Nr. 34  Sonntag, 28. August 2011 Preis: € 0,65 (Abonnement), € 1,- (Einzelverkauf)  www.kirchenblatt.at

2 Elmar Stüttler. Ein verdienter Diakon wird geehrt.

6 Iris Alge. „Ihr“ Spielzeugmu- seum ist einen Besuch wert.

9 Bischof Elmar Fischer. Freude über den Welt- jugendtag. SIMON FELIZETER

Die alljährliche Schiffsprozession an Maria Himmelfahrt ist mehr als ein Maria. Mit auf dem stimmungsvoller, nächtlicher Bootsausflug. Im eucharistischen Segen und im Rosenkranz- gebet wird eine Haltung der Sorge um das christliche Erbe der Väter und Mütter deut- Weg der Kirche lich. Im Magnifikat, dem Lobgesang Mariens, heißt es „er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Das ist die Be- schreibung einer Revolution der Liebe. Dass An Maria Himmelfahrt 2011 fand die 30. Fatima Schiffsprozession statt. dieser Umsturz zuerst in den Herzen der Men- schen geschehen muss, ist jedem Glaubenden klar. Das Gebet darum ist immer begleitet von seinem Segen. S. 4 WOLFGANG ÖLZ 2 Thema 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt AUF EIN WORT „Für mich ist das Das Antlitz Christi ie christlichen Ikonen Dschauen den betenden Menschen in milder Strenge Nächstenliebe” an. Der Blick Christi geht durch Mark und Bein, und der Mensch erkennt in einem stil- „Schlimmer als der körperliche Hunger, ist der Hunger der Seele“, sagt Elmar len Moment sich selber, sein eigenes Wohl und Weh. Dem- Stüttler. Er ist Diakon und mit seinem „Tischlein deck dich“ lässt er gegenüber steht die Bilderflut der Gegenwart, die aus den die Nächstenliebe nicht nur ein schönes Wort sein, sondern lebt sie. neuen Medien von TV bis In- ternet über das Bewusstsein der Menschheit fließt. VERONIKA FEHLE

ie Regensburger Kunstzei- Dtung bringt im Juli auf ihrer KirchenBlatt: Herr Stüttler, beginnen wir Stüttler: Angefangen hat für mich alles mit ei- ersten Seite einen kulturkriti- gleich mit einer Gratulation. Am 1. Septem- nem Inserat im KirchenBlatt. Es wurden Men- schen Kommentar des Profes- ber 2011 erhalten Sie für Ihr Engagement schen gesucht, die sich für eine Ausbildung sors für Fototheorie an der den Dr. Toni Russ-Preis. zum Diakon interessierten. Das traf auf mich Kunsthochschule Kassel, Klaus Elmar Stüttler: Den Toni Russ-Preis bekom- zu. Seit elf Jahren bin ich nun Diakon. Die Fei- Honnef. Der altehrwürdige Mit- men wir alle, die wir uns für „Tischlein deck er der Gottesdienste, die Verkündigung und organisator der Documenta 5 dich“ engagieren. Das bin nicht ich allein. Ich die Hilfe für Menschen, die am Rande unserer und 6 (1972 und 1977), der bin nur ein Rädchen von vielen. Gesellschaft stehen, sind drei Säulen, die die- Weltkunstausstellung in Kassel, ses Amt ausmachen. Für mich sollten es die ist aus katholischer Sicht völlig „Tischlein deck dich“, jeder hat die kleinen Hilfesuchenden, die Armen sein. Welchen unverdächtig. In der Kunstzei- Lebensmitteltransporter schon einmal gese- Weg ich dabei wählen sollte, das stand für tung gehört es eher zum guten hen. Wenn Sie sich als ein Rädchen unter mich nicht von Anfang an fest. Also habe ich Ton, die Kirche(n) mit Seitenhie- vielen verstehen, wer sind die anderen? gebetet, vier Jahre lang. Ich habe Gott darum ben zu bedenken. Umso bemer- Stüttler: Heute arbeiten in ganz Vorarlberg gebeten, mir jenen Weg zu zeigen, der für kenswerter, wenn die Stoßrich- rund 250 Menschen an und für „Tischlein mich der richtige ist, den Weg, den ich gehen tung plötzlich die gleiche ist. deck dich“, darunter auch drei Zivildiener der darf. Und dann kam der 4. Oktober 2004. Diözese Feldkirch und einige Langzeitarbeits- ie einzige Alternative zum lose. Und dann ist da auch meine Frau. Ohne Und was brachte dieser 4. Oktober 2004? Doptischen Fließband sieht sie ginge gar nichts. Stüttler: Eine Radiosendung über die „Münch- Honnef nämlich darin, sich in ner Tafel“, die Lebensmittel an hilfsbedürftige eine Höhle zu verkriechen. Soziales Engagement ist eine schöne Sache. Menschen ausgibt. Am 11. Oktober 2004 sind „Substanzielle Bilder“ dagegen Dennoch, vom „man sollte doch“ zum meine Frau und ich nach München gefahren (wie die Christusikonen welche „das mache ich jetzt“ ist es noch ein weiter und haben uns die Arbeit der „Münchner Ta- sind) „blicken aus der Tiefe zu- Sprung. fel“ direkt vor Ort angesehen. Wir waren be- rück und berühren das größte geistert. Also habe ich begonnen, mit Lebens- Tabu der modernen Wohl- mittelhändlern in Vorarlberg zu verhandeln, standsgesellschaft: den siche- habe Behördengänge erledigt und mit 25 Hel- ren Tod“. Da gibt es nach Hon- fern die erste Lebensmittelausgabe im Feldkir- nef nur eine Möglichkeit: Die cher Kapuzinerkloster vorbereitet. Trotzdem Löschtaste. Der Glaube kennt aber habe ich immer noch auf ein Zeichen ge- noch eine andere: Sich der wartet, dass das wirklich mein Weg sein soll. Barmherzigkeit Gottes ausset- zen und Heilung annehmen. Dieses Zeichen, die Bestätigung, kam dann aber noch? Stüttler: Ja. Ich hatte zu Hause unsere Garage schon komplett ausgeräumt, Tiefkühlgeräte und Kühlschränke gekauft und den ganzen Raum mit Lebensmitteln für „Tischlein deck dich“ vollgeräumt. Um die Ware ausliefern zu können, brauchten wir ein Kühlauto. Das war finanziell nicht drin. Und dann rief ein Händ- ler aus Lustenau an, der uns genau jenes Kühl- WOLFGANG ÖLZ Wir leben im Überfluss der Wegwerfgesellschaft. Am auto, das wir so dringend brauchten, finan- [email protected] Rand dieses Lebensmittelluxus aber stehen jene, für die „Tisch- ziell leistbar angeboten hat. Das war mein lein deck dich“ die letzte Rettung darstellt. FLICKR/PETER PIKOUS Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Thema 3

HINTERGRUND

„Tischlein deck dich“ Begonnen hat alles mit einer Radiosendung, über die der Vor- arlberger Diakon Elmar Stüttler mehr oder minder zufällig gestolpert ist. Es war eine Sen- dung über die „Münchner Tafel“, einer Organisation, die Lebensmittel an hilfsbedürftige Menschen inmitten unserer Ge- sellschaft ausgibt. Nach einem Lokalaugenschein in München war für das Ehepaar Stüttler klar, dass hier auch in Vorarlberg Handlungsbedarf be- steht.

Engagement von Anfang an Auf die ersten Inserate zur Grün- dung des „Tischlein deck dich“- „Herr, hilf mir, weil ich es nicht mehr schaffe“, betete Elmar Stüttler Vereins meldeten sich sofort 25 und aus diesem Gebet entstand die Kraft, die heute im Verein „Tischlein freiwillige Helfer bei Elmar Stütt- deck dich“ spürbar wird. RINNER ler. „Ich muss wirklich sagen, dass uns die Lebensmittelhänd- ler hier im Land von Anfang an Diesen Weg gehen Sie bis heute. unserer Arbeit aus. Nächstenliebe. „Tischlein unterstützt haben. Vielleicht Stüttler: Bei der ersten Warenausgabe in Feld- deck dich“ will nichts anderes sein als Näch- waren sie zu Beginn noch etwas kirch kamen rund 13 Menschen, zwei Tage spä- stenliebe. Wir sollten uns als Christen öfter auf skeptisch. Mitgemacht haben ter – in Dornbirn – waren es schon das Evangelium als Basis unseres Handelns be- Sie aber trotzdem“, erinnert sich rund 20. Bis heute steigt die Zahl der Men- rufen. Frère Roger Schütz hat einmal gesagt, Elmar Stüttler. schen, die wir unterstützen. Vor allem die Wirt- dass man das leben soll, was man vom Evange- Die erste Lebensmittelausgabe schaftskrise haben wir deutlich spüren können. lium verstanden hat. Und sei es noch so wenig. fand am 17. April 2005 im Kapu- Für mich ist das die Nächstenliebe. zinerkloster in Feldkirch statt. Es geht uns ja allen prinzipiell gut. Parallel zu Die zweite Station war am 19. unserer heilen Welt existiert da aber eine Ihr Tun basiert also auf dem Glauben? April 2005 Dornbirn. zweite, in der die Menschen tagtäglich ums Stüttler: Der Glaube ist mein Motor. Um halb Heute ist der Verein „Tischlein Überleben kämpfen. An diesem Punkt kommt sechs stehe ich auf und bete – jeden Tag. Es sind deck dich“ mit Bludenz. „Tischlein deck dich“ ins Spiel. Anders diese Gebete, die mir Kraft für den Tag geben. Feldkirch, Götzis, Dornbirn und gefragt. Ist es nicht schrecklich, dass unsere Es gab eine Zeit, da hatte ich alles. Eine liebe Bregenz an fünf Orten Gesellschaft Organisationen wie „Tischlein Frau, eine Werkstätte, einen Betrieb, ein Auto - Vorarlbergs mit rund 250 deck dich“ notwendig werden lässt? und ich saß am Boden und habe einfach nur Helfern und sieben Stüttler: Es ist furchtbar, das stimmt. Die Armut geweint. Ich war nicht glücklich. Ich habe also Lieferfahrzeugen regelmäßig ver- existiert auch bei uns, die wir in einer doch rei- gebetet: „Herr, hilf mir, weil ich es nicht mehr treten. Über 10 Tonnen an chen Gesellschaft, einer Wegwerfgesellschaft, schaffe.“Da habe ich gespürt, wie die Freude zu- Lebensmitteln werden so pro leben. Und die Armut steigt. Bei „Tischlein rückkommt. Woche an Bedürftige weitergege- deck dich“ geben wir Lebensmittel aus, die ben. nicht mehr in den Handel kommen können. Auf das Gebet folgt der harte Arbeitsalltag, Teilweise aufgrund eines zu kurzen Ablaufda- denn „Tischlein deck dich“ ist oft genug ein Kontrollierte Abgabe tums, teilweise weil zu viel produziert wurde wahrer Knochenjob - physisch wie psychisch. Wer zu den „Tischlein deck oder auch deshalb, weil die Verpackung be- Stüttler: Heute hat unser Tag oft 17 Stunden dich“- Warenausgaben kommen schädigt worden ist. In einer Packung von und trotzdem sind meine Frau und ich einfach kann, wird übrigens streng kon- sechs Tomaten reicht schon eine, die etwas glücklich. Wir spüren eine innere Zufrieden- trolliert - mittels Berechtigungs- fleckig ist, und alle landen auf dem Müll. Das heit. Ich denke oft, dass gerade in unserer Ge- karten, die u. a. in den Gemein- sind Lebensmittel, die wir wegwerfen, mit de- sellschaft der wahre Hunger jener der Seele ist. deämtern ausgestellt werden. nen wir so vielen Menschen helfen könnten. Das berührt mich immer wieder. Aber ich habe Was Elmar Stüttler in den Gottvertrauen und bin sehr stolz auf die Men- vergangenen Jahren seiner Sie sind bis heute Diakon. Aus welchen Quel- schen in Vorarlberg, die uns mit ihrem Rück- Arbeit aber bemerkte, ist, dass len schöpfen Sie die Kraft, immer weiterzu- halt dermaßen unterstützen. Wir wissen, wenn die Scham, sich eine derartige machen? es uns einmal nicht so gut ginge, dann blieben Karte ausstellen zu lassen, Stüttler: „Was ihr dem Geringsten meiner Brü- wir mit unseren Sorgen nicht allein. Das gibt vielerorts noch sehr groß ist. der getan habt“, das macht für mich den Kern uns immer wieder Kraft für unsere Arbeit. www.tischlein-deckdich.at 4 Vorarlberg 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

Die Schiffe „Austria“ und „Vorarlberg“ liefen aus dem Bregenzer Hafen aus. Bischof Elmar Fischer mit P. Thomas Felder. FELIZETER (2) Europa wieder neu eine christliche Seele geben

Diözesanbischof Elmar Fischer und der St. mawallfahrt eine der größten kirchlichen aus den drei Ländern auf dem Bodensee zu- Gallener Bischof Markus Büchel nahmen Veranstaltungen des Jahres, deren symboli- sammenkommen, sei auch ein sehr symbo- mit rund 3500 Pilgern an der alljährlichen sche Dimension Diözesanbischof Dr. Elmar lischer Akt, der deutlich mache, dass ganz Fatimaschiffsprozession teil, die heuer ihr Fischer besonders betont: „Die Prozession Europa im Geist Christi zusammenfinden 30-jähriges Bestehen feiern konnte. Ziel der bringt ein wesentliches Geschehen für Euro- soll, erklärte Bischof Dr. Elmar Fischer. Es sei Prozession ist es, ein deutliches Zeichen für pa zum Ausdruck. Die Staaten wachsen zu- sehr wichtig, dass Europa auf der Basis ein vereintes Europa zu setzen und ihm eine sammen. Dieses Vernetzen zwischen den christlicher Werte wie Gerechtigkeit und christliche Seele zu geben. Vor 30 Jahren Ländern soll nicht nur wirtschaftlich zur Er- Frieden zusammenwachse. Europa soll im versenkte Ferdinand Andreatta aus Bludenz höhung des Lebensstandards beitragen. Es Zeitalter der Globalisierung zusammenrü- eine kleine Replik der Madonna von Fatima geht auch ganz zentral darum, Europa eine cken. Die Dürre in Afrika stelle dabei eine am Dreiländereck im See. Seither ist die Fati- christliche Seele zu geben.“ Dass die Schiffe Herausforderung für den Wohlstand dar.

10 Jahre Chörle Kennelbach Nachruf auf Sr. Franziska Laura Kuster

Alles begann vor über zehn Jahren - an Pfingsten 2001 - in Kennelbach mit dem Projekt „Singen für die Firmung“. Vom Ehrenamt zur Lebensaufgabe Damals machte sich der Jugendausschussobmann Rudi Ilmer auf die Suche nach einem geeigneten Leiter für einen Chor. In Werner Geiger aus Wolfurt fand er einen Was bei Schwester Franziska als engagierten Chorleiter, der sich der Gesangskünste seiner ehrenamtliche Tätigkeit begann, Sänger annahm und sie weiterentwickelte. „Ohne ihn entwickelte sich für sie bald zu ei- wäre unsere Gemeinschaft nie so zusammengewachsen“, ner Lebensaufgabe: Die Pflege erklärt Mitglied Silvia Grabher, „und ohne ihn gäbe es kranker, alter oder sterbender weder Arbogast-Wochenenden noch Taizé-Fahrten und Menschen. Nach dem Besuch der noch vieles mehr“. Aus dem ursprünglich nur einmaligen Volksschule in Fussach, der Haus- Vorhaben entwickelte sich eine, mittlerweile schon zehn haltsschule und der Textilschule Jahre andauernde, Chorgemeinschaft, die insbesondere für Weißstickerei in Dornbirn ar- auch vom Pfarrer von Kennelbach, Werner Witwer, beitete Sr. Franziska als Stickerin. unterstützt wurde. „Beim Sonntagsdienst im Sanato- rium Mehrerau sah ich die Hilfs- bedürftigkeit der kranken Men- schen und beschloss daher in den Krankendienst zu treten“, be- schrieb sie ihre Beweggründe, die Schwester Franziska Laura Kuster Krankenpflegeschule in Hall zu (1943-2011). KREUZSCHWESTERN besuchen. 1967 erwarb sie das Di- plom und entschloss sich, als scheidend mit. 2002 kehrte sie als Kreuzschwester ihre Lebensaufga- Pflegedienstleiterin ins Kloster be zu erfüllen. Nach der Profess Hall zurück, wo sie 2004 erkrank- arbeitete sie im Sanatorium Inns- te. Ihre größte Leidenschaft wa- bruck und im Krankenhaus Dorn- ren Weihnachtskrippen, der sie birn. Den Kranken- und Alten- bis zu ihrem Tod 2011 in der Pri- pflegeverein Dornbirn prägte sie vatklinik Hochrum nachging. sowohl als Mitarbeiterin, als auch REDAKTION BERICHTE: SIMONE RINNER, Nach zehn Jahren singen sie immer noch gemeinsam. CHÖRLE als Einsatzleiterin ab 1980 ent- WOLFGANG ÖLZ Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Vorarlberg 5

Seminarreihe „Mut und Vertrauen zum eigenen Weg“ AUSFRAUENSICHT

Gott in allem suchen und finden mehr als sommerloch itten ins Sommerloch fällt Seit fünfzehn Jahren arbeiten Maria Einetter le Frauen und Männer, die bereit sind, sich Mdie heftige und medien- und Gertraud Lässer bereits zusammen. Ein- mitten im Alltag durch das Wort Gottes auf- wirksame Diskussion um die einhalb Jahrzehnte, in denen die Religions- wecken zu lassen, erklären die beiden Leite- Feststellungen der Pfarrer- lehrerinnen gemeinsam viele Seminarreihen rinnen und, um es mit den Worten von Hilde initiative. Denn was im Juni und Glaubensabende auf die Beine gestellt Domin zu sagen „nicht müde werden - son- unter dem umstrittenen Titel haben. Begonnen hat alles im Jahr 1996, als dern dem Wunder leise wie einem Vogel die „Aufruf zum Ungehorsam“ sie die monatlichen Glaubensabende „Glaube Hand hinhalten.“ veröffentlicht wurde, sind weder und Liebe verbinden“ initiiert, geplant und Bitten, Forderungen noch durchgeführt haben. Von 1997 bis 2001 leite- Gott finden. Das Seminar bietet einen Nach- Resolutionen, sondern schlicht ten die Frauen dann die Seminarreihe „Stau- mittag Zeit zu sich selber zu kommen und die Ankündigung und Offen- nen über das Wunderbare in den Sakramen- dient der persönlichen Stärkung und Ausein- legung dessen, was mittlerweile ten“ und, so Gertraud Lässer, „stellten fest, andersetzung. Vorkenntnisse sind keine erfor- die Mehrheit der Gemeinden mit dass bei den Teilnehmer/innen ein großes In- derlich, so Lässer, Offenheit und Interesse - ihren Pfarrern de facto tut. Wo es teresse an der Heiligen Schrift bestand“. beispielsweise an einer halbstündigen Gebets- zunächst zu einem Sieg-Nieder- zeit im Schweigen - hingegen unerlässlich. lage-Spiel zwischen den beiden Eine Seminarreihe - vier Evangelien. „Das „Wir nehmen den Alltag unserer Seminarteil- Proponenten Kardinal Christoph gab für uns den Ausschlag, eine Seminarreihe nehmer/innen sehr ernst und sie sollen dar- Schönborn und Pfarrer Helmut zu den vier Evangelien auszuarbeiten“, erklärt auf vertrauen, an dem Ort, an dem sie sind, in Schüller zu kommen drohte, Lässer. Von November 2000 bis Mai 2004 folg- den Begegnungen mit den Menschen, die sich scheint sich mit den Wortmel- ten jährliche Seminare unter dem Titel „Heil- ergeben - Gott finden zu können“, halten die dungen der letzten Tage doch volle Beziehungen“, in denen die Teilneh- Frauen fest. Geistlicher Hintergrund der Semi- eine respektable Gesprächskultur mer/innen mit Matthäus, Markus, Lukas oder nare bildet die „Ignatianische Spiritualität“ durchzusetzen. Johannes unterwegs waren. „In diesen Jahren nach Ignatius von Loyola. Diese bedeutet haben wir immer stärker die Lebensfragen der Gott in allem zu suchen und zu finden sowie er diplomatische Intel- Menschen wahrgenommen und eine Sehn- Gottes Liebe im eigenen Leben zu erfahren Dlektuelle Schönborn ließ sucht nach einem Lebensentwurf, der Raum und darauf Antwort zu geben. Das Verständ- durch seinen Pressesprecher für Spiritualität zulässt“, so die beiden Frauen. nis für biblische Texte soll mittels Einbezie- betonen, dass jede/r Katholik/in hung der eigenen Lebenserfahrungen erwor- frei sei, sich für Veränderungen in Das eigene Leben und Gott. Der Schritt zur ben oder vertieft werden. der Kirche einzusetzen und dass nächsten Reihe war also nicht weit. Seit dem es kein Drohszenario gebe. Und Jahr 2004 führen Lässer und Einetter jährlich  Termine: 30. September 2011, 21. Oktober Schüller konzedierte seinem die Seminarreihe „Mut und Vertrauen zum ei- 2011, 18. November 2011, 13. Jänner 2012, Vorgesetzen klar und eindeutig, genen Weg“ durch. An jeweils fünf Nachmit- 24. Februar 2012 dass dieser das Beste will. tagen und Abenden soll „das eigene Leben  jeweils Freitag von 14.30 bis 21 Uhr mit dem Wort Gottes mit allen Sinnen in Be-  Kloster Mariastern-Gwiggen-Hohenweiler or diesem Hintergrund ist ziehung gebracht werden“, beschreibt Lässer  Kosten: Seminarbeitrag für alle Einheiten Vzu hoffen, dass der ans das Seminar. Erfahrungsaustausch, Begegnun- 62 €, dazu kommen pro Einheit 11€ für Jause Licht gehobene Konflikt zur gen mit dem Wort Gottes, Leibübungen (Eu- und Abendessen im Kloster Gwiggen Chance wird, die schon lange tonie), persönliche Gebetszeit und spirituelle  Anmeldung bis 15. September 2011 beim schwelenden Fragen anzugehen Übungen spielen dabei eine wesentliche Rol- Katholischen Bildungswerk Vorarlberg, und vielleicht sogar in dem le. Das Seminar bildet eine Einheit, weshalb es [email protected], T 05522 3485 einen oder anderen Punkt zu notwendig ist, an allen fünf Einheiten teilzu- 144, unbedingt „Seminar Einetter-Lässer im gemeinsamen Lösungen zu nehmen. Angesprochen fühlen sollen sich al- Kloster Gwiggen“ angeben. finden, die jenseits eines immer schwierigen Entweder-Oder liegen. Das wäre geradezu ein Grund, von einer sich entwickelnden Konfliktkultur zu sprechen und stolz auf unsere Kirche zu sein.

Seminarleiterinnen Gertraud Lässer (links) und Gemeinsam ein Stück weit den Weg gehen und PETRA STEINMAIR-PÖSEL Maria Einetter (rechts) im Gespräch DANIEL FURXER Gott finden. FLICKR.COM/SATGURU Ein Spielen wie früher

Das Spielzeugmuseum in Wolfurt zeigt in seiner ständigen Ausstellung historisches Philosophen wie Heinrich Pestalozzi und Jean-Jacques Rousseau haben sich als nam- Spielmaterial von 1840 bis 1940, und lädt große und kleine Kinder zum Mitspielen ein. hafte Erzieher dann Gedanken gemacht, wie sie die Erwachsenenwelt den Kindern nahe- Erstaunlich ist, wie umfangreich die Sammlung und wie hoch die künstlerische Qualität bringen. Somit hat man angefangen alles, was es im Großen gegeben hat, im Kleinen zu fa- der präsentierten Spielsachen ist, die Iris Alge über viele Jahre zusammengetragen hat. brizieren. Bis 1920 wurde ja ganz streng in Mädchen- DAS GESPRÄCH FÜHRTE WOLFGANG ÖLZ und Bubenspielzeug getrennt. Die Mädchen haben dann eben ihre Kochherde bekommen und die Buben etwas aus dem Wirkungsbe- Wie ist es zur Idee eines Spielzeugmuseums reich des Vaters, wie etwa die Werkstatt, den in Wolfurt gekommen? Bauernhof oder die Schmiede. Dabei ging es Der Altbürgermeister Erwin Mohr hatte die nicht ums Anschauen, sondern ums Spielen, Idee, dass ich das alles, was heute an Spielsa- um das „Be-greifen“, damit man es versteht. chen im Spielzeugmuseum untergebracht ist, So haben die Kinder etwa gelernt, mit echtem doch einem größeren Publikum zeigen müss- Feuer umzugehen, weil jeder dieser Spielher- te. Zu meinem sechzigsten Geburtstag, ich de zum Heizen verwendet wurde. Da hat es bin dreißig Jahre Sozialarbeiterin gewesen, etwa Details wie einen Tank gegeben, der mit anlässlich meiner Verabschiedung, hat der Spiritus gefüllt wurde. Im Museum gibt es auf Altbürgermeister angeregt, dass das alte jedem Stockwerk etwas, mit dem die Kinder Schwesternhaus saniert wird und ich dafür selber spielen können. Die Spielzeugmuseum „Macherin“ Iris Alge meine Spielzeugsammlung beisteuere. kann mit Recht stolz auf ihre Spielsachen sein, Im Museum stellen Sie Ihre umfangreiche die sie über 40 Jahre gesammelt hat. Wie hat die Tätigkeit des Sammelns bei Sammlung vor. Was bedeutet das Sammeln Ihnen begonnen? für Sie persönlich? Mit zwölf Jahren musste ich mein Kinder- Das ist eine Aufarbeitung meiner eigenen, spielzeug in der Schweiz zurücklassen, im entgangenen Spielzeit, das war etwas sehr Per- fortgeschrittenen Alter bin ich dann nach Zü- sönliches, ohne musealen Hintergrund. Das rich zurückgekehrt und habe begonnen, mei- war auch meine Suche nach meinen Kinder- ne eigenen Spielsachen wieder zu suchen. Ich spielsachen. Nachdem ich nicht genau das habe nur drei Spielsachen wiedergefunden meinige gefunden habe, so doch etwas Ähn- und dann ist die Liebe zum alten Spielzeug liches, und so hat sich eins ums andere erge- und zu ähnlichen Spielsachen, wie ich sie ge- ben. Ich sammle jetzt schon etwa 40 Jahre, habt habe, entstanden. Plötzlich sind dann und am Anfang hat das so ausgeschaut, dass mir nichts dir nichts vierzig kleine Kochher- ich im Umkreis von Zürich, Basel und Sargans de dagestanden. auf jeden Flohmarkt gerannt bin. Nachdem ich meine Liebe zum Autospielzeug entdeckt Mit diesem Einkaufsladen dürfen die Kinder, Haben Sie auch einen wissenschaftlichen habe, bin ich natürlich auch weiter gegangen, die das Spielzeugmuseum besuchen, selbst „Ver- Hintergrund für Ihre Spiel-Leidenschaft? bis Nürnberg und England. köferlis“ spielen. Ja, das Spielzeug hat auch einen sozialpädago- Die ganze Sammlung ist allerdings nur aus gischen Hintergrund. Dass Kinder etwas zum dem deutschsprachigen Raum, Deutschland, Spielen haben, hat es immer schon gegeben. Schweiz und Österreich. Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Thema 7

ZUR SACHE

Ein Spiel-Museum

Das Spielzeugmuseum in Wol- furt zeigt Puppen, Puppenhäu- ser, Puppenstuben, Pferde- kutschen, Karussell und Rummelplatz, Teddybären, Pa- piertheater, Eisenbahnen, Blech- spielzeug und die geheimnisvol- le Laterna Magica, die als Vorläu- ferin des Diaprojektors gilt. Auf drei Ebenen wird Spielzeug aus den Jahren 1840 bis 1940 gezeigt. Untergebracht ist das Museum im sogenannten „Schwesternhaus“, die frühere Wohn- und Wirkstätte der Schul- schwestern, einem 300 Jahre al- ten Holzhaus. Neben der Dauer- ausstellung gibt es regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen im Keller, die nächste widmet sich ab Oktober alten Dampfma- schinen.

 Kirchstr. 45, A-6922 Wolfurt, T 0650 / 5000681, E [email protected] Öffnungszeiten: Fr, Sa und So 14 bis 18 Uhr und nach tel. Vereinbarung www.spielzeugmuseum-wolfurt.at

„Altörlerlis“ nennt sich das Spielen mit sakralem Spielzeug. Im Spielzeugmuseum gibt es dazu einen extra Raum. ÖLZ (3)

Was bedeutet es, dass Sie in der Sammlung anpacken, helfen und auf die kleineren Ge- Was würden Sie Eltern heute empfehlen, auch Kirchen-Spielsachen haben? schwister aufpassen. Am Sonntag ist haupt- wie sollen sie mit ihren Kindern spielen? Ganz wenige Menschen wissen, dass man das sächlich gespielt worden und in Vorarlberg Sie sollten einfach mehr Spielzeug verwen- Pfarrer-Spielen in Vorarlberg „Altörlerlis“ nennt man das „Hüsla“, und da hat es dann den, wo die Kinder etwas tun müssen, wo ih- nennt. Es gibt kleine Kinderaltäre mit sämtli- auch einen „Hüsler“-Kasten gegeben, den re Kreativität gefragt ist, nicht wo alles schon chen sakralen Gegenständen in Miniatur bis man am Sonntag aufgemacht hat und dann vorgeplant ist. Vor allem sollte man auch Sa- zum kleinen Messbüchlein und dem kleinen konnten die Kinder damit spielen. Weil man chen machen, die man miteinander tun Messgewand für die Buben. Auch ein kleiner am Sonntag gespielt hat, hat man auch sehr kann. Die Eltern sollten auch mitspielen. Beichtstuhl ist in meiner Sammlung vertre- viel mit christlichen Sachen gespielt. Ganz schön ist es, wenn Großeltern hier ins ten. Die Evangelischen haben etwa mehr mit der Spielemuseum kommen. Wir haben etwa ei- Arche Noah gespielt, ein schönes Exemplar nen wunderschönen Nachmittag mit einer Wie haben die Kinder eigentlich früher ge- haben wir in der Sammlung, während die Ka- Oma mit ihren fünf Enkeln gehabt. Es war un- spielt? tholiken richtige Hochzeiten, Taufen und Be- heimlich schön, wie die Kinder Kasperltheater Die Kinder haben früher nicht so viel Zeit ge- erdigungen gefeiert haben. Alle Utensilien da- gespielt haben, wie sie mit dem Kugelspiel habt zum Spielen, wie heute. Die Kinder hat- für finden sich hier in unserer Sammlung im umgegangen sind und wie sie auf die Schiefer- ten lange Schulwege, man musste zuhause Spiele-Museum. tafel mit der Kreide geschrieben haben. 8 Fotoalbum 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

Die Vorarlberger Jugendlichen und ihre Begleiter der Katholischen Jugend und Jungschar versammelten sich am Flughafen in Madrid zu die- sem farbenfrohen und fröhlichen Gruppenfoto. Weltjugendtag 2011 - ein Erlebn

Knapp zwei Dutzend Jugend- liche und Betreuer der Katholi- schen Jugend und Jungschar Vorarlberg machten sich gemeinsam mit den Diözesen Salzburg und Innsbruck als Fahrtvariante West auf den Weg zum Weltjugendtag 2011 in Madrid. Mit einem Zwischenhalt in Avignon bzw. Österreich mitten in Madrid. Die Gruppe aus Vorarlberg. den Tagen der Begegnung in San Sebastian wurde die weite Reise in zwei Etappen unter- teilt. In Madrid nahm man ge- meinsam an Gottesdiensten, bischöflichen Katechesen, dem Österreichertreffen mit über 2.700 Besucher/innen und an zahlreichen kulturellen Veran- staltungen teil. Hundert- tausende Jugendliche aus 160 Eigene Messe in Torrelodones. Austausch von Gastgeschenken. Nationen der Welt färbten Madrid mit ihren Fahnen und T-Shirts knallbunt ein und ihre Gesänge hallten durch die Straßen. Mit der Ankunft des Papstes und dem feierlichen Kreuzweg erlebten die Jugendlichen die ersten Groß- veranstaltungen dieses Weltju- gendtreffens, die unbeschreib- liche Ausmaße annahmen. Bianca aus Lochau stellt Fragen. Vorarlberg trifft Spanien. 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt Fotoalbum 9

NACHGEFRAGT

Auf dem Weg zum Weltjugendtag Bischof Elmar Fischer freut sich über den Weltjugendtag. Er sagt: „Es ist absolut bewundernswert, dass sich jeweils bei den Weltju- gendtagen eine so große Zahl an Jugendlichen aus der ganzen Welt einfindet. Dies ist ein kräfti- ges Zeichen der einigenden Kraft christlichen Glaubens. Welche andere Institution kann solch ein Treffen zustande bringen?“

Die rund vierzig Vorarlberger Jugendlichen mischten Bischof Klaus Küng (links), Jugendbischof Stephan sich beim Österreichertreffen unter die 2.700 jungen Leute. Turnovszky (Mitte) und Kardinal Christoph Schönborn (rechts).

is für Körper und Seele Bischof Elmar Fischer: Ziel jeder Bekehrung ist frische und fröhli- che Menschlichkeit. KIBL

Auf dem Weg zum Weltjugend- tag haben Jugendliche des Neo- katechumenates aus Wien und Auf dem Flugplatz Cuatro Vien- Linz im Marianum Bregenz tos versammelten sich dann am Station gemacht. Der Bischof: Wochenende alle jungen „Bewundernswert an diesen Christinnen und Christen aller jungen Leuten ist ihre persönli- Nationen. In über 40° Hitze brü- che Initiative für den Glauben, tete die „Juventut del Papa“ in die sich an den jeweiligen Auf- der Sonne, um dann einen Ge- enthaltsorten darin zeigt, dass wittersturm zu erleben und un- sie bei uns in Dornbirn, Bregenz ter freiem Himmel zu übernach- und Feldkirch in der Bevölke- ten. Am Samstagabend wurde rung missionarische Initiative eine gemeinsame Vigil und am suchten. Sie sprechen Interes- Sonntag die Eucharistie mit sierte in der Bevölkerung aus ih- Papst Benedikt XVI. gefeiert. rem persönlichen Glauben für Erschöpft aber voller neuer die Ziele des christlichen Glau- Erfahrungen machten sich die bens an.“ Missionierung hat Vorarlberger/innen auf den heute immer etwas Negatives, Heimweg und nahmen neben als ob es um Überredung und den liturgischen und spirituel- Überrumpelung ginge. Der Bi- len Impulsen vor allem viele schof: „An den Jugendlichen neue Freundschaften mit selber sieht man das Ziel solcher Jugendlichen aus dem Ländle Missionierung, nämlich ihre und der ganzen Welt mit nach frische und fröhliche Mensch- Hause. Eine solch erfahrungs- lichkeit. Diese versuchen sie reiche Reise lässt eine Gruppe auch in den angesprochenen wahrlich zusammenwachsen. Menschen auszulösen.“ Voraus- setzung für diese Tätigkeit ist natürlich ein „selbsterworbener, überzeugter, persönlicher Glau- be.“ Jede Mission setzt ein eige- nes Bekehrungserlebnis voraus. TEXT UND FOTOS: WOLFGANG ÖLZ PETER MARCEL IONIAN (10) 10 Thema 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

STIMMEN Mit der Salesianischen Jugend auf dem Weltjugendtag 2011 in Madrid Fröhliche Lieder und die Kraft der Stille

Kerstin (15), Mondseer Schülerin, ist bei den „Hangovers“ in Lassee. Die Salesianische Jugendbewegung Öster- kurzen, aber herzlichen Begegnungen Face- reichs nahm mit 92 Jugendlichen am Welt- book-Kontakte und E-Mail-Adressen aus- Durch die enge Bindung der jugendtag 2011 teil. Mit ihnen gaben bis zu getauscht, um sich gegenseitig die gemachten Hangovers an die Salesianische 1,5 Millionen Jugendliche aus aller Welt Fotos zuzuschicken. Die öffentlichen Ver- Jugendbewegung war es für und 2500 junge Pilgerinnen und Pilger aus kehrsmittel waren überfüllt und die Lokale mich eine tolle Erfahrung, Österreich ein kraftvolles und fröhliches waren öfters überfordert, die jungen hungri- auf den Weltjugendtag mit- Glaubenszeugnis. Es wurden viele neue gen Pilger zu versorgen. Schwer überfordert zufahren. Unvergesslich für internationale Bekanntschaften geknüpft. waren auch wir mit den spanischen Gast- mich bleibt das gemeinsame Die Stimmung war nicht nur aufgrund der geber/innen, die das Englische nicht so selbst- Feiern mit den vielen Leuten. Temperaturen von über 35° Grad aufgeheizt. verständlich benutzen wie unsere Gruppe.

THOMAS HÖDL Sicherheit. Ständige Begleiter in Madrid wa- ren kleinere Demonstrationen gegen den Begonnen hatte meine Pilgerfahrt am 11. Au- Weltjugendtag und gegen den Papst, die im gust am Flughafen Schwechat. Unsere Gruppe Stadtzentrum stattfanden und von der Polizei der Salesianischen Jugend war von der Diöze- abgeschirmt wurden. Im krisengebeutelten se Barcelona zu einem Vortreffen eingeladen. Spanien und speziell in Madrid fand der Welt- Tage der Einstimmung, der ersten internatio- jugendtag nicht nur Befürworter. Unter den nalen Begegnungen und der Stadterkundung Einheimischen fand man neben freundlichen Matthias (28) ist Dekanatsjugend- folgten. Ein ganz besonderer Höhepunkt war und entgegenkommenden Menschen leider leiter in Schwaz. für mich ein großes internationales Einstim- auch wüst schimpfende und gestikulierende mungskonzert am Hafen, an dem alle Jugend- Gegner. In unserem zentrumsnahen Quartier Ich war zum ersten Mal auf lichen teilnahmen, die von Barcelona aus war das Geräusch kreisender Polizeihub- einem Weltjugendtag mit, zum Weltjugendtag nach Madrid pilgerten. schrauber und heulender Sirenen ständig zu weil ich meinen Jugendlichen hören. Trotz allem fühlten wir uns jederzeit die Chance geben wollte, Bunte Vielfalt. Angekommen in Madrids sicher und konnten uns ohne Probleme in in Madrid dabei zu sein. Sehr Straßen, sangen Jugendliche in ihren Spra- der Stadt bewegen. beeindruckt war ich vom gro- chen, um so manche Wartezeiten zu über- ßen salesianischen Fest mit brücken. Sie zeichneten ein buntes Bild mit Verwurzelt in Christus. Der Leitspruch des 7.000 Leuten aus aller Welt ihren Nationalfahnen und Vatikanflaggen. Weltjugendtages 2011 bekam für mich mit und der gewaltigen Stimmung. An jeder Ecke Madrids konnte man mit ande- zunehmender Zeit in Madrid eine immer ren jungen Leuten singen, tanzen und ge- wertvollere Bedeutung. Bei der großen und meinsame Fotos machen. Schnell wurden bei unübersichtlichen Vielfalt und auch Verschie- denheit in der katholischen Kirche, suchte ich nach einem gemeinsamen Nenner. Diesen Nenner fand ich sehr schnell im Glauben an Jesus Christus, eben unseren Wurzeln. Diese Gemeinsamkeit konnte ich bei den verschie- densten Veranstaltungen und Tätigkeiten erfahren und spüren. Susanne (25) arbeitet als Kranken- Das beeindruckendste Beispiel dafür war das schwester in Feldkirch. internationale Treffen, bei dem 7000 Ange- hörige der Salesianischen Jugendbewegung Gemeinsam mit meinem Ehe- zusammen feierten. Hier erlebte ich diesen mann Martin, der schon öfter tiefen Glauben, als alle Jugendlichen für eine bei Weltjugendtagen war, fuhr sehr lange Zeit in völliger Stille beteten. Die ich zum ersten Mal mit. Tief Kraft, die von diesem Gebet ausging, war für beeindruckt haben mich die mich viel stärker als jeder lautstarke Gesang. jugendliche Begeisterung am Diese Gemeinsamkeit in der schier unüber- gemeinsamen Glauben und die sichtlichen Vielfalt ließ uns jegliche Sprach- vielen jungen Leute, die sich barriere und jeden Kulturunterschied verges- für ihren Glauben einsetzen. Internationales Treffen der Salesianischen Jugend in Barce- sen. Und genau diese Erfahrung wird mir hof- lona zum Auftakt des Weltjugendtages in Madrid. fentlich in meinem Alltag erhalten bleiben. Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Thema 11

„Danke, Benedikt!“ Der Dank der Jugendli- chen bei der Abschluss- messe auf dem Flug- hafengelände Cuatro Vientos galt nicht nur dem Besuch des Papstes und seinen aufmunternden Wor- ten, sondern auch, dass er am Samstag Abend bei der Vigil trotz des Unwetters bei den Hunderttau- senden Jugendlichen ausharrte. Anstatt sei- ner Ansprache über den Glauben in einer Zeit der Verunsicher- ung zeigte sich der Papst beeindruckt über eine Jugend, die auch dem Sturm standhält und meinte: „Der Herr schenkt euch mit dem Regen viel Segen.“ REUTERS (3), HÖDL (4)

Die Welt braucht euer Glaubenszeugnis

Mit großer Spannung wurden die Vigil am lich guter Stimmung erreichten wir das Flug- nen Kreis der notgedrungen früher Zurück- Samstag und die Sonntagsmesse erwartet. feld. Unendliche Menschenströme aus aller gekehrten die Sonntagsmesse. Im Anschluss 1,5 Millionen Jugendliche sollten auf dem Welt zogen an uns singend und betend vor- verfolgten wir im Fernsehen die Papstmesse. alten Flugplatz von Cuatro Vientos Platz bei. Vorbei an der gigantischen Bühne such- Auch wenn wir selber nicht auf dem Platz finden und gemeinsam mit Papst Benedikt ten wir unseren Sektor. Plötzlich eine unan- waren, konnten wir sehr gut verstehen, was feiern. Doch dann kam vieles anders. genehme Überraschung: kein Platz für uns! der Papst meinte, als er die Jugendlichen auf- Da die Platzkarten nicht kontrolliert wurden, rief, ihren Glauben in Gemeinschaft mit der Wie gewohnt, waren wir wieder einmal zeitig war der ganze Sektor schon besetzt. Und dann Kirche zu leben. Diese Gemeinschaft, das hat- in der Früh aufgestanden. Nach dem Morgen- der erste Kreislaufkollaps in unserer Gruppe! ten wir erfahren, gibt Kraft, Freude und Ori- lob in unserer österreichischen Gruppe mach- Ein Teil unserer Gruppe entschied, in unser entierung. Und wir fühlten uns auch an- ten wir uns auf zur letzten gemeinsamen Quartier zurückzukehren. Per Handy waren gesprochen, als der Benedikt an die jungen Feier der Salesianischen Jugendbewegung. Da wir ständig im Kontakt mit denen, die geblie- Menschen appellierte, in den verschiedensten es vom Don-Bosco-Zentrum nicht mehr weit ben waren. Bereichen ihres Lebens Zeugnis von ihrem zum Flugplatz war, an dem die Vigil und die Glauben zu geben, auch wenn es in mancher Sonntagsmesse stattfinden sollten, schlepp- Unvergesslich. Die Enttäuschung, dass ich Situation schwerfällt. ten wir unsere Schlafsäcke, Unterlagsmatten und etliche meiner Freunde keinen Platz und so viel Wasser wie möglich mit uns. Wir mehr bekommen hatten, dauerte nicht lange Die Botschaft. Und als am Nachmittag jene hatten vor, die Nacht auf freiem Feld zu ver- an. Am nächsten Morgen feierten wir im klei- zurückkamen, die am alten Flugplatz mit- bringen. Bei bis zu 38° Grad im Schatten gefeiert hatten, war die Müdigkeit wie verflo- waren wir innerhalb kürzester Zeit komplett gen. Jeder war begierig, von den Erlebnissen verschwitzt. Ich erinnerte mich an die kurze der anderen zu erfahren. Das Gefühl, etwas Ansprache des Priesters beim Morgengebet: es verpasst zu haben, war nicht mehr gegeben. ist typisch christlich, auch wenn’s heiß wird, Vielmehr waren die jugendlichen Pilger vom sich auf den Weg zu machen und uns mit an- Erlebten tief beeindruckt und berührt. Man deren über unseren Glauben auszutauschen. spürte die Botschaft des Papstes nachklingen: „Teilt eure Glaubensfreude den anderen mit! Ernüchterung. Je näher wir dem Ziel kamen, Die Welt braucht das Zeugnis eures Glaubens, desto mehr Pilger füllten die Straßen. Immer sie hat Gott gewiss nötig.“ Für mich wird der langsamer ging es voran. Die Hitze wurde im- In einem der 200 „Beichtzelte“ nahm auch Weltjugendtag 2011 immer eine unvergess- mer drückender. Erschöpft, aber bei unglaub- Papst Benedikt den Jugendlichen die Beichte ab. liche und bleibende Erfahrung bleiben. T. HÖDL 14 Panorama 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

STENOGRAMM Erstmals in Österreich: Lehrgang für vorgeburtliche Beziehungsförderung

 Ladenöffnung. Die Vizeprä- Eine Reise in die Gebärmutter sidentin des Katholischen Fami- lienverbandes, Irene Kernthaler- Moser, begrüßte die jüngste Stel- Schon bevor ihr Baby vor vier Monaten therapeutin interessierte, was das mit mir lungnahme der Bundesregierung auf die Welt kam, hatte Marlies Salchegger macht“, sagt Salchegger. In den folgenden einen recht engen, lebendigen persönlichen Therapiestunden sei es einmal darum gegan- Kontakt zu ihm. Sie ist überzeugt, die gen, ihren persönlichen „Rucksack“ aufzuar- „vorgeburtliche Beziehungsförderung“ beiten, „meine Beziehung und meine geringe hat ihr und dem Kind gutgetan. familiäre Geborgenheit. Der zweite Teil der Bindungsanalyse war jeweils eine Art ,Reise in „Mein Partner damals konnte oder wollte sich die Gebärmutter‘, ein entspanntes Hinhören nicht für mich und das Kind entscheiden. Das darauf, was ich meinem Kind sagen will und war für mich ein sehr belastender Start in die was mir mein Kind sagt.“ In dieser Zeit habe Schwangerschaft“, erzählt Marlies Salchegger. sie nicht nur ein neues Verhältnis zu ihrer Irene Kernthaler-Moser: Sonntag Sie suchte Rat bei der „Aktion Leben“. Dabei Mutter gefunden, sondern sei auch ihrem ist wichtige Familienzeit. FJR wurde sie auf die Möglichkeit einer vor- Kind sehr nahe gekommen. „Kurz vor der Ge- geburtlichen Beziehungsförderung mithilfe burt gab es dann noch ein eigenes Programm an den Verfassungsgerichtshof, einer Therapeutin hingewiesen. Das sei ein zur Vorbereitung darauf. Ich hatte dann auch in der sich diese gegen die ge- guter Weg, schwierige Schwangerschaftssitua- eine total gute Geburt“, freut sich Salchegger. setzliche Ausweitung der Laden- tionen zu bewältigen und eine positive Bezie- öffnungszeiten am Sonntag aus- hung zum Kind aufzubauen, hieß es. „Ich ent- Lehrgang. Seit 20 Jahren setzt der ungarische sprach. Gegen die derzeit gelten- schloss mich dazu, auch weil mich als Kunst- Psychoanalytiker Jenö Raffai die von ihm ent- den Regelungen sind Kaufleute wickelte „Bindungsanalyse“ zur vorgeburt- um Richard Lugner (Lugner-Ci- lichen Beziehungsförderung in seiner Praxis ty) vor den Verfassungsgerichts- ein. 2300 Frauen, die nach Fehlgeburten, hof gezogen. Kernthaler-Moser nach erlebten schwierigen Schwangerschaf- betonte die Wichtigkeit der ge- ten oder in psychischen Krisen Angst hatten, meinsamen freien Zeit für den hat er geholfen, sich selbst und ihren Babys Zusammenhalt der Familien. Sicherheit zu geben. Die Aktion Leben ge- wann ihn und Dr. Ludwig Janus (Heidelberg),  Vertrauen. Die Caritas erstmals in Österreich einen Lehrgang genießt bei der österreichischen (15 Wochenenden) für vorgeburtliche Bezie- Bevölkerung großes Vertrauen. hungsförderung für Therapeut/innen, Gynä- Das ergab kürzlich eine IMAS- kolog/innen, Hebammen und Schwangeren- Studie. Auf die Frage, welcher Hineinhören in den eigenen Körper und mit dem Kind berater/innen abzuhalten. H. BAUMGARTNER Organisation (von 28) sie viel austauschen, was einen bewegt. WALDHÄUSL  Infos/Anmeldung: www.aktionleben.at Bedeutung beimessen, nennen 53 Prozent die Caritas an erster Stelle. Mit Abstand folgen der ÖAMTC (44%), der Pensionis- Kann es eine kirchliche Damit es am Ende nicht tenverband (38%) und die Volks- „Zweitehe“ geben? „nur Verlierer“ gibt hilfe (35%). Auch auf die Frage, welche Organisation ihnen sym- Die katholische Kirche soll – nach Nach ihrer Aussprache beharrten pathisch sei, reihen die Öster- Prüfung jedes einzelnen Falles – Vertreter der Pfarrer-Initiative reicher/innen die Caritas mit die kirchliche Wiederverheira- und Kardinal Christoph Schön- 46 Prozent an die erste Stelle. tung Geschiedener ermöglichen. born in mehreren Interviews auf Dafür sprach sich der bekannte ihren unterschiedlichen Stand-  EU würdigt Einsatz. Zum Wiener Kirchenrechtler P. Bruno punkten. Schönborn betonte „Welttag der humanitären Hilfe“ Primetshofer aus. Die Unauflös- auch, dass er beim Zölibat oder hat die zuständige EU-Kommis- lichkeit der Ehe sei kein definier- der Weihe von Frauen klar für die sarin Kristalina Georgieva den ter Glaubenssatz (Dogma), Beibehaltung der Tradition sei. Einsatz von Katastrophen- und betont Primetshofer. Und er Der Pastoraltheologe Zulehner Entwicklungshelfern gewürdigt. verweist darauf, dass es sowohl in rief beide Seiten zu einer Deeska- Sie setzen oftmals ihr Leben ein, den orthodoxen als auch in den lation auf, um zu vermeiden, dass um jenen, die es am meisten katholischen Ostkirchen – nach es am Ende „nur Verlierer“ gebe. brauchen, zu helfen, betonte die einer gewissen Bußzeit – die Mög- Der Pfarrer-Initiative riet er, ihr Kommissarin. Gleichzeitig rief Bruno Primetshofer: lichkeit einer kirchlichen Zweit- Forderungspaket aufzuschnüren sie dazu auf, ehrend jener 69 In der katholischen Kir- ehe gebe. Damit könnten die Be- und zwischen pastoral aktuellen, Helfer/innen zu gedenken, die che gibt es zwei unter- troffenen auch offiziell die Sakra- leichter lösbaren Dingen und kir- im Jahr 2010 u. a. in Pakistan, schiedliche Praktiken mente der Buße und Eucharistie chenpolitisch schwerwiegende- im Jemen oder in Dafur bei ih- bei der Wiederheirat empfangen, was derzeit oft vom ren Fragen zu unterscheiden. Das ren Einsätzen ums Leben kamen. Geschiedener. KIZ/C jeweiligen Seelsorger abhänge. könnte einen Dialog erleichtern. Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Panorama 15

Ab in den Müll: Während ein Teil der Welt hungert, gehen jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren. POLIZEI-BML.DE Die Verschwendung von Lebensmitteln

Die Dürrekatastrophe in Ostafrika und die auf Müllhalden oder in Verbrennungs- und wird das Problem verschärfen, wenn es nicht Notwendigkeit, rasch und umfassend zu hel- Vergasungsanlagen entsorgt, weil sie verdor- gelingt, die Landwirtschaft und ihre Infra- fen – das ist die eine Seite der Medaille. Auf ben sind bzw. das Ablaufdatum überschritten struktur in den Entwicklungsländern zu stär- die andere Seite machte vergangene Woche ist. Durchschnittlich werfen Amerikaner und ken. Das sei wichtiger als die vom Westen oft „Europäische Forum für Ernährungs- Europäer rund 100 Kilo Lebensmittel pro Jahr propagierte Hightech-Agrarindustrie, wurde souveränität“ in Krems aufmerksam: Nach ei- und Person weg. Aber auch in den Entwick- auf dem Ernährungsforum von Experten nem Bericht der Welternährungsorganisation lungsländern gehen bis zu 40 Prozent der Ern- betont. Kritisiert wurden auch die Pläne für FAO gehen jährlich 1,3 Milliarden Tonnen te durch fehlende oder falsche Lagerhaltung die Europäische Landwirtschaftspolitik (GAP) Nahrungsmittel verloren. Der größte Teil und Transportprobleme verloren. ab 2013. Sie stellen keine nachhaltige Siche- davon wird von den Verbraucher/innen und Derzeit hungert fast eine Milliarde Menschen. rung einer gesunden, ressourcenschonenden vom Handel in den wohlhabenden Staaten Das vorhersehbare Bevölkerungswachstum und (klein)bäuerlichen Produktion dar.

Erzbischof Thissen: England: Kirche für WELTKIRCHE „Idee“ Europa in Gefahr Erziehung von Bürgern Der Hamburger Erzbischof Wer- Nach den schweren Unruhen in  Kapuziner gingen. Nach 425 Jahren ununterbrochener ner Thissen sieht die „Idee London und anderen englischen Präsenz haben die Kapuziner das bekannte Kloster Appen- Europa“ durch die aktuelle Fi- Städten hat das Oberhaupt zell in der Schweiz verlassen. Als Grund wurde der Nach- nanz- und Wirtschaftskrise nach- der anglikanischen Kirche, Erz- wuchsmangel angegeben. Zuletzt lebten in Appenzell haltig gefährdet. Die Freude am bischof Rowan Williams, zu mehr acht Kapuziner, von denen die meisten über 80 Jahre alt europäischen Einigungsprozess Einsatz für die Bildung junger sind. In den 60er Jahren waren 47 Mönche im Kloster. scheine einer Resignation ge- Menschen aufgerufen. Bei einer wichen zu sein. Es werde immer Rede im britischen Oberhaus  Schulwechsel. In Ungarn haben finanzschwache Ge- schwerer, die Bevölkerung für den meinte Williams, man dürfe meinden rund 80 Schulen und Kindergärten an kirchliche Wert der europäischen Zusam- nicht nur über die Disziplin in Träger übergeben. Für die Erhaltung von Privatschulen menarbeit zu gewinnen. Mitver- den Klassenzimmern und Schul- kommt bisher in Ungarn die Zentralregierung auf. antwortlich dafür seien auch füh- höfen nachdenken, sondern rende Politiker in Berlin, Athen, müsse auch nach den Inhalten  Bischof Alvaro Ramazzini aus Brüssel oder anderswo, wenn sie der Bildung und dem Ethos der der Diözese San Marcos in Guate- kurzfristige Interessen langfristi- Schulen fragen. „Können wir eine mala erhält den renommierten US- gen und nachhaltigen Konzeptio- Gesellschaft schaffen, die die Er- amerikanischen „Pacem in terris“- nen vorziehen. Thissen sieht die ziehung zu verantwortlichen Bür- Friedenspreis. Er setzt sich vor allem Gefahr, dass populistische und gern ernst nimmt und die Men- für die indigenen Bauern ein. Dabei nationalistische Stimmen die An- schen nicht auf Konsumenten wird er von der Dreikönigsaktion ti-Stimmung weiter schüren. oder Produzenten reduziert?“ und Horizont 3000 unterstützt. FJR In Grinzing führt die Himmelstraße zur Hügelspitze „Am Himmel“. Doch der Aufstieg ist mit Hindernissen versehen. Am Ende hilft nur mehr der Wein.

QUIRINUS C. GREIWE

er Gang hinauf zum Himmel ist mühselig. Der fromme Lebenspilger tritt ihn durch eine D enge Gasse an. Den Weg säumen alte Mauern, die auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Der „Passauer Hof“ aus dem 12. Jahrhundert erinnert daran, dass die Gegend einstmals zu den Bischöfen von Passau gehörte. Es war von den Exzellenzen sehr großherzig, den Pilgern eine Labstätte am Beginn des Himmelsweges bereit- zustellen. Vermutlich ist dort so mancher schon früh auf seinem Weg nach oben versandet – oder sollte man besser sagen: ertrunken?! Denn die Gegend rund um Grinzing ist eine alte Weinlandschaft. Vermutlich hatte schon der römische Imperator Probus den ersten Grin- zingern im 3. Jahrhundert – seinen Legionären nämlich – den Weinbau gestattet. Seither erfreuen sich die Ein- heimischen und ihre Gäste an dem göttlichen Getränk. Der Himmel über

Gottesgeschenk. „Der Wein ist ein Geschenk der Göt- breite Bergstraße, die links und rechts von hochherr- ter, sie haben den Wein dem Menschen aus Erbarmen schaftlichen Häusern und Villen geprägt ist. Offensicht- gegeben.“ So sagte einmal der griechische Philosoph Pla- lich haben es die Reichen und manchmal auch Schönen ton, ohne dass wir genauer wüssten, warum die Götter auf dem Weg zum Himmel schon sehr weit gebracht. mit den Menschen Erbarmen gehabt haben sollten. „Aus Nun aber warten sie vor dem Nadelöhr und begehren Liebe“, würde ein christlicher Nachfolger Platons sagen, Einlass, während das Kamel von der anderen Seite der beispielsweise der Heilige Augustinus von Hippo. Einige Himmelspforte freundlich winkt. Derweil haben sich Jahrhunderte später erklärte der französische Kardinal die Bonzen auf der Himmelstraße häuslich eingerichtet Richelieu es etwas weniger lyrisch: „Wenn Gott verboten und genießen die Aussicht aufs einfache Volk. Das Nepomuk- hätte, Wein zu trinken, würde er dann diesen Wein Marterl, dahinter die so herrlich haben wachsen lassen?“ Die Argumentation Die Himmelstraße als Einbahn. Am Fuße der Anhöhe Pfarrkirche Grinzing. ist zwar nicht überzeugend, - man könnte damit jedes wundert man sich, dass die Himmelstraße eine Einbahn und alles rechtfertigen – aber das Ergebnis stimmt. Eine ist. Allerdings führt diese Einbahn nicht hinauf zum Ergebnisorientierung, die im alten Wien auch oft galt, Himmel, sondern hinunter, am „Passauer Hof“ vorbei als die Wiener Politik in der Welt noch eine Rolle spielte. bis zur Figur Nepomuks, des Brückenheiligen also, der eigentlich Gräben überbrücken helfen soll. Kann die Auf der Himmelsleiter. Die Wiener Himmelstraße be- Himmelstraße wirklich eine Einbahn in die falsche Rich- ginnt in Grinzing und führt zur Spitze des Pfaffenberges tung sein? In Grinzing schon. Denn der Ortskundige mit dem alten Flurnamen „Am Himmel“. Hat man den weiß, dass über die Parallelgasse die Einbahn umfahren ersten Teil des himmlischen Weges vom mittelalterlich werden kann. Wie sollten die Bonzen mit Mercedes, geprägten Ort hinter sich gelassen, dann öffnet sich eine Porsche und BMW auch nach Hause kommen können? Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Sommer 2011 17

Parallel zur Cobenzlgasse mündet die Himmel- straße als zweite herrschaftliche Straße Grinzings in die Höhenstraße. GREIWE (4)/WWW.HIMMEL.AT

Sisi-Kapelle am Himmel

Anlässlich der Vermählung der bayerischen Prinzessin Elisabeth mit dem österreichi- schen Kaiser Franz Joseph 1854 beauftragte Johann Carl Freiherr von Sothen den Archi- tekten Johann A. Garben mit der Planung der Sisi-Kapelle „Am Himmel“. Der Bau hatte neben dem Gedächtnis des historischen Ereignisses auch die konkrete Bestimmung, als zukünftige Grabstelle für den Auftrag- geber und dessen Gemahlin Franziska zu dienen. Nach den Plänen Garbens wurde die Kapelle in den Jahren 1854-1856 durch den Stadtbaumeister Josef Kastan gebaut und am 31. Juli 1856 geweiht. Die Namens- patrone des Kaiserpaares, die Hl. Elisabeth, der Hl. Franz von Assisi und der Hl. Josef stellten die Titelheiligen der Kapelle.

Wien

Auf dem Esel nach oben. Derjenige, der das nicht weiß, Beliebtes Ausflugsziel. Die Kapelle galt, befindet sich in der kafkaesken Situation, den Anstieg wie das gesamte Areal „Am Himmel“, als nicht in Angriff nehmen zu dürfen, obwohl er das Ziel beliebtes Ausflugsziel der Wiener und als ar- so nahe vor den Augen hat. chitektonische Sensation und war umgeben Der katholische Theologe mag einwenden, dass es sich von einer wunderschönen englischen Gar- so mit vielen Zeitgenossen verhalte, die Jesus Christus tenlandschaft. Diese wurde vom früheren kennen, doch sein Angebot auf Erlösung nicht anneh- Schönbrunner Gärtner Wenzel Buseck men, weil sie es nicht glaubten. Der Gläubige jedoch, angelegt. Im Jahre 1881 wurde Freiherr könne in die Pfarrkirche kommen, die gleich neben dem von Sothen nach seinem gewaltsamen Tod Nepomuk-Denkmal steht, um dort im Grinzinger Wein Das rundum verglaste Restaurant in der Gruft der Sisi-Kapelle beigesetzt. Auch jenem Erlöser zu begegnen, der die Einbahn umdrehen Oktogon, in seiner Architektur seine Frau Franziska von Sothen fand an könne, wenn man nur glaube. einem Baum nachempfunden, diesem ruhigen Ort mitten im Wienerwald So brauche es auch gar keinen Mercedes, um zum lässt die Grenze zwischen Innen ihre letzte Ruhe. Himmel zu gelangen. Denn mit Christus reiten wir und Außen verschwimmen. Ab dem Jahre 1911 betreute die Ordens- auf einem Esel dem himmlischen Jerusalem entgegen, schwestern „Zum Armen Kinde Jesu“, denen wo das Festmahl kein Ende nimmt. Auf dem Pfaffenberg der Besitz „Am Himmel“ vermacht wurde, bietet ein hölzernes Oktogon eine leise Ahnung davon, auch die Sisi-Kapelle. 1927 wurde das Ge- mitten umsäumt vom Wein, für den Grinzing so bäude renoviert. 25 mächtige Eichen, die berühmt ist. die Kapellenlichtung umgaben, wurden abgeholzt um dadurch den Blick auf das  www.himmel.at historische Bauwerk wieder zu öffnen. Wo der Fürsterzbischof seine Gäste empfing

HANS BAUMGARTNER

ie haben das ehemals verwilderte „Him- ter“, meint er zur Begrüßung. Mit seinen 73 melreich“ zu einer Spitzenlage für den Jahren ist Bartholomäus Reischl noch jeden SGrünen Veltliner und zu einem Erlebnis- Tag auf den Gemüsefeldern, für die die Wal- weingarten gemacht, die Winzer des „Wein- ser Bauern berühmt sind. Per „Du“ ist der quartetts“ von Donnerskirchen. Und der Bartl aber auch mit den Leitern der Archive Ausblick bis hin zum Neusiedler See ist der Erzdiözese und des Landes Salzburg, einen Abstecher wert. Etwas mühsamer ist denn er ist ein leidenschaftlicher und durch- es schon, wenn man vom „Himmelreich“ aus professioneller Lokalhistoriker und Hei- im Ennstal (1369 m) oder den Schladminger matforscher. Das Himmelreich ist altes Kul- Tauern (2500 m) blicken will, aber nicht we- tur- und Bauernland, wie die Ausgrabung niger lohnend. Mit derartigen Reizen kann einer prachtvollen römischen Landvilla das „Himmelreich“ in der Gemeinde Wals- belege, erzählt Reischl. Der Name „Himmel- Siezenheim bei Salzburg nicht aufwarten. reich“ scheint erstmals 1648 in einem Ver- Ein „himmlisches Vergnügen“ des Einkau- zeichnis auf, das die „Bauernhöfe und Häu- fens und der Unterhaltung haben dort An- ser mit Rauchfang“ enthält, die in der Pfarre fang der 90er Jahre die Manager des neu er- Siezenheim bei Prozessionen und Kreuz- richteten Airportcenters versprochen. Aber gängen den „Gehorsam zu leisten schuldig weil weniger als erwartet in diesen Himmel sind“. Für den Ortsnamen selbst gibt es wollten, wurde inzwischen viel um- und in der ansonsten durchaus sagen- und neugebaut und das „Himmelreich“ zum geschichtenreichen Walser Gegend eine größten Gewerbegebiet Westösterreichs. recht profane Erklärung: An der alten Ost- West-Straßenverbindung (heute Bundes- Sanfte Stille. „Wenn Sie etwas über das ,al- straße 1) habe der Salzburger Erzbischof te Himmelreich‘ wissen wollen, müssen Sie und Landesherr mit seinem Gefolge hohe den Schneiderbauern fragen“, meint die Ge- Gäste aus Tirol und Bayern begrüßt. „Zum Das neue „himmlische Vergnügen“? KIZ/H.B. (5) meindesekretärin. „Ich bin der Bartl und wir festlichen Empfang ließ er einen Baldachin sind eh per Du. Das macht das Reden leich- aufstellen, einen ,Prunkhimmel‘, wie man

Der „berühmte Sohn“: Christian A. Doppler

Der kundige Chronist: Bartholomäus Reischl

Himmel auf Erden

Eine Reise zu Orten mit „himmlischen Bezügen“

Serie: Teil 4 von 5 Der Einkaufstempel „Outlet-Center“ und das sogenannte Entertainment-Center mit dem Großkino- Cineplexx, Spielhalle und „Nachtschicht“ sollen für Leben im „Himmelreich“ sorgen. Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Sommer 2011 19

Die Verwandlung des „Himmelreichs“ „Am Anfang war das sicher nicht so geplant“, meint Bürgermeister Ludwig Bieringer. Als er vor 29 Jahren sein Amt antrat, war der Ortsteil „Himmelreich“ noch Gemüseland. Heute liegt dort das größte Gewerbegebiet West- österreichs mit 3500 Arbeits plätzen. „Als ein Versicherungs- konsortium Anfang der 90er Jah- re auf den Gründen des ehe- maligen Hotels ,Himmelreich‘ (früher auch ein Bauernhof) ein Einkaufs- und Gewerbezentrum errichten wollte, war das bei Blick zurück: Bis in die 80er Jahre war „Himmelreich“ Teil der Salzburger Gemüsekammer „Walserfeld“ (Bild). den Konkurrenten, aber auch in der Bevölkerung ziemlich umstritten. Aber nachdem die Gesetzeslage damals so war, dass das Projekt nicht zu verhindern ihn heute noch – allerdings viel kleiner – bei Höglwörth ebenso bestaunt werden wie in war, versuchten wir das Beste Prozessionen verwendet“, erzählt Reischl. vielen Salzburger und Tiroler Gotteshäusern daraus zu machen“, meint Bie- oder in der berühmten Dreifaltigkeitskirche ringer. Er selber wollte damals Sterne und Altäre. „Himmlische Bezüge“ von Stadl-Paura. fast zurücktreten, nachdem ortet der Schneiderbauer auch noch in der seine älteste Tochter im Schul- Familie Doppler. Nicht nur das Hauptwerk Dunkler „Himmel“. Von Christian Doppler bus angespuckt worden war, weil des berühmten Physikers und Mathemati- springt der Schneiderbauer zu einem ande- ihr Vater ein „Verbrecher“ sei. kers Christian Doppler (1803–1853) über das ren „Christian“, mit dem und dessen Familie Seither sind im Himmelreich „farbige Licht der Doppelsterne und anderer er irgendwie um „Ecken“ verwandt, aber viele Betriebe dazugekommen, Gestirne“ weise in den Himmel, auch dessen zumindest seit langem befreundet ist – zu was nicht nur für die Gemeinde- unmittelbaren Vorfahren – Georg, Joseph Christian Haidinger, dem Abt von Alten- kasse, sondern auch für die Be- und Johann Doppler – haben mit ihren burg. Damit berührt Reischl auch die schäftigungsmöglichkeiten der Marmoraltären den Blick vieler Menschen Geschichte eines anderen Reichs, das „nicht Gemeindebürger, vor allem auch himmelwärts gezogen. Arbeiten der seit dem wenige in unserer Gegend für ein ,himm- für Frauen, gut sei. 17. Jahrhundert in „Himmelreich“ ansässi- lisches‘ hielten. Die Haidingers sind 1952 Wachstum bedeutet für Bieringer gen Steinmetze können bis heute in den nicht nur deshalb von Siezenheim nach aber auch, dass er trotz mancher ehemaligen Klöstern Herrenchiemsee und Oberösterreich gezogen, weil sie für die Er- Proteste den Bau von Mietwoh- richtung der Schwarzenberg-Kaserne viel nungen forciert. „Das bin ich Grund an die Amerikaner abtreten mussten. den Leuten schuldig, dass sie Der Vater von Christian hat mir erzählt, trotz der hohen Grundpreise bei dass sie durch den Gemüsebau durchaus uns nicht abwandern müssen.“ noch lebensfähig gewesen wären. Aber er In seiner Amtszeit hat sich hat nicht vergessen können, was man ihm die Bevölkerung von Wals- und seinem Vater in der NS-Zeit angetan Siezenheim von 6900 auf habe.“ Dabei kommt Reischl auch darauf zu 12.400 fast verdoppelt. sprechen, wie unterschiedlich die Siezenhei- mer und die Walser, die erst seit 1948 in ei- ner gemeinsamen Gemeinde leben, auf „die Hitlerei“ reagiert haben. In der Pfarre Siezen- heim seien nach dem „Anschluss“ mehr als 100 Leute aus der Kirche ausgetreten, in der größeren Pfarre Wals (1390 Katholiken) wa- ren es knapp 20. Über 90 Prozent der Kinder waren zu den Seelsorgestunden angemeldet. Die Walser hielten auch zu ihrem Pfarrer An- Ludwig Bieringer. Der gebürtige In der Architekturwüste gibt es im „Himmel- ton Raudaschl, als er von den Nazis mit Gau- Oberösterreicher regiert seit 1982 reich“ auch ansprechende Oasen. KIZ/HB (5) verweis und Seelsorgeverbot belegt wurde. die Gemeinde Wals-Siezenheim. 20 Kultur spezial 28. August 2011 Vorarlberger KirchenBlatt

Galerist Florian Werner vor den Werken von Patrik Grijalvo in der Hospiz- galerie in Bregenz. ÖLZ

Junge Kunst fördern

Die Hospizgalerie Bregenz bespielt seit drei Jahren ein Programm Sammlung. Das Sammeln macht Flo- bald fünfzigjährige Geschichte des rian Werner die „größte Freude“, Hotels wird durch die junge Kunst mit junger Kunst. In der neuen Location Bregenzer „Kunstvilla“ ist dabei geht er nach „Gefühl und anders und modernisiert. In einer Bauch“ vor, und kauft vor allem bei Ho-Ruck-Aktion hat Werner alle Bil- experimentelle Fotografie des Kunsthauses Bregenz zu sehen. den Künstlern, die er selbst im Pro- der im Hotel abgehängt, und in der gramm hat. Ein Großteil der Samm- Zwischensaison im Hotelrestaurant WOLFGANG ÖLZ lung besteht aus Zeichnungen, aber auf Tischen gesammelt. So kamen auch aus Installationen und Skulptu- dort etwa 700 Bilder zu Liegen, da- Nachdem das Kunstengagement ren, z.B. eine moderne Interpretati- von hat er Zweidrittel entsorgt und von Florian Werner sich zu Beginn on des heiligen Christophorus, die begonnen stattdessen Originale vor allem auf das „Arlberg Hospiz eine sieben Meter hohe Skulptur aufzuhängen. Mittlerweile sind et- Hotel“ bezogen hatte, zog er 2008 aus Metall umfasst. wa 600 echte Kunstwerke im Hotel auf Anraten eines Gastes mit der ausgestellt. Galerie nach Bregenz. Wenn es mitt- Am Anfang der Kunstpassion stand Im Moment ist der materielle Wert lerweile ein Konzept gibt, dann ei- ein persönliches Malerlebnis von der Bilder überschaubar, aber in 30 nes für nationale oder internationa- Florian Werner. Mittlerweile malt er Jahren, wenn einer der gesammel- le Künstler ab Jahrgang 1980. nur noch einmal im Jahr eine Woche ten Künstler den Durchbruch auf einer Sommerakademie in Bad schafft, dann kann es anders sein. Bregenz ist insofern ein guter Ort, Reichenhall, ansonsten arbeitet er Die nächste Ausstellung wird jene da sich hier die Vernetzung mit der im Kunstbereich als Galerist und Künstler umfassen, die im „Hospiz Ostschweiz und Süddeutschland an- Sammler. Und die Sammlung hängt Artist in Residence“-Programm im bietet. Neben der Galerietätigkeit in den Zimmern und Gängen des Arlberg Hospiz Hotel einen Kunst- besteht auch eine wachsende Hotels St. Christoph am Arlberg. Die aufenthalt absolviert haben.

ZUR SACHE

Die Hospiz Galerie Bregenz in der Kunstvilla zeigt Bis Fr 2. Sept., Öffnungszeiten: Mi-So, 14 bis 18 Uhr Patrik Grijalvo Millois aus Bilbao, der in einer experi- oder tel. Voranmeldung unter T 0664 / 611 31 50, mentellen Serie das Kunsthaus Bregenz fotografiert Gallusstrasse 38, 6900 Bregenz, hat, und dabei eine wohltuende Nähe zu Mark Rothko herstellt.  www.hospiz-galerie.at Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Interview 21

Das Leben bedrohend KOMMENTAR Eine Generation ohne Hoffnung Die derzeitige Hungerkrise in Afrika wird von den Vereinten Nationen als die schlimmste Wochenlang haben sie mit seit 60 Jahren bezeichnet. Die österreichische Hilfsorganisation „Licht für die Welt“ gibt Demonstrationen und der „Besetzung“ der Puerta del Sol 400.000 Euro Soforthilfe. Das KirchenBlatt sprach mit Gabriel Müller, der die vielen Vorarl- im Zentrum von Madrid protestiert. Sie nannten sich berger Spender/innen besonders wertschätzt. DAS GESPRÄCH FÜHRTE WOLFGANG ÖLZ die „Empörten“ und forderten „Echte Demokratie. Jetzt“. Es war daher nicht verwunder- Wie sind Sie selber zu „Licht für die Welt“ haupt in Gefahr ist. Das Gefühl des lebensbe- lich, dass zumindest ein gekommen? drohlichen Hungers ist allerdings dasselbe. „harter Kern“ dieser Protest- Es war im Jahr 1999, da war ich in der Pfarre bewegung den Weltjugendtag Haselstauden in Dornbirn. Pfarrer Himmer Ist für Sie als persönlicher Bezug das Christ- und den Papstbesuch dafür hatte mich eingeladen über die Situation ver- lich-Katholische wichtig? nutzen würde, um öffentliche folgter Christen in der Welt zu sprechen, weil Für meine Motivation ist es sehr wichtig. Ich Aufmerksamkeit zu finden. ich damals für „Christian Solidarity Interna- sage, ich bin Christ. Ich habe Theologie stu- Doch ihr Protest traf die tional“ gearbeitet habe. Im kleineren Kreis hat diert, auch wenn ich es nicht abgeschlossen Falschen. dann Pfarrer Himmer gefragt, ob ich wisse, habe, weil ich vorher in den Menschenrechts- dass in Afrika so viele Kinder erblinden müss- bereich gegangen bin. Für mich ist es eine Ihre Kritik, dass das Welt- ten, weil sie Vitamin A Mangel haben. Wenig Motivation und auch eine Kraft, damit ich jugendtreffen die spanischen später hat dann die damalige „Christoffel persönlich das Leid und das Elend auch aus- Steuerzahler 50 Millionen Blindenmission“, heute „Licht für die Welt“ halten kann. Wie die Ruth Pfau aus Pakistan kosten solle, wiesen die Ver- jemanden gesucht, und das wollte ich dann führe ich diese eschatologische Liste, wo wir anstalter mit einer plausiblen unbedingt machen, und nun bin ich seit fast dann, irgendwann einmal fragen werden, Gegenrechnung zurück. elf Jahren dabei. warum kann das alles sein? Ich glaube, dass Und dem lauten Schlachtruf wir gefordert sind, ob Christen, ob Muslime, „Wir wollen Jobs, keine Kruzi- Können Sie Beispiele von ob welcher Weltanschauung immer, dass wir fixe“, nahm der Papst selbst Vorarlberger/innen nennen, die sich bei Ih- in so einer humanitären Katastrophe einfach den Wind aus den Segeln. nen engagieren? helfen, und dass man nicht die Unterschei- Gleich nach seiner Ankunft Die Pfarre Bruder Klaus in Dornbirn unter der dung macht, ist der von der Kirche oder nicht. in Spanien brandmarkte er Leitung von Pfarrer Reinhard Himmer ist sehr die Jugendarbeitslosigkeit als aktiv und sammelt immer wieder in der Pfar- www.licht-fuer-die-welt.at „Geißel der Zeit“. Er machte re Geld. Die Teilen-Gruppe Dornbirn leistet www.kinderpate.at aber auch deutlich, dass in durch eine Selbstbesteuerung ständige und Gesellschaften, in denen der nachhaltige Hilfe. Auch die Pfarre Meiningen Glaube immer mehr aus dem war immer mit dabei. Es sind aber auch Fir- öffentlichen Leben und Dis- men wie etwa Julius Blum, die seit Jahren kurs verdrängt werde, andere Kundenaktionen zugunsten von „Licht für die „Werte“ das Feld besetzen. Welt“ durchführen und so tausende Opera- tionen am grauen Star ermöglichten. Eine Wirtschaft ohne Rück- bindung an die „Wahrheit Sie waren kürzlich in Äthiopien. Wie ist die vom Menschen“ drohe zum Situation dort, auch bezüglich der ausblei- unmenschlichen Moloch zu benden Niederschläge? werden, schrieb Papst Benedikt Es sind jetzt zwei Regenzeiten ausgeblieben, in seiner Sozialenzyklika. Und die eine im Frühjahr und die andere im Früh- darin trifft er sich durchaus sommer und damit auch zwei Ernten. Es ist mit den Demonstranten von die große Hoffnung, dass im Oktober bzw. der Puerta del Sol. Mehr als 40 November wieder Regen und damit eine bal- Prozent Arbeitslosigkeit unter dige Ernte kommt. Deswegen wollen wir vor jungen Menschen (Österreich allem die nächsten drei Monate überbrücken. 8,2%), das ist kein Naturgesetz, Wenn dann auch kein Regen kommt, dann das sind die verheerenden wird es noch einmal dramatischer, aber das „Kollateralschäden“ einer hoffen wir einfach. Da muss einfach auch Hil- Politik, die dem Turbokapitalis- fe von oben kommen. Die Situation ist die, mus immer mehr das Feld dass wir im Süden und Osten Äthiopiens überließ. Eine Generation ohne nicht so sehr im Flüchtlingsbereich sind, wie Hoffnung: das ist die eigent- in Somalia, der sehr stark in den Medien ist, liche Ursache des Protestes. sondern, dass die Bevölkerung bei uns immer Gabriel Müller koordiniert die Hilfe in Österreich für die Part- HANS BAUMGARTNER schon Hunger leidet und das Überleben über- ner von Licht für die Welt in Äthiopien. ÖLZ 28. 8. bis 3. 9. 2011

des Medienreferats teletipps der Österreichischen Bischofskonferenz

SONNTAG, 28. AUGUST intelligent entwickelter Politthriller, 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Wilde Wellen – der seinen komplizierten Sachverhalt Nichts bleibt verborgen (4/3) ARD Die 9.30 Uhr: Evangelischer Gottes- erst allmählich entwickelt und durch große Show der Naturwunder BR Traum- dienst (Religion) großartige Darsteller und Regie fesselt. pfade: Der Alpenritt (Doku) Aus der Sternkirche in Potsdam, mit WDR Pfarrer Andreas Markert. ZDF FREITAG, 2. SEPTEMBER DIENSTAG, 30. AUGUST 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) 20.15 Uhr: Du bist tot Geplant: Österreicher beim Weltju- 20.15 Uhr: My Blueberry Nights (Fernsehfilm, GB 2008) gendtag mit Papst Benedikt XVI. in Mit David Morrissey, Tara Fitzgerald (Spielfilm, USA/HK/VRC 2007) ORF/ORF-T Madrid; Betriebsseelsorger bei der VO- u.a. – Regie: Jamie Payne – Nach Mit Norah Jones, Jude Law u.a. – Re- So., 28.8., 18.25 Uhr: EST; Freiwilligenarbeit in Österreich; einem authentischen Fall gestalteter, gie: Wong Kar-Wai – Der sanfte Film Österreich-Bild – Ötzi, ein Die Religion der Liven in Lettland. erzählt von Einsamkeit und Verloren- gut gespielter Film, in dem ein junges Archäologie-Krimi (Doku) Paar jahrelang von einer Stalkerin ORF 2 heit und dem Erkennen von Vor 20 Jahren gab der Similaun- Wünschen und Träumen. drangsaliert wird. arte 20.15 Uhr: Wie klaut man eine gletscher die bekannteste Gletscher- Million? (Spielfilm, USA 1966) leiche der Welt frei. Der Ötzi, ge- 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Fußball-EM- 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Elsa – storben vor 5.300 Jahren im Neoli- Mit Audrey Hepburn, Peter O'Toole u.a. Verliebt in eine Löwin (Doku) ZDF Der Qualif. 2012/Deutschland : Österreich – Regie: William Wyler – Eine leichtbe- thikum. Er ist die älteste erhaltene ARD Afrika im Herzen (Spielfilm) BR Heilige Krieg (5): Terror für den Glauben Mumie der Welt. Mit ihm wurde schwingte Komödie, glänzend in Regie (Religion) BR Shoppen (Spielfilm) Melodien der Berge: Thuner See (Reihe) ein Tor in die Vergangenheit ge- und Spiel, mit vielen netten Einfällen. öffnet. Und der älteste bekannte 21.30 Uhr: makro – Der Wert des arte 22.29 Uhr: kreuz & quer (Religion) Geplant: „Um Himmels Willen – Was Kriminalfall der Geschichte wartet Waldes (Magazin) nun auf seine Lösung. ORF 2 Der Film berichtet im Internationalen 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimi- Freiwillige in Österreich leisten“: Der reihe) ZDF Wilde Wellen – Nichts bleibt Film stellt Menschen vor, die sich frei- Jahr der Wälder über den wirtschaftli- verborgen (2/5; TV-Film) willig engagieren und geht der Frage tentat am 11. September 2001 geführt chen Wert des Waldes. nach, wie viel Freiwilligen-Arbeit dem haben. Zeitzeugen, Geheimdienstler, MONTAG, 29. AUGUST Sozialstaat gut tut. / (23.05) „Am seide- Untersuchungsbeamten und Polizi- SAMSTAG, 3. SEPTEMBER sten erläutern, wie sich – von 1979 nen Faden: Von Frauen in Afghani- 20.15 Uhr: Aufbruch ins Kara- 20.15 Uhr: Station Agent stan“. ORF 2 ausgehend – von Pakistan, Afghanistan (Spielfilm, USA 2003) und Saudi-Arabien, um Osama bin korum (Dokumentation) Im Jahr 1909 dokumentierte der Foto- Mit Peter Dinklage, Paul Benjamin MITTWOCH, 31. AUGUST Laden erste terroristische Zellen in den u.a. – Regie: Thomas McCarthy – In USA bilden konnten. arte graf Vittorio Sella in Fotografien und der virtuos inszenierten Außen-seiter- 20.15 Uhr: Heilig, rein und sauber Filmen die Gestalt der Gletscher des ballade fügen sich lakonischer Humor (Dokumentation) 20.15 Uhr: ORF 2 Wilde Wellen – Nichts Karakorum-Massivs in Pakistan. Ein und märchenhafte Elemente zu einem Der Film zur Kulturgeschichte der Hy- bleibt verborgen (3) ARD Die Route Jahrhundert später begibt sich der (TV-Film) ZDF Rette die Million! (Quiz) Plädoyer für Toleranz und gegenseiti- giene schlägt einen breiten Bogen: von Fotograf Fabiano Ventura auf dessen gen Respekt. arte der Taufe im Jordan zu rituellen Spuren. arte Bädern im Ganges, vom Asklepion auf DONNERSTAG, 1. SEPTEMBER 20.15 Uhr: ORF 2 Mei liabste Weis 20.15 Uhr: ORF 2 Liebesg'schichten der griechischen Insel Kos, über die Ba- 20.15 Uhr: Der fliegende Händler und Heiratssachen ARD Dreileben – desitten der Römer, bis zum Wellness- ARD Melodien der Herzen (Show) Etwas Besseres als den Tod (TV-Film) der Provence (Spielfilm, F 2007) Betrieb von heute. 3sat Mit Nicolas Cazalé, Clotilde Hesme 22.00 Uhr: Summertime Blues 22.45 Uhr: Syriana 20.15 Uhr: Die Straßen des Terrors u.a. – Regie: Eric Guirado – Eine lie- (Fernsehfilm, D 2009) (Spielfilm, USA 2009) 1979 – 2001 (1/Dokumentarfilm) benswerte Sommerkomödie, die die Komödie, die aufmerksame die Mit George Clooney, Matt Damon u.a. Der 2teilige Film widmet sich den Ur- Schönheit des einfachen Lebens be- Probleme eines Scheidungskindes – Regie: Stephen Gaghan – Packender, sachen, die zu dem schrecklichen At- schwört, ohne es zu verklären. arte beobachtet. arte radiophon

So 6.05 Uhr, Mo-Sa 5.40 Uhr:  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG Morgengedanken. Mag. Roland Werneck, ab 1. September 2011 ToiToiToi-„Glückstag“ mit 10 x 10.000,– zusätzlich evangelischer Pfarrer in Wels ÖR Religion auf Ö 3. „Das Ganesha- Das Glück kommt im Nachhinein Fest“. So zw. 6.30 und 7.00, Ö3 Wenn sich Fortuna zuletzt rar gemacht hat und auch der heutige Tag Zwischenruf ... von Hannelore Rei- nicht unbedingt als Glückstag bezeichnet werden kann, so besteht ner (Wien). So 6.55, Ö1 gerade jetzt kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Erfüllte Zeit. Mt 16,21-27. Regina Polak. So 7.05, Ö1 COMMONS.WIKIMEDIA.ORG So funktioniert der ToiToiToi-„Glückstag“: Motive. „ Gerlinde Horn im Porträt. So 10.00 Uhr: Am Samstag, den 10. September 2011 wird unter notarieller Aufsicht ein Tag So 19.04, Ö1 Katholischer Gottesdienst aus dem Aktionszeitraum 22. August bis 10. September bestimmt: der Einfach zum Nachdenken. So-Fr aus dem Salzburger Dom. – Die „Glückstag“. Unter allen an diesem Tag gespielten ToiToiToi-Losnummern 21.57, Ö3 Österreichische Werkwoche für werden zehn gezogen, die jeweils 10.000,– Euro gewinnen. Kirchenmusik wird mit einem Got- Gedanken für den Tag. Von Cor- tesdienst, der musikalisch vom Diese „Glückstag“-Quittungsnummern werden im ORF-Teletext auf Seite nelius Hell. Mo-Sa 6.57, Ö1 Chor der Werkwoche gestaltet Religion aktuell. Mo-Fr 18.55, Ö1 723, im Internet unter win2day.at, beim InfoDienst unter Tel.: 0900 900 600 wird, beschlossen – dieses Jahr mit und mittels Aushang in den Annahmestellen bekannt gegeben. Praxis. Fr 22.15, Ö1 der Missa „Te Deum laudamus“ Logos. Psychotherapie als ein Weg von Wolfram Menschik. ÖR religiöser Reifung. Sa 19.04, Ö1  Vorarlberger KirchenBlatt 28. August 2011 Treffpunkte 23

TERMINE Kloster St. Peter in Bludenz begeht 725-jähriges Bestehen

Mutter-Julia-Gedenkmesse. An- Einladung zum Mitfeiern lässlich des vierzehnten Todestages von Mutter Julia Verhaeghe, der Gründerin der geistlichen Familie „Das Werk“ findet in Bregenz eine Bereits seit 1286 gibt es das Klo- Gedenkmesse statt. Anschließend ster St. Peter in Bludenz. Am besteht die Möglichkeit das Grab Samstag, den 28. August wird von Mutter Julia zu besuchen. mit einem Festgottesdienst das Infos bei Kloster Thalbach: T 05574 43291, www.daswerk-fso.org 725-jährige Bestehen gebührend So 28. August, 9.30 Uhr, Kapuzi- begangen. nerkirche Bregenz. Ein Festgottedienst in der Kloster- Der Gesang der Engel. Konzert- kirche samt Agape, eine Feier mit reihe mit englischen Consort-Songs des Elisabethanischen Zeitalters. musikalischer Umrahmung im Die Schwestern vom Kloster freu- ANZEIGE BEZAHLTE Musik von Byrd, Morley, Dowland, Zelt, eine Ausstellung archäologi- en sich auf Ihr Kommen . KLOSTER ST.PETER Gibbons, Simpson u.a. scher Funde des Klosters sowie VVK und Kontakt: Pfarrbüro Tosters, der Abschluss mit einer feierli- ster Caritas Müller OP mit einer T 05522 72289, Eintritt: 14 €. ZUM VORMERKEN So 28. August, 17 Uhr, Wallfahrts- chen Vesper - die Schwestern Ansprache von Pfr. Haas statt. kirche Sankt Cornelius, Tosters. vom Kloster St. Peter und der Do 25. August, 18 Uhr, Ausstel- Trauercafés der Hospizbewe- Freundeskreis-Vorstand haben lungseröffnung „Keramik und Skulp- gung Vorarlberg. Die Hospizbewe- Trio Assiano. Schloss- und Palais- sich für die Feierlichkeiten einiges turen“ von Sr. Caritas Müller OP. gung Vorarlberg lädt ein, bei einem gemeinsamen Frühstück, sich mit konzert mit Werken von W.A. einfallen lassen. Zusätzlich findet So 28. August, 9 Uhr, Festgottes- Mozart, B. Britten und L.v. Beethoven. Menschen zu treffen, denen das Ge- Es spielen Paul Wiederin, Karin-Re- am Donnerstag, den 25. August dienst mit Generalvikar Benno Elbs in fühl der Trauer vertraut ist. Beglei- gina Florey, Cornelius Schmaderer die Eröffnung der Keramik- und der Klosterkirche. Anschließend Aga- tet werden die Vormittage von eh- und Adrian Ionut Buzac. Skulpturenausstellung „Wenn pe, Verköstigung und musikalische renamtlichen Trauerbegleiter/innen. Infos: Mag. Christine Palm, T 05522 Infos: Abteilung Kultur und Bildung das Wort Bild wird“ von Schwe- Umrahmung im Zelt. der Stadt Feldkirch, 200 1152, E [email protected] T 05522 304 1271 Jeden ersten Samstag im Monat Mo 29. August, 20 Uhr, Schatten- TIPPS DER REDAKTION (3. Sept.,1. Okt., 5. Nov., 3. Dez.), burg Feldkirch. 9.30 bis 11.30 Uhr, Pfarrzentrum Rohrbach. Birgit Minichmayr. Ein literari- Jeden zweiten Samstag im Mo- scher Abend mit Marie von Ebner nat (10. Sept., 8. Okt., 12. Nov., Eschenbachs „Die Totenwacht“. 10. Dez.), 9.30 bis 11.30 Uhr, Karten an der Abendkassa: 25 € Pfarrhaus Feldkirch-Nofels. VVK bei Bludenz Kultur, Gemeinde- Jeden zweiten Samstag im Mo- haus Nüziders und Hypobanken nat, 14.30 bis 17 Uhr, Pfarrheim Vorarlberg. Eine Veranstaltung von Lochau. Kultur.LEBEN der Caritas Mi 31. August, 20 Uhr, Remise Bludenz. KLEINANZEIGE Gebhardsfest. Ein Festgottes- Präsentation der Sonderbrief- Wanderwoche. Meditative Wan- dienst zu Ehren des heiligen Geb- marke. Bereits im Jahr 2008 fan- KATH. PARTNERVERMITTLUNG derwoche mit Dr. Felicitas Karlinger hard eröffnet am 27. August die den die Feierlichkeiten anlässlich Kongress für katholische Part- (Ernährung nach Hildegard von traditionelle Wallfahrtswoche. des 500-jährigen Bestehens der Ba- nersuchende: „Die Handschrift Bingen) und Natalie Wohleser-Stütz Schauplatz ist der Burghof am Geb- silika Rankweil statt. Nach mehr- Gottes entdecken“ 28.-30. Oktober (Geführte Spaziergänge). Unter hardsberg, der einen wunderbaren jährigem Bemühen des Österreich- dem Motto: „Wenn nichts mehr 2011, Süddeutschland. Ausblick über den Bodensee und ischen Briefmarkensammlervereins Organisation und Infos: geht, dann geh! Geh deiner Sehn- das Vorarlberger Unterland ermög- St. Gabriel wird von der Post AG sucht nach, um neue Quellen für Paduafahrt.com licht. Jedes Jahr feiert die Diözese nun eine Briefmarke herausgege- und kathTreff.org den Alltag zu finden. Feldkirch hier ihren Patron. Der ben. Im Rahmen der Serie “Sakrale Veranstalter: Bildungswerk heilige Bischof Gebhard gilt als Kunst“ ist ein Relief aus dem, vom Gaschurn und Bio-Hotel Saladina. Brückenbauer im Bodenseeraum. deutschen Bildhauer Ulrich Henn Anmeldung: T 05558 8204-0, Sa 27. August, 10 Uhr, Festgot- geschaffenen, Bronzealtar abgebil- IMPRESSUM E [email protected]. tesdienst im Burghof am Gebhards- det. Zwischen 12 und 18 Uhr findet Medieninhaber (Verleger): Diözese Feldkirch So 4. Sept., 18 Uhr bis So 11. berg mit Generalvikar Benno Elbs. ein Sonderpostamt statt, bei dem Sept., 12 Uhr, Bio-Hotel Saladina, Herausgeber: Generalvikar Dr. Benno Elbs. Das So 28. August, 10 Uhr, Festlicher die Sondermarke sowie zwei Son- Vorarlberger KirchenBlatt ist das Informations- und Hausnr. 200, 6793 Gaschurn. Gottesdienst in der Kapelle. derstempel zu erhalten sind. Kommunikationsmedium der Diözese Feldkirch Fr 2. September, 17 Uhr, Vereins- Redaktion: MMag. Dietmar Steinmair (Chefredak- Familientreffen am Bödele. Wallfahrt nach Sachseln- haus Rankweil. teur), Mag. Wolfgang Ölz, Simone Rinner Traditionelle Bergmesse zum Beginn Flüeli. Wallfahrt mit Pfarrer Paul Verlagsleitung und Marketing: Petra Baur des Schuljahres mit Pfarrer Helmut Abo-Verwaltung: Isabell Burtscher DW 125 Burtscher in die Schweiz zu Bruder Reiseziel Museum. Auch am Rohner. Musikalisch umrahmt wird Alle: 6800 Feldkirch, Bahnhofstraße 13, Klaus. Anmeldung und Informatio- letzten Termin der Aktion können Telefon 05522 3485-0, Fax 05522 3485-6. die Messe vom Bläserduo Josef Familien in vielen Vorarlberger Mu- Scheffknecht aus Krumbach. nen bei Gustav Schreiber: T 0664 E-Mail: [email protected] seen Spannendes und Wissenswer- Anfahrt mit Bus und PKW bis zum 5461136 und T 0664 9391697. Internet: www.kirchenblatt.at tes erleben. Berggasthaus am Bödele, anschlie- Anmeldeschluss: 10. September. Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen der Diözesen Eisenstadt, Feldkirch, Innsbruck und ßend einstündige leichte Wander- Kosten: 27 € für Fahrt und geistli- Infos zu den teilnehmenden Mu- che Reiseleitung seen: www.vorarlberg.at/kinderin- Linz: Hans Baumgartner (Leiter), Mag. Susanne ung Richtung Lustenauer Hütte. Nur Huber, Brigitte Huemer. Marketing: Mag. Walter bei guter Witterung. Sa 17. September, Abfahrt diemitte So 4. September, 10 bis 17 Uhr, Achleitner. E-Mail: [email protected] Infos: T 05523 57890 Vandans: 5.30 Uhr, Meiningen: Jahresabo: Euro 36,- / Einzelverkauf: Euro 1,- So 4. Sept., 10.30 Uhr, Kapelle auf 6.25 Uhr 28 Museen in Vorarlberg. Art Copyright VBK Wien dem „Hämmerle Älpele“ Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach NAMENSTAG KOPF DER WOCHE: MAG. BENEDIKT EGGER, KATH. JUGEND Mit Begeisterung dabei Benedikt Egger hat aufregende Wochen lichkeit, bei der Katholischen Jugend zu arbei- hinter sich: den alten Job abschließen und ten, verwirklicht hat. Ein Grund, warum man währenddessen schon in die neue Aufgabe sich nach den Hearings für mich entschieden hineinriechen – dann auch noch heiraten. hat, soll meine Begeisterung gewesen sein“, erzählt Egger. An der Arbeit bei der KJ reize HANS BAUMGARTNER ihn vor allem die große Spannbreite von orga- nisatorischen und inhaltlichen Themen. Als Seit 1. August ist Benedikt Egger (28) neuer größte Herausforderung sieht Egger die finan- Herbert Nußbaumer (Rankweil), Bundesgeschäftsführer der Katholischen Ju- zielle Absicherung der Jugendarbeit und Regionale Pfarrbegleitung - „der gend. Und er ist happy – nicht nur wegen „dass es uns gelingt, als katholische Jugend- im Heer glänzende Kämpfer“ seines jungen Eheglücks, sondern bewegung weiter für möglichst viele Leute auch, „weil sich mein interessant und attraktiv zu sein. Das heißt: Hoffnung gibt mir ... Wunsch, in ein neues hinhören und offen sein für die jungen Leu- dass sich viele Menschen um Berufsfeld umzusteigen, te, für ihre Ideen und ihre Lebenswelt.“ eine gute Zukunft bemühen, gerade mit dieser Mög- die schöne Natur, Gottes Ausstieg. Benedikt Egger hat viele Jahre Schöpfung… in seiner Heimatpfarre Herzogenburg in der Jungschar- und Ministrantenarbeit sowie in Besonders liegt mir am Herzen .. der Organisation von Österreichs größtem dass unser Leben gut gelingt, „Auf meinen Wechsel Kinderkulturfestival (NÖKISS Herzogenburg) eine gesunde Umwelt und dass vom Bankenjob zur mitgewirkt. Nach dem Zivildienst im Pflege- wir bei Unstimmigkeiten gute Katholischen Jugend gab heim studierte er Wirtschaftsinformatik und Lösungen finden…. es recht unterschiedliche begann bereits während seiner Ausbildung Reaktionen. Die einen in der Raiffeisenzentralbank zu arbeiten. Diesem Mann in der Bibel fühle schüttelten den Kopf, andere Nach vier Jahren im IT-Bereich wechselte er in ich mich besonders verbunden.. wieder sagten: ,Wir beneiden die Abteilung, „wo die strategischen Entschei- der Prophet Elia dich um diesen Schritt.‘ Der dungen erarbeitet werden. Und da erlebte ich, um sich greifende Turbo- dass Erfolg vor allem Profit heißt. Dazu muss Diese Person inspiriert mich KIZ/KJ-Ö kapitalismus frisst man schon hart an die Grenzen jener Regeln heute ... die Leute auf.“ gehen, die zum Schutz der Menschen, des Pierre Stutz, ein Mystiker unse- MAG. BENEDIKT Gemeinwohls da sind. Das war nicht meins“, rer Zeit, den ich sehr schätze… EGGER sagt Egger und suchte den Ausstieg.

Ich fühle mich Gott am nächsten... auf einem Berggipfel ZU GUTER LETZT Zuletzt gelacht habe ich ... heute morgen beim Frühstück Ein Kochbuch diesem Kochbuch. Seit seinem als eine Art Anrecht des guten bei meiner Schwester und ein Lehrstück ersten Erscheinen 1931 ist „Mei- Bürgers gegolten haben mag. ne Küche“ unzählige Male Neben den Rezepten zeigt sich Heribert wurde 995 zum Prie- Unlängst ist mir bei der Mutter nachgedruckt worden und hat hier so manches Bonmot. ster geweiht. Unter Kaiser Otto einer Freundin meines Sohnes längst Klassiker- ja sogar Kult- WOLFGANG ÖLZ III. wurde er ab 994 Kanzler für ein altes, vielgebrauchtes status bekommen. Als kulturhi- Fanni Amann: Meine Küche, Neu- Italien, ab 998 auch für Deut- Kochbuch in die Hände storisches Monument künden auflage Weltbild Verlag 2007, S. 225, schland. Heribert war einer der gekommen. Viel verwendet und manche Formulierungen in € 16,90 ISBN 3-90253-252-7. wichtigsten Mitstreiter Ottos bei dementsprechend fleckig lag es diesem Büchlein prägnant von der Verwirklichung der „Reno- da in der Hand eines Koches, einer guten, alten Zeit. Wenn es vatio“ des Heiligen Römischen der sich und die Seinen mit da etwa „12 Dekagramm Fett Reiches. ANGELIKA HEINZLE Tiefkühlfisch und „Gsottna abtreiben“ heißt, dann ist das Grumpara“ bei Laune zu halten offenbar vor einer Zeit geschrie- Namenstagskalender versucht. Mittlerweile sind die ben, die unter „Abtreiben“ Rezepte der Köchin aus dem etwas völlig anderes versteht. 28.8. Augustinus 29.8. Beatrix nachgerade berühmten „Schnif- Auch die Unterscheidung von 30.8. Heribert L 1 Thess 5,1-6,9-11 E ner Bädle“ Allgemeingut gewor- „gutbürgerlicher Küche“ und Lk 4,31-37 31.8. Paulinus 1.9. den, und viele gute Köchinnen „vegetarischem Tisch“, erzählt Ägidius 2.9. Ingrid 3.9. Gregor verdanken ihre Kochkunst von einer Epoche, in der Fleisch Ein Klassiker: Kochtipps&mehr. P.b.b. Zulassungsnummer 02Z031314, Verlagspostamt A-6800 Feldkirch Zulassungsnummer 02Z031314, Verlagspostamt P.b.b. HUMOR

An der Rolltreppe ist ein Schild angebracht: Im Orchestergraben raunt ein Musiker dem anderen zu: „Hast du gesehen, wie der „Hier müssen Hunde getragen werden!“ Ein Dirigent dich gerade angeschaut hat? Als hätte er gemerkt, dass du den falschen Passant stöhnt: „Wo bekomme ich jetzt bloß Ton gespielt hast.“ - „Ja, das habe ich gesehen. Ich habe aber zurückgeschaut, als einen Hund her?“ ob ich richtig gespielt hätte.“