SWR2 Musikstunde

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SWR2 Musikstunde SWR2 MANUSKRIPT SWR2 Musikstunde „Herr Ober, ein Kunstwerk bitte!“ Das Kaffeehaus als kreativer Raum (1-5) Folge 2: Paris und Madrid Mit Sylvia Roth Sendung: 27. April 2021 (Erstsendung: 13. März 2018) Redaktion: Dr. Ulla Zierau Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Service: SWR2 Musikstunde können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2- Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 1 Guten Morgen und Willkommen zur zweiten Folge über das Kaffeehaus als Ort der Inspiration. Am Mikrofon begrüßt Sie Sylvia Roth – schön, dass Sie wieder dabei sind! Eine weiße Serviette überm Arm, den Notizblock in der einen, den Stift in der andern Hand – erstaunlicherweise besitzen die Kellner in Paris genau den selben erwartungsvoll-fragenden Gesichtsausdruck wie die in Madrid: Wir bestellen Café au lait und Caffè con leche, vielleicht ein paar Churros dazu, Käsebrot und Milch, literweise Absinth, eine große Portion Diskretion, außerdem ein durch Neugier verlängertes Pferd, ein alleine reisendes Koffer-Krokodil, tanzende Ratten, mehrere schöne Hintern – und natürlich: Musik! M 01: Charles Trenet: 2'10 Le Grand Café I: Charles Trenet CD: Les Années frou-frou, Bella Musica BFD1013, LC 00562 Um 1650 bringt Jean de la Roque, ein reicher Kaufmann aus Marseille, von seiner Geschäftsreise nach Konstantinopel Kaffeebohnen mit – und lässt sie von seinen Landsleuten staunend beäugen. Nur wenige Jahre später importiert auch der Orientreisende Jean de Thévenot Kaffee nach Frankreich und erklärt seinen Pariser Freunden, wie man ihn zubereitet: Erst die Kaffeebohnen in einer Pfanne rösten, dann fein zerstoßen, dann das Kaffeepulver mit Wasser vermischt in einem metallenen Flaschenkessel aufkochen, insgesamt zwölf Mal vom Feuer ziehen und wieder draufschieben – und schon ist der Kaffee perfekt. Als außerdem auch noch der türkische Gesandte Soliman Aga am Hof Ludwigs XIVten Kaffee serviert, ist bald ganz Gallien vom Koffeinfieber besetzt. Ganz Gallien? Nein. Eine kleine eigensinnige Dame, noch dazu aus Deutschland stammend, will sich der neuen Mode einfach nicht beugen. Liselotte von der Pfalz, Schwägerin des Sonnenkönigs, berichtet ihrer Tante, der Kurfürstin Sophie von Hannover, vom Versailler Hof: „Viele Leute hier trinken Tee und Kaffee und Chocolat, aber ich nehme nichts von diesem Zeug. (...) Tee kommt mir vor wie Heu und Mist, Kaffee wie Ruß und Feigbohnen und Chocolatte ist mir zu süße, kann also keines leiden.“ Deutliche Worte – und wenn Menschen aus Liselottes Umgebung es dennoch wagen, Kaffee zu trinken, klärt sie die leichtsinnigen Abtrünnigen umgehend über die Schädlichkeit des Getränks auf: „Die Fürstin von Hanau ist davon gestorben (...). Man hat den Kaffee nach ihrem Tod in ihrem Magen gefunden, der hundert kleine Geschwüre darin verursacht hat.“ So also schimpft die kleine pfälzische Kaffee-Résistance, während die französischen Komponisten längst begonnen haben, wahre Hymnen auf den Kaffee zu schreiben. 2 M 02: Nicolas Bernier: 4'18 Air gai, Café du jus de la bouteille aus der Kantate „Le caffé“ I: Sara Macliver (Gesang), Ensemble Battistin CD: The Perfection of Music, CD 4: The Palais Royal, ABC Classics, LC 00268 Liselotte von der Pfalz kann es nicht verhindern: Der Kaffee bürgert sich nicht nur am Hof von Versailles sondern in ganz Frankreich ein – und erobert die Musik: Der Komponist Nicolas Bernier, einer der Leiter der königlichen Kapelle, schreibt mit seiner Kantate „Le caffé“ eine innige Liebeserklärung an das Getränk: Von einer guten Hand zubereitet, verführe allein schon der Duft, heißt es im Text der Arie „Café du jus de la bouteille“, gesungen von Sara Macliver, begleitet vom Ensemble Battistin. 1664 geboren, erlebt Bernier das Aufflammen der Pariser Kaffeemode hautnah – inklusive des Auftauchens der ersten Kaffeehäuser. Eines dieser ersten, bis heute existierenden, wird 1686 im Quartier Latin eröffnet, ausgerechnet in Räumen, die zuvor ein „Bade-Etablissement mit galantem Einschlag“ beherbergten. So kommt es, dass die Wände des Lokals voller Spiegel sind – was einem Bad gut steht, kleidet auch ein Kaffeehaus, denkt sich wohl der Besitzer, der Sizilianer Francesco Procopio dei Coltelli alias François Procope. So früh das „Café Procope“ auch geboren ist, es weist bereits alle Eigenschaften auf, die das kreative französische Café über die Epochen hinweg ausmachen: Aufgrund seiner Nähe zur Comédie Française verkehren viele Theaterleute, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker dort, Beaumarchais feiert den Erfolg seines „Mariage de Figaro“ natürlich im Procope – und auch die Philosophen der Zeit nutzen es: Voltaire, Rousseau, Diderot machen es zu einem aufklärererischen Zentrum Frankreichs. Voltaire schwärmt, dass der Kaffee ihn in einen „nüchternen Rausch“ versetze, der seinem Geist Flügel verleihe. Und wenn man bedenkt, dass viele Europäer vor der Existenz des Kaffees Biersuppe zum Frühstück getrunken haben, kann man sich die beflügelnde Wirkung des Koffeins gut vorstellen. Angeblich sollen im Procope, diesem koffeinberauschten Hort des geistreichen Diskurses, sogar die Grundgedanken der Französischen Revolution geschmiedet worden sein ... M 03: Jacques Offenbach: 4'45 Ouvertüre aus der Operette „La vie parisienne“ I: Orchestre de Capitol de Toulouse, ML: Michel Plasson CD: EMI Classics CDC 7471548, LC 6646 3 Der große Erfolg des Procope, wo man schon bald übrigens nicht mehr nur Kaffee sondern auch Eiscreme bekommt, führt rasch dazu, dass sich Kaffeehäuser als Pariser Institution etablieren. Jedes einzelne besitzt ein besonderes Flair, jedes einen eigenen Charakter. Im 1731 begründeten Café des Aveugles spielt ein Orchester von blinden Musikern, gemeinsam mit der Sängerin Rosalba; im „Café Mécanique“ geben die Besucher ihre Bestellung durch ein Sprechrohr auf, das in die Küche führt. Und dann gibt es da noch das Café Anglais, das so beliebt ist, dass es zum Schauplatz gleich mehrerer künstlerischer Werke mutiert: In Balzacs „Vater Goriot“ taucht es ebenso auf wie in Zolas „Nana“ oder in Prousts „Suche nach der verlorenen Zeit“ – und Jacques Offenbach lässt einen ganzen Akt seiner Operette „Pariser Leben“ dort spielen. Wobei man in einer Szene auch der Unterweisung der Kellner beiwohnen darf: Wichtigste Eigenschaft eines guten Obers, so lernt man bei Offenbach, sei die Diskretion – tauche ein stadtbekannter, aber verheirateter Mann am Arm einer Schauspielerin im Café auf, schließe der geschulte Kellner am besten einfach die Augen ... M 04: Jacques Offenbach: 2'05 Couplet aus der Operette „La vie parisienne“ I: Michel Jarry (Alfred), Orchestre de Capitol de Toulouse, ML: Michel Plasson CD: EMI Classics CDC 7471548, LC 6646 Der Chef des Café Anglais weist seine Kellner in die formvollendete Diskretion ein: Das Couplet „Fermons les yeux“ aus Offenbachs Operette „La vie parisienne“, gesungen von Michel Jarry, begleitet von Chor und Orchester de Capitol de Toulouse unter der Leitung von Michel Plasson. Am Boulevard des Italiens gelegen, ist das Café Anglais im 19. Jahrhundert bekannt für seine phänomenale Küche. Als während der Weltausstellung 1867 viele berühmte Menschen nach Paris kommen, konzipiert Chefkoch Adolphe Dugléré ein „Drei-Kaiser-Menü“ für Wilhelm I sowie Zar Alexander II. und dessen Sohn. Bismarck lümmelt sich natürlich auch mit am Tisch, 16 Gänge und neun Stunden lang schlemmen, das lässt sich keiner gern entgehen. Und klar, dass auch ein Feinschmecker wie Rossini während seiner Paris-Aufenthalte am liebsten im Café Anglais speist – er bezeichnet den Koch Dugléré als den „Mozart der französischen Küche“. Doch schauen wir nun auf die bescheideneren Gefilde der Bohème und nehmen Platz im Café de la Nouvelle Athènes an der Place Pigalle. Dort tummeln sich zunächst Schriftsteller wie Zola, Maupassant, Verlaine, Mallarmé, ehe das Lokal von den Malern des Impressionismus erobert wird: Edgar Degas schlägt hier auf, Edouard Manet, für den das Café günstig auf dem Weg ins Atelier liegt – und auch Auguste Renoir, der in der Nähe wohnt. Bald folgen van Gogh, 4 Seurat, Gauguin und Toulouse-Lautrec. Aber auch Musiker: allen voran Maurice Ravel und Erik Satie, der hier nicht nur als Gast verkehrt, sondern auch Chansonniers am Klavier begleitet – und der bisweilen seinen Kumpel Claude Debussy mitbringt. M 05: Claude Debussy: 3'20 Arabesque No. 2 I: Nikolai Tokarev CD: French Album, Sony Classical 88698341452, LC 06868 SWR M0099237 008 Eine von Claude Debussys Arabesken, in der SWR2 Musikstunde gespielt von Nikolai Tokarev. Das Café de la Nouvelle Athènes geht in die Kunstgeschichte ein, wird es doch von seinen Maler-Stammgästen in zahlreichen Werken verewigt: Edgar Degas zeigt in seinem Porträt „Absinth“ den Maler Marcellin Desboutin und die Schauspielerin Ellen Andrée im Nouvelle Athènes, beide schon deutlich sediert vom hohen Alkoholkonsum – und auch Degas' Gemälde „Femme dans un café“ nutzt die Kulisse des Athènes. Die Skizzen entstehen direkt vor Ort, der Rest im Atelier – und um möglichst authentisch arbeiten zu können, behelfen sich die Maler mit Tricks: Manet etwa besitzt in
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