LSE Amt Kisdorf
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Region N ord Büro für Regionalentwicklung und -beratung LSE Amt Kisdorf Kurzfassung Stand: April 2006 Bearbeiter: Dr. Dieter Kuhn Dipl. Ing. Mathias Günther Dipl. Ing. Olaf Prüß Dr. Ute Löding-Schwerdtfeger LSE Amt Kisdorf Kurzfassung Abbildung 1: Vorgehen Neben den Gemeindevertretu ngen bzw. Bürgermeistern haben 85 regionale Akteure in den Projekt- u. Arbeitsgruppen mitgewirkt Institut AgendaRegio , 24340 Eckernförde, 04351/735270 RegionNord 25524 Itzehoe, 04821/600838 2 LSE Amt Kisdorf Kurzfassung Kurzcharakteristik der Region Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE): Amt Kisdorf Träger: Amt Kisdorf Planungsraum: Gemeinden des Amtes Kisdorf Beteiligte Hüttblek, Kattendorf, Kisdorf, Oersdorf, Struvenhütten, Sievershütten, Stuvenborn, Kommunen: Wakendorf II, Winsen EW-Zahl: 10.532 EW Fläche: 88,58 km² Einwohnerdichte: 118 EW/km² Bearbeitungszeitraum: Mai 2005 – Februar 2006 Auftragnehmer: AgendaRegio , Eckernförde, RegionNord , Itzehoe, Einführung in die Region und argumentative Stärken- Schwächen-Analyse Eine erste Stärken- und Schwächenanalyse wurde bereits in der Auftaktwerkstatt durchgeführt. In der LSE wurden dann mit Leitfragen die Entwicklungsschwerpunkte aus Sicht der Gemeinden herausge- arbeitet. In diesem Abschnitt wird die Region kurz vorgestellt und wesentliche Stärken und Schwä- chen der Region aus Sicht der Gutachter dargestellt. Beschreibung der Region Das Amt Kisdorf besteht aus neun Gemeinden. Amtssitz ist die Gemeinde Kattendorf. Aufgrund der Nähe zum Mittelzentrum Kaltenkirchen fehlt dem Amt ein ausgewiesener ländlicher Zentralort. Auf- grund seiner Infrastruktur, Ausstattung und Einwohnerzahl ist diese Funktion am ehesten der Ge- meinde Kisdorf zuzuschreiben. Die Gemeinde Hüttblek ist geographisch betrachtet der Mittelpunkt des Amtes. Von hier bestehen die kürzesten Wege in die anderen Gemeinden des Amtes. Wakendorf II nimmt durch seine geographische Lage eine Sonderstellung ein. Während die anderen acht Gemeinden ein abgerundetes Amtsgebiet bilden, ist Wakendorf II nur mit der Gemeinde Kisdorf direkt auf einer schmalen Gemeindegrenze verbunden. Die Gemeinde grenzt sonst überwiegend an die amtsfreien Gemeinden Henstedt-Ulzburg, Tangstedt und das Amt Itzstedt. Gemeinde Einwohnerstand Fläche km² Einw./km² 30.09.2004 Hüttblek 351 2,75 km² 127 Kattendorf 901 9,84 km² 91 Kisdorf 3.408 24,52 km² 138 Oersdorf 877 6,65 km² 131 Sievershütten 1.169 7,09 km² 164 Struvenhütten 1.100 12,88 km² 85 Stuvenborn 893 7,97 km² 112 Wakendorf II 1.409 12,80 km² 110 Winsen 424 4,08 km² 103 Region 10.532 88,58 km² 118 Tabelle 1: Kennziffern der Gemeinden Flächenaufteilung und Nutzung Die Gesamtfläche der Region mit ca. 88,6 km² verteilt sich sehr unterschiedlich auf die 9 Gemein- den. Kisdorf ist mit ca. 24,6 km² entsprechend 27 % die flächengrößte Gemeinde. Hüttblek haben mit ca. 2,7 km² (3 %) und Winsen mit ca. 4,1 km² (4 %) den kleinsten Flächenanteil. Institut AgendaRegio , 24340 Eckernförde, 04351/735270 RegionNord 25524 Itzehoe, 04821/600838 3 LSE Amt Kisdorf Kurzfassung Planungsziele und Entwicklungspotentiale Das Amt Kisdorf ist gemäß § 4 LEGG dem Planungsraum I (Schleswig-Holstein Süd) zugeordnet und gilt als siedlungsstruktureller Ordnungsraum von Hamburg. In diesem Verdichtungsraum ist „…unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Belange eine differenzierte Weiterentwicklung des baulichen Verdichtungsprozesses und eine dynamische Wirtschaftsentwicklung anzustreben.“ Zuge- ordnet ist das Amt Kisdorf dem Mittelzentrum Kaltenkirchen. Die Ausweisung eines Zentralortes im Amt ist daher nicht vorgesehen. Der westliche Teil des Amtsgebiets ist nach dem Landesraumordnungsplan als Raum mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft vorgesehen. Er dient „…als Planungsgrundlage für ganzheitliche Schutzansätze, zur Entwicklung großflächiger naturbetonter Landschaftsbestandteile und Kulturland- schaften.“ Zusätzlich hat das gesamte Amtsgebiet besondere Bedeutung für Tourismus und Erholung. Erholungsfunktion Daher sollen naturbezogene Erholungsmöglichkeiten (Wanderwege, Radwege, Beschilderung, Infor- mationspunkte, Naturerlebnisräume) qualitativ verbessert, vernetzt und veränderten Erholungsbedürf- nissen angepaßt werden. Dabei ist das typische Landschaftsbild zu erhalten und ggf. zur Verbesse- rung der Erholungsnutzung zu gestalten. Angestrebt wird weniger die Ferienerholung, als vielmehr die Nah- und Kurzzeiterholung. Ein behutsamer Ausbau der landschaftsbezogenen Erholungseinrichtun- gen ist anzustreben, da das Gebiet gut erreichbar und landschaftlich ansprechend ist. Reit- und Wan- derwege, Parkplätze und Kinderspielplätze sind für die Naherholung weiter auszubauen. Das Wan- derwegesystem sollte durch Informationstafeln ergänzt werden. Der Kisdorfer Wohld ist das bedeu- tendste Erholungsgebiet und umfasst im Wesentlichen den östlichen Teil der Gemeinde Kisdorf und das Gebiet der Gemeinde Winsen. Zentraler Erholungsbereich sind das Gehege Endern und das Ge- biet um das ehemalige Gut Waldhof. Er wird beschrieben als bodenständiger Laubmischwald von zum Teil geringer Nutzungsintensität. Er ist relativ artenreich mit einer charakteristischen Bodenflora. Im westlichen Teil des Amtsgebiets hat der Arten- und Biotopschutz eine herausragende Bedeutung. Die Oberalster-Niederung in der Gemeinde Wakendorf II mit den angrenzenden Mooren ist als Natur- schutzgebiet zu sichern, um die wertvolle Niederungslandschaft zu erhalten. Wohnraumfunktion Nach Aussagen des Regionalplans besteht in Kaltenkirchen eine erhebliche Nachfrage nach Woh- nungen und Arbeitsplätzen mit entsprechenden Anforderungen an die kommunale Infrastruktur. Dem örtlich vorhandenen Entwicklungspotential sind jedoch Grenzen gesetzt. Daher soll eine weitere flä- chenhafte gewerbliche Entwicklung in enger Abstimmung mit der Gemeinde Kisdorf vorgenommen werden, der als einzige Gemeinde im Amt Kisdorf eine Wohnfunktion zugeordnet ist. Die Siedlungs- entwicklung in Kisdorf soll auf den im Achsenraum gelegenen Bereich der Gemeinde beschränkt wer- den. Die Gemeinde Oersdorf liegt im baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet von Kaltenkir- chen und soll daher an der weiteren Entwicklung des zentralen Ortes teilnehmen. Dagegen werden die Gemeinden im Achsenzwischenraum keine bzw. nur geringe Siedlungsentwicklungen zugeschrie- ben. Wirtschaft und Verkehr Das Amt verfügt selbst über keine eigenen Gewerbegebiete. Unmittelbar an das Amtsgebiet grenzen große Gewerbegebiete von Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg. Wirtschaftliche Schwerpunkte im Amt Kisdorf bilden Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Einen großen Stellenwert nimmt die Entwicklung des Radverkehrs ein. Dabei sind die Gesichtspunkte der Verkehrssicherheit und Belange des überörtlichen Schüler-, Berufs- und Einkaufsverkehrs sowie des Erholungsverkehrs zu berücksichtigen. Maßnahmen zur Schließung von Lücken, der Aufbau ei- nes Netzes von Rundwanderwegen sowie Übergänge zu weiteren Wanderwegenetzen haben beson- dere Priorität. Als Grundlage dienen dabei das Landesweite Radverkehrsnetz sowie das Radver- kehrskonzept des Kreises Segeberg. Bewertung Durch die genannten Rahmenbedingungen und landesplanerischen Vorgaben sollten besonders die Potentiale in den Bereichen Wohnen und Erholen genutzt werden. Nach Auswertung der Gemeinde- gespräche werden auch von den Einwohnern diese Potentiale als ausbaufähig genannt. Sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten sehen daher alle Gemeinden im Bereich Tourismus/Naherholung. Gute Entwicklungsmöglichkeiten sehen 7 von 9 Gemeinden im Bereich Gesundheit & Pflege. Mittlere Ent- Institut AgendaRegio , 24340 Eckernförde, 04351/735270 RegionNord 25524 Itzehoe, 04821/600838 4 LSE Amt Kisdorf Kurzfassung wicklungsmöglichkeiten sehen 4 von 9 Gemeinden in den Bereichen Handel, Handwerk, Wohnen, Direktvermarktung. Wenige Entwicklungsmöglichkeiten wird von den Gemeinden in den Bereichen Gastronomie, Naturschutz, Landwirtschaft und Ökolandbau gesehen. Handlungsfelder und Ziele Handlungsfeld 1: Altengerecht wohnen und leben Leitziel Wir wollen in der Region ein selbstbestimmtes Leben führen bis zum Tod. Teilziele Wir verfügen über wohnortnahe Dienstleistungen inkl. Grundversorgung und haben dafür eine Vermittlung mit einem zentralen Ansprechpartner. Wir bleiben mobil bis ins hohe Alter. Wir haben ein gutes Miteinander von Jung und Alt. Wir bieten vielfältige Wohn- und Lebensangebote, wo jeder das für ihn Richtige findet. Handlungsfeld 2: Regionale Kinder- und Jugendarbeit optimieren Leitziele Jugendangebot: Grundangebote für Kinder und Jugendliche sollen auch in den kleinen Gemeinden vorgehalten werden. Ein überörtlich attraktives und auch betreutes Jugendangebot soll entwickelt werden. Kindergarten- und Hortplätze: Erarbeitung eines interkommunal abgestimmten Nutzungs- und Belegungskonzepts. Teilziele Wir wollen im Amt Kisdorf günstigen Wohnraum für junge Leute schaffen. Wir wollen den Jugendlichen ermöglichen, Aktivitäten in eigener Regie auszuüben. Wir wollen eine soziale Arbeitsgemeinschaft auf Amtsebene gründen. Wir wollen eine Koordinierungsstelle für Freizeit und Jugend einrichten. Wir wollen ein Gesamtkonzept für Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche schaffen. Das Gesamtkonzept der Amtsjugendfeuerwehr könnte als Vorlage dienen. Wir wollen amtsweite Kinder- und Jugendparlamente oder –vertretungen einrichten. Handlungsfeld 3: Dorfentwicklung und Regenerative Energie Leitziele Wir wollen für das Amt Kisdorf ein Energiemanagement einrichten. Wir wollen alle öffentlichen Gebäude auf Einsparpotentiale im Energiebereich überprüfen. Wir wollen prüfen, ob und wo