Lebenslinien

»Ich wollte alles am e..igenen leib spUren« Sie sprengte die , verdrehte den Kopf, experimentierte mit Drogen, reiste als Aussteigerin um die Welt: Uschi Obermaiers Leben ist eine einzige Grenzerfahrung. Im DONNA-Interview spricht die Ikone der 68er über die abenteuerliche Reise zu sich selbst

Fotos: gabo/agentur focus. Interview: Katja hertin, mark kuntz

Leben nach dem Lustprinzip: Uschi Obermaier scherte sich nie um Konventionen. Davon zeugt auch der auffällige Abstand von Kopf- und Lebenslinie über dem Daumen – der steht für Spontaneität und einen Menschen, der neue Wege geht

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»Trauern zu können, wäre mal ein Anfang. »Sex ist meine Das habe ich nie Religion. gemacht« Aber nur mit Liebe. Sex ohne Liebe ist traurig und verzweifelt« Giefer Schal: taiana

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DONNA: Die wilden Zeiten Ihrer er ist nicht gekommen, obwohl wir Lebenslinie beginnen Anfang der verabredet waren. 60er-Jahre in München. Was war Sie waren früh unabhängig? das für eine Zeit? Ja, musste ich. Meine Mutter und Uschi Obermaier: Miefig, kleinbür- ich, wir lebten in getrennten gerlich, spießig. Leute, die den Welten. Sie wollte, dass ich Sekre- »Die Stones Zum InterviewZ rauscht Uschi ganzen Tag aus dem Fenster hin- tärin werde. Ich wollte nicht mehr waren so, Obermaier mit Hut und souve- gen: „Sie da, da dürfen S’ aber net auf die Schule, sondern Grafikerin ränem Hüftschwung in die Lounge parken“, in der Art. Alles war un- werden. Dann hat mich meine wie ich immer im elften Stock eines Berliner Ho- glaublich eng, mir hat es die Luft Mama in die Lehre gesteckt. Tief- tels ein. Sie sei am Vorabend mit zum Atmen genommen. druckretusche. Kataloge. Morgens sein wollte. einer Freundin ein bisschen ver- Wenn einem die Luft zum Atmen um sieben vor den anderen da sein, So frei, so wild« sackt, erzählt sie. Sie spricht ange- fehlt, muss man ja schon früh ein Bild die dreckigen Patronen auswa- nehm offen, uneitel und authen- von einem anderen Leben im Kopf schen, der Chef ein Nazi, es war die tisch. Wie sehr sie das Fotoshoo- haben, oder? Hölle, eine Vergewaltigung. Da ting in der Orangerie von Schloss Ich wollte schon als Kind in die habe ich mir gedacht: Für den Rest Sanssouci genossen hat und dass Welt hinaus, ich hatte einfach im- meines Lebens will ich Herrin über sie mit der Fotografin vereinbart mer den Drang. Doch leider bin meine Zeit sein, will mich nicht hat, die Bilder nicht am Computer ich nur bis zum Starnberger See mehr von anderen bestimmen las- bearbeiten zu lassen. Dass man gekommen, da hatte mein Onkel sen. Das hat relativ gut geklappt. sehen soll, dass sie 64 Jahre alt ist, ein Haus. Mein Traum war, dort zu Sie sind dann ziemlich konsequent und dass es „eine Unverschämtheit leben, wo Palmen sind und Zypres- in die angesagten Münchner Clubs den anderen erwachsenen Frauen sen. Jetzt wohne ich wirklich da (im ausgegangen. Kann man sagen: gegenüber wäre“, die Bilder zu ma- Topanga Canyon bei Los Angeles). Über die Musik kamen Sie raus aus nipulieren. Ganz schön mutig für Auf meinem Grundstück stehen der beklemmenden Enge? eine Frau, die mal das schönste Ge- eine Palme und drei Zypressen. Ich Ja, es war eine Revolution! Mode, sicht der 60er-Jahre war, einer Zeit, bin da, wo meine Mama mich im- Musik, Gesinnung, alles war total als sich eine neue Generation gegen mer hingewünscht hat, wenn ihr neu. Als ich zum ersten Mal die die biedere Aufbau- und Wir-sind- was mit mir nicht gepasst hat: „Geh Beatles gehört habe mit „Love me olle k tion wieder-wer-Generation auflehnte. doch dahin, wo der Pfeffer wächst.“ do“ war ich wie vom Blitz getrof- An meiner Einfahrt entlang wach- fen. Die Beatles waren der Anfang, sen Pfefferbäume. aber erst die Stones waren wirklich Ihre Eltern haben sich getrennt, als so, wie ich immer sein wollte. So Uschi Obermaier wurde 1946 in München- Sie sechs waren. Wie haben Sie das frei, so wild. Damals kam man ja Sendling geboren. Eine Ausbildung zur Retu- damals empfunden? auch noch viel leichter an Musiker scheurin brach sie ab und widmete sich dem Es war schlimm für mich, denn ich ran. Immer wenn ich in den Zei- aufblühenden Münchner Nachtleben. Als Mo- del wurde sie zunächst für die Zeitschrift „twen“ habe meinen Vater danach nur tungen Typen gesehen habe und entdeckt, später schaffte sie es auf den Titel der noch unregelmäßig gesehen. Ich dachte: „Der gefällt mir, den will amerikanischen Vogue. Darüber hinaus wurde war ja wahnsinnig verliebt in mei- ich“, hat das geklappt. Es gab back- sie 1968 durch überwiegend inszenierte Fotos in nen Vater. Er war mein Idol. stage zwar auch Kontrollen, aber der Berliner Kommune 1 mit Rainer Langhans Ein schöner Mann? nicht so streng wie heute. bekannt. Legendär sind ihre Affären mit Mick Ja, ein schöner Mann. Und das Stimmt die Geschichte, dass Sie Rai- Jagger und in den 70er-Jahren schwarze Schaf in der Familie, aber ner Langhans eifersüchtig machen sowie ihre turbulente Beziehung zu dem Ham- burger Kiezkönig Dieter Bockhorn. Nach seinem das heiß geliebte schwarze Schaf. wollten, indem Sie mit Tod beginnt Uschi Obermaier, mit Silberschmuck Ich bin noch Jahre nach der Tren- in der Kommune 1 auftauchten? zu arbeiten, und findet ein neuesZ uhause in Ka- nung mit der Straßenbahn zu ihm Ja. In der Kommune hieß es ja im- 90: Kaviar G A uche. k leid recht s : lala berlin. chmuc u chi obermaier 90: Kaviar lifornien. Die Designerin (www.schmuck.de) lebt gefahren, hab auf der großen Ei- mer, es dürfe keine Eifersucht mehr heute in den Bergen bei Los Angeles. sentreppe, die rauf zu seiner Woh- geben. Also musste ich zusehen, nung führte, auf ihn gewartet, und wie mein Lover Rainer mit einer Kleid auf S.

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anderen auf der Matratze nebenan mein Ding ist, fand ich den Ansatz wenn du mein Zuhälter wirst.“ sensitiv. Aber es hält nicht lange an, zugange war. Ich habe mir gedacht: richtig: Eigentlich haben wir alle Aber das war ihm unangenehm, er es geht sehr schnell nur noch dar- Gut, einen Versuch war’s wert, aber die gleichen Probleme, aber jeder wollte sein Geld selbst verdienen. um, das Level zu halten. ich merkte, dass ich trotzdem eifer- macht das in seinem Kämmerchen Eigentlich war er ein Aktions- High kann man auch anders wer- süchtig bin wie Hölle. Das Nächs- mit sich allein ab. Wir wollen das künstler, sein ganzes Leben war ein den: Mick Jagger und Keith Richards te, was ich hörte, war, dass Jimi nicht, wir wollen darüber sprechen. Happening, er hat es halt nur nicht haben mal im Abstand von fünf Mi- 1970: Mit Mick Jagger Hendrix in der Stadt war. Also fuhr Das war schon sehr gut. so in Worten ausdrücken können. nuten an Ihrer Tür geklingelt. Nicht in München ich in sein Hotel und wartete un- In den 70er-Jahren wurde Ihr Liebes- Sie sind dann zwischen Bockhorn in so schlecht. Wer durfte bleiben? ten. Jimi kam die Treppe runter, leben vorübergehend etwas un- Hamburg und den Stones hin- und Mick. Mit Keith habe ich mich am sah mich, nahm meine Hand und übersichtlich: Mick Jagger, Keith hergependelt. nächsten Tag verabredet. Ja, un- 1969: Natürlich und stark. So lieben die nahm mich mit. Richards, Dieter Bockhorn. Auf den Na ja, so war die Zeit. Man war für schlagbarer Augenblick für mein Fotografen das Model Und, hat’s geklappt? Wurde Rainer ersten Blick haben die drei ja nicht alles offen. Und außerdem habe ich Ego, kann ich nicht anders sagen. eifersüchtig? so viel gemeinsam. immer gedacht: Wenn ihr Männer Sie haben sich dann aber letztend- Der war ja immer Ich mag Männer, von denen ich das könnt, dann kann ich das schon lich schon sehr klar für einen Mann eifersüchtig, hat es was lernen kann. Rainer zum Bei- lange. Aber dann kamen wieder die entschieden. »Ich habe aber nie zugege- spiel hat mich immer total ermu- alten Verletzungen hoch, diese Er- Ja, für Dieter Bockhorn. Bei Keith ben. Als ich Jimi tigt, hat immer nach meiner Mei- fahrung: Der hält jetzt nicht wirk- kam erst die Musik, dann die Mu- gedacht: mitgeschleppt habe nung gefragt und oft auf mich ge- lich zu mir. Das ist schon mein Le- sik, dann noch mal die Musik, dann in die Kommune, hört. Das rechne ich ihm hoch an. bensthema, dass ich nie einen die Drogen und erst dann ein an- Was ihr waren alle total ab- Für die anderen war ich ja nur das Mann finde, der total zu mir hält. derer Mensch. Da wollte ich mich 2006: Die Schmuckdesignerin 1973: Auf dem Cover weisend. Wir sind depperte Model, das schon mit 13 Hätten Sie denn so einen Mann nicht hinten anstellen. Bockhorn könnt, kann am Strand von Santa Monica 1974: Keith Richards ist von Andy Warhols dann auch bald runter von der Schule ist. überhaupt gewollt? hatte sich damals einen Bus wie ei- bei einem Elle-Shooting eine große Liebe Magazin „Interview“ ich auch« wieder gegangen. Was haben Sie von Keith gelernt? Ich weiß es nicht. Einerseits wollte nen kleinen Palast ausgebaut, mit Warum sollten wir Seinen Humor, seine Bodenstän- ich immer die ganz Wilden. Aber dem sind wir durch die ganze Welt uns das antun? Ich wollte mit Jimi digkeit. Der ist ein Gentleman. mit denen ist es ja so: Wenn man gefahren. Am Ende waren wir in allein sein. Und Jimi war wirklich Und er ist immer er selbst, egal, wo den richtigen Schlüssel findet, sind Mexiko. Dort ist dem Bockhorn eine Freude, so sanft, so weich. er ist. Ja, in Keith war ich schwer es die Liebsten, Muttersöhnchen der Motorradunfall passiert. Er ist Und Rainer hat die Geschichte im verliebt. letztlich. Die tun halt nur so wild. am Neujahrsabend gestorben, 1983 gepflegten Berliner Altbau im Kreise Sie sind immer noch verliebt, wenn Treue war damals auch nicht beson- auf 1984. Der konnte ja nicht an

seiner Mitbewohner besprochen? man Sie so schwärmen hört ... ders angesagt, oder? g e s ; bo k elber .com; einem normalen Tag sterben. Von wegen gepflegter Altbau: Das Stimmt. Ich bin auch noch in Bock- Nein, vor allem wenn einem je- Und Keith Richards hatte kurz davor war ein Hinterhof-Fabrikgebäude horn verliebt. Da bin ich stolz mand wie Keith Richards vor der geheiratet, ein Dorf weiter ... in Moabit. Hässlich. Und man drauf, dass ich mich meinen Ex- Nase rumschwebt – der mich an- Das war totaler Zufall. Damals war 1976–83: In ausge- kriegte da alles mit, alles. Da war Lovern noch so nah fühle. Immer- ruft und sucht in Paris, Hamburg ja nichts los in Cabo (Cabo San Lu- bauten Bussen reist sie mit Dieter Bock- ein Tisch in der Mitte, und die hin war man ja mal sehr intim. oder San Francisco. Das war gran- cas, südlichster Zipfel der Baja Cali- horn um die Welt ganzen Matratzen sternförmig Und Mick Jagger? War das eher ein dios, und ich bereue nichts. fornia), da gab’s nur drei Hotels. drum herumgelegt. Aber was soll’s, Typ für eine Affäre? Auch nicht die Drogen? Und die Strände waren leer. War ich war damals halt neugierig und Bei Mick war immer klar: Wenn Nein, ich konnte Maß halten. schon hart: Erst heiratet der eine habe alles mitgemacht. Ich wollte der um die Ecke ist, dann ist er Auch mit Heroin? vor meiner Nase – und eine Woche alles am eigenen Leib spüren. Er- wieder an einer anderen dran. Na ja, zu den Shootings bin ich im- später stirbt der andere. Da habe zählen lassen genügte mir nicht. Bockhorn war auf seine Art auch mer fit und clean gekommen, das ich die beiden wichtigsten Männer Welche wichtigen Erfahrungen ein Rockstar, sehr charismatisch, war ich meinen Kunden schuldig, in meinem Leben verloren. Sie haben Sie aus der Kommune-Zeit ein Anführer. Ihm wurde viel Un- aber ein paar Tage Entzug waren können sich vorstellen, wie es sich mitgenommen? recht getan, weil er Läden auf dem vorher schon nötig. Heroin ist eine anfühlte, als beide weg waren. Ich Den Mut zu haben, aus mir heraus- Hamburger Kiez hatte. Dabei war wunderbare Droge, gerade für war wie gelähmt. zugehen, für meine Meinung ein- er nie Zuhälter. Das waren eher Frauen, man fühlt sich ganz wun- Sie waren zum ersten Mal in Ihrem 1969: Über Lover zustehen, meinen Instinkten zu Strip- und Nepplokale. Es gab so- derbar, wie in Watte gewickelt, Leben völlig allein? Rainer Langhans 1951: Schon als 2007: Natalia Avelon trauen. Auch wenn dieses Leben gar Frauen, die haben ihm angebo- auch der Sex ist grandios, die ganze Es gab schon Freunde, die für mich kommt sie in Kind ihr Liebstes – (re.) ist ihr Film-Ich die Kommune 1 fotografiert werden in „Das wilde Leben“ s t.ch) g H andle s en: U lri k e A lbin ss on (palmi (2). B eratun g noni pre ss ; privat ohne jede Privatheit letztlich nicht ten: „Ich kauf dir einen Ferrari, Wahrnehmung wird unglaublich by g etty ima F oto s : alfred haa e/ z photo; interfoto (3); k evin lynch/contour da waren. Das war sehr wichtig in

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diesem Moment. Und es war gut, meine „amerikanischen Eltern“ halbe Miete. Abandonment De- am Meer zu sein. Ich habe mir ge- stellten mir einen Raum in ihrem pression – Verlassenheitsdepres- sagt: Schau einfach in die Wellen, Haus als Werkstatt zur Verfügung. sion. Das ist nicht so, dass man dieses Kommen und Gehen wird Die handwerkliche Arbeit hatte et- morgens nicht aus dem Bett dir auf irgendeine Weise verständ- was total Befriedigendes für mich. kommt. Es ist eher so, dass ich in lich machen, was passiert ist. Aber Ich war auf niemanden angewie- den letzten Jahren immer häufiger »Ich habe mir es hat lange gedauert, bis ich Bock- sen, für alles selbst verantwortlich. explodiert bin, wenn mir nur ir- horns Tod einigermaßen verarbei- Mir ist wichtig, dass der Schmuck gendwas Kleines in die Quere ge- immer Männer tet hatte. Es heißt ja, so lange, wie Ausdruck meiner Persönlichkeit kommen ist, dass ich mich nicht ausgesucht, du mit jemandem zusammen warst, ist. Ich würde alle Stücke selber tra- gut behandelt fühle oder Freunde so lange trauerst du. Bei mir hat es gen. Die Arbeit am Schmuck ist nach jedem kleinen Streit verlasse. die ich nicht wirklich wirklich zehn Jahre gedauert. heute der Thrill meines Lebens. Am Ende wieder der Vater? Die härteste Zeit Ihres Lebens? Und wie sieht es mit Sex aus? Das Ja, das ist eine Wunde, die kaum zu haben konnte« Die härteste Zeit meines Lebens. war doch mal der große Thrill in heilen ist. Dass ich überhaupt mal Ich war 37, als Bockhorn starb, hat- Ihrem Leben? trauern könnte, wäre mal ein An- te kein Geld und keine Ahnung, Ja, das ist immer noch das Schöns- fang, sagt mein Therapeut, das was ich tun sollte. Als Model konn- te im Leben überhaupt. Man habe ich ja nie gemacht, nie. Ich te ich ja nicht mehr schwebt. Wenn man liebt, liebt habe ja immer alles geschluckt arbeiten. Meine Fa- man die ganze Welt. Wir sind ja und übertüncht, alles war ja immer »Die Arbeit milie hat gedacht: auf der Welt, um zu lieben, das ist so toll und glamourös. Aber das Jetzt kommt sie meine Philosophie, Sex ist meine stimmt ja nicht. Meine Mama war am Schmuck endlich nach Hau- Religion. Aber nur mit Liebe. Sex sehr kalt, die ganze Obermaier- ist heute der se wie ein Hund ohne Liebe ist einfach nur traurig Familie ist eiskalt gewesen, als Kind mit eingezogenem und verzweifelt. hattest du nichts zu sagen. Du hältst Thrill meines Schwanz. Doch ich Und was macht die Liebe? Es ist für das Maul. Und sitzt am Kinder- habe gesagt, das Männer vermutlich nicht einfach, tisch. Wenn ich sehe, wie heute Lebens« könnte euch so die Nachfolge von Jimi Hendrix und Väter mit ihren Töchtern umge- passen, ich gehe Keith Richards anzutreten, oder? hen – das tut mir echt weh, da bin nicht zurück. Aber dann kamen Stimmt. Das ist echt ein Problem, ich eifersüchtig, das hatte ich nie. zum Glück meine „amerikanischen in den Schuhen soll mal jemand Ich kann auch nicht weinen. „Reiß Eltern“, wie ich sie getauft habe: gehen. Und natürlich bin ich auch di zsamm“, habe ich nur gehört. ein älteres Ehepaar, das ich noch verwöhnt gewesen mit diesen Le- Mein ganzes Leben lang habe ich mit Bockhorn in Baja kennenge- genden. Andererseits habe ich mir versucht, immer die positive Seite lernt hatte. Sehr abenteuerlustige aber auch immer Männer ausge- zu sehen, immer. Aber jetzt, glaube Menschen, die auch viel gereist sucht, die ich nicht wirklich haben ich, wäre es nicht schlecht, mir sind. Die haben mir angeboten, bei konnte. Long-Distance-Beziehun- mal die andere Seite anzusehen. ihnen zu wohnen, in meinem Bus, gen, bis heute. Würden Sie sagen, dass damals auf ihrem Grundstück. Der Vater, der nicht kam, das das Drama auf Baja California der Wie entdeckten Sie Ihre Leiden- heulende Mädchen auf der Eisen- entscheidende Wendepunkt in schaft für Ihren heutigen Beruf, das treppe – nie lieben, weil man da Ihrem Leben war? Silberschmieden? nur verletzt wird? Eigentlich nicht. Eigentlich ist mei- Ich musste mir ja etwas einfallen Hört sich vielleicht platt an, aber ne Lebenslinie doch sehr durch- lassen, um Geld zu verdienen. Und ja: Ich habe wirklich eine Ecke gehend. Ich muss immer enthusi- kreativ war ich schon immer. Erst weg dadurch. Ich weiß gar nicht, astisch sein. Ich muss mich freuen. habe ich Porträts gemalt von mei- ob ich das jetzt sagen soll ... Warum So wie früher schon, ich muss das nen Freunden, die mir die Bilder eigentlich nicht: Seit letzten Som- Feuer spüren. Und klar, manchmal abkauften. Als ich die durch hatte, mer mache ich eine Therapie, und verbrennt man sich. Und dann kam ich auf die Idee, mit Silber zu mein Therapeut hat rausgefunden, heul ich. Aber ich muss das Feuer arbeiten. Carol, eine Bikerbraut, was es ist. Wenn ein Ding mal einen spüren. Das war so von Anfang an.

brachte mir die Technik bei. Und Namen hat, dann ist es schon die Und jetzt auch. Immer. haare & make-up: stephan schmied/blossom management. styling: anna röhrig/blossom management. S chmuck: U schi O bermaier kollektion

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