Trauttenberg/Vogl: Traditionspflege Im Spannungsfeld Der Zeitgeschichte Trauttenberg/Vogl: Traditionspflege Im Spannungsfeld Der Zeitgeschichte
Traditionspflege im Spannungsfeld der Zeitgeschichte Hubertus Trauttenberg/Gerhard Vogl ieser Beitrag ist nicht die Arbeit von Historikern, aber zweiter Hand wiedergeben konnten, da die Gründergeneration des von zwei Offizieren unterschiedlichen Werdegangs, Bundesheeres weitgehend tot ist und mit Ausnahme von General Ddie dieses Thema seit vielen Jahren beschäftigt. Er Erwin Fussenegger - so weit bekannt - keine schriftlichen Auf- soll mit Sicherheit nicht die Kriegsgeneration und auch nicht deren zeichnungen hinterlassen hat. Söhne verurteilen, sondern deren Motive erforschen, hoffentlich Was die Einstellung zum Geschichtsabschnitt 1938-1945 nicht belehrend wirken, sondern Denkanstöße zum Thema geben, betrifft, hat sich das Bundesheer nicht anders als das offizielle warum das Heer, wie die österreichische Öffentlichkeit auch, Österreich verhalten: Die Moskauer Deklaration des Jahres 1943, manche Aspekte der Zeitgeschichte so lange ausgeblendet hat.1) Er die Österreich attestierte, das erste Opfer der Hitler-Aggression gewesen zu sein, wurde zur Staatsdoktrin erhoben.3) Die Aggression begann aber bereits im Frühjahr 1933 durch zahlreiche Bomben- attentate und erreichte mit der Ermordung von Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß im Juli 1934 einen Höhepunkt. Durch die politische Diskussion um die Ausschaltung des Parlaments durch Dollfuß und den Bürgerkrieg im Februar 1934 samt Folgen ist dieses Thema in den Hintergrund gedrängt worden. Der zweite Teil der Deklaration, der Österreichern sehr wohl Schuld an Verbrechen des Dritten Reiches vorwarf, wurde meist übergangen, ebenso wie die Forderung nach aktivem Widerstand. Anders als in Deutschland, wo die West-Alliierten nachhaltig bestrebt waren, eine Demokratisierung nach ihren Vorstellungen zu implementieren, was sich auch bei der Vergabe der Presse- lizenzen auswirkte,4) wurde in Österreich diese Aufgabe weit- gehend der großkoalitionären Nachkriegsregierung und deren großkoalitionären Presseorganen übertragen.
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