34. 126 Vgl. ebd. 84 Vgl. Buderer 1990, S. 21. 127 Vgl. ebd., S. 276. 85 Vgl. ebd., S. 22f. 128 Vgl. Kersten 2003, S. 197f. 86 Vgl. ebd. 129 Vgl. Schneider 2008, S. 269. 87 Vgl. ebd., S. 23. 130 Zum Aspekt der Spiegelachse vgl. auch Geelhaar 88 Vgl. ebd. 1977, S. 82f. Ganz ähnlich geht Klee auch auf anderen Blättern vor. Vgl. Schneider 2008, S. 274ff. 89 Vgl. ebd. 131 Vgl. Kandinsky 1931/1955, S. 137f. 90 Vgl. ebd. 132 Vgl. Kandinsky 1923/1955, S. 61. 91 Klees Konzeption stehe damit dem Kubismus näher 133 als dem Surrealismus. Vgl. ebd. Klee o. J.d. 92 Baumgartner 2016b, S. 100. 134 Hapke 2012, S. 297. 93 In diese Richtung gehend wurde die Zeichnung als 135 Vgl. ebd., S. 296. Bzw. Barrière 2017, S. 325. produktiv, weil entschleunigend und derart dem 136 Vgl. ebd., S. 297. Denken zuträglich beschrieben. Vgl. Reason 2018, hier 137 S. 48. In dieser Denkart wäre Klees Bezeichnung ein Vgl. Klee o. J.f. ›falscher Freund‹, denn im Modus »Honigschrift« soll 138 Vgl. Rottmann 2020, S. 157ff. Zur Zahl als Mittel der Geelhaar zufolge das kontrollierende Denken aus- Formbildung und zur Arithmetik als Bindeglied zwis- geschaltet werden. Vgl. Geelhaar 1981, S. 22. chen Europa und Amerika vgl. Crone 1986, insbeson- 94 Vgl. Bonnefoit 2009, S. 56f. dere S. 261. 139 95 Die Arbeit pendele zwischen »logisch-zweckra- »Wege« und dynamische Formerzeugung spielen tional« und »intuitiv-experimental«. Vgl. Hasenhütl bei Klee zusammen. 2009, S. 344. 140 Vgl. Krämer 2009, S. 104. 96 Vgl. Werner 2002, insbesondere S. 13f. Vgl. auch 141 Vgl. Krämer 1988, S. 2f. Rottmann 2007, S. 38. 142 97 Vgl. Schneider, S. 269, 274ff. Vgl. Brockhaus 1932a, S. 205f. 143 98 Vgl. Kandinsky 1926/1964, S. 112. Demgemäß äußerte Klee einmal: »Der Schwimmer 144 im Luftreich (der Flieger oder Segler) muss sich mit Vgl. Klee o. J.b; Klee o. J.c. seiner Maschine identifizieren und kann sich mit ihr 145 In Analogie zum Körper, den er derart beschrieb. vereinigt neuen Bewegungsmöglichkeiten hingeben.« Vgl. Klee 1922c. Hier zitiert nach: Eggelhöfer 2012, S. Klee 1922a, S. 65. Vgl. auch Klee 1979b. 123. 99 Vgl. Grempe 1925. 146 Klee 1922f. 100 Die Ortsangabe lautet bei Klee »Scharnewitz [Cer- 147 Vgl. Schneider 2008, S. 271. nowitz]«. Klee 1979b, S. 1002. 148 Vgl. Geelhaar 1977, S. 45f. 101 Ebd. 149 Vgl. Seibert 2016, S. 49. 102 Vgl. Bauhaus 100. 150 Vgl. Geelhaar 1977, S. 65. 103 Vgl. Bauhaus/Blume/Hiller 2014. 151 Vgl. ebd., S. 59. 104 Wovon der Futurismus Zeugnis ablegt. Zum Verhält- 152 Klee: »So schön es ist, schließlich im besten Fall nis von Futurismus, Klee und Maschine vgl. Buderer eine leistungsfähige Platte zu haben, so langwierig ist 1990, S. 22. das Mechanische der Erstellung. Es giebt immer 105 Wingler 1981, S. 41ff. Zufälle besonders im Anfang; um gegen alles gesichert 106 Vgl. Fuchs 2018. zu sein, müßte man jeden Strich überlegen, um 107 schließlich die ganze Frische zu verlieren, die eine Feininger 1940/1959. Hier zitiert nach: Lehmbruck Radierung vor einem Stich doch geben soll.« Klee Museum 1971, S. 144. 1979a, S. 365. 108 Ebd. 153 Vgl. Baumgartner 2008, S. 341.

ZWITSCHER-MASCHINE.ORG NO. 9 / 2020 ROTTMANN / PAUL KLEES »HONIGSCHRIFT« 58 154 Vgl. Bonnefoit 2009, S. 116. Crone 1986 155 Rainer Crone, »Zahlen und Zeichen: Arithmetische Sys- Vgl. Janet 1889. teme von Paul Klee bis zu Sol LeWitt«, in: Europa/Ame- 156 rika. Die Geschichte einer künstlerischen Faszination seit Vgl. Kandinsky 1926/1964, S. 112. 1940, Ausst.-kat. Museum Ludwig Köln, hg. von Siegfried 157 Wie sie beispielsweise für die wissenschaftliche Fo- Gohr, Rafael Jablonka, Köln: Museum Ludwig, 1986, S. 256-275. tografie und Biologie ausgemacht wurde. Vgl. Daston/Galison 2007, S. 121ff. Danto 1997 158 Vgl. Danto 1997, S. 84. Bzw. Kennedy/Wheye 2008, S. Arthur C. Danto, Encounters & Reflections: Art in the Historical Present, Berkeley (CA) u. a.: University of Ca- 79. lifornia Press, 1997. 159 Klee 1928/1976, S. 131. 160 Daston/Galison 2007 Ebd. Lorraine Daston und Peter Galison, Objektivität, Frank- 161 furt am Main: Suhrkamp, 2007. Ebd. Deleuze 1992 Gilles Deleuze, Differenz und Wiederholung, übersetzt v. LITERATUR Joseph Vogl, München: Fink, 1992.

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