Info Bulletin

42. Mitgliederversammlung VSAM, 25. April 2020, Thun 3 Jahresbericht 2019 des Präsidenten VSAM 4 Bilanz – Erfolgsrechnung – Budget 12 Nachruf Markus Hubacher «Hubi» 15 Mörser und Werfer der Schweizer Artillerie 16 Geschichte der Schweizer Armee vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart 18 Unbekanntes Objekt im Info-Bulletin 2/19 identifiziert 20 Legate – Soldatenmarken: Mitarbeiter/-in gesucht – Freiwillige gesucht 22 Ergänzung zum Artikel über Diastimeter im Info-Bulletin 3/19 24 Jahresprogramm des Museums im Zeughaus Schaffhausen für das Jahr 2020 26 Die Gradabzeichen der Unteroffiziere und Gefreiten 27

1|20 www.armeemuseum.ch Mitgliederversammlung VSAM Einladung zur 42. ordentlichen 25. April 2020, ab 9.00 Uhr, Thun, Alte Reithalle (Expo Thun) Mitgliederversammlung

Sehr geehrte Damen und Herren Traktandenliste Ich freue mich, Sie zur 42. ordentlichen Mitglieder- 1. Begrüssung versammlung des VSAM vom Samstag, 25. April 2. Wahl der Stimmenzähler 2020, in die Alte Reithalle (Expo Thun) in Thun ein- 3. Protokoll der Mitgliederversammlung 2019 zuladen. Es ist folgender Ablauf vorgesehen: (Info-Bulletin VSAM 2/19) ab 9.00 Uhr Eintreffen, Kaffee und Gipfeli 4. Jahresbericht VSAM 2019 (Bulletin VSAM 1/20) 10.00 Uhr Beginn der Mitgliederversammlung a) Ergänzungen des Präsidenten Anschl. Referat von Prof. Rudolf Jaun b) Diskussion/Genehmigung zu seiner neusten Publikation 5. Stiftung Historisches Material der Schwei- «Geschichte der Schweizer Armee» zer Armee. Orientierung durch den Präsi- 12.00 Uhr Aperitif denten des Stiftungsrates, 12.45 Uhr Mittagessen Div. Ad Urs Gerber 15.00 Uhr Abschluss der Veranstaltung 6. Finanzen a) Jahresrechnung 2019 Abfahrt der Busse am Bahnhof Thun: – Parkplätze stehen im Areal Expo Thun zur b) Revisionsbericht 2019 8.45, 9.00, 9.10, 9.20, 9.30, 9.40, 9.50 10.00 Uhr (Bus nach Lerchenfeld) Verfügung. Nähere Details und die Busver- c) Genehmigung/Décharge an den Vorstand 9.01, 9.31, 10.01 Uhr (Bus nach Wattenwil) bindungen entnehmen Sie bitte dem neben- 7. Wahlen stehenden Plan. a) Wahl von Vorstandsmitgliedern – Für die französisch sprechenden Teilnehmer b) Wahl der Revisionsstelle wird wie im letzten Jahr eine Simultanüber- c) Verabschiedung von Vorstandsmitgliedern Corona-Epidemie setzung zur Verfügung stehen. 8. Programm 2020 – Die Kosten für den Begrüssungskaffee mit a) Aktivitäten 2020 Neuste Informationen über die Durchführung von Anlässen des VSAM finden Sie jeweils Gipfeli, das Mittagessen, Dessert und Kaf- b) Budget 2020 auf unserer Website www.armeemuseum.ch. fee betragen Fr. 35.–. Der Aperitif wird vom c) Diskussion/Genehmigung VSAM offeriert. 9. Anträge – Zur organisatorischen Vorbereitung des An- Anträge von Vereinsmitgliedern sind bis lasses bitten wir Sie um Rücksendung des spätestens 2 Wochen vor der Versammlung beiliegenden Anmeldetalons. an den Präsidenten VSAM einzureichen. 10. Verschiedenes Gerne hoffe ich, dass Sie von unserer Einladung rege Gebrauch machen und sich zahlreich für IMPRESSUM unsere diesjährige Mitgliederversammlung an- Bulletin für die Mitglieder des Vereins Schweizer Armeemuseum. melden. Abgesagt Das Bulletin enthält auch die Mitteilungen der Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee. Von 9.00 bis 10.00 Uhr und von 12.00 Uhr bis Herausgeber: Verein Schweizer Armeemuseum, 3600 Thun Mit freundlichen Grüssen Ende der Veranstaltung ist unser Shop mit Bü- Redaktion: Hugo Wermelinger, [email protected] chern, Abzeichen und einer Auswahl von Reg- Layout und Druck: Ilg AG, Wimmis lementen, mit einem Sonderverkauf aus dem Bücherantiquariat sowie der Verkauf Soldaten- Titelbild: Dragoner-Wachtmeister in der Uniform ab 1861. Siehe Artikel Seite 27. marken und Militärpostkarten geöffnet. Henri Habegger, Präsident VSAM 2 3 Organisationen besteht. Gespräche zur Aufar- chen und aktuellen Auftritt und einem lau- Jahresbericht 2019 beitung der Situation und zur Erarbeitung von fend angepassten Sortiment. Lösungen werden nach der Funktionsübernah- des Präsidenten VSAM me des neuen Stiftungsratspräsidenten rasch- Es wäre erfreulich, wenn sich die Mitglieder, möglichst stattfinden. Gönner und Partner des Vereins Schweizer Armeemuseum in eine Diskussion um die sta- An der letzten Mitgliederversammlung hat 2019 konkrete Vorschläge unterbreitet, wie die Es war für den Vorstand des VSAM natürlich tuarischen Ziele und Tätigkeiten des Vereins Div aD Paul Müller nach 12-jähriger Präsidial­ zukünftige Zusammenarbeit zwischen unseren eine grosse Freude, als wir Anfang August von einbringen würden. zeit seine Tätigkeit im Vorstand des Vereins beiden Organisationen auf der Basis des vom der Verleihung des Förderpreises der Schwei- Schweizer Armeemuseum abgeschlossen und Chef VBS im Dezember 2018 erlassenen, über- zerischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz mir nach erfolgter Wahl durch die Mitglieder arbeiteten Sammlungskonzeptes für das histo- (SGKGS) an den Verein Schweizer Armeemu- Tätigkeiten des Vorstandes als seinem Nachfolger die Leitung des Vereins rische Material der Armee aussehen könnte. seum erfahren haben. Die Preisverleihung der VSAM übergeben. Eine Eingangsbestätigung für diese Vorschläge SGKGS ist am 7. November 2019 erfolgt, wie Paul Müller wurde in Begleitung seiner Gattin ist erfolgt, jedoch wurde darin auf noch fol- Sie aus der Reportage im Info-Bulletin 3/19 Der Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: Erika am 8. Mai 2019 durch den Vorstand des gende Gespräche zwischen beiden Organisa- entnehmen konnten. Der Förderpreis ist eine VSAM als bescheidener Dank für sein grosses tionen verwiesen. Anerkennung für die lange und ausdauernde Henri Habegger Präsident Engagement mit einem kulturellen Anlass und Tätigkeit des Vereins Schweizer Armeemuse- Adrian Muther Vizepräsident, Vertreter einem Abendessen verabschiedet. Der Präsident des Stiftungsrates HAM, Hannes um und seiner seit 1920 tätigen Vorgänger- VSAM im Stiftungsrat HAM Ich bin durch die Wahl zum Präsidenten und Wettstein, hat in der Folge entschieden, die organisationen, wobei der damit verbunde- Sascha Burkhalter Finanzen das damit in meine Person gesetzte Vertrauen notwendigen Gespräche mit den Vertretern ne Dank all den in dieser langen Zeit tätigen Jürg Burlet Fachwissen hist. Material geehrt und danke meinem Vorgänger für die des VSAM seinem ab 1. März 2020 amtieren- Vereinsfunktionären und Mitgliedern sowie Alexander Hadorn Ausstellungen Zukunfts- perfekte Aufbereitung und Übergabe der Ak- den Nachfolger, Div aD Urs Gerber, zu über- den unterstützenden Organisationen inner- planung ten aus seiner langen, turbulenten, aber von lassen. halb und ausserhalb des Militärdepartementes Jürg Keller Fachwissen Militär­ entscheidenden Schritten geprägten Amtszeit. resp. Departementes für Verteidigung, Bevöl- geschichte Wie bereits in meinem Bericht im Info-Bulletin Ein zwischenzeitliches Gespräch mit dem Prä- kerungsschutz und Sport gebührt. Christina Moser Mitgliederdatenbank, 3/19 ausgeführt, betrachte ich es als beson- sidenten des Beirates Historisches Material Für die nun kommende Zeit wollen wir ge- Unterstützung Shop dere und zentrale Herausforderung für mei- der Armee, KKdt aD Dominique Andrey, hat meinsam die Leistungen des Vereins Schweizer Hugo Wermelinger Sekretariat und Kommu- ne Amtszeit, die schwierige Zusammenarbeit bestätigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Armeemuseum ausbauen durch: nikation mit der Stiftung HAM wieder in geordnete Stiftungen und Unterstützungsvereinen in- – Dokumentation des historischen Materials Urs Wyssbrod Kontakte und Werbung Bahnen zu lenken. Als wichtige erste Schritte tegrierender Bestandteil der bestehenden durch ausgewogene Artikel in den Info- Marc-Philipp Muller Beziehungen zu den zur Schaffung einer Vertrauensbasis für diese Regelungen betreffend historisches Material Bulletins und in separaten Publikationen in französischsprachigen Zusammenarbeit konnten wir in Abstimmung darstellt. Es müssen entsprechend Lösungen unserem Buchverlag, den Ausbau der Wis- Mitgliedern mit der Stiftung HAM folgende Massnahmen gefunden werden, um die dieser Zusammenar- sensdatenbank auf unserer Website und Jürg Tschabold Beisitzer und Sammlungs- treffen: beit im Wege stehenden Hindernisse zu über- schliesslich durch die Gestaltung interessan- bereiche – Teilnahme des Vizepräsidenten des Stiftungs- winden. Gleichzeitig wurde uns bestätigt, dass ter Vortragsprogramme. rates HAM, Oberst i Gst Hansueli Haldimann, die auf verschiedenen Gebieten erbrachten – Unterstützung der Tätigkeit der Stiftung Hans-Ulrich Stellvertreter des Präsi- an allen Vorstandssitzungen des VSAM Leistungen des VSAM wichtig sind und aner- HAM, besonders im Bereich Führungen. Haldimann denten des Stiftungsrates – Delegation des Vizepräsidenten des VSAM, kannt werden. – Intensivierung der Bemühungen und Wer- HAM, nahm an allen Vor- Adrian Muther, in den Stiftungsrat der Stif- bemassnahmen, um die Mitgliederbasis des standssitzungen teil. tung HAM, was mit seiner Aufnahme am 28. In einem ersten Gespräch mit dem neuen Prä- Vereins wieder zu verbreitern, dies beson- August 2019 erfolgt ist. sidenten des Stiftungsrates HAM, Div aD Urs ders auch durch den Einbezug der aktuellen Ausserdem als Berater ausserhalb des Vorstandes: Gerber, am 5. Februar dieses Jahres wurde Ei- Mitglieder. Ausserdem hat der Vorstand des VSAM dem nigkeit darüber erzielt, dass erheblicher Hand- – optimale Betreuung des Kundenstammes Marco Talleri Beziehungen zu den italie- Präsidenten des Stiftungsrates HAM im Mai lungsbedarf in der Zusammenarbeit der beiden unseres Shops mit einem benutzerfreundli- nischsprachigen Mitgliedern

4 5 Der Vorstand tagte im vergangenen Tätigkeits- Nationalmuseum seit Ende August 2019 durch Phase Museum für Kommunikation (MfK) Bibliothek am Guisanplatz (BIG) jahr fünfmal. Er befasste sich hauptsächlich mit Adrian Muther vertreten. 1 Abgeschlossen, das MfK wurde mit einem Abgeschlossen, die BIG wurde mit einem folgenden Traktanden: Mitglieder des VSAM haben wie bis anhin detaillierten Sammlungsinventar bedient. detaillierten Sammlungsinventar bedient. – Anlässe des VSAM die Tätigkeit der Stiftung HAM in zahlreichen 2 Die vorhandenen Doubletten wurden im Die vorhandenen Doubletten wurden im – Mitglieder VSAM Bereichen unterstützt. Auf Bitte der Stiftung Inventar ausgewiesen. Inventar ausgewiesen. – Die Leistungen zugunsten der Stiftung HAM HAM haben wir in den beiden letzten Bulletins 3 Die verschiedenen Teilsammlungen und Die verschiedenen Teilsammlungen und (freiwillige Mitarbeiter, Besuche und Veran- Aufrufe für die Meldung von Freiwilligen für Doubletten wurden in der gewünschten Form Doubletten wurden in der gewünschten Form staltungen) die Stiftung HAM veröffentlicht. aufbereitet und dem MfK übergeben. aufbereitet und der BIG übergeben. – Zusammenarbeit VSAM – Stiftung HAM Die Mitgliederversammlung vom April 2019 4 Am 20.12.2017 wurden dem MfK die aus dem Am 19.12.2019 wurden der BIG die aus dem – Projekte: Soldatenmarken, Bücher, Wissens- hatte beschlossen, die Stiftung HAM wie bis- Sammlungsbestand VSAM verfügbaren Sammlungsbestand VSAM verfügbaren Doubletten in sortierter Form (auf angeliefer- Doubletten in sortierter Form (auf von uns zur datenbank im Internet her jedes Jahr seit der Stiftungsgründung mit ten Steckkarten) im Wert von ca. Fr. 20 000.– Verfügung gestellten Steckkarten) im Wert – Projekt Überführung Material VSAM in den einem Betrag für Ausgaben, die nicht über den als Geschenk des VSAM übergeben. von ca. Fr. 27 500.– als Geschenk des VSAM Besitz des Bundes und an weitere Institutionen Bund abgerechnet werden können, zu unter- Der VSAM kann aufgrund der umfassen- übergeben. – Vorträge stützen. Die Auszahlung dieses Unterstüt- den Sammlungsbestände auf Anträge zur Der VSAM kann aufgrund der umfassen- – Info-Bulletins zungsbeitrages von Fr. 5000.– konnte im letz- Abgabe von Doubletten des MfK zur den Sammlungsbestände auf Anträge zur – Publikationen ten Jahr nicht erfolgen, da die Stiftung HAM Ergänzung der Sammlung des Bundes Abgabe von Doubletten der BIG zur verzichten. Ergänzung der Sammlung des Bundes – Verkauf von Abzeichen, Büchern und Regle- keinen entsprechenden Bedarf auswies. verzichten. menten – Finanzen Projekte Die Erstellung der Sammlungsinventare des ten und seine Frau Therese ein Verkaufsstand Die vorgenommene Neustrukturierung des MfK und der BIG erlauben es dem VSAM – im Soldatenmarken betrieben, der auf grosses In- Vorstandes führte zur teilweisen Entlastung Soldatenmarken Hinblick auf den in Bearbeitung stehenden teresse stiess und wieder einen beachtlichen des Präsidenten von seinen bisher wahrge- Am 14.7.2011 wurde zwischen folgenden Insti- «Neuen Katalog der Soldatenmarken» und in Verkaufserfolg erbrachte. nommenen Aufgaben als 1. Vizepräsident. tutionen/Partnern eine Vereinbarung über das Zusammenarbeit mit allen relevanten und zur Am 13. Oktober 2019 wurde durch den Verein Allen Vorstandsmitgliedern und den ausser- Vorgehen der in öffentlichem Besitz stehenden Zusammenarbeit bereiten Privatsammlern – Schweizer Armeemuseum in der Soldatenstu- halb des Vorstandes tätigen Helferinnen und Sammlungen Soldatenmarken geschlossen: ein umfassendes Inventar aller bekannten Sol- be Chalet Rustica in Thun zum zweiten Mal Helfern sowie unserer Shop-Mitarbeiterin – Verein Schweizer Armeemuseum, VSAM (als datenmarken in der Schweiz zu erstellen. eine Soldatenmarkenbörse organisiert. Im In- Florence Balmer danke ich für die grosse Leis- Leistungspartner) Nach dem Zwischenabschluss mit dem Partner fo-Bulletin 3/19 wurde darüber berichtet. Eine tungsbereitschaft und die unkomplizierte Zu- – Bibliothek am Guisanplatz, BIG (als Beteiligte) Museum für Kommunikation am 20.12.2017 Weiterführung dieses erfolgreichen Anlasses sammenarbeit. – Museum für Kommunikation, MfK (als Betei- konnte nun auch der Partner Bibliothek am ist am 11. Oktober 2020 geplant. Genauere In- ligte) Guisanplatz aufgrund der abgeschlossenen formationen werden wir sobald als möglich im Tätigkeiten mit Dank für die vertrauensvolle Info-Bulletin und auf unserer Website bekannt Unterstützung der Stiftung Die Vereinbarung sah ein Vorgehen mit fol- und positive Zusammenarbeit auf Ende 2019 geben. HAM durch den VSAM genden 4 Phasen vor: aus der Vereinbarung entlassen werden. – Phase 1 Sortierung und Erfassung der Auf Einladung der Veranstalter nahm ein Team Die Leitung der Stiftung HAM oblag bis Ende Sammlungen Ein besonderer Dank für die Durchführung des Vereins Schweizer Armeemuseum am Februar 2020 dem Stiftungsratspräsidenten, – Phase 2 Abgleich der Sammlungen der vorstehend genannten Tätigkeiten ge- 29./30. Juni 2019 mit einer Sonderausstellung Hannes Wettstein und ab Anfang März 2020 – Phase 3 Aufbereitung der Sammlungen bührt dem Arbeitsteam mit Freiwilligen unter «Simplonbrigade» und einem Verkaufsstand seinem Nachfolger Div aD Urs Gerber. Ge- – Phase 4 Verwendung der überzählig blei- der Leitung des Experten Peter Blaser, das mit für Soldatenmarken und Militärpostkarten schäftsleiter der Stiftung ist Stefan Schaerer. benden Doubletten der erwähnten Erstellung eines Inventars aller am «Phila-Festival Brig-Brigue ‘19» teil. Dieser Als Stifter mit der Funktion Unterstützungs- bekannten Soldatenmarken noch längere Zeit Auftritt stiess auf reges Interesse. und Förderverein sind wir eng mit der Stiftung Nach einer intensiven und aufwendigen Be- intensiv beschäftigt sein wird. Für die Nachfolge unseres jahrzehntelang tä- HAM verbunden. Der VSAM ist im Stiftungsrat arbeitung durch den VSAM konnte folgender An der Mitgliederversammlung 2019 wurde tigen Helfers Hansruedi von Gunten, der in- nach der Pensionierung von Jürg Burlet beim Arbeitsstand erreicht werden: durch das bewährte Team Hansruedi von Gun- zwischen das 85. Altersjahr überschritten hat,

6 7 suchen wir zur Ergänzung des Arbeitsteams Mitte letzten Jahres wurden wir von unserem dardwerk gewordenen Buches «Fahrzeuge der Dazu gehören auch Werbeaktionen, wie sie Soldatenmarken einen neuen freiwilligen Mit- Mitglied Alfred Kruk aus Münster (D), Verfas- Schweizer Armee» von Markus Hofmann und im Rahmen und zugunsten der Anlässe «200 arbeiter. Ein entsprechender Aufruf wird im ser zahlreicher Artikel für die Publikationen seinem Autorenteam. Jahre Waffenplatz Thun» im August 2019 und Info-Bulletin 1/20 veröffentlicht. «Tanzbödeler» und unser Info-Bulletin, darü- Weitere Publikationen für das Jahr 2020 und «Tag der offen Tür in der Fahrzeugsammlung ber orientiert, dass er sein in Jahrzehnten erar- die Folgejahre sind in Vorbereitung. Wir wer- Burgdorf» im Oktober 2019 erfolgten. beitetes und mit unzähligen Besuchen im Bun- den Sie zu gegebener Zeit detailliert orien- Militärpostkarten desarchiv Bern angereichertes Archiv über die tieren. Info-Bulletin VSAM Nach einem Aufruf im Info-Bulletin 2/19 ha- materiellen Belange der Schweizer Armee an Das Info-Bulletin erschien auch im letzten Jahr ben sich zwei Mitglieder des VSAM gemeldet, den Verein Schweizer Armeemuseum abtreten dreimal. Nebst Informationen über das Ver- um in einem Arbeitsteam die Aufarbeitung des will. Diese Übergabe ist in der Zwischenzeit er- Wissensdatenbank einsleben enthält es stets wertvolle Beiträge grossen Bestandes an Militärpostkarten an die folgt und wird uns erlauben, den Lesern unse- Wie schon mehrfach orientiert, war mit dem zum historischen Material und zur Militärge- Hand zu nehmen. In bisher zwei Teamsitzun- rer Bulletins noch zahlreiche spannende Artikel Übergang zur neuen Website auch der Aufbau schichte. gen konnten die notwendigen Grundlagen für präsentieren zu können. einer sogenannten «Wissensdatenbank» ver- die Arbeit geschaffen und in gemeinsamen bunden. Diese soll in verschiedenen Fachge- Der Redaktor des Info-Bulletins, Hugo Wer- Arbeitseinsätzen der Sammlungsbestand von Bücherliste bieten das Wissen über militärhistorische und melinger, hat die Publikationsvorbereitungen gegen 6000 Objekten einer Vorsortierung im Die Mitte Jahr erschienene Bücherliste 2019 materialbezogene Themen mit umfassenden mit grosser Umsicht geleitet und die Tätigkei- Hinblick auf die Erfassung und Inventarisierung wurde allen Mitgliedern mit dem Info-Bulletin und fachlich gut abgestützten Informationen ten der verschiedenen Beteiligten koordiniert. unterzogen werden. 2/19 zugestellt. Darin aufgenommen wurden aufbereiten und vermitteln. Ziel ist dabei, das Wenn immer möglich bringt das Bulletin auch alle bis zu diesem Zeitpunkt lieferbaren Pub- beim Vorstand und den Mitgliedern vorhande- einen kurzen Bericht oder eine Vorschau auf Wir sind dem bisherigen Betreuer der Mili- likationen. Periodisch werden die Empfänger ne Wissen in übersichtlicher Form zu präsen- die vielfältigen Aktivitäten des Museums im tärpostkarten, Hansruedi von Gunten, für die zudem durch Beilagen oder redaktionelle Bei- tieren. Zeughaus Schaffhausen. bisher geleisteten Vorarbeiten und die Unter- träge mit Informationen über Neuerscheinun- stützung des neuen Arbeitsteams mit seinem gen auf dem Gebiet der Militärgeschichte und Um die begonnene riesige Arbeit auf die Be- Das Info-Bulletin 1/19 enthielt die Einladung grossen Wissen dankbar. Militärtechnik orientiert. dürfnisse der Mitglieder und der allgemein an zur Mitgliederversammlung 2019, den Jah- militärischen Themen Interessierten auszurich- resbericht des Präsidenten sowie die Jahres- Im November 2019 erschien das von Prof. ten, sind wir auf grundsätzliche Bemerkungen rechnung 2018. In einem 18-seitigen Artikel Publikationen Rudolf Jaun verfasste Werk «Geschichte der zum Projekt und zu dessen Struktur sowie befasste ich mich mit der bisher unbekannten Schweizer Armee». Da ich dafür ebenfalls Bei- Rückmeldungen über den jeweiligen Stand der Geschichte des Entfernungsmessers Paschwitz Militärhistorische Fachartikel träge leisten durfte, hat uns der Verlag Orell Arbeiten angewiesen. Selbstverständlich sind für die schweizerische Artillerie. in den Info-Bulletins des VSAM Füssli ein Sonderangebot für dieses Werk un- wir auch dankbar für Vorschläge für die Mit- Es ist vielleicht vielen Mitgliedern nicht be- terbreitet, das wir als Beilage mit dem Info- arbeit bei der Bearbeitung der verschiedenen Das Info-Bulletin 2/19 enthielt als Pflichtteil wusst, welche enorme Zahl von militärhisto- Bulletin 3/19 unseren Lesern unterbreiten Themen. das Protokoll der Mitgliederversammlung vom rischen Fachartikeln in den Info-Bulletins des konnten. 27. April 2019 mit dem Wechsel der Präsi- Vereins Schweizer Armeemuseum seit der dentschaft von Div aD Paul Müller zu mir. Jürg Erstauflage aus dem Jahr 1999 erschienen Neuerscheinungen Öffentlichkeitsarbeit Burlet erläuterte in einem umfassenden Arti- sind. Es lohnt sich, einmal die Liste mit knapp Im Januar 2019 erfolgte die Herausgabe des Bereits bei der Gründung der Stiftung HAM kel die Entstehung und Verwendung der Ach- 80 dieser Fachartikel auf unserer Website im von mir verfassten Neujahrsblattes 2019 des bestand die Absicht, dass der Verein Schwei- selschlaufen und taktischen Nummern in der Bereich «Dokumentationen» zu betrachten Artilleriekollegiums Zürich mit dem Titel «Mör- zer Armeemuseum die Öffentlichkeitsarbeit Schweizer Armee. oder sogar den einen oder anderen Artikel on- ser und Werfer von der Mitte der 1930er-Jahre in die Zusammenarbeit zwischen dem Verein line nachzulesen. Der Direktzugang zu dieser bis heute, Teil 1/2», lieferbar in unserem Bü- Schweizer Armeemuseum und der Stiftung Das Info-Bulletin 3/19 schliesslich orientierte Liste kann auch erfolgen unter: chershop. HAM einbringt. Für diese Tätigkeit hat der über die am 7. November 2019 erfolgte Ver- https://www.armeemuseum.ch/dokumenta- Anlässlich der Mitgliederversammlung 2019 VSAM bisher auch den Grossteil seiner aus den leihung des Förderpreises der Schweizerischen tionen/dokumentationen-zu-besonderen-mili- erfolgte die Vernissage der 4., erweiterten Mitgliederbeiträgen und mit der Shoptätigkeit Gesellschaft für Kulturgüterschutz (SGKGS) an taerhistorischen-themen/ Neuauflage des inzwischen zu einem Stan- erarbeiteten Mittel eingesetzt. den Verein Schweizer Armeemuseum für seine

8 9 jahrzehntelange, unermüdliche Info-Tätigkeit seite)» wurde vom engagierten Festungsspezi- Shop VSAM sammenarbeit mit der Stiftung HAM auf eine zur Erhaltung des historischen Materials der alisten Hans-Rudolf Schoch ein weiteres Kapitel Der Shop des Vereins Schweizer Armeemuse- erspriessliche Basis zu stellen. Schweizer Armee. der Festungsanlagen im Raum Thunersee ei- um ist auf folgenden Gebieten tätig: nem hoch interessierten Publikum präsentiert. Dem Stiftungsrat HAM und den Mitarbeitern In einem ersten Bericht orientierte ich über Verkaufsbereich Verkaufsart der Stiftung HAM danke ich für die grossen die nach dem Präsidentenwechsel erfolgten 10. Juli 2019 erbrachten Leistungen im Zusammenhang mit Schritte in der Tätigkeit des Vorstandes sowie Markus Hofmann und Max Martin, die be- 1 Nicht mehr ein- Onlineshop dem historischen Material der Armee. Dieser in der Zusammenarbeit mit der Stiftung HAM. währten Fahrzeugspezialisten, behandelten geführte Abzeichen Dank gilt auch der Zentralstelle Historisches Weiter folgte ein zweiter Artikel aus meiner am traditionellen Anlass in Burgdorf das The- der Armee Material der Armee ZSHAM, dem Beirat His- Feder über die die Geschichte der «Frühen ma «Autobusse in der Schweizer Armee». Wie- 2 Überzählige, Onlineshop torisches Material der Armee mit seinem Präsi- militärischen Entfernungsmesser im 19. Jahr- der war das Vortragslokal mit einer grossen aussortierte denten KKdt aD Dominique Andrey und allen hundert». Fangemeinde der Militärfahrzeuge äusserst Reglemente beteiligten Bundesstellen. gut besetzt. Im Anschluss an das Referat er- Sämtliche Bulletins des VSAM seit Beginn ih- folgte ein Besuch in der attraktiven Burgdorfer 3 Publikationen aus Onlineshop Henri Habegger dem Eigenverlag und res Erscheinens vor über 20 Jahren können Fahrzeugsammlung. Präsident Verein Schweizer Armeemuseum von Drittanbietern von unserer Website heruntergeladen werden. Frühere Bulletins können im Rahmen der Ver- 18. September 2019 4 Buchantiquariat Nur an fügbarkeit gegen Erstattung der Portokosten «Die Schweizer Feldpost: 130 Jahre Emotio- Veranstaltungen bezogen werden. nen» war das Thema des Referates von Oberst Fritz Affolter, Chef Feldpost der Armee, der 5 Soldatenmarken und Nur an Veranstal- Militärpostkarten tungen, wobei die Entstehung und die Leistungen der Feld- separate Termine Vorträge VSAM post auf spannende Art den Zuhörern näher- in Absprachen Weiterhin grossen Anklang fanden die Vorträ- brachte. möglich sind ge des VSAM, welche jeweils von 35 bis 100 Teilnehmern besucht werden. 20. November 2019 Der Schlusspunkt der Vortragsreihe 2019 Mitglieder der Vereins Schweizer Armeemuse- 16. Januar 2019 war dem Thema «Der Militäreisenbahndienst um erhalten auf Artikeln der Verkaufsbereiche «20 Jahre ADAB – Inventar Tessin» Rückblick (MED)» gewidmet, präsentiert vom langjähri- 1 und 2 einen Rabatt von 10 %. Henri Habegger am Tag der offenen Türe in und Ausblick. Der Referent Silvio Keller, ehe- gen Kommandanten des MED, Oberst aD Hans Burgdorf, 26.10.2019. Foto: Markus Hubacher maliger Leiter der Arbeitsgruppe militärische Kaspar Dick. Nicht fehlen durfte hier ein Blick Diese Verkaufsaktivitäten tragen wesentlich Denkmäler des VBS, schilderte eindrucksvoll auf die aktuellen Tätigkeiten des Militäreisen- dazu bei, die Publikationen des VSAM auf die Geschichte der Entstehung und Erhaltung bahndienstes. wichtigen Gebieten zu ermöglichen und die der militärischen Bauten im Tessin. Vereinsziele zu verfolgen. Der Vorstand des VSAM hat beschlossen, die 27. März 2019 Vortragsreihe im Jahr 2020 weiterzuführen. Die «Geschichte des Sanitätsdienstes der Das entsprechende Vortragsprogramm lag Dank Schweizer Armee» wurde vom dafür wohl dem Info-Bulletin 3/19 bei. Am Ende meines ersten Präsidialjahres bleibt kompetentesten Referenten, Divisionär Andre- es mir, allen Funktionären des Vereins Schwei- Bericht der Stiftung HAM as Stettbacher, Oberfeldarzt, mit ihren Höhen Die detaillierten Berichte über die abgehalte- zer Armeemuseum und den zahlreichen Hel- 2019 und Tiefen dargestellt. nen Vortragsabende sowie der Flyer über die fern aus dem Kreis der Mitglieder und Gön- Der Präsident der Stiftung HAM, Div aD Urs Vortragsreihe 2020 und die Vorankündigun- ner meinen herzlichen Dank für die grosse Gerber, wird an der Mitgliederversamm- 15. Mai 2019 gen kommender Vorträge können unter www. geleistete Arbeit auszusprechen. Ich werde lung vom 25. April 2020 über die Stiftung armeemuseum.ch nachgelesen beziehungs- Mit dem Thema «Sperren und Kavernen der weiterhin meine ganze Kraft dafür einsetzen, HAM orientieren. Kampfgruppe Grünenberg (Thunersee, Nord- weise heruntergeladen werden. die gesteckten Ziele zu erreichen und die Zu-

10 11 Bilanz – Erfolgsrechnung – Budget

Bilanz Erfolgsrechnung

31.12.2019 31.12.2018 Veränderung 2019 Budget 2018 Aktiven Einnahmen Flüssige Mittel 239’733.78 205’901.08 33’832.70 Mitgliederbeiträge und Spenden 64’406.00 70’000.00 75’747.77 Aktive Rechnungsabgrenzungen 75.00 420.00 –345.00 Beiträge Mitglieder auf Lebenszeit 3’000.00 500.00 500.00 Bestand Handelswaren* 18’000.00 32’500.00 –14’500.00 VSAM-Shop (Nettoergebnis)* 15’908.03 5’000.00 5’659.53 Umlaufvermögen 257’808.78 238’821.08 18’987.70 Total Einnahmen 83’314.03 75’500.00 81’907.30

Fundus 1.00 1.00 0.00

Anlagevermögen 1.00 1.00 0.00 Ausgaben Administration, Portospesen, diverse Auslagen 14’715.23 12’000.00 11’834.60 Total Aktiven 257’809.78 238’822.08 18’987.70 Info-Bulletin, Internet und Inserate 53’689.30 50’000.00 58’924.32 Kontakte mit Armee und Museen 468.90 500.00 383.90 Passiven Unterhalt Fundus, Vorträge und Anlässe 10’597.03 7’500.00 4’874.15 Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 178.65 5’034.52 –4’855.87 Beitrag Stiftung HAM 0.00 5’000.00 5’000.00 Legate für Sonderprojekte 20’000.00 0.00 20’000.00 Total Ausgaben 79’470.46 75’000.00 81’016.97 Fremdkapital 20’178.65 5’034.52 15’144.13 Einnahmenüberschuss 3’843.57 500.00 890.33 Vereinsvermögen 233’787.56 232’897.23 890.33 Einnahmen-/Ausgabenüberschuss 3’843.57 890.33 2’953.24 Eigenkapital 237’631.13 233’787.56 3’843.57

Total Passiven 257’809.78 238’822.08 18’987.70

* Der realisierte Umsatz im Geschäftsjahr 2019 beträgt Fr. 104 696.04 (Vorjahr Fr. 88 190.97). Der Einkaufsaufwand für die Handelswaren beträgt Fr. 36 865.52 (insbesondere Produktionskosten der Bücher). * Aktiviert wird grundsätzlich der Bestand an Buchproduktionen zum jeweiligen Einstandspreis (Herstell­ Es wurde eine Lagerbestandesabnahme von Fr. 14 500.– verbucht. Die direkt dem Shop zuordenbaren kosten). Der Vorstand kann aus Vorsichtsgründen im eigenen Ermessen Wertberichtigungen vornehmen. Personal- und Betriebskosten betragen Fr. 37 422.49.

12 13 Nachruf Markus Hubacher «Hubi»

Budgetantrag Mit Trauer mussten wir zur Kenntnis nehmen, enormem Engagement angepackt und ruhte dass unser langjähriges Mitglied und «Hoffo- nicht, bis er in phänomenal kurzer Zeit ein per- tograf» all unserer Anlässe am 30. Januar 2020 fektes fertiges Produkt übergeben konnte. Budget 2020 2019 2018 im 70. Lebensjahr Einnahmen für immer von uns Er liess sich durch Mitgliederbeiträge und Spenden 65’000.00 64’406.00 75’747.77 gegangen ist. Die seine in den letz- Beiträge Mitglieder auf Lebenszeit 1’500.00 3’000.00 500.00 Trauerfeier fand im ten Jahren verstärkt engen Familienkreis aufgetretenen ge- VSAM-Shop (Nettoergebnis) 9’000.00 15’908.03 5’659.53 Ende Februar statt. sundheitlichen Pro- Total Einnahmen 75’500.00 83’314.03 81’907.30 bleme nicht von sei- Markus Hubacher ner Arbeit abhalten war ein Fotograf und nutzte nach Ausgaben mit Leib und Seele. Aufgabe der eige- Administration, Portospesen, diverse Auslagen 12’000.00 14’715.23 11’834.60 Es war für uns ein nen vier Räder die Info-Bulletin, Internet und Inserate 50’000.00 53’689.30 58’924.32 Glücksfall, dass wir auf vielfältige Art Kontakte mit Armee und Museen 500.00 468.90 383.90 ihn als Mitglied auf angebotenen Trans- Unterhalt Fundus, Vorträge und Anlässe 7’500.00 10’597.03 4’874.15 Lebenszeit und als portmöglichkeiten Kameraden in al- zur Erreichung sei- Beitrag Stiftung HAM* 5’000.00 0.00 5’000.00 len fotografischen ner Einsatzorte. Total Ausgaben 75’000.00 79’470.46 81’016.97 Belangen bei uns haben durften. Bei Im Namen des Ver- Einnahmenüberschuss 500.00 3’843.57 890.33 all unseren zahl- eins Schweizer Ar- reichen Anliegen meemuseum habe stand er immer für ich seiner Witwe die Beratung und Fatima Hubacher fotografische Erfas- unser Beileid aus- sung unserer Tätig- gesprochen. Wir keit zur Verfügung. werden unserem Seien es techni- Kameraden Markus sche Aufnahmen von Sammlungsobjekten mit ein dankbares und ehrendes Angedenken be- nachfolgender hervorragender Bearbeitung, wahren. Aufnahmen von Vorstandsmitgliedern oder Mitarbeitern der Stiftung HAM oder Reporta- Henri Habegger gen über unsere Anlässe: Markus hat alles mit Präsident Verein Schweizer Armeemuseum

* Wie in den Vorjahren beantragt der Vorstand der Mitgliederversammlung die Freigabe eines Budgetbe- trages von Fr. 5000.– für einen Beitrag an die Stiftung HAM. Eine teilweise oder vollständige Auszahlung des Budgetbetrages kann auf einen entsprechenden Antrag der Stiftung HAM durch Beschluss des Vereinsvorstandes erfolgen.

14 15 Neuerscheinung: Die Neuerscheinung behandelt in Weiter- – Leuchtgeschosswerfer Lyran für Panzerfahr- führung des Neujahrsblattes 2019 die bisher zeuge kaum bekannte Geschichte der in der Schweiz – Nebelwerfer auf Panzerfahrzeugen Mörser und Werfer erprobten und eingeführten Mörser und Wer- – Seilwurfsysteme fer von der Mitte der 1930er-Jahre bis in die – Sicherheitsaspekte von Minenwerfern und der Schweizer Artillerie heutige Zeit. deren Munition Im nun erschienenen Teil 2 kommen folgende – Einsatz von Minenwerfern für den Lawinen- Themen zur Behandlung: abschuss – Einführung der 8.1-cm- und 12-cm-Panzer- Von der Mitte der 1930er-Jahre bis heute, Teil 2 minenwerfer ab 1964 Die nachfolgende Liste gibt einen Gesamt- Im Januar dieses Jahres ist in den Neujahrsblättern der Feuerwerker-Gesellschaft/Artillerie-Kol- – Munition der 12-cm-Minenwerfer 64/74/87 überblick der Neujahrsblätter zum Thema Ge- legium Zürich die siebte Folge über die «Geschütze der Schweizer Artillerie» erschienen. Dieses und Panzerminenwerfer/Panzermörser schütze der Schweizer Artillerie. Alle bereits reich bebilderte Neujahrsblatt mit einem Umfang von 128 Seiten kann im Shop des Vereins – Festungsminenwerfer 8.1 und 12 cm erschienen Hefte können in unserem Shop Schweizer Armeemuseum zum Preis von Fr. 40.– bezogen werden. – Munition Festungsminenwerfer https://shop.armeemuseum.ch bestellt werden. – Ausbildungssysteme für Feld- und Panzer­ minenwerfer Henri Habegger – Gewehrgranaten und andere Systeme als Er- satz/Ergänzung Minenwerfer

Teilbereich Zeitraum Neujahrsblatt 1 Gezogene Geschütze mit Periode ab 1900 bis 2000 2008 Rohrrücklauf

2 Vorderladergeschütze mit glattem Periode 1819 bis 1900 2010 und gezogenem Rohr und Hinterla- dergeschütze ohne Rohrrücklauf

3a Selbstfahrgeschütze in der Schweiz Periode ab ca. 1941, bis in die 2013 von 1941 bis zur Einführung der 1970er-Jahre Panzerhaubitze M109

3b Selbstfahrgeschütz 1967 bis heute 2015 Panzerhaubitze M109 (Oberst aD Philipp Marti)

4a Mörser und Werfer Von Anbeginn bis Mitte der 2017 1930er-Jahre

4b Mörser und Werfer Mitte der 1930er-Jahre bis heute 2019 Teil 1

4c Mörser und Werfer Mitte der 1930er-Jahre bis heute 2020 Teil 2

16 17 zu einer unvoreingenommenen Sicht auf die Geschichte der Schweizer Armee vom Herausforderungen dieser Zeit beitragen.

17. Jahrhundert bis in die Gegenwart Die Zeit des Kalten Krieges war durch die hef- tigen Diskurse um Doktrin und Bewaffnung geprägt, die zur «Truppenordnung 61» (Armee Rudolf Jaun, emeritierter Professor für Ge- Dem Autor ist es ausgezeichnet gelungen, die 61) bzw. zur «Konzeption 66» führten. Die schichte der Neuzeit und Militärgeschichte an grossen Linien der Entwicklungen der Streit- durchaus kritische Darstellung der Entwicklung der Philosophischen Fakultät der Universität kräfte der Schweiz über die Jahrhunderte der Armee wie auch des politischen Kampfs Zürich sowie Leiter des Department of Milita- aufzuzeigen, insbesondere die Bestandesent- um die Armee ist gelungen und lässt politische ry History an der Militärakademie an der ETH wicklung ist durchgehend aufgearbeitet. Das Entscheide sehr viel besser verstehen. Hier Zürich bis 2012, schliesst mit der «Geschichte Buch beschreibt die immer wiederkehrenden wäre allerdings eine Auseinandersetzung über der Schweizer Armee vom 17. Jahrhundert bis und bis heute nicht abgeschlossene Auseinan- den Einfluss der Schweizer Industrie bei den Prof. Dr. Rudolf Jaun studierte Geschichte, in die Gegenwart» eine Lücke. Das brillant ge- dersetzung um eine der Schweiz angemessene (grossen) Rüstungsbeschaffungen wünschens- Staatsrecht und Soziologie. Von 1985–1996 leitete schriebene und sorgfältig bebilderte Buch ist Kampfführung bei sich dauernd wandelnder wert gewesen. er diverse Nationalfondsprojekte, von 1998–2005 den Archivdienst «VBS und Armee». Ab 2005–2013 die erste umfassende Darstellung der Armee Militärtechnologie auf, die in den Vorstellun- lehrte Jaun an der Militärakademie der ETH Zürich des Kleinstaates im Herzen Europas , der sich – gen von einer Guerillaarmee bis hin zu einer Prof. Jaun gelingt es abschliessend meister- sowie als Titularprofessor für «Geschichte der umgeben von Grossmächten – mit seiner Ar- hoch technisierten Armee inklusive Atom- haft, die sich in kurzer Zeit folgenden vier Ar- Neuzeit und Militärgeschichte» am Historischen mee mit begrenzten personellen und finan- waffen reichten. Besonders wertvoll ist die meereformen seit dem Ende des Kalten Krie- Seminar der Universität Zürich. ziellen Mitteln über die Jahrhunderte gegen Darstellung aller durch die Armee geleisteten ges bis in die neueste Zeit konzis darzustellen. aktuelle und auch imaginäre Bedrohungen zu Ordnungsdienste, was zu einer Versachlichung Er schliesst mit den drei Baustellen, die die wehren hatte. der Bewertung dieses «wunden Punktes» bei- Schweizer Armee auch künftig beschäftigen tragen wird. wird: Verteidigungsbegriff, Rüstungsfinanzie- rung und die immer kritischer werdende Be- Detailliert wird der «Richtungsstreit» im Of- standesentwicklung. fizierskorps ab ca. 1890 zwischen einer sehr preussisch geprägten «Erziehung zur Mannes- Im Anhang sind die Beschaffungen der wich- zucht» mittels Drill, geprägt durch den späte- tigsten Waffensysteme aufgelistet. ren General Ulrich Wille, und der «nationalen Richtung», die am Primat des Staatsbürgersol- Wir müssen wissen, woher wir kommen, um daten festhielt, ausgeführt. zu entscheiden, wohin wir gehen sollen – in diesem Sinne wird die «Geschichte der Schwei- Ein Höhepunkt des Buches ist zweifellos die zer Armee vom 17. Jahrhundert bis in die Ge- Schilderung der völlig neuen Situation, der sich genwart» von Rudolf Jaun zum Standardwerk die Schweiz nach dem Zusammenbruch Frank- über die Schweizer Armee werden. reichs 1940 stellen musste. Die erfolgreiche Kommunikation des Willens zum Widerstand- Das Buch richtet sich keineswegs nur an mi- krieg unter anderem durch General Guisan litärische Fachleute, sondern vor allem an ein am Rütlirapport im Juli 1940 und der Bezug allgemein historisch interessiertes Publikum. des Alpenreduits als «Notlösung des Machba- Unbedingt empfehlenswert. ren» sind heute ein nachhaltiger Mythos der Schweiz geworden. Die Darstellung der äus­ Peter Muff, Zürich seren und inneren Bedrohungen der Schweiz und ihrer Armee von 1939 bis 1945 wird stark

18 19 Durch Vermittlung der ASTAG hat uns Herr Ivo Unbekanntes Objekt im Beat Baier dazu in dankenswerter Weise Fol- Info-Bulletin 2/19 identifiziert gendes geschrieben: «Bei dieser Aluminium-Plakette handelt es sich um ein Konzessions-Schild (Konzessions-Nr. Im Info-Bulletin 2/19 publizierten wir die beiden folgenden Bilder eines unbekannten, auf der Rückseite). Wie heute noch die Taxis evtl. militärischen Objektes von 110 mm Breite und 140 mm Höhe: im professionellen Personentransport brauch- ten bis Anfang der 1950er-Jahre alle schweren Fahrzeuge im gewerblichen Gütertransport (also Lastwagen und Industrietraktoren), die nicht ausschliesslich im Werkverkehr für den Eigenbedarf eingesetzt waren, eine Konzessi- on. Der Preis für eine solche Konzession war oftmals höher als der Wert des Transportfahr- zeuges; auf diese Weise wurde der Markt- zugang reguliert und ein Wildwuchs verhin- dert. Mein Vater musste zum Beispiel noch 1949 für eine zusätzliche Konzession stolze Fr. 20 000.00 hinblättern (zu jener Zeit gutes Geld!); eine Investition, die sich nach kurzer Zeit in Nichts auflöste, weil die Konzessionen entschädigungslos abgeschafft wurden. Ich bewahre daher heute noch jene teure Plakette zur Erinnerung auf.»

Mit dem «Bundesbeschluss über den Transport von Personen und Sachen mit Motorfahrzeu- Vorderseite. Rückseite. gen auf öffentlichen Strassen, Autotransport- ordnung» vom 28. Juni 1950 wurde die seit 1938 bestehende Regelung aufgehoben, wie Eine Umfrage bei den folgenden Organisatio- von Personen und Sachen mit Motorfahrzeu- es auch in den Erinnerungen von Herrn Baier nen ergab nun die Lösung des Rätsels: gen auf öffentlichen Strassen, vom 18. Juni vermerkt ist. – ASTAG, Schweizerischer Nutzfahrzeugver- 1937) zur Einführung gelangte. Grund dafür band war der unhaltbare Konkurrenzkampf zwischen Ich danke den beteiligten Stellen und Personen – ASTRA, Bundesamt für Strassen dem Automobil und der Eisenbahn sowie inner- für die bereitwillige Auskunftserteilung. Die – BAV, Bundesamt für Verkehr halb des Automobiltransportgewerbes. Diese erwähnten Bundesbeschlüsse können bei Be- Regelung wurde als «Autotransportordnung darf im Bereich Amtsdruckschriften (hier Bun- Es handelt sich um ein ziviles Konzessions- ATO» bezeichnet. Mit ebenfalls dringlichem desblätter) des Bundesarchivs heruntergeladen schild für gewerbliche Gütertransporte, Bundesbeschluss, in Kraft getreten am 15. Au- werden. das mit Bundesbeschluss vom 30. September gust 1945, wurde die Regelung von 1938 ver- 1938 (Botschaft des Bundesrates an die Bun- längert, wobei ermöglicht wurde, die Gebühren Henri Habegger desversammlung zum Entwurf eines dringli- um höchstens 20 % zu erhöhen, damit die Kos- Präsident Verein Schweizer Armeemuseum chen Bundesbeschlusses über den Transport ten des Vollzugs gedeckt werden können.

20 21 Legate zugunsten des Vereins Freiwillige gesucht Schweizer Armeemuseum In Zusammenarbeit mit der Stiftung HAM suchen wir:

Der Verein Schweizer Armeemuseum ist zur Erreichung seiner Ziele auf die Einnahmen aus Führer oder Führerinnen durch Sammlungsbereiche in Thun Mitgliederbeiträgen und Spenden angewiesen. In den vergangenen Jahren durften wir Lega- (Verschiedene Sammlungsbereiche einschliesslich Fachbereich Waffen und Munition sowie te verstorbener Mitglieder entgegennehmen. Diese Beiträge sind hochwillkommen. Mit der Indoor-Panzersammlung) Einsetzung des Vereins Schweizer Armeemuseum in Ihrem Testament unterstützen Sie uns und die gemeinsame Idee eines Schweizer Armeemuseums. Freiwillig Mitarbeitende bei der Erfassung folgender Sammlungsreiche – Geschütze und Artilleriematerial ab 1950 Für Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: – Pferdebeschirrungen und Material für Armeetiere Henri Habegger, Präsident, [email protected] – Digitalisierungsprojekte im Bereich Bilder, Dokumente und Pläne Sascha M. Burkhalter, Kassier, [email protected] Interessierte sind gebeten, sich zu melden, damit ihnen weitere Unterlagen zugestellt werden können: Henri Habegger, Präsident VSAM, Brucheggweg 13, 3612 Steffisburg, 079 415 11 67, [email protected] Soldatenmarken: Mitarbeiter/-in gesucht

Nach dem Erfolg bei der Suche nach einem Nachfolger für Hansruedi von Gunten im Samm- lungsbereich Militärpostkarten hat uns Hansruedi nach Vollendung seines 85. Lebensjahres gebeten, auch vom Sammlungsbereich Soldatenmarken entlastet zu werden, da die Fahrten und der Fussweg in den Sammlungsraum für ihn immer beschwerlicher werden.

Im Einvernehmen mit ihm suchen wir deshalb für den Verein Schweizer Armeemuseum einen Helfer oder eine Helferin für das Sammlungsgebiet Soldatenmarken. Zu den Aufgaben gehören neben der Mitarbeit bei der Sammlungsbetreuung besonders der Verkauf und die Aufarbeitung des Doublettenbestandes.

Vorkenntnisse im Bereich Soldatenmarken sind unabdingbar, zusätzlich folgt eine gründliche Einarbeitung in das Tätigkeitsgebiet.

Wir würden uns freuen, für unser Team eine Persönlichkeit zu finden, die leistungsbereit ist und Begeisterung für dieses Arbeitsgebiet aufbringt. Von Vorteil wäre es, wenn Sie mobil sind und nicht allzu weit von unserem Standort Thun entfernt wohnhaft sind. Haben Sie Interesse an dieser Aufgabe, melden Sie sich für ein unverbindliches Gespräch beim Präsidenten.

Henri Habegger, Präsident VSAM, Brucheggweg 13, 3612 Steffisburg, 079 415 11 67, [email protected]

22 23 eingeführt und jeder Batterie ein damit rischen Artillerie (Seite 36 des Bulletins 3/19) Ergänzung zum Artikel über versehenes Fernrohr beigegeben. […] doch um einen Diastimeter von J. Goldschmid handelte. Dies wird auch durch das nachfol- Diastimeter im Info-Bulletin 3/2019 Mit dem abschliessenden Satz liegt ein weite- gend abgebildete Inserat von J. Goldschmid im rer Hinweis vor, dass es sich beim im Schwei- JOURNAL FÜR PRAKTISCHE CHEMIE, JAHR- zerischen Bundesblatt vom 27. Februar 1864 GANG 1863, Leipzig 1863, bestätigt. Dank einer Rückmeldung von Herrn Martin Somit wurde er Mitinhaber des Geschäftes, erwähnten Entfernungsmesser der Schweize- Wagener aus Frankfurt am Main (D) liegen welches 1852 nach dem Tode seines Schwie- wesentliche Ergänzungen über den im Artikel gervaters auf Goldschmid überging. Es war um «Diastimeter» erwähnten Entwickler Jacob diese Zeit, als er seine Versuche begann, den Goldschmid und seine Tätigkeiten vor, die Vidischen Aneroïd - Barometern eine Const- von Interessierten auf der folgender Website ruction zu geben, welche deren Hauptmängel https://www.goldschmid-aneroide.com/ im vermied. Er ersetzte den complicirten Mecha- Detail nachgelesen werden können. Ausser- nismus derselben, der bei starker Ausdehnung dem hat mich Herr Wagener darauf hingewie- der Büchsen und raschen Bewegungen den sen, dass in der Zeitschrift «Die Eisenbahn = Le Dienst so leicht versagte, durch eine einfache chemin de fer», Band (Jahr): 4/5 (1876), Heft Micrometerschraube in Verbindung mit zwei 24, http://retro.seals.ch, ein Nekrolog zum Tod Hebeln. Wir erwähnen in Folgendem einige In- des Mechanikers J. Goldschmid erschienen ist, strumente, welche aus seiner Werkstätte her- von dem wir hier einen Auszug bringen: vorgingen, ohne damit die vollständige Liste der selbstständigen Arbeiten und Erfindungen Am 17. Mai dieses Jahres starb nach kurzer des arbeitsamen Mannes, der ganz nur seinem Krankheit plötzlich an einem Herzschlag der Geschäfte, seiner Familie und einem engen durch seine Aneroïd-Barometer über die Gren- Freundeskreise lebte, zu erschöpfen. 1840 ver- zen der Schweiz hinaus bekannte Mechaniker fertigte er eine Guillochirmachine zum Copiren J. Goldschmid in Zürich. Er wurde den 15. Ja- von Reliefs. Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, Ich danke Herrn Wagener für seine Rückmel- nuar 1815 zu Winterthur (Canton Zürich), wo dass auf der Internetseite https://www. dung. sein Vater Kaufmann war, geboren. Nachdem Von 1847 an studirte er Distanzmesser und goldschmid-aneroide.com/firmengeschichte/ er die dortigen Stadtschulen durchgemacht vervollkommnete 1854 bis 1860 seinen Diasti- th-usteri-reinacher/ von Herrn Wagener auch Henri Habegger hatte, kam er 1832 als Lehrling nach Zürich in meter, der mit den besten Instrumenten dieser umfangreiche Informationen über verschiede- Präsident Verein Schweizer Armeemuseum die Werkstätte des vortrefflichen Mechanikers Art concurrirt. Das Princip desselben besteht ne bekannte Zürcher Instrumentenmacher – so O e r i. Während seiner dreijährigen Lehrzeit in Folgendem-: In einem Fernrohr sind in deut- Th. Usteri-Reinacher – nachgelesen werden genoss er theoretischen Unterricht in der so- licher Sehweite zwei Fäden angebracht, von können. genannten Kunst Industrie-Schule. 1835 trat denen der eine fest, der andere vermittelst der Goldschmid nach damaliger Uebung seine am Ocularauszug befestigten drehbaren Trom- Wanderschaft an, kam zuerst nach Darmstadt, mel parallel verschiebbar ist. Es wird nun vor- wo er zwei Jahre in einer Werkstätte arbeite- ausgesetzt, dass diese Fäden immer auf eine te. Später besuchte er deren noch mehrere in constante Grösse, z. B. auf einen Mann von einigen andern Städten, so in Wien und Ham- 2m (6') Höhe eingestellt werden und dieselbe burg. Reich mit Kenntnissen ausgestattet kam genau zwischen sich fassen. Die Entfernung er 1838 nach Zürich zurück, trat wieder bei sei- des anvisirten Mannes vom Standpunkte ist nem früheren Lehrmeister Oeri ein und verehe- nun gleich einer Constanten dividirt durch die lichte sich 1839 mit einer seiner Töchter, die Entfernung der Fäden. Diese Distanzmesser er jetzt als trauernde Wittwe hinterlassen hat. wurden in der Schweiz für die Artillerie

24 25 Jahresprogramm des Museums im Zeug- Die Gradabzeichen der Unteroffiziere haus Schaffhausen für das Jahr 2020

Öffnungszeiten Kontakt Im 18. Jahrhundert kennzeichnete man die hin: ein Winkel für 10 Jahre, zwei für 15 Jahre Das Museum im Zeughaus ist im Jahr 2020 Museum im Zeughaus Unteroffiziere vor allem mit Kragenlitzen, und drei für 20 Jahre. wie folgt geöffnet: März bis November jeden Randenstrasse 34, 8200 Schaffhausen weil an den Ärmelenden grosse Umschlä- Dienstag sowie an den Museumstagen (in der Tel. 052 624 11 30 ge vorhanden waren oder bei den Reitern Regel am ersten Samstag im Monat), jeweils museumimzeughaus.ch diese durch Stulpenhandschuhe verdeckt von 10 bis 16 Uhr. Führungen sind jederzeit worden wären. Gradabzeichen für Unterof- nach Voranmeldung möglich. fiziere in Form von Streifen oder Winkeln an Unter- und Oberarmen konnten erst nach der Einführung des frackähnlichen Koletts Datum Anlass Bemerkungen eingeführt werden. In der Schweiz hat man Samstag, 1. Museumstag Im Zeughausareal und im diese Art von Gradabzeichen aus den Frem- 7. März 2020 Wiedereröffnung der Ausstellungen Museum am Rheinfall den Diensten, vor allem aus Frankreich und Samstag, 2. Museumstag Ausfahrt mit 50 Radfahr- Neapel, übernommen. Dort trugen die Kor- 4. April 2020 Korso der Motorfahrzeuge zeugen ab Museum am porale und Sergeanten (Wachtmeister) auf Rheinfall den Röcken Streifen und Winkel aus farbigem Stoff oder aus Gold- und Silberfaden auf den Samstag, 3. Museumstag Anlass im Museum Ärmeln. 9. Mai 2020 Eröffnung der Foyerausstellung «Der am Rheinfall Rheinfall und die Anfänge der Industrie» Im Königreich beider Sizilien (Neapel) trugen Samstag, 4. Museumstag Anlass im Zeughausareal beispielsweise bei der Infanterie: 6. Juni 2020 «100 Jahre Offiziersgesellschaft Zürichsee linkes Ufer» Samstag, 5. Museumstag Anlass im Museum am Eine Goldborde quer an jedem Unterarm. 4. Juli 2020 «Werkschutz im Zweiten Weltkrieg» Rheinfall mit Besichtigung einer Anlage aus dem Wachtmeister (Sergeant) Zweiten Weltkrieg Zwei Goldborden quer an jedem Unterarm. Mitte Juli 2020 Ferienpass der Schaffhauser Jugend Anlass im Zeughausareal Samstag, 6. Museumstag Im Zeughausareal und im Fourier 8. August 2020 «Tag der offenen Tür» Museum am Rheinfall Eine Goldborde quer an jedem Oberarm. Samstag, 7. Museumstag Anlass im Zeughausareal Wachtmeister und Hauptmann der Jägerkompanie Fourier Major 12. September 2020 «Schweizer Militärküche gestern in Zusammenarbeit mit des 3. Schweizerregiments in neapolitanischen Je drei Goldborden quer an jedem Oberarm. Diensten (1825–1859). und heute» der Schweizer Armee

Samstag, 8. Museumstag Anlass im Museum Feldweibel (Sgt Major) 3. Oktober 2020 «Panzer an der frischen Luft» am Rheinfall Je drei Goldborden quer an jedem Unterarm. Samstag, 9. Museumstag Anlass im Zeughausareal 7. November 2020 Eröffnung der Sonderausstellung Die oft gleichzeitig am Oberarm getragenen «150 Jahre Bourbaki in der Schweiz» Winkel deuten auf die geleisteten Dienstjahre

26 27 Fourier Eine Gold- oder Silberborde hinter jedem Är- melaufschlag und eine gleiche am Oberarm.

Stabsfouriere der Infanterie Doppelte Silberborde quer an jedem Oberarm.

Feldweibel Zwei Gold- oder Silberborden hinter jedem Är- melaufschlag.

Adjutant- Zwei silberne oder goldene Konterepauletten, je nach Knopffarbe.

Tambourmajor Zwei silberne Borden quer hinter den Ärmel- aufschlägen sowie Schwalbennester, Kragen- litze. Dragoner-Wachtmeister in der Uniform ab 1861 (Charles Perron, Lithografie). Waffenunteroffizier Infanterie Eine Silberborde quer hinter jedem Ärmelauf- schlag und zwei quer übereinanderliegende Bei der Artillerie sowie bei der Kavallerie sind die Flinten aus rotem Tuch am Oberarm. Gradabzeichen in Form von Winkeln (Chevrons) ausgestaltet, von gelber oder weisser Wolle oder Wagenmeister aus Gold- und Silberfaden. Diese Regelung gilt Hauptmann und Feldweibel (mit Dienstjahrabzei- chen am Oberarm) der Grenadierkompanie des Eine Silberborde quer hinter jedem Ärmelauf- bis 1898, erst dann wurden alle Gradabzeichen 4. Schweizerregiments in neapolitanischen Diensten schlag, Kragenlitze. gleich gestaltet, was mitunter die Identifikation (1828–1859). von Korporalen und Feldweibeln auf alten Fotos Feuerwerker recht schwierig macht, weil beide einen doppel- Zwei gelb- oder weisswollene Borden hinter je- ten Winkel trugen, die Feldweibel aus Metallfa- Ähnliche Gradabzeichen wurden in den meis- dem Ärmelaufschlag. den, die Korporale aus Wolle. ten Kantonen auch bei den Milizen eingeführt. Mit der ersten eidgenössischen Uniform von Oberfeuerwerker 1852 waren für Fusstruppen folgende Abzei- Zwei goldene oder weisswollene Borden hinter 1 Als Frater bezeichnete man früher im Militär die chen reglementarisch vorgeschrieben: jedem Ärmelaufschlag und eine von Gold ge- frühen Sanitätssoldaten, daneben gab es die stickte Granate. Krankenpfleger I. und II. Klasse. Der Begriff leitet Korporal sich von den Klosterbrüdern ab. Anstelle einer Zwei gelb oder weisswollene Borden hinter je- Weitere spezielle Abzeichen trugen die Kran- Sanitätstasche trugen sie die Frater-Bulge, gefüllt dem Ärmelaufschlag. kenwärter, Frater1 und der Provos2. mit Sanitätsmaterial. 2 Der Provos (auch Profoss, Provost, Profot) war ein Die Farben der Borten sind generell in der Far- für Strafverfolgung bzw. Strafvollstreckung Wachtmeister be der Knöpfe, also Gelb oder Weiss, und 8 zuständiger Militärbeamter, quasi ein früher Eine Gold- oder Silberborde hinter jedem Är- Linien breit und wurden auf dem Rock, der Är- Militärpolizist. Der Begriff kommt aus dem Dragoner-Korporal mit Winkeln aus Wolle, Ord. melaufschlag. melweste und dem Kaput getragen. niederländischen «provoost». 1869/75 (Käppi).

28 29 Genietruppen vorhanden. Andrerseits gab es Mit der Militärorganisation vom 12. April 1907 gleichen Ort platziert. Die bisherigen Unterla- bei den Verwaltungs- und Genietruppen keine gab es in allen Waffengattungen die gleichen gen aus farbigem Besatztuch verschwanden Korporale. Bei der Kavallerie war der Adjutant- Gradabstufungen (Ausnahme: Feldpost). So und wurden ersetzt durch «14 mm breite, dun- Unteroffizier (ausser in Schulen) unbekannt, blieb es auch bei der Einführung der feldgrauen kelgrüne wollene Borden mit hellgrauem zacki- ebenso bei Sanität, Genie- und den Verwal- Uniform ab 1914. Die Abzeichen veränderten gem Bilde, in Form von Chevrons (für Kavallerie tungstruppen. Die Radfahrer kannten keine ihre Form, blieben aber mehr oder weniger am dunkelgrün und gelb), den Ärmelaufschlägen Fouriere und Feldweibel, was zwar verwundert, entlang angebracht».3 aber erklärbar ist, wenn man weiss, dass sie damals detachementsweise als Meldefahrer zu Aus den ersten Jahren tauchen zuweilen braune grossen Verbänden detachiert waren und noch Borten mit weissem Muster auf, was es damit nicht im Kompanieverband Dienst taten. Einen für eine Bewandtnis hat, ist unklar: Sind es Ver- Feldweibel gab es auch nicht bei den Verwal- suche, spezielle Abzeichen für Trains oder ein- tungstruppen, hier gab es nur Wachtmeister fach nur Verfärbungen? und Fouriere. Die Feldpost hingegen kannte nur Adjutant-Unteroffiziere.

Unteroffiziersborten, links 1914 und 1926; rechts ab 1940, gelb jeweils für Kavallerie.

Guiden-Feldweibel mit Winkeln aus Silberfaden, Ord. 1875.

Die Ordonnanz von 1875 kannte keine Gefreiten Von links nach rechts: Gefreite der Infanterie, Schützen, Artillerie, Kavallerie; doppelte Borten für bei den Füsilieren, den Schützen, der Kavallerie Korporale: Sanität und Genie/Artillerie. und bei der Sanität. Gefreite gab es damals nur bei der Artillerie und dem Genie. Die Abzeichen waren bei der Kavallerie und bei der Artillerie immer noch winkelförmig (Chevrons) und neu auch bei den Radfahrern. Die Adjutant-Unterof- fiziere trugen keine Abzeichen auf den Ärmeln, sondern Briden wie die Offiziere, einfach ohne Sterne.

Mit der Ordonnanz von 1898 wurden einheitli- Winkelförmige che Abzeichen für die Unteroffiziere aller Grade Winkel für Feldweibel und Gefreite der Kavallerie Abzeichen ab eingeführt. Füsiliere, Schützen, die Kavallerie, Ord. 1926. Wachtmeister ab Radfahrer, Sanitäts- und Verwaltungstruppen 1898, Infanterie hatten immer noch keine Gefreiten. Diese wa- (oben), Artillerie ren nur bei der Artillerie (inkl. Train) und den (unten). Braune Winkel, Verwendung unklar. 3 Karl Egli, Schweizer Heereskunde, 1916, Seite 236.

30 31 Mit der Bekleidungsordonnanz von 1926 wur- ben Lorbeerkranz umfasst und mit einem feinen Hilfsdienste. Angehörige des Rotkreuzdienstes den die schwarzen Muster nur noch auf weis­ Winkel überdacht. Von 1917 bis 1949 war es ein trugen anstelle dieses Dreiecks ein rundes Schild sem oder gelbem Grund gewoben, dazu kam zünftiges Schild mit etwa 70 mm Durchmesser, mit dem Roten Kreuz. Dazu alle für die Funktion noch die goldene Kragenlitze für alle Unterof- dann wird es ab 1949 wesentlich kleiner. Ana- nötigen weiteren Abzeichen. fiziere (ohne Gefreite = Mannschaftsgrad). Für log zu den übrigen Gradabzeichen gibt es dieses die Kavallerie war die Kragenlitze silbern. Zudem Abzeichen in Weiss und Gelb (für die Kavalle- wurde ab etwa 1940 das Muster der Gradabzei- rie). Dafür mussten die damit ausgezeichneten chen von den «Tännchen» auf eine Art liegen- Unteroffiziere auch zwei Wiederholungskurse des «S» gewechselt (siehe Abbildungen). mehr absolvieren.

Hilfsdienste Eine besondere Stellung nehmen die Funktions- zeichen der Hilfsdienste (Männer und Frauen) ein. Alle wurden aus grauem Posamentenband mit schwarzen Kanten hergestellt. Es gab zwei Unteroffiziersfunktionen: Funktionsstufe 5 für Gruppenführer, dem Korporal oder Wachtmeis- Gradabzeichen für Unteroffiziere ab 1972. ter entsprechend, und Funktionsstufe 4, dem Dienstführer und Rechnungsführer, also Feld- weibel und Fourier entsprechend. Das «Vogelnestli» Sie wurden, leicht schräg, wie die übrigen Grad- So nannten die Soldaten das Abzeichen, wel- abzeichen auf dem Oberarm getragen. Die ches vom Wachtmeister bis zum Adjutant- Funktionsstufen 1 bis 3 entsprachen Offiziers- unteroffizier getragen wurde. Es wird auch als funktionen, waren in Winkelform gestaltet und «Ordonnanzkreuz» bezeichnet, heisst aber im mit einer goldgelben Litze eingefasst. Sie wur- Reglement schlicht «Schild mit eidgenössischem den mit dem Spitz nach unten aufgenäht. Dazu Abzeichen für Hilfsdienste. Kreuz». Das Schweizerkreuz wird von einem hal- kam auf dem linken Oberarm das jeweils gültige Hilfsdienstabzeichen. Funktionsstufe 3 bestand aus einem einfachen Winkel und war für Führer/ Führerinnen von kleineren Detachementen (ana- log Zugführer), zwei Winkel für Kommandanten grösserer Detachemente und drei Winkel für Kommandanten von Abteilungen mit mehre- ren Detachementen. Diese wurden beim Frau- Gradabzeichen für Unteroffiziere ab 1949. enhilfsdienst in verkleinerter Form auch auf der Mütze getragen. Das allgemeine Abzeichen für die Hilfsdienste Die nächste grosse Änderung kam dann mit war ein auf der Spitze stehendes, gleichschenk- der Ordonnanz von 1949. Alle Gradabzeichen liges Dreieck, Blau mit Schweizerwappen für der Unteroffiziere werden kleiner, gewoben aus die männlichen Angehörigen des Hilfsdienstes Abzeichen ab Wachtmeister. Oben links für alle goldgelbem Band, und wandern auf den Ober- (1940), später dann Grau und ohne Wappen Truppen, Mitte für Kavallerie, rechts für Grenz- arm, wo sie bis 1995 bleiben werden. Mit der wachtkorps. Unten v. l. n. r.: Ord. 49 für alle (1949) oder Orange mit Schweizerwappen für Uniform von 1972 wurden die Abzeichen in glei- Truppen, 2-mal auf Offiziersstoff für Berufsunterof- männlichen Angehörige in Territorialdienst. cher Art auf schwarzem Grund gestickt. fiziere 1949 und 1972, für MFD ab 1972. Grau mit Schweizerwappen war es für weibliche Links und Mitte Rotkreuzdienst, rechts FHD.

32 33 Passiver Luftschutz form während des Krieges mehrmals. Am An- Bänder mit Muster, wie sie auch die Kavallerie gestellt. Sie wurden vereidigt und gehörten zur Die Gradabzeichen für den Passiven oder Blauen fang wurde noch stark improvisiert, indem noch für die Gradabzeichen verwendete. Dazu kamen bewaffneten Macht der Armee. Wer Militär ge- Luftschutz, gegründet 1934, lehnten sich eben- Polizei- und Feuerwehruniformen getragen Kragenpatten in den entsprechenden Farben macht hatte, verwendete Teile seiner Uniform, falls an die militärischen Grade und Abzeichen wurden und die Zugehörigkeit zum Luftschutz der verschiedenen Dienste und spezielle Abzei- die übrigen rüsteten sich mit privaten oder im an, wenn auch stark vereinfacht. Zudem wech- nur mittels Armbinden dokumentiert wurde. chen, wie Quartiermeister, Motorfahrer, Geräte- Zeughaus gefassten Ausrüstungsstücken aus. selten die Vorschriften für Ausrüstung und Uni- wart, Motorspritzen-Maschinist, Reparaturchef Die Kaderfunktionen wurden mit Litzen aus und Automechaniker. Silber-und Goldfaden und Sternen aus Metall auf der Armbinde gekennzeichnet. 1949 erhiel- Gegen Ende des Krieges gab es noch einige Än- ten die Ortswehren ein eigenes Abzeichen: ein derungen. Der Korporal hatte einen einfachen wappenförmiges Oberarmabzeichen mit einer gelben Winkel, der Wachtmeister zwei und der gestickten Hellebarde auf orangen Tuch. Die Fourier drei. Der Feldweibel ebenfalls drei mit ei- Ortswehren wurden erst 1967 aufgelöst. nem kleinen waagrechten Balken darunter und der Adjutant-Unteroffizier das gleiche Abzei-

Armbinde für kriegswichtige Betriebe (mit rotem Streifen), Spitäler, Verwaltungen, Industrie. chen, aber mit zwei Balken darunter.

Bei den Offizieren blieb alles beim bisherigen System mit den Sternen, analog zur Armee. Gradabzeichen Die Offiziere hatten Sterne auf den Kragenpat- Während des Krieges gab es auch die Funktion ten: Leutnant 1, Oberleutnant 2, Hauptmann 3 des Gefreiten mit einem kleinen waagrechten und Major 1 mit Einfassung, analog zur Armee Balken auf Überkleid und Uniform. (Ord. 1926 und 1940). Es gab beim Luftschutz auch weibliche Offiziere, welche die gleichen Ortswehren Vereidigung einer Ortswehrkompanie (Bild Mediathek VBS). Abzeichen trugen. Der Vollständigkeit halber sollen auch die Ab- Die Unteroffiziere trugen 1940 folgende Ab- zeichen der Ortswehren und Flurwachen noch zeichen: erwähnt werden. Allgemeines und wichtigstes Abzeichen war die eidgenössische Armbinde. Korporal Die restliche Ausrüstung und die Bewaffnung Waagrechter Streifen von 7 cm. waren bei der Gründung 1940 sehr individuell Wachtmeister ein Winkel auf dem Unterärmel, und von Ort zu Ort verschieden. Immerhin wur- Schenkellänge 10 cm. den in kurzer Zeit 2835 Ortswehren mit 127 563 Angehörigen im Alter von 16 bis 60 Jahren auf- Fourier Wie Wachtmeister, ein zweiter Winkel auf dem Oberarm.

Feldweibel Wie Wachtmeister, aber zwei Winkel im Ab- stand von 3 cm.

Auf dem Überkleid wurden einfache gelbe Bän- der ohne Muster verwendet, auf der blauen Uniform aus Wolltuch, aber oftmals die gelben Links Korporal Luftschutz, rechts Sanitäterin. Eidgenössische Armbinde, im Einsatz von 1815 bis 1945, hier in der Version für eine Ortswehr.

34 35 Ergänzende Bemerkungen und Traingefreiten: eine einfache, gelbwollene zu den Gradabzeichen für Borde hinter jedem Ärmelaufschlag.» Dann taucht er erst wieder im Bekleidungsreglement Gefreite von 1875 auf, wo sein Abzeichen unter § 9 be- Die Bezeichnung «Gefreiter» bedeutet «befreit schrieben wird: «weisse oder gelbwollene Borte (von einem Dienst) sein» oder «frei sein». Befreit hinter jedem Ärmelaufschlag». Zu dieser Zeit waren die Gefreiten in den Armeen vergange- gab es Gefreite aber nur bei der Artillerie, dem ner Zeiten vom Wachestehen, dies im Gegen- Train und den Genietruppen. satz zum gewöhnlichen Soldaten. Nachfolgend die Gradabzeichen der Unteroffi- In der Schweizer Armee war und ist der Gefrei- ziere und Gefreiten, gültig vom 13. Dezember te ein Mannschaftsdienstgrad, dessen Inhaber 1875 bis zum 11. Januar 1898. Gefreite gab zur Gruppenführer-Stellvertretung befähigt ist. es nur bei Artillerie und Train und bei den Ge- Im Gegensatz zu anderen Armeen wird ein Sol- nietruppen. Die Gradabzeichen für Kavallerie, dat nicht automatisch nach einigen Monaten Artillerie und Train waren generell winkelförmig Dienstzeit zum Gefreiten. Diesen Grad kön- (Chevron), Genietruppen und alle anderen Waf- nen Soldaten erhalten, die beispielsweise hohe fengattungen hatten Gradabzeichen in Form Kompetenzen im Umgang mit den anvertrauten von Streifen. Grund war die frühere Art der Är- technischen Mitteln beweisen oder andere Fä- melaufschläge, welche bei Kavallerie, Artillerie higkeiten aufweisen, die den Grad rechtferti- und Train in einen Spitz zusammenliefen. gen. Eine Beförderung zum Gefreiten konnte der Kompaniekommandant in einem Wiederho- lungskurs (WK) vornehmen. Der Gefreite erhält einen leicht höheren Sold als der Soldat. Gefreite sind «bessere Soldaten mit Fähigkeiten für spezielle Aufträge. Zum Beispiel Patrouillen- führer, Zimmerchef, stellvertretender Gruppen- führer4».

In britischen Verbänden war der Gefreite tradi- tionell der Lance Corporal, in anderen Armeen heisst der Gefreite Appointé und in Ausland- seinsätzen wird er heute als Private bezeichnet.

Im Schweizer Soldatenjargon nennt man ihn auch «Gfröite» (Gefreuter). Bei uns gibt es die- sen Mannschaftsgrad nachweislich seit 1841, allerdings nur als Kanonier- oder Traingefreiter, auf gleicher Stufe wie damals der Feuerwerker. Das blieb auch so bei der Gründung der Bun- desarmee 1848, wo die Gefreiten im Beklei- dungsreglement von 1852 in gleicher Art wie 1841 unter § 187 erwähnt werden: «Unterschei- dungszeichen der Feuerwerker, der Kanonier- 4 Egli, Schweizer Heereskunde, S. 160. Tafel «Gradabzeichen der Unteroffiziere & Gefreiten» nach der Ordonnanz 1875.

36 37 Auch die folgende Ordonnanz 1898 kannte der Knopffarbe (Weiss oder Gelb) hinter jedem Gefreite nur bei der Artillerie und den Genie- Ärmelaufschlag. Deren Ränder waren in der Be- truppen. Zur dunkelblauen Uniform bestand satzfarbe (wie Kragen und Vorstösse) der jewei- das Abzeichen für Gefreite (Abkürzung: Gfr) ligen Truppengattung eingefasst. aus einer schräg aufgenähten wollenen Borte in

Tafel «Gradabzeichen der Gefreiten und der Unteroffiziere» nach der Ordonnanz 1898.

Erst 1911 wurde dieser Grad bei allen Truppen- gattungen eingeführt. Gefreite bei der Sanität mussten zudem einen Kurs von 28 Tagen Dauer Anbringung des besuchen, ehe sie zum Gefreiten befördert wur- Gefreitenwinkels an der den.5 Mit der feldgrauen Uniform bekamen die feldgrauen Uniform der Gefreiten einen kleinen Winkel aus gewobener Ordonnanz 1914/17. Borte, ähnlich wie die Korporale, aber wesent- Tafel «Gradabzeichen der Gefreiten und der Unteroffiziere» nach der Ordonnanz 1898. lich kürzer. 5 Egli, Schweizer Heereskunde, S. 261.

38 39 Mit der Ordonnanz 1949 wurde daraus ein kleiner 5 cm langer Balken aus goldgelber Bor- te, welcher waagrecht am Oberarm aufgenäht wurde. Zum Arbeitsanzug (Tenü B und Kampf- anzug) gab es ab 1972 den gleichen Balken als Kunststoffabzeichen (siehe Bild), welches an Achselschlaufe ab Ordonnanz 1995 in der der linken Achselklappe eingeschlauft werden jeweiligen . Von links nach rechts: konnte und bei den Soldaten «Gummiadler» Soldat/Gefreiter/Obergefreiter. genannt wurde.

Gefreitenab- zeichen für die Uniform der Ordon- nanz 1949.

Gefreitenabzeichen ab 1972 für das Tenü B und den Kampfanzug.

Kragenabzeichen Kragenabzeichen Mit dem Abzeichenkonzept von 1990 wurde Tarnanzug 90. Von Tarnanzug ab 2003. erstmals ein Schrägbalken für die sonst «blan- oben nach unten: Von oben nach unten: ke» Achselschlaufe am Ausgangsanzug des nor- Soldat/Gefreiter/ Soldat/Gefreiter/ malen Soldaten und entsprechend als metallene Obergefreiter. Obergefreiter. Kragenabzeichen auch beim Tarnanzug 90 ein- geführt. Damit erhielt der Gefreite einen zwei- ten Balken und der neu eingeführte Grad des Einige Gefreite brachten es zu nationaler Be- Obergefreiten entsprechend drei Schrägbalken. rühmtheit, so zum Beispiel der Gefreite Schrei- Mit dem neuen Abzeichenkonzept von 2003 ge- ber6, der während des Aktivdiensten den Sol- langten die Gradabzeichen (sowie alle anderen daten das Singen anständiger Lieder beibrachte Abzeichen) am Tarnanzug zur besseren Tarnung und diese Tätigkeit auch nach dem Krieg fort- neu in Form von Klettabzeichen zur Ausführung. setzte, wie die extra angefertigten Singbüchlein für die Soldaten bezeugen, die immer noch in grosser Zahl im Umlauf sind. 6 Gefreiter Otto Schreiber (20.8.1903 bis 23.9.1970), ehemals Bataillon 105. Text und Bilder: Jürg Burlet

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