Joachim Schröder Deutsche Kunstausstellung in Cassel 1913

Aufbruch zur Kunstmetropole

Band 1: Untersuchung

kassel university press

Joachim Schröder

Deutsche Kunstausstellung in Cassel 1913

Aufbruch zur Kunstmetropole

Band 1: Untersuchung

kassel university press

Deutsche Kunstausstellung in Cassel 1913. Aufbruch zur Kunstmetropole Bd. 1: Untersuchung, Kassel 2020, ISBN 978-3-7376-0892-3 Bd. 2: Rundgang durch die Ausstellung, Kassel 2020, ISBN 978-3-7376-0911-1

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ISBN 978-3-7376-0892-3 DOI: https://doi.org/doi:10.17170/kobra-202009291853

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Inhaltsverzeichnis Seite

Vorwort 6 1. Zur Quellenlage 9 1.1 Protokolle des Vorbereitungs-Ausschusses der Deutschen Kunstausstellung 9 Cassel 1913 (DKA 1913) 1.2 Archive 9 1.3 Fachliteratur zur Ausstellung 10 1.4 Lokale Presse 13 2. Die ‚Macher’ der Deutschen Kunstausstellung in Cassel 1913 14 2.1 Der Gesamtausschuss (siehe auch Anhang 1) 15 2.2 Der geschäftsführende Ausschuss 16 2.3 Der Auswahlausschuss 20 3. Charakter der Deutschen Kunststausstellung 20 3.1 Allgemeines 20 3.2 Künstler nach Herkunft und Geschlecht 22 3.3 Künstler nach ihrem Alter 25 3.4 Auswahl der Künstler und Kunstwerke 25 3.4.1 Der Kunstverein zu Cassel 26 3.4.2 Der Deutsche Künstlerbund 28 3.4.3 Regionale Künstlervereinigungen 31 3.4.3.1 Beispiel Cassel und Hessen (siehe auch Anhang 2) 31 3.4.3.2 Beispiel und Umgebung (siehe auch Anhang 3) 32 3.4.4 Akademie-Netzwerke 32 3.4.5 Künstlerkolonien und Künstlerorte 34 3.4.5.1 Willingshausen 34 3.4.5.2 Dachau 35 3.4.5.3 Darmstadt Mathildenhöhe 35 3.4.5.4 Grötzingen 36 3.4.5.5 Goppeln 36 3.4.5.6 Kronberg 36 3.4.5.7 Worpswede und Fischerhude 36 3.4.6 Freundschaftskreise 37 3.4.7 Qualitätskriterien für die Auswahl der Künstler und Werke 38 3.4.7.1 Preisträger (siehe auch Anhang 4 38 3.4.7.2 Teilnahme an anderen Kunst-Ausstellungen (siehe auch Anhang 5) 38 3.4.7.3 ‚Gefragte’ Künstler 40 3.4.7.4 Stollwerck-Sammelbilder 41 4. Gestaltung der Kunstausstellung im Orangerieschloss 44 4

5. ‚Überblick über das deutsche Kunstschaffen’ und ‚Modernität’ der 52 Kunstausstellung 5.1 Überblick über das deutsche Kunstschaffen 52 5.2 Modernität der Ausstellung 54 5.3 ‚Moderne’ Künstler auf der DKA 1913 55 5.3.1 Impressionisten und Spätimpressionisten, Neo-Impressionisten und 55 Pointillisten 5.3.2 Symbolisten und Jugendstil-Künstler 60 5.3.3 Expressionisten 62 5.3.4 Exkurs: Carl Vinnen und der „Protest deutscher Künstler 65 5.3.5 Exkurs: Die hessischen Künstler auf der Deutschen Kunstausstellung 67 1913 und die ‚Modernität’ 6. Verkäufe aus der Kunstausstellung 70 6.1 Verkaufslisten 70 6.2 Verkäufe nach Technik und Material 71 6.3 Verkäufe der Werke einzelner Künstler 71 6.4 Verkäufe der Werke von Künstlerinnen 72 6.5 Private Käufer 73 6.6 Käufe der Stadt Cassel (mit Abbildung 76 6.7 Käufe des Kunstvereins zu Cassel 82 6.8 Herkunftsorte der Käufer 83 7. Ergebnisse 84 7.1 Kassel als Kunstmetropole 84 7.2 Überblick über das deutsche Kunstschaffen der Gegenwart und 85 der lebenden Künstler; Qualität der Werke und charakteristische Werke 7.3 ‚Modernität’ der Ausstellung 87 7.4 Nachfolge-Ausstellungen 87 7.5 Mein Fazit 87 8. Ausblick auf die weitere Entwicklung 89 8.1 Weitere Kasseler Ausstellungen (siehe auch Anhang 6) 89 8.1.1 Casseler Frühjahrs-Ausstellung 1920 89 8.1.2 Casseler Kunstausstellung, 3. Juni bis 22. August 1922, Orangerieschloß 90 8.1.3 Jubiläums-Kunstausstellung 150 Jahre Kasseler Kunstakademie 1927, 90 1. Juni bis 15. September, Kassel, Orangerieschloß 8.1.4 Neue Kunst, Ausstellung in der Orangerie, Kassel, 1. Juni bis 1. September 90 1929 8.2 Positionierung und Einschätzung von DKA 1913-Künstlern 91 8.2.1 Künstler der DKA 1913 auf Ausstellungen „Entarteter Kunst“ 91 5

8.2.2 Weitere verfemte Künstler 96 8.2.3 Künstler der DKA 1913 als „Unverzichtbare Künstler“ – „Gottbegnadete“ 97 8.3 Ausblick auf die documenta 1955 98 Anhänge 100 Anhang 1: Mitglieder des „Gesammtausschusses“ der DKA Cassel 1913 100 Anhang 2: Künstler der hessischen Künstlervereinigungen auf der DKA 1913 102 Anhang 3: Berliner Künstler auf der DKA 1913 105 Anhang 4: Preisträger 108 Anhang 5: Künstler, die auf der DKA CS 1913 und auf anderen ‚großen’ 114 Ausstellungen 1913 ausgestellt haben Anhang 6: Künstler auf der DKA 1913 sowie auf den Ausstellungen 1920, 1922, 137 1927 und 1929 Literaturverzeichnis 147

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Vorwort Kassel 1913. Die prosperierende Großstadt mit mehr als 150.000 Einwohnern feierte ihr 1000-jähriges Jubiläum mit einem opulenten Programm, das in einem großen kulturhisto- rischen Festzug kulminierte. Begleitet wurde das Jubiläum von der vom 15. Juni bis zum 1. September 1913 dauernden „Deutschen Kunst-Ausstellung zur Tausendjahrfeier der Resi- denzstadt Cassel 1913“1 im Orangerieschloss in der Karlsaue. Diese Kunstausstellung war die erste einer Reihe von großen Ausstellungen an diesem Ort, die – unterbrochen vom 1. Welt- krieg – in den Jahren 1922, 1927 und 1929 folgten.

Die Kunstszene in Deutschland erlebte in dem Jahrzehnt vor dem 1. Weltkrieg einen bemer- kenswerten ‚Boom’: Neue Kunsthallen entstanden, neue Museen wurden gegründet oder jun- ge Museumsleiter richteten bestehende neu ein; Kunstgalerien entstanden in Berlin, München, Düsseldorf. Die heute als „Klassische Moderne“ bezeichneten Kunstströmungen blühten auf, neue Kunstzeitschriften entstanden.2 Die Diskussion um die ‚Moderne’ war heftig. Dafür soll eine Äußerung von Paul Cassirer im Vorwort des Katalogs der Ausstellung zur Eröffnung des 15. Jahrgangs seiner Berliner Galerie stehen: „Meinen Salon nennt Freund und Feind den im- pressionistischen. 1898 bedeutete dieses Schimpfwort Revolution. 1912 ist es wieder ein Schimpfwort und bedeutet Reaktion.“3

Die „Deutsche Kunstausstellung Cassel 1913“ war die größte und bedeutendste Kunstaus- stellung, die hier bisher zu sehen war. Ihre Entstehung hing bedeutenden personellen Ent- scheidungen in Cassel zusammen: Dr. Georg Gronau (1868 – 1937) wurde 1910 zum neuen Direktor der Königlichen Gemäldegalerie berufen; gleichzeitig wurde er Vorsitzender des Kunstvereins zu Cassel; Professor Hans Olde (1855 – 1917), von der Großherzoglich-Sächsi- schen Kunstschule in Weimar kommend, wurde im Jahr 1911 Direktor der Königlichen Kunstakademie Cassel; dazu kam als dritte wichtige Person Dr. Johannes Boehlau (1861 – 1941), seit 1902 Direktor des Königlichen Museums Fridericianum und von 1913 bis 1924 Direktor des Hessischen Landesmuseums in Kassel, dessen Gründung auf seine Initiative zu- rückging. Er hatte 1903 den „Museumsverein für Hessen-Cassel“ zur Unterstützung des ge- planten Landesmuseums gegründet4, hatte von 1907 – 1910 den „Kurhessischen Kunstverein zu Cassel“ als dessen Vorsitzender reorganisiert, dessen Mitgliederzahlen wieder deutlich ge- steigert und mit der Hans Thoma-Ausstellung sowie der „Französischen Ausstellung“ (mit

1 Titel des entsprechenden Katalogs. 2 Vgl. hierzu Bernhard ECHTE und Walter FEILCHENFELDT, „Verheißung und Erfüllung zugleich“, Kunstsalon Paul Cassirer: Die Ausstellungen 1910-1912, Mitarbeit Petra Cordioli, Wädenswil 2016, besonders das Vorwort S. 5-14. 3 Paul CASSIRER, Katalog der ersten Ausstellung des XV. Jahrgangs 1912 – 13, Oktober-November, Berlin 1912, Vorwort, zitiert nach: Bernhard ECHTE und Walter FEILCHENFELDT, Mitarbeit Petra Cordioli: Kunstsalon Paul Cassirer, „Eine neue Klassik“, Die Ausstellungen 1912 – 1914, Wädenswil 2016, S. 92. 4 Vgl. Joachim SCHRÖDER, Der Museumsverein für Hessen-Cassel 1903 – 1927 und der Kasseler Museumsverein 1927-1947. Eine Studie zur Geschichte des Vereins, Manuskript Kassel 2012 in der Bibliothek der MHK und der Universitätsbibliothek Kassel, 2017 als E-Book bei kassel university press, hier bes. S. 4 – 13. 7

Werken von Rodin, Monet, Renoir, Henri Rousseau u. a.) 1909 zwei bedeutende Ausstellun- gen organisiert.5 Helmut Kramm konstatierte 1935, dass mit der Reorganisation des Kunstvereins durch Johan- nes Boehlau ein „neuer Geist“ einzog: „Was dieser neue Geist seit 1908 in seiner frischen Be- reitschaft und Entfaltungskraft schaffen konnte, bewies die deutsche Kunstausstellung 1913 in der Orangerie zur Tausendjahrfeier der Stadt Kassel.“6 Man kann annehmen, dass mit diesem ‚Dreigestirn der Kunstszene’ die wirtschaftlich blühen- de Großstadt Cassel aufbrach, mit anderen großen Kunstmetropolen wie z. B. Düsseldorf, Mannheim, Stuttgart gleichzuziehen und sich der Entwicklung anzuschließen. Der repräsen- tative Neubau der Königlichen Kunstakademie in der Karlsaue 1908 und die Eröffnung des Hessischen Landesmuseums am heutigen Brüder-Grimm-Platz im Jahr 1913, dem Jahr der 1000-Jahrfeier, waren hierfür weitere deutliche Anzeichen. Weitere Boom-Zeichen waren 1908 das neue Königliche Theater oberhalb der Karlsaue, das neue Rathaus 1909, die neue Stadthalle 1913/14, aber auch andere, das Stadtbild prägende Großbauten.

Für den behaupteten ‚Aufbruch zur Kunstmetropole’ wird die „Deutsche Kunstausstellung Cassel 1913“7 in diesem Band ‚unter die Lupe’ genommen, ein Blick auf die Ausstellungen 1920, 1922, 1927 und 1929 geworfen und ein Ausblick auf die documenta 1955 gewagt.

Ein zweiter Band, in dem ein „Rundgang“ durch die Ausstellung versucht wird, ist in Vor- bereitung: Den Katalognummern folgend, sollen die in den einzelnen Sälen des Orangerie- schlosses präsentierten Kunstwerke mit Namen der Künstler, dem damaligen Titel des Wer- kes, Fundstellen-Angaben und zeitgenössischen Kommentaren sowie einigen Abbildungen vorgestellt werden.

In den meisten kunstwissenschaftlichen Untersuchungen über die künstlerische Umbruchs- zeit zwischen 1900 und 1914 stehen avantgardistische Künstler im Focus, während die über- wiegende Zahl der damals schaffenden Künstler aus dem Blick geriet. Seit den 1980er Jahren scheint sich aber eine Umorientierung abzuzeichnen, was eine größere Anzahl von Monogra- phien über Künstler des Kaiserreichs belegt. Zuletzt ist die große Ausstellung „Mythos Hei- mat – Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien“ 2016 dafür ein gutes, fast noch aktuelles Beispiel.8

5 Vgl. Manfred MARX und Heiner GEORGSDORF, 150 Jahre Kasseler Kunstverein. Manfred Marx: Vom Kunstverein für Kurhessen zum Kunstverein zu Kassel. Heiner Georgsdorf: Der Kasseler Kunstverein 1948 – 1985, Kassel 1985, hier bes. S. 69 – 72. Kataloge zu diesen Ausstellungen im Stadtarchiv Kassel, B14, Nr. 85. 6 Helmut KRAMM, Hundert Jahre Kurhessischer und Kasseler Kunstverein, Kassel 1935, S. 54. 7 Im Folgenden kürze ich den Titel der Ausstellung mit DKA 1913 ab. 8 Thomas ANDRATSCHKE, Mythos Heimat. Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien . Eine Ausstellung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover, 2016. Vgl. auch Bernd KÜSTER, Otto Ubbelohde, Worpsweder Verlag 1984, S. 7. 8

An dieser Stelle ist Dank abzustatten. Sabine Naumer, Bibliothekarin an der Museumsland- schaft Hessen Kassel (MHK), hat mir mit Literaturhinweisen den Start erleichtert. Prof. Dr. Alexis Joachimides, Kunsthochschule Kassel, hat einen ersten Textentwurf kritisch kommen- tiert und zur Weiterarbeit ermutigt. Dr. Henrike Hans, die interimistische Leiterin der Neuen Galerie in Kassel, hat Quellenhinweise gegeben; Elena Pinkwart, ehemalige wissenschaft- liche Volontärin der MHK, sowie Kathrin Schellenberg, Stadtmuseum Kassel, haben mir wichtige Hinweise auf einzelne Werke gegeben. Dr. Christiane Lukatis, die Leiterin der Gra- phischen Sammlung der MHK, hat mir die Durchsicht der Datenbank der MHK „Muse- umPlus“ ermöglicht. Dem Stadtarchiv Kassel, dem Stadtarchiv Marburg, dem Georg-Kolbe- Museum in Berlin, dem Museumsberg Flensburg danke ich für Hilfe bei Recherchen zu Künstler-Biographien. Dr. Christian Walda, Landesmuseen Schleswig-Holstein, hat mir das Brief-Konvolut an Hans Olde zur Verfügung gestellt. Dr. Gerhard Panzer, TU Dresden, hat mir die soziologische Dimension der Ausstellungspraxis näher gebracht und mit ausführli- chem Kommentar Anregungen gegeben. Dr. Dorothee Gerkens, die Leiterin der Neuen Ga- lerie in Kassel, hat mit einer Durchsicht des Textes geholfen sowie die Abbildungen der dor- tigen Werke zur Verfügung gestellt. Die Universitätsbibliothek Kassel hat mich bei den vielen über Fernleihe zu beschaffenden Medien geduldig unterstützt. Meiner Frau Christiane Schröder danke ich für das gründliche und geduldige Korrekturlesen. Eine Anmerkung zur Gender-Sprache: In den meisten Fällen spreche ich von den ‚ausstel- lenden Künstlern’ im generischen Maskulinum, wobei Künstlerinnen – es waren 1913 fast 10% der Ausstellenden – immer mit gemeint sind.

Joachim Schröder Kassel, im April 2020

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1. Zur Quellenlage

1.1 Protokolle des Vorbereitungsausschusses

Im Jahr 2010 erhielt ich als damaliger Vorsitzender des Museumsvereins Kassel e.V. – För- derverein der Museumslandschaft Hessen Kassel – von der MHK ein Aktenkonvolut über den Vorläufer-Verein, den „Museums-Verein für Hessen-Cassel“ bzw. ab 1927 den „Kasseler Museumsverein“; es schloss mehrere Aktenordner, ein Protokollbuch und ein Mitgliederbuch ein.9 In dem Protokollbuch, das seit 1903 von dem Direktor des Königlichen Museums Fri- dericianum in Cassel10, Johannes Boehlau, Schriftführer und ‚Gubernator’ dieses Vereins, ge- führt wurde, lagen 26 geheftete Seiten „Protokolle der Sitzungen zur Deutschen Kunstaus- stellung 1913“, begonnen am 2. Mai 1912, endend am 6. Januar 1914.11 Wie sie dort hinein- geraten sind, bleibt offen; vielleicht hat sie Boehlau, der im Vorbereitungsausschuss der DKA 1913 war, dort verwahrt. Insgesamt fanden 20 Sitzungen statt: 17mal tagte der geschäftsführende Ausschuss, einmal zusammen mit dem Theaterausschuss, zweimal der Gesamtausschuss und einmal der Finanz- ausschuss, überwiegend im damaligen Hotel Schirmer am Königsplatz. Diese Protokolle, die fast alle Protokollführer Otto Ehrenberg in schwer lesbarer deutscher Schrift verfasste, versuchte ich zu transkribieren, was mir nicht überall gelang.

1.2 Archive

Im Stadtarchiv Kassel gibt es einen größeren Bestand von Akten zum „Kunstverein zu Cas- sel“, aber zu den Jahren, die für die DKA 1913 interessant wären, fehlen die Akten zur Vor- standsarbeit, während zu den periodischen Ausstellungen des Kunstvereins Unterlagen vor- handen sind.12 Erhalten haben sich dort im Bestand A 4.41, Nr. 81, neben den Verkaufslisten zur DKA 191313 auch Unterlagen über Transporte, Versicherungen, Rechnungen der bauli- chen Maßnahmen etc. In den Archiven der MHK ließ sich bisher kein Schriftverkehr zur DKA 1913 finden, weder in den Beständen des Hessischen Landesmuseums noch in denen der Gemäldegalerie Alte Meister. In der Neuen Galerie, die die Städtische Kunstsammlung betreut, befindet sich der „Hauptkatalog“ der Städtischen Kunstsammlung, den Arthur Ahnert ab 1905 geführt hat und der für diese Untersuchung relevant ist; in ihm sind z. B. die aus der DKA 1913 erworbenen Werke als Zugänge verzeichnet.

9 Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), Archiv im Schloss Wilhelmshöhe; vgl. das Ergebnis der Bearbeitung dieser Akten: Joachim SCHRÖDER, wie Anm. 4. 10 Die Stadt Cassel wurde damals mit „C“ geschrieben; erst am 13. September 1926 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung die Umbenennung in „Kassel“. Deswegen behalte ich die 1913 offizielle Schreibweise bei. 11 Zitate künftig unter „Protokoll“. 12 StadtAKS A4.41, verschiedene Bände ab 1859. 13 Vgl. dazu das Kapitel 6 in dieser Untersuchung, S. 56. 10

Das Hauptstaatsarchiv Marburg verwahrt die Personalakten zu Hans Olde, die aber für diese Untersuchung nicht hilfreich sind. Aufschlussreich war dagegen das Konvolut der Briefe an Hans Olde, den damaligen Direktor der Kasseler Akademie, das im Landesmuseum Schles- wig-Holstein in Schloss Gottorf aufbewahrt wird und mir von Dr. Christian Walda in digitaler Form zur Verfügung gestellt wurde.

1.3 Fachliteratur zur DKA 1913

Der „Katalog der Deutschen Kunst-Ausstellung zur Tausendjahrfeier der Residenzstadt Cas- sel 1913“ gibt Auskunft über die Präsentation der Kunstwerke im Orangerieschloss nach Nummern, Technik bzw. Material und den Sälen, in denen sie ausgestellt waren, dazu eine alphabetische Nennung aller Künstler, ihrer Herkunftsorte sowie der Nummern ihrer Werke; 24 Werke sind in schwarz-weiß-Fotografien abgebildet. Die Jury der Ausstellung wird ge- nannt. Die einschlägigen Kunstzeitschriften berichten über die geplante bzw. durchgeführte DKA 1913: N.N. in „Der Cicerone“ aus Leipzig14, Ernst Zimmer in der „Kunst für alle“15, Georg Gronau in der „Kunstchronik“ in seinem „Kasseler Brief“ vom 7. März 191316 und in seinem Bericht zur Ausstellung im August 191317. Es fehlen aber ausführliche bebilderte Betrach- tungen, wie sie für andere fast gleichzeitige Ausstellungen abgedruckt wurden. Gronau liefert dafür in seinem „Kasseler Brief“ indirekt eine Erklärung für die geringe pub- lizistische Aufmerksamkeit, die die DKA 1913 fand: „Der Stadt Kassel ist es nicht beschieden gewesen, in der Geschichte der neueren deutschen Kunst eine irgendwie nennenswerte Rolle zu spielen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Wohnsitz des älteren Tischbein nicht ohne Bedeutung für das Kunstleben in Deutschland, verlor es in der Folgezeit den Ehrgeiz, eine führende Stellung einzunehmen. Die Kunstakademie, vom Landgrafen Friedrich II. 1775 gegründet, hat sich niemals zu einer Pflanzstätte eigentümlicher Begabungen entwickelt.“

In den regionalen Publikationen wird ausführlicher berichtet. Richard Spangenberg hebt in der Festschrift zur 1000-Jahrfeier Cassels die Ausstellung als „sicherlich eines der wertvoll- sten Geschenke“18 zum Jubiläum hervor. Ernst Zöllner referiert in mehreren Ausgaben der

14 N.N. in: Der CICERONE, Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers, hg. von Prof. Dr. Georg BIERMANN, 1913, S. 215 – 16. 15 Ernst ZIMMER, Die Deutsche Kunstausstellung Kassel 1913. In: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, München 1913, S. 525-527, wortgleich mit: Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandte Kunst, 27. Bd, Freie Kunst der „Kunst für alle“, München 1913. 16 G[eorg] Gr[onau]: Kasseler Brief, in: Kunstchronik, Neue Folge, 24. Jg. 1912/13, Nr. 23 vom 7. März 1913, Sp. 313 – 316. 17 G[eorg] G[ronau], Die Kunstausstellung in Kassel. In: Kunstchronik, Neue Folge, 24. Jg. 1912/13, Nr. 40 vom 1. August 1913, Sp. 591 – 592. 18 Richard SPANGENBERG, Die Casseler Jubiläums-Kunstausstellung. In: Tausendjahr-Feier der Residenz Cassel vom 27 bis 29 September 1913, Heft 2 = Kunstpflege in Cassel, S. 6 – 8. 11

Zeitschrift „Hessenland“ ausführlich über die hessischen Künstler.19 Paul Heidelbach erwähnt die Ausstellung in seinem Rückblick auf die 1000-Jahrfeier.20

Fast zeitgleich fanden große Kunstausstellungen in Berlin21, Breslau22, Düsseldorf23, Leip- zig24, Mannheim25, München26, Stuttgart27 statt, die in Kunstzeitschriften ausführlich und reichlich bebildert besprochen werden. Sie waren Ausdruck des in den letzten Jahrzehnten ge- wachsenen Kunstmarktes und bedeuteten eine große Konkurrenz für die Casseler Ausstellung. Ernst Zöllner konstatiert in seinem ausführlichen „Führer durch die Ausstellung“ im Casseler Tageblatt, dass sich die auswärtige Presse zwar intensiv mit den Ausstellungen z. B. in Stutt- gart und Mannheim, „aber nur so ganz nebenbei oder gar nicht mit Cassel beschäftigt.“28

Auch in späteren Publikationen zu ‚großen’ Kunstausstellungen wie von Bruce Altshuler, „Exhibitions That Made Art History“29, findet zwar für 1913 der Erste Berliner Herbstsalon, den Herwarth Walden veranstaltete, Beachtung, aber die anderen großen Ausstellungen des Jahres werden ausgespart. Bernd Klüser, „Die Kunst der Ausstellung. Dokumentation 30 ex- emplarischer Kunstausstellungen dieses Jahrhunderts“, 1991, erwähnt ebenfalls den Berliner Herbstsalon 1913, die anderen Ausstellungen auch nicht. In der Ausstellung „Statio- nen der Moderne: Die bedeutenden Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts“, die die Ber- linische Galerie 1988 präsentierte, findet die Casseler Ausstellung neben den anderen eben-

19 Ernst ZÖLLNER, Die hessischen Künstler auf der deutschen Kunstausstellung Kassel 1913. In: Hessenland 27, 1913, S. 203, 209, 232. 20 Paul HEIDELBACH, Zu Kassels Tausendjahr-Feier. In: Hessenland 27, 1913, S. 260; Deutsche Kunstausstellung 1913, ebd. S. 180; S. 181: Abbildung des Kuppelraums von Carl Eberth, siehe Abb. im Titel Teil II. 21 1913 Große Berliner Kunstausstellung zum Regierungsjubiläum seiner Majestät des Kaisers, Berlin 1913; Curt GLASER, Die Berliner Herbstausstellung, in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, S. 179 – 190; Walter GEORGI, Die Herbstausstellung Berlin 1913, in: Deutsche Kunst und Dekoration 1913 – 14, S. 357-364; Curt GLASER, Die Große Berliner Kunstausstellung, in: Die Kunst für alle, 28. Jg., 1913, S. 499 – 501; Curt GLASER, Die XXVI. Ausstellung der Berliner , in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1913, S. 457 – 474; Curt GLASER, Die Eröffnungsausstellung des Herbstsalons Paul Cassirer, Berlin, in: In: Die Kunst für alle, 28. Jg., 1912 – 13, S. 169 –175. 22 Vgl. E. LOESCHMANN, Der Künstlerbund Schlesien auf der Jahrhundertausstellung in Breslau, in: Die Kunst für alle, 28. Jg, 1912 – 13, S. 549 – 550. 23 Offizieller Katalog der Großen Kunst-Ausstellung im Städt. Ausstellungspalast Düsseldorf 1913, veranstaltet vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., 3. Mai bis 12. Oktober, Düsseldorf, Verlag des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen, A. Bagel o. J. [1913]; dazu Hermann BOARD, Aus der großen Kunstausstellung Düsseldorf 1913, in: Die Kunst für alle, 28. Jg., September 1913, S. 529 – 548. 24 Vgl. NN, in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, S. 494. 25 Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes 1913, Kunsthalle Mannheim, 4. Mai bis 30. September, Katalog Mannheim 1913; Willy F. STORCK, Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Mannheim 1913. In: Deutsche Kunst und Dekoration Bd. 33, Oktober 1913, März 1914, S. 9 – 27. 26 Illustrierter Katalog der XI. Internationalen Kunstausstellung im Kgl. Glaspalast zu München 1913, veranstaltet von der „Münchner Künstlergenossenschaft“ und der „Münchner Secession“, 1. Juni bis Ende Oktober, München 1913; dazu in: W. Michel, Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 33, 1913 – 14, H. 13, Darmstadt 1913, S. 115 – 122 und 189 – 194, und in: Die Kunst für alle, 28. Jg., 1912 – 13, S. 553 – 567. 27 Große Kunstausstellung Stuttgart 1913. Königliches Kunstgebäude, Schlossplatz. Mai bis Oktober. Stuttgart Deutsche Verlagsanstalt o. J. [1913]; Hermann TAFEL, Die große Kunstausstellung in Stuttgart, in: Die Kunst für alle, 28. Jg., 1912 – 13, S. 505 – 528. 28 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 12. Juli 1913. 29 Bruce ALTSHULER, Salon to Biennial-Exhibitions That Made Art History, Conceived an edited by Phaidon Editors and Bruce Altshuler, Introductory Essay and chapter introductions by Bruce Altshuler, London 2008. 12 falls keine Beachtung; der Fokus lag auf der damaligen Avantgarde, und die oben als Konkur- renz bezeichneten Ausstellungen entsprachen eher dem Charakter der DKA 1913 in Cassel. Auffällig ist auch, dass in Monographien über einzelne Künstler, in denen Ausstellungen ge- nannt werden, auf denen ihre Werke zu sehen waren, Kassel mehrfach fehlt.30 Die Ausstel- lung ist wohl auch in späteren ‚Fachkreisen’ öfter übersehen worden. Diese Lücke gilt es zu füllen.

Die Künstlernamen und -werke der DKA 1913 wurden von Pablo Jenior und Barbara Schil- ling31 zusammengestellt, sodass sie sich mit den auf den Ausstellungen in Kassel 1922, 1927 und 1929 gezeigten Künstlern und Werken und anderen Ausstellungen gut vergleichen las- sen.32 Gerhard Panzer analysiert in seinem Aufsatz „Die sich ausstellende Gesellschaft. Aus- stellungen als Medium des Sozialen“33 die sozialen Strukturen, die den Ausstellungen in Kas- sel 1913, 1922, 1927 und 1929 zugrunde liegen, und ermittelt, „wie sich die Kunstwelt mit der bürgerlichen Gesellschaft verschränkt hat.“34

30 Vgl. Wolfgang VENZMER, Adolf Hölzel: Leben und Werk; Monographie mit Verzeichnis der Ölbilder, Glasfenster und ausgewählter Pastelle, Stuttgart 1982: Im Abschnitt „Beteiligungen Hölzels an allgemeinen Ausstellungen“, S. 219-220, sind für 1913 nur die Jubiläumsausstellung in Berlin, die Mannheimer Ausstellung des Deutschen Künstlerbunds und die Große Kunstausstellung in Stuttgart erwähnt; vgl. Irene EDER, Friedrich Kallmorgen 1856 – 1924, Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik, hg. von Hans KNAB, Karlsruhe 1991: Im Verzeichnis der Ausstellungen mit Beteiligung Kallmorgens sind für 1913 die Deutsche Kunstausstellung in Baden-Baden, die GroBeKa in Berlin und die Glaspalast-Ausstellung in München erwähnt, die DKA 1913 in Cassel fehlt; vgl. Wolfgang IMMENHAUSEN und Almut VON TRESCKOW (Hg.), Philipp Franck (1860-1944), Werkverzeichnis der Gemälde. Wissenschaftliche Mitarbeit Sabine Meister, Petersberg 2010: Im Verzeichnis der Ausstellungen, S. 456 – 461, sind zwar die Ausstellung der Berliner Secession und die im Glaspalast in München 1913 erwähnt, aber die DKA 1913 in Cassel fehlt; vgl. Julia HÜMME, Gregor von Bochmann (1850 – 1930), Leben und Werk eines deutschbaltischen Malers in Düsseldorf, Kiel 2007, S. 251: Im Verzeichnis „Ausstellungen zu Lebzeiten“ werden auf S. 251 für 1913 zwar die Berliner Jubiläumsausstellung und die Große Kunstausstellung in Düsseldorf aufgeführt, nicht aber die DKA 1913; vgl. Gudrun WESSING, Julius Paul Junghanns, Skizzen und Gemälde aus dem Nachlass, Bielefeld 1995: Sie erwähnt im „Ausstellungsverzeichnis“, S. 143, für 1913 zwar Münchner Ausstellungen, die GroBeKa (Berlin) und die Große Düsseldorfer Ausstellung; die DKA 1913 in Cassel fehlt. Auch in der Dissertation von Marcus OERTEL zu Emil Pottner (1872-1942), Maler, Graphiker, Keramiker, Bonn 2007, S. 392, fehlt die Casseler Ausstellung: Dort sind die Ausstellung der refüsierten Secession, Berlin, die GKA Düsseldorf und die Ausstellung des Deutschen Künstlerbunds in Mannheim aufgeführt. Letzteres gilt auch für Barbara STARK, Emil Rudolf Weiss, 1875 – 1942, Monographie und Katalog seines Werkes, herausgegeben von der Stadt Lahr, Lahr 1994: Im Ausstellungsverzeichnis fehlt auf S. 240 unter dem Jahr 1913 die DKA. 31 Pablo JENIOR und Barbara SCHILLING (Hg.), „Neue Kunst in der Orangerie“. Die Ausstellungen von 1913 – 1922 – 1927 – 1929. Vorboten der documenta? Mit einem Text von Dirk Schwarze: Die Wurzeln einer Ausstellungsidee, Kassel 2016. 32 Vgl. hierzu die Anhänge 5 und 6 in dieser Studie. 33 Gerhard PANZER, Die sich ausstellende Gesellschaft. Ausstellungen als Medium des Sozialen. In: Dagmar Danko, Olivier Moeschler, Florian Schumacher (Hg.), Kunst und Öffentlichkeit, Wiesbaden 2015, S. 237 – 266. 34 Ebd., S. 262. Da dem Autor die Protokolle der vorbereitenden Ausschüsse der DKA 1913 in Cassel nicht vorlagen und er sich nur auf das im Katalog genannte Personal stützen konnte, sind manche seiner Schlussfolgerungen zu relativieren. 13

1.4 Lokale Presse

Am 7. April 1912 berichtet erstmals die „Hessische Post“ über das vorläufige Programm der 1000-Jahrfeier sowie die Festausschüsse.35 Die Deutsche Kunstausstellung ist nicht erwähnt.

Am 13. Juni 1913, dem Tag vor der Eröffnung der DKA, informiert das „Casseler Tageblatt und Anzeiger“ 36 in der Morgenausgabe über den Stand der Einrichtung des Orangerie- schlosses und gibt einen groben Überblick über die ausgestellten Kunstobjekte.37 Dort wird am Montag, 16. Juni, über die am Samstag, 14. Juni, erfolgte Eröffnung berichtet, wobei die Ansprache Georg Gronaus vor den Spitzen der Behörden und einem großen geladenen Pub- likum zum Teil wörtlich wiedergegeben wird. Auch die abendliche Festveranstaltung im Grand Hotel Wilhelmshöhe wird einbezogen. Diese Veranstaltung wurde von Hans Olde mit einem Toast auf den Kaiser eröffnet.38 Darüber hinaus ist interessant, dass neben der höchsten Prominenz, dem Kommandierenden General des 11. Armeekorps und General der Infanterie, Freiherr von Scheffer-Boyadel, sowie dem Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, dem Wirklichen Geheimen Rat Hengstenberg, die Teilnahme der Künstler Carl Ban[t]zer aus Dresden, Johann Vinzenz Cissarz aus Stuttgart, Otto Ub[b]elohde aus Goßfelden und Wil- helm Thiel(e)mann aus Willingshausen erwähnt wird. Die gekennzeichneten Schreibfehler der Künstler-Namen lassen erahnen, wie ungewohnt ihre Namensnennung in Cassel war!

Am 18. Juni 1913 beginnt der Redakteur Ernst Zöllner im „Tageblatt“ eine Serie von sieben Artikeln zur Deutschen Kunstausstellung.39 Er geht von Saal zu Saal, greift einzelne Werke beschreibend und bewertend heraus. Seine Bemerkungen sind auch deswegen hilfreich, weil sie zur Identifizierung einzelner Werke beitragen können. Auf andere Tageszeitungen verzichte ich wegen dieser umfassenden Artikel Zöllners und seines längeren Aufsatzes in der Zeitschrift „Hessenland“ über die Hessischen Künstler auf der DKA. Seine Anmerkungen werden im Band 2 bei den von ihm herausgehobenen Werken zitiert.

35 Hessische Post und Casseler Stadtanzeiger, 7. April 1912, Die Jahrtausendfeier der Stadt Cassel. Das vorläufige Programm, S. 1. 36 Das „Casseler Tageblatt und Anzeiger“ wurde von den Brüdern Gotthelft herausgegeben und in ihrer Druckerei gedruckt. Es kam seit 1900 in zwei täglichen Ausgaben heraus, hatte eine Auflage von 21.000 Exemplaren und wurde viel gelesen. Die Brüder Gotthelft waren eng mit dem Casseler kulturellen Leben verknüpft und druckten auch den Katalog der DKA 1913. Ernst ZÖLLNER war laut Adressbuch 1913, S. 404, (Kaiserstr. 68 E) Redakteur beim „Tageblatt“ und arbeitete mit dem Schriftsteller Richard Spangenberg (Adressbuch 1913, S. 341, Kirchweg 15 E) zusammen. 37 Casseler Tageblatt und Anzeiger, Von der Deutschen Kunstausstellung zur Tausendjahrfeier, 13. Juni 1913. 38 Vgl. Dominik BARTMANN, Anton von Werner: Zur Kunst und Kulturpolitik im Deutschen Kaiserreich, Berlin 1985; er erwähnt, dass Hans Olde nicht begreifen konnte, warum Kaiser Wilhelm II. so falsch beurteilt werde. 39 Ernst ZÖLLNER, Führer durch die Jubiläums-Kunstausstellung, in: Casseler Tageblatt, Teil I: 18. Juni 1913, Teil II: 25. Juni 1913, Teil III: 28. Juni 1913, Teil IV: 3. Juli 1913, Teil V: 5. Juli 1913, Teil VI: 9. Juli 1913, Teil VII: 12. Juli 1913. 14

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Quellenlage und die Literatur zur DKA 1913 dünn und schmal sind; die 1000-Jahrfeier Cassels als alles überstrahlendes Ereignis trug si- cherlich dazu bei, dass sie in der Kunstkritik nicht die Beachtung fand, die sie verdient gehabt hätte.

2. Die ‚Macher’ der Deutschen Kunstausstellung Cassel 1913

Für die Fest-Veranstaltungen zur 1000-Jahrfeier Cassels 1913 gab es eine Vielzahl von Aus- schüssen, die in der Festschrift aufgezählt sind.40 Hierin war die aktive Bürgerschaft vielfäl- tig eingebunden. Für die DKA 1913 gab es darüber hinaus eine Organisationsstruktur wie damals üblich: Ge- samtausschuss, geschäftsführender Ausschuss, Finanzausschuss, Presse-Ausschuss, Ausstel- lungs-Ausschuss, zu dem „a) ein Auswahl-Ausschuss“41 gehörte; allerdings ist ein „b)“ nicht im Protokoll enthalten. Außerdem gab es einen Theaterausschuss. Aus den Protokollen geht nicht hervor, wer die Sitzungen der Ausschüsse einberief und wer der Veranstalter der Kunstausstellung sein würde. Da Georg Gronau, der im ersten Protokoll vom 2. Mai 1912 als „Vorsitzender“ des „Gesammtausschusses“ bezeichnet wird, seit 1910 Direktor der Gemäldegalerie Cassel und von 1910 – 1924 Vorsitzender des „Kunstvereins zu Cassel“ war, gehe ich davon aus, dass der Kunstverein als Initiator und als einer der Veran- stalter fungierte.42 Bestätigt wird dies in dem Urteil von Manfred Marx über die DKA 1913 in der Festschrift zum 150. Bestehen des Kunstvereins43: „Eine Mammutschau im Sommer 1913 in der Orangerie, ein glänzender Erfolg, im Wesentlichen auf Anregung und unter Führung des Kunstvereins unternommen; sie bewirkte einen Wandel des Urteils über Kassel als Kunststadt in auswärtigen Kunstkreisen.“ Und Ernst Zöllner lobt: Noch nie habe es in Kassel eine „Kunstausstellung „in diesem Umfang und dieser Bedeutung“ gegeben, und „alle deut- schen Künstler, die nur irgend Ruf und Namen haben“, seien „in bedeutender Weise ver- treten.“44 Diese Äußerungen erlauben es, von einem Aufbruch Cassels zur Kunstmetropole zu sprechen.

40 Tausend-Jahrfeier der Residenz Cassel vom 27. bis 29. September 1913, Heft 1: Cassels Handel und Wandel, herausgegeben im Auftrag des Magistrats vom Stadtverkehrsamt, Cassel im Mai 1913; Heft 2: Kunstpflege in Cassel, herausgegeben im Auftrag des Magistrats vom Stadtverkehrsamt, Cassel im Juli 1913: Ehrenausschuß, Empfangsausschuß, Hauptausschuß, Großer Festausschuß, Festzugsausschuß, Ausschmückungsausschuß, Heimatfest-Ausschuß, Spiel- und Sportausschuß, Musikausschuß, Verkehrs- und Wohnungsausschuß, Presse- und Propaganda-Ausschuß. 41 Protokoll vom 28. Juni 2012. 42 Vgl. Richard SPANGENBERG, wie Anm. 18, S. 6: Er gibt an, dass der Ausschuss vom Kunstverein ins Leben gerufen worden sei. Schließlich wurde laut Protokoll 6/14 aus dem Juni 1914 ein Überschuss der Ausstellung von 2000 Mark dem Kunstverein übergeben, was seine Veranstalter-Funktion sicherlich bestätigt. 43 Manfred MARX/ Heiner GEORGSDORF: 150 Jahre Kasseler Kunstverein. Manfred MARX: Vom Kunstverein für Kurhessen zum Kunstverein zu Kassel. Heiner GEORGSDORF: Der Kasseler Kunstverein 1948-1985, Kassel 1985, S. 76. 44 vgl. Ernst ZÖLLNER, Hessenland 1913, S. 180. 15

2.1 Der „Gesammtausschuß“

In dem genannten „Gesammtausschuß“ der DKA 1913 waren die wichtigen ‚Honoratioren’ aus Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Militär, Kunst vertreten. Dies entsprach den Ge- pflogenheiten auch anderer großer Ausstellungen, z.B. in Düsseldorf, ja sogar noch der Kas- seler Ausstellung 1929. So gehörten zu ihm die auf der ersten Sitzung am 2. Mai 1912 anwesenden „Herren Profes- soren Olde & Knackfuss, Polizeipräsident von Dalwigk, Exzellenz Scotti, Professor Sauckel, Dr. Gronau, Reg.Rat Krause, Kommerzienräte Rosenzweig & Wertheim & Plaut, Stadtrat Ruetz, Carl L. Pfeiffer, Otto Ehrenberg, Frl. Voigt, Frl. Schick, Zimmermann, Director Otto Katzenstein“; außerdem wurden die Herren und Frauen „Just.Rat Arnthal, Reg.Präs. Graf von Bernstorff, Dr. Boehlau, Dr. G. Breithaupt, Architekt Eubell, Maler Fennel, Siegfr. Hallo, Just.Rat Harnier, Major Henrici, Hans Meyer-Cassel, Oberbürgerm. Müller, Geh.Rat Osius, Kammerherr v. Pappenheim, Landeshauptmann, Freiherr v. Riecksch, Excell. von Scheffer- Boyadel, F.H. Thorbecke, Zulehner, Ruheständ. Rich.Weber, Professor Schick“ gewählt45, die die Wahl angenommen hätten.46 Detaillierte Angaben zu den Personen sind im Anhang 1 „Mitglieder des „Gesamtausschusses der DKA 1913“ zusammengestellt. Es handelte sich um Spitzen von Behörden, Industrielle, Bankiers und Kaufleute, Offiziere, Politiker, Personen aus Justiz und Verwaltung, Vertreter der Kunstszene.

Dass der „Gesammtausschuß“ und die dort eingebundenen Honoratioren eher eine repräsen- tative als eine operative Funktion hatten, zeigt sich daran, dass von den 20 Sitzungen, von de- nen Protokolle vorhanden sind, nur zwei als solche des Gesamtausschusses bezeichnet sind, während der geschäftsführende Ausschuss 17mal tagte, überwiegend im Hotel Schirmer, der Finanzausschuss einmal bei Carl Ludwig Pfeiffer. Etliche der genannten Personen waren au- ßerdem in einem oder mehreren der vielen Ausschüsse zur 1000-Jahrfeier vertreten. Dennoch war er für die Verankerung der Kunstausstellung in der Bürgerschaft wichtig, zumal viele Personen auch in anderen kulturell bedeutenden Vereinen Mitglieder waren und damit zu ei- nem hohen Maße an Vernetzung beitrugen. Als Beispiele sollen Georg Rosenzweig, Carl Ruetz und Friedrich Thorbecke dienen: - Georg Rosenzweig war Mitglied im 1903 gegründeten Museumsverein für Hessen-Cassel, Aktionär beim Kunstverein, seit 1894 Mitglied im Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde, im Verschönerungsverein, im Handels- und Gewerbe-Verein sowie im Vorstand des Kaufmännischen Vereins, Mitglied in der 1912 gegründeten Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft; - Carl Ruetz war Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins; er hatte den Aufruf zur

45 Der Ausdruck „gewählt“ ist zu verstehen wie „ausgewählt, nominiert“, ohne dass es Wahl-Gremien gegeben hätte. 46 Protokoll vom 2. Mai 1912. 16

Gründung des Museumsvereins 1903 unterzeichnet und war seit 1905 dort Kassenprüfer; im Verschönerungsverein war er Schriftführer, im Kunstverein war er Aktionär; er war Mitglied im Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde sowie in der 1912 gegründeten Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft; - Friedrich Thorbecke war im Vorstand des Kaufmännischen Vereins, Mitglied im Museumsverein, im Verschönerungsverein, im Handels- und Gewerbeverein, in der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft sowie Aktionär im Kunstverein.47

2.2 Der geschäftsführende Ausschuss

„Auf Vorschlag des Herrn Professor Sauckel werden in den geschäftsführenden Ausschuß die Herren Gronau, Olde, Knackfuss, Eubell, Scheffer, Pfeiffer, Meyer-Cassel, Director Boehlau, Ehrenberg gewählt“48. Diese neun Personen waren die tatsächlich Aktiven, die die Vorbereitung und Organisation der Kunstausstellung vorantrieben, dabei der seit 1908 amtierende Geschäftsführer des Kunst- vereins, Hans Meyer-Cassel. Justizrat Scheffer schied laut Protokoll vom 19. Juni wegen Ar- beitsüberlastung aus dem Ausschuss aus und wurde durch den Justizrat und Rechtsanwalt Dr. Ernst Arnthal ersetzt. Im Katalog der DKA 1913 werden allerdings noch genannt: „Ruetz, Stadtrat; Scheel, Stadt- verordneter; Scholz, Oberbürgermeister“49. Dies geschah sicherlich, um die Rolle der Stadt Cassel hervorzuheben. Außerdem war Oberbürgermeister Müller im Juli 1912 ausgeschieden, und Scholz folgte ihm nach.

Womit befasste sich der geschäftsführende Ausschuss? Im Protokoll vom 14. Mai werden Wünsche Casseler Künstler, an der Ausstellung in beson- derer Weise beteiligt zu werden, diskutiert, eine Eingabe zur finanziellen Unterstützung durch den Magistrat beschlossen sowie der Etat für die Ausstellung und die Zeichnung eines „Ga- rantiefonds“ zum Ankauf von Kunstwerken beraten, die Frage nach der Anzahl der in der Orangerie unterzubringenden Bilder und Plastiken erörtert und das Angebot, eine Lotterie durchzuführen, überlegt. Zunächst war geplant, die Ausstellung von dem 1903 gegründeten Deutschen Künstlerbund, zu dessen Vorstand Hans Olde gehörte, durchführen zu lassen. Georg Gronau bat Olde in einem Brief vom 22. Mai 1912 dringend, „allen Ihren Einfluss bei Gr.[af Leopold von] Kalck- reuth [Präsident des Deutschen Künstlerbunds] einzusetzen, damit sich der Künstlerbund für uns entscheidet. Eine Niederlage wäre jetzt, nachdem wir das hiesige Publikum, Presse, Stadt

47 Zur Vernetzung von Vereinen für Kunst und Wissenschaft vgl. Joachim SCHRÖDER, wie Anm. 4, S. 24-32; die selbstbewusste wirtschaftliche und politische Führungselite der wilhelminischen Gesellschaft, aristokratisch bis großbürgerlich und politisch konservativ bis liberal geprägt, fand in den genannten Vereinen zusammen. 48 Protokoll vom 2.5.1912. 49 Katalog DKA 1913, Innentitel. 17 u.s.w. in Bewegung gesetzt haben, für uns sehr peinlich und unserer gemeinsamen Sache überaus schädlich.“50 Ein Vertragsentwurf war schon ausgearbeitet worden51, aber schon auf der nächsten Sitzung am 19. Juni wurde eine Ausstellung durch den Deutschen Künstlerbund ohne weitere Angabe von Gründen verworfen.52 Tanja Moormann-Schulz53 beschreibt in ihrer Untersuchung über die Ausstellungspraxis des Deutschen Künstlerbundes die Situation: Der erst 34-jährige Leiter der 1907 eröffneten Mannheimer Kunsthalle, Fritz Wichert, hatte schon Anfang 1912 dafür geworben, die jähr- liche Ausstellung des Deutschen Künstlerbunds nach Mannheim zu bekommen. In einem Brief vom 6. Juli 1912 ließ der Vorsitzende des Künstlerbunds, Graf von Kalckreuth, Fritz Wichert wissen, dass er Cassel „abgeschrieben“ habe. Warum Mannheim den Vorzug erhielt, obwohl in Cassel die Mannheimer Ankaufsgarantie von 60.000 Mark deutlich überboten wur- de, ließ sich bisher nicht ermitteln. Als Grund dafür vermutete die Neue Badische Landes- zeitung, dass „die Ausstellungsräume hier besonders günstig zu sein scheinen“.54

Man entscheidet sich nun in Cassel dafür, dass eine Kommission herumreisen und eine gute Ausstellung mit Hilfe bedeutender Kunstkenner zusammenstellen sollte. Gronau schreibt in dem zitierten Brief, dass er am 28. Mai nach Dresden reisen werde. Schon am 28. Juni wird mitgeteilt, dass der beim Magistrat beantragte Zuschuss von 10.000 Mark bewilligt worden sei. Deswegen werden weitere Ausschüsse gewählt: Der Finanzausschuss mit Otto Ehrenberg als Vorsitzendem und Stadtrat Heinrich Brunner, Dresdner Bank, als Stellvertreter; der Presseausschuss mit Dr. Georg Gronau als Vorsitzen- dem und Georg Rosenzweig als Stellvertreter; schließlich als wichtiger Ausschuss der Aus- wahl-Ausschuss: Professor Hans Olde als 1. Vorsitzender, Dr. Georg Gronau als 2. Vorsit- zender, Dr. Johannes Boehlau, Professor Hermann Knackfuss, Professor Carl Hans Berne- witz, Fräulein Köppel und Hans Meyer-Cassel 55.

50 GRONAU an Hans Olde, Landesmuseen Schleswig-Holstein, Brief-Konvolut 1970-32_Olde_Gonau_(von)_ 19120522. 51 Protokoll vom 30.5.1912: „Der von Herrn Dr. Gronau + Herrn Hofrat Brodriaen entworfene Vertrag mit dem Deutschen Künstlerbund wird genehmigt, nachdem einige redaktionelle Änderungen vorgenommen worden sind. Der Vertragsentwurf wird zu den Akten genommen.“ 52 Der Deutsche Künstlerbund, der seine jährlichen eigenen Ausstellungen wechselnd in anderen Städten Deutschlands durchführte und sich von den bisherigen Massenausstellungen der Kunstgenossenschaft abheben wollte, veranstaltete im Jahr 1913 vom 4. Mai bis 30. September seine Ausstellung in der Kunsthalle in Mannheim. Deswegen konnte Cassel nicht zum Zuge kommen. Zur Ausstellungstätigkeit der Kunstgenossenschaft vor dem 1. Weltkrieg vgl. Martina WEHLTE-HOESCHELE, Der Deutsche Künstlerbund im Spektrum von Kunst und Kulturpolitik des Wilhelminischen Kaiserreichs, Diss. 1993, S. 88 – 93, zu der des Künstlerbundes S. 199 – 201 und 204 – 207. 53 Tanja MOORMANN-SCHULZ, Der deutsche Künstlerbund im Spiegel seiner Ausstellungspraxis 1903 – 1936, Dissertation 2015, Frankfurt a. M. 2017, S. 246 – 47. 54 Ebd., S. 246; den Hinweis verdanke ich Henrike Hans. 55 Zu Hans Meyer-Cassel siehe Anhang 1; der dem Gesammtausschuss nicht angehörende Carl Hans Bernewitz (1858 Blieden, Kurland – 1934 Kassel), deutsch-baltischer Bildhauer und Kunstgewerbler, war seit 1903 Dozent an der Casseler Akademie; 1908 erhielt er den Professoren-Titel. Er war vermutlich für die Auswahl der Plastik verantwortlich, und er stellte selbst auf der DKA 1913 eine Porträt-Büste (Kat Nr. 491) und eine Reiterstatuette (Kat Nr. 520) aus. Seine Bronze-Statue „Der Bücherwurm“ ziert heute noch das Treppenhaus der Murhardschen 18

Neu in dem Kreis ist Frieda Köppel, die von 1895 – 1902 an der Casseler Akademie und bei Theodor Hummel in München studiert hatte; sie repräsentierte wohl die „Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus“56; auf der Sitzung am 19.1.1913 wird sie neben Ferdinand Koch auch für die „Jury“ der Ausstellung nominiert. Im Katalog der Ausstellung wird aller- dings nicht sie genannt, sondern Margarete von Hüllessem[-Meerscheidt]57. Letztere, geb. 1863, war seit 1887 in Cassel ansässig und ebenfalls in der Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus. Außerdem wird der Maler Ferdinand Koch (1866 – 1939) im Katalog als Mitglied der Jury benannt. Er studierte 1888 – 1892 an der Casseler Akademie, danach auch an der Münchner Akademie, war überwiegend Landschaftsmaler mit Motiven aus Cassel und Umgebung sowie aus der Rhön, wo er sich häufig in der Malerkolonie Kleinsassen aufhielt.58 Er war Vorsitzender des Kurhessischen Künstlerbunds, der im November 1905 gegründet worden war.59

In der Sitzung vom 6. November 1912 tritt zusätzlich ein bisher nicht erwähnter „Einrich- tungsausschuß“ auf, der vom Architekten Julius Eubell geleitet wurde; er war für die Ein- richtung der Kabinette in der Orangerie, die Verhandlungen mit den Mietern der Orangerie, die Zugangsstraßen und die Versicherungen zuständig. Das Orangerieschloss wurde damals vom Preußischen Landwirtschaftsministerium verwaltet, das Räume im Hauptgebäude und in den Pavillons vermietete; so hatte z. B. ein Maler sein Atelier in der Orangerie. Der Einrich- tungsausschuss bildete sogar eine „Subkommission“, „bestehend aus Pfeiffer, Scheel, Ruetz, Ehrenberg“, die sich um die die übrige Einrichtung, ein Telefon, Personalengagement, Bewa- chung, Reinigung, Feuerwehr, Restaurationsbetrieb, Kasse und Katalog kümmern sollte.60

Nicht zu erwarten war, dass sich der geschäftsführende Ausschuss mehrmals61 mit der Veran- staltung eines Freilufttheaters befasste; allerdings wird am 6. November von einem „Thea- terausschuß“ berichtet, der mit potentiellen Autoren korrespondierte. Er hatte aber mit dem in der Festschrift von 1913 erwähnten „Festspiel-Ausschuß“62 wohl nichts zu tun. Das im ge- schäftsführenden Ausschuss mehrfach angesprochene Theaterstück wird auf der Sitzung am 31.1.1913 verworfen, es wird definitiv beschlossen, von einem Freilufttheater abzusehen. Allerdings wurde aufgrund des Beschlusses eines Preisgerichts dann doch das dramatische

Bibliothek in Kassel. Frieda Köppel (1876 Rudolstadt – 1951 Zwergen bei Liebenau), Malerin, studierte 1895 – 1902 an der Casseler Akademie und später bei Theodor Hummel in München. Sie gehörte der „Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus“ an und stellte selbst auf der DKA 1913 vier Zeichnungen (Kat Nrr. 290, 306, 321, 732) und zwei Gemälde (Kat Nrr. 488 und 513) aus. 56 Paul SCHMALING, Künstler-Lexikon Hessen-Kassel 1777-2000, mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen, Kassel 2001, S. 651. 57 Katalog DKA 1913, Innentitel. 58 Vgl. SCHMALING, wie Anm. 56, S. 324. 59 Vgl. SCHMALING, wie Anm. 56, S. 650-651. 60 Protokolle vom 15.1. und 31.1.1913. 61 Protokoll vom 30.5.1912, 6.11.1912, 13.12.1912, 17.12.1912, 15.1.1913, 31.1.1913, 14.2.1913, 19.2.1913, Gesamtausschuss am 4.3.1913. 62 SPANGENBERG, Festschrift zur 1000-Jahrfeier, wie Anm. 18, S. 14 19

Festspiel „1385“ aufgeführt, zu dem Walter Schliephacke und Hans Sautter die Dekoration lieferten.63

Der „Propaganda-Ausschuß“ initiierte einen Wettbewerb zu Plakat-Entwürfen für die Aus- stellung64; er verhandelte mit der Stadt Cassel über die Verteilung und veranlasste Kosten- voranschläge bei den Druckereien Gotthelft und Grünbaum.65 Gegen die Entscheidung für das Plakat von „Frl. Schulz“, das „als die künstlerisch am höchsten stehende Arbeit bezeichnet und mit dem ersten Preis bedacht, was nach den Bedingungen des Preisausschreibens die Ausführung dieses Entwurfes zur Folge haben müsste“66, gab es wohl Einspruch, den der Ausschuss allerdings ablehnte. Es werden „Beschuldigungen“ des Malers Eduard Schick67 erwähnt, die allerdings nicht überprüft wurden; man blieb bei der getroffenen Entscheidung. Der Druck des Plakats wurde an die Druckerei Grünbaum vergeben.68 Der geschäftsführende Ausschuss bestellte mit Erich Schall einen Geschäftsführer der Ausstellung: „Es soll ihm als Vergütung M 500 des Monats und 5 % von den Verkäufen, die nach der Eröffnung durch Garantiezeichnungen gesichert sind, angeboten werden.“69

Der „Finanzausschuß“ legte fest: „Die Eintritte aus der von 9-6 Uhr geöffneten Ausstellung [sind] wie folgt festzusetzen: M 1 Eintrittspreis & Person, mit Ausnahme des Montags Nach- mittag 2-6 Uhr, wo der Preis auf 50 Pf. ermäßigt wird. Schüler & Kinder bis 16 Jahren 50 Pf..“ Mitglieder des Kunstvereins sollten für 1,50 Mark eine Dauerkarte bekommen, ihre An- gehörigen für 3.- Mark. „An Arbeiter-Vereine, die mindestens 25 Mitglieder haben, an indu- strielle Unternehmungen für ihre Arbeiter, überhaupt an Arbeitervereinigungen & [Gewerk]- schaften und dgl. 25 Pf. (die Karten sind von den Vereinigungen mit ihrem Stempel zu versehen).“ Auch Mitglieder großer auswärtiger Vereine konnten die Ausstellung für den er- mäßigten Preis von 25 Pfennig besuchen, ebenso die Schüler der Kunstakademie u. a. Ein-

63 Vgl. Hessenland 27, 1913, S. 192: Aufgrund eines Preisausschreibens der Stadt Kassel wurden drei Stücke eingereicht, die allerdings nicht zur Aufführung kamen. Dies scheint parallel zu dem im Protokoll erwähnten Theaterausschuss geschehen zu sein, der eigentlich von einem Preisausschreiben abgesehen hatte, so im Protokoll vom 19.6.1912. Es wurde dann das Festspiel „1385“ aufgeführt; vgl. den Bericht im Casseler Tageblatt vom 18. Juni 1913, nach dem das vom Dresdner Kunstmaler Benno von Francken verfasste Stück „1385“, in dem es um einen Konflikt zwischen dem damaligen Landgrafen Hermann und der Casseler Bevölkerung ging, den Zuschlag bekam, während das von dem Casseler Lehrer und Schriftsteller Heinrich Bertelmann verfasste Stück „Weißer Hof“ nicht zur Aufführung kam. 64 Protokoll vom 06.11.1912. 65 Protokoll vom 13.12.1912. 66 Protokoll vom 20.12.1912. 67 Eduard Schick war Lehrer an der Kunstgewerbeschule und Mitglied des „Gesammtausschusses“. 68 Protokoll vom 31.1.1913: Das Plakat wird dominiert von einem sehr ‚wilhelminisch’ wirkenden goldenen Adler und drei monochromen Tafeln; darunter steht, ebenfalls in Goldschrift: „DEUTSCHE KUNSTAUSSTELLUNG ZUR TAUSENDJAHR FEIER DER RESIDENZSTADT CASSEL 15. JUNI 1913 1. SEPT IM ORANGERIE SCHLOSS TAEGLICH VON 9 BIS 6 UHR. Außerdem gab es Briefmarken ohne Wert mit dem Adler und dem Kurztitel JUBILÄUMS KUNSTAUSSTELLUNG CASSEL 1913. Der Katalog- Titel enstpricht diesem Briefmarken-Titel. 69 Protokoll vom 13. Dezember 1912; Schall führte später die Verkaufslisten; vgl. dazu das Kapitel 6 in diesem Buch. 20 richtungen.70 Im Katalog der Ausstellung wurde die persönliche Dauerkarte später mit 4.- Mark verzeichnet, und sonntags ab 1 Uhr kostete der Eintritt nur 50 Pfennig. Schließlich wur- den Kosten zur Herrichtung des Ostens der Orangerie in Höhe von 2500.- Mark bewilligt.71 Offenbar wurde erwogen, die Öffnung der Ausstellung bis Ende September zu verlängern; deswegen wurde der Magistrat um einen weiteren Zuschuss von 6000.- Mark ersucht; zu die- ser Verlängerung kam es allerdings nicht.

2.3 Der „Auswahlausschuß“

Dem „Auswahlausschuß“ gehörten Professor Hans Olde als 1. Vorsitzender, Dr. Georg Gro- nau als 2. Vorsitzender, Dr. Johannes Boehlau, Professor Hermann Knackfuss, Professor Carl Hans Bernewitz, Fräulein [Frieda] Köppel, Hans Meyer-Cassel an. Da ein Kontrakt mit dem Künstlerbund nicht zustande gekommen war, „soll eine Commission herumreisen & eine gute Ausstellung“72 mit Hilfe bedeutender Kunstkenner zusammenstellen. Diese Reisen müssen in der zweiten Jahreshälfte 1912 erfolgt sein, denn im Protokoll vom 6. November 1912 heißt es: „Die Resultate der Reisen von Gronau, Olde & Meyer sind erfreu- lich. Nur Berlin & Karlsruhe wird [sic] nochmals zu besuchen sein.“73 Am 31. März geht es u.a. um die Ausgestaltung des Orangerieschlosses. „Der Vorsitzende legt […] den Antrag Wagner-Tettau betr. Ausschmückung der Halle des Orangerieschlosses zur Entscheidung vor. Es wird beschlossen, den Antrag der beiden Herren mit Dank anzunehmen.“74 Aus den Protokollen geht nicht hervor, wie im Einzelnen die Auswahl der Künstler und auszustellenden Kunstwerke erfolgt ist. Da auch die sonstigen Quellen hierzu keine Aus- künfte geben, versuche ich, auf ‚Umwegen’ den Auswahlkriterien und -Entscheidungen näher zu kommen.

3. Charakter der Deutschen Kunstausstellung

3.1 Allgemeines

Am 4. März 1913 berichtet Dr. Georg Gronau dem „Gesammtausschuß“ über „Charakter und Zusammenstellung“ der geplanten Ausstellung. Da im Protokoll seine Ausführungen nicht re- feriert werden, greife ich auf seinen Bericht in der „Kunstchronik“ zurück, der mit „G.G.“ als Autor gekennzeichnet ist und sicherlich von ihm stammt.75 Die Ausstellung solle „einen guten Überblick […] von dem deutschen Kunstschaffen ge- währen“ und „vorzüglich solche Werke […] vereinigen, die für den einzelnen Künstler be-

70 Protokoll vom 19.2.1913. 71 Protokoll vom 28.4.1913. 72 Protokoll vom 19.6.1912. 73 Protokoll vom 6.11.1912. 74 Protokoll vom 31.3.1913; zu der „Ausschmückung“ siehe das Kapitel 4 in diesem Buch. 75 Georg GRONAU, wie Anm. 17, S. 592. 21 sonders charakteristisch wären, einerlei, ob vom letzten Jahre oder ob von anderen Aus- stellungen schon bekannt“. Den Ton der Ausstellung solle die Kunstrichtung bestimmen, „die man heute als festes Gut unserer künstlerischen Kultur bezeichnen darf.“ Man habe nicht den Ehrgeiz gehabt, nur das Neueste bieten zu wollen. Von „der neuesten Phase der Entwicklung, von jenen Bestrebungen, deren Endziele niemand vorauszusehen und deren Bedeutung kaum jemand richtig abzuschätzen vermag“, habe man „billig abse- hen“ dürfen. Man wolle aber in Kassel, in dem eine „wesentlich auf alten Prinzipien behar- rende Geschmacksrichtung“ vorherrsche, „einen Begriff von der Kunst der Gegenwart geben; man durfte also nur mit dem Besten und Ausgereiftesten kommen.“ Deswegen wurden Mög- lichkeiten, die über den „fast schon als klassisch und altmeisterlich anzusprechenden Impres- sionismus“ hinausgingen, nur an einigen Beispielen gezeigt.76 Ernst Zimmermann bestätigt dies in seinem Bericht in der Zeitschrift „Kunst für alle“: „Die extremsten modernen Richtungen wurden von vornherein ausgeschlossen“.77 Richard Span- genberg hielt die Ausstellung dennoch für „modern im besten Sinne des Wortes“, da sie „den gewaltigen Aufschwung, den die deutsche Kunst in den letzten Jahrzehnten genommen ha- be“ spiegele.78 Es sei „gelungen, fast von allen unseren ersten deutschen Meistern einige und zwar charakteristische Arbeiten zu erhalten.“79 Bei seiner Rede zur Eröffnung der DKA am 14. Juni 1913 fühlte sich Gronau bemüßigt, die Beschränkung auf lebende deutsche Künstler zu begründen: Sie sei dem Werk – dieser Aus- stellung – förderlich gewesen. „Ohne den Vorwurf des Chauvinismus zu scheuen, wage ich zu behaupten, dass sie gerade in dieser Begrenzung neben einer jeden Kunstausstellung welcher Nation immer mit vollen Ehren bestehen kann.“80

Ernst Zöllner lobte die Kunstausstellung, „wie sie in diesem Umfang und dieser Bedeutung noch nie in der durch ihre Gemäldegalerie und ihre Wilhelmshöher Kunstschöpfungen weit bekannten alten Residenzstadt gesehen wurde.“81

Manfred Marx, einer der Chronisten des Kasseler Kunstvereins, charakterisierte die Ausstel- lung so: Sie sei eine „Mammutschau“ gewesen, ein glänzender Erfolg, im Wesentlichen auf Anregung und unter Führung des Kunstvereins unternommen; sie bewirkte einen Wandel des Urteils über Kassel als Kunststadt in auswärtigen Kunstkreisen, da sie einen beeindruckenden und repräsentativen Überblick über das zeitgenössische Kunstschaffen in Deutschland ge- geben habe. Obwohl Werke der „Brücke“ und des „Blauen Reiters“ fehlten, habe die Aus- stellung trotzdem für damalige Verhältnisse eine durchaus fortschrittliche Gesinnung gezeigt:

76 Ebd. 77 Ernst ZIMMERMANN, Die Deutsche Kunstausstellung in Kassel 1913, in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912- 1913, München 1913, S. 526. 78 SPANGENBERG, wie Anm. 18, S. 6. 79 ZIMMERMANN, wie Anm. 77, S. 526. 80 Casseler Tageblatt und Anzeiger, 16. Juni 1918, Ausstellung in Cassel 1913. 81 Ernst ZÖLLNER, wie Anm. 19, S. 180. 22

Impressionismus, Neo-Impressionismus, Symbolismus, Jugendstil, Naturalismus seien vertre- ten gewesen.82 Darüber hinaus waren erste expressionistische Experimente zu sehen.

In diesen Äußerungen sind Stichworte enthalten, die die DKA 1913 gut beschreiben: Einen Überblick über das – wenn auch nur deutsche – Kunstschaffen gewähren, einen Begriff von der Kunst der Gegenwart geben, modern im besten Sinne des Wortes sein, eine für damalige Verhältnisse fortschrittliche Gesinnung aufweisen. Damit ist auch ein pädagogischer An- spruch verbunden, die den Casseler ‚Aufbruch zur Kunstmetropole’ stützt. Ob auf der DKA 1913 „von allen unseren ersten deutschen Meistern einige und zwar charakteristische Ar- beiten“83 zu sehen waren, wäre zu prüfen.

3.2 Künstler nach Herkunftsorten und Geschlecht

Zunächst eine Übersicht über die Herkunftsorte, die im Katalog bei den Namen der Künstler genannt werden:

Lfd. Nr. Ort M W Summe 1 Bad Grötzingen 1 0 1 2 Bad Nenndorf 1 1 2 3 Bad Tölz 1 0 1 4 Berlin 47 3 50 5 Berlin-Hermsdorf 1 0 1 6 Berlin- 5 0 5 7 Bremen 1 0 1 8 Cassel 40 18 58 9 Dachau bei München 1 0 1 10 Darmstadt 7 1 8 11 Dresden 23 0 23 12 Düsseldorf und Dü. Haus Meer 23 1 24 13 Eddelsen bei Hittfeld bei Hamburg 1 0 1 14 Erfurt 1 0 1 15 Feldafing bei München 1 0 1 16 Fischerhude bei Bremen 2 0 2 17 Flensburg 1 0 1 18 Florenz 1 0 1 19 Frankfurt a. M. 6 1 7 20 Goßfelden bei Marburg 1 0 1 21 Hamburg 2 0 2 22 Höchst 1 0 1 23 Honnef am Rhein 1 0 1 24 Karlsruhe 19 0 19 25 Königsberg in Preußen 4 0 4 26 Laudenbach bei Marburg 1 0 1 27 Leipzig 2 1 3 28 Lübeck 1 0 1 29 Marburg an der Lahn 3 1 4 30 Meißen 1 0 1

82 Vgl. MARX/GEORGSDORF, wie Anm. 5, S. 76. 83 Wie Anm. 73. 23

31 München 34 1 35 32 Ohne Ort 2 0 2 33 Paris 2 0 2 34 Partenkirchen 1 0 1 35 Pinswang bei Prien 1 0 1 36 Riedering in Oberbayern 1 0 1 37 Rom 2 0 2 38 Starnberg 1 0 1 39 Störort in Holstein 1 0 1 40 Stuttgart 13 1 14 41 Tennenlohe 1 0 1 42 Weimar 6 0 6 43 Wien 1 0 1 44 Wiesbaden 2 0 2 45 Willingshausen 1 0 1 46 Wollin auf Wollin 1 0 1 47 Worpswede 1 0 1 48 Wyk auf Föhr 1 0 1 Summe 272 = 90,4 % 29 = 9,6 % 301 = 100% ( Zahl ohne Hosaeus/ Berlin, der im Katalog keine Nr. besetzt.)

Hier wird jeweils der Tätigkeitsort der Künstler im Jahr 1912 oder 1913 genannt, auch wenn die Künstler nur kurze Zeit dort tätig waren, wie z. B. Albin Egger-Lienz von 1912 – 1913 an der Kunstschule in Weimar. Der Maler stammte aus Österreich, hatte an der Münchner Aka- demie studiert, ging 1899 nach Wien, war dort 1900 Gründungs-Mitglied des „Hagenbun- des“84 und 1909 in der Wiener Sezession. Ihm wurde der Professoren-Titel an der Wiener Akademie verweigert, sodass er 1911 nach Hall in Tirol, dann nach Weimar ging.

Über die Angaben „Rom“, „Florenz“, „Paris“ ist man zunächst verwundert, da ja „das Aus- land“ ausgeschlossen war. Bei Otto Greiner ist „Rom“ genannt, weil er dort das Atelierhaus seines Freundes Max Klinger nutzte; er hatte an der Münchner Akademie studiert. Bei Georg Greve-Lindau steht „Florenz“, weil er 1912 den vom Deutschen Künstlerbund seit 1906 ge- stifteten „Villa-Romana-Preis“ bekommen hatte und sich somit in Florenz aufhielt; sonst arbeitete er in Stuttgart, Weimar und Leipzig. Bei Eugen Spiro ist „Paris“ angegeben: Er stu- dierte an der Breslauer und später Münchner Akademie, war Meisterschüler bei Franz von Stuck; nach einem Stipendium in Italien war er wieder in München und Berlin tätig; von 1906 bis 1914 war er Lehrer an der Pariser Académie Moderne, im 1. Weltkrieg Zeichner in der kartographischen Abteilung beim Generalstab des deutschen Heeres.

48 Orte werden genannt, an denen die Künstler 1913 tätig sind. Die größten Gruppen von Künstlern kamen aus den Städten mit einer Kunstakademie: Cassel, Berlin, München, Düsseldorf, Karlsruhe, Stuttgart; kleinere Gruppen kamen aus Darmstadt, Frankfurt und Weimar. Leipzig war nur mit drei Künstlern vertreten.

84 Vgl. Agnes HUSSLEIN-ARCO, Matthias BOECKL und Harald KREJCI, Hagenbund, ein europäisches Netzwerk der Moderne, Wien 2014, S. 430. 24

Es ist nicht überraschend, dass die meisten der Künstlerinnen und Künstler aus Cassel kamen: 58, davon 40 Männer und 18 Frauen. Der Frauenanteil in Cassel ist der größte aller Her- kunftsorte, sicherlich der regionalen Nähe zu verdanken, aber auch der Tatsache, dass an der Casseler Akademie Frauen von Anfang an zugelassen waren und es eine aktive „Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus“ gab.85 Rechnet man Leni Zimmermann-Heitmüller und ihren Mann August Heitmüller aus Bad Nenndorf, das bis 1932 zur Provinz Hessen-Nassau gehörte, und die sieben Künstler und Künstlerinnen aus Marburg a. d. L.86, Goßfelden und Willingshausen in der Schwalm sowie Laudenbach am Meißner zu den ‚Kurhessen’ dazu, so kamen 67 Künstler aus der Region, davon 47 Männer und 20 Frauen; insgesamt stellte Hes- sen-Cassel einen Anteil von 22,3 % Personen.

Die Gruppe der Berliner Künstler, wozu ich die aus damals noch nicht eingemeindeten Orten Charlottenburg und Hermsdorf rechne, war die zweitgrößte: 56 Künstler, davon 53 Männer und drei Frauen; der Anteil betrug insgesamt 18,6 %.87

Aus München und Umgebung – Bad Tölz, Dachau, Feldafing, Partenkirchen, Pinswang, Riedering, Starnberg, Tennenlohe – kam die drittgrößte Gruppe mit 43 Künstlern, davon 42 Männer und eine Frau; der Anteil betrug insgesamt 14,3 %.

Aus Düsseldorf und Umgebung kamen 24 Künstler, davon 23 Männer und eine Frau; der Anteil betrug insgesamt 8%.

85 Es gab in Berlin – z. B. die Malschule von Dora Hitz ab 1894 –, Dresden, Karlsruhe und München Malschulen für Frauen, und in Stuttgart durften ab 1906 Frauen an der Akademie studieren; vgl. Nils BÜTTNER und Angela ZIEGER (Hg.), Rücksichten. 250 Jahre Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ein Lesebuch, Stuttgart 2011, S. 87. In München wurden seit der Gründung der Akademie 1808 einige wenige Frauen aufgenommen, aber zwischen 1852 und 1920/21 besuchte keine Frau die Akademie; es gab seit 1884 allerdings eine Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins; vgl. Meike HOPP, „Mehr rezeptiv als produktiv“? Frauen an der Akademie der Bildenden Künste München von 1813 – 1945. In: Nikolaus GERHART, Walter GRASSKAMP, Florian MATZNER (Hg.), „…kein bestimmter Lehrplan, kein gleichförmiger Mechanismus“. 200 Jahre Akademie der Bildenden Künste München, München 2008, S. 66 – 75. Die Behauptung von Meike Hopp, dass 1813 „erstmals eine Frau in Deutschland an eine Kunsthochschule aufgenommen“ wurde, trifft allerdings nicht zu: Elisabeth Lampe, geb. Ziesenis, wurde im Frühjahr 1780 Mitglied der Kasseler Kunstakademie; vgl. Martina SITT, „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777 – 1830), Hamburg 2017, S. 131. 86 Die Ausstellungs-Kuratoren dachten in solchen Zusammenhängen: Im Saal 9 „Hessen-Cassel“ waren neben den Casseler Künstlern auch Werke von Bad Nenndorfer und Marburger Künstlern zu sehen, im Saal 13 „Hessen-Cassel“ auch solche aus Goßfelden, Laudenbach und Willingshausen; in den Sälen 11 und 12 „München“ hingen neben den Werken Münchner Künstler solche aus Dachau, Partenkirchen, Pinswang, Prien oder Starnberg.

87 Ein Frauenkunstverband als Dachverband für regionale Künstlerinnen-Vereinigungen wurde erst 1913 in Berlin gegründet; erste Vorsitzende war Käthe Kollwitz; im Vorstand waren von den auf der DKA 1913 ausstellenden Künstlerinnen außerdem Martha Dehrmann, Dora Hitz, Frieda Menshausen-Labriola; vgl. Martha DEHRMANN, Vom Fauenkunstverband, in: Deutsche Kunst und Dekoration 17. Jg. 1913 – 14, S. 140 – 141. 25

Aus Dresden kamen 23 Künstler = 7,6%, aus Karlsruhe 19 Künstler = 6,3 %, aus Stuttgart und Umgebung (Bad Grötzingen) 15 Künstler = 5%, davon eine Frau.

3.3 Künstler nach ihrem Alter

Vier Künstler waren im Jahr 1913 älter als 70 Jahre, dabei war Hans Thoma, geb. 1839, mit 74 Jahren der älteste. 13 Künstler waren zwischen 60 und 69 Jahren (4,3%), 57 Künstler zwischen 50 und 59 Jahren (18,9%), 102 Künstler zwischen 40 und 49 Jahren (33,9%), 89 Künstler zwischen 30 und 39 Jahren (29,6%), und 30 Künstler jünger als 30 Jahre (10,0%); der jüngste war Kurt Heinecke, geb. 1891, mit 22 Jahren. Bei sechs Personen fehlen die Angaben (2%). Die „älteren Gene- rationen“, also Künstler über 40 Jahre, waren mit fast 60% vertreten. Diese Altersverteilung ist nicht überraschend, wenn es um einen Überblick über das Kunstschaffen der Gegenwart ging.

3.4 Auswahl der Künstler und Kunstwerke

Wie ist nun aber die direkte Auswahl bei 845 Werken, die der Katalog umfasst, und bei 48 Orten, dabei Wyk auf Föhr und Flensburg im Norden, die Insel Wollin in der Ostsee, München und Umgebung im Süden, dazu Florenz, Rom, Paris und Wien, wo sich einzelne Künstler gerade aufhielten, praktisch geschehen? Wer waren wohl die ‚Vertrauensleute’, die Gronau erwähnt? An dieser Stelle hätte man gerne schriftliche Unterlagen eingesehen, die leider fehlen, wie oben schon angemerkt wurde.

Insgesamt wurden 845 Kunstwerke ausgestellt: Gemälde (Aquarell, Gouache, Ölgemälde, Pastell, Tempera: 420 = ca. 50 % Graphik (Aquatinta, Holzschnitt, Linolschnitt, Lithographie, Radierung, Schabkunst, Zeichnung): 341 = ca. 40 % Plastik (Bronze, Gips, Holz, Majolika, Marmor, Porzellan): 84 = ca. 10%

Nach welchen Gesichtspunkten erfolgte die Auswahl der Künstler und ihrer Werke? Welche Qualitätskriterien – Auszeichnungen der Künstler auf Ausstellungen, Stipendien und Preise – mögen eine Rolle gespielt haben? Außerdem sollte ja ein Überblick über die maßgeblichen Werke des Kunstschaffens in Deutschland erfolgen.

Außer den oben genannten Künstlern, die im Kunst-Verein zu Kassel schon vor 1913 ausge- stellt hatten, liegt ein Fingerzeig in dem - fehlgeschlagenen - Versuch vor, den Deutschen Künstlerbund für die Organisation der Ausstellung zu gewinnen.88 Außerdem müssen örtli-

88 Vgl. oben, Kap 2.2 26 che Künstlergruppen, Netzwerke der Akademien, Freundschaftskreise, Künstler-Kolonien bzw. Künstlerorte, Teilnahme an anderen großen Ausstellungen, Auszeichnungen, Preis-Ge- winner u. a. genauer betrachtet werden. Die Ausstellung berücksichtigte nur lebende Künstler aus Deutschland. Ausgeschlossen blieben neben den „extremen“ auch solche Gruppen, die mit eigener Jury „in corpo- re“ ausstellten. Sie bedeuteten, „wie’s die Erfahrung genugsam hat zeigen können […], die Belastung und den Krebsschaden unserer großen Kunstausstellungen. Die letzte Dresdner Ausstellung z. B. war in dieser Hinsicht äußerst lehrreich.“89 Der oben erwähnte „Auswahlausschuß“ wurde in der zweiten Jahreshälfte 1912 aktiv. Gronau schreibt: „[Es] wurde nach Kräften in den Ateliers das Material selbst zusammengesucht, und soweit es irgend anging, nichts genommen, was nicht von einem der Herren des Komitees oder einem Vertrauensmann besichtigt worden war.“90 Spangenberg ergänzt, dass es sich um Ateliers in den bedeutendsten Kunststädten des Reiches gehandelt habe, in einigen Fällen auch um Privatbesitz oder Besitz von Galerien.91

3.4.1 Der Kunstverein zu Cassel

Kontakte zu vielen Künstlern bestanden aufgrund der Präsenz ihrer Werke auf Ausstellungen des „Kunst-Verein zu Cassel“. In der Darstellung zum 100. Jubiläum des Kunstvereins im Jahr 1935 erwähnt Helmut Kramm einige von den auch 1913 ausstellenden Künstlern92: Hans Thoma (1867 und 1869, dann 1909); Eugen Bracht (1893, 1898/99 und 1901); Wilhelm Steinhausen (1869, 1905 und 1912); Adolf von Hildebrand mit seiner Bismarck-Büste (1909); Ludwig Dill (1887); Wilhelm Trübner (nach 1908); Curt Herrmann, Leopold von Kalckreuth, , Friedrich Kallmorgen, Franz von Stuck (nur Plastiken) gelegentlich mit ein- zelnen Werken; Max Klinger mit einer Sonderausstellung 1892/93; Hans von Volkmann (1889 und öfter); (1895); Otto Modersohn, Ludwig Dettmann, Hermann Hahn, Käthe Kollwitz, Max Slevogt (nach 1908); August Gaul, Fritz Boehle, Arnold Rechberg.

Neben den regionalen Künstlervereinigungen waren ab 1910 im Kunst-Verein ‚auswärtige’ Künstler in mehreren Ausstellungen zu Gast, von denen ich nur die namentlich nenne, die auch 1913 auf der DKA ausstellten: - Vom 8. August bis 15. September 1910 „Ausstellung von Werken Münchner Künst- ler“, dabei Alfred Marxer, Carl Thiemann, Walter Thor, dazu der Düsseldorfer Bild- hauer Fritz Cauer, der damals und nach dem 1. Weltkrieg erneut in Kassel tätig war;

89 GRONAU, wie Anm. 16, S. 592. 90 Ebd. 91 Vgl. SPANGENBERG, wie Anm. 16, S. 6. 92 Helmut KRAMM, wie Anm. 6 , S. 57 – 60. 27

- Vom 9. Mai bis 31. Mai 1911 „Werke Karlsruher Künstler. Wander-Ausstellung des Verbandes deutscher Kunstvereine“, dabei Walter Conz, Rudolf Hellwag, Gustav Kampmann, Wilhelm Trübner, Hans von Volkmann; - Vom 20. März bis 31. April 1912 „Ausstellung von Werken Düsseldorfer Künstler“, dabei Wilhelm Hambüchen, Ernst Hardt, Julius Paul Junghanns, Carl Jutz jr., Eugen Kampf, Hans Kohlschein, Willy Kukuk, Georg Macco, Hugo Mühlig, Max Stern; - Vom 9. Mai bis 30. Juni 1912 „Ausstellung von Werken der Berliner Sezession“, dabei Robert Breyer, Theo von Brockhusen, Lovis Corinth mit Gemälden und Radie- rungen, Rudolf Großmann, Ulrich Hübner, Konrad von Kardorff, mit Gemälden und Radierungen, Heinrich Linde-Walther, George Mosson, Emil Pottner, Waldemar Rösler, Max Slevogt mit Gemälden und Radierungen; - Vom 7. bis 31. Oktober 1912 „Ausstellung ehemaliger Weimaraner Künstler“, dabei Hans Olde, Max Beckmann, Georg Greve-Lindau, Otto Höger, Fritz Lederer, Ernst Odefey, Wilhelm Heinrich Rohmeyer, Herbert Rolf Schlegel, Rudolf Siegmund, Jo- hann Valett; - 10. Januar bis 15. Februar 1913 „Ausstellung von Werken Chemnitzer Künstler, Sim- plizissimus Originalzeichnungen, Kollektionen von Prof. Freih. von Tettau, J. van Brackel, Ad. Metzger, H. Blunck, Ed. Schäfer, sämtlich zu Kassel“, dabei Georg Gelbke und die im Titel Genannten; - 25. Februar bis 31. März 1913 „Ausstellung von Kollektionen von Peter Paul Drae- wing, Cassel, Hermann Peters, Düsseldorf, Albert Reibmayr, Düsseldorf u.a.m.“, da- bei also Peter Paul Draewing.93 Somit waren 64 ‚Auswärtige’ der auf der DKA 1913 ausstellenden 301 Künstler quasi ‚gesetzt’.

Zu den hessischen Künstlern, die vor 1913 im Kunstverein ausstellten, zählte Kramm die folgenden:94 Hans Olde, Adolf Lins (1900/01), Heinrich Otto, Carl Bantzer, Hermann Kätelhön, Wilhelm Thielmann, Otto Ubbelohde, Carl Bernewitz, Fritz Koch, Adolf Wagner, Frieda Menshausen, Hermann Dürrich, Hanna Kästner, Heinrich Giebel, Hermann Metz, Georg Burmester, Richard Jeschke, Frieda Köppel, Hans Meyer-Cassel, Hans Everding. Dazu kamen die im Anhang 2 genannten Künstler aus Cassel und Umgebung.

Das Auswahlverfahren entsprach wohl den Gepflogenheiten anderer Ausstellungen. Zur „Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1913“ schreibt Hermann Board: „Da Düsseldorf grup- penweise ausstellt, erschien auch die Beteiligung der Auswärtigen nach Gruppen geboten. Man hat den Korporationen der größeren Kunststädte, wie München und Berlin eigene Säle zur freien Beschickung zur Verfügung gestellt, bei anderen, wie Dresden, Karlsruhe, Stuttgart,

93 Alle Kataloge im Stadtarchiv Kassel, B14, Nr. 85. 94 Wie Anm. 87, S. 63 – 65. 28

Kassel, Straßburg, Weimar haben Vertrauensleute aus den Gruppen ihrer Städte die Ab- teilungen zusammengestellt.“ 95 Dieses Verfahren bestätigt auch Karl Lenz-Boeniger: Die Auswahl der Kunstwerke erfolge aufgrund persönlicher Einladung; künstlerische Vertrauens- männer in verschiedenen Kunststädten trügen „für die Einladung tüchtiger Künstler Sor- ge“ […] „sodaß also im Voraus eine Garantie für die Güte der Eingänge gegeben ist.“96 Eine „freie Beschickung“ hat es in Cassel nicht gegeben, aber eine Vorauswahl durch einen „Vertrauensmann“ fand sicherlich statt.

3.4.2 Der Deutsche Künstlerbund

„Der Deutsche Künstlerbund wurde 1903 auf Initiative des Kunstförderers Harry Graf Kess- ler unter maßgeblicher Mitwirkung von in Weimar von Max Klinger, Alfred Lichtwark, Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt u. a. gegründet. […]97 Motivation war zunächst das gemeinsame Vorgehen gegen die Bevormundung durch den staatlichen Kunstbetrieb, und zwar mit dem Ziel, die Freiheit der Kunst zu sichern, verschiedenen Strö- mungen der Kunst ein Forum zu geben und junge Künstler zu fördern.“98 Er war gleichsam eine „Sezession“ der seit 1856 bestehenden Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. „Fast alle Künstler, die in der deutschen Kunst in den ersten drei Jahrzehnten Rang und Namen hatten, waren im Deutschen Künstlerbund integriert und nutzten die Plattform fernab staatlicher Einmischung zur Entfaltung ihrer künstlerischen Ideen. Der Aufschwung und der Durchbruch der Moderne in Deutschland ist eng an die Geschichte des Deutschen Künst- lerbundes geknüpft.“99 Dem auf der konstituierenden Sitzung in Weimar am 15. Dezember 1903 gewählten ersten Vorstand gehörten an: „Leopold von Kalckreuth, Carlos Grethe, Franz von Stuck, Carl Marr, Max Slevogt, Max Liebermann, Walter Leistikow, Lovis Corinth, Wilhelm Trübner, Hans Olde, Ludwig von Hofmann, Henry van de Velde, Max Klinger, Fritz Mackensen, Gregor von Bochmann, Claus Meyer, Eugen Kampf, Alfred Lichtwark, Eberhard von Bodenhausen, Harry Graf Kessler, Gustav Pauli, Louis Tuaillon, Joseph Floßmann, , Hugo von Habermann, Robert von Haug, Fritz Erler, Ludwig Dill, Hans Thoma, Woldemar von Seidlitz, Albert von Keller, Wilhelm von Weigand.“100 Leopold von Kalckreuth als erster Präsident war sicherlich eine glückliche Wahl, da er als unparteiischer, integrativer Mittler und Vermittler zwischen Gegensätzen galt und in seiner eigenen Malerei eine moderat mo-

95 Hermann BOARD, Aus der großen Kunstausstellung Düsseldorf 1913, in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 1913, S. 530. 96 Karl LENZ-BOENIGER, Die Große Kunstausstellung Düsseldorf 1913. In: Die Kunstwelt. Deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst 1912 – 1913, S. 664 97 Hintergrund der Gründung war die Auseinandersetzung um die Beteiligung deutscher Künstler an der Weltausstellung in St. Louis 1904; vgl. hierzu Martina WEHLTE-HOESCHELE, wie Anm. 52, S. 104 – 110 und S. 191 – 193. 98 Wikipedia, eingesehen am 22.07.2018 99 ebd. 100 Martina WEHLTE-HOESCHELE, wie Anm. 52, S. 194. 29 derne Richtung mit Zügen des Impressionismus und Jugendstils pflegte. Er blieb bis zu seinem Tode 1929 in seinem Amt.101

Wer von den auf der DKA 1913 in Cassel ausstellenden 301 Künstlern war Mitglied im Deutschen Künstlerbund? Leider ist das Archiv des Deutschen Künstlerbundes von 1903 bis zu seiner Auflösung im Dritten Reich völlig zerstört.102 Die auf der Internet-Seite vorgelegte Mitglieder-Liste kam aufgrund anderer Quellen zustande.

Von den 272 Männern, deren Werke auf der DKA 1913 zu sehen waren, sind 127 = 46,7 % auf der Mitgliederliste des Deutschen Künstlerbundes gewesen; zählt man den im Katalog nicht aufgeführten Hermann Hosaeus, der die Kaisermedaille prägte, hinzu, sind es 128; von den 29 Frauen sind sechs = 20,7 %der Frauen verzeichnet; insgesamt sind es demnach 133 = 44,2% Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes von 301 ausstellenden Künstlern. Insgesamt waren demnach fast die Hälfte der in Cassel ausstellenden Künstler Mitglied im Deutschen Künstlerbund.

Eine Auswertung nach Orten und Zugehörigkeit103 zum Künstlerbund ergibt folgendes Bild104:

Herkunftsort Anzahl Anzahl im davon im Laufe der Zeit im Vorstand des auf der Künstlerbund Künstlerbundes DKA in % Berlin, Berlin- 56 30 = 53,4 % der Max Beckmann, Lovis Corinth, August Gaul, Hermsdorf, Berlin Berliner Curt Herrmann, Max Liebermann, Emil Charlottenburg Orlik, Max Slevogt, Louis Tuaillon Cassel, Marburg, Goß- 67 9 = 13,4 % der Hans Olde felden, Laudenbach, Casseler Willingshausen, Bad Nenndorf Darmstadt 8 6 = 75 % der Darmstädter Dresden 23 16 = 69,5 % der Carl Bantzer, Otto Fischer Dresdner Düsseldorf 24 6 = 25 % der Gregor von Bochmann, Eugen Kampf Düsseldorfer Frankfurt und Höchst 7 2 = 28,6 % der Jakob Nußbaum Frankfurter Hamburg und Eddelsen 7 2 = 28,6 % der Leopold von Kalckreuth (1. Präsident des Hamburger Deutschen Künstlerbundes) Karlsruhe 19 11 = 57,9 % der Ludwig Dill, Albert Haueisen, Hans Thoma, Karlsruher Wilhelm Trübner, Artur Volkmann Leipzig 3 3 = 100 % der Max Klinger Leipziger München, Bad Tölz, 43 26 = 60,5 % der Carl Caspar (1909), Maria Caspar-Filser (erst Dachau, Feldafing, Münchner 1927), Adolf Schinnerer, Franz von Stuck Partenkirchen, Pinswang, Prien,

101 Vgl. ebd., S. 156-161. 102 Vgl. www.kunstlerbund.de, eingesehen am 22.7.2018 103 Ob diese Künstler 1913 oder später im Vorstand waren, lässt sich nicht bei allen bestimmen. 104 Die Orte, aus denen nur ein Künstler stammt und nur eine Zugehörigkeit zum Künstlerbund bestand, sind nicht erwähnt. 30

Starnberg, Tennenlohe (Rom) Stuttgart und Bad 15 8 = 53,3 % der Carlos Grethe, Robert von Haug Grötzingen Stuttgarter Weimar 6 3 = 50 % der Ludwig von Hofmann, Fritz Mackensen Weimarer Insgesamt 301 133 = 44,2 %

Der Anteil der Mitglieder im Künstlerbund war örtlich deutlich unterschiedlich. Während an den großen Akademie-Standorten Berlin, Dresden, Karlsruhe, München, Stuttgart mehr als 50% der Künstler Mitglied waren – dort waren auch viele Vorstandsmitglieder des Künstler- bunds –, waren es in Cassel und Düsseldorf erstaunlich wenig. In Cassel wurden es erst ab 1911 mit der Tätigkeit von Hans Olde als Direktor der Casseler Akademie mehr. Düsseldorf hatte mit der Künstler-Vereinigung „Der Malkasten“, der „Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler“, dem „Verein zur Veranstaltung von Ausstellungen“, der Künstlervereinigung „Das junge Rheinland“, der akademischen Künstlervereinigung „Orient“, mit der „Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft“ und dem „Verein Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe“ schon ein breites Künstlervereinigungs-Spektrum.

Hans Olde (1855 – 1917) gehörte zu der Gruppe von Personen, die die Auswahl der Künstler und Werke vornahmen. Er hatte von 1879 bis 1884 an der Münchner Akademie bei Ludwig von Loefftz (1845 – 1910) studiert; zu dessen Schülern gehörten auch Lovis Corinth, dessen Mitschüler Hans Olde war, außerdem Hermann Graf, Hermann Groeber, , Kon- rad von Kardorff, Heinrich Knirr, Ernst Oppler, Fritz Strobentz, Franz von Stuck, Paul Thiem, Max Thedy und Otto Ubbelohde, alle Aussteller auf der DKA 1913. Außerdem war Adolf Brütt ein Schulfreund von Hans Olde, war 1883 mit ihm in Italien; Olde holte ihn 1905 als Professor an die Weimarer Kunstschule. Seit 1902 war Olde Leiter der Großherzoglich- Sächsischen Kunstschule in Weimar; während seines Direktorats wurde 1903 in Weimar der Deutsche Künstlerbund gegründet, und er war Mitglied im Vorstand. Somit war er besonders gut vernetzt. Seit 1911 war er Direktor der Casseler Akademie; ihm folgten einige Künstler aus Weimar nach Kassel.

Man kann demnach annehmen, dass Hans Olde seine eigenen Kontakte nach München und Weimar bei der Auswahl der Künstler nutzte, die Künstler, die ihm aus Weimar nach Cassel gefolgt waren, zur DKA 1913 einlud, außerdem die Fäden zu anderen Vorstandsmitgliedern des Künstlerbundes (siehe die obige Tabelle) und zu den Leitern der anderen Akademien knüpfte; sie wurden sicherlich als ‚Gewährsleute’ bzw. ‚Vertrauensleute’ für die DKA 1913 tätig.

31

3.4.3 Regionale Künstlervereinigungen

3.4.3.1 Beispiel Hessen-Cassel

Im Anhang 2 sind die Mitglieder hessischer Künstlervereinigungen, die auf der DKA 1913 ausstellten, zusammengestellt; sie waren dort die größte Gruppe.

Schmaling105 benennt drei Gruppen hessischer Künstler, die „sich der wohlwollenden Berück- sichtigung ihrer Wünsche versichert halten dürfen“.106 Von den 18 Mitgliedern des „Kurhes- sischen Künstlerbunds“ mit dem Vorsitzenden Ferdinand Koch stellten 15 Mitglieder aus: Carl Geist, Hermann Graf, Julius Hellner, Carl Holzapfel, Richard Jeschke, Julius Jung, Hermann Knackfuss, Ferdinand Koch, Adolf Lins, Hermann, Metz, Hans Neumann, Heinrich Pforr, Fritz Rhein, Arno Weber, Heinz Weddig.

Von den 13 Mitgliedern der „Hessengruppe“ stellten alle aus: Friedrich Fennel, Heinrich Giebel, Carl Heine, Hermann Kätelhön, Otto Lang-Wollin, Heinrich Otto, Oskar Wilhelm Prack, Paul Scheffer, Richard Schmitz, Wilhelm Thielmann, Otto Ubbelohde, Artur Wilhelm Josef Volkmann, Hans Richard von Volkmann.

Zur „Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus“ gehörten 23 Künstlerinnen; von ihnen wurden vier unter „Kunstgewerbe“ geführt. Von den übrigen 19 stellten zehn, also mehr als die Hälfte, aus: Martha Dehrmann, Charlotte Frederking, Margarete von Hüllessem, Marie Louise Ihlée, Hanna von Kästner, Edeline Karbiner, Frieda Koeppel, Margarete Loebel(l), Anna Reinbach, Marta Wenzel.

Im Kunst-Verein zu Kassel stellte 1913 auch der „Ortsverein Kassel der Allgemeinen Deut- schen Künstler-Genossenschaft“ aus; da es viele Mehrfach-Mitgliedschaften gab, nenne ich nur die noch nicht bei den anderen hessischen Künstler-Gruppen Aufgeführten: Carl Berne- witz, Fritz Cauer, Adolf Wagner.

Außer den schon genannten Künstlern könnten zu den ‚Hessen’ diejenigen gerechnet werden, die sich häufig in der Willingshäuser Malerkolonie oder anderswo in der Schwalm aufhiel- ten, an ihrer Spitze Carl Bantzer, daneben Wilhelm Claudius und Hugo Mühlig.

Zusammengefasst: Für 44 Künstlerinnen und Künstler war sicherlich die Zugehörigkeit zu den hessischen Künstlervereinigungen bzw. der Malerkolonie Willingshausen ein Auswahl- Gesichtspunkt für die DKA 1913.

105 SCHMALING, wie Anm. 56, S. 650; die Angaben im Anhang sind seinem Lexikon entnommen, ergänzt von Angaben aus Wikipedia oder dem Allgemeinen Künstlerlexikon von Thieme-Becker, ohne sie im Einzelnen aufzuführen. 106 Protokoll vom 14. Mai 1912. 32

3.4.3.2 Beispiel Berlin und Umgebung

Die 56 Künstler aus Berlin und Umgebung waren zu einem Teil vorher an anderen Orten aus- gebildet worden oder tätig gewesen. Einige haben dort Künstler-Vereinigungen mitgegründet oder waren deren Mitglieder. Der ‚Sog’ der Reichshauptstadt, die München den ersten Rang als Kunststadt abgelaufen hatte, war beträchtlich. 1898 wurde nach dem Vorbild der Münch- ner Secession die Berliner Secession als Gegenpol zum Verein Berliner Künstler gegründet, der sich gegen modernere Kunstrichtungen wandte. Die Künstler, die bei der DKA 1913 aus- stellten und dieser Sezession107 angehörten, werden im Anhang 3 kurz beschrieben.108 Bei den Kurzbiographien wird auf die Erwähnung der Mitgliedschaft im Deutschen Künstlerbund verzichtet, da sie oben schon aufgeführt worden ist. Zunächst die Künstler, die 1913 in Berlin und Umgebung waren: Max Beckmann, Robert Breyer, Theo von Brockhusen, Adolf Brütt, Lovis Corinth, Otto Heinrich Engel, Philipp Franck, August Gaul, Rudolf Wilhelm Großmann, Curt Hermann, Dora Hitz, Konrad von Kardorff, Käthe Kollwitz, Hans Krückeberg, Carl Langhammer, Fritz Lederer, Max Liebermann, Heinrich Linde-Walther, Hans Meid, George Mosson, Ernst Oppler, Emil Orlik, Emil Pottner, Fritz Rhein, Waldemar Rösler, Max Slevogt, Louis Tuaillon, Emil Rudolf Weiß.

Zusammengefasst: Von den 56 Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Umgebung waren 27 = 48,2% Mitglieder der Berliner Sezession. 12 von ihnen hatten 1912 schon im Kunst- Verein zu Kassel ausgestellt.

Mehrere Künstler, die 1913 nicht in Berlin waren, waren ebenfalls Mitglieder der Berliner Sezession; man kann sie zu dem ‚Berliner Netzwerk’ zählen, das bei der Auswahl der Ausstellenden für die DKA 1913 eine Rolle spielte: Ludwig Dettmann, Heinrich Hermanns, Max Klinger, Otto Modersohn, Eugene Spiro, Robert Sterl, Wilhelm Trübner.

3.4.4 Akademie-Netzwerke

Die meisten der Künstler, die auf der DKA 1913 ausstellten, waren ‚akademische’ Künstler, die im Laufe ihrer Karriere Lehrer oder Professoren an Kunst-Akademien oder Kunstge- werbeschulen wurden. Ich führe nur die Akademie-Direktoren auf, ohne sie biographisch nä- her zu beschreiben. Wenn die Personen nach 1913 zu akademischen Lehrern ernannt wurden, wird dies ebenfalls vermerkt.

107 Schreibweise bis 1904: Secession, danach Sezession. 108 Vgl. Werner DOEDE, Die Berliner Secession [Sezession]: Berlin als Zentrum der deutschen Kunst von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1977. 33

Name, Vorname Ort 1913 Zeitraum Akademie Funktion /Kunstschule Altherr, Heinrich Karlsruhe 1920-22 Stuttgart Rektor Bantzer, Carl Dresden 1918-23 Dresden Direktor Breyer, Robert Berlin-Charlbg 1922-25 Stuttgart Rektor Brühl, Alfred von Düsseldorf 1916-19 Königsberg Direktor Dettmann, Ludwig Königsberg 1900-1916 Königsberg Direktor Philipp Franck Berlin 1912 Berlin Kommissarischer Direktor 1915 Direktor Hagen, Theodor Josef Weimar 1877-81 Weimar Direktor Haueisen, Albert Karlsruhe 1919-33 Karlsruhe Direktor

Haug, Robert von Stuttgart 1905-12 Stuttgart Rektor Kalckreuth, Leopold von Stuttgart 1900-1905 Stuttgart Rektor Mackensen, Fritz Weimar 1910-18 Weimar Direktor Müller, Richard Dresden 1933 Dresden Direktor Olde, Hans Cassel 1902-1910 Weimar Direktor 1911-16 Cassel Direktor Reifferscheid, Heinrich Honnef 1904-09 Berlin Direktor Zeichenlehrer- Seminar Thoma, Hans Karlsruhe 1910-19 Karlsruhe Direktor Trübner, Wilhelm Karlsruhe 1904-10 Karlsruhe Direktor

15 aktuelle bzw. auch spätere Akademie-Direktoren, dazu der Direktor des Zeichenlehrer-Se- minars in Berlin, gehörten selbst zu den auf der DKA 1913 ausstellenden Künstlern. Nur der damalige Leiter der Münchner Akademie der Künste, Ferdinand Freiherr von Miller (1842- 1929), der von 1900 bis 1919 Rektor war, stellte nicht aus.

Diese Funktionsträger hatten wiederum ein Netzwerk von ihnen bekannten und favorisierten Künstlern und trugen sicherlich zur Auswahl für die Ausstellung bei.

So führte Hans Oldes Weggang aus Weimar zum ‚Nachzug’ mehrerer Künstler nach Cassel, die auf der DKA 1913 ausstellten:

- Josef von Brackel (1874 Cleve – 1959 Cleve), Cassel; Studium in Florenz, in der Düsseldorfer, Münchner und Berliner Akademie; 1912 – 13 malte er mit Hermann Knackfuss 70 qm Deckengemälde im Casseler Rathaus aus; - Otto Höger (1881 Hamburg – 1918 bei Rast auf dem Heeres-Rückzug), Cassel, Maler, Graphiker und Bildhauer; Studium 1896 an der Hamburger Kunstgewerbeschule, nach Lehre im Dekorationsgeschäft 1901 erneut an der Kunstgewerbeschule, 1906 Studium an der Weimarer Kunstschule bei Hans Olde, 1912 Hilfslehrer an der Casseler Akademie; - Ernst Odefey (1882 Hamburg – 1964 Hamburg-Blankenese), Maler und Graphiker; Lithographie-Lehre in Hamburg 1898-1901, Studium an der Weimarer Kunstschule bei Hans Olde u.a., 1912 – 1918 Lehrer für Malen und Zeichnen an der Casseler Akademie; 34

- Rudolf Siegmund (1881 Bürgel bei Jena – 1933 Idstein am Taunus), Cassel; Studium 1903-1910 an der Weimarer Kunstschule bei Hans Olde, 1912 nach Cassel, 1913 – 1916 Lehrer an der Casseler Akademie.

Dass das Akademie-Netzwerk ausgeprägt war, zeigt sich an der folgenden Zahl: 99 weitere Künstler waren Professoren oder Lehrer an Akademien oder Kunstgewerbeschulen bzw. erhielten den Professoren-Titel, zum Teil auch erst in späteren Jahren. Nur zwei Frauen – Käthe Kollwitz 1918 und Maria Caspar-Filser 1915 – erhielten diesen Titel! Diese Künstler mit akademischen Posten hatten wiederum den größten Teil der übrigen ausstellenden Künstler ausgebildet.

3.4.5 Künstlerkolonien und Künstlerorte

Die Zugehörigkeit oder lose Verbindung zu Künstlerkolonien bzw. Künstlerorten, die in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts an vielen Orten entstanden109, war sicherlich einer der Gesichtspunkte, nach denen die Künstler ausgewählt wurden, da sie auf diese Weise be- kannt wurden und untereinander Kontakt hielten. Ich wähle nur die Künstlerkolonien aus, in denen mehrere Künstler, die auf der DKA 1913 vertreten waren, gewirkt haben. Die Künst- lerkolonie Schwaan zwischen Rostock und Güstrow, wo u. a. Peter Paul Draewing (1876 – 1940) tätig war, die von Frauenchiemsee bzw. Prien, wo Rudolf Sieck (1877 – 1957) seine Voralpenlandschaften malte, die von Ekensund an der Flensburger Förde, wo Otto Heinrich Engel (1866 – 1949) aktiv war, und die von Nidden auf der Kurischen Nehrung, die Georg Gelbke (1882 – 1947) repräsentiert110, erwähne ich hier nur, auf andere verweise ich. Auf eine Beschreibung des jeweiligen ‚Typus’ der Kolonie bzw. des Ortes verzichte ich.111

„Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Künstlergruppen in ländlichen Orten wie Worpswede oder Ahrenshoop, die durch ihre besondere Beschaulichkeit, ihre Ursprünglichkeit und bessere Umweltbedingungen zum Malen in der „freien Natur“ und zum Leben auf dem Lande Maler aus den Städten anlockten. Für die „Stadtflucht“ der Maler wurden verschiedene Gründe angeführt. Neben dem Interesse für Licht, außer- gewöhnliche Motive wie Flora und Fauna oder markante Landschaftsbesonderheiten wie Heide oder Berge waren auch romantische Sehnsüchte nach „unverdorbener“, bäuerlicher Idylle und einfachem, naturnahem Leben in „Freiheit“ ein Motiv. Das Leben auf dem Lande war allgemein billiger. Das gemeinsame Auftreten in einer Kolonie förderte den Kontakt zu Dorfbewohnern und kam auch dem künstlerischen Austausch zugute. Obschon viele Künstler den Kontakt zu Einheimischen bewusst suchten, blieben sie häufig unter sich. Das Zugehörigkeitsgefühl der Künstler untereinander war unterschiedlich stark ausgeprägt.“112

109 Thomas ANDRATSCHKE, wie Anm. 8; Gerhard WIETEK, Deutsche Künstlerkolonien und Künstlerorte, wie Anm. 115; bei Wietek werden noch Frauenchiemsee, Rügen-Vilm-Hiddensee, Sylt-Föhr-Amrum, Osternberg, Ekensund, Ahrenshoop, Schreiberhau, Nidden, Höri, Dangast und Murnau beschrieben; Werke von dortigen Künstlern waren auf der DKA 1913 nicht ausgestellt. 110 Andreas ALBERT, Georg Gelbke, ein Malerleben zwischen Dresden, Kärnten und Kurischer Nehrung, Texte und Bildauswahl von Andreas Albert, Husum 2007, S. 5. 111 Vgl. Lisa JÜRSS, Künstlerkolonie Schwaan, Galerie in der alten Wassermühle, Werkkatalog, Fischerhude 2002; zu Peter Paul Draewing S. 106 – 115. 112 Künstlerkolonien, Wikipedia-Artikel, eingesehen am 8.11.2018. 35

3.4.5.1 Willingshausen

Die Willingshäuser Künstlerkolonie in der nordöstlich von Marburg gelegenen Region der Schwalm gehörte zu den ältesten Maler-Dörfern. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren auf dem Herrenhaus der Familie von Schwertzell Maler wie Gerhard von Reutern (1794-1865) oder Ludwig Emil Grimm (1790 – 1863) tätig. Über von Reutern, der eine Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie machte, kamen Maler von dort in die Schwalm, und in den 1860er Jahren war sie nach Ansicht des Münchner Künstlers Karl Raupp „die unbestrittene Domäne der Düsseldorfer Schule“, die damals Zentrum der Genremalerei war.113 Ihre Blütezeit erlebte sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg. Zu den „Willingshäusern“ zählten besonders Carl Bantzer (1857 Ziegenhain – 1941 Marburg), Wilhelm Claudius (1854 Altona – 1942 Dresden) und Hugo Mühlig (1854 Dresden – 1929 Düsseldorf).114

3.4.5.2 Dachau

In Dachau, einer kleinen Stadt 15 km nördlich von München, waren schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutende Künstler wie Georg von Dillis (1759 – 1841) oder Carl Spitzweg (1808 – 1885) tätig. Um 1875 zog es mehrere Künstler wegen der landschaftlichen Besonderheiten ins Dachauer Moos. Besonders Adolf Hölzel (1853 – 1934) und Ludwig Dill (1848 – 1940) entwickelten einen neuen Stil der Landschaftsdarstellung („Neu-Dachau“); Hölzel gründete 1897 dort eine viel beachtete Malschule. Nach ihnen kamen viele Künstler nach Dachau, so Walther Klemm (1882 – 1957), Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Sle- vogt, um nur diejenigen zu nennen, die auf der DKA 1913 vertreten waren.115

3.4.5.3 Darmstadt Mathildenhöhe

Die Künstlerkolonie wurde 1899 durch Großherzog Ernst Ludwig (Hessen-Darmstadt) ins Leben gerufen. Unter dem Leitspruch „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst!“ erwartete er aus einer Verbindung von Kunst und Handwerk eine wirtschaftliche Be- lebung für sein Land. Das Ziel der Künstler sollte die Erarbeitung neuzeitlicher und zu- kunftsweisender Bau- und Wohnformen sein. Dafür berief Ernst Ludwig als Mäzen die Jugendstilkünstler Peter Behrens, Paul Bürck, Rudolf Bosselt, Hans Christiansen, Ludwig Habich, Patriz Huber und Joseph Maria Olbrich nach Darmstadt. Zu den bis zur Auflösung der Künstlerkolonie 1914 dort tätigen Künstlern, die auf der DKA 1913 ausstellten, gehörten der als Bildhauer, Maler, Zeichner, Innenarchitekt und vielseitiger Grafiker tätige Johann Vin- zenz Cissarz (1873 – 1942), der Bildhauer, Maler, Architekt und Kunsthandwerker Bernhard

113 Vgl. Paul SCHMALING, wie Anm. 56, S. 16. 114 Vgl. Anhang 2 in diesem Buch. 115 Vgl. Ottilie THIEMANN-STOEDTNER, Dachauer Maler. Der Künstlerort Dachau von 1901 – 1946, hg. von Klaus Kiermeier, Dachau 1981. 36

Hoetger (1874 – 1949), der Bildhauer und Medailleur Heinrich Jobst (1871 – 1943) und der Maler und Illustrator Hanns Pellar (1886 – 1971).

3.4.5.4 Grötzingen

In dem heute eingemeindeten Dorf Grötzingen bei Karlsruhe entstand mit dem Zuzug von Friedrich Kallmorgen (1856 – 1924) und Gustav Kampmann (1859 – 1917), beide auf der DKA 1913 vertreten, eine Künstlerkolonie, der auch etliche jüngere Maler angehörten. Die Gründergeneration der Grötzinger Malerkolonie leistete einen wichtigen, regionalen Beitrag zur deutschen Landschafts- und Naturmalerei der Jahrhundertwende, angeregt von Gustav Schönlebers Vermittlung der ‚Lehren’ der Schule von Barbizon.116 Später aber entsprach z. B. Friedrich Kallmorgens antisemitische Haltung den Zielen der „Heimatkunstbewegung“.117

3.4.5.5 Goppeln

Goppeln liegt auf den südlichen Hängen der Dresdner Elbtalweitung und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Bannewitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. „Der Ort wurde im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts als Malerdorf bekannt. Eine Gruppe junger Künstler schloss sich hier in einer Künstlerkolonie zusammen. Die Goppelner Künstlerkolonie zeichnete sich aus durch ihre Spezialisierung auf Freiluftmalerei und Impressionismus und wurde so als „Goppelner Schule“ zu einem Begriff in der Kunstgeschichte.“118 Hier waren u. a. die auf der DKA 1913 vertretenen Künstler tätig: Carl Bantzer (1857 – 1941), Wilhelm Claudius (1854 – 1942), Otto Fischer (1870 – 1947), Robert Sterl (1867 – 1932), Hans Unger (1872 – 1936).

3.4.5.6 Kronberg

Kronberg liegt im Taunus, ca. 20 km nördlich von Frankfurt am Main. „Die Kronberger Ma- lerkolonie war eine der frühesten Künstlerkolonien in Deutschland, welche von 1858 bis ins 20. Jahrhundert existierte.“119 Besonders Maler aus dem Städelschen Kunstinstitut in Frank- furt waren dort tätig. Der Einfluss der Schule von Barbizon mit der plein air-Landschafts- malerei war prägend. Von den auf der DKA 1913 vertretenen Malern waren dort tätig: Philipp Franck (1860 – 1944), Wilhelm Steinhausen (1846 – 1924) und Hans Thoma (1839 – 1924).

3.4.5.7 Worpswede und Fischerhude

Die Gemeinde Worpswede liegt 18 km nordöstlich von Bremen im Teufelsmoor. Fritz Mackensen (1866 – 1953), Hans am Ende und Otto Modersohn beschlossen 1889, sich in Worpswede dauerhaft niederzulassen. Sie waren begeistert von den Möglichkeiten, die das

116 Vgl. Katalog Karlsruhe 1975, Die Grötzinger Malerkolonie, Karlsruhe 1975, bes. S. 9 – 19. 117 Ebd,, S. 18. 118 Goppeln, Artikel in Wikipedia, eingesehen am 8.11.2018 119 Kronberger Malerkolonie, Wikipedia-Artikel, eingesehen am 8.11.2018. 37

Moordorf mit dem weiten Horizont, den außergewöhnlichen Lichtverhältnissen, der rauen, malerisch noch unerschlossenen Landschaft und der Freilichtmalerei bot. 1894 kam Heinrich Vogeler (1872 – 1942) hinzu; Carl Vinnen (1888 – 1937) schloss sich der Gruppe lose an. Bernhard Hoetger (1874 – 1949) war erst in den frühen 1920er Jahren in Worpswede und in Bremen tätig. Im benachbarten Fischerhude ließ sich Wilhelm Heinrich Rohmeyer (1882 – 1936), der Fritz Mackensen folgte, nieder, ebenso wie Otto Modersohn (1865 – 1943). Die hervorgehoben Genannten stellten auf der DKA 1913 aus.120

3.4.6 Freundschafts-Kreise unter den ausstellenden Künstlern

Der Kontakt der Künstler in den Akademien und Künstlerkolonien war unterschiedlich in- tensiv und oft von Konkurrenz geprägt. Deswegen waren Freundschaften für die Vernetzung wichtig.

Hans Olde gehörte zu den Schülern von Ludwig von Loefftz; mit seinem Mitschüler Lovis Corinth war er befreundet, der wiederum mit Carl Strathmann befreundet und mit Max Klinger und Walter Leistikow – letzterer war schon 1908 verstorben – bekannt war; Leistikow war befreundet mit Hans Völcker und Philipp Franck, Max Klinger mit Otto Greiner. Olde war seit seiner Gymnasialzeit in Kiel ein Leben lang mit Adolf Brütt befreundet. 121 Außer- dem war Olde mit Fritz Strobentz befreundet, mit dem er häufig korrespondierte.

Max Slevogt war mit Robert Breyer befreundet, Max Beckmann mit Theo von Brockhusen, Hans Meid und Waldemar Rösler, außerdem mit Dora Hitz und Käthe Kollwitz.

Dora Hitz war außerdem mit Curt Herrmann und Philipp Franck befreundet, Philipp Franck mit Curt Herrmann, Walter Leistikow und Wilhelm Steinhausen.

Zum Freundeskreis von Hans Thoma gehörten u. a. Robert Breyer, Eugen Bracht, Wilhelm Steinhausen. Eugen Bracht wiederum war mit Georg Oskar Erler befreundet.

Carl Bantzer war befreundet mit Wilhelm Claudius, dieser wiederum mit Robert Sterl und Otto Fischer: Hans Unger war befreundet mit Robert Sterl und Oskar Zwintscher.

Adolf Lins, Hugo Mühlig, Wilhelm Claudius und Hans Richard Volkmann waren befreundet und arbeiteten in Willingshausen zusammen. Dazu kam Heinrich Otto, der wiederum mit Hermann Metz und Adolf Wagner befreundet war.

Ludwig Dill war mit Adolf Hölzel und Arthur Langhammer befreundet.

120 Vgl. Thomas ANDRATSCKE, wie Anm. 6, S. 15-46 und S. 375 – 402. 121 Vgl. Cornelius STECKNER, Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein, Berlin, Weimar. Autobiographie und Werkverzeichnis. Heide 1989. Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, hg. von Dieter Lohmeier, Bd. 9, S. 19 und S. 50 – 51. 38

Robert Weise war mit Heinrich Vogeler befreundet.

Solche Freundschafts-Kreise überlappten sich mit Zugehörigkeiten zu Akademien, Künstler- vereinigungen und Künstlerkolonien, spielten bei der Auswahl bzw. Empfehlung von Künst- lern für Ausstellungen sicherlich eine Rolle.

3.4.7 Qualitätskriterien

3.4.7.1 Preisträger

Im künstlerischen Bereich ist es nicht einfach, Qualitätskriterien zu benennen. Die für die DKA 1913 auswählenden Personen, vor allem Gronau, Meyer-Cassel und Olde, berücksich- tigten sicherlich neben ihren eigenen Urteilen bzw. denen ihrer Gewährsleute auch die Aus- zeichnungen oder Stipendien, die die Künstler erhalten hatten. Medaillen, die bei den großen Kunstausstellungen verliehen wurden, öffneten die Tür zur öffentlichen Anerkennung. 112 = 37,2% der Künstler waren – zum Teil sogar mehrfach – Preisträger verschiedener, auch internationaler Ausstellungen und Institutionen, oder sie bekamen Stipendien, vornehmlich für Aufenthalte in Italien. Im Anhang 4 sind die mir bisher bekannt gewordenen Preisträger zusammengestellt.

3.4.7.2 Teilnahme an großen Kunst-Ausstellungen

Ein weiteres Qualitätskriterium war die Teilnahme an den ‚großen’ zeitgenössischen Kunstausstellungen in Deutschland. Ich wähle die Teilnahme an fünf wichtigen Ausstellungen des Jahres 1913 aus, zu denen ich Kataloge auswerten konnte:

- Die „Große Berliner Kunstausstellung zum Regierungsjubiläum seiner Majestät des Kaisers“, 10. Mai bis 28. September 1913 (GroBeKa). In dieser Ausstellung waren 1914 Objekte zu sehen; sie sollte mit „rückschauenden Abteilungen“ einen Überblick über die deutsche Kunst der letzten 25 Jahre bieten. Zu Gustav Schönleber, Franz von Stuck und Ferdinand Schmutzer gab es jeweils Kollektionen in eigenen Sälen. Dazu gab es umfangreiche Architekturabteilungen. Die Auswahl der Objekte wurde offen- gelegt. Für Berlin und andere Städte Preußens waren verantwortlich: Prof. Friedrich Kallmorgen, Prof. Hermann Hosaeus und Prof. Hans Looschen, für Dresden war es Prof. E. [Gotthardt?] Kuehl, für Karlsruhe Prof. Julius Bergmann, für München Prof. Carl Blos, für Stuttgart Prof. Robert Weise, für Weimar Prof. Fritz Mackensen, für Wien der Maler John Quincy Adams; die Düsseldorfer Künstlerschaft war durch den Maler Otto Ackermann vertreten. Hinsichtlich der Teilnahme bei dieser Ausstellung entzündete sich ein Konflikt zwischen dem Verein Berliner Künstler und der Berliner Sezession, die das Angebot, in besonderen Sälen und eigener Jury auszustellen, 39

ablehnte122. Nachdem dies nicht zugestanden wurde, beschloss die Sezession, sich nicht an der Ausstellung zu beteiligen. So fehlten dort einige der wichtigsten Künstler, die auf der DKA 1913 in Cassel ausstellten.123 - Die Ausstellung des Deutschen Künstlerbunds in Mannheim 1913; 124 dort waren einschließlich der Sonderausstellung für Ferdinand Hodler 519 Objekte zu sehen. Mit- glieder der Berliner Sezession waren zahlreich vertreten. Die Ausstellung beschränkte sich auf Gemälde und Plastik, da für Graphik eigene Ausstellungen veranstaltet wur- den. - Die Internationale Kunstausstellung im Glaspalast in München 1913;125 der Katalog enthielt 3587 Nummern! - Die Große Kunstausstellung in Düsseldorf 1913; 126 der Katalog enthielt ohne die Baukunst 2026 Objekte. - Die Große Kunstausstellung in Stuttgart 1913 anlässlich der Eröffnung der neuen Kunsthalle;127 sie entsprach mit 785 Objekten im Umfang und in der Art der Auswahl am ehesten der DKA Cassel 1913.

Die Herbstausstellung der Berliner Sezession wird in die Reihe der vergleichbaren großen Kunstausstellungen nicht einbezogen.128 Im Jahr 1913 gab es über diese Ausstellungen hinaus noch Ausstellungen z. B. in Breslau129, in Königsberg130 oder in Leipzig131, die hier auch nicht ausgewertet werden. Sie hatten, was die Auswahl der Künstler und Werke anbelangt, jedoch ähnlichen Charakter wie die Casseler Ausstellung: ‚Bloß nicht zu modern!’

122 Katalog Berlin 1913, S. 10. Der Konflikt wird von beiden Seiten unterschiedlich dargestellt. 123 1913 Große Berliner Kunstausstellung zum Regierungsjubiläum seiner Majestät des Kaisers. Katalog Berlin 1913; Wikipedia, Die große Berliner Kunstausstellung, eingesehen am 16.08.2018; Robert BREUER: Die große Berliner Kunstausstellung 1913, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 32, 1913, S. 324 – 330. 124 Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes 1913, Kunsthalle Mannheim 4. Mai – 30. September. 125 Illustrierter Katalog der XI. Internationalen Kunstausstellung im Kgl. Glaspalast zu München 1913, veranstaltet von der „Münchner Künstlergenossenschaft“ und der „Münchner Secession“, 1. Juni bis Ende Oktober. 126 Offizieller Katalog der Großen Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungspalast Düsseldorf 1913, Veranstaltet vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. 3. Mai bis 12. Oktober. Düsseldorf Verlag des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen, A. Bagel o. J. [1913]; Karl LENZ-BOENIGER, Die Große Kunstausstellung Düsseldorf 1913. In: Die Kunstwelt. Deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst 1912-13, S. 644 – 668; Hermann BOARD, Aus der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1913, In: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, S. 529 ff. 127 Große Kunstausstellung Stuttgart 1913. Königliches Kunstgebäude, Schlossplatz. Mai bis Oktober. Stuttgart Deutsche Verlagsanstalt o.J. [1913]; M.O., Die Große Kunstausstellung Stuttgart 1913, in: Kunstchronik Neue Folge, 24. Jg. 1912-13, Nr. 36, 6. Juni, Sp. 521-524; Wilhelm PIEPER, Die Große Kunstausstellung Düsseldorf 1913. Kritische Streifzüge von Wilhelm Pieper, (1), in: Moderne Kunst 27, 1912 – 13, S. 317 – 319 und (2) S. 338 – 39. 128 Curt GLASER: Die Berliner Herbstausstellung. In: Die Kunst für alle, 1913, S. 179 – 190. Hier waren folgende Künstler, die auch auf der DKA KS 1913 ausstellten, vertreten: Max Beckmann, Theo von Brockhusen, August Gaul, Rudolf Großmann, Curt Herrmann, Ludwig von Hofmann, Ulrich Hübner, Konrad von Kardorff, Hans Meid, Fritz Rhein, Waldemar Rösler, Louis Tuaillon. 129 Dr. E. LOESCHMANN, Der Künstlerbund Schlesien auf der Jahrhundertausstellung in Breslau 1913 in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 1913, S. 549 – 550. 130 A. D., 47. Kunstausstellung in Königsberg 1913, in: Kunstchronik 1912 – 13, S. 512 – 513. Der Kunstverein veranstaltete die Ausstellung in der neu errichteten Kunsthalle. 131 RGS., Die Leipziger Jahresausstellung 1913, in: Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, S. 494 – 499. 40

Auf dem vom Verein „Der Sturm“ und Herwarth Walden veranstalteten „Ersten Berliner Herbstsalon 1913“, der Künstler der damaligen internationalen Avantgarde präsentierte, war, wie zu erwarten, kein Künstler vertreten, der auf der DKA 1913 ausstellte.132

Im Anhang 5 sind die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken im Einzelnen aufgeführt.

Zusammengefasst: Auf der GroBeKa in Berlin waren 98 Künstler, die auch auf der DKA 1913 in Cassel ausstellten, in Düsseldorf 140, in Mannheim 78, in München 70, in Stuttgart 78. Die größte Überschneidung gab es zwischen Cassel und Düsseldorf, aber auch sonst kann man von einer dichten Vernetzung sprechen. Daran gemessen hatte die Casseler Ausstellung durchaus die gleiche Bedeutung wie die der anderen ausgewählten Ausstellungen. Die folgende Tabelle fasst zusammen, woher die Künstler kamen und wie viele Werke auf den genannten Ausstellungen zu sehen waren.

Werke von Künstlern auf den großen Ausstellungen nach einzelnen Orten (ohne die in Cassel ausgestellten Werke) Orte, aus denen die Anzahl der Zahl ihrer Summe der ausgestellten Künstler kamen Künstler Präsenz auf den Kunstwerke auf den insgesamt fünf genannten fünf genannten Ausstellungen Ausstellungen133 Berlin 41 96 x 231 München 39 95 x 259 Düsseldorf 23 46 x 211 Cassel 20 32 x 50 Dresden 17 30 x 68 Karlsruhe 15 46 x 177 Stuttgart 14 40 x 82 Weimar 6 21 x 34 Darmstadt 5 10 x 19 Andere 19 24 x 80 Summe 199 440 x 1211

Von den auf der DKA 1913 ausstellenden Künstlern haben demnach 199, also zwei Drittel, auch auf mindestens einer der in der Tabelle genannten Ausstellungen ihre Werke gezeigt. Die Casseler Ausstellung wurde demnach durchaus – trotz der erwähnten großen Konkurrenz – gut wahrgenommen und mit Kunstwerken versehen.

3.4.7.3 ‚Gefragte’ Künstler

Die Überschneidungen der Künstler auf den ausgewerteten Kunstausstellungen mit denen, die Preise oder Stipendien erhalten haben, sind auffällig: 112 der auf den genannten Ausstel- lungen vertretenen Künstler waren auch Preisträger, die in der Tabelle im Anhang 1 zusam-

132 Herwarth WALDEN: Katalog des Ersten Deutschen Herbstsalons 1913. Der Sturm, Berlin 1913 133 Die so genannten „Kollektiv-Ausstellungen“ bzw „Kollektionen“ einzelner Künstler sind mitgezählt. 41 mengestellt werden. Die folgenden Personen gehörten sicherlich zur damaligen Zeit zu den ‚gefragtesten’:

Carl Albrecht, Carl Bantzer, Max Beckmann, Cipri Adolf Bermann, Gregor von Bochmann d. J., Carl Blos, Fritz Boehle, Eugen Bracht, Theo von Brockhusen, Adolf Brütt, Georg Bur- mester, Carl Caspar, Wilhelm Claudius, Lovis Corinth, Joseph Damberger, Ludwig Dettmann, Ludwig Dill, Ferdinand Dorsch, E. Richard Dreher, Albin Egger-Lienz, Benno Elkan, Otto Heinrich Engel, Erich Erler, Georg Oskar Erler, Theodor Esser, Hans Everding, Amandus Faure, Friedrich Fehr, Friedrich Fennel, Walter Firle, Philipp Franck, August Gaul, Willi Gei- ger, Otto Greiner, Carlos Grethe, Georg Greve-Lindau, Hermann Groeber, Theodor Hagen, Hermann Hahn, Wilhelm Hambüchen, Robert von Haug, Otto Heinrich, Willy ter Hell, Ru- dolf Hellwag, Heinrich Herrmanns, Josef Hinterseher, Dora Hitz, Franz Xaver Hoch, Otto Höger, Adolf Hölzel, Ludwig von Hofmann, Ulrich Hübner, Theodor Hummel, Angelo Jank, Julius Paul Junghanns, Hermann Kätelhön, Leopold Graf von Kalckreuth, Friedrich Kall- morgen, Artur Kampf, Eugen Kampf, Max Klinger, Heinrich Knirr, Hans Kohlschein, Käthe Kollwitz, Hans Krückeberg, Hermann Kupferschmid, Carl Langhammer, Hugo Lederer, Artur Lewin-Funcke, Ernst Liebermann, Max Liebermann, Heinrich Eduard Linde-Walther, Georg Macco, Fritz Mackensen, Alfred Marxer, Fritz Meid, Hugo Mühlig, Richard Müller, Hans Olde, Joseph Oppenheimer, Ernst Oppler, Hans Ritter von Petersen, Fritz Rhein, Adolf Schin- nerer, Hermann Schlittgen, Rudolf Schramm-Zittau, Julius Seyler, Rudolf Sieck, Max Slevogt, Friedrich Stahl, Constantin Starck, Franz von Stuck, Max Thedy, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Louis Tuaillon, Otto Ubbelohde, Carl Vinnen, Hans Völcker, Hugo Vogel, Robert Weise, Fritz von Wille, Walter Zeising, Ludwig von Zumbusch.

Damit sind die ‚Koryphäen’ aus Sicht der Zeitgenossen erfasst.134

3.4.7.4 Stollwerck-Sammelbilder

Aus Frankreich schwappte die Mode nach Deutschland, für Produkte mit Bildern, die in Sam- melalben eingeklebt werden konnten, in großen Auflagen und mit jährlich wechselnden viel- fältigen Motiven zu werben. Die technischen Möglichkeiten für große Auflagen hatten sich zum Ende des 19. Jahrhunderts hierfür entwickelt. Beispiele dafür waren Liebig’s Fleisch- extrakt, Palmin-Kokosfett oder – hier genauer ausgeführt - Stollwerck Schokolade und Kakao.

Franz Stollwercks Sohn Ludwig Stollwerck (1857 – 1922) entwickelte die Idee dieser Ein- zelbilder zu Sammelbildern weiter, als er bei seinem Eintritt in das väterliche Unternehmen 1873 erkannte, dass durch den Sammelreiz der Kaufanreiz verstärkt werden konnte. Fortan

134 Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Ausstellung, die vom 4. Februar bis 2. März 1916 im Kunst- Verein zu Kassel statttfand: „Sammlung erster deutscher Meister, Kollektionen von Georg Burmester, Prof. Hans Olde, Rudolf Siegmund, Kassel“. Dort wurden Werke von Walter Conz, Lovis Corinth, Artur Kampf, Max Liebermann, Max Slevogt, Hans Thoma und Wilhelm Trübner gezeigt; dies bestätigt – bis auf Walter Conz – die genannte Sicht der Zeitgenossen. 42 wurden die Bilderkärtchen zu Gruppen von sechs Bildern produziert, und die rückseitige Wer- bung wurde durch Bilderläuterungen in Reimform ersetzt.

1887 stellte Stollwerck den ersten Verkaufsautomaten in Deutschland auf, dessen Ver- packungen von Warenproben jeweils ein Stollwerck-Bild enthielten. 18 Millionen Tafeln Schokolade wurden allein 1890 über Automaten abgesetzt, jede enthielt ein Sammelbild. Zwi- schen 1896 und 1899 verteilte Stollwerck so allein in Deutschland jährlich mehr als 50 Millionen Reklamebilder.

Für Ludwig Stollwerck war es schwierig, qualitativ hochwertige Bilder und Texte in aus- reichender Anzahl zu beschaffen, da unter den Künstlern eine solche, rein kommerzielle Form der Reklamekunst verpönt war. Als er 1898 ein erstes Preisausschreiben veranstaltete, änderte sich dies jedoch schnell. Ausgeschrieben für Einreichung bis 1. März 1898 waren Entwürfe von 50 Gruppen zu je sechs im Charakter zusammengehörender Bilder aller Gebiete, selbst in scherzhafter Darstellung. Als Preisrichter im „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerck-Bildern“ wurden die Professoren Emil Doepler d. J.135, Woldemar Friedrich, Bru- no Schmitz und Franz Skarbina aus Berlin sowie ein Teilhaber der Firma Stollwerck be- nannt.136

„Als Preise für eine Gruppe wurden zwei erste Preise zu je 1000 Mark, fünf zweite Preise zu 600 Mark sowie zehn dritte Preise zu 300 Mark festgelegt. […] Das Preisausschreiben rief eine „riesige Betheiligung“ hervor.“137 „Viele Künstler nahmen gern Stollwercks attraktive Honorare, wollten aber oft ihren Namen nicht mit Reklame in Verbindung gebracht und in den Sammelalben für Kinder erscheinen sehen.“138

Einer der 1. Preisträger war Oskar Zwintscher, der für sein Bild 1000 Mark (heute etwa 10.000 €) erhielt; einen dritten Preis bekamen Albert Baur d. J. aus Düsseldorf und Adolf Wagner aus Cassel.139

Die Komitee-Mitglieder hatten sich schon vor dem Preisausschreiben an bekannte Künstler gewandt, um sie zur Teilnahme aufzufordern. In einer „Liste der Meister“ wurden die Namen und die Honorare, die Ludwig Stollwerck als Obergrenze für das Honorar jeder Gruppe zu be- willigen bereit war und die man hinter die Namen setzte. „Wir erhalten dadurch einen guten

135 Vgl. Detlev LORENZ, Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Berlin 2000, S. 20 – 22: Emil Doepler der Jüngere (1855-1922) war ein „als Lehrer sehr geschätzter Professor an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin und hatte das Renommee eines konservativen, solide arbeitenden, vielseitigen und doch dem Neuen aufgeschlossenen Künstlers, dem von der kleinen Gebrauchsgraphik bis zum großen Historiengemälde kein Metier fremd war.“ Er hatte Kontakte zum kaiserlichen Hof und zu den Sezessionisten, ohne sich von einer Seite vereinnahmen zu lassen. 136 Wikipedia, Stollwerck-Sammelalbum, aufgerufen 01.08.2018. 137 Detlev LORENZ, wie Anm. 135, S. 19. 138 Detlev LORENZ, wie Anm. 135, S. 20. 139 Ebd. 43

Überblick über die Kurswerte der deutschen Maler genau zur Jahrhundertwende.“ 140 Ich nenne nur die Künstlernamen, die auf der DKA 1913 ausstellten: Max Klinger (5000), Franz von Stuck (3000), Max Liebermann (2000), Ludwig von Hofmann (2000), Ludwig Dettmann (2000), Eugen Bracht (2000), Ludwig Dill (1800), Leopold Graf von Kalckreuth (1500), Fritz Mackensen (1500), Carl Vinnen (1500), Heinrich Vogeler (1500).

Detlev Lorenz hat in seinem verdienstvollen Werk ein Lexikon der „Künstler und ihre Sam- melbilder“ zusammengestellt, auch für andere Sammelbilder als die Stollwerckschen; er hat versucht, die Urheberschaften zu entschlüsseln, auch wenn die Werke nicht signiert waren. Erwartungsgemäß sind viele der Künstler aus Berlin, aber auch aus München und Karlsruhe. Ich greife die Namen heraus, deren Werke auch auf der DKA 1913 zu sehen waren: Albert Baur d. J. (1898, 1900, 1902); Ludwig Dill (1902); Ludwig von Hofmann (1906/07); Ludwig Heinrich Jungnickel (1912); Friedrich Kallmorgen (1900); Gustav Kampmann (1900); Max Liebermann (1900); Otto Modersohn (1905); Emil Orlik (1902); Max Slevogt (1902); Karl Storch d. Ä. (1916); Franz von Stuck (1900); Heinrich Vogeler (1902); Hans Richard von Volkmann (1905); Adolf Wagner (1898, 1905, 1911); Emil Rudolf Weiß (1902); Oskar Zwintscher (1898, 1900).141

Die Auswahl für diese Produktionen war sicherlich ebenfalls ein Qualitätskriterium, da es sich um ‚gefragte’ Künstler handelte.

140 Detlev LORENZ, wie Anm. 133, S. 21. 141 Ebd., Künstler-Lemmata. 44

4. Gestaltung der Kunstausstellung im Orangerieschloss

Die Gestaltung der Ausstellung wurde vom geschäftsführenden Ausschuss vorgenommen. „Die innere bauliche Einrichtung wurde nach den Entwürfen und unter der Bauleitung des Architekten EUBELL ausgeführt.“142

Im Katalog Cassel 1913 ist ein Lageplan des Orangerieschlosses abgedruckt, auf dem die Säle gemäß dem Katalog nummeriert sind und der Rundgang eingezeichnet ist.

Abb. 2: Übersichtsplan über die Säle der DKA 1913 im Orangerieschloss, Kat. Cassel 1913

Die Säle waren überwiegend nach den Herkunftsorten der Künstler bestückt, während die Werke der Bildhauer verstreut aufgestellt wurden. Dies war auch Praxis in anderen Ausstel- lungen, z. B. im „Glaspalast“ in München. In einigen Fällen wurden Künstler aus anderen Or- ten ihren Geburtsorten oder Studienorten zugeordnet, ohne dass dies auf den ersten Blick er- kennbar ist. Bei einigen Künstlern wirkt die Zuordnung, wenn man die Werke nicht neben- einander sehen kann, willkürlich. Eine thematische Anordnung ist nicht erkennbar.

In den Sälen 1 und 2 hingen 48 Werke von Künstlern aus 10 verschiedenen Orten; sie bildeten gleichsam das Überblicks-Entree.

142 Katalog Cassel 1913, S. 6. 45

Im Saal 3 (Kat.-Nrr. 49 bis 76) waren Werke Dresdner Künstler platziert, dazu Willy ter Hell aus Berlin, der in Dresden bei Carl Bantzer studiert hatte, und Max Klinger aus dem benachbarten Leipzig.

Ernst Zöllner kommentierte im Casseler Tageblatt am 25.06.1913: „Saal 3 (Dresden). Auch das moderne Dresden hat, ebenso wenig wie Weimar, seinen bezeichnenden „Lokalton“. Gotthard Kuehl, der bedeutende Anreger, dessen Name mit der sächsischen Kunststadt so eng verknüpft ist, fehlt leider, doch wird sein Einfluß unter den hier versammelten Dresdnern hie und da merklich. Auffallend ist Zahl tüchtiger Interieur-Maler.“

Die Säle 4 und 5 (Kat-Nrr. 77 bis 144) waren Berliner Künstlern vorbehalten; dazu kamen der Berliner Ulrich Hübner, der viel in Lübeck arbeitete, Jacob Alberts aus Wyk auf Föhr, der in Berlin an der Schule des Vereins Berliner Künstlerinnen lehrte, Albert Haueisen aus Karlsru- he und Carl Storch d. Ä. aus Königsberg, dazu der Bildhauer Heinrich Jobst aus Darmstadt und die Bildhauerin Ottilie Schäfer, damals Frankfurt am Main.

Ernst Zöllner am 25.06.1913: „(Saal 4 (Berlin). Fast gleichzeitig mit dem literarischen ist auch der malerische Naturalismus nach Berlin geströmt und hat die Reichshauptstadt zu einem Zentrum deutscher Kunst erhoben, das München den alten Rang streitig macht. Führende Persönlichkeiten, die ihre Spuren im gesamten Kunstleben der Nation hinterlassen haben, fanden in Berlin, wo alle Äußerungen moderner deutscher Kultur am ehesten in Erscheinung treten, eine dauernde Wirkungsstätte: Max Liebermann, der in seiner Art die impressionistische Lehre der Franzosen übermittelte, der bewegliche Slevogt und der kernige Ostpreuße Lovis Corinth, die beide zuerst in München die neue Kunst in sich aufgenommen hatten. Von der Fülle ausgezeichneter Talente, die seitdem in Berlin erwuchsen und dessen Ruf der Kunststadt begründen, gibt unsere Ausstellung in zwei Sälen einen guten Begriff. Fast all’ die Hauptleute der kürzlich in die Brüche gegangenen Sezession sind vertreten.“143

In den Sälen 6 und 7 (Kat.-Nrr. 145 bis 195) waren Werke Düsseldorfer Künstler ausgestellt, außerdem Wilhelm Georg Ritter aus Dresden, Carl Albrecht, Ludwig Dettmann und Carl Storch d. Ä. aus Königsberg, Albert Haueisen aus Karlsruhe, Waldemar Rösler aus Berlin; dazu der Bildhauer Constantin Starck aus Berlin.

Ernst Zöllner, 28.06.1913: „Saal 6. (Erster Düsseldorfer Saal). Von den großen Pflegestätten der Kunst hat sich Düsseldorf wohl am schwersten von seinen Traditionen gelöst. Daß die Überlieferung noch nachwirkt und zwar nicht immer günstig, macht sich in dieser Ausstellung bemerkbar. Doch überwiegt die Zahl der Künstler, die im Ringen um Gegenwartsprobleme der Malerei mit modernen Mitteln beachtenswerte tüchtige Leistungen aufzuweisen haben.“144

143 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 25.06.1913. 144 Ernst ZÖLLNER, a.a.O., 28.06.1913. 46

Im Saal 8 im 1. Stock, dem „Thoma-Kabinett“ (Kat.-Nrr. 196 bis 236), hingen Radierungen und Zeichnungen von Hans Thoma und Max Pretzfelder aus Karlsruhe, Adolf Schinnerer aus Tennenlohe, Johann Vinzenz Cissarz und Felix Hollenberg aus Stuttgart, Heinrich Reiffer- scheid aus Honnef am Rhein, Max Beckmann, Alfred Helberger, Reinhold Hoberg, Max Lie- bermann und Hermann Struck aus Berlin, Ulrich Hübner aus Lübeck.

Ernst Zöllner beschreibt den Saal so:

„Die Katalog-Bezeichnung „Graphik“ stimmt nicht ganz, denn dieser Teil der Ausstellung umschließt nicht nur schwarz-weiße und farbige Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und einige Stiche, sondern auch Hand- zeichnungen, Pastelle, Aquarelle usw. Wenn man heute mit Recht von einer Blüte der Malerei sprechen darf, so darf man es nicht minder von den zeichnenden Künsten. Fast alle unsere ersten Maler verstehen es, mit Kupferplatte und Radiernadel umzugehen und haben uns mit diesen Mitteln zum Teil wundervolle Original- schöpfungen geschenkt, die allerdings noch lange nicht gebührend gewürdigt werden. Thoma, Liebermann, Corinth, Beckmann, Hübner, Olde – um zunächst nur einige zu nennen – haben immer wieder die ausdrucksvolle Schwarz-Weißsprache der Radierung benutzt, um Eindrücke, Empfindungen, Vorstellungen wiederzugeben, für welche die Sprache der Ölfarbe nicht geeignet ist. Die Erzeugnisse der zeichnenden Künste sind in unserer Ausstellung so zahlreich, dass im Rahmen dieser Rundgänge nur einige gestreift werden können. Von Hans Thoma, dem Karlsruher Meister, eine Reihe von Handzeichnungen und Radierungen, Landschaften, stille Städt- chen, Burgen und Volkstypen. – Von Boerner eine Reihe von Radierungen nach Gemälden von Hans Thoma, die Anspruch auf Volkstümlichkeit haben. Von Max Liebermann eine ungemein geistreiche Probe seiner im- pressionistisch mit Licht und Schatten arbeitenden Radierkunst: „Kanal“ (Nr. 228). Ferner eine Reihe beach- tenswerter Radierungen von Max Pretzfelder, Adolf Schinnerer, Alfred Hellberger, Hermann Struck („Ver- schneiter Abhang“ Nr. 216), Ulrich Hübner und Max Beckmann.“145

Saal 9 (Kat.-Nrr. 237 bis 333) wurde mit Werken von Künstlern aus Hessen-Cassel bestückt. Dazu kamen Sophie Herwig aus Leipzig, Gustav Kampmann aus Bad Grötzingen bei Stuttgart, Otto Lang-Wollin und Hans Neumann, die in Cassel geboren wurden, Theodor von Stiernberg aus Wiesbaden, der in Rotenburg an der Fulda geboren wurde, Philipp Georg Braumüller aus Wiesbaden, dazu als Bildhauer Hans Everding, zur Zeit Rom, der in Cassel studiert und Werke für Cassel – z. B. den Papin-Brunnen vor dem Ottoneum – geschaffen hatte.

Zöllner leitet seinen Rundgang am 3. Juli 1913 ein: “Saal 9 (Graphik II) enthält vorwiegend Werke der zeichnenden Künste, die von Mitgliedern der verschiedenen Hessen-Vereinigungen stammen.“146

In Saal 10 (Graphik III) (Kat-Nrr. 334 bis 402) waren Graphiken von Künstlern aus Berlin, Cassel, Dresden, Honnef, Karlsruhe, Leipzig, Stuttgart, Tennenlohe, Worpswede ausgestellt, dazu als Bildhauerin Adele Claessen aus Cassel.

Der Kuppelraum (Kat-Nrr. 403 bis 418), beherrscht von der Reiter-Statue von Hermann Hahn, nahm 16 Plastiken auf. Er war von dem Maler Adolf Wagner (1861 – 1931) aus Cassel, sowie

145 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 03.07.1913. 146 ebd. 47 dem Architekten Freiherrn Wilhelm von Tettau (1872 – 1929), beide Akademieprofessoren in Cassel, mit flach stilisierten, an antiker Vasenmalerei orientierter Figuren und Ornamenten gestaltet worden.147

Abb. 3: Deutsche Kunstausstellung Cassel 1913 im Orangerieschloss, Kuppelraum; Die Wandgemälde stammen von Professoren Casseler Kunstakademie, dem Architekten Wilhelm Freiherr von Tettau (1872 – 1929) und dem Zeichenlehrer Adolf Wagner (1861 – 1933), Cassel; in der „Der Reiter“ von Hermann Hahn (1868 – 1945), links „Kauerndes Mädchen“ von Adolf Brütt (1855 – 1939), oberhalb des Stuhl „Sitzender Krieger“ von Hans Sautter (1877 – 1961); vor der Apsis das Relief „Bacchantenzug“ von Artur Volkmann (1851 – 1941), links und rechts am Rande der Apsis die Büsten von Kaiser Wilhelm II und Kaiserin Auguste Victoria von Adolf Brütt; Foto von Hoffotograph Karl Eberth, Kassel148

147 Ernst ZÖLLNER kritisierte, dass deren Maßstab zu groß geworden, die Farbwirkung allerdings harmonisch sei; vgl. Casseler Tageblatt vom 18.06.1913. 148 In: Hessenland, Bd. 37, 1913, S. 181 48

Abb. 4: Hermann Hahn (1868 – 1945), Reiter, Kat. Kassel Abb. 1149

Die Säle 11 und 12 (Kat.-Nrr. 419 bis 479) waren für die Künstler aus München und Um- gebung reserviert. Dazu kamen Jacob Nußbaum aus Frankfurt und Adolf Beyer aus Darmstadt, die an der Münchner Akademie studiert hatten, aber auch Rudolf Siegmund aus Cassel, ohne dass man eine Beziehung zu München erkennen kann; schließlich die Bildhauer Hugo Lede- rer aus Berlin und Josef Hinterseher, geborener Münchner und Student an der Münchner Aka-

149 Diese Skulptur wurde schon 1909 als „Reiterstudie“ im Glaspalast in München ausgestellt; vgl. Die Kunst für alle, 24. Jg. 1908 – 09, S. 517. 49 demie, zur Zeit Paris, Eugen Spiro, zur Zeit Paris, der auch zeitweise in München war, Carl Bernewitz aus Cassel. Ernst Zöllner hielt besonders diesen Teil für sehenswert: „Als die interessanteste Abteilung der Ausstellung möchte ich die beiden Berliner Säle bezeichnen. Die Repräsentation der Münchner Malerei steht hinter derjenigen nicht unerheblich zurück. Man vermisst ungern einige wichtige Vertreter der süddeutschen Kunstmetropole Heinrich von Zügel, Damberger, Leo Putz u.a., immerhin gewinnt man eine ungefähre Vorstellung wenigstens von einem Teil der großen Summe an Begabungen, die das heutige München aufzuweisen hat.“150

Die Säle 13, 14 und 15 (Kat.-Nrr. 480 bis 590) wurden mit Werken von Künstlern aus Hessen -Cassel bestückt; dazu zählten auch der aus Cassel stammende Hermann Metz aus Höchst am Main, Carl Heine aus Erfurt, Heinrich Otto und Karl Mons aus Düsseldorf sowie Martha Dehrmann aus Berlin, die an der Casseler Akademie studiert hatten, Carl Bantzer aus Dresden, der in Ziegenhain geboren wurde und zu den Willingshäuser Künstlern gehörte, Otto Mühlig aus Düsseldorf, der mit Carl Bantzer und Adolf Lins auch in Willingshausen tätig war, Oskar Wilhelm Prack aus Frankfurt, Max Schumacher aus Berlin (bisher keine Beziehung zu Cassel bekannt, vielleicht mit Bernard Schumacher (1872 Cassel – 1932 Neumünster) verwechselt), Richard Ferdinand Schmitz aus Bad Tölz, der in Gonzenheim am Taunus geboren wurde, Wilhelm Heinrich Rohmeyer aus Fischerhude bei Bremen, der Meisterschüler bei Hans Olde in Cassel war; dazu als Bildhauer Wolfgang Schwartzkopff, der, in Frankfurt geboren, vor seinem Bildhauer-Studium in Berlin bei Louis Kolitz in Cassel studiert hatte, und Cipri Adolf Bermann. Zöllner leitet seine Beschreibung des Saals 13 so ein:

„Saal 13 (Hessen-Cassel I). Unsere heimischen Künstlerinnen und Künstler sind, wie man weiß, in drei Gruppen zusammengeschlossen, in dem „Kurhessischen Künstlerbund“, „Die Hessen“ und die „Vereinigung der Künst- lerinnen Hessen-Nassaus“, die bisher getrennt ausgestellt haben. Hier sind nun ausnahmsweise einmal die Mitglieder der drei Verbindungen beieinander zu sehen, außerdem noch manche Hessen, die bisher überhaupt nicht oder doch so gut wie unbekannt waren. Was aber in das Gesamtbild der Hessen-Abteilung noch besonders interessante Züge bringt, ist die Beteiligung Carl Bantzers und Hans Oldes, sowie einer Anzahl von Künstlern, die mit Olde von Weimar nach Cassel gegangen sind und jetzt in der hiesigen Akademie wirken. Es sind unzweifelhaft kräftige Talente darunter, die einen neuen Einschlag in das heimische Kunstleben bringen. In ihren Arbeiten wird bereits etwas sichtbar von den jüngsten Tendenzen in der Malerei, von der Gegenbewegung, die heute dem schon akademisch gewordenen Impressionismus antwortet. Selbstverständlich aber sind die Äußerungen dieses neuen Wollens hier – fern von den Zentren der Bewegung – einstweilen noch spärlich und es walten diejenigen Richtungen vor, die sich bereits aus der Distanz des historisch Gewordenen betrachten lassen. Einer solchen gehört auch der sechsundfünfzigjährige Carl Bantzer an. Um seine Stellung in der Entwicklung recht zu würdigen, muß man sich an die Knaus und Vautier und ihre novellistischen Darstellungen aus dem bäu- erlichen Leben erinnern. Auch Bantzer malt, wenn man seinen „Bauerntanz“ oder andere Schilderungen aus dem oberhessischen Volke so nennen will, „Genrebilder“, aber sie sind grundverschieden von jenen alten, nicht nur im Malerisch-Technischen, sondern in der absichtslosen Objektivität ihrer Auffassung, in ihrem gesunden, ungeschminkten Realismus. Nicht mit Unrecht hat man Bantzers Bauerndarstellungen als „modernes ethno- graphisches und kulturhistorisches Genre“ bezeichnet. Seine Arbeiten sind wegen ihrer Wirklichkeitstreue bis zu

150 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 05.07.1913 50 einem gewissen Grade beschreibend, „illustrativ“, aber nicht zu unterschätzen als reine Malerei. Bei der „Hessischen Bauernbraut“ (Nr. 497) nicht minder wie bei dem „Bauerntanz“ (Nr. 504) war es das dekorative Element in den Trachten, das den Künstler in besonderem Maße anregen musste. In den späteren Arbeiten Bantzers hat sich die Farbe immer mehr dem Ton untergeordnet.“151

Die Beschreibung des Saals 15 beginnt Zöllner mit einer Aufzählung einzelner Künstler: „Zunächst eine kleine Reihe beachtenswerter Stimmungslandschaften von Julius Jung (Abendwolken, Nr. 562), Friedrich Fennel (Hessenland, Nr. 522), Carl Geist (eine graugrüne Fuldalandschaft, Nr. 585), Paul Scheffer (Regenbogen, Nr. 588), Leni Zimmermann-Heitmüller (Schlößchen Bad Nenndorf Nr. 564).“152

Die folgenden Einzelbeschreibungen Zöllners zitiere ich im Band 2 dieser Untersuchung.

In den Sälen 16 und 17 (Kat.-Nrr. 591 bis 650) hingen fast ausschließlich Gemälde von Künstlern aus Karlsruhe und Stuttgart, außerdem von Richard Hölscher aus Darmstadt, Wil- helm Steinhausen, der auch an der Karlsruher Akademie studiert hatte und mit Hans Thoma befreundet war, Karl Doerbecker aus Marburg, Paul Thiem aus Starnberg, Georg Altheim und Hans Pellar aus Darmstadt; dazu kamen als Bildhauer Artur Volkmann aus Frankfurt und Bernhard Hoetger aus Darmstadt.

Zöllner leitet seinen Rundgang durch diese beiden Säle so ein: „Die beiden letzten Räume des rechten Schlossflügels vereinigen eine größere Anzahl von Werken süddeutscher Meister, vornehmlich solcher aus Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt und Darmstadt. Meist sind es gute und für die Art der Betreffenden auch bezeichnende Arbeiten, denen man hier begegnet. Von Hans Thoma hätte man allerdings gern etwas aus jüngster Zeit gesehen, denn wie alle wirklich großen Begabungen ist er bis ins hohe Alter hinein entwicklungsfähig geblieben und malt heute anders, wie vor zehn Jahren. Es wäre wirklich sehr erwünscht gewesen, den „erstaunlich modernen Thoma“ kennen zu lernen, von dem wir dieser Tage etwas in Kritiken der auswärtigen Presse zu lesen bekamen, die sich übrigens sehr viel mit Mannheim, Stuttgart usw., aber nur so ganz nebenbei oder gar nicht mit Cassel beschäftigt. Also - wir sehen hier nur den Thoma, den wir schon kennen, den Fortsetzer der klassisch-romantischen Schule, die er freilich an Schlichtheit, Wahrheit und Innigkeit um vieles überragt. Siehe das Selbstporträt aus 1899 (Nr. 591) und das biedere Mädchenporträt (Nr. 591 [sic: Nr. 614] mit seinem Erikakolorit.“153

Zöllner zu den Sälen 18-20: „Es ist schon die Rede davon gewesen, dass die zeichnenden Künste heute in Deutschland eine Blüte erleben, die sich nur mit der im gotischen Mittelalter vergleichen lässt. Auch die bodenwüchsige rassige Art jener alten deutschen Meister ist nicht ausgestorben. Das bestätigt eine Erscheinung wie der Frankfurter Meister Fritz Boehle. […] Neben Boehle sehen wir eine stattliche Reihe von Karlsruher Meistern, die auch mit den Mitteln der Graphik eine ausdrucksreiche, intime Stimmungskunst pflegen; Gustav Kampmann, Walter Conz, Artur Riedel, Hans v. Volkmann, Walter Hempfing […], L. Heinrich Jungnickel, Hans Schroedter, Albert Haueisen, Hermann Kupferschmid […].“154

151 ebd. 152 Ernst ZÖLLNER, a.a.O., 09.07.1913. 153 Ernst Zöllner, Casseler Tageblatt, 09.07.1913. 154 a.a.O., 12.07.1913. 51

Die Werke der hessischen Künstler, deren Graphiken ausgestellt wurden, charakterisiert Zöllner mit dem Schlagwort „Heimatkunst“: Wilhelm Thielmann rage hier besonders hervor. Dazu werden die Künstler, die Zöllner in dem späteren Aufsatz in der Zeitschrift „Hessen- land“ benennt, erwähnt. Zum Schluss seiner Ausführungen würdigt er noch die Kleinplastik etlicher hessischer Künstler.155

Der Saal 18 im 1. Stock (Kat.-Nrr. 651 bis 703) galt der Graphik und Zeichnungen aus Karls- ruhe; dazu kamen Plastiken mehrerer Bildhauer aus verschiedenen Orten, so von Benno Elkan aus Darmstadt, der vor seiner Bildhauertätigkeit in Karlsruhe studiert hatte; bei anderen sind keine Beziehungen zu Karlsruhe zu erkennen.

Zöllner am 12. Juli 1913 zum 19. Saal: „Fast übergroß ist die Fülle ínteressanter Blätter, die der letzte Saal beherbergt. Es ist am Ende dieses Rund- gangs nicht mehr möglich, in eine Einzelbesprechung einzutreten, ich will nur noch hinweisen auf die geistreich radierten Köpfe berühmter Zeitgenossen von Emil Orlik und auf die wenigen Arbeiten von Käthe Kollwitz, besonders auf das für sie so charakteristische Blatt „Losbruch“ (Nr.792). Nicht ganz übergehen darf ich zum Schlusse die Werke der Kleinplastik, die in dieser Abteilung ihren Platz gefunden haben […].“

Der Saal 19 im 1. Stock (Kat-Nrr. 704 bis 771) galt mit wenigen Ausnahmen der Graphik und Zeichnungen aus Hessen-Cassel, der Saal 20 im 1. Stock (Kat.-Nrr. 772 bis 844) der Graphik und Zeichnungen aus Berlin, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Karlsruhe, Meißen, dazu meh- reren plastischen Werken.

Gerade die gesonderte Präsentation der Druckgraphik und der Handzeichnungen ließen eine gute Vergleichsmöglichkeit zwischen den Kunststädten entstehen.

155 ebd. 52

5. ‚Überblick über das deutsche Kunstschaffen’ und ‚Modernität’ der Kunstausstellung

5.1 Überblick über das deutsche Kunstschaffen

„Unter den großen künstlerischen Veranstaltungen dieses Jahres ist die >Deutsche Kunstausstellung zur Jahrtausendfeier der Residenzstadt Kassel< als letzte eröffnet worden. Mit einem begrenzten Programm, das das Ausland und die Verstorbenen ausschloss, ohne den Ehrgeiz, nur das Neueste bieten zu wollen, darf die Veranstaltung doch den Anspruch auf allgemeine Beachtung erheben; und zwar einmal wegen der äußeren Gestaltung, dann wegen des Gesamtcharakters des Gebotenen.“ Die Ausstellung solle „einen guten Überblick […] von dem deutschen Kunstschaffen gewähren“ und „vorzüglich solche Werke […] vereinigen, die für den einzelnen Künstler besonders charakteristisch wären, einerlei, ob vom letzten Jahre oder ob von anderen Ausstellungen schon bekannt“. Den Ton der Ausstellung solle die Kunstrichtung bestimmen, „die man heute als festes Gut unserer künstlerischen Kultur bezeichnen darf.“ […]Von „der neuesten Phase der Entwicklung, von jenen Bestrebungen, deren Endziele niemand vorauszusehen und deren Bedeutung kaum jemand richtig abzu- schätzen vermag“, habe man „billig absehen“ dürfen. Man wolle aber in Kassel, in dem eine „wesentlich auf alten Prinzipien beharrende Geschmacksrichtung“ vorherrsche, „einen Be- griff von der Kunst der Gegenwart geben; man durfte also nur mit dem Besten und Ausge- reiftesten kommen. Ganz ausgeschlossen waren Gruppen, die mit eigener Jury in corpore ausstellten“; dies sei erfahrungsgemäß eine Belastung für Ausstellungen.156

Mit diesen Aussagen erhebt Gronau den Anspruch, die Casseler Ausstellung mit den oben erwähnten Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf, Mannheim, München, Stuttgart auf eine Stufe zu stellen; das Ansehen Cassels als Kunststadt werde durch diese Ausstellung und die dabei getätigten Ankäufe für eine städtische Kunstsammlung gehoben. Ernst Zimmer bescheinigt der Ausstellung, sie sei „die größte und qualitativ höchststehende Kunstausstellung […], die hier bisher gezeigt werden konnte.“157 Helmut Kramm zeigt auf, dass „die führenden Künstler um 1910 […] fast alle vertre- ten“ waren: „Altherr, Bracht, Corinth, Caspar, Dill, Egger-Lienz, Erler, Fehr, Gaul, Greiner, Hagen, Hahn, Herrmann, Hildebrand, Hölzel, v. Hofmann, Kalckreuth, Kampf, Klinger, Koll- witz, Lederer, Oppler, Slevogt, Steinhausen, v. Stuck, Thoma, Trübner, Tuaillon, Vogeler, Volkmann, Zumbusch. Diese Namen verkörpern die deutsche Kunstentwicklung bis zum Weltkriege.“158 Dies bestätigt die obige Zusammenstellung.

„Die Kasseler und hessische Kunst wurde hauptsächlich gezeigt von Bantzer (damals noch in Dresden), Ber- newitz, van Brackel, Breuer, Burmester, Cauer, Doerbecker, Everding, Fennel, Giebel, Hellner, Höger, Höhmann, Holzapfel, Jeschke, Jung, Knackfuß, Ferdinand und Fritz Koch, Lins, Metzger, Meyer-Cassel, Odefey,

156 Georg GRONAU, wie Anm. 17, S. 592. 157 Ernst ZIMMER, Die Deutsche Kunstausstellung Kassel 1913. In Die Kunst für alle, 28. Jg. 1912 – 13, S. 525, München 1913. 158 Helmut KRAMM, wie Anm. 6, S. 65. 53

Olde, Sautter, Schliephacke, Schwartzkopff, Siegmund, Sy, Thielmann, Ubbelohe, Wagner. Die Ausstellung zur Tausendjahrfeier 1913 war in jeder Beziehung ein großer Erfolg. Um dies Ergebnis war besonders der damalige Vorsitzende des Kunstvereins, Dr. Gronau, sehr bemüht gewesen.“159

Wenn, wie oben aufgezeigt, 199 der in Cassel vertretenen Künstler, die zu den angesehensten und gefragtesten ihrer Zeit gerechnet wurden und aus den großen deutschen Kunstmetropolen stammten, auch auf den anderen großen Ausstellungen zu sehen waren, bestätigt dies den ho- hen Anspruch Gronaus, dass die Ausstellung in Cassel „zu den großen künstlerischen Veran- staltungen dieses Jahres“ gehöre.

Auch für andere Ausstellungen wird in der zeitgenössischen Kunstkritik formuliert, dass sie einen Überblick über das deutsche Kunstschaffen geben würden. Willy F. Storck bemerkt am Schluss seiner Besprechung der Künstlerbund-Ausstellung 1913 in Mannheim: „Sie gibt in ihrer Zusammensetzung, man kann fast sagen, in ihrem Kunterbunten, durchaus die gesamte Zeitlage der heutigen deutschen Kunst – und das ist ihre Bedeutung, ihr Verdienst.“160 Her- mann Tafel bescheinigt der Großen Kunstausstellung in Stuttgart 1913, dass sie den Schwa- ben „wieder einmal ein umfassendes Stück deutscher und ausländischer Kunst“ vorführen könne und hinter Nachbarstädten wie Mannheim nicht zurückbleiben müsse.161 Wilhelm Pie- per attestiert der Großen Kunstausstellung in Düsseldorf „einen ausgezeichnet orientierenden Überblick über das gesamte deutsche Kunstschaffen der Jetztzeit.“162 Dagegen habe man bei der 3. Jubiläumsausstellung in Berlin wegen des Fehlens der Berliner Sezession die Schwie- rigkeit gehabt, einen Überblick über das gesamte Schaffen der deutschen Künstlerschaft zu geben, der diesen Namen verdiente.163 Künstler der Berliner Sezession waren allerdings auf der DKA in Cassel zahlreich vertreten.

Wenn man den Anspruch, dass die DKA 1913 einen Überblick über das zeitgenössische deut- sche Kunstschaffen gegeben habe, bejaht, kann man ihr zubilligen, dass sie einen Aufbruch Cassels zur Kunstmetropole markiert. Dabei spielt sicherlich die Frage eine Rolle, wie ‚mo- dern’ die Ausstellung war: Ohne eine wenigstens moderate Modernität käme eine künftige Kunstmetropole nicht aus.

159 Ebd. 160 Willy F. STORCK, Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Mannheim 1913. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungsbau und künstlerische Frauenarbeit, hg. und redigiert von Hofrat Alexander Koch, Bd. 23, Oktober 1913 - März 1914, S. 9 – 27. 161 Hermann TAFEL, Die Große Kunstausstellung in Stuttgart, in: Kunst für alle, 28. Jg., 1912 – 1913, S. 505. 162 Wilhelm PIEPER, Die Große Kunstausstellung Düsseldorf 1913. Kritische Streifzüge von Wilhelm Pieper, in: Moderne Kunst 27, 1912 – 1913, (1) S. 317 – 319 und (2) S. 338 – 339, hier S. 317. 163 M.O., Die Berliner Jubiläumsausstellung (GroBeKa). Kunstchronik 1913, Neue Folge, 24. Jg. 1913, 1. Teil Nr. 35, 30. Mai, Sp. 505 – 508, 2. Teil 6. Juni, Sp. 524 – 526, Leipzig 1913. 54

5.2 ‚Modernität’ der Ausstellung

Gronau stellte fest: Man habe nicht den Ehrgeiz gehabt, nur das Neueste bieten zu wollen. Deswegen würden Möglichkeiten, die über den „fast schon als klassisch und altmeisterlich anzusprechenden Impressionismus“ hinausgingen, nur an einigen Beispielen gezeigt.164 Ernst Zimmer bestätigt dies in seinem Bericht über die DKA 1913 in der Zeitschrift „Kunst für alle“: „Die extremsten modernen Richtungen wurden von vornherein ausgeschlossen.“165 Gronau wendet sich nur behutsam gegen die Avantgarde, da ihre Bedeutung und ihr „Endziel“ noch kaum einzuschätzen seien. Der Impressionismus galt für Gronau demnach schon als „fast klassisch“, und man kann an dieser Stelle schon sagen, dass ein großer Teil der ausgestellten Werke impressionistisch beeinflusst war.

Richard Spangenberg hielt die Ausstellung dennoch für „modern im besten Sinne des Wortes“, da sie „den gewaltigen Aufschwung, den die deutsche Kunst […] in den letzten Jahrzehnten genommen habe, spiegele“.166 Er spielt hier mit dem Wort ‚modern’, indem er es wie ‚zeitge- nössisch’ verwendet, während sonst modern eher im Sinne von ‚avantgardistisch’ verstanden wird. Ähnlich verhält sich Wilhelm Pieper in seinem Bericht zur Düsseldorfer Ausstellung 1913: Da er ja nicht als ‚unmodern’ oder ‚rückschrittlich’ gelten mag, bezeichnet er jüngere Maler wie z.B. Hans Kohlschein, der wie sein Bruder Josef keine „exzentrischen Seiten- sprünge“ mache, als ‚modern’, um sich gleich darauf von dem ‚hypermodernen’ Lager der Düsseldorfer Maler, zu dem Pieper Walter Ophey rechnet – Ophey stellte auch auf der DKA 1913 aus – , abzugrenzen.167

Richard Spangenbergs Modernitätsauffassung verdeutlicht seine Aussage zu Max Liebermann: „An die große Kunstrevolution des Naturalismus und Impressionismus erinnern indessen unter den Ausstellern einige Namen von führender Bedeutung. So durfte der Bahnbrecher der Moderne nicht fehlen, ebenso wenig wie Ludwig Dettmann […]. Der Casseler Akademiedirektor Olde, der mit Paul Baum der erste war, der Bilder neoimpressionistischer Schule in Deutschland ausstellte, ist mit früheren und neueren interessanten Arbeiten vertreten.“ [...] „Außer Corinth ist an der Spitze der Berliner Künstler Max Slevogt zu verzeichnen […].“168

Damit war wohl die Spitze der Modernität, die den Casselern 1913 zugemutet werden konnte, erreicht.

Manfred Marx meint dagegen: Obwohl Werke der „Brücke“ und des „Blauen Reiters“ fehlten, habe die Ausstellung trotzdem für damalige Verhältnisse eine durchaus fortschrittliche Gesin- nung gezeigt: Impressionismus, Neo-Impressionismus, Symbolismus, Jugendstil, Naturalis-

164 Georg GRONAU, wie Anm. 17. 165 Ernst ZIMMER, wie Anm. 157, ebd. 166 Richard SPANGENBERG, wie Anm. 18, S. 6. 167 Wilhelm PIEPER, wie Anm. 162, hier S. 338. 168 Richard SPANGENBERG, wie Anm. 18, ebd. 55 mus seien vertreten gewesen.169 Hier werde ich einige ‚Zuordnungen’ vorschlagen, ohne diese Stilrichtungen näher zu definieren. Hierzu gibt es genügend einschlägige Lexika.

Die DKA 1913 hatte auch einen pädagogischen Anspruch, nämlich den künstlerisch konser- vativen Casselern „einen Begriff“ von der Kunst der Gegenwart zu geben; dazu resümiert Gronau: „Die Aufnahme, die die Ausstellung gefunden hat, ist sehr erfreulich; derer, die grollend beiseite stehen, weil sie >zu modern< ist, sind wenige; die jüngere Generation aber wird bleibende Eindrücke davontragen.“170 Eine ähnliche Einschätzung erfährt die Stuttgarter Ausstellung von Wilhelm Tafel: Einem Teil der Stuttgarter sei die Ausstellung zu modern, einem anderen Teil zu konservativ. Vielleicht habe sie die richtige Mitte getroffen.171

5.3 ‚Moderne’ Künstler auf der DKA 1913

Eine ‚Zuordnung’ von Künstlern zu den bedeutendsten Kunstrichtungen der ‚klassischen Mo- derne’ kann für die Zeit der DKA 1913 nur eine ‚Momentaufnahme’ bedeuten, da die Ent- wicklung vor und nach dieser Zeit nur erfasst werden kann, wenn man genauere künstlerisch- biographische Auskünfte hinzuzieht. Deswegen sind die folgenden Zuordnungen mit Ein- schränkungen zu verstehen und auf die Ausstellung 1913 bezogen. Einer der ältesten Aus- steller in Cassel, Eugen Bracht (1842 – 1921), malte zum Beispiel anfänglich traditionalis- tisch und entwickelte erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine impressionistische Malweise. Außerdem ist eine Zuordnung, ohne die Werke selbst detailliert in Augenschein zu nehmen, kaum möglich.172

5.3.1 Impressionisten, Spät-Impressionisten, Neo-Impressionisten bzw. Pointillisten

Mit dem Begriff des „Deutschen Impressionismus“ – der Begriff geht wohl auf Paul Cassirer zurück – setzt sich Hans Jürgen Imiela in seiner Monographie über Max Slevogt kritisch aus- einander.173 Wegen der ‚Gängigkeit’ des Begriffs behalte ich ihn bei.

Helmut Kramm lobte die DKA 1913 in hohen Tönen: “Hier erschien noch einmal in einer großar- tigen Schau einheitlich die malerische Kultur des Impressionismus, jene Bewegung, die der Kunstverein beson- ders nach 1908 gefördert hatte und mit deren Entfaltung er auch zu seiner neuen Bedeutung gelangt war. 1913

169 Manfred MARX, wie Anm. 5, ebd. 170 Georg GRONAU, wie Anm. 17, ebd. 171 Hermann TAFEL, wie Anm. 161. 172 Zum „Deutschen Impressionismus“ vgl. den gleichnamigen Ausstellungskatalog der Kunsthalle Bielefeld, hg. von Jutta HÜLSEWIG-JOHNEN und Thomas KELLEIN, Köln 2009, sowie den Katalog der Ausstellung „Berliner Impressionismus, Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie“, hg. von Angelika WESENBERG, Berlin 2006. 173 Hans Jürgen IMIELA, Max Slevogt. Eine Monographie von Hans-Jürgen Imiela, Karlsruhe 1968, S. 107 – 125. 56 war die innere Einheit und Geschlossenheit im künstlerischen Ausdruck noch da, die dann sehr bald verloren ging und wichtigen neuen Aufgaben Platz machen musste.“174

Der Impressionismus galt Gronau und anderen 1913 schon fast „klassisch und altmeisterlich“. Die Generation der um 1850 Geborenen war mit dem französischen Impressionismus früh in Berührung gekommen, war von ihm beeinflusst worden und hatte die Freilicht-Malerei in ei- nigen Malerkolonien, voran die in Willingshausen, praktiziert. Carl Bantzer (1857 – 1941) (Gemälde „Hessische Bauernbraut“, Kat 1913, Nr. 525, Abb. 18) gehörte mit Wilhelm Clau- dius (1854 – 1942) zu den ‚Willingshäusern’. Zu dieser Dresdner Generation gehört auch Eugen Bracht (s.o.). Die jüngere Dresdner Generation wie Adolf Fischer-Gurig (1860 – 1918), Ernst Richard Dreher (1875 – 1932), Ferdinand Dorsch (1875 – 1938), Walter Zeising (1876 – 1933), Fritz Beckert (1877 – 1972), Ernst Müller-Gräfe (1879 – 1954), Carl Heine (1888 – 1952) aus Erfurt, der in Cassel und Dresden studierte (Gemälde „Akte“ im Kat Nr. 540, Abb. 3) sind zu den impressionistisch bzw. spät-impressionistisch orientierten Künstlern zu rechnen. Von den Dresdner Künstlern findet man zu Richard Dreher (1875 – 1932) die Benennung „Neo-Impressionismus“ und „klassisch gebändigter Expressionismus“175 (Gemälde 1912 aus der Auvergne „Fischerboote in Martigues“, Kat 1913, Nr. 69). Otto Hettner (1875 – 1931), der als Maler und Bildhauer tätig war, war von 1897 – 1905 in Paris; seine Werke zeigen Ein- flüsse von van Gogh und Cézanne.

Aus Cassel sind der damalige Akademie-Direktor Maler Hans Olde (1855 – 1917) (Gemälde „Bildnis des Fräulein v. Sch.“, Kat 1913, Nr. 548, Abb. 11), Georg Burmester (1864 – 1936) (Gemälde „Großmutter“, Kat 1913, Nr. 523, siehe unten S. 56, Abb. 7); Gemälde „Badende Frauen im Arno, Kat 1913, Nr. 525, Abb. 24), der Olde-Schüler Peter Paul Draewing (1876 – 1940), der Bantzer-Schüler Alfred Queck (1878 – 1932) sowie der mit 30 Jahren verstorbene Otto Höger (1888-1918) (Gemälde „Waldlandschaft“, Kat 1913, Nr. 521, Abb. 12), zu den Impressionisten zu zählen. Hans Meyer-Cassel (1872 – 1952) stellte zwei Gemälde aus („In- nenraum Schloss Wilhelmshöhe“, Kat 1913, Nr. 565, und „Blick ins Werratal“, Nr. 581), die nach Auskunft Ernst Zöllners in neoimpressionistischer Mosaiktechnik gestaltet wurden.176

Max Liebermann (1847 – 1935) und die 1898 als Abspaltung vom Verein Berliner Künstler gegründete Berliner Secession gelten als Wegbereiter der Moderne und als Protagonisten des Berliner Impressionismus177; zu den Vorstandsmitgliedern gehörten auch die auf der DKA 1913 vertretenen Ludwig Dettmann (1865 – 1944), der als Vorkämpfer des Impressionismus galt (Gemälde „Im Park“, Kat 1913 Nr. 169, Abb. 16, und „Letzter Spatenstich“, Kat 1913,

174 Helmut KRAMM, wie Anm. 6, S. 65. 175 Wikipedia zu Richard DREHER, eingesehen am 31.08.2018. 176 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt 09.07.1913. 177 Vgl. Berliner Secession, Wikipedia, eingesehen am 28.08.2018; ganz anders Georg SCHMIDT, Die Malerei in Deutschland 1900 – 1918, Königstein 1959, im Kapitel „überlebendes 19. Jahrhundert 1900 – 1904“, S. 4: Liebermann und Corinth seien „vorimpressionistisch tonige Maler geblieben“. 57

Nr. 151)178, Otto Heinrich Engel (1866 – 1944) und Curt Herrmann (1854 –1919). Letzterer wurde neben Paul Baum mit seiner neo-impressionistischen bzw. pointillistischen Malerei bekannt. Lovis Corinth (1858 – 1925) und Max Slevogt (1868 – 1932) (Gemälde „Hänge- matte“, Kat 1913, Nr. 103, Abb. 20) gelten neben Liebermann als die wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, obwohl gerade diese beiden sich einer ‚Schubladen’-Zuord- nung entziehen.179 Zur älteren Generation kann man noch Philipp Franck (1860 – 1944)180 so- wie den vielseitigen Ernst Oppler (1867 – 1929) zählen. Berliner Impressionisten bzw. Spät- Impressionisten der jüngeren Generation: Alfred Helberger (1871 – 1946), auf dem Höhe- punkt seiner Karriere einer der wichtigsten Berliner Maler, später von den französischen Fauves beeinflusst; Ulrich Hübner (1872 – 1932), der von Anfang an zur Berliner Sezession gehörte und später häufig in Lübeck und Travemünde malte; August Heitmüller (1873 – 1935), Schüler von Lovis Corinth (er wurde wegen der Zugehörigkeit von Bad Nenndorf zu den Hessen gerechnet); Hans Meid (1883 – 1957), der den Impressionismus in der Druck- graphik etablierte; Joseph Oppenheimer (1876 – 1966); Rudolf Großmann (1882 – 1941), deutlich von Paul Cézanne (1839 – 1906) beeinflusst; Ralph Jentsch charakterisiert seinen – späteren – Stil als „Synthese zwischen Impressionismus und Expressionismus“181; Emil Pottner (1872 – 1942) übertrug den impressionistischen Stil auf die Keramik, auch wenn er sich selbst nicht ausdrücklich als Impressionisten bezeichnet hätte.182 Ernst Zöllner hielt Theo von Brockhusen (1882 – 1919) für einen ‚Neuerer’ und hob sein Gemälde „Allee“ (Kat Nr. 131) heraus: Das Bild werde viele „befremden“. „Aber hier ist eigentliches Neuland. Die vor der Natur gewonnene Erkenntnis vom Einflusse des Lichtes und der Luft auf die farbigen Werte ist hinübergenommen in das Reich freischaffender Phantasie. Diese tiefräumige, von hellstem Sonnenlicht durchströmte märchenhafte Allee ist vielleicht das interessanteste Stück der ganzen Ausstellung.“183

178 Vgl. Monika POTZAL, Ludwig Dettmann 1865 – 1944. Zwischen Avantgarde und Anpassung, hg. vom Museumsberg Flensburg und Kunstverein Flensburg aus Anlass der Ausstellung vom 27. April bis 29. Juni 2008. Heide 2008, S. 8. 179 Vgl. Lovis Corinth, Katalog München 1996, anlässlich der Ausstellung „Lovis Corinth. Retrospektive im Haus der Kunst, München, 4.5. – 21.7.1996, in der Nationalgalerie im Alten Museum in Berlin, 2.8. – 20.10.1996, hrsg. von Peter-Klaus SCHUSTER und Christoph VITALI. Mit Beiträgen von Andreas Bärnreuther…“, München, New York 1996, 2. erweiterte und bearbeitete Auflage, darin Barbara BUTT, S. 77: „Wie ich das Radieren lernte“, Corinth als Graphiker: „Corinths Zeichnungen und Graphiken widerspiegeln seine akademische Ausbildung im 19. Jahrhundert, seine lebenslange Bewunderung für die Alten Meister, seine Auseinandersetzung mit Realismus und Impressionismus und seine Beteiligung an der gesamteuropäischen Bewegung des Expressionismus im frühen 20. Jahrhundert.“ Vgl. hier auch Carla SCHULZ-HOFFMANN, Corinth und die Moderne – Ruhm und Nachruhm, S. 87 – 95. 180 Ingeborg BECKER nennt seinen Stil „naturalistischen Impressionismus“; vgl. Wolfgang IMMENHAUSEN und Almut von TRESCKOV, Philipp Franck (1860 – 1944), Werkverzeichnis der Gemälde. Wissenschaftliche Mitarbeit Sabine Meister, Petersberg 2010, S. 21. 181 Ralph JENTSCH, Rudolf Grossmann, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Illustrierte Bücher. Ausstellung der Kunstgalerie Esslingen Juni/Juli 1974, Esslingen 1974, Vorwort. 182 Vgl. Marcus OERTEL, Emil Pottner (1872 – 1942), Maler, Graphiker, Keramiker. Dissertation Bonn 2007, S. 62 – 63; er hält die Charkterisierung seines Stils als impressionistisch nur für bedingt zutreffend. 183 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 28.06.1913. 58

Für die älteren Düsseldorfer Impressionisten stehen Hugo Mühlig (1854 – 1929), Helmuth Liesegang (1858 – 1945)184 und Hermann Pohle (1863 – 1914), die Naturalismus mit Impres- sionismus verbanden. Gregor von Bochmann (1850 – 1930) lässt sich eher nicht zu ihnen zäh- len, auch wenn er in seinem Gemälde „Estnische Landschaft“ (Kat 1913, Nr. 172) eine stark aufgelockerte Malweise wählt.185 Im Kat 1913, Nr. 161, Abb. 9, ist das Gemälde „Ananas- berg“ des etwas jüngeren Max Stern (1872 – 1943) zu sehen, das eine typisch im-pressio- nistische Kaffeegarten-Szene zeigt; Walter Ophey (1882 – 1930), „der sich am frühesten und radikalsten von der Düsseldorfer Tradition unabhängig machte“,186 experimentierte vor seinen expressionistischen Werken mit pointillistischer Freiluftmalerei. Von ihm abgesehen, scheint für die Düsseldorfer akademische Malerei der Vorwurf einer gewissen Stagnation nicht unberechtigt zu sein, auch wenn, so zeigt Roth an einigen Beispielen, „der Düsseldorfer Malerschule in den letzten beiden Generationen der Anschluss an die internationale Moderne gelang.“187 Curt Herrmann (1854 – 1929) gilt neben Paul Baum als einer der bedeutenden Neo-Impressionisten (Kat 1913, Nr. 111 und 113).188

Für die Karlsruher Impressionisten steht vor allem Wilhelm Trübner (1851 – 1917) mit sei- nem Spätwerk; der Kat 1913, Nr. 592, Abb. 13, zeigt sein Gemälde „Ufer am Starnberger See“. Walter Thor (1870 – 1929) war impressionistisch beeinflusst; Albert Haueisen (1872 – 1954), der spätere Direktor der Karlsruher Akademie, und Karl Hempfing (1886 – 1948) sind zu den Spät-Impressionisten der jüngeren Generation zu rechnen. Haueisen experimentierte – zum Missfallen seines Lehrers Hans Thoma – mit pointillistischer Malweise, orientiert an Camille Pissarro.189 Im Bereich der Graphik wird Gustav Kampmann (1859 – 1917) (Kat 1913, Nr. 663) um die Jahrhundertwende zur künstlerischen Avantgarde gerechnet. Gerlinde Brandenburger konstatiert in ihrer Dissertation, es sei gerechtfertigt, in ihm einen Vorläufer für die Abstraktion zu sehen, da der Kreis um Otto Fikentscher , vor allem aber Kampmann versucht hätten, eine „Reduktion der Landschaft auf Linie, Struktur und Farbwerte“ zu errei- chen und damit bereits auf die abstrakte Malerei hinauswiesen.190

Münchner Künstler, die man zu den (Spät-)Impressionisten zählen kann: Fritz Strobentz (1856 – 1929) entwickelte sich vom Naturalisten zum Impressionisten; der Maler, Dichter,

184 Vgl. Christiane PICKARTZ im Ausst. Katalog Kronenburg, Wege in die Moderne. Die Künstler des Sankt Lucas-Clubs in Düsseldorf, hg. von Ekkehard Mai, Petersberg 2018, S. 28 – 41. 185 Vgl. Julia HÜMME, Gregor von Bochmann (1850 – 1930), Leben und Werk eines deutschbaltischen Malers in Düsseldorf, Kiel 2007, S. 193 – 195: Sie konstatiert, dass auch in Bochmanns Spätwerk die Berücksichtigung impressionistischer Stilelemente zu gering gewesen sei. 186 Vgl. Nicole ROTH, Wie modern ist die Düsseldorfer Malerschule? In: Baumgärtel, Bettina (Hg.), Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 – 1918, Petersberg 2011, Band 1, S. 259. 187 Ebd. 188 Vgl. Marianne HEINZ und Sylvia LYSKO, Neue Galerie, Meisterwerke, Petersberg 2011, S. 50 – 51. 189 Vgl. Eva HABERMEHL, Albert Haueisen (1872 – 1954), Studien zum Werk, Werkverzeichnis der Gemälde, Mainz 1991, Bd. 1, S. 60 – 62. 190 Wolfgang HARTMANN, Landschaftsmalerei heute und badische Tradition, Kunsthalle Karlsruhe, konfrontiert „Alte“ und „Neue“, in: Badische neueste Nachrichten, 11. Dez. 1974, zitiert nach: Gerlinde BRANDENBURGER, Gustav Kampmann (1859 – 1917). Ein Beitrag zur deutschen Landschaftskunst um 1900. Frankfurt am Main 1991, S. 147. 59

Komponist Paul Thiem (1858 – 1922) malte später unter Max Slevogts Einfluss impres- sionistisch; Max Stremel (1859 – 1928) war nach einer impressionistischen Phase mit seinem Freund Paul Baum ein Vertreter des Pointillismus; Friedrich Stahl (1863 – 1940) malte zu- nächst impressionistisch, später auch symbolistisch; Carl Vinnen (1863 – 1922) malte seine maritimen Motive im impressionistischen Stil, polemisierte aber heftig gegen den Überhang der französischen Malerei (siehe unten, Exkurs 5.3.4, S. 64); der viel reisende Karl Leipold (1864 – 1943), Student auch der Münchner Akademie, war in seiner Marinemalerei impres- sionistisch beeinflusst; der vielseitige Carl Strathmann (1866 – 1939) erprobte die Stilarten Impressionismus, Symbolistischer Jugendstil und Japonismus sowie Pointillismus. Theodor Esser (1868 – 1937) war vom französischen Impressionismus beeinflusst; Franz Xaver Hoch (1869 – 1916) malte nach seiner ‚Dachauer Phase’ im Jugendstil und symbolistisch, später impressionistisch; Karl Illies (1870 – 1952), der in München studiert hatte, malte im Früh- werk impressionistisch, später pointillistisch; Rudolf Schramm-Zittau (1870 – 1950) (Ge- mälde „Der Hahnenkampf“, Kat 1913, Nr. 424, Abb. 17) ging den Weg der späten Impres- sionisten; Adolf Schinnerer (1876 – 1949) malte impressionistisch, später pointillistisch; Walter Klemm (1883 – 1957) zeigte impressionistische, später auch expressionistische Ein- flüsse. Angelo Jank (1868 – 1940) wird „moderater Spätimpressionismus“ bescheinigt.191

Für die ältere Generation der Impressionisten in Stuttgart steht der Marine-Maler Carlos Gre- the (1864 – 1913); Felix Hollenberg (1868 – 1945) gilt als Vermittler des Liebermannschen Impressionismus in die Druckgraphik; Georg Greve-Lindau (1876 – 1963), der sich 1913 we- gen des Villa-Romana-Preises in Florenz aufhielt, war Meisterschüler des Stuttgarter Akade- miedirektors Leopold von Kalckreuth und arbeitete zusammen mit Max Klinger, Fritz Mackensen und Max Beckmann. Der etwas jüngere Karl Schmoll von Eisenwerth (1879 – 1948) schuf in seinem Frühwerk vom Jugendstil geprägte Werke, auch solche der Glaskunst; um die Jahrhundertwende malte er eher im duftigen Stil der „Neu-Dachauer“ Ludwig Dill, Adolf Hölzel und Carl Langhammer.192

Schließlich wären noch Hans Völcker (1865 – 1945) aus Wiesbaden zu nennen, der unter dem Einfluss von Liebermann impressionistisch malte, sowie Josef Theodor Hagen (1842 – 1919) aus Weimar, der „als stilprägender Vertreter der Düsseldorfer und der Weimarer Malerschule und als ein Begründer des deutschen Impressionismus“ gilt.193

191 Birgit JOOSS, „gegen die sogenannten Farbenkleckser!. Die Behauptung der Kunstakademie als eine Institution der Tradition (1886 – 1918). In: Gerhart, Nikolaus, Grasskamp, Walter, Matzner, Florian (Hg.), „…kein bestimmter Lehrplan, kein gleichförmiger Mechanismus“. 200 Jahre Akademie der Bildenden Künste München, München 2008, S. 63. 192 Vgl. Clementine SCHACK VON WITTENAU, Karl Schmoll von Eisenwerth (1879 – 1948); Malerei, Graphik, Glaskunst, Stuttgart 1995. 193 Artikel zu Theodor Hagen in Wikipedia, eingesehen am 09.12.2018; vgl. Edwin REDSLOB, Theodor Hagen, Leipzig 1921, Vorwort: Hagen habe seit 1871 an der Weimarer Kunstschule den Impressionismus vertreten. 60

5.3.2 Symbolisten und Jugendstil-Künstler

Die als symbolistisch bezeichnete Malerei bediente sich der Mittel der realistischen Malerei, wobei aber die gedankliche Tiefe und Bedeutung, Allegorien und Phantasien maßgeblich sind; sie weist zahlreiche Parallelen zum Jugendstil auf und wurde oft mit dessen malerischen Mitteln kombiniert.

Etliche Werke des vielseitigen und genialischen Max Klinger (1857 – 1920), 1913 in Leipzig, lassen sich dem Symbolismus zuordnen; man denke an seinen frühen graphischen Zyklus von 1881 „Der Handschuh“. Auf der DKA 1913 stellte er ein Gemälde „Damenporträt“ (Kat 1913, Nr. 72), eine Radierung „Gurlitt-Adresse“ (Kat 1913, Nr. 402) und eine Marmor- Skulptur „Weiblicher Kopf“ (Kat 1913, Nr. 418), die im Kuppelsaal zu sehen war, aus. Au- ßerdem stand Klinger dem Jugendstil nahe. Er und viele andere waren von dem Franzosen Pierre Cécile Puvis de Chavannes (1824 – 1898) oder dem Schweizer Ferdinand Hodler (1853 – 1918) beeinflusst, so zum Beispiel der auch in Cassel vertretene Schweizer Alfred Heinrich Pellegrini (1881 – 1958), der zwei Gemälde „Tauschnee“ und „Trommler“ ausstellte (Kat 1913, Nr. 648 und Nr. 650). Auch wenn der Österreicher Albin Egger-Lienz (1868 – 1926) sich 1913 verbat, dass zwischen seinem und Hodlers Stil Vergleiche gezogen wurden194, so ist der Einfluss von Hodlers linear vereinfachendem Stil nicht zu verkennen. Egger-Lienz, der 1911 – 12 an der Weimarer Kunstschule lehrte, stellte das Gemälde „Wassernot“ (Kat 1913, Nr. 37) aus. Alois Kolb (1875 – 1942) war in Leipzig als Professor für Radierkunst auch Gebrauchsgraphiker, arbeitete für die Zeitschrift „Jugend“ und als Exlibrist. Er zeigte in Cassel eine Radierung „Phantasie“ (Kat 1913, Nr. 811).

In München ist Franz von Stuck (1863 – 1928) der führende ‚Symbolist’195; in Cassel stellte er eine „Susanna“ aus (Kat 1913, Nr. 445). Friedrich Stahl (1863 – 1940), der auch von den englischen Präraffaeliten beeinflusst war, malte zeitweise symbolistisch; sein Gemälde „Blu- menstück, Eisenhut“ (Kat 1913, Nr. 87) war zu sehen. Der oben erwähnte Carl Strathmann (1866 – 1939), ein Mitarbeiter der Zeitschrift „Jugend“ in München, mit Franz von Stuck und Lovis Corinth gut bekannt, erprobte sich in vielfältigen Stilarten, darunter auch in dem als „Japonismus“ bezeichneten Stil; „Amor und Pfau“ (Kat 1913, Nr. 457) war sein ausgestelltes Werk. Rudolf Sieck (1877 – 1957), der als ‚Kunstgewerbler’ auch für die Zeitschriften „Ju- gend“ und „Simplizissimus“ arbeitete, entwarf z. B. Dekore für Nymphenburger Porzellan. Er stellte in Kassel ein Gemälde in Tempera „Mai“ (Kat 1913, Nr. 831), ein Gemälde in Öl „Gewitter im Mai“ (Kat 1913, Nr. 434) und eine farbige Aquatinta-Graphik „Vorfrühling am Chiemsee“ (Kat 1913, Nr. 838) aus. Für Ernst Zöllner sind die beiden Gemälde von Walter Klemm (1883 –1957) „vom Hodlerismus“ beeinflusst; er rechnet sie allerdings zum Expres-

194 Vgl. Kindlers Malerei-Lexikon, Bd. 3, S. 365. 195 „Stucks symbolistische, sinnenfreudige und dekorative Malerei“; vgl. Birgit JOOSS, wie Anm. 191, S. 57. 61 sionismus.196 Hans H. Hofstätter rechnet Willi Geiger (1878 – 1971), der sich um 1913 als Exlibris-Künstler hervortat, sowie Otto Bauriedl (1879 – 1961), beide Schüler von Franz von Stuck, ebenfalls zu den Jugendstil-Künstlern.197

In Berlin bzw. ab 1903 in Weimar war Ludwig von Hofmann (1861 – 1945), der auch für die Zeitschrift „Pan“ arbeitete, einer der Maler, die den Jugendstil pflegten. Er wird von Hof- stätter auch zu den Symbolisten gezählt.198 In Cassel stellte er drei Gemälde aus: „Sorrentiner Küste“, „Brandung“ und „Reiter-Gewitterstimmung“ (Kat 1913, Nrr. 30, 42 und 44). Hof- stätter nennt dazu noch Eugen Spiro (1874-1972) und Rudolf Emil Weiß (1875 – 1942).199 Erich Kuithan, der erst seit 1911 in Berlin an der Kunstschule lehrte, ließe sich ebenfalls hier einordnen; er stellte in Kassel die Gemälde „Georginenstrauß“ und „Mädchen nachts vor dem Spiegel“ aus (Kat Nrr. 120 und 129).200 Er näherte sich später den Expressionisten an.

Aus Dresden sind drei Künstler zu nennen, die neben dem Jugendstil auch einen symbo- listischen Stil pflegten: Hans Unger (1872 – 1936), von Puvis de Chavannes beeinflusst, stellte einen „Weiblichen Akt“ aus (Kat 1913, Nr. 67); Carl Heine (1883 – 1952), der in Cas- sel und Dresden studiert hatte, zeigte drei Gemälde: „Doppelbildnis“, „Bildnis“ und „Akte“ (Kat 1913, Nrr. 534, 538 und 540, Abb. 3); Oskar Zwintscher (1870 – 1916) zeigte eine Radierung „Neuer Markt, Dresden“ und zwei Gemälde „Bildnis mit Georginen“ und „Bildnis in braunem Sommerkleid“ (Kat Nrr. 819, 57 und 58, Abb. 10) in symbolistischem Jugendstil.

Darmstadt mit dem Jugendstil-Zentrum auf der Mathildenhöhe darf nicht vergessen werden. Bernhard Hoetger (1874 – 1949) stellte aus: „Porträtbüste Frau S.“ aus Gips, (Kat 1913, Nr. 411, Abb. 14), „Weiblicher Torso“ aus Bronze und „Fauchende Katze“ aus Majolika (Kat 1913 Nrr. 608 und 688); Heinrich Jobst (1871 – 1943), der auch für den Sprudelhof in Bad Nauheim tätig war, zeigte das „Porträt des Herrn K“ (Kat 1913, Nr. 133). Karl Schmoll von Eisenwerth (1879 – 1948) war in seiner Darmstädter Zeit um 1900 tief vom Jugendstil ge- prägt.201

196 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt vom 05.07.1913, Feuileeton, Sp. 2. 197 Hans H. HOFSTÄTTER, Geschichte der europäischen Jugendstilmalerei. Ein Entwurf,Köln, 4. Auflage 1972, Tabelle im Vorsatz. 198 Hans H. HOFSTÄTTER, Symbolismus und die Kunst der Jahrhundertwende. Voraussetzungen, Erscheinungen, Bedeutungen, 4. Auflage Köln 1978, Tabelle im Vorsatz. 199 HOFSTÄTTER, wie Anm. 180. 200 Vgl. Erich Kuithan 1875 – 1917. Gemälde, Studien, Zeichnungen. 12. September bis 4. Dezember 1994, hg. von den Städtischen Museen Jena, Romantikerhaus, Leipzig 1993, S. 32. 201 J. A. SCHMOLL, Karl Schmoll von Eisenwerth, in Kulturzeitschrift Linz, 28. Jg., H. 4, 1978, S. 57. 62

5.3.3 Expressionisten

Georg Gronau: Man wolle in Kassel Möglichkeiten, die über den „fast schon als klassisch und altmeisterlich anzusprechenden Impressionismus“ hinausgingen, nur an einigen Beispielen zeigen. 202 Mit diesen über den Impressionismus hinausgehenden „Möglichkeiten“ waren sicherlich Expressionismus und Abstraktion gemeint. Weitere Hinweise gibt Gronau nicht.

Im Vorwort zur Sonderbund-Ausstellung in Köln 1912 wird der Versuch gemacht, Expres- sionismus zu definieren; er strebe „nach einer Vereinfachung und Steigerung der Ausdrucks- formen, einer neuen Rhythmik und Farbigkeit, nach monumentaler oder dekorativer Ge- staltung“.203

Im Katalog der DKA 1913 taucht ein Gemälde auf, das man als expressionistisch ansehen könnte: Der experimentierfreudige, kunstpädagogisch wirkungsreiche Stuttgarter Adolf Höl- zel (1853 – 1934) stellte sein Gemälde „Eine Mutter“ (Kat 1913, Nr. 618, Abb. 19) vor, das im Werkverzeichnis von Wolfgang Venzmer als „Anbetung“ bezeichnet wird204; in seiner reduzierten Formensprache und Flächigkeit erinnert es fast an den Fauvisten George Rouault. Hölzel gilt als früher Mitbegründer der ungegenständlichen Malerei.205 Seit 1905 befand er sich mit seiner „Komposition in Rot I“ auf dem Weg zur Abstraktion.206 Venzmer bezeichnet Hölzel in der Schaffenphase von 1909–1912 als „behutsamen Avantgardisten“.207 Wie schwer sich auch kunstfreudige, gebildete Journalisten wie Ernst Zöllner mit der ‚neuen Kunst’ taten, zeigt seine Einschätzung der ausgestellten Werke Hölzels:

„Von Adolf Hölzel drei neue Werke, die in nichts mehr an die früheren Anhänger der Dachauer Dill-Schule erinnern und wahrscheinlich allgemein befremden werden: der auf gelb und rot gestimmte „Liegende Akt“ (Nr. 603), „Eine Mutter“ (Nr. 618) und „Ruhende Kinder“ (Nr. 621). Besonders bei 618 zeigt sich auffällig eine absichtsvoll-primitive Reduktion der Form und ein auffälliger Gebrauch des Konturs zu kompositorischen Zwecken, zur Zusammenfassung der Teile zu einer Bildeinheit. Wir stehen hier wieder vor jener neuesten Kunstrichtung, die nicht mehr die Widerspiegelung des Scheins der Dinge erstrebt, vielmehr deren Sinn und Wesen in äußerst vereinfachter Form zur Darstellung bringen möchte. Es ist die Gegenbewegung, die dem heute bereits akademisch gewordenen, der Geschichte angehörenden Impressionismus antwortet, eine werdende, noch sehr problematische Kunst der Intuition und des Gefühls, eine neue Ideenmalerei, die, wie es scheinen will,

202 Georg GRONAU, wie Anm. 17, S. 592. 203 Vgl. Barbara SCHAEFER (Hg.), 1912 – Mission Moderne: Die Jahrhundertschau des Sonderbundes. Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln, 31. Aug. bis 30. Dez. 2012., Köln 2012. 204 Wolfgang VENZMER, Adolf Hölzel, wie Anm. 39, S. 262, Werkverz. Ö VI 3.4. 205 Vgl. Kindlers Malerei Lexikon, München 1985, Bd. 6, S. 126; vgl. Wolfgang VENZMER, Adolf Hölzel, S. 100 ff., hier bes. das Bild „Abstraktion“ von 1912, S. 103. 206 Vgl. Thomas MAIER und Bernd MÜLLERSCHÖN, Die Schwäbische Malerei um 1900, Stuttgart 2000, S. 130-131. 207 Wolfgang VENZMER, Adolf Hölzel, wie Anm. 39, S. 86 ff. 63 dem Gegenständlichen wieder ein höheres Recht gibt , doch so allgemein und unbestimmt, dass man nicht etwa von einer Rückkehr zur alten Inhalts-Malerei sprechen kann.“208

Max Beckmann (1884 – 1950) gilt „gewöhnlich als führender Maler des deutschen Expres- sionismus“. „Das ist keineswegs im Sinne des Künstlers, der eine solche Zuordnung als ein- schränkende Charakterisierung […] empfand.“209 Er empfand sich als Realist, der das Ausge- liefertsein des Menschen ausdrücken wollte. Manche seiner Gemälde haben auch kubistische Züge. Sicherlich wird er zu den von Gronau gemeinten, über den Impressionismus hinaus- gehenden Beispielen gehören. Beckmann stellte zwei Gemälde aus: „Herrenbildnis“ (Kat 1913, Nr. 90; im Werkverzeichnis von Göpel210 heißt es „Bildnis Hanns Rabe“), das nach der DKA 1913 nach Düsseldorf in die Städtische Kunstsammlung verkauft wurde und sich heute noch dort befindet, und die Radierung „Auf der Bank“ (Kat 1913, Nr. 232). Ebenfalls in Berlin war in der Zeit der Wiener Maler und Grafiker Max Oppenheimer (1885 - 1945); er war von Oskar Kokoschka und Egon Schiele beeinflusst und hatte auch eine ‚kubistische Pha- se’; er stellte vier Radierungen aus: „Potsdamer Platz“ (Kat 1913, Nr. 383), „Dr. Arthur Schnitzler“ (Kat 1913, Nr. 393), „Salomé“ (Kat 1913, Nr. 394) und „Selbstporträt“ (Kat 1913, Nr. 401). Käthe Kollwitz (1875 – 1945) kombinierte Realismus und Expressionismus; sie stellte die Radierungen „Frauenkopf“ und „Losbruch“ sowie eine Zeichnung „Selbstbild- nis“ aus (Kat 1913, Nrr. 749, 792 und 821). Die Werke von Dora Hitz (1856 – 1924) zeigten nach 1906 Züge des aufkommenden Expressionismus.211

Von den Dresdner Künstlern könnte man Otto Herbig (1889 – 1971), der den Brücke-Malern nahe stand, zu den Expressionisten zählen: Gemälde „Last des Lebens“ (Kat 1913, Nr. 716).

Der aus Hamburg stammende Maler und Grafiker Ernst Odefey (1882 – 1964), den Hans Ol- de 1912 als Hilfslehrer an die Casseler Akademie holte, wo er bis 1918 lehrte, näherte sich nach seiner Parisreise 1910 mit einem starkfarbigen, suggestiven Malstil „der reinfarbigen Malerei der Mitglieder des „Blauen Reiter“ um Marc, Macke, Münter und Kandinsky an.“212 Sein Gemälde „Rote Segel (Hafen von Bornholm)“ (Kat Nr. 567) ist hierfür ein gutes Beispiel. Dennoch vertrat er wie die anderen akademischen Lehrer in Cassel eher die „offizielle Kunst“, die sich gegen die avantgardistischen Bewegungen der Zeit wandte.213

208 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 12.07.1913. 209 Kindlers Malerei Lexikon, München 1985, Bd. 1, S. 262. 210 Erhard GÖPEL und Barbara GÖPEL (Bearb.), Max Beckmann, Katalog der Gemälde. Im Auftrag der Max Beckmann Gesellschaft herausgegeben von Hans Martin von Erffa, Bd. I Katalog und Dokumentation, Bern 1976, Nr. 148. 211 Margrit BRÖHAN zu Dora Hitz in: Ulrike WOLFF-THOMSEN und Jörg PACZKOWSKI (Hg.), „Sie sind keine Randnotiz!“ Käthe Kollwitz und ihre Kolleginnen in der Berliner Secession (1898 – 1913), herausgegeben im Auftrag der Stiftung „Schlösschen im Hofgarten“, Wertheim, Wertheim 2012, hier S. 45 – 46. 212 Ingrid van SKYHAWK und Carsten MEYER-TÖNNESMANN, Ernst Odefey, 1882 – 1964, Leben und Werk des Hamburger Malers und Grafikers, Ausstellung in der Bibliothek der Helmut Schmidt-Universität, Hamburg 2016, mit einer DVD, S. 16. 213 Hermann TAFEL, wie Anm. 161. 64

An der Karlsruher, ab 1913 an der Stuttgarter Akademie lehrte der Schweizer Maler Heinrich Altherr (1878 – 1947), der einen eigenen, dem Expressionismus nahen Stil entwickelte. Er stellte zwei Gemälde „Mein Vater“ und „Studienkopf“ (Kat. 1913, Nrr. 609 und 647) aus.

Künstler aus Cassel: Josef von Brackel (1874 – 1959), der 1912-1913 mit Hermann Knack- fuss am Deckengemälde im Casseler Rathaus malte, vorher aber in Düsseldorf, München und Berlin studierte, gilt als post-impressionistischer und expressionistischer Maler.214 Er stellte zwei Gouachen „Alt-Cassel“ und „An der Fulda“ (Kat 1913, Nr. 289 und 320), zwei Gemälde „Gemüsemarkt in Berlin“ und „Blumenmarkt“ (Nr. 530 und 536) sowie eine Radierung „Tischgebet“ (Nr. 731) aus. Ernst Zöllner rechnet den erst 25-jährigen Bildhauer Wolfgang Schwartzkopff (1886 – 1943) zu den ‚Hessen’; seinen weiblichen Torso „Traumland“ (Nr. 590) bezeichnet er als Beispiel für den Expressionismus in der Plastik:

„In jäher Kurve fährt der Mädchenkörper empor. Nicht seine formal-plastische Beherrschung erscheint hier als die eigentliche Aufgabe, sondern der gesteigerte Ausdruck einer seelischen Empfindung, eines visionären Erlebnisses.“215

Am ‚modernsten’ unter den Expressionisten war sicherlich der Düsseldorfer Walter Ophey (1882 – 1930), der mit August Macke zu den wichtigsten Vertretern des „Rheinischen Ex- pressionismus“ gehörte. „Ein starkes, mitunter fast rauschhaftes Farbempfinden inspirierte ihn und beeinflusste die Gestaltung seiner Werke.“216 Er war auf der Avantgarde-Ausstellung des Sonderbunds in Köln 1912 vertreten.217 Im Wikipedia-Artikel über den Sonderbund wird diese Ausstellung mit der ersten documenta 1955 verglichen:

„Die Sonderbund-Ausstellung 1912 war die erste Zusammenfassung moderner Kunst in Europa und hatte nicht nur einen hohen Stellenwert für die Künstler, sondern ebenfalls für den Kunstmarkt, ein Effekt, der erst wieder 43 Jahre später mit der documenta 1 in Kassel vergleichbar werden sollte.“

In Cassel stellte Walter Ophey drei Gemälde aus: „Orangegärten in Sorrent“, „Processionstag in Zons“ und „Bei Bigge“ (Kat Nrr. 175, 177 und 178).

Ob man Otto Modersohn (1865 – 1943) zu den Expressionisten zählen kann, scheint fraglich. Mit den Malern der Worpsweder Künstlerkolonie, von der er sich allerdings als Individualist und Einzelgänger bald wieder trennte, gehörte er aber ganz bestimmt im Sinne Gronaus zu

214 Wikipedia zu Josef von Brackel, MAGEDA, eingesehen am 01.09.2018. 215 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 09.07.1913. 216 Ausst. Katalog Düsseldorf 2018, Walter Ophey. Farbe bekennen. Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf 13. September 2018 bis 13. Januar 2019, Köln 2018, S. 7 und Gunda LUYKEN, Farbe bekennen! Zur Farbe im Werk von Walter Ophey, a.a.O. S. 64 – 99. 217 Barbara SCHAEFER (Hg.), Mission Moderne, Die Jahrhundertschau des Sonderbundes. Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln, 31. Aug. bis 30. Dez. 2012, Köln 1912; ebenso Ausst. Katalog Düsseldorf 2018, wie Anm. 195, S. 187: Ophey war mit vier Werken vertreten. 65 den ‚Modernen’. Er stellte in Cassel zwei Gemälde „Flußlandschaft“ und „Entenhäuser“ aus (Kat Nr. 4 und Nr. 41). Zöllner charakterisiert sie so:

„Von O. Modersohn eine Flusslandschaft (Nr. 4), die die gute Worpsweder Schule erkennen lässt; ein schön gestimmter, räumlich überzeugender Naturausschnitt.“218 und „Von O. Modersohn, Fischerhude bei Bremen, eine ungemein frische, räumlich überzeugende Idylle „Entenhäuser“ (Nr. 41)“.219

Das deutet nicht auf Expressionismus hin, hätte auch seinem von Julius Langbehn übernom- menen völkisch-nordischen Kunstideal widersprochen.220

Von den aus München auf der DKA 1913 ausstellenden Künstlern kann man eventuell Carl Caspar (1879 – 1956) und Maria Caspar-Filser (1878 – 1968) zu den Expressionisten rechnen. Sie war auf der schon erwähnten Ausstellung des Sonderbundes 1912 in Köln vertreten.221 Die meisten Künstler der Münchner Akademie allerdings verharrten in der Erinnerung an die Glanzzeit der Akademie; bei der Feier zum 100. Jubiläum 1908 wandte sich der bayrische Prinz Ludwig gegen „die sogenannten Farbenkleckser“, der Akademiedirektor Ferdinand von Miller lehnte Reformbewegungen in der Akademie, in Kunstgewerbe und Kunsterziehung ab. Der Jugendstil war in München prominent vertreten, aber nicht in der Akademie; dort zählte nur die „hohe“ Kunst. So konstatierte der Berliner Kunstkritiker Hans Rosenhagen schon 1901 „Münchens Niedergang als Kunststadt“, und wichtige Künstler wie Max Slevogt und Lovis Corinth siedelten nach Berlin über.

5.3.4 Exkurs: Carl Vinnen und der „Protest deutscher Künstler“

Die „Blütezeit der klassischen Moderne“ vor dem 1. Weltkrieg war für eher nationalkonser- vative Beobachter und Künstler ein Zeichen des Verfalls und der Krankheit der Gesellschaft. Die Proteste, Schmähungen und Traktate gegen das „Krebsgeschwür“ der modernen Kunst nahmen zu.

„Noch vergleichsweise moderat war Carl Vinnens Angriff auf Gustav Pauli, den Direktor der Bremer Kunsthalle, anlässlich des Ankaufs von van Goghs „Mohnfeld“ für 30'000 Mark bei Cassirer im Herbst 1910. Vinnens Text, der dem französischen Impressionismus noch halbherzig Achtung zollte, war eher ein Dokument beleidigten Futterneids, der mit Phrasen nationaler Sorge salbungsvoll aufgeschäumt war.“222

218 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 18.06.1913. 219 a.a.O, 25.06.1913. 220 Die Wirkung des von den ‚Worpswedern’, besonders von Otto Modersohn hoch geschätzten Werks von Julius Langbehn, Rembrandt als Erzieher, Leipzig 1890, beschreibt Kai ARTINGER im Kapitel „Otto Modersohns Langbehnsches Kunstideal“: Arn STROHMEYER, Kai ARTINGER, Ferdinand KROGMANN, Landschaft, Licht und niederdeutscher Mythos. Die Worpsweder Kunst und der Nationalsozialismus, Weimar 2000, hier S. 117 – 129. 221 Ausst.-Katalog ALBSTADT 1994: Maria Caspar-Filser, Karl Caspar. Verfolgte Bilder. Albstadt 1993, S. 76. 222 Bernhard ECHTE und Walter Feichenfeldt, „Verheißung und Erfüllung zugleich“, Kunstsalon Paul Cassirer: Die Ausstellungen 1910 – 1912. Mitarbeit Petra Cordioli. Wädenswil 2016, hier S. 10. 66

Die meisten Münchner Akademieprofessoren, auch die ‚Secessionisten’, unterzeichneten Carl Vinnens national geprägte und kunstmarktpolitische Kampfschrift „Ein Protest deutscher Künstler“ gegen die „große Invasion französischer Kunst“223, die angeblich exorbitante Preise erzielte; auf diese Weise gingen „der vaterländischen Kunst“ jedes Jahr Millionenbeträge ver- loren.224 Die Überbewertung französischer Kunst, die Überflutung des Kunstmarktes und ihre Unterstützung durch Kunstschriftsteller, Galeriedirektoren und Pressepropaganda, die „wür- delose Missachtung nationaler Vorzüge“ führe zum „Verlust des eigenen Wesens und der Überlieferung gediegenen Könnens.“225 „Wenn auch jeder echte Künstler, alles was groß und schön ist, einerlei, wes Stammes es sei, das Gastrecht nie vermissen möge am deutschen Herde, so kann doch ein so mächtig emporstrebendes großes Kulturvolk wie das unsere auf Dauer nicht ein fremdes Wesen ertragen, das sich die Herrschaft über die Geister anmaßt.“226 Damit wird der nationalen Kunst ein gemeinsames ‚deutsches Wesen’ unterstellt.

Almuth zu Jeddeloh-Sayk stellt in ihrer Dissertation eine Liste der 124 Unterstützer Vinnens zusammen; ich nenne hier nur die 34 Künstler, die auch in Cassel 1913 ausstellten: Jacob Alberts, Carl Albrecht, Gregor von Bochmann, Josef Damberger, Ludwig Dill, Otto Heinrich Engel, Erich Erler-Samaden, Amandus Faure, Friedrich Fehr, Walter Georgi, Otto Greiner, Hermann Groeber, Robert von Haug, Theodor Hummel, Angelo Jank, Julius Paul Junghans, Arthur Kampf, Käthe Kollwitz (die später ihre Unterschrift bedauerte), Helmuth Liesegang, Heinrich Eduard Linde-Walther, Fritz Mackensen, Richard Müller, Hans Olde, Rudolf Schramm-Zittau, Carl Strathmann, Fritz Strobentz, Franz von Stuck, Max Thedy, Wilhelm Trübner, Hans Richard Volkmann, Robert Weise, Ludwig von Zumbusch, Oskar Zwintscher.227

Die von Wassilij Kandinsky, Franz Marc u. a. organisierte Antwortschrift „Im Kampf um die Kunst“228, in der besonders in Einzelbeiträgen die kunstmarktpolitischen Vorwürfe widerlegt wurden und betont wurde, dass es allein auf die Qualität der Kunst und nicht auf ihre natio- nale Herkunft ankomme, wurde dagegen u. a. von 21 Künstlern, die sich zur modernen Kunst bekannten und die auf der DKA 1913 ausstellten, unterstützt: Max Beckmann, Fritz Behn, Robert Breyer, Theo von Brockhusen, Lovis Corinth, August Gaul, Curt Herrmann, Hermann Otto Hettner, Ulrich Hübner, Conrad von Kardorff, Max Liebermann, Otto Modersohn, Emil Orlik, Waldemar Rösler, Hermann Schlittgen, Max Slevogt, Eugen Spiro, Max Artur Stremel,

223 Carl VINNEN, Ein Protest deutscher Künstler, Jena 1911, S. 1. 224 Ebd., S. 6. 225 Ebd., S. 11. 226 Ebd., S. 16. 227 Vgl. Almuth zu JEDDELOH-SAYK, Studien zu Leben und Werk von Carl Vinnen (1863 – 1922) unter besonderer Berücksichtigung des „Protestes deutsche Künstler“ von 1911. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, Bonn 1986, S. 157. Im „Katalog der Werke Carl Vinnens“, S. 167-194, lässt sich das Gemälde „Gestrandetes Krabbenboot“, das auf der DKA 1913 zu sehen war, nicht finden; 1908-1909 malte Vinnen mehrere Bilder mit Fischerbooten, ab 1910 taucht in Jeddeloh-Sayks Katalog kein maritimes Motiv mehr auf. 228 Im Kampf um die Kunst. Die Antwort auf den „Protest deutscher Künstler“. Mit Beiträgen deutscher Künstler, Galerieleiter, Sammler und Schriftsteller, München 1911. 67

Hermann Struck, Wilhelm Trübner und Emil Rudolf Weiss.229 Letzteres lässt die Aussage von Manfred Marx, die DKA 1913 sei durchaus ‚fortschrittlich gesinnt’ gewesen, ein wenig an Plausibilität gewinnen. Allerdings kann man weder die Unterstützer generell zu den Konser- vativen und ‚Volkstümlern’ noch die Gegner zu den Fortschrittlichen oder Modernen rechnen, wie das Beispiel von Fritz Behn zeigt (siehe unten Abschnitt 8.2.3, S. 96).

„Der Vinnen-Protest und die bald darauf folgende „Antwort“ machten zwar die Konfliktlinien deutlich, deren beklemmende, größtenteils auch personelle Kontinuität bis 1933 ff. nachzuverfolgen ist; dennoch war der Ton noch zivilisiert im Vergleich zu dem, was noch folgen sollte.“230

So entstand im Umfeld der kulturkritischen Literatur der Begriff der „Entartung“, der sich in der Folge auch in der Politik einnnistete. „Als 1937 definiert wurde, wann die Verfallszeit der deutschen Kunst begonnen habe, bezeichnete die entsprechende Verordnung als Beginn der „Entartung“ das Jahr 1910.“231

Vinnens Protest hatte auf die Auswahl der auf der DKA 1913 ausstellenden Künstler keine erkennbare Auswirkung.

5.3.5 Exkurs: Die hessischen Künstler auf der Deutschen Kunstausstellung 1913 und die ‚Modernität’

Ernst Zöllner berichtet in der Zeitschrift „Hessenland“ ausführlich über „Die hessischen Künstler auf der Deutschen Kunstausstellung Kassel 1913“. 232 Der Kreis der hessischen Künstler sei weit größer, als man bisher annehmen konnte. Die wichtigere und erfreuliche Feststellung sei allerdings, dass sich die hessische Kunstproduktion eine gemeinsame Note bewahrt habe: Sie sei „in der Tat wahre Heimatkunst“.233 Allerdings hätten sich die Maler, die in Hans Oldes Gefolgschaft an die Akademie kamen, noch nicht akklimatisieren können. Sonst aber gehe ein unverkennbarer, eigenartiger Zug starken Heimatgefühls durch die Ge- samtheit des Geschaffenen, von Carl Bantzer angefangen bis zum bescheidensten Land- schaftsmaler. Damit beruhigt Zöllner seine konservativen Leser.

Die Ausstellung selbst sei aber kein Ereignis, dass „für die Gesundung unserer zwerghaften künstlerischen Kultur in Kassel“ etwas Außerordentliches geleistet habe. Sie allein könne kei- ne tiefere und nachhaltigere Wirkung haben, sondern kraftvolle und koordinierte Reform- arbeit der vielen zersplitterten Einzelkräfte wären erforderlich. So bedürfe es der gemeinsa-

229 Vgl. JEDDELOH-SAYK, S. 158; vgl. auch Birgit JOOSS, wie Anm. 171 S. 54 – 65; warum „W. Trübner“ sowohl bei den Unterstützern Vinnens als auch bei den Gegnern steht, erschließt sich mir nicht. Vgl. auch die Zusammenfassung zum „Kunststreit von 1911“ bei Almuth SAYK-ZU JEDDELOH [sic], Carl Vinnen, Worpswede 1995, S. 45 – 48. 230 Bernhard ECHTE und Walter Feichenfeldt, „Verheißung und Erfüllung zugleich“, Kunstsalon Paul Cassirer: Die Ausstellungen 1910 – 1912, Mitarbeit Petra Cordioli, Wädenswil 2016, S. 11. 231 ECHTE, wie Anm. 230, S. 12. 232 Ernst ZÖLLNER, Hessenland 1913, S. 203 und öfter. 233 Ebd. 68 men Arbeit einer Organisation, die sich nicht, wie die bestehende, nur um wirtschaftliche, sondern um künstlerische Absichten bemüht, wie z. B. der „Komponierverein“ in München. „Hier könnten neue künstlerische Aufgaben erwogen und angeregt, technische Dinge, neue Arbeitsweisen und Materialversuche rasch und leicht vermittelt werden.“234 Zöllner stellt der Casseler Kunstszene kein gutes Zeugnis aus, indem er fordert, dass erstarrte Arbeitsweisen „neu belebt“ und ewige Wiederholungen durch frische Anregung „erlöst“ werden könnten. Zöllner vermisst also durchaus den noch fehlenden ‚frischen Wind’ und modernere Kunst- richtungen, die er Hans Olde und seinen ‚Gefolgsleuten’ wohl zutraute.

Zur Plastik: Die Bildhauerkunst sei für Kasseler Verhältnisse gut vertreten. „Da die Hessen in dieser Abteilung mit Adolf von Hildebrand und August Gaul antreten können, rücken sie an die erste Stelle.“235 Da der in München tätige Adolf von Hildebrand 1847 in Marburg ge- boren wurde, der in Berlin tätige August Gaul 1869 in Großauheim bei Hanau, rechnet Zöll- ner sie zu den Hessen. Dies gilt auch für Arnold Rechberg, der 1879 in Hersfeld geboren wurde und seit 1904 in Paris tätig war, aber auch in Hersfeld ansässig blieb. Für seine beiden Büsten habe „der moderne französische Impressionismus in der Plastik (Rodin, Troubetzkoi) Pate gestanden“.236 Ebenso wird Wolfgang Schwartzkopff, der 1886 in Frankfurt am Main geboren wurde, 1904 an der Casseler Akademie beim Maler Louis Kolitz, ab 1905 beim Bildhauer Adolf Brütt in Berlin und danach in Weimar studiert hatte, jetzt in Berlin tätig war, zu den Hessen gezählt. Er habe ein liebenswürdiges Kinderbildnis aus Marmor (Kat Nr. 545) ausgestellt.

„In zwei anderen Arbeiten, einem Mädchenakte in Bronze [Kat Nr. 691 „Weibliche Statue“] und einem weiblichen Torso, den er „Traumland“ nennt [Kat Nr. 590, Bronze] strebt Schwartzkopff offenbar in der neuen Richtung, die man in der Malerei „Expressionismus“ nennt und die auch in der Bildhauerkunst (Aristide Maillol, George Minne) bereits ihre Parallele gefunden hat. Man will damit eine Kunst bezeichnen, die gewissermaßen die Impression vom Auge in die Seele verlegt. Es ist – (luc!) bei den Plastiken Schwartzkopffs – nicht mehr die formale Beherrschung des Körpers, auf die es ankommt, sondern die Leidenschaft des Ausdrucks, diese Gestalten zu Symbolen menschlicher Empfindung erheben möchte.“237

Zöllner sieht sich hier bemüßigt, seinen Lesern den neuen Kunststil „Expressionismus“ zu erklären.

Bei den Bildhauern wandten sich Adolf von Hildebrand (1847 – 1921), der von 1906 – 1910 an der Münchner Akademie lehrte und führender deutscher Bildhauer war, sowie Hermann Hahn (1868 – 1945), der von 1912 – 1937 lehrte, gegen den vorherrschenden Historismus und Neobarock. Beide ließen sich aber von eher klassizistischer Strenge und Formbewusstsein lei- ten. Max Sauerlandt stellt fest, dass Adolf von Hildebrand „innerhalb der deutschen Plastik

234 Ernst ZÖLLNER, Hessenland 1913, S. 204 235 Ebd. 236 Ebd. 237 A.a.O., S. 205. 69 wie ein Reformator“ gewirkt habe238, indem er den Grundsatz aufgestellt habe, dass der Künstler nicht „an die zufällige Konstellation der Natur“ gebunden sei.239

Sicherlich sind Wolfgang Schwartzkopffs Werke solche, die Gronau mit den über den „alt- meisterlichen“ Impressionismus hinausgehenden Möglichkeiten meinte.

Zur Malerei: Eine ausführliche Betrachtung widmet Zöllner den Werken von Carl Bantzer und dessen Bedeutung „für die bodenständige Kunst in Hessen […], speziell für das moderne ethnographische Genre, für die realistische Schilderung des Volkslebens, die wahrheits- getreue, ungeschminkte Darstellung von rassigen Typen des heimischen Menschenschla- ges“.240 Den Bad Nenndorfer August Heitmüller (1873 – 1935)241, den Düsseldorfer Hugo Mühlig (1854-1925), der mit Carl Bantzer, Adolf Lins und Wilhelm Thielmann in der Schwalm arbeitete, sowie den in Kassel geborenen Karl Mons (1890 – 1947) zählt Zöllner ebenfalls zu den Hessen.

‚Modern’ ist für Zöllner Hans Meyer-Cassel (1872 – 1952), einer der Juroren der DKA 1913: Er „bevorzugt neuerdings eine von den Neoimpressionisten ausgebildete, mit kurzen vier- eckigen Pinselstrichen arbeitende mosaikartige Technik. Er erreicht damit eine gesteigerte Lichtwirkung“.242 Auch dies dürfte ein Beispiel für die von Gronau genannten „weiterge- henden Möglichkeiten“ sein.

Zur Graphik: Bei den Graphikern rechnet Zöllner Otto Lang-Wollin (1881 – 1958), der in Cassel geboren wurde und dort die Kunstgewerbeschule besuchte, sowie - wohl versehentlich - den Karlsruher Albert Haueisen (1872 – 1954), ebenfalls zu den Hessen.

Insgesamt bescheinígt Zöllner den Hessen ein recht hohes Niveau, ‚aufgehübscht’ durch die an anderen Orten tätigen ‚Geburts-Hessen’; die ‚moderneren’ waren aber bis auf Hans Meyer- Cassel nicht in Hessen tätig.

238 Max SAUERLANDT, Deutsche Bildhauer um 1900, Königstein & Leipzig o.J. [1958], S. 4. 239 A.a.O., S. 3. 240 A.a.O., S. 219. 241 Bad Nenndorf gehörte zur hessischen Enklave. 242 Ernst ZÖLLNER, Hessenland 1913, S. 220. 70

6. Verkäufe aus der Kunstausstellung

Die großen Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, Köln, Mannheim, München u.a. waren in der Regel Verkaufsausstellungen, auf denen Künstler, die sich im Deutschen Künst- lerbund oder in den lokalen Künstlervereinigungen und Sezessionen organisiert hatten, ihre Werke präsentierten. Im Katalog der „GroBeKa 1913“ war unter „Allgemeine Bestimmun- gen“ vermerkt: „Die Preise der Kunstwerke sind im Verkaufsbüro jederzeit zu erfragen. Der Verkauf erfolgt für Rechnung des Künstlers und durch ausschließliche Vermittlung des Verkaufsbüros des Vereins Berliner Künstler, welchem der Geschäftsführer dieses Vereins und der Ausstellung, Herr ERNST WIEST, vorsteht. Ein Drittel des Verkaufs- preises ist bei Abschluß als Anzahlung, der Rest vor Schluß der Ausstellung im Sekretariat zu erlegen. Rekla- mationen nach Verkaufsabschluß können nicht berücksichtigt werden. Zahlungen sind nur im Sekretariat zu leisten gegen die rechtsgültige Quittung des Geschäftsführers der Ausstellung, bei Übersendung postfrei. Die Übernahme des Kunstwerkes bzw Versendung an den Käufer kann erst nach Schluß der Ausstellung stattfinden und geschieht auf Rechnung und Gefahr des Käufers.“243

Neben dem Anspruch, einen Überblick über das deutsche Kunstschaffen zu geben, galt dies auch für die deutsche Kunstausstellung in Cassel.

6.1 Verkaufslisten

Im Stadtarchiv Kassel244 haben sich die Verkauflisten von der DKA 1913 erhalten. Ange- fertigt hat sie der Geschäftsführer der Kunstausstellung Erich Schall, der mit 500 Mark mo- natlich besoldet wurde. Die Listen sind nach Datum und Verkaufs-Nummern sortiert, ent- halten den Namen und meistens die Adresse des Käufers bzw. der Käuferin sowie den Namen des Künstlers bzw. der Künstlerin, den Titel des Werks, die Katalog-Nummer sowie den Preis, der verlangt wurde. Für Radierungen wurde in vielen Fällen ein Aufpreis von fünf Mark für den Rahmen bezahlt. Von den Beträgen wurden 10% als Provision für die Kunstausstellung einbehalten; wie viel den jeweiligen Künstlern zu überweisen sei, geht aus den Anweisungen an das ausführende Bankhaus Pfeiffer, hervor. Insgesamt wurden 304 Kunstwerke für 157.000 Mark verkauft. Die Käufe verteilten sich kontinuierlich auf die Monate der Ausstellung; nur in den letzten beiden Wochen häuften sich die Käufe, vor allem durch die Anzahl der vom Kunstverein erworbenen Werke.

Die Preise für die verkauften Werke lagen zwischen zehn Mark für eine Kaisermedaille und 15.000 Mark für ein Selbstporträt von Hans Thoma.

243 1913 Große Berliner Kunstausstellung zum Regierungsjubiläum seiner Majestät des Kaisers, Berlin 1913, S. 7. 244 Stadtarchiv Kassel A 4.41, Nr. 81 Vorbereitung und Durchführung der Kunstausstellung 1913; der Bestand enthält neben den Verkaufslisten auch Unterlagen über Transporte, Versicherungen, Rechnungen der baulichen Maßnahmen etc. 71

Druckgraphiken wurden zwischen 15 und 100 Mark verkauft, die meisten für 30 bis 40 Mark; Zeichnungen konnten für 70 bis 100 Mark erworben werden; eine Zeichnung von Wilhelm Thielmann kostete 300 Mark. Gemälde kosteten überwiegend zwischen 200 und 1.000 Mark, 18 Gemälde zwischen 1.000 und 2.000 Mark, zehn zwischen 2.000 und 4.000 Mark, drei zwischen 7.000 und 8.000 Mark, ein Damenporträt von Max Klinger 12.000 Mark; das mit 15.000 Mark teuerste Gemälde war das Selbstporträt von Hans Thoma.

Interessant ist: Weder der Magistrat der Stadt Cassel noch der Kunstverein erwarben Werke von Künstlerinnen!

6.2 Verkäufe nach Technik bzw. Material

Verkauft wurden: - 106 Gemälde (3 Aquarelle, 3 Gouachen, 1 Pastell, 8 Tempera, 91 Ölgemälde); - 157 Druck-Graphiken (7 Aquatinta, 12 Holzschnitte, 13 Lithographien, 125 Radierungen, davon 2 farbig) und 1 Schabkunst-Blatt; die ‚erschwinglichen’ Preise für Druckgraphiken lockten viele Käufer an; - 18 Zeichnungen, davon 1 farbig; - 22 Skulpturen (18 Bronzen, 2 Majolika, 1 Porzellan, 1 Ton).

Zum Vergleich: Bei der Großen Düsseldorfer Ausstellung 1913 wurden 133 Gemälde, 32 Aquarelle, 49 Graphiken und 12 Plastiken verkauft.245 Damit konnte die DKA 1913 durchaus mithalten.

6.3 Verkäufe der Werke einzelner Künstler

Am ‚beliebtesten’ waren Radierungen des Worpsweder Graphikers Heinrich Vogeler (1872 – 1942), von denen 14 Exemplare verkauft wurden, davon sechsmal „Die Lerche“ (Kat Nr. 353) und fünfmal „Im Mai“ (Kat Nr. 388). Fast ebenso beliebt war mit einem verkauften Gemälde, 11 Radierungen und einer Zeichnung Wilhelm Thielmann (1868 – 1924), der zu der Wil- lingshäuser Malerkolonie gehörte: Die Radierung „Alt Cassel“ (Kat Nr. 765) wurde sechsmal, die „Spinnstube“ (Kat Nr. 725) wurde dreimal verkauft. Von dem Karlsruher ‚Altmeister’ Hans Thoma (1839 – 1924), Direktor der Karlsruhe Akademie und Kunsthalle, wurden 13 Werke verkauft: sein Selbstporträt (s. o.) und zwölf Radierungen, davon die „Gerber- mühle“ (Kat Nr. 197) viermal. Von Rudolf Sieck (1877 – 1957) aus Pinswang bei Prien und Richard Müller aus Dresden wurden je neun Werke verkauft, von Marta Wenzel (1857 – 1957) aus Cassel acht Werke, davon sieben Holzschnitte und ein Pastell-Gemälde. Von einer wie-

245 Vgl. Kunstnachrichten, Beiblatt zur Kunstwelt, 2. Jg. 1913, S. 78. 72 teren Reihe von Künstlern wurden drei bis sechs Werke verkauft, ohne sie im Einzelnen aufzuführen.

6.4 Verkäufe der Werke von Künstlerinnen

Dass die meisten Künstler, wenn sie nicht einen akademischen Posten hatten, von ihren Wer- ken leben mussten und sich zur Interessenvertretung und Vermarktung in Künstlerver- einigungen zusammenschlossen, braucht nicht im Einzelnen nachgewiesen zu werden. Wie viel aber die Werke von Künstlerinnen kosteten, die auf der DKA 1913 verkauft wurden, verdient eine genauere Analyse.

Von zehn Künstlerinnen wurden insgesamt 27 Werke verkauft: zwei Aquarelle für 140 Mark, fünf Gemälde für 1600 Mark, ein Pastell für 80 Mark, sieben Holzschnitte für 165 Mark, fünf Lithographien für 120 Mark, sieben Radierungen für 175 Mark. Im Verhältnis zu den 304 insgesamt verkauften Werken sind das 8,8 %, aber der Gesamt-Verkaufspreis von 2.280 Mark betrug nur 1,5 % von 157.002 Mark, die aus den Verkäufen insgesamt erlöst wurden. Von den zehn Künstlerinnen waren fünf aus Cassel, eine aus Bad Nenndorf, zwei aus Berlin, eine aus Leipzig und eine aus unbekanntem Ort. Somit gab es eine deutliche Präferenz der Casseler Künstlerinnen. Marta Dehrmann (z. Zt. Berlin, sie hatte in der Kasseler Akademie studiert246), Marie Louise Ihlée, Edeline Karbiner, Margarete Loebel und Martha Wenzel ge- hörten der Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus, die 1912 gegründet wurde, an.247

Das teuerste Werk war das Gemälde „Das Kornfeld“ (Kat Nr. 13) von Martha Dehrmann (1863 – nach 1921) mit 500 Mark, es folgten Leni Zimmermann-Heitmüllers (Bad Nenndorf) (1879 – 1947?) „Blühender Apfelbaum“ (Kat Nr. 14) mit 400 Mark sowie zwei Gemälde von Marie Louise Ihlée (1876 – 1941) aus Cassel, „Sumpfdotterblumen“ (Kat Nr. 498) und „Weiße Rosen“ (Kat Nr. 502) für 250 Mark bzw. 200 Mark. Margarethe Loebel (1875 – 1928) aus Cassel verkaufte zwei Aquarelle, eine Lithographie und vier Radierungen für insgesamt 280 Mark, Edeline Karbiner (1879 –1930) aus Cassel das Gemälde „Kircheninneres“ (Kat Nr. 587) für 250 Mark, Martha Wenzel (1857 – 1943) aus Cassel fünf Holzschnitte und ein Pas- tell für insgesamt 245 Mark, Sophie Herwig (2. Hälfte 19. Jh.) aus Leipzig drei Lithographien für insgesamt 60 Mark, Else König (1879 – 1969) aus Marburg eine Lithographie für 35 Mark, Käthe Kollwitz (1867 – 1945) aus Berlin eine Radierung für 25 Mark, Karla Lehr (1877 – 1958) aus Cassel eine Radierung für 10 Mark.

Dass die Werke der Männer, besonders die der Gemälde, deutlich teurer waren, zeigt sich an der obigen Zusammenstellung und an den bei den Käufern im nächsten Kapitel genannten Preisen. Auch die Preise für die graphischen Werke der Frauen lagen im Schnitt unter denen

246 Wikipedia, Artikel Künstlerinnen in der Berliner Secession, eingesehen am 25.03.2019. 247 Paul SCHMALING, wie Anm. 56, S. 651 73 der Männer. Eine Darlegung der wirtschaftlichen und sozialen Situation der Künstlerinnen um diese Zeit würde diese Studie sprengen.

6.5 Private Käufer

An den Berufen, Titeln und Straßennamen der Käufer, die z. T. in den Verkaufslisten ver- zeichnet sind, sowie an dem Preisniveau ist ablesbar, dass sich das wohlhabende Bürgertum mit Kunst ‚versorgte’; die große Nachfrage nach Radierungen zeigt, dass sich nicht nur die besonders ‚gut Betuchten’ ein Kunstwerk ‚leisten’ wollten. Um 1910 lag der Jahresverdienst einer Facharbeiterfamilie zwischen 1200 und 2200 Mark, ein Gymnasialllehrer verdiente ca. 4500 Mark im Jahr; ein Dienstmädchen erhielt bei freier Kost und Logis zwischen 300 und 360 Mark im Jahr. Da wäre der Erwerb einer Radierung für 30 Mark schon eine beträchtliche Ausgabe gewesen.

Hochpreisige Werke – hierzu rechne ich die von 1.000 Mark aufwärts - wurden überwiegend von Casseler Bankiers, Beamten, Industriellen, Ingenieuren, Juristen, Offizieren, dazu von der Düsseldorfer Städtischen Kunstsammlung, dem Magistrat der Stadt Cassel und Helene Krö- ger-Möller aus Den Haag gekauft. Ein Konvolut erwarb auch der „Kunstverein zu Cassel“.

Käufe von Industriellen und Kaufleuten - Sophie Henschel: Die bedeutendste Kasseler Firma vor dem 1. Weltkrieg, die Lokomotivenfabrik Henschel, wurde 1913 von Geheimrätin Sophie Henschel und ich- rem Sohn geleitet. Sie erwarb die „Reiterstatuette“ (Kat Nr. 520) des Bildhauers Carl Bernewitz (1858 – 1935), seit 1907 Professor an der Casseler Akademie, für 2.500 Mark, darüber hinaus drei Zeichnungen „Villa Borghese I, II, III“ (Kat Nrr. 263, 267, 270) des Casseler Akademieprofessors Fritz Koch (1860 – 1931) für insgesamt 500 Mark. - Ihr Sohn, Geheimrat Dr. Karl Anton F. Th. Henschel, kaufte zwei Gemälde des Mün- chner Malers Ludwig von Zumbusch (1862 – 1927), „Knabenporträt“ (Kat Nr. 455) und „Landschaft“ (Kat Nr. 458), für je 2.500 Mark, „An der Landstraße“ (Kat Nr. 172) des mit preußischem Professoren-Titel ausgezeichneten Düsseldorfers Alexander Bochmann (1850 – 1930) für 1.200 Mark, das Gemälde „Chinesisches Porzellan“ (Kat Nr. 77) des weltläufigen Joseph Oppenheimer (1876 – 1966) aus Berlin für 2700 Mark, die Bronzen „Der Schalenträger“ (Kat Nr. 450) des eher an antiker Klassik orientierten Bildhauers Josef Hinterseher (1873 – 1955), damals Paris, für 800 Mark und „Dia- na“ (Kat Nr. 690) des Leiters der Bildhauer-Klasse an der Berliner Akademie Hugo Lederer (1878 – 1949) aus Berlin-Charlottenburg für 600 Mark. Insgesamt wandte die Familie Henschel 13.300 Mark für Kunstwerke auf. 74

- Der Textilfabrikant Heinrich Salzmann kaufte das Gemälde „Die Abendruhe“ (Kat Nr. 493) von Carl Bantzer (1857 – 1941), damals Professor an der Dresdner Akademie, für 8.000 Mark; es ist heute im Besitz der Sparkasse Marburg-Biedenkopf; - der Tabakfabrikant Franz Heinrich Thorbecke „Tisch und Blumen in der Vase“ (Kat Nr. 104) von Lovis Corinth (1858 – 1925) für 7.300 Mark; - der Waggonfabrikant Adam Credé aus dem Kasseler Vorort Niederzwehren (erst 1936 Stadtteil von Kassel) „Blumen und Früchte“ (Kat Nr. 158) des Königsberger Akade- mie-Malers Carl Albrecht (1862 – 1926) für 2.000 Mark248, dazu sein Bruder Conrad Credé „Heißer Tag“ (Kat Nr. 186) des Düsseldorfers Hugo Mühlig (1854 –1929); - Fabrikdirektor Bernhard Beyer „Schloß Wilhelmshöhe, Innenraum der Prinzessin Vik- toria Luise“ (Kat Nr. 565, Abb. Nr. 8 ) des Kasseler Akademie-Lehrers Hans Meyer- Cassel (1872 – 1952) für 1.800 Mark; - Theodor Baumann, Mitinhaber der Farbenfabrik Rosenzweig & Baumann, „Das Stadt- schreiberhaus“ (Kat Nr. 441) des Münchner Akademieprofessors Carl Blos (1860 – 1941) für 1.500 Mark, sein Compagnon Kommerzienrat Georg Rosenzweig das „Waldtal“ (Kat Nr. 12) des Münchners Wilhelm Stumpf (1873 – 1928) für 1.200 Mark; - J. W. Piepmeyer, Vorstand der Kohlenhandelsgesellschaft Glückauf, „Hochwild am Morgen“ (Kat Nr. 7) des Düsseldorfers Graf Alfred von Brühl (1862 – 1922) für 1.350 Mark, außerdem noch zwei Radierungen von Hans Thoma (1839 – 1924) für 175 Mark; - Dr. Richard Wolff, Mitinhaber der Textil-Firma Fröhlich und Wolff, „Haus am Was- ser“ (Kat Nr. 149) des Düsseldorfers Eugen Kampf (1861 – 1933), der bis 1908 an der Kasseler Akademie lehrte und danach zum Professor an der Düsseldorfer Akademie berufen wurde, für 1.000 Mark; - Kaufmann Moritz Scheyer das Gemälde „Im Park“ (Kat Nr. 169, Abb. 16) des Königsberger Akademie-Direktors Ludwig Dettmann (1865 – 1944) für 1.200 Mark; - Erwähnt werden soll auch der Fabrikant Ludwig Schnell, Inhaber der Firma Philipp Schnell, der insgesamt 28 Werke erwarb, vorwiegend Druckgraphik, insgesamt im Wert von 1141 Mark.

Auffällig ist bei diesen Käufern eine gewisse Vorliebe der „Düsseldorfer Schule“ der Land- schaftsmalerei, bei Sophie Henschel und anderen der Bezug zu Kassel.

248 Das Gemälde könnte das Werk „Äpfel und Astern“ sein. Ursula HEINSBERG-HARTMANN, Carl Albrecht (1862 – 1926), Leben und Werk, Dresden 1914, nennt als einziges in Frage kommendes Gemälde im Werkverzeichnis Nr. 44, S. 113: „Vor 1911, Technik unbekannt, Maße unbekannt, Verbleib unbekannt (früher Privatbesitz Dresden), Ausstellung: 1911 München, Galerie Heinemann; keine Abbildung vorhanden“. Allerdings hat die Autorin im Anhang, Kap. I Ausstellungen, die DKA 1913 in Cassel übersehen, obwohl sie behauptet, „alle Ausstellungen in Akademien, Kunstvereinen, Galerien etc. […], in denen Arbeiten zu Lebzeiten Albrechts gezeigt wurden“ berücksichtigt zu haben; dies ist jedoch, wie oben gezeigt wurde, kein Einzelfall. 75

Käufe von Beamten, Juristen, Offizieren, Ingenieuren - Oberpräsident Wilhelm Hengstenberg erwarb „Das rote Kleid“ (Kat Nr. 99) von Ernst Oppler (1867 – 1929) aus Berlin für 1.800 Mark; - Landgerichtspräsident Felix Oehler „Die Diele in Vierlanden“ (Kat Nr. 140) von Jacob Alberts (1860 – 1941), Wyk auf Föhr, für 3.000 Mark; - Justizrat – Rechtsanwalt und Notar – Wilhelm Scheffer „Bacchantenzug“ (Kat Nr. 408) des Frankfurter Malers Artur Volkmann (1851 – 1941) für 3.335 Mark; - der Regierungsassessor Dr. Karl Bömke „Ein Blick ins Hessenland“ (Kat Nr. 556) des Kasseler Landschaftsmalers Julius Hellner (1871 – 1942) für 2.000 Mark sowie „Alte Häuser“ (Kat Nr. 190) von Helmuth Liesegang (1858 – 1945), Professor an der Düsseldorfer Akademie, für 1.500 Mark; - der Rechtsanwalt und Notar Dr. Ernst Arnthal das „Venetianische Fischerboot“ (Kat Nr. 604) des Lehrers an der Karlsruher Akademie Ludwig Dill (1848 – 1940) für 1.100 Mark; - Der kommandierende General der Infanterie, Freiherr Reinhard Scheffer-Boyadel, er- warb „Hessische Bauern vor der Kirche“ (Kat Nr. 485) von Carl Bantzer (1857 –1941) für 3.500 Mark; - der Zivilingenieur Dr. Wilhelm Schmidt „Jerusalem“ (Kat Nr. 49) des Dresdner Ma- lers Eugen Bracht (1842 – 1921), Lehrer an der Berliner Akademie, für 1.500 Mark.

Käufe von Bankiers - Otto Katzenstein, der Direktor des Hessischen Bankvereins (ehemals Plaut & Co), kaufte „Die Omnibusbarke“ (Kat Nr. 602) von Ludwig Dill (1848 – 1940) für 1.200 Mark; - Bankdirektor Otto Fischer „Hessenland“ (Kat Nr. 577) des Kasseler Malers Friedrich Fennel (1872 – 1928) für 1.200 Mark; - Dr. Karl Ludwig Pfeiffer, Mitinhaber des gleichnamigen Bankhauses und Beauftragter für die Abwicklung der Zahlungen an die Künstler, erwarb das „Bildnis einer jungen Dame“ (Kat Nr. 89) des Malers Max Slevogt (1868 – 1932) für 4.000 Mark; - Gustav Plaut, langjähriger Stadtverordneter, Mitinhaber des Bankhauses Mauer und Plaut, lange Zeit Vorsteher der jüdischen Gemeinde, kaufte „Am Nordkap“ (Kat Nr. 467) von Hans Ritter von Petersen (1850 – 1914), Präsident der Münchner Künstler- genossenschaft und Leiter der Münchner Glaspalast-Ausstellungen, für 1.500 Mark; - der Bankier Moritz Wertheim das „Blumenstillleben“ (Kat Nr. 142) von George Mos- son (1851 – 1933) für 1.700 Mark, dazu „Bootshafen“ (Kat Nr. 141) von Philipp Franck (1860 – 1940), kommissarischer Direktor der Berliner Akademie, für 800 Mark.

An den Lebensdaten der Künstler ist zu erkennen, dass Werke der älteren Generation – also der Geburtsjahre 1840 bis 1870 – bevorzugt wurden. 76

Der Direktor der Gemäldegalerie in Cassel, Dr. Georg Gronau, erwarb mehrere Werke etwas jüngerer Künstler für „Unbenannt“, z. B. von Hans Meyer-Cassel (1872 – 1952) „Markttag in Cassel“ (Kat Nr. 571) für 3.300 Mark, „Das Konzert“ (Kat Nr. 61) von Robert Sterl (1882 – 1959), Professor an der Dresdner Akademie, für 1.000 Mark sowie „Brücke im Tiergar- ten“ (Kat Nr. 84) von Fritz Rhein (1873 – 1948), Mitglied im Deutschen Künstlerbund und der Berliner Secession, für 800 Mark. (Zum „unbenannten“ Käufer siehe unten bei „Käufe der Stadt Cassel“)

Nicht einzuordnen sind die Käufe von Alwine Woepke; sie erwarb das Gemälde „Sonniger Herbsttag in der Rhön“ (Kat Nr. 53) des Berliners Willy ter Hell (1883 – 1947), der bis 1910 bei Carl Bantzer in Dresden studierte, für 1.100 Mark. Ihre Vorliebe für Hessische Motive zeigt sich auch an verschiedenen Ankäufen von Druckgraphik. Helene Malcomeß, Witwe des von 1905 – 1909 als unbesoldeter Stadtrat von Cassel tätigen Carl Malcomeß, erwarb eine „Hessische Landschaft“ (Kat Nr. 487) des Düsseldorfers Heinrich Otto (1858 – 1923), Zei- chenlehrer an der Dresdner Malschule für junge Damen, für 1.000 Mark. Die aus dem Ruhrgebiet stammende Helene Kröller-Müller (1869 – 1939), seit 1888 in Den Haag verheiratet, baute ihre Sammlung seit 1901 auf. 1935 übereignete sie die Sammlung dem niederländischen Staat, der in Otterlo bei Arnheim das „Kröller-Müller-Muse- um“ errichten ließ. In Cassel erwarb sie das „Selbstporträt“ (Kat Nr. 591) von Hans Thoma (1839 – 1924) für 15.000 Mark, das heute noch im dortigen Museum ist, sowie eine Radie- rung des Dresdners Akademieprofessors Richard Müller (1871 – 1954) „Wunder der Dres- sur“ (Kat Nr. 783) für 70 Mark.

Aus Düsseldorf war der Leiter der Städtischen Sammlungen, Prof. Dr. Koetschau, angereist und erwarb zwei im Katalog eigentlich als unverkäuflich gekennzeichnete Gemälde, und zwar das „Damenporträt“ (Kat Nr. 72) von Max Klinger (1857 – 1920) aus Leipzig für 12.000 Mark sowie das „Herrenbildnis“ (Kat Nr. 90) von Max Beckmann (1884 –1950) aus Herms- dorf bei Berlin für 7.000 Mark. Max Klinger hatte Hans Olde in einem Brief vom 6. Juni 1913 angekündigt, dass das Porträt per Fracht unterwegs sei. Er bat Olde, das Gemälde mit 12.000 Mark zu versichern.249

6.6 Käufe der Stadt Cassel

Der Direktor der Königlichen Gemäldegalerie, Dr. Georg Gronau, hatte dem Oberbürger- meister Ernst Scholz den Vorschlag gemacht, einen Etatposten von 10.000 Mark für den An-

249 Landesmuseen Schleswig-Holstein, Brief-Konvolut 1970-32_Olde_Klinger(von)_19130606. 77 kauf von Kunstwerken für die Städtische Sammlung in den Haushalt der Stadt Kassel ein- zustellen. Tatsächlich standen im Jahr 1913 erstmals 5.000 Mark zur Verfügung.250 Damit wurden auf der DKA 1913 gezielt Werke für die im Aufbau begriffene Städtische Kunstsammlung gekauft. Die Sammlung gründete auf der Schenkung der Gräfin Louise Bose an die Stadt aus dem Jahr 1883, der Übernahme der Sammlung des Kunstvereins 1911, einem eigenen Grundstock an Kunstwerken (v.a. Porträts), Schenkungen von Privatpersonen und den genannten gezielten Ankäufen 1913.251 1913 wurden für genau 5.000 Mark erworben: - Carl Bantzer (1857 – 1941), Dresden, „Hessischer Bauer“ (Kat Nr. 495) für 1.500 Mark, heute unter anderem Titel: Das Gemälde zeigt den Schwälmer Schäfer und Leineweber Rupp als Halbfigur: ein von halblangen bräunlichen Haaren umrahmtes furchiges Gesicht, ein weißer Kragen mit schwarzer Halsbinde über einem schwarzen Rock.

Abb. 5: Carl Bantzer, Bildnis des Schwälmer Schäfers und Leinewebers Rupp, MHK, Neue Galerie, Städtische Kunstsammlung Kassel, Inv.-Nr. AZ 7, Bild-Nr. M10191

250 Vgl. Museumslandschaft Hessen Kassel, Die Kunst zu sammeln. Die Städtische Kunstsammlung in Kassel. Mit Beiträgen von Dorothee Gerkens, Henrike Hans, Elena Pinkwart und Gesa Wieczorek, Kassel 2018, S. 13 – 31 und S. 24, Anm. 56. 251 Vgl. Die Kunst zu sammeln, wie Anm. 250, S. 34 – 36. 78

- Otto Ubbelohde (1867 – 1922), Goßfelden bei Marburg, „Der Melibocus an der Berg- straße im Odenwald“, um 1910 (Kat.-Nr. 549, Abb.2), für 1.500 Mark: Das in grünblauen Tönen gehaltene Gemälde zeigt im Vordergrund ein mit Wacholder- büschen bestandenes Wiesengelände, hinter dem eine vom Wind bewegte Kiefernreihe steht. Dahinter erhebt sich der etwa 500 m hohe Gebirgskegel, der von grauweißen Wolkenbergen hinterfangen ist.

Abb. 6: Otto Ubbelohde, Melibocus, MHK, Neue Galerie, Städtische Kunstsammlung Kassel, Inv.-Nr. AZ 342, Bild-Nr. M21565

79

- Georg Burmester (1864 – 1943), Cassel, „Großmutter“, 1910, (Kat Nr. 523), für 800 Mark: Auf einem mit rotem und gelbem Samtstoff bezogenen Stuhl sitzt eine ältere Frau. Sie trägt eine schwärzliche Kappe, unter der ein weißer Haarkranz hervorschaut, und schaut konzentriert durch ihre Brille auf ein weißes Tuch, das sie zwischen den vor dem Körper gehaltenen Händen hält und an dem sie eine Stelle zu reparieren scheint. Ihr Gesicht wird von hellem Licht von rechts beschienen und modelliert ihre kräftigen, durchaus gesund und lebendig wirkenden Züge.

Abb. 7: Georg Burmester, Großmutter, MHK, Neue Galerie, Städtische Kunstsammlung Kassel, AZ 652, Bild-Nr. M80179

80

- Rudolf Emil Weiß (1875 – 1942), Berlin, „Seestück“ (Kat Nr. 114) für 667 Mark: Eine mit einzelnen Grasbüschen bewachsene Düne im Vordergrund, die etwa ein Viertel des Gemäldes einnimmt, links mit einem größeren Busch geziert, gibt den Blick auf eine bewegte Meeresfläsche frei; Schaumkronen zeigen die Brandung an. Zwei Drittel des fast quadratischen Gemäldes nehmen die weißen Wolkenberge am Horizont und die wie Schleier wirkenden Wolken vor blauen Himmelsflecken ein.

Abb. 8: Rudolf Emil Weiß, Seestück, MHK, Neue Galerie, Städtische Kunstsammlung Kassel, Inv.-Nr. AZ 698, Bild-Nr. M20689

- Richard Schmitz (1876 – 1950), Bad Tölz, „Wolkenschatten“ (Kat Nr. 586) für 533 Mark; es wurde am 15. August 1914 in den „Hauptkatalog“ der Städtischen Kunst- sammlung eingetragen.252

252 Das Gemälde war schon 1928 nicht mehr in den Unterlagen der Städtischen Sammlung enthalten; es ist möglicherweise verkauft worden. 81

Während die ersten beiden – Bantzer und Ubbelohde - mit der Willingshäuser Malerkolonie in Verbindung standen, wurde Georg Burmester von Hans Olde, seit 1911 Direktor der Cas- seler Akademie, 1912 an die Casseler Akademie geholt. Rudolf Emil Weiß war Mitglied im Deutschen Künstlerbund, in dessen Vorstand Hans Olde war. Die Beziehung zu dem Werk von Richard Schmitz ist bisher unbekannt, wo das Werk sich jetzt befindet, ebenfalls.

Das Gemälde von Hans Meyer-Cassel, „Markt auf dem Kasseler Königsplatz“ (Kat Nr. 571), das in der Ausstellung gezeigt wurde, hatte Georg Gronau am 29. August 1913 für 3000 Mark „für Unbenannt“ erworben: „Unbenannt“ war der Unternehmer Sigmund Aschrott, der das Werk 1913 der Stadt Kassel schenkte.253 Auf dem runden, winterlichen Königsplatz in Cassel ist in der unteren Hälfte des Gemäldes lebhaftes Markttreiben mit Ständen und Dutzenden einkaufenden Personen zu sehen. Den Hintergrund bilden den Königsplatz säumende Ge- bäude, halbrechts ist ein Turm der Martinskirche zu sehen, halblinks überragt der Turm der Lutherkirche die Gebäude.

Abb. 9: Hans Meyer-Cassel, Markt auf dem Kasseler Königsplatz, MHK, Neue Galerie, Städtische Kunstsammlung Kassel, Inv.-Nr. AZ 278, Bild-Nr. 21398

Im Inventarverzeichnis der Städtischen Kunstsammlung, dem „Hauptkatalog“, den der städti- sche Konservator und Restaurator Arthur Ahnert ab 1905 führte, wurde das Gemälde „Win-

253 Vgl. Die Kunst zu sammeln, wie Anm. 250, S. 23. 82 terlandschaft“ des Casseler Malers Georg Höhmann am 15. August 1914 eingetragen. Auf der Ausstellung 1913 war es unter Kat.-Nr. 17 zu sehen. Offensichtlich wurde es nachträglich für die Städtische Kunstsammlung erworben. Heute ist es nicht mehr in der Sammlung der Neuen Galerie.

6.7 Käufe des Kunstvereins zu Cassel

Die Erwerbungen des Kunstvereins zu Cassel, die in der Verkaufsliste für den 27. August 1913 verzeichnet sind – fünf Gemälde, drei Skulpturen, eine Zeichnung, zwei Holzschnitte, 13 Radierungen sowie die Kaisermedaille - werden hier aufgelistet:

- Adolf Fischer-Gurig (1870 – 1947), Dresden, „Blick in eine alte Straße in Em- den“ (Kat Nr. 73), Gemälde, 550 Mark; - Alfred Marxer (1876 – 1945), München, „Stillleben“ (Kat Nr. 466), Gemälde, 400 Mark; - Georg Altheim (1865 – 1928), Darmstadt, „Blumige Wiese (Kat Nr. 643), Gemälde, 700 Mark; - Emil Pottner (1872 – 1942), Berlin, „Blumenstillleben“ (Kat Nr. 117), Gemälde, 500 Mark; - Emil Thoma (1869 – 1948), Riedering/Oberbayern, „Parklandschaft“ (Kat Nr. 439), Gemälde, 500 Mark; - Emil Pottner (1872 – 1942, Berlin, „Star“ (Kat Nr. 680), Porzellan, 100 Mark; - Bernhard Hoetger (1874 – 1949), Darmstadt, „Fauchende Katze“ (Kat Nr. 686), Majo- lika, 80 Mark; - Carl August Donndorf (1870 – 1941), Stuttgart, „Satyr“ (Kat Nr. 771), Bronze, 300 Mark; - Johann Valett (1888 – 1937), Cassel, „Schillerstraße in Weimar“ (Kat Nr. 761), Zeich- nung, 110 Mark; - Ernst Odefey (1882 – 1964), Cassel, „Kornfeld“ (Kat Nr. 709), Holzschnitt, 30 Mark; - Emil Orlik (1870 – 1932), Berlin, „“ (Kat Nr. 772), Radierung, 80 Mark; - Emil Orlik (1870 – 1932), Berlin, „“ (Kat Nr. 780), Radierung, 80 Mark; - Otto Fischer (1870 – 1947), Dresden, „Schlossgarten in Buchwald“ (Kat Nr. 805), Radierung, 40 Mark; - Ludwig Heinrich Jungnickel (1881 – 1965), Frankfurt a.M., „Tiger“ (Kat Nr. 669), Holzschnitt, 50 Mark (Abb. Teil II); - Walter Conz (1872 – 1947), Karlsruhe, „Am Kanal“ (Kat Nr. 657), Radierung, 40 Mark; - Walter Conz (1872 – 1947), Karlsruhe, „Diessen“ (Kat Nr. 660), Radierung, 40 Mark; 83

- Hermann Kupferschmid (1885 – 1975), Karlsruhe, „Kaiserstraße“ (Kat Nr. 606), Ra- dierung, 30 Mark; - Albert Haueisen (1872 – 1954), Karlsruhe, „Vesper“ (Kat Nr. 702), Radierung, 50 Mark; - Heinrich Reifferscheid (1872 – 1945), Honnef a.Rh., „Frühlingsabend“ (Kat Nr. 386), Radierung, 100 Mark; - Richard Müller (1871 – 1954), Dresden, „Mein Hund Quick“ (Kat Nr. 791), Radie- rung, 70 Mark; - Berthold Franz Hellingrath (1877 – 1954), Dresden, „Krämergasse“ (Kat Nr. 790), Ra- dierung, 30 Mark; - Berthold Franz Hellingrath (1877 – 1954), Dresden, „Hackertor“ (Kat Nr. 827), Radie- rung, 30 Mark; - Willi Egler (1887 – 1953), Karlsruhe, „Kirche in Spanien“ (Kat Nr. 729), Radierung, 35 Mark; - Wilhelm Thielmann (1868 – 1924), Willingshausen, „Spinnstube“ (Kat Nr. 725), Ra- dierung, 45 Mark; - Hermann Kurt Hosaeus (1875 – 1958), Berlin, Kaisermedaille, Bronze, 10 Mark (Ohne Kat Nr.). Die insgesamt für 3.820 Mark erworbenen Werke stammen aus Berlin (5x), Cassel (2x), Darmstadt (2x), Dresden (5x), Frankfurt a.M. (1x), Honnef (1x), Karlsruhe (4x), München (1x), Riedering/Obb. (1x), Stuttgart (1x), Willingshausen (1x); der Erwerb war demnach nicht ‚patriotisch’ motiviert, sondern ‚breit gestreut’.

6.8 Herkunftsorte der Käufer

Insgesamt gab es ca. 154 verschiedene Käufer, einschließlich der institutionellen Erwerber. Unter ihnen waren nur 12 ‚Auswärtige’ aus Arnsberg, Bad Wildungen, Brüssel, Den Haag, Dortmund, Düsseldorf, Fulda (Schmalnau), Hamburg, Marburg, Schoenau (Kreis Schwetz, Westpreußen), Wiesbaden. Somit stammten mehr als 90% der Käufer aus Kassel und der näheren Umgebung. Das sagt nichts aus über die Herkunft der Besucher, die sich aber sicherlich ähnlich verteilte. Der Erfolg der Ausstellung war demnach auch im Bereich der Verkäufe beträchtlich und einer künftigen Kunstmetropole angemessen.

84

7. Ergebnisse

7.1 Kassel als Kunstmetropole

Konnte Kassel bisher mit anderen Kunststädten konkurrieren? Georg Gronau verneinte dies 1913: „Der Stadt Kassel ist es nicht beschieden gewesen, in der Geschichte der neueren deutschen Kunst eine irgendwie nennenswerte Rolle zu spielen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Wohnsitz des älteren Tischbein nicht ohne Bedeutung für das Kunstleben in Deutschland, verlor es in der Folgezeit den Ehrgeiz, eine führende Stellung einzunehmen. Die Kunstakademie, vom Landgrafen Friedrich II. 1775 gegründet, hat sich niemals zu einer Pflanzstätte eigentümlicher Begabungen entwickelt.“254

Auch Ernst Zöllners Einschätzung des Casseler Publikums und der Kunstsituation 1913 ist eher ernüchternd; er sieht aber in der DKA 1913 eine ‚Initialzündung’ für einen Anschluss an den Geist der neuen Zeit: „Es ist oft beklagt worden, dass in Cassel nur ein sehr, sehr kleines Publikum ein Verhältnis zur bildenden Kunst hat. Der geringe Besuch der periodischen Veranstaltungen des Kunstvereins beweist es, ebenso die geringe Zahl der Ankäufe. Nun ist ein außergewöhnliches künstlerisches Ereignis eingetreten: Cassel bekam zum erstenmale eine Ausstellung, wie sie andere alljährlich, einige sogar mehrere Male haben. Von der Teilnehme der Bevöl- kerung wird es abhängen, ob in unserer Stadt, die bisher in geradezu beschämender Weise zurückstand, eine Veranstaltung wie die heurige in abesehbarer Zeit wiederholt und allmählich zur ständigen Einrichtung werden kann. Es wäre der schönste Erfolg aller Anstrengungen, die jetzt gemacht worden sind, wenn endlich bei uns das Bedürfnis geweckt werden könnte, eine regelmäßig wiederkehrende große Jahresausstellung zu haben. […] Die Gelegenheit, einen Schritt vorwärts zu tun, muß mit Eifer und Freude ergriffen werden, und wenn je, so ist diesmal die Gelegenheit da, in künstlerischen Dingen weiterzuschreiten, Fühlung zu gewinnen mit modernen schöpferischen Geistern, den Pulsschlag der Zeit zu vernehmen und jenen engen Horizont zu erweitern, der sich neuzeitlichen Bestrebungen in Cassel so hinderlich erweist. Es muß Ehrenpflicht aller Gebildeten und nach Bildung strebenden Kreise sein, die Ausstellung nicht nur häufig zu besuchen, sondern gründlich zu studieren, damit sie ihre Bestimmung erfüllen kann, damit der Bann der Gleichgültigkeit gegenüber dem Kunstschaffen der Lebenden hier endlich gebrochen wird.“255

Gronau sieht mit der Berufung von Hans Olde als Akademiedirektor im Jahr 1911 eine neue Phase für die Akademie gekommen. „Olde, der Schleswig-Holsteiner, ein Jahrzehnt hindurch der Leiter der Kunstakademie in Weimar, ist als einer der stärksten und kräftigsten Potenzen bekannt aus dem Kreise derer, die die letzte (oder sagt man jetzt besser: vorletzte?) Epoche deutscher Malerei eingeleitet und ihr die Richtung gegeben haben.“256

Olde habe sich bemüht der Casseler Akademie „frisches Leben“ zuzuführen, indem er eine Reihe von jüngeren Leuten berief, die ihr Atelier in der staatlichen Anstalt hätten, aber frei von den eigentlichen Lehrverpflichtungen seien; er nennt Georg Burmester (1864 – 1936), Otto Höger (1881 – 1918), Rudolf Siegmund (1881 – 1933), dazu Josef van Brackel (1874 –

254 Georg GRONAU, Kasseler Brief, wie Anm. 16, Spalte 313. 255 Ernst ZÖLLNER, Casseler Tageblatt, 18. Juni 1913. 256 Georg GRONAU, wie Anm. 16. 85

1959), Ernst Odefey (1882 – 1964), Wilhelm Heinrich Rohmeyer (1882 – 1936) und Johann Valett (1888 – 1937). Eine Ausstellung dieser „frischen Kräfte“ im Kunstverein fand „nicht nur keine Sympathien“, sondern rief Opposition hervor, wurde eifrigst besucht, war aber aufs heftigste umstritten – aber „so standen Probleme bildender Kunst für einige Wochen im Mittelpunkt des Interesses.“257 Das sei eine gute Voraussetzung für den Erfolg der Deutschen Kunstausstellung im Orangerieschloß. Gronau beschreibt außerdem die Bedeutung des Hessi- schen Landesmuseums, dessen Eröffnung im Jahr 1913 erfolgen sollte. Gronau und Zöllner vermitteln bei aller einschränkenden Skepsis eine Aufbruchsstimmung für Cassel als künftige Kunstmetropole.

Die drei großen Ausstellungen im Orangerieschloss 1922, 1927 und 1929, an denen Arnold Bode als Maler und als Organisator beteiligt war, knüpften an die 1913er Ausstellung an; sie waren Ausweis einer Stadt, die sich um den Aufstieg zu einer Kunstmetropole bemühte. Der seit 1913 erfolgte Ausbau und die erstmalige Präsentation der Städtischen Kunstsammlung 1921 im „Weißen Palais“ am Friedrichsplatz sowie die Bereitstellung von Ankaufs-Mitteln durch die Stadt Cassel ergänzten die Stellung Cassels als Kunststadt.

7.2 Überblick über das deutsche Kunstschaffen der Gegenwart und der lebenden Künstler; Qualität der Werke und charakteristische Werke

1913 sollte die Deutsche Kunstausstellung einen Überblick über das gegenwärtige deutsche Kunstschaffen bieten. Dabei gab es einen repräsentativen Querschnitt der damals lebenden deutschen Künstler mit einigen ‚Spitzenwerken’ zu sehen. - Immerhin stellten 15 aktuelle bzw. auch spätere Akademie-Direktoren, dazu der Direktor des Zeichenlehrer-Seminars in Berlin, selbst auf der DKA 1913 aus; 99 weiter Künstler waren akademische Lehrer. - Die ausstellenden Künstler waren zu einem Drittel – zum Teil sogar mehrfach – Preisträger verschiedener Ausstellungen oder Institutionen; etliche waren gefragte Künstler für die Stollwerck-Sammelbilder. - Viele der Künstler, die auf der DKA in Cassel ausstellten, waren 1913 auch auf den großen Ausstellungen in anderen Kunststädten vertreten: Auf der GroBeKa in Berlin waren es 98 Künstler, in Düsseldorf 140, in Mannheim 78, in München 70, in Stuttgart 78; 199, also zwei Drittel der in Cassel zu sehenden Künstler, haben auch auf mindestens einer der anderen genannten Ausstellungen ihre Werke gezeigt. Die Casseler Ausstellung wurde demnach – trotz der erwähnten ‚großen Konkurrenz’ – gut wahrgenommen und mit Kunstwerken beschickt; sie hatte durchaus die gleiche Bedeutung wie die anderen ausgewählten Ausstellungen aus dem Jahr 1913. - Diese Künstler zählten demnach zu den ‚gefragtesten’ Künstlern der damaligen Zeit, und sie

257 Ebd., Sp. 314: Gemeint ist hier wohl die „Ausstellung ehemaliger Weimaraner“, die vom 7. Oktober bis Ende Oktober 1912 im Kunstverein zu Kassel stattfand. 86

repräsentierten den gewünschten „Überblick“ über das gegenwärtige deutsche Kunstschaffen. - Wenn man die Verkäufe auf der DKA 1913 betrachtet, dann war sie mit gut 150.000 Mark für die Casseler Verhältnisse überraschend erfolgreich und ebenfalls mit anderen vergleichbar. - Zu den ‚Spitzenwerken’ kann man sicherlich folgende Objekte rechnen (alphabetische Reihenfolge: - Jacob Alberts, Diele in Vierlanden (Kat Nr. 83), verkauft für 3000 Mark; - Carl Bantzer, Hessische Bauernbraut (Kat Nr. 497), und Hessischer Bauerntanz (Kat Nr. 504), beide unverkäuflich; - Max Beckmann, Herrenbildnis (Bildnis Hanns Rabe) (Kat Nr. 90), verkauft für 7000 Mark; - Adolf Brütt, Opus 100 Kauerndes Mädchen (Kat Nr. 842); - Carl Caspar, Pietà (Kat Nr. 475); - Lovis Corinth, Versuchung (Kat Nr. 106); - Albin Egger-Lienz, Wassernot (Kat Nr. 37); - Philipp Franck, Bootshafen (Kat Nr. 141), verkauft für 800 Mark; - Carlos Grethe, Im Boot (Kat Nr. 601); - Hermann Hahn, Reiter (Kat Nr. 416); - Curt Herrmann, Stillleben (Kat Nr. 113); - Bernhard Hoetger, Weiblicher Torso (Kat Nr. 608); - Ludwig von Hofmann, Brandung (Kat Nr. 42); - Adolf Hölzel, Eine Mutter (Anbetung) (Kat Nr. 618); - Max Klinger, Damenporträt (Kat Nr. 72) verkauft für 12.000 Mark; - Käthe Kollwitz, Frauenkopf (Kat Nr. 749); - Hugo Lederer, Büste von Richard Strauß (Kat Nr. 444); - Max Liebermann, Strandbild Noordwijk 1911 (Kat Nr. 108); - Hans Olde, Bildnis des Friedrich Nietzsche (Kat Nr. 367); - Emil Orlik, Porträt Max Klinger (Kat Nr. 775); - Rudolf Schramm-Zittau, Hahnenkampf (Kat Nr. 424); - Max Slevogt, Hängematte (Kat Nr. 103); - Robert Sterl, Schiffszieher an der Wolga (Kat Nr. 63); - Franz von Stuck, Susanna (Kat Nr. 445); - Hans Thoma, Selbstporträt (Kat Nr. 591), verkauft für 15.000 Mark.

Vermisst wurden allerdings auch Werke renommierter Künstler wie Eugène Gustav Dücker (1841 – 1916), 44 Jahre lang Professor für Landschaftsmalerei in Düsseldorf, Gotthard Kuehl (1850 – 1915), Professor an der Dresdner Akademie von 1895 – 1915 und früher Vertreter des deutschen Impressionismus, Heinrich von Zügel (1850 – 1941), von 1895 – 1922 Lehrer an der Münchner Akademie. 87

7.3 ‚Modernität’ der Ausstellung

Die Ausstellungsmacher verzichteten bewusst auf die avantgardistischen Strömungen der Zeit; viele der gezeigten Kunstwerke – naturalistische, realistische, impressionistische, neo-impres- sionistische, symbolistische, vom Jugendstil geprägte, zum Teil expressionistisch orientierte – waren aber für die damalige Zeit durchaus progressiv; viele der dem noch jungen Deutschen Künstlerbund angehörenden Künstlerinnen und Künstler vertraten ein ‚gemäßigt modernes’ Kunstschaffen, das wir heute zur klassischen Moderne rechnen würden. Mehr war dem eher konservativ eingestellten Casseler Publikum wohl auch nicht zuzumuten.

7.4 Nachfolge-Ausstellungen

Der Wunsch Ernst Zöllners, eine jährlich wiederkehrende große Ausstellung in Cassel zu haben, ist oben zitiert worden. Das Orangerieschloss in der Karlsaue war auch nach 1913 als Ausstellungshalle, mit der man zu den anderen Kunstmetropolen (Dresden, Düsseldorf, Mannheim, München, Stuttgart mit ihren Ausstellungshallen) aufschließen konnte, ange- dacht.258 Allerdings verhinderte der 1914 beginnende 1. Weltkrieg eine Nachfolge der DKA, und der Tod Hans Oldes 1917 sowie die Berufung Carl Bantzers zum Direktor 1918 bedeutete für die Kasseler Akademie eher einen Rückschritt. Die Ausstellungen der 1920er Jahre kann man nur bedingt als Nachfolgerinnen der DKA 1913 ansehen.

7.5 Mein Fazit

Die Deutsche Kunstausstellung in Cassel 1913 markierte einen Aufbruch Cassels zur Kunst- metropole. Sie präsentierte einen ausgesuchten Querschnitt des akademisch geprägten Kunst- schaffens in Deutschland mit vielen der gefragtesten Künstler und ‚Spitzenwerken’. Sie war zwar strukturell gemäßigt konservativ, zeigte die etablierten ‚Modernen’ der letzten Genera- tion, zeigte aber auch einige Beispiele von ‚moderneren’ künstlerischen Versuchen, und sie machte Cassel auf der Landkarte der großen Kunststädte deutlicher sichtbar. Sie ist als eine Ausstellung anzusehen, mit der Cassel zu anderen renommierten Kunstausstellungs-Orten aufschließen und sich mit ihnen vergleichen konnte; die vor dem 1. Weltkrieg aufstrebende Industriestadt blühte – nach dem 18. Jahrhundert wieder – zu einer großen Kunst- und Kultur- stadt, ja zu einer Kunstmetropole auf. Dass dies auch in Kassel selbst so gesehen wurde, gibt Helmut Kramm 1935 im Nachgang wieder: „Die Bedeutung der großen Kunstausstellung von 1913 gipfelte einheitlich in der damals gereiften und klaren Ansicht, „am farb’gen Abglanz haben wir das Leben.“ Pracht und Glanz der Vorkriegszeit hatte 1913 noch einmal die ganze Fülle und Gestaltungsmacht gezeigt, und wie die Tausendjahrfeier der Stadt im großartigen

258 Vgl. Dirk SCHWARZE, wie Anm. 31, S. 16. 88

Aufwand alles aufbot, um die Stellung der alten Residenzstadt gebührend zur Geltung zu bringen, so hatte die Ausstellung gezeigt, welche künstlerischen Kräfte das damalige anerkannte öffentliche Leben beherrschte.“259

259 Helmut KRAMM, wie Anm. 6, S. 66. 89

8. Ausblick auf die weitere Entwicklung

8.1 Ausblick auf die Casseler Ausstellungen der 1920er Jahre (siehe auch Anhang 6)

Cassel blieb nach dem 1. Weltkrieg eine Kunststadt, die sich mit anderen vergleichen konnte. Hierfür stehen besonders die Ausstellungen in der Orangerie in den 1920er-Jahren, an denen Arnold Bode in unterschiedlicher Weise beteiligt war. Die Ausstellungen in Kassel 1922, 1927 und 1929 fanden ebenfalls in der Orangerie statt.260

Die Ausstellungen waren liberale Querschnittspräsentationen, zum Teil unter Einschluss der Avantgarde, und erinnern in ihrer Organisationsstruktur und ihrem Zuschnitt sehr an die DKA 1913: Wenn man z. B. vergleicht, welche „Ausschüsse“ zu den Kunstausstellungen jeweils gebildet wurden, so stehen sie in der Tradition der DKA 1913 und anderer großer überregio- naler Ausstellungen: Ehrenausschuss, Gesamtausschuss, Arbeitsausschuss, Finanzausschuss, Presseausschuss u.a.

8.1.1 Casseler Frühjahrs-Ausstellung 1920

Nicht übersehen werden darf allerdings die „Casseler Frühjahrs-Ausstellung 1920“, die vom Kunstverein und der Kunstakademie zu Cassel vom 9. Mai bis zum 4. Juli im Oberlichtsaal des Ständehauses und im Kunstverein stattfand: Sie steht vor allem für Kontinuität zur DKA 1913 bezüglich der Organisation und der Künstler: Den repräsentativen Ehrenvorsitz hatte der konservative Landeshauptmann Reinhard von Gehren (1865 – 1930, seit 1918 Landeshaupt- mann von Hessen und der Provinz Hessen-Nassau) inne; den Arbeitsausschuss bildeten „Prof. Dr. Bantzer, Direktor der Kunstakademie, I. Vorsitzender“, „Dr. Gronau, Vorsitzender des Kunstvereins, stellvertretender Vorsitzender“, „Prof. Baum, Prof. Burmester, Otto Ehrenberg, Friedrich Fennel, Prof. Dr. Lüer, K.L. Pfeiffer, Prof. Sautter, Curt Witte“; die Jury bildeten „Prof. Dr. Bantzer, Prof. Baum, Prof. Burmester, Friedrich Fennel, Dr. Gronau, Prof. Sautter, Curt Witte“; die Geschäftsleitung und das Sekretariat besorgte Max Bruhn, der auch für die Verkäufe verantwortlich war. 60 Künstler und – nur – vier Künstlerinnen stellten 146 Objekte aus, 120 Gemälde, 26 Plastiken, dazu noch eine im Katalog nicht genannte Zahl von Druck- graphiken. 33 der Künstler waren schon auf der DKA 1913 präsent! 32 der Künstler kamen aus Cassel, 10 aus Frankfurt, 8 aus Darmstadt, die übrigen aus Hessen, außerdem aus Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, München. Allerdings vermisst man hier – bis auf vielleicht Ernst Odefey – die Avantgarde.

260 Vgl. Gerhard PANZER, wie Anm. 23: Panzer weist in seinem Aufsatz einerseits die Kontinuität des die Austellungen tragenden Personals, andererseits den Generationswechsel und die Breite und Vielfalt der gesellschaftlichen Akteure nach. 90

8.1.2 Casseler Kunstausstellung 3. Juni bis 22. August 1922, Orangerieschloss

Vorsitzender des „Gesamtausschusses“ war Professor Carl Bantzer, seit 1918 Direktor der Casseler Akademie, Stellvertreter Dr. Georg Gronau, der die DKA 1913 maßgeblich gestaltet hatte. Im „Arbeitsausschuss“ waren beide ebenso vertreten, dazu Architekt Barth, Professor Georg Burmester, Professor Dülberg, Maler Fennel, Dr. Luthmer, der spätere Nachfolger von Johannes Boehlau als Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel, Professor Michel, Professor Kay H. Nebel, Professor Sautter, Maler Schliephacke, Professor C. Witte.

Die Ausstellung zeigte ‚nur’ 247 Werke von 82 Künstlern: 126 Gemälde, 101 Aquarelle und Graphiken, 30 Plastiken. Auf dieser Ausstellung trat Arnold Bode erstmals als Maler in Er- scheinung: Nr. 11, „Landschaft mit Mond (Gemälde)“. Von den später zur „klassischen Mo- derne“ zählenden bekannten Künstlern waren u.a. vertreten: Paul Baum, Heinrich Campen- donk, , , Carl Hofer, Georg Kolbe, Hans Purrmann.

8.1.3 Jubiläums-Kunstausstellung 150 Jahre Kasseler Kunstakademie 1927, 1. Juni bis 15. September, Kassel, Orangerieschloss

Diese Ausstellung war dem 150. Jubiläum der Gründung der Kasseler Kunstakademie gewid- met: 214 Werke von 60 Künstlern (Nrr. 1 – 210 und 241 – 244 als Nachtrag) bildeten die „Rückschauende Abteilung“; 30 Werke von 5 Künstlern (Nrr. 211 – 240) repräsentierten die „Heutige Akademie“; 94 Werke von 44 Künstlern (Nrr. 245 – 339) waren der „Hessischen Kunst der Gegenwart“ gewidmet, davon die Nrr. 303 – 339 Denkmälern und der Architektur. Arnold Bode war mit zwei Gemälden (Nrr. 248 u. 249) vertreten. 130 Werke von 57 Künst- lern (Nrr. 340 – 470) repräsentierten die „Deutsche Kunst der Gegenwart“. In dieser Abtei- lung waren u.a. zu sehen: Karl Albiker, Willy Baumeister, Charlotte Berend, Carl Caspar, Maria Caspar-Filser, Lovis Corinth, Otto Dix, Lyonel Feininger, Conrad Felixmüller, George Grosz, Erich Heckel, Carl Hofer, , Oskar Kokoschka, Georg Kolbe, Max Lie- bermann, Gerhard Marcks, Otto Müller, Max Pechstein, Hans Purrmann, Christian Rohlfs, Karl Schmitt-Rottluff, Renée Sintenis, eine illustre Versammlung von „Altmeistern“, ehema- ligen Brücke-Malern, Expressionisten und Vertretern der Neuen Sachlichkeit.

8.1.4 Neue Kunst, Ausstellung in der Orangerie, Kassel, 1. Juni bis 1. September 1929

Der Arbeitsausschuss für diese Ausstellung ist besonders erwähnenswert, weil ihm Prof. Dr. Kurt Luthmer, der neue Leiter der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel, als Vorsitzender, dazu Arnold Bode und Heinrich Dersch, die die Auswahlkommission für die Abteilung „Neue Kunst“ bildeten, angehörten. Arnold Bode war außerdem mit zwei Gemälden (Nr. 42 und 43) vertreten. Auf der Ausstellung wurden 408 Werke von 173 Künstlern gezeigt. Von den be- kanntesten Vertretern „neuer Kunst“ waren zu sehen: Josef Albers, Karl Albiker, Willy Baumeister, Max Clarenbach, Lyonel Feininger, George Grosz, Erich Heckel, Curt Herrmann, 91

Karl Hofer, Wassily Kandinsky, Paul Klee, , Georg Kolbe, Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Otto Müller, Ernst Wilhelm Nay, Felix Nussbaum, Otto Pankok, Max Pech- stein, Christian Rohlfs, Oskar Schlemmer, Renée Sintenis.

Welche der Künstler, die auf der DKA 1913 ausgestellt hatten, waren an den späteren Ausstellungen beteiligt? Im Anhang 6 sind sie im Einzelnen zusammengestellt.

Zusammengefasst: 1920 stellten insgesamt 64 Künstler aus; das sind im Vergleich zu den 301 Künstler der DKA 1913 nur 21,3%; 33 = 51,6 % der Künstler, die 1920 in Cassel aus-stellten, waren auch auf der DKA 1913 präsent; die Kontinuität zu 1913 war demnach hier sehr groß. 24 = 8% der Künstler, die auf der DKA 1913 in der Orangerie in Cassel ausstellten, stellten dort auch 1922 aus, 19 = 6,3 % der Künstler auch 1927 (ohne die aus der Abteilung „Rück- schau“), neun = 3% der Künstler auch 1929. Allerdings war auf der Ausstellung 1922 nur ein Viertel der Anzahl der Künstler der DKA 1913, auf der Ausstellung 1927 (ohne die ‚Rückschau-Künstler’) nur etwa ein Drittel der Anzahl, auf der Ausstellung 1929 knapp 60% der Anzahl der Künstler. So erklärt sich zum Teil die relativ geringe Anzahl der Künstler, die auch auf der DKA 1913 vertreten waren. Wichtiger war aber der Generationenwechsel, der sich ab 1922 abzeichnete. Der Einfluss von Arnold Bode und Heinrich Dersch wird bei der Auswahl für 1929 zusätzlich eine Rolle gespielt haben: Sie legten den Schwerpunkt auf die Kunst der Gegenwart, reisten wochenlang umher und suchten die „jungen und frischen Künstler“ aus.261 Sie bot einen Querschnitt durch das deutsche Kunstschaffen der Gegenwart, wie Karl Paetow in der Zeitschrift CICERONE feststellte.262

8.2 Positionierung und Einschätzung von DKA 1913-Künstlern

Dass Kunst nicht politikfrei ist, ist eine banale Tatsache. Der von Carl Vinnen ausgelöste „Protest deutscher Künstler“ und die Reaktion darauf bewirkte eine frühe Polarisierung, die sich in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg fortsetzte. Wie haben sich einige der Künstler, die auf der DKA 1913 zu sehen waren, später positioniert bzw. wie wurden sie eingeschätzt?

8.2.1 Künstler der DKA 1913 in Ausstellungen „Entarteter Kunst“

„Als „Entartete Kunst“ galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit der Kunst- auffassung und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten, der sogenannten Deutschen Kunst, nicht in Einklang zu bringen waren: Expressionismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus, Kubismus oder Fauvismus. Darüber hinaus wurden alle Werke von Künstlern mit jüdischem Hintergrund als entartet be- wertet.“263

261 Vgl. Dirk SCHWARZE, Die Wurzeln einer Ausstellungsidee. Arnold Bode, Kassel und die documenta, in: Pablo JENIOR und Barbara SCHILLING, wie Anm. 18, S. 9 – 22, hier S. 14. 262 Karl PAETOW, Ausstellung Neue Kunst in Kassel, in: CICERONE, Bd. 21, 1929, S. 502. 263 Wikipedia-Artikel, eingesehen am 25.10.2018. 92

Auch Werke einiger Künstler, die auf der DKA 1913 in Cassel ausstellten, galten später als „entartete Kunst“.

Heinrich Altherr (1878 Basel – 1947 Zürich), der seit 1906 an der Akademie in Karlsruhe lehrte, ging 1913 an die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart; dort war er 1919 – 1921 Direktor, war 1923 Gründungsmitglied der Stuttgarter Sezession und lehrte dort bis 1939; er malte in einem dem Expressionismus nahe kommenden Stil und zeigte seine den National- sozialismus ablehnende Haltung.

„Ab 1937 wurde Altherrs Kunststil von den herrschenden Nationalsozialisten der […] entarteten Kunst zugerechnet. Als 1939 Altherrs Bilder im nationalsozialistischen Deutschland als entartet beschlagnahmt und teilweise vernichtet wurden, kehrte der Künstler in seine Schweizer Heimat zurück.“264

Das Gemälde „Der Fluch“ in der württembergischen Staatsgalerie wurde als „entar- tet“ erklärt.265

Max Beckmann (1884 Leipzig – 1950 /USA) studierte ab 1901 an der Weimarer Kunstschule und richtete sich 1904 in Berlin ein Atelier ein. 1906 erhielt er den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbunds. Er lehnte den Expressionismus ab, ent- wickelte seinen eigenen hart konturierten Stil und hielt sich nach ersten Erfahrungen mit Künstlervereinigungen von diesen fern. Ab 1925 leitete er ein Meisteratelier an der Städel- schen Kunstschule in Frankfurt am Main. Nachdem er schon 1930 in der nationalsozia- listischen Presse heftig kritisiert worden war, wurde Beckmann im April 1933

„fristlos aus seiner Professur an der Frankfurter Städelschule entlassen. Seine Schüler, aber auch andere junge Künstler, die von Beckmann beeinflusst wurden, […] hatten keine Möglichkeiten mehr, sich künstlerisch zu betätigen; später sprach man von einer verschollenen Generation. Einige ihrer Werke wurden von den Nazis auf dem Römerberg verbrannt. Der Beckmann-Saal im Kronprinzenpalais wurde anders genutzt. Max Beckmann war für die Nazis einer der meistgehassten Künstler. Er war in den Ausstellungen zur Entarteten Kunst, die durch ganz Deutschland tourten, prominent vertreten.“266

Beckmann verließ Frankfurt und lebte bis zu seiner Emigration in Berlin. „Nach der Rund- funkübertragung von Hitlers Rede zur Eröffnung der gleichzeitigen Großen Deutschen Kunst- ausstellung in München“267 verließ Max Beckmann 1937 Deutschland für immer, lebte in Amsterdam und ab 1947 in New York.

Carl Caspar (1876 – 1956 Brannenburg) studierte an der Kunstakademie in Stuttgart und an der Münchner Akademie, wo er von 1922 bis 1937 als Professor lehrte.

264 Wikipedia-Artikel zu Heinrich Altherr, eingesehen am 25.10.2018. 265 Heinrich ALTHERR u. a.: Heinrich Altherr, 1878 – 1947: Gemälde, Zeichnungen. Carl Hofer, 1878 – 1950 [i. E. 1955]: Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Lithographien. Ausstellung auf der Ars Antique, Frankfurt, Messe Frankfurt, 28. November bis 2. Dezember 1990. Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 1990, S. 12. 266 Wikipedia-Artikel zu Max Beckmann, eingesehen am 25.10.2018. 267 ebd. 93

„In der am 19. Juli 1937 in München eröffneten Ausstellung „Entartete Kunst“ wurden von ihm als einzigem in München lebenden Künstler und Akademieprofessor vier Werke, die man in der Staats- und Städtischen Galerie München beschlagnahmt hatte, gezeigt. Damit war er als Maler gebrandmarkt.268 In der Folgezeit wurden seine christlich inspirierten, von Impressionismus und Expressionismus gleichermaßen beeinflussten Gemälde und Grafiken aus deutschen Museen und öffentlichen Sammlungen entfernt und/oder vernichtet. Er selbst bat um seine Beurlaubung und wurde 1937 zwangspensioniert.“269

Maria Caspar-Filser (1878 Riedlingen – 1968 Brannenburg) studierte an der Kunstakademie Stuttgart und der Akademie der Bildenden Künste München; 1907 heiratete Maria Filser den Maler Carl Caspar. 1909 wurde sie Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, 1913 zählte sie als einzige Frau zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Neue Münchener Seces- sion“. 1925 erhielt sie als erste deutsche Malerin den Professorentitel. Bereits 1936 wurden ihre von Impressionismus und Expressionismus beeinflussten Gemälde aus der Ausstellung „50 Jahre Münchner Landschaftsmalerei und Bildnisplastik“ in der Neuen Pinakothek von dem NS-Gauleiter Wagner entfernt270, und infolge der am 19. Juli 1937 in München eröff- neten Ausstellung „Entartete Kunst“ wurden ihre Werke aus allen Museen und öffentlichen Sammlungen verbannt und/oder vernichtet.271

Lovis Corinth (1858 Tapiau – 1925 Zandvoort) war patriotisch gesinnt und fühlte sich als Preuße und kaiserlicher Deutscher.

„Obwohl Corinth zu Lebzeiten ein bedeutender und angesehener Vertreter deutscher Kunst war und diese auch in sehr patriotischer Weise darstellte und förderte, wurden viele seiner Werke zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland sehr kritisch gesehen. Während das Frühwerk durchaus den Idealvorstellungen der National- sozialisten entsprach, wurden die späteren, teilweise sehr expressionistischen Werke als „entartet“ betrachtet. […] Im Zuge der „Reinigung“ [1937] wurden insgesamt 295 seiner Bilder beschlagnahmt, darunter ein großer Teil der Sammlung der Nationalgalerie sowie der Hamburger Kunsthalle. Einige der Werke wurden im selben Jahr in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt. Die meisten der Bilder wurden anschließend ins Ausland, vor allem in die Schweiz, verkauft.“272

Rudolf Großmann (1882 Freiburg i.Breisgau – 1941 ebenda) war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und der Berliner Sezession; 1924 wurde er Professor an der Kunsthochschule Berlin.

„Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1934 als Professor abgesetzt, und er zog sich nach Freiburg zurück. Großmanns Werke wurden von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert. 1937 wurden drei seiner Werke in der NS-Propagandaausstellung Entartete Kunst gezeigt, und 206 seiner Werke wurden konfisziert.“273

268 Vgl. Katalog Albstadt 1994: Maria Caspar-Filser, Carl Caspar. Verfolgte Bilder. Albstadt 1993, S. 17. 269 Wikipedia-Artikel zu Carl Caspar, eingesehen am 25.10.2018. 270 Verfolgte Bilder, wie Anm. 269, S. 19. 271 vgl. Wikipedia-Artikel zu Maria Caspar-Filser, eingesehen am 25.10.2018. 272 Wikipedia-Artikel zu Lovis Corinth, eingesehen am 25.10.2018. 273 Wikipedia-Artikel zu Rudolf Großmann, eingesehen am 25.10.2018. 94

Ludwig von Hofmann (1861 Darmstadt – 1945 Pillnitz bei Dresden) wurde 1903 als Pro- fessor an die Großherzogliche Kunstschule in Weimar berufen, wo er im Umkreis von Harry Graf Kessler und Henry van de Velde mit vielen Vertretern der künstlerischen und literari- schen Avantgarde verkehrte und zu einem Vorreiter von Kesslers Bewegung „Neues wie- mar“ wurde. Von 1916 – 1931 war er Professor für Monumantalmalerei an der Dresdner Aka- demie. 1937 wurden einige Werke in Erfurt als „Entartete Kunst“ verfemt, andere wurden aber weiterhin in Deutschland ausgestellt.274

Ernst Müller-Gräfe (1879 Nobitz – 1954 Altenburg) studierte ab 1897 an der Dresdner Akademie und war als Maler, Graphiker und Illustrator tätig. „[…] Ab 1919 wohnte er in Altenburg, um dort im Winter in der Orangerie im Schlossgarten sein Atelier einzurichten und im Sommer in der Münsaer Mühle zu arbeiten.Während der Zeit des Nationalsozialismus fanden sich schnell Kritiker für sein Schaffen, das u.a. abmontiert, überklebt oder verändert wurde. So wurde seine „Annaberger Kreuzigung“ als „entartete Kunst“ abgenommen und mit 100 anderen Gemälden im Keller des Dresdner Schlosses eingelagert; sie verbrannten in der Bombennacht des 13./14. Februar 1945.“275

Joseph Oppenheimer (1876 Würzburg – 1966 Montreal/Kanada) war besonders als Porträ- tist tätig; sein Kunststil war vom französischen Impressionismus beeinflusst, aber sein Werk zeigte später auch expressionistische Züge. Im 1. Weltkrieg diente er im kartographischen Dienst des Heeres. 1933 emigrierte er nach London, wo er schon 1906 einen Lehrauftrag als Graphiker an der Kunstakademie hatte, 1949 emigrierte er nach Kanada.276

Waldemar Rösler (1882 Striesen – 1916 Arys) besuchte ab 1902 die Königsberger Akademie und wurde Meisterschüler bei Ludwig Dettmann. 1908 wurde er Mitglied der Berliner Se- zession, 1911 nach dem Rücktritt von Max Liebermann auf Vorschlag von Max Beckmann in den Vorstand gewählt; außerdem war er Mitglied im Deutschen Künstlerbund. 1914 wurde er zur Landwehr eingezogen, wegen Tapferkeit zum Leutnant befördert; 1916 nahm er sich auf dem Truppenübungsplatz Arys das Leben. Sein Werk galt in der Zeit des Nationalsozia- lismus als „entartet“.277

Hans Sautter (1877 – 1961) war ab 1906 Professor an der Kunstgewerbeschule in Kassel für Plastik und Holzbildhauerei, ab 1931 dort Direktor. Zwischenzeitlich war er von 1924 – 1928 Stadtrat für die SPD und Leiter des Wohnungsamtes; 1933 wurde er entlassen, politisch verfolgt und mehrfach inhaftiert.278

Rudolf Schlichter (1890 Calw – 1955 München) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“. Von 1907 bis 1909 besuchte Schlichter die Kunstgewerbeschule in

274 Wikipedia-Artikel zu Ludwig von Hofmann, eingesehen am 25.10.2018. 275 Vgl. Karl Josef FRIEDRICH im Ausst.-Katalog Altenburg 1955, S. 10. 276 Wikipedia-Artikel zu Joseph Oppenheimer, eingesehen am 25.10.2018. 277 Vgl. Wikipedia-Artikel zu Waldemar Rösler, eingesehen am 25.10.2018. 278 Vgl. Paul SCHMALING, wie Anm. 56, S. 495-96. 95

Stuttgart; ab 1910 studierte er an der Kunstakademie in Karlsruhe. Schlichters Lehrer waren u. a. Wilhelm Trübner und Hans Thoma. Hier entwickelte sich Schlichter bereits in Auflehnung gegen tradierte bürgerliche Wertvorstellungen zu einem Künstler, der sich den zeitgenös- sischen Bohème-Idealen verbunden sah. Er wandte sich dem Dadaismus zu, wurde 1920 mit George Grosz u.a. wegen Beleidigung der Reichswehr angeklagt. Nach einem unkonven- tionellen Leben und Hinwendung zu konservativer Zivilisationskritik wurde Schlichter, der auch als Autor tätig war, 1935 aus der Reichsschrifttumskammer und dem „Reichsverband Deutscher Schriftsteller“ ausgeschlossen. 1937 wurden siebzehn Werke Schlichters aus Muse- en und Ausstellungen entfernt. Vier Werke kamen in die Ausstellung „Entartete Kunst“ in München. Anfang 1938 wurde er vorübergehend auch aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen und kam kurz darauf, wegen „unnationalsozialistischer Lebensfüh- rung“ denunziert, für drei Monate in Untersuchungshaft.279

Max Stern (1872 Düsseldorf – 1943 ebenda), aus großbürgerlicher jüdischer Familie, stu- dierte an der Düsseldorfer und an der Akademie; er eignete sich um 1900 die Malweise des franzöischen Impressionismus an und wurde darin mit typischen Sujets aus dem Leben der bürgerlichen Oberschicht, dem Zeitgeschmack entsprechend, erfolgreich. In den späten 1920er Jahren wandte er sich dem Malstil der Neuen Sachlichkeit zu. 1933 wurde er mit Be- rufsverbot belegt, wurde aus der renommierten Düssldorfer Künstlervereinigung „Mal- kasten“ ausgeschlossen, konnte aber noch bis 1936 auf Ausstellungen jüdischer Künstler seine Werke zeigen. Im Zuge der Museums-‚Säuberungen’ 1937 wurde auch eine Kohle- zeichnung Ruhende Pilger aus den Düsseldorfer Kunstsammlungen entfernt. Sterns Frau Alice Burnier hielt trotz Drangsalierungen durch SA und Gestapo zu ihrem Mann; nachdem er beim so genannten „Pfingstangriff“ auf Düsseldorf 1943 als Jude nicht in den Luftschutz- bunker gehen durfte, starb er in einem Keller; seine Frau nahm sich darauf das Leben.

Heinrich Vogeler (1872 Bremen – 1942 Kolchos Budjonny, Karaganda)

„war […] Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge, Schriftsteller und Sozialist. Der vielseitig begabte Künstler ist besonders durch seine Werke aus der Jugendstilzeit bekannt geworden. Er gehört zur ersten Generation der Künstlerkolonie Worpswede, sein Wohnhaus, der Barkenhoff, wurde Anfang der 1900er Jahre zum Mittelpunkt der künstlerischen Bewegung. Im Ersten Weltkrieg entwickelte er einen expressionistischen Malstil, und ab den frühen 1920er Jahren schuf er nach Besuchen Moskaus die am Kubismus und Futurismus orientierten Komplexbilder mit politischen Motiven. Nach der endgültigen Übersiedlung nach Moskau 1931 begann er im Stil des von der Sowjetunion geforderten Sozialistischen Realismus zu malen.“ 280

279 Vgl. Wikipedia-Artikel zu Rudolf Schlichter, eingesehen am 25.10.2018. 280 Vgl. Wikipedia-Artikel zu Heinrich Vogeler, eingesehen am 25.10.2018. 96

8.2.2 Weitere verfemte Künstler

Curt Herrmann (1854 – 1929), Gründungs- und Vorstandsmitglied der Berliner Sezession: Seine Werke wurden posthum als „entartet“ aus Museen entfernt.281

Alfred Herrmann Helberger (1871 – 1946), dessen Werke impressionistisch, später fau- vistisch geprägt waren, wurde 1937 mit Ausstellungsverbot belegt.282

Willi Geiger (1878 Schönbrunn bei Landshut – 1971 München) wurde nach der Macht- ergreifung der Nationalsozialisten aus dem Staatsdienst und seinem Lehramt an der Leipziger Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe (heute Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig), an der er seit 1928 lehrte, entlassen.

Gegen Benno Elkans (1877 Dortmund – 1960 London) Denkmal für die Opfer des Welt- krieges in Völklingen mit der Inschrift „Allen Opfern“ wurde schon 1925 von deutsch-na- tionaler Seite aus polemisiert. Das 1930 in Mainz aufgestellte „Befreiungsdenkmal“ „Die Er- wachende“, die das Ende der alliierten Rheinlandbesetzung symbolisieren sollte, wurde 1933 von randalierenden Nationalsozialisten beschädigt und deswegen auf dem Bauhof eingelagert, später aufgrund der jüdischen Herkunft des Künstlers zerstört. Elkan emigrierte 1934 nach London.283

Carl Langhammer (1868 – 1943) war von 1929–1935 Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler. 1935 wurde er wegen seiner couragierten Haltung von den Nationalsozialisten sei- nes Amtes enthoben.

Emil Pottner (1872 – 1942) aus Berlin wurde 1933 als Jude nicht in die Reichskulturkammer aufgenommen, was den Verlust seiner Existenzgrundlage bedeutete. Seine letzte Ausstellung fand 1935 im Jüdischen Museum statt. Mit gelegentlichen Verkäufen seiner Arbeiten und kleinen Beträgen aus einem Sperrkonto hielt er sich über Wasser. Am 24. Juli 1942 wurde Emil Pottner von Berlin nach Theresienstadt deportiert, von dort wenige Monate später nach Osten verschleppt, wo er noch im Sommer starb.284

Von den in diesen beiden Abschnitten genannten Künstlern stellten 1922 in Kassel Heinrich Altherr zwei Gemälde und Ludwig von Hofmann zwei Gemälde und vier Aquarelle bzw. Graphik aus. 1927 stellten in Kassel Carl Caspar zwei Gemälde und Maria Caspar-Filser drei Gemälde aus; Hans Sautter war mit einer Plastik vertreten. 1929 stellte Ludwig von Hofmann

281 Vgl. Thomas Föhl, Curt Herrmann, ein Künstlerleben 1854 – 1929, Ostfildern-Ruit 1996, S. 11. 282 Wikipedia-Artikel zu HELBERGER, eingesehen am 27.01.2019. 283 Vgl. Hans MENZEL-SEVERING, Der Bildhauer Benno Elkan. Dissertation Bonn 1979 (= Monographien zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd. 7, Dortmund 1980), S. 23 – 38. 284 Vgl. Marcus OERTEL, Emil Pottner (1872 – 1942), Maler, Graphiker, Keramiker. Dissertation Bonn 2007, S. 56 – 59. 97 sechs Gemälde und ein Aquarell aus, Hans Sautter war mit einer Gips-Skulptur vertreten. Der ‚liberale’ Zuschnitt der Ausstellungen ist demnach deutlich, eine besondere ‚Bevorzugung’ nicht zu erkennen.

8.2.3 Künstler der DKA 1913 als ‚Unverzichtbare Künstler’ – „Gottbegnadete“

Schon kurz nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939, der den 2. Weltkrieg auslöste, er- hielt Hermann Göring von Adolf Hitler die Anordnung, dafür zu sorgen, dass die fähigsten Künstler, auf die man in Kriegszeiten nicht verzichten wolle, auf besonderen Listen erfasst und vom Wehrdienst als uk (unabkömmlich) freigestellt wurden.285 Rathkolb zeigt, dass auf diesen Listen vorwiegend Film-Schauspieler, Theater-Schauspieler und Musiker, besonders Dirigenten, aber auch bildende Künstlern standen. Anfangs wiesen sie die Bedeutung der ‚rei- nen Unterhaltung’ als systembewahrendes Element auf, ohne dass in jedem Einzelfall offene politische NS-Unterstützung damit verbunden sein musste.286

Nach der Ausrufung des „Totalen Krieges“ 1943 änderte sich dies. „Eine 36 Seiten lange Zu- sammenstellung – unter dem Aktentitel „Gottbegnadeten-Liste – sollte die Freistellung vom Kriegseinsatz bzw. Arbeitsdienst gewährleisten […]. Dennoch galten diese „Gottbegnade- ten“ als „dienstverpflichtet“ und wurden zu kulturellen Veranstaltungen eingeteilt.“287 Die Kulturschaffenden wurden davon schriftlich in Kenntnis gesetzt. „Diese Freistellung, die in Würdigung Ihrer besonderen künstlerischen Fähigkeiten ausgesprochen wurde, geschah unter der selbstverständlichen Voraussetzung, dass Sie sich vorbehaltlos einer umfassenden künstlerischen Betreuung zur Verfügung stellen…“288 Rathkolb druckt die Listen namentlich ab, begnügt sich aber bei der Rubrik „Bildende Kunst“ mit der Angabe von Zahlen: 34 Bildhauer, 73 Maler, 51 Architekten, 23 Gebrauchsgraphiker und Entwerfer.289

Bei Wikipedia findet man einige Namen von „gottbegnadeten“ Künstlern, deren Werke auf der DKA 1913 zu sehen waren: Ludwig Dettmann, Erich Erler (Samaden), Arthur Kampf, Ernst Liebermann, Fritz Mackensen290, Richard Müller – er bestätigte z. B. als Rektor der Dresdner Akademie die Entlassung von Otto Dix, wurde aber 1934 trotz seiner antisemi- tischen Einstellung wegen interner Auseinandersetzungen 1934 in den Ruhestand versetzt291 – , Fritz Rhein.

285 Vgl. Oliver RATHKOLB, Führertreu und Gottbegnadet. Künstlereliten im Dritten Reich. Wien 1991, S. 166. 286 Ebd., S. 167 – 171. 287 Ebd., S. 173. 288 Zitiert nach Oliver RATHKOLB, wie Anm. 286, S. 174. 289 Ebd., S. 176. 290 Zu Fritz Mackensen, strammer Deutsch-Nationaler seit der Kaiserzeit, 1933 Mitbegründer des „Kampfbundes fürt Deutsche Kultur“ (Ortsgruppe Worpswede) und erster Direktor der „Nordischen Kunsthochschule“ in Bremen vgl. Arn STROHMEYER u.a., Die Worpsweder Kunst und der Nationalsozialismus, Weimar 2000, S. 14 und S. Kai ARTINGER, a.a.O., S. 111 – 117 sowie S. 130 – 168. 291 Vgl. Rolf GÜNTHER, Richard Müller, Leben und Werk mit dem Verzeichnis der Druckgraphik, Dresden 1995, S. 41 – 60. 98

Frühes Mitglied der NSDAP war z. B. Fritz Behn, der 1928 zu den Initiatoren des national- sozialistischen „Kampfbunds für deutsche Kultur“ gehörte und schon vor dem 1. Weltkrieg eine imperialistisch-rassistische Gesinnung zeigte. Behn war ein Verehrer von Benito Musso- lini, den er in einer martialischen Büste verewigte. Er gewann 1931 den Wettbewerb für das Bremer Reichskolonial-Ehrenmal.292

Adolf Beyer (1869 – 1953), Darmstadt, wurde nach 1918 zum ultrakonservativen Kunstkri- tiker; er zeigte z. B. Otto Dix 1923 wegen unzüchtiger Darstellungen an, war Stadtverordneter der NSDAP und malte 1931 Adolf Hitler in heroischer Pose. Sein völkisch-nationales Kunst- verständnis brachte er immer wieder zum Ausdruck.

Fritz Beckert (1877 – 1962), Dresden, trat schon 1932 für den Nationalsozialismus ein; im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.293

Hermann Groeber (1865 – 1935), München, war seit 1928 Förderer des späteren „Kampf- bunds für deutsche Kultur“.

August Heitmüller (1873 – 1935) war wohl schon seit 1930 Mitglied der NSDAP und malte Porträts von Adolf Hitler. Dies erscheint überraschend, da er ab 1917 mit Kurt Schwitters in der Hannoverschen Sezession zusammengearbeitet hatte.

Constantin Starck (1866 – 1939), Berlin, von deutsch-nationaler Gesinnung, wurde zwar nicht Mitglied der NSDAP, modellierte jedoch 1933 eine Büste von Adolf Hitler und 1934 eine Büste von Hermann Görings Ehefrau Karin.294

Von den hier genannten Künstlern wurden 1922 in Kassel Arthur Kampf mit zwei Gemälden und Fritz Rhein mit drei Gemälden und 2 Graphiken, 1927 Fritz Rhein mit zwei Gemälden berücksichtigt; 1929 wurde keiner dieser Künstler berücksichtigt. Dies bestätigt die über- wiegend ‚liberale’ Tendenz der Kasseler Ausstellungen der 1920er Jahre, die neben ‚moder- neren’ auch ‚konservativere’ Künstler einschloss.

8.3 Ausblick auf die erste documenta 1955

Zur Serie von Ausstellungen in der Orangerie stellte der Kasseler Verleger Pablo Jenior die Frauge an, ob sie „Vorboten der documenta“ gewesen seien.295 Sein mit Barbara Schilling herausgegebenes Büchlein enthält alle Künstlernamen, die auf den vier Ausstellungen 1913

292 Vgl. den Wikipedia-Namensartikel, eingesehen am 11.09.2018. 293 Vgl. Wikipedia-Artikel zu Fritz Beckert, eingesehen am 05.02.2019. 294 Vgl. Sabine HANNESEN, Der Bildhauer Constantin Starck (1866 – 1939). Leben und Werk, Frankfurt am Main 1993 (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 28, Kunstgeschichte, Bd. 155), S. 40. 295 Ebd., Titel 99 bis 1929 ihre Werke in der Orangerie zeigten. Der 2017 verstorbene ehemalige Kulturre- dakteur der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung und documenta-Experte Dirk Schwarze leitete das Büchlein mit dem Text „Die Wurzeln einer Ausstellungsidee“ ein und hielt die Ausstellung 1929 für eine „Vorbotin“. In seinem Text spielt die DKA 1913 kaum eine Rolle, obwohl etliche Künstler, deren Werke dort ausgestellt wurden, auch auf den Fol- ge-Ausstellungen zu sehen waren.

Sicherlich kann man die documenta 1955 ohne das vorangegangene Erleben der national- sozialistischen Kunstpolitik und des Zweiten Weltkriegs nicht denken. Sie hat die jüngere Kunstgeschichte neu gedeutet und präsentiert. Hier ist sie einzigartig und ohne Vorläuferin. Bode wollte auf der documenta 1955 Werke und künstlerische Gesinnungen präsentieren, die den Ausgangspunkt für das geben, was wir „Kunst der Gegenwart“ nennen.296 Dabei lag der Schwerpunkt auf der Kunst der „klassischen Moderne“, die in der Zeit des National- sozialismus verfemt war. In der Folgezeit wurde die documenta zu einer Welt-Kunstschau der jeweilig zeitgenössischen Kunst und mit ihr Kassel zur Kunstmetropole.

1929 waren in Cassel 21 Maler, Bildhauer und Graphiker vertreten, die 26 Jahre später auf der documenta die ganze erste Hälfte des 20. Jahrhunderts repräsentieren konnten, auch wenn sie sich auf die junge deutsche Kunst, ergänzt durch einige Schweizer, beschränkte.

Nur Max Beckmann, der auf der DKA 1913 vertreten war, wurde auch auf der documenta 1955 gezeigt. Von den Kasseler Ausstellungen 1922, 1927 und 1929 waren es insgesamt 25 Künstler, die auch auf der documenta 1955 vorgestellt wurden: Josef Albers (1929), Willy Baumeister (1929), Heinrich Campendonck (1922), Otto Dix (1927), Lyonel Feininger (1922, 1927, 1929), Ernesto De Fiori (1927, 1929), Xaver Fuhr (1929), Werner Gilles (1929), Erich Heckel (1927, 1929), Karl Hofer (1922, 1927, 1929), Wassilij Kandinsky (1929), Paul Klee (1929), Oskar Kokoschka (1927), Kurt Lehmann (1929), Gerhard Marcks (1927, 1929), Max Pechstein (1927, 1929), Hans Purrmann (1922, 1927, 1929), Christian Rohlfs (1927, 1929), Edwin Scharff (1929), Oskar Schlemmer (1929), Karl Schmidt-Rottluff (1927), Gustav H. Wolff (1929).297

Arnold Bode konnte für die Organisation der documenta auf die früheren Erfahrungen zurückgreifen: Unter dieser Perspektive lassen sich Linien von der DKA 1913 zur documenta 1955 ziehen. Aber eine „Vorbotin für die documenta“ war die Deutsche Kunstausstellung in Cassel 1913 nicht.

296 Zitiert nach Dirk SCHWARZE, wie Anm. 296, S. 20. 297 Vgl. JENIOR, wie Anm. 18, S. 8: Hier wird von 28 Künstlern gesprochen, was nach meiner Zählung nicht zutrifft; möglicherweise sind Künstler, die auf mehreren Ausstellungen waren, doppelt gezählt worden. 100

Anhänge

Anhang 1: Personen im „Gesammtausschuß“ der DKA 1913

34 Männer und zwei Frauen bildeten den „Gesammtausschuß“. Als Spitzen der Behörden waren dabei: - der Landeshauptmann Karl Rabe von Pappenheim-Liebenau (1847 – 1918); er hatte dieses Amt bis 1913 inne; er war außerdem Kammerherr und Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses; - der Regierungspräsident Graf Percy von Bernstorff (1858 – 1930); er hatte von 1905 – 1919 dieses Amt inne; - der Kommandeur des XI. Armeekorps in Cassel und General der Infanterie Exzellenz Freiherr Reinhard von Scheffer-Boyadel (1851 – 1921); dazu ließe sich der Generalleutnant der Infanterie P. E. Scotti rechnen; er gehörte zu den Käufern von Kunstwerken aus der DKA; - der Polizeipräsident Alexander Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels (1860 – 1941); er hatte das Amt von 1906 – 1920 inne; - der Oberbürgermeister der Stadt Cassel August Müller (1856 – 1926); er trat am 1. Juli 1912 aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand.

Aus dem Bereich der Banken und der Wirtschaft: - der Direktor des Hessischen Bankvereins Otto Katzenstein, Mitgründer des Bankhauses Plaut & Co, das 1911 am Königsplatz ein Bankgebäude errichten ließ; - Kommerzienrat Gustav Plaut (1841 – 1930); er war Mitinhaber des Bankhauses Mauer und Plaut, von 1898-1918 Stadtverordneter der Stadt Cassel, 1918 – 1919 unbesoldeter Stadtrat, Mitglied der Han- delskammer, Mitglied des Kommunallandtags Cassel, lange Zeit Vorsteher der jüdischen Gemeinde298; - Kommerzienrat Carl Ludwig Pfeiffer (1874 – 1952), Leiter der Bank Ludwig Pfeiffer, Aufsichts- ratmitglied in etlichen Kasseler Firmen, z. B. bei Henschel; als 1. Vorsitzender des Kunstvereins war er einer der wichtigsten Akteure: „Er hat den alten Kasseler Kunstverein 1908 wieder neugegründet, wesentlich gefördert und bis zum Jahre 1933 geleitet. Und er war ein passionierter Kunstsammler.“299; - Kommerzienrat Georg Rosenzweig (1857 – 1918); er war Inhaber der Farben- und Lackfabrik Rosen- zweig & Baumann, Kammerpräsident, von 1898 – 1917 Stadtverordneter und 1917–18 unbesoldeter Stadtrat300; - Kommerzienrat Moritz Wertheim (1855 – 1924), Bankier, von 1906 – 1919 Stadtverordneter301; - Dr. Georg Breithaupt (1873 – 1957), Teilhaber, ab 1914 Alleininhaber der alteingesessenen Firma für geodätische Präzisions-Messgeräte302; - Architekt Julius Eubell (1847 – 1915), erfolgreicher Architekt und Immobilien-Unternehmer; - Franz Heinrich Thorbecke (1864, 1929 verzogen nach Bamberg) 303 , Direktor einer Tabak- und Zigarrenfabrik; - Otto Ehrenberg war Kaufmann und „Rentier“304; er protokollierte die meisten Sitzungen des ge- schäftsführenden Ausschusses; - Hofmalermeister Siegfried Hallo, Mitinhaber der Firma Gebrüder Hallo305; - Ingenieur Karl Zulehner, Inhaber der gleichnamigen Bauunternehmung306.

Zu den Vertretern der Stadt Cassel kann man neben dem Oberbürgermeister und anderen schon Genannten Carl Ruetz (1841 – 1930) rechnen; er war Kaufmann, firmierte als Privatier, war schon seit 1880 im Stadtparlament, von 1902 – 1919 unbesoldeter Stadtrat307.

298 Jochen LENGEMANN, Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835-1996. Ein Handbuch von Jochen Lengemann. Bd. 1: Einführung, Übersichten und Index der städtischen Mandats- und Amtsträger. Hg. im Auftrag der Stadtverordneten-Versammlung Kassel. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 60,1. Publikationen der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Kassel Nr. 1, Marburg 1996, S. 475. 299 Hessische Nachrichten vom 17.06.1952; tatsächlich war Johannes Boehlau ab 1907 Vorsitzender, während Carl Ludwig Pfeiffer stellvertretender Vorsitzender und bedeutender Mäzen des Vereins war. Erst nach Georg Gronau, Vorsitzender von 1910 bis 1924, wurde er Vorsitzender, bis er von den Nationalsozialisten im Dezember 1935 mitgeteilt bekam, dass er als Vorsitzender unerwünscht sei. 300 LENGEMANN, a.a. O. S. 477, StadtAKs B 6/1 und Meldeblatt. 301 LENGEMANN, a.a.O. S. 485. 302 Wikipedia zu Breithaupt, eingesehen am 17.07.2018. 303 StadtAKS B 6/1 und Meldeblatt. 304 StadtAKS B 6/1; Katalog der DKA 1913, Innentitel. 305 Adressbuch Cassel 1913, S. 122. 306 Adressbuch Cassel 1913, S. 404. 101

Die Vertreter der Kunstszene: - Dr. Georg Gronau (1868 – 1937) war Direktor der Königlichen Gemäldegalerie in Cassel von 1910 bis 1924, von 1910 – 1924 Vorsitzender des Kunstvereins zu Cassel; - Professor Hans Olde (1855 – 1917) war, von der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar kommend, 1911 – 1917 Direktor der Königlichen Kunstakademie Cassel; - Professor Hermann Knackfuß (1848 – 1915) war seit 1880 Lehrer an der Königlichen Kunstakademie Cassel; - Professor Sauckel war Lehrer an der Kunstgewerbeschule Cassel; - Dr. Johannes Boehlau (1861 – 1941) war seit 1902 Direktor des Königlichen Museums Fridericianum und seit 1913 des von ihm initiierten Hessischen Landesmuseums; er hatte 1903 den „Museums-Verein für Hessen-Cassel“, der das Landesmuseum unterstützen sollte, gegründet308 und von 1907 – 1910 den Kunstverein reorganisiert309; - Professor Dr. Eduard Schick (1869 – 1943) war Lehrer an der Kunstgewerbeschule Cassel; - „Frl. Schick“ war entweder dessen Tochter Charlotte oder dessen Tochter Maria310, beide werden im Adressbuch als Kunstmalerinnen bezeichnet; - Friedrich Fennel (1875 – 1926) war Maler, der an der Casseler Akademie von 1892 –1898 bei Louis Kolitz studiert hatte; 1903 erhielt er den Bose-Preis; - Hans Meyer-Cassel (1872 – 1952) studierte an der Casseler und Münchner Akademie, war Konser- vator des Kunstvereins zu Cassel, von 1912 – 15 Lehrer an der Kasseler Akademie und dort 1917 Pro- fessor.

Aus dem Bereich der Justiz und Verwaltung: - Justizrat Dr. Eduard Harnier (1854 – 1936) war von 1898-1920 Stadtverordneter, seit 1912 stellvertretender Vorsitzender, Mitglied im Kommunallandtag, 1919 dessen Präsident; - Regierungsrat Krause; - Landesrat Dr. Rudolf Osius (1847 – 1924) war Landes-Bankrat und Amtsrichter311 und von 1891–1907 Präsident des Kunstvereins zu Cassel312.

Schwerer zuzuordnen sind Johanna Voigt (1862 – 1944); sie war Privatlehrerin, ab 1907 Aktionärin im Kunstverein, von 1919 – 1933 eine der ersten Frauen in der Stadtverordneten-Versammlung; Ruheständler Richard Weber, laut Adressbuch Buchdruckereibesitzer oder Kaufmann313; Freiherr von Rieksch; Major Henrici.

307 LENGEMANN, a.a.O. S. 477 und StadtAKS B 6/1. 308 Vgl. Joachim SCHRÖDER, wie Anm. 4. 309 Vgl. MARX/GEORGSDORF, wie Anm. 5, S.69. 310 Adressbuch Cassel 1913, S. 307. 311 StadtAKS, Meldeblatt. 312 MARX, wie Anm. 5, S. 31. 313 Adressbuch Cassel 1913, S. 380. 102

Anhang 2: Mitglieder Hessischer Künstlervereinigungen, die auf der DKA 1913 ausstellten

1. Kurhessischer Künstlerbund mit dem Vorsitzenden Ferdinand Koch

- Carl Geist (1870 Reichelsheim im Odenwald – 1931 Wimpfen am Neckar), Cassel, Maler, Studium an der Casseler und Stuttgarter Akademie; - Hermann Graf (1873 Frankfurt a. M. – 1940 Weimar), Weimar, Maler, Studium an der Weimarer Kunstschule bei Max Thedy sowie an der Münchner Akademie u. a. bei Ludwig von Löfftz, später Professor in Weimar; - Julius Hellner (1871 Wiesbaden – 1942 Kassel), Cassel, Maler, Studium an der Casseler Akademie bei Louis Kolitz; - Carl Holzapfel (1865 Berlin – 1926 Berlin), Cassel, Maler, Studium an der Düsseldorfer Akademie und der Weimarer Kunstschule, von 1903 – 1915 Lehrer an der Casseler Akademie, ab 1907 dort Professor; - Richard Jeschke (1871 Jüterbog – 1924 Cassel), Cassel, Maler und Zeichner, Studium an der Casseler Akademie bei Louis Kolitz, Hermann Knackfuss und Meisterschüler bei Emil Neumann; - Julius Jung (1851 Cassel – 1928 Kassel), Cassel, Maler, Studium an der Karlsruher Akademie bei Hans Thoma und an der Casseler Akademie bei Louis Kolitz; er war stellvertretender Vorsitzender des Kurhessischen Künstlerbunds; - Hermann Knackfuss (1841 Wissen a. d. Sieg – 1915 Cassel), Cassel, Maler, Kunst-Schriftsteller, Stu- dium an der Düsseldorfer Akademie, seit 1880 Professor an der Casseler Akademie für Anatomie und Kunstgeschichte, Herausgeber von 120 Künstler-Monographien, Autor der „Geschichte der Königli- chen Kunstakademie zu Cassel“ 1908; - Ferdinand Koch (1866 Cassel – 1939 Kassel), Cassel, Maler, Studium 1888 – 1892 an der Casseler Akademie, später an der Münchner Akademie; Vorsitzender des Kurhessischen Künstlerbunds; - Adolf Lins (1856 Cassel – 1927 Düsseldorf), Düsseldorf, Maler, Studium an der Casseler und der Düsseldorfer Akademie; er war seit 1874 jährlich in Willingshausen; erin Düsseldorf und war Mitglied in dortigen Künstlervereinigungen; - Hermann Metz (1865 Cassel – 1945 Bad Sooden-Allendorf), Höchst, Maler und Zeichner, Studium an der Casseler Akademie u. a. bei Louis Kolitz und Hermann Knackfuss, außerdem an der Münchner Akademie und Casseler Kunstgewerbeschule, seit 1899 bis 1944 häufiger Besucher in Willingshausen; von 1905 – 1931 Zeichenlehrer in Höchst; - Hans Neumann (1873 Cassel – 1957 München), München, Maler, Holzschneider, zunächst Studium an der Casseler Akademie bei seinem Vater Prof. Emil Neumann, dann an der Berliner Akademie und Tä- tigkeit in München; - Heinrich Pforr (1888 Laudenbach am Meißner – 1970 Hannoversch-Münden), Laudenbach, Studium an der Casseler Kunstgewerbeschule, 1899 – 1909 an der Karlsruher Akademie; - Fritz Rhein (1873 Stettin – 1948 Freckenhorst), Berlin, Studium an der Casseler Akademie, danach an der Münchner Akademie; erhielt 1899 den Rom-Preis der Berliner Akademie, war in Berlin tätig; er ge- hörte zu den „regelmäßigen Sommervögeln“ in Willingshausen; - Arno Weber (1861Tautenhain in Thüringen – 1919 Cassel), Cassel, Studium an der Berliner Kunst- gewerbeschule, 1897 Lehrer für Dekorationsmalerei an der Casseler Kunstgewerbeschule, 1913 dort Professor; - Heinz Weddig (1870 Hanau – 1946 Flensburg), Flensburg, Lehrer an der Kunstgewerbeschule Flens- burg.

2. Von den 13 Mitgliedern der „Hessengruppe“ stellten alle aus:

- Friedrich Fennel (1872 Wehlheiden bei Cassel – 1926 Kassel), Cassel, Maler und Litograph, Aus- bildung zum Glasmaler, 1892 – 1897 Studium an der Casseler Akademie bei Louis Kolitz, mit dem Bose-Preis ab 1903 Reisen nach Italien; - Heinrich Giebel (1865 Cassel – 1941 Marburg a. d. L.), Marburg, Maler und Zeichner, Studium 1880 – 1889 an der Casseler Akademie, später an der Münchner Akademie, ab 1904 Lehramt für Zeichnen und Malen an der Universität Marburg; er war häufig in der Willingshäuser Malerkolonie; - Carl Heine (1883 Cassel – 1952 Erfurt), Erfurt; er stellte Mosaike und Kirchenfenster her, lehrte textile Techniken; Studium an der Casseler und Dresdner Akademie, Leiter der Fachabteilung Textil an der Kunstschule in Erfurt; - Hermann Kätelhön (1884 Hofgeismar – 1940 München), Marburg a. d. L., Keramiker und Graphiker in Karlsruhe, Studium 1906 – 1908 an der Münchner Akademie; 1910 und 1915 Bose-Preis der Stadt Cassel; 1908 erstmals in der Willingshäuser Malerkolonie, 1910 dort mit Stipendium der Stadt Kassel mit festem Wohnsitz; 103

- Otto Lang-Wollin (1858 Cassel – 1958 San Remo), Insel Wollin, Maler und Lithograph, 1897 – 1900 Casseler Kunstgewerbeschule, ansässig auf der Ostsee-Insel Wollin; - Heinrich Otto (1858 Wernswig bei Homberg/Efze – 1923 Düsseldorf), Düsseldorf, Bildhauer, ab 1882 Grafiker, Maler und Zeichner; Bildhauerlehre und Studium an der Casseler Akademie bei C.J.L. Hassenpflug, später als Maler bei Louis Kolitz, ab 1889 Düsseldorf, dort ab 1899 Zeichenlehrer für junge Damen; seit 1889 immer wieder in Willingshausen; - Oskar Wilhelm Prack (1869 Melsungen – 1949 Frankfurt a. M.), Frankfurt, Bildhauer, Grafiker und Medailleur, Studium am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M.; - Paul Scheffer (-Cassel) (1877 Cassel – 1916 Berlin), Cassel, Maler und Graphiker, Studium an der Casseler und Düsseldorfer Akademie, Ausmalung des Magistratssaals im Casseler Rathaus, häufig in der Willingshäuser Malerkolonie; - Richard Schmitz (1876 Gonzenheim/Taunus – 1950 München), Bad Tölz, Maler, Schüler von Ri- chard Kaiser, München; stieß vermutlich wegen seines Geburtsorts zur „Hessengruppe“; - Wilhelm Thielmann (1868 Herborn – 1924 Cassel), Willingshausen, Zeichner, Maler und Graphiker, Zeichnen-Studium an der Gewerblichen Fortbildungsschule in Frankfurt a. M., dann 1894 Casseler Kunstgewerbeschule; er war 1897 erstmals in Willingshausen, ab 1902 dort mit festem Wohnsitz an- sässig; er bestimmte das Leben in der Willingshäuser Malerkolonie wesentlich mit; - Otto Ubbelohde (1867 Marburg a.d.L. – 1922 Goßfelden bei Marburg), Maler und Graphiker, Studium 1884 – 1890 bei J. Herterich und Ludwig von Loefftz; Worpswede, ab 1897 Goßfelden, 1902 Willings- häuser Malerkolonie; - Artur Wilhelm Josef Volkmann (1851 Leipzig – 1941 Frankfurt a. M.), Frankfurt, Bildhauer, Maler und Graphiker, Studium 1870 – 74 Leipziger und Berliner Akademie, 1876-1910 in Rom, ab 1910 Pro- fessor in Frankfurt; - Hans Richard von Volkmann (1870 Halle/Saale – 1970 Halle), Karlsruhe, Studium ab 1880 an der Düsseldorfer, danach an der Karlsruher Akademie, ab 1892 in Düsseldorf ansässig, 1902 erhielt er den Professoren-Titel; 1883 war er erstmals in Willingshausen und stieß wohl deswegen zur „Hessen- gruppe“.

3. Zur „Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus“ gehörten 23 Künstlerinnen; von ihnen wurden vier unter „Kunstgewerbe“ geführt. Von den übrigen 19 stellten zehn, also mehr als die Hälfte, aus:

- Martha Dehrmann (1863 Frankfurt a. M. – nach 1921 Berlin), Berlin, Studium an der Casseler Akademie, Ausstellungen der Berliner Sezession, ohne Mitglied zu sein; wohl wegen ihres Studiums blieb sie Mitglied der hessischen Künstlerinnen-Vereinigung; - Charlotte Frederking (1863 Cassel – 1949 Kassel), Cassel, Privatschülerin von Carl Bantzer (?); - Margarete von Hüllessem (-Meerscheidt) (1963 Neuruppin, seit 1887 ansässig in Cassel – Sterbeort ?), Cassel, Malerin; Vorsitzende der Vereinigung (?); - Marie Louise Ihlèe (1876 Cassel – 1941 Kassel), Cassel, Malerin; - Hanna von Kästner (1864 Riga – 1920 Cassel), Cassel, Malerin, Studium 1899 –1900 an der Male- rinnenschule in Karlsruhe; mehrfach in Dachau, seit 1907 ansässig in Cassel, Schwester der Casseler Frauenrechtlerin Julie von Kästner; - Edeline Karbiner (1879 Cassel – 1930 Kassel), Cassel, Malerin, Studium an der Casseler Akademie bei Carl Wünnenberg; - Frieda Koeppel (1876 Rudolstadt – 1951 Zwergen bei Liebenau), Cassel, Studium 1895 – 1902 an der Casseler Akademie, dann Schülerin bei Theodor Hummel, München; - Margarethe Loebel(l) (1875 Hirschberg – 1928 Kassel), Cassel, Malerin und Graphikerin; seit 1891 an-sässig in Cassel; - Anna Reinbach (1879 Hattingen – 1953 Hannoversch-Münden), Cassel, Malerin, seit 1912 ansässig in Cassel, Studium in Barmen und an der Casseler Akademie; - Marta Wenzel (1857 Lippehne – 1943 Merxhausen), Cassel, Malerin und Graphikerin, ansässig in Cassel seit 1887, Schülerin von Ernst Neumann, Cassel, und Ludwig Schmid-Reutte an der Damen- akademie des Münchner Künstlerinnen-Vereins.

4. Außer den schon genannten Künstlern könnten zu den „Hessen“ diejenigen gerechnet werden, die sich häufig in der Willingshäuser Malerkolonie oder anderswo in der Schwalm aufhielten. An ihrer Spitze stand sicherlich

- Carl Bantzer (1857 Ziegenhain – 1941 Marburg), Dresden, Maler; er zog 1863 nach Marburg und studierte seit 1880 an der Berliner Akademie; 1882 – 1883 hielt er sich mehrere Wochen in der Schwalm auf, wo er mit dem Dresdner Maler Wilhelm Claudius in Niederwalgern arbeitete; 1887 zog er nach Dresden; ebenfalls 1887 war er erstmals in Willingshausen mit den Künstlern Adolf Lins, Her- 104

mann Kätelhön und Emil Zimmermann, 1893 mit Robert Sterl; 1896 richtete er ein Atelier in Will- lingshausen ein; 1906 wurde er Professor an der Dresdner Akademie, von 1918 –1923 war er Direktor der Casseler Akademie.

Ernst Zöllner hebt in seinem Aufsatz in der Zeitschrift „Hessenland“ 1913 den Künstler als „Altmeister der heutigen Hessenkunst“ besonders hervor:

„Carl Bantzer als der Altmeister der heutigen Hessenkunst ist der einzige, der sich mit mehr als drei Gemälden präsentieren konnte. Man war sogar bemüht, möglichst viele Arbeiten von seiner Hand zusammenzubringen und der Erfolg ist zu loben; es sind Werke verschiedener Perioden zur Stelle und man gewinnt einen gewissen Einblick in Bantzers Entwicklungsgang. Eine Datierung kann ich allerdings hier nicht versuchen. Ein Jugendbildnis zeigt ihn noch einigermaßen im Bann altmeisterlicher Braunmalerei, alle übrigen Werke künden den modernen Realisten, der mit neuen (freilich nicht den allerneusten) malerischen Mitteln arbeitet. Um Bantzers Bedeutung für die Kunst des Hessenlandes recht zu würdigen, muss man sich ein wenig der Knaus und Vautier und ihres novellistischen (manchmal auch sentimentalen) Bauern-Genres erinnern. Auch Bantzer malt, wenn man seinen „Bauerntanz“ und andere Schilderungen des Volkslebens Oberhessens so nennen will, „Genrebilder“, aber sie sind grundverschieden von jenen alten, nicht nur im malerischen Vortrag, ganz besonders in der Objektivität der Auffassung, in ihrer schlichten, ungeschminkten und absichtslosen Wirklichkeitstreue. „Ethnographisches“ oder „Kulturhistorisches Genre“ hat man die Bauern- darstellungen wohl nicht unzutreffend genannt, aber über das unvermeidlich „Illustrative“ hinaus behaupten sie ihren Wert als reine Malerei.“

- Wilhelm Claudius (1854 Altona – 1942 Dresden), Dresden, Maler; Studium 1871–1872 an der Dresdner Akademie, 1875 – 1879 an der Berliner Akademie; er war lebenslang mit Carl Bantzer befreundet, malte mit ihm 1882/83 in Niederwalgern bei Marburg; er war seit 1879 in Dresden ansässig und seit 1903 Professor an der Dresdner Akademie; - Hugo Mühlig (1854 Dresden – 1929 Düsseldorf), Düsseldorf, Maler; 1872 – 1880 Studium an der Dresdner Akademie, Meisterschüler von Viktor Paul Mohn, später freischaffender Maler, 1883 – 1891 regelmäßig in Willingshausen.

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Anhang 3: Berliner Künstler, die auf der DKA Cassel 1913 ausstellten

Zunächst die Künstler, die 1913 in Berlin und Umgebung waren:

- Max Beckmann (1884 Leipzig – 1950 New York City), Maler, Graphiker, Zeichner, Bildhauer, Autor; Studium 1900 – 1903 an der Weimarer Kunstschule, 1904 in Paris, 1907 in Berlin; Mitglied der Berliner Secession, 1910 im Vorstand, später Austritt und Mitgliedschaft in der Freien Secession; - Robert Breyer (1866 Stuttgart – 1941 Bensheim), Maler, Studium in München bei Nauen und Diez; 1901 mit Max Slevogt Übersiedlung nach Berlin, 1902 Mitglied der Berliner Secession, 1911 – 1913 im Vorstand; 1913 nach der Spaltung Mitglied in der Freien Secession; - Theo von Brockhusen (1882 Marggrabowa – 1919 Berlin), Maler, Graphiker, Zeichner; Studium 1897 – 1903 an der Königsberger Akademie u. a. bei Ludwig Dettmann, 1904 in Berlin; 1906 wurde er Mitglied der Berliner Sezession, 1912 – 1913 war er im Vorstand; 1910 Kunstpreis der Stadt Berlin, 1912 Villa Romana-Preis des Deutschen Künstlerbunds; - Adolf Brütt (1855 Husum – 1939 Bad Berka), Bildhauer, Studium an der Berliner Akademie; er arbei- tete von 1880 – 1883 in München in der Werkstatt von Karl Begas, dem Bruder des Berliner Bildhauers Reinhold Begas, und war Gründungsmitglied der 1892 gegründeten Münchner Secession, die sich als erste von anderen Vereinigungen abspaltete und Vorbild für weitere „Sezessionen“ wurde; 1883 – 1905 lebte und arbeitete er in Berlin; 1900 erhielt er mit seiner Statue „Die Schwerttänzerin“ (1891/93) eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung; 1903 bekam er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille. Brütt war neben Conrad Fehr Mitbegründer der den Sezessionen nahe stehenden Akademie Fehr in Berlin, hatte den Professorentitel, war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und deren Senator. „Zum Aufbau des Neuen Weimar berief ihn Olde 1905 zum Professor für Bildhauerei an der Weimarer Kunstschule, wo Brütt die genannte Weimarer Bildhauerschule und Bronzegießerei aufbaute.“314 Ab 1910 arbeitete er wieder in Berlin. - Lovis Corinth (1858 Tapiau – 1925 Zandvoort), Maler, Studium 1874 an der Könisgberger, ab 1880 an der Münchner Akademie u. a. bei Ludwig von Loefftz; 1886 mit Hans Olde an der Ostsee, 1887 Berlin, 1891 wieder München, Gründungsmitglied der Münchner Secession; 1901 Gründung einer Malschule in Berlin, 1904 Mitglied im Deutschen Künstlerbund, 1911 Vorsitzender der Berliner Sezession, nach Rücktritt 1912 wegen Streits mit Paul Cassirer später erneut in der Berliner Sezession; - Otto Heinrich Engel (1866 Erbach – 1949 Glücksburg), Maler, 1898 Gründungsmitglied der Berliner Secession; 1902 erhielt er eine kleine, 1908 eine große Goldmedaille der Großen Berliner Kunstaus- stellung; - Philipp Franck (1860 Frankfurt a.M. – 1940 Berlin), Berlin, Maler und Graphiker, Studium 1877 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M., 1881 – 1896 Düsseldorfer Akademie u. a. bei Eduard Dücker; 1892 Zeichenlehrer an der Berliner Akademie, 1906 dort Professor und 1912 Kommissarischer Direktor; Mitglied in der Münchner Secession, Gründungsmitglied der Berliner Secession; blieb nach der Spaltung in der Berliner Sezession; - August Gaul (1869 Großauheim bei Hanau – 1921 Berlin), Berlin, Bildhauer, Studium 1886-88 an der Hanauer Zeichenakademie, 1891 – 1893 an der Berliner Kunstgewerbeschule, an der Berliner Aka- demie 1894 – 1896 im Atelier von Reinhold Begas; 1897 – 1898 mit dem Preis der Berliner Akademie in Rom; 1898 Gründungsmitglied der Berliner Secession, 1902 – 1910 und 1913 im Vorstand; 1908 wurde er Professor an der Berliner Akademie; nach der Spaltung trat er in die Freie Secession über; - Rudolf Wilhelm Großmann (1882 Freiburg – 1942 Freiburg), Berlin, Maler und Graphiker, Studium 1902 – 1904 Medizin und Philosophie in München, 1904 – 1909 Privatschüler des Malers und Graphi- kers Lucien Simon in Paris, ab 1910 in Berlin tätig, erst 1928 Professur an der Berliner Akadmie, Mitglied der Berliner Sezession; - Curt Herrmann (1854 Merseburg – 1929 Erlangen), Berlin, Maler und Graphiker, Studium ab 1873 bei Carl Steffeck an der Berliner Akademie, 1884 – 1885 an der Münchner Akademie; 1893 Gründung einer „Mal- und Zeichnen-Schule für Damen“ in Berlin; befreundet mit Dora Hitz und Philipp Franck; 1898 Gründungs- und Vorstandsmitglied der Berliner Secession; - Dora Hitz (1856 Altdorf bei München – 1924 Berlin), Berlin, Malerin, Studium 1870 – 1878 in München bei Wilhelm von Lindenschmidt d.J., ab 1882 in Paris; ab 1892 in Berlin, 1994 Gründung einer Malschule für Damen; 1898 Mitbegründerin der Berliner Secession; 1906 Villa Romana-Preis, Aufenthalt in Florenz; - Konrad von Kardorff (1877 Niederrabnitz/ Schlesien – 1945 Rostock), Berlin, Maler und Graphiker, 1894 – 1897 Studium an der Münchner Akademie u. a. bei Ludwig von Löfftz, danach an der Pariser Académie Julian, ab 1901 an der Berliner Akademie; Mitglied der Berliner Secession, später der Freien Sezession;

314 Wikipedia, aufgerufen am 28.07.2018 106

- Käthe Kollwitz (1867 Königsberg – 1945 Moritzburg bei Dresden), Berlin, Malerin, Graphikerin, Bild- hauerin; 1881 Privatunterricht in Königsberg, 1885 Damenakademie des Vereins Berliner Künstlerin- nen, 1886 wieder Unterricht in Königsberg, 1887 –1890 bei Ludwig Herterich an der Münchner Da- menakademie; 1891 Berlin, von 1898 bis 1902/03 Lehrerin an der Berliner Damenakademie, 1906 Villa Romana-Preis, 1910 Beginn mit der Bildhauerei, Mitglied der Berliner Secession; - Hans Krückeberg (1872 Treuenbrietzen – 1952 Pelzig bei Potsdam), Bildhauer; 1896 Studium an der Berliner Akademie, Meisterschüler von Louis Tuaillon, er erhielt den Großen Staatspreis für Rom; Mit- glied der Berliner Sezession; - Carl Langhammer (1868 Berlin – 1943 Berlin), Maler und Graphiker; Studium 1885 – 1893 an der Berliner Akademie bei Eugen Bracht, 1909 erhielt er die sächsische Staatsmedaille, 1911 den Pro- fessoren-Titel; 1900 war er Mitglied der Berliner Secession; - Fritz Lederer (1878 Königsberg a. d. Eger – 1949 Cheb/ CSR), Maler und Graphiker; Studium 1898 an der Weimarer Kunstschule, danach Paris; 1908 Berlin, Atelier in Halensee; Mitglied der Berliner Freien Secession; - Max Liebermann (1847 Berlin – 1935 Berlin), Maler, Studium 1872 an der Weimarer Kunstschule bei Ferdinand Pauwels, 1873 Paris mit Atelier am Montmartre, 1874 Barbizon, 1875 Zandvoort, 1876 Paris und erneut Holland, 1878 Italien und München, 1880 Brabant und München, 1884 Berlin, 1875 erste Biennale in Venedig, 1898 Professorentitel und Aufnahme in die Berliner Akademie; 1898 Gründungs- mitglied der Berliner Secession, 1910 Villa am Wannsee; - Heinrich Eduard Linde-Walther (1868 Lübeck – 1939 Travemünde), Maler, Illustrator; Studium 1891 – 1894 an der Münchner Akademie bei Gabriel von Hackl und Paul Hoecker, 1895 – 1898 an der Pariser Académie Julian, seit 1900 Berlin; 1902 Mitglied der Berliner Secession; - Hans Meid (1883 Pforzheim – 1957 Luwigsburg), Graphiker und Porzellan-Künstler; Studium 1899 an der Karlsruher Kunstgewerbeschule, 1900 an der Karlsruher Akademie bei Hans Trübner und Walter Conz; 1908 Berlin, 1910 Villa Romana-Preis; 1911 Mitglied der Berliner Sezession; - George Mosson (1851 Aix en Provence – 1933 Berlin), Maler und Zeichner; 1865 nach Berlin, Stu- dium 1870 an der Berliner Akademie bei Carl Steffeck und Heinrich Freese, danach an der Weimarer Kunstschule; 1884 wieder Berlin; 1898 Gründungsmitglied der Berliner Secession, 1908 und 1913 im Vorstand; 1913 Übertritt in die Freie Secession; - Ernst Oppler (1867 Hannover – 1929 Berlin), Maler und Graphiker; 1886 – 1887 Studium an der Münchner Akademie u. a. bei Ludwig von Loefftz, dazu an der Mal- und Zeichenschule von Ludwig Knirr; 1894 – 1897 London, 1901 Niederlande, ab 1904 Berlin; 1895 Mitglied der Münchner Sezession, Gründungsmitglied der Berliner Secession, 1913 im Vorstand; - Emil Orlik (1870 Prag – 1932 Berlin), Maler, Graphiker, Fotograf, Kunsthandwerker; Studium 1889 – 1893 an der privaten Mal- und Zeichenschule von Heinrich Knirr und an der Münchner Akademie bei Wilhelm Lindenschmidt d.J.; 1894 Prag, 1900 – 1901 Japan-Reise, 1904 Wien; 1905 Leiter der Gra- phik-Klasse der Berliner Kunstgewerbeschule; 1912 China-, Korea-, Japan-Reise; 1899 – 1905 Wiener Sezession, 1901 korrespondierendes, 1908 ordentliches Mitglied der Berliner Sezession; nach der Spal- tung 1913 in der Freien Secession; - Emil Pottner (1872 Salzburg – 1942 vmtl. Vernichtungslager Maly Trostinez), Maler, Graphiker, Ke- ramiker; Studium 1891 an der Münchner Akademie bei Ludwig Herterich und Paul Hoecker; 1901 Berlin; 1905 Gebiet der Kleinplastik, 1911 für Majolika-Manufaktur 79 Vogel-Modelle; 1904 Mitglied, 1913 im Vorstand der Berliner Sezession, in der er blieb; - Fritz Rhein (1873 Stettin – 1948 Freckenhorst), Studium 1991 an der Casseler Akademie, danach an der Münchner Akademie; 1899 erhielt er den Rompreis der Berliner Akademie; Mitglied der Berliner abgespaltenen Freien Secession und der Münchner Secession; - Waldemar Rösler (1882 Striesen – 1916 Arys/Ostpreußen), Maler; Studium 1896 – 1904 an der Königsberger Akademie bei Max Schmidt, Emil Neide, Meisterschüler bei Ludwig Dettmann; 1906 Berlin; befreundet mit Max Beckmann und Theo von Brockhusen; 1909 Mitglied, 1911 im Vorstand der Berliner Sezession nach dem Rücktritt von Max Liebermann; 1913 in der Freien Secession; - Max Slevogt (1868 Landshut – 1932 Leinsweiler-Neukastel/ Pfalz), Maler, Graphiker, Illustrator, Bühnenbildner; Studium 1884 – 1889 an der Münchner Akademie bei Wilhelm von Diez, Georg von Hackl u.a.; 1890 Italienreise mit Robert Breyer; 1901 nach Berlin mit Lovis Corinth; 1903 Professoren- Titel; 1898 Gründungsmitglied der Berliner Secession; - Louis Tuaillon (1862 Berlin – 1919 Berlin), Bildhauer; Studium 1879 – 1881 an der Berliner Akade- mie, 1882 – 1883 Meisterschüler bei Reinhold Begas; 1883 – 1884 Wien, Werkstatt von Rudolf Weyr; 1885 – 1903 Rom; 1889 erhielt er bei der Großen Berliner Kunstausstellung 1899 eine kleine, 1906 eine große Goldmedaille; 1906 wurde er Professor an der Berliner Akademie und richtete 1907 dort ein Meister-Atelier ein; 1910 Ehrendoktor der Berliner Universität, 1912 erhielt er den Orden Pour le Merite für Wissenschaft und Kunst; 1901 korrespondierendes, 1903 ordentliches Mitglied in der Ber- liner Secession, 1903, 1904 und 1913 im Vorstand; 107

- Emil Rudolf Weiß (1875 Lahr/ Baden – 1942 Meersburg), Medailleur, Typograph, Maler, Graphiker, Dichter; Studium 1893 – 1896 an der Karlsruher Akademie bei Robert Poetzelberger; 1896 – 1897 Gaststudium an der Pariser Académie Julian, 1897 – 1903 Karlsruher Akademie bei Ludwig von Kalckreuth und Hans Thoma; 1899 Paris, 1902 – 1909 unterstützt durch Mäzen Th. Reinhart; 1902 Sammelbilder für Stollwerck; 1903 – 1906 Malschule des Folkwang-Museums Hagen; 1907 Lehrer a d Unterrichts-Anstalt der Berliner Kunstgewerbeschule, 1910 – 1933 dort Professor der Fachklasse für dekorative Wandmalerei und Musterzeichnen; Mitglied in der Berliner Sezession.

Zusammengefasst: Von den 56 Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin und Umgebung waren 27 = 48,2% Mitglied der Berliner Sezession.

Mehrere Künstler, die 1913 nicht in Berlin waren, waren ebenfalls Mitglieder der Berliner Sezession; man kann sie zu dem ‚Berliner Netzwerk’ zählen, das bei der Auswahl der Ausstellenden für die DKA 1913 eine Rolle spielte:

- Ludwig Dettmann (1865 Adelby bei Flensburg – 1944 Berlin), Königsberg, Maler, Illustrator; Stu- dium ab 1884 an der Berliner Akademie, 1898 Gründungsmitglied der Berliner Secession; 1901 Lehrer an der Zeichnen- und Malschule des Vereins Berliner Künstlerinnen, 1900 Direktor der Königsberger Akademie; 1909 Große Goldmedaille der Großen Berliner Kunstausstellung; - Heinrich Hermanns (1862 Düsseldorf – 1942 Düsseldorf), Düsseldorf, Maler und Graphiker; Studium 1883 – 1886 an der Düsseldorfer Akademie bei H. Lauenstein, A. Schill, H. Crola, P. Janssen, ab 1886 – 1887 Landschaftsklasse bei E. Dücker, 1888 – 1889 als Meisterschüler; 1904 erhielt er auf der Gro- ßen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille; er war Gründungsmitglied der Berliner Seces- sion; - Max Klinger (1857 Leipzig – 1920 Großjena bei Leipzig), Leipzig, Maler, Bildhauer; Studium 1874 an der Karlsruher Akademie bei Karl Gussow und Ludwig Des Coudres; 1875 Berliner Akademie bei Karl Gussow; Vorbild: Adolph von Menzel; 1879 Brüssel, 1881 Berlin mit eigenem Atelier; 1883 Paris, Vorbild: Puvis de Chavannes; 1887 wieder Berlin; 1888 Rom, 1889 Brüssel, Italien; 1893 Leipzig; 1897 Professor an der Leipziger Akademie; 1903 Großjena bei Naumburg; Mitglied der Berliner Seces- sion; Gründungs-Mitglied des Villa Romana-Preises; - Otto Modersohn (1865 Soest – 1943 Rotenburg/ Wümme), Fischerhude bei Bremen, Maler; Studium 1883 – 1888 an der Düsseldorfer Akademie bei Heinrich Lauenstein, Antiken-Klasse bei Peter Janssen, Ornament-Klasse bei Adolf Schill, Landschafts-Klasse bei Eugen Dücker; 1888 an der Karlsruher Aka- demie bei Hermann Baisch; 1895 Ausstellung der Worpsweder Künstler in Bremen, 1897 Gründung der Künstlerkolonie Worpswede, Erfolg beim Münchner Glaspalast; 1907 Fischerhude; Mitglied in der Berliner Sezession; - Eugene Spiro (1874 Breslau – 1972 New York/ USA), Paris, Maler und Graphiker; Studium 1892 – 1894 an der Breslauer Akademie bei Albrecht Bräuer, 1894 an der Münchner Akademie bei Wilhelm von Lindenschmidt d. J. und Franz von Stuck, 1897 bei íhm Meisterschüler; 1897/98 Stipendium für Italien; 1900 München, 1904 Berlin, 1906 Paris; Lehrer an der Académie Moderne, den „Nabis“ nahe; Mitglied der Münchner Secession und 1906 der Berliner Sezession; - Robert Sterl (1867 Großdobritz, Sachsen – 1932 Naundorf), Dresden, Maler und Graphiker; Studium 1882 – 1889 an der Dresdner Akademie bei J. Scholtz, L. Pohle und F. Pauwels; 1892 in Paris; 1893 erstmals mit Carl Bantzer in Willingshausen; 1904 Lehrer, 1906 Professor an der Dresdner Akademie; Mitglied der Berliner Sezession, Gast des Hagenbunds in Wien; - Wilhelm Trübner (1851 Heidelberg – 1917 Karlsruhe), Karlsruhe, Maler; Studium 1867 – 1868 an der Karlsruher Akademie bei Rudolf Schick und Feodor Dietz, 1868 an der Münchner Akademie bei Alexander Wagner, 1869 an der Stuttgarter Akademie bei Hans Canon, 1870 wieder an der Münchner Akademie bei Wilhelm von Diez; Gründung eines Malstudios mit Albert Lang und Hans Thoma; 1872– 75 Auslandsreisen, 1875 München mit den Künstler-Kollegen Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann; 1895 Lehrer am Frankfurter Städelschen Kunstinstitut, dort erhielt er 1898 den Profes- soren-Titel; 1903 – 1917 war er Professor an der Karlsruher Akademie, 1904 – 1910 dort Direktor; seit 1902 Mitglied der Berliner Secession.

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Anhang 4: Preisträger und zwei Preisträgerinnen, die auf der DKA 1913 vertreten waren Abkürzungen: BerAkdKü = Königliche Akademie der Künste Berlin DdAkd = Dresdner Akademie DtKüBd = Deutscher Künstlerbund DüGMKuWiss Preußen = Große Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft in Preußen der GKA Düsseldorf GIntA = Große Internationale Ausstellung London Glaspalast MÜ = Ausstellungen im Glaspalast München BrM = Bronzemedaille GM = Goldmedaille Gr GM = Große Goldmedaille Kl GM = Kleine Goldmedaille Kl GP = Kleine goldene Plakette Dresden GroBeKa = Große Berliner Kunstausstellung GKA = Große Kunstausstellung IntKuAusstBer = Internationale Kunstausstellung Berlin statt GroBeKa Med 1. Kl. = Medaille 1. Klasse München Med 2. Kl. = Medaille 2. Klasse München MüSec = Münchner Secession ÖstStMed = Österreichische Staatsmedaille PreußStMed = Preußische Staatsmedaille SächsStM = Sächsische Staatsmedaille SM = Silberne Medaille Villa Romana-Preis des Deutschen Künstlerbunds315 GrG StM = Wien, Künstlerhaus, große goldene Staatsmedaille

Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/Stipendium Institution Albrecht, Carl Königsberg i. Glaspalast Mü 1905 Med 2. Kl Pr. IntKuAusst Mü 1913 Med 1. Kl. Bantzer, Carl Dresden Glaspalast Mü 1892 Med 2. Kl IntKuAusstBer 1896 Kl GM Paris, Weltausstellg 1900 3. Medaille GroBeKa 1903 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Beckmann, Max Berlin DtKüBd 1906 Villa Romana-Preis Bermann, Cipri München GroBeKa 1913 GM Adolf Blos, Carl München GlaspMü 1893 Med 2. Kl GroBeKa 1896 Gr GM GlaspMü 1905 Med 1. Kl Bochmann, Gregor Düsseldorf Berliner Aka- 1874 Kl GM von d.J. demie-Ausst IntKuAusst Mü 1879 Med 2. Kl GlaspMü 1888 Med 1. Kl Wien, Künstlerhaus 1888 Kl StM IntKuAusst Mü 1888 Med 1. Kl IntKuAusst Ber 1891 Med 1. Kl IntKuAusstMü 1891 Med 1. Kl Salzburg 1891 ÖstStaatsMed Boehle, Fritz Frankfurt GroBeKa 1907 GM Bracht, Eugen Dresden GlaspMü 1883 Med 2. Kl Paris, Weltausstellg 1900 3. Medaille GlaspMü 1909 Med 1. Kl

315 Der Villa Romana-Preis wurde auf Anregung von Max Klinger eingerichtet: In einem Atelierhaus in Florenz sollte jüngeren, aber auch älteren Künstlern eine Zeit ruhiger, sorgenfreier Arbeit ermöglicht werden als Auszeichnung für hervorragende Leistungen; vgl Martina WEHLTE-HOESCHELE, wie Anm. 89, S. 201-202. 109

Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/Stipendium Institution Bracht, Eugen Dresden GroBeKa 1913 Gr GM Brockhusen, Theo Berlin-Char- Stadt Berlin 1910 Kunstpreis von lottenburg DtKüBd 1912 Villa Romana-Preis Brütt, Adolf Berlin Paris, Weltausstellg 1900 GM GroBeKa 1903 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Burmester, Georg Cassel DtKüBd 1908 Vill Romana-Preis Caspar, Carl München DtKüBd 1913 Villa Romana-Preis IntKuAusst Mü 1913 Med 2. Kl. Claudius, Wilhelm Dresden GlaspMü 1909 Med 2. Kl Corinth, Lovis Berlin London GIntA 1884 BrM GlaspMü 1895 Med 2. Kl Damberger, Joseph München GlaspMü 1909 Med 2. Kl Dettmann, Ludwig Königsberg GlaspMü 1892 Med 2. Kl GroBeKa 1894 GM GroBeKa 1909 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Dill, Ludwig Karlsruhe GlaspMü 1883 Med 2. Kl Dorsch, Ferdinand Dresden GKA Dresden 1904 Kleine Goldene Plakette München 1909 GM Akademie Dresden 1909 GM II. Klasse Dreher, E. Richard Dresden DtKüBd 1908 Villa Romana-Preis Egger-Lienz, Weimar GlaspMü 1896 Med 2. Kl Albin Elkan, Benno Darmstadt IntKuAusstBer 1896 Kl GM BerAkdKü 1907 Rompreis Michael-Beer- 1908 Rompreis Stiftung Berlin Engel, Otto Berlin GroBeKa 1902 Kl GM Heinrich GlaspMü 1903 Med 2. Kl GroBeKa 1908 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Erler, Erich München GlaspMü 1909 Med 2. Kl Erler, Georg Oskar Dresden DdAkd 1907 Rom-Stipendium Esser, Theodor München IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl. Everding, Hans Cassel GroBeKa 1898 KlGM Faure, Amandus Stuttgart DtKüBd 1907 Villa Romana-Preis Fehr, Friedrich Karlsruhe Martin-Wagner- 1900 ? Italien-Stipendium Stiftung IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Fennel, Friedrich Cassel Stadt Cassel 1903 Bose-Stipendium Firle, Walter München GlaspMü 1888 Med 2. Kl GlaspMü 1897 Med 1. Kl GroBeKa 1913 Gr GM Franck, Philipp Berlin London GIntA 1884 BrM Gaul, August Berlin BerAkdKü 1897/98 Rom-Preis Geiger, Willi Berlin DtKüBd 1910 Villa Romana-Preis Greiner, Otto Rom DtKüBd 1912 Villa-Romana-Preis Grethe, Carlos Stuttgart DKA Dresden 1899 Gr GM Paris, Weltausstellg 1900 Bronzemedaille Wien, Künstlerhaus 1911 GrG StM Greve-Lindau, Florenz DtKüBd 1912 Villa Romana-Preis Georg

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Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/ Stipendium Institution Groeber, Hermann München GlaspMü 1905 Med 2. Kl GlaspMü 1909 Med 1. Kl GlaspMü 1911 Med 1. Kl Hagen, Theodor Weimar GlaspMü 1905 Med 2. Kl GroBeKa 1913 GM Hahn, Hermann München Bayern 1913 Maximilians-Orden für Wissenschaft und Kunst Hambüchen, Düsseldorf Wien 1906 Silberne ÖstStMed Wilhelm Hambüchen, Düsseldorf GroBeKa 1908 GM Wilhelm DüAkd 1909 Goldene PreußStMed Argentinien 1910 Silberne Medaille der Republik Argentinien Wien 1912 Goldene ÖstStMed GroBeKa 1913 GM Haug, Robert Stuttgart GlaspMü 1890 Med 1. Kl

Heinrich, Otto Düsseldorf DdAkd 1901 Goldene PreußStMed Hell, Willy ter Berlin GroBeKa 1914 3 Gr GM InKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Hellwag, Rudolf Karlsruhe InKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Hermanns, Düsseldorf GroBeKa 1904 GM Heinrich GroBeKa 1913 GM Hinterseher, Josef Paris MüAkd 1903-04 Rom-Stipendium MüSec 1906 GM und SilberM GroBeKa 1913 GM Hitz, Dora Berlin Paris 1896 GM der Societè Nationale DtKüBd 1906 Villa Romana-Preis Hoch, Franz Xaver München GlaspMü 1901 Med 2. Kl

Höger, Otto Cassel DtKüBd 1910 Villa-Romana-Preis

Hölzel, Adolf Stuttgart GlaspMü 1892 Med 2. Kl Hofmann, Ludwig Weimar IntKuAusstBer 1896 Kl GM von DtKüBd 1905 Villa Romana-Preis nominiert, Stipendium weitergegeben Hübner, Ulrich Lübeck GlaspMü 1901 Med 2. Kl DtKüBd 1905 Villa Romana-Preis Hummel, Theodor München GlaspMü 1909 Med 2. Kl Jahn, Georg Dresden DKA Dresden 1899 Kl GP Jank, Angelo München GlaspMü 1901 Med 2. Kl GlaspMü 1902 Med 1. Kl Junghanns, Julius Düsseldorf Große Düsseld KA 1906 GM für Ku. u. Wiss. in Paul Preußen GroBeKa 1907 GM GroBeKa 1913 GM Kätelhön, Hermann Marburg Stadt Kassel 1910 Bose-Stipendium Stadt Kassel 1915 Bose-Stipendium Kalckreuth, Eddelsen GlaspMü 1888 Med 2. Kl Leopold von

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Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/Stipendium Institution Kallmorgen, Berlin GlaspMü 1888 Med 2. Kl Friedrich GlaspMü 1905 Med 1. Kl GroBeKa 1908 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Kampf, Arthur Berlin-Char- GlaspMü 1890 Med 2. Kl lottenburg GroBeKa 1902 Gr GM GroBeKa 1913 Gr GM Kampf, Eugen Düsseldorf GroBeKa 1913 GM Klinger, Max Leipzig GroBeKa 1913 GM Knirr, Heinrich München GlaspMü 1905 Med 2. Kl Kohlschein, Hans Düsseldorf DüAkd 1913 Große Gold. PreußStMed Kollwitz, Käthe Berlin DtKüBd 1907 Villa Romana-Preis Krückeberg, Hans Berlin BerAkdKü 1906 Rom-Preis

Kupferschmid, Karlsruhe Düsseldorf 1912 Graph Preis der Rheinlande Hermann Österreich 1913 Silberne ÖstStMed Langhammer, Carl Berlin GlaspMü 1905 Med 2. Kl Dresden 1909 Sächs StM GroBeKa 1913 GM Lederer, Hugo Berlin GroBeKa 1903 GM GroBeKa 1913 Gr GM Lewin-Funcke, Berlin GroBeKa 1905 GM Arthur Stadt Berlin 1909 Ehrenpreis GroBeKa 1913 GM Liebermann, Ernst München IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl. Liebermann, Max Berlin GroBeKa 1897 Gr GM GlaspMü 1888 Med 2. Kl GlaspMü 1891 Med 1. Kl Linde-Walther, Berlin IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Heinrich-Eduard Macco, Georg Düsseldorf GlaspMü 1894 Med 2. Kl Mackensen, Fritz Weimar GlaspMü 1895 Med 1. Kl IntKuAusstBer 1896 Kl GM GroBeKa 1913 GM Marxer, Alfred München Schweiz 1907 Eidgenössisches Kunst- Stipendium IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Meid, Hans Berlin DtKüBd 1910 Villa Romana-Preis Mühlig, Hugo Düsseldorf London 1890 Medaille London 1894 Medaille London, 1899 Silberne Medaille Kristallpalast Paris, Weltausstellg 1900 3. Medaille GlaspMü 1905 Med 2. Kl Barcelona 1911 Medaille GoBeKa 1913 GM Müller, Richard Dresden DdAkd 1897 Großer Rompreis DdAkd 1899 Große GM Paris 1900 Große GM Wien 1912 Große ÖstStMed Müller-Gräfe, Dresden Dresden 1910 SM Sächs. Staatsmedaille Ernst Olde, Hans Cassel GroBeKa 1907 GM 112

Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/Stipendium Institution Ophey, Walter Düsseldorf Stadt Köln 1907 Erster Preis Oppenheimer, Berlin GlaspMü 1909 Med 2. Kl Joseph Oppler, Ernst Berlin GlaspMü 1909 Med 2. Kl Orlik, Emil Berlin Paris 1900 Silberne Medaille Brüssel 1901 GM Dresden 1901 GM Otto, Heinrich Düsseldorf Dresden 1901 Gold Sächs Stm Pellegrini, Alfred Stuttgart Genf 1905 1. Preis Concours Calame Heinrich Petersen, Hans München IntKuAusstBer 1896 Gr GM Ritter von GlaspMü 1897 Med 2. Kl MüAkd 1897 GM Pottner, Emil Berlin Stadt Köln 1907 Ehrenpreis Rhein, Fritz Berlin DtKüBd 1911 Villa Romana-Preis Schinnerer, Adolf Tennenlohe DtKüBd 1909 Villa Romana-Preis Schlittgen, München DtKüBd 1906 Villa Romana-Preis Hermann Schmoll von Stuttgart Paris 1900 GM für Kunstgläser Eisenwerth, Karl Dresden 1904 GM Schramm-Zittau, München GlaspMü 1901 Med 2. Kl Rudolf GlaspMü 1909 Med 1. Kl Schumacher, Bremen London, Royal 1895 SM Bernard Academy London, Royal 1897 SM Academy Seyler, Julius München InKuAusstMü 1913 Med 2. Kl Sieck, Rudolf München GlaspMü 1909 Med 2. Kl Slevogt, Max Berlin GlaspMü 1897 Med 2. Kl Slevogt, Max Berlin GlaspMü 1909 Med 1. Kl Stahl, Friedrich München GlaspMü 1892 Med 2. Kl GroBeKa 1913 GM Starck, Constantin Berlin GroBeKa 1904 GM GroBeKa 1913 GM Stuck, Franz von München GlaspMü 1889 Med 2. Kl GlaspMü 1897 Med 1. Kl Thedy, Max Weimar GlaspMü 1882 Med 2. Kl GroBeKa 1913 GM Thoma, Hans Karlsruhe GlaspMü 1891 Med 2. Kl GroBeKa 1913 GM Trübner, Wilhelm Karlsruhe GlaspMü 1889 Med 2. Kl Tuaillon, Louis Berlin GroBeKa 1890 GM GroBeKa 1899 GM GroBeKa 1906 Gr GM Paris 1908 GM Ubbelohde, Otto Goßfelden GlaspMü 1905 Med 2. Kl

Vinnen, Carl München GroBeKa 1903 GM IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl GroBeKa 1913 GM Voelcker, Hans Wiesbaden GlaspMü 1901 Med 2. Kl Vogel, Hugo Berlin GroBeKa 1900 Gr GM IntKuAusstMü 1913 Med 2. Kl GroBeKa 1913 Gr GM 113

Name, Vorname Ort 1913 Ausstellung/ Jahr Preis/Stipendium Institution Volkmann, Hans Karlsruhe Paris, 1900 3. Medaille Richard von Weltausstellung Weise, Robert Stuttgart Glasp Mü 1901 Med. 2. Kl. Wille, Fritz von Düsseldorf Wiener Akd 1909 Goldene ÖstStMed Wolff, Heinrich Königsberg Dresden 1899 GM GlasPa Mü 1901 GM Zeising, Walter Dresden DdAkd 1900 Reisestipendium Zumbusch, Ludwig München GlaspMü 1905 Med 2. Kl von

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Anhang 5: Künstler und Künstlerinnen, die auf der DKA CS 1913 und auf anderen ‚großen’ Ausstellungen 1913 ausgestellt haben Die ausgestellten Werke auf den anderen Ausst. sind mit ihren Katalog-Nummern vermerkt.

1 DKA 2 Große 3 Ausstel-lung 4 Internatio- 5 Große 6 Große Cassel 1913 Berliner des Deutschen nale Kunst- Kunstaus- Kunstaus- Name, Kunstaus- Künstler- Ausstellung im stellung stellung Vorname stellung bunds in Glaspa-last in Düsseldorf 1913 Stuttgart 1913 Ort 1913 (GroBe-Ka) Mannheim Mün-chen 1913 1913 1913 1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Albrecht, 283 Nachmit- 29 Der Antiquar 10 Abendland- Carl KÖBG tagssonne, 439 (Öl), 30 Still- schaft, 11 Stillleben, leben: Musik- Herbststrauß 1511 Stillle- instrumente (Öl), ben, 1877 31 Juninach- Sonniges mittag (Öl) Interieur Altheim, 601 Frühlings- Georg DA landschaft Altherr, 558 Porträt 3 Resignation 13 Der 222 Christus im Heinrich KA Albert Geiger barmherzige Sturm (Öl), 227 Samariter Orpheus und die Mänaden (Öl), 390 Damen- bildnis (Öl) Bantzer, 494 Hessische Carl DD Bäuerin Baur, Albert 31 Fahnenjunker DÜ (Temp), 32 Auf der Landstraße (Temp), 33 Der junge Baum Bauriedl, 219 Brünnstein- 34 In den Auen, Otto MÜ ausblick (Öl) 35 Sonnige Erlenbuschen Beckert, 1407 Am Bahn- Fritz DD hof (Zch), 1408 Aus Bamberg (Zch) Beckmann, 12 Amazonen- 38 David und 71 Ausgießung Max BER schlacht, 13 Bathseba, 35 des Heiligen Schiffbruch, Halbakt Geistes (Öl), 349 14 Selbst- Die Ballon- bildnis, 15 wettfahrt (Öl) Eine Land- schaft unserer Zeit, 16 Im Fenster, 17 Stillleben Behn, Max 399 Caruso- 242 Bogenschüt- 1820 Büste Chr. 778 Bogen- Adolf Fritz büste ze (Gips), 243a-b (Marmor), 1821 spanner (Bronze) MÜ (Bronze), 400 Löwe (Gips), Büste E. v. Seidl Massai 244 Terrakotta- (Holz), 1822 (Bronze), 401 büste Schleichender Negerweib Leopard wird vom (Bronze) Panther überfallen (Bronze)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Bermann, 365b Conrad 403 Weibliche 294 Bildnisbüste 1823 157 Prof. Ernst Cipri Adolf Ferdinand Bildnisbüste Sr. Kgl. Hoheit Mexikanerin, Haeckel MÜ Meyer (Gips), 404 des Prinz- Re- überlebensgroße (Bronze) (Bronze) Felix Mottl, genten Ludwig Büste 405 Bildnis- von Bayern (schwarzgrauer büste (Siena-Marmor), Marmor) (Bronze), 406 295 Weiblichkeit Schlafender (Gips), 296 Pan (Bronze), Billing-Büste 407 Tritone (Gips, getönt), männlich 297 Weibliche (Bronze), 408 Bildnis-Büste Tritone weib- (Gips) lich (Bronze), 409 Musik (Bronze) Beyer, 774 Der 327 Auf dem Adolf DA Dragoner Sofa (Pastell) Blos, Carl 364 Stillleben, 361 Das grüne 65 Prinzregent MÜ 1873 Schwarz- Sofa (Öl), 362 Luitpold von wälderin Interieur mit Bayern blauer Tisch- decke (Öl), 363 Mädchenkopf (Öl), 364 Kohle- zeichnung, 365 Kohlezeichnung Bochmann, 582 An der 70 Granatenfi- 96 Estnischer Gregor von Schenke scher, 71 Aus Pferdemarkt DÜ Estland (Aqu) Böhle, Fritz 402 In der 483 Ochsenge- FF Pferde- spann (Feder- schwemme Zch), 501 Bau- ernstube (Rad), 595 Tischgebet (Lith), 596 Alte Frau (Rad), 597 Kinder unter dem Apfelbaum (Rad), 598 und 599 Illustration zu Brant Narrenschiff (Rad) Bracht, 1036 Winter- 443 Alte Kir- Eugen DD sonne, 1620 schenallee (Öl), Eichen am See 444 Eichen (Öl) Brackel, 951 Winter 88 Abendgebet Josef von in der blauen KS Kammer Braumüller, 457 Irmchen Philipp (Original- Georg WI Holzschnitt) Breyer, 32 Strand von 96 Gabentisch 374 Bildhauer Robert Nieuport, 33 mit Rosen, 97 Gaul im Atelier BER-Charl Pfingstrosen in Porträt meiner (Öl), 394 Hunde roter Vase, 34 Frau, 98 (Öl) Treibhaus Stillleben

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Brockhusen, 35 Havel- 473 Aus Baden- 103 Havelbrücke 208 Landschaft Theo von brücke, 36 Baden (Öl) bei Gewitter,104 an der Havel BER Hafeneinfahrt Aus Nieuport, (Öl), 391 Straße (Nieuport), 37 105 Flachland- in Baumgar- Landschaft schaft tenbrück (Öl) Brühl, 110 Ein Zwölf- Alfred Graf ender, 111 von DÜ Hirsch im Bruch (Aqu), 112 Stu- die (Aqu), 113 Studie (Gouache) Brütt, Adolf 395 Schwert- BER tänzerin (Bronze), 1638 Kopf eines Athleten (Bronze) 1639 Waidwund (Marmor), 1640 Pariserin (Bronze) Burmester, 132 Nacht, 133 713 Pappeln im Georg KS Vom Brügge- Wind (Öl) mannschen Altar rechts, 134 Sturm Cauer, Fritz 1841 Maler Lins, KS Bronze-Büste Caspar, Carl 46 Taufe 572 Geißelung 143 Pietà, 144 75 Pietà (Öl), MÜ Christi, 47 (Öl), 573 Ölberg Die Kundschaf- 372 Gethsemane Jacob ringt mit (Öl), 574 Pietà ter, 146 Negerin, (Öl) dem Engel (Öl) 147 Drei Frauen, 148 Liegendes Mädchen Caspar- 48 Frühlings- 149 Schwäbische 261 Vorfrühling Filser, Maria sonne, 49 Herbstlandschaft (Öl) MÜ Frühling auf , 150 S. Bona- der schwäbi- ventura, Rom, schen Alb, 50 151 Sestri Maigewitter, Levante 51 Obsternte, 52 Römische Landschaft vom Aventin aus Cissarz, 55 Romanze 41 Die Wächter Johann (Öl), 443 Vinzenz Komposition STG (Zch), Bildnis von H. Altherr, 447 Dorfeingang (Rad), 585 Die Hohenstaufen (Rad), 630 Mühle mit zer- brochenen Flügeln (Rad)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Claudius, 502 Helles 616 Vorstadt- 166 Der Zim- Wilhelm DD Stübchen garten im mermann, 1466 Frühling (Öl) Alte Frau (Zch), 1467 Interieur (Zch), 1468 Die Neugierigen (Zch) Conz, 555 Land- 171 Weiblicher 59 Teepuppe Walter KA schaft mit Park Akt, 172 Zwei (Öl) Frauen, 173 Am Strand, 1473 Schloß Aubach (Rad), 1474 Flußlandschaft (Rad), 1475 Winter (Rad), 1476 Am Kanal (Rad) Corinth, 62 Frau in Kollektiv- 195 Märchener- Lovis BER Violett, 63 Ausstellung: Nrr. zählerin (Öl), Stillleben, 64 176-194 264 Die Ver- Apostel Pau- suchung des Hl. lus, 65 Die Antonius (Öl) Maske Damberger, 339 676 Klagendes 208 Klagende 169 Mädchen in Joseph MÜ Strickendes Bauernweib (Öl), Mädchen, 209 der Laube (Öl), Mädchen 677 Bauernmäd- Bauernfamilie, 219 Der Haberer chen (Öl) 210 Drei (Öl) Bauernmädchen Daumiller, 692 Tanzendes 1844 Tanzendes Adolf MÜ Mädchen Mädchen (Bronze), 693 (Bronze), 1845 Flora (Bronze), Geheimnis 694 Unschuld (Bronze), 1846 (Bronze) Flora (Bronze) Dettmann, 388 Fischer- 227 Abend im Ludwig hochzeit Park, 228 Burg KÖBG am Meer Dill, Ludwig 541 Herbst- 69 Dämme- 239 Blumiges 178 Alte Föhren, KA abend im rung am Meer, 240 junge Birken Moor Flusse, 70 Holländischer (Öl), 411 Moor- Blumiger Hafen (Temp) graben (Öl), 412 Moorgrund Steinbruch in Polling (Zch), 426 Dämmerung (Kreide-Zch), 428 Heiliger Hain (Kreide- Zch), 454 Wa- cholder am Bach (Kreide-Zch) Donndorf, 24 Porträtbüste Karl August S. M. des Königs STG Wilhelm II von Württemberg; 60 Phryne (Mar- mor), 251 Büste Sr Exz. des Grafen Zeppelin (Stein) 118

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Dorsch, 292 Sommer- 77 Meine 244 Masken- 84 Am Ferdinand abend, 498 Mutter spiel, 245 Ge- Schreibtisch (Öl) DD Der blöde deckte Tafel, 246 Pierrot Interieur mit alter Frau (Temp), 1495 Interieur mit alter Frau (Zch) Dreher, 500 Porträt 78 Stillleben 250 Straße in Eduard Marti-gues, 251 Richard DD Steinbruch bei Martigues, 252 Brücke in Port de Bouc, 1496 Zeichnung II, 1497 Zeichnung III Egger- 600 Das Leben 808 Zwei Hirten 277 Die Erde, 58 Die Saat (Öl), Lienz, Albin (Casein) (Öl) 278 Vorfrühling 78 Am Tisch des WEI in Tirol Herrn (Öl), 187 Bauer, Weih- wasser nehmend (Öl) Egler, Willi 1498 Fünf KA Porträt-Radie- rungen, 1499 Pont Marie, Paris (Rad), 1500 Ein Regentag (Lith), 1501 Landstraße (Lith), 1502 Kirche in Spanien (Rad) Elkan, 931 Perse- 414 Bronze- 820a Todesgang Benno DA/ phoneia büste Alfred (Gipsrelief), Alsbach (Statue in Flechtheim, 820b Bildnis- farbigen 415, 416 Ein büste Anna Gesteinen) Rahmen Bron- Richter (Bronze), zeplaketten 820c Bildnis- büste geheimer Kommerzienrat Gerhard Meyer (Bronze) Engel, Otto 372 Morgens 286 Friesische 393 Herbstsonne Heinrich am Strande, Küche, 287 (Öl) BER 1056 Diele im Herbst- Landhaus, nachmittag 1512 Fest am Strande, 1621 Nebelwolken (Pastell)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Erler- 291 Heiße Stun- Samaden, de, 292 Reiter im Erich MÜ Gestöber, 293 Sommer, 294 Winterabend, 295 Bauernmas- kerade, 296 Kü- chengarten, 297 Rauhes Land, 298 Garten einer alten Dame, 299 Dreikönigs- Reiter Esser, Max 819a Star BER (Bronze) Esser, 835 Athleten Theodor (Öl), 836 MÜ Interieur (Öl) Faure, 256 Im grünen 88 Simplizissi- 870 Im grünen 305 Simson und 53 Tenhaeff als Amandus Wagen, 587 mus-Prozeß, Wagen (Öl), 871 Delila, 306 Nach Malvolio (Öl), STG Im Zirkus, 587 89 Buren- Zirkus unter dem Bade 337 Blumen- Spanische zirkus; 90 Bäumen (Öl) stück (Öl) Tänzerin, 589 Gobelinthea- Zelttheater ter, Paris Fehr, 547 Schellen- 91 Interieur 872 Leibküras- 308 Dragoner in 186 Felsen (Öl), Friedrich baumträger siere auf Wache der Parade 440 Der letzte KA (Öl), 873 Mili- Wagen (Lith) tärmusiker (Öl) Fennel, 313 Felder und Friedrich KS Wälder Firle, Walter 512 Die Gene- 315 Torfarbeiter MÜ sende Fischer, 1505 Lindenhof Otto DD (Rad), 1506 Frühlingsland- schaft (Rad), 1507 Motiv aus Schreiberhau (Rad), 1508 Holzschlag (Rad), 1509 Schloßgarten Buchwald (Rad) Fischer- 680 Gurig, Adolf Stürmischer DD Tag Franck, 957 Badende Philipp BER Knaben (Öl) Gaul, 1864 Löwin August BER (Bronze), 1865 Trabender Esel (Bronze, 1866 Sich wälzender Esel (Bronze), 1867 Liegender Esel (Bronze), 1868 Grasender Esel (Br.), 1869 Kondor (Bronze)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Geiger, 611, 612, 614, Willi BER- 628 Stierkampf Charl. (Rad), Gelbke, 1519 Leicht- 633 Georg DD sinnige Lieder Leichtsinnige (Rad), 1520 Lieder (Rad) Rheintal (Rad), 1521 Schatten um Notre Dame (Rad) Georgi, 566 Schnitter Walter KA Gomansky, 1674 Jungfern- 1080 Stockente Edmund kranich (Bron- (Bronze), 1081 BER ze), 1846 Eine Riesenpinguin Nebelkrähe, (Bronze), 1082 1914 Ein Ap- Kampfläufer terix (Schnep- (Bronze) fenstrauß) (Bronze) Graf, 1677 Stuben- 366 Vor dem Hermann bild mit Kinderschränk- WEI lesendem chen Mädchen Graf, Oskar 368 252 Kreuzigung MÜ Heranziehendes (Öl), 453 Im Gewitter (Temp) Hochgebirge (Rad), 456 Bäume (Rad), 460 Dorf- brunnen (Rad), 593 Dachau- erinnen (Rad), 680 Im Winter (Rad) Grethe, 580 Kapitän 107 Einfah- 377 Lotsenboot 63 Nordsee- Carlos STG und Steuer- rende Fischer- nach dem Sturm fischer (Öl), 85 mann, 585 boote, 108 In Gegen den Strom Lotsenboot der Düne (Öl) längsseits Greve-Lin- 605 dau, Georg Badeanstalt Florenz Groeber, 343 Die Mal- 110 Die Wä- 1126 Der alte 384 Bauernfrau 283 Ober- Hermann schüler scherin, 111 Bauernknecht mit Kind, 385 bayrischer MÜ Alter Mann (Öl), 1127 Bildnis eines Bauernbesuch Mädchen mit Offiziers, 386 (Öl), 294 Bildnis Glas (Öl) Mädchen am eines Fischers Zaun (Öl) Großmann, 391 Vorstadt von 11 Radierung ; Rudolf BER Gent, 392 Aus 14 Schlachthof, , 393 Radierung, 619, Dünen in 620 Radierung Nieuport Hagen, 608 Alter Ha- 118 Erntebild, 410 Zons am Theodor fen in Düssel- 119 Waldweg, Niederrhein, 411 Josef WEI dorf, 873 Thü- 120 Feld Herbstlandschaft ringer Land- schaft

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Hahn, 458 Reitersta- 1183 Exzellenz 751 Kinderrelief Hermann tuette (Bron- von Heigel (Bronze), 771 MÜ ze), 459 Fünf (Bronze), 1184 Reh (Bronze), Kinderfiguren Köpfchen (Por- 784 Buberl- vom Bremer zellan) brunnen Brunnen (Bronze) (Gips) Hambüchen, 867 Vor der 414 Dämmerung, 400 Vor der Wilhelm DÜ Küste 415 Früher Küste (Öl) Herbstmorgen Hardt, Ernst 1534 421 Herbststim- DÜ Bergischer mung, 422 Garten im Waldinneres, Vorfrühling 423 Herbstliche Sonne, 424 Bei der Lektüre, 425 der rote Sonnen- schirm, 426 Alter Bauern- hof, 427 Gehöft im Bergischen, 428 Frühstücks- tisch Haueisen, 560 Pfälzerin 127 Halbakt 437 Pfälzerin, Albert KA 438 Viadukt im Wald, 1545 Studie (Zch), 1546 Sturm (Zch), 1547 Sommer (Lith), 1548 Am Rhein (Lith) Haug, 575 Die 1235 Post (Öl) 436 Post 367 Fuchsjäger Robert von Preußen bei (Öl), 518 In Ge- STG Möckern danken (Rad), 521 Der Sekundant (Lith), Reiterbild u Graphik „Im Feld“ Heinrich, 268 Weih- Otto DÜ nachtsmarkt an der Petri- kirche, 1150 Die alte Insel- brücke (Lith), 1886 Es will Abend werden Heitmüller, 139 Kartoffel- August buddlerinnen Bad Nenndorf Helberger, 671 Sommer- Alfred BER nacht im Nor- dischen Hoch- gebirge, 674 Vorfrühling an der Malzer Schleuse (Mark) 122

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Hell, Willy 291 Abend an 3184 Märkischer 452 Höhenblick ter BER der Havel, See (Öl) Bergisches Land 1014 Herbst, 1211 Havel- landschaft (Lith), 1568 Landschaft aus Westpreußen Hellwag, 539 141 Rotten 1277 London 453 Im Park von 273 Hydepark Rudolf KA Spätsommer Row Bridge (Öl) St. Cloud, 454 (Öl), 399 Strand Herbst im Hyde von Dieppe (Öl) Park, 455 Strand von Dieppe Hempfing, 1110 Drei 1552 Stehende Wilhelm KA Balleteusen Balleteuse (Rad), (Rad) 1553 Liegende Balleteuse (Rad), 1554 Badestrand (Rad), 1555 Me- nagerie (Rad), 1556 Drei Bal- leteusen (Rad) Herrmann, 142 Herbst- 467, 468 Curt BER sonne, 143 St. Blumen, 469 Moritz im Wintersonne im Winter I, 144 Grunewald St. Moritz im Winter II Hermanns, 467 Capella 464 Abend in 175 Abend in Heinrich DÜ real in Sevilla Dordrecht, 465 Dordrecht (Öl) (Aqu), 1565 Dordrecht, 466 Oktobertag in Herbsttag in Am- Amsterdam sterdam (Aqu) Hettner, 478 Forte dei Hermann Marmi, 479 Fête Otto BER- galante Charl. Hildebrand, 1321 Relief Adolf Ritter (Terrakotta) von MÜ Hinterseher, 1560 Schla- Josef fende Diana Paris (Marmor) Hitz, Dora 155 Bildnis: BER Frau Gerhart Hauptmann Hoch Franz 506 Sommer- 1331 Bergpre- Xaver MÜ schwüle digt (Öl), 1332 Auf hoher Alp (Öl) Höger, Otto 604 Fischer- 488 Männlicher 724 Badende KS Familie Akt, 489 Schule (Öl) Fischer-Familie, 490 Waldtal Hölzel, 575 „Die 159 Der Vor- 230 Anbetung Adolf STG Weiden“ frühling, 160 (Öl), 448 Nach Dachau, 161 Sturm und Regen Die Vertrie- (Zch) benen, 162 Bebenhausen 123

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Hoetger, 611a-d Plastik 445 Dämme- 55 Badende Bernhard 4 Porzellan- rung (Gips), (Gips), 69 DA figuren 446 weibliche Weiblicher Büste Halbakt „Elend“ (Gips) (Bronze), Hofmann, 592 Flora, 593 157 Fünf 496a Flammen- 37 Frauen in Ludwig von Am felsigen Frauen, 158 tanz, 496b Felsen (Zch), 38 WEI Strande, 594 Europa mit Felsige Höhe, Zeichnung, 512 Traumland, dem Stier 496c Weiße Zeichnung, 660 595 Weibli- Pferde im Meer Frauen am cher Akt Waldbach (Öl), (Pastell), 596 685 Der Liebes- Im Felsufer garten (Öl) Hübner, 164 Lübeck, 1393 Lübecker 508 November, 97 Rheinhafen in Ulrich LÜB 165 Hambur- Hafen (Öl) Motiv von Holland (Öl), ger Hafen, 166 Lübeck 183 Frühjahrs- Hafenszene, sonne (Öl), 671 167 Hafenan- Interieur (Öl) sicht Hamburg Hummel, 362 Rosen, 168 An der 1406 Rosen (Öl) 512 Stillleben 88 Rosen und Theodor Früchte und Werft, 169 1407 Ranunkeln mit Huhn, 513 Terrine (Öl), 244 MÜ venetianisches Goldfasan (Öl) Spiegeltisch mit Schiffe im Dock Glas Rosen, 514 (Öl), 276 Weiße Stillleben mit Rosen – Grünes Apfel Glas (Öl) Illies, Karl 171 Fischer, 518 Sonne Wilhelm 172 Schiffs- Artur HH junge Jahn, Georg 1288 DD Verlorenes Paradies (Gra- phik), 1306 Pan und Kind (Graphik) Jank, 357 Reitende 1458 Reiter- 99 Schimmel in Angelo MÜ Batterie bildnis Sr Kgl. der Sonne (Öl), Hoheit des Her- 281 Brauner, zogs Carl Eduard Pferdestudie (Öl) von Sachsen- Coburg und Gotha (Öl) für Schloß Frieden- stein in Gotha bestimmt Jeschke, 521 Kastanien Richard KS Jobst, 1483 Bildnis Heinrich DA (Marmor) Junghanns, 414 Halbsonne 1511 Kollektivausstel- 49 Frau mit Kuh Julius Paul Herbstweide (Öl) lung 531-551 (Öl) DÜ Jutz, Carl 554 Märztag an d.J. DÜ der Erft, 555 Waldinneres, 556 Alter Kirch- platz (Aqu) Kätelhön, 1103 Aus dem Hermann Schwalmtal Marburg (Rad)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Kalckreuth, 174 Bildnis 561 Dame mit 81 Weg, ins Dorf Leopold von Exzellenz Hut führend (Öl), Eddelsen Havenstein, 197 Mädchen- 175 Bildnis bildnis (Öl) Frau Dr. E., 176 Bildnis Domkapitular Schmittgen, 177 Etta auf dem Balkon, 178 Das Tromphaus in Holland Kallmorgen, 264 Die Frau 1530 Im 562 Kirchweihe 341 Zum Turm- Friedrich des Schiffs- Hamburger in einem badi- fenster hinaus BER zimmer- Hafen (Öl) schen Dorf, 563 (Öl), 355 Der manns, 269 Blackfriars Fährdampfer Hamburg, 374 Brücke, London (Öl), 523 Frühmorgens, Hamburg (Zch), 1525 Sommer- 525 Altonaer wolken Fischmarkt (Maintal) (Zch), 690 Pflügender Bauer (Zch), 716 Am Hamburger Hafen (Zch) Kampf, 371 Aachener 564 Zigeunerin 203 Vor dem Arthur BER- Bürger bitten Spiegel (Öl) Charlotten- General Jor- burg dain um Scho- nung der Stadt Kampf, 450 Die Stadt Kollektiv- Eugen DÜ Slius, 1030 Ausstellung Die alten Wäl- 565-593 le von Veere Kampmann, 561 Spät- 179 Düsterer 594 Sommer- 543 Königsfeld Gustav abends, 1123 Abend abend, 595 Mor- (Kohle-Zch), 545 STG/ Landschaft, gen im Schwarz- Winterlandschaft Bad Ebersteinberg wald, 1583 (Bleistift-Zch) Grötzingen (Lith) Wasgenstein (Zch), 1584 Im Hegau (Lith), 1585 Ober- steinburg, Land- schaft (Lith) Kardorff, 180 Mutter 597 266 Bildnis Die Konrad von und Kind, 181 Holländische Mutter des BER Bildnis Tilla Landschaft Künstlers (Öl) Durieux, 182 Schloß Sans- souci Klein von 615 Neuwied im Diepold, Schnee Maximilian DÜ

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Klemm, 609 Flößer 193 Weinlese, 1587 Masurische 616 Masurische 539, 540, 541 Walter 194 Rodelbahn Eisfischer (Öl), Eisfischer, 617 Aus dem MÜ/Dachau 1588 Italienische Weihnachtsmark Vogelbuch u WEI Weinlese (Öl) t in Dachau (Farb-Holzsch), 624 Aus Faust (Holzsch), 651 Zuschauer (Aqu), 656 Eisfischer (Aqu) Klinger, 495 Pietà Max LPZ Knackfuss, 622 Abend am Hermann Ägäischen Meer, KS 623 Küste von Korfu Knirr, 347 Porträt des 624 Selbstporträt Heinrich Prof. Krebs MÜ Koch, 689 626 Ferdinand Winterabend- Norddeutsche KS Poesie Landschaft (Pastell) Kolb, Alois 1627 Geiger 714 Kraft (Rad) LPZ (farb.Rad), 1628 Grün (farb. Rad) Kohlschein, 277 634 König Fried- 212 Bauer aus Hans DÜ „1814“ (Preußi rich II (Casein- der Eifel (Öl), sche Land- malerei), 635 441 Ackerpferde wehr) Dem Andenken (farb Zch) des großen Kanzlers (Case- inmalerei), 636 Moselbauern, 637 Im Garten, 638 Fuhrwerk, 1600 Fuhrwerk, 1601 Der Krieg (Zch) Kuithan, 210 Mädchen Erich BER- mit Äpfeln Wannsee Kukuk, 693 Am Wasser, Wilhelm DÜ 694 Tuja und Rotdorn, 695 Sachsa Kunowski, 698, 699 Akte Gertrud von (Gouache) DÜ Kunz, 1722 Fruchtge- Ludwig hänge mit einem Adam MÜ Papagei (Öl), 1723 Stillleben mit Früchten und silbernem Tee- service (Öl), 1724 Stillleben mit Fruchtkorb und Silber- schüssel (Öl)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Kupfer- 1612 Mannheim, schmid, Bagger auf der Hermann Werft (Rad), KA 1613 München, Straße (Rad), 1614 Karlsruhe, Fasching (Rad), 1615 Karlsruhe, Kaisertag (Rad), 1616 Karlsruhe, Straße (Rad), 1617 Karlsruhe, Neubau (Rad), 1618 Schiffs- werft, Mannheim (Rad) Langham- 274 Terrasse 1771 Verklingen 708 Auf der 9 Blick ins Land mer, Carl der Villa Mon- (Motiv aus Koppel (Öl) BER dragone, 366 Veitshöchheim) Sonniger (Öl) Herbsttag, 1027 Aufblü- hendes Ge- witter in der Heuernte Lederer, 217 Winter- 115 Porträtbüste Fritz BER- landschaft (Bronze) Charl. Lederer, 329a Ringer, 1928 Diana, Hugo BER 330a Diana 1929 (Gips), 395 Porträtbüste Fechter, 934 Geh.Rat Büste des Heydemann Generalmu- sikdirektors Richard Strauß (Bronze) Leipold, 725 Hafen Karl Störort/ Holstein Lewin- 309a Bogen- 1931 Tanzende Funcke, schütze, 930 1932 Bambina Artur BER Porträtbüste (Gips), 1884 Tanzende (Bronze) Liebermann, 363 Parisurteil, 1866 Akt im 733 Zur Fa- Ernst MÜ 870 Im schwarzen Man- schingszeit, 734 Hausflur tel (Öl), 1867 Modellpause Bildnis Kompo- nist Adolf Wall- nöfer (Öl), 1868 Bildnis Muse- umsdirektor Prof. Dr. Koet- schan (Öl)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Liebermann, 220 Huis ter 735 Der Barm- 15 Mann mit Max Duin, Noord- herzige Samari- Kuh (Zch), 259 BER wijk; 221 ter, 735a Reiten- Die Seilerbahn Klein-Kinder- der Knabe, 735b (Öl), 427 Ste- schule, 222 Kinder auf dem hende Bäuerin- Muschelfi- Wege zur Schule nen (Zch), 460 scher, 223 Ba- Frau mit Gebet- dende Jungen buch (Zch), 508 Straße (Zch) Liesegang, 460 Am frühen 1874a Brügge: 737 Helmuth DÜ Morgen, 876 Winterabend Kirchgang, 738 Niederrheini- (Originalrad.) Im Beguinenhof, sche Fischer, 739 Kanal, 740 927 Unter den Grauer Tag, 741 Bäumen, 1140 Winter am Nie- Winterabend derrhein, 1622 (Rad) Beguinage in Mecheln (Rad), 1623 Maria im Capitol, Cöln (Rad), 1624 Holl. Landschaft (Rad) Linde-Wal- 224 Damen- 1879 Beim 742 Vor dem 238 Beim Wä- ther, Hein- bildnis, 225 Aufhängen der Spiegel scheaufhängen rich Eduard Mutter mit Wäsche (Öl) (Öl), 383 Vor BER Kind dem Spiegel (Öl) Lins, Adolf 747 Im Bruch, DÜ Langst am Rhein, 748 Gänseweide (Aqu), 749 Am Stickrahmen (Aqu) Lissmann, 1891 Goldregen- Friedrich pfeiffer (Tempe- HH ra), 1892 Stock- enten (Tempera) Macco, 761 Einsamkeit, Georg DÜ Spitzbergen, 762 Matterhorn, 763 Monte Rosa (Aqu), 764 Im Hochgebirge (Aqu) Mackensen, 607 Gottes- 226 Frühlings- 1946 Heuernte 765 Moorfrau, Fritz WEI dienst, 610 sonne, 227 (Öl) 766 Ruhende Mutter und Trinkender Schafe Kind, Oswald, Mann Fritz, 611 Stra- ße im Herbst Marxer, 2031 Der weiße 778 Die Ver- Alfred MÜ Hahn (Öl), 2032 sammlung im Bahnhofsplatz in Walde München (Öl) May, Bruno 786 Dämmer- STG stunde, 787 Grauer Tag, Venedig 128

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG May- 788 Herbsttag, Hülsmann, 789 Kuhhirte, Valerie STG 790 Sonnen- blumen Meid, Hans 231 Lukretia, BER 232 Entfüh- rung Metzger, 800 Feldrain, Adalbert KS 1632 Vor Son- nenaufgang (Lith), 1633 Flut (Lith) Meyer- 2098 Lübecker 806 Forellenbach 379 Ostermesse Cassel, Hans Hafen (Öl) (Temp), 807 (Öl) KS Ostseestrand, 808 Markttag in Cassel Modersohn, 240 Eichen- 2123 Winter (Öl) Otto Fischer allee, 241 hude Ziehende Wolken Mühlig, 956 Im April Kollektiv- 669 Märztag am Hugo DÜ (Niederrhein) Ausstellung Nrr. Niederrhein (Öl), 826-870 722 Auf Wester- land, Sylt (Aqu) Müller, 496 Barmher- 2192 David (Öl), 872 Mönch, Richard DD zige Schwe- 2193 In voller 1636 In voller ster, 1229 Würde (Rad), Würde (Rad) Randleiste, 2194 Wunder der Reiher (Zch), Dressur (Rad), 1876 Leimers 2195 Die ent- Ziege wendete Perücke (Rad) Müller- 1639 Studie Gräfe, Ernst (Zch) DD Neumann, 356 Kürassiere Hans MÜ (Öl), 538 Aufzie- hendes Gewitter (Farb. Holzsch), 742 Karneval (Holzsch) Odefey, 255 Erwachen 917 Fischer, 918 709 Fischer (Öl) Ernst KS Die Welle, 919 Rote Segel Olde, Hans 452 Rotes KS Haus im Schnee Oppenhei- 2309 Damen- 928 Chinesisches mer, Joseph bildnis (Öl) Porzellan, 929 BER Gartenweg Ophey, 256 Herbst- 925 Landschaft, Walter DÜ blumen auf 926 Herbst- blauem Grund blumen, 927 Porträt, 1652 Pariser Straße (Rad), 1653 Venetianischer Kanal (Rad)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Oppler, 257 Herbstli- 2314 Tennis- 930 Badeleben in Ernst BER cher Tag am turnier (Öl), Dieppe, 931 Strande von 2315 Aus einem Stillleben Westende, 258 englischen Gegen Abend Landhaus (Öl), am Strande 2316 Schehera- von Westende zade (Rad), 2317 Karneval (Rad), 2318 Anna Pawlowna (Rad) Orlik,Emil 259 Bildnis 2319 Weiblicher 933 Chinesen- 16 Graf Kalck- BER einer Chinesin Akt (Öl), 2310 mutter mit Kind, reuth (Rad), 17 Gerhart Haupt- 934 Bildnis einer Ferd. Hodler mann (Rad), Chinesin, 935 (Rad), 89 Suda- 2311 Rahmen Blumen im Glas nesin (Öl), 705 mit drei Bild- Faustprobe bei nissen des Reinhardt (Öl), Malers Ferdi- 730 G. Mahler nand Hodler (Rad), 731 G. (Rad) Hauptmann (Rad), 746 (Rad) Otto, 260 938 Herbstland- 547 Gehöft in Heinrich DÜ Landschaft schaft, 939 Wie- der Eifel (Zch), se im Vorfrüh- 549 Alter Hof ling, 940 Sonni- mit Kirche (Zch) ger Nachmittag, 941 Waldrand, Rad.:1654 Nacht, 1655 Blick ins Land, 1656 Wiese am Bach 1657 Regenwetter, 1658 Waldwiese im Herbst, 1659 Waldwiese mit Reh, 1660 Am Waldrand, 1661 Kornfeld, 1662 Bäume am Kornfeld Pellegrini, 961 Knabenakt, Alfred 962 Der Rhein Heinrich bei Basel, STG Landschaft Petersen, 521 Am 2406 Hochsee 971 Nordische Hans Ritter Nordkap (Öl), 2407 Eis See von MÜ und Wasser (Öl), 2408 In den Schären (Öl) Pforr, 2435 Winter- Heinrich abend im Bau- Laudenbach ernhause (Öl), 2436 Säemann (Öl) Pohle, Emil 1510 DÜ Landschaft

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Pottner, 272 Toulouser 989 Truthahn Emil BER Gänse, 273 und Enten, 990 Enten, 274 Streitende Elster im Kä- Hähnchen, 991 fig Junge Gänschen Prack, 480 Bildnis Wilhelm Fräulein E. St. Oskar FF (Bronze), 481 Junger Hanno- veraner (Bronze) Pretzfelder, 275 Zaun Max KA/ BER-Charl. Reinbach, 1033 Stillleben, Anna KS 1034 Selbst- porträt Reiser, Carl 1036 Kramer- MÜ berg im Winter, 1037 Matter- horn, 1038 Frauenkirche in München Rhein, Fritz 290 Halsband 2589 Bildnis 1047 Wismar 376 Bildnis des BER der Hamonia, Frau v. B. (Öl) Oberst H. (Öl) 291 Villa Ro- mana in Flo- renz, 292 Bildnis Fräu- lein v. H. Riedel, 2595 Riesen 1697 Glück Arthur KA (Rad), 2596 (Rad), 1698 Glück (Rad) Rheinlandschaft bei Säckingen (Rad), 1699 Sommerphan- tasie (Rad) Rösler, 285 Land- 248 Waldemar schaft mit Frühlingssonne BER-Lich- Lokomotive, (Öl) terfelde 286 Land- schaft mit Büschen, 287 Lichterfelder Hafen, 288 Dorfstraße, 289 Frauen- kopf Rohmeyer, 1069 Maitag, Wilhelm 1070 Frühlings- Heinrich KS sonne Sandrock, 2783 Vor dem 1084 Vor dem Leonhard Lokomotiv- Lokomotiv- BER schuppen (Öl), schuppen 2784 Bahnbau (Öl)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Schaefer, 1085 Bildnis Fr. Edmund KS Th. F., 1086 Sommer, 1087 Mädchen mit Blumen Scheffer, 1092 Schwarzes Paul KS Moor Schinnerer, 299 Dryade 522 Via Senese Adolf MÜ/ (Rad), 524 Porta Deisenhofen Romana (Rad) /Tennenlohe Schliep- 1104 Kinder- hacke, bildchen, 1105 Walter KS Studienkopf Schlittgen, 301 Via Hermann Senese in MÜ Florenz Schmoll von 574 Am 303 Im Bau- 1123 Der 339 Bei der alten Eisenwerth, Spring- ernzimmer, Blumenstock Dame (Öl), 442 Karl STG brunnen 304 In der Teilkarton zu Laube dem Wandge- mälde Unibibl. Tübingen, 457 Akt (Zch) Schocken, 306 Wilhelm Totenwache BER-Dah. Schramm- 334 Hühner- 308 Oktober- 2880 Biergarten 1147 Gänse, 375 Schnee (Öl) Zittau, fütterung, 882 fest „Affen- (Öl), 2881 1148 Ludwig- Rudolf MÜ Heimkehr theater“, 309 Wellensittche straße, 1149 Am Oktoberfest (Öl), 2882 Stachus Hirsch (Bronze) Schroedter, 1156 Studien- Hans KA kopf, 1717 Schäfers Sonn- tagslied (Lith), 1718 Kind im Korb (Lith), 1719 Kinder- bildnis (Lith) Schumacher, 324 Porträt Max BER (Marmor) Schwartz- 311 Traum- kopff, land (Mar.), Wolfgang 312 Maler W. BER Gallhoff (Mar.), 1556 Pantherkatze (Gips) Seyler, 1185 Abend in 395 Rast (Öl) Julius MÜ den Schären, 1186 Blick auf Svolvaer Sieck, 509 Sommer- 314 Mairegen, 2961 Mai 1198 Weiher im Rudolf nachmittag 315 Am (Tempera), 2962 Vorfrühling, MÜ/Pins- (Gouache) Simssee Oktober (Öl), 1199 Mai in den wang 2963 Vom Vorbergen (Gou- Samerberg ache), 1200 (Gouache) Sommerland- schaft (Gouache) 132

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Siegmund, 316 Kreuztra- 1202 Verspot- 6 Geißelung (Öl) Rudolf KS gung tung Christi, 1203 Florenz in Morgensonne, 1204 Im Giardi- no Borghese in Rom, 1741 Jun- ge Eschen im Vorfrühling (Holzsch), 1742 Ruhe auf der Flucht (Holzsch), 1743 Grabtra- gung (Holzsch) Sigrist, 2967 Opfer der 1736 Opfer der Salomon Arbeit (Rad), Arbeit (Rad), KA 2968 Zahltag 1737 Zahltag (Rad) (Rad), 1738 Ein kühler Trunk (Rad), 1739 Ze- mentarbeiter (Rad), 1740 Asphaltstampfer (Rad) Slevogt, 320 Damen- 92 Badende (Öl), Max BER bildnis, 321 95 Bankett der Reiter, 322 Georgi-Ritter Sonnenunter- (Öl) gang, 323 Motiv aus Neu-Cladow, 324 Die Weide, 325 Landschaft Spiro, 329 Damen- 1217 Liebespark, Eugen Paris bildnis; 330 1218 Vor dem Flussgott, Ausgang, 1219 Amor und Der Abessinier Nymphe Stahl, 333 Die Friedrich Glücksjäger MÜ/ Felda- fing Starck, 430 Constantin Huldigung, BER 747 Lyrik (Gips) Starker, 1226 Bodensee- 190 Landschaft Erwin STG landschaft (Öl) Steiniger, 1754 Albrechts- Ferdinand burg in Meißen DD (Rad), 1755 In stiller einsamer Größe (Rad), 1756 Auf stiller Heide der Heimat (Rad)

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Sterl, Robert 332 271 Die Kohle- DD Steinbrecher, fahrer (Öl), 436 333 Wolga I, Steinbrecher 334 Wolga II, (Zch), 544 335 Steinbrecher Schiffszieher (Zch), 568 Bildnis (Zch), 658 Interieur (Lith) Stern, Max 669 Die Putz- 1233 Karnevals- DÜ macherinnen treiben , 1234 Rennplatz bei Düsseldorf, 1235 Im Restaurant, 1236 Dr. Ophüls, Porträt Storch, Carl 1265 Damen- KÖBG bildnis Strathmann, 338 Der Karl MÜ heilige Franz von Assisi Stremel, 340 Äpfel, Max Arthur Bänder, MÜ/Pasing welkende Astern Strobentz, 3087 Stillleben 347 Mädchen in Fritz MÜ (Öl), 3088 Schwarz und Selbstbildnis Grau (Öl), 370 (Öl), 3089 Die Krinoline Mädchen in Grau (Öl) Struck, 1757 Bildnis Hermann Hermann Bang BER (Rad), 1758 Blick auf Jeru- salem vom Ölberg (Rad), 1759 Aus Schierke I (Rad), 1760 Aus Schier- ke IV (Rad), 1761 Braunlage II (Rad) Stuck, Franz Kollektion 341 Maryköpf- 3099 Kreuzigung 65 Der Drachen- von MÜ Nrr. 1409- chen (Öl) töter (Öl), 445 1461 Akt (Zch), 726 Männliche Aktstudie (Zch) Thedy, Max 597 344 Bauern- 3195 In stiller 1260 Bayrisches WEI Porträtstudie, stube aus Andacht (Öl), Interieur, 1261 805 Blick Bayern 3196 An der Stubentür durch die Stimmungsland- Vorkammer, schaft 1011 Feierabend Thielmann, 1052 Trau- Wilhelm ernde, 1312 Willings- Im Wirtshaus hausen (Rad), 1339 Schafschur (Rad) 134

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Thiem, Paul 3199 Der Starn- 1262 Föhnstim- MÜ/Starn- berger Hafen mung berg (Öl), 3200 Früh- lingsgewitter an der Isar (Öl), Isarlandschaft (Öl) Thoma, 3209 Sonnen- Emil durchbruch MÜ/Riede- (Tempera), 3210 ring Mutter und Kind (Tempera) Thoma, 544 Gärtner, 345 Deutscher 1266 Wandern- 396 Der Bauer Hans KA 553 Säckingen Wald, 346 des Bächlein, und sein Knecht am Rhein Jüngling an 1267 Frühlings- (Öl), 401 der Quelle landschaft am Abendstimmung Oberrhein, 1768 bei Siena (Öl) Die Wonne des Fliegens (Rad), 1769 Gewitter- wolken (Rad), 1770 Schlafen- der Hirte (Rad), 1771 Weiblicher Kopf (Rad) Thor, Walter 336 Junges 3217 Kleines 1274 Ilse Küst- MÜ Mädchen, Mädchen (Öl), ner, 1275 1569 Walter 3218 Bildnis der Wilfried, 1276 im Turnanzug Frau Gräfin Onkel Ludwig Matuschka Trübner, 559 Bildnis 351 Park am 3246 Reiterbild- 1286 Aussicht 177 Waldinneres Wilhelm des Großher- Starnberger nis des Großher- am Starnberger (Öl), 362 KA zogs von See, 352 Park zogs Friedrich I. See, 1287 Mädchen im Hessen- im Schloß von von Baden (Öl), Rosenzaun Baum (Öl), 392 Darmstadt Hemsbach, 3247 Interieur Doppelporträt 353 Mädchen (Öl), 3248 (Öl) am Ufer, 354 Heidelberg (Öl) Im Liebesgar- ten, 355 Salo- me, 356 Schloß Hems- bach, 357 Her- renbildnis, 358 Reiterbildnis eines Infan- terieoffiziers, 359 Reiter- bildnis eines Herrn in Zivil, 360 Bildnis eines Reiters mit Mütze, 361 Studie zu einem Reiter- bildnis in Dragoneruni- form, 362 ders. Titel, 363, 364 Pferdekopf

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1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Tuaillon, 494 Weibli- Louis BER ches Figürchen (Bronze) Ubbelohde, 1318 Märchen 3260 1291 Waldrand 502 Ackersmann Otto (Orig-Rad), Hochsommer (Rad), 505 Der Goßfelden 1321 Acker- (Öl) Riese (Rad), 560 mann (Orig- Waldlandschaft Rad) (Zch), 564 Mär- chen (Rad), 565 Hessisches Dorf (Rad), 586 Tau- wetter (Rad) Unger, Hans 490 Mutter 369 Morgen, 1294 Weibliches DD und Kind, 864 370 Veilchen Bildnis Tulpen, 1058 und Rosen Rosen und Veilchen Urban, 1297 Blaue Tü- Hermann ren Ponza-Inseln, MÜ 1298 Römische Ruine, 1299 Campagne Valett, 1303 Selbst- Johann KS bildnis 1912 Vinnen, Carl 440 Frühlings- 3356 An der MÜ ahnen Tränke (Öl) Völcker, 373 Frühling 3364 Am Co- Hans WI mersee (Öl), 3365 Hafen am Comersee (Öl) Vogel, Hugo 1535 Wild- 3369 Flora (Öl), 1309 Flora, 1310 381 Bildnis des BER schütz, 1543 3369a Heimkeh- Porträt des Herrn Prof. G. (Öl) Petri Fischzug, rende Ochsen Geh.-Rat Busley 1591 Frau mit (Öl) Kannen (Zch) Volkmann, 550 Wipfel im 374 Bergwie- 1315 Sommer, 542 Hess. Hans von Herbstwind, sen, 375 Korn- 1316 Eichen- Bauernhöfe KA 1904 Ernte feld im Regen kamp, 1317 (Rad), 568 Schafherde 1774 Aprilsonne Rapsfelder (Rad), 573 Auf (Buntstift-Zch), der Landstraße 1775 Rahmen (Rad) mit zwei Zch, 1776, Schlanke Stämme (Lith), 1777 Hess. Bau- ernhöfe (Rad), 1778 Pflüger am Gehölz (Rad), 1779 Aprilsonne (Rad), 1780 Mühle in der Eifel (Rad), 1781 Eifellandschaft (Lith), 1782 Junge Pappeln im Frühling (Lith), 1783 An der Landstraße (Rad) 136

1 CS 2 BER 3 MA 4 MÜ 5 DÜ 6 STG Wagner, 1323 Rote Äpfel Adolf KS Weise, 578 Die 1341 Bildnis der 57 Bildnis S.M. Robert STG Städterin Tänzerin Napier- des Königs kowska, Paris Wilhelm II von Württemberg, 346 Bildnis der Tänzerin N. (Öl) Weiß, Emil 383 Stehende 1344 Skizze zum Rudolf BER nackte Frau, Adam, 1345 384 Rosen und Liegender Flieder weiblicher Akt, 134 Herbststrauß Wille, Fritz 1368 Mohn, von DÜ 1369 März- schnee Zeising, 1335 Blumen- 390 Vorfrüh- 1390 Hafen- 652 Jüdenhof Walter DD markt an der ling auf der straße, Bretagne, (Rad), 655 Alt- Kreuzkirche in Bürgerwiese 1803 Studie aus markt (Rad), 717 Dresden (Rad), der Bretagne Dämmerung im 1340 Unter der (Zch) Zwingerhof Holzbrücke, (Rad) Hamburg (Probedruck) Zimmer- 391 Schlöss- mann- chen, 392 Heitmüller, Herbstallee Leni Bad Nenndorf Zumbusch, 3587 Altes Ludwig von Bauernhaus (Öl) MÜ Zwintscher, ? Oskar DD316 Anzahl der ausstellen- 98 74 70 140 78 den Künstler, die auch auf der DKA 1913 vertreten waren

Abkürzungen: BER = Berlin, DA =Darmstadt, DD = Dresden, DÜ = Düsseldorf, FF = Frankfurt am Main, KA = Karlsruhe, CS = Kassel, KÖBG = Königsberg i. Pr., MÜ = München, STG = Stuttgart, WEI = Weimar, WI = Wiesbaden Lith = Lithographie, Öl = Ölgemälde, Rad = Radierung, Zch = Zeichnung; wenn kein Material genannt wird, handelt es sich i.d.R. um Ölgemälde.

316 Im Künstlerverzeichnis des Katalogs benannt, aber im Saal 10 unter keiner Nummer vertreten. 137

Anhang 6: Künstlerinnen und Künstler auf den Kasseler Ausstellungen 1913, 1920, 1922, 1927 und 1929

Abkürzungen: Aqu. u Graphik: Aquarelle und Graphiken; Br = Bronze; G = Gemälde, Gou = Gouache; H = Holzschnitt, Mar = Marmor; Pl= Plastik nicht näher definiert; R = Radierung,

Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Altheim, 1865 Groß- 643 Blumige Wie- 1 Oberhessi- 2 Orpheus Georg Gerau – se (G), 649 sche Land- und die 1928 Frühlingsland- schaft (G), 2 Mänaden Darmstadt schaft mit Maul- Vorfrühling (G), 3 beerbaum (G), 829 (G) Bildnis (G) Dorfstraße (H), 830 Kiefernwald (H) Altherr, 1878 Basel 609 Mein Vater Heinrich – 1947 (G), 647 Studien- Zürich kopf (G), Bantzer, 1857 Zie- 484 Waldwiese 3 Weibli- 6 Blick in 4 Alte Carl genhain – (G), 485 Hessische ches Bildnis den dunklen Dillenbur- 1941 Bauern vor der (G), 4 Bild- Wald (G), 7 gerin (G), 5 Marburg Kirche (G), 493 nis Dr. H., Auf freier Oberhessi- Die Abendruhe (G), 5 Wald- Höhe (G), 8 sche Bauern (G), 494 Bildnis ausblick Waldwiese (G), 6 meiner Mutter (G), (G), 6 Sep- (G) Abend (G) 495 Hessischer tember- Bauer (G), 496 morgen (G) Jugendlich männliches Bildnis (G), 497 Hessische Bauernbraut (G), 504 Hessischer Bauerntanz (G), Bernewitz, 1858 Groß- 463 Zum Licht 121 Kopf 189 Bildnis- Carl Blieden in (Br), 491 Porträt- (Pl), 122 büste Hen- Kurland – büste (Br), 520 Mitgefühl schel (Mar), 1935 Kassel Reiterstatuette (Br) (Pl), 123 190 Arbeiter Husar (Pl) (Lokomotiv enbau) (Br), 191 Indu- strie (Br) Bracht, 1842 49 Jerusalem (G) 11 Eiche mit Eugen Morges – Blitzschlag 1921 (G), 12 Darmstadt Weiden an der Müm- ling (G) Brackel, 1874 Cleve 289 Alt-Cassel 13 Goldlack 250 Die 45 Blei- Josef van – 1959 (Gou), 320 An der (G), 90 Allee (G) und Sil- Cleve Fulda (Gou), 530 Äpfel (G) berberg- Gemüsemarkt in werk Berlin (G), 536 (G) Blumenmarkt (G), 731 Tischgebet (R)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Burmester, 1864 Bar- 12 Geburt der 14 Abend- 17 im Schut- 211 Obst- 50 Georg men – 1936 Venus (G), 523 sonne (G), ze des Wal- gärten in Schle- Heikendorf Großmutter (G), 15 Felder des (G), 18 Herborn sische bei Kiel 525 Badende (G), 16 Im Heide- (G), 212 Im Heide Frauen im Arno Oktober (G), schlucht Gewächs- (G), 51 (G) Ruhender (G), 19 hause (G), Kiefern Akt (G), Einöde (G 213 Ama- (G) Frühlings- rillis (G), blumen (18) 214 Chry- santhemen und Tan- nengrün (G), 215 Pietà (G), 216 Bootshafen (G), 217 Am Meer (G) Caspar, Carl 1879 Fried- 475 Pietà (G) 354 Oster- richshafen – morgen (G), 1956 355 Einzug Brannen- in Jerusalem burg am Inn (G) Caspar- 1878 619 Vorfrühling 356 Oster- Filser, Maria Riedlingen – auf der landschaft 1968 Schwäbischen Alb (G), 357 Brannen- (G) Stillleben in burg am Inn Blau, 358 Frühlings- landschaft (G) Cauer, Fritz 1874 Kreuz- 535 Herbst (Br), 124 Grab- nach – 1945 539 Sommer (BR), denkmal Kassel 684 Musizierender (Entwurf) Maler (Br) (Pl) Cissarz, 1873 Danzig 201 Mühle auf 92 Wein- Johann - 1942 Föhr (R), 215 ernte (G), 93 Vinzenz Frankfurt Kopf einer alten Idealland- a.M. lesenden Frau (R), schaft (G) 377 Dorfeingang (R), 389 Die Hafenschmiede (R), 625 Gewitter über Mönchgut (G), 640 Dünen, Heide und Wolken (640), 808 Hafen von Föhr (G), 812 Dorfeingang (R)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Corinth, 1858 Tapiau 96 Gebirgs- 363 Bildnis Lovis – 1925 landschaft (G), 104 Paul Baum Zandvoort Tisch mit Blumen (G), 364 in der Vase (G), Chrysan- 106 Versuchung themen (G), (G), 335 365 Land- Selbstbildnis (R), haus am 336 Mann mit Walchen- Helm (R), 337 see, 1923 Zwei Menschen (G), 366 (R), 341 Akte I Carmencita (R), 343 Mädchen (G) mit Hund (R), 355 Akte II (R) Dorsch, 1875 Fünf- 50 Interieur I (G), 372 Im Café Ferdinand kirchen/ Un- 68 Interieur II (G), (G) garn – 1938 71 Grünes Interieur Dresden (G) Dreher, 1875 Dres- 69 Fischerboote in 30-33 Land- Eduard den – 1932 Martigues (G) schaft I-IV Richard Pillnitz (G); 145- 147 Radie- rung I-III Dürrich, 1864 746 Rahmen mit 125 Chas- Herrmann Stuttgart – drei Medaillen (Br) salla, Bron- 1929 Kassel ze auf Gra- nitposta- ment Fennel, 1872 268 Fulda bei 26 Spinnerin 50 Vorfrüh- 255 Dorf in Friedrich Wehlhei-den Büchenwerra (Z), (G), 27 Vor- ling in der Cham- bei KS – 269 Schweinsberg frühling am Hessen (G), pagne (G), 1926 Kassel (Z), 281 Am Asch Habichtswal 51 Herbsttag 256 Blick (Z), 483 Vorfrüh- de (G), 28 (G) auf Laon (G) ling in Hessen (G), Rethel (G) 577 Hessenland (G) Fischer, 1870 60 Erdbeeren (G), 153 Schnee- Otto Leipzig – 74 Stiefmütterchen gruben, 154 1947 (G), 794 Meeres- Baumgruppe Dresden brandung (R), 805 155 Abend- Schlossgarten landschaft, Buchwald (R), 809 156 Alter Schafstall (R), 813 Wald, 157 Disentis (R), 836 Landschaft Frühlingsland- mit See, 158 schaft (R), 840 Landschaft Linderhof I (R) mit Berg (alle Aqua- relle u Graphik) Giebel, 1865 Kas- 326 Trauernde 29 Alte Frau Heinrich sel – 1951 Bäuerin (Zfarb), vor rotem Marburg 501 Waldinneres Vorhang (G), 566 Morgens (G), 30 im Walde (G) Landschaft im Knüll (G)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Herrmann, 1854 111 Damenporträt 135 Fla- Curt Merseburg – (G), 113 Stillleben mingo- 1929 (G) Stillle- Erlangen ben (G), 136 Porträt des Malers Prof. Otto Müller (G), 137 Schloss Pretz- feld mit alter Esche (G), 138 St Moritz im Schnee (G), 139 Ver- schneite Dächer in Berlin (G), 140 Interi- eur mit Barock- stuhl (G), 141 Aqu. Hildebrand, 1847 Mar- 415 Otto von Plastik: 241 Adolf Ritter burg – 1921 Bismarck (Br) Bogen- von München schütze, 242 Diana, 243 Wildschütze 244 Jäger- schreck Höhmann, 1884 17 Winter (G), 246 35 Land- 54 Blick auf 262 Bei der Georg Ihrings- Mäher I (R), 277 schaft in Hoof (G) Schafherde, hausen/ KS Mäher II (R), 284 Willings- Appenzell – 1973 Mäher III (R), 584 hausen (G), (G) Ihrings- Vorfrühling im St. 36 Schnee- hausen Galler Land (G) sturm (G) Hoelscher, 1867 Als- 599 Rumpel- 37 Alter Richard feld – 1943 kammer (G) Mühlen- Darmstadt raum (G), 38 Flur des Bäckers (G), 39 Rote Kammer (G), 40 Küferwerk- statt (G)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Hofmann, 1861 Darm- 30 Sorrentiner 59 Aben- Ludwig von stadt – 1945 Küste (G), 42 dwolke (G), Pillnitz/ Brandung (G), 44 60 Waldrand Dresden Reiter-Gewitter- (G); Aqu. stimmung (G) und Gra- phik: 178 Rhythmen, 179 Rhyth- men/ Neue Folge, 180 Ekstase, 181 Entführung, 182 Baden- de, 183 Steiles Ufer Hübner, 1871 Berlin 82 Hafen in Ros- 403 Selbst- Ulrich – 1932 Neu- tock (G), 100 porträt (G) babels-berg Regattentag I (G), 107 Aus Lübeck (G), 218 Drei- master (R), 347 Landschaft mit Mühle (R) Jeschke, 1871 Jüter- 557 Hessische 63 Mutter Richard bog – 1924 Landschaft (G) und Kind Kassel (G), 64 Fel- senland- schaft in Hessen (G) Jung, Carl 1852 Rathe- 518 Herbstsonne 43 Eichen now – 1924 (G) (G) Kassel Jung, Julius 1851 Kas- 562 Abendwolken 44 sel – 1928 (G) Vorfrühling Kassel (G) Kätelhön, 1884 Hof- 241 Bauernkopf Aqu. und Hermann geismar – (R), 253 Schwäl- Graphik: 1940 mer Bauer (R), 273 184 Von der München Alte Frau (R), 276 Kohle I, 185 Porträt (Z), 283 Bildnis Prof. Hessischer Bauer Paul Baum, (R), 288 Herbst 196 Bildnis (R), 319 Dämme- Prof. Paul rung (R) Baum, 187 Bildnis Prof. H. W. Sin- ger, 188 Damenbild- nis, 189 Die Alte, 190 Kinder am Waldbach Kampf, 1864 105 Spanische 65 Studien- Arthur – Tänzerin (G) kopf (G), 66 1950 Cas- Heimher (G) trop-Rauxel

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Koch, 1866 Kas- 481 Aufziehendes 45 Ferdinand sel – 1939 Gewitter (G), 489 Landschaft Kassel Sommertag (G), (G) 514 Aus dem Sauerland (G) Koeppel, 1876 Ru- 290 Abend (Z), 46 Orvieto Frieda dolstadt – 306 Birken (Z), (G), 47 1951 321 Ammersee (Z), Hessische Zwergen/ 488 Pfingstrosen Landschaft Liebenau (G), 513 Schwert- (G) lilien (G), 732 Alte Weide (Z) Liebermann, 1847 Berlin 88 Alte Frau am 420 Kind Max – 1935 Fenster (G), 93 mit Hund Berlin Holländische (G), 421 Bauernhäuser (G), Kind mit 108 Strandbild Wärterin (G) Noordwijk 1911 (G), 228 Kanal (R), 354 Judengasse (R), 358 Frau mit Säugling (R), 758 Einzug (R) Metzger, 1871 Han- 303 Stille Bucht 246 Re- Adalbert nover – (L), 573 Ein Som- genbö 1934 Kassel mertag (G), 753 (Tempe Windstille (L), 755 ra) Küstenfahrzeuge (L) Nussbaum 1873 Rhi- 427 Odenwaldland- 50 Früh- Jakob na/ Hün-feld schaft (G), 428 lingsland- – 1936 Afu- Landschaft (G) schaft (G) la/Palästina Odefey, 1882 508 Stillleben (G), 51 Wiese Ernst Hamburg – 563 Selbstporträt (G), 111 1964 H.- (G), 567 Hafen auf Meeres- Blankenese Bornholm (G), 704 küste (G) Fischerboote (H), 708 Leichte Brandung (Z), 709 Kornfeld (H), 720 Nach Sonnenunter- gang (Z), 726 Klei- nes dänisches Ei- land (Z), 742 Ham- burger Hafen (Z)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Otto, 1858 Werns- 482 Grauer Herbst- 52 Land- 81 Wald- Heinrich wig bei tag (G), 487 Hess. schaft (G), wiese (G), Homberg/ Landschaft (G), 53 Tannen- 82 Sonniger Efze – 1923 718 Altes Tor (R), wald (G) Herbsttag Düssel-dorf 728 Blick ins Land (G); Aqu. u. (R), 760 Alte Graphik: Apfelbäume (R), 1897 Der 762 Vorfrühling Tannen- (R), 767 Kornfeld wald, 198 (R) Willings- hausen, 199 Landschaft bei Rölls- hausen, 200 Durchs Gehölz, 201 Auf dem Heimweg Pellegrini, 1881 Ba-sel 648 Tauschnee (G), 279 Jä- Alfred – 1958 650 Trommler (G) gerrast Heinrich Basel (G), 280 Zwei Men- schen (G) Prack, 1869 Mel- 499 Hessenjunge 130 Knaben- Wilhelm sungen – (Dolomit) büste (Pl), Oskar 1949 Frank- 131 Damen- furt a.M. büste (Pl), 132 Tann- häuser (Stein), 133 Bildnisbüste eines junen Mädchens (Mar) Rhein, Fritz 1873 Stettin 84 Brücke im 54 Anturien 84 Damen- 438 Frau – 1948 Fre- Tiergarten (G), 86 (G), Georgs- porträt (G), von H. (G), ckenhorst Hortensien (G), 91 kirche in 85 Gehöft 439 Arthur Dame mit Kind (G) Wismar (G), am Wasser Degener (G) 56 Hafen- (G), 86 Alte ausfahrt (G) Kirche (G); Aqu. u Gra- phik: 206 An der Cote Lorraine, 207 Land- schaft Sautter, 1877 404 Sitzender 134 Sterben- Plastik: 239 278 Trau- 302 Hans München – Krieger (Gips), 688 der Krieger Kauernder ernde (Stein) Mönch 1961 Kassel Sitzender Bauer (Pl) (Gips) (Holz) Schinnerer, 1876 200 Kirchgänger 449 Lam- Adolf Schwarzen- (R), 229 Milberts- penlicht (G), bach a.d. hofen (R), 234 450 Dietrich Saale – 1949 Mühlburger Allee H (G) Ottershau- (R), 395 Via sen/ Senese (R), 399 München Dampfboot (R) 144

Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Schlegel, 1889 Bres- 7 Ein Sommertag 112 In der 88 An die Herbert Rolf lau – 1972 (G), 244 Breslauer Schwemme Sterne (G) Schondorf Kürassiere (Z), 293 (G), 113 In am Marktplatz zu Eise- der Söhre Ammersee nach (Z), 309 (G) Oderkähne zu Breslau (Z), 317 Am Bärenzwinger (Z), 515 Weibli- cher Akt (G), 568 Stillleben (G) Schliephack 1877 Ilsen- 262 Wiese mit 57 Auszug 89 280 Lagern- 319 e, Walter burg/Harz – Viehschuppen (P), (G), 58 Familienbild de Zigeuner Rast 1955 328 Partie aus dem Bunte Wiese (G), 90 (G), 281 (G), 220 Volkmar- Habichtswald (P), (G), 59 Grab-legung Früchte Zirkus- sen 510 Erwartung (G), Familie (G), (G), 91 (Harz-Tem- leute, 511 Nach dem 60 Mutter Landschaft pera), 282 221 Regen (T), 527 und Kind (G) Sommertag Stillle- Mädchen am (G), 61 (G), 283 ben (G) Wasser (T), 682 Tannen (G), Frabriken Schreitender am Wasser Panther (Br), 683 (G), 284 Fressender Panther Zwiege- (Br), 748 Blick spräch (G) vom Dörnberg (P) Schwartz- 1886 545 Kinderbildnis 138 Traum- 289 Hans 339 kopff, Frankfurt (Mar), 590 Traum- land (Mar), Schlenck Porträt- Wolfgang a.M. – 1943 land (Mar), 691 139 Gruppe (Gips- maske Berlin Weibliche Statue (Pl), 140 plastik) (Br) (Br) Weibliche Figur (Pl), 141 Relief (Büste) des Herrn K. (Pl) Siegmund, 1881 Bürgel 23 Vorfrühling in 64 Waldin- 89 Famili- 291 Porträt Rudolf bei Jena – Wilhelmshöhe (G), neres (G), enbild (G), (G), 292 1933 438 An der Fulda 116 Weih- 90 Grab- Fuldadorf Idstein- (G), 531 Schloss nachten (G), legung (G), im Frühling Oberrod Wilhelmshöhe (G), 117 Still- 91 Land- (G), 293 705 Junge Eschen leben schaft (G) Verschneite im Vorfrühling (H) Tannen (G), 294 Winter in den Bergen (G) Steinhausen, 1846 Sorau/ 606 Reifendes 65 Herr, bin 101 Wald- Wilhelm Branden- Kornfeld (G), 616 ich’s? (G), wiese (G), burg – 1924 Blick auf den 66 Land- 102 Tau- Frankfurt Neuenburger See schaft nusland- a.M. (G), 639 Bildnis schaft (G), der Gattin des 103 Land- Künstlers schaft (G), 104 Selbst- bildnis (G); Aqu. und Graphik: 211-213 Landschaft I-III 145

Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Sy, Gerhard 1886 Ber- 552 Nachmittag im 67 Herren- 296 Herren- 370 lin-Groß- Fuldatal (G) bildnis (G), bildnis (G), Bildnis lichterfelde 118 Dünen 297 Im Dr. V. – 1936 (G) oberen (G) Freiburg Ahnatal (G) Thielmann, 1868 490 Frühlingsland- 68 Kirch- 107 Der Wilhelm Herborn – schaft (G), 516 gang über Gang zur 1924 Kassel Nach der Arbeit Land (G) Arbeit (G); (G), 706 Schaf- Aqu. und schur (R), 712 Graphik: Frühling (Z), 721 214 Kopf Im Wirtshaus (R), eines 723 Holzver- Schwälmers, steigerung (Z), 724 215 (R), 216 Spinnstube (Z), Im Garten- 725 Spinnstube haus (R), 754 Bau der Talsperre bei Hem- furth (R), 764 Hochzeitsabend (Z), 765 Alt-Cassel (R) Thoma, 1839 Bernau 196 Wonne des 108 Land- Hans – 1924 Fliegens (R), 197 schaft mit Karlsruhe Gerbermühle (R), Regenbo- 198 Sägemühle im gen (G), 109 Schwarzwald (R), Landschaft 202 im Sommer mit Gewit- (R), 203 Ruhe auf terwolke der Flucht (R), 207 (G), 110 Die Taunusstädtchen Gerbermüh- (Z), 208 Stresa (Z), le bei 209 Burg mit Frankfurt Bäumen (Z), 210 (G), 111 Tivoli (Z), 211 Stiller Bach Napoli (Z), 212 (G), 112 Pompeji (Z), 219 Rheinland- Lerici (Z), 220 schaft (G), Geiger (Z), 221 113 Der Kornfeld (Z), 224 Pflug (G), Mädchen mit Korb 114 Land- (Z), 225 Bernau schaft bei (Z), 226 Christus- Carrara (G); studie (A), 230 Aqu. und Kinderreigen (R), Graphik: 231 Landschaft am 217, 218, Main (R), 235 Landschaft Selbstbildnis (R), I, II 236 Gerbermühle (R), 591 Selbst- porträt (G), 614 Mädchen mit Eri- kastrauß (G), 659 Zwei Kätzchen (R)

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Name, Lebens- 1913 1920 1922 1927 1929 Vorname daten Ubbelohde, 1867 Mar- 324 Hessisches 69 Hoch- 115 Berg- Otto burg – 1922 Dorf (R), 509 wasser (G), wälder (G), Goßfelden/ Lahnufer (G), 549 70 Septem- 116 Flußufer MR Der Melibocus (G) ber (G), 71 (G) Waldtal (G) Volkmann, 1860 Halle/ 644 Schwüler 72 Blick in 119 Schaf- Hans Saale – 1927 Erntetag (G), 661 die Weite herde in Richard von Halle Aprilsonne (R), (Knüllberge weitem Tal 734 An der und (G), 120 Landstraße (R) Schwalmtal) Vorfrüh- (G), 73 Zur lingstag (G) Feldarbeit (Willings- hausen) (G) Wagner, 1861 Kassel 240 Damenbildnis 77 Puma (G) Adolf – 1931 mit Hut (Z), 243 Kassel Damenbildnis, Mädchenkopf (Z), 245 Damenbildnis mit gelbem Shawl (Z), 247 Puma (L), 327 Puma (P) Weiß, Emil 1875 Lahr/ 114 Seestück (G), 121 Stillle- Rudolf Ba-den – 118 Orangen und ben (G), 122 1942 Rosen (G) Knaben- Meersburg porträt (G), 123 Porträt Renée Sintenis (G), 124 Pferde im Gewitter- sturm (G), 125 Land- schaft aus Bernau (G)

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Literaturverzeichnis

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Ausst.-Kat. Emil Orlik (1870-1932) zum 100. Geburtstag. Ausstellung im Wilhelm-Lehmbruck- Duisburg 1970 Museum der Stadt Duisburg, 6. November – 6. Dezember 1970, Vorwort von Siegfried Salzmann. Recklinghausen 1970. Ausst.-Katalog Offizieller Katalog der Großen Kunst-Ausstellung, verbunden mit einer internationalen Düsseldorf 1911 Aquarell-Ausstellung im städtischen Kunstpalast Düsseldorf 1911, veranstaltet vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. 27. Mai bis 8. Oktober. Düsseldorf 1911. Ausst.-Katalog Offizieller Katalog der Großen Kunst-Ausstellung im Städt. Ausstellungspalast Düsseldorf 1913 Düsseldorf 1913, veranstaltet vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. 3. Mai bis 12. Oktober, Düsseldorf, Verlag des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen, A. Bagel o. J. [1913]. Ausst.-Katalog Walter Ophey. Farbe bekennen. Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf 13. September Düsseldorf 2018 bis 13. Januar 2019, Köln 2018. 2018 Ausst.-Katalog Georg Oskar Erler 1871 – 1950, Graphik und Exlibris (Werkverzeichnis), Museen der Erfurt 1990 Stadt Erfurt, Schloß Molsdorf, Pirckheimer Gesellschaft im Kulturbund der DDR, Berlin 1990. Ausst.-Katalog Gedächtnis-Ausstellung für Adolf Schinnerer zur Wiederkehr seines 100. Geburtstages. Erlangen 1976 Akademieprofessor, Radierer, Maler, Fachschriftsteller, von Johannes E. Bischoff, Erlangen 1976. Ausst.-Katalog Rudolf Grossmann, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Illustrierte Bücher. Esslingen 1974 Ausstellung der Kunstgalerie Esslingen Juni/Juli 1974, Esslingen 1974. Ausst.-Katalog Gedächtnisausstellung Jakob Nussbaum (1873 – 1936), 20. I. – 4. III. 1973, Städelsches Frankfurt 1973 Kunstinstitut Frankfurt am Main 1973. Ausst.-Katalog Heinrich Altherr, 1878 – 1947: Gemälde, Zeichnungen. Carl Hofer, 1878 – 1950 [i. E., Frankfurt 1990 1955]: Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Lithographien. Ausstellung auf der Ars Antique, Frankfurt, Messe Frankfurt, 28. November bis 2. Dezember 1990. Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 1990. Ausst.-Katalog Die Bildhauer August Gaul und Fritz Klimsch, hg. vom Museum Giersch, Ausstellung Frankfurt 2010 vom 3. Oktober 2010 bis 30. Januar 2011, Katalogbearbeitung Sophia Dietrich und Manfred Großkinsky, Frankfurt 2010. Ausst.-Katalog 1839-1924, Hans Thoma, Lebensbilder. Ausstellung zum 150. Geburtstag, Freiburg 1989 Augustinermuseum Freiburg im Breisgau 2. Oktober – 3. Dezember 1989. Gesamtleitung: Prof. Dr. Hans H. Hofstätter. Freiburg 1989. Ausst.-Katalog Hans von Petersen (1850 – 1914) – Ein (Husumer) Marinemaler in Bayern. Fürstenfeldbruc Stadtmuseum Fürstenfeldbruck 22. April – 17. Oktober 2010, Nordsee-Museum- k 2010 Nissenhaus Husum, Juni bis September 2011, Germering 2010. Ausst.-Katalog Leonhard Sandrock, 1867 – 1945, Gemälde aus Privatbesitz. Eine Ausstellung in Hamburg Zusammenarbeit mit dem Altonaer Museum, Norddeutsches Landesmuseum, Altona 1992 Hamburgische Landesbank 16. Juli bis 30. Dezember 1992, Hamburg 1992. Ausst.-Katalog Ich, Lovis Corinth. Die Selbstbildnisse. Hamburger Kunsthalle 19. November 2004 bis Hamburg 2004 6. Februar 2005, Hg. von Ulrich Luckhardt und Uwe M. Schneede, Hamburg 2004. Ausst.-Katalog Radierungen. 50 Jahre Werkstätten für Kupferdruck H. Kätelhön in Wamel-Möhnesee. Hamm 1979 Ausstellung aus Beständen der Druckerei verantsltet vom Städtischen Gustav-Lübcke- Museum Hamm in Zusammenarbeit mit der Aldegrever-Gesellschaft, 3. Dezember 1978 bis 7. Januar 1979, mit einem Vorwort von Hans Wille, Möhnesee-Wamel 1978. Ausst.-Katalog August Heitmüller, Leni Zimmermann-Heitmüller. Sonderausstellung von Mitgliedern Hannover 1921 der Hannoverschen Sezession, 27. Dez. 1921 bis 31. Jan. 1922 in der Kestner- Gesellschaft Hannover, Königstraße 8, Hannover 1921. Ausst.-Katalog 127. Ausstellung Hannoversche Sezession, Ausstellung August Heitmüller und August Hannover 1933 Waterbeck, Kestner-Gesellschaft e.V. Hannover, 30. April bis 28. Mai 1933. Ausst. Katalog Heinrich Otto (1858 – 1923), Gemälde, Zeichnungen, Graphik. Verkaufsausstellung vom Homberg 1983 29. April bis 20. Mai 1983 in der Schalterhalle der Stadtsparkasse Homberg, Obertorstr. 1, in Verbindung mit dem Kunstkabinett Kassel E. Schmaling, Katalog Nr. 14. Stadtarchiv Kassel S1 4033. Ausst.-Katalog Jacob Alberts 1860-1941. Retrospektive mit einem Werkverzeichnis von Hans-Jürgen Husum 1999 Krähe. Museumsverbund Nordfriesland Nordfriesisches Museum Ludwig-Nissen-Haus, Husum, 11. Juli bis 19. September 1999 (= Schriften des Nordfriesischen Museums Ludwig-Nissen-Haus, Husum, Nr. 53, hg. von Klaus Lengsfeld).

Ausst.-Katalog Erich Kuithan 1875-1917. Gemälde, Studien, Zeichnungen. 12. September bis 4. 149

Jena 1993 Dezember 1994. Hg. von den Städtischen Museen Jena, Romantikerhaus, Leipzig 1993. Ausst.-Katalog Albert Haueisen, 1872.1954, Aquarelle und Zeichnungen. Pfalzgalerie Kaiserslautern 3. Kaiserslautern August bis 7. September 1986, Kaiserslautern 1986. 1986 Ausst.-Katalog Die Grötzinger Malerkolonie. Die erste Generation 1890 – 1920: Karl Biese, Jenny Karlsruhe 1975 Fikentscher, Otto Fikentscher, Franz Hein, Margarete Hormuth-Kallmorgen, Friedrich Kallmorgen, Gustav Kampmann, Karlsruhe 1975. Ausst.-Katalog Realistische Kunst der 20er Jahre in Karlsruhe, Künstlerhaus Galerie vom 10.1. – 10.2. Karlsruhe 1980 1908, Karlsruhe 1980. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung des Kurhessischen Künstlerbunds vom 4. Kassel 1908 September bis 20. Oktober 1908, Cassel 1908. Ausst. Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Februar 1909, Ausstellung Prof. Hans Thoma u.a., Cassel 1909. Kassel 1909 Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung der Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus Kassel 1908 vom 12. Dezember 1908 bis 1. Januar 1909, Cassel 1908. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung Hessischer Künstler vom 7. März bis 10. April Kassel 1909 I 1909, Kassel 1909. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Französische Kunstausstellung, Juli bis September 1909, Cassel Kassel 1909 II 1909. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung des Kurhessischen Künstlerbundes vom 16. Kassel 1909 September bis 19. Oktober 1909, Cassel 1909. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung der Vereinigung der Künstlerinnen Hessen-Nassaus Kassel 1909 III vom 18. November 1908 bis 20. Dezember 1909, Cassel 1909. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung der Künstlergruppe „Die Hessen“ vom 31. Mai bis Kassel 1910 I Ende Juni 1910, Cassel 1910. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken Münchner Künstler vom 10. August bis Kassel 1910 II Mitte September 1910, Cassel 1910. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, V. Ausstellung des Kurhessischen Künstler-Bundes vom 23. Kassel 1910 III September bis 20. Oktober, Cassel 1910. Ausst.-Katalog Knstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken der Vereinigung der Künstlerinnen Kassel 1911 I Hessen-Nassaus vom 7. April bis 3. Mai 1911, Cassel 1911 Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Werke Karlsruher Künstler, Wander-Ausstellung des Verbandes Kassel 1911 II Deutscher Kunst-Vereine vom 9. – 31. Mai 1911, Cassel 1911. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken des Ortsvereins Kassel der Allgemeinen Kassel 1911 III Deutschen Kunst-Genossenschaft vom 6. Juni bis 3. Juli 1911, Cassel 1911. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung der freien Gruppe bildender Künstler „Die Kassel 1911 IV Hessen“ vom 6. Oktober bis 12. November 1911, Cassel 1911. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken Düsseldorfer Künstler vom 20. März bis Kassel 1912 I 30. April 1912, Cassel 1912. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken der Berliner Sezession vom 9. Mai bis Kassel 1912 II 30. Juni 1912, Cassel 1912. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Wander-Ausstellung des Verbandes Deutscher Kunst-Vereine, Kassel 1912 III Deutsche Porträtisten, Kollektionen von Prof. G. Kampmann, Plastik von C. Nuesslein, vom 7. September bis Ende September 1912, Cassel 1912. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung ehemaliger Weimaraner Künstler vom 7. Oktober bis Kassel 1912 III Ende Oktober 1912, Cassel 1912. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Hessische Ausstellung vom 10. November bis Ende Dezember Kassel 1912 IV 1912, Cassel 1912. Ausst.-Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Werken Chemnitzer Künstler etc. vom 10. Januar Kassel 1913 I bis Mitte Februar 1913, Cassel 1913. Ausst.-Katalog Kunst-Verein zu Kassel, Ausstellung von Kollektionen von Peter Paul Draewing, Cassel, Kassel 1913 II u.a. vom 25. Februar bis Ende März 1913, Cassel 1913. Ausst. Katalog Kunstverein zu Kassel, Ausstellung von Kollektionen [diverser Künstler] vom 10. April Kassel-1913 III bis 4. Mai 1913, Cassel 1913. Ausst.-Katalog Katalog Deutschen Kunst-Ausstellung zur Tausendjahrfeier der Residenzstadt Cassel Kassel 1913 IV 1913, 15. Juni bis 1. September, Cassel 1913. Ausst.-Katalog Otto Höger Gedächtnis-Ausstellung vom 1. – 31.August 1919, Kunst-Verein zu Kassel Kassel 1919 1919 Ausst.-Katalog Rudolf Siegmund, Jubiläumsausstellung, Kunstverein zu Kassel 1931. Kassel 1931

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Ausst.-Katalog Jochen Breiding, Josef van Brackel, Ausstellung im Kunstverein Kassel. Kassel 1961. Kassel 1961 Ausst.-Katalog Staatliche Kunstsammlungen, Neue Galerie, Staatl. u. Städt. Kunstsammlungen: Georg Kassel 1994 Höhmann 1884 – 1973, Gedächtnis-Ausstellung im Schloss Bellevue Kassel vom 29. Mai bis 21. Juni 1974. Ausst.-Katalog Die Kunst zu sammeln. Die Städtische Kunstsammlung in Kassel. Herausgegeben von Kassel 2018 der Museumslandschaft Hessen Kassel, mit Beiträgen von Dorothee Gerkens, Henrike Hans, Elena Pinkwart und Gesa Wieczorek. Kassel 2018. Ausst.-Katalog Ferdinand Dorsch, 1875 – 1938, ein Künstlerleben in Dresden. Erschienen im Dezember Köln 1976 1976 anlässlich einer Ferdinand-Dorsch-Ausstellung der Galerie von Abercron, Goethestr. 57, 5000 Köln 51 (Marienburg). Ausst.-Katalog Maria Caspar -Filser. Landschaften und Stillleben, Stuttgart 2013. Kunstmuseum Hohenkarpfen 2013 Ausst.-Katalog Wege in die Moderne. Die Künstler des Sankt Lucas-Clubs in Düsseldorf, herausgegeben Kronenburg von Ekkehard Mai; Petersberg 2018 2018 Ausst.-Katalog Ulrich Hübner 1872 – 1932. In Berlin und an der See, Bilder des Impressionismus. Lübeck 1988 Ausstellung Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck 31.1.- 6.3.1988. Ausst.-Katalog Max Slevogt, Nachlaß auf Neukastel. Katalogredaktion: Dr. Karl Heinz Esser und Dr. Mainz 1972 Wolfgang Venzmer, hg. vom Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz, Mainz 1972. Ausst.-Katalog Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes 1913, Kunsthalle Mannheim 4. Mai – 30. Mannheim 1913 September, Mannheim 1913. Ausst.-Katalog Mannheimer Kunstverein e.V., Prof. Dr. h.c. Albert Haueisen zum 100. Geburtstag. Mannheim 1972 Gemälde und Grafik. 29. Oktober bis 26. November 1972 im Mannheimer Kunstverein, Ausstellungsgebäude Karl-Reiss-Platz, Mannheim 1972. Ausst.-Katalog Karl Doerbecker zum Gedächtnis, Marburg, Marburger Presse 1946. Marburg 1946 Ausst.-Katalog Carl Bantzer, 1857-1941. Foto/ Zeichnung/ Gemälde. Synthetischer Realismus. Marburg 1977 Ausstellung 26. Juni – 15. August 1977. Veranstaltet vom Kunstgeschichtlichen Seminar im Auftrag der Stadt Marburg und der Universität anlässlich des 450jährigen Jubiläums der Philipps-Universität Marburg, Marburg, 2. Aufl 1977. Ausst.-Katalog Robert Weise (1870-1923), Maler. Ausstellung in der Strogenhalle 23. März bis 1. April Markt 2002, Markt Wartenberg 2002, Katalogtexte: Dr. Heike Schmidt-Kronsieder. Wartenberg 2002 Ausst.-Katalog Carl Bantzer. Aufbruch und Tradition, herausgegeben von Bernd Küster und Jürgen Marburg 2002 Wittstock zur Ausstellung im Marburger Universitätsmuseum für Kunst und Kulturgeschichte 28. April bis 14. Juli 2002, Bremen 2002. Ausst.-Katalog Illustrierter Katalog der XI. Internationalen Kunstausstellung im Kgl. Glaspalast zu München 1913 München 1913, veranstaltet von der „Münchner Künstlergenossenschaft“ und der „Münchner Secession“, 1. Juni bis Ende Oktober, München 1913. Ausst.-Katalog Fritz Lederer, Königsberg a.d.E. 1878 – 1949 Eger. Ausstellung in der Galerie Wolfgang München 1959 Gurlitt, München, vom 8. bis 30. Mai 1959. Ausst.-Katalog Emil Orlik, Zeichnungen und Druckgraphik von 1889 – 1932. Ausstellung des Adalbert München Stifter Vereins, München, in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Kunstmuseum, Bonn, 1972/73 und der Villa Stuck, München, Passau 1972; Katalogredaktion. Franz Matsche. Ausst.-Katalog Sammlung Hans Constantin Faussner I, Hermann Groeber u.a., Kunstauktionshaus München 1987 Neumeister 25. März bis 8. April 1987, München 1980. Ausst.-Katalog Lovis Corinth: [anlässlich der Ausstellung „Lovis Corinth. Retrospektive im Haus der München 1996 Kunst, München, 4.5.-21.7.1996, in der Nationalgalerie im Alten Museum in Berlin, 2.8.- 20.10.1996] hrsg. von Peter-Klaus Schuster und Christoph Vitali. Mit Beiträgen von Andreas Bärnreuther… München, New York 1996, 2. erweiterte und bearbeitete Auflage. Ausst.-Katalog Landschaften und Bildnisse von Hans Blum, Walter Conz und Oskar H. Hagemann, Nürnberg 1943 veranstaltet vom Albrecht-Dürer-Verein der Freunde bildender Künste in der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg, Galerie am Königstor, Frühjahr 1943.

Ausst.-Katalog Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Heinrich Altherr. Ausstellung vom 24. Juni bis Schaffhausen 6. August 1978. Gestaltung Judith Aellig. (keine Abbildung vor 1913). 151

1978 Ausst.-Katalog Lisa Jürß, Künstlerkolonie Schwaan, Galerie in der alten Wassermühle, Werkkatalog, Schwaan 2002 Fischerhude 2002 (Zu Peter Paul Draewing S. 106 – 115). Ausst.-Katalog Emil Rudolf Weiss 1875 – 1942, Malerei – Grapik, Buch- und Schriftgestaltung, Galerie Sindelfingen der Stadt Sindelfingen 19. September – 8. November 1922 etc., Sindelfingen 1992. /Lahr/ Hagen 1992 Ausst.-Katalog Alfred Heinrich Pellegrini (1881 – 1958), Hg. von der Hegau-Bodensee-Galerie Singen 2005 anlässlich der Ausstellung Alfred Heinrich Pellegrini, Singen 2005. Ausst.-Katalog Große Kunstausstellung Stuttgart 1913. Königliches Kunstgebäude, Schlossplatz, Mai bis Stuttgart 1913 Oktober, Stuttgart Deutsche Verlagsanstalt o.J. [1913]. Ausst.-Katalog Emil Orlik. Zeichnungen und Druckgraphik, veranstaltet von der Staatsgalerie Stuttgart Stuttgart 1963 in Verbindung mit dem Adalbert Stifter Verein München, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, 30. Mai bis 30.Juni 1963, Stuttgart-Bad Cannstatt 1963. Ausst.-Katalog Hermann Groeber, 1865 – 1935, Maler und Zeichner, Ausstellung in der Strogenhalle Wartenberg 23. März bis 1. April 2002, Katalogtexte von Heike Schmidt-Kronseder, Markt 2002 Wartenberg 2002. Ausst.-Katalog Ausstellung von Werken von Georg Burmester, Dora Hitz, Leopold Graf v. Weimar 1906 Kalckreuth, Hans Olde, 26. Januar bis Anfang März 1906, Großherzogliches Museum für Kunst und Kunstgewerbe Am Karlsplatz, Weimar. R. Wagner Sohn 1906. Ausst.-Katalog Max Thedy 1858 – 1924, Gemälde & Zeichnungen, Katalog zur Ausstellung des Weimar 2002 Stadtmuseums Weimar vom 07.06. bis 25.08.2001, Weimar 2002. Ausst.-Katalog Joseph Oppenheimer. Kabinett-Ausstellung, 4. September – 11. November 1987, Würzburg 1987 Städtische Galerie Würzburg, Text von Heinrich Ragaller, Würzburg 1987.

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Cassel 1913. Die prosperierende Großstadt begeht ihre 1000-Jahrfeier mit einem opulenten Festprogramm. Dieses wird begleitet von einer Kunstausstellung, wie sie bis dahin noch nicht zu sehen war: Im Orangerieschloss sind vom 5. Juni bis zum 1. September auf der „Deutschen Kunstausstellung Cassel 1913“ fast 850 Werke – Gemälde, Skulpturen, Aquarelle, Druckgraphik, Zeichnungen – von 301 lebenden Künstlern zu sehen. Zu ihnen gehören die ’Gefragtesten’ der Zeit wie Carl Bantzer, Max Beckmann, Lovis Corinth, August Gaul, Hermann Hahn, Adolf von Hildebrand, Adolf Hölzel, Leopold von Kalckreuth, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Richard Müller, Hans Olde, Emil Orlik, Max Slevogt, Franz von Stuck, Hans Thoma, Wilhelm Trübner, Heinrich Vogeler. Ausländische Künstler und die modernsten Gruppierungen wie „Der Blaue Reiter“ oder „Die Brücke“ werden allerdings nicht berücksichtigt. Diese bedeutende Ausstellung gibt einen guten Überblick über das akademisch geprägte Kunstschaffen der Zeit, wobei die etablierten ‚Modernen’ und einige der ‚Avantgardisten’ einbezogen sind. Cassel wird auf der Landkarte renommierter Kunststädte Deutschlands – Berlin, Dresden, Düsseldorf, Karlsruhe, Mannheim, München, Stuttgart, Weimar – wieder deutlich sichtbar.

Im ersten Band untersucht der Autor die Entstehung der Ausstellung, die Zusammensetzung der Teilnehmer und die vertretenen Stilrichtungen, die Gestaltung und die Verkäufe aus der Ausstellung. Er kommt zu dem Schluss, dass Cassel erneut – nach einem Höhepunkt in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts – auf den Weg zur Kunstmetropole aufbricht. Dieser Aufbruch wird jedoch ein Jahr später durch den 1. Weltkrieg gestoppt. Ein Ausblick auf die weitere Entwicklung schließt den Band ab.

Im zweiten Band wird, den Nummern des Katalogs und der Säle folgend, ein ‚Rundgang’ durch die Ausstellung ermöglicht: Fast 300 Werke werden in kleinformatigen Abbildungen gezeigt, wobei Fundstellen, Hinweise auf Abbildungen sowie überwiegend zeitgenössische Kommentare zusammengestellt sind. Von weiteren 150 Werken konnten keine Abdruckgenehmigungen eingeholt werden, sie liegen beim Autor als Scans vor.

ISBN 978-3-7376-0892-3

9 783737 608923