Waldeck-Frankenberg Dienstag, 3. September 2013 Messe wird wieder Eine Arche für Frankenau in Frankenberg sein Mehr zum Thema: Bau der 140000 Euro teuren Anlage bewilligt – Es fehlt noch Geld Direktvermarkter lockten 5000 Besucher V ON MATTHIAS HOFFMANN FRANKENBERG. Die Direkt- chern gut angekommen seien, vermarktermesse Waldeck beweise schon die Tatsache, FRANKENAU. „Das war wirk- Frankenberg, die unter dem dass bei vielen Anbietern be- lich eine lange Geschichte“, Motto „Total Regional“ am reits um 15 Uhr alles ausver- sagt Dr. Martina Hoffmann bei Sonntag mehrere Tausend Be- kauft gewesen sei. Lange Auto- der Vorstellung der Kultur-Ar- sucher in und an die Ederberg- schlangen seien ebenfalls ein che- im Rathaus landhalle gelockt hatte, wird eindeutiges Signal dafür, dass Frankenau. „Nur durch die auch in den nächsten beiden die Messe gut angenommen gute Zusammenarbeit von al- Jahren in Frankenberg statt- worden sei. len konnte das Projekt Arche finden. Dies bestätigten ges- Auf eine konkrete Besu- gelingen“, lobt die Biologin tern der zuständige Dezernent cherzahl wollte sich Fritz die Beteiligten: die Stadt Fran- Fritz Schäfer und Dorothea Schäfer nicht festlegen. Er kenau, der Landkreis Wal- Loth vom Fachdienst Land- schätze aber, dass über 5000 deck-Frankenberg, die Verei- wirtschaft, die die Messe fe- Menschen den Weg nach Fran- ne Arche-Region sowie Region derführend organisiert hat. kenberg gefunden hätten. Er Kellerwald-Edersee und den „Es hat alles Hundertpro- habe schon mit Dorothea Loth Naturpark Kellerwald-- zentig geklappt, ich bin sehr überlegt, für die nächste Mes- see. Hoffmann war mit ihrer zufrieden“, sagte Dorothea se eine Zählmaschine anzu- Agentur für Umweltplanung Loth auf Nachfrage der HNA. schaffen, die dann am Ein- „cognitio“ ebenfalls beteiligt. Sie sei froh um jeden Ausstel- gang die Besucher registriert. Bei dem 30-mal zwölf Meter ler und jeden Gast der gekom- großen Bau handelt es sich men sei und die Veranstaltung Eventuell „Park and Ride“ um ein Infogebäude, das an damit zu einem „Highlight“ Auch hinsichtlich der Park- die biblische Arche erinnern für die Region gemacht habe. möglichkeiten, die bei weitem soll. Das hölzerne Gebilde Hochzufrieden äußerte sich nicht ausgereicht hätten, habe wird in Frankenau nahe der Förderung: Irmhild Weber (5. auch Kreislandwirt Fritz Schä- er sich bereits Gedanken ge- Kellerwaldhalle entstehen. von rechts) vom Fachdienst Re- fer. Löblich sei vor allem die macht. „Möglicherweise müs- Bürgermeister Björn Brede gionalentwicklung überbringt gute Zusammenarbeit mit der se man beim nächsten Mal mit sagt: „Der Bau beginnt, wenn die Zusage, dass das Arche-Pro- Stadtverwaltung und den Mit- „Park and Ride“ arbeiten und uns der Verein Arche-Region jekt (kleines Bild) in Frankenau arbeitern in der Ederbergland- im Außenbereich auf einer mitteilt, dass alle Gelder ein- bezuschusst wird. Darüber halle gewesen. „Es hat alles Wiese weitere Parkplätze gesammelt sind.“ freuen sich (von links) Alexan- wunderbar geklappt“, sagte er schaffen“, kündigte Schäfer Die Finanzierung des rund der Kaufmann, Sandra Uffel- und betonte: „Wenn die Stadt an. Obwohl es am Sonntag vor 140 000 Euro teuren Baus mann, Björn Brede, Rainer Lan- uns nicht unterstützt hätte, allem im Bereich der Hainstra- setzt sich zu 75 Prozent zu- ge, Thomas Tönges, Rainer Pau- hätten wir das nicht hinge- ße durch abgestellte Autos zu sammen aus dem europäi- lus, Bettina Hoffmann, Harald kriegt.“ Auch das Rahmenpro- erheblichen Verkehrsbehin- schen Leader-Förderpro- Plünnecke und Lisa Küpper. gramm sei sehr gut organi- derungen gekommen war, gramm. Die restlichen 25 Pro- Foto: Hoffmann/Grafik nh siert gewesen. Dass die regio- verzeichnete die Polizei keine zent trägt der Verein Arche- nalen Produkte bei den Besu- Zwischenfälle. „Wir haben Region, der derzeit noch auf nicht einen Anruf Spendensuche ist. „Für die rer Rainer Paulus rechnet vor: schäftsführerin des Vereins „Wir wollen den Touristen von Anwohnern Stadt Frankenau wird das ein „65 Prozent trägt das Bundes- Region Kellerwald-Edersee: wertvolles Kulturgut zeigen – wegen der parken- Null-Summenspiel“, frohlockt amt für Naturschutz, 25 Pro- „Wenn wir uns als Tourismus- nämlich seltene Pflanzen und den Autos bekom- Bürgermeister Brede. zent das Land Hessen und region weiter profilieren wol- Arche-Tiere.“ Insgesamt 32 men, obwohl auch Die geplante Ausstellung, zehn Prozent der Naturpark len, brauchen wir immer neue Rassen, die auf der Roten Liste alle Seitenstraßen die im und um das Gebäude selbst.“ Angebote, die die Menschen in gefährdeter Arten stehen, le- voll waren“, sagte entstehen soll, finanziert der Den Grund für den Bau der die Region ziehen.“ Und so ben nahe der Kultur-Arche. Klaus Wartha auf Naturpark. Der Geschäftsfüh- Arche nennt Lisa Küpper, Ge- freut sich stellvertretend für Nachfrage. Es sei die ganze Stadt Frankenaus HINTERGRUND lediglich eine Un- ARCHEERLEBNISPFAD Ortsvorsteher Alexander Kauf- fallflucht ange- mann: „Je schneller die Arche So sieht es in zeigt worden, bei Arche- steht, desto besser.“ Denn die- der ein auf einem Ferien- erlebnispfad se diene ebenso dem nachhal- der Arche aus Supermarktpark- dorf Weidengrund tigen Naturschutz, hebt der platz abgestelltes Ortsvorsteher hervor. Besucher werden von Um die Ederberglandhalle: Viele Aussteller Auto beschädigt Weidengrund Die Besucher erwartet ein Stimmen der Nutztiere empfangen, Tafeln und in- präsentierten ihre Produkte. Foto: Battefeld worden sei. (bs) Infopunkt, bei dem über ge- teraktive Elemente laden Kellerwald- fährdete Tierarten aus der Re- halle zum Mitmachen ein. Typi- Kultur-Arche gion und deren Lebensweisen unterrichtet wird. Von der Ar- sche Pflanzenarten kom- che aus, so die Idee, können plettieren die Infos über Kindertagesstätten die Kulturlandschaft. Mit Waldecker Arche-Region die Besucher die beiden Erleb- Hof Landwirtschaft nispfade erkunden (siehe Gra- einer Karte und transpa- fik) oder in Kontakt mit den renten Schiebeelementen weiterentwickeln können Besucher den Arche- Tierarten kommen, die in dem erlebnispfad Areal ein Zuhause finden. Landschaftswandel und SPD Frankenberg wirbt für bessere Bildung Mittelberg Rainer Lange vom Verein die Rolle des Menschen FRANKENBERG. „Wir wollen ons- und Beratungsangebote Arche-Region bringt das Ziel darin nachvollziehen. (hof) 500 m Mittelberg Map data ©OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA gute Bildung für alle ermögli- für Eltern und Familienange- 1:14,201 des Projektes auf den Punkt: chen“, erklärte die SPD Fran- hörige sowie für Menschen al- kenberg. Unter dem Motto ler Altersgruppen im Stadtteil „Aus allen das Beste machen“ möglich sei. wirbt die SPD für bessere Als „G8-Murks“ der Schulen und gerechtere Bil- schwarz-gelben Landesregie- Heimische Landschaft pflegen dungschancen für alle Kinder. rung bezeichnete Fraktions- „Bildung darf nicht vom vorsitzender Dr. Hendrik Som- Mehr zum Thema: Anteil der Öko-Bauern in Waldeck-Frankenberg ist noch gering Geldbeutel der Eltern oder ih- mer das hessische „Turbo-Abi- rer Herkunft abhängen. Alle tur“ in acht Jahren. Die SPD V ON MATTHIAS MÜLLER würden auf deren Einhaltung Dieter Schaake (SPD). Er halte viel Grünland wie hier gebe es Kinder müssen gleiche Bil- wolle Kindern mehr Zeit zum achten. Ökologisch bedeute ein Landschaftspflegepro- doch sonst nur im Allgäu. Im dungschancen erhalten. Bil- Lernen geben. „Unsere Schüle- WALDECK-FRANKENBERG. zudem nicht unbedingt, dass gramm für Waldeck-Franken- Übrigen spreche man immer dung ist die Voraussetzung für rinnen und Schüler haben das Wie es um die Landwirtschaft die Bewirtschaftung von Flä- berg, auch im Hinblick auf nur negativ von „Vermai- ein selbstbestimmtes und gu- Recht auf eine Schule, die ih- im Kreis bestellt ist, und wel- chen weniger intensiv ausfal- den Tourismus, für wichtig. Es sung“, am Bodensee würde ren individuellen Fähigkeiten chen Weg sie künftig einschla- le. Zudem sei die Produktions- solle nicht noch mehr größe- auch keiner der Touristen HNA besser gerecht wird. Die Mit- gen soll, dabei gingen die Mei- weise auch eine Frage der Be- ren Maschineneinsatz, nicht über „Verobstung“ klagen. telstufe sollte wieder auf sechs nungen am Montag im Land- triebswirtschaft. „Jeder Land- noch mehr Monokulturen ge- Ulrike Tönepöhl (CDU) for- Parteien Jahre ausgelegt werden. Ob wirtschaftsausschuss doch et- wirt ist auch ein Unterneh- ben. derte, dass Thema generell das Abitur nach zwölf, drei- was auseinander. mer“, sagte Hofmann. Kon- „Wir haben dieses Jahr 500 nicht nur schwarz und weiß zur Wahl zehn oder vierzehn Schuljah- Dr. Karl Hermann Svoboda ventionelle Betriebe seien Hektar weniger Mais als im zu sehen. Ihre Familie habe ei- ren abgelegt wird, sollte sich (Grüne) wies auf die „Gefahr ebenfalls an Vielfalt interes- Vorjahr, das entspricht zehn nen kleinen Bio-Betrieb, aber tes Leben“, erklärte Daniela nach der individuellen Ent- flächendeckender Monokultu- siert, man solle den Konsens Prozent“, hielt ihm Fritz Schä- man sei eben auch auf Partner Neuschäfer, stellvertretende wicklung der Schülerinnen ren“ hin. Zur Landwirtschaft suchen und dies nicht zu nega- fer, Kreislandwirt und Dezer- wie große Lohnunternehmer Ortsvereins- und Fraktionsvor- und Schüler richten“, sagte gehöre auch die Pflege und Be- tiv darstellen. nent für Direktvermarktung, angewiesen. Es gehe doch da- sitzende. Ortsvereinschef Volker Hess. wahrung der Landschaft und Man müsse schauen, wo ein Beispiel entgegen. Man rum, gemeinsam ein ordentli- „Wir werden Familien un- Hessen habe eine Bildungs- der dazu gehörigen natürli- man hinwolle, in welche Rich- habe nicht mehr Mais-Fläche ches Konzept für die Landwirt- terstützen, Familie und Beruf politik verdient, die die Inte- chen Arten- und Pflanzenviel- tung der Weg führe, erklärte als in den 80er-Jahren. Und so schaft im Kreis zu entwickeln. besser zu vereinbaren. Wir ressen der Schülerinnen und falt, sagte er. Allerdings zeige Der Antrag sehe doch vor, wollen kostenfreie Kitas und Schüler in den Mittelpunkt es sich, dass beispielsweise im- Ideen und Initiativen zu bün- werden einen Rechtsanspruch stelle. „Wir dürfen kein Kind mer weniger Vogelbrutpaare deln, sagte Dagmar Deut- auf einen Ganztagsbetreu- zurücklassen“, sagte Neuschä- auf Ackerflächen gezählt wür- schendorf (Grüne). Der Kreis ungsplatz mit individueller fer. Die SPD werde jährlich den. Daher solle man die öko- solle beispielsweise Öko-Be- Förderung für alle Kinder bis 100 Ganztagsgrundschulen logische Landwirtschaft unter- trieben bei der Vermarktung sechs Jahre schaffen“, sagte schaffen, um den Wünschen stützen, die nicht auch noch behilflich sein. Neuschäfer. Geprüft werden der Eltern gerecht zu werden. die letzten Schutzzonen auf Generell seien die Landwir- solle eine Weiterentwicklung Das unsinnige Betreuungsgeld ihren Flächen beseitige. te, egal ob konventionell oder der Kindertagesstätten zu Fa- solle abgeschafft und das Geld Ihm widersprach Heinrich ökologisch, auf vernünftige milienzentren, in denen ne- in die Kinderbetreuung inves- Hofmann (FWG). Die Richtlini- Preise angewiesen, sagte Hein- ben der Betreuung, Erziehung tiert werden. Außerdem müss- en seien doch auch für die Gewohnter Anblick: Die Landwirtschaft prägt das Gesicht Wal- rich Heidel (FDP), gleichzeitig und Bildung der Kinder auch ten Hochschulen gebühren- konventionelle Landwirt- deck-Frankenbergs. Hier ist ein vor kurzem abgeerntetes Feld bei Vorsitzender des Kreisbauern- Treffpunkte, Kommunikati- frei bleiben. (nh/off) schaft streng, die Behörden -Wellen zu sehen. Foto: Müller verbands Frankenberg.

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