Ausstellung 2014
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Ausstellung 2014 GALERIE SCHÜLLER im Bayerischen Hof Galerie Schüller lädt zu ihrer Ausstellung ein Sehr herzlich heißen wir Sie in der Galerie Schüller zur Frühjahrsausstellung 2014 „Neu- erwerbungen ausgewählter Werke der Klassischen Moderne und Süddeutschen Malerei“, willkommen. Mehr denn je steht dabei die Klassische Moderne im Fokus. Als ein besonderes Highlight der Ausstellung ist das Gemälde von Paula Modersohn-Becker hervorzuheben. Um 1902 entstan- den, stellt es einen kleinen „Jungen im Gras“ dar. Die Provenienz dieses aufsehenerregenden Kunstwerks ist bis auf Otto Modersohn, den Ehemann Paula Beckers zurückzuverfolgen. Der mit „Ruhende Pferde“ betitelte Holzschnitt von 1911/1912 ist eine der bedeutendsten Arbeiten aus dem druckgrafischen Werk des Künstlers Franz Marc. Die Arbeit mit dem Motiv der blauen Pferde ist neben dem Aspekt der besonderen Seltenheit auch programmatisch für die Künstlervereinigung „Blauer Reiter“, deren Mitbegründer er war. Ausgestellt wurden die „Ruhenden Pferde“ erstmals 1912 im „Blauen Reiter“ in München. Weitere Werke der genannten Künstlervereinigung sind eine „Landschaft“, um 1906 von Gabriele Münter, das „Blumenstillleben“ von Alexej von Jawlensky aus dem Jahr 1936 und von Helmuth Macke das „Atelierstillleben mit roten Blumen“. Eine Arbeit des Berliner „Brücke“ Künstlers Hermann Max Pechstein ist die großformatige Gouache von 1935. Die faszinierende Stimmung, die von dem Werk „Ruderboot“ ausgeht, ist auf den besonderen Lichteinsatz zurückzuführen. In expressiver Weise durchbrechen hel- le Sonnenstrahlen den dramatisch wolkenverhangenen Himmel und geben dem einsamen Ruderer auf offener See Geleit. Das Pastell des älteren Künstlerkollegen Max Liebermann mit der Darstellung eines „Gemüsemarkts in Delft“ komplettiert die Neuerwerbungen der Klassischen Moderne. Ein neues Werk der Süddeutschen Malerei ist, neben vielen anderen Gemälden, das farben- frohe Stillleben von Elisabeth Balwé-Staimmer. Zentrales Thema der Gouache ist ein Raum aus dem gemeinsamen Künstlerhaus von Arnold und Elisabeth Balwé-Staimmer in Feldwies am Chiemsee. Von dem Pfälzer Künstler Otto Dill, der vor allem für seine Pferdedarstellun- gen berühmt ist, kann sich die Galerie eines beeindruckenden „Pferderennens“ rühmen. Ge- mälde von Alexander Koester mit Entenmotiven als auch Wiedergaben von sommerlichen und winterlichen Landschaften repräsentieren seine Könnerschaft. Besonders sind dabei die Landschaften vom Ammersee zu erwähnen. Der Künstler hatte sich in Diessen am Ammer- see ein Atelier eingerichtet und fand an diesem Ort unzählige Motive für seine Gemälde. Von Otto Pippel, einem der bedeutendsten süddeutschen Künstler, den die Galerie Schüller seit über 30 Jahren pflegt, werden neben zwei Gemälden mit musikalischen Themen ein außergewöhnliches Werk aus den 20’er Jahren des letzten Jahrhunderts präsentiert. In der gewohnten impressionistischen Manier des Künstlers wird dem Betrachter eine sehr freudige und stimmungsvolle Badeszene präsentiert. Zwei weibliche Portraits von Leo Putz, „dem Künstler, der die Frauen liebt“, reflektieren sein malerisches Spektrum: Der Akt „Im Atelier“ aus dem Jahr 1903 demonstriert beste akademische Malerei während der „Akt am Sofa“, über zwanzig Jahre später, 1925 entstanden, das expressive Spiel mit Farbe und Pinselduktus vor Augen führt. Ein großes Thema des prominenten, österreichischen Künstlers Alfons Walde ist seine Hei- matstadt Kitzbühel, die er motivisch vielfach umsetzt. So interessieren ihn in künstlerischer Hinsicht nicht nur die Almen und Berge zu jeder Jahreszeit sondern auch seine Einwohner. Ein derartig berühmtes Kunstwerk in der Ausstellung ist „Der Kirchgang“: Eine Begegnung zweier Bäuerinnen in regionaler Sonntagstracht. Das Treffen der Beiden findet im Winter statt, so dass die künstlerische Fertigkeit Waldes, nämlich den Schnee in seiner ganzen Wir- kung und Pracht, beinahe haptisch darzustellen, hier zum Besten gegeben wird. Sehr stolz sind wir darauf, mehrere Werke aus diversen künstlerischen Schaffensphasen Oskar Mulleys vorzustellen: Zwei großformatige und in Spachteltechnik ausgeführte Gemälde aus den 30’er Jahren des 20. Jahrhunderts veranschaulichen sehr ergreifend die unprätentiös schroff dargestellte Bergwelt. Nur wenige Jahre später verändert sich Mulley im Ausdruck und malt nahezu im romantischen Stil wie es bei dem kleinen „Fuchs im Schnee“ nachzu- vollziehen ist. Neben all diesen Gemälde und grafischen Werken findet auch eine neue Bronzeskulptur der süddeutschen Künstlerin Victoria Müller ihren Platz in der aktuellen Präsentation der Galerie Schüller. Inhalt Elisabeth Balwé-Staimmer 8 Marc Chagall 10 Otto Dill 12 Alexej von Jawlensky 14 Béla Kádár 16 Alexander Koester 18 Max Liebermann 28 Helmuth Macke 30 Franz Marc 32 Paula Modersohn-Becker 34 Gertrud Viktoria Müller 36 Gabriele Münter 38 Oskar Mulley 40 Hermann Max Pechstein 44 Otto Pippel 46 Leo Putz 52 Alfons Walde 56 Elisabeth Balwé-Staimmer (1896 – 1973) Elisabeth Staimmer, 1896 in Straubing/Niederbayern geboren, 1973 in Traunstein verstor- # 1448 ben, beginnt ihre künstlerische Ausbildung 1923 an den Münchner Lehrwerkstätten bei Karl Elisabeth Balwé-Staimmer Caspar (1879 – 1956). Anschließend wechselt sie zur Akademie für angewandte Kunst zu (1896 – 1973) Richard Riemerschmid (1868 – 1957) und Else Jaskolla (1881 – 1957) und beendet das Stillleben mit gelben Stühlen Studium 1927 bei Karl Caspar (1879 – 1956) als freie Malerin an der Akademie der Bilden- Aquarell den Künstler in München. 1927 Vermählung mit dem Künstler Arnold Balwé (1898 – 1983). 73,5 x 48 cm Zahlreiche Reisen mit Arnold Balwé durch die Welt, auf welchen sie die Sujets für ihre Malerei rechts unten signiert findet. Ein untrüglicher Sinn für Farben sowie ein unverwechselbarer malerischer Stil zeich- Provenienz: net die Künstlerin aus. Es ist das einfache Alltagsleben, Interieurdarstellungen und Stillleben, direkt vom Künstler in in denen sie auch die eigene häusliche Welt abbildet, das sie als Künstlerin interessiert. Elisa- Privatbesitz Niedersachsen (bis 2005); beth Balwé-Staimmer befasst sich innerhalb ihres Oeuvres mit den Techniken der Gouache- Privatbesitz Südtirol und Aquarellmalerei. Elisabeth Staimmer was born in Straubing in Lower Bavaria in 1896. She died in Traunstein in 1973. She began her artistic career in Munich in 1923 under Karl Caspar (1879 – 1956). She continued her studies under Richard Riemerschmid (1868 – 1957) and Else Jaskolla (1881 – 1957) at the Munich Academy of Applied Arts. She went on to complete her stu- dies in 1927 as an independent painter at the Academy of Fine Arts where Caspar was then teaching. In the same year she married fellow artist Arnold Balwé (1898 – 1983). The couple travelled extensively, finding in their travels rich sources of creative inspiration. Outstanding features of Staimmer’s work are her unerring eye for colour and her highly individual style. Her preferred motifs are drawn from her domestic environment – simple everyday subjects and interiors. She was also a painter of still lifes. She specialized in the techniques of gouache and watercolour, producing a large body of work. 9 Marc Chagall (1887 – 1985) Marc Chagall wird 1887 im Witebsk geboren und verstirbt 1985 in Saint-Paul-de-Vence. # B1219 Seine künstlerische Ausbildung beginnt er 1907 an einer Malschule und studiert von 1908 Marc Chagall – 1910 an der Schule von Elizaveta Zvantseva. Noch im selben Jahr reist er nach Paris, um (1887 – 1985) Anregungen für seine Kunst zu erhalten. 1913 macht Chagall die Bekanntschaft mit dem Le Peintre et Bella à table, um1949 Kunsthändler Herwarth Walden, der 1914 Chagalls erste Einzelausstellung organisiert. 1919 leitet der Künstler in Witebsk eine Kunstschule, reist 1920 nach Berlin und nimmt an der Gouache, Wasserfarben, Bleistift / Papier 1. Russischen Kunstausstellung im Jahr 1922 teil. Im Auftrag des Kunsthändlers Paul Cassirer 38 x 27,8 cm beginnt Chagall 1922 mit Radierungen zu einer Buchausgabe von „Mein Leben“. 1923 sie- links unten signiert delt Chagall nach Paris, lernt den Verleger Ambroise Vollard kennen, für den er „Die toten rückseitig bezeichnet: Seelen“ von N. Gogol illustriert. Von Vollard erhält Chagall 1925 den Auftrag, Fabeln von „Ländlicher Garten“ Jean de La Fontaine zu illustrieren. 1930 beginnt er Illustrationen zur Bibel anzufertigen. Zertifikat: Das familiäre Umfeld, sein Heimatort Witebsk, biblische Motive, der Zirkus sind Hauptthemen Comité Marc Chagall 2004 seiner Bilder. Chagall gilt als bedeutendster Maler des 20. Jahrhunderts. Er wird dem Expres- sionismus zugeordnet und als „Maler-Poet“ bezeichnet. Chagall was born in 1887 in Vitebsk. He died in 1985 in Saint Paul de Vence. He began his artistic studies in 1907 at an art school, and studied at the school of Elizaveta Zvantseva from 1908 – 1910. 1910 he traveled to Paris to gain inspiration for his art. The art dealer H. Walden organized Chagall‘s first solo exhibition in 1914. The artist headed an art school in Vitebsk in 1919, returning to Berlin in 1920 where he participated in the 1. Russian Art Exhibition in 1922. In 1922 art dealer P. Cassirer commissioned Chagall to begin with the etchings for his book My life. In 1923 Chagall resettled in Paris and met the publisher A. Voll- ard, for whom he illustrated N. Gogol’s book Dead souls as well as the Fables of La Fontaine in 1925. Main motifs of his paintings are his family environment, his home-town Vitebsk, Bib- lical motifs as well as motifs from the circus. Chagall is considered one of the most important painters of the 20th Century. He is