REK Neckartal- aktiv

IMPRESSUM

Im Auftrag des -Odenwald-Kreises und des Rhein-Neckar-Kreises

Erstellt von neuland+ Tourismus-, Standort- und Regionalentwicklung GmbH & Co KG Projektlei- tung: Susanne Neumann

Steuerungsgruppe für das Regionale Entwicklungskonzept: BM Reinhold Berberich, Achim Dörr, Nils Drescher, Peter Fieger, Annette Fitz, Barbara Schäuble, Beate Otto, BM Sieglinde Pfahl, Klaus Schölch

Aktualisierte Fassung vom 5. November 2015

2 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Regionales Entwicklungskonzept

der Lokalen Aktionsgruppe

Neckartal-Odenwald aktiv

November 2015

3 REK Neckartal-Odenwald aktiv

INHALT

Vorwort

Zusammenfassung

1 Informationen zur regionalen Partnerschaft im LEADER-Aktionsgebiet 1.1 Abgrenzung und Lage der Region Neckartal-Odenwald aktiv 1.2 Zusammensetzung der Aktionsgruppe und erweiterte Organisationsstruktur der re- gionalen Partnerschaft 1.3 Einrichtung und Betrieb eines Regionalmanagements / einer Geschäftsstelle 1.4 Verfahren zur Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK)

2 Inhalte der gebietsspezifischen LEADER-Stratgie 2.1 Beschreibung der Ausgangslage der Region 2.1.1 Sozioökonomische Analyse 2.1.2 Darstellung der besonderen Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken in der Region 2.1.3 Bedarfsanalyse 2.2 Beschreibung der Entwicklungsziele und der Entwicklungsstrategie 2.3 Beschreibung der geplanten Handlungsfelder und eines Aktionsplans zur Umset- zung 2.4 Gebietsübergreifende / transnationale Kooperation mit Aktionsgruppen

3 Durchführung und Prozessgestaltung 3.1 Regularien, Aufgabenverteilung der LAG und Geschäftsordnung 3.2 Diskriminierungsfreies und transpartentes Verfahren zur Projektauswahl (Projek- tauswahlkriterien) 3.3 Indikativer Finanzierungsplan nach Maßnahmenbereichen, Handlungsfeldern und Jahren 3.4 Monitoring und Selbstevaluierung 3.5 Öffentlichkeitsarbeit

Anhang

1 Satzung des Vereins Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. 2 Absichtserklärungen LAG und Kommunen 3 Darstellung der Startprojekte 4 Fördersatztabelle 5 Geschäftsordnung 6 Kooperationserklärungen 7 Übersicht Presseberichte

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VORWORT

Das vorliegende Regionale Entwicklungskonzept Neckartal-Odenwald aktiv ist mit tatkräftiger Unterstützung der beteiligten 28 Kommunen, der Wirtschafts- und Sozialpartner und enga- gierten Bürgerinnen und Bürgern entstanden. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle herz- lich.

Die Vielzahl an eingegangenen Projektideen, die Teilnahme an Regionalforen und Fach- gruppensitzungen, der rege Austausch der eigens initiierten Steuerungsgruppe zeigt: Die Menschen der Region Neckartal-Odenwald setzen sich aktiv für die Gestaltung ihrer Zukunft ein.

Die im Regionalen Entwicklungskonzept Neckartal-Odenwald aktiv aufgestellte Entwick- lungsstrategie, die definierten Handlungsfelder, die gesetzten Schwerpunkte und die Aus- arbeitung einer Organisationsstruktur machen das Konzept zu einem Handlungsleitfaden für die kommenden 5 - 8 Jahre.

Im Namen der LAG Neckartal-Odenwald aktiv (in Gründung) bewirbt sich die Region um Aufnahme in das LEADER-Förderprogramm 2014 - 2020, um das initiierte gemeinsame Engagement fortzuführen und zu stärken – für die Menschen und die Region Neckartal- Odenwald aktiv!

Im Namen der LEADER-Region Neckartal-Odenwald aktiv

Dr. Achim Brötel Stefan Dallinger Landrat Neckar-Odenwald-Kreis Landrat Rhein-Neckar-Kreis

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Zusammenfassung

Die Region Neckartal-Odenwald aktiv umfasst 28 Kommunen und ist durch den UNESCO- Geopark Bergstraße-Odenwald und den Naturpark Neckartal-Odenwald geprägt. 16 der 28 Kommunen liegen im UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald, fast alle Kommu- nen (bis auf Billigheim1) liegen im Naturpark Neckartal-Odenwald. Die Region zeichnet eine großräumige, naturnahe Landschaft aus, die sich in hohem Maße für Naherholung eignet. Das verbindende Glied für die Region stellt der Neckar dar. Der von Burgen und Schlössern gesäumte „romantische“ Neckar ist wesentliches Element des Tourismus in der Region. Die Streuobstwiesen stellen ein wesentliches Kulturlandschaftselement dar, das gebietsübergrei- fend alle Kommunen der Region prägt. Die Region umfasst 117.079 Einwohner. Die funktionalen Verflechtungen beziehen sich vor allem auf den regionalen Arbeitsmarkt und die innerregionalen Pendlerverflechtungen sowie die sozialen Verflechtungen, die sich im regionalen Einkaufs- und Freizeitverhalten nieder- schlagen. Alle Gemeinden sind dem strukturschwachen ländlichen Raum zuzuordnen.

Umsetzung: Für die Umsetzung der im Regionalen Entwicklungskonzept festgesetzten Handlungsansät- ze und zur Erreichung der definierten Ziele wird der Verein „Regionalentwicklung Neckartal- Odenwald aktiv e.V.“ gegründet. Die Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) wurde mit den Schwerpunkten des Konzeptes abgestimmt und 27 Akteure aus der Region haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit in der LAG erklärt. Der Anteil der Wirtschafts- und Sozi- alpartner in der LAG liegt bei 59%, der Frauenanteil bei 56%.

Regionalmanagement: Der Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. richtet eine Geschäftsstelle mit einem Regionalmanagement ein, das mit 2 Vollzeitstellen ausgestattet wird. Neben der Beratung und Unterstützung der Projektträger wird eine wesentliche Aufgabe des Regional- managements sein, die Zusammenarbeit der Akteure in der Region (interkommunal und fachübergreifend) und gebietsüberschreitende Kooperationen zu unterstützen. Die Organisa- tion von Monitoring und Evaluierungsmaßnahmen ist dabei eine wichtige Steuerungsaufgabe im Prozess.

Beteiligung: Die Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes beruht auf einer breit angelegten Be- teiligung über die Dauer von mehr als einem Jahr: • 2 Großveranstaltungen mit je ca. 100 Personen • 7 Workshops mit über 100 Personen insgesamt • 2 Sitzungen der Lokalen Aktionsgruppe (in Gründung)

1 hat einen Antrag auf Aufnahme gestellt, der derzeit beim Regierungspräsidium in Bearbeitung ist.

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• Befragung der Kommunen zur Situation der Nah- und Grundversorgung • Einrichtung einer Bürgerbeteiligungsplattform mit über 500 Sitzungen und 1.500 Zu- griffen • 6 Treffen der Steuerungsgruppe zur Begleitung des Prozesses.

Gebietsanalyse, Stärken-Schwächen-Analyse und abgeleitete Handlungsbedarfe: Die Region Neckartal-Odenwald aktiv gehört zu den strukturschwachen ländlichen Räumen in Baden-Württemberg: Ein unterdurchschnittliches Bruttoinlandsprodukt (je Einwohner), ein überdurchschnittlicher Rückgang der Bevölkerung, ein negatives Pendlersaldo, ein verstärk- ter Strukturwandelinder Landwirtschaft und eine unzureichende Breitbandversor-gung. Die Arbeitslosenquote ist in der Region im Landesvergleich eher durchschnittlich. Im Einzelnen stellt sich die Situation wie folgt dar:

Bevölkerung, Demografie: Die Entwicklung der Einwohnerzahlen ist in der überwiegenden Zahl der Kommunen in der Region seit 2005 rückläufig, in einzelnen Kommunen stellt sich der Rückgang mit bis zu 16% sehr drastisch dar. Die Bevölkerungsstruktur verändert sich durch die demografische Ent- wicklung und die Abwanderung: die Überalterung nimmt zu. Die demografische Entwicklung und die aus ihr resultierenden Problemlagen stellen eine der Hauptherausforderungen für die Region Neckartal-Odenwald aktiv dar: Leerstände, man- gelnde Nah- und Grundversorgung, veränderte Ansprüche an das gesellschaftliche und so- ziale Leben im Dorf sind Themen, die es zu bearbeiten gilt.

Wirtschaft und Tourismus: Die Arbeitslosenquote liegt kaum unter dem Landesdurchschnitt, jedoch zeigen alle Kommu- nen der Kulisse ein negatives Pendlersaldo. Für die Betriebe in der Region wird im Zuge der demografischen Entwicklung der Aspekt der Fachkräftesicherung an Bedeutung gewinnen, die Mobilisierung von Arbeitskräften in und für die Region wird eine wichtige Aufgabe. Die Natur- und Kulturlandschaft bieten Potenziale für einen Ausbau der Naherholung, die zahl- reichen Burgen und Schlösser entlang des Neckars können hierfür besser in Wert gesetzt und vermarktet werden. Das Thema Streuobst bietet zahlreiche Ansatzpunkte für eine touris- tische Vermarktung und zur Erhöhung der Wertschöpfung durch die Vermarktung regionaler Produkte.

Landschaft und Energie: Die Region verfügt aufgrund ihrer ländlichen Prägung über ein ausgeprägtes Biomasse- potenzial. In der Region sind Klimaschutzkonzepte vorhanden, der Rhein-Neckar-Kreis strebt an, energieautarker Landkreis zu werden. Die Streuobstbestände gehen in der Region zurück, da Pflege und Bewirtschaftung nicht mehr gesichert sind, Flächen verbuschen. Hier bedarf es innovativer Handlungsansätze, die auch das ehrenamtliche Engagement mit unterstützen, ohne welches diese Kulturlandschaft langfristig nicht erhalten werden kann.

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Beispiele für E-Mobilität sind in der Region vorhanden. Nachhaltige Mobilitätskonzepte unter Nutzung von E-Fahrzeugen, die mit regenerativen Energien betrieben werden, bieten die Chance, einen wesentlichen Beitrag zum Klimawandel zu leisten.

Infrastruktur, Verkehr, Mobilität: In den Kommunen besteht im Zuge des demografischen Wandels Bedarf, die Barrierefreiheit für ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen. Die Anbindung ist in der Kulisse unterschiedlich: Die schienennahen Kommunen weisen durch S-Bahn-Anschlüsse und Bahn-Anschlüsse eine gute bis mittlere Erreichbarkeit auf, schienenferne Kommunen bieten eine geringe Erreichbarkeit. Die ÖPNV- Anbindung ist in den entfernter gelegenen Teilorten insgesamt unzureichend. Moderne und innovative Mobili- tätskonzepte können eine Verbesserung der Lebensqualität bringen. Das Thema Breitband bleibt für die Region zu bearbeiten, auch wenn der Neckar-Odenwald- Kreis 2012 mit seinem Modellprojekt „Breitbandinfrastruktur“ ausgezeichnet wurde, da die neuesten Empfehlungen zur Ausstattung der Räume weiteren Handlungsbedarf generieren.

Dorfentwicklung: Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden in Zukunft noch deutlicher spürbar werden: Ortskerne verwaisen zunehmend, es kommt vermehrt zu Leerstand und einem Rückgang in der Nah- und Grundversorgung. Vor allem auch für die entlegeneren Ortschaften bedarf es in Zukunft intelligenter Versor- gungssysteme, um Engpässen zu begegnen. Entwicklungen wie der Rückgang des bürger- schaftlichen Engagements und die Problematik, dass Jugendliche zunehmend nicht mehr in Vereinen eingebunden sind, muss mit adäquaten Beteiligungsformaten begegnet werden.

Entwicklungsziele: Die Region Neckartal-Odenwald aktiv setzt auf eine dynamische Zukunftsgestaltung mit fol- genden Zielen: 1. Erhalt der Kulturlandschaft über neue Inwertsetzungsstrategien in der Landnutzung sowie durch ressourcenschonende und umweltgerechte Integration der Energiepro- duktion. 2. Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze durch den Ausbau und die Förderung des Tagestourismus im Natur- und Geopark sowie spezielle Förderung und Vernet- zung von Kleinstunternehmen. 3. Erhalt attraktiver und zukunftsfähiger Dörfer durch die Förderung von Dorfentwick- lungsprozessen und dem daraus folgenden Engagement privater und öffentlicher Ak- teure. 4. Auf- und Ausbau einer neuen Mitwirkungskultur in den Dörfern wie in der Region ins- gesamt durch die stärkere Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements zur Schaffung und Anpassung von Angeboten im Bereich Sozio-Kultur.

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Folgende strukturelle Entwicklungsziele ergänzen die themenbezogenen Ziele: 5. Vernetzung: Ausbau und Intensivierung innerregionaler und interkommunaler Zu- sammenarbeit sowie überregionale Kooperationen zu maßgeblichen Themen. 6. Erschließung von zusätzlichem öffentlichen und privaten Kapital zur Förderung regio- naler Projekte. 7. Organisation und Sicherstellung von Bürgerbeteiligung im regionalen Entwicklungs- prozess.

Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 3 Handlungsfeld 4 Erhalt der Kultur- Neue Wert- Erhalt attraktiver, Mitwirkungskultur landschaft schöpfung und zukunftsfähiger und bürgerschaftli- neue Arbeitsplätze Dörfer ches Engagement im Tourismus

1. Sicherung und Erhalt 1. Verbesserung der 1. Dorfentwicklung 1. Motivierung zum der Streuobstwiesen touristischen Infra- durch Beteiligung Ehrenamt struktur 2. Offenhaltung der 2. Sicherung der Nah- 2. Etablierung von Landschaft 2. Vernetzung und Grundver- unterstützenden vorhandener touris- sorgung Dienstleistungs- 3. Inwertsetzung von tischer Angebote angeboten Naturgroßschutzge- 3. Herstellen von Bar- bieten 3. Inwertsetzung der rierefreiheit 3. Schaffung attrakti- kulturhistorischen ver Freizeit- und 4. Förderung regenera- 4. Nutzungskonzepte Zeugnisse Kulturangebote tiver Ener- für den Leerstand gieerzeugung 4. Aufwertung tradi- 4. Förderung der 5. Verbesserung der tioneller Wander- Vereine Mobilität routen

Im Rahmen der Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes sind 30 Projektideen zu den aufgestellten Handlungsfeldern eingegangen. Für die ausgewiesenen Handlungsfelder liegen 5 antragsreife Projekte vor, die als Startprojekte eingestuft wurden und in den Jahren 2015 - 2016 initiiert werden können. Die Umsetzung der Startprojekte, die Anbahnung der geplanten 4 Kooperation en sowie Maßnahmen zum Prozessmanagement sind im Aktions- plan aufgegriffen und mit einer Meilensteinplanung versehen, so dass diese als konkretes Planungs- und Steuerungsinstrumente einsetzbar sind.

Projektauswahl:

Auswahl und Priorisierung der Projekte erfolgen mit Hilfe der im REK aufgestellten Projekt- bewertungsmatrix. Diese beruht auf einer Kriterienliste mit 25 Kriterien, die auf die Ziele des REK ausgerichtet sind und eine transparente Auswahl der Förderprojekte erlauben. Die LAG entscheidet im Rahmen von Sitzungen auf dieser Grundlage über die Förderwürdigkeit der Projekte.

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Finanzierung: Ausgangsbasis für die Finanztabellen ist die voraussichtlich zur Verfügung gestellte Summe von 2,8 Mio. Euro EU-Mittel. Hinzu kommen 1,8 Mio. Euro nationale öffentliche Mittel. 1,3 Mio. Euro stammen aus öffentlichen und privaten Mitteln der Region. Die Region steuert gut 400.000 Euro zur Finanzierung des Regionalmanagements bei. Die Finanzierung der Sachkosten in Höhe von ca. 30.000,00 Euro jährlich ist durch die Landkrei- se gesichert.

Monitoring und Evaluierung: Für die Erfolgskontrolle wurde ein Evaluations- und Monitoringkonzept erarbeitet, das die drei Ebenen Prozess, Strategie und Ziele umfasst und sich an dem Leitfaden der Deutschen Vernetzungsstelle für Ländliche Räume orientiert. Eine regelmäßige Abfolge von Selbstkon- trollen durch LAG und Regionalmanagement sichert eine entsprechende (Um-)Steuerungs- möglichkeit im laufenden Prozess.

Öffentlichkeitsarbeit: Die Öffentlichkeitsarbeit versteht die Region als dauerhaft und kontinuierlich zu leistende Arbeit, die mit innovativen Ansätzen und dem Einsatz der neuen Medien wirkungsvoll gestal- tet wird. Das aufgestellte Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit dient dazu, Ziele, Handlungsan- sätze, Projekte und Beteiligungsansätze im LEADER-Kontext innerhalb und außerhalb der Region zu kommunizieren. Es dient der Sensibilisierung für die Entwicklungsnotwendigkeiten und Potenziale in der Region.

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1 Informationen zur regionalen Partnerschaft im LEADER- Aktionsgebiet

1.1 Abgrenzung und Lage der Region Neckartal-Odenwald aktiv

Die Region Neckartal-Odenwald aktiv ist durch den UNESCO-Geopark Bergstraße- Odenwald und den Naturpark Neckartal-Odenwald geprägt. Damit zeichnen sich weite Teile der Region durch eine großräumige, naturnahe Landschaft aus, die sich in besonderem Maße für die Naherholung sowohl für die Einwohner der Region sowie angrenzende städtische Gebiete eignet. Die Geschäftsstelle des Naturparks sowie das Naturpark-Zentrum befinden sich in und damit in der Gebietskulisse. 16 der 28 Kommunen liegen im UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald und verfügen da- mit über ein reichhaltiges geologisches Erbe. Der landschaftliche Reiz der Region besteht in dem Nebeneinander ganz unterschiedlicher Einzellandschaften: ausgedehnte Waldgebiete wechseln sich mit Wiesen, Weiden und Feldern ab. Das verbindende Glied für die Region stellt der Neckar dar. Der Fluss hat sich tief in das Buntsandsteingebirge eingeschnitten. Weite Flussschleifen mit dem Wechsel von steilen Prall- und sanften Gleithängen machen ihn unverwechselbar. Der von Burgen und Schlössern gesäumte „romantische“ Neckar ist ein wesentliches Element des Tourismus in der Region, ebenso wie die Ferienlandschaft „Hoher Odenwald“. Die Region prägend sind darüber hinaus die kulturhistorischen Zeugnisse aus der Zeit der Zisterzienser (Kloster Schönau) und aus der Zeit der Römer, insbesondere der Limes.

Abbildung 1 – Karte der Gebietskulisse

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Die Menschen identifizieren sich stark mit dieser kleinstrukturierten Kulturlandschaft mit ihren Laub- und Mischwäldern, den Streuobstwiesen, Heckenstreifen, Trockenmauern und Stein- riegeln. Dabei stellen die Streuobstwiesen ein Kulturlandschaftselement dar, das gebietsübergreifend alle Kommunen der Region Neckartal-Odenwald aktiv prägt. Die Region ist ländlich strukturiert. Auch wenn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ste- tig kleiner wird – als Bewahrer der Kultur- und Erholungslandschaft spielen landwirtschaftli- che Familienbetriebe unverändert eine wichtige Rolle. Ackerbau, Viehzucht und Obstanbau sind prägende Bewirtschaftungsformen. Die Vermarktung regionaler Produkte stellt neben dem Tourismus eine nicht unerhebliche Komponente zur Stärkung der regionalen Wirtschaft dar. Der Abgrenzung der Region liegen auch funktionale Verflechtungen zugrunde. Diese bezie- hen sich auf: • den regionalen Arbeitsmarkt und innerregionale Pendlerverflechtungen, • kulturell regionale Beziehungen und regionale Kulturprojekte (z.B.: Lebendiger Neckar, Eberbacher Kuckucksmarkt, Schlossfestspiele , Mosbacher Kultursommer) • soziale Verflechtungen, die sich im regionalen Einkaufs- und Freizeitverhalten nieder- schlagen. ( und Eberbach sind die Einkaufsstädte der Region sowie die Orte mit einem größeren Kulturangebot für die Gesamtregion). Durch das Hineinragen hessischer Kommunen haben die Gemeinden Heddesbach, Schönau und Heiligkreuzsteinach eine besondere Lage im Regionszuschnitt. In der Vergan- genheit haben bereits Drei-Länder-Treffen mit benachbarten bayrischen und hessischen Ak- tionsgruppen stattgefunden (bestehende LAG Neckar-Odenwald-Tauber; LAG Main4Eck/Bayern; LAG Odenwald/Hessen; LAG Darmstadt-Dieburg/Hessen). Dabei wurden mögliche gemeinsame Projektideen im Hinblick auf die neue Förderperiode 2014 - 2020 be- sprochen. Folgende Themen wurden für eine enge Zusammenarbeit der Regionen identifi- ziert: Entwicklung der Burgenlandschaft, Regionale Produkte/Regionalmarke, Streuobst, Entwicklung des Geo- und Naturparks Bergstraße-Odenwald. Gebietsübergreifende Koope- rationen sind daher angestrebt (siehe auch 2.4).

1.2 Zusammensetzung der Aktionsgruppe und erweiterte Organisati- onsstruktur der regionalen Partnerschaft

Für die Umsetzung der im Regionalen Entwicklungskonzept beschriebenen Handlungsan- sätze und zur Erreichung der von der Region gesetzten Ziele wird der Verein „Regionalent- wicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.“ gegründet. Die Mitgliederversammlung des Vereins „Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.“ setzt sich zusammen aus Vertretern aller Kommunen des Aktionsgebiets, aus Vertretern von Unternehmen, Verbänden und Ver- einen sowie engagierten Privatpersonen.

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Mitglieder des Vereins „Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. können alle na- türlichen und juristischen Personen aus der Region werden, die die Ziele des Vereins unter- stützen. Der Verein setzt sich u.a. folgende Ziele (siehe auch Satzung des Vereins – Anhang 1): • Umsetzung und Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzepts Neckartal- Odenwald aktiv, • Förderung von Entwicklungsstrategien zur Verbesserung der Lebensqualität in der Re- gion Neckartal-Odenwald und zur Stärkung der regionalen, sozialen und ökologischen Wettbewerbsfähigkeit, • Förderung der Zusammenarbeit und weitere Vernetzung regionaler Akteure. Im Rahmen des Vereins wird eine Lokale Aktionsgruppe und ein Regionalmanagement in- stalliert, das die Prozesse in der Region fördert und begleitet. Mit der Rechtsform als einge- tragener Verein können Entwicklungsprozesse auch über die Dauer des LEADER- Förder- programms hinaus in der Region vorangetrieben werden. Die LAG Neckartal-Odenwald aktiv versteht sich als öffentlich-private Partnerschaft, d.h., Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere Vertreter der Zivilgesellschaft und deren Ver- bände werden ausdrücklich zur aktiven Mitarbeit aufgefordert. In der LAG werden 16 der 27 stimmberechtigten Mitglieder Wirtschafts- und Sozialpartner sein bzw. aus dem privaten Sek- tor kommen (59%). Insgesamt werden in der LAG 15 Frauen vertreten sein (56%). Die LAG Neckartal-Odenwald aktiv bildet das Entscheidungsgremium des Vereins und setzt sich aus Vertretern der folgenden Gruppierungen zusammen:

Bereich Öffentl. / Vertreter Institution Stellvertretung WiSo WiSo IHK Rhein – Neckar (Standort IHK Rhein – Neckar (Standort Mosbach) Bernhard Kraft Mosbach)

Dr. Johannes-Peter Glasmeyer

WiSo Blanka Mayer, Sägewerk Herr Mayer, Sägewerk Neckarbi- Neckarbischofsheim schofsheim WiSo Bund der Selbständigen Bund der Selbständigen Dr. Annelie Weiske Sabine Sauer

Ö Wirtschaftsförderung Rhein- Wirtschaftsförderung Rhein-

Neckar-Kreis Neckar-Kreis Wirtschaft Barbara Schäuble Beate Otto WiSo Unternehmerinnenforum Unternehmerinnenforum Neckar- Neckar-Odenwald-Kreis Odenwald-Kreis Christin Dietz-Roth Frau Philipp-Raquét WiSo DEHOGA Neckar-Odenwald DEHOGA Neckar-Odenwald Paul Berberich Kurt Meidel

Ö Touristikgemeinschaft Oden- Touristikgemeinschaft Odenwald Tourismus wald Tina Last Sarah Wörz

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Öffentl./ WiSO Bereich Vertreter Institution Vertretung

WiSo Liga der Freien Wohlfahrts- Manfred-Sauer-Stiftung, Lob- pflege Neckar-Odenwald bach

Meinrad Edinger Karola Schwarz angefragt

WiSo Kreisseniorenrat des Rhein- Kreisseniorenrat des Rhein- Soziales Neckar-Kreis e.V. Neckar-Kreises e.V. Jürgen Schubert Rainer Schlipper WiSo Verein KZ-Gedenkstätte e.V. Werbegrafiker Dorothee Roos Alfred H. Ratz, Mosbach Ö Duale Hochschule Duale Hochschule

Baden-Württemberg Mosbach Baden-Württemberg Mosbach Prof. Dr. Gabi Prof. Dr. Max Mühlhäuser Jeck-Schlottmann Kultur und Bildung WiSo Figurentheater FEX Ute Fuchs Figurentheater FEX Martin Fuchs WiSo Falter Fruchtsaft Heddesbach Falter Fruchtsaft Gitta Falter Michaela Falter

WiSo Apfel e.V. Apfel e.V.

Anja Schork-Rabe Karla Brahms

WiSo Kreisbauernverband Rhein- Kreisbauernverband Rhein- Landwirtschaft Neckar-Kreis Neckar-Kreis angefragt Direktvermarktung Achim Mattern, Vorsitzender WiSo Gätschenberger Obstbau Bil- Gätschenberger Obstbau Billig- ligheim heim Arno Gätschenberger Udo Gätschenberger WiSo NABU Mosbach NABU Schefflenztal Peter Baust Christian Thumfart

Ö Geo-Naturpark Bergstraße- Geo-Naturpark Bergstraße-

Odenwald Odenwald Christiane Stolz Reinhard Diehl Ö Naturpark Neckartal-Odenwald Naturpark Neckartal-Odenwald Cordula Samuleit Elsa Stadelmann

Naturschutz Kultur- Ö Landschaftserhaltungsverband Landschaftserhaltungsverband landschafts-pflege NOK RNK Umweltbildung Michaela Hess Martin Schaarschmidt WiSo BUND Rhein-Neckar- BUND angefragt Odenwald Tobias Staufenberg Ö KliBa- Klimaschutz und Ener- Energieagenturb Neckar- gieberatungsagentur HD Odenwald-Kreis Bioenergie Dr. Klaus Keßler Uwe Ristl Klimaschutz

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Öffentl./ Vertreter Institution Vertretung WiSO Bereich WiSo Bürgermeister a.D. Bürgermeisterin (Vert. Ö) Klaus Schölch (Vorsitzender) Sieglinde Pfahl (stv. Vorsitzende)

Ö Bürgermeisterin Tanja Grether Bürgermeister Guntram Zimmer- Neckarbischofsheim mann Spechbach

Ö Bürgermeisterin Sieglinde Bürgermeister Jan Frey Pfahl Heiligkreuzsteinach Schönbrunn Ö Bürgermeister Norman Link Bürgermeister Reinhold Berberich Kommunen / LK Billigheim Ö Bürgermeister Markus Haas Bürgermeister Marco Eckl Waldbrunn Tabelle 1 – Zusammensetzung der LAG Neckartal-Odenwald aktiv Als Entscheidungsgremium der LAG wird ein Vorstand eingerichtet, der gleichzeitig Vorsit- zender der LAG ist. Für den 1. Vorsitz des Vereins ist Herr Schölch vorgesehen, für den zweiten Vorsitz Frau Bürgermeisterin Pfahl. Darüber hinaus sind bis zu fünf Beisitzende an- gedacht. Die Mitglieder des Vereins können sich in Arbeitsgruppen zusammen finden, die sich mit den einzelnen Handlungsfeldern des REK (Kap. 2.3) und den dazugehörigen Projekten vertieft auseinander setzen. Darüber hinaus können Arbeitsgruppen zu übergrei- fenden Themen (z.B. Klimaschutz, Kooperationen/Netzwerke) gebildet werden. Während der Verein und die Arbeitsgruppen offen für alle interessierten Akteure sind, wird die Mitgliederzahl der Lokalen Aktionsgruppe so klein wie möglich gehalten (27 stimmbe- rechtigte Mitglieder), um eine effiziente Arbeitsweise zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe der LAG ist die Projektauswahl (Projektauswahlverfahren Kap. 3.2). Dazu tragen die Spre- cher der Arbeitsgruppen Projektvorschläge zur Beurteilung und Entscheidung aus den Ar- beitsgruppen in die LAG hinein. Die Geschäftsstelle prüft Projektvorschläge vorab auf die Einhaltung formaler Kriterien. Für von der LAG befürwortete Projekte können die Projektträ- ger anschließend bei der zuständigen Bewilligungsbehörde einen Antrag auf Förderung stel- len. Der Verein konstituiert sich nach der Benennung der Region. Eine erste Sitzung, die der Ab- stimmung der Arbeitsweise der LAG sowie der Vorbesprechung einer Gründungsversamm- lung diente, fand am 22.09.2014 in Eberbach statt. Dort haben die LAG-Mitglieder dem vorab zugeschickten Regionalen Entwicklungskonzept einstimmig zugestimmt. Eine aktive Unterstützung zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie durch regio- nale Akteursgruppen ist durch Absichtserklärungen dokumentiert (siehe Anhang 2).

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Abbildung 2 – Organisation des Vereins Neckartal-Odenwald aktiv

1.3 Einrichtung und Betrieb eines Regionalmanagements/einer Ge- schäftsstelle

Die Geschäftsstelle (Regionalmanagement) wird beim Landratsamt Mosbach angesiedelt mit zwei vollen Stellen, davon eine Person in der Geschäftsführung und eine Mitarbeiterstelle. Damit ist eine Ansprechperson an 5 Tagen/ Woche zu Kernarbeitszeiten gewährleistet (ab- züglich Veranstaltungen oder Fortbildungen). Es ist vorgesehen, dass der Neckar-Odenwald-Kreis Personal für die Geschäftsstelle abord- net. Alternativ wird die Stelle offen ausgeschrieben. Um die Stellen entsprechend hochwertig qualifiziert zu besetzen, wird die Stelle der Geschäftsführung je nach Eignung der Bewerber mit einer Einstufung bis zu E13 angesetzt, die Mitarbeiterstelle mit einer Einstufung bis zu E11. Die Finanzierung des Regionalmanagements ist über eine Einwohner orientierte Umla- ge zwischen den beiden Landkreisen abgestimmt und abgesichert. Darüber hinaus werden der LAG für Sachkosten 30.000 Euro/Jahr zur Verfügung gestellt. Darin enthalten sind die Räumlichkeiten, Telefonkosten, Kosten für weitere Büroinfrastruktur sowie Reisekosten, für Fortbildungen des Managements und anfallende Kosten für die Öf- fentlichkeitsarbeit (jeweils netto).

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Die Aufgaben des Regionalmanagements umfassen: . Beratung und Unterstützung der LAG, . Führung der Geschäfte der LAG einschließlich der Vorbereitung und Nachbereitung von Sitzungen, . Initiierung von neuen Projekten entsprechend der Ziele des REK’s, . Beratung von Projektträgern und Begleitung der Projekte bei der Antragstellung, bei der Umsetzung bis hin zu Monitoring- und Nachweispflichten, . Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung der Bevölkerung im Rahmen von LEADER, . Begleitung, Monitoring und Evaluierung der Arbeit der LAG (ggf. gemeinsam mit ex- ternen Experten), . Abstimmung mit anderen Planungen und Initiativen innerhalb der Region und mit an- deren Regionen im Rahmen der gebietsübergreifenden und transnationalen Zu- sammenarbeit, . Akquirierung von Fördergeldern und sonstigen Finanzierungsmöglichkeiten außer- halb von LEADER.

1.4 Verfahren zur Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK)

Die Erarbeitung des REK der Region Neckartal-Odenwald aktiv basiert auf einer aktiven Be- teiligung der Bevölkerung insgesamt und dem Einbezug maßgeblicher regionaler Akteure und Experten. Bereits zur Erstellung der Interessenbekundung fanden von Februar bis Mai 2013 Abstim- mungsrunden und Workshops statt. Eine eingerichtete Steuerungsgruppe zusammen- gesetzt aus Vertretern der beiden Landkreise und dem beauftragten Fachbüro neuland+ stimmten den Prozess und die in den Workshops gefassten Ergebnisse ab. Ein Workshop mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen befasste sich im April 2013 mit der Heraus- stellung von Themenschwerpunkten, ein weiterer Workshop mit den Wirtschafts- und Sozial- partnern ergänzte dies und stimmte die Beteiligung von Akteuren im Rahmen der LAG ab. Aufbauend auf der Interessenbekundung wurde im März 2014 die breite Öffentlichkeit zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen, an der rund 100 Personen teilnahmen.

Fotos Auftaktveranstaltung - 24.04.2014 in

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Hier konnten die Bürgerinnen und Bürger anhand der mit der Interessenbekundung definier- ten Themenschwerpunkte Stärken und Schwächen in Arbeitsgruppen herausstellen und Entwicklungsziele einbringen. In fünf folgenden Fachgruppentreffen, zu denen maßgebliche Akteure der Region geladen waren, wurden diese Ergebnisse vertieft, gemeinsam getragene Entwicklungsstrategien ent- wickelt und erste Projektideen gesammelt.

Fachgruppen 06.05.: - Energie und Energieeffizienz mit 14 Teilnehmern - Erhalt der Kulturlandschaft mit 18 Teilnehmern - Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement mit 14 Teilnehmern

Fotos 6. und 7. Mai Fachgruppen – Heiligkreuzsteinach

Fachgruppen 07.05.: - Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze durch Tourismus mit 19 Teilnehmern - Erhalt attraktiver zukunftsfähiger Dörfer mit 15 Teilnehmern.

Weitere Expertengespräche dienten der Überprüfung einzelner Sachverhalte. Begleitet wurde der Prozess von einer eigens eingerichteten Steuerungsgruppe, an der zu- nächst sechs Vertreter der beiden Landkreise, im Verlauf des Prozesses aber auch drei wei- tere Vertreter der LAG teilnahmen. Die Steuerungsgruppe tagte im Laufe des Prozesses sechs Mal. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung, die am 22.09.2014 in der Stadthalle Eberbach stattfand, wurde das Regionale Entwicklungskonzept LEADER Neckartal-Odenwald aktiv präsentiert und von den Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe verabschiedet. Insgesamt konnten knapp 300 Menschen aus der Region aktiv in die Erstellung des Regio- nalen Entwicklungskonzeptes mit eingebunden werden.

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Abbildung 3 – Beteiligungsprozess in der Region Neckartal-Odenwald aktiv zur Erstellung des REK

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Virtuelle Beteiligung Die Bürgerinnen und Bürger der Region hatten über eine für die Erstellung des REK einge- richtete Beteiligungsplattform (www.leader-neckartal-odenwald.de) die Möglichkeit, sich über den Prozess zu informieren, aber vor allem auch ihre Meinung zu den erarbeiteten Zielen und Strategien einzubringen sowie Projektideen einzureichen.

Abbildung 4 – Screenshot www.leader-neckartal-odenwald.de und Plakat zur Beteiligung (neuland+)

FAZIT: 2 Großveranstaltungen à ca. 100 Personen 8 Workshops mit über 100 Personen insge- samt 6 Steuerungsgruppentreffen 500 virtuelle Beteiligungen

Die Beteiligungsplattform wurde von April bis September 2014 über 1.500 mal aufgerufen, gut 500 Sitzungen waren zu verzeichnen. Auch die Eingabe von 14 Projekten über den in- teraktiven Teil zeigt, dass die Beteiligungsoption über die neuen Medien als begleitende Maßnahme zum direkten Beteiligungsprozess in der Region erfolgreich war.

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2 Inhalte der gebietsspezifischen LEADER-Strategie

2.1 Beschreibung der Ausgangslage der Region Die Beschreibung der Ausgangslage umfasst drei Bausteine: Sozioökonomische Analyse, SWOT-Analyse und Bedarfsanalyse.

2.1.1 Sozioökonomische Analyse Um ein passgenaues Bild zur Ausgangslage der Region Neckartal-Odenwald aktiv zu erhal- ten, aus dem sich Entwicklungsziele und Strategien für die zukünftige Entwicklung ableiten lassen, wurde eine sozioökonomische Analyse erstellt, die folgende Parameter erfasst: - Fläche, Siedlungs- und Raumstruktur - Bevölkerung (mit demografischer Entwicklung) - Tourismusentwicklung - Wirtschaftssituation (Kaufkraft, BIP, Arbeitsmarkt, Pendler) - Entwicklung der Landwirtschaft - Energieerzeugung in der Region - Situation der Nah- und Grundversorgung (über eine Abfrage der Kommunen) - Situation der medizinischen Versorgung (über eine Abfrage der Kommunen)

Fläche, Siedlungs- und Raumstruktur Die Region erstreckt sich über 6.720 km² und weist knapp 44% landwirtschaftliche und ca. 39% Waldfläche auf.

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Abbildung 5 – Prozentualer Anteil der Flächen Neckartal-Odenwald-aktiv

Anteile der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den Landkreisen Neckar-Odenwald und Rhein-Neckar liegen bei rund 15% (Quelle: Statistisches Landesamt BW 2011). Innerhalb des Gebietes ist für die an den S-Bahn-Linien S1 und S2 und Regionalbahn gele- genen Kommunen eine gute Erreichbarkeit gegeben. Die nordwestlich entfernter gelegenen Kommunen (wie z.B. Heiligkreuzsteinach, Heddesbach oder Schönau) verfügen über keine ausreichende Anbindung an die S-Bahn-Linie, eine Mobilität über den ÖPNV ist vor allem abends und an den Wochenenden kaum gegeben.

22 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Abbildung 6 – Darstellung der Verkehrsanbindung in der Region Die Anbindung über den motorisierten Individualverkehr ist gut bis durchschnittlich. Aufgrund der Topographie spielt das Fahrrad als Verkehrsmittel eine untergeordnete Rolle, obwohl mit der Etablierung der E-Bikes auch außerhalb der touristischen Nutzung ein wachsendes Inte- resse zu bemerken ist. Bisher ist eine hierfür erforderliche enge Infrastruktur von Lade- und Servicestationen nur unzureichend vorhanden. Diese fehlen generell im Hinblick auf einen möglichen Ausbau von E-Mobilität. Ein wesentlicher Aspekt der Attraktivität regionaler Infrastruktur ist neben einer guten Ver- kehrsanbindung eine flächendeckende Breitbandversorgung. Mosbach, Eberbach, Elztal und Heddesbach sind die einzigen Kommunen in der Region, wo mehr als 50% der Bevölkerung einen Breitbandanschluss von >50 Mbit/s besitzen (vgl. Breitbandatlas des BMWI - http://www. zukunft-breitband.de). In vielen Teilen der Region besteht nur für 0-10 % der Be- völkerung ein Anschluss in der Geschwindigkeit von >50 Mbit/s zur Verfügung, in weiten Tei- len beträgt die Übertragung im Durchschnitt 6 -16 Mbit/s. Obwohl der Neckar-Odenwald- Kreis 2012 als „Best-Practice-Beispiel“ mit seinem Modellprojekt „Breitbandinfrastruktur im Neckar-Odenwald-Kreis“ ausgezeichnet wurde, besteht in der Region nach den neuesten Empfehlungen für die Anbindung an digitale Datennetze als wichtiger Standortfaktor für Wirt- schaft und Bevölkerung weiterhin Handlungsbedarf, aktuell wird hieran schon gearbeitet.

Bevölkerung Bevölkerungsdichte Die Gebietskulisse Neckartal-Odenwald aktiv umfasst 28 Gemeinden. Bis auf Schönau (Randzone) sind alle Gemeinden der Kategorie „Ländlicher Raum“ zuzuordnen. In der LEA- DER- Gebietskulisse Neckartal-Odenwald aktiv leben auf einer Fläche von 672 km²

23 REK Neckartal-Odenwald aktiv insgesamt 117.079 Einwohner.

Einwohner Fläche Einwohner je km² (Bevölker- Gemeindeschlüssel Name der Gemeinde (2012) (km²) ungsdichte) Gemarkungssumme

Aglasterhausen 4816 22,8 211 08225002 Billigheim 5774 49,0 118 08225009 Binau 1359 4,8 281 08225010 Elztal 5880 46,6 126 08225117 2759 16,4 168 08225024 Haßmersheim 4839 19,1 253 08225033 Hüffenhardt 2037 17,6 116 08225042 Mosbach 22913 62,2 368 08225058 Neckargerach 2280 15,3 149 08225064 1513 8,3 185 08225067 Neunkirchen 1836 15,9 115 08225068 5179 24,3 213 08225074 3986 37,0 108 08225115 Schwarzach 2936 8,3 351 08225116 Waldbrunn 4647 44,3 105 08225118 Zwingenberg 698 4,7 149 08225113 Helmstadt-Bargen 3639 28,0 130 08226106 Epfenbach 2476 13,0 190 08226017 2383 14,9 160 08226104 Neckarbischhofsheim 3978 26,4 150 08226055 Neidenstein 1829 8,5 215 08226058 2056 10 205 08226066 Spechbach 1783 8,5 209 08226086 Schönau 4553 22,5 202 08226080 Eberbach 14729 81,2 181 08226013 Heiligkreuzsteinach 2828 19,6 144 08226029 Heddesbach 465 8,2 57 08226027 Schönbrunn 2908 34,5 84 08226081 Summe/Mittelwert 117.079 672 174,2 Tabelle 2 – Gemeinden, Einwohner, Einwohnerdichte und Gemeindeschlüssel

24 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Alle Gemeinden liegen vollständig in der LEADER-Kulisse Neckartal-Odenwald aktiv. Vereinzelt ist die Bevölkerungsdichte sehr gering (z.B. Heddesbach 57 EW/km2 oder Schönbrunn 84 EW/km2), im Durchschnitt ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 174 Ein- wohner/km². Der Rhein-Neckar-Kreis ist der einwohnerstärkste Landkreis des Landes Ba- den- Württemberg, v.a. die Kommunen der Region Neckartal-Odenwald aktiv, die zwischen den Städten , Sinsheim und Mosbach liegen, sind mit ihrer Bevölkerungsdichte eher den Randzonen der verdichteten Räume zuzuordnen. Es sind weitere Aspekte, wie die demografische Entwicklung (teilweise dramatischer Bevöl- kerungsrückgang in einzelnen Kommunen) und sozioökonomische Aspekte wie z.B. die Brut- towertschöpfung, der Anteil der Beschäftigung in der Landwirtschaft etc., die die Region Neckartal-Odenwald aktiv mit ihren Prägungen als ländliche Region beschreiben.

Einwohnerzahlen und demographische Entwicklung (mit Prognose) Die Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Region Neckar-Odenwald aktiv ist in der über- wiegenden Zahl der Kommunen seit 2005 rückläufig (siehe Abb. 7). In den letzten 7 Jahren verringerte sich die Bevölkerung um durchschnittlich 7,5% in der Region. In Baden- Württemberg betrug der Rückgang im Vergleichszeitraum 1,56%. Innerhalb der Kulisse ergeben sich zwar deutliche Unterschiede (Heiligkreuzsteinach - 16,6%, Spechbach +6%), es sind aber keine generellen Entwicklungsunterschiede zwischen den LEADER-Kommunen aus dem Landkreis Neckar-Odenwald und dem Rhein-Neckar- Kreis zu erkennen. Auch die großen Kommunen Mosbach und Eberbach sind von einem Rückgang der Bevölkerung betroffen.

Abbildung 7 – Entwicklung der Bevölkerung in den Kommunen der LEADER-Region Neckartal-Odenwald aktiv 2002 zu 2012 in % (Quelle: Statistisches Landesamt BW – eigene Berechnungen)

25 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Eine Prognose der Entwicklung der Einwohnerzahlen bis 2030 zeigt, dass diese Entwicklung sich weiterhin fortführen wird (Abb.8).

Abbildung 8 – Prognose der Einwohnerzahlen bis 2013 (Quelle: Statistisches Landesamt BW) Die Zahlen zeigen deutlich, dass auf die Region Neckartal Odenwald aktiv besondere Her- ausforderungen im Umgang mit Leerstand, ÖPNV, Fachkräftesicherung etc. zukommen bzw. heute schon vorhanden sind.

Wanderungssaldo In allen Gemeinden der LEADER-Region Neckartal-Odenwald geht die Zahl der Geburten zurück und die Sterbezahlen steigen an. Das Wanderungssaldo ist in den Jahren 2005 und 2010 in allen Gemeinden negativ. Eine Ausnahme bildet das Jahr 2012, wo es in den Ge- meinden des Landkreis Rhein-Neckar positiv ist.

Abbildung 10 – Wandersaldo und Geburtendefizite Abbildung 9 – Wandersaldo und Geburtendefizite RNK NOK (Quelle: Statistisches Landesamt BW) Deutlich werden sich in absehbarer Zeit die Verschiebungen in der Altersstruktur auswirken. Aufgrund begrenzter Daten für Kommunen unter 5.000 Einwohner muss auf die Bevölke- rungsentwicklung der Landkreise zurückgegriffen werden. Für beide Landkreise gilt:

26 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Die Überalterung der Bevölkerung wird bis 2030 zunehmen. Der Anteil der Menschen unter 20 Jahren, von 20 - 40 Jahren und von 40 - 50 Jahren sinkt in beiden Landkreisen, in den Altersgruppen 60 - 85 und 85 und mehr nimmt die Zahl zu. Dies hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche in der Region und die betreffenden Kommunen, die es zu gestalten gilt.

Abbildung 11 – Prognose der Altersstrukturen Abbildung 12 – Prognose der Altersstrukturen NOK RNK Der Anteil der Migranten ist in den Kommunen der LEADER-Kulisse im Rhein-Neckar-Kreis mit 9,9% höher als im Neckar-Odenwald-Kreis (6,2%), die Region liegt damit aber weit unter dem Landesdurchschnitt von 26,7%.

Wirtschaft Die nachfolgend beschriebenen Strukturdaten zur Analyse des Wirtschafts- und Arbeitsmark- tes liegen nur auf Landkreisebene vor und werden, sofern deutliche Unterschiede zwischen den beiden Landkreisen bestehen, einzeln dargestellt.

Bruttoinlandsprodukt Ein Indikator für die Wirtschaftsleistung ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner, es dokumentiert die in der Region erzielte Wertschöpfung. Im Neckar-Odenwald-Kreis beträgt das BIP 27.226 Euro, im Rhein-Neckar-Kreis 25.487 Euro (Stand 2011). Der Durchschnitt aller Landkreise in Baden-Württemberg weist 36.417 Euro aus, die Region Neckartal- Odenwald aktiv liegt also deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Beim BIP und der Verteilung der Wertschöpfung nach Gewerbe zeigen sich Unterschiede in den Landkreisen. Der Neckar-Odenwald-Kreis verzeichnet einen leichten Anstieg beim BIP. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft ist mit 1,7% höher als im Landesdurchschnitt (0,65%), was die ländliche Prägung der Region unterstreicht. Der Anteil der Dienstleistungs- bereiche ist leicht höher als der Landesdurchschnitt (NOK 63%, BaWü 60%). Der Anteil des produzierenden Gewerbes ist hingegen niedriger (NOK 35,1%, BaWü 39,1%).

27 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Neckar-Odenwald-Kreis

Bruttoinslandsprodukt, Bruttowertschöpfung seit 2008*) nach Wirtschaftsbereichen

Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen Bruttoinslands- Land- und produkt zu Forstwirt- insgesamt Produzierendes Dienstleistungs- Marktpreisen schaft, Fi- Gewerbe bereiche Jahr scherei Mill. EUR *) WZ 2008. 2008 3.644,00 3.266,00 51,00 1.180,00 2.035,00 2009 3.492,00 3.114,00 40,00 1.124,00 2.058,00 2010 3.705,00 3.320,00 46,00 1.124,00 2.149,00 2011 3.878,00 3.467,00 60,00 1.216,00 2.190,00 %ualer Anteil 1,7 35,1 63,2

Tabelle 3 – BIP im Neckar-Odenwald-Kreis

Rhein-Neckar-Kreis

Bruttoinslandsprodukt, Bruttowertschöpfung seit 2008*) nach Wirtschaftsbereichen

Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen Bruttoinslands- Land- und produkt zu Forstwirt- insgesamt Produzierendes Dienstleistungs- Marktpreisen schaft Fi- Gewerbe bereiche Jahr scherei Mill. EUR *) WZ 2008. 2008 13.486,00 12.086,00 63,00 3.417,00 8.606,00 2009 13.223,00 11.791,00 49,00 3.130,00 8.612,00 2010 13.415,00 12.020,00 52,00 3.188,00 8.780,00 2011 13.386,00 11.966,00 67,00 3.327,00 8.572,00 %ualer Anteil 0,6 27,8 71,6 Tabelle 4 – BIP im Rhein-Neckar-Kreis

28 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Arbeitsmarkt und berufsbedingte Pendler Das Fehlen von Arbeitsplätzen am Wohnort hat keine Auswirkungen auf die Arbeitslosen- quote, diese ist seit 2005 in beiden Landkreisen gesunken. Sie liegt im Landkreis Rhein- Neckar mit 4,4% leicht über dem Landesdurchschnitt von 4,0%. Der Neckar-Odenwald-Kreis zeigt eine Arbeitslosenquote von 4,1% auf (Zahlen 2013). Die Region Neckartal-Odenwald aktiv weist jedoch in nahezu allen Kommunen ein Pendler- defizit aus. Insgesamt verlassen 31.988 Personen ihre Kommune, um über die Gemeinde- grenze hinweg zu arbeiten.

Abbildung 13 – Berufsbedingte Ein- und Auspendler Neckartal-Odenwald aktiv Dem stehen 20.692 Einpendler gegenüber, so dass sich ein Defizit von 11.296 Personen ergibt. Dies ist ein deutliches Zeichen für die Strukturschwäche in der Region. Mit der Dualen Hochschule in Mosbach verfügt die Region über einen Studienstandort, der in enger Zusammenarbeit auch mit Wirtschaftsunternehmen der Region steht und für KMU die Chance zu kooperativer Forschung bietet.

Landwirtschaft Die Landwirtschaft spielt in weiten Teilen der Region eine wichtige Rolle, auch wenn die landwirtschaftliche Flächennutzung in beiden Landkreisen seit 1999 bis 2010 leicht rückläufig ist. Der Flächenanteil für die Land- und Forstwirtschaft liegt zusammen bei über 80%, wobei die Aufteilung je nach Gemeinde variiert. Die Betriebsgrößenstruktur ist im Umbruch und be- schreibt den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Die Zahl der Klein- und Kleinstbetriebe ist in beiden Landkreisen rückläufig. Die Zahl der Ne- benerwerbsbetriebe sinkt leicht in beiden Landkreisen, die Zahl der Haupterwerbsbetriebe sinkt drastisch. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist von 1999 bis 2010 insgesamt um 28% zu- rückgegangen. Demgegenüber steht ein Anstieg der Flächennutzung: Die durchschnittliche Größe von Be- trieben ist im Neckar-Odenwald-Kreis von 1999 bis 2010 von 36,7 auf 52,8 ha gestiegen, im

29 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Rhein-Neckar Kreis von 30,3 auf 39,4 ha.

Landkreis Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis Rhein-Neckar-Kreis Jahr 1999 2010 1999 2010 Landwirtschaftliche Betrie- 1.273 878 1.262 967 be insgesamt Haupterwerbsbetriebe 464 262 611 361 Nebenerwerbsbetriebe 759 550 586 510 Tabelle 5 – Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe.

Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis Landkreis Rhein-Neckar-Kreis

Landwirtschaftliche Betriebsgrößenstruktur

Landwirtschaftliche 1999 2010 Landwirtschaftliche 1999 2010 Betriebe Anzahl Betriebe Anzahl Betriebe insge- Betriebe insge- 1273 878 1262 967 samt samt davon davon mit unter 5 ha LF 66 34 mit unter 5 ha LF 231 185 5 bis unter 10 ha 5 bis unter 10 ha 255 128 189 113 LF LF 10 bis unter 20 ha 10 bis unter 20 ha 294 191 222 154 LF LF 20 bis unter 50 ha 20 bis unter 50 ha 346 210 360 240 LF LF 50 und mehr ha LF 312 315 50 und mehr ha LF 260 275 Tabelle 6 – Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe 1999 - 2010 Die Region verfügt flächendeckend über Streuobstwiesen als prägendes Kulturlandschafts- gut und bietet damit einen Lieferanten regionaler Produkte (v.a. Apfelsaft). Die Pflege und Erhaltung der traditionellen, kleinstrukturierten Kulturlandschaft wurde bisher größtenteils von Landwirten quasi als Nebenprodukt ihrer Bewirtschaftung erbracht. Durch den tiefgreifenden Strukturwandel in der Landwirtschaft ist diese kleinflächige Bewirtschaf- tung extrem unrentabel geworden. Durch den Rückgang der Beschäftigten in der Landwirt- schaft insgesamt und eine oft fehlende Nachfolge, wenn Hofinhaber altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden, sind Pflegearbeiten an der Landschaft heute nicht mehr sicherge- stellt. Außerdem besteht eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Nutzung der Streuobstbestän- de darin, dass Grundstückseigentümer, Bewirtschafter und Pflegetrupps die Streuobstbe- stände mit Pflegegeräten und Erntefahrzeugen anfahren können. Die Wege, sofern vorhan- den, sind oft nicht ausreichend nutzbar, teilweise durch einen fehlenden Ausbau hochgradig

30 REK Neckartal-Odenwald aktiv unfallträchtig. Wo es sinnvoll und notwendig erscheint, soll deshalb das Wegenetz durch die Flurneuordnung verbessert und ergänzt werden. Über multifunktionale Wege können neben Bewirtschaftern und Landschaftspflegern auch Naherholungssuchende die Landschaft erleben.

Tourismus Im Landkreis Neckar Odenwald liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 3,1 Tagen. Im Rhein-Neckar-Kreis hingegen sind es knapp 2 Tage. Damit ist die Region nicht als klassi- sche Urlaubsregion einzuordnen, wohl aber als Erholungsgebiet für Kurzaufenthalte. Der Anteil der ausländischen Gäste passt in dieses Bild: Er liegt bei gut 7%. Die Entwicklung im Tourismusbereich zeigt sich folgendermaßen: Die absolute Zahl der Bet- ten hat in beiden Landkreisen leicht zugenommen, die Anzahl der Übernachtungen ist in bei- den Landkreisen leicht angestiegen, jedoch ist die Bettenauslastung mit Werten zwischen 20 - 28,5% nicht sehr hoch. Bei den Ankunftszahlen kann die Region in den vergangenen zehn Jahren eine Steigerung verzeichnen (Landkreis Rhein-Neckar 13%, Landkreis Neckar-Odenwald 18%, Zahlen 2004 - 2013). Aufbauend auf dieser Tendenz lässt sich eine Entwicklungsoption ableiten, die erhöhte Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze in der Region möglich macht. Der UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald erstreckt sich auf über 3.500 km² mit vielfältiger und schützenswerter Natur und Geologie. Neben dem Schutz dieses Erbes und der Vermittlung geologischer Themen durch Umweltbildungsmaßnahmen gehört eine nach- haltige Regionalentwicklung zu den Aufgaben des Geoparks. Über die Hälfte der Kommunen aus der Kulisse Neckartal-Odenwald aktiv (16 von 28) liegen in der Gebietskulisse des Geo- Naturparks. Daher betreffen die gesteckten Ziele wie Umweltbildung, eine angemessene touristische Erschließung, Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt u.a. auch die LEADER- Kulisse. Natur- und Naturgroßschutzgebiete: In der Kulisse liegen (zumindest teilweise) folgende FFH-Gebiete, die als wichtige Schutzgebiete zu sehen sind: Odenwald Eberbach, Odenwald Neckargemünd, Odenwald und Bauland , Odenwaldtäler zwischen Schloßau und Walldürn, Bauland Mosbach, Elzbachtal und Odenwald Neckargerach, Neckartal und Wald Obrigheim, und Schefflenzer Wald, Steinach und Zuflüsse, -Neckar- bi- schofsheim, Kraichgau-Meckesheim, Kleiner Odenwald. Diese FFH-Gebiete sind ein wichti- ger Baustein des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Energie Windkraft ist in der Region bisher kaum vorhanden. Im Neckar-Odenwald-Kreis steht die Ausweisung von Flächen derzeit an, auch im Rhein-Neckar-Kreis befindet sich die Auswei- sung von Vorrangflächen für Windkraft aktuell in der Anhörung. Windkraft bietet Potenzial für die Energieerzeugung in der Region, steht aber gleichzeitig für die damit einhergehenden Nutzungskonflikte und wird von den Kommunen daher unterschiedlich bewertet. Im Neckartal sind in hohem Maße Biogasanlagen vorhanden, im Odenwald ist der Anteil ge- ringer. Obrigheim und Mosbach zeigen besonders hohe Anteile an Biomasseverstromung

31 REK Neckartal-Odenwald aktiv auf. Wasserkraft gibt es vor allem an den Staustufen am Neckar. Der Anteil an Photovoltaik ist bei den erneuerbaren Energien in der Region dominierend. Eingebunden in die Metropolregion Rhein-Neckar und die dortigen Aktivitäten zu Energieeffi- zienz und erneuerbare Energien und die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Hei- delberg-Rhein-Neckar-Kreis und die Energieagentur Neckar-Odenwald-Kreis, ist die Region strukturell gut aufgestellt.

Abbildung 14 – Erzeugung von erneuerbaren Energien nach Kommunen und Gesamt Neckar-Odenwald aktiv

Situation der Nah- und Grundversorgung Bereits im Rahmen der Interessenbekundung wurde die Verbesserung der Nah- und Grund- versorgung als Handlungsbedarf diskutiert, hierzu sind jedoch keine statistischen Daten ab- rufbar. Für die Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes wurden daher die Kommu- nen mit Hilfe eines Fragebogens befragt, um die spezifische Situation in den Kommunen mit ihren Ortsteilen zu erfassen und Handlungsbedarfe in der Fläche verorten zu können. Gut die Hälfte der 29 Kommunen (15) geben für die nächsten Jahre Handlungsbedarf im Bereich Nah- und Grundversorgung an. Dabei besteht bei einigen Kommunen schon heute eine Versorgungslücke, die die Bevölkerung durch Fahrten in benachbarte Kommunen löst. Für andere Kommunen wird dieses Thema zukünftig verstärkt auftreten, wenn eine Laden- nachfolge nicht gesichert ist bzw. schon heute absehbar ist, dass in den kommenden fünf Jahren Versorgungsinfrastruktur wegbricht. Den Handlungsbedarf schätzt die Vielzahl der Kommunen in Bezug auf die medizinische Versorgung noch nicht so akut ein. Gleichwohl geben über 50% (52,8%) an, dass eine woh- nort- nahe Versorgung nicht sichergestellt ist und hier weite Fahrten in Kauf genommen wer- den. Die Sicherung der Nahversorgung wird mittel- bis langfristig eine der größten Herausforde-

32 REK Neckartal-Odenwald aktiv rungen darstellen. Diese umfasst neben der dargestellten ärztlichen Versorgung die Grund- versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, geeignete Treffpunkte v.a. für Jugendliche und Senioren, aber auch wohnortnahe Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten. Für diesen Bereich werden Zukunftslösungen nötig sein, die auch den Aspekt einer älter werdenden Gesellschaft berücksichtigen. Die Region Neckartal-Odenwald aktiv ist mit einem Teil ihrer Kommunen in andere regionale Entwicklungsprozesse wie den landesweiten Wettbewerb RegioWIN oder den Cluster- Dia- log Baden-Württemberg einbezogen. Hierüber angestoßene Themen und Entwicklungslinien werden mit den relevanten Akteuren zu den LEADER-Planungen abgestimmt, insofern sie die Kommunen betreffen oder das Thema „Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen“ tangie- ren.

33 REK Neckartal-Odenwald aktiv

2.1.2 Darstellung der besonderen Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken in der Region (SWOT-Analyse) Die Zukunftsfähigkeit der Region Neckartal-Odenwald aktiv wird einerseits von den Entwick- lungen vor Ort bestimmt, andererseits von langfristigen Trends und globalen Herausforde- rungen wie der Globalisierung, dem Klimawandel, dem demografischen und technologischen Wandel sowie gesellschaftlichen Veränderungen. Die SWOT-Analyse stellt das zentrale Instrument zur Ableitung der Handlungsbedarfe für die Region Neckartal-Odenwald aktiv dar. Sie leitet sich ab aus der sozioökonomischen Analyse, den im Rahmen der Veranstaltungen (Auftaktveranstaltung, Fachgruppen) und der Exper- tengespräche benannten Einschätzungen der Akteure aus der Region und der Arbeit der Steuerungsgruppe. Die Region weist insgesamt eine ausgeprägte Heterogenität auf. Daher treffen die Aussagen nicht unbedingt auf alle Kommunen gleichermaßen zu, eine Betrachtung der Situation in den einzelnen Kommunen, auch bezogen auf Handlungsansätze und abgeleitete Maßnahmen ist unerlässlich.

Wirtschaft und Tourismus Die Region verzeichnet eine geringe Arbeitsplatzdichte und eine hohe Auspendlerquote, was zu einem erhöhten Individualverkehr führt. Hier gilt es, nachhaltige Mobilitätslösungen aus- zubauen. Aber auch, die vorhandenen Stadt-Umland-Beziehungen zu stärken und damit auch Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen, um einer Abwanderung aus der Region entgegenzu- wirken. Die räumliche Nähe zu Rhein-Main-Neckar und den Metropolregionen schafft die Option, entsprechende Kundenkreise anzusprechen und Produkte aus der Region abzuset- zen. Die Bevölkerung schätzt die Region als gut ausgestattet mit Betreuungseinrichtungen für Kinder ein (lt. Rückmeldungen aus den Workshops), auch für Kinder unter drei Jahren, und bietet damit gute Optionen für den (Wieder-) Einstieg von Frauen in das Erwerbs- leben. Sowohl für die Wirtschaft als auch für die Bevölkerung ist die Breitbandversorgung ein wich- tiger Standortfaktor und bleibt damit eine Herausforderung, der sich die Region zukünftig weiterhin stellt. Der Standort der Dualen Hochschule in Mosbach mit seinen Beziehungen in die Wirtschaft ist als Stärke der Region zu werten. Hier bestehen Qualifizierungsoptionen in der Region und die Chance zu Kooperationen zwischen Betrieben und Hochschule, um Innovation voran- zutreiben. Für die Betriebe in der Region wird im Zuge der demografischen Entwicklung der Aspekt der Fachkräftesicherung an Bedeutung gewinnen, die Mobilisierung von Arbeitskräf- ten in und für die Region wird eine wichtige Aufgabe. Der Rückgang der Beschäftigten in der Landwirtschaft fordert vor dem Hintergrund der Kul- turlandschaftspflege neue, auch ehrenamtliche Ansätze, um langfristig das attraktive Land- schaftsbild zu erhalten. Die Natur- und Kulturlandschaft und insbesondere der Natur- und der Geopark stellen eine Stärke der Region dar, deren Potenziale für einen Ausbau des Tages- und Tagungstouris- mus und damit für die Erhöhung der Wertschöpfung in der Region gute Chancen bieten. Auf eine entsprechende Infrastruktur bei den Rad- und Wanderwegen kann aufgebaut werden, beim Thema Mountainbiken besteht in der Region noch Ausbaupotenzial. Problematisch ist, dass es zu wenig (und weiter zurückgehende) Einkehrmöglichkeiten v.a. auch entlang der Rad- und Wanderwege gibt. Ein Ausbau bietet die Chance, die Wege aufzuwerten und mehr

34 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Gäste zu gewinnen. Die Region verfügt über bedeutende kulturhistorische Zeugnisse, wie z.B. die Zisterzienser und Römer, aber auch zahlreiche Burgen und Schlösser entlang des Neckars, deren touristi- sche Vermarktung und Inwertsetzung noch ausbaufähig ist.

Bevölkerung, Demografie Die Region erfährt – wie fast alle ländlichen Räume – einen Rückgang der Bevölkerung und eine Veränderung der Altersstrukturen, was mit neuen Anforderungen an die Ausstattung und die Angebote einhergeht. Es besteht teilweise kaum altersgerechter Wohnraum (man- gelnde Barrierefreiheit) und Betreuungsangebote für Senioren sind nicht flächendeckend gegeben. Zunehmenden Leerständen und einer teilweise nicht mehr ausreichenden Versorgung in den Teilorten kann durch eine effiziente, sinnvolle Nachnutzung begegnet werden. Auf diesem Wege bietet sich auch die Chance, weiteren Flächenverbrauch zu vermeiden. Der Rhein-Neckar-Kreis weist um die Oberzentren (Heidelberg und Mannheim) positive Wanderungssalden auf. Zuzug in die Region ist weiter zu fördern, um die Folgen der demo- grafischen Entwicklung abzufedern.

Dorfentwicklung und Lebensqualität Die Region Neckartal-Odenwald aktiv besitzt (noch) weitestgehend attraktive Dorfzentren mit ausreichender Infrastruktur (Bildungseinrichtungen, Nahversorgung, etc.). Sie weist einen hohen Freizeitwert aufgrund der abwechslungsreichen Natur- und Kulturlandschaften auf. Es bestehen intakte Dorfgemeinschaften und ein großes bürgerschaftliches Engagement, Modellprojekte für Bürger- und Begegnungszentren sind vorhanden. Entwicklungen wie der Rückgang des bürgerschaftliches Engagements und die Problematik, dass Jugendliche zu- nehmend nicht mehr in Vereinen eingebunden sind (Nachwuchsproblematik), muss mit adä- quaten Beteiligungsformaten begegnet werden. Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden in Zukunft deutlicher spürbar wer- den: Ortskerne verwaisen zunehmend, es kommt vermehrt zu Leerstand und einem Rück- gang der Grund- und Nahversorgung. Vor allem auch für die entlegeneren Ortschaften be- darf es in der Zukunft Zugang zu multifunktionalen Versorgungseinrichtungen, um Versor- gungsengpässen zu begegnen. Um Teilhabe für alle zu ermöglichen, sind v.a. Barrierefrei- heit und Mobilitätsangebote zu etablieren.

Landschaft und Energie In der Region sind Klimaschutzkonzepte vorhanden, der Rhein-Neckar-Kreis strebt an, ener- gie- autarker Landkreis zu werden. Die Region verfügt aufgrund der ländlichen Prägung über ein ausgeprägtes Biomassepotenzial. Gleichzeitig weist die Bevölkerung Aufgeschlossenheit für das Thema „regenerative Energien“ auf und es existiert eine dem Thema aufgeschlosse- ne Unternehmerschaft. Beispiele für E-Mobilität sind im Projektgebiet vorhanden. Der Ausbau der S-Bahn-Linien ist auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes positiv zu be- werten, trotzdem gilt es bei einem hohen Anteil von Auspendlern mit Nutzung von Privat- PKW, nachhaltige Mobilitätskonzepte weiter auszubauen. Der Einsatz von E-Fahrzeugen (E- 35 REK Neckartal-Odenwald aktiv mobil, E-Bike) unter Nutzung regenerativer Energien bietet die Chance, diesem Anspruch gerecht zu werden und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Streuobstwiesen sind als bedeutendes Kulturlandschaftsgut zu betrachten, sie gehen jedoch stark zurück, es kommt zu Vergreisung der Obstbaumbestände und zu Verbuschung von offen gelassenen Flächen mangels Pflege. Ehrenamtliches Engagement wirkt diesen Entwicklungen in der Region entgegen. Dort vorhandene Ansätze wie die Offenhaltung der Landschaft durch Beweidung und die ehrenamtlich geleisteten Pflegearbeiten gilt es zu un- terstützen. Dazu zählt auch, neue Vermarktungswege für Streuobstwiesenprodukte zu er- schließen, um eine Erhöhung der Wertschöpfung für die Akteure zu erzielen.

Zusammenfassende Darstellung der SWOT-Analyse DEMOGRAFIE UND DORFENTWICKLUNG

Stärken Schwächen

Intakte Dorfgemeinschaften / großes Bevölkerungsrückgang Bürgerschaftliches Engagement Leerstand - Brachfallende ortsbildprägende Gute wohnortnahe Grund- und Nahversor- Gebäude, Ortskerne verwaisen zunehmend gung in den Hauptorten Defizite bei der Verkehrsinfrastruktur – Hoher Freizeitwert in der Region aufgrund Mobilität in den abgelegen, kleineren intakter und abwechslungsreicher Natur- Ortsteilen unzureichend und Kulturlandschaften Engpässe im Bereich der Nah- und Grund- Vielfalt kulturhistorisch wertvoller Gebäude, versorgung v.a. in den Teilorten Anlagen und kompakter und historischer Orts- bzw. Stadtkerne Fehlen von multifunktionalen Versorgungsein- richtungen in den abgelegenen Ortschaften

Teilweise fehlende dörfliche Kommunikations orte

Mangelnde Barrierefreiheit, teilweise kaum altersgerechter Wohnraum u. Betreuungs- angebote für Senioren

Chancen Risiken

Leerstandsmanagement und damit Überalterung der Bevölkerung Entgegenwirken von Flächenverbrauch; in Kombination mit gewerblicher Nutzung Weiterer Bevölkerungsrückgang und Abwan- auch Lösungen für die Nah- und Grund- derung aus der Region versorgung Medizinische Versorgung lückenhaft/Mangel Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur an Gesundheitseinrichtungen (Hausarzt, durch Entwicklung ergänzender Mobilitäts- Krankenpflege) lösungen Weiterer Verfall attraktiver Dorfzentren

Engpässe in ÖPNV und Infrastruktur als potenzielle Entwicklungshemmnisse

36 REK Neckartal-Odenwald aktiv

WIRTSCHAFT, LANDWIRTSCHAFT UND TOURISMUS

Stärken Schwächen

Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Geringe Arbeitsplatzdichte ein ausreichendes Angebot an Betreuungs- einrichtungen für Kinder Mangelhafte Beschäftigungsmöglichkeiten, insb. für Jugendliche im ländlichen Raum Studienangebote in der Region durch die Duale Hochschule Mosbach Negative Pendlersalden – hohe Auspendlerquote Streuobstwiesen als prägendes Kulturland- schaftsgut Touristische Infrastruktur teilweise lücken- haft (z.B. keine einheitliche Beschilderung, Abwechslungsreiche Landschaften unzureichende Versorgungsinfrastruktur mit dem Neckar als verbindendes Glied entlang touristischer Routen) (gute Basis für Tourismus/Naherholung) Qualität der Gaststätten und Hotels Potenzial im sanften Naturtourismus aufgrund teilweise unzureichend (Sanierungsstau) des herausragenden Natur- und Land- schaftspotenzials Geringe touristische Auslastung in der Nebensaison, kein ganzjähriges Angebot Wander- und Radtourenangebote vorhanden (besonders: Katzensteig, Neckarsteig) Unzureichende Inwertsetzung und Vermark- tung der kulturhistorischen Zeugnisse Konzentration von Schlössern und Burgen entlang des Neckars Kulturlandschaftspflege nicht sichergestellt

Kulturhistorische Zeugnisse, z.B. Zisterzienser Verbuschung der offen gelassenen Flächen (Neckarsteinach u.a.), Zeit der Römer mangels Pflege; Teilgebiet Odenwald – - insbesondere Limes erste Flächen verwildern

Regionale Produkte und Kost vorhanden Vergreisung von Obstbaumbeständen, da keine Pflege erfolgt

Chancen Risiken

Erhöhung der Wertschöpfung und Schaffung Verlust von Kulturlandschaft durch unzu- von Arbeitsplätzen in der Region durch Stär- reichende Pflege oder Nutzungsaufgabe kung der Naherholung und des Tagungs- tourismus (inklusive Entwicklung von Forst- und Waldgesetzgebung erschwert Begleitprogrammen) Ausbau des Potenzials Mountain-Bike

Erhöhung der Wertschöpfung durch bessere Vermarktung regionaler Produkte

Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen

Inwertsetzung und Erhalt der Kulturlandschaft durch Förderung von Pflege und Umwelt- bildungsmaßnahmen (bes. Streuobstbestände)

UNESCO-GEOPARK als Naturpotenzial stärker herausstellen

Potenzial Mountain-Bike

37 REK Neckartal-Odenwald aktiv

UMWELT, ENERGIE UND KLIMASCHUTZ

Stärken Schwächen

Herausragendes Natur- und Landschaftspo- Verlust von Biodiversität tenzial (Naturpark Neckartal-Odenwald und durch unzureichende Pflege UNESCO – Geopark Bergstraße-Odenwald) Potenziale bei der energetischen Nutzung Ausgeprägtes Biomassepotenzial insbesondere von organischen Reststoffen aufgrund der ländlichen Prägung aus Landwirtschaft und privaten Haushalten, sowie der Grünschnittpotenziale werden Möglichkeiten zur Dezentralisierung von nicht umfassend genutzt Energie vorhanden Mangelnde Ausschöpfung vorhandener Vielfältige Aktivitäten/Akteure im Bereich der Potenziale bei Nahwärme erneuerbare Energien und Klimaschutz Bisher fehlende Möglichkeiten zur Aufgeschlossene Unternehmerschaft und Energiespeicherung Beispiele zur Nutzung erneuerbarer Energien

Beispiele für E-Mobilität im Projektgebiet vorhanden (Sulzfeld, Waldangelloch)

Chancen Risiken

Mehr kommunales Engagement bei Vielzahl der Akteure im Bereich Erneuerbare Nahwärme Energien ohne Abstimmung der Aktivitäten

Potenziale zur Verwertung von Reststoffen

Steigerung der Energieeffizienz (Gebäude- sanierung, E-Mobilität, Abwärmenutzung)

Verbesserung des Klimaschutzes durch ein nachhaltiges Mobilitätskonzept

38 REK Neckartal-Odenwald aktiv

KULTUR UND SOZIALES

Stärken Schwächen

Bürgerschaftliches Engagement, engagierte Jugendliche nicht mehr in Vereinen einge- Akteure in den Bereichen Kultur& Soziales bunden (Nachwuchsproblematik)

(noch weitestgehend) intakte Vereins- Fehlende Gesamtdarstellung der kulturellen strukturen Angebote in der Region

Kulturelle Vielfalt (Mosbacher Sommer, Teilweise fehlende zielgruppenspezifische Schlossfestspiele Zwingenberg, Eberbacher Angebote (für Jugendliche, barrierefreie Kuckucksmarkt, etc.) Angebote für Senioren)

Ehrenamtliche Dienstleistungsangebote Fehlende Kommunikationsplätze (z.B. Fahrdienste) Fehlende Willkommenskultur für Neubürger und entsprechende Integrationsmaßnahmen

Chancen Risiken

Potenzial Ehrenamt („junge Alte“) Hohe administrative Anforderungen an Vereine Bindung von Jugendlichen und jungen Wenig Bereitschaft für langfristige Verpflich- Erwachsenen an die Region durch Mitgestal- tungen (bürgerschaftliches Engagement, tung und Mitbestimmung in den Dörfern Vereinsarbeit)

Teilhabe erschwert durch problematische Verkehrsanbindung in den Ortschaften

39 REK Neckartal-Odenwald aktiv

2.1.3 Bedarfsanalyse Der demografische Wandel betrifft die Kommunen gleichermaßen, in Bezug auf die Dorfent- wicklung gelten die dargestellten Stärken und Schwächen jedoch nicht flächendeckend und der Handlungsbedarf fällt je nach Kommune unterschiedlich aus: • Vor allem für die abgelegenen Teilorte: (dringender) Handlungsbedarf im Bereich Nah- und Grundversorgung und auch im Bereich medizinischen Versorgung. • Anpassungsmaßnahmen, um den Bedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft ge- recht zu werden (wie. z.B. Barrierefreiheit oder altersgerechter Wohnraum). • Teilhabe und Einbezug vor allem auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Familien, um deren Identifizierung mit der Region zu stärken und Abwanderung entge- genzuwirken. • Entwicklung von Lösungen für die - noch zunehmende - Leerstandsproblematik.

Aus der Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse leiten sich außerdem folgende vor- rangige Handlungsbedarfe für die Region Neckartal-Odenwald aktiv ab: • Innovative Ansätze, um eine Verbesserung in Bezug auf die Situation des Arbeitsange- bots (geringe Arbeitsplatzdichte, mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten) zu erzielen, insbesondere für Jugendliche und Frauen. • In diesem Zusammenhang: Bedarf nach Ausbau der Naherholung und des Tourismus, um neue Arbeitsplätze und erhöhte Wertschöpfung zu generieren. • Analyse des Fachkräftebedarfs in der Region und ggf. Entwicklung von Maßnahmen, um diesen zu decken. • Beseitigung von Engpässen in der Verkehrsinfrastruktur, da diese Entwicklungshemm- nisse für die Region bedeuten. • Schutz und Erhalt der prägenden Kulturlandschaft, da diese der Region ihr „Gesicht“ gibt und für die Herstellung und Vermarktung regionaler Produkte bedeutsam ist. • Stärkung und Unterstützung des (ehrenamtlichen) Engagements der Bürgerinnen und Bürger, um dem Rückgang dieses Engagements entgegenzuwirken. Damit auch lang- fristige Sicherung eines kulturell attraktiven und sozialen Lebens in den Dörfern. • Unterstützung von Maßnahmen in den Bereichen Umwelt-, Natur-, und Klimaschutz, um die Region für die hier lebenden Menschen attraktiv zu halten und einen Beitrag zu den gesamtgesellschaftlichen Ansprüchen in diesen Themenbereichen zu leisten.

40 REK Neckartal-Odenwald aktiv

2.2 Beschreibung der Entwicklungsziele und der Entwicklungsstrategie Um den beschriebenen Bedarfen der Region gerecht zu werden, setzt die Region Neckartal- Odenwald aktiv auf eine dynamische Zukunftsgestaltung mit folgenden Zielen:

1. Erhalt der Kulturlandschaft über neue Inwertsetzungsstrategien in der Landnutzung sowie durch ressourcenschonende und umweltgerechte In- tegration der Energieproduktion. 2. Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze durch den Ausbau und die Förderung des Tages- und Tagungstourismus im Natur- und Geopark sowie spezielle Förderung und Vernetzung von Kleinstunternehmen. 3. Erhalt attraktiver und zukunftsfähiger Dörfer durch die Förderung von Dorf- entwicklungsprozessen und dem daraus folgenden Engagement privater und öffentlicher Akteure. 4. Auf- und Ausbau einer neuen Mitwirkungskultur in den Dörfern wie in der Region insgesamt durch die stärkere Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements zur Schaffung und Anpassung von Angeboten im Bereich So- zio-Kultur.

Folgende strukturelle Entwicklungsziele ergänzen die aus der SWOT abgeleiteten themen- bezogenen Ziele:

5. Vernetzung: Ausbau und Intensivierung innerregionaler und interkommuna- ler Zusammenarbeit sowie überregionale Kooperationen zu maßgeblichen Themen. 6. Erschließung von zusätzlichem öffentlichen und privaten Kapital zur Förde- rung regionaler Projekte. 7. Organisation und Sicherstellung von Bürgerbeteiligung im regionalen Ent- wicklungsprozess.

Um die LEADER-Aktivitäten aufeinander abzustimmen und in Einklang zu bringen mit weite- ren Entwicklungsinitiativen in der Region (wie z.B. dem Konversionsprozess in Teilräumen, den energiepolitischen Strategien der Kreise und der Bioenergieregion Hohenlohe- Odenwald-Tauber, Verkehrs- und Sozialplanungen sowie Entwicklungsstrategien und Bür- gerbeteiligungsprozesse in den Kommunen), ist die Vernetzung der verschiedenen Akteure zu organisieren. Die Region setzt auf einen integrierten Ansatz, der die dargestellten Ansätze möglichst paral- lel bearbeitet und miteinander verknüpft, so dass sich positive Tendenzen gegenseitig be- fruchten und einen aktiven Entwicklungsprozess auslösen.

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Dazu werden regelmäßige Austauschforen in der Region organisiert: • Im 2-Jahres-Rhythmus ein breit angelegtes Regionalforum zur Darstellung der Initiativen im LEADER-Prozess und weiteren Initiativen. • Regelmäßige thematische Austauschforen zu den gesetzten LEADER-Inhalten • über die Einladung relevanter Akteure zu Arbeitsgruppentreffen oder eigens initiierten thematischen Runden Tischen (Wirtschaft, Tourismus, Soziales, Kultur). • Ggf. Initiierung neuer Netzwerke.

2.3 Beschreibung der geplanten Handlungsfelder und eines Aktionsplans zu deren Umsetzung Die Region Neckartal-Odenwald aktiv bündelt 17 Handlungsziele in vier Handlungsfel- dern (Abb. 15), diese werden ergänzt um 4 Struktur – und Prozessziele.

Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 4 Handlungsfeld 1 Handlungsfeld 3 Neue Wertschöpfung Mitwirkungskultur Erhalt der Kulturland- Erhalt attraktiver, zu- und neue Arbeitsplätze und bürgerschaftli- schaft kunftsfähiger Dörfer im Tourismus ches Engagement

1. Sicherung und Erhalt 1. Verbesserung der tou- 1. Dorfentwicklung durch 1. Motivierung zum der Streuobstwiesen ristischen Infrastruktur Beteiligung Ehrenamt 2. Offenhaltung der Land- 2. Vernetzung vorhan- 2. Sicherung der Nah- 2. Etablierung von un- schaft dener touristischer und Grundversorgung terstützenden Dienst Angebote leistungsangeboten 3. Inwertsetzung von Na- 3. Herstellen von Barrie- turgroßschutzgebieten 3. Inwertsetzung der kul- refreiheit 3. Schaffung attraktiver turhistorischen Zeug- Freizeit- und Kultur- Förderung regenerati- Nutzungskonzepte für 4. nisse 4. angebote ver Energieerzeugung den Leerstand 4. Aufwertung traditionel- 4. Förderung der Ver- Verbesserung der Mo- ler Wanderrouten 5. eine bilität Abbildung 15 – Darstellung der Handlungsfelder und Handlungsziele Neckartal-Odenwald aktiv

HANDLUNGSFELD 1: ERHALT DER KULTURLANDSCHAFT Um die Kulturlandschaft mit ihren prägenden Elementen zu erhalten, setzt die Region auf neue Inwertsetzungsstrategien in der Landnutzung und auf eine ressourcenschonende und umweltgerechte Integration der Energieproduktion. Dabei wird ein Schwerpunkt beim Thema Streuobst gesetzt, da dieses landschaftsprägende Element in der Gesamtregion Neckartal- Odenwald aktiv von Bedeutung ist und eine Verknüpfung zu den Bereichen Tourismus und Regionalvermarktung aufweist.

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Ziel 1: Erhalt der Streuobstwiesen

Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Unterstützung (ehrenamtlichen) STARTPROJEKT: Engagements zur Pflege der Sicherung und Erhalt der a) Aufbau eines Streuobstwie- Streuobstwiesen Pflege der Streuobstwiesen- senzentrums (2015) bestände b) fortlaufende Pflegeaktionen zur Streuobstwiesen- revitalisierung (2015ff) c) Anschaffung gemein- schaftlich nutzbarer Ar- beitsgeräte und Maschinen zur Unterstützung der Pfle- geaktionen (2015) Umweltbildungsmaßnahmen Entwicklung von Bildungs- und zur Vermittlung der Bedeutung Qualifizierungsangeboten: von Streuobstwiesen a) Ausbildung von Streuobst- pädagogen (2016) b) Planung und Durchführung von Veranstaltungen rund ums Thema Streuobst (2016) c) Umweltbildungsprojekte mit Kindergärten und Schul- klassen (2016) Austausch von Fachwissen und Kooperationsprojekt Problemlösungen im Zusam- „Generation Streuobst 2.0“ menhang mit der Baumpflege 2015ff

Teilziel 2 Zusammenführung der Akteure a) Initiierung eines Unterneh- und Abstimmung von Produkten mensnetzes mit mind. 6 Aufbau einer Wertschöp- und Anforderungen in den Bal- Akteuren 2016 fungskette Streuobst und lungsgebieten sowie Bündelung eines Vertriebs- und Lo- b) Entwicklung von mind. 3 von Bezugsquellen und Vertrieb gistiksystems neuen (Nischen-) Produk- ten und Aufbau von mind. 2 Regionaltheken in Bal- lungszentren und auf Märk- ten bis 2020 c) Einrichtung einer zentralen Logistikstelle o. Zusam- menschluss von Direktver- marktern bis 2020 d) Maßnahmen zur Öffentlich- keitsarbeit (Sensibilisie- rung) und zur Vermarktung ab 2016 fortlaufend

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Teilziel 3 Entwicklung von entsprechen- a) Angebot „Pflück- und Pfle- den Themenrouten und Akti- getage“: Entwicklung Verknüpfung des Themas onsangeboten 2015/2016, erste Durchfüh- Streuobst mit touristischen rung 2017 Angeboten b) Entwicklung Verkostungs- angebote 2015, Umsetzung von mind. 3 Verkostungs- angeboten pro Jahr ab 2016

Ziel 2: Offenhaltung der Landschaft Ist eine Bewirtschaftung der Flächen nicht sichergestellt, droht Verbuschung und damit ein Verlust von Artenvielfalt auf den Wiesen und Weiden. Daher ist eine Offenhaltung der Land- schaft und ein entsprechendes Flächenmanagement erforderlich. Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Landschaftspflege durch a) Anschaffung einer Ziegen- Schafhalter/Wanderschäfer, herde mit 10 Tieren im Offenhaltung der Landschaft Ziegenhalter und Pferdehalter Rahmen des Startprojektes durch Tierhaltung (Streuobstwiesenzentrum) b) Mind. 2 Reit- und Sportver- anstaltungen mit Pfer- den/Jahr verbunden mit Landschaftspflegethemen Teilziel 2 Abstimmung der Bewirtschaf- Erstellen eines Flächenma- tung und ggf. Zusammenlegung nagementplans mit den Akteu- Flächenmanagement von Flächen zur gemeinsamen ren bis 2020 Bewirtschaftung

Ziel 3: Inwertsetzung von Naturgroßschutzgebieten Die in der Region vorhandenen FFH-Gebiete sind wichtiger Baustein des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura-2000. Sie sollen bekannter gemacht, positiv kommuniziert und auch für touristische Zwecke stärker genutzt werden. Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Informationsmaßnahmen a) Erstellen von Informations- material (Broschüren, Flyer, Bekanntmachung von Apps) bis 2018 Schutzgebieten und Vermitt- lung von Kenntnissen über b) Ausbildung von zertifizier- seltene Arten und Lebens- ten Natur- und Kulturlan- räume schaftsführern z.B. über den Naturpark Neckartal- Odenwald (mind. 10 bis 2020)

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Teilziel 2 Entwicklung von geführten Tou- Entwicklung von mind. 3 neu- ren und Erlebnisangeboten en Angeboten bis 2018 Nutzung von FFH-Gebieten für touristische Zwecke

Ziel 4: Förderung regenerativer Energieerzeugung unter Berücksichtigung des regio- nalen Landschaftsbildes und Steigerung der Energieeffizienz Um einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz in der Region zu leisten, kon- zentriert sich die Region vor dem Hintergrund ihrer Stärken und Schwächen auf zwei Felder im Bereich der regenerativen Energieerzeugung: Zum einen auf die Nutzung von kul- turlandschafts- und umweltverträglichen Energiepflanzen sowie auf die Verwertung vorhan- dener Reststoffe. Darüber hinaus wird eine Steigerung der Energieeffizienz angestrebt, dies vorrangig in den Bereichen Gebäudesanierung und Abwärmenutzung.

Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Alternative Anpflanzungen zu Beispielprojekt „Nutzung von Mais (Miscanthus u.a.) Gewässerrandstreifen mit Anbau kulturlandschafts- Energiepflanzen“ bis 2020 und umweltverträglicher Energiepflanzen Teilziel 2 Potenzialermittlung (Mengen, Potenzialanalyse „Reststoffe“ Logistik) zur Verwertung von 2016, Umsetzung nach Ergeb- Verwertung von Reststoffen Reststoffen: Landschaftspflege, nisstand zur Energieerzeugung Pferdemist, Biotonne Teilziel 3 Unterstützung von Kommunen Potenzialanalyse Abwärme- für Maßnahmen zur Abwärme- nutzung in Kommunen 2017, Optimierung der Abwärme- nutzung Folgeprojekte in den Kommu- nutzung nen ab 2018

Teilziel 4 Optionen zur Gebäudesanie- Motivationskampagne und In- rung in öffentlichen und privaten formationsangebote über die Förderung der Energieeffizi- Gebäuden Möglichkeiten und Einsparpo- enz bei Gebäudesanierung- tenziale einer energetischen en Gebäudemodernisierung

HANDLUNGSFELD 2: NEUE WERTSCHÖPFUNG UND NEUE ARBEITSPLÄTZE IM TOURISMUS Der Ausbau und die Förderung des (Tages-) Tourismus im Natur- und Geopark sowie eine spezielle Förderung und Vernetzung von Kleinstunternehmen soll neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze in der Region generieren. Im Fokus stehen dabei die Bekanntmachung der Region und ihrer Angebote, die Ansprache der Menschen in den Ballungszentren, die Entwicklung besonderer Tagungsangebote für Kleingruppen, die Aufwertung und Inwertset- zung der touristischen Angebote und der kulturhistorischen Besonderheiten. Die Verbesse- rung der touristischen Infrastruktur stellt dabei eine wichtige flankierende Maßnahme dar. Das Thema Streuobst steht dabei als verbindendes Element zum Handlungsfeld „Inwertset- zung der Kulturlandschaft“.

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Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Wassertourismuskonzept STARTPROJEKT: Verbesserung der touristi- Einführung der „Gelben Welle“ schen Infrastruktur in den Kommunen entlang des Neckars 2015/16 Entwicklung von Tagungs- Runder Tisch Tagungstouris- angeboten mus mit öffentlichen und priva- ten Leistungsträgern 2016

Schaffung von Einkehrmöglich- a) Versorgungsinfra- keiten entlang von Wander- strukturanalyse und Radwegen b) Modellhafte Einrichtung von Einkehrhütten entlang eines ausgewählten Weges, Er- folgsauswertung und ggf. Ausweitung des Angebots 2016 ff c) Ausarbeitung „Projekt Ei- senbahncafé“ in Neckarbi- schofsheim 2015

Teilziel 2 Interkommunale Kooperation a) Abstimmung Vernet- zur Zusammenführung von Ein- zungsoptionen in Teilräu- Vernetzung vorhandener zelangeboten men der Kulisse 2017 touristischer Angebote b) Erstellen von Ausflugstipps für 1-3 Tagestouren 2018

Vernetzte Darstellung / Mar- c) Erfassung der touristischen keting unter Einsatz neuer Angebote und Bestands- Medien aufnahme (Ist-Soll- Analyse) 2017 d) Zusammenführen der An- gebote aus den einzelnen Kommunen inkl. Marke- tingkonzept, - maßnahmen 2018 e) Entwicklung von Apps, Tonspuren, Filmen Teilziel 3 Inwertsetzung der Burgen und Tourismuskonzept Burgen- Schlösser entlang des Neckars landschaft 2016, ggf. in Koope- Inwertsetzung der kultur- ration mit der bayrischen LAG historischen Zeugnisse der Main4Eck und der Hessischen Region LAG Odenwald (siehe LOI An- hang 6)

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Teilziel 4 Aufwertung der Wegeinfra- a) Informationsbereitstellung struktur und Themenwege – und Marketing „Kirchen Aufwertung traditioneller am Weg“ (Führung, Flyer, Wanderrouten z.B. „Spirituelles Wandern“ Tafeln, etc.) 2016 ff b) Investive Maßnahmen (Skulpturen Bänke, Be- schilderungen) 2018 ff c) Marketing und Öffentlich- keitsmaßnahmen 2018 ff

HANDLUNGSFELD 3: ERHALT ATTRAKTIVER, ZUKUNFTSFÄHIGER DÖRFER Um unsere Dörfer attraktiv und zukunftsfähig zu halten, sollen Dorfentwicklungsprozesse und das daraus folgende Engagement privater und öffentlicher Akteure gefördert werden. Einen Fokus setzt die Region dabei auf die Sicherung der ortsnahen Grundversorgung, die Entwicklung ergänzender und angepasster Mobilitätslösungen, die Entwicklung barrierefreier Angebote und Förderung neuer Wohnformen sowie die Sicherung der Treff- und Verweil- möglichkeiten für Jung und Alt. Von hohem Wert wird die Beteiligung von Kindern und Ju- gendlichen eingeschätzt, damit sie den kommunalen Raum und das kommunale Leben mit- gestalten. Damit wird eine Identifizierung mit der Kommune und der Region erhöht. Die Bekämpfung des Leerstands ist ein weiteres wichtiges Ziel.

Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Initiierung moderierter Dorfent- a) Moderierte Dorfwerkstätten wicklungsprozesse und Beteili- Dorfentwicklung durch Be- „Bauen an der Gemeinde“– in gungskultur via neuer Medien teiligung mind. 3 Kommunen 2016 ff b) Institutionalisierter Erfahrungsaustausch zum Thema „Beteiligungskultur“ im LEA- DER-Gebiet (Beispiel Heilig- App) im 2-Jahres-Turnus ab 2018 Entwicklung von Mitwirkungs- STARTPROJEKT: formen für Jugendliche „Wir sind Kommune“ mit Kin- dern und Jugendlichen in 7 Gemeinden 2015 f Teilziel 2 Einkaufsmöglichkeiten wohnor- STARTPROJEKT: tnah, Einkaufsdienste und Onli- Sicherung der Nah- und „Intelligente Marktplätze“ ne-Einkauf Grundversorgung 2015/2016 (ggf. als Kooperati- onsprojekt mit der LAG Kraich- gau)

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Teilziel 3 Zugänglichkeit der baulichen a) Konzept „Maßnahmen Umwelt, aber auch von In- zur Herstellung von Barri- Herstellung von Barriere- formation und Kommunikation erefreiheit“ in Zusam- freiheit menarbeit von Kommu- nen, HWK und Hand- werksbetrieben 2016 b) Umsetzung/Umbaumaß- nahmen in mind. 3 Kom- munen 2017 ff Teilziel 4 Förderung von Wohngemein- Projektentwicklung mit schaften oder Mehrgeneratio- Kommunen 2018 Nutzungskonzepte zur nenwohnen Verminderung von Leer- stand Unterstützung GründerInnen- Initiierung GründerInnen- netzwerk im Bereich Handel netzwerk 1. Netzwerktreffen 2016 Teilziel 5 Entwicklung und Umsetzung Entwicklung maßgeschnei- von innovativen Konzepten derter Modellprojekte „Mobili- Verbesserung der Mobili- zur nachhaltigen Sicherung/ tätsmanagement“ mit Kom- tät in der Region Gewährleistung der Mobilität munen, Öffentlichen Ver- von Beschäftigten, Azubis, kehrsträgern, Schulen und Schülern im ländlichen Raum Unternehmen 2017 f

Förderung von E-Mobility Machbarkeitsstudie „Carsharing auf dem Dorf“ bzw. zur Einführung eines E-Dorfautos“

HANDLUNGSFELD 4: MITWIRKUNGSKULTUR UND BÜRGERSCHAFTLICHES ENGA- GEMENT Um dem Rückgang des ehrenamtlichen Engagements entgegenzuwirken, ist eine attraktive Ehrenamtskultur zu schaffen, dies gilt für junge Menschen, aber auch für das Potenzial, das bei älteren Menschen liegt. Die Region kann hier auf erste positive Erfahrungen wie dem Generationenprojekt aus Neidenstein zurückgreifen, das weiter in die Fläche getragen wer- den soll. Um das Leben im Dorf zu stärken, ist es auch wichtig, innovative Treffpunkte für Jung und Alt zu entwickeln, attraktive (kulturelle, gesellschaftliche/soziale und sportliche) Freizeitaktivitäten zu erhalten bzw. zu schaffen und die Vereinsarbeit zu fördern. Eine Vernetzung der Akteure aus Ehrenamt, Kommunen, Kirchen, etc., um Angebote und Bedarfe abzustimmen, ist angestrebt.

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Titel Beschreibung Maßnahmen / Indikatoren Teilziel 1 Maßnahmen zur Gewinnung Maßnahmen wie Ehrenamts- von Menschen für das Ehren- börse, Ehrenamtsstammtisch, Motivierung zum ehren- amt gemeinsame Aktionen (Ausflü- amtlichen Engagement ge etc.) für Ehrenamtler, de- zentrale Angebote, Fortbil- dungsangebote, Projektent- wicklung Kommunen und LK ab 2016

Teilziel 2 Haushaltsnahe Dienstleistun- Einrichtung einer Dienstleis- gen v.a. für ältere Menschen tungsbörse oder vergleichbarer Etablierung von unterstüt- Einrichtung in mind. 3 Kom- zenden Dienstleistungsan- munen bis 2020 geboten für Senioren und Familien Fahrdienste zur Mobili- STARTPROJEKT: tätsverbesserung „Organisierte Fahrdienste“ 2015

Teilziel 3 Förderung von Kulturangeboten STARTPROJEKT: und kulturellen Orten Schaffung attraktiver Frei- Festival „Land in Sicht“: Kultur- zeit- und Kulturangebote programm zum Mitmachen und Mitgestalten 2015

Teilziel 4 Förderung der Vereinsarbeit: a) Bedarfs-, Nachfrageanalyse Zusammenarbeit zwischen bei Vereinen und weiteren Förderung der Vereine Vereinen, Schulen/ Bildungs- Akteuren 2018 trägern, Ehrenamt für attraktive b) Etablierung nachhaltiger, at- Freizeitangebote traktiver und den Bedürfnis- sen angepasster Verein- sangebote ab 2019

Die in den Handlungsfeldern benannten Startprojekte sind in Anhang 3 genauer dargestellt. Im Rahmen der Erstellung des Regionalen Entwicklungskonzeptes sind – über die Startpro- jekte hinaus – knapp 30 Projektideen von Akteuren aus der Region zu den Handlungsfeldern entstanden, die teilweise schon bis zur Umsetzungsreife ausgearbeitet sind, teilweise einer weitere Konkretisierung bis zur Antragstellung bedürfen.

Hier die Projektideen im Überblick: Handlungsfeld 1 - Erhalt der Kulturlandschaft

1 Aufwertung des Nibelungensteiges/ Neckarsteiges durch Anpflanzung lokaler Obst- baumsorten 2 Anlage eines Schau-Musterobstgartens 3 Ausbildung von Streuobstpädagogen 4 Fachwarteausbildung / Ausbildung zum zertifizierten Landschaftsobstbauer 5 Schaffung einer Stelle „Streuobstwiesenkoordinator“ 6 Informationskampagne „Regional einkaufen – Landschaft erhalten“

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7 Erhaltung der Trockenmauern als wichtiges Element der Kulturlandschaft 8 Offenhaltung der Tal- und Bachauen durch Entbuschungsmaßnahmen und anschlie- ßende Beweidung 9 Erleichterte Verwertung von Schnittgut zur Energiegewinnung 10 Vertriebs- und Logistiksystem für regionale Lebensmittel Handlungsfeld 2 - Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze im Tourismus

11 Organisation und Durchführung von „Odenwälder Apfel- oder Streuobstwochen“ 12 Herausgabe eines Apfelweinführers und Apfelweintasting 13 Inszenierung Burgenlandschaft am Neckar 14 Beleuchtung der Minneburg (Neckargerach) 15 Vernetzte Darstellung der touristischen Angebote 16 Schaffung von Einkehrmöglichkeiten entlang von Wander – und Radwegen/ Eisen- bahncafé 17 Durchgängige Zielwegweisung für Radfahrer und Aufbau von Verleihstationen 18 Kirchen und Klöster am Wege (Informationsbereitstellung: Tafeln, Kurzführer etc.) 19 Restaurierung Kapelle (Familie von Helmstatt), Neckarbischofsheim 20 eVNB- flexi-Ladepunkt: Planung und Einrichtung von Ladeinfrastruktur Handlungsfeld 3 - Erhalt attraktiver, zukunftsfähiger Dörfer

21 Modellregion Mobilitätsmanagement – Entwicklung und Umsetzung von innovativen Konzepten zur nachhaltigen Gewährleistung der Mobilität 22 Servicebüro für Handwerksbetriebe und Aufbau eines Logistiknetzwerkes 23 Unterstützung selbständiger Frauen im ländlichen Raum 24 E- Dorfauto + E-Mobility für die Dörfer 25 Naturnahes Leben am Schwarz- und Wollenbach 26 Maßnahmen zur Barrierefreiheit Handlungsfeld 4 - Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement

27 Initiierung ehrenamtlicher Hausaufgabenbetreuung 28 Institutionalisierter Austausch zum Thema Beteiligungskultur 29 Dienstleistungsbörse „Hausservice“ 30 Overhead-Festival

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Aktionsplan Quartale 1/15 2/15 3/15 4/15

HF-Zielnr. Handlungsfeld 1 - Erhalt der Kulturlandschaft

1.1 Startprojekt Streuobstwiesenzentrum

1.2. Startprojekt Streuobst 2.0 (Kooperationsprojekt)

Handlungsfeld 2 - Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze im Tourismus 2.1 Startprojekt Gelbe Welle

2.4 Schaffung von Einkehrmöglichkeiten (Eisen- bahncafé) Handlungsfeld 3 - Erhalt attraktiver, zukunfts- fähiger Dörfer 3.1 Startprojekt Wir sind Kommune

3.2 Startprojekt Intelligente Marktplätze

Handlungsfeld 4 - Mitwirkungskultur und bür- gerschaftliches Engagement 4.2 Startprojekt Organisierte Fahrdienste

4.3 Startprojekt Festival Land in Sicht

LAG und Regionalamangement

Einrichtung Geschäftstelle

Projektberatung und Öffentlichkeitsarbeit

Abstimmung Kooperationsprojekte

Sitzungen der LAG

Mitgliederversammlung Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.

Die Meilensteinplanung legt fest, bis wann die strukturellen Rahmenbedingungen (Ge- schäftsstelle, Regionalmanagement, Arbeit der LAG) geschaffen werden und die ersten Maßnahmen (Startprojekte) umgesetzt sind. Wie auch der Aktionsplan wird sie jährlich fort- geschrieben und kann dann im Rahmen von Monitoring und Evaluierung zur Prüfung der Zielerreichung herangezogen werden. In den ersten Quartalen stehen die strukturelle Aufstellung der LAG und der Geschäftsstelle im Vordergrund sowie die innerregionale Kommunikation. In der zweiten Jahreshälfte 2015 steht insbesondere die Realisierung der Startprojekte im Fokus.

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Quartal 1/15 2/15 3/15 4/15 Meilensteinplanung 1/2015 - 1/2016 Die Geschäftsstelle ist eingerichtet, 2 Personen im Regional- management eingestellt Erste Öffentlichkeitsarbeitsmaßnahmen sind umgesetzt (Home- page, Flyer) Die ersten drei Sitzungen der LAG haben stattgefunden

Die erste Mitgliederversammlung des Vereins hat stattgefunden

Erste Gespräche mit Partnern der Kooperationsprojekte haben stattgefunden Handlungsziel/Teilziel

HF 1- 4: für alle Startprojekte wurde ein Projektantrag gestellt

HF 1: Streuobstwiesenzentrum bei Firma Falter ist eingerichtet und erste Veranstaltungen haben stattgefunden HF1 - Erstes Kooperationstreffen Streuobst 2.0 hat stattgefun- den HF 2: Nutzungs- und Entwicklungskonzept zur touristischen Nutzung des Neckars liegt vor HF 3 - Erste Workshops mit Kindern und Jugendlichen "Wir sind Kommune" haben stattgefunden HF 3 - Bedarfs- und Standortanalyse "Intelligente Marktplätze" liegt vor HF 4 - Sensibilisierungs- und Auftaktveranstaltungen „Organisierte Fahrdienste“ haben stattgefunden HF 4 - Konzeption des Festivals "Land in Sicht" ist abgeschlos- sen

2.4. Gebietsübergreifende / transnationale Kooperation mit Aktionsgruppen Der Erfahrungsaustausch mit anderen LEADER-Aktionsgruppen sowie die konkrete Zusam- menarbeit in Projekten ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsstrategie für die LEA- DER- Kulisse Neckartal-Odenwald aktiv. Im Rahmen der Erstellung des Regionales Entwicklungskonzeptes haben bereits erste Ge- spräche mit benachbarten Regionen stattgefunden, um gemeinsame Themen zu identifizie- ren. Durch eine Zusammenarbeit mit Aktionsgruppen zu gleichen Schwerpunktthemen kön- nen Synergien genutzt werden. Darüber hinaus ist es Ziel, mit angrenzenden LEADER- Regionen Kooperationen zu initiieren und zu pflegen, mit denen ein Zusammenschluss auf anderer Ebene bereits besteht (z.B. Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald). Die gemeinsame Entwicklung der Raumschaft steht hier im Mittelpunkt der Kooperation.

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Die Zusammenarbeit mit ersten Kooperationspartnern wurde im Rahmen der Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes angebahnt und Ideen für Kooperationsprojekte be- sprochen. Die einzelnen angestrebten Kooperationen werden in der folgenden Übersicht dargestellt.

Kooperationen der LAG Neckartal-Odenwald aktiv

Kooperationspartner Inhalt Projektansätze

Streuobst 2.0: LAG Hohenlohe–Tauber und Austausch und Entwicklung • 1. Treffen: gemeinsame De- eine Vielzahl weiterer LAGs von Ansätzen, um nachhaltige finition der Ausgangslage in Baden-Württemberg und Pflege und den Bestand der 2015 LAG Odenwald (Hessen) Streuobstwiesen zu sichern • 2. Treffen: Erarbeitung von Lösungsansätzen 2016

• Erstellen eines Leitfadens für Kommunen 2015 • Gemeinsame Entwicklung Organisierte Fahrdienste zur LAG Badisch-Franken (Ba- einer Plattform mit Basisin- Verbesserung der Nah- und den- Württemberg) formationen 2015 Grundversorgung • Entwicklung eines ge- meinsamen Schulung- skonzeptes 2016

• Erfahrungsaustausch, Ab- stimmung geplanter Vorha- Entwicklung des Geo- und Na- LAG Hessischer Odenwald ben im Geopark 2015 turparks Bergstraße- Oden- (Hessen) wald • Konzeption und Vorberei- tung von Kooperationsvor- haben 2016 f

• Bedarfs- und Standortanaly- Aufbau einer Dienstleistungs- se in den Regionen 2015 LAG Kraichgau (Baden- landschaft mit intelligenten • Auswahl Kommunen zur Württemberg) Angeboten zur Nah- und modellhaften Schaffung ei- Grundversorgung nes intelligenten Marktplat- zes 2016

Über diese konkreten Kooperationsvereinbarungen hinaus (siehe Anhang 6) bestehen erste Ideen zu einer Zusammenarbeit mit der benachbarten LAG Main4 Eck zum Thema „Entwick- lung der Burgenlandschaft“. Weitere Kooperationen werden im Laufe des Prozesses angestrebt, wenn die LEADER- Re- gionen in Baden-Württemberg und in anderen (Bundes-) Ländern benannt und ihre thema- tischen Schwerpunkte bekannt sind.

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3. Durchführung und Prozessgestaltung

3.1. Regularien, Aufgabenverteilung der LAG und Geschäftsordnung

Die LAG ist Träger der lokalen Entwicklungsstrategie in der baden-württembergischen LEA- DER-Region Neckartal-Odenwald aktiv. Grundlage ihrer Arbeit ist das Regionale Entwick- lungskonzept (REK). Die LAG versteht sich als öffentlich-private Partnerschaft. Die Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere Vertreter der Zivilgesellschaft und deren Verbände stellen mindestens 51% der stimmberechtigten Mitglieder auf der Ebene der Entscheidungsfindung und der Projektaus- wahl. Keine einzelne Interessensgruppe ist mit mehr als 49% der Stimmrechte vertreten. Die aktive Mitwirkung von Frauen in der LAG wird ausdrücklich unterstützt. Die Hauptaufgaben der LAG sind:

• Förderung der Umsetzung der Inhalte des REKs und nach Bedarf Fortschreibung,

• Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,

• Motivation und Mobilisierung von Menschen zur aktiven Beteiligung,

• Beratung und Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet,

• Unterstützung potentieller Projektträger,

• Austausch von Ergebnissen und Erfahrungen im Rahmen von LEADER-Netzwerken,

• Dokumentation der geförderten Projekte,

• Teilnahme an gebietsübergreifendem Erfahrungsaustausch. Im Fall der erfolgreichen Auswahl als LEADER-Region wird sich die LAG Neckartal- Oden- wald aktiv eine Geschäftsordnung geben, die eine effiziente und transparente Arbeits- weise gewährleistet (Entwurf der Geschäftsordnung - Anhang 5). Diese regelt die Regularien und Aufgabenverteilung innerhalb der LAG.

3.2. Diskriminierungsfreies und transparentes Verfahren zur Projek- tauswahl (Projektauswahlkriterien)

Das Verfahren zur Projektauswahl wird zweistufig gewählt. In der ersten Stufe beurteilt die LEADER-Geschäftsstelle, ob die formalen Kriterien der Projekte erfüllt sind. Sind diese erfüllt sind, wird das Projekt nach 25 einheitlichen und transparenten Auswahlkri- terien bewertet. Diese Projektbewertung wird durch den Auswahlausschuss vorgenommen. Durch die Punkte, die durch die Bewertung erreicht werden, ist ein eindeutiges und transpa- rentes Ranking der Projekte möglich.

54 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Formale Kriterien (müssen erfüllt sein) 1 Alle formalen Unterlagen liegen vor (Antrag, Projektbeschreibung etc.) 2 Vorhaben liegt in der LEADER-Region Neckartal-Odenwald 3 Das Projekt dient mindestens einer der relevanten Prioritäten* nach Art. 5 ELER-VO 1305/2013 oder das Projekt dient Art. 42 (Lokale Aktionsgruppen) bzw. 44 (Koopera- tionstätigkeiten) der ELER-VO 1305/2013 4 Vorhaben kann mindestens einem der Handlungsfelder des REK zugeordnet werden 5 Vorhaben ist hinsichtlich seiner Wirkung zum Querschnittsziel Diskriminierung zumin- dest neutral 6 Vorhaben ist hinsichtlich seiner Wirkung zum Querschnittsziel Umweltschutz zumin- dest neutral 7 Ko-Finanzierung durch Projektträger ist sichergestellt 8 Die Gesamtfinanzierung ist plausibel dargestellt 9 Förderobergrenze und Förderuntergrenze werden eingehalten 10 EU-Doppelförderung ist ausgeschlossen 11 Bestätigung des Projektträgers liegt vor, dass keine Auftragsvergabe oder Einkauf von Materialien stattfand und diese erst nach Erhalt des Bewilligungsbescheids erfolgt

*Für LEADER relevante Prioritäten der ELER-VO 1305/2013 sind: • Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft und den länd- lichen Gebieten • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft und des Generations- wechsels in den landwirtschaftlichen Betrieben • Forderung einer Organisation der Nahrungsmittelkette, einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung von Agrarerzeugnisse, des Tierschutzes und des Risikomanagements in der Landwirtschaft • Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung von Ökosystemen, die von der Land- und Forstwirtschaft abhängig sind • Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Ernährungs- und Forstsek- tors beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Wirtschaft • Förderung der sozialen Eingliederung, der Bekämpfung der Armut und der wirtschaftlichen Entwicklung in den ländlichen Gebieten

Auswahlkriterien

15 Kriterien, die mit bis zu einem Punkt bewertet werden (max. 15 Punkte):

Nr. Auswahlkriterium Punkte 1 Projekt dient gleichzeitig mehreren Prioritäten der ELER-VO 1 2 Projekt ist ein gebietsübergreifendes Kooperationsprojekt 1 3 Projekt ist ein transnationales Kooperationsprojekt 1 4 Ko-Finanzierung stammt aus öffentlichen und privaten Quellen 1 5 Projekt erhält mindestens 1 Arbeitsplatz im LEADER-Gebiet 1 6 Projekt schafft mindestens 1 Arbeitsplatz im LEADER-Gebiet 1 7 Projekt unterstützt einen der neuen Schwerpunkte des Landes (Demo- 1 graphischer Wandel, Kultur, Schutz der Natur (LPR), Arbeitsmöglichkeit für Jugendliche bzw. Frauen im ländlichen Raum) 8 Projekt ist ein investives Folgeprojekt einer in LEADER geförderten 1 Studie oder Planungsgrundlage 9 Projekt dient unmittelbar der Jugend im ländlichen Raum 1

55 REK Neckartal-Odenwald aktiv

10 Vorhaben unterstützt in besonderem Maße die Arbeit der Lokalen Akti- 1 onsgruppe (Bildung / Prozess- und Strukturziele, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluierung etc.) 11 Vorhaben leistet einen positiven Beitrag zum Umwelt- / Naturschutz 1 12 Vorhaben leistet einen positiven Beitrag zur Standort- / Lebensqualität 1 13 Vorhaben gibt Anreize zum Kauf regionaler Produkte / Dienstleistungen 1 14 Vorhaben gibt Anreize zu privaten Investitionen in der Region 1 15 Umsetzung des Vorhabens berücksichtigt in hohem Maße regionale 1 Betriebe

10 Kriterien, die mit höherer Punktzahl gewichtet werden, da sie der Zielerreichung der regionalen Entwicklungsstrategie besonders dienlich sind (max. 33 Punkte):

16 Das Projekt dient mehreren Zielen Handlungsfeldern des REK je 1, max. 3 HF 1: Erhalt der Kulturlandschaft 1 HF 2: Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze durch Ausbau des 1 im Tourismus HF 3: Erhalt attraktiver, zukunftsfähiger Dörfer 1 HF 4: Stärkung der Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engage- 1 ment 17 Das Projekt dient mehreren Teilzielen des REK je 1, max. 5 TZ 1.1: Sicherung und Erhalt der landschaftsprägenden Streuobstbe- 1 stände TZ 1.2: Offenhaltung der Landschaft 1 TZ 1.3: Inwertsetzung von Naturgroßschutzgebieten 1 TZ 1.4: Förderung regenerativer Energieerzeugung 1 TZ 2.1: Verbesserung der touristischen Infrastruktur 1 TZ 2.2: Vernetzung vorhandener touristischer Angebote 1 TZ 2.3: Inwertsetzung der kulturhistorischen Zeugnisse 1 TZ 2.4: Aufwertung traditioneller Wanderrouten 1 TZ 3.1: Dorfentwicklung durch Beteiligung 1 TZ 3.2: Sicherung der Nah- und Grundversorgung 1 TZ 3.3: Herstellen von Barrierefreiheit 1 TZ 3.4: Nutzungskonzepte für Leerstand 1 TZ 3.5: Verbesserung der Mobilität 1 TZ 4.1: Schaffung einer attraktiven Ehrenamtskultur 1 TZ 4.2: Etablierung von unterstützenden Dienstleistungsangeboten 1 TZ 4.3: Schaffung attraktiver Freizeit- und Kulturangebote 1 TZ 4.4: Förderung der Vereine 1 18 Das Projekt hat einen besonders innovativen Ansatz Max. 5 Wesentliche Neuerung bei Relaunch 1 Erstmalig in Gemeinde 2 Erstmalig für die gesamte Region 3 Außerhalb der Region noch nicht erprobt 5 19 Nachfrage bzw. Nachhaltigkeit Max. 5 Hohe Nachfrage bzw. langfristige Nutzung unsicher 1 Hohe Nachfrage bzw. langfristige Nutzung wahrscheinlich 3 Hohe Nachfrage bzw. langfristige Nutzung gewährleistet 5 20 Vernetzungswirkung der Akteure Max. 3 Örtliche Vernetzung 1 Vernetzung einer Teilregion 2 Vernetzung der gesamten Region und/oder überregionale Vernetzung 3

56 REK Neckartal-Odenwald aktiv

21 Vernetzungswirkung der Maßnahmen Max. 3 Örtliche Vernetzung 1 Vernetzung einer Teilregion 2 Vernetzung der gesamten Region und/oder überregionale Vernetzung 3 22 Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt innerhalb der Region Max. 3 Es kooperieren bis 2 Akteure 1 Es kooperieren 3 oder mehr Akteure 3 23 Grad der Bürgerbeteiligung Max. 2 Bei Planung oder Umsetzung/Betrieb 1 Bei Planung und Umsetzung/Betrieb 2 24 Beitrag zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements Max. 2 Gibt indirekte Anreize zu Ehrenamt und Mitwirkung 1 Gibt direkte Anreize zu Ehrenamt und Mitwirkung 2 25 Beitrag zu neuen touristischen Impulsen Max. 2 Verstärkt vorhandenen touristischen Impuls 1 Setzt neuen touristischen Impuls in der Region 2

Kriterienliste mit 25 Kriterien: maximal erreichbare Punktzahl 48:

• Projekt ist in LEADER förderwürdig, wenn mindestens 16 Punkte erreicht werden. • Projekt ist besonders förderwürdig, wenn mindestens 23 Punkte erreicht werden. • Projekt ist unbedingt förderwürdig, wenn mindestens 30 Punkte erreicht werden.

3.3 Indikativer Finanzierungsplan nach Maßnahmenbereichen, Hand- lungsfeldern und Jahren Den Finanztabellen liegen die Zahlen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbrau- cherschutz (MLR), die im Rahmen der Informationsveranstaltungen zur LEADER- Förderperiode 2014 - 2020 gegeben wurden, zu Grunde. In den Finanztabellen wurde die in Aussicht gestellte Summe von 2,8 Mio. Euro EU-Mitteln als Planungseinheit angesetzt. Die Lokale Aktionsgruppe Neckartal-Odenwald aktiv hat die Priorität ihrer Handlungsfelder und die voraussichtlichen Umsetzungsmöglichkeiten der Strategie durch eine Gewichtung der Fördermittel je Handlungsfeld (in %) in der Tabelle „Verwendung der Fördermittel nach Handlungsfeldern“ geplant. Die Planung in Bezug auf den Anteil privater Projekte, die um- gesetzt werden sollen, kommt in den unterschiedlichen Anteilen der privaten Mittel an den Gesamtkosten je Handlungsfeld zum Ausdruck. Es ist das Anliegen der Lokalen Aktionsgruppe Neckartal Odenwald aktiv, einen hohen Anteil privatgewerblicher Projekte durchzuführen, da hier in besonderem Maße das Engagement der Bürgerinnen und Bürger Ausdruck findet und die Entwicklung der Region durch diese Projekte besondere Impulse erfährt. In einzelnen Handlungsfeldern bleibt jedoch zu erwar- ten, dass der Schwerpunkt eher bei kommunalen Projekten liegen wird. Die Gewichtung zwi- schen privaten und kommunalen Projekten wird wie folgt angestrebt:

• HF 1: Erhalt der Kulturlandschaft: 50% privat, 50% kommunal

• HF 2: Neue Wertschöpfung u. neue Arbeitsplätze durch Ausbau des Tourismus: 70% pri- vat, 30% kommunal

• HF 3: Erhalt attraktiver, zukunftsfähiger Dörfer 30% privat, 70% kommunal

• HF 4: Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement: 20% privat, 80% kommunal.

57 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Verwendung der Fördermittel nach Handlungsfeldern - Neckartal-Odenwald aktiv

Verwaltungs- Alle Angaben in EURO HF 1 HF 2 HF 3 HF 4 kosten, Sen- Gesamt gerundet sibilisierung

Mittelanteil in % 40 25 25 10

Gesamtkosten 293.333 223.333 143.333 49.333 166.667 876.000

2015 EU-Mittel 80.000 50.000 50.000 20.000 100.000 300.000

nat. öffentl. Mittel 53.333 33.333 33.333 13.333 66.667 200.000

Gesamtkosten 440.000 335.000 215.000 74.000 166.667 1.230.667

2016 EU-Mittel 120.000 75.000 75.000 30.000 100.000 400.000 nat. öffentl. Mittel 80.000 50.000 50.000 20.000 66.667 266.667

Gesamtkosten 586.667 446.667 286.667 98.667 166.667 1.585.333

2017 EU-Mittel 160.000 100.000 100.000 40.000 100.000 500.000

nat. öffentl. Mittel 106.667 66.667 66.667 26.667 66.667 333.333

Gesamtkosten 733.333 558.333 358.333 123.333 166.667 1.940.000

2018 EU-Mittel 200.000 125.000 125.000 50.000 100.000 600.000

nat. öffentl. Mittel 133.333 83.333 83.333 33.333 66.667 400.000

Gesamtkosten 586.667 446.667 286.667 98.667 166.667 1.585.333

2019 EU-Mittel 160.000 100.000 100.000 40.000 100.000 500.000 nat. öffentl. Mittel 106.667 66.667 66.667 26.667 66.667 333.333

Gesamtkosten 454.667 346.167 222.167 76.467 316.667 1.416.133

2020 EU-Mittel 124.000 77.500 77.500 31.000 190.000 500.000

nat. öffentl. Mittel 82.667 51.667 51.667 20.667 126.667 333.333

Gesamtkosten 3.094.667 2.356.167 1.512.16 520.467 1.150.000 8.633.467 7 Gesamt EU-Mittel 844.000 527.500 527.500 211.000 690.000 2.800.000 nat. öffentl. Mittel 562.667 351.667 351.667 140.667 460.000 1.866.667

nat.öffentliche Mittel = Kofinanzierungsmittel. Verhältnis EU-Mittel zu Kofinanzierung immer 60:40 Gesamtkosten sind öffentliche Mittel zuzüglich private Mittel Bei ELR-Projekten wird ein durchschnittlicher Fördersatz von 35% unterstellt MwSt. bleibt unberück- sichtigt, da nicht förderfähig

Die Zahlen beziehen sich auf die von der Aktionsgruppe beschlossenen Projekte in den je- weiligen Jahren, also nicht dem tatsächlichen Mittelabfluss. Eine Abrechnung der Projekte erfolgt nach Abschluss der Projekte, also jeweils zeitversetzt nach hinten, spätestens jedoch Mitte des Jahres 2022.

58 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Die Planung sieht vor, dass das Regionalmanagement über das Jahr 2020 hinaus weiter aktiv ist, um die Nachhaltigkeit der Arbeit für die Umsetzung der regionalen Entwicklungs- strategie zu sichern. Das Regionalmanagement erfährt in den Jahren 2021 und 2022 eine degressiv gestaltete Förderung. Die Mittel für diese Förderung sind im Betrag des Jahres 2020 enthalten. Über den gesamten Zeitraum werden Kooperationsmaßnahmen in allen vier Handlungsfel- dern angestrebt. Da die Anbahnung und Umsetzung dieser Projekte anspruchsvoll und teil- weise zeitaufwändig ist, wurde ein realistischer Mittelansatz gewählt und auf die Jahre 2016 bis 2019 verteilt.

Fördersätze Kommunale Projekte erhalten eine Förderung von 60%. Kommunale Projekte zu privat- ge- werblichen und privat-nichtgewerblichen Konditionen erhalten je nach Maßnahmenart 25 - 40% Förderung. Die Region Neckartal-Odenwald aktiv nimmt keine Differenzierung zwischen strukturschwachen und anderen Gemeinden vor, da alle Gemeinden im Gebiet struktur- schwach sind, erhalten alle den gleichen Fördersatz. Die Region differenziert die einzelnen Fördertatbestände in zwei Fördersätze, um eine klare Zuordnung und eine praxistaugliche Handhabung sicherzustellen:

• Der Fördersatz beträgt 25% bei allen Projekten, deren Ansatz weniger innovativ ist.

• Der Fördersatz beträgt 40% bei Umnutzung (Erschließung innerörtlicher Potenziale), Grundversorgung (nur kommunal), bei Existenzgründungen (Arbeitsplätze im ländlichen Raum) und bei touristischen Projekten (Arbeitsplätze im ländlichen Raum). Sowohl private Projekte, die nicht-investive Vorhaben Kunst und Kultur nach Art. 20 ELER- VO unterstützen als auch sonstige private Projekte, die den Prioritäten 1 - 6 der ELER-VO entsprechen, werden als besonders innovativ eingestuft und mit 60% gefördert. Das Ent- scheidungsgremium der LAG behält sich die Entscheidung über eine Förderung eines Pro- jektes in jedem Fall vor und entscheidet auf der Grundlage des Projektbewertungsbogens. Eine genaue Differenzierung nach Maßnahmenart findet sich in der Fördersatztabelle LEA- DER 2014 - 2020 Neckartal-Odenwald aktiv im Anhang 4. Die Mehrwertsteuer bleibt in beiden Finanztabellen unberücksichtigt, da diese nicht förder- fähig ist.

59 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Verwendung der Fördermittel nach Maßnahmenbereichen Neckartal-Odenwald aktiv

Förderung der Vor- Kooperati- alle Angaben in EURO haben im Rahmen Verwaltungskosten, onsmaßnah- Gesamt gerundet der lokalen Strate- Sensibilisierung men gien Gesamtkosten 709.333 0 166.667 876.000 EU-Mittel 200.000 0 100.000 300.000

2015 nat. öffentl. Mittel 133.333 0 66.667 200.000

Gesamtkosten 1.047.333 16.667 166.667 1.230.667

EU-Mittel 290.000 10.000 100.000 400.000 2016 nat. öffentl. Mittel 193.333 6.667 66.667 266.667

Gesamtkosten 1.385.333 33.333 166.667 1.585.333

EU-Mittel 380.000 20.000 100.000 500.000 2017 nat. öffentl. Mittel 253.333 13.333 66.667 333.333

Gesamtkosten 1.731.667 41.667 166.667 1.940.000

EU-Mittel 475.000 25.000 100.000 600.000

2018 nat. öffentl. Mittel 316.667 16.667 66.667 400.000

Gesamtkosten 1.402.000 16.667 166.667 1.585.333

EU-Mittel 390.000 10.000 100.000 500.000

2019 nat. öffentl. Mittel 260.000 6.667 66.667 333.333 Gesamtkosten 1.116.133 0 300.000 1.416.133

EU-Mittel 320.000 0 180.000 500.000

2020 nat. öffentl. Mittel 213.333 0 120.000 333.333

Gesamtkosten 7.391.800 108.333 1.133.333 8.633.467

Ge- EU-Mittel 2.055.000 65.000 680.000 2.800.000 samt nat. öffentl. Mittel 1.370.000 43.333 453.333 1.866.667 Gesamtkosten sind öffentliche Mittel zuzüglich private Mittel MwSt. bleibt unberücksichtigt, da nicht förderfähig

Die unter 2.3 genannten Teilziele sollen mit allen hierfür zur Verfügung stehenden Program- men unterstützt werden und beziehen sich nicht ausschließlich auf das LEADER-Programm. Im Bereich der Kommunalentwicklung sind auch das Dorferneuerungsprogramm und die Flurneuordnung zu prüfen sowie im Bereich Klimaschutz Förderungen auf Bundes- und Lan- desebene. Neben EFRE und ESF werden im Bereich Tourismus spezifische Kulturförder- programme zu prüfen sein. Das Regionalmanagement nimmt an speziellen Fortbildungen zum Thema „Neue Finanzin- strumente“ bzw. „Bürgerfinanzierte Projekte“ teil, um weitere alternative Finanzierungsquel- len zu erschließen, die die Entwicklung der Region vorantreiben.

60 REK Neckartal-Odenwald aktiv

3.4 Monitoring und Selbstevaluierung Um eine solide Evaluierung zu gewährleisten, sind die Operationalisierung von Zielen und die Dokumentation von Ergebnissen im Rahmen des Monitorings Grundvoraussetzung. Die LAG Neckartal-Odenwald aktiv wird sich an der Systematik am neuen Leitfaden zur Selbstevaluierung der Deutschen Vernetzungsstelle für Ländliche Räume (BLE/ DVS 2014) orientieren, der bundesweite Standards setzt und die drei Bewertungsbereiche „Inhalte und Strategie“, „Prozess und Struktur“ sowie „Aufgaben des Regionalmanagements“ umfasst. Die begleitende Beobachtung und Erfolgskontrolle wird von der Lokalen Aktionsgruppe Neckartal-Odenwald aktiv als unverzichtbares Instrument ihrer Arbeit betrachtet, um eine Steuerung der Entwicklungsprozesse zu ermöglichen und auf etwaige Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können. Die LAG prüft die Auswahl und die Umsetzung ihrer Projekte anhand der in Kap.3.2 beschriebenen Projektauswahlkriterien. Die Ergebnisse des Monitorings werden in den jährlich zu erstellenden Jahresberichten do- kumentiert und ihre Auswertung der Aktionsgruppe vorgestellt, so dass notwendige Be- schlüsse zur Anpassung getroffen werden können. Der Bedarf für die Fortschreibung des REK soll im Rahmen von zwei Selbstevaluierungen (2017, 2019) identifiziert werden.

61 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Selbstevaluierung Die LAG überprüft die Ebenen „Inhalte und Strategie“, „Prozess und Struktur“ sowie „Auf- gaben des Regionalmanagements“ anhand des oben genannten Leitfadens der DVS. Die Selbstevaluierung umfasst neben den Mitgliedern der Aktionsgruppe und der Geschäftsstelle auch die Arbeitsgruppen sowie die Projektträger.

Bewertungs- Methode/n Terminierung Zielgruppe bereich LAG-Mitglieder, politische Geschäftsbericht (Jah- Jährlich Entscheidungsgremien, resbericht) Inhalt und Öffentlichkeit Strategie Regionalmanagement und Analyse Zielfortschritts Jährlich Vorstand

Feedback-Abfrage bei Bei allen Veranstaltun- Veranstaltungsteilnehmer Veranstaltungen gen Prozess und Struktur Im Rahmen von Sitzun- LAG-Mitglieder, Arbeits- Reflexionsrunden gen gruppen (min. 2 mal / Jahr) LAG-Mitglieder, Arbeits- Inhalte und gruppenmitglieder, Strategie; Pro- Fragebogen zur Bewer- Alle zwei Jahre (2017, Kommunen des Aktions- zess und tung, Bilanzworkshop 2019) gebiets, Struktur Regionalmanagement

Fragebogen zur Zufrie- Nach Abschluss eines Öffentliche wie private denheit über Service-/ Beratungsprozesses Projektträger Aufgaben des Beratungsqualität Regional- managements Instrument Alle zwei Jahre (Bei Kollegen und Unterstüt- „Fokusgruppe“ (Regio- Bedarf mehr) zerstrukturen nalmanagement)

Ergänzend kann auf Methodenvorschläge aus dem DVS-Leitfaden zurückgegriffen werden, wenn spezifische Problemstellungen auftreten (Netzwerkanalyse, Image- oder Strategieana- lyse, Organisationsanalyse).

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3.5 Öffentlichkeitsarbeit Durch die Öffentlichkeitsarbeit der Lokalen Aktionsgruppe/ der Geschäftsstelle werden Pro- zesse transparent nach außen dargestellt, Projektergebnisse vorgestellt und Planungen bekannt gegeben. Ziel ist es, eine breite Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern der Region für die LEADER-Arbeit zu schaffen und regionale Akteure für eine Beteiligung zu gewinnen. Die Öffentlichkeitsarbeit dient dazu, Ziele, Handlungsansätze, Projekte und Akteure im LEA- DER-Kontext innerhalb und außerhalb der Region zu kommunizieren und das Image der Region zu stärken. Sie dient der Sensibilisierung für die Entwicklungsnotwendigkeiten und Potenziale in der Region. Das Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit der LAG Neckartal-Odenwald aktiv richtet sich dabei an folgende Zielgruppen:

• (Potenzielle) Projektträger: Vereine, Kommunen, touristische Leistungsträger, landwirt- schaftliche Betriebe, Unternehmen u.a.

• Multiplikatoren aus Politik, Verwaltung, Mittelstand, Landwirtschaft u.a.

• Regionale Öffentlichkeit

• Mitglieder des Vereins sowie Arbeitsgruppenmitglieder und

• weitere Netzwerke. Es umfasst im Einzelnen folgende Maßnahmen:

• Erstellung Marketingmaterial: - Corporate Identity / Corporate Designs der LAG (für Briefkopf, Visitenkarten etc.) - 2015 - Messewand/ -Theke, Aufstellbanner für Veranstaltungen - 2015 - Flyer - 2015 ff

• Neue Medien: - Erstellung einer Internetseite „LEADER Neckartal-Odenwald aktiv in Anlehnung an die Beteiligungsplattform, die im Rahmen der REK-Erstellung eingerichtet wur- de (mit Beteiligungsoption) - 2015 - Einrichtung einer Facebook-Seite - 2015

• Informationen und Direktkontakte: - Regelmäßige Gemeindebesuche - Regelmäßige Informationen zu Entwicklungsfortschritten wie umgesetzte Projekte, initiierte Netzwerke und Kooperationen (Presse, Newsletter, etc.) - Kurzfassung des REK in Druckfassung 2015 • Eigenveranstaltungen (themenbezogene Informationsveranstaltungen, Exkursionen, Vorträge u.a.) - mind.1-3 / Jahr

• Broschüre Zwischenbilanz 2017. Die Öffentlichkeitsarbeit versteht die Region als dauerhaft und kontinuierlich zu leistende Arbeit, die mit innovativen Ansätzen und dem Einsatz der neuen Medien wirkungsvoll gestal- tet wird. Sie liegt in der Verantwortlichkeit des Regionalmanagements in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und wird von der LAG unterstützt.

63 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Anlage 1 – Satzung des Vereins Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.

S a t z u n g

des Vereins mit dem Namen

Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv

§ 1 Name, Sitz, Eintragung

Der Verein führt den Namen: Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv. Sitz des Vereins ist in Mosbach an einer Dienststelle des Landratsamtes des Neckar- Odenwald-Kreises“. Der Verein ist in das Vereinsregister einzutragen. Er erhält nach erfolgter Eintragung den Zusatz „e.V.“

§ 2 Vereinszweck

(1) Zweck des Vereins ist die Förderung der Strukturentwicklung in der Raumschaft Neckar- tal-Odenwald aktiv mit den Städten und Gemeinden aus dem Neckar-Odenwald-Kreis Aglas- terhausen, Billigheim, Binau, Elztal, Fahrenbach, Haßmersheim, Hüffenhardt, Mosbach, Neckargerach, Neckarzimmern, Neunkirchen, Obrigheim, Schefflenz, Schwarzach, Wald- brunn, Zwingenberg, sowie aus dem Rhein-Neckar-Kreis mit den Städten und Gemeinden Eberbach, Epfenbach, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Helmstadt-Bargen, Lobbach, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Reichartshausen, Schönau, Schönbrunn und Spechbach unter anderem durch die Teilnahme am Förderprogramm „LEADER“ als so genannte Lokale Aktionsgruppe. Er setzt sich kritisch mit den Fragen der ländlichen Entwicklung auseinander, entwickelt eigene Ansätze, Strategien und Projekte zur Entwicklung der Region und bewirbt sich um Fördermittel.

(2) Der Verein vernetzt Kommunen, nicht-staatliche Organisationen, Vereine, Verbände, In- stitutionen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger der Raumschaft Neckartal- Odenwald aktiv, um Projekte zur regionalen Strukturentwicklung zu entwerfen. Für die ihm zur Verfügung stehenden Fördermittel hat der Verein die Aufgabe, über die Förderung von Vorhaben zu entscheiden. Der Verein stellt ein nicht diskriminierendes und transparentes Auswahlverfahren sowie objektive Projektauswahlkriterien für die Auswahl der Vorhaben auf.

§ 3 Erwerb und Beendigung der Mitgliedschaft

(1) Mitglieder können volljährige natürliche und juristische Personen werden, die ihren Wohnsitz bzw. Sitz in der in § 2 Abs. (1) genannten Kulisse haben und sich zu den Zielen und Aufgaben des Vereins bekennen. In begründeten Fällen können auch natürliche und juristische Personen Mitglieder werden, die nicht im Gebiet ansässig sind, aber durch ihr Handeln in die Region hinein wirken bzw. für die Zielerreichung von zentraler Bedeutung sind. 64 REK Neckartal-Odenwald aktiv

(2) Die Aufnahme erfolgt auf schriftlichen Antrag durch Beschluss des Vorstands. Der Vor- stand entscheidet nach freiem Ermessen. Der Antrag soll enthalten Bei natürlichen Personen: den Namen, den Beruf, das Geburtsdatum, den Wirkungsbereich und die Anschrift des Antragstellers. Bei juristischen Personen und Personenhandelsgesellschaften: die Firma bzw. den Namen, den Sitz, die Branche, den Wirkungsbereich, die Postanschrift sowie die vertretungsberech- tigten Organe des Antragstellers.

(3) Die Ablehnung der Aufnahme muss nicht begründet werden. Gegen die Ablehnung eines Aufnahmeantrags kann der Antragsteller die Mitgliederversammlung anrufen.

(4) Die Mitgliedschaft endet durch a) Tod oder Erlöschen der juristischen Person, b) Ausschluss oder freiwilligen Austritt aus dem Verein.

(5) Der Austritt erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber einem Vorstandsmitglied. Der Austritt kann nur zum Ende eines Kalenderjahres erklärt werden, wobei eine Kündigungsfrist von drei Monaten einzuhalten ist.

(6) Der Ausschluss ist aus einem wichtigen Grund möglich. Wenn ein Mitglied vorsätzlich oder grob fahrlässig die Interessen des Vereins verletzt, kann es durch Beschluss des Vor- standes mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen werden. Der Beschluss ist dem Betroffenen schriftlich bekannt zu geben und zu begründen. Der Betroffene kann innerhalb von vier Wo- chen nach Zugang schriftlich Berufung beim Vorsitzenden einlegen. Im Berufungsfall ent- scheidet die nächste Mitgliederversammlung.

(7) Die Zahl der Mitglieder ist nicht beschränkt.

§ 4 Mitgliedsbeiträge

Von den Mitgliedern können Mitgliedsbeiträge erhoben werden. Die Höhe des Beitrags und dessen Fälligkeit werden von der Mitgliederversammlung bestimmt. Das Nähere regelt eine Beitragsordnung.

§ 5 Organe

Organe des Vereins sind: a) der Vorstand, b) die Mitgliederversammlung, c) der Auswahlausschuss.

65 REK Neckartal-Odenwald aktiv

§ 6 Zusammensetzung des Vorstands, Bestellung der Vorstandsmitglieder

(1) Der Vorstand des Vereins besteht aus dem/der Vorsitzenden, dem/der stellvertretenden Vorsitzenden und bis zu fünf Beisitzenden.

(2) Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von zwei Jahren, vom Tage der Wahl an gerechnet, gewählt. Jedes Vorstandsmitglied ist einzeln zu wählen. Wie- derwahl ist zulässig.

(3) Das Amt eines Vorstandsmitglieds endet durch a) Ablauf seiner Amtszeit; das Mitglied bleibt jedoch bis zur Neuwahl des neuen Vor- stands im Amt, b) Tod, c) Amtsniederlegung; sie ist jederzeit zulässig und schriftlich unter Einhaltung einer Frist von einem Monat gegenüber dem Verein zu erklären.

(4) Scheidet ein Vorstandsmitglied während der Amtsperiode aus, so kann der Vorstand ein Ersatzmitglied für die Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung wählen.

(5) Änderungen in der Zusammensetzung des Vorstands sind unverzüglich zur Eintragung in das Vereinsregister anzumelden.

§ 7 Aufgaben des Vorstands

(1) Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins. Er ist für alle Angelegenheiten des Ver- eins zuständig, soweit sie nicht durch die Satzung einem anderen Vereinsorgan oder der Geschäftsstelle zugewiesen sind. Er nimmt auch folgende Aufgaben wahr: a) Beschlussfassung über die Mitgliedschaft und über den Ausschluss von Mitgliedern, b) Einberufung und Vorbereitung der Mitgliederversammlungen und des Auswahlaus- schusses, c) Ausführung der Beschlüsse der Mitgliederversammlungen, d) Einrichtung eines Regionalmanagements mit Geschäftsstelle sowie die Bestellung und Abberufung des/der Geschäftsführers/in und die Festlegung derer/dessen Vergü- tung, e) Der Vorstand erstellt zusammen mit der Geschäftsstelle einen jährlichen Wirt- schaftsplan. Dieser ist der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen. Der Wirtschaftsplan ist die Grundlage für die Wirtschaftsführung des Vereins, f) Aufstellung der Jahresrechnung.

(2) Vorsitzender und Vorstandsmitglieder versehen ihre Ämter ehrenamtlich und erhalten keine Entschädigung hierfür. Reisekosten im Sinne des Vereinszwecks werden nach den Regelungen des Reisekostengesetzes Baden-Württemberg erstattet, so diese nicht durch andere (Kommunen, Landkreis, Institutionen) vorrangig übernommen werden.

(3) Die Mitglieder des Vorstands haften, soweit gesetzlich zulässig, nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

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§ 8 Einberufung und Beschlussfassung des Vorstands

(1) Der Vorstand fasst seine Beschlüsse im Allgemeinen in Vorstandssitzungen, die von der/ dem Vorsitzenden, bei Verhinderung von der/dem stellvertretenden Vorsitzenden ein- berufen werden. Die Einladungen können auf dem Postweg oder auf elektronischem Weg erfolgen. In jedem Fall ist eine Einberufungsfrist von drei Tagen einzuhalten. Der Vorstand tritt nach Bedarf zusammen.

(2) Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder anwe- send ist. Er fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen; bei Stimmengleichheit gilt der Antrag als abgelehnt. Jedes Vorstandsmitglied hat eine Stimme.

(3) Die Vorstandssitzung leitet die/der Vorsitzende, bei Verhinderung die/der stellvertre- tende Vorsitzende des Vereins. Die Beschlüsse des Vorstands sind schriftlich niederzule- gen und von der Sitzungsleitung zu unterzeichnen. Die Niederschrift soll Ort und Zeit der Vorstandssitzung, die Namen der Teilnehmenden, die gefassten Beschlüsse und das Ab- stimmungsergebnis enthalten.

(4) Ein Vorstandsbeschluss kann telefonisch oder in Textform gefasst werden, wenn alle Vorstandsmitglieder ihre Zustimmung zu der zu beschließenden Regelung oder der Form der Beschlussfassung erklären.

§ 9 Vertretung des Vereins

Der Vorsitzende und die/der stellvertretende Vorsitzende vertreten jeder für sich den Verein gerichtlich und außergerichtlich. Sie sind Vorstand im Sinne des § 26 BGB. Der stellvertre- tende Vorsitzende darf im Innenverhältnis nur von seiner Vertretungsbefugnis Gebrauch ma- chen, wenn der Vorsitzende bzw. die von ihm mit der Ausübung des Amtes betraute Person verhindert ist. Zu den gemäß § 30 BGB besonders betrauten Personen gehört das Personal der Geschäftsstelle nach § 16 der Satzung.

§ 10 Auswahlausschuss

(1) Der Auswahlausschuss besteht aus der/dem Vorsitzenden, seinem/seiner Stellvertreter/in und mindestens fünfzehn weiteren Mitgliedern.

(2) Den Vorsitz über den Auswahlausschuss führt der Vorstandsvorsitzende des Vereins, im Verhinderungsfall der/die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Vereins.

(3) Die weiteren Mitglieder werden auf die Dauer von drei Jahren, vom Tage der Wahl an gerechnet, von der Mitgliederversammlung gewählt. Wiederwahl ist zulässig. Für jedes Mit- glied des Auswahlausschusses kann eine Stellvertretung gewählt werden. Vorstandsmitglie- der können zugleich auch Mitglieder des Auswahlausschusses sein. Vertreter der öffentlich- rechtlichen Gebietskörperschaften dürfen nicht die Mehrheit stellen und die Auswahlent- scheidung darf nicht mehrheitlich mit Stimmen der Vertreter kommunaler Gebietskörper- schaften getroffen werden. Mindestens 40% der Mitglieder des Auswahlausschusses müs- sen weiblich sein.

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(4) Das Amt eines Mitglieds des Auswahlausschusses endet durch: a) Ablauf seiner Amtszeit; das Mitglied bleibt jedoch bis zur Neuwahl Mitglied des Aus- wahlausschusses, b) Tod, c) Amtsniederlegung; sie ist jederzeit zulässig und schriftlich unter Einhaltung einer Frist von einem Monat gegenüber dem Verein zu erklären.

(5) Scheidet ein Mitglied des Auswahlausschusses während der Amtsperiode aus, so kann der Auswahlausschuss ein Ersatzmitglied für die Zeit bis zur nächsten Mitgliederversamm- lung wählen.

(6) Der Auswahlausschuss ist das zentrale Steuerungs- und Entscheidungsgremium. Er hat insbesondere folgende Aufgaben a) Beratung und Entscheidung über die Gesamtstrategie der Förderperiode, b) Beratung und Beschlussfassungen über alle Förderprojekte, c) Benennung und Auflösung von temporären Arbeitsgruppen oder eines Beirats.

(7) Der Auswahlausschuss gibt sich eine Geschäftsordnung.

(8) Die Mitglieder des Auswahlausschusses versehen ihre Ämter ehrenamtlich und erhalten keine Entschädigung hierfür. Reisekosten im Sinne des Vereinszwecks werden nach den Regelungen des Reisekostengesetzes Baden-Württemberg erstattet, so diese nicht durch andere (Kommunen, Landkreis, Institutionen) vorrangig übernommen werden.

§ 11 Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung ist insbesondere zuständig für:

a) Entscheidung über Berufungsfälle bezüglich der Aufnahme oder des Ausschlusses von Mitgliedern, b) Beschlussfassung über die Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes, c) Entgegennahme und Genehmigung des Jahresberichts, des Kassenberichts und der Jahresrechnung, d) Beschluss über die Annahme des Wirtschaftsplans, e) die Wahl der Mitglieder des Auswahlausschusses, f) die Wahl der Vorstandsmitglieder, g) die Wahl zweier Rechnungsprüfer. Die Rechnungsprüfer werden von der Mitglieder- versammlung alle zwei Jahre neu bestellt. h) die Entlastung des Vorstandes, i) die Beschlussfassung über eine Beitragsordnung, j) Satzungsänderungen, k) die Auflösung des Vereins.

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§ 12 Einberufung der Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung ist einzuberufen, wenn es das Interesse des Vereins erfor- dert, jedoch mindestens einmal jährlich zur Jahresversammlung.

(2) Eine außerordentliche Mitgliederversammlung muss einberufen werden auf Antrag eines Vorstandsmitglieds oder wenn dies mindestens ein Drittel aller Vereinsmitglieder schriftlich unter Angabe des Zwecks und der Gründe vom Vorstand verlangt.

(3) Mitgliederversammlungen werden vom Vorstand unter Einhaltung einer Frist von zwei Wochen in Textform unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Die Frist beginnt mit dem auf die Absendung des Einladungsschreibens folgenden Tag. Das Einladungsschreiben gilt dem Mitglied als zugegangen, wenn es an die letzte vom Mitglied dem Verein schriftlich be- kannt gegebene Adresse gerichtet ist. Die Tagesordnung setzt der Vorstand fest.

§ 13 Nachträgliche Anträge zur Tagesordnung

Jedes Mitglied kann bis spätestens eine Woche vor dem Tag der Mitgliederversammlung beim Vorstand schriftlich beantragen, dass weitere Angelegenheiten nachträglich auf die Tagesordnung gesetzt werden.

§ 14 Beschlussfassung der Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung wird von der/dem Vorsitzenden, bei Verhinderung von der/ dem stellvertretenden Vorsitzenden oder einem anderen Vorstandsmitglied, geleitet. Ist kein Vorstandsmitglied anwesend, bestimmt die Versammlung die Leitung. Bei Wahlen kann die Versammlungsleitung für die Dauer des Wahlgangs und der vorhergehenden Diskussion einem/r Wahlleiter/in übertragen werden.

(2) Die Art der Abstimmung bestimmt die Versammlungsleitung. Die Abstimmung muss schriftlich durchgeführt werden, wenn ein Drittel der erschienenen stimmberechtigten Mit- glieder dies beantragt.

(3) Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens ein Zehntel sämtlicher Vereinsmitglieder anwesend ist. Bei Beschlussunfähigkeit ist der Vorstand verpflichtet, in- nerhalb von vier Wochen eine zweite Mitgliederversammlung mit der gleichen Tagesordnung einzuberufen; diese ist ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder beschluss- fähig. Hierauf ist in der Einladung hinzuweisen.

(4) Jedes Mitglied hat eine Stimme. Eine wirksame Beschlussfassung liegt bei einfacher Mehrheit aller anwesenden Mitglieder abgegebenen gültigen Stimmen vor. Bei Stimmen- gleichheit gilt ein Antrag als abgelehnt. Ein Mitglied ist nicht stimmberechtigt, wenn die Be- schlussfassung die Vornahme eines Rechtsgeschäfts mit ihm oder einen Rechtsstreit zwi- schen ihm und dem Verein betrifft.

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(5) Bei Wahlen gilt: Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der Stimmen der anwesenden Mit- glieder erhält. Gelingt dies keinem, so hat eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen zu erfolgen. Gewählt ist in diesem Fall, wer die meisten Stimmen erhält. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. (6) Zu folgenden Beschlüssen ist jedoch eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen gültigen Stimmen und mindestens der Hälfte aller Vereinsmitglieder erforderlich a) Beschlüsse über Satzungsänderungen einschließlich Änderungen des Vereins- zwecks, b) Beschlüsse über die Auflösung des Vereins.

(7) Bei der Beschlussfassung kann sich ein Mitglied durch ein anderes Mitglied vertreten lassen. Die Vollmachten bedürfen der Schriftform und sind für jede Mitgliederversammlung gesondert zu erteilen.

§ 15 Niederschrift über die Beschlüsse der Mitgliederversammlung

Über die von der Mitgliederversammlung gefassten Beschlüsse ist eine Niederschrift anzu- fertigen, die von der Versammlungsleitung und dem/der Protokollant/in zu unterzeichnen ist. Die Niederschrift enthält mindestens die Namen der anwesenden Personen, die behandelten Punkte sowie die Beschlüsse.

§ 16 Geschäftsstelle und Geschäftsführung

(1) Der Verein unterhält eine hauptamtliche Geschäftsstelle.

(2) Die Geschäftsstelle unterstützt den Auswahlausschuss und den Vorstand bei allen Arbei- ten. Außerdem führt sie die laufenden Geschäfte des Vereins. Dazu gehören alle Aufgaben, die der Umsetzung des Wirtschaftsplans dienen, soweit sie nicht zur ausschließlichen Zu- ständigkeit der Organe gehören oder von diesen an sich gezogen werden. Ihr obliegt auch die Aufgabe der Schriftführung.

(3) Die Geschäftsstelle nimmt an den Sitzungen der Organe des Vereins mit beratender Stimme teil.

§ 17 Verwaltung des Vereinsvermögens

Mittel der Körperschaft dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden und sind im Übrigen nach Maßgabe dieser Satzung zu verwalten.

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§ 18 Geschäftsjahr, Rechnungslegung

(1) Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalenderjahr.

(2) Die Geschäftsstelle hat für eine ordnungsmäßige Verzeichnung des Vermögens sowie der Einnahmen und Ausgaben des Vereins zu sorgen.

(3) Innerhalb von sechs Monaten nach dem Schluss eines jeden Geschäftsjahres hat der Vorstand eine Jahresrechnung mit einer Vermögensübersicht und einen Jahresbericht zu erstellen. Der Jahresbericht hat Aufschluss über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahr zu geben.

(4) Die Jahresrechnung ist von den bestellten Rechnungsprüfern zu prüfen. Die Rechnungs- prüfer haben der Mitgliederversammlung über das Ergebnis ihrer Prüfung schriftlich zu be- richten. Der Vorstand hat die Jahresrechnung und den Jahresbericht sowie den Prüfungsbe- richt der Rechnungsprüfer der Mitgliederversammlung zur Genehmigung vorzulegen.

§ 19 Vermögensanfall

Bei Auflösung entscheidet die Mitgliederversammlung über die Verwendung des Vermögens.

§ 20 Liquidation

Die Liquidation erfolgt durch die Vorstandsmitglieder als Liquidatoren. § 6 bis § 9 gelten wäh- rend der Liquidation entsprechend.

§ 21 Bekanntmachungen

Soweit öffentliche Bekanntmachungen vorgeschrieben sind, erfolgen sie über die offizielle Internetseite des Vereins (www.leader-neckartal-odenwald.de).

Obrigheim, den 13. Oktober 2015

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Anlage 2 – Absichtserklärungen LAG und Kommunen

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Anlage 2 – Absichtserklärungen LAG und Kommunen

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Anlage 2 – Absichtserklärungen LAG und Kommunen

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Anlage 2 – Absichtserklärungen LAG und Kommunen

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojekte

Startprojekt Handlungsfeld 1 - Erhalt der Kulturlandschaft Maßnahme- /Projektbezeichnung: 1 Streuobstwiesenzentrum – Bündelung von Seminaren, Ausstellung, Veranstaltungen und Bildungsmaßnahmen Realisierungsgebiet/Gemeinden: Heiligkreuzsteinach/ Heddesbach und Gebiet der Region Neckartal-Odenwald aktiv 2 (Schwerpunkt Amtsblattbereich GVV Schönau: Heiligkreuzsteinach, Schönau, Wil- helmsfeld, Heddesbach und Abtsteinach und Neckarsteinach) Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: APfEL e.V. (Verein für artgerechte Pferdehaltung, Erhalt der Reitkultur und der Landschaft in Heiligkreuzsteinach e.V.), Zur Stiefelhöhe 2, 69253 Heiligkreuzsteinach-Eiterbach Ansprechpartner: 3 Anja Schork-Raabe, Tel: 06220 – 7830, [email protected], Karla Brahms, Tel: 06220 – 521233, [email protected] Kooperationspartner: 4 FALTER Fruchtsaft GmbH in Heddesbach, Landschaftserhaltungsverband Rhein- Neckar e.V., Initiative Streuobstwiesenretter, Streuobstwieseninitiative Wilhelmsfeld Projektziele: - Nachhaltiger Erhalt der Kulturlandschaft und damit der Lebensqualität in der Re- gion - Sinnvolle Verbindung von Streuobstwiesenpflege und artgerechter Tierhaltung 5 - Motivation der Bevölkerung am Erhalt der Kulturlandschaft - Mehrwertvergütung für abgegebenes Obst, also eine höhere Vergütung für Obst aus gepflegten Streuobstwiesen zur Unterstützung der Pflegearbeiten - Durchführung von Umweltbildungsprojekten mit Kindergärten und Schulklassen. Projektmaßnahmen: - Einrichtung eines Streuobstwiesenzentrums (bis zur Klärung von Standortfragen in Räumlichkeiten der Firma Falter mit Veranstaltungen rund ums Streuobst (z.B. Streuobstwiesenwochen) - Apfelleseaktionen mit Schulen und Saftkeltern mit Schulkindern - Anschaffung von Arbeitsgerät und Maschinen zur Unterstützung der arbeitsinten- 6 siven Pflegeaktionen (Teleskopsägen, Hangmäher, Anhänger, etc.) - Marketing für Lohnmostverwertung inkl. Lohnmostgutscheine/-vergütung - Anschaffung und Unterhalt einer Ziegengruppe (Stallplatz vorhanden). Weitere Maßnahmen, Entwicklung eines Jahresprogramms und Bau eines Streu- obstwiesenzentrum als Folgeprojekte ab 2016 Projektablauf/Zeitplan: 7 Aufbau des Zentrums (kommissarisch) mit Aktivitäten auf dem Gelände der Firma Falter 2015 (Neubau innerhalb der nächsten 3-5 Jahre), Streuobstwiesenpflege- Projekte 2015 fortlaufend Kosten/Finanzierung: Einrichtung Streuobstwiesenzentrum 8 (Ausstellung, Seminarunterlagen, Marketing, Veranstaltungen, Ziegengruppe und Pflegegerät) ca. 25.000 EUR (ohne Neubau Gebäude), Träger: Apfel e.V. und Ko- operationspartner

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojekte

Startprojekt Handlungsfeld 2 – Neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze im Tou- rismus Maßnahme- /Projektbezeichnung: „Lebensader Neckar“ A) Nutzungs- und Entwicklungskonzept zur touristischen Nutzung des Neckars 1 B) Beschilderung „Gelbe Welle“ C) Schaffung von Anlegestellen entlang des Neckars Realisierungsgebiet/Gemeinden: Städte/Gemeinden der LEADER-Kulisse „Neckartal-Odenwald aktiv“ entlang des 2 Neckars: Binau, Haßmersheim, Mosbach-Neckarelz, Neckargerach, Neckarzimmern, Obrigheim, Zwingenberg und Eberbach Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: 3 jeweils die beteiligten Städte und Gemeinden Kooperationspartner: 4 Benachbarte Städte und Gemeinden anderer LEADER-Gebiete entlang des Neckars von Villingen-Schwenningen bis Mannheim Projektziele: - Bessere Erschließung des Neckars für Wassertouristen - Förderung des sanften Tourismus - Ergänzung des Wander- und Radtourismus im Neckartal 5 - Einheitliche Beschilderung und bessere Lenkung der Wassertouristen - Strategie für eine bessere Vermarktung mit den touristischen Regionen am Neckar (z.B.: TG Kurpfalz, TG Odenwald, TG Heilbronner Land, etc.) Projektmaßnahmen: A) Nutzungs- und Entwicklungskonzeption - Bestandsaufnahme, Erhebungen, Anhörungen von Fachstellen, Workshops, SWOT-Analyse, Marketingstrategie B) Beschilderung „Gelbe Welle“ - Schilderanlage direkt am Neckarufer - Ortsspezifische Infotafel an jeder Ausstiegsstelle - Werbeflyer 6 - Auftaktveranstaltung mit projektbezogener Öffentlichkeitsarbeit C) Schaffung von Anlegestellen am Neckar - Errichtung Betonfundamente - Rampenkonstruktion mit Treppen aus rutschfestem Material - Sitzgruppe, Bepflanzung - Abstellfläche für Kanuaufleger Projektablauf/Zeitplan: - Konzeptionelle Erarbeitung 2015 7 - Anbringung der Beschilderung / Veranstaltungen 2015/2016 - Schaffung von Anlegestellen 2016/2017 Kosten/Finanzierung: A) Konzeption: ca. 20.000 EUR 8 B) Beschilderung: ca. 40.000 EUR C) Schaffung von Anlegestellen: 65.000 EUR

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojektee

Startprojekt Handlungsfeld 3 – Erhalt attraktiver, zukunftsfähiger Dörfer

Maßnahme- /Projektbezeichnung: 1 Intelligente Marktplätze – Aufbau einer Dienstleistungslandschaft mit intelligenten Angeboten zur Nah- und Grundversorgung der Zukunft Realisierungsgebiet/Gemeinden: 2 LEADER-Kulisse Neckartal-Odenwald aktiv, modellhaft: Spechbach Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: 3 Teilnehmende LEADER-Kommunen (modellhaft: Spechbach, BM Zimmermann) Kooperationspartner: Hochschule Worms, Universitätsinstitute in Heidelberg und Mannheim, Seniorenrat, 4 Einzelhandelsverband, IHK Rhein-Neckar, HWK Mannheim Rhein-Neckar Odenwald LAG Kraichgau (angedachtes KOOPERATIONSPROJEKT) Projektziele: - Verbesserung der Versorgungssituation und des Dienstleistungsangebotes - Bündelung von Grund- und Nahversorgungsdienstleistungen bei gleichzeitiger Verknüpfung von stationären mit nichtstationären Ansätzen - Flexibilisierung für die Endkundin/den Endkunden - Steigerung der Wertschöpfung in der Region 5 - Straffung und Bündelung der Lieferlogistik, damit Vermeidung von Verkehr und Senkung von Schadstoffemissionen - Schaffung von Kommunikationszentren im Dorf, die Althergebrachtes mit Neuem verknüpfen und damit Zielgruppen über mehrere Generationen ansprechen Projektmaßnahmen und Begründung: Die Umsetzung erfolgt in mehreren Teilprojekten. Die investive Phase, die Gründung eines intelligenten Marktplatzes, erfordert konzeptionelle Vorarbeit, insbesondere auch um die wirtschaftlichen Risiken einer solchen innovativen Geschäftsgründung im Vorfeld abzuschätzen. Teilprojekt 1: Bedarfs- und Standortanalyse • Erfassung des Bedarfs an ausgewählten Bereichen der Grund- und Nahversor- gung, (z.B. Waren des täglichen Bedarfs, Gesundheitsdienstleistungen, haushalt- nahe Dienstleistungen, Verwaltungsdienstleistungen, Mobilitätsdienstleistungen etc.) in einigen Beispielkommunen der Region mittels Analysen, Befragungen und Workshops 6 • Auswahl einer Modellkommune inklusive Begleitung beim Auswahlverfahren Projektträger: LK Rhein-Neckar + Kommunen, Start: Sommer 2015, Laufzeit: 9 Monate, Kosten: ca. 30.000 EUR Teilprojekt 2: Konzept-/Machbarkeitsstudie zur modellhaften Schaffung eines intelli- genten Marktplatzes in einer ausgewählten LEADER-Kommune Abschätzung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit für den ausgewählten Standort ein- schließlich Logistikkonzept, IK-Konzept, Marketingkonzept, Organisationskonzept Projektträger: LK Rhein-Neckar plus Kommunen, Start: Frühjahr 2016, Laufzeit: 12 Monate, Kos- ten: ca. 50.000 EUR

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Teilprojekt 3: Implementierung (bei positiver Wirtschaftlichkeitsanalyse) des intelli- genten Marktplatzes in einer Kommune (Baumaßnahmen, Umnutzung, Unterneh- menserweiterung..), Softwareentwicklung und -Implementierung, Geschäftseinrich- 6 tung, Marketing Projektträger: Unternehmen oder Kommune, Start: Frühjahr/Sommer 2017, Laufzeit (bis zur Be- triebsaufnahme): ca. 2 Jahre, Kosten: noch nicht abschätzbar Kosten/Finanzierung: 8 Siehe 7 – Finanzierung durch teilnehmende Kommunen

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojekte

Startprojekt Handlungsfeld 4 – Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement

Maßnahme- /Projektbezeichnung: 1 „Wir sind Kommune – mit der jungen Generation die Zukunft der Gemeinden gestal- ten!“ Realisierungsgebiet/Gemeinden: 2 Gemeinden Aglasterhausen, Neunkirchen, Obrigheim und Schwarzach, Hüffenhardt, Haßmersheim und Neckarzimmern (Sprengel) Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: Gemeindeverwaltungsverband Kleiner Odenwald, Sitz: Rathaus 74858 Aglasterhau- 3 sen Ansprechpartner: Bürgermeister Schirk, Rathaus 74867 Neunkirchen, Tel: 06262 – 9212 22 Kooperationspartner: 4 Die beteiligten Kommunen Projektziele: Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im kommunalen Raum und damit Mitge- staltung des kommunales Lebens und Erhöhung der Identififizierung mit der 5 Kommune/ Region Schaffung von Lebens- und Dialogräumen in der Kommune für junge Menschen (Mit- reden, Mitentscheiden, Mitgestalten) Projektmaßnahmen und Begründung: 1. Beratung und Information der beteiligten Kommunen zu Partizipationsmöglichkei- ten - Abendveranstaltung, interkommunal mit externem Referenten 2. Informationsstrategie und Umsetzung Planung und Entwicklung geeigneter In- formationsmedien zur Ansprache der Kinder und Jugendlichen und Information über den Prozess(Flyer, neue Medien, etc.) 3. Veranstaltungsreihe in Kindergarten, Schule (u. ggf. weiteren Jugendtreffpunk- ten) zur gemeinsamen Planung von Beteiligung Auf die konkrete Situation und den Begebenheiten in jeder Kommune und den jewei- ligen Entwicklungsstand altersgruppenbezogen: 6 Je Kommune 3 Veranstaltungen: a) eine Veranstaltung für Kinder, eine Veranstaltung für Jugendliche zur Information und Sammlung und Diskussion von Beteiligungsideen (in Schule und ggf. KITA) b) eine gemeinsame Nachmittagsveranstaltung zur gemeinsamen Beschlussfas- sung über Beteiligungsform und erste Umsetzung, Umsetzungsmaßnahmen in den Kommunen nach Beschluss – als neue Projekte der Kommunen Projektablauf/Zeitplan (ggf. aufgeteilt in Abschnitte): 1. Beratung und Information der Kommunen – Abendveranstaltung: 2015 2. Entwicklung Informationsstrategie und Umsetzung: 2015 7 3. Durchführung der Veranstaltungen mit den Kindern und Jugendlichen: 2015/2016 Abgeleitete Umsetzungsmaßnahmen in den Kommunen: 2016 – 2017 Kosten/Finanzierung: Gesamt: 6.000 EUR für 1. (Beratung und Information Kommunen) und 2. (Informati- 8 onsstrategie – und Medien) + 2.500 EUR/Kommune für 3. (Veranstaltungen mit Kindern und Ju- gendlichen) Bei Teilnahme von 7 Kommunen Verwaltungsverband Kleiner Oden- wald/Sprengel: 23.500 EUR, d.h. 3.360 EUR/Kommune, davon 60% Förderung durch LEADER

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojekte

Startprojekt Handlungsfeld 4 – Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement

Maßnahme- /Projektbezeichnung: 1 Bürger für Bürger – Ehrenamtlich organisierte Fahr- und Besorgungsdienste Realisierungsgebiet/Gemeinden: 2 Regions-Kulisse „Badisch-Franken“ und „Neckartal-Odenwald aktiv“ mit ihren Städ- ten und Gemeinden; Beteiligung nach jeweiligem Interesse.

Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: 3 Ehrenamtszentrum des Neckar-Odenwald-Kreises, Gemeinden Spechbach, Neckar- bischofs- heim, und weitere interessierte Gemeinden, Verein „Generationenprojekt Neidenstein e.V. Kooperationspartner: 4 LAG Badisch-Franken (KOOPERATIONSPROJEKT) Projektziele: - Entwicklung eines sozialen Netzwerkes mit Bürgern für Bürger - Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen 5 - Maßnahmen zum Thema: Demografischer Wandel innerhalb einer Stadt/Gemeinde - Entwicklung einer Koordinierungsstelle für diese Fahrdienste - Anpassung hin zu einer zeitgemäßen Stadt- und Gemeindeentwicklung Projektmaßnahmen und Begründung: - Auftakt- und Sensibilisierungsveranstaltung mit Pilotgemeinde Seckach - Entwicklung einer gemeinsamen Plattform mit Basisinformationen zum Thema - Schulungsveranstaltung und Beratungsangebote für ehrenamtliche Fahrkräfte - Erstellung eines Leitfadens für interessierte Kommunen mit organisatorischen und rechtlichen Fragen 6 - Einrichtung eines Telefondienstes in der jeweiligen Stadt/Gemeinde - Marketing: Info-Flyer, Homepage (Anbindung an das Ehrenamtszentrum), Wer- bebanner, Rollup, Pressearbeit, Info-Veranstaltungen, Präsentationen bei Ge- meindefesten - Etablierung neuer ehrenamtlicher Fahrdienste auf kommunaler Ebene Projektablauf/Zeitplan (ggf. aufgeteilt in Abschnitte): 7 Phase 1: Allgemeine Informationsveranstaltungen (1/2 bis 3/4 Jahr) Phase 2: kon- krete Umsetzung (im Anschluss) Kosten/Finanzierung: 8 ca. 10.000 EUR, Kommunen und Ehrenamtszentrum

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Anlage 3 – Darstellung der Startprojekte

Startprojekt Handlungsfeld 4 – Mitwirkungskultur und bürgerschaftliches Engagement

Maßnahme- /Projektbezeichnung: 1 Festival Land in Sicht – Theater, Geschichten und mehr Realisierungsgebiet/Gemeinden: Gemeinden aus der Brunnenregion und aus der Region Kleiner Odenwald: 2 Helmstadt-Bargen, Neckarbischofsheim (angefragt) Angestrebt wird, die Nachbargemeinden (auch kreisübergreifend) einzubeziehen.

Projektträger, Ansprechpartner, Adresse, Tel., E-Mail: 3 Figurentheater-FEX, Martin Fuchs, Rabanstr. 53, 74921 Helmstadt-Bargen, Tel. 07263/919088, [email protected] Kooperationspartner: 4 PUK e.V. (Puppe und Kunst), Institutionen der Gemeinden Projektziele: - Angebot eines Kulturprogramms, das offen ist für ein Mitmachen und Mitgestalten - Zugang zur Kunst und Kultur für alle daran interessierten Bürger im lokalen Nahr- aum - Die Entwicklung kultureller Orte und Angebote für eine breit angelegte Kulturarbeit 5 von und für Bürger - Kooperation mit Bildungseinrichtungen, Kulturinitiativen sowie öffentlichen und privaten Trägern - Förderung des Kulturtourismus Projektmaßnahmen und Begründung: Interkommunales, generationenverbindendes und spartenübergreifendes Festival unter Einbindung verschiedener Institutionen wie Schulen, Kulturhäuser und Senio- renheime als Auftrittsorte sowie öffentliche Abendveranstaltungen. Einbezug der dörflichen Bevölkerung, Vereine, Kirchengemeinden, regionaler Künst- ler 6 - Workshops an Schulen, Theater-AGs: Erarbeitung eigener Theater Stücke - Erwerb „Kompetenznachweis Kultur“ für Schüler - Etablierung des Labels „Land in Sicht“ als Netzwerk von Kulturangeboten aber auch als Informationsplattform - Etablierung weiterer Kulturangebote unter dem Motto: Land in Sicht Figuren, The- ater, Geschichten und mehr Projektablauf/Zeitplan (ggf. aufgeteilt in Abschnitte): - Detailplanung Projekt 2015 7 - Festival „Land in Sicht“ 2016 - weitere Kulturmaßnahmen 2016 ff Kosten/Finanzierung: Bei Teilnahme von zwei Gemeinden: ca. 15.000 EUR für die Durchführung des Fes- tivals Für jede weitere teilnehmende Gemeinde ca. 5.000 EUR 8 Etablierung von Aktionen außerhalb des Festivals (Erstellung eines Netzwerkes, Projekte der Jugendkulturellen und kulturpädagogischen Bildungsarbeit) pro Jahr ca. 6.000 EUR Finanzierung: über die teilnehmenden Gemeinden, den PUK e.V., private Sponsoren

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Anlage 4 – Fördersatztabelle 2014 - 2020

Modul 1 Kommunale Projekte Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Land EU Landesmittel

01 Kommunale Projekte - 40% - 60%

Finanzierungsanteile

Kommunale Projekte zu privat- Quelle Ziff. gewerblichen und privat- Träger Fördersatz Landesmittel nichtgewerblichen Konditionen

02 Dorferneuerung und -entwicklung1 02 a Modernisierung2 - 75% 25% 02 b Umnutzung3 - 60% 40% 02 c Baulückenschluss2 - 75% 25%

02 d Anderes - 75% 25% Dienstleistungen zur Grundversor- 03 - 60% 40% gung 04 Förderung des Tourismus - 60% 40%

Gründung und Entwicklung von 05 Unternehmen 05 a Existenzgründung - 60% 40% 05 b Existenzfestigung - 75% 25% Weitere investive und nicht investive 06 - 75% 25% Projekte

______1 Die Förderung ist auf max. 120.000 Euro pro Projekt begrenzt. 2 Die Förderung ist auf max. 30.000 Euro pro Wohnung begrenzt. 3 Die Förderung ist auf max. 60.000 Euro pro Wohnung begrenzt.

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Modul 2 Private Projekte Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Fördersatz Landesmittel 07 Dorferneuerung und -entwicklung1

07 a Modernisierung2 ELR 75% 25%

07 b Umnutzung3 ELR 60% 40% 07 c Baulückenschluss2 ELR 75% 25%

07 d Anderes ELR 75% 25% Dienstleistungen zur Grundversor- gung 08 ELR 60% 40% (nur Unternehmen unter 50 Beschäf- tigte) Förderung des Tourismus 09 (nur Unternehmen unter 50 Beschäf- ELR 75% 25% tigte) Gründung und Entwicklung von Unternehmen 10 (nur Unternehmen unter 50 Beschäf- tigte) 10 a Existenzgründung ELR 60% 40%

10 b Existenzfestigung ELR 75% 25%

Gemeinwohlorientierte Projekte 11 ELR 40% 60% ohne Beihilferelevanz

______1 Die Förderung ist auf max. 120.000 Euro pro Projekt begrenzt. 2 Die Förderung ist auf max. 30.000 Euro pro Wohnung begrenzt. 3 Die Förderung ist auf max. 60.000 Euro pro Wohnung begrenzt.

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Modul 3 Landschaftspflegerichtlinie (LPR)

Finanzierungs-

anteile Quelle Förder- Ziff. Träger Landesmittel satz Investitionen für Arten- und Biotopschutz 12 (LPR B und C1) Anträge von Vereinen und Verbänden bei 12 a der Förderung der Arbeitsleistung (Hand- LPR 70% 30%2 arbeit) ehrenamtlicher Helfer 12 b Anträge von Vereinen/Verbänden LPR 25% 75%

12 c Anträge von Landwirten LPR 5% 95%

12 d Anträge von Gebietskörperschaften LPR 45% 55% Anträge von Gebietskörperschaften bei 12 e besonders naturschutzwichtigen Maß- LPR 25% 75% nahmen3 12 f Anträge im Übrigen LPR 25% 75% Anträge von Gebietskörperschaften bei 12 g LPR 45% 55% Biotopentwicklung mit Grunderwerb Anträge von Gebietskörperschaften bei Biotopentwicklung mit Grunderwerb bei 12 h LPR 25% 75% besonders naturschutzwichtigen Maß- nahmen2 Anträge im Übrigen bei Biotopentwick- 12 i LPR 5% 95% lung mit Grunderwerb Investitionen für Naturschutz und Land- 13 schaftspflege (LPR D3) Anträge von Vereinen und Verbänden bei 13 a der Förderung der Arbeitsleistung (Hand- LPR 70% 30%1 arbeit) ehrenamtlicher Helfer 13 b Anträge von Vereinen und Verbänden LPR 25% 75% Anträge von Vereinen und Verbänden bei 13 c besonders naturschutzwichtigen Maß- LPR 5% 95% nahmen3 13 d Anträge von Gebietskörperschaften LPR 45% 55%

2 30% des jeweiligen Maschinenringsatzes. 3 Besonders naturschutzwichtige Maßnahmen: Die Maßnahmen dienen den Zielen von FFH- und Vo- gelschutzrichtlinie, Naturschutzgebieten, Nationalpark, Naturdenkmale, Gesetzlicher Biotopverbund nach § 21 BNatSchG, Besonders geschützte Biotope gemäß § 30 BNatSchG bzw. § 32 NatSchG und dem Artenschutzprogramm des Landes.

85 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Anträge von Gebietskörperschaften bei be- 13 e sonders naturschutzwichtigen Maßnah- LPR 25% 75% men2 Anträge von Landwirten und natürlichen Personen für Ställe, bauliche Anlagen, 13 f LPR 45% 55% Fahrzeuge, Maschinen und technische Hilfsmittel Anträge von Landwirten und natürlichen 13 g Personen für Sonstiges (einschließlich LPR 25% 75% Weidezäune) Anträge von Landwirten und natürlichen Personen für Sonstiges (einschließlich 13 h LPR 5% 95% Weidezäune) bei besonders naturschutz- wichtigen Maßnahmen1 Dienstleistungen für Naturschutz und 14 Landschaftspflege (LPR E1 und E3)

14 a Anträge von Gebietskörperschaften LPR 45% 55% Anträge von Gebietskörperschaften bei be- 14 b sonders naturschutzwichtigen Maßnah- LPR 25% 75% men1 14 c Anträge im Übrigen LPR 25% 75%

Anträge im Übrigen bei besonders natur- 14 d LPR 5% 95% schutzwichtigen Maßnahmen1

1 Besonders naturschutzwichtige Maßnahmen: Die Maßnahmen dienen den Zielen von FFH- und Vo- gelschutzrichtlinie, Naturschutzgebieten, Nationalpark, Naturdenkmale, Gesetzlicher Biotopverbund nach § 21 BNatSchG, Besonders geschützte Biotope gemäß § 30 BNatSchG bzw. § 32 NatSchG und dem Artenschutzprogramm des Landes.

Modul 4 Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Fördersatz Landesmittel 15 Qualifizierung / Coaching IMF 10% 90% Existenzgründung / Unterneh- 16 IMF 50% 50% menserweiterung

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Modul 5 Private nicht-investive Vorhaben Kunst und Kultur nach Art. 20 ELER-VO Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Fördersatz Landesmittel Private nicht-investive Vorhaben 17 Kunst und Kultur nach Art. 20 TG 77 40% 60% ELER-VO

Modul 6 Private Vorhaben, die den Zielen der Prioritäten 1 bis 6 des Art. 5 der ELER-VO entsprechen Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Fördersatz Landesmittel Private Vorhaben, die den Zielen 18 der Prioritäten 1 bis 6 des Art. 5 - 40% 60% der ELER-VO entsprechen.

Modul 7 Regionalmanagement

Finanzierungsanteile Quelle Ziff. Träger Land EU Landesmittel 19 Regionalmanagement - 40% - 60%

Die Gültigkeit der Beschlüsse des Auswahlausschusses wird i.d.R. auf 6 Monate be- fristet.

Die Kostenobergrenze für die zuwendungsfähigen Gesamtkosten je Projektantrag be- trägt 600.000 Euro. Davon ausgenommen sind die Ziffern 02 und 07.

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Anlage 5 – Geschäftsordnung

Geschäftsordnung des Auswahlausschusses im Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.

Die folgende Geschäftsordnung legt ergänzend zur Satzung des Vereins Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. die Arbeitsweise und die Entscheidungsfindung des Auswahlaus- schusses im „Verein Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.“ fest.

§ 1 Name, Gebiet und Sitz der LEADER-Aktionsgruppe 1. Der Auswahlausschuss der LEADER-Aktionsgruppe Neckartal-Odenwald aktiv ist Organ des Vereins „Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.“. Er hat seinen Sitz bei der Ge- schäftsstelle an einer Dienststelle des Landratsamtes des Neckar-Odenwald-Kreises in Mos- bach.

2. Das LEADER-Aktionsgebiet umfasst die in der Satzung festgeschrieben Städte und Gemein- den der Raumschaft Neckartal-Odenwald aktiv.

§ 2 Ziel und Aufgaben des Auswahlausschusses 1. Der Auswahlausschuss ist Träger der regionalen Entwicklungsstrategie in der baden- württembergischen LEADER-Region Neckartal-Odenwald aktiv. Grundlage ihrer Arbeit ist das „Regionale Entwicklungskonzept Neckartal-Odenwald aktiv“ (im folgenden REK genannt).

2. Der Auswahlausschuss versteht sich als öffentlich-private Partnerschaft. Demzufolge stellen die Wirtschafts- und Sozialpartner sowie anderer Vertreter der Zivilgesellschaft und deren Verbände mindestens 51% der stimmberechtigten Mitglieder auf der Ebene der Entschei- dungsfindung und Projektauswahl. Außerdem ist keine einzelne Interessengruppe mit mehr als 49% der Stimmrechte vertreten. Mindestens 40% der Mitglieder des Auswahlausschusses müssen weiblich sein.

3. Der Auswahlausschuss übernimmt dabei folgende Aufgaben:

- Förderung der Umsetzung des REKs in der LEADER-Region und ggf. Weiterentwicklung und Fortschreibung - Austausch von Ergebnissen und Erfahrungen im Rahmen von LEADER-Netzwerken - Informations- und Öffentlichkeitsarbeit - Initiierung und Koordination von Projekten - Motivation und Mobilisierung von Menschen zur Teilnahme an der Umsetzung des Regiona- len Entwicklungskonzeptes oder Teilprojekten davon - Beratung und Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet - Unterstützung und Beratung potenzieller Projektträger - Begleitung und Bewertung des Regionalen Entwicklungskonzeptes - Dokumentation der geförderten Projekte - Teilnahme am grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch und die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Partnerschaft mit anderen LEADER-Aktionsgruppen

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§ 3 Zusammensetzung des Auswahlausschusses 1. Der Auswahlausschuss besteht aus dem/der Vorsitzenden, dem/der stellvertretenden Vorsit- zenden und weiteren 27 Mitgliedern sowie deren Verhinderungsvertreter. Nach Bedarf können zusätzliche beratende Mitglieder bestellt werden.

2. Mitglieder können alle für eine integrierte ländliche Entwicklung relevanten Akteure werden, die in der LEADER-Kulisse Neckartal-Odenwald aktiv ansässig sind. In begründeten Fällen können aus strategischen Gründen Personen und Institutionen als Mitglieder in den Auswahl- ausschuss aufgenommen werden, die nicht im Gebiet ansässig sind, aber durch ihr Tun in die Region hinein wirken bzw. für die Zielerreichung von zentraler Bedeutung sind.

3. Die Vertreter bzw. Stellvertreter der Mitgliedsinstitutionen des Auswahlausschusses informie- ren die Institutionen, die sie vertreten, über die Entscheidungen und Vorhaben des Auswahl- ausschusses und tragen im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeitsfelder zum Gelingen des Regio- nalen Entwicklungskonzeptes und der Projekte bei.

4. Vorsitzende/r des Auswahlausschusses ist der Vereinsvorsitzende bzw. dessen/deren Stell- vertreter. Er/Sie vertritt den Auswahlausschuss nach außen.

§ 4 Sitzungen des Auswahlausschusses 1. Je nach Geschäftsgang, aber mindestens zweimal im Kalenderjahr, soll eine Sitzung des Auswahlausschusses stattfinden.

2. Der Auswahlausschuss wird vom/von der Vorsitzenden oder vom/von der stellvertretenden Vorsitzenden einberufen und geleitet. Die Sitzungen sind in der Regel nicht-öffentlich. Der/die Vorsitzende kann Ausnahmen zulassen.

3. Die Einladung zu den Sitzungen hat mindestens zwei Wochen vor der jeweiligen Sitzung schriftlich auf dem Postwege oder per E-Mail zu erfolgen. Darin müssen Ort, Zeit und Tages- ordnung der Sitzung aufgeführt sein und ggf. Vorlagen beigefügt werden.

4. Über Änderungen und Ergänzungen zur Tagesordnung ist am Beginn der Sitzung abzustim- men.

5. Bei der Beschlussfassung kann sich ein Mitglied des Auswahlausschusses – so sein Stellver- treter verhindert ist – durch ein anderes Mitglied vertreten lassen. Die Vollmachten bedürfen der Schriftform und sind für jede Sitzung des Auswahlausschusses gesondert zu erteilen.

6. In besonders gelagerten und begründeten Fällen kann der/die Vorsitzende über einzelne Förderanträge ein Umlaufverfahren zur Entscheidungsfindung veranlassen. Bei der nächsten Sitzung des Auswahlausschusses muss über die Entscheidung informiert werden.

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§ 5 Projektaufruf Mindestens 3 Wochen vor jeder Auswahlentscheidung veröffentlicht das Regionalmanagement im Auftrag des Auswahlgremiums einen Projektaufruf. Darin werden potenzielle Projektträger über das bestehende Förderangebot informiert. Dieser Projektaufruf enthält die folgenden Infor- mationen:

- Datum des Aufrufes. - Stichtag für die Einreichung der Anträge. - Voraussichtlicher Auswahltermin. - Adresse für die Einreichung der Anträge und Auskünfte zum Aufruf. - Themenbereiche (z.B. gesamtes REK oder einzelne Ziele/Maßnahmen bzw. Handlungsfel- der), für welche Anträge eingereicht werden können. - Höhe des EU-Budgets, das für diesen Aufruf bereitsteht. - Hinweise auf die geltenden Auswahlkriterien. - Kontaktdaten für weitere Informationen und evtl. Fragen.

§ 6 Vermeidung von Interessenkonflikten 1. Mitglieder des Auswahlausschusses sind von den Beratungen und Entscheidungen zur Pro- jektauswahl im Auswahlausschuss ausgeschlossen, wenn sie persönlich am Projekt beteiligt oder von diesem direkt betroffen sind. Betroffene Mitglieder sind verpflichtet, dies dem/der Vorsitzenden rechtzeitig anzuzeigen.

2. Eine persönliche Beteiligung eines Mitglieds liegt vor, wenn die Projektentscheidung ihm selbst, Angehörigen oder einer von ihm vertretenen natürlichen oder juristischen Person des Privatrechts einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil verschaffen würde. Die Regelung des § 20 LVwVfG ist analog anzuwenden. Angehörige sind alle zu deren Gunsten dem Mitglied des Auswahlausschusses in einem Strafverfahren das Zeugnisverweigerungsrecht aus persönli- chen Gründen zustehen würde.

3. Eine persönliche Beteiligung liegt auch vor, wenn ein Mitglied des Auswahlausschusses we- sentlich an der Genese des Vorhabens beteiligt ist. Hierzu zählt nicht die Beteiligung an Bera- tungen durch Fachausschüsse oder/und Beiratssitzungen. In den Fällen, in denen der Aus- wahlausschuss selbst Projektträger ist, stellt die Tatsache, dass das Auswahlausschuss nach dem üblichen Verfahren eine Auswahlentscheidung trifft, grundsätzlich keinen Interessenskon- flikt dar.

4. Bei einem kommunalen Vertreter (z.B. Bürgermeister, Landrat) oder einem anderen öffentli- chen Vertreter liegt kein Interessenskonflikt vor, wenn das Projekt nicht mit einem unmittelba- ren persönlichen Vor- oder Nachteil für ihn selbst oder seine Angehörigen verbunden ist. Wirkt sich ein Projekt auf die Gebietskörperschaft oder öffentliche Stelle aus, die er vertritt (bei- spielsweise, weil das Projekt örtlich innerhalb der Grenzen der Gebietskörperschaft liegt), ist dadurch alleine noch kein Interessenskonflikt begründet. In diesem Fall darf er an Beratung und Abstimmung im Auswahlausschuss über das Projekt teilnehmen.

5. Ist eine von einem Mitglied des Auswahlgremiums vertretene Gebietskörperschaft oder sons- tige juristische Person jedoch Antragssteller bzw. Projektträger, ist eine Stimmberechtigung des jeweiligen Mitglieds im Auswahlausschuss zu versagen.

6. Die Mitwirkung eines wegen persönlicher Beteiligung ausgeschlossenen Mitglieds an einer Auswahlentscheidung hat grundsätzlich jedoch nur dann die Ungültigkeit der Projektauswahl- entscheidung zur Folge, wenn diese Mitwirkung für das Abstimmungsergebnis entscheidend war.

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§ 7 Auswahlkriterien 1. Das Regionalmanagement trägt dafür Sorge, dass dem Auswahlausschuss nur solche Projek- te zur Beschlussfassung vorgelegt werden, die grundsätzlich förderfähig nach den Bestim- mungen der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg sind.

2. Das Auswahlgremium entscheidet über jedes Projekt auf Grundlage der von ihm selbst be- schlossenen Projektauswahlkriterien und einem darauf basierenden gewichteten Punktesys- tem (s. Anlage zur Geschäftsordnung).

3. Jedes förderfähige Vorhaben muss dem Auswahlausschuss zur Entscheidung vorgelegt wer- den. Eine Vorauswahl ist nicht zulässig. Zudem müssen bei jedem Vorhaben alle Projektaus- wahlkriterien angewendet werden.

4. Die Förderwürdigkeit eines Vorhabens ist lediglich dann gegeben, wenn die dafür festgelegte Anzahl von 16 (Mindestpunktzahl) erreicht wird.

5. Eigene Vorhaben des Auswahlausschusses werden ebenfalls auf der Grundlage der Projek- tauswahlkriterien und des Projektbewertungsbogens beurteilt. Sie sind jedoch nur förderfähig, wenn sie in besonderer Weise zur Umsetzung des REK beitragen. Begründung ist erforder- lich.

6. Das Regionalmanagement kann einen Bewertungsvorschlag als Diskussionsgrundlage unter- breiten.

§ 8 Auswahlentscheidung 1. Die Auswahlentscheidung über Projekte darf nicht mehrheitlich mit Stimmen der Vertreter kommunaler Gebietskörperschaften getroffen werden (50% Mindestquorum der Mitglieder- gruppe „Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere Vertreter der Zivilgesellschaft“). Es zäh- len die an der Abstimmung (Stimmabgabe oder Enthaltung) beteiligten Stimmberechtigten. Die Beschlussfähigkeit (Anwesenheit einschließlich evtl. schriftlich vorgelegter Voten) ist für jede Auswahlentscheidung zwingend erforderlich.

2. Die Stimmabgabe erfolgt grundsätzlich offen. Auf Antrag kann das Auswahlgremium jedoch auch eine geheime Abstimmung beschließen.

3. Bei Verhinderung eines Mitglieds kann dessen Stellvertreter oder eine vom verhinderten Mit- glied ausdrücklich beauftragte Person, die derselben Gruppe (kommunale Gebietskörper- schaft bzw. Wirtschafts- und Sozialpartner oder andere Vertreter der Zivilgesellschaft) ange- hört, an der Stimmabgabe beteiligt werden. Übertragung mehrerer Stimmen auf ein einzelnes Mitglied oder eine beauftragte einzelne Person ist jedoch nicht möglich.

4. Im Ausnahmefall ist auch die schriftliche Stimmabgabe verhinderter Mitglieder möglich. Schriftliche Voten sollten dem Vorsitzenden des Auswahlgremiums bis zum Beginn einer Sit- zung vorgelegt werden. Über die Zulassung evtl. später eingehender Voten entscheidet der Vorsitzende des Auswahlgremiums.

5. Die Anwendung der Auswahlkriterien und die dabei festgestellte Punktzahl je Vorhaben führen zu einem Ranking der Vorhaben. Die Vorhaben werden sodann in der Reihenfolge des Ran- kings und unter Beachtung des ausgelobten Mittelvolumens durch Beschluss ausgewählt.

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6. Für Vorhaben, die zwar die Mindestpunktzahl erreichen, für die aber keine Mittel mehr zur Verfügung stehen, besteht die Möglichkeit des Nachrückens entsprechend des Rankings bis zur Veröffentlichung des nächsten Aufrufs zur Einreichung von Projektvorschlägen.

7. Die Vorhaben, die nicht zum Zuge gekommen sind, obwohl sie die Mindestpunktzahl erreicht haben, können gleichberechtigt an der nächsten Auswahlrunde teilnehmen. Hierfür ist jedoch eine erneute Antragstellung erforderlich.

8. Vorhaben, die bei Anwendung der Auswahlkriterien die Mindestpunktzahl nicht erreichen, sind nicht förderwürdig.

9. Das Ranking und die daraus folgende Auswahlentscheidung können nur von den Angaben ausgehen, die zum Zeitpunkt der Entscheidung relevant sind. Ergeben sich im Rahmen der Antragstellung bzw. nach Bewilligung wesentliche Änderungen eines Projekts, informiert die zuständige Stelle (Regierungspräsidium bzw. L-Bank) das Regionalmanagement über die Än- derung.

10. In folgenden Fällen bedarf es dann eines erneuten Beschlusses des Auswahlgremiums:

- bei wesentlichen Änderungen des Projektinhalts, - bei Erhöhung der beschlossenen Zuwendung, - bei Kostensteigerungen über die festgelegte Kostenobergrenze.

11. Diese noch einmal beschlossenen Projekte müssen jedoch nicht erneut einem Ranking unter- zogen werden.

12. Die vom Auswahlgremium ausgewählten Projekte werden der Öffentlichkeit des Aktionsge- biets in geeigneter Weise mitgeteilt.

13. Nach Abschluss einer Auswahlsitzung informiert das Regionalmanagement die Antragsteller, deren Vorhaben zur Beratung in der Auswahlsitzung vorgelegen haben, über das Ergebnis der Abstimmung. Die Antragsteller der Vorhaben, die anhand des Rankings zur Förderung ausgewählt wurden, werden über das weitere Antragsverfahren informiert. Die Antragsteller der abgelehnten Vorhaben, erhalten ein Schreiben, in dem die Ablehnung kurz begründet und auf die Möglichkeit eines Widerspruchs hingewiesen wird. Hierfür ist folgender Textbaustein zu verwenden:

„Sollten Sie allerdings mit der Entscheidung der Aktionsgruppe nicht einverstan- den sein, so steht es Ihnen frei, die Bewilligung Ihres abgelehnten Vorhabens dennoch unmittelbar bei der zuständigen Bewilligungsstelle (i.d.R. Regierungs- präsidium Karlsruhe) zu beantragen. Die Bewilligungsstelle wird dann über Ihren Antrag mit einem rechtsmittelfähigen Bescheid entscheiden.“

14. Alle Entscheidungen des Auswahlgremiums, die Projektbewertung, das Ranking der be- schlossenen Projekte, die Feststellung der Beschlussfähigkeit etc., werden in geeigneter und nachvollziehbarer Art und Weise dokumentiert und vom Vorsitzenden des Auswahlgremiums unterzeichnet. Außerdem sind alle Verfahrensschritte, die zur Vorbereitung dieser Entschei- dungen beigetragen haben (korrekter Projektaufruf etc.) sowie auch die Nachbereitung betref- fen (Ablehnungsschreiben und Information der Öffentlichkeit über ausgewählte Projekte) in geeigneter und nachvollziehbarer Art und Weise vom Regionalmanagement zu dokumentie- ren. Dafür sind - soweit verfügbar - einheitliche Formulare der LEADER-Koordinierungsstelle zu verwenden, andernfalls vom Regionalmanagement geeignete eigene Vorlagen zu erstellen.

15. Um auch die Transparenz des Projektauswahlverfahrens sicher zu stellen, werden das REK in der jeweils geltenden Fassung, die Vereinssatzung, die Projektauswahlkriterien, die Mindest- punktzahl, die Besetzung des Auswahlgremiums sowie ggf. weitere relevante Informationen veröffentlicht.

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§ 9 Projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen 1. Zur fachlichen Unterstützung kann der Auswahlausschuss projektbezogene, temporäre Ar- beitsgruppen oder einen Beirat einsetzen. Sie haben beratende Wirkung.

2. Die Projektbezogenen, temporären Arbeitsgruppen können sich sowohl aus Mitgliedern des Auswahlausschusses als auch aus weiteren Personen zusammensetzen.

§ 10 Regionalmanagement 1. Zur Durchführung der Aufgaben nach § 2 Abs. 3 kann sich der Auswahlausschuss der Ge- schäftsstelle des Vereins (Regionalmanagement) bedienen.

2. Die Aufgaben des Regionalmanagements sind insbesondere:

- Beratung und Unterstützung des Auswahlausschusses, - Führung der Geschäfte des Auswahlausschusses zwischen den Sitzungen, - Einberufung der Sitzungen und Vorbereitung der Sitzungsunterlagen sowie Erstellung und Versendung der Niederschriften, - Initiierung von neuen Projekten entsprechend der Ziele des REKs, - Beratung von Projektträgern bei der Erstellung von qualifizierten Projektanträgen und Ab- stimmung mit den zuständigen Fachbehörden, - Begleitung der Projekte bei der Antragstellung, bei der Umsetzung bis hin zu Monitoring- und Nachweispflichten, - Akquirierung von Fördergeldern und sonstigen Finanzierungsmöglichkeiten außerhalb von LEADER, - Planung, Durchführung und Abrechnung des Regionalmanagements, - Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung im Rahmen von LEADER, - Abstimmung mit anderen Planungen und Initiativen innerhalb der Region und mit anderen Regionen, - Erledigung der vom Auswahlausschuss übertragenen Aufgaben.

§ 11 Entschädigung und Fahrtkostenerstattung 1. Die Mitglieder des Auswahlausschusses versehen ihre Ämter ehrenamtlich und erhalten keine Entschädigung hierfür.

2. Sofern Reisekosten nicht von dritter Seite erstattet werden können, trägt diese – gegen Nachweis des tatsächlich entstandenen Aufwands – die Geschäftsstelle. Es kommen die Bestimmungen des Landesreisekostengesetzes Baden-Württemberg zur Anwendung.

§ 12 Inkrafttreten Die Geschäftsordnung tritt am 13.10.2015 in Kraft.

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Anlage 6 – Kooperationserklärungen

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Anlage 6 – Kooperationserklärungen

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Anlage 6 – Kooperationserklärungen

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Anlage 6 – Kooperationserklärungen

Absichtserklärung zur gebietsübergreifenden Kooperation zwischen den Lokalen Aktionsgruppen

LAG-Neckartal-Odenwald aktiv vertreten durch Klaus Schölch Adlerweg 2, 69429 Waldbrunn

und

LAG KraICHgau-GESTALTE MIT! vertreten durch Bürgermeisterin Sarina Pfründer Rathausplatz 1, 75056 Sulzfeld

Hiermit erklären die oben genannten Aktionsgruppen, auf der Grundlage der ELER-VO, den jeweiligen Entwicklungskonzepten und den daraus resultierenden Zielsetzungen, im Rahmen von LEADER im Ziel

„Innerörtliche Flächenpotenziale nutzen, Transport minimieren und Mobilität effizient sicherstellen“ gebietsübergreifend zusammen arbeiten zu wollen. Dazu wird das Startprojekt „Intelligente Marktplätze der Zukunft“ gemeinsam umgesetzt.

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Anlage 6 – Kooperationserklärungen

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Anlage 7 – Übersicht Presseberichte

Artikelname Datum Medium

Region bewirbt sich um den Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe: 15./16. März 2014 „Leader Status“ Mosbach

Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe: 20. März 2014 Es geht um Fördermittel Mosbach

Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe: 22./23. März 2014 Regionen wollen „Leader“ werden Mosbach

„Wir müssen besser sein als die Rhein-Neckar-Zeitung, Ausgabe: 28. März 2014 anderen“ Mosbach

Region aktiv mitgestalten – Work- shops am 6. und 7. Mai in 8. Mai 2014 Amtsblatt Gemeinde Ketsch Heiligkreuzsteinach

Chancen erhalten oder Ausgaben 31. Juli 2014 Eberbacher Zeitung sparen

Die ländlichen Räume zukunftsfähig 27. August 2014 Fränkische Nachrichten machen

Dem ländlichen Raum Zukunft ver- 23. September 2014 Eberbacher Zeitung schaffen

Tourismusförderung entlang der Rhein-Neckar-Zeitung Ausgabe: 23. September 2014 „Lebensader Neckar“ Mosbach

99 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Sonderanhang

100 REK Neckartal-Odenwald aktiv

Sonderanhang

RNZ 23.09.14

LAG-Sitzung zur Verabschiedung des REK Neckartal-Odenwald aktiv am 22.09.14 in Eber- bach

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