Angriff Auf Den Zeugen Kennbar«, Schreibt Thiel Von Herff
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Sport der vor fast sieben Jahren versucht hatte, sich das Leben zu nehmen, seien »unver - Angriff auf den Zeugen kennbar«, schreibt Thiel von Herff. Der Schiedsrichter selbst antwortet auf An - frage, er halte die Ausführungen des Gut - Bundesliga Manuel Gräfe hat öffentlich Missstände im achters für unvollständig und zum Teil Schiedsrichterwesen angeprangert. Ein Gutachten empfiehlt daraufhin, »mindestens fahrlässig«. ihn auszubooten. Die DFB-Aufklärung gerät zur Farce. Fandel sagt, es sei nicht seine Absicht gewesen, zu viel Druck aufzubauen, an das Zitat könne er sich nicht erinnern. er Schiedsrichter Manuel Gräfe war tionsskandal um Robert Hoyzer im Jahr Auch der Gutachter sieht keinen Beweis in der abgelaufenen Bundesliga - 2005. für Mobbing. Überhaupt kommt Thiel von D saison ein Mann für die wichtigen Der DFB versuchte zunächst, die Gräfe- Herff zu Schlussfol gerungen, die Gräfes Spiele. Im Revierderby und im Abstiegs - Affäre mit geringem Aufwand wegzu - Kritik in vielen Punkten widersprechen. kampf – kein Schiedsrichter hat in dieser bügeln, Krug und Fandel wurden teilweise Krug und Fandel seien vom DFB »öffent - Spielzeit mehr Partien geleitet als Gräfe. entmachtet. Das war ein Teilerfolg für lich zu rehabilitieren«. In 3672 Datensät - Ausgerechnet Gräfe soll jedoch aus dem Gräfe, der als einziger aktiver Schiedsrich - zen sei keine systematische Einflussnahme Verkehr gezogen werden – so zumindest ter öffentlich die Vorgesetzten angegangen auf die Benotung zu erkennen. lautete im Januar die Empfehlung eines war. Doch der Streit ging weiter, bis der Der DFB-Gutachter, an den sich Whistle - Gutachters des Deutschen Fußball-Bundes DFB bei seinem verbandseigenen Ombuds - blower mit Informationen zu Spielmani - (DFB). Gräfe, 44, sei »ab sofort« nicht mann für Spielmanipulation und Schieds - pulationen vertrauensvoll wenden sollen, mehr »mit Spielleitungen zu betrauen«. richterwesen, Carsten Thiel von Herff, ein hat nicht nur an der Aufklärung der Vor - Die DFB-Gremien sind dieser Empfehlung Gutachten in Auftrag gab. würfe gearbeitet. Er fertigte zudem einen Bericht über seine persön - lichen Eindrücke vom Haupt - zeugen Manuel Gräfe an. Seine Beschreibungen fallen nicht sonderlich schmeichelhaft aus und stellen Gräfe als manipu - lativ dar. Er sei »nicht kontrol - lierbar«, außerdem solle man dem Schiedsrichter einen Kon - takt zur Robert-Enke-Stiftung vermitteln, »als reine Vorsichts - maßnahme«. Die Stiftung för - dert Projekte, die über Depres - sionen aufklären. Gräfe, der in der Fußballsze - ne durchaus als komplizierter, fordernder Charakter bekannt ist, focht das Gutachten mit einem 108 Seiten langen Schrei - A P D / ben anwaltlich an. Der Brief, E C N für den der Gutachter nun A I L L wiederum Gräfe verklagen will, A E R ging am 19. April auch an meh - U T C I rere Vorgesetzte und kursiert P / R seitdem in der DFB-Führung. E N B E In dem Schreiben spricht U H der Anwalt des Schiedsrichters O T O F sogar von einer Intrige. Thiel Unparteiischer Gräfe: Aussage gegen Aussage von Herff habe im Gespräch mit Gräfe Informationen plat - ziert, um seinen Zeugen zu tes - nicht gefolgt. Vielmehr stellt man sich in In den Dokumenten, die dem ten. Als diese am folgenden Tag in einem der Verbandsspitze nun Fragen über diese vorliegen, kommt Thiel von Herff zu dem Artikel der »Bild«-Zeitung auftauchten, Art der Aufklärung. Schluss, dass Hellmut Krug und Herbert fühlte sich der Gutachter in seinem Miss - Es ist eine neue Volte im Schiedsrich - Fandel durchaus Versäumnisse in der Mit - trauen bestätigt. Gräfes Anwalt bestreitet, terstreit, der seit August 2017 schwelt. arbeiterführung vorzuwerfen seien. Ein dass der Schiedsrichter die Details durch - Manuel Gräfe kritisierte in einem »Tages - eindrucksvolles Beispiel ist die Aussage gestochen hat und hält das in seinem spiegel«-Interview die Schiedsrichter - eines aktuellen Bundesliga-Schiedsrichters, Schreiben für faktisch widerlegt. bosse Hellmut Krug und Herbert Fandel er habe sich von Fandel monatelang unter Das Gespräch mit Gräfe hat Thiel von hart. Er warf ihnen Vetternwirtschaft Druck gesetzt und vorgeführt gefühlt. Herff in 30 Stichpunkten zusammengefasst. und Einflussnahme bei der Schiedsrich - »Pfeifst du noch ein Spiel in der ersten Liga Nun steht Aussage gegen Aussage über den terbenotung vor . Zudem attackierte schlecht, bist du raus«, habe Fandel ihm genauen Gesprächs inhalt. Gräfes Anwalt Gräfe seinen Kollegen Felix Zwayer für gesagt. Der Schiedsrichter sei angeschlagen übermittelt zudem weitere Aus sagen von dessen Verstrickungen im Manipula - gewesen. Die Parallelen zu Babak Rafati, Zeugen, die mit ihrer Rolle in Thiel von 100 DER SPIEGEL Nr. )( / (,. *. )'(+ Herffs Gutachten nicht einverstanden sind. Der Bundesliga-Schiedsrichter Guido Wink - mann bekundet, er hätte seine Zeugenaus - sage so nicht unterschrieben. Sein Kollege Robert Hartmann beklagt, er sei »wenig detailgetreu und in Teilen eindimensional wiedergegeben« worden. Thiel von Herff bestreitet das. Der ehemalige Schiedsrich - terassistent Cars ten Kadach erklärt laut Grä - fes Anwalt, dass der Gutachter »belastende Details gegen H. Krug und H. Fandel« außer Acht gelassen habe. Thiel von Herff sagt, selbst auf Nachfrage habe Kadach keine belastenden Details geäußert. Kadach kommt zu dem Schluss, dass es sich bei dem Gutachten »keinesfalls um eine externe Untersuchung handeln« kön - ne, sondern um eine »sportpolitisch gesteu - erte Aufarbeitung für den DFB«. Thiel von Herff hingegen sagt, Kadachs Aussagen seien »mit Vorsicht zu genießen«. Er habe ein differenzierendes Gutachten vorgelegt. In seiner Handlungsempfehlung an den DFB rät Thiel von Herff, »die Chance des ersten ›medialen Aufschlags‹« zu nutzen und das Ergebnis seiner Untersuchung öffentlich zu kommunizieren, um Gräfe die Möglichkeit zu nehmen, »Tatsachen in der Öffentlichkeit anders darzustellen«. Im nächsten Satz schreibt der Gutachter wiede - rum, es gehe nicht darum, »einen Zeugen zu sanktionieren oder gar mundtot zu ma - chen« – nur um anschließend zu empfehlen, Gräfe als Schiedsrichter auszubooten. Das DFB-Präsidium ist dieser Empfeh - lung nicht gefolgt. Vielmehr zeigt man sich in der Verbandsführung erschrocken über das strittige Gutachten. Ein hochrangiger DFB-Funktionär spricht aufgebracht ins Telefon: »Das ist alles verunglückt, eine Katastrophe.« Erst, so der Mann, der die inneren Abläufe beim DFB sehr gut kennt, hätte die verbandseigene Ethikkommis - sion unter dem Vorsitzenden Ex-Außen - minister Klaus Kinkel den Schiedsrichter - streit lösen sollen. »Das war eine Farce«, sagt der Funktionär. »Kinkel wollte ledig - lich verhindern, dass weiterhin in der Öf - fentlichkeit mit Schmutz geworfen wird.« Kinkel selbst antwortet darauf, dass er alle Akten vorliegen gehabt und sehr wohl eine einvernehmliche Lösung im Gespräch mit allen Beteiligten gesucht habe. Eine Untersuchung wäre aber zu umfangreich und teuer geworden und zu keinem ra - schen Ergebnis gekommen. Aus der Sicht des DFB-Funktionärs folgte dann der Kardinalfehler des Verbandes, der den Skandal rund um die deutschen Refe - rees auf die Spitze trieb: »Statt Thiel von Herffs hätte der DFB sofort einen unabhän - gigen Prüfer installieren müssen.« In einer Stellungnahme antwortet der DFB, dass Thiel von Herff ein »komplett unabhängiger Prüfer« sei , der hohes Ansehen genieße. Rafael Buschmann, Christoph Winterbach 101 .