Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Johannes Brahms

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42’ Dirigent ...... Herbert von Karajan Orchester...... Berliner Philharmoniker Bildregie ...... Herbert von Karajan

Sendetermin: ...... Montag, 22.12.2008, 19 Uhr

Die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan spielen die Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 von Johannes Brahms. Die in den Sommermonaten der Jahre 1884 und 1885 in Mürzzuschlag (Steiermark) entstandene 4. Symphonie von Johannes Brahms hat selbst engste Vertraute des Komponisten zunächst mehr verstört als begeistert, bevor sie sich im Konzertleben als Meisterwerk von epochalem Rang durchsetzte. Als schwierig empfand man vor allem die Dichte der Partitur, die ungewohnte Anlage insbesondere der Sätze 3 und 4, darüber hinaus mancherlei archaische, auf Alte Musik verweisende Elemente und Techniken (die Passacaglia im 4. Satz) sowie nicht zuletzt den durchweg herben, elegischen Grundton des Werkes. Die Uraufführung der 4. Symphonie unter Brahms' Leitung am 25. Oktober 1885 in Meiningen geriet zu einem großen Erfolg, der bis heute andauert. Mit seiner schlanken Gestalt, dem typischen Haarschopf und dem durchdringenden Blick seiner blauen Augen beherrschte Herbert von Karajan (1908-1989) das Dirigentenpult. Wer ihn jemals live oder zumindest in einer seiner zahlreichen Videoaufnahmen dirigieren sah, konnte erleben, wie von Karajan die Musik zur Religion erhob und sie wie deren Hohepriester in einem fast mythischen Ritus zelebrierte. Diese Aufnahme entstand im Januar 1973 in der Berliner Philharmonie. Georges Bizet

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163’ Dirigent ...... Herbert von Karajan Orchester...... Wiener Philharmoniker Inszenierung ...... Herbert von Karajan Carmen ...... Grace Bumbry Don José...... Jon Vickers Micaela ...... Mirella Freni Escamillo ...... Justino Diaz Frasquito ...... Olivera Miljakovic Mercedes ...... Julia Hamari Morales ...... Robert Kerns Zuniga...... Anton Diakov Dancairo ...... Kurt Equiluz Remendado...... Milen Paunov Bildregie ...... Horant H. Hohlfeld

Sendetermin: ...... Montag, 22.12.2008, 19:40 Uhr

Carmen von Georges Bizet in der Verfilmung von Herbert von Karajan (Musikalische Leitung und Regie). Wenn Herbert von Karajan nach wie vor in der klassischen Musik allgegenwärtig ist, so verdanken wir dies nicht nur seinen über 800 Schallplatten- und CD-Einspielungen, sondern auch den zahlreichen Videoaufnahmen, die er im Laufe der Jahre produzierte. Mit Puccinis La Bohème begann er bereits 1965, seine Aufführungen im Film festzuhalten. Die Carmen-Verfilmung basiert auf seiner Produktion für die Salzburger Festspiele von 1966 mit Grace Bumbry (einer der besten Carmen-Interpretinnen der Zeit), Jon Vickers (Don José), Mirella Freni (Micaela) und Justino Diaz (Escamillo) in den Hauptpartien. Die Geschichte der vielleicht populärsten Oper der Welt begann bei der Uraufführung von 1875 in Paris mit einem Fiasko. Peter Tschaikowsky, der sich damals in Paris aufhielt, sagte der Oper jedoch innerhalb von nur zehn Jahren weltweiten Erfolg voraus. Es dauerte zwar etwas länger, aber für Bizets großartige Musik mußte sich diese Prophezeiung früher oder später einfach erfüllen! West-Eastern Divan Orchestra – Kammerkonzert 2 Salzburger Festspiele 2007

© Fundación Barenboim-Said / Augustín Hurtado

101’ Dirigent ...... Solisten ...... Waltraud Meier ...... Patrice Chéreau ...... Mitglieder des West-Eastern Divan Orchestra Bildregie ...... Agnes Méth

Programm: Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonia Concertante Es-Dur KV 297b Robert Schumann: „Myrthen op. 25“ Nr.8 „Talismane“ Richard Wagner: Aus „fünf Gedichten für eine Frauenstimme“: Wesendonck-Lieder Anton Webern: Konzert für 9 Instrumente op. 24 Heitor Villa-Lobos: Bachianas Braileiras Nr. 5 “Aria” (Cantilena) Igor Strawinsky: L’Histoire du Soldat

Sendetermin: ...... Montag, 22.12.2008, 22:25 Uhr

Während der Friedensprozess im Nahen Osten zunehmend ins Stocken geriet, wagten 1999 der israelische Pianist und Dirigent Daniel Barenboim und sein Freund, der palästinensische Literaturwissenschaftler Edward Said (1935-2003) ein außergewöhnliches Experiment. Sie luden junge Musiker aus Israel, mehreren arabischen Ländern und Deutschland nach Weimar ein, damals gerade Kulturhauptstadt Europas, um zusammen in einem Orchester zu spielen. Leicht hätte das Projekt scheitern können. Nicht nur, weil bis zuletzt fraglich blieb, ob die arabischen Länder ihren Studenten die Teilnahme gestatten würden, sondern vor allem, weil unklar war, was passieren würde, wenn diese heterogene Gruppe von Musikern aufeinandertraf. Doch das Experiment gelang und veranschaulichte einmal mehr die Kraft der Musik, Grenzen zu überwinden und Brücken zu schlagen. In Anlehnung an die gleichnamige Dichtung von Johann Wolfgang Goethe erhielt das Orchester den Namen "West-östlicher Diwan". Mittlerweile trifft es sich in Sevilla in Andalusien, dort, wo während der Mauren-Herrschaft Muslime, Christen und Juden friedlich nebeneinander lebten. In den letzten Jahren machte das Orchester zunehmend von sich reden: 2005 erregte ein Konzert in Ramallah weltweit Aufsehen. 2006 erschien ein symbolträchtiger Live-Mitschnitt aus der Berliner Philharmonie mit der Neunten Symphonie von Beethoven, 2007 war das WEDO „Orchestra in Residence“ der Salzburger Festspiele, wo auch dieser Konzertmitschnitt entstand.

Symphonie Nr. 10 (Fragment) – Adagio Gustav Mahler

© Unitel

29’ Dirigent ...... Leonard Bernstein Orchester...... Wiener Philharmoniker Bildregie ...... Humphrey Burton

Sendetermin: ...... Montag, 22.12.2008, 00:05 Uhr ...... Samstag, 27.12.2008, 19 Uhr

Als erster Dirigent nahm Leonard Bernstein alle Symphonien Gustav Mahlers nicht nur auf Schallplatte, sondern auch auf Video auf. Der zwischen 1971 und 1985 realisierte Mahler-Zyklus war das erste Projekt in der über 20jährigen Zusammenarbeit Leonard Bernsteins mit Unitel. Gustav Mahlers zehnte und letzte Symphonie sollte fünf Sätze umfassen, doch nur vom ersten Satz, Adagio, liegt eine Partiturskizze vor. Viele Komponisten und Musikwissenschaftler haben versucht, die Zehnte Symphonie aus den Fragmenten der übrigen Sätze zu vervollständigen, doch meistens wird - wie in dieser Aufnahme mit Leonard Bernstein und den Wiener Philharmonikern vom Oktober 1974 aus dem Konzerthaus Wien - nur der von Mahler hinterlassene erste Satz aufgeführt. Bernsteins Aufnahmen aller Mahler-Symphonien sind nicht nur ein einzigartiges musikalisches Dokument, sondern sie trugen auch zu einem neuen Verständnis von Mahlers Werk bei. Bernstein erläuterte sie so: Alle Mahler-Symphonien, übrigens alle Mahler-Werke, sind voller Extreme. Extreme in der Dynamik, im Tempo, in emotionaler Bedeutung. Wenn die Musik kahl ist, dann ist sie sehr kahl; wenn sie dicht und kraftvoll ist, ist sie dichter und kraftvoller als die ganze Götterdämmerung; wenn sie leidet, dann leidet sie so, wie noch nie in der Musik gelitten wurde. Gedanken zu Bruckner Interview

© Unitel

11’ Dirigent ...... Christian Thielemann Bildregie ...... Christoph Engel

Sendetermin: ...... Dienstag, 23.12.2008, 19 Uhr

Christian Thielemann, geboren 1959 in Berlin, gehört zu den meist- gefragten Dirigenten der internationalen Musikszene. Seit 2004 ist er Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker. Einen Schwerpunkt in seinem Repertoire bilden die Werke der deutschen Spätromantik. In diesem Beitrag spricht Thielemann über Anton Bruckner, der zweifellos zu seinen Lieblingskomponisten zählt.

Pfitzner / Bruckner Festspielhaus Baden-Baden

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104’ Dirigent ...... Christian Thielemann Orchester...... Münchner Philharmoniker Bildregie ...... Agnes Méth

Programm: Hans Pfitzner: „Palestrina“, Drei Vorspiele...... 26’ Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur ...... 78’

Sendetermin: ...... Dienstag, 23.12.2008, 19:10 Uhr

Christian Thielemann gehört zu den derzeit meistgefragten Dirigenten der Welt. Seit 2004 ist er Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker. In diesem Konzertmitschnitt mit den Münchner Philharmonikern aus dem Festspielhaus Baden-Baden dirigiert er drei Vorspiele aus der Oper "Palestrina" von Hans Pfitzner (1869-1949) und die Symphonie Nr. 7 E- Dur von Anton Bruckner (1824-1896).

I Pagliacci Ruggiero Leoncavallo

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76’ Dirigent ...... Herbert von Karajan Orchester...... Orchester der Mailänder Scala Chor...... Chor der Mailänder Scala Inszenierung ...... Paul Hager Canio ...... Jon Vickers Nedda ...... Raina Corsi-Kabaivanska Tonio...... Peter Glossop Pepe ...... Sergio Lorenzi Silvio...... Rolando Panerai Junger Bauer...... Carlo Ricciardi Bauer ...... Carlo Moresi Bildregie ...... Herbert von Karajan

Sendetermin: ...... Dienstag, 23.12.2008, 20:55 Uhr

I pagliacci (Der Bajazzo) von Ruggero Leoncavallo. Musikalische Leitung: Herbert von Karajan - Inszenierung: Paul Hager. In den Hauptpartien Raina Kabaivanska (Nedda), Jon Vickers (Canio), Peter Glossop (Tonio), Sergio Lorenzi (Beppo) und Rolando Panerai (Silvio). Kalabrien im 19. Jahrhundert: Canio, Haupt einer wandernden Theatertruppe, mimt nur auf der Bühne den betrogenen Ehemann und verkündet, daß jede echte Untreue seiner jungen Frau Nedda tödliche Folgen haben würde. Tonio, ein buckliger Komödiant, gesteht Nedda seine Liebe. Sie weist ihn zurück. Tonio belauscht Nedda und ihren Liebhaber, den jungen Bauern Silvio dabei, als sie Pläne schmieden, gemeinsam zu fliehen. Der Abgewiesene rächt sich und erzählt Canio von dem Vorhaben. In dem Stück, das im Dorf aufgeführt wird, spielt Canio den Bajazzo, Nedda die Colombina und Beppo den Arlecchino. Das Spiel auf der Bühne wird zum bitteren Ernst: Canio ersticht zuerst seine Frau und dann Silvio, der unter den Zuschauern war und ihr zu Hilfe eilen wollte. Leoncavallos Meisterwerk gilt neben Mascagnis Cavalleria rusticana als eines der besten Beispiele des Verismo, der naturalistischen Oper, die Stoffe aus dem einfachen Alltagsleben auf die Bühne bringen wollte. Im Prolog des Bajazzo verkündet Tonio dem Publikum eine Art Programm des Verismo. Das Werk basiert zudem auf einer wahren Geschichte: Leoncavallos Vater war Richter und verhandelte einmal den Fall eines Komödianten, der seine Frau unmittelbar nach einer Vorstellung aus Eifersucht ermordet hatte.

Il re pastore Wolfgang Amadeus Mozart

© Karl Forster

122’ Dirigent ...... Orchester...... Balthasar Neumann Ensemble Inszenierung ...... Thomas Hengelbrock Alessandro ...... Kresimir Spicer Aminta ...... Elisa...... Tamiri ...... Arpiné Rahdjian Agenore...... Andreas Karasiak Bildregie ...... Stefan Aglassinger

Sendetermin: ...... Dienstag, 23.12.2008, 22:10 Uhr (Doku) ...... Dienstag, 23.12.2008, 22:20 Uhr (Oper)

Salzburg 1775: An Selbstbewusstsein mangelt es dem 19jährigen Mozart sicherlich nicht, als er im März vom Salzburger Fürsterzbischof Colloredo den Auftrag erhält, für den Besuch des Erzherzogs Maximilian Franz eine Oper zu komponieren. Er vertont nämlich ein Libretto des kaiserlichen Hofpoeten Pietro Metastasio, das vor ihm schon die berühmtesten Komponisten seiner Epoche wie Gluck, Hasse oder Galuppi in Musik gesetzt haben: "" (Der König als Hirte), Dramma per musica in zwei Akten. Mozarts in nur einem Monat komponierte Serenata weist in Melodik und instrumentaler Durchführung bereits deutlich auf die späteren Meisterwerke hin. Die Nachwelt freilich geht stiefmütterlich mit der Pastorale um, die zu den unbekanntesten Musikdramen Mozarts zählt. Hier fehlen große, dramatische Szenen und extreme Effekte, statt dessen herrscht ein intimer Ton, den Thomas Hengelbrock, der Dirigent und Regisseur der Salzburger Inszenierung, so beschreibt: "Il re pastore offenbart die ganze lyrische Genialität Mozarts. Es gibt dort Momente, in denen die dramatische Handlung innehält und sich wunderbare Inseln der Ruhe auftun. Mozarts Musik zeigt einen Standard an Komplexität, der damals von kaum einem anderen Komponisten erreicht worden ist." Die Handlung kreist um den Königssohn Aminta, der unerkannt als Schäfer in den phönizischen Bergen lebt und sich auf die Heirat mit seiner Geliebten Elisa freut. Alessandro, der soeben die Stadt Sidon erobert hat, möchte den rechtmäßigen Thronerben finden und bekommt von seinem Berater Agenore den Tip, daß es sich dabei um Aminta handelt, der von seiner Herkunft aber nichts ahnt. Daraufhin möchte Alessandro diesen krönen und zugleich mit Tamiri, der Tochter des gestürzten Herrschers vermählen, die aber - unglücklicherweise - Agenores Geliebte ist. Agenore und Tamiri wollen sich der Pflicht beugen und ihre Liebe verleugnen, doch Aminta widersetzt sich und entsagt lieber der Krone, als auf Elisa zu verzichten. Der gerührte Alessandro stimmt daraufhin der Heirat Amintas mit Elisa ebenso wie der Agenores mit Tamiri zu, die in Zukunft gemeinsam über Sidon herrschen sollen. Für Thomas Hengelbrock, der das Werk dirigiert und szenisch arrangiert, erfüllt sich mit der Aufführung ein langgehegter Wunsch. "Unsere szenische Fassung wird sich an den Gegebenheiten der Uraufführung orientieren, die in der Salzburger Residenz stattfand und nicht in einem Theater: Es geht mir um eine genaue Personenführung, die aus dem Geiste der Musik entspringt." Thomas Hengelbrock entledigt "Il re pastore" zugunsten der Verständlichkeit des pompösen Prunks und verlegt das Geschehen in einen Zwischenraum zwischen Probenexperiment und historischen Andeutungen. Changierend zwischen einer Innen- und Außenperspektive der Bühne, mit klaren Kostümen und minimalen Requisiten gelingt ihm eine rasante Auffrischung des Originals, die den

moralisierenden Plot mühelos in die heutige Zeit überträgt. Symphonie Nr. 1 D-Dur „Titan“ Gustav Mahler

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57’ Dirigent ...... Leonard Bernstein Orchester...... Wiener Philharmoniker Bildregie ...... Humphrey Burton

Sendetermin: ...... Mittwoch, 24.12.2008, 19 Uhr

Als erster Dirigent nahm Leonard Bernstein alle Symphonien Gustav Mahlers nicht nur auf Schallplatte, sondern auch auf Video auf. Der zwischen 1971 und 1985 realisierte Mahler-Zyklus war das erste Projekt in der über 20jährigen Zusammenarbeit Leonard Bernsteins mit Unitel. Die Symphonie Nr. 1 D-Dur wurde im Oktober 1974 mit den Wiener Philharmonikern im Konzerthaus Wien aufgezeichnet. Bernsteins Aufnahmen aller Mahler-Symphonien sind nicht nur ein einzigartiges musikalisches Dokument, sondern sie trugen auch zu einem neuen Verständnis von Mahlers Werk bei. Bernstein erläuterte sie so: Alle Mahler-Symphonien, übrigens alle Mahler-Werke, sind voller Extreme. Extreme in der Dynamik, im Tempo, in emotionaler Bedeutung. Wenn die Musik kahl ist, dann ist sie sehr kahl; wenn sie dicht und kraftvoll ist, ist sie dichter und kraftvoller als die ganze Götterdämmerung; wenn sie leidet, dann leidet sie so, wie noch nie in der Musik gelitten wurde. La Bohème Giacomo Puccini

© Unitel

159’ Dirigent ...... Herbert von Karajan Orchester...... Scala Mailand Inszenierung ...... Franco Zeffirelli Rodolfo...... Gianni Riamondo Marcello...... Rolando Panerai Schaunard ...... Gianni Maffeo Colline ...... Ivo Vinco Benoit ...... Carlo Badioldi Mimi...... Mirella Freni Musetta ...... Adriana Martino Alcindoro ...... Carlo Badioldi Parpignol ...... Franco Ricciardi Bildregie ...... Wilhelm Semmelroth

Sendetermin: ...... Mittwoch, 24.12.2008, 19:55 Uhr ...... Samstag, 27.12.2008, 20:50 Uhr Mirella Freni und Gianni Raimondi sind das tragische Liebespaar in Franco Zeffirellis Inszenierung von Puccinis Oper La Bohème unter der musikalischen Leitung von Herbert von Karajan. Diese Produktion ist der erste Musikfilm mit Karajan und der erste bedeutende Kinofilm des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli (Romeo und Julia, Jesus von Nazareth). Diese Produktion basiert auf der bejubelten, 1963 für die Mailänder Scala erarbeiteten Inszenierung und glänzt durch die hervorragende Sängerbesetzung; bis heute eine der gelungensten Umsetzungen von Oper auf Film, ein Klassiker des Operntheaters im 20. Jahrhundert. Für seine vierte Oper wählte Giacomo Puccini (1858-1924) als Vorlage den Roman La vie de Bohème des französischen Schriftstellers Henri Murger. Hier wird auf realistische Weise das Leben der Bohemiens im Paris des 19. Jahrhunderts geschildert: ihr täglich neuer Kampf ums Überleben, ihre Liebschaften, Armut, Entbehrungen und Tod. Mit Lescaut (1893) hatte Puccinis Welterfolg als Opernkomponist eingesetzt, drei Jahre später festigte und vergrößerte er ihn mit La Bohème. Im Hinblick auf eine überzeugende, präzise musikalische Beschreibung aller Personen, Szenen und Situationen erreichte er hier als Komponist seinen Höhepunkt. Arturo Toscanini dirigierte 1896 die Uraufführung von La Bohème, die aus dem Repertoire eines jeden Opernhauses nicht mehr wegzudenken ist.

Karajan - oder Die Schönheit wie ich sie sehe

© Unitel

90’ Dirigent ...... Herbert von Karajan Bildregie ...... Robert Dornhelm

Sendetermin: ...... Mittwoch, 24.12.2008, 21:40 Uhr

Mit seiner schlanken Gestalt, dem typischen Haarschopf und dem durchdringenden Blick seiner blauen Augen beherrschte Herbert von Karajan (1908-1989) das Dirigentenpult. Wer ihn jemals live oder zumindest in einer seiner zahlreichen Videoaufnahmen dirigieren sah, konnte erleben, wie von Karajan die Musik zur Religion erhob und sie wie deren Hohepriester in einem fast mythischen Ritus zelebrierte. Herbert von Karajan verkörperte die klassische Musik im allgemeinen Bewusstsein als epochaler Dirigent, Medienstar, Opernproduzent, Gründer und Leiter von Festspielen. Trotz aller ehrgeizigen Projekte und vielfältigen Aktivitäten blieb Karajan der überragende Dirigent mit großem Verständnis für das Orchester- und Opernrepertoire von Mozart bis Schönberg, in dem sich niemand mit ihm messen konnte. Während sich einerseits seine außergewöhnliche Begabung nicht bezweifeln läßt, traf ihn andererseits oft der Vorwurf der Selbststilisierung und kommerziellen Vermarktung seiner Person. Der Film von Robert Dornhelm („Krieg und Frieden“) zeigt den Meister beruflich und privat. Mit umfassendem historischen Bild- und Tonmaterial sowie Wortbeiträgen von Christa Ludwig, Anne-Sophie Mutter, Helmut Schmidt, Joachim Kaiser, Simon Rattle und vielen anderen.

Gipfeltreffen der Stars Waldbühnenkonzert

© Henry Fair

122’ Dirigent ...... Marco Armiliato Orchester...... Orchester der Deutschen Oper Berlin Solisten ...... Anna Netrebko ...... Rolando Villazón ...... Plácido Domingo Bildregie ...... Frank Hof

Sendetermin: ...... Mittwoch, 24.12.2008, 23:10 Uhr

Aufzeichnung eines Freilichtkonzerts in der Berliner Waldbühne am 7. Juli 2006.

Programm: Francesco Cilèa: L’Arlesiana – È la solita storia (Plácido Domingo) Giacomo Puccini: Gianni Schicchi – O mio babbino caro (Anna Netrebko) Jules Massenet: Le Mage – Ah! Parais! Parais, astre de mon ciel (Rolando Villazón) Giuseppe Verdi: Otello – Già nella notte densa (Anna Netrebko, Plácido Domingo) Georges Bizet: Carmen – Entr’acte Georges Bizet: Les Pecheurs de Perles - Au fond du temple saint (Plácido Domingo, Rolando Villazón) Franz Lehár: Das Land des Lächelns – Dein ist mein ganzes Herz (Anna Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón) Gioachino Rossini: Semiramide – Overture María Mendez Grever: Júrame (Rolando Villazón) Franz Lehár: Giuditta – Meine Lippen, sie küssen so heiß (Anna Netrebko) Ernesto de Curtis: Non ti scordar di me (Plácido Domingo, Rolando Villazón) Giacomo Puccini: La Bohème – O soave fanciulla (Anna Netrebko, Rolando Villazón) Pietro Mascagni: Cavalleria rusticana – Intermezzo Furio Rendine: Vurria (Plácido Domingo) Leonard Bernstein: West Side Story – Tonight (Anna Netrebko, Rolando Villazón) Mitch Leigh: Man of La Mancha – The Impossible Dream (Anna Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón) Gioachino Rossini: La danza (Rolando Villazón) Giacomo Puccini: La Bohème – Quando men vo (Anna Netrebko) Pablo Sorozabál: La Taberna del Puerto – No puede ser (Plácido Domingo) Giuseppe Verdi: La Traviata – Brindisi (Anna Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón) Franz Lehár: Das Land des Lächelns – Dein ist mein ganzes Herz (Anna Netrebko, Plácido Domingo, Rolando Villazón)

Klavierkonzert F-Dur Nr. 19, KV 459 Wolfgang Amadeus Mozart

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31’ Dirigent ...... Karl Böhm Orchester...... Wiener Philharmoniker Solist: ...... Maurizio Pollini Bildregie ...... Hugo Käch

Sendetermin: ...... Donnerstag, 25.12.2008, 19 Uhr

Mit dem Gewinn des ersten Preises beim renommierten Chopin- Wettbewerb in Warschau zog Maurizio Pollini 1960 erstmals die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf sich, als ihn Artur Rubinstein, der Vorsitzende der Jury, ausdrücklich lobend erwähnte. Überraschenderweise lehnte der Preisträger die vielen Konzertangebote ab, die ihm im Anschluss gemacht wurden, denn er wollte "hören" und meditieren. Erst nachdem er mit Michelangeli gearbeitet hatte, startete Pollini seine internationale Karriere. Als sozial engagierter Künstler, der alle Formen elitären Denkens weit von sich weist, spielte er für Arbeiter in Fabriken und unterstützte mit seinen Konzerten politische Anliegen. Ergänzend zum romantischen Repertoire, das er meisterlich beherrscht, zeigte er schon immer eine Vorliebe für zeitgenössische Werke, insbesondere Kompositionen von Stockhausen und Nono. Dieses Konzert wurde im April 1976 im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins aufgenommen. Karl Böhm dirigiert die Wiener Philharmoniker.

Manon Jules Massenet

© Magdalena Lepka

159’ Dirigent ...... Daniel Barenboim Orchester...... Staatskapelle Berlin Inszenierung ...... Vincent Paterson Manon Lescaut ...... Anna Netrebko Le Chevalier des Grieux ...... Rolando Villazón Lescaut...... Alfredo Daza Le compte des Grieux...... Christof Fischesser Guillot de Morfontaine ...... Rémy Corazza De Brétigny...... Arttu Kataja Poussette...... Hanan Alattar Javotte ...... Gal James Rosette...... Silvia de la Muela Wirt ...... Matthias Vieweg Bildregie ...... Andreas Morell

Sendetermin: ..... Donnerstag, 25.12.2008, 19:30 Uhr (Doku) ...... Donnerstag, 25.12.2008, 19:50 Uhr (Oper)

...... Mittwoch, 31.12.2008, 22 Uhr (Doku) ...... Mittwoch, 31.12.2008, 22:20 Uhr (Oper)

Jedes Jahrzehnt hat sein Traumpaar der Oper. Nach Luciano Pavarotti und Joan Sutherland, Roberto Alagna und Elena Gheorghiu sind es der Mexikaner Rolando Villazón und die Russin Anna Netrebko. In dieser Produktion an der Berliner Staatsoper Unter den Linden (Musikalische Leitung: Daniel Barenboim) führte Vincent Paterson Regie, der schon am Broadway und mit Popstars wie Madonna, Michael Jackson und Paul McCartney gearbeitet hat. Und so wird „Manon“ zu einem Spektakel zwischen Oper, Musical und Film. In „Manon“ erzählt Jules Massenet (1842-1912) die Geschichte einer jungen Frau, die im letzten Moment von dem vorbestimmten Weg ins Kloster abweicht und mit ihrem Geliebten, dem Chevalier des Grieux, flieht. Als diesem das Geld ausgeht, wirft sie sich in die Arme eines wohlhabenden Mäzens. Doch des Grieux kann sie nicht vergessen. Das Ende ist tragisch: Manon stirbt in den Armen des Geliebten. „Manon“ gehört bis heute zu den meistgespielten französischen Opern. Schon Massenets Zeitgenosse Claude Debussy wußte vom außergewöhnlichen Erfolg des Stückes zu berichten: „Hat man jemals von einer kleinen Putzmacherin gehört, die eine Melodie aus der Bachschen Matthäuspassion trällerte? Jedermann weiß, daß diese Mädchen schon morgens beim Aufwachen eine Melodie aus 'Manon' oder 'Werther' singen.“ Die Schilderung erweckt fast den Eindruck, Massenet habe zu Lebzeiten den Status einer Art Popstar genossen. So gesehen erschien es nicht abwegig, die Inszenierung einem Regisseur und Choreographen zu übertragen, der aus der Popmusikbranche stammt, und die Hauptpartien mit zwei Sängern zu besetzen, die wie Popstars vermarktet werden. Vincent Paterson verlegte die Handlung ins modebewußte Paris der 1950er Jahre und orientierte sich an der Bildsprache Hollywoods. An seinem Operndebüt interessierte ihn vor allem eins: die Möglichkeit, mit Anna Netrebko zu arbeiten. Allein auf sie scheint die Inszenierung denn auch zugeschnitten zu sein. „Ob als keusches Schulmädchen oder reuige Sünderin - Netrebko ist mit ihrer makellosen Stimme und ihrer Schönheit der Star des Abends. Sie spitzt ihren Schmollmund, rollt mit den Augen, liefert sich im Babydoll eine Kissenschlacht mit ihrem Geliebten Des Grieux und turtelt mit den Nebenbuhlern. Die Sängerin lässt sich dreieinhalb Stunden Zeit, um ihr Publikum zu erobern, das ihr zum Schluss zu Füßen liegt.“ (Tagesspiegel) „Was die beiden so einzigartig erfolgreich macht, sind aber nicht nur ihre vorteilhaften Körper oder ihre soliden (Netrebko) und eindrucksvollen (Villazón) Stimmen. Sie sind - verglichen mit zahlreichen Opernkollegen - einfach begnadete Schauspieler. Glaubhaft tischen sie einem die Lügen auf, die man in der Oper nun einmal hören möchte. All die herrlich falschen Versprechungen, die innige Liebe über den Tod hinaus. Allein wie Netrebko in der Kirche um Villazóns Rückkehr vom Priestertum buhlt, ist ganz großes Kino. Nicht zufällig erinnert Patersons Inszenierung an die Hollywood-Schnulzen der 50er-Jahre: viel Herzschmerz, ein wenig Komik und ganz viel Kitsch. Nur etwas mehr Sex ist erlaubt, wenn Netrebko die Monroe gibt oder sich einen Brief zwischen die Beine legt und ihn Villazón vorlesen lässt.“ (Die Welt, 29. April 2007) Klavierkonzert a-Moll op. 16 Edvard Grieg

© Unitel

34’ Dirigent ...... André Previn Orchester...... London Symphony Orchestra Solist...... Arthur Rubinstein Bildregie ...... Hugo Käch

Sendetermine: ...... Donnerstag, 25.12.2008, 22 Uhr

Auch im Alter von 88 Jahren schien Artur Rubinstein nichts von der Lebenslust verloren zu haben, mit der er sein Publikum bereits seit fast einem Dreivierteljahrhundert erfreut hatte. Der wahre Rubinstein-Klang - voll und satt bei jedem angeschlagenen Ton - war schon seit dem ersten öffentlichen Auftreten des Virtuosen stets eines der hervorragendsten Merkmale seiner Kunst. Rubinsteins Interpretation des beliebten Grieg- Konzertes, begleitet vom London Symphony Orchestra unter André Previn, ist ein perfektes Beispiel für seine Idee eines "singenden Tons". Mit seinem abwechselnd vitalen und poetischen, extrovertierten und nachdenklichen, rhapsodischen und ausgewogenen Vortrag, der im April 1975 in der Fairfield Hall in London aufgenommen wurde, zeigt sich Rubinstein von seiner warmherzigsten und lyrisch besten Seite.

Turandot Giacomo Puccini

© Palau de les Arts „Reina Sofía“

119’ Dirigent ...... Zubin Mehta Orchester...... Orquestra de la Comunitat Valenciana Chor...... Cor de la Generalitat Valenciana Inszenierung ...... Chen Kaige Turandot...... Maria Guleghina Calaf ...... Marco Berti Liù ...... Alexia Voulgaridou Timur ...... Alexander Tsymbalyuk Ping ...... Fabio Previati Pang ...... Vincenç Esteve Pong ...... Roger Padullés Altoum ...... Javier Agulló Mandarin ...... Ventseslav Anastasov Bildregie ...... Tiziano Mancini

Sendetermin: ...... Donnerstag, 25.12.2008, 22:35 Uhr Im Zentrum Valencias, der futuristischen "Stadt der Wissenschaften und Künste", hat der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava mit dem "Palau de les Arts" ein Opernhaus geschaffen, dessen Erscheinung ebenso spektakulär ist wie seine Akustik. In den zwei Jahren seit seiner Eröffnung hat sich der "Palau", der unter dem Patronat der spanischen Königin Sofía steht, zu einer der international wichtigsten Opernbühnen entwickelt. Für die Premiere seines "Festival del Mediterrani" brachte der Palau de les Arts eine spektakuläre Neuinszenierung von Giacomo Puccinis "Turandot" auf die Bühne. Das schaurig-rührende Märchen von der ebenso schönen wie grausamen Prinzessin inszeniert der chinesische Starregisseur Chen Kaige. Die Aufführung bietet ein opulentes Bühnenbild mit eigens in China angefertigten historischen Kostümen und kolossalen Prachtbauten.

Symphonie Nr. 9 Es-Dur op. 70 Dmitri Schostakowitsch

© Unitel

51’ Dirigent ...... Leonard Bernstein Orchester...... Wiener Philharmoniker Bildregie ...... Humphrey Burton

Sendetermin: ...... Dienstag, 18.11.2008, 23:30 Uhr

Ein fröhliches kleines Stück nannte Dmitri Schostakowitsch seine Neunte Symphonie, die er am 30. August 1945 im nordöstlich von Moskau gelegenen Erholungsheim für Komponisten Iwanowo fertigstellte. Das Werk ist dem Ende des 2. Weltkriegs gewidmet und steht in unmittelbarer und ausdrücklicher Beziehung zum Sieg. Die Uraufführung fand am 3. November desselben Jahres in Leningrad mit den Leningrader Philharmonikern unter der Leitung von Jewgeny Mrawinsky statt. Während die Siebente und Achte Symphonie des Komponisten jeweils über eine Stunde dauern und für ein riesiges Orchester geschrieben sind, kommt die Neunte in fünf Sätzen mit gerade einmal 22 Minuten aus - und mit einem kleinen Orchester von fast klassischer Besetzung. Wer damals eine großartig angelegte Verherrlichung des Sieges oder gar eine Hymne auf Stalin erwartete, sah sich bei der Uraufführung der Neunten zutiefst getäuscht. Diese Aufnahme entstand im Herbst 1985 im Wiener Musikvereinssaal. Roméo et Juliette Charles Gounod

© Clärchen Baus-Mattar & Matthias Baus

ca. 145’ Dirigent ...... Yannick Nézét-Seguin Orchester...... Mozarteum Orchester Salzburg Chor.... Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Inszenierung ...... Bartlett Sher Juliette ...... Nino Machaidze Roméo...... Rolando Villazón Frère Laurent ...... Mikhail Petrenko Mercutio ...... Russell Braun Stéphano ...... Cora Burggraf Le Comte Capulet ...... Falk Struckmann Tybalt...... Juan Francisco Gatell Bildregie ...... Brian Large

Sendetermin: ...... Freitag, 26.12.2008, 19:50 Uhr

Vorhang auf für Startenor Rolando Villazón und die 25-jährige georgische Sopranistin Nino Machaidze bei der Premiere von Charles Gounods Oper „Romeo et Juliette. Bahnt sich hier ein neues Traumpaar der Oper an? Regie führt Bartlett Sher, der soeben für das Musical „South Pacific“ den Tony-Award, den wichtigsten Theater- und Musicalpreis, erhielt. Als Opernregisseur feierte er 2006 an der Metropolitan mit „Il barbiere di Siviglia“ einen großen Erfolg. “Gounods Oper kreiert eine emotionale Traumlandschaft des Schauspiels – und sie in den tempelhaften Gemäuern der Felsenreitschule zu inszenieren, gibt einem die Möglichkeit, die Ekstase des Sich-Verliebens durch Gounods Musik zu erleben“, freut sich der Regisseur auf sein Debut bei den Salzburger Festspielen. Rolando Villazóns Julia ist die 1983 geborene Sopranistin Nino Machaidze. 2005 wurde sie in die Akademie für junge Opernsänger an der Mailänder Scala aufgenommen, debütierte 2006 an diesem Theater und feierte ein Jahr später als Marie in Donizettis „Regimentstochter“ einen immensen Erfolg, gleichzeitig war das der Beginn ihrer internationalen Karriere. 2010 wird Machaidze ihr Debut an der New Yorker Metropolitan Opera als Gilda geben. Am Pult des Mozarteum Orchesters Salzburg steht der 33-jährige Kanadier Yannick Nézet-Séguin. Als designierter Musikdirektor des Philharmonischen Orchesters Rotterdam wird er mit Beginn der Saison 2008/2009 Valery Gergiev in diesem Amt nachfolgen. Betulia liberata Wolfgang Amadeus Mozart

© Charlotte Oswald

130’ Dirigent ...... Christoph Poppen Orchester...... Münchener Kammerorchester Chor.... Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Ozìa ...... Jeremy Ovenden Giuditta ...... Marijana Mijanovic Amital ...... Julia Kleiter Achior ...... Franz Josef Selig Bildregie ...... Stefan Aglassinger

Sendetermin: ...... Freitag, 26.12.2008, 22:15 Uhr (Doku) ...... Freitag, 26.12.2008, 22:25 Uhr (Oper)

Von den Salzburger Festspielen 2006: Betulia liberata von Wolfgang Amadeus Mozart. Musikalische Leitung: Christoph Poppen. Als der fünfzehnjährige Mozart auf dem Rückweg von seiner ersten Italienreise das Oratorium Betulia liberata komponierte, ging es ihm wohl vor allem um die kontroversen Charaktere und weniger um die Frage, ob Tyrannenmord legitim ist. Von den Eindrücken der italienischen Musik begeistert, schuf er diese Azione sacra, eine Art geistliche Oper für konzertante Aufführungen. Die alttestamentarische Geschichte handelt von der Enthauptung des assyrischen Feldherrn Holofernes durch Judith, die ihre Tat hier als Gottesauftrag sieht, um ihre Vaterstadt Betulia zu aus den Händen der assyrischen Belagerer zu befreien. Holofernes fordert mit seiner Belagerung den Gott der Juden heraus. Um dessen Allmächtigkeit auf die Probe zu stellen, läßt er alle Brunnen der Stadt verschließen, so daß die eingeschlossenen Bewohner innerhalb von fünf Tagen bereit zur Aufgabe sind. Judith erbittet einen Aufschub der Kapitulation und begibt sich ins feindliche Lager. Dort erschleicht sie sich das Vertrauen des Besatzers, erregt seine Begierde und schlägt ihm nach einem gemeinsamen Festmahl den Kopf ab. Diesen bringt sie - von den Feinden unbemerkt - als Beweis ihrer Tat nach Betulia; die Bewohner schöpfen daraufhin neuen Mut und schlagen die Assyrer in die Flucht. Die Mörderin wird als Heldin gefeiert. Die Welt der Wiener Philharmoniker Dokumentation

© Jeanette Handler

82’ Orchester...... Wiener Philharmoniker Ein Film von ...... Daniel Schmutzer

Sendetermin: ...... Samstag, 27.12.2008, 19:30 Uhr

Sie gelten als das renommierteste Orchester der Welt: die 1842 gegründeten Wiener Philharmoniker. Der Film begleitet die Musiker über einen Zeitraum von einem Jahr, von Wien über Salzburg nach Tokio und New York. Der Blick hinter die Kulissen erklärt das Erfolgsgeheimnis des Orchesters und beantwortet die oft gestellte Frage, wie man überhaupt ein Wiener Philharmoniker wird.

Herbert von Karajan - Gedenkkonzert

© ORF / Milenko Badzic

112’ Dirigent ...... Seiji Ozawa Orchester...... Berliner Philharmoniker Solist...... Anne-Sophie Mutter Bildregie ...... Agnes Méth

Programm: Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 Johann Sebastian Bach: Sarabande aus der Partita d-Moll BWV 1004 Peter I. Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique”

Sendetermine: ...... Samstag, 27.12.2008, 22:35 Uhr

Zum 100. Geburtstag des Dirigenten Herbert von Karajan gaben Musiker, deren Laufbahn mit Maestro Herbert von Karajan eng verbunden ist, ein Gedächtniskonzert. Im Wiener Musikvereinssaal standen das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven und die Sechste Symphonie "Pathétique" von Peter Tschaikowsky auf dem Programm. Anne-Sophie Mutter debütierte 1977 in Salzburg mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung ihres Förderers Karajans; dies war der Beginn ihrer Karriere. 1980 nahmen Mutter und Karajan das Violinkonzert von Beethoven auf Schallplatte auf. Der Dirigent Seiji Ozawa (*1935) war zu Beginn seiner Karriere Assistent Herbert von Karajans. Die Berliner Philharmoniker hatten von 1955 bis 1989 Herbert von Karajan als Chefdirigenten. Die Entführung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart

© Karl Forster

155’ Dirigent ...... Ivor Bolton Orchester...... Mozarteum Orchester Salzburg Inszenierung ...... Stefan Herheim Konstanze...... Laura Aikin Blonde...... Valentina Farcas Belmonte ...... Charles Castronovo Pedrillo ...... Dietmar Kerschbaum Osmin ...... Franz Hawlata Bildregie ...... Tomáš Šimerda

Sendetermin: ...... Sonntag, 28.12.2008, 19 Uhr

Wien 1782: Mit dem Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ eröffnet Mozart die Reihe seiner Bühnen-Meisterwerke und schafft den Schritt zur ersehnten Existenz als unabhängiger Künstler. Kaiser Joseph II. hat ihm den Auftrag zur Komposition erteilt, um das Genre des Nationalsingspiels als Gegenstück zur italienischen Oper zu etablieren. Das Stück greift den seinerzeit vorherrschenden Enthusiasmus für das „exotische“ Osmanische Reich auf, das noch 1529 bei der Belagerung Wiens durch die Türken eine Bedrohung für das Kaiserreich darstellte. Die Komposition enthält daher – auch durch das Instrumentarium – viele Anklänge an „orientalische Musik“ (oder das, was man damals dafür hielt). Inhaltlich liegt dem Stück das Libretto zum Singspiel „Bellmont und Constanze“ von Christoph Friedrich Bretzner zugrunde, das von Johann Gottlieb Stephanie d. J. und Mozart selbst stark umgearbeitet und erweitert wird. Die Uraufführung 1782 im Wiener Burgtheater unter der Leitung des Komponisten ist ein großer Erfolg; die „Entführung“ gilt als Vorbild für spätere, deutschsprachige Opernkompositionen von Beethoven oder Weber. Das Stück handelt vom Versuch des adligen Helden Belmonte, seine entführte Geliebte Konstanze und deren Zofe Blonde aus dem Serail des Bassa Selim zu befreien. Unterstützt wird Belmonte dabei von seinem Diener Pedrillo, Blondes Geliebten. Bassa Selims Aufseher Osmin bewacht und verteidigt den Serail zwar vehement, es gibt aber dank des gütigen, aufgeklärten Verhaltens des Hausherrn ein „Happy End“.

Die hier gezeigte Inszenierung, die bei ihrer Premiere einen Skandal hervorrief, verzichtet auf die eigentliche Handlung, das exotische Kolorit und gänzlich auf Bassa Selim. Stattdessen zeigt der Regisseur Stefan Herheim Einzelszenen, die sich mit den Schwierigkeiten der Mann-/Frau- Beziehungen befassen, ohne auf die Rahmenbedingungen von Mozarts Vorlage einzugehen. Aus der Türkenoper wird eine Revue – vom „Clash der Kulturen“ zum „Clash der Geschlechter“. Luisa Miller Giuseppe Verdi

© Roberto Ricci

145’ Dirigent ...... Donato Renzetti Orchester...... Orchester des Teatro Regio di Parma Chor...... Chor des Teatro Regio di Parma Inszenierung ...... Denis Krief Graf Walter ...... Giorgio Surian Rodolfo...... Marcelo Álvarez Federica ...... Francesca Franci Wurm...... Rafael Siwek Miller...... Leo Nucci Luisa ...... Fiorenza Cedolins Laura ...... Katarina Nikolic Ein Bauer...... Angelo Villari Bildregie ...... Andrea Dorigo

Sendetermin: ...... Sonntag, 28.12.2008, 21:35 Uhr

Aus dem Teatro Regio di Parma, 2007: Luisa Miller von Giuseppe Verdi. Musikalische Leitung: Donato Renzetti - Inszenierung: Denis Krief. In den Hauptpartien: Fiorenza Cedolins, Marcelo Álvarez und Leo Nucci. In den 1840er Jahren beschäftigte Verdi sich mit drei Dramen Schillers als Vorlage für eine Oper: Giovanna d'Arco (Die Jungfrau von Orleans), I Masnadieri (Die Räuber) und Luisa Miller (Kabale und Liebe); rund zwanzig Jahre später folgte mit Don Carlos der krönende Abschluß der Schiller- Vertonungen Verdis. Die Musik der Luisa Miller gehört zum Schönsten, das Verdi je für die Opernbühne geschrieben hat, und beeindruckt durch ihren Reichtum an Wohlklang in Arien, Ensembles oder Chorszenen. Ein Deutsches Requiem op. 45 Johannes Brahms

© Hansi Heckmair

83’ Dirigent ...... Christian Thielemann Orchester...... Münchner Philharmoniker Chor...... Chor des Bayerischen Rundfunks Solisten ...... Christine Schäfer ...... Christian Gerhaher Bildregie ...... Agnes Méth

Sendetermin: ...... Sonntag, 28.12.2008, 00:00 Uhr

In einer radikalen Abwendung vom überlieferten katholischen Requiem übernahm Brahms seinen Text aus Luthers deutscher Bibelübersetzung. Die Worte vermitteln Gefühle der Hoffnung und des Trostes, und sollen eher den Lebenden Trost und Ermutigung spenden als ein Gebet für die Seelen der Toten sein. Komponiert für Sopran, Bariton, Chor und Orchester, wurde das "Deutsche Requiem" erstmals vollständig am 18. Februar 1869 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war es das am häufigsten gespielte Werk dieses Genres im deutschsprachigen Raum. Der Gedanke, Kirche und Konzertsaal, orthodox definierte Glaubensinhalte und freie Religiosität in einem übergeordneten Ganzen für eine imaginäre Gemeinde zusammenzufassen, besaß Mitte des 19. Jahrhunderts eine zeitbedingte Aktualität. Diese Aufnahme entstand im April 2007 in der Philharmonie am Gasteig in München. Bastien & Bastienne / Der Schauspieldirektor Wolfgang Amadeus Mozart

© Adrienne Meister

98’ Dirigent ...... Elisabeth Fuchs Orchester...... Junge Philharmonie Salzburg Inszenierung ...... Thomas Reichert Bastienne 1...... Evmorfia Metaxaki Bastienne 2...... Aleksandra Zamojska Bastien ...... Bernhard Berchtold Colas / Buff...... Radu Cojocariu Frank ...... Alfred Kleinheinz Bildregie ...... Stefan Aglassinger

Sendetermin: ...... Montag, 29.12.2008, 19 Uhr

Wien 1768: Der gerade einmal 12jährige Mozart komponiert das Singspiel "Bastien und Bastienne" - wohl als Hausaufgabe für seinen Vater. Das Stück wird wahrscheinlich im gleichen Jahr in privatem Rahmen uraufgeführt und verschwindet danach für mehr als 100 Jahre von der Bühne. 18 Jahre später: Im Rahmen eines "Wettstreits" mit Salieri komponiert Mozart im Auftrag von Kaiser Joseph II. das Singspiel "Der Schauspieldirektor". Die Idee zur Handlung, eine Komödie über das Theater und seine Stars zu schreiben, stammt angeblich vom Kaiser selbst. Einen wirklich charmanten Einfall hatte Thomas Reichert für zwei kurze Werke aus Mozarts Feder im Rahmen der Salzburger Festspiele 2006. Er kombinierte einfach die Einakter "Der Schauspieldirektor" und "Bastien und Bastienne", indem er sie inhaltlich miteinander verknüpfte. Geht es in dem ersten Stück um das leidige Casting, bevor eine Produktion beginnt, handelt das zweite im Schäfermilieu von naiver bis geläuterter Liebe. Reichert verbindet nun die Bewerbungsgespräche mit den Rollen des Idyllenspiels, und so klammert der "Schauspieldirektor" quasi den Rest des Geschehens. Eine zusätzliche Ebene schließlich fügt er ein, indem er die Handlung von Marionetten in Kombination mit Schauspielern ausführen läßt. Das hat eine immense Ausstrahlung und hilft, aus den im Vergleich zu den berühmten Opern eher beiläufigen Werken des Komponisten eine in jeder Hinsicht überraschende und reizvolle Aufführung zu machen. Julia Fischer Neujahrskonzert Alte Oper Frankfurt

© Magdalena Lepka

108’ Dirigent ...... Matthias Pintscher Orchester...... Junge Deutsche Philharmonie Solist...... Julia Fischer (Violine / Klavier) Bildregie ...... Andreas Morell

Programm: : Don Juan op. 20 Camille Saint-Saëns: Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61 Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16 Richard Strauss: Der Rosenkavalier (Orchestersuite) Johann Strauß: Künstlerleben (Walzer) op. 361 Josef Strauß: Ohne Sorgen (Polka schnell) op. 271

Sendetermin: ...... Montag, 29.12.2008, 20:50 Uhr

Julia Fischer, gefeierter Star unter den jungen Geigerinnen auf den Konzertpodien von New York bis Tokio, zugleich jüngste Violinprofessorin Deutschlands, präsentierte sich beim Neujahrskonzert in der Alten Oper Frankfurt nicht nur als Solistin im Violinkonzert Nr. 3 von Camille Saint- Saëns, sondern trat auch als Pianistin in Edvard Griegs populärem Klavierkonzert a-Moll auf. Das Klavierspiel liegt in der Familie Fischer nahe, ist doch Julias Mutter Viera Fischer selbst Pianistin. In einem Interview erzählte Julia Fischer, warum die Geige ihr Hauptinstrument wurde: "Anfangs gab es nur ein Klavier zuhause. Meine Mutter und mein Bruder übten, ich musste meine Zeit anmelden, um dranzukommen. Da habe ich dann Geige gespielt." Neben den beiden Solokonzerten stehen die symphonische Dichtung "Don Juan" und die "Rosenkavalier"-Suite von Richard Strauss auf dem Programm.

Otello Giuseppe Verdi

© ORF / Ali Schafler

130’ Dirigent ...... Riccardo Muti Orchester...... Wiener Philharmoniker Chor: .. Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor ...... Salzburger Festspiele Kinderchor Inszenierung ...... Stephen Langridge Otello ...... Aleksandrs Antonenko Desdemona...... Marina Poplavskaya Jago...... Carlos Álvarez Emilia...... Barbara Di Castri Cassio ...... Stephen Costello Roderigo...... Antonello Ceron Lodovico ...... Mikhail Petrenko Montano ...... Simone Del Savio Bildregie ...... Peter Schönhofer

Sendetermin: ...... Montag, 29.12.2008, 22:50 Uhr

Von den Salzburger Festspielen 2008: "Otello" von Giuseppe Verdi. Musikalische Leitung: Riccardo Muti - Inszenierung: Stephen Langridge. In den Hauptpartien: Aleksandrs Antonenko (Otello), Marina Poplavskaya (Desdemona), Carlos Álvarez (Jago). Die Dramen William Shakespeares haben Giuseppe Verdi sein Leben lang fasziniert. Mit "Macbeth" schrieb er 1847 seine erste Oper nach Shakespeare; Pläne einer Vertonung von "King Lear" oder "Hamlet" begleiteten ihn Jahrzehnte hindurch, ohne jedoch verwirklicht zu werden. Die Uraufführung der Oper "Otello" 1887 - vierzig Jahre nach "Macbeth" – an der Mailänder Scala war ein kolossaler Triumph für Verdi, der seit "Aida" (1871) lange Zeit kein neues Bühnenwerk komponiert hatte. Das Libretto nach Shakespeares "Othello" schrieb der als Dichter und Musiker gleichermaßen talentierte Arrigo Boito. Die Zusammenarbeit der beiden Künstler gilt als ideale Verbindung zwischen Librettist und Komponist; Verdis letzte Oper "Falstaff" - ebenfalls nach Shakespeare - ist auch Produkt dieser Allianz. "Otello" stellt einen Höhepunkt nicht nur in Verdis Schaffen, sondern in der Geschichte der Oper überhaupt dar. Die für Sänger und Orchester gleichermaßen raffiniert geschriebene Musik und das mit höchstem dramaturgischen Geschick verfaßte Libretto machen eine Aufführung der Oper um Intrige und Eifersucht zu einem faszinierenden Erlebnis.

EM-Konzert Schönbrunn 3 Stars in Vienna

© ORF / Ali Schafler

105’ Dirigent ...... Bertrand de Billy Orchester...... Radio-Sinfonieorchester Wien Solisten ...... Anna Netrebko ...... Rolando Villazón ...... Plácido Domingo Bildregie ...... Frank Hof

Sendetermin: ...... Dienstag, 30.12.2008, 19 Uhr

Mitschnitt einer exklusiven Opern-Gala zwei Tage vor dem Finale der Fußball-EM: Vor der zauberhaften Kulisse von Schloß Schönbrunn im Norden Wiens traten die russische Starsopranistin Anna Netrebko und die Tenöre Plácido Domingo und Rolando Villazón auf. In dieser Kombination waren Netrebko, Villazón und Domingo bereits während der Fußball-WM 2006 auf der Berliner Waldbühne zu hören. Es war Anna Netrebkos letztes Konzert vor der Babypause und Rolando Villazóns erster Auftritt nach einer längeren rekreativen Pause. Auf dem Programm Arien und Duette aus bekannten und beliebten Opern und Operetten. Bertrand de Billy dirigiert das Radio-Sinfonieorchester Wien.

Programm: Giuseppe Verdi: Luisa Miller - Ouvertüre Giuseppe Verdi: Luisa Miller - „Oh! Fede negar potessi… Quando le sere al placido“ (Rolando Villazón) Jules Massenet: Le Cid - „O souverain, o juge, o père“ (Plácido Domingo) Emmerich Kálmán: Die Csárdásfürstin - „Heia in den Bergen“ (Anna Netrebko) Amilcare Ponchielli: La Gioconda - „La danza delle ore“ Amilcare Ponchielli: Il figliuol prodigo - „Il padre!... Tenda natal“ (Rolando Villazon) Richard Wagner: Die Walküre - „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ (Plácido Domingo) Luigi Arditi: „Il bacio“ (Anna Netrebko) Franz von Suppé: Leichte Kavallerie - Ouvertüre Franz Léhar: Paganini - „Gern hab ich die Frau'n geküsst“ (Plácido Domingo) Franz Léhar: Das Land des Lächelns - „Dein ist mein ganzes Herz“ (Rolando Villazón) Nikolai Rimsky-Korsakov: „Die Rose und die Nachtigall” (Anna Netrebko) Franz Léhar: Die lustige Witwe - „Lippen schweigen“ (Anna Netrebko & Plácido Domingo) Johann Strauß (Sohn): „Unter Donner und Blitz“ op. 324 John Denver. „Perhaps Love“ (Rolando Villazón & Plácido Domingo) Léo Delibes: „Les filles de Cadix” (Anna Netrebko) Manuel Penella: El gato montes - „Vaya una tarde bonita - ¡Sí! Torero quiero sé” (Anna Netrebko & Rolando Villazón) Rudolf Sieczynski: „Wien, du Stadt meiner Träume (Wien, Wien nur du allein)“ (Anna Netrebko, Rolando Villazón & Plácido Domingo) Federico Moreno Torroba: La Maravilla - „Amor, vida de mi vida“ (Plácido Domingo) Reveriano Soutullo / Juan Vert: La del soto del Parral - „Ya mis horas felices“ (Rolando Villazón) Richard Strauss: „Caecilie“ (Anna Netrebko) Franz Lehár: Giuditta - „Meine Lippen sie küssen so heiss“ (Anna Netrebko) Giuseppe Verdi: La Traviata - „Brindisi“ (Anna Netrebko, Rolando Villazón & Plácido Domingo) Rudolf Sieczynski: „Wien, du Stadt meiner Träume (Wien, Wien nur du allein)“ (Anna Netrebko, Rolando Villazón & Plácido Domingo)

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart

© Klaus Lefebvre

176’ Dirigent ...... Riccardo Muti Orchester...... Wiener Philharmoniker Inszenierung ...... Pierre Audi Sarastro ...... René Pape Tamino ...... Paul Groves Pamina ...... Genia Kühmeier Papageno...... Christian Gerhaher Papagena...... Irena Bespalovaite Königin der Nacht ...... Diana Damrau Bildregie ...... Brian Large

Sendetermin: ...... Dienstag, 30.12.2008, 20:45 Uhr (Doku) ...... Dienstag, 30.12.2008, 20:55 Uhr (Oper)

Wien 1791: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts etabliert sich ein Singspieltyp, der als „Wiener Kasperl- und Zauberoper“ bezeichnet wird. Typisch für diese Gattung ist eine Handlung, bei der die Liebe über mancherlei Gefahren siegt. Handelnde Figuren sind – neben Menschen, Geistern, Zauberern oder wilden Tieren – die guten und bösen Mächte. Diesem Trend schließt sich Wolfgang Amadeus Mozart mit der Komposition der „Zauberflöte“ an, die er zwar selbst als „deutsche Oper in zwei Aufzügen“ bezeichnet, die aber dem oben beschriebenen Singspiel- Charakter entspricht. Das Libretto mit seinen vielen Brüchen und Widersprüchlichkeiten (z. B. dem Wandel der Königin der Nacht von der „guten Fee“, die Tamino und Papageno mit magischen Instrumenten ausstattet, zu einer Widersacherin des Guten und der Weisheit) stammt von Emanuel Schikaneder, dem ersten Darsteller des Papageno. Schikaneder ist gleichzeitig Besitzer des Wiener Freihaustheaters, in dem die Uraufführung stattfindet. Das Werk stößt beim Publikum zunächst keineswegs auf ungeteilte Zustimmung. Die Oper unterscheidet sich durch das humanistisch- aufklärerische Gedankengut, das von Sarastro und seinem Priesterrat vertreten wird, von den üblichen Vertretern der Wiener Singspiele. Die Priesterszenen mit ihrer Ernsthaftigkeit werden anfangs nur zögerlich vom Publikum gewürdigt. Sarastro, ein weiser Priester der Götter, hat Pamina in den Tempel gebracht, um sie vor dem Einfluß ihrer Mutter, der Königin der Nacht, zu schützen. Die Königin der Nacht veranlaßt mit Hilfe der Drei Damen den Prinzen Tamino, ihre Tochter zu suchen und zu befreien. Tamino findet sie, wird aber dabei ein Jünger Sarastros, dessen Weisheit er zu bewundern lernt. Tamino und Pamina verlieben sich und heiraten, während die Königin vor Wut tobt und ihre Niederlage eingestehen muß. Zum Märchencharakter trägt die Figur des Vogelfängers Papageno bei, der nicht den ehrbaren Weg zur Weisheit, sondern nur ein „Mädchen oder Weibchen“ für sich sucht – und mit Papagena zuletzt auch findet. Sämtliche Protagonisten sind von einer bemerkenswerten Frische und verkörpern den Traum von einer besseren Welt, in der jeder seinen selbstgewählten Weg gehen kann. Rückertlieder Gustav Mahler

© Unitel

27’ Dirigent ...... Leonard Bernstein Orchester...... Wiener Philharmoniker Solist...... Thomas Hampson Bildregie ...... Humphrey Burton

Sendetermin: ...... Dienstag, 30.12.2008, 23:50 Uhr

Programm: 1) Liebst Du um Schönheit 2) Ich atmet einen linden Duft 3) Blicke mir nicht in die Lieder 4) Um Mitternacht 5) Ich bin der Welt abhanden gekommen

Thomas Hampson ist Solist in den Rückertliedern von Gustav Mahler mit den Wiener Philharmonikern unter Leonard Bernstein. Diese Aufnahme entstand im Februar 1990 im Wiener Musikvereinssaal. Neben der Gattung der Symphonie war es in erster Linie das Lied, dem Gustav Mahler zeit seines Lebens größte Aufmerksamkeit schenkte. Seine bedeutendsten Lieder sind für Gesang und Orchester geschrieben, tragen also auch äußerlich deutlich den Stempel des Symphonikers. Neben den Liedern eines fahrenden Gesellen und den Kindertotenliedern erlangten die in den Jahren 1901 und 1902 entstandenen Rückertlieder große Popularität. Wie die Gesellenlieder sind auch diese Stücke eng mit anderen Werken verwandt, an denen Mahler zu jener Zeit arbeitete, so z.B. der Fünften Symphonie. Kent Nagano dirigiert Meisterwerke klassischer Musik

© Susesch Bayat

93’ Dirigent ...... Kent Nagano Orchester...... Radio-Symphonieorchester Berlin Bildregie ...... Oliver Becker ...... Ellen Fellmann

Programm: Mozart, Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupitersymphonie“ Konzertmitschnitt und Probenarbeit

Sendetermin: ...... Dienstag, 30.12.2008, 00:15 Uhr

Kent Nagano gilt als einer der interessantesten und innovativsten Dirigenten der Gegenwart. Lebendig und anschaulich stellt er in dieser sechsteiligen Dokumentarserie Meisterwerke der symphonischen Musik vor. In der ersten Folge spricht er über Wolfgang Amadeus Mozarts berühmte Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 Jupiter und probt sie mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Danach dirigiert er die vollständige Aufführung der Symphonie. Wolfgang Amadeus Mozart

© Monika Rittershaus

170’ Dirigent ...... Bertrand de Billy Orchester...... Wiener Philharmoniker Chor.... Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Inszenierung ...... Claus Guth Don Giovanni ...... Christopher Maltman Il Commendatore...... Anatoly Kocherga Leporello...... Erwin Schrott Donna Anna ...... Annette Dasch Don Ottavio ...... Matthew Polenzani Donna Elvira ...... Dorothea Röschmann Zerlina ...... Ekaterina Siurina Masetto ...... Alex Esposito Bildregie ...... Brian Large

Sendetermin: ...... Mittwoch, 31.12.2008, 19 Uhr

Von den Salzburger Festspielen 2008: Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart. Musikalische Leitung: Bertrand de Billy - Inszenierung: Claus Guth. In den Hauptpartien: Christopher Maltman (Don Giovanni), Erwin Schrott (Leporello), Annette Dasch (Donna Anna), Dorothea Röschmann (Donna Elvira), Anatoli Kotscherga (Il Commendatore), Ekaterina Siurina (Zerlina), Matthew Polenzani (Don Ottavio) und Alex Esposito (Masetto). Die Zeitschrift Opernwelt schrieb über diese Produktion: Guth sagte im Vorfeld, er wolle eine Studie über die menschliche Angst vor dem Tod zeigen. Das gelingt ihm. Eindrücklich und konsequent. Genial der Wald als Metapher für das Herumirren der Protagonisten. Auch Don Giovanni sieht ja den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Zudem ist er verwundet ... Das ist kein Held mehr, der die Frauen mal eben so um den Finger zu wickeln vermag. Das ist ein Gefallener des Lebens. Einer, der Angst hat vor dem Ende. Mit jeder Minute mehr. Violinkonzerte Wolfgang Amadeus Mozart

© Harald Hoffmann / Deutsche Grammophon

Orchester...... Camerata Salzburg Solist...... Anne-Sophie Mutter Bildregie ...... Andy Sommer

Programm: Mozart, Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207 ...... 22’ Mozart, Violinkonzert Nr. 2 D-Dur KV 211 ...... 21’ Mozart, Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 ...... 28’

Mozart, Violinkonzert Nr. 4 D-Dur KV 218 ...... 25’ Mozart, Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 ...... 30’

Sendetermin: ...... Mittwoch, 31.12.2008, 01:00 Uhr (Nr.4) ...... Mittwoch, 31.12.2008, 01:25 Uhr (Nr. 5)

Im Rahmen ihres groß angelegten Mozart-Projekts anlässlich des 250. Geburtstags des Komponisten spielte Anne-Sophie Mutter Mozarts Violinkonzerte nicht nur auf CD ein, sondern nahm sie auch fürs Fernsehen auf. Diese Aufnahme entstand in der Universität Salzburg. Mozart hat niemals Violinunterricht erhalten; er schien einfach zu wissen, wie man mit der Geige umgeht. Auf seinen Konzerttourneen durch Europa brillierte der kleine Wolfgang nicht nur auf dem Cembalo, sondern auch auf der Violine. Danach verlor er jedoch das Interesse an dem Instrument, vielleicht, weil er es im Orchester des Erzbischofs von Salzburg spielen musste. Mozart hat seine fünf Violinkonzerte, die alle 1775 in Salzburg entstanden, wahrscheinlich für sich selbst geschrieben. Sie sind eine äußerst persönliche Mischung aller Stilrichtungen, die er auf seinen Reisen kennengelernt hatte. Ein musikalisches Spiegelbild der frühen Klassik und des europäischen Rokoko: aristokratisch, anmutig, humorvoll und herrlich melodisch.