Schriften des Vereins der Freunde des Domes zu Nr. 7

Das Birseck im 19. Jahrhundert Kirchliches Gepräge und konfessionspolitische Aspekte einer Landschaft

Patrick Braun

Herausgegeben vom Verein Freunde des Domes zu Arlesheim Vortrag anlässlich der Generalversammlung 2015

Arlesheim 2017 Inhaltsverzeichnis

Das Birseck im 19. Jahrhundert ...... 1 Einleitung ...... 3 Das Birseck vor 1815 ...... 3 Der Weg zur Eidgenossenschaft ...... 5 Weltliche und kirchliche Verwaltung ...... 8 Kritik aus dem Birseck ...... 12 Teil des Kantons -Landschaft ...... 13 Das Pfarrwahlrecht der Gemeinden ...... 15 Kulturkampf im Birseck ...... 16 Der Arlesheimer Volkstag vom 20. April 1873 ...... 18 Sonderfall ...... 19 Die konfessionellen Verhältnisse um 1900 ...... 21 Abschliessende Bemerkungen ...... 21 Anmerkungen ...... 24 Bibliografie ...... 27

Abbildungsnachweis: S. 4: https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_des_Birseck_an_Basel; S. 5: Ölgemälde in Privatbe- sitz, Foto Rolf Göhring, Basel; S. 6: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Xaver_von_Neveu; S. 10: Zentralbibliothek , https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Anton_Salzmann; S. 12: https:// personenlexikon.bl.ch/Stephan_Gutzwiller; S. 13: https://personenlexikon.bl.ch/Franz_Anton_von_ Blarer; S. 15: Museum BL, http://www.geschichte.bl.ch/kultur/wandel-von-religion-und-kirche/ wandel-von-religion-und-kirche-galerie; S. 17: https://de.wikipedia.org/wiki/Eugène_Lachat; S. 20: https://personenlexikon.bl.ch/Emil_Johann_Rudolf_Frey

Impressum

Diese Publikation wurde durch einen Beitrag des Swisslos-Fonds Basel-Landschaft gefördert.

© Autor und Verein Freunde des Domes zu Arlesheim

ISSN 2296-2336

Satz: Felix Ackermann, www.argutezza.ch

Druck: Bloch AG, Arlesheim

Arlesheim 2017 Einleitung

Am Ende der über 20-jährigen Periode der Revoluti- onskriege steht bekanntlich der Wiener Kongress, der unter der Führung der vier Siegermächte Österreich, Preussen, Russland und Grossbritannien sowie später auch Frankreichs die Verhältnisse in Europa neu ord- nete. Er leitete das Zeitalter der Restauration ein1. Für die Eidgenossenschaft, den Jura und das Birseck ist ins- besondere die «Erklärung des Wiener Kongresses über die Angelegenheiten der Schweiz» vom 20. März 1815 wichtig2. Der dritte Artikel dieser Erklärung bestimmte, dass das ehemalige Fürstbistum Basel künftighin ein Be- standteil des Kantons sei. Davon ausgenommen wurde ein Gebiet von ungefähr drei Quadratmeilen, das Birseck mit den neun Ortschaften Allschwil, Schö- nenbuch, Oberwil, , , Pfeffingen, Aesch, Reinach und Arlesheim, «welcher Bezirk dem Kanton Basel einverleibt werden soll»3. Mit dieser Erklärung ist der Auftakt angesprochen, das erste der Daten, die An- lass sind, im Jahr 2015 des Jubiläums «Birseck – zwei- hundert Jahre eidgenössisch» zu gedenken. Bevor wir die Wiener Erklärung von 1815 hinsichtlich ihrer kirch- lichen und kirchenpolitischen Folgen näher betrachten, werfen wir einen Blick auf die Vorgeschichte.

Das Birseck vor 1815

Das Birseck gehörte seit dem Mittelalter bis 1792 zum Herrschaftsgebiet des Bischofs von Basel. Es hat im Verlauf der Jahrhunderte viele Erschütterungen er- litten; eine heftige religiöse Erschütterung spielte sich zur Reformationszeit ab. Reinach, Oberwil, Ettingen, Allschwil, Schönenbuch und Therwil traten 1525 in das Burgrecht der Stadt Basel ein und wandten sich der Re- formation zu, blieben aber unter bischöflicher Obrigkeit. 1534 kaufte Basel dem Fürstbischof die Dörfer Binnin- gen und ab. Unter Fürstbischof Jakob Chris- toph Blarer von Wartensee setzte 1581 die Gegenrefor- mation ein. 1585 musste die Stadt Basel im Vertrag von Baden in die faktische Entkräftung ihres Burgrechts mit den ecker Gemeinden einwilligen. Die Fürstbischöfe bauten in den folgenden Jahrzehnten ihre landesherrli- che Stellung entscheidend aus. 1627 waren alle Dörfer

3 Übersichtsplan mit den bei- den Vogteien Birseck und Pfeffingen (bis 1792). Mit Ausnahme der Gemeinden und , die zu Bern kamen, wur- den die übrigen Gemeinden 1815 dem Kanton Basel an- geschlossen.

des Birsecks rekatholisiert; der Fürstbischof unterstellte sie einer für das ganze Amt gültigen Dorf- und Gerichts- ordnung4. Verwaltungsmässig gehörten die neun Dörfer des Birsecks zu den Deutschen Ämtern des Fürstbistums Basel. Pfeffingen und Aesch waren Teil der Herrschaft Pfeffingen. Allschwil, Schönenbuch, Oberwil, Therwil, Ettingen, Reinach und Arlesheim bildeten die bischöf- liche Landvogtei Birseck; Sitz des bischöflichen Ober- vogts war Arlesheim. Während des Dreissigjährigen Kriegs litt das Birseck schwer unter den durchziehenden Armeen. An den Landestroublen von 1730 bis 1740 war die Bevölkerung nur am Rande beteiligt. Ende Ap- ril 1792 begann die französische Besetzung des nördli- chen, zum Reich gehörigen Teils des Fürstbistums Basel. Es folgten die revolutionäre Umwälzung mit der Erklä- rung der Menschenrechte und die Ausrufung der kurz- lebigen Raurachischen Republik (November 1792 bis März 1793). Als die Agitation auch Biel erfasste, ver- liess Anfang Dezember 1792 Fürstbischof Franz Joseph Sigismund von Roggenbach (1782 –1794) sein Landes-

4 gebiet und begab sich nach Konstanz5. Ebenso wähl- te Konrad Karl Friedrich von Andlau (1766 –1839), der letzte bischöfliche Obervogt von Birseck, den Weg der Emigration. Das Birseck machte als Teil des Fürstbistums Basel alle das Bistum betreffenden Umwälzungen mit. Unter der französischen Herrschaft bildete das ehema- lige Fürstbistum von März 1793 bis 1800 ein eigenes Departement der Republik (Département Mont-Terrib- le), von 1800 bis 1814 war es Teil des Département Haut-Rhin. Nicht weniger bewegt gestalteten sich die kirchlichen Konrad Karl Friedrich von Verhältnisse der ins Oberelsass, in den Jura und bis zur Andlau Aare ausgreifenden alten Diözese Basel6. Frankreich liess das annektierte Gebiet des ehemaligen Fürstbis- tums zusammen mit dem Oberelsass durch einen der Revolutionsverfassung verpflichteten konstitutionellen Bischof verwalten. Als Folge des Napoleonischen Kon- kordats von 1801 wurde das Département Haut-Rhin – wozu das Birseck damals gehörte – dem Bischof von Strassburg unterstellt7. Bischof Roggenbach starb im März 1794 im Exil in Kon- stanz. Das Basler Domkapitel, das von Arlesheim nach geflüchtet war, wählte im Juni 1794 aus seinem Kreis (1794 –1828) zum Bischof8.

Der Weg zur Eidgenossenschaft

Nach dem Sturz Napoleons kam es am 30. Mai 1814 zum ersten Pariser Friedensschluss. Die Alliierten ver- einbarten die kommissarische Verwaltung der zurück- gewonnenen Gebiete, das ehemalige Hochstift Basel fiel kommissarisch an Österreich und wurde der Ver- waltung des Generalgouverneurs Konrad Karl Friedrich von Andlau unterstellt, der im Juni 1814 seine Resi- denz nach Arlesheim verlegte9. Zur selben Zeit setz- te sich Bischof Franz Xaver von Neveu durch Appelle, auch durch geschickte Einflussnahme auf die proviso- rische Verwaltung Andlaus, beim Wiener Kongress für die Wiederherstellung seiner Landesherrschaft und die Bildung eines monarchisch regierten schweizerischen Kantons ein (ähnlich dem benachbarten preussischen Fürstentum Neuenburg)10. Neveu bemühte sich, auch die geistliche Jurisdiktion als kirchlicher Oberhirte zu-

5 rückzugewinnen. Das kirchlich seit 1802 dem Bistum Strassburg unterstellte ehemalige Fürstbistum musste aus dieser Bindung wieder gelöst werden. So war es für Bischof Neveu eine Genugtuung, durch päpstliches Breve vom 17. September 1814 die geistliche Jurisdik- tion wenigstens über das Gebiet zurückzuerhalten, in dem er früher Landesherr gewesen war. Im Januar 1815 nahm der 66 Jahre alte Fürstbischof feierlich Possess vom Dom in Arlesheim. Er reiste weiter nach Pruntrut, wo ihn die Bevölkerung mit grossem Jubel empfing. Zu einem weiteren Besuch Neveus in der alten Residenz- stadt der Fürstbischöfe von Basel sollte es allerdings Franz Xaver von Neveu – nicht mehr kommen11. letzter Fürstbischof des Fürst- bistums Basel und erster Die Verhandlungen über die Zukunft des Fürstbistums Bischof des neuen Bistums Basel erwiesen sich als kompliziert. Bern beanspruch- Basel te die Rückerstattung seiner an die Kantone Waadt und Aargau verlorenen Gebiete und war – erst in zweiter Priorität – bereit, der Angliederung des ehemaligen Fürstbistums als Kompensation zuzustimmen. Noch bevor die Verhandlungen zum Abschluss gebracht wa- ren, traf am 7. März 1815 die Nachricht über Napo- leons Flucht von Elba ein. Jetzt war Eile geboten. Das Schweizer Komitee in Wien entwarf ein Dokument zur Regelung der eidgenössischen Angelegenheiten. Es ist die Vorstufe der von den Vertretern des Pariser Friedens unterzeichneten «Erklärung des Wiener Kogresses über die Angelegenheiten der Schweiz» vom 20. März 1815. Diese Urkunde, die am 27. Mai 1815 von der eidge- nössischen Tagsatzung genehmigt und Bestandteil der am 9. Juni 1815 verabschiedeten Wiener Kongressak- te wurde, garantierte den Bestand der 19 bisherigen Schweizerkantone und der drei neu hinzugetretenen Kantone Wallis, Genf und Neuenburg. Sie verfügte aus- serdem mehrere Grenzbereinigungen, darunter die eingangs erwähnte Bestimmung hinsichtlich des Juras und der Dörfer des Bezirkes Birseck. Artikel 4 der Erklä- rung des Wiener Kongresses sicherte den Bewohnern des ehemaligen Fürstbistums Basel die gleichen zivilen Rechte, welche auch die übrigen Bürger der betreffen- den Kantone besassen, «ohne Unterschied der Reli gion (die in ihrem gegenwärtigen Zustand verbleibt)»12. In besagtem Artikel ging es klar darum, den Bestand der katholischen Reli gion in den Teilen des ehemaligen Fürstbistums zu garantieren, die den reformierten Kan- tonen Bern und Basel einverleibt wurden. Die Garantie

6 war gedacht als Schutz für die katholische Kirche im Jura und im Birseck13. Nun stellt sich die Frage: Wie dachten die Betroffenen im Birseck, im Laufental und im Jura über den Anschluss an die Eidgenossenschaft, und gibt es Zeugnisse über ihre Befindlichkeit? Gab es auch inneren Widerstand gegen die 1815 vom Wiener Kongress verfügte Ein- gliederung des Fürstbistums Basel mit der Stadt Biel in die Kantone Bern und Basel? Dies abzuklären, fällt nicht leicht. Zudem wäre es nicht statthaft, heutige demokra- tische Vorstellungen ungebrochen auf die Abläufe am Anfang des 19. Jahrhunderts zu übertragen. Einig war man sich 1814/1815 im Birseck darüber, dass die Zeit unter Frankreich schlimm gewesen sei14. Die negative Erinnerung an die französische Zeit war ge- wiss der Grund, warum die Betroffenen in Biel, Pruntrut, Delsberg und Arlesheim nichts gegen die Abtrennung von Frankreich einzuwenden hatten. Einzelne Notabeln wünschten allerdings, es seien zwei eigenständige Kan- tone Biel und Fürstbistum Basel zu schaffen. Petitionen aus Laufen und Arlesheim sprachen sich im Sinne des Generalgouverneurs Andlau eher für die Rückkehr des Fürstbischofs als für eine Vereinigung mit Basel aus15. Diese Wünsche hatten keine Chance, und darin liegt der Kern der Frage, wie die Wiener Erklärung von 1815 zu interpretieren sei. Das Gebiet des ehemaligen Fürstbis- tums Basel wurde 1815 als Pfand missbraucht. Mit dem Pfand wollte die Tagsatzung die dissidenten Aristokra- ten im eidgenössischen Staatenbund besänftigen – eine Rechnung, die vorerst aufging16. Als der Kommissar der Eidgenossenschaft, der ehemalige Zürcher Bürger- meister Johann Konrad von Escher, im August 1815 die neuen Gebietsteile aus der Hand des Generalgouver- neurs Andlau in Besitz nahm, berichtete er dem Vorort, er habe auf der ganzen Reise von Arlesheim bis Prun- trut bereits die Freude der Landeseinwohner, mit der Schweiz vereinigt zu werden, beobachten können; ge- gen den Vertreter der Eidgenossenschaft seien die spre- chendsten und unzweideutigsten Beweise von Achtung geäussert worden17. Basel zeigte anfänglich nur geringe Neigung zur Ver- grösserung des Kantonsgebietes.18 Die Aufnahme des Birsecks stellte einerseits ein wirtschaftliches Risiko dar. Die durch Handel, Gewerbe und Banken gut entwickel- te Stadt Basel zählte 1815 rund 16'700 Einwohner, wäh-

7 rend auf der Landschaft etwa 28'400 Menschen lebten. Das landwirtschaftlich bestimmte Birseck galt als arm; mit 5'095 Einwohnern machte es fast ein Drittel der Stadtbevölkerung aus19. Neben dem wirtschaftlichen Ri- siko erwuchs dem Kanton Basel andererseits durch den Anschluss des katholischen Birsecks ein konfessionelles Konfliktpotential. Der im 18. Jahrhundert noch fast rein reformierte Kanton wird Ende 1815, erweitert um das Birseck, neu etwa 7'850 Katholiken zählen. In Prozenten ausgedrückt: Der Anteil der katholischen Kantonsbe- völkerung wird durch den Anschluss des Birsecks von etwa 6 auf 15 Prozent steigen20. All den geschilderten Bedenken zum Trotz nahm man die Beitrittsverhandlungen in Angriff; diese verzöger- ten sich etwas. Die entscheidende Beratung fand am 7. November 1815 im Basler Rathaus statt. Je drei Ver- treter des Birsecks und der Basler Regierung handelten die Modalitäten des Übergangs der neun birseckischen Dörfer an Basel aus und schlossen noch am gleichen Tag den entsprechenden Vertrag ab. Der Aufnahme- beschluss sah für die Stadt und das Birseck getrennte Rechnungen vor. Die finanzielle Last, die dem Kanton durch den Anschluss des Birsecks erwachsen würde, war von den Gemeinden selbst zu tragen – in den kom- menden Krisenjahren ein schier unlösbares Vorhaben21. Am 6. Dezember 1815 ratifizierte der Grosse Rat die Vereinigungsurkunde, wodurch das Birseck Basler Ter- ritorium und der Basler Verfassung von 1814 unterstellt wurde. Die Vereinigungsurkunde gewährleistete den birseckischen Gemeinden ausdrücklich die freie Aus- übung der römisch-katholischen Religion. Die Übernah- me des neuen Kantonsteils vollzog man am 28. Dezem- ber 1815 in Arlesheim, dem neuen Bezirkshauptort22.

Weltliche und kirchliche Verwaltung

Um etwas über die politische Befindlichkeit des Birsecks nach 1815 aussagen zu können, ist zunächst die den Geist der Restauration widerspiegelnde Basler Verfas- sung von 1814 näher anzusehen. Laut dieser Verfassung waren in den Grossen Rat nur Männer wählbar, die das 24. Altersjahr erreicht hatten, über Vermögen im Wert von 5'000 Franken verfügten und nicht Staatsbeamte waren. Der 150-köpfige Grosse Rat sollte 90 Stadt-

8 und 60 Landvertreter umfassen23. Da anfänglich nur 72 städtische Vertreter im Rat sassen, ernannte der Rat bei Vakanzen bis 1818 ausschliesslich Stadtbürger. Als neu zum Kanton gestossener Bezirk konnte das Birseck vier Vertreter wählen, sodass schliesslich 90 Städtern 64 Landschäftler gegenüberstanden. Gewählt war man auf Lebenszeit. Die Beschränkung der Wählbarkeit durch die Vermögenslimite, die krasse Untervertretung der Land- schäftler im Grossen Rat und in den oberen politischen Gremien wurde auf der Landschaft und im Birseck wohl hier und dort beanstandet, vorerst aber hingenommen. Nach den Belastungen der Helvetik, der Mediationszeit und der Jahre 1814/1815 befand sich die Bevölkerung in einem Zustand politischer Erschöpfung24. Basel bemühte sich, den neuen Kantonsteil so gut wie möglich zu integrieren, was mit erheblichem ad- ministrativem Aufwand verbunden war. Eine Sonder- behandlung des Birsecks war nicht zu vermeiden. So erforderten die Regelung der Abgaben und Steuern, die Ordnung des Kirchen- und Schulgutes sowie die konfessionellen Angelegenheiten spezielle Lösungen. Die Sonderstellung des Birsecks innerhalb des Kantons dürfte seine Bevölkerung in höherem Mass und von An- fang an für politische Fragen sensibilisiert haben25. Im Laufe des Januars 1816 wurde der kantonale Verwal- tungsapparat im Birseck in Gang gebracht. Zum Bezirks- statthalter ernannte die Regierung einen erfahrenen Ju- risten, Christian Dagobert Gysendörffer (1768 –1840), aus Basel stammend und reformierter Konfession26. Gysendörffer, ein der Kantonsregierung treu ergebener Beamter, nahm in Arlesheim bis 1833 die Hauptlast der amtlichen Funktionen wahr und sollte sich als kluger Ratgeber der Bezirkseinwohner erweisen. Als die wich- tigsten Zweige der Administration geordnet waren, er- folgte im März 1816 die Wahl der ersten vier Vertreter des Bezirks in den Basler Grossen Rat. Gewählt wurden Heinrich Dollinger (Kreis Arlesheim), Urs Joseph Häring (Kreis Aesch), Paul Vogt (Kreis Allschwil) und Oswald Brodbeck (Kreis Therwil). Als es 1817 um die Ernen- nung der Gemeinderatsmitglieder ging, berichtete Gy- sendörffer nach Basel, wie schwierig es sei, geeignete Persönlichkeiten zu finden. Dies galt auch für Arlesheim, wo sich – nach Aussage des Bezirksstatthalters – nie- mand unter den älteren der 616 wählbaren Bürger fin- den liesse, der die erforderlichen Eigenschaften für die

9 Stelle eines Gemeindepräsidenten besässe27. Wie eine solche subjektive Aussage einzuordnen ist, bleibe da- hingestellt. Die Basler Regierung wandte ihr Augenmerk unver- züglich der Ordnung der Finanzen, der Kirchen- und Schulverhältnisse im Birseck zu28. Ein Gesetz über die Kompetenzen der Geistlichen vom Juni 1816 hielt fest, dass die Pfarreien des Bezirkes Birseck in künftigen Er- ledigungsfällen «nach den allgemeinen Verfügungen vonseiten der Regierung wieder zu besetzen sind». Mit anderen Worten: Die Regierung des Standes Basel war darauf bedacht, auf die Besetzung vakanter Pfarrstel- len Einfluss zu nehmen. Mit dem Generalprovikar und Offizial Urs Jakob Tschan in Rheinfelden vereinbarte sie 1824 diesbezüglich ein provisorisches Abkommen, das Bischof Neveu aber nicht anerkannte29. Wichtig war für die Katholiken des Birsecks die Rege- lung der Bistumsverhältnisse. Die Birsecker Pfarreien waren Teil des Gebiets, das – wie Bischof Neveu in sei- nem Hirtenbrief vom Januar 1815 verlauten liess – «als mit unserer Diözese wiedervereinigt und unserer bi- schöflichen Gerichtsbarkeit unterworfen» zu gelten hat30. Als Ergebnis langwieriger Verhandlungen der Kantone Luzern, Bern, Solothurn und Aargau mit Vertretern des Hl. Stuhles kam im März 1828 das Konkordat über die neue Umschreibung des Bistums Basel zustande; weitere Diözesanstände schlossen sich der Vereinbarung an. Die kanonische Reorganisation des Bistums Basel erfolgte am 7. Mai 1828 durch die päpstliche Bulle «Inter praecipua». Franz Xaver von Neveu, der auf Wunsch des Hl. Stuhles Oberhirte des Bistums blieb, starb im August desselben Jahres. Zum Nachfolger wählten die Delegierten der Diö- zesanstände im Dezember 1828 den Propst von St. Leo- degar in Luzern, Joseph Anton Salzmann (1780 –1854)31, einen gründlich gebildeten, liberal denkenden Priester. Am 6. Oktober 1829 erklärte der Basler Grosse Rat für die katholische Bevölkerung des Birsecks den Beitritt zur reorganisierten Diözese Basel. Die Beitrittserklärung wird nur für vier Jahre gelten, denn in der Folge der Kan- tonstrennung von 1833 gingen die Rechte und Pflichten von Basel innerhalb der Diözesankonferenz an den neuen Halbkanton Basel-Landschaft über32. Nach dem auf das Birseck beschränkten Beitritt Basels Joseph Anton Salzmann, Bi- zum Bistumskonkordat trafen Bischof Salzmann und die schof von Basel Basler Regierung 1830 eine Übereinkunft betreffend

10 die Besetzungsweise der katholischen Pfarrstellen33. Die Übereinkunft bestimmte: Für erledigte Pfarrstellen im Bezirk Birseck wird ein Pfarrkonkurs mit Prüfung der Kandidaten eröffnet und durch den «Herrn Bezirks-Pfar- rer in Arlesheim» auf vier Wochen ausgeschrieben. Nach Abklärung der Zeugnisse und Fähigkeiten der Kandidaten durch die geistliche Behörde (Bischof, Ge- neralvikar oder bischöflicher Kommissar) wird diese der Regierung einen Vorschlag einreichen. Erst nach Bestä- tigung des Vorgeschlagenen durch die Regierung kann der erwählte Pfarrer die kanonische Institution vonsei- ten des Bischofs erhalten und durch den Bezirksstatthal- ter namens der Regierung in den Genuss seiner Pfrün- de eingesetzt werden. Dem Zeitgeist entsprechend bestand die Regierung darauf, einen vorgeschlagenen Geistlichen bestätigen zu können, bevor der Bischof die Ernennung aussprach. Massgebend für die kirchliche Prägung einer Region waren die im Vergleich mit heute viel weiter gehenden Kompetenzen der Pfarrherren. Deren Kompetenzen be- trafen neben dem Kirchenwesen auch das Schul- und Armenwesen. Gemäss der 1820 für das Birseck erlas- senen Schulordnung übten die Pfarrer die Aufsicht über die Schulen aus. Der Pfarrer hatte die Prüfung eines Leh- rers vor dessen Anstellung vorzunehmen; er bestimmte die drei Schultage in der Woche und die Einteilung der Schulstunden; als Visitator der Schule machte er die wö- chentlichen Schulbesuche und nahm die Prüfungen ab. Vorgesetzte Behörde über das Kirchen-, Schul- und Ar- menwesen des Bezirks war eine vom Kleinen Rat in Basel ernannte Verwaltungskommission. Ursprünglich sollte diese die Ausgaben für Kirche, Schule und Armenfür- sorge verteilen, sie übernahm aber die gesamte Finanz- verwaltung des Birsecks34. Die Verwaltungskommission bestand aus sechs Mitgliedern: zwei waren Mitglieder des Kleinen Rats, zwei ausserhalb des Birsecks gewähl- te Mitglieder des Grossen Rats sowie zwei Angehörige des Bezirks Birseck, unter welchen sich ein Geistlicher befinden konnte. 1830 gehörten neben Bürgermeister Johann Heinrich Wieland als Präsident dieser Verwal- tungskommission an: Appellationsrat Johann Jakob La Roche, Grossrat Johann Ludwig Merian, Regierungsrat Gedeon Burckhardt, Bezirksstatthalter Gysendörffer, Gemeindepräsident Urs Joseph Häring (Aesch) und Fri- dolin Gürtler, Bezirkspfarrer in Arlesheim.

11 Kritik aus dem Birseck

Es ist wohl kein Zufall und entspricht einer gewissen his- torischen Logik, dass in der Bewegung, die 1832/1833 die Trennung des Kantons Basel in einen Stadt- und in einen Landkanton brachte, Politiker aus dem katholi- schen Birseck eine führende Rolle spielten. Im Birseck gab es keine historische Bindung an die Stadt wie in den alten ehemaligen Landvogteien, wo viele Leute als Bandweber (Posamenter) von der Stadt abhängig wa- ren; nur Reinach erwies sich wegen des Grundbesitzes zweier städtischer Familien, der Familien Landerer und Wieland, in diesem Dorf – sowie in bewusstem Gegen- Stephan Gutzwiller satz zum benachbarten Therwil – als loyal gegenüber der Basler Regierung35. Wer waren die aus dem Birseck stammenden Anführer der Baselbieter Volksbewegung? Alle drei wurden in der Epoche der französischen Egalité, der bürgerlichen Rechtsgleichheit, geboren. Der Anwalt Stephan Gutz- willer, 1802 in Therwil zur Welt gekommen, war die an- erkannte Führerfigur; er hatte in Solothurn das Lyzeum des ehemaligen Jesuitenkollegs besucht und später in Würzburg und Heidelberg studiert. Seit 1828 war Gutz- willer Mitglied des Basler Grossen Rates, wo er wieder- holt die Beseitigung der ungleichen Behandlung von altem und neuem Kantonsteil anmahnen wird36. Die Brüder Anton und Jakob von Blarer aus Aesch, Jahrgän- ge 1798 und 1802, Jurist der eine und Söldneroffizier der andere, stammten aus dem lokalen Adel der Blarer von Wartensee; auch sie waren keineswegs gesonnen, sich der städtischen Obrigkeit unterzuordnen37. Im Grossen Rat wies Stephan Gutzwiller bei der Be- handlung der Standesrechnung im Februar 1830 darauf hin, dass die kantonale Kirchen- und Schulgutverwal- tung, zuständig für die Pfarreien im alten Kantonsteil, eine jährliche Zulage aus der allgemeinen Staatskasse beziehe. Als Ausgleich für die dem Birseck vorenthal- tene Zulage aus der Staatskasse wurde angeregt, dass Basel einen Beitrag an die Pfarrbesoldung der städti- schen katholischen Kirchgemeinde leiste. Es folgte die Entgegnung, dem katholischen Kantonsteil stünde es am wenigsten zu, so genau zu rechnen. Wenn man die durch das Birseck verursachten Regierungskosten mit den Summen vergleiche, die aus dem Bezirk an die Staatseinkünfte fliessen, so komme das Birseck nichts

12 weniger als zu kurz. Eine Meinungsverschiedenheit war signalisiert, die das Birseck und den übrigen Kanton ei- nander gegenüberstellte – just in dem Augenblick, wo sich der alte Gegensatz zwischen Stadt und Land neu auftat38. Gutzwillers Schritt in die Öffentlichkeit, sein werbewirk- sames Engagement für die Anliegen der Landschaft, be- zeichnet den Wendepunkt der 1830er-Bewegung. Eine im November 1831 bei den Landgemeinden durch- geführte Befragung brachte mehrere Klagepunkte des Birsecks zutage. Man beanstandete unter anderem, dass Basel die aus der Zeit des Fürstbistums stammenden Bodenzinse noch nicht abgeschafft hatte39. Unzufrieden war man über die Zusammensetzung der birseckischen Verwaltungskommission, auch darüber, dass es den Ka- Franz Anton von Blarer tholiken erschwert war, das Basler Stadtbürgerrecht zu erwerben40. Die Mehrheit der Gemeinden des Birsecks befürworte- te die Kantonstrennung und die aus ihr sich ergebende Zugehörigkeit zum Landkanton41. In Allschwil bildeten sich zwei Lager, wobei die Befürworter der Trennung ob- siegten42. Von den neun Gemeinden trat einzig Reinach nicht freiwillig dem Kanton Basel-Landschaft bei. Am 3. August 1833, dem Tag des Gefechtes an der Hülften- schanze bei Frenkendorf, fielen auch die Reinach-Förde- rer Lukas Franz Landerer und August Heinrich Wieland im Kampf. Der Reinacher Gemeindepräsident Franz Joseph Feigenwinter wurde von heimkehrenden ba- sellandschaftlichen Milizen erschossen und das Dorf verwüstet. Vier Tage später entsprach der Landrat dem Begehren, das die Befürworter einer Aufnahme Rei- nachs in den Kanton Basel-Landschaft gestellt hatten43.

Teil des Kantons Basel-Landschaft

Im neugebildeten Landkanton wurden die neun Ge- meinden des Birsecks verwaltungsmässig Teil des Be- zirkes Arlesheim, zusammen mit den Gemeinden Biel, Benken, Binningen, Bottmingen, , München- stein und Muttenz44. Die Baselbieter Kantonsverfassung vom 27. April 1832 gewährleistete die Unverletzlich- keit der Glaubensfreiheit; sie gewährleistete die Rechte der evangelisch-reformierten und der römisch-katholi- schen Kirche sowie – darüber hinaus – ausdrücklich die

13 dem Birseck durch den Wiener Kongress zugesicherten Rechte45. Diese Garantien empfanden die Birsecker Ka- tholiken und deren Geistlichkeit zweifelsohne als posi- tiv. Die Vorbehalte der Geistlichkeit – wie auch Bischof Salzmanns – bestanden Anfang 1833 darin, dass sie noch zögerten, in staatlichen wie auch in geistlichen Dingen eine provisorische Regierung anzuerkennen46. Deshalb weigerten sich die acht katholischen Pfarrer des Birsecks47 zunächst, den von der provisorischen Re- gierung geforderten Eid auf die Baselbieter Verfassung abzulegen, und mussten dafür den zeitweiligen Entzug ihrer Besoldung hinnehmen. Die Regierung blieb, erst recht nachdem die Tagsatzung die Kantonstrennung sanktioniert hatte, in ihrer Forderung unnachgiebig. Sie akzeptierte jedoch im September 1833 eine abgewan- delte, von Dekan Fridolin Gürtler vorgelegte Eidesfor- mel48. Baselland folgte dem eingeschlagenen Weg eines radi- kalen Liberalismus und öffnete sich der demokratischen Bewegung. In kirchenpolitischer Hinsicht stimmten Re- gierung und Landrat den Badener Artikeln von 1834 zu. Diese waren das Ergebnis einer Konferenz in Baden, an der Stephan Gutzwiller den Kanton Baselland ver- trat49. Die Badener Artikel strebten unter anderem eine grössere Unabhängigkeit der schweizerischen Bischöfe vom Papst an, mehr staatliche Kontrolle über die kirch- lichen Angelegenheiten, die Besteuerung der Klöster, die Zulassung konfessionell gemischter Ehen und eine Reduktion der kirchlichen Feiertage. Gutzwiller beteilig- te sich an der Konferenz, die innerhalb seines Kantons vor allem das katholische Birseck berührte, mit grosser Sachkenntnis. Die Badener Beschlüsse weckten im Birseck Unruhe und Opposition. Es waren wohl die Pfar- rer, welche im Birseck den Widerstand gegen die Ba- dener Konferenzartikel organisiert haben. Bischof Salz- mann schwieg zunächst zu den Beschlüssen, erklärte aber – um Missverständnisse auszuschliessen – im April 1835 in einem Schreiben an den Aargauer Grossen Rat, dass er die Badener Artikel «standhaft missbillige» und sich, die Rechte des bischöflichen Stuhles von Basel und die Rechte der Kirche feierlich dagegen verwahre50. In einem Rundschreiben an den schweizerischen Klerus verwarf Papst Gregor XVI. im Mai 1835 entschieden die Badener Beschlüsse.

14 Der Oberwiler Pfarrstreit: Übergabe der Gemeinde an die basellandschaftlichen Truppen

Das Pfarrwahlrecht der Gemeinden

Ein Thema, das immer wieder für Unruhe sorgte, war die Wahl der Pfarrer51. Bis 1872 war sie im Birseck an- ders geregelt als im reformierten Kantonsteil. Folgen- des Prozedere spielte sich ein: Die Kandidaten wurden zunächst vom bischöflichen Generalprovikar im Beisein zweier, von der Regierung zu bezeichnenden katholi- schen Geistlichen einer Prüfung unterzogen, dem Er- gebnis entsprechend schlug der Bischof den von ihm gewählten Kandidaten dem Regierungsrat vor und erst, nachdem die Regierung die Wahl gebilligt hatte, wurde der neue Pfarrer durch den Dekan und einen Vertreter des Staates in seine Pfarrei eingesetzt52. Es zeigte sich aber, dass der grössere Teil der Birsecker Bevölkerung und Gemeinden das Recht beanspruchte, ihre Pfarrer selbst zu wählen. Akut wurde die Frage in den Jahren 1833 und 1834, als in Allschwil und in Oberwil die Pfarrstellen neu zu besetzen waren. In Allschwil und in Oberwil äusserten weite Teile des Gemeinderats und der Bevölkerung ihren Unmut gegen die Absichten der Kantonsregierung und des Bischofs, liberale Pfarrer zu installieren. Erbittert bekämpften sich im Oberwiler Kirchenstreit, der sich in den Jahren 1834 und 1835 abspielte, Liberale und Konservative; Letzte- re bildeten in der damaligen 700-Seelen-Gemeinde die Mehrheit. Die Auseinandersetzung führte zum Totschlag an zwei Landjägern. Es kam so weit, dass die Regierung ein 500 Mann starkes Militäraufgebot nach Oberwil

15 entsenden und den gesamten Gemeinderat absetzen liess. Bemerkenswert ist, dass in diesem Streit die Kon- fliktlinie nicht zwischen der Baselbieter Regierung und Bischof Joseph Anton Salzmann verlief, vielmehr war es ein Konflikt zwischen Regierung, Bischof Salzmann und der liberalen Minderheit in Oberwil auf der einen Seite und der konservativen Mehrheit im Dorf auf der anderen Seite. Der Bischof stand damals auf der Seite der Liberalen, indem er der Einführung der 1834 vorge- schlagenen Geistlichen Peter Doswald (in Allschwil) und Urs Joseph Anaheim (in Oberwil) zustimmte53. Wie im gesamten Bistum Basel geriet die katholische Kirche im Birseck erneut unter liberalen Modernisie- rungsdruck, etwa wenn in den 1850er- und 1860er-Jah- ren von Seiten der Diözesanstände die Reduktion der kirchlichen Feiertage gefordert und durchgesetzt wur- de. Zuweilen fanden liberale Postulate auch bei verein- zelten Geistlichen Gehör, so beim ersten katholischen Liestaler und späteren Pfeffinger Pfarrer Johann Jakob Weber (1796 –1856). Gegen das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts hin passte sich allerdings der Klerus zunehmend geschlossen dem härteren antimodernisti- schen Druck Roms an. Der Gegensatz zwischen Konser- vativen und Liberalen in den Dörfern des Birsecks wirk- te sich direkt auf das Leben der Pfarreien aus54.

Kulturkampf im Birseck

Das kirchenpolitische Geschehen in den katholischen Birsecker Pfarreien wurde zweifelsohne durch die Pfarr- herren mitbestimmt. Die meisten der um 1870 amtie- renden Pfarrer hielten sich offiziell aus den Auseinan- dersetzungen zwischen Konservativen und Liberalen heraus, ohne jedoch ihre romtreue Gesinnung zu ver- hehlen55. In der Kulturkampfzeit war die Volkswahl der Pfarrer ein Hauptziel der radikalen Kirchenpolitik. Ziel war, den Gläubigen die Wahl ihrer Seelsorger zu ermöglichen und die Geistlichen gleichzeitig vom Bischof unabhän- gig zu machen. Seit dem 1842 mit Bischof Salzmann ausgehandelten Vertrag konnten die Gemeinden bei Vakanzen dem Bischof einen Nachfolger vorschlagen. Der Ernennung durch den Bischof folgte, nachdem die Regierung zugestimmt hatte, die Amtseinsetzung des

16 Pfarrers. Den Anstoss zur Reform des Pfarrwahlrechts gab die Verwaltungskommission des Birsecks (nun Ver- waltungsrat genannt)56. Als sich die Liestaler Kantonsregierung 1870 darauf einstellte, das Pfarrwahlrecht zu modernisieren, brach- te der Bischof von Basel Eugen Lachat (1863 –1884)57 seine Vorbehalte recht unvermittelt vor und verlangte den Schutz der kirchlichen Rechte. Der aus dem Jura stammende Oberhirte bestand auf dem vollumfängli- chen, im katholischen Kirchenrecht festgeschriebenen Kollaturrecht des Bischofs. Im Kanton Baselland, wo die Aktivierung der Bevölkerung durch häufige Gesetzes- abstimmungen üblich und die reformierte Pfarrgeistlich- Eugen Lachat, Bischof von keit dem politischen System weitgehend integriert war, Basel musste die von Bischof Lachat vertretene Sonderstel- lung der katholischen Pfarreien Konflikte auslösen. Der birseckische Verwaltungsrat hatte im Januar und Februar 1870 bei den katholischen Einwohnern des Birsecks eine Konsultativabstimmung durchgeführt und bei den Befragten die gewünschte Zustimmung zu ei- ner Demokratisierung des Pfarrwahlrechts erhalten. Die Regierung nahm dieses Ergebnis zum Anlass, ein Ge- setzgebungsverfahren in Gang zu setzen58. Das zügige Vorgehen provozierte jetzt in den katholischen Pfarreien Kritik. Ziemlich einhellig wünschte man wohl mehr Mit- sprache, aber nach Verhandlungen und im Einverneh- men mit dem Bischof. Gerade davon wollte man sich in Liestal freimachen und den Entscheid der mehrheitlich reformierten Gesamtbürgerschaft anheimstellen. Die Regierung ging auf Kollisionskurs. Das «Gesetz über die Wahl der Geistlichkeit», vom Ba- selbieter Landrat im Dezember 1871 verabschiedet, passierte die Volksabstimmung im Mai 1872 mit 5'254 gegen 1'299 Stimmen. Es egalisierte die Pfarrwahlen beider Konfessionen, legte die Pfarrwahlen «durch ge- heimes absolutes Stimmenmehr» fest und regelte die nach fünf Jahren vorgesehene Wiederwahl wie auch eine mögliche, durch Regierungsbeschluss veranlass- te vorzeitige Abberufung des Pfarrers. Bischof Lachat protestierte umgehend. Nicht zuletzt auf Druck der bi- schöflichen Kurie in Solothurn mochte nun die Mehrheit der birseckischen Katholiken nichts mehr von ihrer alten Forderung der Pfarrwahl durch die Gemeinde wissen. In der Volksabstimmung vom Mai 1872 hatte die Birsecker Bevölkerung – mit Ausnahme der Gemeinden Allschwil

17 und Pfeffingen – gegen das neue Pfarrwahlgesetz ge- stimmt59.

Der Arlesheimer Volkstag vom 20. April 1873

Im Streit um die päpstliche Unfehlbarkeit erklärte Ende Januar 1873 der Kanton Basel-Landschaft, zusammen mit der Mehrheit der anderen Kantone des Bistums Ba- sel, die Absetzung des romtreuen Bischofs Lachat. Die Regierung verbot den katholischen Geistlichen jeden weiteren amtlichen Verkehr mit ihrem Bischof. Gegen die Absetzung Bischof Lachats bildete sich in Reinach unter dem Gemeindepräsidenten Xaver Feigenwinter (1842 –1915) ein Zentralkomitee mit dem Ziel, eine Protestkundgebung zu veranstalten60. Die konservative Opposition markierte mit dieser Kundgebung, die Ende Februar 1873 in Reinach stattfand, zumindest zahlen- mässig ihre Präsenz. Die Pfarrer ihrerseits hielten sich zurück; sie fügten sich dem Mandat aus Liestal und ver- zichteten darauf, den Fastenbrief ihres Bischofs zu ver- lesen61. In dieser spannungsgeladenen Atmosphäre kam es zu einem spektakulären Kräftemessen zwischen liberalen und konservativen Katholiken62. Nach der Protestkund- gebung der Konservativen beriefen die freisinnigen Ka- tholiken eine Gegendemonstration erst nach Reinach, dann nach Arlesheim. An der Spitze der Initianten stand der in Arlesheim wohnhafte Niklaus Feigenwin- ter (1840 –1912), der ältere, radikalgesinnte Bruder des Gemeindepräsidenten von Reinach.63 Als Festred- ner wurde Augustin Keller gebeten. Man rechnete mit Konfrontationen, sodass die Regierung eine Truppe von 300 Mann aufbot. Als deren Kommissär waltete Regie- rungspräsident Jakob Adam, selbst liberaler Katholik aus Allschwil und kurz zuvor Delegierter an der Diözesan- konferenz. Rund sechstausend Teilnehmer besuchten die Volksversammlung, die am 20. April 1873 vor dem Dom von Arlesheim über die Bühne ging. Die von den Liberalen als Demonstration ihrer Stärke geplante Volks- versammlung enthüllte unversehens die Kräfteverhält- nisse im Birseck. Bereits die Eröffnungsansprache Niklaus Feigenwinters mit ihrem Lob des Pfarrwahlgesetzes entfachte einen Tumult. Die Reden der eingeladenen liberalen Regie-

18 rungsräte Amanz Jecker (Solothurn) und Augustin Keller (Aargau) konnten nur dank Interventionen der behörd- lichen Autorität gehalten werden. Die Tagungsresolu- tion der Veranstalter wurde durch Treuebekenntnisse der Gegenseite zu Papst und Bischof neutralisiert. Das Kalkül, die Stärke des birseckischen Liberalismus zu ma- nifestieren, war nicht aufgegangen. Flugblattaktionen und Aufrufe verhalfen den Katholiken im Birseck zu ko- ordinierter Geltung. Die Kraftprobe wurde nebenbei zur internen Auseinandersetzung der Familie Feigenwinter. Neben Xaver gehörte sein jüngster Bruder Ernst Fei- genwinter (1853 –1919), Student der Rechte, später an- gesehener Anwalt und baselstädtischer Nationalrat, zu den aktiven Störern der von Niklaus Feigenwinter ein- berufenen Demonstration64. Der Tag von Arlesheim fand weitherum Beachtung. Er fiel in die erregte Zeit der Ausweisung der Bischöfe Eu- gen Lachat und Gaspard Mermillod. Manche sahen den Tag als Auftakt zu einem basellandschaftlichen Kultur- kampf, doch dazu kam es nicht. Die Liestaler Regierung vermied einen Konflikt, wie er sich im Jura abspielte. Die konfessionellen Aufregungen waren der Regierung zu peripher. In den von wirtschaftlichen Sorgen bedräng- ten Schichten der Bevölkerung des Baselbiets lösten die konfessionspolitischen Auseinandersetzungen keine langfristige Bewegung aus65. In einzelnen Gemeinden allerdings tobten die Leidenschaften. Am wildesten ging es in Pfeffingen zu, wo Pfarrer Fridolin Schmidlin jahrelang unter liberalem Beschuss stand, jedoch seine Position schliesslich behauptete66.

Sonderfall Allschwil

Zu reden gaben erst wieder die 1877 fälligen Pfarrwah- len, die mit einer Ausnahme problemlos verliefen. Die Ausnahme war die mit Basel eng verbundene Gemein- de Allschwil, deren Einwohnerschaft in Konservative und Liberale tief gespalten war67. In den Abstimmungen seit der Kantonsgründung hatte zumeist die Überzeu- gung der Liberalen obsiegt. 1867 verwaiste das Pfarr- amt; nach langer Suche wählte die Gemeinde 1868 Pe- ter Leonz Wildi zum Pfarrer, einen Geistlichen, dessen konservative Einstellung bekannt war. Nach dem ersten Vatikanischen Konzil entwickelte sich

19 Allschwil zum Zentrum des liberalen Katholizismus im Birseck. Die Gemeinde Allschwil stimmte 1872 dem Pfarrwahlgesetz zu – wohl auch unter dem Einfluss des aus ihr stammenden liberalen Regierungsrates Jakob Jo- seph Adam. Als Delegierter von Baselland in der Diö- zesankonferenz befürwortete Adam im folgenden Jahr die Absetzung Bischof Lachats. Pfarrer Wildi stand auf der Gegenseite. In einer Untersuchung, die das Statt- halteramt Arlesheim 1873 gegen ihn führte, ging es um Vorwürfe wie «Schimpfen gegen die Regierung, Aufwiegeln der Leute, Mißbrauch des Beichtstuhls». Allschwil versagte bei der Pfarrwahl von 1877 seinem entschieden «ultramontanen» Pfarrer Peter Leonz Wildi die Bestätigung. Gegen 72 Stimmen für Beibehaltung wurde von 119 Stimmen «Nichtbeibehaltung» dieses Geistlichen beschlossen68. Im April 1877 wählte die Gemeinde den altkatholisch gesinnten Pfarrer Johannes Schmid mit 108 Stimmen gegen 69 Stimmen, die zu- gunsten Wildis abgegeben wurden. Zwei Wochen spä- ter verlangte eine römisch-katholische Volksversamm- lung Kassierung der Wahl, da viele der Stimmenden bezüglich der religiösen Einstellung des Neugewählten uninformiert gewesen seien. Der Einspruch wurde als Rekurs formuliert69. Der Landrat verwarf im Januar 1878 den Rekurs prak- tisch einhellig mit 40 zu 1 Stimmen. Mit einem schwä- cheren Mehr, mit 20 gegen 14 Stimmen, unterstützte der Landrat den weiteren Entscheid, die katholischen Geistlichen des Kantons anzufragen, ob sie das Pfarr- wahlgesetz anerkennen. Hinter dieser Demarche stand , in Arlesheim wohnhafter Redaktor der «Bas- ler Nachrichten». Der liberale Schul- und Sozialpolitiker, später auch Bundesrat, argumentierte, der Staat müsse jene schützen, die ihre Vernunft nicht einem Priester zu Füssen legen wollten. Die katholische Geistlichkeit re- agierte in ihrer Antwort geschickt: Sie unterziehe sich den in Gesetzeskraft erwachsenen Bestimmungen, verwahre sich aber gegen jede Erklärung, die eine Ver- letzung der Artikel 13 und 29 der Kantonsverfassung – betreffend die Glaubensfreiheit und die dem Birseck garantierten Sonderrechte – oder der entsprechenden Grundrechte der Bundesverfassung enthalte. Die Re- gierung gab sich mit dieser grundsätzlichen Erklärung zufrieden. Einzig am Plazetrecht hielt sie noch über Jahr- Emil Frey zehnte fest70.

20 Die konfessionellen Verhältnisse um 1900

Wie im ganzen Baselbiet, bemerkt man um 1900 im Birseck ein Phänomen, das sich bis zur Gegenwart ver- stärkte: die zunehmende konfessionelle Durchmischung. Die meisten Gemeinden des Baselbiets galten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein als konfessionell geschlossen. Im alten Kantonsteil waren ihre Bewohnerinnen und Be- wohner in der Regel reformiert, im Birseck wie im berni- schen Laufental katholisch. Noch 1850 gehörten gegen 95 Prozent der Bevölkerung in den katholischen und re- formierten Gegenden des Kantons der jeweils dominie- renden Konfession an. Im reformierten Gebiet änderte sich dies bis 1900 nur geringfügig; noch bekannten sich gegen 90 Prozent zur Mehrheitskonfession. Im katholi- schen Birseck dagegen waren es etwa 80 Prozent. Die abnehmende Tendenz verstärkte sich in den folgenden Jahrzehnten beträchtlich. Der Anteil der katholischen Bevölkerung reduzierte sich zwischen 1900 und 1930 auf weniger als zwei Drittel. Vor allem nach 1960 ging der Anteil von Katholikinnen und Katholiken in der Be- völkerung um weitere Schritte zurück71. Die konfessionelle Durchmischung der Gemeinden des Birsecks setzte mit der Industrialisierung ein. Die Ent- wicklung in Arlesheim mag als Beispiel dienen. 1830 verlegte Johann Sigmund Alioth seine Schappe-Fabrik von Basel nach Arlesheim; es war die erste maschinel- le Schappe-Fabrik der Schweiz. Für seine reformierten Arbeiter baute Daniel August Alioth 1856 in seinem Garten eine Kapelle und errichtete eine damals in der Schweiz einzigartige Patronatskirche, von welcher aus die Seelsorge der noch wenigen reformierten Familien des Birsecks betrieben wurde72. 1882 bildete sich die reformierte Kirchgemeinde Arlesheim. Hundert Jah- re später (1990) bekannten sich 41% der Bevölkerung Arlesheims zur katholischen, 38% zur evangelisch-re- formierten Konfession73. In Reinach, Therwil, Aesch und Ettingen verlief – mit zeitlichen Verschiebungen – die konfessionelle Durchmischung auf ähnliche Weise74.

Abschliessende Bemerkungen

Nach diesen Hinweisen gilt es, abschliessend eine Be- wertung der Erklärung des Wiener Kongresses vom

21 20. März 1815 vorzunehmen. Wie ausgeführt wurde, traf die Vereinigung des Juras und des Birsecks mit der Eidgenossenschaft die betroffenen Bewohner nicht un- vermittelt. Die Vereinigung löste nirgends grundsätzli- chen Widerstand aus. Meinungsverschiedenheiten gab es allerdings über die Form des Anschlusses an die Eid- genossenschaft, wie aus den Petitionen der lokalen No- tabeln hervorgeht. Vergleicht man die Folgen des Anschlusses des Juras an Bern mit jenen des Anschlusses des Birsecks an Basel zeigen sich Gemeinsamkeiten, aber auch gewichtige Unterschiede. Gemeinsam ist beiden Regionen: Trotz der garantierten Rechtsgleichheit stand ihnen – im Jura noch verstärkt durch die sprachliche Verschiedenheit – eine schwierige Zeit als konfessionelle Minderheit be- vor. Allein schon in diesem Punkt tauchen die Unter- schiede auf. Die konfessionellen Streitigkeiten wurden zwischen Bern und dem Jura viel brutaler ausgetragen als in der Nordwestschweiz. Zu den Exzessen, die den Kulturkampf im Berner Jura prägten, kam es im Birseck mitnichten. Wohl gab es in den Birsecker Gemeinden die besprochenen konfessionspolitischen Konflikte; sie wurden mehrheitlich mit Besonnenheit gelöst. Von dieser Überlegung her macht es wenig Sinn, die Wiener Erklärung von 1815 bezüglich der Anschlüsse pauschal als «einen historischen Fehlentscheid» zu be- zeichnen, wie in der Presse getitelt wurde. Nur was den Anschluss des katholischen Nordjura an den Kan- ton Bern betrifft, wird man – mit Blick auf die spätere schwierige Entstehung des Kantons Jura – klar von ei- nem historischen Fehlentscheid sprechen dürfen75. Hinsichtlich der Aufnahme des Birsecks in den Stand Basel und ihrer Folgen ist zu differenzieren. Gewiss be- gingen die Basler Notabeln einen historischen Fehler, als sie in der Verfassung von 1814 die bürgerliche Un- gleichheit zwischen Stadt und Land festschrieben. Der Fehler sollte sich bitter rächen, auch wenn gerechter- weise einzuräumen ist, dass es den Basler Ratsherren der einsetzenden Restauration kaum möglich war, die Kantonstrennung von 1832/1833 vorauszusehen. Dass die Anführer der Baselbieter Volkserhebung aus dem katholischen Birseck stammten, hat – wie ausgeführt wurde – eine gewisse Logik. Ausschlaggebend für die Bewohner des Birsecks waren die Ungerechtigkeiten politischer und wirtschaftlicher Art, auch – aber weit

22 weniger – ihre Zugehörigkeit zur katholischen Konfes- sion. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entschärfte sich die konfessionelle Frage für die Bewohner des Birsecks zusehends. Die Entschärfung wurde ermöglicht durch die liberale, modern anmutende Regelung der Bezie- hungen zwischen Kirche und Staat im Baselbiet. Zu die- ser Entwicklung beigetragen hat nicht zuletzt die ein- setzende konfessionelle Durchmischung, ausgelöst und verstärkt durch die Nähe des Birsecks zur Stadt Basel.

23 Anmerkungen

1 Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 13, Basel 2014, S. 455-456: Wiener Kongress (Marco Jorio). 2 Das in Wien besiegelte Dokument vom 20. März 1815 gab der Schweiz ihre im Wesentlichen bis heu- te gültige territoriale Gestalt. Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 2, 1977, S. 884 –885. 3 Comment, Vereinigungsurkunde, S. 44; Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 368; Utz, Fussnote, S. 114 –116. Neun Ortschaften, bzw. acht Gemeinden zum Zeitpunkt der Erklärung. Das zuvor mit Allschwil ver- bundene Dorf Schönenbuch wurde 1816 politische Gemeinde, Heimatkunde von Schönenbuch, S. 35. 4 Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 2, Basel 2003, S. 458: Birseck, Vogtei (Kurt Weissen). 5 Helvetia Sacra, Bd. I/1, S. 217 –218. 6 Die alte Diözese Basel zählte elf Dekanate oder Landkapitel; eines von ihnen war das Dekanat Lei- mental, welches einen hochstiftischen, einen elsässischen und einen solothurnischen Teil umfasste. Das Birseck gehörte in der Zeit vor der Französischen Revolution zu diesem Dekanat. 7 Helvetia Sacra, Bd. I/1, S. 139. 8 Helvetia Sacra, Bd. I/1, S. 218 –219; Jorio, Untergang, S. 87-96. 9 Ries, Neuorganisation, S. 111; Utz, Fussnote, S. 108ff. 10 Jorio, Untergang, S. 180 –183. 11 Ries, Neuorganisation, S. 118 –119, 122. 12 http://www.verfassungen.de/ch/wienerkongresserklaerung1815.htm [Zugriff vom 8. April 2015]. Quelle: K.H.L. Pölitz, Die europäischen Verfassungen seit dem Jahre 1789, Brockhaus Leipzig 1833. 13 Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 2, Zürich 1977, S. 884 –885; Heimgartner, Baselland, S. 57 –58; Jorio, Untergang, S. 188 –189; Ries, Neuorganisation, S. 123 –124. 14 Utz, Fussnote, S. 180 –181. 15 Es handelt sich um Petitionen, die anfangs September 1814 an die eidgenössische Tagsatzung gerich- tet wurden. Comment, Vereinigungurkunde, S. 28 –31. 16 Dähler, in Basler Zeitung, 5. November 2014. 17 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 369. Die Übergabe des Territoriums erfolgte mit grossem Zeremoniell am 23. August 1815 in Pruntrut. Jorio, Untergang, S. 192; Ries, Neuorganisation, S. 125. 18 Utz, Fussnote, S. 116 –118. 19 Bevölkerungszahlen nach Berner, Kleine Geschichte, S. 166; Gschwind, Bevölkerungsentwicklung, S. 426: Birseck. 20 Die Ausgangszahl von 6 Prozent ergibt sich aus der Schätzung, dass kurz vor dem Anschluss des Birsecks etwa 2500 Katholiken in der Stadt Basel und rund 250 Katholiken in der alten Landschaft Basel lebten; 1822 zählte die katholische Gemeinde in Basel bereits 3000 Seelen, Licht und Schatten, S. 17. Zur konfessionellen Bevölkerungsstruktur in Stadt und alter Landschaft Basel zwischen 1811 und 1850 siehe Gschwind, Bevölkerungsentwicklung, S. 423 –427. 21 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 366 –372; Jorio, Untergang, S. 191 –192; Ries, Neuorganisation, S. 125 –126; Utz, Fussnote, 118 –124. 22 http://www.verfassungen.de/ch/basel/vereinigungsurkunde15.htm [Zugriff vom 8. April 2015]. Basler Besitznahme-Patent vom 26. Dezember 1815 bei Feigenwinter, Birseck, S. 19 –20; Henrici, Entwicklung, S. 21 –22; Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 371 –372; Abbildung des Besitznahme-Patents in Utz, Fussnote, S. 122. 23 Die am 4. März 1814 verabschiedete Verfassung hob die seit 1798 bestehende Gleichheit von Stadt und Land wieder auf. Die Zahl der Grossräte der Landschaft wurde auf zwei Fünftel begrenzt. Diese Zahl entsprach nicht der Bevölkerungsverteilung der Stadt mit rund 16'700, der Landschaft mit etwa 28'400 Bewohnern. Berner, Kleine Geschichte, S. 165 –166. 24 Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 160 –161. 25 Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 165. 26 Utz, Fussnote, S. 124 –128. Gysendörffer war, bevor er nach Arlesheim versetzt wurde, 1803 –1816 Basler Bezirksstatthalter in Liestal, Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 5, Basel 2006, S. 851: Gy-

24 sendörffer, Christian Dagobert (Kaspar Birkhäuser). 27 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 380 –381. 28 Utz, Fussnote, S. 155 –158. 29 Heimgartner, Baselland, S. 57, 97. Urs Jakob Tschan (1760 –1824) war Pfarrer in und Propst von Schönenwerd, seit 1809 Generalprovikar, Helvetia Sacra, Bd. II/2, S. 491. 30 Bistum Basel 1828 –1928, S. 251 –252. 31 Helvetia Sacra, Bd. I/1, S. 385 –389. 32 Bistum Basel 1828 –1928, S. 17 –18; Bistum Basel 1828-2003, S. 213 –217; Jäggi, Bistum Basel, Bd. 3, S. 9 –10; Utz, Fussnote, S. 150. 33 Schon im April 1816 widmete sich Bischof Neveu dem Birseck, indem er Pfarrer Fridolin Gürtler von Arlesheim zum Dekan mit der Bezeichnung eines «Cantons-Pfarrers» ernannte. Der Kleine Rat in Basel bewilligte jedoch nur die Bezeichnung «Bezirkspfarrer», Utz, Fussnote, S. 150; zum Folgenden siehe Bistum Basel 1828 –1928, S. 253 –254. 34 Utz, Fussnote, S. 125. 35 Wirth, 500 Johr, S. 119 –120. Die Rolle des Birsecks im Ablauf der Kantonstrennung wird detailreich, unter Beizug bisher kaum benutzter Quellen, in Utz, Fussnote, S. 149 –178, geschildert. 36 Stephan Gutzwiller (1802 –1875) stellte ungleiche Behandlung u.a. in der Verwaltung des Kirchen- und Schulguts, bei der Lehrerbesoldung und im Strassenbau fest. 1832 Präsident des Landrats und der Regierung des Baselbiets, 1833 Rücktritt von den politischen Ämtern, 1848 erfolgreiche Kan- didatur für den Ständerat, 1854 Nationalrat. Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 165 –167; Heimgartner, Kulturkampf, S. 62 –64. 37 Franz Felix Anton von Blarer (1798 –1864) war Präsident der provisorischen Regierung des Baselbiets, hernach Landratspräsident. Er vertrat mit Unterbrüchen den neuen Kanton bis an sein Lebensende im Ständerat. Jakob von Blarer (1802 –1873), Oberst, war der populärste Truppenführer in den Tren- nungswirren. Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 165 –167. 38 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 383 –385; Utz, Fussnote, S. 155-160. 39 Utz, Fussnote, S. 161 –165. 40 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 396 –397. 41 Utz, Fussnote, S. 165 –178, beschreibt den Weg des Birsecks in die Kantonstrennung. 42 Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1, Basel 2002, S. 201: Allschwil (Brigitta Strub). 43 Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 10, Basel 2011, S. 208 –209: Reinach BL (Brigitta Strub); Wirth, 500 Johr, S. 119 –120; Utz, Fussnote, S. 176 –178. 44 Geographisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1, Neuenburg 1902, S. 91. 45 Bistum Basel 1828 –1928, S. 255; zur Stellung der Katholiken im Kanton Basel-Landschaft siehe Jäggi, Bistum Basel, Bd. 3, S. 75 –76. 46 Heimgartner, Baselland, S. 12 –26. 47 Die 1832/1833 im Birseck wirkenden Pfarrherren waren: Johann Michael Brodbeck († 1854) in Ettin- gen, Ludwig Sebastian Cueni († 1878) in Therwil, Urs Joseph Fähndrich († 1839) in Pfeffingen, Fridolin Gürtler († 1859) in Arlesheim, Jakob Baptist Häfelin († 1844) in Aesch, Sebastian Öschger († 1834) in Oberwil, Peter Paul Schaub († 1864) in Reinach sowie Johann Jakob Weber († 1856) in Allschwil; biografische Angaben in Dictionnaire du Jura.ch (www.diju.ch). 48 Die von Dekan Gürtler ergänzte Eidesformel trug folgenden Wortlaut: «... Ich schwöre, den verfas- sungs- und gesetzmässigen Verfügungen, wenn dieselben nicht der römisch-katholischen Religion und den Gesetzen der Kirche zuwider sind, mich ohne Widerstreben zu unterwerfen.» Heimgartner, Baselland, S. 21. 49 Auf Anregung des Luzerners Eduard Pfyffer und des St. Gallers Gall Jakob Baumgartner lud die li- berale Luzerner Regierung zu der Konferenz ein, an der das Verhältnis zwischen Kirche und Staat neu geregelt werden sollte. Vom 20. bis 27. Januar 1834 tagten in Baden die Gesandten der Stände Bern, Luzern, St. Gallen, Solothurn, Basel-Landschaft, Aargau und Thurgau. Zur Vorgeschichte, den Beratungen und deren Ergebnis siehe Heimgartner, Baselland, S. 27 –54; Heimgartner, Kulturkampf, S. 67. 50 Bistum Basel 1828 –1928, S. 23 –25; Helvetia Sacra, Bd. I/1, S. 386.

25 51 Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 93 –95; Jäggi, Bistum Basel, Bd. 3, S. 165 –166. 52 Verkommnisse von 1830, 1834, 1842 und 1856 zwischen dem Bischof von Basel und dem Regie- rungsrat des Kantons Baselland, siehe Bistum Basel 1828 –1928, S. 253 –268; Heimgartner, Basel- land, S. 55 –90. 53 Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 519 –526; Heimgartner, Baselland, S. 55 –76; Heimatkunde Allschwil, S. 411 –413; Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 94. 54 Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 94 –95. 55 Als Seelsorger amtierten um 1870 Ludwig Sebastian Cueni (Therwil), Hans Georg Sütterlin (Ettingen), Carl Doppler (Liestal), Lukas Kaspar Businger (Arlesheim), Fridolin Schmidlin (Pfeffingen), Peter Leonz Wildi (Allschwil), Johann Joseph Kaufmann und Carl Joseph Dosenbach (Reinach) sowie Pater Matthä- us Keust (Kapuzinerkloster Dornach). Zum Profil dieser Geistlichen siehe Heimgartner, Kulturkampf, S. 82 –92. 56 Heimgartner, Kulturkampf, S. 92 –93. 57 Helvetia Sacra I/1, S. 395 –398. 58 Zum Folgenden siehe Bistum Basel 1828 –1928, S. 268 –280; Gauss, Geschichte, Bd. 2, S. 624 –630; Stadler, Kulturkampf, S. 519 –520; Heimgartner, Kulturkampf, S. 93 –102. 59 Bistum Basel 1828 –1928, S. 278; Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 95. 60 Xaver Feigenwinter, der 1873 seinen Vater als Gemeindepräsident von Reinach ablöste, war Präsident des Birsecker Katholikenvereins. Heimgartner, Kulturkampf, S. 108. 61 Stadler, Kulturkampf, S. 520 –521. 62 Heimgartner, Kulturkampf, S. 102 –111. 63 Niklaus Feigenwinter präsidierte den Birsecker Verein freisinniger Katholiken; er wird Sympathien für die christkatholische Kirche beweisen, ohne ihr jedoch beizutreten. Heimgartner, Kulturkampf, S. 108, 129 –131. 64 Ernst Feigenwinter pflegte trotz des Arlesheimer Tages weiter gute Beziehungen zu seinem Bru- der Niklaus, der ihm die Studienaufenthalte in München, Berlin und Strassburg mitfinanzierte. 1879 übernahm Ernst Feigenwinter die Redaktion des «Basler Volksblatts», jener Zeitung, die 1873 in der Stadtbasler katholischen Diasporagemeinde gegründet wurde, um den romtreuen Katholiken Basels ein Gegengewicht zur radikalen Presse in die Hand zu geben. Heimgartner, Kulturkampf, S. 108 –109, 142 –145. 65 Stadler, Kulturkampf, S. 521. 66 Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 95. 67 In Allschwil bestand seit der Kantonsgründung eine radikalliberale Mehrheit. Diese Mehrheit befür- wortete die Ziele der oppositionellen Bewegungspartei von Christoph Rolle (1806 –1870), der die di- rektdemokratische Revision der Kantonsverfassung von 1862/63 herbeiführte. In den 1870er-Jahren stimmten die Radikalliberalen für das kantonale Pfarrwahlgesetz und beide Vorlagen zur Revision der Bundesverfassung. Zum Folgenden siehe Heimatkunde Allschwil, S. 413 –417; Stadler, Kulturkampf, S. 521 –522; Heimgartner, Kulturkampf, S. 118 –128. 68 Abstimmung vom 21. Januar 1877, Heimatkunde Allschwil, S. 414; Heimgartner, Kulturkampf, S. 120. 69 Stadler, Kulturkampf, S. 521. 70 Stadler, Kulturkampf, S. 522; Heimgartner, Kulturkampf, S. 122 –128. 71 Um 1990 bekannten sich 43 Prozent der Bevölkerung des Birsecks zur römisch-katholischen Konfes- sion. Nah dran, weit weg, Bd. 5, S. 98. 72 Schappe (Florettseide) ist ein Gewebe aus Seidenabfall. Anders als die echte Seide muss Schappe- garn erst gesponnen werden. Zu Johann Sigmund Alioth (1788 –1850) und Daniel August Alioth (1816 –1889) siehe Heimatkunde Arlesheim, S. 191. 73 Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1, Basel 2002, S. 498 –499: Arlesheim (Brigitta Strub). 74 Hagmann, Reinach, Bd. 1, S. 155 –166, und Wirth, 500 Johr, S. 152-155; Heimatkunde Ther- wil, S. 493 –518; Heimatkunde Aesch 2005, S. 39 –43, 226 –227; Heimatkunde Ettingen, Bd. 3, S. 443 –450. 75 Vgl. Straumann, in Basellandschaftliche Zeitung, 21. Februar 2015, S. 26.

26 Bibliografie

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FREUNDE DES DOMES ZU ARLESHEIM

Unser Verein wurde 1981 nach den Feierlichkeiten zum 300-jährigen Bestehen des Arlesheimer Do- mes gegründet.

Unser Zweck ist die Unterstützung der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Arlesheim als Eigentü- merin bei der Erhaltung und Pflege des Domes und der Silbermann-Orgel, sowie die kulturelle und historische Bedeutung von Bauwerk und Ausstattung bekannt zu machen, zu ihrer Erforschung beizu- tragen und weite Kreise der Bevölkerung daran teilhaben zu lassen.

Zur Erfüllung dieser Ziele engagieren wir uns in der Wissensvermittlung durch Veranstaltungen wie Führungen, Exkursionen und Reisen, Ausstellungen oder der Herausgabe von Broschüren und Bü- chern, die sich mit dem Dom und seinem historischen Umfeld befassen.

Unser Verein ist konfessionell und lokal unabhängig. Willkommen sind alle Personen, die sich dem Bauwerk und seinem historischen Hintergrund verbunden fühlen.

Die Mitglieder profitieren von Veranstaltungen, Informationen und Freiexemplaren der Vereinspubli- kationen.

Anmeldungen nehmen wir gerne an die folgende Adresse entgegen: FREUNDE DES DOMES, Domplatz 10, 4144 Arlesheim oder an die E-Mail-Adresse [email protected]

Mitgliederbeiträge, Schenkungen und Legate erlauben uns, beispielsweise Beiträge zu Restaurierungs- vorhaben zu leisten.

Weiterführende Informationen zum Verein Freunde des Domes zu Arlesheim sowie seinen Aktivitäten finden Sie auf unserer Internetseite: http://www.rkk-arlesheim.ch/gruppierungen/in-arlesheim/freunde-des-domes

Dort finden Sie auch ein Verzeichnis unserer Schriften.

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