GRAUBÜNDEN ERLEBEN APRIL 2018

Active-Guide GRAUBÜNDEN Genieße die Natur

Dieses Gratis-Extra entstand in Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien

ECHT URIG Einzigartige HIKE & RAIL Auf Wandertour SLOWFOOD Kulinarischer Bergdörfer zum Verlieben mit der Rhätischen Bahn Genuss direkt aus der Region Unterwegs zwischen Oberalp- pass und Maighelshütte. Hinten: der Oberalpstock (3328 m).

Graubündens Wilder Westen: von Disentis zum Oberalppass WO DER RHEIN ENTSPRINGT »Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen«. Rund um Disentis schwimmt man zwar nicht, aber läuft. Hinauf zum Tomasee – der sagenhaft schönen Rheinquelle.

2 outdoor-magazin »Dieser 200 Schritt breite und 400 Schritt Gewässer in der Nähe des Oberalppasses nennen lange See ist das Becken, aus welchem der die Bündner »la tgina dil Rein«, die »Wiege des vordere Rhein seinen Ursprung nimmt. Es Rheins«. Von seiner Quelle am Tomasee macht ist eine wunderschöne Gegend und somit wür- sich das Wasser des Rheins auf eine lange Reise, dig, die Urquelle eines solchen Flusses zu sein«. die erst in der Nähe von Rotterdam in der Nord- Die Rede ist vom »Lai da Tuma«, dem Tomasee. see endet. Nach fast 2400 Tiefenmetern und ge- Diese lobenden Worte über den Quellsee des nau 1230 Kilometern. Rheins stammen aus keiner Werbebroschüre, sondern von Pater Placidus a Spescha (1752–1833). Moment mal! Auf dem gusseisernen Schild, Der wandernde Benediktinermönch stieg vor 200 das direkt an der Rheinquelle steht (Foto Sei- Jahren vom Kloster Disentis durch das Tavet- te 5), ist der Rhein auf einmal 90 Kilometer län- schertal zum idyllisch in einem Talkessel auf ger geworden. Wie kommt’s? Ganz einfach: Die

2345 Meter Höhe gelegenen See auf. Das winzige 1320 Kilometer beruhen schlicht auf einem Zah- Ben Wiesenfarth Foto: A. Fischer (1), Maren Krings (2), Ben Wiesenfarth Graubünden Ferien/Lorenz (1) Titelfotos:

outdoor-magazin 3 Die Maighelshütte thront in Toplage auf 2310 Meter Höhe über dem Tujetschtal.

DIE BESTEN TOURENTIPPS Graubündens Wilder Wes- ten rund um Disentis ist das reinste Wanderparadies.

Vom Oberalppass zur Rhein- quelle am Tomasee Eine leichte Wanderung führt von der Passhöhe (Parkplatz und Eisenbahnhaltestelle) zum Tomarhein und steiler lendreher im Brockhaus-Lexikon Mitte des letz- hart an der Dreitausendergrenze – und bildet die über Serpentinen zum Berg- ten Jahrhunderts. Der hat sich Jahrzehnte lang Grenze zwischen den Kantonen Graubünden see. Zurück geht’s auf direk- hartnäckig gehalten. Heute sind die 1230 Kilome- und Uri. Er ist der Wächter des Tomasees und der tem Weg zum Oberalppass. Distanz: 5,7 km ter offiziell. Nur bis zum Schild oben am Quell- Hausberg der Gemeinde Tujetsch. Sein Name Höhenmeter: 350 Hm see hat sich das noch nicht herumgesprochen ... stammt übrigens vom rätoromanischen Wort Gehzeit: 3 h »badar« und bedeutet so viel wie »steil« ... Aber was sind schon Zahlen? Viel wichtiger Vom Gipfel hat man einen grandiosen Blick auf Bergtour zum Aussichtsberg ist doch das Erlebnis! Und das steht – 1320 oder Tomasee, Oberalppass und hinüber zum Tödi Piz Cavradi (2612 m) Wer noch Kraft in den Waden 1230 Kilometer hin oder her – an der Rheinquel- (3614 m) in den Glarner Alpen. Während der letz- hat, wandert von Tschamut le ganz klar im Vordergrund. Ein Dutzend lustig ten Eiszeit bedeckte der Vorderrheingletscher durchs Val Curnera zur Maig- gurgelnde Bergbäche sammeln sich in einem das ganze Tal, das heute »Surselva« heißt. Der Eis- helshütte (siehe Kasten) und Kessel, der von über zweitausend Meter hohen strom ist längst geschmolzen, zurückgeblieben auf den Piz Cavradi. Tipp: als Berggipfeln bewacht wird. Am eindrücklichsten ist nur noch eine Firnmulde, in der der magische Sonnenaufgangstour nach der Hüttenübernachtung! ist der »Piz Badus«. Der kratzt mit 2928 Metern Lai da Tuma, der Tomasee, eingebettet liegt. Distanz: 17 km Höhenmeter: 1240 Hm Gehzeit: 7,5 h DIE MAIGHELSHÜTTE Auf dem Weitwanderweg Graubündner Bergidylle auf 2310 Meter Seehöhe »Senda Sursilvana« Die 105 Kilometer lange Tour Alle Wege führen zur Maighelshütte: Vom Tomasee vom Oberalppass nach Chur schlendern Rheinquellenwanderer herüber, vom Piz ist ein echter Geheimtipp! Cavradi steigen Bergsteiger herab und über die au- Distanz: 105 km tofreie Naturstraße kurbeln Biker herauf. Allen ge- Höhenmeter: 2420 Hm meinsam: die gemütliche Einkehr (besser noch: Gehzeit: 7 Tage (30 h) Übernachtung) auf der Hütte von Pia und Bruno Ho- negger. Die Hüttenwarte nehmen sich immer Zeit für Info: www.surselva.info/ Sommer/Wandern/Weitwan- einen kleinen Schwatz. Keine Sorge, sie sprechen dern/Senda-Sursilvana nicht nur Rätoromanisch! www.maighelshuette.ch Ben Wiesenfarth (5)

4 outdoor-magazin Und der zeigt zu allen Jahreszeiten ein neues Ge- sicht: Im Bergfrühling, Ende Juni, Anfang Juli, blühen an seinen Ufern zahlreiche seltene Blu- menarten. Im Hochsommer kann man vielleicht sogar ein erfrischendes Bad wagen. Und im Au- gust verwandeln sich die sattgrünen Matten am Westufer in einen weißen Wollgras-Teppich.

Nochmals ein Stockwerk tiefer, auf 2044 Me- ter Seehöhe, bildet der »Oberalppass« die na- türliche Verbindung zwischen Disentis im Kan- ton Graubünden und Andermatt im Kanton Uri. Im Mittelalter ermöglichte der »Alpsu«, wie der Übergang seit Urzeiten in Rätoromanisch heißt, Da müssen Sie unbedingt hin! den Bündnern den Zugang zu den Schweine- und Ziegenmärkten in den Kantonen Uri und Tessin. Dann kam anno 1862/63 die Fahrstraße, DIE HIGHLIGHTS die auf 32 Kilometern Länge Disentis mit Ander- matt verband – und für jede Menge Tourismus und »Postkutschenromantik« sorgte. Die Kut- Die Gegend rund um Disentis, Tujetschtal IM GOLDRAUSCH schen fuhren noch bis ins Jahr 1925 über den und Oberalppass ist reich an Sehenswürdig- Am Medelser Rhein bei Disentis und im Oberalppass, dann wurden sie vom Automobil keiten. Hier unsere Top 3: Val herrscht Goldgräberstim- abgelöst, ein Jahr später auch von der Eisenbahn. mung! Hier können große und kleine Bis zur Elektrifizierung 1932 fuhren die Züge mit Goldgräber, bewaffnet mit Pfannen und Dampf und nur im Sommer. LEUCHTTURM AM PASS Schäufelchen, nach den glitzernden Körn- Heute fahren sie elektrisch – und auch im Win- Wer am Oberalppass aus dem Auto oder chen suchen. Am besten unter fachkundi- ter. Die Passhöhe dient dann als idealer Aus- Zug steigt, traut seinen Augen kaum: Direkt ger Anleitung von August Brändle, dem gangspunkt für Skitouren und Schneeschuh- an der 2044 Meter hohen Passhöhe steht ein »Gold-Gusti«, der sein »Big-Nugget«- wanderungen. Auch der langsamste Schnellzug Leuchtturm! Symbolisch schlägt er eine Camp direkt am Campingplatz von Disen- der Welt, der »Glacier Express« zwischen Zermatt 1230 Kilometer lange Brücke zur Rheinmün- tis aufgeschlagen hat. Die Suche nach und St. Moritz, kämpft sich wacker über den dung in Hoek van Holland. Siebzig Jahre lang dem »Rheingold« ist ein Riesenspaß für Oberalppass. Bahnfahren gehört in der Schweiz verrichtete das 14 Meter hohe Leuchtfeuer an die ganze Familie! www.gold-gusti.ch im Allgemeinen und in Graubünden im Speziel- der Nordsee seinen Dienst. Das Original steht len einfach dazu. Und mit Gästekarte fährt man nun im »Maritiem Museum« in Rotterdam, zwischen Disentis und Oberalppass sogar gratis! der Nachbau 1230 Kilometer südlich und KLOSTER DISENTIS 2044 Meter höher auf dem Oberalppass. Der Das Dorf Disentis, wo sich die Straße Weiter unten im Tal, am östlichen Fuß des einzige Leuchtturm in den Alpen – und sogar zum Oberalp- und Lukmanierpass ga- Oberalppasses, locken vor allem die beiden se- der höchstgelegene Leuchtturm der Welt – belt, wird von einem stattlichen Bau- henswerten Hauptdörfer – Disentis und Sedrun bringt sommers wie winters Wanderer und werk dominiert: dem Kloster Disentis. – natur- und kulturinteressierte Wanderer an. Skifahrer zum Staunen. Er ist mit dem Auto 1400 Jahre nach Gründung lockt das Be- Vor allem das 2000-Seelen-Örtchen Disentis, oder auch ganz entspannt mit der Matter- nediktinerkloster kulturinteressierte Tou- überragt vom berühmten Benediktinerkloster, horn-Gotthard-Bahn erreichbar. Übrigens: risten mit seiner Kloster-, Marien- und ist in jedem Fall einen Besuch wert. Wer 100 oder mehr Schweizer Franken spen- Placiduskirche sowie einem sehenswer- Wieder zurück zum anfangs erwähnten Placi- det, erhält einen Schlüssel, um sich den ten Museum. Die naturhistorische Samm- dus: Anfang des achten Jahrhunderts lebte ein Leuchtturm in Ruhe von innen anzuschauen. lung mit vielen ausgestopften Tieren er- Mönch gleichen Namens in der «Desertina» (in Die Spende hilft, dass dem höchsten Leucht- freut auch kleine Besucher. Öffnungszei- der »Einöde«, die dem heutigen Disentis den Na- turm der Welt nicht das Licht ausgeht ... ten: täglich von 8:30 Uhr bis 17 Uhr. Ein- men gab). Um 750 wurde über dem Grab des Pla- Info: www.leuchtturm-rheinquelle.ch tritt: mit der Gästekarte kostenlos! cidus ein Kloster erbaut. Und von eben diesem Kloster wanderte Mönch Placidus a Spescha, weit über 1000 Jahre nach dem gewaltsamen Tod sei- nes Namensvetters Placidus, kreuz und quer durch seine Heimat. Er sprach – wie eingangs ge- hört – nicht nur die lobenden Worte über den To- masee, sondern stieg im August 1785 weiter hoch. Bis er am Gipfel des Piz Badus ankam. Eine Erst- besteigung mit dem Segen von ganz oben.

MEHR INFORMATIONEN www.disentis-sedrun.ch www.graubuenden.ch/ wanderregion-disentis-sedrun

outdoor-magazin 5 Vom Pass Diesrut (2428 m) wirkt die wie eine Tolkiensche Urlandschaft.

Vrin in der Val ist ein Musterbeispiel für Bündner Architektur.

6 outdoor-magazin Die Greina-Hochebene RUHE DER BERGE

Am Ende der Welt wartet weder eine Ab- der Milch dieser »Rasenmäher« wird später bruchkante noch ein schwarzes Loch. Am feinster Bergkäse hergestellt. Und der schmeckt Ende der Welt wartet das »Café am Ende der nirgendwo besser als direkt auf der Alp! Welt«. Wer vom Dörflein weiter in den Tal- Pirmina Caminada kredenzt im »Café am Ende schluss der Val Lumnezia emporwandert, kommt der Welt« Gästen, die im hintersten Teil der Val an den saftigen Bergwiesen einer Ziegenalp – Lumnezia unterwegs sind, nicht nur extrasämi- und an dem Café – vorbei. Hier oben lassen sich gen Ziegen-Frischkäse mit wilden Kräutern. Ge- Murmeltiere von der Hochsommersonne den gen den Durst hat die Älplerin mit dem festen Pelz wärmen. Und üben ihr akustisches Früh- Zopf auch was: Sirup aus wilden Blüten. »Bun ap- warnsystem. Ein Pfiff bedeutet: Gefahr vom Bo- petit!« Nebenbei ist sie Graubündens erste Wild- den aus. Zwei Pfiffe: Gefahr aus der Luft. Aber die hüterin. Sie stammt aus dem 250-Seelen-Dorf Steinadler ziehen weit oben am 3149 Meter ho- Vrin in der Val Lumnezia. Dem Tor zur Greina. hen Piz Terri ihre Kreise. Es verspricht also ein ruhiger Murmeltiervormittag zu werden. Die Greina-Hochebene, rätoromanisch Und mitten drin im Bergidyll auf 1700 Meter Hö- »Plaun la Greina« genannt, ist sechs Kilome- he: das Café am Ende der Welt. Dieses Café ist al- ter lang und einen Kilometer breit. Sie liegt auf les, außer gewöhnlich: Es ist in einer Jurte ein- 2200 Meter Seehöhe, zwischen den Tälern Val gerichtet und bietet Platz für ein gutes Dutzend Lumnezia, Val Sumvitg und Bleniotal. Hier oben Das »Café am Ende der Welt« Wanderer. Von der Veranda kann man die Ziegen gibt es keine Straßen, keine Bergbahnen, nur ist eine Jurte (oben). Bündner-

Ben Wiesenfarth (2), Maren Krings (2) beobachten, die saftige Bergkräuter grasen. Aus Wanderwege. Und die Stille der Berge. fleisch aus der »Mazlaria Vrin«.

outdoor-magazin 7 Bezahlbares Berghotel mit un- bezahlbarem Blick: die Terri- hütte am Rande der Greina.

Eine Hochebene irgendwo im Nirgendwo, inmit- Kargheit fühlen sich nämlich Murmeltier-Fami- ten einer kargen Gebirgslandschaft, durchzogen lien »pudelwohl«. Und mit etwas Glück entdeckt HIGHLIGHTS IN von mäandernden Wasserläufen – was soll dar- man in den Bergflanken ringsum das Wappen- DER SURSELVA an schon besonders sein? Am besten lässt man tier Graubündens: den Steinbock. Diese drei Touren zeigen hierzu einen Einheimischen zu Wort kommen: Für eine Tagestour aus der Val Lumnezia ist die die ganze Vielfalt zwischen »Ein geologisches Museum, ein botanischer Gar- Hochebene jedoch fast schon zu abgelegen. Wer Rhein und Hochgebirge. ten, eine Berginsel, ein Wunderkorridor und ein Muße hat, lässt sich drei Tage Zeit und durch- Überraschungsschaufenster«. So facettenreich quert die Greina komplett von Ost nach West. Drei Tage durch die Greina beschrieb der Tessiner Historiker Plinio Grossi Man wandert am ersten Tag an der Terrihütte Etappe eins von Vrin zur Capanna Scaletta (17 km/ (1924–2012) dieses gut versteckte Kleinod. (Foto oben) vorbei zur Capanna Scaletta. Tags da- 1300 Hm) ist der härteste rauf geht’s weiter zur Capanna Bovarina und am Brocken. Etappe zwei führt Erst nach mehrstündigen Wanderungen – letzten Tag quert man zur Passhöhe am Lukma- über die Hochebene (14 km/ am besten von Vrin (1448 m) aus und an be- nierpass. Hier oben nimmt man dann den Post- 700 Hm) zur Bovarinahütte, sagtem »Café am Ende der Welt« vorbei – öffnet bus und lässt sich ganz entspannt hinab nach die Schlussetappe (8 km/600 Hm) weiter zum Lukmanier. sich Wanderern oben am Pass Diesrut (2428 m) Disentis und in die Surselva chauffieren. Distanz: 39 km das Tor zur Plaun la Greina. Man betritt eine an- In den Neunzigern wäre die Greina-Ebene fast Höhenmeter: 2600 Hm dere Welt. Eine Welt ohne einen einzigen Baum zerstört worden. Naturschützer verhinderten je- Gehzeit: 3 Tage (15 h) und ohne Anhaltspunkte für räumliche Distan- doch den Bau eines Speichersees zur Stromer- zen. Tolkien wäre begeistert! Die Biotopenviel- zeugung. Heute spendet die Hochebene ihre ei- Übernachten auf der Alp Michael Flepp ist »Strahler« falt der Greina ist derart einzigartig, dass dieses gene Art von Energie: Stille zum Hinhören und (Mineraliensucher) und Hirte weltabgeschiedene Tal zu den Naturdenkmälern Innehalten. Abseits jeglicher Zivilisation. Kein auf der Alp Serenastga in der der Schweiz mit nationaler Bedeutung gehört. Wunder, dass die Greina für viele Einheimische Val Lumnezia. Auf zwei- und Aus allen Löchern hört man es pfeifen. In all der ein magischer Ort hoch über der Surselva ist. dreitägigen Kursen übernach- tet man in offenen Holzhütten auf seiner Alp. Preis Zweitagestour: 300 SFr. Preis Dreitagestour: 450 SFr. BÜNDNER KUNST ERLEBEN www.cristal-clar.ch Info: Das Kulturhaus »Casa d’Angel« in Lumbrein

Durch die Rheinschlucht Anne-Louise Joël (re.) ist Leiterin der Casa d’Angel Die Schluchtwanderung auf in der Val Lumnezia. Das 400-jährige Bündnerhaus der Rhein-Südseite führt von wurde 1987 von Peter Zumthor renoviert. Jeden Ilanz an der Brücke von Va- Sommer finden neue Ausstellungen statt. Von 16. lendas (Bahnhof) vorbei zum Juni 2018 bis 16. März 2019 »Kmidadas | Wandel« Bahnhof Versam. Abstecher Öffnungszeiten: Hochsaison (Mitte Juli–Mitte August) zur Rheinschleife möglich. und Oktober: Montag–Samstag, 14:30–17:30 Uhr; Distanz: 11 km Nebensaison: Dienstag & Samstag, 14:30–17:30 Uhr Tiefenmeter: 60 Tm Info: www.culturalumnezia.ch Gehzeit: 3,5 h Ben Wiesenfarth (1), Maren Krings (4)

8 outdoor-magazin Zu Besuch bei Metzger Hermann Huldi SLOWFOOD

IN DER »MAZLARIA VRIN« Hermann Huldi und Mela- Früher war hier eine Postfiliale, heute kann nie Nothacker betreiben man in der »Stizun Mazlaria« in Vrin feins- gemeinsam die Mazlaria te regionale Fleischprodukte kaufen. und den Laden »Stizun Mazlaria Vrin« in der Der Name »Surselva« kommt auch aus dem Rä- Welche Spezialitäten produzieren Sie in ehemaligen Post. Die toromanischen und heißt übersetzt »oberhalb Ihrer »Mazlaria«? Die Bauern aus der Genos- Mazlaria gehört einer des Waldes«. So nennt sich das rätoromanische senschaft liefern die Tiere, ich füge Bio-Kräu- Genossenschaft und Sprach- und Kulturgebiet, das von Reichenau, wo ter und -Gewürze dazu. Neben Frischfleisch wurde vom Architekten sich der Vorder- und der Hinterrhein vereinen, stellen wir auch eine Vielzahl von Würsten Gion A. Caminada er- nach Westen bis nach Disentis reicht. Dank der her. In unserer Naturtrocknerei im ersten baut.www.mazlaria.ch Nähe zum mediterranen Süden ist die Ost-West- Stock entstehen verschiedene Trockenfleisch- ausgerichtete Surselva mit ausgesprochen mil- und Wurstprodukte. Und wenn ein einheimi- dem Sommerklima gesegnet. scher Jäger Wild schießt, verarbeiten wir Neben der Greina-Hochebene hat die Surselva auch das, zum Beispiel zu Hirschpfeffer. KULINARISCHE TOUR aber noch viel mehr zu bieten: etwa das versteck- IN DER VAL LUMNEZIA te Hochtal »Val Frisal«, die Wasserfälle am »Lag Wer kauft Ihre Produkte? Wir beliefern eini- Wandern und Schlemmen: Genießertour da Pigniu« oder die fantastischen Mountainbike- ge Restaurants und Läden im Tal und in der von Vrin über Lumbrein nach Vella trails rund um die »Alpenarena« Flims Laax. Surselva. Für Einheimische und Touristen aus Die Kulinarikwanderung durch die Val dem Tal ist unser Laden oben im Dorf die An- Lumnezia beginnt mit einem Käse-Teller Wer von der Greina-Hochebene herabkommt laufstelle. Immer mehr schätzen unsere ein- im »Caffè Dante« in Vrin. Mittags stärkt und in der Val Lumnezia wieder talauswärts heimischen Produkte. Das freut mich! man sich in Lumbrein im Hotel »Péz Regi- fährt, kommt nach Ilanz. Hinter der ersten Stadt na«. Weiter geht es am Badesee Davos am Rhein gräbt sich der Fluss in der »Rhein- Wie kamen Sie dazu, die Mazlaria zu leiten? Munts vorbei zum »Caffe per tei« in Vella. schlucht« – dem »Little Grand Canyon der Sie gehört einer Genossenschaft. Nachdem Die Tour ist von Mitte Juli bis Mitte Okto- Schweiz« – 500 Meter tief in den Kalk. Der »Flim- ein junger Metzger sie erfolglos geführt hat, ber für 49 SFr. (inkl. 3-Gang-Menü) buch- ser Bergsturz« vor 10 000 Jahren trägt erdge- fragte mich einer aus der Genossenschaft, ob bar. Tickets gibt es beim Tourist-Info in schichtlich gesehen nicht nur die Verantwortung ich die Metzgerei übernehmen will. Und so Vella oder beim ersten Gastgeber. für den spektakulären Canyon der »Ruinaulta« mache ich das seit Januar 2015. Fakten: 14 km/350 Hm/500 Tm/4 h (wie die Rheinschlucht auf Rätoromanisch heißt), sondern auch für den südseitigen Sonnen- Geschichte zum An- balkon der »Alpenarena« Flims, Laax und Falera. fassen: Bündnerhaus in Die drei Dörfer teilen sich ein Mountainbike- Vrin in der Val Lumnezia. und Wander-Paradies par excellence. Wer hier im touristisch mit am besten erschlos- senen Teil von Graubünden den Wanderstock schwingt, kann kaum glauben, dass keine 30 Ki- lometer entfernt das Ende der Welt wartet ...

MEHR INFORMATIONEN www.surselva.info www.graubuenden.ch/ wanderregion-surselva

outdoor-magazin 9 Wandern auf geschichtsträchtigen Pfaden DIE LEGENDÄRE »VIAMALA«

Die Treppe, die in die Unterwelt führt, hat fergestein hineingefressen hat, bauten die exakt 359 Stufen. 300 Meter hohe, senkrech- Säumer – die umtriebigen »Spediteure« des Mit- te Felswände verwandeln den sonnigsten Tag telalters – im Jahre 1473 den alten Römerpfad in eiskalte Dämmerung. Im Magen ein wohliges aus. 250 Jahre lang wurden die Waren auf diesem Kitzeln, wenn man an den lotrechten Wänden wahrhaft schlechten Weg wie durch den Vorhof hinunterspitzelt, um tief unten das Wasser in der Unterwelt transportiert. den »Strudeltöpfen« herumwirbeln zu sehen. Dann bauten die Bündner in den Jahren 1738 bis Wie Handelsreisende früherer Tage sich wohl 1739 zwei Brücken – und die erste Straße auf der durch diese Höllenschlucht geschmuggelt ha- orografisch rechten Flussseite. Der schlechte ben? Und wie viele wohl nie wieder die Sonne ge- Weg wurde besser und besser. Heute führt eine sehen haben? Nicht auszudenken! Schnellstraße mit fünf Brücken hoch über die Die »Viamala«. Jahrhunderte lang war sie der Viamala. Aus dem Schrecken einstiger Reisender Schrecken aller Reisenden. Daher auch ihr Na- machte der Tourismus einen wohligen Nerven- me, der »schlechte Weg«. Dort, wo sich der Hin- kitzel. Der Postbus hält direkt an der Schlucht.

Ben Wiesenfarth terrhein bei Thusis 300 Meter ins weiche Schie- Und die Unterwelt kostet nur sechs Franken ...!

10 outdoor-magazin outdoor-magazin 11 Besuch in der Unterwelt: die Wanderung durch die Viamala ist ein einmaliges Erlebnis.

Die Viamala-Schlucht ist nur eine der Sensa- rhein durchs Hochtal, bevor er sich bei der Rof- tionen der Graubündner Bergregion »Viama- flaschlucht vor Andeer dem Hinterrhein ergibt. la«. Der Hinterrhein entspringt am Rhein- An der Rofflaschlucht lebte vor über hundert waldhorn und legt fast 60 Kilometer zurück, Jahren Christian Pitschen-Melchior. Der war be- bevor er kurz vor Chur – der ältesten Stadt der sessen von der Vision, »seine« Schlucht zum Tou- Schweiz – mit dem Vorderrhein gemeinsame Sa- rismusmagneten zu machen. Wie die Niagara- che macht. Davor nimmt er aber noch das wilde fälle, die er einst mit eigenen Augen gesehen Wasser des Averserrheins und der Albula auf. hatte und ihm eine »zündende« Idee bescherten. Der Averserrhein: Auch der ist für Superlative Sieben Jahre und 8000 Sprengungen später war gut. Hoch oben im Averstal versteckt sich näm- es soweit: 1914 wurde die Felsengalerie durch die lich das 30-Seelen-Dorf Juf, mit 2126 Metern die Rofflaschlucht eröffnet. Auch heute noch erlebt höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Siedlung man auf dem Weg hinter einem Wasserfall hin- Europas. Weiter unten wütet sich der Averser- durch diesen feucht-fröhlichen Nervenkitzel.

GRAUBÜNDNER NATURKÜCHE Rebecca Clopath aus Lohn kocht aus Leidenschaft

Das Dörfchen Lohn liegt gut zehn Kilometer südlich von Thusis und zählt 51 Einwohner. Eine davon ist Rebecca Clopath. Auf ihrem Bio-Hof kreiert sie aus lokalen, biologischen und fairen Produkten außer- gewöhnliche Gaumengenüsse. In ihrem gemütli- Ben Wiesenfarth (5) chen »Café Fortuna« auf dem Lichthof bietet sie hausgemachte Kuchen und Mittagsmenüs an. Öffnungszeiten: dienstags und samstags, 11–18 Uhr Info: www.rebecca-clopath.ch

12 outdoor-magazin DIE BESTEN TOURENTIPPS Die Viamala ist das Aushän- geschild. Aber die Hinter- rhein-Gegend bietet mehr!

Durch die Viamala Diese einmalige Schlucht- wanderung beginnt in Zillis (Bushaltestelle) und führt spektakulär durch die Via- mala und nach einem Gegen- anstieg hinunter nach Thusis. Rückfahrt per PostAuto. Distanz: 11 km Höhenmeter: 300 Hm Tiefenmeter: 550 Tm Gehzeit: 5,5 h

Viamala Canyoning Geführte Schlucht-Touren durch die Viamala gibt es zwischen Juni und September jeden Donnerstag um 14 Uhr ab Thusis. Dauer: 3,5 h, davon etwa 1,5–2 h in der Schlucht Preis: 149 SFr. Info: www.swissraft.ch

»Viamala Notte« Vom 19. Juli bis 23. August Wie im Film: Das winzige Berg- 2018, immer donnerstags, dörfchen Lohn in der Nähe der gibt es »szenische Schlucht- Viamala zählt nur 51 Einwohner. führungen«. Die Extrafahrt mit dem PostAuto startet um 19:45 Uhr in Thusis. Preis: 39 SFr. inkl. PostAuto- Sonderfahrt, Schluchteintritt, Führung und Verpflegung Info: www.viamala.ch Aber nicht nur für Natur-, sondern auch für Kul- schichte lebendig werden lässt. Bereits die Rö- turinteressierte bietet die Viamala-Region groß- mer nutzten die direkte Verbindung gen Norden. »Via Spluga« in vier Tagen artige Schätze: In Zillis lockt z. B. die Kirche St. Ihre Spuren sind noch heute allgegenwärtig. Seit Dieser Kultur- und Weitwan- derweg führt von Thusis über Martin mit ihrer Bilderdecke aus dem 12. Jahr- dem Mittelalter verbinden sich hier – auf der di- den Splügenpass bis hinab hundert. Und das sogenannte »Domleschg«, ein rekten Route von der Lombardei bis nach Süd- ins italienische Chiavenna. Tal in der Region Viamala – und das reichste Bur- deutschland – die Schicksale der Rätoromanen, Etappe eins: Thusis – Andeer genland ganz Europas. Besonders sehenswert: Walser und Lombarden. (18 km/1240 Hm/6:30 h). die Burg »Hohen Rätien«. Sie thront auf einem Über all die Jahrhunderte entwickelte sich der Etappe zwei: Andeer – Splü- gen (14 km/1080 Hm/5 h) markanten Felskopf 250 Meter über dem Splügenpass zur wichtigsten Alpentransitver- Etappe drei: Splügen – Isola Nordeingang zur Viamala-Schlucht, an strate- bindung zwischen Süddeutschland und Oberita- (17 km/700 Hm/6 h) gisch günstiger Position beim Zusammenfluss lien. Durch die Eröffnung des San-Bernardino- Etappe vier: Isola – Chiaven- von Albula und Rhein. Tunnels weiter westlich verlor er jedoch ab den na (18 km/160 Hm/6 h) Es gibt also viel zu tun rund um den »schlechten Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts wie- Distanz: 67 km Höhenmeter: 3180 Hm Weg« Viamala! Und nach der Erlebnistour macht der stark an Bedeutung. Aber die »Töfffahrer«, Tiefenmeter: 3570 Tm das warme Heilwasser des Mineralbads Andeer wie die Schweizer die Motorradler nennen, lie- Gehzeit: 4 Tage müde Knochen wieder munter. ben den Splügenpass! Genauso wie die Weitwan- derer auf ihrem Weg in die Wärme. Naturpark Beverin Wer die Viamala, die Rofflaschlucht und vie- Ob in den dunklen Schluchten der Viamala und Vier Täler, zwei Kulturen, ein Park: Rund um den Piz Beve- le weitere Highlights gebündelt erleben will, Rofflaschlucht oder auf dem Splügenpass, dem rin (2998 m) lockt der 412 der schnürt am besten die Wanderstiefel und Tor in den sonnigen Süden – die Gegend am Hin- Quadratkilometer große Na- macht sich auf die viertägige Wanderung ins terrhein lebt neben überwältigender Natur auch turpark Beverin mit seinen mediterrane Chiavenna in der Lombardei. Die- eine Jahrtausende alte Kultur. Sie ist mehr als Fe- tiefen Schluchten und glas- ser kulturhistorisch interessante Wanderweg be- rienland. Sie ist ein »Erfahrungsreich«! klaren Bergseen. Hier trifft man mit etwas Glück Grau- ginnt in Thusis und führt am Hinterrhein ent- bündens Wappentier, den lang über den 2115 Meter hohen Splügenpass. MEHR INFORMATIONEN Steinbock oder »Capricorn«. Daher heißt er auch »Via Spluga«. www.viamala.ch Info: www.naturpark- Der Splügenpass ist ein historisch interessanter www.graubuenden.ch/ beverin.ch Übergang, der zweitausendjährige Transitge- wanderregion-viamala

outdoor-magazin 13 Nach der Tour lässt man sich in Graubünden mit der »Kleinen Roten« zurückchauffieren.

14 outdoor-magazin Unterwegs mit der Rhätischen Bahn GRAUBÜNDNER SHUTTLESERVICE

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer? Von we- »Bernina Express« (Chur – Berninapass – Tirano) gen! Ein Holländer war’s, der die Eisenbahn locken heute Touristen aus der ganzen Welt an. in die Alpen brachte. Anno 1890 dampfte auf Selbstironisch nennen die Schweizer den Glacier Initiative des Niederländers Willem-Jan Holsbo- Express »den langsamsten Schnellzug der Welt«. er (1834–1898) die erste Schmalspurbahn von Landquart nach Davos – und brachte um die »Kleine Rote«: so der Graubündner Spitzna- Jahrhundertwende immer mehr Touristen auch me der »Rhätischen Bahn«. Als einziger Kan- nach St. Moritz, Disentis und Scuol. So nahm die ton der Eidgenossenschaft haben die Graubünd- Erfolgsgeschichte auf Schienen rasch Fahrt auf. ner seit über hundert Jahren eine eigene Heute ist die Schweiz das Eisenbahnland Eisenbahngesellschaft. Was vor 130 Jahren mit schlechthin und hat im Verhältnis zur Landes- Willem-Jan Holsboers Strecke Landquart – Da- fläche das dichteste Bahnnetz der Welt. Und das vos begann, ist heute ein 384 Kilometer langes, spektakulärste. Allen voran die Hochgebirgsstre- hochmodernes Schienennetz, das viele High- cken der Panoramazüge »Glacier Express« (St. lights Graubündens auf familien-, fahrrad- und

Moritz oder Davos – Oberalppass – Zermatt) und umweltfreundliche Art miteinander verbindet. Ben Wiesenfarth

outdoor-magazin 15 Der Flimser Bergsturz vor etwa 10 000 Jahren schuf diese beeindruckende Schlucht.

1. RHEINSCHLUCHT Die Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau trägt den bezeich- nenden Spitznamen »Little Swiss Der Strom für die elektrischen Züge stammt aktive Urlauber. Einmalig: An sogenannten »Be- Grand Canyon«. Die Fahrt mit der nämlich zu hundert Prozent aus Wasserkraft. darfshaltestellen« drückt man einfach auf einen Rhätischen Bahn ist einmalig. Un- Die größte Alpenbahn der Schweiz chauffiert auf Knopf – und der Zug hält extra für einen an. ter dem Motto »R(h)ein und raus zehn verschiedenen Strecken pro Jahr acht Mil- Auch einmalig: Die Alp Grüm auf der »Bernina mit dem Rheinschlucht Ticket« lionen Touristen durch die Bündner Alpen. Da- Express«-Route – von den Gletschern des Ober- kann man den ganzen Tag belie- bei werden 616 Brücken überquert und 115 Tun- engadins hinab zu den Palmen von Tirano – ist big oft mit Bahn und PostAuto nels durchfahren. Zwei besonders spektakuläre nur zu Fuß oder per Eisenbahn erreichbar. Wer durch die Rheinschlucht fahren. Linien – die Albula- und Berninastrecke – gehö- hat’s erfunden? Natürlich die Graubündner! Preis: von/bis Chur 39 SFr. ren seit 2008 sogar zum UNESCO Welterbe. MEHR INFORMATIONEN Zugfahren ist das eine, Wandern und Radeln www.rhb.ch das andere. Die Rhätische Bahn mit ihren 103 www.graubuenden.ch/ Haltestellen ist der perfekte »Shuttleservice« für bahnreisen

2.BAHNHOF OSPIZIO BERNINA Der höchstgelegene Bahnhof der Rhätischen Bahn

Ein Bahnhof wie aus dem Bilderbuch: Am höchsten Punkt der Berninastrecke, direkt am Ufer des Lago Bianco auf 2253 Meter Seehöhe, können Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer in atemberaubender Hochgebirgslandschaft ein- und aussteigen. Bis 70 Promille Steigung meistert der elektrisch betriebe- ne Zug mit Leichtigkeit, bevor er an dem neoklassi- zistischen Steinbau aus dem Jahre 1909 Halt macht. Info: www.rhb.ch Ben Wiesenfarth

16 outdoor-magazin 4. EINMAL IM KREIS HERUM Das »Kreisviadukt Brusio« ist Wahrzeichen der Berninastrecke und Teil des UNESCO Welterbe. Lage: am südlichen Dorfrand von Brusio, nur etwa 600 Meter vom Bahnhof entfernt

3. DIE HÖCHSTE ALLER BRÜCKEN Das »Wiesener Viadukt« hält mit 89 Metern den Höhenrekord aller 616 Brücken der RhB. Lage: 300 m südlich der Station »Davos Wiesen«

5. VOM ZUG INS RESTAURANT Der »Bernina Express« fährt von Chur oder St. Moritz an Gletschern vorbei nach Tirano. Ein- malig: Die Alp Grüm hat Nur-Bahn-Anschluss. Lage: zwischen Cavaglia und Ospizio Bernina

6. DIREKT REIN IN DEN TUNNEL Nach dem 136 Meter langen und 115 Jahre alten »Landwasserviadukt« verschwinden die Züge der »Rhätischen Bahn« im 216 Meter langen Tunnel.

Graubünden Ferien (4), Colourbox (1) (4), Colourbox Graubünden Ferien Lage: zwischen Tiefencastel und Filisur (km 63)

outdoor-magazin 17 Von der abgeschiedenen Greina-Hochebene führt das Val Sumvitg hinab in die Surselva,

die »Kinderstube« des jungen Rheins. Ben Wiesenfarth

18 outdoor-magazin Die wichtigsten Reise-Informationen GUT ZU WISSEN

ALLGEMEIN HINKOMMEN EINKEHR-TIPPS INFORMATION Lage: Graubünden ist der östlichs- Mit dem Auto: Aus Richtung Stutt- Chur: Das »Frohsinn« im Zentrum te und mit 7105 km2 der flächenmä- gart über die Autobahnen A8, A7 der ältesten Stadt der Schweiz ist Graubünden auf einen Blick ßig größte Kanton der Schweiz. Er und A96 nach Lindau und via ein originelles »Beizli«, wie die Die offizielle Internetseite in- grenzt im Norden an Liechtenstein Rheintalautobahn A13 nach Chur Eidgenossen ihre Kneipen nennen. formiert über alles, was man und Österreich (Vorarlberg und Ti- (300 km/3 h ab Stuttgart). Aus www.frohsinn-chur.ch für die Urlaubsplanung wis- rol), im Osten an Südtirol (I) sowie Richtung München über die A 96 sen muss – Buchungsportal im Süden an die Lombardei (I). nach Lindau und via A13 nach Surselva: Das »Casa Tödi« ist ein für Übernachtungen inklusive. Hauptstadt und mit 37 000 Ein- Chur (275 km/2,5 h ab München). hochherrschaftliches Patrizierhaus www.graubuenden.ch wohnern größte Stadt ist Chur. Die obligatorische Jahresvignette im Dörfchen Trun. Küchenchef Ma- Chur gilt mit ihrer 5000-jährigen 2018 kostet 35,75 Euro. Sie ist von nuel Reichenbach erhielt u. a. mit Siedlungsgeschichte als die älteste 1. Dezember des Vorjahres bis zum seinen »Schnapsideen« schon viel Engadin: Die »Büvetta Sfondraz« Stadt der Schweiz. Im Kanton 31. Januar des Folgejahres gültig. Kulinariklob. www.casa-toedi.ch am Innufer bei Tarasp war einst Graubünden wohnen etwas weni- eine mondäne Trinkhalle, heute ist ger als 200 000 Menschen. Offizi- Per Flugzeug: Die einzigen Ziel- Hinterrhein: Aus dem Gasthaus es ein heimeliges Restaurant und elle Amtssprachen sind Deutsch, flughäfen für Graubünden-Urlau- »Rofflaschlucht« stammte Christi- Café. www.buevetta.jimdo.com Italienisch und Rätoromanisch. ber sind Zürich (125 km/1,5 h bis an Pitschen-Melchior (siehe S. 12). Chur) und Lugano (150 km/2 h) www.rofflaschlucht.ch Prättigau, Davos & Mittelbünden: STEINBOCK & CO. Ganz weit hinten im ewig langen Mit dem Zug: Die Schweiz ist Ei- Die Südtäler: Im »La Rösa«, einer Dischmatal bei Davos versteckt Graubündens »Big Five« senbahnland. Von Stuttgart fährt uralten Säumerstation, wohnt man sich das Berggasthaus Dürrboden. Die fünf großen Charakter- man in etwa 4,5 h über Singen wie im Museum. Probieren: die Nicht nur bei Mountainbikern ein tiere der Alpen – Steinbock, und Zürich, von München in 4:15 Ziegensalametti. www.larosa.ch Geheimtipp. www.duerrboden.ch Gämse, Rothirsch, Murmeltier h über St. Margrethen nach Chur und Adler – können Naturfans (Info: www.bahn.de). In Grau- im größten Schweizer Kanton bünden nimmt man die Rhätische an vielen Stellen finden. Auf Bahn (www.rhb.ch) & das Post- einer Tour ins Val Trupchun, auto (www.postauto.ch). dem wildreichsten Tal im »Schweizerischen National- park«, stehen die Chancen be- sonders gut, die Wildtiere mit eigenen Augen zu sehen. Fakten: 19 km/839 Hm/5,5 h

Charakter: Graubünden ist Berg- land! Der am dünnsten besiedelte Schweizer Kanton besteht aus 150 Tälern und 615 Seen. Die Höhenun- terschiede zwischen dem niedrigs- ten Punkt (Moësa/260 m) und höchsten Punkt (Piz Bernina/4049 m) sind enorm. Neben den 937 Berggipfeln prägen auch die gro- ßen Flüsse Rhein und Inn, die bei- de hier entspringen, das Land- schaftsbild Graubündens.

IMPRESSUM Herausgeber: Olaf Beck I Chefredakteur: Alex Krapp I Redaktion: Andreas Kern I Grafik:Johannes Decker I Fotografie:Maren Krings, Ben Wiesenfarth I Redaktionsanschrift:D-70162 Stuttgart, Tel. 0 71 52/94 15 60, Fax 0 71 52/94 15 66 e-Mail: [email protected] I Publisher: Ulli Hartmann I Anschrift von Verlag, Anzeigenverwaltung und allen Verantwortlichen: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1, D-70174 Stuttgart, Tel. 07 11/1 82 01 I Dieses Gratis-Extra entstand in Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien I www.graubuenden.ch

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