Landkreis Märkisch-Oderland
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Berichte der Raumbeobachtung Kreisprofil Märkisch-Oderland 2013 Landkreis Märkisch -Oderland Lage • Landschaft • Übersicht Der rund 2.1 50 km² große Landkreis Märkisch -Oderland (MOL) reicht Flächennutzung 20 11 vom östlichen Stadtrand Berlins bis an die Oder, die östliche Begre n- Wasser Sonstige zung des Kreises und zugleich Grenze zur Republik Polen. Krei s- 3% 1% verwaltungssitz ist das im weiteren Metropolenraum des Kreises gelegene Ackerbürgerstädtchen Seelow, das mit 5.445 Einwohner n Verkehr die mit Abstand kleinste Kreisstadt im Land Brandenburg ist. Der 4% Landkreis MOL bildet gemeinsam mit dem sich südlich anschließe n- den Nachbarkeis LOS und der kreisfreien Stadt FF die Planungsr e- Siedlung gion Oderland-Spree. 7% Landwirtschaft Topografie 61% Wald 24% Der von allen Kreisen mit über 61 % nach UM zweithöchste Lan d- wirtschaftsflächenanteil zeigt, dass nicht nur die Flächen im Oderbruch, sondern auch die Hochflächen in Barnim und Le bus ackerbaulich genutzt werden. Trotz einiger Waldgebiete wie z. B. der Märkischen Schweiz weist MOL mit nur rund 24 % nach PR gleic h- falls den zweitniedrigsten Waldflächenanteil auf. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen haben im Vergleich zu 1996 (einschließlich statistischer Bereinigungen) um über ein Drittel zug e- nommen, was unter allen Landkreise den höchsten Siedlungsfl ä- chenzuwachs darstellt. Ihr Anteil an der Kreisgesamtfläche ist um 2,7 %-Punkte auf 11 % gestiegen, dies ist wiederum nach OSL der zweithöchste Siedlungsflächenanteil unter den Landkreisen. MOL gehört wie fünf weitere Berliner Umlandkreise zu denen, wo je km² Siedlungs- und Verkehrsfläche 2011 weniger Einwohner leben als noch 1996. Die Siedlungsdichte sank um ca. 200 Einwohner auf 789 EW/km² Siedlungs- und Verkehrsfläche bzw. -20 % und en t- spricht dem Landesmittel , zurückzuführen ist dies auf einen höheren Anstieg der Siedlungsfläche im Vergleich zur Einwohnerentwicklung. Während sich innerhalb des Kreises im oben genannten Zeitraum die Siedlungsdichte in der Gemeinde Hoppegarten aufgrund hoher Einwohnerzuwächse um ein Drittel erhöhte, ging sie in Bad Freie n- walde (Oder) infolge hoher Einwohnerverluste und leicht er Zunahme der Siedlungsfläche in gleicher Höhe zurück. Verwaltungsgliederung 20 11 (Einwohner auf Basis Zensu s) MOL ist ein Berliner Umlandkreis mit einem sehr starken West -Ost Strukturgefälle zwischen dem Berliner Umland und dem weiteren Metropolenraum , das alle Bereiche wie Siedlung, Bevölkerung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt prägt. Auch funktional unterscheiden sich beide Teilräume deutlich voneinander; während das suburbane Berliner Umland (mi t der sich bereits in den 1930er Jahren entlang der S-Bahntrasse Berlin - Strausberg herausgebildeten Siedlung s- achse) mit kleineren Gewerbe- und Dienstleistungsstandorten übe r- wiegend durch Wohnfunktion gekennzeichnet ist, weist der sich östlich daran anschließende, ausgesprochen ländlich geprägte Raum vor allem Landwirtschafts- und Erholungsfunktionen auf. Landschaftlich wird MOL im Wesentlichen durch die zwei Grundm o- ränenplatten Barnim und Lebus sowie eine der fruchtbarsten Agra r- landschaften Ostdeutschlands, dem im 18. Jahrhundert trockeng e- legten Oderbruch charakterisiert. Naturschutz- und Landschaft s- schutzgebiete haben gegenwärtig mit 4 % bzw. 28 % einen ve r- gleichsweise geringen Anteil an der Kreisfläche. Inmitten des Lan d- kreises MOL befindet sich Brandenburgs ältester und kleinster Naturpark die „Märkische Schweiz“; im Norden hat MOL noch einen kleinen Anteil am Biosphärenreservat Schor fheide -Chorin. Gemeindestatistik zum 31.12 . des Jahres (2011 Basis Zensus) 1993 2002 2011 Anzahl Gemeinden 135 83 45 Mittl. EW-Zahl 1.259 2.297 4.157 Anz. Gem. Berliner Umld. 17 12 7 Mittl. EW-Zahl 4.853 8.648 15.602 Anzahl amtsfreie Gem. 5 8 12 Mittl. EW-Zahl 11.954 11.853 12.153 Anzahl Ämter 14 11 7 Mittl. EW-Zahl 7.872 8.714 5.893 1 KREISPROFIL Juni/Juli 2013 Landkreis Märkisch -Oderland Bevölkerung Bevölkerungs dichte der Gemeinden 20 11 (Basis Zensus) Natürliche und räumliche Bevölkerungs entwickl ung je 1.000 E inwohner 30 20 10 0 -10 -20 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Entwicklung zum Vorjahr Wanderungssaldo natürlicher Saldo Bevölkerungs entwicklung bis 2011 (1990 = 100) 140 130 120 110 100 90 80 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Land Brandenburg Landkreis LK Berliner Umland LK Weiterer Metropolenraum Nach der aktuellen Bevölkerungspro gnose 201 1 bis 2030 wird die Einwohnerzahl im Landkreises weiterhin zurückgehen; mit mehr als End e 2011 weist MOL mit 18 7.0 85 Einwohnern von allen Kreisen 17.900 Personen bzw. -9,4 % liegt er im Landestrend von -10 %. die dritthöchste Einwohnerzahl auf. Allein 60 % der Einwohner des Diese Entwicklung ist trotz eines zukünftig zwar geringeren, aber Landkreises wohnen in den sieben Städten und Gemeinden mit mehr positiven Wanderungssaldos den dann wieder stark ansteigenden als 10.000 Einwohnern: Strausberg, Rüdersdorf und Neuenhagen bei Sterbeüberschüssen geschuldet (Verhältnis 1 zu 3). In Zukunft wird Berlin, Petershagen/Eggersdorf, Hoppegarten, Fredersdorf-Vogels- in MOL nur das Berliner Umland Wanderungsgewinne aufweisen dorf und Bad Freienwalde, davon liegen sechs im Berliner Umland. (wie bisher auch), wodurch hier die Einwohnerzahl bis 2030 im Mit 87 EW/km² liegt die Bevölkerungsdichte von MOL leicht über Gegensatz zum weiteren Metropolenraum nur leicht , ansonsten aber dem Landesmittel von 83 EW/km², wobei das Berliner Umland fast um fast ein Fünftel abnimmt. Das Durchschnittsalter der Bevölk e- achtmal so dicht bevölkert ist wie der weitere Metropolenraum. rung steigt bis 2030 um zehn auf 55 Jahre an und damit höher als im Land; fast jeder dritte Einwohner im Kreis wird älter als 65 Jahre und Die Einwohnerentwicklung war von 1994 bis 2004 (nach bisheriger nur jeder Zweite im erwerbsfähigen Alter sein. Fortschreibung) durch jährlichen Zuwachs geprägt, seitdem geht sie kontinuierlich leicht zurück; wobei die Einwohnerzahl um 7,2 % von Bevölkerungs entwicklung und Vorausschätzung bis 2030 (Basi sjahr 20 10) 1990 - 2011 zunahm (Land: -5,3 %). Auch in MOL entwickelten sich wie bei allen Berliner Umlandkreisen die Teilräume gegenläufig. Während die Bevölkerung im Berliner Umland um fast ein Drittel zunahm, ging sie im weiteren Metropolenraum um fast ein Sechstel zurück. Dies ist ausschließlich auf eine starke Zuwanderung aus Berlin in das Berliner Umland zurückzuführen. Durch Wohnsuburbanisierung nahm nicht nur die Einwohnerzahl in einigen Berliner Umlandgemeinden zu, so wie in Hoppegarten mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl, sondern auch im Umland von Frankfurt (Oder) wie in Treplin (um fast die Hälfte) oder Lebus (um über ein Drittel) im ansonsten von hohem Einwohnerrückgang geprägten übrigen weiteren Metropolenraum. Von den seit 1991 in den Landkreis Zugezogenen kamen über die Hälfte aus Berlin; neun von zehn Berliner Zuwanderer ließen sich im Berliner Umland nieder; an den Fortzügen über Kreisgrenze haben die alten Bundesländer und Berlin einen Anteil von mehr als die Hälfte. Hinweis: Die registergestützte Volkszählung, der Zensus vom 9. Mai 2011, erbrachte meist moderate Ergebnisänderungen gegenüber der bisherigen amtlichen Bevölkerungsfortschreibung. Bei Redaktions- schluss vorliegende Ergebnisse zum Bevölkerungsstand 31.12.2011 auf Basis des Zensus wurden in diesem Kreisprofil zur Darstellung der aktuellen Bevölkerungszahl und darauf beruhender Indikatoren auf den Seiten 1 und 2 verwendet. Mangels fortgeschriebener Altersstrukturda- ten auf Basis Zensus, fehlender korrigierter Zeitreihen der zurücklie- genden Bevölkerungsstände und -bewegungen basieren diese Analysen hingegen auf der Bevölkerungsfortschreibung vor zensusbe- dingter Korrektur. KREISPROFIL Juni/Juli 2013 2 Landkreis Märkisch -Oderland Wirtschaft Bruttoinlandprodukt je Einwohner 20 10 ( €) Forschung, Technologie und Logistik 20 11 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 P FF TF EE CB PR PM UM LDS HVL LOS OSL SPN BRB BAR OPR OHV MOL MOL belegte im Jahr 20 10 beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit rund 3 Mrd. € und beim BIP je Erwerbstätigen mit 46.000 € im Krei s- vergleich den 8. und 12 Rang. Einen hinteren Rang auch beim BIP je Einwohner mit 16.000 € (Land 21.200 €), was der hohen Auspen d- lerquote geschuldet ist. Ursache ist der wanderungsbedingte Ei n- wohnerzuwachs im Berliner Umland der nicht proportional mit einem Arbeitsplatzzuwachs in MOL einherging. In MOL sind 2010 die Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschö p- fung unterschiedlich beteiligt, die Landwirtschaft mit 3 %; während der Anteil des Produzierenden Gewerbes zu 2000 um 15 % zurüc k- ging, mit 21 % nach BAR und LDS den drittniedrigsten Wert der Landkreise darstellt, nahm der Dienstleistungsanteil deutlich zu und liegt mit fast 76 % weit über dem Landesdurchschnitt. Entwicklung Gewerbe gründersaldo und Bruttoinlandprodukt (in jeweiligen Pre isen) 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 BIP (Mio. €) 3.208 3.087 3.056 Mit 0, 6 Mrd. € Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe weist MOL 2011 BIP je Erwerbstätigen (€) 48.934 46.485 45.970 im Vergleich aller Landkreise das niedrigste Umsatzvolumen auf. In Saldo Gewerbean-/-abmeld. 873 1.170 623 453 148 260 214 98 den letzten fünf Jahren ging der Umsatz in MOL leicht zurück, nur in OSL viel er noch höher aus, alle anderen Landkreisen verzeichneten einen Zuwachs (Land: +25 %). Nur ein Zehntel des Umsatzes kommt in MOL 2011 aus dem Export (Land: über ein Viertel ), einen noch Branchenschwerpunkt und Tourismus 20 11 geringeren Exportanteil am Umsatz hat nur noch