Deutsches Rotes rotkreuz Kreuz

Landesverband aktiv Baden-Württemberg e.V. Ausgabe 1-2018

Rettungsdienst im Wandel: Einsätze und Ansprüche steigen rotkreuz-aktiv 1/2018 1 Editorial Große und kleine Schritte

Seit dem Januar 2018 haben die beiden Landesverbände in Baden-Württemberg die operative Arbeit der Rettungsdienst-Abteilungen zusammengelegt. Das war eine Entscheidung, die von den Kreisverbänden gewollt war und auch mitgetragen wird. Ich bin sicher, dass diese die zeitgemäße Struktur für das wichtige Feld des Ret- tungsdienstes ist. An dieser gebündelten Aufstellung gegenüber den Partnern im Lande führte kein Weg vorbei. Wir haben da einen großen und zugleich notwendi- gen Schritt voran getan – dies auch angesichts der laufenden Diskussion um die Verbesserung beim Rettungsdienst in unserem Lande. Der Rettungsdienst in Ba- DrDrDr. LorLor. enz Menz,Menz,enz den-Württemberg ist gut aufgestellt und so transparent wie nirgendwo sonst. Wir PräsidentPräsidentPräsident brauchen einen bundesweiten Vergleich nicht zu scheuen. Ebenfalls ein großer Schritt war die Wahl von Gerda Hasselfeldt an die Spitze des Deutschen Roten Kreuzes im vergangenen Dezember. Damit hat das DRK zum ers- ten Mal eine Präsidentin. Das ist ein gutes Zeichen für unseren Verband. Ich bin sicher, dass wir mit Gerda Hasselfeldt eine hervorragende Nachfolgerin für Dr. Rudolf Seiters gefunden haben, der nach 14 Jahren nicht mehr für dieses Amt kandidierte. Nicht ganz so groß, aber kontinuierlich sind die Schritte, mit denen die Aktiven in unseren Reihen sich weiterbilden und ihre Netzwerke pflegen. Ein Beispiel dafür ist der jährliche DRK-Frühstückstreff, bei dem es diesmal an der Landesschule in Pfalz- grafenweiler neben praktischen Tipps in der Jugendarbeit um Stressbewältigung, Überforderung und Motivation in der ehrenamtlichen Arbeit ging. Schließlich sind es ganz behutsame Schritte, die unsere ehrenamtlichen des Stuttgarter Kältebusses machen, wenn sie auf die Obdachlosen Menschen zuge- hen, die in kalten Winternächten im Freien übernachten. Das sind kleine Schritte, die aber ganz direkt helfen – eine Initiative, die dem DRK gut ansteht. Ob große oder kleine Schritte: Sie alle sind wichtig, damit unser Verband leben- dig bleibt. Ob in Berlin, in Pfalzgrafenweiler oder in Stuttgart: Überall setzen sich Menschen für die Sache des Roten Kreuzes ein. Ihnen allen gilt mein Dank und mein Respekt.

INHALT

Interview mit neuer DRK-Präsidentin Aufgabe des Monats Gerda Hasselfeldt spricht sich in ihrem ersten Interview für Die Übungsaufgabe lautet: Verkehrsunfall auf einem Stra- die Gleichstellung von DRK-Helfern mit den Helfern von ßenflohmarkt mit mehreren Verletzten. Die Helfer-vor-Ort- Feuerwehr und Technischem Hilfsdienst aus. 444 Gruppe wird alarmiert. 141414

8. DRK-Frühstückstreff Bergretter im Einsatz Bei der Fortbildung für Ehrenamtliche am 24. Februar in Zu 394 Einsätzen rückten die professionellen Retterinnen Pfalzgrafenweiler gab es viele Möglichkeiten des Austau- und Retter der Bergwacht Baden-Württemberg 2017 aus. sches und der Vertiefung in neue Themen. 777 430 ausgebildete Bergretter gibt es derzeit. 161616

Rettungsdienst im Wandel Kältebus bringt Wärme in die Nacht Nicht nur die Einsatzzahlen im Rettungsdienst steigen, Trotz eisiger Kälte übernachten Obdachlose im Freien. auch Ansprüche an Qualität und Ausbildung. Politische, Ehrenamtliche Helfer in Stuttgart kümmern sich von strukturelle und technische Herausforderungen sind zu abends bis morgens um sie und haben dabei was ge- meistern. 888 braucht wird. 212121

rotkreuz-aktiv 1/2018 3 Gerda Hasselfeldt Foto: DRK-Archiv Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes im Interview In ihrem ersten Interview hat sich die neue DRK-Präsidentin für die Gleichstellung von DRK-Helfern mit denen von Feuerwehr und Techni- schem Hilfswerk ausgesprochen.

Was hat Sie gereizt, nach so vie- „Ehrenamtlern muss len Jahren in der Politik DRK-Prä- sidentin zu werden? die Freistellung Hasselfeldt: Ich habe es nicht an- gestrebt. Aber als ich im Sommer darum gebeten wurde, meine Er- von der Arbeit fahrungen und Kontakte in eine eh- renamtliche Tätigkeit einzubringen, erleichtert werden.“ war der Reiz für mich dann doch sehr groß. Denn auch in der Politik habe ich die Arbeit des Roten Kreu- Gerda Hasselfeldt zes immer gefördert und den Ein- satz der ehrenamtlichen Helfer un- terstützt. Es ist eine unheimlich se- gensreiche Arbeit für unsere ge- samte Gesellschaft, für Menschen in Not im In- wie im Ausland.

4 rotkreuz-aktiv 1/2018 Was wollen Sie bewegen in Ihrem dabei die Qualität der pädagogi- Sehen Sie Konfliktpotenzial mit neuen Amt? schen Betreuung gewährleistet Ihrer CSU in Ihrer neuen Rolle Hasselfeldt: Mir liegt viel daran, das werden. Es darf außerdem nicht da- beim DRK? Ehrenamt weiter zu stärken. Es ist bei bleiben, dass der Bundesfrei- Hasselfeldt: Nein. Wenn es da un- ein Fundament unserer Gesell- willigendienst mit Flüchtlingsbezug terschiedliche Auffassungen geben schaft. Allein im Deutschen Roten im Jahr 2018 ausläuft. Da haben wir sollte, dann muss man miteinander Kreuz haben wir drei Millionen För- nach wie vor Bedarf und deshalb reden. Man kann ja verschiedene dermitglieder, die Zahl der Ehren- sollte dieses Sonderprogramm un- Meinungen vertreten und trotzdem amtlichen ist erfreulicherweise seit bedingt in den regulären Freiwil- zu gemeinsamen Lösungen kom- 2010 von 395.000 auf 415.000 ge- ligendienst integriert werden. Es men. Wichtig ist immer: Was nützt wachsen – der demografischen wäre prima, wenn die nächste Bun- den Menschen und zwar allen. Man Entwicklung zum Trotz. Das gute desregierung dies auf die Tages- darf diejenigen, die hier sind nicht Miteinander von Hauptamtlichen ordnung nehmen könnte. überfordern und man muss sich und Ehrenamtlichen ist eine Beson- gleichzeitig um diejenigen küm- Wie entwickelt sich die Spenden- derheit im DRK. Es geht nun u. a. mern, die zu uns kommen und auf bereitschaft? darum, bei der Arbeitsfreistellung Hilfe angewiesen sind. Hasselfeldt: Die Hilfsbereitschaft die ehrenamtlichen Helfer des Ro- der Deutschen ist sehr gut. Im Glaubt die DRK-Präsidentin, dass ten Kreuzes bei einem großen Un- vergangenen Jahr unterstützten die die Einigung von CDU und CSU glück oder z. B. bei schweren Über- Bürger die Arbeit des DRK mit auf eine gemeinsame Flücht- schwemmungen mit denen von Spenden in Höhe von 34 Mio. Euro. lingspolitik zu einer dauerhaften THW und Feuerwehr gleichzustel- Für dieses Jahr zeichnet sich sogar Befriedung führt? len. In den meisten Bundesländern eine leichte Steigerung ab. Dies ist Hasselfeldt: Es ist nicht meine Auf- ist das leider nicht der Fall. Bei umso bemerkenswerter, als wir in gabe dies zu beurteilen. Als Rotes Großeinsätzen müssen die Hilfsor- diesem Jahr kaum spektakuläre Kreuz stehen wir in der humanitä- ganisationen eng zusammenarbei- Naturkatastrophen hatten, die ge- ren Verantwortung Menschen allein ten. Da sollten sie auch dieselben wöhnlich besonders stark zu Spen- nach dem Maß der Not zu helfen – Bedingungen haben. den animieren. Dennoch ist das und wir tun das sowohl in Deutsch- Wird das teuer für die Betriebe? Geld für unsere Arbeit im In- und land als auch in vielen Krisenge- Hasselfeldt: In Bayern z. B. über- Ausland auch außerhalb solcher bieten der Welt. nimmt neuerdings der Freistaat die besonderen Lagen dringend not- Und wie läuft international die Zu- Kosten der Freistellung nicht nur bei wendig. Es gibt z. B. mehrere Kon- sammenarbeit zwischen Rotem Katastrophen, sondern auch beim flikte wie in Syrien und Jemen, die Kreuz und Rotem Halbmond? Einsatz von Ehrenamtlichen bei jetzt schon lange andauern und für Hasselfeldt: Überaus positiv und größeren Unglücksfällen. Damit die wir dringend auf Spenden an- reibungslos. In 190 Ländern welt- muss sich die Gesellschaft intensi- gewiesen sind. weit engagieren sich täglich rund 17 ver befassen. Einerseits droht die Das Engagement für Flüchtlinge Millionen Freiwillige und hauptamt- Zahl der Ehrenamtlichen langfristig war anfangs groß. Ist es immer liche Mitarbeiter nach den gleichen durch die demografische Entwick- noch groß genug? Prinzipien und Werten, um Men- lung zu schrumpfen. Andererseits Hasselfeldt: Es engagieren sich schen in größter Not beizustehen. kann es in den Zeiten von Terror und immer noch viele Menschen in der Sie tun dies unter den beiden be- Klimawandel verstärkt zu schwieri- Flüchtlingsarbeit. Doch die Um- sonders geschützten Zeichen des gen Situationen kommen, in denen stände haben sich geändert. Es Roten Kreuzes und Roten Halbmon- der Staat auf ehrenamtliche Helfer kommen nicht mehr so viele Flücht- des, die ja keine religiöse Aussage angewiesen ist. linge wie vor zwei Jahren, als bei darstellen, sondern die Helfer bei Wie sieht es mit dem Bundesfrei- der Versorgung mit Lebensmitteln, ihrer humanitären Arbeit schützen willigendienst aus? Kleidung und Unterbringungsmög- sollen. Wie das DRK in Deutschland Hasselfeldt: Auch bei den Freiwil- lichkeiten Großartiges geleistet haben die Schwestergesellschaften ligendiensten sollte nachgebessert wurde. Da waren die ehrenamtli- des Roten Halbmondes z. B. in Sy- werden. Derzeit haben wir beim chen Helfer Gold wert. Jetzt ist eine rien oder in Bangladesch im ganzen Freiwilligen Sozialen Jahr und beim andere Art von Hilfe notwendig, es Land ihre Helfer vor Ort. Ohne die- Bundesfreiwilligendienst mehr Be- geht jetzt vor allem um Integration, se Helfer käme die Hilfe in vielen werber als Plätze. Die sollten auf- Beratung oder die Unterstützung Fällen gar nicht an. gestockt werden. Allerdings muss beim Gang zu Behörden. „Rheinische Post“ vom 16.12.2017

rotkreuz-aktiv 1/2018 5 Fotos: Klug

In einem Workshop wurden die Grundlagen für eine gelungene Kommunikation aufgezeigt.

„Menschlichkeit beginnt bei uns selbst“

Der achte Frühstückstreff fand überfordert. Dauerhafte Überforde- am 24. Februar in Pfalzgrafen- rung führt jedoch zwangsläufig zu weiler statt und stand unter dem Stress. Darauf reagieren Menschen Motto „Menschlichkeit beginnt auf verschiedenen Ebenen. Als Re- bei uns selbst“. Rund 50 Teilneh- sultat findet sich der Mensch in ei- mer trafen sich an diesem kalten nem Hamsterrad wieder. Er verliert Wintertag zum Austausch und dabei seine eigentliche, intrinsische nahmen viele Erkenntnisse aus Motivation – seinen eigenen Antrei- drei Workshop-Angeboten mit. ber für sein Engagement im Ehren- amt. Pagel stellte dies in seinem Referentin für Traditionell gab es ein reichhaltiges Vortag sehr deutlich dar und gab Ehrenamtsförderung Frühstück für alle Teilnehmenden viele Tipps, die im Alltag helfen mit Bettina Hamberger und Gäste. Dieser Auftakt schafft seinen Kräften gut zu haushalten begrüßte die Teilnehmer. eine gute Basis für die Fortbildung und seine Motivation nicht aus den und macht den besonderen Cha- Augen zu verlieren. rakter des DRK-Frühstückstreffs In einem Workshop vermittelte Jür- aus. So entstehen die besten Vor- gen Pagel die Grundlagen für eine aussetzungen, um sowohl ein Netz- gelungene Kommunikation. Aber werk fürs Ehrenamt zu schaffen, als auch die Ursachen für Missver- auch die Möglichkeit zu bieten, ständnisse führte er auf. wichtige Themen zu bearbeiten, Wie Entspannung in den Alltag ein- Neues kennenzulernen, Bekanntes gebaut werden kann, zeigte die zu vertiefen und sich mit vielen Entspannungs- und Yogalehrerin Menschen auszutauschen. Jördis Johannson auf. Sie gab vie- Den Auftakt machte Jürgen Pagel le Anregungen dem Stress entge- aus Beilstein. In seinem Impulsvor- gen zu wirken. trag „Menschlichkeit beginnt bei Johannes Baumann, stellvertreten- uns selbst – Selbstfürsorge und der JRK-Landesleiter, gab einen Umgang mit Stress, wenn helfen Überblick und praktische Informa- nicht mehr gut tut“, zeigte er auf, tionen zur Herangehensweise beim Jürgen Pagel ging in seinem Impulsvortrag auf den wie schnell eine negative Spirale Aufbau einer Jugendrotkreuzgrup- Umgang mit Stress ein. entstehen kann: Wer viel und stän- pe im Ortsverein. dig unter Druck steht, wird schnell Bettina Hamberger

rotkreuz-aktiv 1/2018 7 Foto: Zelck/DRK-Archiv Fachkompetenz im Rettungsdienst wird gebündelt

Der Rettungsdienst in Baden-Württemberg wandelt sich stetig. Nicht nur die Ein- satzzahlen, auch die Ansprüche an Qualität und die Ausbildung steigen. Neben dem neuen Berufsbild des Notfallsanitäters sind politische, strukturelle und tech- nische Herausforderungen zu bewältigen. Das wirkt sich auch auf die Strukturen beim DRK aus. In Baden-Württemberg gibt es ja zwei Landesverbände des DRK. Neben dem DRK-Landesverband Baden-Württemberg ist der Landesverband Badisches Rotes Kreuz für die Region zwischen Rastatt über Freiburg bis Kon- stanz zuständig. Beide Verbände haben nun beim Rettungsdienst eine intensive- re Zusammenarbeit verabredet. Grund genug für ein Gespräch mit Marcus Schauer, Abteilungsleiter Rettungsdienst beim DRK-Landesverband Baden-Württemberg.

8 rotkreuz-aktiv 1/2018 Interview rotkreuz-aktiv: Warum wachsen beim Rettungsdienst beide Ver- bände weiter zusammen? Wie sieht das aus?

Marcus Schauer: Es wird immer Foto: Bangerter wichtiger, dass sich das DRK in Baden-Württemberg gemeinsam positioniert. Das haben wir auch früher schon abgesprochen und wollen das nun intensivieren. Wir machen nun gemeinsame Tagun- gen, koordinieren unsere Positio- nen und fassen die Fachkompetenz besser zusammen. Das brauchen wir auch in den Gesprächen mit Marcus Schauer leitet seit April 2015 die Abteilung Rettungsdienst den landesweiten Partnern im Ret- beim DRK-Landesverband Baden-Württemberg. Zuvor war der aus- tungsdienst in Baden-Württem- gebildete Rettungsassistent und Fachwirt im Sozial- und Gesund- berg, also den anderen Hilfsorgani- heitswesen vor seinem Wechsel zum Rettungsdienst lange Jahre in sationen, den Krankenkassen und der Industrie im Vertrieb sowie im Projekt- und Qualitätsmanagement der Landesregierung. Da hilft uns tätig. Er leitete als zwei Rettungswachen bei der DRK die intensivere Zusammenarbeit. Rettungsdienst Esslingen-Nürtingen gGmbH. Vor seinem Wechsel zum DRK-Landesverband war Marcus Schauer Haben Stuttgart und Marcus fast zweieinhalb Jahre stellvertretender Leiter der Stelle zur träger- Schauer jetzt das Sagen in allen übergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst (SQR-BW). Seit Belangen des DRK-Rettungs- 2018 verantwortet er fachlich die Arbeit der Mitarbeiter im Rettungs- dienstes? dienst beider DRK-Landesverbände in Baden-Württemberg. Nein, so einfach ist es nun auch wieder nicht. Das ist natürlich kei- ne neue Abteilung, in der Stuttgart unsere Expertise in operativen Fra- Welche Veränderungen sind im dominiert. Es gibt weiterhin die gen ausbauen. Das heißt, dass wir Rettungsdienst zu beobachten? Standorte mit den jeweiligen Fach- unsere Beratungsleistung auch in Es sind technische Neuerungen, leuten in Freiburg und in Stuttgart, Hinblick auf alltagspraktische As- die den Rettungsdienst stetig wei- die für ihre Regionen zuständig pekte im Rettungsdienst weiter terentwickeln. Abgeschlossen ist sind. Und weiterhin haben die je- ausbauen. Zum Beispiel in Bezug mittlerweile die Ausstattung aller weiligen Präsidien, die Landesge- auf die Ausstattung von Fahrzeugen. Fahrzeuge mit GPS. Sie können von schäftsführungen und die VG-Land Die Abteilung Rettungsdienst wird den Leitstellen je nach ihrem Stand- ihre Entscheidungsbefugnisse in also gestärkt und mit der Kompetenz ort alarmiert werden – auch durch vollem Umfang. Lediglich auf der der operativen Beratung um eine benachbarte Leitstellen, wenn die operativen Ebene haben wir in ganze Stelle aufgestockt. Die Fach- Fahrzeuge in der Nähe eines Not- Fachgremien und in den Geschäfts- aufsicht liegt bei mir in Stuttgart. falls im anderen Landkreis sind. Die stellen eine aufeinander abge- Derzeit gibt es neun Mitarbeiter. Einführung des Digitalfunks schrei- stimmte Struktur. Damit vermeiden tet weiter voran. Die telefonische Haben Sie ein Beispiel? wir auch doppelte Arbeit und schaf- Reanimation ist mittlerweile fast Die Selbstverwaltung im Rettungs- fen Synergien. flächendeckend eingeführt. Auch dienst hat beschlossen, alle Not- die Ausbildungssituation hat sich Gibt es auch ganz praktische Vor- arzteinsatzfahrzeuge mit soge- verändert: die ersten Notfallsanitä- teile dieser engeren Organisation? nannten mechanischen Reanima- ter haben im Herbst 2017 ihre drei- Die Vorteile liegen auf der Hand: tionshilfen auszustatten, also mit jährige Ausbildung abgeschlossen. Arbeit, die in Stuttgart gemacht Geräten, die unseren Rettungs- wird, braucht in Freiburg nicht noch kräften in speziellen Situationen die Mit welchen Herausforderungen einmal gemacht werden, beispiels- Herzdruckmassage abnehmen. sieht sich der Rettungsdienst und weise in der Bearbeitung von be- Hier kann der Fachberater die an- die neue Struktur konfrontiert? triebswirtschaftlichen Kalkulatio- gebotenen Geräte begutachten Gerade die Notwendigkeit, ausrei- nen. Hinzu kommt, dass wir mit ei- und unseren Kreisverbänden ent- chend viele Notfallsanitäter auszu- nem neuen Mitarbeiter in Freiburg sprechende Empfehlungen geben. bilden stellt die bei weitem größte rotkreuz-aktiv 1/2018 9 Herausforderung dar. Zwischen Ausbildungskapazität – auch mit den Notfällen vorbehalten bleiben. dem letzten Jahrgang der in zwei großen Investitionen – enorm aus- Dafür sind auskömmliche Tarife Jahren ausgebildeten Rettungs- geweitet haben. Zudem gibt es seit notwendig. Aber da haben wir assistenten und dem ersten Jahr- letztem Jahr mit „profi-retter.de“ ein derzeit eine Blockade durch die gang der Notfallsanitäter mit ihrer landesweites Stellenportal. Darüber AOK, die sich den auf Landesebe- dreijährigen Ausbildung fehlt ein hinaus kommen sicherlich auch ne besprochenen Rahmenbedin- kompletter Jahrgang an Absolven- Lösungen in Frage, die übergangs- gungen noch nicht anschließt. ten. Zudem waren die ersten beiden weise dabei helfen, die Durststre- Jahrgänge nicht so stark besetzt wie cke zu überwinden. Also beispiels- Welche Rolle spielt zukünftig die früher. Zugleich stieg in den letzten weise mit Ehrenamtlichen, mit Teil- heiß diskutierte „Hilfsfrist“? Jahren die Zahl der Notfalleinsätze zeitkräften und Aushilfen und mit Diese Planungsgröße erhielt bisher kontinuierlich an, was dann zusätz- Überstunden - aber auch mit struk- eine so große Aufmerksamkeit, weil liche Fahrzeuge erforderlich mach- turellen Verbesserungen. sie leicht verständlich und lange te – keine leichte Situation. Zeit die einzige „Messlatte“ im Ret- Was wäre da möglich? tungsdienst war. Das hat sich Ist das nur in Baden-Württem- Leitstellen könnten eine neue mittlerweile durch die Arbeit der berg der Fall? Steuerungsfunktion übernehmen. Qualitätssicherungsstelle SQR-BW Für die nächsten drei Jahre stehen Als „Gatekeeper“ könnten sie den geändert. Diese bundesweit einma- weniger ausgebildete Fachleute zur Anrufern eine bedarfsgerechte Hil- lige Einrichtung analysiert landes- Verfügung, als dies wünschenswert feleitung vermitteln. Mit der richti- weit die Qualität der Patientenver- wäre. Es wird schwierig sein, alle gen Steuerung muss dann nicht sorgung; das geht weit über das un- freien Stellen mit kompetenten und mehr in jedem Fall der Rettungswa- zureichende Vergleichen von An- geeigneten Kolleginnen und Kolle- gen rausgeschickt werden. Wir plä- fahrtszeiten hinaus. Auf den Punkt gen zu besetzen. Dieses Problem dieren für ein Pilotprojekt mit einem gebracht: Ob ein Rettungswagen betrifft alle Rettungsdienste in ganz Arzt in der Leitstelle. In der Zukunft oder ein Notarzt im konkreten Fall Deutschland – egal ob bei der Feu- hat ein Disponent dann nicht mehr sieben oder elf Minuten bis zum Pa- erwehr, bei Privaten oder beim Ro- nur die drei Knöpfe „Rettungswa- tienten unterwegs war, sagt nichts ten Kreuz – egal ob an der Nord- gen“, „Notarzt“ und „Kein Notfall“, darüber aus, ob es ihm am Ende see, im Osten, im Ruhrgebiet oder sondern ein ganzes Mischpult an der gesamten medizinischen Ver- im Bayerischen Wald. Maßnahmen zur Verfügung. sorgung gut geht. Wie gehen Sie damit um? Auch würde ein Ausbau des Kran- Wir haben bereits große Anstren- kentransportes dabei helfen, dass gungen gemacht, indem wir die die Rettungswagen ausschließlich Das Gespräch führte Udo Bangerter

Im Rettungsdienst steigt der Bedarf an ausgebildetem Personal. 2017 begannen über 300 angehende Notfall- sanitäter ihre Ausbildung. Foto: Zelck/DRK-Archiv

rotkreuz-aktiv 1/2017 11 Kreisverband Buchen Neuer Geschäftsführer

Die Geschäfte des DRK-

Kreisverbandes Buchen Foto: Bangerter führt seit Beginn des Jahres Joachim Herrmann. Aus sei- nen Tätigkeiten als Ret- tungsdienstleiter im DRK- Kreisverband Mosbach, als Verwaltungsleiter im DRK- Kreisband Mannheim und als Leiter des Rettungs- dienstes und stellvertreten- Wettbewerbe 2018 der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Die Wettbewerbssaison beginnt dieses Jahr Freudenstadt verfügt Joachim Herrmann über vielfäl- Ende April mit den Bereichswettbewerben. Der tige und langjährige Erfahrungen in Führungspo- erste ist am 28. April in Überlingen am Salem- sitionen des Deutschen Roten Kreuzes. Er tritt die College (Kreisverband Bodenseekreis), die Nachfolge von Sigrid Schmitt an. rka beiden weiteren am 5. Mai in Weinstadt-Beutels- bach (Kreisverband Rems-Murr) und in Ditzingen DRK-Landesgeschäftsstelle (Kreisverband Ludwigsburg). Der Landeswettbewerb der Bereitschaften fin- Neuer Mitarbeiter det am 21. Juli 2018 in Esslingen statt. Der Feldkochwettbewerb am 29. Juli 2018 in Mös- Jan Rieger ist seit dem 1. Ja- singen (Kreisverband Tübingen). nuar 2018 als Referent Fi- Anmeldungen und Fragen können an nanzierung Altenhilfe in [email protected] gerichtet werden. der Abteilung Sozialarbeit rka der DRK-Landesgeschäfts- stelle für den DRK-Landes- verband Baden-Württem- berg tätig. Er ist für die Kreisverbände hauptsäch- lich Ansprechpartner für die Bereiche Pflegesatzwesen, Foto: Wimmer Einzelverhandlungen, Wirtschaftsberatung und DHW- Förderung in der Altenhilfe. Der gelernte Sozialwirt (B. A.) war zuvor für einen kommunalen Träger der Altenhilfe im Bereich Sozialdienst sowie übergeordnet als Referent für Qualitätsmanagement tätig und verfügt bereits über mehrjährige Erfahrung in diesem Arbeitsfeld. rka Drohnen im Einsatz

Impressum: für die Bergwacht Herausgeber: Eine Arbeitsgruppe testete in einem Workshop am DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V. Badstraße 41, 70372 Stuttgart, Tel. 0711 55 05-136, -101 Reußenstein die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten Redaktion: von UAV’s (unmanned aerial vehicle/unbemanntes Luft- Udo Bangerter (verantwortlich) Ulrike Klug, E-mail: [email protected] fahrzeug) für die Bergwacht Württemberg. Erprobte Ein- Layout und Anzeigen: INFOdienst GmbH, Im Weilig 2, 76275 Ettlingen satzszenarien waren Rettungseinsätze, Vermissten- Druck: suchen und der Einsatz einer Thermalkamera. Die Firma medialogik GmbH, 76187 Karlsruhe Droneparts.de stellte dafür freundlicherweise Testgeräte rotkreuz-aktiv erscheint vierteljährlich. Der Redaktionsschluss für rotkreuz-aktiv, zur Verfügung. Trotz Schneetreiben und Wind konnten Ausgabe 2/18 ist am 7. Juni 2018. beeindruckende Bilder gemacht werden. rka

rotkreuz-aktiv 1/2018 13 AUFGABE DES MONATS Verkehrsunfall auf dem Straßenflohmarkt

Lage: 2. Betroffener Patientenorientierte Betreuung Die Leitstelle alarmiert Ihre HvO-Grup- Teil-Amputationsverletzung rechter Beruhigendes Einwirken auf den Betrof- pe in die Fußgängerzone. Dort findet Unterschenkel. fenen, sein Verhalten berücksichtigen, gerade ein Straßenflohmarkt statt und Notfalldarstellung Maßnahmen erklären und ggf. begrün- auf diesem hat sich ein Verkehrsunfall • Teil-Abrissverletzung unterhalb des den, keine Vorwürfe, keine Zwangs- mit mehreren Verletzten ereignet. Vor Knies. maßnahmen. Ort werden Ihrer Gruppe zwei Patien- • Blasses Aussehen und mittelstarke Sauerstoffgabe ten zugewiesen. Schmerzen. Sauerstoffgabe/Insufflation (O2-Mas- ke – 6-8 l/min, O2-Brille 2-4 l/min.), bei Auftrag: Verhalten Reanimation: 15l/min. an Beatmungs- Leisten Sie mit dem verfügbaren Mate- Der Betroffene liegt unweit des oberen beutel angeschlossen. Sauerstoff nach rial die erforderliche Hilfe. Melden Sie Verletzten. Er wurde seitlich von dem kurzer Zeit wieder abdrehen. die festgestellte Lage an die Rettungs- Auto erfasst und dabei kam es zu einem leitstelle und versorgen bzw. betreuen Teilabriss des Unterschenkels. Aufgrund Wundversorgung Sie die Betroffenen bis zur Übergabe des aktuellen Schockgeschehens blu- Verband mit geeignetem Material, z. B. an den Rettungsdienst. tet die Wunde im Moment noch nicht so Verbandpäckchen, Mullbinden etc. Verband sollte nicht rutschen bis zum Verfügbares Material: stark. Er steht unter Schock und fragt Ende der Versorgung; eine keimfreie • 1 Sanitätskoffer/-rucksack nach ständig was gerade passiert sei. Bedeckung muss klar sichtbar sein DIN 13 155 inklusive Sauerstoff Ansagen beim Vorgehen. • Je ein Sanitätsbehältnis nach Werte des Mimen übernehmen. DIN 13 157 Suche nach weiteren Verletzungen • 2 Verletztenanhängekarten Hinweise zur Beobachtung und Be- Zweiter Überblick durch Befragen, (inkl. Suchdienstkarte) wertung Sicht- und Tastkontrolle, „von Kopf • 2 Wolldecken, Hilfeleistung allgemein und bis Fuß“. alternativ Rettungsdecken Gesamtbeobachtung Wärmeerhaltung und Witterungs- Zeit: zu 1: Lage feststellen, einen Überblick schutz verschaffen und beurteilen (Erkennen Zehn Minuten. Witterungsabhängige Maßnahmen von Handlungsprioritäten), durch den (Zudecken, Schutz von unten, ggf. Anweisungen an Schiedsrichter und Gruppenführer, erkunden, ob noch wei- Schutz vor Sonne). Notfalldarstellung: tere Gefahren bestehen. Dokumentation Gesamtsituation zu 2: Umfassende Rückmeldung mit Auf der Verletztenanhängekarte sind je Zur Situation ist inzwischen folgendes Hinweis auf die Anzahl der Betroffenen nach Situation zu dokumentieren: bekannt: Ein älterer hat aufgrund und deren Verletzungen. Personalien, bei Bewusstlosen eine eines Schlaganfalls die Kontrolle über zu 3: Sinnvolle Einteilung, ruhiges und Personenbeschreibung (Größe, Ausse- sein Auto verloren und ist unkontrolliert umsichtiges Zusammenarbeiten. hen, Haarfarbe etc.), Auffindeort bzw. mit seinem Auto durch die Fußgänger- -situation, Kreislaufparameter (P oder zone gefahren, bis er an einem Baum zu 4: Klare Anweisungen, zielgerich- RR), Verletzungen, getätigte Maßnah- zum Stehen kam. tetes und konsequentes Vorgehen, Überblick in der Situation, ggf. verhü- men; auch die Suchdienstkarte (innen- 1. Betroffener ten von Gefahren. liegend) muss ausgefüllt werden. V.a. Wirbelsäulenverletzungen. 1. Betroffener Allgemeine Bewertungskriterien Notfalldarstellung zu 6: Richtiges Abmessen, vorsichtiges Kontaktaufnahme und Erkennen • Blasses Aussehen und große Angst. Anlegen zu zweit. Erster Überblick durch Anschauen, An- • Angabe von starken Schmerzen im sprechen, Anfassen; eine drohende zu 7: Lagerung auf eine Vakuummatratze unteren Rückenbereich und Kribbel- Vitalgefährdung muss erkannt werden; (Aufnahme mittels Schaufeltrage und gefühlen in den Beinen. Befragung nach Hergang und evtl. verbringen auf die Vakuummatratze). • Zeichen für einen unkontrollierten Schmerzen. Freundliches und ver- 2. Betroffener Urinabgang (nasse Hose im Schritt- ständnisvolles Verhalten, persönliche zu 15: Anlage des Druckverbandes. bereich). Vorstellung. zu 17: Nach Wunsch des Patienten. Verhalten Der Betroffene liegt vor einem Baum, an dessen Stamm er geschleudert wur- de, als er von dem PKW erfasst wurde. Er hat starke Schmerzen im Rücken, gibt ein Kribbeln in den Beinen an und Die Beobachtung erfolgt unter Berücksichtigung von fünf Wertungs- hat aufgrund der für ihn noch unklaren stufen: Situationen große Angst. U O O O zeitnah, zügig, handlungssicher, Patientenorientiert Ansagen ☺ U O O leichte Zeitverzögerung, kleine Handlungsunsicherheit Puls 104 x/min, regelmäßig, schwach tast- ☺ O U O ausreichende Leistung bar, Blutdruck des Mimen übernehmen. ☺ O O U deutlich verspätet, fehlerhaft ☺ O O O U schädigend, fehlend, keine Patientenorientierung

14 rotkreuz-aktiv 1/2018 Beobachtung und Bewertung

Bewertung Beobachtungen Hilfeleistung allgemein 1. Lage feststellen und beurteilen ☺ O O O 2. Rückmeldung / Lagemeldung ☺ O O O 3. Zusammenarbeit ☺ O O O 4. Führungsverhalten ☺ O O O Hilfeleistung 1. Betroffener 5. Kontaktaufnahme und Erkennen ☺ O O O 6. HWS-Fixiermanschette ☺ O O O 7. Lagerung ☺ O O O 8. Suche nach weiteren Verletzungen ☺ O O O 9. Patientenorientierte Betreuung ☺ O O O 10. Schutz vor Witterungseinflüssen ☺ O O O 11. Dokumentation ☺ O O O Hilfeleistung 2. Betroffener 14. Kontaktaufnahme und Erkennen ☺ O O O 15. Wundversorgung ☺ O O O 16. Überwachung der Vitalfunktionen ☺ O O O 17. Lagerung ☺ O O O 18. Suche nach weiteren Verletzungen ☺ O O O 19. Patientenorientierte Betreuung ☺ O O O 20. Dokumentation ☺ O O O 21. Schutz vor Witterungseinflüssen ☺ O O O

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Nichts geht über Bärenmarke. Bärenmarke zum Kaffee.

rotkreuz-aktiv 1/2018 15 Bergretter im

Am 6. August 2017 stürzte ein Dieses Beispiel beschreibt sehr gut Bergrettung, Klettern, Fachtheorie) ii Mountainbiker an den Steilhän- die Verzahnung von Bergwacht, und Winter (behelfsmäßige Ret- gen im Pulverloch bei Rottweil Rettungsdienst und Feuerwehr. 430 tung, planmäßige Rettung, Lawi- ca. 40 Meter tief und wurde ausgebildete Bergretterinnen und nenkunde und -rettung, Skifahren, schließlich von einem Baum auf- Bergretter engagieren sich derzeit Fachtheorie) sowie im Naturschutz gefangen. Nachdem Bergretter in 19 Bergwachten, vom Unterland (Biologie, Geologie, Ökologie, Flo- der Bergwacht Rottweil den ver- (Hessigheimer Felsengärten) bis ins ra, Fauna, Arten- und Umwelt- letzten Mountainbiker vor einem Allgäu (Isny) und von der Ostalb schutz) findet in den einzelnen weiteren Absturz in dem teils (Schwäbisch Gmünd, Aalen, Heiden- Bergwachten statt und schließt senkrechten Hang gesichert hat- heim, Herbrechtingen) entlang dem nach einem Zulassungslehrgang ten, übernahm der Bergwacht- Albtrauf (Göppingen, Geislingen- mit Zulassungsprüfung und danach Notarzt die medizinische Ver- Wiesensteig, Esslingen, Stuttgart, folgender Abschlussprüfung ab. sorgung des Patienten. Lenninger Tal, Bad Urach, Pfullingen) Mit der Übergabe der Urkunde, des Danach seilten die Bergretter den bis zum Schwarzwald (Rottweil) und Dienstausweises und des Großen Verunfallten den restlichen Steil- dem Donautal (Oberes Donautal, Dienstabzeichens sind die Bergret- hang bis zum Ufer des Neckars Donau-Heuberg, Sigmaringen) sowie ter dann aktiv im Bergrettungs- ab. Der Neckar wurde in Zusam- Blautal und Ravensburg. dienst tätig. Nach einer Praxis- menarbeit mit der Feuerwehr Die Bergretter-Anwärter werden in- phase können sie sich zu Spezial- Rottweil mithilfe eines Schlauch- nerhalb von drei Jahren ausgebil- einsatzkräften qualifizieren lassen bootes überquert. Danach trans- det und schließen mit einer Prüfung (Luftretter, ergänzendes Besat- portierte die Bergwacht den Pa- ab. Die Grundausbildung in Notfall- zungsmitglied im Hubschrauber, tienten zum Rettungswagen. medizin, Bergrettung (Sommer, , Höhenretter, Flug- Winter, Luftrettung), Alpine Gefah- gerätebergung Krisenintervention). ren, Wetter, Orientierung und Na- turschutz schließt mit der Grundla- 2017 rückten die Bergretterin- genprüfung ab. nen und Bergretter der Berg- Die weitere fachspezifische Ausbil- wacht Württemberg zu 394 dung für die Bergrettung im Som- Einsätzen aus. mer (behelfs- und planmäßige

16 rotkreuz-aktiv 1/2018 im Bereich Bauerlochberg in etwa Übung an der Filstalbrücke einem Kilometer Entfernung zum Bei Mühlhausen entsteht derzeit im Startplatz West oberhalb der Neuf- Rahmen des DB-Projektes Stutt- Einsatz fener Heide unweit der Burg gart – Ulm die Filstalbrücke. Sie Hohenneuffen in den Kronen zweier wird eine der höchsten Eisenbahn- 30 Meter hohen Buchen. Der Pilot brücken Deutschlands sein, den blieb hierbei unverletzt. Er konnte Boßler- mit dem Steinbühltunnel ver- Vor allem Wanderer, Kletterer, Rad- dank des Einsatzes einer Rettungs- binden und das Filstal in einer Höhe fahrer und Reiter, Drachen- und schnur und von Bergrettern der von 85 Meter auf eine Länge von Gleitschirmflieger profitieren von Bergwacht Lenninger Tal mittels 485 Metern überspannen. Nachdem der Hilfe der professionellen Ein- Seilklettertechnik zügig erreicht und die ersten Pfeiler in die Höhe ge- satzkräfte. Aber auch bei Arbeits- zum Boden abgelassen werden. wachsen sind, wird derzeit die Vor- unfällen im Forstbetrieb, bei Ver- Die Bergung des Gleitschirms ge- schubrüstung, mit welcher der Brü- kehrsunfällen und Unfällen auf Loi- staltete sich auf Grund der Größe cken-Überbau betoniert wird, mon- pen und Skipisten sind die Ret- der betroffenen Äste schwierig. tiert. Sie wiegt 800 Tonnen und wird tungsspezialisten der Bergwacht Letztendlich konnte aber auch der von rund 10.000 Schrauben zusam- gefragt. Hauptsächlich wegen der Gleitschirm ohne offensichtlichen mengehalten. Die Montage wird stark ansteigenden Freizeittätigkeit Schaden aus den Baumkronen ge- mehrere Monate dauern. der Bevölkerung gab es in den borgen werden. Für die Bergwachten im Einsatzleit- vergangenen Jahren einen starken gebiet Göppingen Grund genug, auf dieser Baustelle immer wieder Anstieg der Einsatzzahlen. Die In diesem Jahr waren die Berg- den Ernstfall zu üben. Bereits zum Bergretter, die Garanten für schnel- retterinnen und Bergretter der dritten Mal übten jetzt die Berg- le und qualifizierte Hilfe im unweg- Bergwacht Württemberg be- wachten von Geislingen-Wiesen- samen Gelände sind, stehen hierfür reits elf Mal im Einsatz. steig und Göppingen in einer auf- 24 Stunden am Tag und an 365 Ta- Bei diesen Einsätzen waren 80 wändigen Nachtübung an verschie- gen im Jahr, bei jedem Wetter und Bergretterinnen und Bergretter denen Stationen auf der Baustelle in jedem Gelände bereit. eingesetzt. Dabei leisteten sie die Rettung verletzter Personen. Zu Aus unbekannter Ursache landet ein insgesamt 33 Einsatzstunden. dieser Übung hatte die Bergwacht Gleitschirmflieger am 3. Februar bei (Stand: 20.3.2018). wechselnden Wetterverhältnissen auch die Höhenretter der Berufs- Fotos: DRK-Archiv

Die hochqualifizierten Retter der Bergwacht Württemberg leisten insbesondere im Winter wertvolle Arbeit. ii

rotkreuz-aktiv 1/2018 17 ii feuerwehr Stuttgart eingeladen. Auch die Feuerwehren von Mühl- hausen und Wiesensteig und der

DRK-Rettungsdienst nahmen teil. Foto: Wimmer Für sechs Notfallsanitäter-Azubis war diese Übung ein Erlebnis. Bei Regen, Kälte und zeitweise Ne- bel wurde eine „verletzte“ Person im Gitterwirrwar eines Kranturms me- dizinisch versorgt. Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr und der Berg- wacht richteten eine Seilbahn ein und brachten den Verletzten auf si- cheren Boden. Bei einer weiteren Station seilten sich die Bergretter der Bergwacht gegenseitig von der 800 Tonnen schweren Vorschub- rüstung aus großer Höhe ab. An der dritten Station wurde eine verletzte Übungen an der Filstalbrücke sind zusammen mit anderen Person auf einem Schwerlastkran- Hilfsorganisationen auch in wagen medizinisch versorgt und den nächsten Monaten geplant. zum Rettungsdienst transportiert.

Mitarbeiter-Initiative von Edeka Südwest spendet

Mit kleinen Beträgen Großes errei- die Bergwacht Rottweil übergeben. „Wir freuen uns mit dieser Spende chen und sich für die Gesellschaft Ines Tscherter vom Treff 3000 in die Bergwacht beim Retten und stark machen, genau das schafft Hirrlingen und Christhard Deut- Schützen zu unterstützen,“ erklär- die Mitarbeiter-Initiative „Edeka scher, Geschäftsbereichsleitung te Ines Tscherter bei der Scheck- Südwest hilft“. Im Rahmen dieser Unternehmenskommunikation bei übergabe. „Mit Hilfe von Spenden Initiative können Mitarbeiter den Edeka Südwest, überreichten den können wir technisch und medizi- Cent-Betrag nach dem Komma ih- Scheck an Sabine Schlick, Leiterin nisch auf dem neuesten Stand blei- rer monatlichen Lohnabrechnung der Bergwacht Rottweil, und Si- ben. So wurde zum Beispiel unser spenden und gemeinsam über die mone Stephan, Referentin der neues Einsatzfahrzeug zu einem Verteilung des gesammelten Geldes Bergwacht Württemberg, sowie Uta Drittel über Spenden finanziert,“ so entscheiden. Am 24. Januar 2018 Swoboda, Geschäftsführerin des Sabine Schlick. wurde ein Scheck von 1.500 Euro an DRK-Kreisverbandes Rottweil. Raimund Wimmer Foto: Edeka Südwest

rotkreuz-aktiv 1/2018 19 nichts. Warum er bei der Kälte nicht in der Notunterkunft in der Hauptstätter- oder Villastraße über- nachtet? Von den insgesamt rund 100 Betten dort sind noch 33 frei. „Ich hab doch alles: einen Schlaf- sack, warme Decken. Mehr brauch ich nicht,“ sagt der Mann ohne un- ter der Plane vorzugucken. Eine Flasche Wein, abgepacktes Brot im Beutel und Zigaretten: In der Theodor-Heuss-Straße haben sich der seit acht Jahren auf der Straße lebende Mischa (62) und Peter (39) neben einem Abluft- schacht, aus dem warme Luft strömt, für die Nacht eingerichtet. Auch sie wollen keine Kleidung

Foto: Lichtgut/Julian Rettig oder Schlafsäcke, nehmen aber Tee und Schokolade: „Es gibt keine zu kalten Nächte, nur falsche Klei- Kältebus bringt Wärme dung,“ stellt Mischa fest. Er gehört wie der Mann im Kräherwald zu den in die dunkle Nacht 50 bis 80 Wohnsitzlosen in Stutt- gart, von denen Sozialamtsleiter Das Thermometer zeigt minus kannter: „Der hat dort seit Jahren Stefan Spatz sagt, dass sie nicht zwei Grad an. Null Grad ist die sein Zelt aufgeschlagen. Aber von in einem Wohnquartier übernach- Marke, bei der Kreisverband des uns hat ihn noch keiner gesehen. ten wollen oder können. Dazu ge- Deutschen Roten Kreuzes seine Er streckt immer nur seine Hand hört auch ein 46-Jähriger, der zehn ehrenamtlichen Mitarbeiter alar- unter der Plane vor,“ sagt Ott. „Geht Jahre abwechselnd im Gefängnis miert. Denn dann kommt der es Ihnen gut? Brauchen Sie Hilfe?,“ und auf der Straße verbracht hat. Kältebus zum Einsatz. fragt Ott. Der Mann, der zwischen Er will kein Zimmer mit anderen tei- 60 und 70 sein muss, steckt eine len. Nicht im Heim übernachten In einer der Nächte sind Rettungs- magere Hand raus, nimmt Tee und Menschen mit Hund, denn die sind sanitäter Jann Boomgaarden (25) die Schoko-Riegel, sonst will er dort grundsätzlich verboten. und Paula Ott (21) mit dem Bus Unter Treppen, in Passagen, Unter- Der DRK-Kältebus fährt die unterwegs: Geladen haben sie drei führungen, den Vorräumen von Schlafplätze der Menschen Liter Tee, Schoko-Riegel, Hun- Banken: das Kältebus-Team weiß an, die trotz eisiger Kälte defutter, Isomatten, Schlafsäcke genau, wo die Nachtquartiere der draußen übernachten. Von und warme Kleidung. Um 22 Uhr Wohnsitzlosen sind. Beim Hinden- 22 Uhr abends bis 2 Uhr mor- starten sie, fahren die Schlafplätze burgbau gegenüber vom Haupt- gens sind ehrenamtliche Hel- der Obdachlosen in Stuttgart an. bahnhof lagern ein gutes Dutzend fer in Stuttgart auf der Suche Die Marke für den Einsatz des Bus- Südosteuropäer. Da alle schlafen, nach Wohnsitzlosen. In der ses wurde vom Sozialamt zum Jah- sprechen Ott und Boomgaarden sie Wintersaison 2017/2018 hat- reswechsel von minus fünf auf null nicht an. „Wer bei der Kälte end- te er 42 Einsatztage und traf Grad angehoben. „Das ist ein zu- lich eingeschlafen ist, will nicht we- 842 Personen an (Stand: sätzlicher Sicherheitsaspekt. Kein gen einer Tasse Tee geweckt wer- 1.3.2018). Die Tour umfasst Mensch darf erfrieren,“ sagt Sozial- den,“ weiß der 25-Jährige. derzeit über 30 Stationen. Stefan Spatz. Gegen 2 Uhr morgens bricht der Hinweise bekommen die Hel- Die Busroute steht fest: Vom DRK- Kältebus seine Tour ab. 31 Kilome- fer neben Anrufen aus der Gebäude in der Reitzensteinstraße ter haben Boomgaarden und Ott Bevölkerung durch die Cari- über Bad Cannstatt und dem Wa- zurückgelegt und zwei Dutzend tas Streetworker, Spenden sen zum Kräherwald und in die In- Wohnsitzlose angetroffen. wie Schlafsäcke durch den nenstadt. Am Kräherwald wartet Eva Funke (Auszug aus Verein Helfende Hände e.V. auf das Kältebus-Duo ein alter Be- Stuttgarter Zeitung vom 23.2.2018)

rotkreuz-aktiv 1/2018 21 2017 Auszeichnungen und Ehrungen

DRK-Ehrenzeichen Christian Funk, Henry-Dunant-Plakette Hans-Albert Binder, JRK-Gruppenleiter, Oskar Fuchs, stv. Vorsitzender Ortsverein Rutesheim, Kreisverband Schwäbisch Gmünd Sparkassendirektor a.D., Kreisverband Tauberbischofsheim Kreisverband Böblingen Dr. Gert Littmann, Ehrenmitglied, Manfred Neumann, Leistungsspange in Silber Vorsitzender Ortsverein Süßen, Kreisverband Aalen Christian Orthmann, Mitglied des Präsidiums Helmut Bezler, Helfer vor Ort, Kreisverband Göppingen Justiziar, Kreisverband Göppingen Dr. Rolf Deibele, Kreisverband Aalen Kreisverbandsarzt, Bruno Schmid, Henry-Dunant-Plakette Kreisverband Göppingen stv. Präsident, des DRK 125 Jahre Thomas Ruckh, Kreisverband Ulm DRK-Ortsverein Leimen e.V. DRK-Ortsverein Söllingen e.V Vorsitzender Ortsverein Eislingen, Dr. Rolf Zondler, Leiter des Kreisauskunftsbüros, Schatzmeister, Weitere Ehrungen Kreisverband Göppingen Kreisverband Stuttgart 317 Ehrungen Verdienstmedaille Klaus Hopf, für 25-jährige Mitgliedschaft Bereitschaftsleiter, Cornelia Ammedick, 293 Ehrungen Kreisverband Göppingen Kreisbereitschaftsleiterin, für 40-jährige Mitgliedschaft Kreisverband Ravensburg Ehrennadel in Gold 187 Ehrungen Monika Haug, Michael Stütz, für 50-jährige Mitgliedschaft Helferin, Bürgermeister Königsbronn, 142 Ehrungen Kreisverband Tuttlingen Kreisverband Heidenheim für 55-jährige Mitgliedschaft Wolfgang Bux, Anita Tscheulin, 106 Ehrungen Schatzmeister Ortsverein Sindelfingen, Spender, für 60-jährige Mitgliedschaft Kreisverband Böblingen Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/T. 25 Ehrungen Wilhelm Vorreiter, Ernst Tscheulin, für 65-jährige Mitgliedschaft Vorsitzender Ortsverein Magstadt, Spender, Kreisverband Böblingen Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/T. 9 Ehrungen für 70-jährige Mitgliedschaft Karin Laible, Silvia Späth, Kreisbereitschaftsleiterin, Lehrerin, 2 Ehrungen Kreisverband Heilbronn Kreisverband Göppingen für 75-jährige Mitgliedschaft Thomas J. Engeser, Mirjam Rutha, Präsident, Lehrerin, Kreisverband Rottweil Kreisverband Göppingen Katrin Garbrecht, Lehrerin, Kreisverband Göppingen

rotkreuz-aktiv 1/2018 23 Wir gedenken der in 2017 verstorbenen aktiven Mitglieder der DRK-Kreisverbände

Kreisverband Kreisverband Kreisverband Kreisverband Biberach Heilbronn Ludwigsburg Rhein-Neckar/Heidelberg Reiter, Gundram Schilpp, Hugo Stehr, Wolfgang Frey, Karl-Heinz Gawatz, Paul Frieß, Linda Müller, Michael Bernickel, Günter Müller, Georg Biehler, Margarete Limbach, Gerhard Schuster, Erich German, Edith Silcher, Hermann Liebscher, Erika Kreisverband Schirmer, Luise Rosenberger, Albrecht Weber, Peter Heidenheim Marquardt, Wolfgang Lattke, Norbert Jäger, Hans Kreisverband Schweiß, Max Vogel, Manfred Bernert, Jürgen Schwäbisch Hall Lange, Alfred Weissinger, Wolfgang Essig, Maria Heilmann, Emma Jauernig, Mathilde Kreisverband Braunmüller, Christian Schock, Sieglinde Uhlmann, Emil Böblingen Jäger, Inge Ernst, Peter Mäule, Albrecht Bacsgony, Hedwig Stängle, Manfred Kreisverband Brückel, Kurt Kreisverband Kreisverband Sigmaringen Frey, Roland Mannheim Hohenlohe Bisenberger, Roland Karius, Gisela Strack, Jochen Stauch, Oskar Korr, Alfred Reebmann, Helga von Büren, Gerda Richter, Gerhard Leuprecht, Hans-Peter Sams, Ursula Kalb, Gunter Salig, Joachim Luib, Anni Firl, Florian von Büren, Otto Watzl, Eduard Mog, Ruth Riehle, Annerose Gülle, Klaus-Peter Cejchan, Manuel Scharfenort, Lothar Schmitt, Karl Kreisverband Stuböck, Jutta, Dr. Kreisverband Calw Kreisverband Karlsruhe Kreisverband Büchele, Kurt Nürtingen Renkert, Gretel Schwäbisch Gmünd Anthony, Sabine Liebmann, Heinrich Behle, Ilse Hartmann, Heinz Robitschko, Richard Kreisverband Schmidt, Kurt Kässer, Rösle Pillich, Wilhelm Esslingen Brenner, Josef Schurer, Gisela Kreisverband Abendschein, Werner Seitz, Hans Lukas, Lotte Tauberbischofsheim Sigler, Achim Sebold, Philipp Braun, Dietrich, Dr. Gegenwarth, Hilda Hölzl, Dagmar Böser, Berthold Maier, Elfriede Hubert, Maier Dendorfer, Marlies Bader, Rosa Frasch, Emma Matter, Brigitte Pelinka, Josef Hucker, Kurt Flödl, Maria Kraus, Armella Klay, Walter Mehret, Christa Götz, Herrmann Sommer, Hildegard Schubert, Marie-Luise Kreisverband Debusch, Werner Amberg, Ewald Pforzheim Kreisverband Heim, Helmut Ochs, Siegbert Morlock, Manfred Tuttlingen Kinzler, Kurt Müller, Heinrich Östringer, Hugo Kreisverband Popig, Rudi Reger, Heinrich Efinger, Renate Ravensburg Stelzer, Klaus Heckele, Christa Schwarz, Hubert Eisele, Lisa Schiffmacher, Herbert Plötz, Waldi Kreisverband Bachmann, Anna Schäfer, Kunibert Neininger, Peter Freudenstadt Bachmann, Erich Keller, Emil Piller, Paul Eichkorn, Christian Schulz, Leo Krerisverband Bohnet, Hilde Kreisverband Koppitz, Berta Rems-Murr Schaffner, Julius Ulm Pitz, Emmerich Andres, Helga Schindele, Klaus-Peter Biechteler, Elsa Schweikert, Erna Haag-Arnold, Ursel Anthony, Sabine Nees, Mathilde Holzwarth, Siegfried Kreisverband Kreisverband Heidt, Peter Mechela, Johannes, Dr. Zollernalb Göppingen Ziegner, Hannelore Siegle, Otto Bärtle, Lotte Bitz, Helmut Koch, Hans Günter Thenner, Martin Bodmer, Wolfgang Dolch, Siegfried Klein, Manuela Weller, Kurt Dutt, Gerhard Fuchsbichler, Annerose Schott, Klaus Adelheim, Joachim Fischer, Eugen Jetter, Ruth Ament, Hans Kreisverband Nötzel, Martina Reutlingen Pieper, Werner Lamparter, Renate Schneider, Rita Schneider, Ute rotkreuz-aktiv 1/2018 25 Ausbildungsangebote Bildungsangebote der DRK-Landesschule

04.06.-08.06.2018 EH 18E-01 Qualifizierung von Ausbildungskräften im EH-Programm Seit 2017 werden Qualifizierungen für Ausbildungskräfte in jährlich wechselnden Bildungseinrichtungen außerhalb von Pfalzgrafenweiler angeboten. Der Lehrgang findet in diesem Jahr in der Bildungseinrichtung Ellwangen statt. Ziel ist die selbst- ständige Durchführung von Erste-Hilfe-Lehrgängen nach den Bestimmungen der Ausbildungsordnung und den Vorgaben der Berufsgenossenschaften. Inhalte • Praktische Maßnahmen mit Brief und Siegel • Ein kleiner Rückblick zum Vorbereitungsseminar und den Hospitationen • Erwachsenengerechte Unterrichtsgestaltung (aufbauend auf die Inhalte des Vorbereitungsseminars) • Unterrichtsbeispiele mit anschließender Analyse der methodischen Gestaltung • Eigenständige Videoanalyse • Organisation von Lehrgängen im EH-Programm • Schriftliche und praktische Erfolgskontrollen mit fachdidaktischen Kommentaren • Abklären von Lehraussagen und individueller Beratung • Informationen über zielgruppenorientierte Ausbildungsangebote im EH-Programm • Einweisung in die Programme „Erste-Hilfe-Training“, „Fit in Erster Hilfe“ und „Erste Hilfe in der Schule mit Selbstschutzinhalten“

Zielgruppe Künftige Ausbildungskräfte im Erste-Hilfe-Programm. Voraussetzungen • Teilnahme an einem Vorbereitungsseminar für Ausbilder „Erste Hilfe“ und danach Hospitation bei mindestens drei kompletten EH-Lehrgängen. • Abgeschlossene Sanitätsdienst- oder Rettungsdienstausbildung mit erfolgreicher Prüfung, Erfahrung im Sanitäts- oder Rettungsdienst.

04.05.-06.05.2018 FÜ 18PF-27 Planung von Sanitätswachdiensten bei Großveranstaltungen Die Durchführung von Sanitätswachdiensten gehört zur täglichen Arbeit der Rotkreuz- gemeinschaften. Ab wann ist ein Sanitätswachdienst notwendig? Welche gesetzli- chen bzw. verbandsinternen Grundlagen gibt es für den Sanitätswachdienst? Inhalte • Erstellen eines schriftlichen Angebotes • Kostenberechnung • Rechtliche Grundlagen • Öffentlichkeitsarbeit Zielgruppe Führungskräfte der Rotkreuzgemeinschaften. Voraussetzungen Führungskräfte der Rotkreuzgemeinschaften ab der Qualifikation Gruppenführer, die in die Vorbereitungen von Sanitätswachdiensten eingebunden werden sollen.

Das komplette und aktuelle Seminarprogramm der DRK-Landesschule kann wie bisher auf der Homepage unter www.drk-ls.de eingesehen werden. Seminare 2018 sind online ersichtlich und buchbar.

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