Kultur tage Gera 23.7.21— 22.8.21

Programm 27.7.—29.7. 3.8.—5.8. Lese Park Puppenbühne zeit

1.8.—22.8. Lost 20.8.—21.8. Sorge haus der Kultur Shops Konzert bühne Theater safari 10.8.—12.8. Klein innenstadt kunst Startpunkt markt bühne 23.7.—25.7. markt Kultur tage

Liebe Freund*innen der Stadt, Gera liebe Wegbegleiter*innen und Gäste, unser Gera kann auf eine vielfältige und reiche kulturelle Landschaft blicken. Dies erfüllt mich mit großem Stolz. Neben unseren städtischen und institutio­ nellen Kultureinrichtungen sind es aber nicht zuletzt gerade die zahlreichen kleineren kulturellen Veranstaltungen, Feste und Initiativen, die die Lebens­ qualität in Gera ausmachen und Farbe ins Spiel mischen. Unsere Innenstadt lebt, auch wenn sie viele schon für tot erklärt haben. Denn es gibt viele enga­ gierte lokale und regionale Musiker*innen, Grafiker*innen, Maler*innen, Autor*innen, Artist*innen, Techniker*innen und Dienstleister*innen, die es wert sind, beachtet und unterstützt zu werden. Mit den Geraer Kulturtagen machen wir genau das! Vom 23. Juli bis 22. Au- gust 2021 wird die Innenstadt Geras durch vielfältige kulturelle Aktionen wie­ derbelebt und Kultur wieder greifbar gemacht. Nur gemeinsam mit jedem/ jeder einzelnen engagierten Mitstreiter*in können wir auch in Zukunft die Geraer Kulturlandschaft bunt und vielfältig gestalten und Gera als Ostthürin­ ger Oberzentrum etablieren. Die Kulturtage sollen ein positives Zeichen set­ zen. Sie widmen sich Künstler*innen der Region, die in verschiedenen Genres tätig sind und seit der Pandemie nur wenig Möglichkeit zur kreativen Entfal­ tung besitzen. Das Festival möchte zeigen, wie künstlerisches Arbeiten einer­ seits ein positives lebensbejahendes Zeichen setzt und andererseits eine dis­ kursive Vielfalt entwickelt. Wichtig ist, Diskussionen über das Potential von Kunst zu entfachen und dabei den Zusammenhalt der Gesellschaft durch ­Kultur zu stärken: Inwieweit können in Krisen­zeiten neue künstlerische An- sätze entstehen? Welche neuen Denkmodelle können formuliert werden. ­Welche kreativen Kräfte setzt die Pandemie frei? Es begeistert mich, dass solch ein Experiment in unserem schönen Gera stattfindet und wir nach vorn gerichtet, gemeinsam etwas bewegen werden. Ich möchte Sie, liebe Leserinnen und Leser, motivieren und einladen, diesen Weg auch künftig gemeinsam mit der Stadt Gera zu gehen und sich für ein kul­ turell attraktives und lebenswertes Gera einzusetzen.

Genießen Sie das Angebot der Kulturtage und empfehlen Sie es weiter!

Herzlichst, Julian Vonarb Oberbürgermeister der Stadt Gera Programm 2021 Lesezeit Dienstag 27.7. 14:00 Dinge, die wir vermissen werden. Hörbuch von Frank Quilitzsch 15:00 Kummerschluss mit Schlummer- kuss. Musikalische Lesung für Kinder mit Ulf Annel und Björn Sauer 16:00 Schneetänzer. Lesung mit Antje Babendererde 17:00 Bitte Anstand Halten. Lesung mit Mark Jischinski Kleinkunst- 18:00 Das Liebesleben der Pinguine. Lesung mit Bernhard Heckler bühne mittwoch 28.7. Freitag 23.7. 14:00 Vom Ende der Klimakrise. 18:00 LILABUNGALOW solo. ­Hörbuch von Luisa Neubauer Eine angenehme Enttäuschung und Alexander Repenning 19:00 Synthy Looper. 15:00 Ein Indianer weint doch nicht! Jam Session mit Mathias Kaden, Lesung mit Verena Zeltner DJ Beatklops und Large M 16:00 Pechblende und Meerrettich. Lesung mit Annerose Kirchner Samstag 24.7. 17:00 Des Lichtes und der Schönheit 13:00 Das Schallplattenspielerfahrrad halber. Lyrik und Musik 14:00 Kabarett Fettnäppchen. mit ­Christine Hansmann und Knaller, Knüller und Klamotten Klaus Wegener 15:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 18:00 Mordfälle im Bezirk Gera. 16:00 Jan Philipp Zymny. best of Unsinn Lesung mit Hans Thiers 17:00 Das Schallplattenspielerfahrrad 17:30 Andreas Gundlach. multitasKING Donnerstag 29.7. 18:30 Das Schallplattenspielerfahrrad 14:00 Libellensommer. Hörbuch von 19:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! Antje Babendererde 20:00 Das Schallplattenspielerfahrrad 15:00 Floriane Blütenblatt und die Zeit 20:30 die feisten. Junggesellenabschied im magischen Garten. Lesung für Kinder mit Ingrid Annel Sonntag 25.7. 16:00 Couchsurfing in Russland. 13:00 Tom Tak. Schöner wirds nicht Lesung mit Stephan Orth 14:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 17:00 Was alles in einem Menschen 15:00 Tom Tak. Schöner wirds nicht sein kann. Lesung mit 16:00 FALK. Unerhört! Steffen Schroeder 17:00 Mandowar. Metal-Rock auf Man- 18:00 Geschichten vom Kaff der guten doline, Gitarre, Ukulelen-Bass Hoffnungen. Musikalische Lesung 18:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! mit Marko Kruppe und Ebi Eintritt frei

Lesezeit Dienstag 3.8. 15:00 Geschichten vom Traumzauber- baum. Musikalische Lesung für Lost Shops Kinder mit Monika Ehrhardt-­ 1.8.—22.8. Lakomy und Waldwuffel Täglich 20:00–23:00 Videokunst-­ 16:00 Plastiken und Skulpturen in Gera. Ausstellung auf Schaufenstern Angelika Bohn im Gespräch mit ­leerstehender Läden der Sorge Manfred Otto Taubert 17:00 Gersche Lausbubengeschichten. Lesung mit Manfred Lemke 18:00 Poetry Slam Theatersafari 10.8.—12.8. mittwoch 4.8. Täglich 18:00 Uhr und 20:00 Uhr 15:00 Geht ab wie Schmitz’ Katze. Startpunkt des Safariwalks Lesung mit Frauke Angel auf dem Marktplatz 16:00 Eine Reise durch China zwischen Damals und Heute. Lesung mit Frank Quilitzsch 17:00 Flüchtige Begegnungen. Konzertbühne Lesung mit Jana Huster 18:00 On the road – Stories & Songs. Freitag 20.8. Musikalische Lesung mit 17:00 Raphael Schwerdtfeger & Band Andreas Schirneck 18:30 2Leben 20:00 Leslie Clio Donnerstag 5.8. 21:30 Von Wegen Lisbeth 15:00 Ballonfahrt. Musikalische Welt­ reise für Kinder mit Wilfried Mengs Samstag 21.8. 16:00 Wortstillleben. 16:00 Andreas Geffarth Gedichte und ­kurze Prosa. 17:30 Goldkaz Lesung mit Wolfgang Haak 19:00 Lizzy McPretty 17:00 Kein Aufwand! Musikalische 20:30 Kellerkommando Lesung mit Andreas M. Hofmeir 22:30 Moop Mama 23.7.21— 25.7.21 Markt Klein kunst bühne

Freitag 23.7. 18:00 LILABUNGALOW solo. Eine angenehme Enttäuschung 19:00 Synthy Looper. Jam Session mit Mathias Kaden, DJ Beatklops und Large M

Samstag 24.7. 13:00 Das Schallplattenspielerfahrrad 14:00 Kabarett Fettnäppchen. Knaller, Knüller und Klamotten 15:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 16:00 Jan Philipp Zymny. best of Unsinn 17:00 Das Schallplattenspielerfahrrad 17:30 andreas Gundlach. multitasKING 18:30 Das Schallplattenspielerfahrrad 19:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 20:00 Das Schallplattenspielerfahrrad 20:30 die feisten. Junggesellenabschied

Sonntag 25.7. 13:00 tom Tak. Schöner wirds nicht 14:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 15:00 tom Tak. Schöner wirds nicht 16:00 FALK. Unerhört! 17:00 mandowar. Metal-Rock auf Mandoline, Gitarre, Ukulelen-Bass 18:00 Krystallpalast Varieté. Showtime! 18:00 / e ine angenehme Enttäuschung LILABUNGALOW solo

Wer auf Stiltreue und Stetigkeit Wert legt, wird auf das Angenehmste ent­ täuscht werden. LILABUNGALOW ist musikalische Zügellosigkeit. Patrick Föllmer spielt solistisch irgendwo zwi­ schen zuckersüßem Electropop und treibenden Funkperlen und performt Texte zu den großen Universalien zu können, ohne dass das Publikum des Lebens: Männer, Frauen, leben unterscheiden kann, was improvisiert und leben lassen. und was geplant war, reizt den Front­ Ohne ironische Distanzierung be- mann sichtlich. Zwischenansagen wer­ teuert er, dass es ihm genau darum den je nach Stimmungslage zu einem beim Musikmachen geht: Eine Bühne Spiel mit Dialekten, mit dem Publikum für seine Gespräche über das Leben und mit eigenen Teilpersönlichkeiten, im Allgemeinen und Speziellen zu die brav wieder verschwinden, wenn bekommen. Die Möglichkeit, als Musi­ der Sänger umgezogen und charmant ker auf einer Bühne­ nahezu alles tun am Merchandise-Stand auftaucht.

19:00 / Jam Session mit Mathias Kaden, DJ Beatklops und Large M Synthy Looper

Was für ein Auftakt. Der international Die beiden Geraer Mathias Kaden und bekannte Techno- und House-Musiker Michael Nagler haben in der Vergan­ Mathias Kaden, Percussionist und DJ genheit bereits im Projekt „Karocel“ Michael „Beatklops“ Nagler und Musi­ erfolgreich zusammengearbeitet. Lars ker Lars „Large M“ Mäurer finden sich Mäurer aus Jena bereichert seit eini­ eigens für die Kulturtage zu einem ger Zeit die Funk-Formation „Faroul“. Jam-Session-Konzert zusammen. Das musikalische Spektrum des Pro­ jekts reicht von elek­tronischen Beats, Live-Trommeln bis hin zu melodischen Synthie-Klängen. Ein energetisches Trio, das definitiv überraschen wird. Klein k unstbühne FR 23.7. FR 23.7. 13:00 17:00 18:30 20:00 / Das dienstälteste Fahrradsoundsystem Das Schallplattenspielerfahrrad

Frank Patitz ist bekannt für seine Fahrrad. „VeloLofi“ ist für ihn nicht ­stilsicheren, Nostalgie und Moderne nur einfach nach außen gekrempel­ ­verbindenden Fahrräderkonzepte. tes „CarHifi“. Parallel zur Gründung seiner Leipzi­ Als DJ ist er unter anderem mit ger Fahrradmanufaktur Retrovelo dem Pseudonym „Alt Plattenhand“ feierte am 12. Juli 2003 seine „Fahr­ (wie Old Shatterhand) aktiv. Anfangs rad-Soundskulptur“ Premiere. Die- bespielte er mit dem Soundrad Reg­ ses „Schallplattenspielerfahrrad“ ist gae-Partys, ab und zu auch ein paar inspiriert von Customs und Cruises Klub-Veranstaltungen. Heute steht von Hot Wheels und der Hot-Rod-­ er eher der Swing- und Lindyhop-­ Szene der 1950er bis 1960er Jahre. Szene zur Verfügung — und nun auch Es wurde von Anbeginn permanent den Besucher*innen der Kulturtage. modifiziert und wuchs zu einem ein­ zigartigen E-Cargobike für ein mo- dulares Horn-Soundsystem. Dazu kreierte er zwischen sonn­ täglichem TEADANCE und TWEED RUNS ein neues Veranstaltungsfor­ mat, das LINDYHOP-RADPICNIC, ein Mix aus Alleycat, Critical Mass und

Klein k unstbühne Flashmob. Klar war nur, der Spaß geht nur mit Plattenspieler, Bass und SA 24.7. 14:00 / Knaller, Knüller und Klamotten Kabarett Fettnäppchen

Wenn Kabarettisten über „Alte Zeiten“ sind sich die beiden Kabarettisten reden, meinen sie meistens ihre dabei einig, Politik und Corona spielen ­Szenen und Programme, die sie mal in ihrem Programm keine Rolle. Dafür gespielt haben. Aber warum nur wird umso heftiger gestritten, wer ­darüber reden, warum nicht gleich nun die meiste Kritik einstecken muss, machen. Und so haben Eva-Maria Männer oder Frauen. Wie dieser Streit ­Fastenau und Michael Seeboth vom ausgeht, erleben Sie selbst in: „Knaller, Kabarett Fettnäppchen sich kurzer­ Knüller und Klamotten“ mit Eva-Maria hand ein neues Programm mit ihren Fastenau und Michael Seeboth. Lieblingsszenen zusammengestellt. Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen am Stammtisch mit Otto und Paul, bei denen zu Hause wieder mal „Smog­ alarm“ herrscht (dicke Luft und kein Verkehr), auf das gelangweilte Ehe­ paar, das sich nicht entscheiden kann, wer zuerst stirbt, auf den Baby­ fotografen, der die Hausnummern verwechselt und natürlich auf die Hausfrauen beim Eierlikör. Über eins

16:00 / best of Unsinn Jan Philipp Zymny

Nach zehn Jahren auf Poetry-Slam- verlaufen und keinen Ausweg zu fin­ und Kabarett-Bühnen ist es soweit: Im den. Der junge, in Bochum lebende vergangenen Jahr fasst Jan Philipp Künstler hat es geschafft, einen völlig Zymny, der Meister der Absurdität eigenen Stil zu entwickeln, welcher und des groben Unfugs, seine Texte in sich auf der Grenze zwischen Genie einem Buch zu einem Best-of zusam­ und Wahnsinn ein Haus aus Absur­ men. Er versammelt seine berühm­ ditäten gebaut hat, um von dort aus testen schrägen Ideen, er setzt den fantasiereiche Ausflüge in beide Rich­ Detektiv Henry Frottey neben die tungen zu unternehmen. Das Beste ­rauchende Yogalehrerin Gisela, lässt aus zehn Jahren — Unsinn vom Feins­ eine Prinzessin zum Monstertruck ten, gepaart mit einer großen Büh­ Klein k unstbühne werden und irgendwo mittendrin dür­ nenpräsenz. fen wir erfahren, wie es ist, sich in einem schwedischen Möbelhaus zu SA 24.7. 17:30 / multitasKING Andreas Gundlach

Andreas Gundlach ist Pianist, Kompo­ und mithilfe allerlei ungewöhnlicher nist und multitasKING. Er präsentiert Instrumente ein Lächeln ins Gesicht. eigene Lieder und Neuversionen Auch mit Jonglierbällen und dem bekannter Klassiker, improvisiert an ­Zauberwürfel macht er Musik. Seine Klavier, Gitarre, Lotusflöte, Schlag­ gewagte Mischung aus Improvisation, zeug — und das alles gleichzeitig?! Comedy und Artistik lässt uns Bau­ Humorvoll und virtuos zaubert uns klötze staunen. „Gundlach greift mit „der MultitasKING“ an seinem Flügel traumwandlerischer Sicherheit hin­ ein und zieht stets etwas anderes heraus. Er sprüht vor Ideen, musika­ lisch gleichwohl bislang ungewohnt, aber immer meisterhaft umgesetzt. Was dieser Mann mit dem Klavier macht, ist schlichtweg unglaublich!“ (Bodo Wartke).

20:30 / Junggesellenabschied die feisten

Endet der „Junggesellenabschied“ der von „C.“ und Rainer. Die mit dem Deut­ feisten in einer „Hangover“-mäßigen schen Kleinkunstpreis geschmückten Eskalation oder erinnert er durch Geschichtenerzähler bringen natür­ lebenserfahrungsbedingte Einschrän­ lich auch Songperlen ihrer erfolgrei­

Klein k unstbühne kung der Feierfähigkeit eher an eine chen „GanzSchönFeist“-Geschichte Kaffeefahrt? Diese und andere Fragen auf die Bühne: „Aphro­disiakum“ oder beantwortet das Bühnenprogramm die „Dönerrevolution“ mischen sich der beiden Sänger und Multiinstru­ mit dem brandneuen Songmaterial zu mentalisten. Kaputt geht auf jeden Fall einer Speziallegierung, wie sie nur die einiges in „BrochSchepperBoing“, feisten anmischen können. Deshalb,

SA 24.7. einem der zahlreichen neuen Lieder nix wie hin. Sa 15:00 19:00 + So 14:00 18:00 / Showtime! Krystallpalast Varieté

Die 1920er Jahre: Bis tief in die Nacht durch die swingenden Dekaden des hinein vergnügten sich Großstädter in letzten Jahrhunderts. Neben dieser glamourösen Varietés wie dem alten Feinkost fürs Gehör begeistern Andy Krystallpalast und gaben sich ihrem Jordan und Veronica Fontanella, un- Lebenshunger, der Sehnsucht und glaublich vielseitige Multitalente aus Ekstase hin. Dieses Lebensgefühl der der Schweiz und Österreich, mit ihrer Goldenen Zwanziger fängt „Showtime!“ originellen Duo-Akrojonglage. Fran­ ein. Erstklassige Artistik- und Musik­ cisco Obregrón aus Chile wiederum darbietungen international renom­ bringt mit seiner Situationskomik mierter Künstler*innen erwecken garantiert jeden zum Lachen. Sprü­ die große Epoche der Varietés zum hender Witz, meisterliche Akrobatik, Leben. Die Band Swing Delikatessen betörender Gesang — ein Ausflug in nimmt das Publikum mit auf eine Reise die Glanzzeiten der Varietés. Klein k unstbühne SA 24.7. + S0 25.7. + S0 25.7. 24.7. SA 13:00 15:00 / Schöner wirds nicht Tom Tak

In seinem neuen Programm nimmt Erfrischende, spontane Comedy Tom Tak das Publikum mit auf eine gepaart mit exquisiter Zauberei und Exkursion in die bizarre Welt von verfeinert mit handgemachten Songs Schein und Sein, Lug und Trug, Soll und poetischer Lyrik in gesungener und Haben. Nach der Show wird nichts Form. Das geht rein. Da trifft Goethes mehr sein, wie es war. Dabei ist noch Farbenlehre auf indische Gurus, artis­ nicht mal alles gelogen, angeblich ist tische Körperkunst auf Hardcore das meiste sogar wahr(scheinlich). Poesie, abstruse Geschichten auf kris­ tallklare Beweisführung. Einfach unbe­ schreiblich, unbeschreiblich einfach. Wundern — lachen — staunen. Kopf­ zirkus für Körper, Geist und Seele.­

16:00 / Unerhört! FALK

FALK geht wieder auf Tournee. Wäh­ Schubladendenken seit jeher zuwider rend große Teile der Gesellschaft sich ist, hackt er lieber mit schwarzhumori­ in einem Zustand permanenter Dauer­ ger Freude auf alles und jeden ein und empörung befinden, versucht der Lie­ übertritt dabei gerne fröhlich die eine Klein k unstbühne dermacher und Musikkabarettist lie­ oder andere Grenze. Für seine Kunst ber die Absurditäten des Alltags mit erhielt der Wahlberliner bereits zahl­ einer Waffe zu bekämpfen, die so alt reiche Kabarett- und Kulturpreise. ist wie die Menschheit selbst: Humor — Unbedingter Tipp für Menschen mit rücksichtslos und augenzwinkernd. Humor: Der Besuch des unerhört Das gefällt nicht jedem, aber das soll unterhaltsamen Konzertes von FALK.

SO 25.7. SO 25.7. es auch überhaupt nicht. Da FALK das 17:00 / m etal-Rock auf Mandoline, Gitarre, Ukulelen-Bass Mandowar

„Du siehst nur drei Leute mit kleinen Instrumenten auf der Bühne, aber du hörst ,König der Löwen‘“ — so be- schreibt Sänger Nils Hofmann gern das Erfolgsrezept von Mandowar. Nur mit Mandoline, Gitarre und Ukulelen- Bass tritt er mit seinen zwei Band­ kollegen auf und interpretiert große Rock- und Metalsongs. Klassiker wie AC/DCs „Hells Bells“, Metallicas „Enter Sandman“ oder Alice Coopers „Poison“ ­wirken in den Mandowar-Versionen erstaunlich frisch. Aus Metal wird Pol­ Wetzlar spielten vor tausenden Zu- ka, aus Rock wird Country. So gelingt schauern wie beim Wacken Open Air, Mandowar ein verblüffender Stil- aber auch in kleinen Kneipen vor Crossover, der jedem Song eine ganz 50 Zuschauern. Ihren Stil bezeichnen eigene Note verleiht. Seit Bandgrün­ sie selbst als Country-Folk-Metal. dung im Jahr 2010 gaben sie über Klar ist: Mandowar ist einzigartig und 200 Konzerte. Die drei Musiker aus rockt einfach jedes Publikum.

/ Moderation Kleinkunstbühne Michèl Felgner Für die Kulturtage kommt der Musiker, Tänzer und Moderator mit deutsch- kubanischen Wurzeln zurück in seine Heimatstadt Gera. Drei Tage führt er Klein k unstbühne durch das unterhaltsame Programm auf der Kleinkunstbühne. SO 25.7. SO 25.7. 27.7.21—29.7.21 Park an der Puppenbühne­ Lese zeit Dienstag 27.7. 14:00 Dinge, die wir vermissen werden. Hörbuch von Frank Quilitzsch 15:00 Kummerschluss mit Schlummerkuss. Musikalische Lesung für Kinder mit Ulf Annel und Björn Sauer 16:00 Schneetänzer. Lesung mit Antje Babendererde 17:00 Bitte Anstand Halten. Lesung mit Mark Jischinski 18:00 Das Liebesleben der Pinguine. Lesung mit Bernhard Heckler mittwoch 28.7. 14:00 Vom Ende der Klimakrise. Hörbuch von Luisa Neubauer und Alexander Repenning 15:00 ein Indianer weint doch nicht! Lesung mit Verena Zeltner 16:00 Pechblende und Meerrettich. Lesung mit Annerose Kirchner 17:00 Des Lichtes und der Schönheit halber. Lyrik und Musik mit Christine Hansmann und Klaus Wegener 18:00 mordfälle im Bezirk Gera. Lesung mit Hans Thiers

Donnerstag 29.7. 14:00 Libellensommer. Hörbuch von Antje Babendererde 15:00 Floriane Blütenblatt und die Zeit im magischen Garten. Lesung für Kinder mit Ingrid Annel 16:00 couchsurfing in Russland. Lesung mit Stephan Orth 17:00 was alles in einem Menschen sein kann. Lesung mit Steffen Schroeder 18:00 Geschichten vom Kaff der guten Hoffnungen. Musikalische Lesung mit Marko Kruppe und Ebi z eit zeit Lese

mas Thieme.“ (OTZ) der Sprecher IrisBerbenundTho handgeschriebene Liebesbriefe … alben, Telefonzellen, Großfamilien, ­kennen: Schreibmaschinen, Poesie­ andere unter uns gar nichtmehr ­Erinnerungen verbinden, unddie mit denenvielevon unsliebevolle Heitere Geschichten überDinge, ­werden von FrankQuilitzsch DI 27.7. Dinge, diewirvermissen LESEZEIT einstimmt. der ebensovielfältigen Autoren der sphäre aufdiespäteren Live-Auftritte in sommerlich-entspannter Atmo etwas dabei,wenn dieHÖRBUCHZEIT ernst —fürjedenGeschmackist lich oderverträumt, humorvoll oder Hörbuchzeit 14:00 Ob nostalgisch odervisionär, sach- durch dreiTage Lesezeit. seine Heimat.AlsModerator führteruns ist, wiederVater von zwei Töchtern sagt, Moderator oderVeranstalter, dieBühne wegs. ObalsRezitator undSprecher, als nen imdeutschsprachigen Raumunter Bücher undistseitvielenJahrenaufBüh veröffentlichte Marko Kruppebisherfünf Geboren undaufgewachsen inThüringen, Marko Kruppe / Moderation1.Lesezeit „Ein Hörvergnügen, auchdank hörbuch /

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von LuisaNeubauer und MI 28.7. Vom EndederKlimakrise der kanadischen Wildnis. mer voller LiebeundMagieinmitten ändern wird,underlebt einenSom Jay aufeineReise,dieihr Leben ver Die 15-jährige Jodiegeht mitIndianer von AntjeBabendererde DO 29.7. Libellensommer wir zusteuern. Zukunft vorzustellen alsdie,aufdie ermutigt dazu,sicheineandere del? Die„deutsche Greta Thunberg“ los undgestalten dengroßenWan wältigen? Oderlegen wirrechtzeitig Wird unsdieKlimakatastrophe über Alexander Repenning ­ ­

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27.7.—29.7. lesezeit DI 27.7. lesezeit machen diesenichtnur fürdiebeab Liebe, Dramatik undeinePriseHumor liche. EinePortion Abenteuer, erste Romane fürErwachsene undJugend­ ProfitgierThema ihrer machtsiezum ­zwischen Tradition undwestlicher Probleme sowie dieKonfrontation die sozialen undgesellschaftlichen denen Stämme inihrenReservaten, diert. DasAlltagsleben derverschie Indianer Nordamerikas eingehend stu und Kanada hatsiedasLeben der ganz demSchreibenwidmete. und Töpferin, bevor siesichseit1996 tur alsHortnerin,Arbeitstherapeutin gen aufundarbeitete nachdemAbi Antje BabendererdewuchsinThürin Schneetänzer 16:00 Kummerschluss Schlummerkuss mit 15:00 Auf ihrenReisendurchdieUSA / musikalische Lesung fürKindermitUlfAnnelundBjörnSauer / Lesung mitAntjeBabendererde ­ ­ ­ ­ ­ ten Songs fürJungundAlt. mit frischen,frechen,wortverspiel der „Quatschband Sonnenschein“ Björn Sauervon „Kalter Kaffee“ und oder heißt esParty?—Liedermacher lands zuhaben.Mitvon derPartie— an derMuttersprache unseresVater Publikum verführte, wiederFreude Programm, dasschonsomanches Welt verändern kann. Einamüsantes wiese, wo eineinziger Buchstabe die Ulf AnnelentführtaufdieWortspiel schungen steckt: unsereSprache. nehmen, dasabervoller Überra deshalb gar nichtgern indenMund rigkeiten bereitet undeinige Leute lich etwas benutzen, was oft Schwie weisen undzeigen, dasswirtag kraft einzelner Vokale amüsantbe- sei einWitz. ErwirddieÜberzeugungs Annel meint,diedeutsche Sprache Der Erfurter „Arche“-Kabarettist Ulf Besuche indenReser rerde auchüber ihrezahlreichen „Schneetänzer“ wirdAntje Babende gänzend zurLesung ausdemRoman sichtigte Zielgruppeinteressant. Er- ­vaten berichten. ­täg- ­

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­ ­ Gegenwart: derEifersucht auf New- Ur-Szenen derLiebein digitalen leben derPinguine“ erzählt von den schon, unendlich schwer. „DasLiebes immer schon.Undesist,wie immer nen. Unsberühren.Dasistalles. Wie an dieWand. Wirwollen unsbegeg das Glas,werfen das Smartphone Zeit pressenwirunsereHände an Sie siehtechtaus.Abervon Zeitzu Fensterfronten derFitnessstudios. Smartphones undLaptops, durch die Wir sehendieWelt durchunsere Das Liebesleben der Pinguine 18:00 ist Wahrheit, was sindFake News? sie dieLücke geschlossen haben.Was len Stand sindundverzweifeln, wenn ruhig, wenn sienichtaufdemaktuel keit derNachrichten auf, werden un- sich dieMenscheninderUnendlich- Glauben anUnsterblichkeit reiben Sehnsucht nachSicherheitunddem Weitblick füllt. sichtslosigkeit dieserTage wiedermit zwinkern, dasdievermeintliche Aus ernst gemeint illuminieren. EinAugen hoffnungsvoll undnichtimmer ganz Raum zwischenIllusionundDesillusion tritt. Erschreibt Geschichten, dieden dieser KrisemitPhantasie entgegen Mark JischinskiisteinMensch,der keit ist,dasUnmögliche zufassen. halten! Anstand Bitte 17:00 begegnen, weil eseinelegitimeMöglich aber auchmiteinemAugenzwinkern kann demWahnsinn derCorona-Krise Man kann anallemverzweifeln. Man Im Wechselspiel zwischender / / Lesung mitMarkJischinski Lesung mitBernhardHeckler ­

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­ ­ wir unserenHumornichtverlieren. Corona? BeialldiesenFragen sollten bleibt dieNormalität? Was kommt nach Wann fängt dasneueLeben an,wo Age-Sextoys, Neidaufdaseigene Sel Spaß gerade erstan. lustig. Dabeifängt fürdenTeufel der Leben undTod geht, istSchlussmit Geschichten ernst.Dennwenn esum können. Trotzdem wirdesinmanchen zu bewältigen, diewirnichtändern tern unddievielenäußerenEinflüsse Er hilftunsdabei,dieseKrisezumeis Magazine. sche Zeitung,Die ZEITundderen schule. Erschreibt fürdieSüddeut dung anderDeutschen Journalisten studiert undabsolvierte eineAusbil Politikwissenschaft undJournalismus burg, Istanbul, WienundMünchen tigung unerwarteter, echter Gefühle. fie undderschockierendenÜberwäl Bernhard HecklerhatinRegens ­ ­ ­

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DI 27.7. lesezeit 15:00 / Lesung mit Verena Zeltner Ein Indianer weint doch nicht!

Offiziellen Angaben zufolge leben in geschichten für Kinder, die ab 1999 Deutschland über sieben Millionen meist in dem von ihr gegründeten funktioneller Analphabeten. Wie lebt Thami-Verlag erschienen. es sich in einer Welt ohne Buchsta­ ben? Und ist es wirklich so schwer, Jeder Umzug bringt das Leben durcheinander – für Moritz und sei- Verena Zeltner Wie Indianer zu leben – und ir- lesen und schreiben zu lernen?ne Mutti ist das Dieneue Zuhause ein Ferienort an der Ostsee. Moritz gendwann einmal nach Amerika kommt zwar mit Oma Erna und ihrem Dackel Käpten Blaubär klar, reisen – davon träumen Moritz und doch von seinen Mitschülern wird er gehänselt. Das ändert sich, sein Freund Kalle. Doch an einem als Kalle sein bester Freund wird – sein Freund und Blutsbruder. rabenschwarzen Mittwoch passiert Kinder- und JugendbuchautorinZu zweit träumen sie davon, eines Tages nach Amerika zu reisen, in der Deutschstunde etwas, was dorthin, wo die richtigen Indianer leben. Bis es soweit ist, üben nicht nur Moritz’ Leben völlig auf sie sich schon mal im Indianersein: Bogenschießen, Friedenspfeife den Kopf stellt. Dass Irina ihn einen Verena Zeltner liest aus ihremrauchen … BuchSie retten ein weißes Pony, das vom Zirkus zurückge- Spinner und Schwindler nennt, lassen wurde – nicht gerade das Pferd ihrer Träume, aber besser könnte er noch verkraften – doch als gar kein Pferd. dass Charlie sich abwendet … „Ein Indianer weint doch nicht!“.Weil Blutsbrüder Eine keine Geheimnisse voreinander haben, erzählt ihm Kalle, wie sehr er für Charlie schwärmt – Charlie, das hüb- Offiziellen Angaben zufolge leben scheste und netteste Mädchen der Klasse. Nun sitzt Moritz in der in Deutschland über sieben Millio- Klemme: Soll er seinem Freund verraten, wie sehr auch er Charlie nen funktioneller Analphabeten. spannende Geschichte, in dermag? das Wie lebt es sich in einer Welt ohne Da geschieht etwas, das sein Leben völlig aus Buchstaben? Und ist es wirklich der Bahn wirft. Und er sieht nur einen Ausweg: so schwer, lesen und schreiben zu Thema Analphabetismus in kindgewegzulaufen­ – nach Amerika … lernen? Verena Zeltner erlernte einen kaufmän- nischen Beruf und schloss ihr Studium Ein Indianer Wird ihm das gelingen? „Ein Indianer weint doch nicht!“ Ein Indianer weint doch nicht! doch weint Ein Indianer

als Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur (FH) ab. Und was hat das Ganze ist eine spannende Geschichte, in rechter Weise1999 behandelt wurden ihre ersten Bücher ver- wird. mit dem Lesen- und – der das Thema Analphabetismus öffentlicht. Seit 2006 arbeitet sie als Schreibenkönnen zu in kindgerechter Weise behandelt freiberufliche Kinder- und Jugend- weint doch tun? wird. buchautorin. 2009/-10/-12 wurde Verena Zeltnersie mit Stipendien derwurde Kulturstiftung 1951 in Laus­ Thüringen und des Thüringer Kultus- ministeriums ausgezeichnet. nicht! nitz bei NeustadtVerena Zeltner an lebt in Neunhofen der (Neu- Orla gebo­ stadt an der Orla), einem kleinen Dorf in Ostthüringen. ren. Seit Anfangwww.verena-zeltner.de der 1990er Jahre schreibt sie MärchenISBN 978-3-936084-86-3 und Fantasie­ Zeltner Verena

Turmhut Turmhut

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16:00 / Lesung mit Annerose Kirchner Pechblende und Meerrettich

Annerose Kirchner verbrachte ihre im Jahr 1974 folgten dann erste Lyrik- Kindheit und Jugend in Zella-Mehlis. und Prosaveröffentlichungen. Nach Sie begann 1968 eine Lehre als Steno- ihrem Studium am Literaturinstitut Phonotypistin und war von 1970 bis „Johannes R. Becher“ in Leipzig zog 1976 in der Redaktion der Tageszeitung sie nach Gera. Dort arbeitete sie als Freies Wort tätig. Bereits mit 14 Jah­ Dramaturgiesekretärin und später ren schrieb sie ihre ersten Gedichte, als Pressereferentin an den Bühnen der Stadt. Heute arbeite sie u. a. als freie Autorin mit Publikationen für die Tagespresse, als Rezensentin für Buch und Film und wirkt an zahlrei­ chen Projekten mit. Annerose Kirchner liest aus ihrem Erfolgsbuch „Spurlos ver­ schwunden. Dörfer in Thüringen — lesezeit Opfer des Uranabbaus“ und erzählt über dieses besondere Projekt, das mit Hilfe zahlreicher Zeitzeugen zustande kam. MI 28.7. MI 28.7. 17:00 / Lyrik und Musik mit Christine Hansmann und Klaus Wegener Des Lichtes und der Schönheit halber

Christine Hansmann stammt aus Das Programm vereint Lyrik aus dem Erfurt und war nach dem Gesangsstu­ 2017 in der Edition Muschelkalk er- dium in Leipzig 25 Jahre als Opernsän­ schienenen Band „Des Lichtes und der gerin am Deutschen Nationaltheater Schönheit halber“ von Christine Hans­ Weimar engagiert. Konzerte und Gast­ mann mit neuen, unveröffentlichten spiele führten sie u. a. nach New York, Gedichten. Klaus Wegener improvi­ Paris, Israel oder zu den Salzburger siert zu den Texten auf Klarinette und Festspielen. Seit 2014 ist Christine Saxophon. Eine reizvolle Melange aus Hansmann als Autorin, Rezitatorin und Lyrik und Musik. Sprecherin tätig. Sie veröffentlicht Lyrik und Kurzprosa in Zeitschriften und Anthologien, hat zudem drei eige­ ne Bände vorgelegt. Klaus Wegener unterrichtet an der Musik- und Kunstschule Jena Klarinet­ te und Jazzsaxophon. Er ist Mitglied verschiedener Bands und Ensembles und mit Konzerten deutschlandweit unterwegs. Bekannt für seine heraus­ ragenden improvisatorischen Fähig­ keiten, ist Klaus Wegener oft Partner bei gattungsübergreifenden Konzer­ ten mit Literatur oder bildender Kunst.

18:00 / Lesung mit Hans Thiers Mordfälle im Bezirk Gera

Hans Thiers, geboren in Freiberg, war Bahn-Radsportler in der ehemaligen DDR mit einer Vielzahl von Erfolgen. Durch den Radsport führte sein Weg nach Gera. Von 1973 bis 1990 arbeite­ te er bei der Morduntersuchungs­ kommission (MUK) des Bezirkes Gera, lesezeit 1980 bis 1990 war er deren Leiter. Thiers veröffentlichte seit 2014 im ZDF sowie im „MDR Thüringen Jour­ drei Bücher über Mordfälle, die er in nal“ vorgestellt. Im September 2017 seiner Kriminalistenzeit erlebte. Seine sendete der RBB einen zweiteiligen Bücher wurden in Sendungen wie Fernsehbeitrag zur „Transitleiche

„hallo deutschland“ und „drehscheibe“ von Bad Klosterlausnitz“. MI 28.7. 15:00 / Lesung für Kinder mit Ingrid Annel Floriane Blütenblatt und die Zeit im magischen Garten

Ingrid Annel wurde 1955 in Erfurt literarischen Produktion engagiert geboren. Nach dem Abitur absolvier­ sie sich in mehreren literarischen te sie ein Lehramt-Studium in den Vereinen und leitet die Jury des Kin­ Fächern Physik, Mathematik, Germa­ der-Schreibwettbewerbs Thüringer nistik und Kunsterziehung. Seit 1998 Buchlöwe. Ingrid Annel versteht es, ist sie freiberufliche Autorin. Sie ge- mit Sprache zu verzaubern — und staltet abwechslungsreiche Lese­ zwar ohne Generationsbeschrän­ programme für Kinder, schreibt kung. Sie hat einen wachen Blick für Gedichte, Geschichten, Aphorismen, Wunder, ein Gefühl für die Poesie Feuilletons und literaturkritische von Namen und weiß offensichtlich, Arbeiten. Ebenfalls veröffentlichte wie man das Staunen lernen kann. sie eine Reihe von Büchern, zuletzt Sagen aus Thüringen. Neben ihrer

16:00 / Lesung mit Stephan Orth Couchsurfing in Russland

Eine Diamantenmine in Jakutien, ein ten und eine Reisebegleiterin, die ihm reich gedeckter Tisch im Kaukasus, die Gesetze der Straße beibringt. Er das Dorf einer Weltuntergangssekte lernt, welches Zauberwort bei riskan­ in Sibirien: Es sind Orte wie diese, an ten Überholmanövern hilft und was denen Stephan Orth nach dem wah­ Pfannkuchen mit dem Gefühlsleben ren Russland sucht. Zwischen Moskau der Russen zu tun haben. Von Gastge­ und Grosny, zwischen Sankt Peters­ ber zu Gastgeber ergibt sich ein per­ burg und Wladiwostok lebt er zu Hau­ sönliches, menschliches Bild dieses se bei Einheimischen, diskutiert mit riesigen Landes, das aktuell für viele ihnen über Politik, Propaganda und Negativ-Schlagzeilen sorgt. Und gleich­ Pelmeni und lässt sich von ihnen ihre zeitig auf der Suche nach sich selbst ist. Welt zeigen. Dabei trifft er nicht nur Der Vortrag erreichte bei den Putin-Versteher, Wodka­trinker und ­Discovery Days 2018 den zweiten tschetschenische Waffennarren,­ son­ Platz, sein Buch wurde 2018 mit dem dern auch einen intellektuellen Pedan­ ITB-BuchAward ausgezeichnet. lesezeit DO 29.7. DO 29.7. 17:00 / Lesung mit Steffen Schroeder Was alles in einem Menschen sein kann

2013 stehen sich Steffen Schroeder überhaupt dazu, dass ein Leben und Micha im Gefängnis -Tegel gelingt oder scheitert? zum ersten Mal gegenüber. Ein Ge- Steffen Schroeder schreibt mit spräch über ihre schwierige Jugend viel Gespür für das Menschliche über bringt sie einander näher, bei allen eine außergewöhnliche Begegnung Unterschieden: Schroeder wurde und stellt dabei existenzielle Fragen Schauspieler, Micha rutschte ins rech­ nach Schuld, Schicksal und der Ver­ te Milieu ab, brachte einen Menschen antwortung dem eigenen Leben um. Es beginnt eine besondere Bezie­ gegenüber. Der Fernsehkommissar hung: Schroeder, bekannt als Kom­ und der Mörder — ein starkes, glän­ missar Kowalski in „SOKO Leipzig“, wird zend erzähltes Buch. Vollzugshelfer des lebenslänglich Ver­ urteilten. Er lernt den Gefängnisalltag kennen, erfährt von Rangordnungen, Drogen, Ausbruchsversuchen; über die Jahre dringt er tief in Michas Geschichte ein, erfährt immer wieder Neues, Überraschendes. Für Micha wird er immer wichtiger, er begleitet ihn bei Freigängen, ist ihm Auge und Ohr für die Welt. Bald sieht Schroeder sich selbst und sein Leben in neuem Licht: Was unterscheidet ihn eigent- lich von Micha? Und welche Entschei­ dungen und Wendepunkte führen

18:00 / m usikalische Lesung mit Marko Kruppe und Ebi Geschichten vom Kaff der guten Hoffnungen

„Geschichten vom Kaff der guten Hoff­ den Texten eine besondere Leben­ nungen“ heißt nicht nur das jüngste digkeit und Authentizität ein. Buch des in Leipzig lebenden Autors, Vervollständigt wird das Pro­ Sprechers, Moderators Marko Krup­ gramm durch Ebi, eine 19-jährige Sin­ pe, sondern auch ein eigens geschaf­ ger/Songwriterin aus Pößneck/Thü­ fenes Programm. In seinen Büchern ringen, die das Publikum mit teils lesezeit beschäftigt er sich unter anderem mit melancholischen, teils aufweckenden Menschen am so genannten Rande Songs fesselt. In ihren Liedern ver­ der Gesellschaft, beleuchtet Existen­ arbeitet sie neben Alltagsgeschichten zen, die meist kaum oder keine Beach­ auch ihre Borderline-Erkrankung tung bekommen. Durch seine raue, und LGBTQ Themen.

zuweilen tiefe Stimme haucht Kruppe DO 29.7. 3.8.21—5.8.21 Park an der Puppenbühne­ Lese zeit

Dienstag 3.8. 15:00 Geschichten vom Traumzauberbaum. Musikalische Lesung für Kinder mit Monika Ehrhardt-Lakomy und Waldwuffel 16:00 Plastiken und Skulpturen in Gera. Angelika Bohn im Gespräch mit Manfred Otto Taubert 17:00 Gersche Lausbubengeschichten. Lesung mit Manfred Lemke 18:00 Poetry Slam mittwoch 4.8. 15:00 Geht ab wie Schmitz’ Katze. Lesung mit Frauke Angel 16:00 eine Reise durch China zwischen Damals und Heute. Lesung mit Frank Quilitzsch 17:00 Flüchtige Begegnungen. Lesung mit Jana Huster 18:00 On the road – Stories & Songs. Musikalische Lesung mit Andreas Schirneck

Donnerstag 5.8. 15:00 Ballonfahrt. Musikalische Weltreise für Kinder mit Wilfried Mengs 16:00 wortstillleben. Gedichte und kurze Prosa. Lesung mit Wolfgang Haak 17:00 Kein Aufwand! Musikalische Lesung mit Andreas M. Hofmeir 15:00 / m usikalische Lesung mit Monika Ehrhardt-Lakomy und Waldwuffel Geschichten vom Traumzauberbaum

In dieser musikalischen Lesung mit Nun müssen sie den Regenbogen fin­ der Traumzauber-Poetin Monika den, die Regenwolke rufen, wie ein mun­ ­Ehrhardt-Lakomy und dem Waldgeist teres Bächlein tanzen und schließlich Waldwuffel können die Kinder in retten sie den Traumzauberbaum. Ein die Geschichten den Traumzauber­ Frosch Rock’n’Roll ist die pure Lebens­ baums eintauchen, seine fantasti­ freude. Am Ende schütteln sie die Lese schen Traumblätter anstimmen. Sie Tannnadeln ab und kommen wieder singen das Küsschenlied, tanzen als heraus aus dem Traumzauberwald. Katze Mary Lou und hopsen wie die Klopsemopse. Sie schleichen sich an, sind die wilden Traumläuse, zapp­ zerapp das blaue Regentraumblatt zeit ist ab! Kein Regen mehr! Muss der Traumzauberbaum jetzt vertrocknen?

16:00 / a ngelika Bohn im Gespräch mit Manfred Otto Taubert Plastiken und Skulpturen in Gera

In seinem Buch Plastiken und Skulptu­ werden seither immer wieder Skulp­ ren in Gera hat Manfred Otto Taubert turen und Plastiken gerettet und sein Wissen zur Kunst im öffentlichen ­restauriert. Raum zugänglich gemacht. In Wort und Was fasziniert einen gelernten Bild erzählt er die spannenden und an- Tischler an Plastiken und Skulptu- rührenden Geschichten von 220 Wer­ ren? Warum gibt es in Gera so viele? ken — vom großen Denkmal bis zur Was hat der Heimatforscher mit den Skulptur gewordenen Anekdote. Bildhauern erlebt? Und wie teuer ist

Dabei gelingt ihm, was die wenigs­ es, eine Plastik zu retten? Diese und lesezeit ten Autoren schaffen: Sein Buch zeigt andere Fragen klärt Journalistin handfeste Nebenwirkungen. Es hat Angelika Bohn im Gespräch mit Autor das Bewusstsein der Geraer für die­ Manfred Otto Taubert. sen Schatz geweckt und geschärft.

Mit Hilfe von Spenden und Sponsoren DI 3.8. 17:00 / Lesung mit Manfred Lemke Gersche Lausbubengeschichten

Manfred Lemke erzählt aus seiner Der junge Manfred Lemke spielt Strei­ Kindheit im Gera der 1950er und che in der Schule. Er macht jeden 1960er Jahre und bleibt dabei unbe­ Blödsinn mit und holt sich nicht sel- eindruckt vom Hochwasser, den ten eine „Tracht Prügel“ des Vaters ­Entbehrungen der Nachkriegsjahre ab. Er setzt einen Hof unter Wasser, oder politischen Entwicklungen. wird durch das Finden eines „Toten“ im Wald zum sozialistischen Helden, der zum Weltfrieden beiträgt, und befördert die eigene Mutter durch eine Rutschpartie mit Seifenlauge ins Krankenbett. Mit einer großen Por­ tion Humor, viel Liebe zu seiner Stadt und ihren Menschen erzählt Manfred Lemke Lausbubengeschichten.

/ Moderation 2. Lesezeit Daniel Wermke Daniel Wermke ist als Redakteur im Radio tätig und arbeitet als gelernter Medien­ gestalter für Bild und Ton sowie Video­ journalist u. a. für die OTZ und das Lokal­ fernsehen in Gera und in Trier. Seit mehr als 20 Jahren ist er außerdem als Spre­ cher tätig, so beispielsweise von 2015 bis 2019 als News-Moderator im Labor14 (ehe­ maliger Offener Kanal Gera). Als Modera­

lesezeit tor führt er uns durch drei Tage Lesezeit. DI 3.8. DI 3.8. 18:00 Poetry Slam — ist das nicht …?

Genau, der Wettstreit zwischen ganz Richie Minus Eins verschiedenen Poet*innen und Im nordthüringischen Mühlhausen Genres. Ob gefühlvoll, politisch oder geboren, hat es Richie mittlerweile ins doch ziemlich lustig, ob geradlinige hessische Melsungen verschlagen. Prosa oder verschnörkelte Lyrik — Dort ist er als Slammer und Organi­ alles ist möglich! Innerhalb der Kultur­ sator tätig. tage Gera werden sich Thüringer Poet*innen zur Lesezeit treffen und um den Sieg kämpfen. Unter anderem sind dabei:

Robert Muecke (Moderation) In Gera geboren, lebt er heute in Jena. Seit 2018 ist er auf den Thüringer ­Bühnen als Poetry Slammer, Diary Slammer, Moderator und Organisa- tor unterwegs. 2019 vertrat er die Stadt Gera bei den Thüringer Meister­ schaften im Poetry Slam.

Mitja Lenz Mitja Lenz ist Slammer, Organisator, Moderator, Regisseur für Stream Ver­ anstaltungen, Pen-and-Paper-Spiellei­ ter, Möchtegern-Rapper und er enga­ giert sich im Jugendforum. 2019 und 2018 trat der Suhler bei den Thüringer Meisterschaften im Poetry Slam auf.

Peter und die Straße Mit Gitarre und rauer „Bärenstimme“ zieht er durch Thüringen und erfreut Benjamin Baumann als Straßenmusiker die Passanten. Der gebürtige Poet aus Sachsen lebt Hier umrahmt er musikalisch den seit einigen Jahren in Jena und hat Wettbewerb. bereits einige Gedichte veröffentlicht. Der Deutsche Meister im Poetry Slam Friedrich Hermann sagt über Ihn: „Benjamin Baumann ist noch so einer, der mit jedem Slammer-Klischee

bricht. […] Seine Wortspiele und lesezeit ­Assoziationsketten sind sprachliche Augenöffner, sie protestieren und ­klagen an. […] Eine echte Bereiche­ rung, nicht nur für die Jenaer Szene,

sondern für jedes Line-Up!“ DI 3.8. 15:00 / Lesung mit Frauke Angel, der „Lesekünstlerin des Jahres 2021“ Geht ab wie Schmitz’ Katze

„Die Schmitz, das sind wir: Mama, Papa, Für ihre Arbeiten für Kinder, Jugend­ die Zwillinge und ich. Bis zu dem Mor­ liche und manchmal auch den Rest der gen, als Schmitz’ Katze in die Küche Familie wurde die Dresdener Autorin gekotzt hat, waren wir eine ganz nor­ Frauke Angel vielfach ausgezeichnet, male Familie. Jetzt sind wir berühmt. u. a. mit dem Kinder- und Jugendlitera­ Alle in der Stadt kennen uns. Sogar turpreis Eberhard, dem MDR Kinder­ der Pizzabote, der Mama jeden Tag be- hörspielpreis und dem Österreichi­ sucht. Denn Mama kocht nicht mehr, schen Kinder- und Jugendbuchpreis. nicht mal vor Wut.“ 2021 wurde ihr vom Börsenverein des „Geht ab wie Schmitz’ Katze“ er- Deutschen Buchhandels der Titel »Le- zählt sehr humorvoll vom Streik der sekünstlerin des Jahres“ verliehen. Mutter Schmitz aus der Sicht des Soh­ nes. Von einem Tag auf den anderen finden sich Vater und Kinder in einer Ausnahmesituation wieder: kein Essen, keine frische Wäsche. Mama macht es sich im Garten gemütlich und beob­ achtet, wie das Chaos in der Familie seinen Lauf nimmt.

16:00 / Lesung mit Frank Quilitzsch Eine Reise durch China zwischen Damals und Heute

Straßen fast nur Fahrräder. Jetzt boomt die Wirtschaft, recken sich Wolkenkratzer in den Himmel und ver­ kehren Expresszüge zwischen den Mil­ lionenstädten. Doch wie geht es den Menschen? Eigentlich sucht der Rück­ kehrer seine Studentin Wang Wei, eine abenteuerliche Reise beginnt. Der durch seine Vietnam-Bücher und hei­ teren Erinnerungsbände bekannte Autor lässt sich erneut von der asia­ tischen Kultur und Poesie verzau­ Im Frühjahr 2015 kehrt der Publizist, bern und wird vom modernen China lesezeit Reiseschriftsteller und Redakteur überwältigt. Er ist per Fahrrad, Bus Frank Quilitzsch nach China zurück, und Transrapid unterwegs, begegnet um noch einmal jene Orte aufzu­ Mao, Konfuzius und Deng Xiaopings suchen, an denen er vor 25 Jahren Katze und lüftet das Rätsel um die unterrichtet hat. Damals, 1990, öffne- Kopie des Weimarer Goethe-Schiller-

MI 4.8. MI 4.8. te sich das Land und fuhren auf den Denkmals in Anting. 17:00 / Lesung mit Jana Huster Flüchtige Begegnungen

Jana Huster kommt aus Gera; das ist für sie keine äußerliche Beschrei­ bung. Schon immer haben sie Ge- schichten fasziniert, die das Leben so schreibt. So begann sie bereits als Inhaberin des „Steinwegerich“, aus ihren Beobachtungen kleine Geschichten zu machen. In der sogenannten Flüchtlings­ krise, die Gera einen Rekordzuzug aus Damaskus bescherte, begann sie Lebensmittelladens spielen und oft Menschen an die Orte der Migrant- ­keinerlei politische Korrektheit auf­ *innen zu führen. Diese Fremden-­ weisen. Mit einem liebevollen Blick auf Führungen, für welche sie den Integ­ Menschen, deren Eigenarten sie nicht rationspreis der Stadt Gera erhalten verschweigt, erzählt Jana Huster hat, sind so eine Art Kaffeefahrt zu über ihre Begegnungen mit auffälli- den Moscheen, Gemüse- und Gewürz­ gen Mitbürger*innen und wirft einen läden Geraer Stadtviertel. In dieser Blick in den Migranten-Spiegel. Wie Zeit sind neue Geschichten entstan­ sehen diese eigentlich uns? den, die in der Straßenbahn oder vor der Gefriertruhe eines migrantischen

18:00 / m usikalische Lesung mit Andreas Schirneck On the road – Stories & Songs

„Es gibt nichts, was phantastischer ten Erlebnisse aus seinem Tour-Leben ist als die Wirklichkeit“ — getreu die­ aufgezeichnet. Hier hat der Wahnwitz sem Motto hat der vielseitig umtrie­ Methode, kein Dichter könnte sich bige Thüringer Sänger und Musiker so etwas ausdenken. Das geht von ­Andreas Schirneck in seinem Buch einer völlig aus dem Ruder gelaufe- „On the road“ sechzehn der schrägs­ nen Seniorenweihnachtsfeier bis zur Jacke von Ostrocklegende und Duo- Partner Klaus Renft, die auf der Büh­ ne in Brand gerät. Das Publikum der Kulturtage Gera erwartet ein Abend mit Anekdoten und handgemachter Musik: Schir­ neck wird ausgewählte Stories aus seinem Werk lesen und dazwischen lesezeit die jeweils passenden Songs spielen, natürlich wie immer live und ohne doppelten Boden. MI 4.8. MI 4.8. 15:00 / m usikalische Weltreise für Kinder mit Wilfried Mengs Ballonfahrt

Der fahrende Sänger, erfahrene sche Love-Flute) nach Südamerika Songschreiber und Erzähler ist seit (Samba), weiter nach Afrika (Mango- vielen Jahren als Liedermacher/ Mambo), Spanien (Spannende Siesta), ­Folksänger und mit seinen Kinder­ China, Russland. programmen unterwegs. Tourneen führten ihn bisher in die USA, Groß­ britannien und Rumänien. Durch spannende Geschichten und lustige Lieder aus der ganzen Welt bietet das Programm zu seinem Buch „Ballonfahrt — eine musikalische Weltreise“ eine gelungene Mischung aus lustiger Unterhaltung und inter­ essanten Inhalten. Die Reise geht über Nordamerika (Cowboy Jim, indiani­

16:00 / Lesung mit Wolfgang Haak Wortstillleben. Gedichte und kurze Prosa

Wolfgang Haak wurde 1954 in Genthin Literaturrats 2006. Bisher veröffent­ geboren. Er studierte Mathematik lichte Wolfgang Haak vier Bücher mit und Physik in Jena. Als Schriftsteller Prosastücken in Kurzform und zwei zählt er zu den Gründungsmitgliedern Romane, zuletzt 2019 das Werk „Wort/ der Literarischen Gesellschaft Thü­ still/leben“. Wie schon der Vorgänger- ringen e. V. 1991 und des Thüringer Band „Treibgut Warmzeit“ lotet sein neues Buch die Berührungsflächen zwischen Gedicht und Prosatext aus und macht dabei Entdeckungen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa. Seine geradezu anthropologischen Beobachtungen und Ortsbestimmun­ gen seiner selbst, die mit der Strenge klassischer Formen arbeitet und gleichzeitig wilde Ausbrüche in ganz eigene Kompositionen unternimmt, ergeben eine der großen Qualitäten lesezeit seiner Texte. DO 5.8. DO 5.8. 17:00 / m usikalische Lesung mit Andreas Martin Hofmeir Kein Aufwand!

Andreas Martin Hofmeir gilt als einer Er gewann den internationalen Tuba­ der vielseitigsten Instrumentalisten wettbewerb Città di Porcia in Pordeno­ der Gegenwart. Er ist Professor an ne (Italien), den Preis des Deutschen der Universität Mozarteum Salzburg, Musikwettbewerbs in Berlin und den war Gründungsmitglied der bayeri­ ECHO Klassik als Instrumentalist des schen Kult-Band LaBrassBanda und Jahres 2013, letztere jeweils als erster ist sowohl als Kabarettist als auch Tubist in der Geschichte der Wettbe­ klassischer Tubist erfolgreich. Hof­ werbe. Aktuell tourt er mit seiner meir spielt weltweit als Solist und musikalisch-kabarettistischen Lesung Kammermusiker, gibt Meisterkurse „Kein Aufwand!“. Das Programm er- und Workshops im In- und Ausland, schien im Jahr 2016 als Buch und ist Showmaster und Autor. ­Hörbuch und wird nun im Rahmen der Kulturtage in Gera vorgestellt. lesezeit DO 5.8. DO 5.8. 20.8.21—21.8.21 Haus der ­Kultur

Konzert bühne

Freitag 20.8. 17:00 raphael Schwerdtfeger & Band 18:30 2Leben 20:00 Leslie Clio 21:30 Von Wegen Lisbeth

Samstag 21.8. 16:00 andreas Geffarth 17:30 Goldkaz 19:00 Lizzy McPretty 20:30 Kellerkommando 22:30 moop Mama 17:00 / Raphael Schwerdtfeger & Band

Raphael steht für Leichtigkeit mit deutschlandweit unterwegs. Dabei ­Tiefgang sowie authentische Musik, hat er sich die Bühne schon mit Musi­ die sich zwischen Folk, Pop, Rock ker*innen wie Alin Coen geteilt. Im und Blues bewegt. Persönliche Texte, vorigen Mai hat Raphael sein Debüt- eingängige Melodien und treibende Album veröffentlicht. Rhythmen regen zum Träumen, ­Genießen und Tanzen an. Seit über 20 Jahren ist Raphael Schwerdt- feger mit verschiedenen Bands und als Solokünstler in der Region und

18:30 / 2leben

Musikalisch hat 2leben die Balance Die große und kleine Welt mit all ihren zwischen laut und leise gefunden. offensichtlichen Problemen und Die tanzbare Mischung aus feinstem Chancen sowie den Besonderheiten Indie-Rock mit Klängen der guten des Alltags von und zwischen Men­ alten Hamburger Schule sowie Singer- schen sind das Thema. Nach tiefen -Einflüssen mit inhaltli­ persönlichen Einschnitten und drei chem Tiefgang sorgen für einen stän­ unterschiedlichen Formationen ist digen Stimmungswechsel, jedoch die inzwischen vierköpfige Band aus Konzertbühne ohne dabei unruhig zu werden. Diese Gera heute da, wo sie hingehört, in Reise durch die Gefühlslandschaft Kopf und Handeln geerdet, stilistisch wird auch in den Texten deutlich, die angekommen und auf der Höhe der schlicht alles behandeln, was das Zeit, mit einem Programm, das so- Leben spannend macht: Liebe, Lei­ wohl individuell als auch massen­ denschaft und Sehnsucht ebenso tauglich ist.

wie Verlust, Zweifel und Hoffnung. F r 20.8. 20:00 / Leslie Clio

Bekannt ist die Hamburger Sängerin hat. Bereits mit ihrem ersten Album vor allem durch ihre Gute-Laune- „Gladys“ schaffte es Leslie Clio 2013 Songs „My Heart Ain’t That Broken“ auf Platz 11 der deutschen Album- und „I Couldn‘t Care Less“, von denen Charts. Im darauffolgenden Jahr letzterer es sogar auf die Sound­ wurde sie für einen ECHO in der Kate­ tracks der Filme „Schlussmacher“ gorie „Beste Künstlerin National“ no- und „Heute bin ich blond“ geschafft miniert. Doch neben ihren schnellen, mitreißenden Songs, die zum Tanzen einladen, gehören auch viele ruhige Stücke zu ihrem Repertoire. So be- geisterte Leslie Clio bereits 2016 bei den Songtagen Gera die Zuschauer*- innen. Jüngst arbeitete sie an ihrem bereits vierten Studioalbum, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll.

21:30 / Von Wegen Lisbeth

Von Wegen Lisbeth betiteln ihr Album mit Tiefgründigkeit und Melancholie zu gern mal nach einer E-Mail-Adresse, einer einzigartigen Mischung zu ver­ benennen ihre Songs nach Bahn­höfen quirlen. Über die ­Jahre sind die Kon­ und Lieferdiensten und erzählen darin zertbühnen auf Touren und Festivals Konzertbühne von Kneipen, WLAN und dem Döner immer größer geworden und trotz­ an der Ecke. Und trotzdem oder ge- dem klingt die Band noch immer erfri­ rade deshalb macht die Berliner Indie- schend anders und so gar nicht nach Pop-Band alles andere als neben­ Pop-Einheitsbrei. sächliche Musik, denn wie kaum eine andere Formation schaffen es Von

20.8. F r 20.8. Wegen Lisbeth Leichtigkeit und Witz 16:00 / Andreas Geffarth

Mit seinem Repertoire zeitlos schöner ßen lässt. In seinen Songs beleuchtet Songs mit frischen Arrangements er abwechslungsreich und meist und Interpretationen hat sich Andreas autobiografisch die Farbenpracht Geffarth bereits weit über die Gren­ des Lebens: tiefgründig, sarkastisch, zen seiner Heimat hinaus die Herzen sehnsüchtig, verträumt, gefühlvoll des Publikums und die Anerkennung oder gesellschaftskritisch. unter Musikern erspielt. Mit leiden­ schaftlichem Enthusiasmus entwickel­ te er sich so über die Jahre spielend zu einem bekannten Sänger, Gitarris­ ten und Songschreiber, dessen Musi­ kalität und Musikbegeisterung ihres­ gleichen sucht. Der Thüringer ist authentisch, mit vielen Facetten und einem Repertoire unterschiedlichster Genres, deren Einflüsse er geschickt in die Vielfältigkeit seiner Musik einflie­

17:30 / Goldkaz

Als Duo nehmen sie es mit minimaler Instrumentierung gekonnt mit dem Sound einer zwölfköpfigen Band auf und begeistern die Hörerschaft. ­Fingerakrobat Dušan Kazić, mit Gold­ medaillenauszeichnung in Ausdauer und Schnelligkeit auf den Tasten, fusioniert mit Singchamäleon Martin Goldhardt, der aus seinen Stimmbän­ dern Tonbänder zaubert. Ein Horch­ genuss zum Kopfnicken, Beinwippen und losgelöstem Tanzen. Zu den Kul­

turtagen Gera 2021 laden sie sich Konzertbühne Gast­musiker David Pölzig ein. SA 21.8. 21.8. SA 19:00 / Lizzy McPretty

der Straße haben die drei Musiker*- innen ihren ganz besonderen Sound gefunden. Die ungewöhnliche Beset­ zung des Trios eröffnet frische, unver­ brauchte Klangwelten und so finden sich sphärische Jazzsounds neben einer authentischen Chicken-Picking- Gitarre und bluesige Melodien existie­ ren neben stampfenden Country­ - Rhythmen. Die Geschichten, die sie erzählen sind rau und humorvoll, düs­ ter und authentisch. Lizzy McPretty sind rastlos, immer unterwegs und stets auf der Suche. Im Gepäck haben sie alte, neue und gewaltige Songs Seit 2012 ist die Leipziger Lo-Fi-Country­ über einsame Heldinnen, die Weite der band Lizzy McPretty gemeinsam unter­ sächsischen Prärie und über die drü­ wegs. Im Tourbus, auf Clubbühnen ckende Notwendigkeit zu kämpfen. und Festivals, in Zirkuszelten und auf

20:30 / Kellerkommando

Treibende Beats, fettes Gebläse von brand-Festival in Cuxhaven bis hinaus Posaune und Trompete, knarzend über die Grenze zum Woodstock der schöne Synthbässe und verflixt sexy Blasmusik in Österreich erobern sie Ohrwürmer — mit seinem unnach­ die Herzen des Publikums mit ihrem ahmlichen Mix nimmt das Kellerkom­ charmant-mitreißenden Stil. mando das Publikum von 8 bis 80 an die Hand und zieht es in einem unwi­ derstehlichen Sog auf die Tanzfläche. Hier steckt viel Party drin, ein biss­ chen Ska, eine Prise Elektro, ein Bat­ zen Punk, ein Hauch von Volksmusik, selbst Metaller schütteln fröhlich Haa­ re und ­Beine. Mit wem sonst könnte man besser das Tanzbein schwingen? Die aus dem Raum Bamberg, Nürn­ berg und der Oberpfalz stammenden

Konzertbühne Kellerkommandanten machen es sich bereits seit 2009 zu eigen, traditionel­ le fränkische Volksmusik mit urbanen Beats und zeitgemäßen Elementen aufzupeppen und haben damit bereits rege auf sich aufmerksam gemacht —

SA 21.8. 21.8. SA quer durchs ganze Land vom Deich­ 22:30 / Moop Mama

Moop Mama kreieren eine neue Iden­ exemplarisch für das große Ganze tität, die sich aus den Egos, Talenten, unserer heutigen Zeit und Gesell­ Launen und Ansichten von zehn kom­ schaft steht. Von Alltagsbeobachtun­ plett verschiedenen Musikern zusam­ gen und Innenansichten, der aktu- mensetzt. Die Stadt, ihre Bewohner*­ ellen Lage der Nation und der Welt, innen und deren Leben – das waren ­Liebe und Revolution in der Stadt. schon immer zentrale Themen ihrer ­Fetter Bass und trotzdem viel dahin­ Songs. Auf ihrem neuesten Studio­ ter. Immer zwischen Utopie und dem — album „ICH“ erzählt die Band Geschich­ harten — Boden der Tatsachen. ten, die jedem von uns etwas sagen. Von individuellen Empfindungen und subjektivem Erleben, das trotzdem Konzertbühne SA 21.8. 21.8. SA 1.8.21— 22.8.21 Sorge Lost Shops

Täglich 20:00–23:00 Ausstellung auf Schaufenstern ­ leerstehender­ Läden Videokunst-Ausstellung

Die SORGE, einst Pracht- und wichtigs­ Art und Weise mit verlassenen Orten, te Einkaufsstraße der Stadt, ist mit dem Abschied von geliebten Men­ ihren aus dem Ende des 19. und An- schen, mit Einsamkeit, verloren ge- fang des 20. Jahrhunderts stammen­ glaubten Dingen oder verpassten den Gebäuden ein architektonisches Chancen auseinander. In poetischen Kleinod Geras. Hier fuhr 1892 die ers­ Bildern wird z. B. der Tod der Mutter te elektrische Straßenbahn, öffnete (Thomas Taube) thematisiert, oder das eines der ersten Kaufhäuser Deutsch­ Altern — die Vergänglichkeit (Anna T.), lands, das Tietz-Kaufhaus, 1904 seine die Einsamkeit während der Corona- Pforten. Auch heute noch zeugen die Pandemie (Alba D’Urbano) oder Identi­ gründerzeitlichen Fassaden der Jahr­ tätssuche, die Kindheit, der Glaube Lost hundertwende vom Reichtum der oder das Menschsein an sich. Es wer­ Bürger*innen; sie erzählen die Ge- den verlassene Landschaften oder schichte einer aufstrebenden pros­ Städte (Anna Baranowski), verschwun­ perierenden Industriestadt, die, wie dene Gebäude (Susann Maria Hempel) viele andere Städte, nach dem Zwei­ zum Inbegriff einer durch immense ten Weltkrieg, der anschließenden Veränderungen geprägten Welt. Ne- Shops sozialistischen Ära und dem folgen­ ben thematischen Werken sind aber den Strukturwandel der letzten 30 bis auch abstrakte Videoarbeiten zu 40 Jahre betroffen ist und somit zum sehen, die ihre künstlerische Referenz Inbegriff aussterbender Innenstädte in Strukturen und Formen, d. h. in der wurde. Die SORGE, die einst für Luxus Formensprache abstrakter Malerei und Eleganz sowie den Fortschritt suchen und damit die Brücke zu ana­ stand, ist nun, zu einer, im wortwört­ loger, musealer arrivierter Kunst bau­ lichen Sinne, SORGE der Stadt gewor­ en. Auch hier wird darauf aufmerk­ den. Das Projekt LOST SHOPS setzt sam gemacht, dass durch die Digita- hier an und verbindet das Thema lisierung das Leben in virtuelle Welten Innenstadtsterben mit Kunst: Leer­ verlagert wird. Die vorgestellten Wer­ stehende Ladengeschäfte werden ke zeigen die Bandbreite videokünst­ durch Videorückprojektionen wieder­ lerischer Arbeit: Von autobiografi­ belebt und damit auf diese aufmerk­ schen Ansätzen über abstrakte Bilder sam gemacht. Die Schaufenster der bis zu experimentellem Film können Läden werden zu einem Videoscreen die Besucher*innen der Innenstadt und der Stadtraum zwischen Schloß­ ein Kaleidoskop der Gesellschaft, straße und Zschochernplatz, d. h. aber auch zeitgenössischer Video­ entlang der SORGE, zur Ausstellungs­ kunst erleben. fläche einer Videokunstausstellung. Die Ausstellung „Lost Shops“ ist Renommierte sowie junge (Video) vom 1.8. bis zum 22.8.2021 in leerste­ Künstler*innen aus der Region Mittel­ henden Läden auf der SORGE zu deutschlands präsentieren ihre sehen, deren Besitzer diese für den lost shops lost Arbeiten auf den Schaufenstern und Ausstellungszeitraum kostenfrei zu transferieren somit ihre Werke in den Verfügung gestellt haben. Ab 20 Uhr, öffentlichen Raum. Allen Werken ist wenn die Geschäfte ihre Pforten das Thema Verlassen-sein, Vergäng­ schließen, erwachen die leerstehen­ lichkeit oder Zeitenwandel gemein­ den Läden zum Leben, verwandeln sam. In ihren Arbeiten setzen sich die die Nacht in den Tag und verzaubern Künstler*innen auf sehr individuelle die Sorge durch bewegte Bilder. 1.8.–22.8. 1.8.–22.8. Kuratiert von Claudia Tittel. Technische Leitung: Fabian Kuhn und Christian Güpner. Künstler*innen: Anna Baranowski, Alba D’Urbano, Susann Maria Hempel, Robert Seidel, Thomas Taube, Anna T., u. a.

Anna Baranowski, monumental, 2019. 1-Kanal-Videoinstallation, HD-Video, 11.30 min

Million Menschen errichtet. „New Anna Baranowski Ordos“ sollte das Dubai Chinas wer­ den, liegt jedoch als Geisterstadt (* 1983 in Bytom/Polen) hat Medien­ brach, da die chinesische Regierung kunst an der Hochschule für Grafik es nicht vermochte, Menschen dort und Buchkunst in Leipzig studiert. In anzusiedeln. Wie die Filmkulisse einer ihren Arbeiten setzt sie sich häufig Science-Fiction-Dystopie ragen monu­ mit den Themen Ohnmacht und Macht mentale Denkmäler und leuchtende auseinander und exploriert in ihren Wolkenkratzer in den Himmel. Die Sozialstudien Hierarchiegefälle oder Inszenierung einer historischen Hin­ gesellschaftliche Machtstrukturen. terlassenschaft scheint digital in die Fast immer verwendet Anna Baranow­ Oberfläche der Stadt eingeschrie- ski dokumentarisches (Film)Material, ben zu sein: Springbrunnen tanzen, das sie in ihren kunstvollen Collagen Videos flimmern auf Fassaden, Musik mit anderen Bildern kombiniert, das schallt über weite Plätze. Alles Natür­ Material verfremdet, indem sie es ver­ liche wurde eliminiert, indem es in größert oder einfach nur hinschaut die betonierten Flächen eingelassen oder aber es mit perfekten Filmbildern wurde. Anna Baranowski tastet die­ kontrastiert. In ihrer Arbeit „monu­ sen menschenleeren Ort ­filmisch mental“ (2019) setzt sie sich mit der ab und zeigt eine postapokalyptisch Planstadt New Ordos in China ausein­ anmutende Szenerie, in der nur lost shops lost ander. Die Stadt wurde mitten in der noch Monumente von den Menschen mongolischen Steppe, in einer Region berichten, die hier wohnen sollten. ohne Wasser, ohne Bäume innerhalb Die Betrachter*innen werden somit von zehn Jahren für mindestens eine zu den Besucher*innen eines verlas­ senen oder nie belebten Ortes, der entweder noch auf den Startschuss in seine Zukunft wartet oder bereits

1.8.–22.8. 1.8.–22.8. Geschichte ist. Alba D’Urbano schen und die damit einhergehen- de Abwesenheit von körperlichem (* 1955 in Tivoli, Italien) studierte Philo­ Kontakt. Während die emotionale sophie an der Universität „La Sapien­ ­Verbindung unkörperlich auf der za“ in Rom und an der Academie di dünnen Bildoberfläche des Screens Belle Arti Roma Bildende Kunst. Seit statt­findet, erfolgt die Berührung 1995 ist sie Professorin für Medien­ hier quasi exklusiv durch das Tasten kunst an der Hochschule für Grafik der Medieninstrumentarien. Körper­ und Buchkunst in Leipzig. D’Urbano lich und unkörperlich und zugleich arbeitet seit vielen Jahren in ver­ persönlich und politisch setzt sich schiedenen Kollaborationen. Dabei ­D’Urbano mit dem geteilten „Ich“ aus­ lotet sie jeweils die unterschiedlichen einander: Während durch die viel­ Ansätze aus und führt sie in ihren fältige Medienlandschaft, durch die Arbeiten zusammen, die häufig um Fenster der Bildschirme die Welt das Thema Identität kreisen. Wäh­ (Krieg, Pandemie und Ungleichheit) in rend der Corona-Pandemie sind ver­ Erscheinung tritt und in das Leben schiedene Arbeiten entstanden, in der Menschen einbricht, bleiben diese denen sie sich mit dem Verlust von einsam, auf sich zurückgeworfen, Humanität und Nächstenliebe ausein­ zurück. Der Verlust von Nähe und andersetzte. Durch die Kontaktein­ Menschlichkeit ist insbesondere in schränkungen waren die Menschen der Corona-Pandemie zu spüren. auf sich gestellt, Berührungen und Kontakte waren weitestgehend ver­ boten. Inspiriert von den Theorien Jean-Luc Nancys über Berührung untersucht die Arbeit „Körperliche Unkörperlichkeit: Berührung“ (2020/2021) die Isolation der Men­

Alba D’Urbano, Berührung, 2021.

1-Kanal-Videoinstallation, 9.25 min shops lost 1.8.–22.8. 1.8.–22.8. Susann Maria nicht nur dem Theater ein filmisches Denkmal gesetzt, sondern auch dem ­Hempel analogen Film — der durch die Digitali­ sierung ebenfalls ausgelöscht wurde. (* 1983 in Greiz) porträtiert in ihren Die Filme und Hörspiele Hempels Arbeiten häufig ihre Heimatstadt wurden mit zahlreichen Preisen aus­ Greiz, die ebenso wie Gera vom demo­ gezeichnet, darunter dem Deutschen grafischen Wandel, von Abwande­ Kurzfilmpreis in Gold 2014, dem Preis rung und Abwertung, von Bedeu­ für den besten Beitrag des Deut­ tungsverlust geprägt ist. Sie macht schen Wettbewerbs der Internatio­ diesen Bedeutungsverlust sichtbar, nalen Kurzfilmtage in Oberhausen, indem sie die Prozesse des Verfalls dem Grand Prix Labo des Internatio­ der Stadt, aber auch der Menschen nalen Short Film Festival in Clermont- in ihnen filmisch festhält und den Ver­ Ferrand (2015) und dem Hörspielpreis fall auf die Ebene des Filmmaterials der Kriegsblinden. Des Weiteren selbst verschiebt. In „Der große Gam­ erhielt die Experimentalfilmerin unter mel“ (2013) können die Betrachter*in­ anderem das Stipendium der Aka­ nen nicht nur dem Abriss des einsti­ demie Schloss Solitude (2015–2016), gen Theaters in Greiz zusehen, das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium sondern während des Abrisses wird (2016–2018) und das Berlin-Stipen- auch der Filmträger zerstört. Susann dium der Akademie der Künste (2018). Maria Hempel hat somit physisch die 2019 erhielt sie zudem den renom­ Auslöschung eines bedeutenden mierten HAP Grieshaber-Preis und Gebäudes sichtbar gemacht und wird im nächsten Jahr Deutschland in dabei das Verschwinden auf das filmi­ der ­Villa Massimo in Rom als Bildende sche Medium übertragen — wie das Künstlerin vertreten. Theater so wird auch der Film zer­ stört. Indem sie die Zerstörung auf das Medium Film übertrug, hat sie lost shops lost

Susann Maria Hempel, Der große Gammel, 2008. 1-Kanal-Video, 8.07 min 1.8.–22.8. 1.8.–22.8. Robert Seidel, Chiral, Projektionsskulptur, 2010–2015. Installationsansicht Museum für Angewandte Kunst Gera, 2015

der Natur und ist seinem Interesse Robert Seidel für ihre Komplexität, Formenvielfalt, prozessualen Verläufe, Ordnungen (* 1977 in Jena) studierte an der Bau­ und physikalischen Gesetze geschul­ haus-Universität in Weimar Medienge­ det, dennoch sind seine Bilder rein staltung. Er ist einer der renommier­ erfunden: modelliert, errechnet, ­ab- testen Experimentalfilmer Thüringens strakt. Seidel gehört einer Künst­ und hat zahlreiche Stipendien und ler*innengeneration an, die nicht nur Preise erhalten, u. a. 2021 CITIC Press seit dem Kindesalter mit technischen Lightening Selection, Mapping Land­ Medien und deren mannigfaltigen scape Competition, Award Nomina­ Möglichkeiten aufgewachsen ist, er tion, Shanghai, China, 2019 Mondriaan nutzt diese auch, um der Natur ent­ Fund, Project Grant for Luna Festival, liehene Strukturen in digitale Formen Amsterdam, The Netherlands, 2018 zu verwandeln und zu einem eigenen Rating “especially valuable”, German Bildkosmos zu verdichten. Dabei Film- and Media Evaluation Agency, wird die innere, meist unsichtbare Wiesbaden, , Signal Culture Schönheit der Gegenstände darge­ Residency, Owego, New York, USA, stellt, sodass die Naturerfahrung in Video Mapping Residency, Arenberg eine digital-abstrakte Bildlichkeit Creative Mine/Rencontres Audiovisu­ transformiert wird und somit eine elles, Lille, Frankreich, 2016 Honorary­ neue ästhetische Dimension hervor­ Mention, Punto y Raya Festival, ZKM, tritt. Er stützt sich dabei auf natur­ Karlsruhe, Visual Music Award, Frank­ wissenschaftliche Verfahren, die für furt am Main, 2015 Artist In ­Residence, das Auge normalerweise unsichtbare shops lost Lunchmeat Festival, National Gallery, Strukturen freilegen, und offenbart Prague, Czech Republic, Vimeo Staff den Betrachter*innen damit einen Pick, New York, USA­ Epicenter Pro­ artifiziellen Blick auf die Schönheit jects, Coachella Valley, USA u. a. und Methoden der Natur. Seidels Arbeiten sind allesamt am Computer konstruiert. Sein Aus­

gangsmaterial entstammt zwar häufig 1.8.–22.8. Thomas Taube Ermer Preis. Verschiedene Stipen­ dien führten ihn nach New York oder (* 1984 in München) ist Videokünstler 2021 zum Festival Urbane Künste Ruhr. und studierte bei Clemens von Wede­ Seine Arbeiten sind in verschiedenen meyer an der Hochschule für Grafik Sammlungen zu finden, u. a. in der und Buchkunst in Leipzig und bei Can­ Staatlichen Kunstsammlung Dresden dice Breitz an der Hochschule der oder der Sammlung Stahlberg in ­Bildenden Künste in Braunschweig Coburg. Seit 2018 lebt er mit seiner Videokunst. In seinen Arbeiten löst Familie in Jena. er das Medium Film von seinen linea­ In seiner Arbeit „Untitled“ setzt sich ren und stringenten Erzählstruktu­ Thomas Taube mit dem Tod seiner Mut­ ren. Mit mehrkanaligen Installationen, ter, dem Verschwinden eines geliebten assoziativen, reflektierenden und Menschen, auseinander. Erinnerungs­ surrealen Sequenzen arbeitet Taube fetzen vermischen sich mit Szenen gegen konventionelle kinematografi­ des neuen, alltäglichen Lebens. Die sche Codes. Indem er die Unmittel­ Betrachter*innen folgen dem Künstler barkeit des Mediums durch epische auf den Spuren seiner Kindheit sowie Elemente und diskontinuierliche Mon­ in die Jetztzeit; sie sind Zuschauer*in­ tage abschafft, zielen seine Arbeiten nen eines fremden Lebens. Die Zwei- auf eine Unterscheidung zwischen Kanal-Videoinstallation versucht den Sehen, Beobachten, Erleben und Tod der Mutter dokumentarisch zu Reflektieren. Seine Arbeiten werden fassen. Bilder im Krankenhaus wech­ national und international in Institu­ seln sich ab mit Bildern von Straßen tionen wie dem Museum der bilden­ oder alltäglichen Szenen mit seinem den Künste Leipzig oder dem Center Sohn. Der Kreislauf des Lebens geht for Contemporary Photography Mel­ weiter. „Untitled“ changiert zwischen bourne, in Galerien und auf Festivals Nähe und Distanz. Taube vergleicht beispielsweise im Deutschen Wett­ die Erfahrung des Sterbens mit einem bewerb der Internationalen Kurzfilm­ Fiepen. Wie das Fiepen wird die Mut­ tage Oberhausen oder bei Les Ren­ ter immer ein Teil von ihm sein, mal contres Internationales Paris/Berlin präsenter, mal weniger präsent, je gezeigt. 2016 erhielt er den Marion nachdem, wie man es zulässt. lost shops lost

Thomas Taube, Untitled, 2018. 2-Kanal-Videoinstallation, HD, 9.50 min 1.8.–22.8. 1.8.–22.8. Thomas Taube, Frames For Second, 2016. 1-Kanal-Videoinstallation, 4K, 5.14 min magisch zu bewegen. Beim Betrachten der Filme treffen verschiedene Orte „Frames For Second“ (2016) arbeitet aufeinander. Auch das Hier und Jetzt mit der individuellen aber auch gesell­ ist mit den verschiedenen filmischen schaftlichen Wahrnehmung von Bild­ Zeitlinien immanent verwoben. Im Be- realitäten. Filme machen, bedeute, dem trachter*innenraum werden die Zeiten Menschen in 24 Bildern pro Sekunde und Räume verankert, treffen Realität beim Sterben zuzuschauen, so die be- und Fiktion aufeinander. rühmte Beobachtung des französi­ schen Regisseurs Jean Cocteau. Tho­ mas Taube konfrontiert die Betrach­ ter*innen mit dieser Aussage und der Vergänglichkeit von Zeit, aber auch den verwobenen Zeitebenen beim Filmschauen. Wie die Filmbilder uns jeden Moment aufs Neue mit anderen Anna T. Konstellationen und Zeitebenen kon­ frontieren, die sich scheinbar wie (* 1968 in Jena) studierte an der Hoch­ selbstverständlich zueinander ver­ schule für Künste Bremen Freie Kunst halten, ist die Zeit schon wieder ein und an der Humboldt-Univer­sität zu Stück verstrichen. „Wir waren schon Berlin Kunstgeschichte und Kultur­ ganz woanders. Nicht weit vielleicht, wissenschaft. Ihre Arbeiten beschäf­ aber doch irgendwo anders und plötz­ tigen sich mit selbstreferentiellen lich mussten wir gehen. Also fingen ­Themen, der Vergänglichkeit von Zeit, wir an, uns zu bewegen.“ Wie von der eigenen Identität. In einer Zeit, in einem Regisseur geführt oder insze­ der sich jeder seine eigene Identität niert, zumindest platziert, bewegen erfinden kann, werden auch Fragen shops lost sich die Menschen im Film, aber auch nach dem eigenen ICH neu gestellt. die Betrachter*innen werden eins Löst sich in der digitalen Welt das ICH mit den Bildern und scheinen sich auf oder erfährt es eine Wesensän­ derung? Wie werden all­tägliche Hand­ lungen bewertet, wenn jede dieser Handlungen zum Display des eigenen

ICHs und medial bewertet wird? 1.8.–22.8. 10.8.21— 12.8.21 Innenstadt Theater safari

Täglich 18:00 Uhr und 20:00 Uhr Startpunkt des Safariwalks auf dem Marktplatz Stadtrauminszenierung und Theatrale Performance

Tauchen Sie ein in einen theatralen Spaziergang durch Ihre Stadt. An verschiedenen Orten in der Geraer Innenstadt bekommen Sie ­einzigartige Blicke hinter die Fassaden und Strukturen und können so die ungehörten Geschichten erfahren, die sich dahinter verbergen. Figuren, an denen man sonst vorübergeht, ­ziehen den Fokus auf sich und erlau­ ben den Zugang zur Unendlichkeit ihres und damit jedes menschlichen Schicksals. Sie sind eingeladen, ihren Spuren zu folgen, sie zu entdecken und an verschiedenen Orten zu ver­ weilen, wo sich die Geschichten nach und nach entfalten. Der öffentliche Stadtraum wird für drei Tage zur großen Bühne des Theatrale Subversion, Der flüchtige Körper Lebens mit Schauspiel, Performance und Stadtrauminszenierung. Der flüchtige Körper Eine szenische Performance zwischen Nachttag Körpern und Raum: Das Kollektiv ‚Theatrale Subver­ „Hier, auf dieser Seite des Meeres sion‘ bringt über die Untersuchung ­stehe ich. / Hier, auf dieser Seite des von Körperbildern die Veränderung Meeres stehe ich. / Dort drüben auf der Perspektive auf das Woher und der anderen Seite des Meeres stehen das Wohin zum Ausdruck. Sie be- wir. / Und wir sehen zu uns herüber.“ freien dabei Sehnsüchte, Illusionen, Die Hoffnung wurde auf den Geschichte und Geschichten. Aus­ Wagen geschnallt und gen Westen ge- gehend von der medialen Bilderflut schickt. Was bleibt ist eine Idee: von der letzten Jahre werden die Kon­ Zusammenhalt, dem Davor und jenen struktionen von Körpern im Zusam­ denkbaren und doch so unerreich­ menhang mit Flucht und Vertreibung bar scheinenden Möglichkeiten. seziert, und diese Bilder sind Aus­

„Nachttag“ von Maria Milisavljević gangspunkt für soziale Interaktion. T heatersafari ist die von sinnlichen Erinnerungen Performance: Theatrale Subversion und sich verschiebenden Wahrneh­ mungen getragene Erzählung zweier Liebender, die ihre Heimat verlassen und in die neue Welt aufbrechen. Realisation im öffentlichen Raum:

Lydia Ziemke & Nils Lauterbach 10.8.–12.8. Kultur tage Das Projektteam Dr. Claudia Tittel, Kulturamtsleiterin, Initiatorin und Kuratorin der Gera ­Ausstellung „Lost Shops“ Simone Dake, Kuratorin und ­Projektleitung 23.7.21— Daniel Zein, Künstlerische Produktion Lydia Ziemke und Nils Lauterbach, 22.8.21 Realisierung Theatersafari Maria Gottweiss, Grafik und Design

Eine Veranstaltung des Öffentlichkeitsarbeit Kulturamtes Gera Katja Stordel, Joana Krauße, Schlossstraße 1 · 07545 Gera Victoria Poetzschner, Marcel Kempe

Produktion Romy Kröller, Mathias Kaden, Steffen Kühn, Jens Kluge, Andreas Birkhof, René Keck, Fabian Kuhn

Technische Produktion Lutz Müller und Team, Kleinkunst­- und Konzertbühne Robin Schumann, Lesezeit Christian Güpner, Ausstellung „Lost Shops“

Fördermittelmanagement Ines Gebhardt, ­ Alexandra Beier-Felsch

Ein Dank auch an alle Mitwirkenden, an Rainer Schmidt und Elke Kolb für die Empfehlungen zur Programm­ Das Projekt wird im Programm gestaltung Lesezeit und an die Foto­ ­Kultursommer 2021 durch grafen für das zur Verfügung die ­Beauftrage der ­Bundes- ­gestellte Bildmaterial. regierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus Neustart Kultur ­gefördert.

kulturtage-gera.de kulturtage- gera.de