Geschäftsbericht Amt für Familie und Jugend Eichstätt

Amt für Familie und Jugend Eichstätt in Kooperation mit dem BLJA auf der Basis von JuBB

Jugendhilfeberichterstattung in Bayern (JuBB)

Zentrum Bayern Familie und Soziales Bayerisches Landesjugendamt JuBB 2016

Inhaltsverzeichnis

Verzeichnisübersicht...... 3

Abbildungsverzeichnis ...... 3

Tabellenverzeichnis ...... 7

1 Vorwort ...... 10

2 Bevölkerung und Demographie ...... 11

2.1 Einwohner und Geschlechterverteilung ...... 11

2.2 Bevölkerungsstand und -entwicklung der Gemeinden im Landkreis Eichstätt insgesamt ...... 12

2.3 Altersaufbau der Bevölkerung (Stand: 31.12.2015) ...... 14

2.4 Altersaufbau junger Menschen (Stand: 31.12.2015) ...... 15

2.5 Zusammengefasste Geburtenziffern ...... 20

2.6 Anteil der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft (Stand: 31.12.2015) ...... 21

2.7 Jugendquotient der unter 18-Jährigen und der 18 bis unter 27-Jährigen (Anteil der unter 18-Jährigen und der 18 bis unter 27-Jährigen an der Bevölkerung) (Stand: 31.12.2015) ...... 23

2.8 Bevölkerungsdichte (Stand: 31.12.2015) ...... 25

2.9 Bevölkerungsprognosen und Entwicklung der Bevölkerungszahl der Minderjährigen ...... 26

3 Familien- und Sozialstrukturen ...... 31

3.1 Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 31

3.2 Arbeitslosenquote gesamt (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 33

3.3 Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 34

3.4 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte – Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II (im Jahresdurchschnitt 2015)...... 36

3.5 Sozialgeld nach SGB II bei unter 15-Jährigen (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 37

3.6 Betreuungsquoten der Kinder in Kindertageseinrichtungen (Stand: 01.03.2016) ...... 38

3.7 Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gesamt (Juni 2016) ...... 41

3.8 Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen (Juni 2016) ...... 42

1

3.9 Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss (Schuljahr 2014/2015) ...... 43

3.10 Übertrittsquoten (Schuljahr 2015/2016) ...... 46

3.11 Verhältnis Einpersonenhaushalte zu Haushalten mit Kindern (2014) ...... 49

3.12 Eheauflösungen (2015) ...... 50

4 Jugendhilfestrukturen ...... 53

4.1 Fallerhebung ...... 54

4.2 Kostendarstellung ...... 112

4.3 Übersicht ausgewählter Kennzahlen für das Berichtsjahr 2016…...... 128

4.4 Weitere Aufgaben, Leistungen und Fachdienste……………….………...……………129

2 Verzeichnisübersicht

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bevölkerung in den Gemeinden im Landkreis Eichstätt nach Gemeindegrößenklassen (Stand: 31.12.2015) ...... 12

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Landkreis Eichstätt, Veränderungen in % 2013 bis 2015 (Stichtag 31.12.) ...... 13

Abbildung 3: Bevölkerungsaufbau im Landkreis Eichstätt im Vergleich zu Bayern (Stand 31.12.2015) ...... 14

Abbildung 4: Bevölkerungsaufbau junger Menschen im Landkreis Eichstätt im Vergleich zu Bayern (Stand: 31.12.2015) ...... 15

Abbildung 5: Altersgruppenverteilung (in %) junger Menschen im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015) ...... 17

Abbildung 6: Altersspezifische Zu- und Fortzüge im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015) ...... 18

Abbildung 7: Zahl der Kinder je Frau (im Alter von 15 bis 49 Jahren) in Bayern ...... 20

Abbildung 8: Ausländeranteil in Bayern (in %) (Stichtag: 31.12.2015)...... 21

Abbildung 9: Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund (in %) (Schuljahr 2015/16) ...... 22

Abbildung 10: Anteil der unter 18-Jährigen an der Bevölkerung in Bayern (Stand: 31.12.2015) ...... 23

Abbildung 11: Anteil der 18- bis unter 27-Jährigenan der Bevölkerung in Bayern (Stand: 31.12.2015) ...... 24

Abbildung 12: Bevölkerungsdichte (Einwohner pro Hektar) in Bayern (Stand: 31.12.2015) ...... 25

Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung der Minderjährigen von 2013 bis 2015 (jeweils Jahresende) in Bayern (in %) (2013 = 100 %) ...... 26

Abbildung 14: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Gesamtbevölkerung in Bayern (in %) bis Ende 2025 (2015 = 100 %) ...... 28

Abbildung 15 Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Gesamtbevölkerung in Bayern (in %) bis Ende 2035 (2015 = 100 %) ...... 29

3

Abbildung 16: Prognostizierte Entwicklung der unter 21-Jährigen in Bayern (in %) bis Ende 2025 (2015 = 100 %) ...... 30

Abbildung 17: Jugendarbeitslosigkeit (15- bis unter 25-Jährige) in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 32

Abbildung 18: Arbeitslosigkeit (insgesamt) in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 33

Abbildung 19: Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 34

Abbildung 20: Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II (erwerbsfähige Leistungsberechtigte) in Bayern in % (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 36

Abbildung 21: Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren mit SGB II – Bezug in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015) ...... 37

Abbildung 22: Betreuungsquoten der Kinder in Kindertageseinrichtungen im Alter von unter 3 Jahren in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016) ...... 38

Abbildung 23: Betreuungsquote von Kindern im Alter von 3 bis unter 6 Jahren in Kindertageseinrichtungen in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016) ...... 39

Abbildung 24: Betreuungsquoten von Kindern im Alter von unter 3 Jahren in öffentlich geförderter Tagespflege in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016) ...... 40

Abbildung 25: Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (gesamt) in Bayern (in %) (Juni 2016) ...... 41

Abbildung 26: Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Bayern (in %) (Juni 2016) ...... 42

Abbildung 27: Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss an allen Absolventen und Abgängern aus allgemeinbildenden Schulen in Bayern (in %) (Schuljahr 2014/2015) ...... 43

Abbildung 28: Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss an den 15-Jährigen in Bayern (in %) (Schuljahr 2014/2015)...... 44

Abbildung 29: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf die Mittelschule übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016) ...... 46

Abbildung 30: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf die Realschule übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016) ...... 47

4 Abbildung 31: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf das Gymnasium übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016) ...... 48

Abbildung 32: Verhältnis der Einpersonenhaushalte zu Haushalten mit Kindern in Bayern (2014) ...... 49

Abbildung 33: Gerichtliche Ehelösungen (2015) ...... 51

Abbildung 34: Anteil der von Scheidung betroffenen Minderjährigen in Bayern (in %) (2015) ...... 52

Abbildung 35: Verteilung der kostenintensiven Hilfen ...... 54

Abbildung 36: Anteil der Hilfearten an den gesamten Hilfen zur Erziehung ...... 55

Abbildung 37: Verteilung der Hilfen zur Erziehung (ohne § 35a SGB VIII) ...... 55

Abbildung 38: Verteilung der Hilfen zur Erziehung (inkl. § 35a SGB VIII) ...... 56

Abbildung 39: Verteilung der Hilfen zur Erziehung im Bereich der uM (§§ 27 II, 30, 33, 34 und 35a SGB VIII) ...... 56

Abbildung 40: Betreute Kinder unter 3 Jahren in Kitas zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor ...... 63

Abbildung 41: Betreute Kinder unter 3 Jahren in der Tagespflege gesamt (inkl. Großtagespflege) zum 1. Januar nach Förderfaktor ...... 64

Abbildung 42: Betreute Kinder von 3 bis zum Schuleintritt in Kitas zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor ...... 65

Abbildung 43: Betreute Kinder von 3 bis zum Schuleintritt in der Tagespflege zum 1. Januar 2016 (Förderfaktor) ...... 66

Abbildung 44: Betreute Kinder im Grundschulalter in Horten zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor ...... 67

Abbildung 45: Betreute Kinder im Grundschulalter in Tagespflege zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor ...... 68

Abbildung 46: Verteilung der Fallzahlen gemäß § 33 SGB VIII im Jahr 2016 ...... 85

Abbildung 47: Verteilung der uM-Fallzahlen gemäß § 33 SGB VIII im Jahr 2016 ...... 85

Abbildung 48: Verhältnis zwischen § 33 SGB VIII und § 34 SGB VIII im Jahr 2016 ...... 88

Abbildung 49: Verhältnis der uM-Fallzahlen zwischen § 33 und § 34 SGB VIII im Jahr 2016 ...... 88

5

Abbildung 50: Verteilung der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche im Jahr 2016...... 92

Abbildung 51: Verteilung der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte uM im Jahr 2016 ...... 92

Abbildung 52: Verteilung der Hilfen für junge Volljährige nach Hilfearten ...... 99

Abbildung 53: Verteilung der Hilfen für junge Volljährige mit dem Status „uM“ bei Hilfebeginn nach Hilfearten (ohne § 29 SGB VIII)...... 99

Abbildung 54: Veränderungen der Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW der 0- bis unter 21-Jährigen (in %) zum Vorjahr ...... 108

Abbildung 55: Entwicklung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung insgesamt ...... 109

Abbildung 56: Entwicklung der prozentualen Verteilung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung ambulant, teilstationär und stationär ...... 109

Abbildung 57: Veränderung des Verhältnisses zwischen Vollzeitpflege und Heimerziehung ...... 110

Abbildung 58: Veränderung der Hilfen zur Erziehung im Vergleich ...... 110

Abbildung 59: Verteilung der Laufbahngruppen des Personals im Jugendamt und in eigenen kommunalen Einrichtungen ...... 111

Abbildung 60: Verteilung der reinen Ausgaben auf die ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen zur Erziehung...... 118

Abbildung 61: Verhältnis der reinen Ausgaben zwischen Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) und Heimerziehung (§ 34 SGB VIII) ...... 119

Abbildung 62: Verhältnis der reinen Ausgaben zwischen Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) und Heimerziehung (§ 34 SGB VIII) im Bereich „uM“Fehler! Textmarke nicht definiert.

Abbildung 63: Entwicklung der reinen Ausgaben für die einzelnen Hilfen im Vergleich zum Vorjahr ...... 127

6

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerung im Alter von unter 27 Jahren nach Altersjahrgängen im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015) ...... 16

Tabelle 2: Altersgruppenverteilung junger Menschen im Landkreis Eichstätt im Vergleich zum Oberbayern und Bayern (in %) (Stand: 31.12.2015) ...... 17

Tabelle 3: Wanderungsbewegungen im Landkreis Eichstätt von Kindern unter 6 Jahren auf Gemeindeebene (2015) ...... 19

Tabelle 4: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Eichstätt bis Ende 2025/2035, differenziert nach Altersgruppen im Vergleich zu Bayern (in %) (2015 = 100 %) ...... 27

Tabelle 5: SchülerInnen ohne Haupt-/Mittelschulabschluss nach Schulformen ...... 45

Tabelle 6: Eheschließungen und geschiedene Ehen im Landkreis Eichstätt im Zeitverlauf ...... 50

Tabelle 7: Hilfen gemäß § 19 SGB VIII ...... 59

Tabelle 8: Hilfen gemäß § 20 SGB VIII ...... 61

Tabelle 9: Genehmigte Plätze für Kinder unter 3 Jahren im Landkreis Eichstätt ...... 62

Tabelle 10: Summe der betreuten Kinder unter 3 Jahren im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder) ...... 63

Tabelle 11: Genehmigte Plätze für Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt im Landkreis Eichstätt ...... 64

Tabelle 12: Anzahl der betreuten Kinder von 3 Jahren bis Schuleintritt im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder) ...... 65

Tabelle 13: Genehmigte Plätze für Kinder im Grundschulalter im Landkreis Eichstätt ...... 66

Tabelle 14: Anzahl der betreuten Grundschulkinder im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder) ...... 67

Tabelle 15: Betreute Kinder und vorhandene Plätze in Kindertageseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren in den Gemeinden des Landkreises Eichstätt zum 1. Januar 2016 ...... 70

7

Tabelle 16: Betreute Kinder und vorhandene Plätze in Kindertageseinrichtungen für Kinder von 3 Jahren bis Schuleintritt in den Gemeinden des Landkreises Eichstätt zum 1. Januar 2016 ...... 71

Tabelle 17: Hilfen gemäß § 27 II SGB VIII ...... 74

Tabelle 18: Hilfen gemäß § 29 SGB VIII ...... 76

Tabelle 19: Hilfen gemäß § 30 SGB VIII ...... 78

Tabelle 20: Hilfen gemäß § 31 SGB VIII ...... 80

Tabelle 21: Hilfen gemäß § 32 SGB VIII ...... 82

Tabelle 22: Hilfen gemäß § 33 SGB VIII ...... 85

Tabelle 23: Verteilung von Fällen mit und ohne Kostenerstattung ...... 85

Tabelle 24: Hilfen gemäß § 34 SGB VIII ...... 87

Tabelle 25: Hilfen gemäß § 35a SGB VIII ...... 91

Tabelle 26: Hilfen gemäß § 35a ambulant SGB VIII ...... 93

Tabelle 27: Hilfen gemäß § 35a teilstationär SGB VIII ...... 94

Tabelle 28: Hilfen gemäß § 35a stationär SGB VIII ...... 95

Tabelle 29: Hilfen gemäß § 41 SGB VIII ...... 98

Tabelle 30: Verteilung der Hilfen gemäß § 41 SGB VIII auf die einzelnen Hilfearten ...... 98

Tabelle 31: Gesamtübersicht der JuBB-Werte ...... 106

Tabelle 32: Gesamtübersicht der Veränderungen gegenüber dem Vorjahr...... 107

Tabelle 33: Personalstand zum 31.12.2016 ...... 111

Tabelle 34: Gesamtübersicht Ausgaben / Aufwendungen ...... 112

Tabelle 35: Gesamtübersicht Einnahmen / Erträge ...... 113

Tabelle 36: Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit ...... 114

Tabelle 37: Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie gem. § 16 SGB VIII (Detailbetrachtung) ...... 114

Tabelle 38: Ambulante Hilfen, Förderung der Erziehung in der Familie (ohne §§ 16, 19 und 20 SGB VIII),Trennung und Scheidung ...... 115

Tabelle 39: Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege ...... 115

Tabelle 40: Andere Aufgaben der Jugendhilfe inkl. JGH und Adoption ...... 116 8 Tabelle 41: Ausgaben für Einzelfallhilfen ...... 117

Tabelle 42: Ausgaben für Einzelfallhilfen ...... 117

Tabelle 43: § 19 SGB VIII Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder ... 120

Tabelle 44: § 20 SGB VIII Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen ...... 120

Tabelle 45: § 27 II SGB VIII Hilfen zur Erziehung ...... 121

Tabelle 46: § 29 SGB VIII Soziale Gruppenarbeit ...... 121

Tabelle 47: § 30 SGB VIII Erziehungsbeistandschaft, Betreuungshelfer ...... 121

Tabelle 48: § 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe ...... 122

Tabelle 49: § 32 SGB VIII Erziehung in einer Tagesgruppe ...... 122

Tabelle 50: § 33 SGB VIII Vollzeitpflege ...... 123

Tabelle 51: § 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform ...... 123

Tabelle 52: § 35 SGB VIII Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung...... 124

Tabelle 53: § 35a SGB VIII Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ...... 124

Tabelle 54: § 41 SGB VIII Hilfen für junge Volljährige ...... 125

Tabelle 55: § 41 SGB VIII Hilfen für junge Volljährige mit Status "uM" bei Hilfebeginn ...... 125

Tabelle 56: Belegtage und Ausgaben für Bearbeitungsfälle ...... 126

Tabelle 57: Ausgaben je Belegtag / Laufzeiten ...... 128

Tabelle 58: Ausgaben je Belegtag / Laufzeiten für Hilfen mit dem Status „uM“ bei Hilfebeginn ...... 128

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1 Vorwort

Der vorliegende Geschäftsbericht 2016 im Rahmen der Jugendhilfeberichterstattung Bayern (JuBB) basiert auf einem System bayernweit einheitlicher Datenerfassung und -aufbereitung. Der Bericht enthält neben demographischen Darstellungen und einem Überblick über Sozial- strukturdaten detaillierte Beschreibungen der einzelnen Aufgaben des Kerngeschäfts des Jugendamts sowie Eckwerte, die in Bezug zur jeweils relevanten Bevölkerungsgruppe der Inanspruchnehmenden gestellt wurden. Die Erläuterungen zu den Begrifflichkeiten, Anmer- kungen, Definitionen und Berechnungsformeln können im Kapitel 5 im Detail nachgelesen wer-den.

Die dargestellten Daten wurden vom Jugendamt erfasst und anschließend durch eine Aus- wertungsroutine, die allen Städten und Landkreisen in Bayern durch das ZBFS-Bayerische Landesjugendamt zur Verfügung gestellt wird, zusammengefasst. Die Auswertung und Be- richterstellung erfolgen durch die GEBIT Münster (Gesellschaft für Beratung sozialer Innova- tion und Informationstechnologie mbH & Co. KG).

In Kapitel 2 und 3 werden alle Daten auf Grundlage des Zensus 2011 (fortgeschrieben) aus- gewiesen. Sollten Daten abweichend vom Zensus ausgewiesen werden, wird dies in einer Fußnote kenntlich gemacht.

In Kapitel 4 werden die Jugendhilfestrukturen im Jugendamt im Hinblick auf Fallzahlen und Kostenstrukturen dargestellt. Der Abschnitt 4.1 fokussiert die Fallzahlen im Verlauf der JuBB- Berichterstattung (Zeitreihen seit dem Datenjahr 2008), die Darstellung der Kosten erfolgt in Kapitel 4.2. In Kapitel 4.1.2 Ziffer b) findet sich das Kapitel zu den Kita-Daten aus dem KiBiG.web. Einer Gesamtübersicht schließt sich dann die differenzierte Betrachtung auf Ba- sis der fachlichen Prioritätenliste von JuBB an. Die reine Darstellung der Kosten des Kernge- schäfts wird durch Berechnungen von „Kosten pro Fall“, „Kosten pro Kind der definierten Altersgruppe“ und „Ausgabendeckung“ ergänzt.

Kapitel 4.3 bietet eine Übersicht ausgewählter Kennzahlen, die Ausgaben je Belegtag bzw. Hilfedauer und Laufzeiten auf einen Blick darstellt.

Neu hinzugekommen ist für das Berichtsjahr 2016 die Darstellung von Daten im Arbeits- bereich „unbegleitete Minderjährige“ (uM) der Jugendämter. Für die §§ 27.2, 30, 33, 34, 35a und 41 SGB VIII erfolgt eine Darstellung der Fallzahlen und Kosten. Für die §§ 13, 42 und 42a SGB VIII werden nur die Kosten erfasst, da diese §§ derzeit nicht mit Fallzahlen in JuBB erfasst werden. Der § 41 SGB VIII wird im Bereich uM über den Status bei Hilfebeginn er- fasst

10 2 Bevölkerung und Demographie

Der Landkreis Eichstätt liegt im Norden des Oberbayern und grenzt an Landkreise aus Niederbayern (Kelheim), Oberpfalz (Neumarkt i. d. Opf.), Mittelfranken (Roth, Weißenburg-Gunzenhausen) und Schwaben (Donau-Ries). Der Landkreis Eichstätt gehört zur Planungsregion Ingolstadt. Der Landkreis Eichstätt umfasst 30 Gemeinden, darunter die Große Kreisstadt Eichstätt und die Stadt .

Der Landkreis Eichstätt hat eine Fläche von 121.408 ha (Stand: 1.01.2013).

Einwohner und Geschlechterverteilung

Am 31.12.2015 hatte der Landkreis Eichstätt 128.805 Einwohner.

Das Verhältnis betrug 63.521 Frauen (49,3 %) zu 65.284 Männern (50,7 %) (Verhältnis Ge- samtbayern: 50,8 % Frauen zu 49,2 % Männer).

11

Bevölkerungsstand und -entwicklung der Gemeinden im Landkreis Eichstätt insgesamt

Abbildung 1: Bevölkerung in den Gemeinden im Landkreis Eichstätt nach Gemeindegrößenklassen (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

12 Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Landkreis Eichstätt, Veränderungen in % 2013 bis 2015 (Stichtag 31.12.)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12. des jeweiligen Jahres

13

Altersaufbau der Bevölkerung (Stand: 31.12.2015)

Abbildung 3: Bevölkerungsaufbau im Landkreis Eichstätt im Vergleich zu Bayern (Stand 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

Anmerkung: Die Linien geben den bayerischen Altersaufbau wieder, heruntergerechnet auf die Einwohnerzahl der betreffenden Kommune.

14 Altersaufbau junger Menschen (Stand: 31.12.2015)

Abbildung 4: Bevölkerungsaufbau junger Menschen im Landkreis Eichstätt im Vergleich zu Bayern (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

15

Tabelle 1: Bevölkerung im Alter von unter 27 Jahren nach Altersjahrgängen im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015)

Insgesamt Männlich Weiblich

Insgesamt 38.619 20.090 18.529 darunter: unter 1 1.342 697 645 1 bis unter 2 1.269 627 642 2 bis unter 3 1.327 687 640 3 bis unter 4 1.301 672 629 4 bis unter 5 1.262 655 607 5 bis unter 6 1.228 640 588 6 bis unter 7 1.204 623 581 7 bis unter 8 1.279 664 615 8 bis unter 9 1.257 633 624 9 bis unter 10 1.203 644 559 10 bis unter 11 1.267 629 638 11 bis unter 12 1.341 696 645 12 bis unter 13 1.375 714 661 13 bis unter 14 1.351 695 656 14 bis unter 15 1.433 752 681 15 bis unter 16 1.464 730 734 16 bis unter 17 1.498 781 717 17 bis unter 18 1.523 794 729 18 bis unter 19 1.667 906 761 19 bis unter 20 1.566 807 759 20 bis unter 21 1.535 850 685 21 bis unter 22 1.630 835 795 22 bis unter 23 1.658 894 764 23 bis unter 24 1.612 800 812 24 bis unter 25 1.594 855 739 25 bis unter 26 1.756 935 821 26 bis unter 27 1.677 875 802 Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

16 Abbildung 5: Altersgruppenverteilung (in %) junger Menschen im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015)

Gesamtbevölkerung (100 %) Unter 27-Jährige (Anteil an Gesamtbevölkerung) Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

Tabelle 2: Altersgruppenverteilung junger Menschen im Landkreis Eichstätt im Vergleich zum Regierungsbezirk Oberbayern und Bayern (in %) (Stand: 31.12.2015)

Regierungsbezirk Landkreis Eichstätt Bayern Oberbayern Altersgruppen Bevölkerung Anzahl in % in % in % 0- bis unter 3-Jährige 3.938 3,1 % 3,0 % 2,7 % 3- bis unter 6-Jährige 3.791 2,9 % 2,8 % 2,6 % 6- bis unter 10-Jährige 4.943 3,8 % 3,6 % 3,5 % 10- bis unter 14-Jährige 5.334 4,1 % 3,6 % 3,6 % 14- bis unter 18-Jährige 5.918 4,6 % 3,9 % 4,0 % 18- bis unter 21-Jährige 4.768 3,7 % 3,2 % 3,3 % 21- bis unter 27-Jährige 9.927 7,7 % 7,6 % 7,5 % 0- bis unter 18-Jährige 23.924 18,6 % 16,8 % 16,4 % Anzahl der Minderjährigen 0- bis unter 21-Jährige 28.692 22,3 % 20,0 % 19,8 % 0 bis unter 27-Jährige 38.619 30,0 % 27,6 % 27,3 % Anzahl der jungen Menschen 27-Jährige und Ältere 90.186 70,0 % 72,4 % 72,7 % Gesamtbevölkerung 128.805 100,0 % 100,0 % 100,0 %

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

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Unter anderem ist für die Planungen im Bereich der Kindertagesbetreuung ein fundiertes Wissen über die Entwicklung der Bevölkerung erforderlich. Neben dem generativen Verhal- ten sind hier auch die Zu- und Fortzüge relevant. Die folgenden Darstellungen zeigen die Wanderungsbewegungen nach Altersklassen differenziert.

Abbildung 6: Altersspezifische Zu- und Fortzüge im Landkreis Eichstätt (Stand: 31.12.2015)

Zuzüge im Alter von… Zuzüge Minderjähriger

Fortzüge im Alter von… Fortzüge Minderjähriger

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

18 Tabelle 3: Wanderungsbewegungen im Landkreis Eichstätt von Kindern unter 6 Jahren auf Ge- meindeebene (2015)

Unter 3-Jährige 3- bis unter 6-Jährige Einwoh- Einwoh- Wande- Wande- Fortzüge Gemeinde ner ins- Zuzüge Fortzüge ner ins- Zuzüge 3- rungssal- rungssal- 3-bis gesamt unter 3- unter 3- gesamt 3- bis unter do 3- bis do unter unter 6- unter 3- Jährige Jährige bis unter 6-Jährige unter 6- 3-Jährige Jährige jährige 6-Jährige Jährige 100 4 10 -6 88 7 4 3 , M 173 13 3 10 187 20 12 8 Beilngries, St 306 26 15 11 246 21 19 2 Böhmfeld 53 3 1 2 52 3 0 3 127 12 8 4 120 6 2 4 Denkendorf 133 11 5 6 128 13 11 2 , M 79 8 5 3 79 10 3 7 38 3 4 -1 48 2 1 1 Eichstätt, GKSt 367 33 29 4 314 21 26 -5 109 11 4 7 91 5 5 0 , M 330 41 33 8 340 23 21 2 Großmehring 184 19 10 9 209 22 15 7 115 20 5 15 92 13 8 5 91 2 5 -3 93 5 4 1 , M 79 7 6 1 75 1 2 -1 , M 189 16 12 4 170 18 10 8 Kösching, M 294 22 13 9 301 19 19 0 148 12 9 3 135 13 8 5 53 6 1 5 49 4 2 2 Mörnsheim, M 47 2 3 -1 50 0 4 -4 , M 82 9 5 4 56 8 3 5 46 6 4 2 30 1 5 -4 Pförring, M 100 6 5 1 110 3 2 1 98 3 3 0 109 4 2 2 93 5 4 1 107 14 5 9 Stammham 134 8 6 2 130 6 4 2 , M 72 7 6 1 65 2 3 -1 68 7 3 4 59 6 1 5 , M 70 8 4 4 94 8 7 1 160 19 17 2 164 19 13 6 Landkreis 3.938 349 238 111 3.791 297 221 76 Eichstätt Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

19

1 Zusammengefasste Geburtenziffern

Die Zusammengefasste Geburtenziffer (ZGZ) gibt die Anzahl der Kinder je Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren wieder. Die ZGZ ist somit ein Maß für die Fertilität. Um dem Einfluss zufälli- ger Schwankungen vorzubeugen, wird dieser Indikator hier als Durchschnittswert über 2 Jah- re berechnet. Für den Landkreis Eichstätt ergibt sich mit 1,62 Kindern je Frau ein Wert, der deutlich über dem bayerischen Durchschnitt (Bayern: 1,45) liegt.

Abbildung 7: Zahl der Kinder je Frau (im Alter von 15 bis 49 Jahren) in Bayern2

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2013 - 31.12.2015, eigene Berechnung GEBIT Münster 2016

1 Aufgrund des Zensus 2011 erfolgt die Bildung des Durchschnittswerts auf der Grundlage der letzten beiden Jahre. 2 Die Skalierung und die Farbgebung der Regiograph-Grafiken wurden zur besseren Lesbarkeit angepasst. 20 Anteil der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft (Stand: 3 31.12.2015)

Nach den Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung leben im Landkreis Eichstätt 9.665 Ausländer, das entspricht einem Anteil von 7,5 % an der Gesamt- bevölkerung. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung im Freistaat Bayern liegt bei 11,6 %.

Abbildung 8: Ausländeranteil in Bayern (in %) (Stichtag: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

3 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Ausländeranteil.

21

Anteil der Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund (Schuljahr 2015/2016)4

Eine für die Jugendhilfe sehr aufschlussreiche Sicht auf den Anteil der Bevölkerung mit Mig- rationshintergrund wird durch die Daten des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bil- dungsforschung zum Anteil der Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund an allen Schüler/innen) ermöglicht. Im Landkreis Eichstätt liegt dieser Anteil bei 13,9 %. Im Freistaat Bayern hatten 22,7 % der Schulanfänger/innen im Schuljahr 2015/16 einen Migrationshintergrund.

Abbildung 9: Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund (in %) (Schuljahr 2015/16)

Quelle: Nach Daten des ISB, Schuljahr 2015/2016: http://www.kis-schule-bayern.de

4 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Ausländeranteil unter Schulanfängern. 22 Jugendquotient5 der unter 18-Jährigen und der 18 bis unter 27- Jährigen (Anteil der unter 18-Jährigen und der 18 bis unter 27- Jährigen an der Bevölkerung) (Stand: 31.12.2015)

Der Anteil der unter 18-Jährigen an der Bevölkerung liegt im Landkreis Eichstätt bei 18,6 % (bayerischer Vergleichswert: 16,4 %).

Abbildung 10: Anteil der unter 18-Jährigen an der Bevölkerung in Bayern (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

5 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Jugendquotient.

23

Der Anteil der 18- bis unter 27-Jährigen liegt im Landkreis Eichstätt bei 11,4 % und ist damit deutlich über dem bayerischen Vergleichswert von 10,9 %.

Abbildung 11: Anteil der 18- bis unter 27-Jährigenan der Bevölkerung in Bayern (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, 31.12.2015

24 6 Bevölkerungsdichte (Stand: 31.12.2015)

Der Landkreis Eichstätt hat mit 1,1 Einwohnern pro Hektar (10.000 m2) eine Einwohner- dichte, die im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt der Landkreise7 von 1,3 Einwohner pro Hektar im unteren Bereich angesiedelt ist. Die Bevölkerungsdichte für Gesamtbayern liegt bei 1,8.

Abbildung 12: Bevölkerungsdichte (Einwohner pro Hektar) in Bayern (Stand: 31.12.2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2015

6 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Bevölkerungsdichte. 7 Für die Berechnung des bayerischen Durschnitts werden, bezogen auf Landkreise, hier alle bayerischen Landkreise herangezogen. Für kreisfreie Städte gilt analog dazu der Mittelwert aller kreisfreien Städte. 25

Bevölkerungsprognosen und Entwicklung der Bevölkerungszahl der Minderjährigen

Im Landkreis Eichstätt ergab sich seit Ende 2013 eine etwa gleichbleibende Anzahl der Min- derjährigen (0,2 %). (Im bayernweiten Vergleich ein deutlicher Rückgang, wie im nächsten Kapitel ausgeführt)

Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung der Minderjährigen von 2013 bis 2015 (jeweils Jahresende) in Bayern (in %) (2013 = 100 %)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 31.12.2013 und 31.12.2015

26

Laut den Prognosen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung wird die Gesamtbevölkerung im Landkreis Eichstätt bis zum Jahr 2025 voraussichtlich leicht an- steigen (Ausgangsjahr 2015), bis zum Jahr 2035 dann voraussichtlich weiter leicht ansteigen (Ausgangsjahr 2025).

Die potentielle Jugendhilfeklientel (unter 21-Jährige) wird kurzfristig (bis 2025) bereits leicht ansteigen.

Aus einem Rückgang der Zahl der Kinder und Jugendlichen lassen sich pauschal keine Kon- sequenzen für die Fallzahl- und Kostenentwicklung der Jugendhilfe ableiten.

Besondere Entwicklungen in den Altersgruppen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen, welche die prozentuale Veränderung der Bevölkerung des Landkreises Eichstätt bis zum Jahr 2025/2035 (Basisjahr 2015) darstellt.

Tabelle 4: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Eichstätt bis Ende 2025/2035, differenziert nach Altersgruppen im Vergleich zu Bayern (in %) (2015 = 100 %)

Landkreis Eichstätt Landkreis Eichstätt Bayern Ende Bayern Ende Altersgruppe Ende 2025 Ende 2035 2025 2035 unter 3 Jahre 4,7 % -4,1 % 4,0 % -4 % 3 bis unter 6 Jahre 13,8 % 7,4 % 10,4 % 5 % 6 bis unter 10 Jahre 17,3 % 15,9 % 10,0 % 9 % 10 bis unter 14 Jahre 7,7 % 11,4 % 5,4 % 7 % 14 bis unter 18 Jahre -10,5 % 1,0 % -9,6 % -3 % 18 bis unter 21 Jahre -17,6 % -7,0 % -13,7 % -9 % 21 bis unter 27 Jahre -10,7 % -14,8 % -8,6 % -14 % 27 bis unter 40 Jahre 10,5 % -0,9 % 9,6 % -1 % 40 bis unter 60 Jahre -2,8 % -1,4 % -4,8 % -6 % 60 bis unter 75 Jahre 40,4 % 49,2 % 25,8 % 33 % 75 Jahre oder älter 4,1 % 34,5 % 9,9 % 31 % Gesamtbevölkerung 6,4 % 9,1 % 4,7 % 5 % Quelle: Nach Daten des Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bevölkerungsvorausberechnung, Stichtag 31.12.2015, 31.12.2025 und 31.12.2035

27

Abbildung 14: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Gesamtbevölkerung in Bayern (in %) bis Ende 2025 (2015 = 100 %)

Quelle: Nach Daten des Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bevölkerungs- vorausberechnung, Stichtag 31.12.2025

28 Abbildung 15 Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung der Gesamtbevölkerung in Bayern (in %) bis Ende 2035 (2015 = 100 %)

Quelle: Nach Daten des Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bevölkerungsvorausberechnung, Stichtag 31.12.2035

29

Abbildung 16: Prognostizierte Entwicklung der unter 21-Jährigen in Bayern (in %) bis Ende 2025 (2015 = 100 %)

Quelle: Nach Daten des Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bevölkerungsvorausberechnung, Stichtag 31.12.2025

30 3 Familien- und Sozialstrukturen

8 Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen (im Jahresdurchschnitt 2015) 9

Der Anteil arbeitsloser junger Menschen (15 bis unter 25 Jahren) betrug im Landkreis Eichstätt im Jahresdurchschnitt 2015 1,3 %. Insgesamt wies Bayern im Jahresdurchschnitt 2015 eine Jugendarbeitslosenquote von 3,1 % auf.

Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2014 (1,4 %) ist die Arbeitslosenquote der unter 25- Jährigen leicht gesunken10. Im gleichen Zeitraum ist die Arbeitslosenquote der unter 25- Jährigen in Bayern insgesamt in den Jahren 2014 und 2015 von 3,2 % auf 3,1 % leicht ge- sunken.

8 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Arbeitslosenquote 9 Siehe Kapitel 5: Hinweis zur Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. 10 Da die Quoten in Kapitel 3.1 bis 3.5 zur besseren Lesbarkeit auf eine Nachkommastelle gerundet sind, kann es sich trotz vermeintlicher Steigerung der Quoten (beispielsweise 1,8 % auf 1,9 %) um eine sehr geringe Abweichung der Nachkommastellen handeln, die im Ergebnis keine ausschlaggebende Veränderung zeigt. 31

Abbildung 17: Jugendarbeitslosigkeit (15- bis unter 25-Jährige) in Bayern (in %) (im Jahresdurch- schnitt 2015)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, im Jahresdurchschnitt 2015

32 Arbeitslosenquote gesamt (im Jahresdurchschnitt 2015) 11

Die Arbeitslosenquote insgesamt im Landkreis Eichstätt lag im Jahresdurchschnitt 2015 bei 1,3 %. Insgesamt wies Bayern 2015 im Jahresdurchschnitt eine Arbeitslosenquote von 3,6 % auf.

Damit ist, im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2014 (1,4 %), die Arbeitslosenquote leicht gesunken. In Bayern ist sie in der gleichen Zeit leicht gesunken von 3,8 % auf 3,6 %.

Abbildung 18: Arbeitslosigkeit (insgesamt) in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, im Jahresdurchschnitt 2015

11 Siehe Fußnote 11.

33

Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III12 (im Jahresdurchschnitt 2015) 13

Im Jahresdurchschnitt 2015 gab es im Landkreis Eichstätt 641 Empfänger von SGB III- Leistungen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 0,9 % im Rechts- kreis SGB III. Bayernweit ergab sich im Vergleich dazu eine durchschnittliche Arbeitslosen- quote im Rechtskreis SGB III von 1,8 %.

Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2014 (1,0 %) ist die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III damit leicht gesunken. In Bayern ist die Quote in den Jahren 2014 und 2015 von 1,9 % auf 1,8 % leicht gesunken.

Abbildung 19: Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015)

12 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III. 13 Siehe Fußnote 11. 34 Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, im Jahresdurchschnitt 2015

35

Erwerbsfähige Leistungsberechtigte – Grundsicherung für Arbeits- suchende nach dem SGB II14 (im Jahresdurchschnitt 2015) 15

Im Jahresdurchschnitt 2015 erhielten 844 erwerbsfähige Personen Unterstützungsleistungen nach dem SGB II. Auf 100 Einwohner im erwerbsfähigen Alter (15- bis unter 65-Jährige) ka- men im Landkreis Eichstätt somit 1,0 % Leistungsempfänger. Im Vergleich zum Jahres- durchschnitt 2014 (0,9 %) ist der Anteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten damit kon- stant geblieben. Bayernweit ist die Quote in der gleichen Zeit mit einem Wert von 3,5 % kon- stant geblieben.

Abbildung 20: Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II (erwerbsfähige Leistungsberechtigte) in Bayern in % (im Jahresdurchschnitt 2015)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, im Jahresdurchschnitt 2015

14 Siehe Kapitel 5: Glossar – Begriffsbezeichnung Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II. 15 Siehe Fußnote 11. 36 Sozialgeld nach SGB II bei unter 15-Jährigen16 (im Jahresdurch- schnitt 2015)

Der Indikator „Kinderarmut“ im Landkreis Eichstätt liegt im Jahr 2015 bei 1,8 %. Bayernweit lag der Wert bei 6,4 %.

Die Kinderarmut ist damit im Vergleich zum Jahr 2014 konstant geblieben. In Bayern ist der Indikator in der gleichen Zeit von 7,1 % auf 6,4 % gesunken.

Abbildung 21: Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren mit SGB II – Bezug in Bayern (in %) (im Jahresdurchschnitt 2015)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, im Jahresdurchschnitt 2015

16 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Sozialgeld nach dem SGB II bei unter 15-Jährigen.

37

Betreuungsquoten der Kinder in Kindertageseinrichtungen17 (Stand: 01.03.2016)

Die Betreuungsquote von Kindern in Kindertageseinrichtungen im Alter von unter 3 Jahren liegt im Landkreis Eichstätt bei 15,9 % (Bayern: 25,2 %).

Abbildung 22: Betreuungsquoten der Kinder in Kindertageseinrichtungen im Alter von unter 3 Jahren in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 01.03.2016

17 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Betreuungsquote.

38

Die Betreuungsquote von Kindern in Kindertageseinrichtungen im Alter von 3- bis unter 6 Jahren liegt im Landkreis Eichstätt bei 92,9 % (Bayern: 92,5 %).

Abbildung 23: Betreuungsquote von Kindern im Alter von 3 bis unter 6 Jahren in Kindertageseinrich- tungen in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 01.03.2016

39

Neben der institutionellen Betreuung stellt die Betreuung von Kindern in Tagespflege gerade für die Betreuung kleinerer Kinder einen wichtigen Eckpfeiler dar. Die nachfolgende Darstel- lung mit Stand März 2016 zeigt den Anteil der Kinder unter drei Jahren, die in – öffentlich geförderter – Kindertagespflege untergebracht waren. Zu beachten ist, dass die Statistik nach den Wohnorten der Tagespflegeeltern organisiert ist, und sich gerade bei den kreis- freien Städten hierdurch große Verschiebungen im Hinblick auf eine tatsächliche Betreu- ungsquote ergeben können.

Für den Landkreis Eichstätt wurde im März 2016 ein Anteil von 6,8 % der Kinder in Tages- pflege betreut. Das entspricht in absoluten Zahlen 266 Kindern.

Bayernweit wurden 7.152 Kinder in Tagespflege untergebracht; das entspricht einem Anteil von 2,1 % an allen unter 3-Jährigen.

Abbildung 24: Betreuungsquoten von Kindern im Alter von unter 3 Jahren in öffentlich geförderter Tagespflege in Bayern (in %) (Stand: 01.03.2016)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Stichtag 01.03.2016

40 Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gesamt18 (Juni 2016)19

Der Anteil der im Landkreis Eichstätt sozialversicherungspflichtig gemeldeten Arbeitnehmer beträgt 65,9 % an der Gesamtheit der Einwohner im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 bis unter 65 Jahren (Bayern: 64,0 %).

Abbildung 25: Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (gesamt) in Bayern (in %) (Juni 2016)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Juni 2016

18 Siehe Kapitel 5: Glossar – Begriffsbezeichnung Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 19 Siehe Fußnote 11. 41

Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen20 (Juni 2016)21

Der Anteil der im Landkreis Eichstätt sozialversicherungspflichtig gemeldeten Frauen beträgt 57,4 % an der Gesamtheit der Frauen im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 bis unter 65 Jah- ren (Bayern: 60,0 %).

Abbildung 26: Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Bayern (in %) (Juni 2016)

Quelle: Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, Juni 2016

20 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. 21 Siehe Fußnote 11. 42 22 23 Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss (Schuljahr 2014/2015)

Der Anteil der Schulabgänger ohne Haupt-/Mittelschulabschluss24 an allen Absolventen und Abgängern aus allgemeinbildenden Schulen lag im Schuljahr 2014/2015 im Landkreis Eichstätt bei 1,7 % (bayerischer Vergleichswert: 3,8 %).

Abbildung 27: Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss an allen Absolventen und Abgängern aus allgemeinbildenden Schulen in Bayern (in %) (Schuljahr 2014/2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Schuljahr 2014/2015

22 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Schulabgänger ohne Abschluss. 23 Die Ausweisung der Schuljahre als Jahresangabe dient der besseren Zuordnung und Orientierung und ist in der Statistik üblich. 24 Als Weiterentwicklung der Hauptschulen wurde zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 die Mittelschule einge- führt, dementsprechend heißt der Hauptschulabschluss jetzt Mittelschulabschluss. Da in der statistischen Ausweisung noch beide Begriffe aufgeführt werden, behalten wir dies im Bericht ebenso bei. 43

Darüber hinaus liegt der Anteil der Schulabgänger ohne Haupt-/Mittelschulabschluss an der Hauptrisikogruppe der 15- bis unter 16-jährigen Schulabgängern25 bei 7,5 % (bayerischer Vergleichswert: 9,9 %).

Abbildung 28: Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss an den 15-Jährigen in Bayern (in %) (Schuljahr 2014/2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Schuljahr 2014/2015

25 Siehe Kapitel 5: Glossar - Hinweis zum Anteil der Schulabgänger ohne Haupt-/Mittelschulabschluss an der Hauptrisikogruppe der 15- bis unter 16-Jährigen 44 Die nachfolgende Tabelle differenziert die tatsächliche Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die ohne Haupt-/Mittelschulabschluss abgehen, nach verschiedenen Schulformen im Schul- jahr 2014/201526.

Tabelle 5: SchülerInnen ohne Haupt-/Mittelschulabschluss nach Schulformen27 Abgänger mit Abschluss im Bil- Abgänger ohne Haupt- Schultyp dungsgang des FSP (Förder- /Mittelschulabschluss schwerpunktes) Lernen

Mittelschulen (beinhaltet auch die 20 Volksschulen) Förderschulen 1 5 Andere allgemeinbildende Schulen (Gymnasien, Realschulen, Waldorf- 2 schulen u.ä.) Allgemeinbildende Schulen insge- samt (Summe aller Abgänger ohne 23 Abschluss) Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Schuljahr 2014/2015

26 Für genauere Analysen steht der Datensatz über die Genesis-Datenbank online zur Verfügung. 27 Zum Schuljahr 2013/2014 hat sich die Bezeichnung des „Abschlusses zur individuellen Lernförderung“ in „Abschluss im Bildungsgang des FSP (Förderschwerpunktes) Lernen“ geändert. 45

Übertrittsquoten (Schuljahr 2015/2016)

Neben der Darstellung der Schulabgänger ohne Abschluss ist es durch ein neues Datenan- gebot des ISB möglich, die Übertrittsquoten auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern darzustellen. Dargestellt wird jeweils, welcher Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen auf eine weiterführende Schule übergetreten ist.

Im Landkreis Eichstätt sind 31,5 % aller Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse auf die Mittelschule übergetreten. In Bayern trifft dies auf 30,1 % aller Viertklässler/innen zu.

Abbildung 29: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf die Mittelschule übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016)

Quelle: Nach Daten des ISB, Schuljahr 2015/2016: http://www.kis-schule-bayern.de

46 Auf die Realschule wechselten im Schuljahr 2015/2016 37,5 % aller Kinder der vierten Klas- sen im Landkreis Eichstätt. Aus allen bayerischen Grundschulen traten 28,7 % aller Schüle- rinnen und Schüler auf die Realschule über.

Abbildung 30: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf die Realschule übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016)

Quelle: Nach Daten des ISB, Schuljahr 2015/2016: http://www.kis-schule-bayern.de

47

Auf das Gymnasium wechselten im Schuljahr 2015/2016 29,6 % aller Kinder der vierten Klassen im Landkreis Eichstätt. In Bayern insgesamt waren es 39,1 % aller Schülerinnen und Schüler.

Abbildung 31: Anteil der Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse, die auf das Gymnasium übertreten; in Bayern (in %) (Schuljahr 2015/2016)

Quelle: Nach Daten des ISB, Schuljahr 2015/2016: http://www.kis-schule-bayern.de

48 Verhältnis Einpersonenhaushalte zu Haushalten mit Kindern28 (2014)

Der Landkreis Eichstätt gehört zu den familiendominierten Kommunen. Insgesamt gibt es 52.528 Haushalte (Bayern 6.140.832). Auf die Gesamtheit aller Haushalte entfällt ein Anteil von 27,4 % auf Singlehaushalte (Bayern: 39,7 %), ein Anteil von 32,4 % auf Mehrpersonen- haushalte ohne Kinder (Bayern: 30,0 %) und ein Anteil von 40,2 % auf Haushalte mit Kindern (Bayern: Wert 30,1 %). Berechnet man dabei das Verhältnis von Einpersonenhaushalten zu Haushalten mit Kindern, entspricht das einem Verhältnis*) von 0,7 (Bayern: 1,3).

Abbildung 32: Verhältnis der Einpersonenhaushalte zu Haushalten mit Kindern in Bayern (2014)

*) Bei einem Verhältniswert von unter 0,9 wird das gesellschaftliche Leben „familiendominiert“, ab einem Wert von 1,1 „singledominiert“. In „ausgeglichenen“ Kommunen halten sich Einpersonenhaushalte und Mehrpersonenhaushalte mit Kindern die Waage (Werte zwischen 0,9 und unter 1,1). Quelle: Nach Daten Nexiga GmbH, 2014

28 Siehe Kapitel 5: Glossar: Verhältnis Einpersonenhaushalte zu Haushalten mit Kindern. 49

Eheauflösungen29 (2015)

Betrachtet man die Entwicklung der Quote der Scheidungen, so ist zwischen den Jahren 2013 und 2015 ein gleichbleibender Wert erkennbar. Im Landkreis Eichstätt wurden 2015 0,2 % der Ehen gerichtlich gelöst (Bayern: 0,2 %). Die Anzahl der Eheschließungen 2015 belief sich auf 649.

Tabelle 6: Eheschließungen und geschiedene Ehen im Landkreis Eichstätt im Zeitverlauf

Eheschließungen Anzahl In Prozent 2013 2014 2015 2013 2014 2015 594 613 649 0,58 % 0,59 % 0,62 % Geschiedene Ehen Anzahl In Prozent 2013 2014 2015 2013 2014 2015 213 223 230 0,21 % 0,22 % 0,22 % Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, Daten 2013, 2014 und 2015

29 Siehe Kapitel 5: Glossar - Begriffsbezeichnung Gerichtliche Ehelösungen 50 Abbildung 33: Gerichtliche Ehelösungen (2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, 2015

51

Besonders jugendhilferelevant sind die von Scheidung betroffenen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Im Landkreis Eichstätt waren das im Jahr 2015 180 Minderjährige, was ei- nem Anteil von 0,8 % entspricht (Bayern: 0,9 %). Zu beachten ist, dass Trennungen von un- verheirateten Eltern statistisch nicht erfasst werden.

Abbildung 34: Anteil der von Scheidung betroffenen Minderjährigen in Bayern (in %) (2015)

Quelle: Nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, 2015

52 4 Jugendhilfestrukturen

Mit JuBB wurde 2006 begonnen, bayerneinheitlich die von Jugendämtern gewährten kosten- intensiven Jugendhilfen zu erheben und darzustellen.

Dieses Kapitel ist in die Bereiche Fallerhebung (4.1), Kostendarstellung (4.2) und Übersicht ausgewählter Kennzahlen im aktuellen Berichtsjahr (4.3) gegliedert.

Die Grafiken unter 4.1.1 geben zunächst einen Überblick, wie sich die Hilfefälle in 2016 auf die unterschiedlichen Hilfeformen verteilten.

Im Teil 4.1.2 werden die jeweiligen Hilfearten näher dargestellt und hinsichtlich vorab defi- nierter Merkmale einzeln ausgewertet.

Weiterhin wird in diesem Kapitel auch die Förderung der Kinder in Tageseinrichtungen (§ 22 SGB VIII) und Tagespflege (§ 23 SGB VIII) gesondert ausgewiesen.

Der Abschnitt 4.1.3 bietet eine tabellarische Gesamtübersicht aller JuBB-Werte im Berichts- zeitraum und einen Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres (Abschnitt 4.1.4).

Bei der Betrachtung der Einzeldarstellungen und Auswertungen ist zu beachten, dass – nach Definition in JuBB – Leistungen für junge Volljährige in die Auswertungen der jeweiligen Hil- feart integriert sind, also z. B. bei den Fällen nach § 34 SGB VIII mitgerechnet werden.

Zusätzlich werden aber die Fälle nach § 41 SGB VIII in einer gesonderten Darstellung analy- siert, soweit dies aufgrund der Datenlage möglich ist.

Die Berechnungsgrundlage für die Zuteilung der beendeten Fälle zu den entsprechenden Altersgruppen ist seit dem Berichtsjahr 2009 der Zeitpunkt der Beendigung der Hilfe (in den Vorjahren war es der 31.12. des jeweiligen Berichtsjahres). Dies kann insbesondere bei den Hilfen für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII zu Veränderungen der Fallzahlen führen, die ausschließlich dieser notwendigen Anpassung zuzurechnen sind.

In Kapitel 4.2 erfolgt neben einer tabellarischen Gesamtübersicht des Jugendhilfehaushaltes auch eine differenzierte Betrachtung der Kosten, sowohl auf Basis der fachlichen Prioritäten- liste von JuBB (ohne Kerngeschäft) als auch mit dem Fokus auf den kostenintensiven Hilfen (Kerngeschäft).

Seit dem Berichtsjahr 2010 werden in den Kapiteln 4.2.1 und 4.2.2 die Kosten der §§ 29 und 52 SGB VIII gemeinschaftlich ausgewiesen sowie der § 52 SGB VIII nachrichtlich.

In Kapitel 4.3 ist eine Übersicht ausgewählter Kennzahlen, die sich im aktuellen Berichtsjahr mit Ausgaben je Belegtag bzw. Hilfedauer und Laufzeiten beschäftigt, ausgewiesen.

In Kapitel 4.4 sind weitere Aufgaben, Leistungen und Fachdienste des Amtes für Familie und Jugend beschrieben sowie Fallzahlen aufgeführt.

53

Fallerhebung

Grafische Übersicht der kostenintensiven Hilfen nach SGB VIII im Landkreis Eichstätt30

Abbildung 35: Verteilung der kostenintensiven Hilfen

Beginnend mit §§ 19 SGB VIII ab 12 Uhr im Uhrzeigersinn

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

30 Detaillierte Zahlenübersicht siehe 4.1.3. 54 Abbildung 36: Anteil der Hilfearten an den gesamten Hilfen zur Erziehung

Beginnend mit §§ 27 II SGB VIII ab 12 Uhr im Uhrzeigersinn

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Abbildung 37: Verteilung der Hilfen zur Erziehung (ohne § 35a SGB VIII)

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

55

Abbildung 38: Verteilung der Hilfen zur Erziehung (inkl. § 35a SGB VIII)

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Abbildung 39: Verteilung der Hilfen zur Erziehung im Bereich der uM (§§ 27 II, 30, 33, 34 und 35a SGB VIII)

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

56 4.1.1 Einzelauswertungen a) Förderung der Erziehung in der Familie (davon die §§ 19, 20 SGB VIII)

Diese beiden Hilfeformen stellen neben den klassischen HzE unverzichtbare, arbeits- und kostenintensive Leistungen dar, die dem Erhalt und der Förderung von Familien im hohen Maße dienen. Obwohl die Erhebungen im Modul A von JuBB nur auf die Leistungen der Hil- fen zur Erziehung abstellen, werden deshalb die §§ 19 und 20 SGB VIII zusätzlich erhoben, weil es sich hier um einen Teil des „Kerngeschäfts“ im Jugendamt handelt.

Fachliche Beschreibungen:

§ 19 SGB VIII Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder

Betrifft: - alleinerziehende (i.d.R. minderjährige) Mütter und Väter mit Kindern unter sechs Jahren, soweit sie der Unterstützung bei Pflege und Erziehung des Kindes und Unterstützung bei ih- rer eigenen Persönlichkeitsentwicklung bedürfen - schwangere Frauen vor der Geburt Soll: - in geeigneter Wohnform Betreuung und Unterstützung ge- währleisten - darauf hinwirken, dass die Mütter/Väter in dieser Zeit Schul- bzw. Berufsausbildung bzw. Berufstätigkeit wahrnehmen - notwendigen Unterhalt gewähren

- die Selbstkompetenz der Mütter/Väter zur Befähigung einer eigenständigen Lebensführung und eines eigenver- antwortlichen Umgangs mit den Kindern fördern Wird angeboten von: - Trägern von Einrichtungen

57

Inhaltliche Schwerpunkte: - alleinerziehenden Müttern oder Vätern mit einem Kind unter sechs Jahren sollen Betreuung und Unterkunft gemeinsam mit dem Kind in einer geeigneten Wohnform angeboten wer- den, wenn und solange dies aufgrund der Persönlichkeits- entwicklung erforderlich ist - durch eine Unterbringung in besonderen Wohnformen kön- nen sie Schule und Berufsausbildung abschließen und sich auf das gemeinsame Leben mit dem Kind einstellen - Verselbstständigung der Mütter/Väter mit ihren Kindern Umfasst: - Beratungsangebote

- Betreuung und Unterstützung bei Erziehung und Ausbildung - Unterhaltsleistungen - Sicherstellung einer Betreuung für das Kind. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 5 untergebrachte Mütter / Väter in einer Einrichtung. Die Zahl der im laufenden Jahr hinzukommenden Fälle lag bei 1, die der beendeten Fälle bei 4.

100,0 % der Hilfen nach § 19 SGB VIII wurden jungen Müttern gewährt. 0,0 % wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 Einwohner (EW) 0 bis unter 21 Jah- ren“ beträgt im Erhebungsjahr 0,2 (Der Eckwert „Inanspruchnahme“ bezieht sich bei § 19 SGB VIII auf die Fälle (Mütter/Väter), nicht jedoch auf die Kinder; siehe hierzu Erläuterungen im Glossar31).

Der Eckwert „Leistungsbezug“32 des § 19 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 0,8 je 1.000 der 0- bis unter 6-Jährigen. Dies bedeutet, dass 0,8 von 1.000 Kindern unter sechs Jahren einem Elternteil in einer Mutter-Vater-Kind-Einrichtung untergebracht sind. Der Eckwert „Leis- tungsbezug“ bezieht sich bei § 19 SGB VIII auf Kinder, nicht auf Fälle. Die durchschnittliche Laufzeit33 beträgt 24,0 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl34 von 3,3.

31 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 32 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 33 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 34 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 58 Tabelle 7: Hilfen gemäß § 19 SGB VIII

Fallbestand am 01.01.2016 5 Hilfebeginn in 2016 1 Hilfeende in 2016 4 Fallbestand am 31.12.2016 2 Bearbeitungsfälle in 2016 6 Anteil weiblich 100,0 % Anteil Nicht-Deutsche 0,0 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 0,2 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 0,8 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 24,0 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 3,3

59

§ 20 SGB VIII Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen

Betrifft: - Familien, in denen ein Elternteil oder beide bei der Kinder- betreuung ausfallen, und - aus gesundheitlichen oder sonstigen zwingenden Gründen das im Haushalt lebende Kind nicht betreuen können Soll: - den verbleibenden Elternteil bei der Versorgung des im Haushalt lebenden Kindes unterstützen, um dem Kind (Ju- gendliche sind hier ausgeschlossen) seinen familiären Le- bensbereich zu erhalten Wird angeboten von: - Jugendamt in Zusammenarbeit mit freien Trägern

- Dorfhelferinnenstationen - Krankenkassen Inhaltliche Schwerpunkte: - vorübergehende Unterstützung des verbleibenden Elternteils bei der Betreuung, d. h. Pflege, Beaufsichtigung und Versor- gung des Kindes im elterlichen Haushalt Umfasst: - ambulante Hilfe und Dienste im elterlichen Haushalt. Die Anzahl des Fallbestandes am 01.01.2016 betrug 0. Die Zahl der im laufenden Jahr hin- zukommenden Fälle lag bei 9, die der beendeten Fälle bei 5.

44,4 % der Hilfeempfänger nach § 20 SGB VIII waren weiblich.

11,1 % der Leistungen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“35 beträgt im Erhebungsjahr 0,3.

Der Eckwert „Leistungsbezug“36 des § 20 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 0,5 je 1.000 der 0- bis unter 14-Jährigen.

Die durchschnittliche Laufzeit37 beendeter Hilfen beläuft sich auf 4,6 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl38 von 4,5.

35 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 36 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 37 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 38 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 60

Tabelle 8: Hilfen gemäß § 20 SGB VIII

Fallbestand am 01.01.2016 0 Hilfebeginn in 2016 9 Hilfeende in 2016 5 Fallbestand am 31.12.2016 4 Bearbeitungsfälle in 2016 9 Anteil weiblich 44,4 % Anteil Nicht-Deutsche 11,1 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 0,3 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 0,5 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 4,6 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 4,5

Diese Fallzunahme ist auf eine im Amt für Familie Jugend interne Umstrukturierung (Einbe- ziehung der Wirtschaftlichen Jugendhilfe der KoKi-Fälle) zurückzuführen.

61

b) §§ 22 und 23 SGB VIII Förderung in Kindertageseinrichtungen und in Kindertages- pflege

Die Anzahl der betreuten Kinder nach den §§ 22 und 23 SGB VIII Förderung in Kindertages- einrichtungen und -tagespflege werden auf Grundlage der Datenbankauswertungen aus KiBiG.web dargestellt.39 Unterteilt sind die Betreuungs-40 und Deckungsquoten41 nach Alter der betreuten Kinder: unter 3 Jahre, 3 Jahre bis Schuleintritt und Betreuung im Grundschulal- ter. Es erfolgt jeweils eine Darstellung der genehmigten Plätze und der tatsächlich belegten Plätze zum 01.01. des Berichtsjahres. Diese Gegenüberstellung ermöglicht einen Abgleich der vorhandenen Plätze mit der Belegung der Plätze im Berichtsjahr. Im JuBB-Bericht 2016 wird das Kindergartenjahr 2015/16 zum Stichtag 01.01.2016 auf Grundlage der Zahlen aus KiBiG.web ausgewertet und dargestellt.

Betreuungs- und Deckungsquoten für Kinder unter 3 Jahren

Die nachfolgende Tabelle zeigt die genehmigten Plätze laut Betriebserlaubnis und Pflegeer- laubnis42 sowie Plätze in Großtagespflege nach § 20a SGB VIII für Kinder unter 3 Jahren im Landkreis Eichstätt.

Tabelle 9: Genehmigte Plätze für Kinder unter 3 Jahren im Landkreis Eichstätt43

Summe der Einwoh- ner unter 3 Jahre (3 Genehmigte Plätze Jahrgänge) Deckungsquote in %

Kindertagesstätten laut Betriebserlaubnis 902 22,9

Pflegeerlaubnisse 268 6,8

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 1.170 3.938 29,7

Die Anzahl der zum 1. Januar 2016 betreuten Kinder in Kindertagesstätten, Tagespflege mit Förderung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) und

39 Die Daten dieses Kapitels sind nicht vergleichbar mit den Zahlen aus Kapitel 3.6 Betreuungsquoten für Kinder in Kindertagesstätten und –tagespflege des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Grund hierfür ist eine unterschiedliche Datenbasis mit zum Teil abweichenden Stichtagen und Zuordnungen. 40 Siehe Glossar Kapitel 5: Betreuungsquote. 41 Siehe Glossar Kapitel 5: Deckungsquote. 42 Die Pflegeerlaubnisse umfassen auch Plätze in Großtagespflegen. Gesondert werden nur die Plätze in Groß- tagespflegen mit Förderung nach § 20a ausgewiesen. 43 Im Landkreis Eichstätt gibt es 287 Pflegeerlaubnisse für 12.672 Kinder von 0 – 10 Jahren. Zugeordnet werden dem Bereich 0 – 3 Jahren die in der Tabelle ausgewiesenen Pflegeerlaubnisse. 62 Großtagespflege wird in nachfolgender Tabelle und den beiden Grafiken für Kinder unter drei Jahren dargestellt.

Tabelle 10: Summe der betreuten Kinder unter 3 Jahren im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder)

Betreute Kinder unter drei Jahren in Kinder- Summe der Einwoh- tagesstätten und Ta- ner unter 3 Jahre (3 gespflege Jahrgänge) Betreuungsquote in %

Kindertagesstätten 720 18,3

Tagespflege mit För- derung nach BayKiBiG 280 7,1

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 1.000 3.938 25,4

Abbildung 40: Betreute Kinder unter 3 Jahren in Kitas zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor44

44 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 63

Abbildung 41: Betreute Kinder unter 3 Jahren in der Tagespflege gesamt (inkl. Großtagespflege) zum 1. Januar nach Förderfaktor45

Betreuungs- und Deckungsquoten für Kinder von drei Jahren bis Schuleintritt46

Die nachfolgende Tabelle zeigt die genehmigten Plätze laut Betriebserlaubnis und Pflegeer- laubnis sowie Plätze in Großtagespflege nach § 20a SGB VIII für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt im Landkreis Eichstätt.

Tabelle 11: Genehmigte Plätze für Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt im Landkreis Eichstätt47

Summe der Einwoh- ner von 3 Jahren bis Schuleintritt (3,5 Jahr- Genehmigte Plätze gänge) Deckungsquote in %

Kindertagesstätten laut Betriebserlaubnis 3.706 84,4

Pflegeerlaubnisse 8 0,2

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 3.714 4.393 84,5

45 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 46 Altersgruppendefinition siehe Glossar Kapitel 5. 47 Im Landkreis Eichstätt gibt es 287 Pflegeerlaubnisse für 12.672 Kinder von 0 – 10 Jahren. Zugeordnet werden dem Bereich 3 Jahre bis Schuleintritt die in der Tabelle ausgewiesenen Pflegeerlaubnisse. 64 Die Anzahl der zum 1. Januar 2016 betreuten Kinder in Kindertagesstätten, Tagespflege mit Förderung nach BayKiBiG und Großtagespflege mit Förderung nach § 20a SGB VIII wird in nachfolgender Tabelle und den beiden Grafiken, für Kinder von drei Jahren bis zum Schul- eintritt dargestellt.

Tabelle 12: Anzahl der betreuten Kinder von 3 Jahren bis Schuleintritt im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder)

Summe der Einwoh- ner von 3 Jahren bis Schuleintritt (3,5 Jahr- Betreute Kinder gänge) Betreuungsquote in %

Kindertagesstätten 3.988 90,8

Tagespflege mit För- derung nach BayKiBiG 8 0,2

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 3.996 4.393 91,0

Abbildung 42: Betreute Kinder von 3 bis zum Schuleintritt in Kitas zum 1. Januar 2016 nach Förder- faktor48

48 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 65

Abbildung 43: Betreute Kinder von 3 bis zum Schuleintritt in der Tagespflege zum 1. Januar 2016 (Förderfaktor)49

Betreuungs- und Deckungsquoten für Kinder im Grundschulalter50 Die nachfolgende Tabelle zeigt die genehmigten Plätze laut Betriebserlaubnis und Pflegeer- laubnisse und Plätze in Großtagespflege nach § 20a SGB VIII für Grundschulkinder im Landkreis Eichstätt.

Tabelle 13: Genehmigte Plätze für Kinder im Grundschulalter im Landkreis Eichstätt51

Summe der Einwoh- ner von 6 – 10 Jahre Genehmigte Plätze (4 Jahrgänge) Deckungsquote in %

Kindertagesstätten laut Betriebserlaubnis 522 10,6

Pflegeerlaubnisse 11 0,2

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 533 4.943 10,8

49 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 50 Altersgruppendefinition siehe Glossar Kapitel 5. 51 Im Landkreis Eichstätt gibt es 287 Pflegeerlaubnisse für 12.672 Kinder von 0 - 10 Jahren. Zugeordnet werden dem Bereich 6 - 10 Jahre die in der Tabelle ausgewiesenen Pflegeerlaubnisse. 66

Die Anzahl der zum 1. Januar 2016 betreuten Grundschulkinder in Kindertagesstätten, Ta- gespflege mit Förderung nach BayKiBiG und Großtagespflege wird in nachfolgender Tabelle und den beiden Graphiken dargestellt. Eine Erfassung weiterer Betreuungsangebote (Ganz- tagesschule, Mittagsbetreuung) ist derzeit nicht möglich.

Tabelle 14: Anzahl der betreuten Grundschulkinder im Landkreis Eichstätt (inkl. Gastkinder)

Summe der Einwoh- ner von 6 – 10 Jahre Betreute Kinder (4 Jahrgänge) Betreuungsquote in %

Kindertagesstätten 469 9,5

Tagespflege mit För- derung nach BayKiBiG 12 0,2

Großtagespflege nach § 20a SGB VIII 0 0,0

Gesamt 481 4.943 9,7

Abbildung 44: Betreute Kinder im Grundschulalter in Horten zum 1. Januar 2016 nach Förderfaktor52

52 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. Die Zuständigkeit bei „seelisch behinderten Schulkindern“ obliegt der Jugendhilfe (SGB VIII), bei „geistig und körperlich behinderten Kindern“ der Sozialhilfe (SGB XII). In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 67

Abbildung 45: Betreute Kinder im Grundschulalter in Tagespflege zum 1. Januar 2016 nach Förder- faktor53

53 Der Faktor 4,5 bezieht sich sowohl auf „seelisch behinderte Kinder“ als auch auf „geistig und körperlich behin- derte Kinder“. Die Zuständigkeit bei „seelisch behinderten Schulkindern“ obliegt der Jugendhilfe (SGB VIII), bei „geistig und körperlich behinderten Kindern“ der Sozialhilfe (SGB XII). In der Datenbank KiBiG.web erfolgt keine Differenzierung. 68

§ 22 SGB VIII Förderung der Kinder in Kindertageseinrichtungen

Auf Ebene der Gemeinden können die vorhandenen Plätze und betreuten Kinder für Kinder unter drei Jahren und von drei Jahren bis Schuleintritt in Kindertageseinrichtungen darge- stellt werden. Ausschlaggebend für die Zuordnung der betreuten Kinder ist der jeweilige Wohnort des Kindes, d. h. wie viele Kinder aus der jeweiligen Gemeinde betreut werden.

Eine Zuordnung der betreuten Kinder in der Tagespflege auf Gemeindeebene ist nicht mög- lich. Ebenso erfolgt keine Darstellung für Grundschulkinder auf Gemeindeebene, da die Be- treuung vom jeweiligen Grundschulsprengel abhängig ist.

Die genehmigten Plätze und die betreuten Kinder für die Altersgruppen von Kindern unter 3 Jahren und im Alter von 3 Jahren bis Schuleintritt sind in den beiden nachfolgenden Tabellen zusammengefasst.

69

Tabelle 15: Betreute Kinder und vorhandene Plätze in Kindertageseinrichtungen für Kinder unter 3 Jahren in den Gemeinden des Landkreises Eichstätt zum 1. Januar 2016

Genehmigte Anzahl der Kin- Deckungsquote Betreuungsquote Betreute Kinder Plätze der unter 3 Jahre in % in %

Adelschlag 24 100 24,0 12 12,0 Altmannstein, M 56 173 32,7 29 16,8 Beilngries, St 41 306 13,4 27 8,8 Böhmfeld 26 53 49,1 20 37,7 Buxheim 41 127 32,3 31 24,4 Denkendorf 40 133 30,1 34 25,6 Dollnstein, M 15 79 19,0 11 13,9 Egweil 7 38 18,4 1 2,6 Eichstätt, GKSt 134 367 36,5 82 22,3 Eitensheim 39 109 35,8 37 33,9 Gaimersheim, M 76 330 23,0 59 17,9 Großmehring 60 184 32,6 50 27,2 Hepberg 10 115 8,7 17 14,8 Hitzhofen 11 91 12,1 11 12,1 Kinding, M 15 79 19,0 6 7,6 Kipfenberg, M 63 189 33,3 34 18,0 Kösching, M 108 294 36,7 61 20,7 Lenting 69 148 46,6 43 29,1 Mindelstetten 6 53 11,3 6 11,3 Mörnsheim, M 6 47 12,8 6 12,8 Nassenfels, M 5 82 6,1 8 9,8 Oberdolling 4 46 8,7 3 6,5 Pförring, M 59 100 59,0 20 20,0 Pollenfeld 6 98 6,1 5 5,1 Schernfeld 23 93 24,7 15 16,1 Stammham 69 134 51,5 46 34,3 Titting, M 22 72 30,6 17 23,6 Walting 5 68 7,4 8 11,8 Wellheim, M 26 70 37,1 10 14,3 Wettstetten 16 160 10,0 11 6,9

70

Tabelle 16: Betreute Kinder und vorhandene Plätze in Kindertageseinrichtungen für Kinder von 3 Jahren bis Schuleintritt in den Gemeinden des Landkreises Eichstätt zum 1. Januar 2016

Anzahl der Kin- Genehmigte der von 3 bis Deckungsquote Betreuungsquote Betreute Kinder Plätze Schuleintritt (3,5 in % in % Jahr-gänge)

Adelschlag 126 101 124,8 98 97,0 Altmannstein, M 200 218 91,7 185 84,9 Beilngries, St 389 286 136,0 274 95,8 Böhmfeld 81 59 137,3 53 89,8 Buxheim 167 142 117,6 134 94,4 Denkendorf 192 156 123,1 152 97,4 Dollnstein, M 100 92 108,7 83 90,2 Egweil 47 54 87,0 47 87,0 Eichstätt, GKSt 487 367 132,7 328 89,4 Eitensheim 137 109 125,7 94 86,2 Gaimersheim, M 495 400 123,8 387 96,8 Großmehring 258 236 109,3 210 89,0 Hepberg 108 104 103,8 90 86,5 Hitzhofen 126 110 114,5 95 86,4 Kinding, M 111 88 126,1 74 84,1 Kipfenberg, M 222 196 113,3 173 88,3 Kösching, M 436 353 123,5 320 90,7 Lenting 168 156 107,7 136 87,2 Mindelstetten 69 57 121,1 53 93,0 Mörnsheim, M 58 58 100,0 47 81,0 Nassenfels, M 90 67 134,3 58 86,6 Oberdolling 54 35 154,3 35 100,0 Pförring, M 162 126 128,6 120 95,2 Pollenfeld 120 124 96,8 108 87,1 Schernfeld 137 123 111,4 116 94,3 Stammham 182 151 120,5 136 90,1 Titting, M 106 77 137,7 69 89,6 Walting 82 70 117,14 61 87,1 Wellheim, M 75 107 70,1 91 85,0 Wettstetten 192 186 103,2 161 86,6

71

c) Ambulante Hilfen zur Erziehung

Die ambulanten Hilfen zur Erziehung beinhalten sozialpädagogische Unterstützungs- leistungen für Familien, Kinder und Jugendliche in problematischen Lebenslagen. Damit sol- len familientrennende Maßnahmen vermieden werden. Die Familie soll, soweit möglich, ganzheitlich in die Lage versetzt werden, eigene Ressourcen zum Umgang und zur Lösung der Problemlagen zu aktivieren, um damit eigenständig sicher tragende Handlungskonzepte zur Problemlösung zu entwickeln. Alle Hilfeangebote müssen daher in einem qualifizierten Entscheidungsprozess verglichen und die optimale Hilfe für den Einzelfall ermittelt werden. Ausgangspunkt für diese Hilfe ist in aller Regel ein Hilfeplan.

Eine besondere Rolle beim Vollzug der §§ 27 ff. SGB VIII spielt der Allgemeine Sozialdienst (ASD). Er versteht sich als überwiegend familienbezogene, methodisch geleistete Sozialar- beit innerhalb eines eigenen Bezirks in unmittelbarem Kontakt zum Klienten. Er soll die Ur- sachen bestehender oder voraussichtlich entstehender Notsituationen und problematischer Lebenslagen erkennen. Durch rechtzeitige und vorbeugende Hilfe soll dadurch deren Ver- hinderung bzw. Beseitigung erreicht werden. Der ASD ist als übergreifender Dienst angelegt, mit einem Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Voraussetzung für die Gewährung von Hilfen zur Erziehung, die eine Dauer von sechs Monaten überschreitet, ist der Hilfeplan. Dieser wird vom ASD in Kooperation mit den jeweiligen Spezialdiensten im Jugendamt unter Beteiligung von Betroffenen und deren Erziehungsberechtigten entwickelt.

Die Gesamtsumme der ambulanten Hilfen im Jahr 2016 (ohne § 35 a SGB VIII) belief sich auf 223, das entspricht einem Anteil von 65,4 % an allen gewährten Hilfen.

Die Auswertungen in JuBB rechnen den § 27 II SGB VIII aus Praktikabilitätsgründen den ambulanten Hilfen hinzu, auch wenn hier teilweise stationäre oder teilstationäre Leistungen gewährt werden.

72 Fachliche Beschreibungen:

§ 27 II SGB VIII Hilfen zur Erziehung

Betrifft: - Kinder und Jugendliche Soll: - negative Entwicklungen, die aus Erziehungsproblemen re- sultieren, ausgleichen, mindern, mildern, abstellen bzw. ver- hindern - eine dem Kindeswohl förderliche Erziehung gewährleisten Wird angeboten von: - Jugendamt in Kooperation mit freien Trägern, Institutionen, Initiativen etc. Umfasst: - insbesondere die Gewährung pädagogischer und damit ver- bundener therapeutischer Leistungen - bei Bedarf schulische und berufliche Ausbildungs- und Be- schäftigungsmaßnahmen. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 9 Fälle. 12 kamen im laufenden Berichtsjahr dazu, 14 wurden beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 0 mal vorgenommen.

57,1 % der Hilfeempfänger nach § 27 II SGB VIII waren weiblich.

4,8 % der Leistungen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen.

Davon waren 0,0 % unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 0.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“54 beträgt im Erhebungsjahr 0,7.

Der Eckwert „Leistungsbezug“55 des § 27 II SGB VIII beträgt im Jahr 2016 0,9 je 1.000 der 0- bis unter 18-Jährigen, d.h. von 1.000 Minderjährigen nehmen 0,9 eine Hilfe gemäß § 27 II SGB VIII in Anspruch. Die durchschnittliche Laufzeit56 beträgt 11,43 Monate. Es ergibt sich derzeit eine durchschnittliche Jahresfallzahl57 von 10,8.

54 Siehe Kapitel 5: Glossar; Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 55 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 56 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 57 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 73

Tabelle 17: Hilfen gemäß § 27 II SGB VIII

davon / bei uM Fallbestand am 01.01.2016 9 0 Hilfebeginn in 2016 12 0 Hilfeende in 2016 14 0 Fallbestand am 31.12.2016 7 0 Bearbeitungsfälle in 2016 21 0 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 0 0 Anteil weiblich 57,1 % - Anteil Nicht-Deutsche 4,8 %

Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 0,7 0,0 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 0,9 0,0 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 11,43 Monate - Durchschnittliche Jahresfallzahlen 10,8 0,0

74 § 29 SGB VIII Soziale Gruppenarbeit

Betrifft: - ältere Kinder und Jugendliche und junge Volljährige mit Ent- wicklungsschwierigkeiten oder Verhaltensproblemen (Alter bis 21 Jahre) Soll: - bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen - auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung durch soziales Lernen in der Gruppe fördern Wird angeboten von: - freien Trägern der Jugendhilfe - öffentlichen Trägern über Projektförderung

Inhaltliche Schwerpunkte: - Soziale Gruppenarbeit ist eine ambulante Hilfe zur Er- ziehung, mit der Chance und dem Ziel, unter Verwendung gruppenpädagogischer und gruppendynamischer Methoden („learning by doing“) soziale Handlungsfähigkeit zu erwei- tern, den Umgang mit Problemen und deren Bewältigung zu erlernen, ggf. dissoziales Verhalten abzubauen und Verhal- tensalternativen zu erproben und einzuüben. Einzelfallarbeit und Einbeziehung der Erziehungsberechtigten und des sozi- alen Umfelds sind in der Regel notwendige Bestandteile. Die Teilnahme erfolgt auf freiwilliger Basis. Auch bei sozialer Gruppenarbeit aufgrund jugendrichterlicher Weisung, etwa bei sozialen Trainingskursen, kann auf ein Mindestmaß an Bereitschaft bzw. Motivation nicht verzichtet werden; ent- sprechend ist die Jugendgerichtshilfe auch dazu da, zu „hö- ren“ (§ 38 Abs. 3 Satz 3 JGG) Umfasst: - sozialpädagogische Arbeit mit Gruppen - soziale Trainingskurse. Am 01.01.2016 waren 14 junge Menschen in Sozialer Gruppenarbeit. 10 Fälle kamen im laufenden Berichtsjahr dazu, 15 wurden beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 0 mal vorgenommen.

29,2 % der jungen Menschen in Sozialer Gruppenarbeit waren weiblich.

0,0 % der Leistungen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen.

75

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“58 beträgt im Erhebungsjahr 0,8.

Der Eckwert „Leistungsbezug“59 des § 29 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 1,6 je 1.000 der 10- bis unter 18-Jährigen, von 1.000 Minderjährigen ab 10 Jahren benötigen also 1,6 eine Hilfe gemäß § 29 SGB VIII.

Die durchschnittliche Laufzeit60 beläuft sich auf 10,1 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl61 von 12,8.

Tabelle 18: Hilfen gemäß § 29 SGB VIII

Fallbestand am 01.01.2016 14 Hilfebeginn in 2016 10 Hilfeende in 2016 15 Fallbestand am 31.12.2016 9 Bearbeitungsfälle in 2016 24 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 0 Anteil weiblich 29,2 % Anteil Nicht-Deutsche 0,0 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 0,8 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 1,6 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 10,1 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 12,8

58 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 59 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 60 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 61 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 76 § 30 SGB VIII Erziehungsbeistand, Betreuungshelfer

Betrifft: - Kinder und Jugendliche, die wegen Entwicklungsproblemen besonderer Unterstützung bedürfen (ausreichende Erzie- hung nicht gesichert, Entwicklung gefährdet oder bereits ge- schädigt, jugendrichterliche Auflage) Soll: - den jungen Menschen unter Einbeziehung eines sozialen Umfelds bei der Bewältigung von Lebensproblemen unter- stützen - unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie seine Ver- selbstständigung fördern - Jugendliche zur selbstverantwortlichen und selbstkritischen Lebensführung befähigen Inhaltliche Schwerpunkte: - Erziehungsbeistand und Betreuungshelfer leisten eine am- bulante Erziehungshilfe für Kinder und Jugendliche und de- ren Erziehungsberechtigte. Deren Mitwirkungsbereitschaft ist eine wesentliche Voraussetzung. Die Maßnahme kann prä- ventiven oder auch resozialisierenden Charakter haben. Sie ist personalintensiv. Ihr Einsatz ist geeignet, ggf. stationäre Hilfe (z.B. Heimerziehung, Jugendstrafvollzug) zu vermei- den. Durch Information, Beratung und begleitende Hilfe will die Fachkraft den Beteiligten Ursachen von Störungen und Fehlhaltungen durchschaubar machen, sie anregen, sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen und Lösungen ge- meinsam zu erarbeiten. Dies erfordert methodisches Arbei- ten in Form sozialer Einzelhilfe unter Einbeziehung des Um- felds und sozialer Gruppenarbeit als Übungsfeld für soziales Lernen Umfasst: - sozialpädagogische Maßnahmen und Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und deren Eltern, z.B. Gruppenarbeit, Freizeitangebote - Vermittlung anderweitiger Unterstützungsangebote - Kontakte zu Ämtern, Schulen und Ausbildungsstellen usw. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 27 Fälle. 36 kamen im laufenden Berichtsjahr hinzu, 29 wurden beendet.

Zuständigkeitswechsel wurde 0 mal vorgenommen.

49,2 % der Hilfeempfänger nach § 30 SGB VIII waren weiblich.

15,9 % der Leistungen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen. 77

Davon waren 7,9 % unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 5.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“62 beträgt im Erhebungsjahr 2,2.

Der Eckwert „Leistungsbezug“63 des § 30 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 5,6 je 1.000 der 12- bis unter 18-Jährigen. Somit benötigten 5,6 Minderjährige ab 6 Jahren von 1.000 einen Er- ziehungsbeistand oder Betreuungshilfe. Die durchschnittliche Dauer64 von Erziehungsbei- standschaft und Betreuungshilfe liegt derzeit bei 12,4 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl65 von 32,9.

Tabelle 19: Hilfen gemäß § 30 SGB VIII

davon / bei uM Fallbestand am 01.01.2016 27 0 Hilfebeginn in 2016 36 5 Hilfeende in 2016 29 1 Fallbestand am 31.12.2016 34 4 Bearbeitungsfälle in 2016 63 5 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 0 0 Anteil weiblich 49,2 % 0,0 % Anteil Nicht-Deutsche 15,9 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 2,2 0,2 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 5,6 0,1 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 12,4 Monate 2,0 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 32,9 1,0

62 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 63 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 64 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 65 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 78 § 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe

Betrifft: - Familien mit Kindern bzw. Jugendlichen, die sich in schwie- rigen Situationen befinden Soll: - durch intensive Betreuung und Begleitung von Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltags- problemen, der Lösung von Konflikten und Krisen beraten sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe geben Wird angeboten von: - öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe Inhaltliche Schwerpunkte: - Sozialpädagogische Familienhilfe ist eine intensive ambu- lante Form der Erziehungshilfe. Sie soll Familien in schwieri- gen Situationen oder (chronischen) Strukturkrisen in ihrer Erziehungskraft stärken und bedarf der Mitwirkung der ge- samten Familie. Umfasst: - intensive Beratungsangebote - Hilfestellung bei Behördenkontakten - Anleitung zur Selbsthilfe. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 70 Familien. 45 Familienhilfen kamen im laufenden Jahr dazu; bei 52 Familien wurde die Hilfe in 2016 beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 3 mal vorgenommen.

Im Jahr 2016 wurde 145 Kindern SPFH gewährt. Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 Einwohner 0 bis unter 21 Jahren“ beträgt im Erhebungsjahr 4,0 Familien.

Der Eckwert „Leistungsbezug“ des § 31 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 6,7 je 1.000 der 0- bis unter 14-Jährigen.

Die durchschnittliche Dauer einer Sozialpädagogischen Familienhilfe beträgt aktuell nach Auswertung aller beendeten Fälle 14,7 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl für 2016 von 69,8 Familien.

79

Tabelle 20: Hilfen gemäß § 31 SGB VIII

Fallbestand am 01.01.2016 70 Hilfebeginn in 2016 45 Hilfeende in 2016 52 Fallbestand am 31.12.2016 63 Bearbeitungsfälle in 2016 115 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 3 Von SPFH betroffene Kinder 145 Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 4,0 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 6,7 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 14,7 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 69,8

80 d) Teilstationäre Hilfen zur Erziehung

Im Gesetz ist besonders die Tagesgruppe benannt. Die Kinder oder Jugendlichen wohnen wie bei den ambulanten Maßnahmen weiterhin zu Hause, gehen aber täglich, in der Regel heißt das werktags, zu festgelegten Zeiten in eine Gruppe. Dort gibt es häufig eine gemein- same Mahlzeit, die Hausaufgaben werden begleitet und im Spiel mit den anderen Kindern werden soziale Fertigkeiten trainiert.

Die Gesamtsumme der teilstationären Hilfen im Jahr 2016 (ohne § 35a SGB VIII) belief sich auf 8, das entspricht einem Anteil von 2,3 % an allen gewährten Hilfen.

Fachliche Beschreibungen:

§ 32 SGB VIII Erziehung in einer Tagesgruppe

Betrifft: - Kinder und Jugendliche, die verstärkt Sozialisationsprobleme aufweisen Soll: - die Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen unter- stützen und dadurch den Verbleib in seiner Familie sichern Wird angeboten von: - in der Regel freien Trägern der Jugendhilfe, aber auch kommunalen Tagesstätten Inhaltliche Schwerpunkte: - Bearbeitung von Verhaltensstörungen und Entwicklungs- defiziten

- Erlernen sozialen Verhaltens in der Gruppe - Elternarbeit - Entwicklungsförderung - Begleitung der schulischen Förderung Umfasst: - Begleitung der schulischen Förderung und Elternarbeit in einer heilpädagogischen Tagesstätte oder in einer geeigne- ten Form der Familienpflege. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 4 Fälle. Im laufenden Jahr wurden zusätzlich 4 ge- nehmigt und 3 beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 0 mal vorgenommen.

25,0 % der Hilfeempfänger waren weiblich.

0,0 % der Leistungen wurden nicht-deutschen Kindern gewährt.

81

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“ 66 beträgt im Erhebungsjahr 0,3.

Der Eckwert „Leistungsbezug“67 für § 32 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 0,8 je 1.000 der 6- bis unter 14-Jährigen, 0,8 von 1.000 Kindern zwischen 6 und 14 Jahren wurden somit in ei- ner Tagesgruppe erzogen.

Die durchschnittliche Laufzeit68 einer Hilfe nach § 32 SGB VIII beläuft sich auf 25,3 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl69 von 4,5.

Tabelle 21: Hilfen gemäß § 32 SGB VIII

Fallbestand am 01.01.2016 4 Hilfebeginn in 2016 4 Hilfeende in 2016 3 Fallbestand am 31.12.2016 5 Bearbeitungsfälle in 2016 8 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 0 Anteil weiblich 25,0 % Anteil Nicht-Deutsche 0,0 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 0,3 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 0,8 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 25,3 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 4,5

66 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 67 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 68 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 69 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 82 e) Stationäre Hilfen zur Erziehung

Diese Maßnahmen bedeuten eine Unterbringung des Kindes oder Jugendlichen außerhalb der Herkunftsfamilie. Sie werden in der Regel erst eingesetzt, wenn andere Hilfen innerhalb der Familie nicht zur gewünschten Veränderung geführt haben oder von vornherein deutlich ist, dass sie nicht Erfolg versprechend sind. Ziel ist in der Regel die Rückführung in die Fami- lie oder bei Jugendlichen oder Heranwachsenden eher die Verselbstständigung in einer ei- genen Wohnung.

Die Gesamtsumme der stationären Hilfen im Jahr 2016 (ohne § 35a SGB VIII) betrug 110 Fälle, das entspricht einem Anteil von 32,3 % aller gewährten Hilfen.

Fachliche Beschreibungen:

§ 33 SGB VIII Vollzeitpflege

Betrifft: - Kinder und Jugendliche, bei denen Erziehungsprobleme auftreten - besonders beeinträchtigte Kinder und Jugendliche Soll: - entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen diesem eine zeitlich befristete Erzie- hungshilfe oder eine auf Dauer angelegte Lebensform bieten Wird angeboten von: - Jugendamt bzw. freien Trägern in Kooperation mit geeigne- ten Pflegefamilien Inhaltliche Schwerpunkte: - Erziehungshilfe, die persönlichen Bindungen Rechnung trägt - Entwicklungsförderung für besonders beeinträchtigte Kinder und Jugendliche - Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunfts- familie soweit möglich - Integration in die Pflegefamilie und das neue soziale Umfeld Umfasst: - parallele Beratung und Unterstützung der Herkunfts- und auch der Pflegefamilie

- Kurse für Pflegepersonen zur Vorbereitung und Begleitung des Pflegeverhältnisses - Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung von Pflegefamilien - Koordinierung der Kontakte zwischen Herkunfts- und Pflege- familie bzw. Kind

83

- Zusammenarbeit mit anderen Stellen (z.B. ASD)

- Auszahlung von Pflegegeld. Am 01.01.2016 waren 34 Junge Menschen in Pflegefamilien untergebracht. Im laufenden Jahr kamen 15 Pflegeverhältnisse dazu und 10 wurden beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 17 mal vorgenommen.

25 Pflegefamilien mit ihren Kindern gingen qua Gesetz gemäß § 86 VI SGB VIII auf das Ju- gendamt zur zuständigen Betreuung über.

42,9 % der Pflegekinder waren weiblich.

8,2 % der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder waren nicht-deutsch.

Davon waren 0,0 % unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 0.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“70 beträgt im Erhebungsjahr 1,7.

Der Eckwert „Leistungsbezug“71 des § 33 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 1,8 je 1.000 der 0- bis unter 18-Jährigen, d. h. 1,8 von 1.000 Minderjährigen unter 18 Jahren müssen in einer Pflegefamilie untergebracht werden.

Die durchschnittliche Verweildauer72 in einer Pflegefamilie beträgt derzeit 30,6 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl73 von 39,6.

70 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 71 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 72 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 73 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 84 Tabelle 22: Hilfen gemäß § 33 SGB VIII

davon / bei uM Fallbestand am 01.01.2016 34 0 Hilfebeginn in 2016 15 0 Hilfeende in 2016 10 0 Fallbestand am 31.12.2016 39 0 Bearbeitungsfälle in 2016 49 0 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 17 0 Übernahme durch §86 VI 25 0 Anteil weiblich 42,9 % - Anteil Nicht-Deutsche 8,2 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 1,7 0,0 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 1,8 0,0 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 30,6 Monate - Durchschnittliche Jahresfallzahlen 39,6 0,0

Die Verteilung von Fällen mit und ohne Kostenerstattung gestaltet sich wie folgt: Tabelle 23: Verteilung von Fällen mit und ohne Kostenerstattung

Fälle mit originärer Zustän- Fälle mit Kostenerstattung von Fälle mit Kostenerstattung an digkeit des Jugendamts anderen Jugendämtern andere Jugendämter 24 (0 uM) 25 (0 uM) 4 (0 uM) Abbildung 46: Verteilung der Fallzahlen gemäß § 33 SGB VIII im Jahr 2016

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen Abbildung 47:

85

§ 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnformen

Betrifft: - Kinder und Jugendliche, die einer Erziehung außerhalb der Familie bedürfen Soll: - durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädago- gischen und therapeutischen Angeboten oben genannte Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung fördern mit dem Ziel der:

 Vorbereitung der Rückkehr in die Familie

 Vorbereitung der Erziehung in einer anderen Familie

 Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben

Wird angeboten von: - Einrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft Inhaltliche Schwerpunkte: - Unterbringung über Tag und Nacht - in der Regel leben in der Gruppe oder bei Bedarf in Form betreuten Einzelwohnens Umfasst: - Unterbringung, Betreuung und Erziehung in einer Ein- richtung - Elternarbeit - Unterstützung in Fragen der Ausbildung und Beschäftigung sowie der allgemeinen Lebensführung.

Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 16 junge Menschen in Heimerziehung. 45 Minder- jährige und junge Erwachsene wurden im Berichtsjahr zusätzlich in Heimen bzw. betreutem Wohnen untergebracht. 25 Fälle von Heimerziehung wurden beendet.

Zuständigkeitswechsel wurden 2 mal vorgenommen.

13 junge Menschen lebten im Berichtsjahr in betreutem Wohnen.

31,1 % der Hilfeempfänger waren weiblich.

44,3 % Nicht-Deutsche wurden in Heimen oder betreutem Wohnen untergebracht.

Davon waren 36,1 unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 22.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“74 beträgt im Erhebungsjahr 2,1.

74 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 86 Der Eckwert „Leistungsbezug“75 des § 34 SGB VIII beträgt im Jahr 2016 6,3 je 1.000 der 14- bis unter 18-Jährigen, d. h. 6,3 von 1.000 der 14- bis unter 18-Jährigen mussten in Heim- erziehung untergebracht werden.

Die durchschnittliche Verweildauer76 beläuft sich auf 7,2 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl77 von 32,4.

Tabelle 24: Hilfen gemäß § 34 SGB VIII

davon / bei uM Fallbestand am 01.01.2016 16 0 Hilfebeginn in 2016 45 22 Hilfeende in 2016 25 9 Fallbestand am 31.12.2016 36 13 Bearbeitungsfälle in 2016 61 22 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 2 0 Betreutes Wohnen 13 9 Anteil weiblich 31,1 % 0,0 % Anteil Nicht-Deutsche 44,3 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 2,1 0,8 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 6,3 2,0 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 7,2 Monate 2,9 Monate Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen (ohne uM) 9,6 Monate Durchschnittliche Jahresfallzahlen 32,4 9,7

Der sprunghafte Anstieg zwischen den Jahren 2015 und 2016 im stationären Bereich der Hilfe zur Erziehung ist auf die Einführung der geeigneten Jugendhilfe der einzelnen unbeglei- teten minderjährigen Flüchtlinge zurückzuführen.

75 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 76 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 77 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 87

Das Verhältnis zwischen Vollzeitpflege und Heimerziehung im Landkreis Eichstätt beträgt 2016 45 %: 55 % (siehe Grafik).

Abbildung 48: Verhältnis zwischen § 33 SGB VIII und § 34 SGB VIII im Jahr 2016

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Abbildung 49: Verhältnis der uM-Fallzahlen zwischen § 33 und § 34 SGB VIII im Jahr 2016

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

88 § 35 SGB VIII Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

Betrifft: - Jugendliche (14 - 18 Jahre) - in begründeten Einzelfällen auch Kinder in begründeten Problemlagen Soll: - unter Berücksichtigung der individuellen Interessen des Ju- gendlichen intensive Unterstützung zur sozialen Integration und eigenverantwortlichen Lebensführung, abgestimmt auf den Einzelfall, bieten Wird angeboten von: - Jugendamt - freien Trägern (die auch § 34 SGB VIII und andere HzE an- bieten) Inhaltliche Schwerpunkte: - lebenspraktische Hilfen - Mobilisierung und Stabilisierung von Motivation, Eigenver- antwortung und Lebensperspektiven - Unterstützung bei Konfliktlösungen und Bewältigungs- strategien im sozialen Kontakt - Aufbau von Beziehungsfähigkeit und -vertrauen Umfasst: - Beratung in Einzelgesprächen (orientiert an persönlichen Ressourcen, Zielen)

- Betreuung in der Lebenswelt, je nach Erfordernissen im Ein- zelfall (Geschlechtsspezifik):

 Betreuung auf der Straße

 Betreuung in Institutionen (z.B. Gefängnis)

 in einer eigenen Wohnung

 in der Familie (z.B. bei sehr jungen Müttern)

- Betreuung in einer fremden Umgebung / Kultur - Betreuung durch intensive erlebnispädagogische Maßnah- men (Transfer der Erfahrungen in die Alltagswelt, Vor- und Nachbetreuung) - Hilfen bei besonderen Problemlagen: z. B. Suchtgefährdung, Prostitution, Obdachlosigkeit etc. Im Berichtsjahr wurden keine Hilfen nach § 35 SGB VIII gewährt.

89

f) Eingliederungshilfen

Sind Kinder oder Jugendliche von einer seelischen Behinderung bedroht oder betroffen, so gibt es die Möglichkeit, Hilfen gemäß § 35a SGB VIII zu gewähren. Die Hilfen können in drei Formen gewährt werden: ambulant, teilstationär und stationär in einer Einrichtung oder bei einer Pflegefamilie.

Ambulante Hilfen nach § 35a SGB VIII werden in der Jugendhilfeberichterstattung in der Er- hebung unterteilt nach:

- Teilleistungsstörungen, worunter vorwiegend Probleme der Dyskalkulie und Legas- thenie fallen, - heilpädagogischer Einzeltherapie sowie

- sonstigen Maßnahmen, die geeignet erscheinen, eine Eingliederung seelisch be- hinderter (oder davon bedrohter) Kinder oder Jugendlicher zu gewährleisten.

Fachliche Beschreibungen:

§ 35a SGB VIII Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

Betrifft: - seelisch behinderte Kinder und Jugendliche oder von einer solchen Behinderung Bedrohte Soll: - Eingliederungshilfe leisten Wird angeboten von: - Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe Inhaltliche Schwerpunkte: - Verhinderung, Beseitigung, Ausgleich, Minderung oder Mil- derung einer drohenden oder manifesten seelischen Behin- derung - Ermöglichung der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und Vermeidung einer drohenden Ausgliederung psychisch chronisch kranker junger Menschen

90 Umfasst: - ambulante Beratung, Betreuung und Therapie

- teilstationäre Maßnahmen in Tageseinrichtungen bzw. Ta- gesgruppen - Hilfe durch Pflegepersonen - Hilfe in Einrichtungen über Tag und Nacht oder sonstigen Wohnformen. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 122 ambulante, 40 teilstationäre sowie 38 stationäre Fälle. Davon waren 0 ambulante, 0 teilstationäre und 0 stationäre Fälle von unbegleiteten Minderjährigen.

75 ambulante, 17 teilstationäre und 27 stationäre Fälle kamen im laufenden Jahr dazu. Hier- bei waren 0 ambulante, 0 teilstationäre und 2 stationäre Fälle von unbegleiteten Minderjähri- gen.

Beendet wurden:

- 54 ambulante (davon 0 bei uM), - 16 teilstationäre (davon 0 bei uM)und

- 25 stationäre (davon 2 bei uM) Fälle.

Durch einen Zuständigkeitswechsel wurden übernommen:

- 0 ambulante (davon 0 bei uM),

- 1 teilstationäre (davon 0 bei uM) und

- 8 stationäre (davon 0 bei uM) Fälle.

Tabelle 25: Hilfen gemäß § 35a SGB VIII

davon teilsta- davon davon ambulant stationär uM tionär uM uM Fallbestand am 01.01.2016 122 0 40 0 38 0 Hilfebeginn in 2016 75 0 17 0 27 2 Hilfeende in 2016 54 0 16 0 25 2 Fallbestand am 31.12.2016 143 0 41 0 40 0 Bearbeitungsfälle in 2016 197 0 57 0 65 2 Übernahme(n) durch Zustän- 0 0 1 0 8 0 digkeitswechsel

91

Abbildung 50: Verteilung der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche im Jahr 2016

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Abbildung 51: Verteilung der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte uM im Jahr 2016

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

92 § 35a SGB VIII ambulant:

Bei den ambulanten Eingliederungshilfen gab es in 2016 bei den Teilleistungsstörungen 65 Bestandsfälle am 01.01.2016 und 33 Zugänge im laufenden Berichtsjahr. Heilpädagogische Einzeltherapie wurde mit Stand 01.01.2016 39-mal und im laufenden Jahr 16-mal gewährt. Andere Formen ambulanter Eingliederungshilfen gab es am 01.01.2016 18-mal, im laufen- den Jahr kamen 26 Fälle dazu.

38,6 % der Hilfeempfänger waren weiblich. 3,6 % der ambulanten Eingliederungshilfen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen. Davon waren 0,0 unbegleitete Minder- jährige. Das entspricht einer Fallzahl von 0.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“78 beträgt im Erhebungsjahr 6,9.

Der Eckwert „Leistungsbezug“79 des § 35a SGB VIII ambulant beträgt im Jahr 2015 12,0 je 1.000 der 6- bis unter 18-Jährigen.

Die durchschnittliche Laufzeit80 einer beendeten ambulanten Eingliederungshilfe beträgt der- zeit 23,7 Monate. Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl81 von 135,5.

Tabelle 26: Hilfen gemäß § 35a ambulant SGB VIII

davon / bei davon / bei

uM uM Bestand am Hilfebeginn in Teilleistungsstörungen 0 0 01.01.2016: 65 2016: 33 Heilpädagogische Einzelthe- Bestand am Hilfebeginn in 0 0 rapie 01.01.2016: 39 2016: 16 Bestand am Hilfebeginn in Andere Formen 0 0 01.01.2016: 18 2016: 26

Anteil weiblich 38,6 % -

Anteil Nicht-Deutsche 3,6 %

Eckwert "Inanspruchnahme" 6,9 0,0 (pro 1.000) Eckwert "Leistungsbezug" 12,0 0,0 (pro 1.000) Durchschnittliche Laufzeit 23,7 Monate - beendeter Hilfen Durchschnittliche Jahresfall- 135,5 0,0 zahlen

78 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 79 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 80 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 81 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 93

§ 35a SGB VIII teilstationär:

24,6 % der Hilfeempfänger waren weiblich.

0,0 % der teilstationären Eingliederungshilfen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen. Davon waren 0,0 % unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 0.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“82 beträgt im Erhebungsjahr 2,0.

Der Eckwert „Leistungsbezug“83 des § 35a SGB VIII beträgt im Jahr 2016 3,5 je 1.000 der 6- bis unter 18-Jährigen.

Die durchschnittliche Verweildauer84 betrug 23,9 Monate. Es ergibt sich eine durchschnittli- che Jahresfallzahl85 von 40,6.

Tabelle 27: Hilfen gemäß § 35a teilstationär SGB VIII davon / bei uM Fallbestand am 01.01.2016 40 0 Hilfebeginn in 2016 17 0 Hilfeende in 2016 16 0 Fallbestand am 31.12.2016 41 0 Bearbeitungsfälle in 2016 57 0 Übernahme(n) durch Zuständigkeitswechsel 1 0 Anteil weiblich 24,6 % - Anteil Nicht-Deutsche 0,0 % Eckwert "Inanspruchnahme" (pro 1.000) 2,0 0,0 Eckwert "Leistungsbezug" (pro 1.000) 3,5 0,0 Durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen 23,9 Monate - Durchschnittliche Jahresfallzahlen 40,6 0,0

82 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 83 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 84 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 85 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 94 § 35a SGB VIII stationär:

In Jahr 2016 wurden 65 stationäre Eingliederungshilfen gewährt, .

Zuständigkeitswechsel wurden 8 mal vorgenommen

41,5 % der Hilfeempfänger waren weiblich. 9,2 %der stationären Eingliederungshilfen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen. Davon waren 3,1 % unbegleitete Minderjährige. Das entspricht einer Fallzahl von 2.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 0 bis unter 21 Jahren“86 beträgt im Erhebungsjahr 2,0. Der Eckwert „Leistungsbezug“87 des § 35a SGB VIII beträgt im Jahr 2016 3,4 je 1.000 der 6- bis unter 18-Jährigen.

Die durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen88 beläuft sich auf 16,6 Monate.

Es ergibt sich eine durchschnittliche Jahresfallzahl89 von 40,7.

Tabelle 28: Hilfen gemäß § 35a stationär SGB VIII

davon / bei uM

davon 2 in betreu- tem Wohnen und 2 Bearbeitungsfälle in 2016 65 2 in einer Pflegefami- lie Übernahme(n) durch Zustän- 8 0 digkeitswechsel Anteil weiblich 41,5 % 0,0 %

Anteil Nicht-Deutsche 9,2 %

Eckwert "Inanspruchnahme" 2,0 0,0 (pro 1.000) Eckwert "Leistungsbezug" (pro 3,4 0,1 1.000) Durchschnittliche Laufzeit be- 16,6 Monate 7,0 Monate endeter Hilfen Durchschnittliche Jahresfall- 40,7 1,3 zahlen

86 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 87 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 88 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 89 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Jahresfallzahl. 95

g) Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung (§ 41 SGB VIII)

In der Jugendhilfeberichterstattung werden alle Fälle unabhängig von der Altersgruppierung nach den Hilfearten § 27 II bis § 35a SGB VIII stationär erhoben.

Da das Gesetz auch vorsieht, Hilfen für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII zu gewähren – entweder, weil eine begonnene Hilfe weiter läuft oder weil eine Hilfe erst nach dem 18. Lebensjahr notwendig geworden ist – die Hilfen aber nach Maßgabe der oben genannten Hilfearten gewährt werden müssen, so zählt die Jugendhilfeberichterstattung in Bayern die Fälle bei den jeweiligen Hilfearten mit. Die Auswertung unterscheidet dann nach Altersgrup- pen der Hilfeempfänger. So werden die jungen Volljährigen gemäß § 41 SGB VIII gesondert ausgewiesen. Im Hilfebereich „uM“ werden beim § 41 SGB VIII die jungen Menschen ge- zählt, die bei Hilfebeginn den Status „unbegeleitet und minderjährig“ hatten.

Eine dadurch entstehende Doppelzählung junger Menschen im Jahr der Volljährigkeit ist beabsichtigt, da die Weitergewährung einer Hilfe auch ein neues Verwaltungsverfahren in- klusive eines neuen Bescheids in Gang setzt.

Fachliche Beschreibungen:

§ 41 Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung

Betrifft: - junge Volljährige von 18 bis 21 Jahren, Fortsetzung der Hilfe in Ausnahmefällen bis zum 27. Lebensjahr

Soll: - jungen Volljährigen, die nicht altersgemäß gereift sind und die Verhaltens-, Entwicklungs- und Leistungsstörungen zei- gen, Hilfen zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung anbieten Wird angeboten von: - Jugendamt - freien Trägern - Einrichtungen Inhaltliche Schwerpunkte: - siehe §§ 27 III, IV, 28 – 30, 33 – 36, 39, 40, damit auch Maßnahmen i.S.v. § 13 Abs. 2

Umfasst: - Beratung, Unterstützung, auch Unterbringung - Vermittlung an weitere Beratungsstellen, Arbeits-, Gesund- heitsamt (z.B. Aids), Suchtberatung, Alkohol- und Drogenbe- ratung

96 - Vermittlung von öffentlich-rechtlichen Leistungen (Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Beihilfen) und von Unterhaltsansprüchen - Weiterführung der Erziehungshilfe in einer Pflegestelle, in einem Heim oder in sonstigen betreuten Wohnformen - Entlassungsvorbereitung und Nachbetreuung nach Heimer- ziehung, etwa zum Abschluss der Lehre, einschließlich der Beihilfen für Bekleidung, Möbel etc. - Beratung und Unterstützung auch nach Beendigung am- bulanter Hilfen. Der Fallbestand am 01.01.2016 betrug 17 Fälle, es waren davon 15 bei Beginn der Hilfe voll- jährig.

28 Fälle kamen im laufenden Jahr hinzu (davon 25 bei Beginn der Hilfe volljährig) und 22 wurden beendet. Zuständigkeitswechsel wurden 1 mal vorgenommen.

Der Anteil des § 41 an den gesamten Hilfen zur Erziehung belief sich im Jahr 2016 auf rund 6,8 %.

28,9 % der Hilfeempfänger waren weiblich.

33,3 % der Leistungen wurden von Nicht-Deutschen in Anspruch genommen. Davon hatten 126,7 % bei Hilfebeginn den Status „uM“. Das entspricht einer Fallzahl von 57.

Der Eckwert „Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW 18- bis unter 27“90 beträgt im Er- hebungsjahr 9,4.

Der Eckwert „Leistungsbezug“91 des § 41 beträgt im Jahr 2016 9,4 je 1.000 der 18- bis unter 21-Jährigen. Die durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen92 beträgt 9,8 Monate.

90 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen“. 91 Siehe Kapitel 5: Glossar: Eckwert „Leistungsbezug“. 92 Siehe Kapitel 5: Glossar: durchschnittliche Laufzeit beendeter Hilfen. 97

Tabelle 29: Hilfen gemäß § 41 SGB VIII davon Status bei

Hilfebeginn "uM" davon 15 bei Beginn Fallbestand am 01.01.2016 17 43 der Hilfe volljährig davon 25 bei Beginn Hilfebeginn in 2016 28 14 der Hilfe volljährig Hilfeende in 2016 22 4

Fallbestand am 31.12.2016 23 53

Bearbeitungsfälle in 2016 45 57

Übernahmen durch Zustän- 1 0 digkeitswechsel Anteil weiblich 28,9 % 0,0 %

Anteil Nicht-Deutsche 33,3 %

bezogen auf je 1.000 Eckwert "Inanspruchnahme" 9,4 EW 18 bis unter 21 12 (pro 1.000) Jahren Eckwert "Leistungsbezug" 9,4 12,0 (pro 1.000) Durchschnittliche Laufzeit 9,8 Monate 3,3 Monate beendeter Hilfen

Im Einzelnen verteilten sich die jungen Volljährigen auf folgende Hilfearten:

Tabelle 30: Verteilung der Hilfen gemäß § 41 SGB VIII auf die einzelnen Hilfearten

Hilfearten Bearbeitungsfälle in 2016 davon Status bei Hilfebeginn "uM" § 27 II 0 0 § 29 0 wird nicht erfasst § 30 14 4 § 33 5 0 § 34 14 9 § 35 0 wird nicht erfasst § 35a ambulant 2 0 § 35a stationär 10 1

98 Abbildung 52: Verteilung der Hilfen für junge Volljährige nach Hilfearten

Beginnend mit § 27 II ab 12 Uhr im Uhrzeigersinn Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Abbildung 53: Verteilung der Hilfen für junge Volljährige mit dem Status „uM“ bei Hilfebeginn nach Hilfearten (ohne § 29 SGB VIII)

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

99

h) Kindeswohlgefährdung

Es ist Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe, das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu schützen, sie davor zu bewahren, dass sie in ihrer Entwicklung durch den Miss- brauch elterlicher Rechte oder einer Vernachlässigung Schaden erleiden.

(§ 1 Abs. 3 Nr. 3 SGB VIII).

§ 8a SGB VIII konkretisiert diesen allgemeinen staatlichen Schutzauftrag als Aufgabe der Jugendämter.

Rechtliche Grundlagen und Grundsätze sozialpädagogischer Interventionen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdungen:

§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

Auslöser zur Wahrnehmung des Schutzauftrags nach § 8a SGB VIII sind "gewichtige Anhaltspunkte" die auf eine Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen verweisen. Diese werden in Form einer Gefährdungsmitteilung dem Jugendamt mit- geteilt.

Dabei kann es sich um eine missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge, durch Vernachlässigung des Kindes oder Jugendlichen, durch unverschuldetes Versagen der Eltern oder durch das Verhalten eines Dritten handeln. (vgl. hierzu auch § 1666 BGB)

Als Kindeswohl gefährdende Erscheinungsformen lassen sich grundsätzlich unter- scheiden:

 körperliche und seelische Vernachlässigung,  seelische Misshandlung,  körperliche Misshandlung  sexuelle Gewalt.

 Handlungsleitendes Ziel ist, die von Gewalt betroffener Kinder oder Jugendliche vor weiterer Beeinträchtigung oder Gefährdung zu schützen. Eine Einschätzung gewichtiger Anhaltspunkte und eine Abklärung vor Ort erfolgt. Eine Diagnostik beim Kind / Jugendlichen und Familiensystem wird erstellt.

100  Weitere erforderliche Maßnahmen werden mit Einbeziehung der Erziehungsbe- rechtigten, Kind oder Jugendlichen festgelegt.  In Schutzvereinbarungen werden Handlungsoptionen angeführt, die geeignet sind den Schutz des Kindes sicher zu stellen.

Nehmen die Erziehungsberechtigten die angebotenen Hilfen nicht an oder wirken nicht mit, so wird das Familiengericht informiert. (§ 8a Abs.2 SGB VIII)

Im Kalenderjahr 2016 sind 118 Mitteilungen über gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen eingegangen.

Verlauf Gefährdungsmitteilungen der letzten drei Jahre

Jahr Gefährdungsmitteilungen 2014 135 2015 119 2016 118

101

§ 42 SGB VIII Inobhutnahme

Eine Inobhutnahme nach § 42 SGB VIII ist eine erforderliche Schutzmaßnahme, wenn sich ein Minderjähriger in einer akuten Krise oder dringenden Gefahr befindet und aus diesem Grund eine vorübergehende Unterbringung bei einer geeigneten Person, in einer Einrichtung oder in einer sonstigen Wohnform notwendig ist.

Handlungsleitendes Ziel dieser Krisenintervention ist neben dem Schutz des Minder- jährigen die Klärung der weiteren Perspektive für das Kind oder den Jugendlichen, wobei erneute überfordernde oder gefährdende Situationen zu vermeiden sind.

Im Kalenderjahr 2016 wurden 14 Inobhutnahmen durchgeführt.

Verlauf Inobhutnahmen der letzten drei Jahre

Jahr Inobhutnahmen 2014 14 2015 17 2016 14 (ohne unbegleitete Minderjährige)

102 Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie

Eltern und junge Menschen erhalten Hilfe bei der Erziehung, bei allgemeinen Ent- wicklungsfragen und bei Konflikt- und Krisensituationen (§ 16 SGB VIII).

Es soll dazu beitragen werden, dass Erziehungsberechtigte ihre Erziehungsverant- wortung besser wahrnehmen können.

Im Kalenderjahr 2016 wurden 637 Kinder- und Jugendliche und 138 junge Volljährige begleitet.

103

i) Unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA)

Die Arbeit des Allgemeinen Sozialdienstes mit unbegleiteten minderjährigen Ausländer ba- siert auf den rechtlichen Grundlagen des SGB VIII und hat durch integrative Sozialarbeit und Vermittlung von erzieherischen und Eingliederungshilfen sowohl Unterstützungscharakter als auch einen Schutzauftrag.

Definition UMA

Im Sinne der Dublin III-Verordnung wird ein „unbegleiteter Minderjähriger wie folgt defi- niert: „als einen Minderjährigen, der ohne Begleitung eines für ihn nach dem Recht oder nach den Gepflogenheiten des betreffenden Mitgliedstaats verantwortlichen Erwachsenen in das Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten einreist, solange er sich nicht tatsächlich in der Obhut eines solchen Erwachsenen befindet; dies schließt einen Minderjährigen ein, der nach Ein- reise in das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats dort ohne Begleitung zurückgelassen wird“.

Altersfeststellung gem. § 42 f SBG VIII

 Feststellung anhand von Ausweispapieren falls vorhanden

 Qualifizierte Inaugenscheinnahme von zwei insofern erfahrenen Fachkräften

Vorläufige Inobhutnahme gem. § 42 a SGB VIII mit

 Erstgespräch

 Vorläufige Unterbringung

 Einschätzung der Verteilfähigkeit

 Bundes-/Bayernweite Verteilung bzw. Verbleib im Landkreis

Inobhutnahme gem. § 42 SGB VIII nach Zuweisung

 Fallübernahme

 Übermittlung in eine geeignete Einrichtung

 Antrag ans Gericht zur Bestellung eines Vormunds

 Klärung des Hilfebedarfs

 Einführung der Hilfe

104

Fallsteuerung mit Hilfeplanverfahren gem. § 36 SGB VIII bei Hilfen zur Erziehung, Ein- gliederungshilfen und Hilfe für junge Volljährige gem. §§ 27 ff, 35a, 41 SGB VIII

 Sozialpädagogisch begleitete Wohnform §13 (1) i.V.m. § 13 (3) SGB VIII

 Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform § 34 SGB VIII

 Eingliederungsh. für seelisch behinderte Kinder u. Jugendliche § 35 a GB VIII

 Erziehungsbeistand/Betreuungshelfer § 30 SGB VIII

 Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung § 41SGB VIII

Die Zusammenarbeit erfolgt vorwiegend mit folgenden Schnittstellen:

Ausländeramt, Sozialamt, Jobcenter, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Fachärzte, Therapeu- ten, sowie mit Ehrenamtlichen, Kümmerern und der Caritas Sozialberatung

Maßnahme 2016 2015 2014 für Minderjährige (ION, stat., amb.) 166 138 16

- davon Inobhutnahme 26 2 0 für Volljährige (stat., amb.) 106 30 0

UMA (Stichtag 31.12.2016) Gesamt 122 minderjährig 50 volljährig 72 14 Staatsangehörigkeiten afghanisch 68 (55,7 %) eritreisch 15 (12,3 %) syrisch 14 (11,5 %)

105

4.1.2 Tabellarische Gesamtübersicht der JuBB-Werte93 für den Landkreis Eichstätt aktuelle Werte 201694:

Tabelle 31: Gesamtübersicht der JuBB-Werte

Inan- Durch- spruch- schnittli- Durch- nahme Anteil an Eckwert che Lauf- schnittli- Absolute bezogen den ge- "Leis- zeit been- che Jah- Fallzahl auf je 1.000 samten tungs- deter Hil- resfallzah- EW der 0- HzE in % bezug" fen in Mo- len ** bis 21- naten Jährigen * § 19 6 0,21 - 0,8 24,0 3,3 § 20 9 0,31 - 0,5 4,6 4,5 § 27 II 21 0,73 3,2 0,9 11,4 10,8 § 29 24 0,84 3,6 1,6 10,1 12,8 § 30 63 2,20 9,5 5,6 12,4 32,9 § 31 115 4,01 17,4 6,7 14,7 69,8 § 32 8 0,28 1,2 0,8 25,3 4,5 § 33 49 1,71 7,4 1,8 30,6 39,6 § 34 61 2,13 9,2 6,3 7,2 32,4 § 35 0 0,00 0,0 0,0 - 0,0 § 35a ambu- 197 6,87 29,8 12,0 23,7 135,5 lant § 35a teilstati- 57 1,99 8,6 3,5 23,9 40,6 onär § 35a statio- 65 2,27 9,8 3,4 16,6 40,7 när HzE gesamt 660 23,00 100,0 27,0 16,8 419,6 § 41 45 9,44 - 9,4 9,8 -

* Bei Hilfen gem. § 41 SGB VIII ist die Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW der 18- bis unter 21-Jährigen ** Geänderte Berechnung für "HzE gesamt" ab Berichtsjahr 2014: Damit die Aussage dieser Kennzahl (durch- schnittliche Fallzahl pro Monat) auch für "HzE gesamt" gilt, wird ab 2014 hier die Summe der Kennzahlenwerte der einzelnen HzE-Paragrafen ausgewiesen (anstatt ihres Mittelwerts). Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

93 Siehe Kapitel 5: Glossar 94 Die Ausweisung der Fallzahlen erfolgt inklusiver der uM.

106 4.1.3 Tabellarische Gesamtübersicht der Veränderungen gegenüber dem Vorjahr 201595

Tabelle 32: Gesamtübersicht der Veränderungen gegenüber dem Vorjahr

Inanspruch- Zu-/Abnahme nahme bezo- Zu-/Abnahme Eckwert durchschnitt- Zu-/Abnahme gen auf je absolute Fall- "Leistungs- liche Laufzeit durchschnitt- 1.000 EW der zahl (in % bezug" in % beendeter liche Jahres- 0- bis 21- zum Vorjahr) zum Vorjahr Hilfen in Mo- fallzahlen ** Jährigen in % naten zum Vorjahr * § 19 -5 (-45,5 %) -46,1 % -42,4 % 20,8 -3,4 § 20 9 (-) - - - 4,5 § 27 II -1 (-4,5 %) -5,6 % -4,9 % 1,4 -1,2 § 29 -4 (-14,3 %) -15,3 % -8,3 % 1,6 -1,4 § 30 21 (50 %) 48,3 % 18,7 % -0,7 8,7 § 31 -3 (-2,5 %) -3,6 % -9,9 % -1,5 -4,1 § 32 2 (33,3 %) 31,8 % 35,3 % 3,3 -0,7 § 33 3 (6,5 %) 5,3 % 1,9 % 14,5 2,5 § 34 26 (74,3 %) 72,3 % 78,0 % -11,1 13,1 § 35 -1 (-100 %) -100,0 % - - -0,3 § 35a ambu- 27 (15,9 %) 14,6 % 18,3 % -3,4 19,8 lant § 35a teilstati- 3 (5,6 %) 4,4 % 7,0 % 2,3 1,8 onär § 35a stationär 14 (27,5 %) 26,0 % 42,9 % -3,9 8,3 HzE gesamt 87 (15,2 %) 13,9 % 6,5 % -1,6 46,5 § 41 23 (104,5 %) 94,8 % 94,8 % -0,2 -

* Bei Hilfen gem. § 41 SGB VIII ist die Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW der 18- bis unter 21-Jährigen ** Geänderte Berechnung für "HzE gesamt" ab Berichtsjahr 2014: Damit die Aussage dieser Kennzahl (Zu- /Abnahme der durchschnittlichen Fallzahl pro Monat) auch für "HzE gesamt" gilt, wird ab 2014 hier die Summe der Kennzahlenwerte der einzelnen HzE-Paragrafen ausgewiesen (anstatt ihres Mittelwerts).

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

95 Die Ausweisung der Fallzahlen erfolgt inklusiver der uM.

107

Abbildung 54: Veränderungen der Inanspruchnahme bezogen auf je 1.000 EW der 0- bis unter 21- Jährigen (in %) zum Vorjahr

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

108 4.1.4 Veränderungen im Verlauf (2008 – 2016) a) Entwicklung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung

Abbildung 55: Entwicklung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung insgesamt

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen b) Entwicklung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung ambulant, teilstationär und stationär

Abbildung 56: Entwicklung der prozentualen Verteilung der Fallzahlen Hilfen zur Erziehung ambu- lant, teilstationär und stationär

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen 109

c) Veränderung des Verhältnisses zwischen Vollzeitpflege und Heimerziehung

Abbildung 57: Veränderung des Verhältnisses zwischen Vollzeitpflege und Heimerziehung

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen d) Veränderung der einzelnen Hilfearten

Abbildung 58: Veränderung der Hilfen zur Erziehung im Vergleich

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen 110 Personalstand

Der Mitarbeiterstand zum 31.12.2016 stellt sich wie folgt dar:

Tabelle 33: Personalstand zum 31.12.2016

In eigenen kommunalen Einrich- Im Jugendamt tungen Beamtenlaufbahn bzw. Verwal- Verwal- vergleichbare Angestellte päd. Mit- päd. Mit- tungsmit- Sonstige tungsmit- Sonstige arbeiter arbeiter arbeiter arbeiter mittlerer Dienst 0,00 7,20 0,00 0,00 0,00 0,00 gehobener Dienst 26,51 9,00 4,41 0,00 0,00 0,00 höherer Dienst 0,00 0,00 0,12 0,00 0,00 0,00

Insgesamt verfügt die Kommune über 47,24 Vollzeitplanstellen in der Jugendhilfe.

Abbildung 59: Verteilung der Laufbahngruppen des Personals im Jugendamt und in eigenen kommunalen Einrichtungen

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

Auf 1.000 junge Menschen unter 21 Jahren kommen im Landkreis Eichstätt somit 1,65 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Jugendhilfe.

111

Kostendarstellung

4.1.5 Gesamtübersicht Ausgaben / Aufwendungen96 Tabelle 34: Gesamtübersicht Ausgaben / Aufwendungen

Ausgaben / Aufwendungen Gesamtaus- Anteil am reine Ausga- für Einzelfall- Fördermittel gaben / - gesamten ben / Auf-

hilfen in € § 74 in € aufwendun- Jugendhilfe- wendungen gen in € HH in % in € § 11 21.005 - 21.005 0,1 10.133 § 12* 303.424 - 303.424 2,2 303.424 § 13 2.632.282 - 2.632.282 18,8 -84.167 § 14 5.340 - 5.340 0,0 5.340 § 16 48.528 - 48.528 0,3 37.695 §§ 17, 18 7.291 - 7.291 0,1 7.291 § 19 226.732 - 226.732 1,6 222.089 § 20 60.680 - 60.680 0,4 58.680 § 21 - - - 0,0 - § 22a i.V.m. § 24 212.722 - 212.722 1,5 212.722 § 23 2.076.954 - 2.076.954 14,8 226.479 § 25 - - - 0,0 - § 27 II 21.074 - 21.074 0,2 6.015 § 28 375.822 - 375.822 2,7 375.822 § 29 + § 52 85.181 - 85.181 0,6 85.181 § 30 577.408 - 577.408 4,1 577.408 § 31 486.513 - 486.513 3,5 474.566 § 32 138.763 - 138.763 1,0 138.225 § 33 (inkl. Kostenerstattungen) 526.919 - 526.919 3,8 214.155 § 34 1.546.975 - 1.546.975 11,0 1.004.169 § 35 - - - 0,0 - § 35a 4.471.223 - 4.471.223 31,9 4.239.284 § 41** 2.352.317 - 2.352.317 16,8 948.123 § 42 67.393 - 67.393 0,5 62.683 § 42a - - - 0,0 - § 50 - - - 0,0 - § 51 - - - 0,0 - § 52** - - - 0,0 - §§ 53-58 988 - 988 0,0 988 §§ 58a, 59, 60 - - - 0,0 - § 80 452 - 452 0,0 452 Ausgaben / Aufwendungen für 131.357 - 131.357 0,9 116.299 sonstige Maßnahmen Gesamtausgaben / Gesamtauf- 14.025.027 - 14.025.027 100,0 8.294.933 wendungen

Summe der gesamten Bruttopersonalkosten (ohne staatliche Fördermittel) 2.489.388 Bruttopersonaldurchschnittskosten 52.691 Summe der Personalzuschüsse aus staatlichen Förderprogrammen 49.642 Ausgaben / Aufwendungen Fortbildung eigener Mitarbeiter 26.696

* Fördermittel § 74 SGB VIII evtl. höhere Kosten der kreisfreien Städte, aufgrund Handelns im eigenen Wir- kungskreis. ** Nicht Bestandteil der Gesamtausgaben und nicht in die Berechnung der Anteile des gesamten Jugendhilfe- haushalts eingegangen, da die Ausgaben schon bei der jeweiligen Hilfeart erfasst sind.

96 inklusive uM.

112

4.1.6 Gesamtübersicht Einnahmen / Erträge97

Tabelle 35: Gesamtübersicht Einnahmen / Erträge Einnahmen / Erträge Einnahmen / Erträge Einnahmen / Erträge Einnahmen / Erträge Gesamteinnahmen / Kostenerstattung in Kostenbeiträge in € Sonstige in € Gesamterträge in € € § 11 - - 10.872 10.872 § 12 - - - - § 13 1.680 2.706.589 8.180 2.716.449 § 14 - - - - § 16 - - 10.834 10.834 §§ 17, 18 - - - - § 19 4.643 - - 4.643 § 20 2.000 - - 2.000 § 21 - - - - § 22a i.V.m. § 24 - - - - § 23 488.815 590.503 771.158 1.850.475 § 25 - - - - § 27 II - 15.058 - 15.058 § 28 - - - - § 29 + § 52 - - - - § 30 - - - - § 31 - 11.947 - 11.947 § 32 538 - - 538 § 33 (inkl. Kostenerstat- 68.698 244.066 - 312.764 tungen) § 34 84.614 458.192 - 542.806 § 35 - - - - § 35a 177.446 54.493 - 231.939 § 41* 59.408 1.344.786 - 1.404.194 § 42 2.607 2.103 - 4.710 § 42a - - - - § 50 - - - - § 51 - - - - § 52* - - - - §§ 53-58 - - - - §§ 58a, 59, 60 - - - - § 80 - - - - Einnahmen / Erträge aus - 15.058 - 15.058 sonstigen Maßnahmen Gesamteinnahmen / 831.041 4.098.010 801.043 5.730.094 Gesamterträge

* Nicht Bestandteil der Gesamteinnahmen und nicht in die Berechnung der Anteile des gesamten Jugendhilfe- haushalts eingegangen, da die Einnahmen schon bei der jeweiligen Hilfeart erfasst sind.

Die Gesamteinnahmen decken damit 40,9 % der Gesamtausgaben. Im letzten Jahr deckten 26,6 % der Einnahmen die Gesamtausgaben. Dieser positive Einnahmenanstieg ist auf die aus dem Jahr 2015 noch ausstehenden und im Jahr 2016 verbuchen Kostenerstattungen im Bereich der unbegleiteten Minderjährigen (§§ 13 und 34 SGB VIII) zurückzuführen..

97 inklusive uM.

113

4.1.7 Differenzierte Betrachtung ausgewiesener Hilfearten entsprechend des Kosten- erfassungsbogens

Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit

Tabelle 36: Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit

Gesamtausgaben/ - Gesamteinnahmen/ - Leistungen (§§) aufwendungen in € erträge in € Jugendarbeit (§ 11 SGB VIII) 21.005 10.872 Förderung von Trägern der freien Jugendarbeit, kreisangehörigen Gemeinden und haupt- und eh- 303.424 - renamtlichen Mitarbeitern in der Jugendarbeit (§ 12 SGB VIII) Jugendsozialarbeit (Aufgabe gem. § 13 SGB VIII) 2.632.282 2.716.449 davon Kosten im Arbeitsbereich „uM“ 2.453.040 2.706.588 Kinder- und Jugendschutz (§ 14 SGB VIII, sowie 5.340 - kontrollierender Jugendschutz) Gesamt 2.962.051 2.727.321

Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie gem. § 16 SGB VIII (Detailbetrach- tung)

Tabelle 37: Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie gem. § 16 SGB VIII (Detailbe- trachtung)

Gesamtausgaben/ - Gesamteinnahmen/ - Leistungen § 16 SGB VIII aufwendungen in € erträge in € Familienhebammen 41.928 10.834 Familienkrankenschwestern - - Ehrenamt (Qualifizierung Fachkraft, Qualitätssiche- - - rung …) Zusätzliche Maßnahmen (Elternbriefe, Willkom- 6.359 - menspakete …) Förderung der Erziehung in der Familie nach 241 - § 16 SGB VIII (außerhalb Bundesinitiative) Gesamt 48.528 10.834

114

Ambulante Hilfen, Förderung der Erziehung in der Familie (ohne §§ 16, 19 und 20 SGB VIII),Trennung und Scheidung

Tabelle 38: Ambulante Hilfen, Förderung der Erziehung in der Familie (ohne §§ 16, 19 und 20 SGB VIII),Trennung und Scheidung

Gesamtausgaben/ - Gesamteinnahmen/ Leistungen (§§) aufwendungen in € -erträge in € Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung (ohne gerichtlichen Anstoß) (§§ 17, 7.291 - 18 SGB VIII) Sozialpädagogische Beratung / Unterstützung (§ 21 SGB VIII, Sonstiges) Hilfen zur Erfüllung der Schul- - - pflicht (Aufgabe gem. § 21) Erziehungsberatung (§ 28 SGB VIII) 375.822 - Gesamt 383.113 -

Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege

Tabelle 39: Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege

Gesamtausgaben/ - Gesamteinnahmen/ Leistungen (§§) aufwendungen in € -erträge in € Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen 212.722 - (§ 22a ff. SGB VIII), Kindergarten- und Hortaufsicht Förderung von Kindern in Tagespflege (§ 23 SGB 2.076.954 1.850.475 VIII) Unterstützung selbst-organisierter Förderung von - - Kindern (§ 25 SGB VIII) Gesamt 2.289.677 1.850.475

115

Andere Aufgaben der Jugendhilfe inkl. JGH und Adoption

Tabelle 40: Andere Aufgaben der Jugendhilfe inkl. JGH und Adoption

Gesamtausgaben/ - Gesamteinnahmen/ - Leistungen (§§) aufwendungen in € erträge in € Inobhutnahme (§ 42 SGB VIII) 67.393 4.710 davon Kosten im Arbeitsbereich „uM“ 16.968 - Vorläufige Inobhutnahme uM (§ 42a SGB VIII) - - Mitwirkung im familiengerichtlichen Verfahren inkl. Trennungs- und Scheidungsberatung (§ 50 SGB - - VIII) Adoptionswesen (§ 51 SGB VIII) - - Mitwirkung im Verfahren vor dem Jugendgericht - - (§ 52 SGB VIII) Beistandschaften, Vormund- und Pflegschaften 988 - (§§ 53-58 SGB VIII) Beurkundungen / Beglaubigungen und Negativ- testate (§§ 58a-60 SGB VIII), Beratung / Unterstüt- - - zung in Unterhaltsangelegenheiten und Sorgeerklä- rung (§ 52 a SGB VIII) Jugendhilfeplanung (§ 80 SGB VIII) 452 - Gesamt 68.833 4.710

116 4.1.8 Hilfen zur Erziehung (ohne § 28 SGB VIII), Hilfe für junge Volljährige, Eingliederungshilfen

Tabelle 41: Ausgaben für Einzelfallhilfen

Anteil am Einnah- Einnah- gesam- Einnah- Förder- Gesamt- men men Gesamt- Reine Ausga- ten Ju- men mittel ausga- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € gendhil- Sonstige § 74 in € ben in € beiträge erstat- men in € ben in € fe-HH in € in € tung in € in % § 27 ff., § 41, 7.832.091 - 7.832.091 55,8 331.296 783.757 - 1.115.053 6.717.038 § 35a

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 660 Fällen ergeben Kosten von 10.177 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 21-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 234 € pro Kind / Jugendlichen / jungen Volljährigen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 14,2 % der Ausgaben ab.

Tabelle 42: Ausgaben für Einzelfallhilfen

Anteil am HH der HzE (ohne § 28), Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- Hilfen für men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausga- junge Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € ben in € Volljähri- beiträge erstat- men in € ben in € in € ge, in € tung in € Einglie- derungs- hilfen in % amb. 2.458.874 - 2.458.874 31,4 - 27.005 - 27.005 2.431.869 Hilfen teils- tat. 1.258.938 - 1.258.938 16,1 22.501 - - 22.501 1.236.437 Hilfen stat. 4.114.279 - 4.114.279 52,5 308.795 756.751 - 1.065.546 3.048.733 Hilfen Bezogen auf die Gesamtfallzahl ergeben sich bei den ambulanten Hilfen (420 Fälle) Kosten von 5.790 € pro Fall, bei den teilstationären Hilfen (65 Fälle) 19.022 € pro Fall und bei den stationären Hilfen (175 Fälle) 17.421 € pro Fall.

Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 21-Jährigen ergeben sich im am- bulanten Bereich Kosten in Höhe von 85 € pro Kind/Jugendlichen, im teilstationären Bereich von 43 € pro Kind/Jugendlichen und im stationären Bereich von 106 € pro Kind / Jugendlichen.

117

Anteile am Haushalt der HzE (ohne § 28 SGB VIII), Hilfen für junge Volljährige, Einglie- derungshilfen

Abbildung 60: Verteilung der reinen Ausgaben auf die ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen zur Erziehung

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

118 Verhältnis zwischen Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) und Heimerziehung (§ 34 SGB VIII) Unter Betrachtung der reinen Ausgaben beträgt das Verhältnis zwischen Vollzeitpflege und Heimerziehung: 16 %: 84 % (siehe Grafik).

Abbildung 61: Verhältnis der reinen Ausgaben zwischen Vollzeitpflege (§ 33 SGB VIII) und Heimer- ziehung (§ 34 SGB VIII) incl. „uM“

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

119

a) Förderung der Erziehung in der Familie (davon §§ 19, 20 SGB VIII)

§ 19 SGB VIII Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder

Tabelle 43: § 19 SGB VIII Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder

Anteil am Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- gesamten men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausgaben Jugend- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € in € hilfe-HH beiträge erstat- men in € ben in € in € in % in € tung in € § 19 226.732 - 226.732 1,6 4.643 - - 4.643 222.089

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 6 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 37.015 € pro Fall.

Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 6-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 29 € pro Kind dieser Altersgruppe.

Die Einnahmen decken 2,0 % der Ausgaben ab.

§ 20 SGB VIII Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen

Tabelle 44: § 20 SGB VIII Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen

Anteil am Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- gesamten men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausgaben Jugend- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € in € hilfe-HH beiträge erstat- men in € ben in € in € in % in € tung in € § 20 60.680 - 60.680 0,4 2.000 - - 2.000 58.680

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 9 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 6.520 € pro Fall.

Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 14-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 3 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe.

Die Einnahmen decken 3,3 % der Ausgaben ab.

120 b) Ambulante Hilfen zur Erziehung (ohne § 28 SGB VIII)

§ 27 II SGB VIII Hilfen zur Erziehung

Tabelle 45: § 27 II SGB VIII Hilfen zur Erziehung

Anteil am Einnah- Einnah- gesam- Einnah- Förder- Gesamt- men men Gesamt- Reine Ausga- ten Ju- men mittel ausga- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € gendhil- Sonstige § 74 in € ben in € beiträge erstat- men in € ben in € fe-HH in € in € tung in € in % § 27 II 21.074 - 21.074 0,2 - 15.058 - 15.058 6.015 davon - - - 0,0 - - - - - uM

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 21 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 286 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 18-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 0 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 71,5 % der Ausgaben ab.

§ 29 SGB VIII Soziale Gruppenarbeit

Tabelle 46: § 29 SGB VIII Soziale Gruppenarbeit

Anteil am Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- gesamten men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausgaben Jugend- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € in € hilfe-HH beiträge erstat- men in € ben in € in € in % in € tung in € § 29 85.181 - 85.181 0,6 - - - - 85.181

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 24 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 3.549 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 10- bis unter 18-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 8 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 0,0 % der Ausgaben ab.

§ 30 SGB VIII Erziehungsbeistandschaft, Betreuungshelfer

Tabelle 47: § 30 SGB VIII Erziehungsbeistandschaft, Betreuungshelfer

Anteil am Ein- Ein- Gesamt- För- Gesamt- gesam- nahmen Ein- Ausga- nahmen samtein Reine dermit- samt- ten Kosten- nahmen ben* in Kosten- ein- Ausga- tel § 74 ausga- Ju- erstat- Sonsti- € beiträge nahmen ben in € in € ben in € gendhil- tung in ge in € in € in € fe-HH € in % § 30 577.408 - 577.408 4,1 - - - - 577.408 davon uM 1.206 - 1.206 0,0 - - - - 1.206 * Ausgaben für Einzelfallhilfen 121

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 63 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 9.165 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 12- bis unter 18-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe 67 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 0,0 % der Ausgaben ab.

§ 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe

Tabelle 48: § 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe

Anteil am Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- gesamten men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausgaben Jugend- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € in € hilfe-HH beiträge erstat- men in € ben in € in € in % in € tung in € § 31 486.513 - 486.513 3,5 - 11.947 - 11.947 474.566 * Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 115 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 4.127 € pro Familie. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 14-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 26 € pro Kind dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 2,5 % der Ausgaben ab. c) Teilstationäre Hilfen zur Erziehung

§ 32 SGB VIII Erziehung in einer Tagesgruppe

Tabelle 49: § 32 SGB VIII Erziehung in einer Tagesgruppe

Anteil am Einnah- Einnah- Einnah- Förder- Gesamt- gesamten men men Gesamt- Reine Ausga- men mittel ausgaben Jugend- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € Sonstige § 74 in € in € hilfe-HH beiträge erstat- men in € ben in € in € in % in € tung in € § 32 138.763 - 138.763 1,0 538 - - 538 138.225

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 8 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 17.278 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 6- bis unter 14-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 13 € pro Kind dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 0,4 % der Ausgaben ab.

122 d) Stationäre Hilfen zur Erziehung

§ 33 SGB VIII Vollzeitpflege

Tabelle 50: § 33 SGB VIII Vollzeitpflege

Anteil am Einnah- Einnah- gesam- Einnah- Förder- Gesamt- men men Gesamt- Reine Ausga- ten Ju- men mittel ausga- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € gendhil- Sonstige § 74 in € ben in € beiträge erstat- men in € ben in € fe-HH in € in € tung in € in % § 33 504.955 - 504.955 3,6 68.698 244.066 - 312.764 192.191 davon - - - 0,0 - - - - - uM

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 49 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 3.922 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 0- bis unter 18-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 8 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 61,9 % der Ausgaben ab. Hinzu kommen reine Ausgaben für Kostenerstattungen im Bereich des § 33 in Höhe von EUR 21.964 €.

§ 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnformen

Tabelle 51: § 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform

Anteil am Einnah- Einnah- gesam- Einnah- Förder- Gesamt- men men Gesamt- Reine Ausga- ten Ju- men mittel ausga- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € gendhil- Sonstige § 74 in € ben in € beiträge erstat- men in € ben in € fe-HH in € in € tung in € in % § 34 1.546.975 - 1.546.975 11,0 84.614 458.192 - 542.806 1.004.169 § 34 1.799.900 - 1.799.900 17,2 49.203 448.013 - 497.216 1.302.685

Im letzten Geschäftsbericht wurde darauf hingewiesen, dass gegenüber dem Jahr 2015 eine deutliche Steigerung der Kosten im Bereich der unbegleiteten Minderjährigen zu erwarten ist. Aufgrund der zum Jahreswechsel 2016/2017 weiterhin zum Großteil ausstehenden Kosten- abrechnungen haben sich diese bei den stationären Maßnahmen zur Hilfe zur Erziehung verringert, so dass nun die Kosten erst 2017 haushaltswirksam werden. Zum Vergleich sind die Vorjahreszahlen in grau aufgeführt.

Eine Ausweisung der Einzellfallkosten ist in diesem Bereich somit nicht aussagekräftig.

123

§ 35 SGB VIII Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

Tabelle 52: § 35 SGB VIII Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

Anteil am Einnah- Einnah- gesam- Einnah- Förder- Gesamt- men men Gesamt- Reine Ausga- ten Ju- men mittel ausga- Kosten- Kosten- einnah- Ausga- ben* in € gendhil- Sonstige § 74 in € ben in € beiträge erstat- men in € ben in € fe-HH in € in € tung in € in % § 35 - - - 0,0 - - - - -

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Im berichtsjahr wurden keine Hilfen nach § 35 SGB VIII gewährt.

§ 35a SGB VIII Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

Tabelle 53: § 35a SGB VIII Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

Anteil am För- gesam- Ein- Ein- Ein- Gesamt- der- Gesamt- ten nahmen nahmen Reine Ausgaben* nahmen samt- mittel ausgaben Ju- Kosten- Kosten- Ausgaben in € Sonsti- einnah- § 74 in € gend- beiträge erstat- in € ge in € men in € in € hilfe- in € tung in € HH in % § 35a 4.471.223 - 4.471.223 31,9 177.446 54.493 - 231.939 4.239.284 § 35a für uM 1.263 - 1.263 0,0 - - - - 1.263 § 35a ambu- 1.288.699 - 1.288.699 9,2 - - - - 1.288.699 lant davon: Schul- 245.881 - 245.881 1,8 - - - - 245.881 begleitung § 35a teilsta- 1.120.175 - 1.120.175 8,0 21.963 - - 21.963 1.098.212 tionär § 35a statio- 2.062.349 2.062.349 14,7 155.483 54.493 209.977 1.852.372 när davon: Pflege- 32.243 32.243 0,3 1.800 30.443 familie

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 319 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 13.289 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 6- bis unter 18-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 262 € pro Kind / Jugendlichen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 5,2 % der Aus- gaben ab.

124 § 41 SGB VIII Hilfen für junge Volljährige

Tabelle 54: § 41 SGB VIII Hilfen für junge Volljährige (incl. uM)

Anteil am ge- Ein- För- Ein- Einnah- sam- nah- der- Gesamt- nahmen men Gesamt- Reine Ausgaben* ten men mittel ausgaben Kosten- Kosten- einnah- Ausga- in € Ju- Sons- § 74 in € beiträge erstat- men in € ben in € gend- tige in in € in € tung in € hilfe- € HH in % § 41 2.352.317 - 2.352.317 16,8 59.408 1.344.786 - 1.404.194 948.123 § 41 iVm § 27 II - - - 0,0 - - - - - § 41 iVm § 29 - - - 0,0 - - - - - § 41 iVm § 30 58.640 - 58.640 0,4 - - - - 58.640 § 41 iVm § 33 11.533 - 11.533 0,1 2.999 4.439 - 7.438 4.096 § 41 iVm § 34 1.975.490 - 1.975.490 14,1 24.398 1.328.550 - 1.352.948 622.542 § 41 iVm § 35 - - - 0,0 240 - - 240 -240 § 41 iVm § 35 a 16.508 - 16.508 0,1 - - - - 16.508 ambulant § 41 iVm § 35 a 290.144 - 290.144 2,1 31.771 11.797 - 43.568 246.576 stationär

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

Die reinen Ausgaben bezogen auf die Gesamtfallzahl (Fallbestand am 01.01.2016 zuzüglich Zugänge 2016) von 45 Fällen ergeben Kosten in Höhe von 21.069 € pro Fall. Bezogen auf die Anzahl der Altersgruppe der 18- bis unter 21-Jährigen ergeben sich Kosten in Höhe von 199 € pro jungen Volljährigen dieser Altersgruppe. Die Einnahmen decken 59,7 % der Aus- gaben ab.

Tabelle 55: § 41 SGB VIII Hilfen für junge Volljährige mit Status "uM" bei Hilfebeginn

Anteil am gesam Ein- Ein- För- Einnah- sam- nahmen nah- Reine der- Gesamt- men Gesamt- Ausga- ten Kos- men Ausga- mittel ausgaben Kosten- einnah- ben* in € Ju- tenbei- Sons- ben in § 74 in € erstat- men in € gend- träge in tige in € in € tung in € hilfe- € € HH in % § 41 1.868.694 - 1.868.694 13,3 12.470 1.325.584 - 1.338.054 530.640 § 41 iVm § 27 II - - - 0,0 - - - - - § 41 iVm § 30 3.799 - 3.799 0,0 - - - - 3.799 § 41 iVm § 33 - - - 0,0 - - - - - § 41 iVm § 34 1.862.240 - 1.862.240 13,3 12.470 1.325.584 - 1.338.054 524.186 § 41 iVm § 35a - - - 0,0 - - - - - ambulant § 41 iVm § 35a 2.655 - 2.655 0,0 - - - - 2.655 stationär

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

125

Detaillierte Darstellung der Kosten im Bereich der stationären Hilfen

Durch die Auswertungen der JuBB-Datenbank lassen sich für die stationären Hilfen noch detailliertere Darstellungen der Kosten ermitteln. Die nachfolgende Tabelle stellt die Bearbei- tungsfälle der Summe über die Belegtage aller Hilfen gegenüber. Als Belegtag wird dabei jeder Tag, den ein junger Mensch in einer stationären Einrichtung verbracht hat, gezählt. Diese Auswertung ist nur für die Hilfen nach § 34 und § 35a SGB VIII stationär möglich.

Tabelle 56: Belegtage und Ausgaben für Bearbeitungsfälle

Summe der Belegtage aller Gesamtausgaben* in € je Bearbeitungsfälle in 2016 Fälle in 2016 Belegtag in 2016 § 34 61 11.284 137,1 davon uM 22 3.375 0,0 § 35a stationär 65 14.403 143,2 davon uM 2 486 -

* Ausgaben für Einzelfallhilfen

126 4.1.9 Entwicklung der Kosten für die einzelnen Hilfearten in % zum Vorjahr98

Abbildung 62: Entwicklung der reinen Ausgaben für die einzelnen Hilfen im Vergleich zum Vorjahr

Quelle: JuBB 2016, eigene Berechnungen

98 Inklusive uM.

127

4.3 Übersicht ausgewählter Kennzahlen für das Berichtsjahr 2016

Tabelle 57: Ausgaben je Belegtag / Laufzeiten

§ 35a § 35a § 35a § 30 § 31 § 32 § 33 § 34 teils- amb. stat. tat. Gesamtausgaben je Belegtag im Be- 51,14 19,90 88,84 35,68 137,09 26,79 77,54 143,19 richtsjahr (in €) Mittlere Laufzeit beendeter Fälle (in Mo- 12,38 14,65 25,33 30,60 7,16 23,72 23,94 16,56 naten) Eckwert "Inanspruchnahme" (Hilfen pro 2,20 4,01 0,28 1,71 2,13 6,87 1,99 2,27 1.000 EW unter 21 Jahren)

Tabelle 58: Ausgaben je Belegtag / Laufzeiten für Hilfen mit dem Status „uM“ bei Hilfebeginn

§ 30 § 33 § 34 § 35a Gesamtausgaben je Belegtag im Be- 3,79 - 0,00 2,60 richtsjahr (in €) Mittlere Laufzeit beendeter Fälle (in Mo- 2,00 - 2,89 7,00 naten) Eckwert "Inanspruchnahme" (Hilfen pro 0,17 0,00 0,77 0,07 1.000 EW unter 21 Jahren)

128 4.4 Weitere Aufgaben, Leistungen und Fachdienste

Fachdienst Trennung und Scheidung

Allgemeine Beschreibung

Der Fachdienst Trennung und Scheidung am Amt für Familie und Jugend Eichstätt hilft den Eltern die Belange des Kindes verstärkt ins Bewusstsein zu nehmen und gemeinsam mit den Eltern einen Kodex für den Umgang miteinander zu entwickeln und den Fokus verstärkt auf das Wohlergehen ihrer Kinder zu richten.

Der Fachdienst bietet:

 Beratung von Eltern und Kindern in Partnerschafts-, Trennungs- und Scheidungskon- flikten, Wahrnehmung elterlicher Verantwortung orientiert am Alter und Entwicklungs- stand der Kinder

 Beratung bei Umgangskonflikten, Erarbeitung von Bewältigungsstrategien für aktuelle und zukünftige Konflikte

 Erarbeitung eines einvernehmlichen, nach Möglichkeit, schriftlich fixierten Konzepts zur Wahrnehmung der elterlichen Sorge einschl. des Umgangs mittels Methoden der Mediation

 Mitwirkung in familiengerichtlichen Verfahren bei Meinungsverschiedenheiten der El- tern bezüglich der Belange des Kindes, zur Regelung der elterlichen Sorge, des Um- gangs mit dem Kind, des Aufenthaltsbestimmungsrechts, u.a.

 Angebot des begleiteten Umgangs zur Kontaktanbahnung

129

 Angebot des begleiteten Umgangs oder Vermittlung eines begleitenden Umgangs bei richterlicher Anordnung

 Vermittlung an Beratungsstellen bei emotional hoch belasteten Kindern und Jugendli- chen

 Vermittlung an Beratungsstellen bei hochstrittigen Elternkonflikten

 Angemessene Unterstützung zur Erhaltung der Beziehung des Kindes oder Jugendli- chen zu wichtigen Bezugspersonen, z.B. Geschwister/Großeltern

Maßnahme 2016 2015 2014

Beratung nach § 17 SGB VIII 182 142 125

Mitwirkung Familiengericht 115 100 115

Umgangsberatung 218 194 221

Begleiteter Umgang 4 5 8

130 Jugendgerichtshilfe

Die Jugendgerichtshilfe begleitet Jugendliche (14 bis 18 Jahre), deren Eltern und junge Er- wachsene (18 bis 21 Jahre) im Jugendstrafverfahren (§ 38 Jugendgerichtsgesetz (JGG)).

Die Jugendgerichtshilfe nimmt eine wichtige Aufgabe im Jugendstrafverfahren wahr. Bereits nach einer polizeilichen Anzeige kann sie in informatorischen Gesprächen den Betroffenen den weiteren Gang des Verfahrens aufzeigen und so deren Belastung verringern. In den Fällen, in welchen die Staatsanwaltschaft von einer Verfolgung absehen möchte, unterstützt die Jugendgerichtshilfe durch die Vermittlung entsprechender Auflagen wie sozialen Hilfs- diensten, Verkehrsunterricht, Gesprächs- und Leseweisungen oder einem Täter-Opfer- Ausgleich.

Kommt es zu einem gerichtlichen Verfahren, bringt die Jugendgerichtshilfe in der Verhand- lung die erzieherischen, sozialen und fürsorgerischen Gesichtspunkte zur Geltung. Durch Erforschung der Persönlichkeit in Gesprächen mit dem jungen Menschen und seinen Eltern wird ein Bericht erarbeitet, der dem Jugendrichter einen Eindruck vermitteln soll, der über das hinausgeht, was man in der Hauptverhandlung erkennen kann. Oft verhält sich ein Ju- gendlicher dort aus Unsicherheit oder Angst nicht so wie sonst und vermittelt ein falsches Bild. Bei Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) geht es auch um die Einschätzung, ob sie nach regulärem Strafrecht oder nach Jugendrecht verurteilt werden sollten.

Aufgrund des erzieherischen Gedankens des Jugendstrafrechts kann die Jugendgerichtshilfe dem Gericht auch pädagogische Maßnahmen vorschlagen, bei denen es mehr darum geht, den jungen Menschen in seiner Entwicklung zu beeinflussen, als zu "bestrafen". Hierzu ge- hören Soziale Trainingskurse, Anti-Gewalt-Trainings, Betreuungsweisungen oder Erzie- hungsbeistandschaften. Auch die Überwachung vom Gericht oder der Staatsanwaltschaft verhängter Auflagen gehört zu den Aufgaben. Schnittstellen gibt es daher neben denen zur Bewährungshilfe und Jugendstrafanstalten auch zu zahlreichen Gemeinden, Altenheimen und anderen Stellen, an denen die Klienten ihre gemeinnützigen Arbeiten verrichten können.

131

Immer wieder kommt es auch zu Informationsveranstaltungen an Schulen, um junge Men- schen gezielt auf gewisse Sachverhalte, wie beispielsweise den Zusammenhang zwischen einem Verfahren im Bereich Betäubungsmitteln und dem Erlangen des Führerscheins, hin- zuweisen.

Maßnahme 2016 2015 2014

Angezeigte Straftaten 587 549 522

Angezeigte Personen 537 365 374

Beratungsgespräche 84 140 108

Teilnahme an Verhandlung 122 (bis 9/2016) 133 133

132 Adoptionsberatung, Adoptionsvermittlung

Seit dem Inkrafttreten des neuen Adoptionsvermittlungsgesetzes zum 01.01.2002 wird die- ses Aufgabengebiet von der „Gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle der Region 10“ (G.A.V.: Eichstätt, Ingolstadt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen) wahrgenommen. Die Bewerbung um die Adoption eines Kindes erfolgt bei der Adoptionsvermittlungsstelle des Jugendamtes, in dessen Zuständigkeitsbereich der Hauptwohnsitz der Bewerber liegt.

Vor jeder Adoption wird vom zuständigen Sozialpädagogen der G.A.V. (hier: Amt für Familie und Jugend Eichstätt) die Eignung der Bewerber festgestellt. Hierzu erfolgen in der Regel mehrere Beratungsgespräche in Form von Hausbesuchen. Diesen Gesprächen geht ein Be- werberseminar voraus. Dabei finden neben formalen Voraussetzungen wie Alter, Gesundheit und Wohnverhältnisse auch psychologische Eignungskriterien wie z. B. partnerschaftliche Stabilität, erziehungsleitende Vorstellungen oder Motivation zur Aufnahme eines fremden Kindes Berücksichtigung.

Wollten Eltern ihr Kind bzw. will eine Mutter ihr Kind zu Adoption freigeben, so erhalten diese beratende Unterstützung (z. B. Alternativen zur Adoptionsfreigabe) durch die Adoptionsbera- tungsstelle. Diese übernimmt dann die Vermittlung des Kindes in eine Adoptionsfamilie und steht bis zum Abschluss der Adoption (ggf. auch darüber hinaus) sowohl den Adoptiveltern als auch den abgebenden Eltern zur Verfügung.

Aufgaben der Adoptionsvermittlungsstelle

 Beratung abgebender Eltern  Auswahl geeigneter Adoptiveltern für das Kind  Begleitung der Adoptivfamilie während der Adoptionspflegezeit und darüber hinaus  Nachgehende Beratung abgebender Eltern (Trauerarbeit)  Beratung und Unterstützung von Adoptierten und abgebenden Eltern bei der wechsel- seitigen Suche.

Ein Grundsatz zieht sich durch die Thematik „Adoption“:

Es werden immer Eltern für ein Kind und nicht ein Kind für Eltern gesucht!

133

Pflegekinderwesen, Pflegekinderdienst

„Pflegepersonen, die entwicklungs- und erziehungsbeeinträchtigte Kinder in der eigenen Familie aufnehmen und erziehen, erfüllen in unserem Gemeinwesen eine wichtige Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.“ (Barbara Stamm, ehemalige Staatsministerin)

Was müssen zukünftige Pflegeeltern mitbringen

 Verantwortungsbewusstsein  Belastbarkeit  Einfühlungsvermögen  Toleranz und Flexibilität  Geduld und nochmals Geduld  eine gehörige Portion Mut, Risikobereitschaft und Lust auf Abenteuer

Die Aufgabe des Pflegekindesdienstes ist es, Pflegemütter und Pflegeväter, die ein Pflege- kind bei such aufnahmen wollen bzw. die sich dieser gesellschaftlichen und sozialen Aufga- be stellen wollen, vor der Inpflegenahme eines Kindes auf diese Aufgabe intensiv vorzube- reiten. Denn im Gegensatz zum leiblichen Kind, sind die Vorgeschichte und die Vorprägun- gen beim Pflegekind häufig im Dunkeln.

In gemeinsamen Gesprächen mit dem Sozialpädagogen des Pflegekinderdienstes werden die beiderseitigen Vorstellungen über ein Pflegeverhältnis abgeklärt. Pflegeeltern müssen zum Beispiel bereit und in der Lage sein, ein häufig besonders entwicklungs- und erzie- hungsbeeinträchtigtes Kind in der eigenen Familie aufzunehmen, zu erziehen und ein solch gehandicaptes Kind emotional, möglicherweise über viele Jahre, anzunehmen.

Eine Krisensituation in der Herkunftsfamilie eines Kindes führt dazu, dass dieses für einen kürzeren oder gar längeren Zeitraum nicht in der Herkunftsfamilie aufwachsen kann. Für die- sen Fall werden Pflegefamilien benötigt.

Pflegefamilie sein heißt nicht nur das Kind aufzunehmen, sondern sich auch auf die Her- kunftseltern einzulassen und dem Amt für Familie und Jugend zusammenzuarbeiten.

134 Bei der Vermittlung eines Kindes werden die Pflegeeltern beraten und nach der Aufnahme des Kindes begleitet. Gleiches gilt für die Arbeit mit der Herkunftsfamilie. Während der gesamten Pflegestellenunterbringung ihres Kindes können sie ständige Beratung vom Amt für Familie und Jugend erfahren. Denn die Rückführung ihres Kindes in ihren Haushalt ge- nießt Priorität. Sollte sich dies nach einem bestimmten Zeitraum nicht mehr bewerkstelligen lassen, muss unter Umständen eine andere Lebensperspektive für das Kind ins Auge ge- fasst werden.

Ein Grundsatz zieht sich durch die Thematik „Pflegekinder“:

Es werden immer Eltern für ein Kind und nicht ein Kind für Eltern gesucht!

Ein Nebenzweig ist die Tagespflege. Hier geben Eltern ihre Kinder für einen Teil des Tages zur Betreuung zu einer Tagespflegeperson.

Maßnahme 2016 2015 2014

(incl. Hilfe für junge Volljährige)

Vollzeitpflegen 43 45 50

Adoptionsvermittlung 5 4 8

135

Kindertagesstättenfachberatung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Kita-Fachberatung folgende Projekte durchgeführt:

 Fortbildung „Flüchtlingskinder – Willkommen in der Kita“ für pädagogische Fach- kräfte und Tagespflegepersonen

Aufgrund der Aktualität und des großen Bedarfs beim pädagogischen Personal wurde dieser Kurs im Frühjahr 2016 bereits zum dritten Mal angeboten. Die Teilnehmer konnten sich dabei ausführlich über das Thema Asylrecht, kulturelle Identität, Förde- rung und Integration von Flüchtlingskindern informieren.

 Fachtag „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“

Dieser Fachtag wurde an zwei verschiedenen Terminen, einmal für das pädagogi- sche Personal und einmal für die Vertreter der Einrichtungsträger durchgeführt.

Ziel dieser Veranstaltung war, die Vereinbarung mit dem Landkreis zur Sicherstellung des Schutzauftrages nach §§ 8a, 72a SGB VIII zu erläutern und die Teilnehmer über die rechtlichen Rahmenbedingungen und den konkreten Handlungsablauf im Gefähr- dungsfall zu informieren.

 Integrations- und Sprachforschung für Asylbewerber- und Flüchtlingskinder

Für das mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Fa- milie und Integration und des Landkreises Eichstätt geförderten Projektes wurden 50 Einrichtungen im Landkreis ausgewählt. Vertretern dieser Einrichtungen überreichte Herr Landrat Knapp am 19.12.2016 neben speziellen Handpuppen und Bücherpake- ten auch iPads. Die Nutzung der besonderen Lern- und SprachApps auf den IPads konnten die anwesenden Leiter- und Leiterinnen in einer eigens durchgeführten Schulung im Anschluss an die Übergabe der Sachmittel erlernen.

Ziel des Projekts war die Sprachförderung und Integration von Flüchtlingen und Asyl- bewerberkindern in Kindertageseinrichtungen.

136

Geschäftsbericht 2017

Der Mobile Fachdienst ist ein kostenfreies fachliches Beratungsangebot für alle Krippen und Kindergärten im Landkreis Eichstätt nach § 16 SGB VIII. Er grenzt sich ab gegenüber den Eingliederungshilfen (§ 39 ff BSHG – auch Frühförderung, § 35a SGB VIII), sowie den medi- zinisch-therapeutischen Angeboten der Krankenhilfe (SGB V).

Organisatorisch angegliedert ist der Mobile Fachdienst dem Amt für Familie und Jugend des Landkreises Eichstätt. Der Sitz befindet sich in der Dienstelle Ingolstadt.

Der Fachdienst ist als mobiles Angebot konzipiert d.h. dass das vorrangige Arbeitsfeld dem- nach die Institution Kindergarten bzw. die Krippe ist. Bei Bedarf kann er ausschließlich durch die pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten angefordert werden.

Der Mobile Fachdienst bietet Hilfe für

 pädagogische Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen

 Kinder, die in ihrer Entwicklung beeinträchtigt oder gefährdet sind (Lern- und Leis- tungsbereich, Auffälligkeiten im emotionalen Verhalten, Sozialverhalten sowie in der allgemeinen Entwicklung),

 und deren Eltern.

Ziel der Beratung ist es, Entwicklungsauffälligkeiten der Kinder frühzeitig zu erfassen und dabei Informationen zu vermitteln, Beobachtungen aus dem Gruppenalltag zu überprüfen, Unterstützung in der Elternarbeit zu geben, Lösungsschritte zu erarbeiten und damit die Handlungs- und Erziehungskompetenzen der pädagogischen Fachkräfte sowie der Eltern zu stärken. Gegebenenfalls werden weiterführende Fachdienste und Einrichtungen vermittelt. Als vorwiegende Kooperationspartner sind hier Therapeuten (Logopäden, Ergotherapeuten, Heilpädagogen), Frühförderstellen, Fachärzte, Kliniken und Erziehungsberatungsstellen zu nennen. 137

Der Beratungsprozess umfasst Gespräche mit den Erzieherinnen und den Eltern (u. a. Anamnese), gezielte Beobachtungen des Kindes im Gruppenalltag, einzeln oder in der Kleingruppe sowie normorientierte Verfahren. Dies resultiert in konkret erarbeiteten Maß- nahmen zur Förderung des Kindes. Der Umfang der Beratung wird individuell angepasst und erfolgt meist in wöchentlichen Terminen über einen Zeitraum von durchschnittlich zehn Wo- chen.

Das Hilfsangebot für Erzieherinnen und Eltern ist einmalig in Bayern und entspricht vor allem Kindern mit Entwicklungsrisiken, die nach dem BayKiBiG keine besondere Unterstützung erhalten können.

Jahresfallzahl 2016 86 Kinder

Anteil Jungen/Mädchen 2016 71 % Jungen, 29 % Mädchen

Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund davon 20 %

Anzahl der anfragenden Kindertagesstätten 32 von insgesamt 96 Einrichtun- gen (Kindergarten und Krippen)

138 FLEG - Fachdienst für Kinder mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten an Grundschulen

Beratung und Unterstützungsleistungen für Grundschulen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Lehrkräften, Schulpsychologen und Schulberatungsfachkräften bei Schülern und Schülerinnen mit besonderen Schwierigkeiten im Erwerb der Kultur- techniken Lesen, Schreiben und Rechnen sowie bei emotionalen und sozialen Ver- haltensauffälligkeiten.

Der Fachdienst für Kinder mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten an Grundschulen (FLEG) ist ein derzeit an sieben Grundschulen bestehendes Angebot für o.g. Ziel- gruppe. Rechtliche Grundlage stellt der §13 SGB VIII dar. Seitens der Grundschulen besteht die Möglichkeit mit Einverständnis der Sorgeberechtigten, betroffene Kinder dem Fachdienst vorzustellen.

Die Entscheidung, die Hilfeangebote seitens des Fachdienstes den Sorgeberechtig- ten vorzustellen, wird ausschließlich durch die jeweiligen Grundschulen getroffen. Verantwortlich für die Auswahl der Kinder ist dabei der zuständige Schulpsychologin bzw. die Beratungsfachkraft der einzelnen Grundschulen nach Vorbesprechung mit der Klassenleitung.

Aktuell kann der Fachdienst ein ausdifferenziertes Hilfeangebot für Maßnahmen an und außerhalb der Grundschule anbieten. Hierbei handelt es sich um lerntherapeuti- sche Angebote überwiegend im Einzelsetting, im Tandem aber auch in Kleingrup- pen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Teilnahme an einem sozialen Gruppen- training an den Grundschulen selbst.

139

Jahresfallzahlen 2016 Anzahl der Kinder

Einzelfallberatungen 33

Bedarfsfeststellungen 35

Lerntherapie außerhalb der Schule 9

soziales Gruppentraining 4

Kooperationsgespräche mit anderen 49 Fachdienstes und Beratungsstellen

140 Fachteam Kommunale Jugendarbeit

Allgemeine Beschreibung - §§ 11– 14 SGB VIII

Kommunale Jugendarbeit ist die vom Jugendamt getragene Jugendarbeit. Sie ist Teil der Jugendhilfe, bildet jedoch durch ihre Inhalte, Methoden und den Zugang zu ihren Zielgrup- pen ein eigenständiges Aufgabengebiet. Jugendarbeit ist im Kern Erziehungs- und Bildungs- aufgabe. Sie bietet darüber hinaus Hilfen zur allgemeinen Lebensbewältigung und wirkt an der Integration junger Menschen in die Gesellschaft mit.

Ziele

 Förderung und Erziehung junger Menschen zu eigenverantwortlichen und ge- meinschaftsfähigen Persönlichkeiten  Schaffung positiver Lebensbedingungen sowie einer kinder- und familienfreundli- chen Umwelt  Herstellung und Förderung von Bedingungen, die Jugendarbeit ermöglichen  Befähigung zur Selbstorganisation, Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Mitver- antwortung und sozialem Engagement  Gleichberechtigte Beteiligung und Mitgestaltung durch junge Menschen

Adressaten

 Kinder, Jugendliche, junge Volljährige  Multiplikatoren, Erziehungsberechtigte  Träger und Organisationen der Jugend- und Sozialarbeit, Jugendverbände  Kreisangehörige Gemeinden  Institutionen mit Bezug zu Jugendarbeit

141

Zuschüsse nach den Jugendförderrichtlinien des Landkreises

Qualifizierungsförderung von Jugendleiterinnen - Geförderte Jugendleiter/innen

Jahr geförderte Teilneh- Ausgaben Anzahl der Anträge mer/innen

% - vgl. zum % - vgl. zum %- vgl. zum % an Gesamt- Gesamt Anzahl TN € je Fall € Gesamt Vorjahr Vorjahr Vorjahr ausgaben

2016 111 3 % 486 -25 % 101,37 49.264,00 -19 % 0,8 %

2015 108 -19 % 647 7 % 94,37 61.056,40 8 % 0,8 %

2014 134 5 % 603 11 % 93,64 56.465,08 3 % 0,7 %

2013 128 -13 % 543 4 % 101,42 55.071,42 18 % 0,7 %

Projektförderung

Die jährliche Fördersumme kann, je nach beantragter Projektdauer auch Projekte aus den Vorjahren abdecken. Neu beantragte Projekte kommen nicht immer im selben Kalenderjahr zur Auszahlung.

Jahr Anträge Ausgaben

Neu eingegangene Anträge mit % - vgl. zum Anteil an Gesamt- € je Fall € Gesamt Anträge Auszahlung Vorjahr ausgaben

2016 9 3 1.999,58 5.998,74 -37 % 0,1%

2015 6 5 1.917,14 9.585,71 -41 % 0,1%

2014 7 6 2.719,77 16.318,61 28 % 0,2%

2013 5 6 2.120,98 12.725,88 855 % 0,2%

Förderung überörtlicher Ferien- und Freizeitmaßnahmen

Jahr geförderte Teilneh- Ausgaben Bearbeitete Anträge mer/innen

% - vgl. zum % - vgl. zum %- vgl. zum % an Gesamt- Gesamt Anzahl TN € je Fall € Gesamt Vorjahr Vorjahr Vorjahr ausgaben

2016 33 -3 % 1050 9 % 13,69 14.376,67 -5 % 0,2 %

2015 34 21 % 962 12 % 15,76 15.159,79 -9 % 0,2 %

2014 28 75 % 862 109 % 19,37 16.700,56 212% 0,2 %

2013 16 -11 % 413 -28 % 12,98 5.359,64 -25 % 0,1 %

142

Netzwerktreffen fachlichen Austausches und fachlicher Weiterentwicklung

Fälle

Jahr Gesamt % - vgl. zum Vorjahr

2016 54 54 %

2015 35 40 %

2014 25 -11 %

2013 28 50 %

Fachliche und konzeptionelle Beratung; Unterstützung von Gemeinden zur Ge- staltung gemeindlicher und offener Jugendarbeit

Fälle

Jahr Gesamt % - vgl. zum Vorjahr

2016 15 67 %

2015 9 -40 %

2014 15 88 %

2013 8 33 %

Fachliche und konzeptionelle Beratung und Unterstützung freier Träger der Jugendarbeit

Fälle

Jahr Gesamt % - vgl. zum Vorjahr

2016 9 -31 %

2015 13 18 %

2014 11 -21 %

2013 14 -250 %

143

Jugendpreisverleihung

Der Landkreis Eichstätt fördert mit der Auslobung des Jugendpreises Projektarbeit und Akti- vitäten der Jugendarbeit im Landkreis Eichstätt. Durch die öffentliche Vorstellung und Aus- zeichnung der Projekte und Akteure soll der fachliche Austausch belebt und das ehrenamtli- che Engagement gewürdigt werden. Am 01. Juni 2016 fand die Preisverleihung im Stadtthe- ater Eichstätt statt, bei der die Gewinner ihre Preise im Wert von insgesamt 2000 Euro er- hielten

Preise für besonders herausragende Projekte, dotiert mit je 400 Euro gingen an die „Köschinger Jugendfotografen“ mit ihrem Fotokalender und die Jugendgruppe Obereichstätt mit ihrer Sanierung der Alten Kapelle

Den Preis für besondere Nachhaltigkeit, dotiert mit 400 Euro erhielt der KSJ Diözesanver- band Eichstätt mit ihren langjährigen Abschlussveranstaltungen für die Realschulen

Den Wettbewerbspreis "Glei dabei - Jugendarbeit und Integration im Landkreis Eichstätt", dotiert mit 550 Euro gewann die Projektgruppe "Refugium"

Über den Publikumspreis, bei dem per Internet alle Jugendgruppen im Landkreis die Mög- lichkeit bekamen, mitzuwählen, konnten sich die Köschinger Jugendfotografen freuen. Der Preis war mit 250 Euro dotiert.

Losglück beim Gruppenpreis hatte die Wohngruppe Kösching für unbegleitete minderjährige Geflüchtete, die sich über ein Brandschutztraining in Hepberg freuen durfte.

144 Internationale Jugendbegegnung „InterNatureNet“ in Eichstätt gefördert durch Erasmus+ in Kooperation mit La Fedé - Frankreich und spin - Portugal

Im Zentrum der internationalen Jugendbegegnung „InterNatureNet - respect nature, humans, yourself“ in Eichstätt vom 16.-24. Juli 2016 stand eine nachhaltige, bewusste und achtsame Lebensführung und der Umgang mit natürlichen, gesellschaftlichen und eigenen Ressour- cen. Ein ganz zentraler Punkt war dabei die Teilnahme von 8 unbegleiteten Geflüchteten, die zur deutschen Gruppe aus dem Landkreis Eichstätt gehörten und Gleichaltrigen aus Portugal und Frankreich begegneten. Die Teilnehmer zwischen 15 und 19 Jahren beschäftigen sich neun Tage lang mithilfe von non-formalen und informellen Lernmethoden mit Respekt für die Natur, die Gesellschaft und sich selbst. Dabei reflektierten sie den eigenen Lebensstil und entwickelten gemeinsam kleine Schritte, die jeder Einzelne in seinem Alltag umsetzen kann, um nachhaltiger und bewusster zu leben. Dies wurde bereits während der Jugendbegegnung aktiv umgesetzt, indem die Teilnehmer selbständig und verantwortungsvoll einkauften, koch- ten und zusammenlebten. Durch die Teilnahme der Geflüchteten wurde auch die Nachhal- tigkeit in Bezug auf Integration reflektiert und Integration aktiv gelebt. Ziele waren dabei das Erlernen von interkulturellen Kompetenzen und die Schaffung von Bewusstsein für Solidarität und länderübergreifende Verantwortung im Kontext von Nachhaltigkeit und Fluchtursachen. Natürlich stand auch die Förderung interkulturellen und interreligiösen Austausches im Fo- kus. Die Teilnehmer entwickelten nicht nur Lösungsansätze für ein nachhaltigeres Miteinan- 145

der, sondern produzierten dazu über ausgewählte Themen sehr kreative Video-Tutorials, mit denen nachhaltige Ansätze und Verhaltensweisen in die Jugend und Jugendarbeit transpor- tiert werden sollen. Die dabei entstandenen Youtube-Videos sind auf unserem Kanal https://www.youtube.com/user/KoJaEichstaett zu sehen!

Die Einbeziehung der jungen Geflüchteten war nicht nur ein voller Erfolg, sondern war eine Bereicherung für alle, was die anderen in ihren Rückmeldungen immer wieder zum Ausdruck brachten. Die kulturelle Vielfalt und die Erfahrungen, welche die geflüchteten Jungs mitein- brachten, waren von unschätzbarem Wert. Auch die Geflüchteten profitierten von der Erfah- rung, dass keiner der Teilnehmer sich in der Gruppe mit seiner Muttersprache verständlich machen konnte oder die kulturellen Gepflogenheiten der anderen völlig klar waren. Dies führ- te dazu, dass sich alle Teilnehmer/innen auf gleicher Augenhöhe begegneten und sich ge- genseitig helfen mussten, zu verstehen und eine gemeinsame Kultur des Miteinanders zu entwickeln.

Innerhalb kürzester Zeit wuchs die Gruppe so zu einer Gemeinschaft zusammen, deren Mit- einander von gegenseitigem Verständnis, Kooperations- und Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Freude geprägt war. Die Teilnehmer/innen waren immer begeistert bei der Sache, arbei- teten stets motiviert und bestens gelaunt an den Themen, halfen fleißig bei den täglich anfal- lenden Arbeiten mit und bereicherten das Programm mit eigenen Ideen und Inputs. Noch nie haben wir als betreuende Fachkräfte ein Jugendprojekt erlebt, bei dem eine solch positive Grundstimmung herrschte und bei dem wir als Betreuer und Anleiter so entspannt, stressfrei und achtsam unsere Arbeit gestalten konnten.

Tatsächlich konnten wir gemeinsam nicht nur alle gesetzten Ziele erfüllen, das Projekt war außerdem ein solcher Erfolg, dass die deutsche Gruppe unbedingt weiter als Gemeinschaft am Thema arbeiten möchte. Während der intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung entwi- ckelten die Teilnehmer das Motto „Change yourself to change the world“ – unter diesem Mot- to wird sich daher auch ein Folgeprojekt anschließen.

146 Interkulturelles Training für Multiplikator*innen

Vom 29. bis 31.01.2016 lud die Kommunale Jugendarbeit Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendarbeit und Flüchtlingsbetreuung zur Teilnahme an einem Training zur interkulturellen Kommunikation im Jugendübernachtungshaus Morsbach ein. Dieses Angebot, sich unter professioneller Anleitung intensiv mit der eigenen und anderen Kulturen auseinanderzuset- zen nutzten 14 Männer und Frauen aus dem Landkreis. Dabei kam eine bunt gemischte Gruppe zustande: Jugendleiter/innen aus Vereinen und Verbänden des Landkreises, Haupt- amtliche der Jugendarbeit, aber auch Mitarbeiter/innen des Landratsamtes und der Flücht- lingshilfe. Allen gemeinsam waren der Wille zur aufmerksamen Beschäftigung mit diesem vielschichtigen Thema und eine große Bereitschaft, aktiv zur Verständigung der Kulturen beizutragen. Jugendarbeit muss und wird eine herausragende Rolle bei der Integration jun- ger Geflüchteter spielen. Dass das Aufeinandertreffen von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen auch eine große Herausforderung für jeden einzelnen sein wird, wurde durchaus deutlich. Durch die Andersartigkeit der Wahrnehmung, der kulturellen Sichtweise und der Kommunikation kann es immer wieder zu Irritationen und Missverständnissen kommen. So neigen „Wir Deutschen“ beispielsweise in der Regel zu einer recht direkten und pragmati- schen Kommunikation. In arabischen Ländern wie auch vielen anderen Kulturen hingegen steht der Beziehungsaufbau im Vordergrund, so dass dort ein indirekter Kommunikationsstil mit einer durchaus „blumigeren“ Ausdrucksweise gepflegt wird. Unser „möglichst schnell auf den Punkt kommen“ könne da durchaus für Irritationen sorgen, so die Referentin Eva Ambros (Im Bild links). Die Diplom-Theologin und Orientalistin kann auf einen reichen Erfah-

147

rungsschatz mit interkultureller Verständigung blicken und konnte den Teilnehmern einen sehr vielschichtigen und differenzierten Einblick in das Thema geben. Nur wer das unsicht- bare Regelwerk der eigenen Kultur erkennt, kann auch die „kulturelle Brille“ seines Gegen- übers wahrnehmen und besser verstehen. So erwischten sich die Teilnehmer/innen immer wieder bei „typisch deutschen“ Gepflogenheiten, kamen aber auch zu der Erkenntnis, dass Kultur nur ein Aspekt ist, menschliches Verhalten zu erklären und zu verstehen. Individuelle Ausprägungen stellten die Teilnehmer/innen auch untereinander verstärkt fest, und so bestä- tigte sich das Anliegen des Trainings, durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur an Verständnis für die uns oft so fremd erscheinende Kultur der „Anderen“ zu gewinnen. In einer Mischung aus Vorträgen und praktischen Übungen konnten die Teilnehmer/innen an diesem Wochenende ihr Wissen zur interkulturellen Kommunikation und ihre Sensibilität für dieses Thema deutlich erweitern und bei regem Austausch auch viel voneinander lernen. Wir kommunale Jugendpflegerinnen freuen uns jedenfalls auch aufgrund der positiven Rückmel- dungen über den Erfolg der Veranstaltung und planen noch weitere Aktionen und Kooperati- onen zum Thema.

Projektgruppe Change yourself to change the world in Kooperation mit den DPSG Dompfadfindern Eichstätt

Start im Oktober mit einem Wochenende im Schloß Pfünz zur Planung der weiteren Aktionen und möglichen Kooperationen mit der „Startup Gruppe“ des Projektes

148

Kennenlernen bei der Fahrt nach München mit Pfadfindern und Geflüchteten mit Besuch des Naturkundemuseums und anschließender Abendgestaltung mit Übernachtung in den Gruppen- räumen der Pfadfinder vom 05. – 06. November.

Weihnachtsfeier der Projektgruppe mit Bruch, Plätzchenbacken, Spielen und gemeinsamen Besuch der Friedenslichtfeier der DPSG Pfadfinderschaft am 11. Dezember.

149

Jugendsozialarbeit an Schulen

Allgemeine Beschreibung

Jugendsozialarbeit an der Schule ist eine Leistung der Jugendhilfe auf der Grundlage des § 13 SGB VIII. Die Dienst- und Fachaufsicht für das angestellte sozialpädagogische Fachper- sonal liegt beim Träger der Jugendhilfe. Der Schulleiter trägt für den Schulbetrieb die päda- gogische Gesamtverantwortung. Die Angebote der Jugendhilfe sollen die schulische Erzie- hungsarbeit begleiten und ergänzen. Der Verantwortungsbereich der Schule bleibt unbe- rührt, insbesondere wird durch Jugendsozialarbeit an Schulen den Lehrkräften nicht ihre er- zieherische Verantwortung abgenommen. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, die die Möglichkeiten den Grenzen des jeweiligen Aufgabenbereichs akzeptiert, ist Voraussetzung für gelingende Jugendsozialarbeit an Schulen.

Konkrete Aufgabenbereiche von Jugendsozialarbeit an Schulen sind:

 Beratung und Unterstützung von Schülerinnen und Schülern

 Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit

 Krisenintervention

 Elternarbeit

 Zusammenarbeit mit Schulleitung, Lehrkräften und schulischen Diensten, insbesonde- re auch bei schwierigen disziplinarischen Entscheidungen

 Projektarbeit (Sucht- und Gewaltprävention, Konfliktlösung, Integration, Aggressions- abbau, Schulverweigerung)

 übergreifende Kooperationen

150

Maßnahme 2016 2015 2014

Förderung von JaS

Grundschulen (1) 0,6

Mittelschulen (4) 3 3 1

Berufsschule (1) 2 2 1

Förderzentrum (1) 0,5 0,5 0,5

Praxisklasse (1) 0,5 0,5 0,5

Coaching und Vernetzung des 23 14 16 JaS - Fachpersonals Fachbeiräte an Schulen 12 15 5

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Fachteam Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi)

Die KoKi ist eine Anlaufstelle für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern, die auf- grund ihrer Familien- oder Lebenssituation stark belastet sind. Unser Blick richtet sich auf junge Familien, insbesondere auf die Entwicklung von Kindern in den ersten sensiblen Le- bensjahren (0-3 Jahre). Wir unterstützen Eltern zu einem Zeitpunkt, an dem sie selbst noch aktiv zur Verbesserung oder Entlastung der Situation beitragen können.

Unsere Netzwerkpartner, mit denen wir eng zusammenarbeiten, sind alle Dienste, Einrich- tungen und Berufsgruppen, die mit und für Familien arbeiten. Dazu gehören u.a. Kliniken, Ärzte und Hebammen, Beratungs- und Therapiestellen, Jugendhilfe, Behörden und Instituti- onen, Kindertagesbetreuungen und Schule, Kirchen und Vereine.

Unsere Beratungen und Angebote sind kostenfrei. Wir unterliegen dem Datenschutz.

Sie können sich auch anonym beraten lassen (Eltern und Netzwerkpartner).

Frühe Hilfen

Bei uns erhalten Sie Hilfe und Unterstützung - zeitnah, individuell und unbürokratisch.

Wir setzen ein

 Familienhebammen  Haushaltstraining  Mobile Elternberatung  Entwicklungspsychologische Beratung  PAT - Mit Eltern lernen  Hauswirtschaftsfachkräfte nach § 20 SGB VIII

152 Übersicht über das Jahr 2016:

Familien im Jahr 2016 69 Familien am 31.12.2016 25 Frühe Hilfen nach § 16 gesamt 15 Familienhebammen 12 Haushaltsberatung 0 Mobile Elternberatung 2 Entwicklungspsychologische Beratung (EPB) 0 PAT – Mit Eltern lernen 1 Frühe Hilfen nach § 20 6 Netzwerkarbeit Termine 21 Öffentlichkeitsarbeit Termine 17

Besonderes Projekt im Jahr 2016:

Informationsnachmittag „Hand in Hand“ in Gaimersheim am 23.04.2016

- für werdende Eltern und Eltern mit Kindern von 0-3 Jahren - in Kooperation mit dem KDFB Eichstätt - siehe Zeitungsartikel

153

154 Beistandschaft

Allgemeine Beschreibung

Die Beistandschaft für minderjährige Kinder (§ 1712 ff.BGB) ist eine spezielle Form der ge- setzlichen Vertretung eines Kindes. Sie wurde zum 1. Juli 1998 im Rahmen der Reform des Kindschaftsrechts mit dem Beistandschaftsgesetz eingeführt und ersetzt die Amtspflegschaft des Jugendamtes für nichteheliche Kinder und die vorrangig auf Beratung angelegte Bei- standschaft alten Rechts. Die Beistandschaft ist ein freiwilliges Hilfsangebot für allein sorge- berechtigte (oder tatsächlich allein sorgende) Elternteile. Die Beistandschaft umfasst zwei mögliche Aufgabenkreise: die Feststellung der Vaterschaft und die Geltendmachung von Unterhatlsansprüchen sowie die Verfügung über diese Ansprüche.

Beginn der Beistandschaft

Die Beistandschaft kommt auf schriflichen Antrag eines Elternteils zustande. Der Antrag kann vom allein sorgeberechtigten Elternteil oder (bei gemeinsamer Sorge) von dem Eltern- teil, bei dem das Kind lebt, gestellt werden. Ebenfalls antragsberechtigt ist ein von den Eltern benannter Vormund (vgl. § 1713 BGB). Antrag ist hier untechnisch zu verstehen. Der Antrag zieht weder eine Prüfung noch eine Entscheidung nach sich. Vielmehr tritt die Beistandschaft direkt mit Eingang des Antrags beim Jugendamt ein. Der Beistand ist dann (neben dem be- antragten Elternteil) gesetzlicher Vertreter des Kindes in den beiden unten genannten Auf- gabenkreisen. Der Elternteil kann die Beistandschaft auch für lediglich einen der beiden Auf- gabenkreise beantragen. Beispielsweise kann sich die Mutter dazu entscheiden, dass der Beistand nur für die Feststellung der Vaterschaft eingesetzt werden soll. Eine Beantragung der Beistandschaft ist auch schon vor der Geburt des Kindes möglich. Die Beistandschaft tritt unabhängig von der Staatsangehörigkeit eines Kindes ein, allerdings muss das Kind seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben.

Aufgabenkreis der Vaterschaftsfeststellung

Sofern die Vaterschaft nicht amtlich festgestellt ist (oder das Kind als Kind des Ehemannes der Mutter gilt), kann der Beistand den Vater zur freiwilligen Vaterschaftsanerkennung (vor einer Urkundsperson des Jugendamtes oder einem Notar (vgl. § 59 SGB VIII)) auffordern (vgl. § 1595 ff. BGB). Die Vaterschaftsanerkennung wird nur mit Zustimmung der Mutter wirksam. Erfolgt keine freiwillige Anerkennung, kann das Jugendamt als Beistand eine Va- terschaftsklage führen (§§ 1600 d, e BGB). Hier erfolgt regelmäßig eine wissenschaftliche Feststellung der Vaterschaft durch Abstammungsgutachten / DANN-Analyse.

155

Aufgabenkreis der Unterhaltsgeltendmachung

Der Beistand kann darüber hinaus zur Geltendmachung von Unterhalt (§§ 1601 ff. BGB) und zur Verfügung über diese Ansprüche bestellt werden. Hier kann ebenfalls freiwillige Aner- kennung der Unterhatlsansprüche durch Urkunde (z. B. bei der Urkundsperson des Jugend- amtes) oder gerichtliche Geltendmachung erfolgen. Hierzu gehören auch Auskunftsansprü- che (§ 1605 BGB), um die Höhe des Unterhalts klären zu können und Zwangsvollstreckun- gen gegen den Unterhaltspflichtigen, wenn dieser nicht freiwillig zahlt.

Im Rahmen der Beistandschaft wird nicht der Anspruch des alleinerziehenden Elternteils auf Betreuungsunterhalt (§ 1651 l Abs. 2 BGB) geltend gemacht. Über diesen muss aber bera- ten werden. Die Ansprüche auf Betreuungsunterhalt können aber ebenfalls durch die Ur- kundsperson beim Jugendamt beurkundet werden (§ 59 Abs. 1 Nr. 4 SGB VIII).

Ende der Beistandschaft

Die Beistandschaft endet, wenn der/die Antragsteller/in dies schriftliche verlangt oder wenn die gesetzlichen Voraussetzungen nicht mehr vorliegen. Die Beistandschaft kann auch teil- weise beendet werden. Eine Beistandschaft kann nicht durch eine Vollmacht, z. B. eines Anwalts, beendet werden. Es bedarf der persönlichen Unterschrift oder Erklärung des Eltern- teils, welcher die Beistandschaft beantragt hat.

Maßnahme 2016 2015 2014

Beratung nach § 18 SGB VIII 151 174 182

Beratung nach § 52a SGB VIII 303 257 213

Beistandschaften (Fälle) 762 700 660

Beistandschaften (Unterhalt) 1.157.609 € 922.195 € 725.670 €

Beurkundungen

Vaterschaftsanerkennungen 148 145 106

Sorgeerklärungen 175 155 112

Unterhalt 99 108 90

156 Vormundschaft und Pflegschaft für minderjährige Kinder

Allgemeine Beschreibung

Vormundschaft und Pflegschaft bedeutet die gesetzliche Vertretung für Kinder oder Jugend- liche, wenn Eltern bzw. Personensorgeberechtigte die elterliche Sorge nicht ausüben kön- nen.

Vormundschaft

In folgenden Fällen tritt eine Vormundschaft ein:

 wenn die elterliche Sorge durch das Amtsgericht entzogen wurde bzw. der Elternteil an der Ausübung der elterlichen Sorge gehindert ist und eine als Einzelvormund geeig- nete Person nicht vorhanden ist

 wenn die nicht mit dem Vater des Kindes verheiratete Mutter ihr Kind nicht selbst ver- treten kann, weil sie noch minderjährig ist

 wenn die nicht mit dem Vater des Kindes verheiratete Mutter stirbt und sie die alleinige elterliche Sorge hatte

 wenn die elterliche Sorge im Adoptionsverfahren infolge der Einwilligung eines Eltern- teils in die Adoption des Kindes durch Adoptiveltern ruht.

Pflegschaft

Eine Ergänzungspflegschaft tritt ein, wenn die Eltern (oder der Vormund) an der Regelung einer bestimmten Angelegenheit für das Kind rechtlich gehindert sind oder eine Interessens- kollision vorliegt. Ergänzungspflegschaften werden insbesondere auch in gerichtlichen Ver- fahren wegen Abstammungs- und Unterhaltssachen eingerichtet.

Der Vormund/die Vormundin bzw. der Pfleger/die Pflegerin ist ausschließlich dem Kindes- wohl verpflichtet. Er /sie übernimmt die parteiliche und eigenverantwortliche Interessens- und Rechtsvertretung der Kinder/Jugendlichen, um auch unter schwierigen Lebensumständen die Entwicklung des Kindes/Jugendlichen zu unterstützen. Dabei wird insbesondere auf die berufliche und schulische Qualifikation zur Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes nach Volljährigkeit unter Berücksichtigung der individuellen Interessen, Bedürfnisse und Fähigkei- ten des Kindes bzw. Jugendlichen geachtet.

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Vormundschaft (incl. Pflegschaften)

Maßnahme (Stichtag 31.12.) 2016 2015 2014

Gesamt 98 116 29

- Unbegleitete Minderjährige 49 43 0

- Minderjährige Mütter 6 8 10

158 Unterhaltsvorschuss

Allgemeine Beschreibung

Für die Sicherstellung des Kindesunterhalts leisten wir an allein stehende Mütter und Väter Unterhaltsvorschuss nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG).

Anspruchsberechtigt sind Kinder bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres (Rechtsstand 2016), wenn sie keine oder keine ausreichenden Unterhaltszahlungen vom anderen Eltern- teil bzw. als Halbwaisen keine Hinterbliebenenrenten in ausreichender Höhe erhalten.

Der Unterhaltsvorschuss kann nur auf Antrag (eine E-Mail, ein Telefax oder ein Telefonanruf genügt nicht) und längstens für insgesamt 72 Monate (Rechtsstand 2016) gezahlt werden.

Der Antragsteller ist verpflichtetet, die erforderlichen Auskünfte zu erteilen und bei der Fest- stellung der Vaterschaft oder des Aufenthalts des anderen Elternteils mitzuwirken.

Der andere Elternteil wird nicht aus seiner Verantwortung, Kindesunterhalt zu leisten, entlas- sen. Ab dem Zeitpunkt der Leistungsgewährung gehen die Unterhaltsansprüche des jeweili- gen Kindes bei objektiver Leistungsfähigkeit des anderen Elternteils bis zur Höhe der ge- währten Unterhaltsvorschussleistung kraft Gesetzes auf den Freistaat Bayern über. Dies bedeutet, dass der Freistaat Bayern privat-rechtlich Gläubiger des anderen Elternteils wird und die Forderung beim Unterhaltsschuldner geltende macht und ggf. vollstreckt.

Maßnahme 2016 2015 2014

Laufende Fälle 275 290 293

UV - Leistung 374.145 € 384.484 € 382.121 €

Rückholfälle (nicht laufend) 352 378 337

Rückholsumme 146.692 € 156.285 € 127.132 €

Rückholquote 39,2 % 41,9 % 34,5 %

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