Potentialanalyse Von Altstandorten Und Altlasten Im Mittleren Ennstal
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Potentialanalyse von Altstandorten und Altlasten im mittleren Ennstal Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra rer. nat. an der Karl-Franzens-Universität vorgelegt von Carina WOLF am Institut für Geographie und Raumforschung Begutachter: Mag. Dr. Wolfgang Fischer Graz, Mai 2016 Seite 1 von 118 Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit eidesstattlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Graz, Mai 2016 Seite 2 von 118 Hinweis: Für eine bessere Lesbarkeit wurde in dieser Diplomarbeit die männliche Form verwendet und explizit auf die geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. Es wird aber darauf hingewiesen, dass die verwendete männliche Form die Weibliche ebenso miteinbezieht. Seite 3 von 118 Vorwort Das Thema Flächenrecycling und Wiederbelebung von Altstandorten trat wieder in den Fokus der breiten Masse durch den medialen und politischen Rummel um die Reininghausgründe (Reininghausboard, 2015/2016). Doch bereits in den 1980iger Jahren hat man sich Gedanken zu diesem Thema gemacht. Das Altlastensanierungsgesetz ALSAG vereinheitlichte die Definitionen rund um dieses Thema (zum Beispiel Altablagerungen und Altstandorte) beziehungsweise den Umgang mit Altstandorten (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, 2016). Durch den sorglosen Umgang mit Altlasten, wie zum Beispiel das unsachgemäße Ablagern von Abfällen, kam es zu Kontaminierungen von Primärressourcen. Doch nicht nur Deponien sind betroffen, sondern auch gewerbliche und industrielle Betriebsstandorte beeinflussen negativ. Durch die Kontamination von Luft und Boden, sowie Grund- und Oberflächenwasser, besteht eine erhebliche Gefahr für die Menschen und die Umwelt (Preiß, 1997). Oft wurde die Kontamination erst sehr spät bemerkt und die Folgewirkungen, wie Verunreinigung des Trinkwassers oder Korrosionserscheinungen bei unterirdischen Leitungen, sind bereits eingetreten oder man weiß von deren Existenz noch nichts (Umweltbundesamt, Erhebung von Verdachtsflächen, 1995). Um die Umweltbeeinträchtigung einzudämmen, beziehungsweise prophylaktisch darauf reagieren zu können, wurde eine Verdachtsflächenerhebung durchgeführt. Somit kann man einerseits Gefahren abwehren oder Gefahren erfassen und durch die Sanierung von Altstandorten diese minimieren. Gerade für Geographen ist das Thema vielseitig und spannend. Ein Zugang zu dieser Thematik ist die Physiogeographie. Dieser Teil der Geographie beschäftigt sich unter anderem mit der Geomorphologie und der Vegetationsgeographie. Bei Sanierungen, sowie zuvor schon Kontaminierungen von Altstandorten ist ein wichtiger Teilaspekt der Boden beziehungsweise die Geologie. Seite 4 von 118 Flächenrecycling ist natürlich auch wirtschaftsgeographisch (Kosten – Nutzen – Frage) und soziogeographisch interessant, welche beide Stützpfeiler der Humangeographie sind. Durch die Sanierung von Altlasten ergeben sich oft vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung dieses Gebietes und es kann zu einer Aufwertung des Stadtteils oder der Gemeinde kommen. Ein weitere Möglichkeit Flächenrecycling zu betrachten ist die ökologische Belastungsanalyse, welche eine verwandte Disziplin der Umweltplanung ist, und die sozioökonomische Entwicklungsforschung. Hier kann durch gezielte Planung aus einem „Schandfleck“ ein großer Gewinn für die Region werden (siehe Planung Reininghausgründe) (Zimmermann, 2008). Aus diesen Gründen habe ich mich als Geographin für dieses Thema entschieden und diese Blickwinkel möchte ich nun in meine Arbeit über die Altstandorte und Altablagerungen im mittleren Ennstal einfließen lassen. Ich möchte mich daher auch bei meinem Diplomarbeitsbetreuer V. Ass. Mag. Dr. Wolfgang Fischer bedanken, dass er mich bei der Arbeit unterstützt hat und dass ich meine Perspektiven in diese Arbeit einfließen lassen durfte. Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern Ingeborg und Reinhard Wolf. Sie haben mir nicht nur mein Studium ermöglicht, sondern mich auch bei meinen Entscheidungen und der Diplomarbeit unterstützt. Auch meine Schwester Manuela hatte immer ein offenes Ohr für mich, wenn es Probleme gab, und hat mir mit ihrer, auch oft konträren, Sichtweise weitergeholfen. Weiters möchte ich mich bei meinen Freunden bedanken, die mir einerseits mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind und durch die andererseits meine Zeit in Graz unvergesslich wurde. Abbildung 1: Blick über das Ennstal von Pürgg Richtung Schloss Trautenfels und Irdning Seite 5 von 118 Zusammenfassung Flächenrecycling ist seit Ende der 1980er Jahren ein wichtiges Thema in der Gemeindeentwicklung um einerseits Gemeinden wiederzubeleben und andererseits Zersiedelung und Verdichtung des Bodens zu verhindern. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist das Potential der Altlasten im mittleren Ennstal zu untersuchen und ob es für Unternehmen interessant ist, Altlasten in dieser Region wiederzubeleben. Dabei wurden die Gemeinden Irdning – Donnersbachtal, Aigen im Ennstal, Stainach – Pürgg, Wörschach, Liezen, Selzthal, Admont und Ardning anhand 16 Parametern analysiert. Wie man danach auch in der Stärke – Schwäche – Analyse sehen konnte, sind manche Gemeinden für Investitionen und Revitalisierungen von Altlasten prädestinierter. So ist zum Beispiel Liezen aufgrund der Einwohnerstruktur und hoher Steuerkraftkopfquote interessanter als die Gemeinde Selzthal, in der ein Bevölkerungsrückgang und viele Arbeitslosen verzeichnet sind. Andere Gemeinden wie Irdning – Donnersbachtal, Aigen im Ennstal und Admont schneiden bei der Analyse der Gemeindeparameter gut bis sehr gut ab, jedoch gibt es Defizite bei der Analyse der Einwohnerstruktur, wie zum Beispiel durch einen Bevölkerungsrückgang. Genauso gibt es Unterscheide bei den Altlasten und ihrer Häufigkeit in den verschiedenen Gemeinden. So sind beispielsweise in Irdning – Donnersbachtal nur 0,01% der Gemeindefläche als Altlasten ausgewiesen, im Gegensatz zu Selzthal mit 1,5%. Auch unterschiedliche Branchen sind in den Gemeinden vertreten. So sind in Stainach – Pürgg und Liezen verhältnismäßig viele ehemalige KFZ – Betriebe und Tankstellen zu finden. Demgegenüber stehen Orte wie Wörschach und Selzthal, in denen diese Art von Altlasten nicht aufzufinden ist. Somit kann gezeigt werden, dass die Gemeinden unterschiedlich attraktiv für Unternehmer und somit auch für Revitalisierungen der Altlasten sind. Seite 6 von 118 Abstract Land recycling has been an important topic in communal development since the 1980s. On one hand it is a good tool for reflating municipalities; on the other hand it can prevent urban sprawl and soil compaction. The aim of this master thesis is to analyse the potential of the brownfields in the middle Ennstal and to investigate whether the region is attractive for companies to invest in brownfields. The municipalities Irdning – Donnersbachtal, Aigen im Ennstal, Stainach – Pürgg, Wörschach, Liezen, Selzthal, Admont and Ardning were compared by means of 16 parameters like the age distribution of the inhabitants or the wealth of the villages. As it can be seen in the SWOT- analysis; some municipalities are more distinguished for enterprises to invest in and for revitalization of brownfields. As an example, Liezen is, because of the structure of the inhabitants and the wealth of the city, more attractive than the municipality Selzthal, where there is a population decrease and a lot of people are without jobs. Other villages like Irdning – Donnersbachtal, Aigen im Ennstal and Admont are having a good to very good results at the analysation of the municipal parameters, but are not that good with regard to the examination of the structure of the inhabitants, which means for example a slight decrease in the population. Similarly there are differences between the brownfields and their frequentness in the diverse villages. Therefore there is just 0.01% of the land in Irdning – Donnersbachtal registered as a brownfield, in contrary to Selzthal with 1.5%. Another Difference is the various branches of the former industrial sites. As an example, there are comparatively many automotive firms and petrol stations in Stainach – Pürgg and Liezen. As opposed to this there are villages like Wörschach and Selzthal, where these kinds of branches cannot be found. Therefore it can be shown that there are differences between these villages for being attractive to investors and as a consequence for revitalisation of the brownfields. Seite 7 von 118 Inhaltsverzeichnis Eidesstattliche Erklärung ............................................................................................ 2 Vorwort ....................................................................................................................... 4 Zusammenfassung ..................................................................................................... 6 Abstract ...................................................................................................................... 7 Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 8 1. Einleitung ........................................................................................................... 10 1.1. Problemstellung und Gebietsabgrenzung ........................................................10 1.2. Methodik ..........................................................................................................12 1.3 Parameterbestimmung